MillenniuMsdörfer

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MillenniuMsdörfer
Millenniumsdörfer
Hier beginnt die Welt von morgen
Welthungerhilfe – Der Anfang einer guten Entwicklung
Foto: Barbara Frommann
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser,
Initiative Millenniumsdörfer Chancen entdecken, Zukunft gestalten
4
Hunger bekämpfen Vereinte Kräfte lindern Not
6
Afrika Erfolg mit Methode
8
Lateinamerika Solidarisches Wirtschaften verstärkt Effekte
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Asien Verlässliche Ernten geben Sicherheit
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Monitoring Den Fortschritt dokumentieren
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Partner in Deutschland Viele Menschen helfen mit
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Partner in der Welt Klare Worte fördern Taten
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Auf einen Blick Dörfer und Ziele in der Übersicht
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Ausstellung und Materialien Die Millenniumsdörfer multimedial
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IMPRESSUM
Herausgeberin: Deutsche Welthungerhilfe e. V.
Friedrich-Ebert-Straße 1, D-53173 Bonn
Telefon +49(0)228 2288-0, Fax +49(0)228 2288-333
[email protected], www.welthungerhilfe.de
Verantwortlich: Mathias Mogge
Konzeption und Redaktion: Sonja Eberle
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Autoren: Marion Aberle, Rainer Hörig, Stefanie Koop,
Claudia Kressin, Wolfgang Kunath, Iris Schöninger, Heike Wülfing
Gestaltung: www.bertramsturm.de
Titelfoto: Thomas Lohnes
Bestellnr. 460-9317/A
die Welt soll bis zum Jahr 2015 gerechter werden. Die Vision: Menschen werden nicht mehr hungern und in Armut leben,
Kinder eine Chance auf Bildung erhalten, Frauen ihre Rechte wahrnehmen können und niemand mehr von vermeidbaren
Krankheiten bedroht werden. Das beschlossen 189 Länder- und
Regierungschefs im Jahr 2000, als sie in New York die Millenniumserklärung mit acht für alle verbindlichen Millenniumszielen verabschiedeten.
In der Zwischenzeit hat sich der Überlebenskampf für viele
Menschen weltweit verschärft: Im Zuge steigender Nahrungsmittelpreise und der Finanzkrise gehen über eine Milliarde
Menschen abends hungrig zu Bett – das ist rund ein Siebtel der
Weltbevölkerung. Dabei müssten gerade einmal 30 Milliarden
Euro pro Jahr in die Förderung der Landwirtschaft, ländlichen
Entwicklung und Ernährungssicherheit der Entwicklungsländer
fließen, um alle Menschen vom Hunger zu befreien. Verglichen
mit den weltweiten Konjunkturpaketen zur Stabilisierung der
Wirtschaft ist dies ein billiges Paket!
Auch die Welthungerhilfe sieht sich in der Pflicht, einen Beitrag zu Erreichung der Millenniumsziele zu leisten. Bereits im
Jahr 2005 hat sie daher 15 Dörfer oder Regionen in Afrika,
Asien und Lateinamerika für die „Initiative Millenniumsdörfer“
ausgewählt: Dort soll beispielhaft gezeigt werden, wie Hunger,
Armut, Krankheit oder Umweltzerstörung erfolgreich bekämpft
werden können – sofern ein Minimum an finanziellen Mitteln
und entsprechende Fachkenntnisse zur Verfügung stehen.
Von großer Bedeutung ist das Engagement der Bevölkerung und
lokaler Partnerorganisationen. Alle Millenniumsdörfer erhalten
die gleiche Förderung wie sonstige Projekte der Hilfsorganisation. Allerdings werden sie intensiver beobachtet, die Entwick-
lung vor Ort dokumentiert und die Erreichung spezifischer Ziele
überprüft. Überall blicken die Beteiligten bei ihrer Arbeit durch
eine Art „Millenniums-Brille“ auf den Fortgang ihrer Aktivitäten.
Mit der Initiative Millenniumsdörfer zeigt die Welthungerhilfe
konkret, welchen Beitrag sie zum Erreichen der Millenniumsziele im ländlichen Raum leistet: auf Basis der Hilfe zur Selbsthilfe. Es sind kleine, wichtige Schritte in der Welt von heute
– gezeichnet von Ungerechtigkeit und Not – für eine Welt von
morgen, in der Menschen ihre Lebensbedingungen eigenverantwortlich verbessern.
Deshalb folgt die Initiative auch dem Motto „Hier beginnt die
Welt von morgen“: Der Blick nach vorn verleiht den Menschen
in den Millenniumsdörfern neue Hoffnung und Motivation für
eine Zukunft, in der sie genug zu essen haben, ihre Kinder eine
Schule besuchen und ausreichend für ihre Gesundheit gesorgt
wird.
Allerdings brauchen wir auch weltweit entschlossenes politisches Handeln. Gemeinsam stellen wir uns dieser großen Herausforderung. Alle unsere Unterstützer, so auch Spenderinnen
und Spender, Unternehmen und Städte oder Medienpartner,
leisten einen wichtigen Beitrag dazu, den Millenniumszielen
ein gutes Stück näher zu kommen.
Bärbel Dieckmann
Präsidentin der Welthungerhilfe
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8 Ziele für
eine bessere Welt
Es ist das größte Vorhaben in der Geschichte der Vereinten
Nationen: Bis zum Jahr 2015 sollen nicht nur der weltweite Anteil der Armen halbiert, sondern auch noch sieben
weitere Entwicklungsziele erreicht werden. Der Startschuss
fiel im Jahr 2000 in New York. 189 Staatschefs verpflichteten sich damals, die vereinbarten Millenniumsziele bis
zum Jahr 2015 zu erreichen.
Initiative
Millenniumsdörfer
EXTREME ARMUT UND
HUNGER BESEITIGEN
Chancen entdecken, Zukunft gestalten
Dass die Zahl der Hungernden wieder steigt und einer von sieben Menschen weltweit hungrig zu Bett geht, ist ein Skandal.
Millionen sterben ebenfalls an vermeidbaren Krankheiten. Hier
entschieden gegenzusteuern, beschlossen Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Millenniumserklärung zur
Jahrtausendwende. Wir werden uns beteiligen, entschied die
Welthungerhilfe, und rief 2005 die Initiative Millenni­umsdörfer
ins Leben. Inzwischen gehen von diesen 15 ausgewählten Dörfern oder Regionen positive Signale aus: Mit entsprechender
Eigeninitiative und der notwendigen Unterstützung werden hier
konkrete Beiträge zur Erreichung der Millenniumsziele geleistet.
Über drei Kontinente sind die Millenniumsdörfer verteilt: Sie
liegen in Afrika, Asien und Lateinamerika und repräsentieren
eine große Vielfalt an Kulturen, landwirtschaft­lichen Bedingungen, Gesellschaftsstrukturen und klimatischen Gegebenheiten.
Eines verbindet die Bewohner der Millenniumsdörfer: Sie kennen Hunger und Armut, es fehlt an Bildungsmöglichkeiten und
einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Auch sind sie entschlossen, die Lebensbedingungen für sich und ihre Kinder zu
verbessern.
In jedem Dorf streben die Menschen an, bis zum Jahr 2010 eines oder mehrere Millenniumsziele zu erreichen. Die Bewohner
entschieden selbst, welche Ziele in erster Linie dazu beitragen,
Probleme im eigenen Dorf zu lösen. Mit der Welthungerhilfe
und lokalen Partnerorganisationen wurde daraufhin das Vorgehen geplant und abgestimmt und gemeinsam Hand angelegt:
sei es bei der Ackerlandgewinnung in Ruanda, beim Bau eines
Brunnens in Äthiopien oder einer Schule in Mosambik. Durch
Hilfe zur Selbsthilfe stärkt die Welthungerhilfe die Eigenver­
antwortlichkeit der Menschen und fördert so die Nachhaltigkeit des Erreichten. Wer gelernt hat, sein Reisfeld besser zu
bewirtschaften, kann sich und seine Familie später dauerhaft
selbst versorgen. Wer am Brunnen mitgebaut hat, fühlt sich
für seine Instandhaltung verantwortlich. Dabei werden die
Entwicklungen in den Dörfern mithilfe von Haushaltsbefragungen und Gruppendiskussionen beobachtet. Dieses sogenannte
MDG-Monitoring (s. Seite 14) bilanziert Fortschritte und Probleme und ermöglicht so auch Anpassungen in der Projektarbeit.
Allerdings können unvorhersehbare Ereignisse die Projektarbeit
negativ beeinflussen: So musste die Welthungerhilfe beispielsweise ihre Arbeit im afghanischen Millenniumsdorf Quarabator
aufgrund der problematischen Sicherheitssituation einstellen.
Stärken nutzen, Chancen erkennen, Krisen begegnen
Alle Millenniumsdörfer befinden sich auf dem Land, also dort,
wo zwei von drei Hungernden leben. Fortschritte gehen an den
abgelegenen Gebieten meist vorbei. Deshalb müssen gerade
hier die Menschen dabei unterstützt werden, sich selbst zu ernähren und zu organisieren. Schulen sind in ländlichen Gebieten rar und für medizinische Versorgung müssen oft weite Wege
in Kauf genommen werden. Der Entwicklungsprozess erfordert
zivilgesellschaftliches und politisches Engagement. So kann der
Handel in den Dörfern nur in Schwung kommen, wenn Straßen
gebaut werden. Lehrer für neue Schulen muss der Staat stellen –
und die Bewohner in den Millenniumsdörfern müssen lernen,
sich zu organisieren und ihre Rechte einzufordern.
Foto oben: Friedhelm Maedje, Fotos rechts von oben nach unten: Thomas Lohnes, Cordula Kropke, Clive Shirley, Sebastian Bolesch,
Welthungerhilfe, Bill Lyons, David Klammer, Miriam Boettner
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Erfolge ziehen Kreise
Erste Erfolge in den Millenniumsdörfern werden sichtbar: In
Ecuador sind die landwirtschaftlichen Erträge durch die Bewässerung gestiegen. Schon heute wirkt die Initiative über die
Grenzen der Millenniumsdörfer hinaus. Menschen in benachbarten Dörfern profitieren ebenfalls von neu geschaffenen Einkommensmöglichkeiten, neuen Schulen und Gesundheitsstationen. Die Initiative zieht Kreise, sogar bis auf Regierungsebene.
Mit Mitteln des Infrastrukturministeriums wurde in Ruanda beispielsweise eine 15 Kilometer lange Zufahrtsstraße von der Millenniumsregion zur Hauptverkehrsachse des Landes gebaut.
Wo immer möglich, arbeitet die Welthungerhilfe mit kommunalen Behörden und einheimischen Partnerorganisationen zusammen, die auch Ergebnisse des Monitorings nutzen können.
Die Menschen in den Millenniumsdörfern lernen, dass die auf
höchster Ebene beschlossenen Ziele genau ihnen Fortschritte
bringen können. In Deutschland appelliert die Initiative an eine
breite Öffentlichkeit, die Millenniumsdörfer zu unterstützen.
Dabei ist das vielfältige Engagement von Städten, Unternehmen, Vereinen, Verbänden und ehrenamtlichen Unterstützern
ein wichtiges Element vom Millenniumsziel 8 – dem Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft. Denn erst wenn alle an
einem Strang ziehen, wird es möglich, die unwürdigen Lebensbedingungen von Millionen Menschen dauerhaft zu verbessern.
GRUNDSCHULBILDUNG
FÜR ALLE KINDER
GEWÄHRLEISTEN
GLEICHSTELLUNG DER GESCHLECHTER FÖRDERN UND
DIE ROLLE
DER FRAUEN STÄRKEN
DIE KINDERSTERBLICHKEIT
SENKEN
DIE GESUNDHEIT
VON MÜTTERN
VERBESSERN
HIV/AIDS, MALARIA
UND ANDERE
KRANKHEITEN
BEKÄMPFEN
DIE ÖKOLOGISCHE
NACHHALTIGKEIT
SICHERN
EINE GLOBALE
PARTNERSCHAFT
FÜR ENTWICKLUNG
AUFBAUEN
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UNSERE WELT HEUTE –
UND IM JAHR 2015
Eine Milliarde Menschen hungern, davon ca.
300 Millionen Kinder.
Weitere 400 Millionen Menschen können sich
täglich satt essen.
Über 75 Millionen Kinder wachsen ohne jede
Schulbildung auf.
Hunger
bekämpfen
Alle Jungen wie Mädchen besuchen die Grundschule und schließen diese ab.
Zwei Drittel aller Kinder, die nicht zur Schule
gehen, sind Mädchen.
Jungen und Mädchen werden in Schulen gleich
behandelt.
Mehr als acht Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben jedes Jahr in Entwicklungsländern.
Vereinte Kräfte lindern Not
Die Bekämpfung von Hunger und Armut steht im Zentrum der
Millenniumserklärung, die im Jahr 2000 von 189 Regierungschefs in New York unterzeichnet wurde. Positive Trends in den
vergangenen Jahren ließen die Hoffnung wachsen, dass sich
der Anteil notleidender Menschen bis 2015 tatsächlich halbieren lässt. Doch seit 2008 sind in vielen Ländern die Lebensmittelpreise explodiert und die Zahl der Hungernden auf über
eine Milliarde angestiegen. Die Finanzkrise ist in den Entwicklungsländern angekommen. Heute ist die Herausforderung größer denn je, an einem Strang zu ziehen, um diese international
vereinbarten Ziele doch noch zu erreichen.
Zwei von drei Menschen, die hungern, leben auf dem Land.
Ausgerechnet dort, wo Nahrungsmittel angebaut werden. Kleine
Anbauflächen, schlechtes Saatgut und veraltete Anbaumethoden bringen nur geringe Ernteerträge. Dürren und Hochwasser
richten oft zusätzlichen Schaden an. Wenn die Vorräte schon vor
der nächsten Ernte verbraucht sind, leiden die Menschen Hunger. Damit beginnt ein Teufelskreis: Kinder armer Eltern kommen bereits mit Untergewicht zur Welt, als Erwachsene sind sie
häufiger krank und haben einen niedrigeren Ausbildungsstand.
Damit die Folgen von Hunger und Mangelernährung nicht von
einer Generation auf die nächste „vererbt“ werden, müssen die
Menschen über effizientere Anbaumethoden informiert werden
und benötigen besseres Saatgut.
Nur wer gesund und satt ist, denkt an morgen
Mangelnde Ernährung, Hygiene sowie ein unzureichendes Gesundheitssystem führen in Entwicklungsländern zu hohen KinFoto: Sebastian Bolesch
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der- und Müttersterblichkeitsraten. Jährlich sterben fast neun
Millionen Kinder an vermeidbaren Krankheiten. Gerade in Afrika wird Hunger durch die HIV/Aids-Epidemie verschärft. Wenn
Männer und Frauen an der Immunschwäche­krankheit sterben,
können sie ihre Felder nicht mehr bestellen und für ihre Familien sorgen. Jeden Tag sterben 5.400 Menschen an Aids, jeden
Tag infizieren sich über 7.000 Menschen neu. Indem offen über
die Gefahren der Krankheit, über Ursachen und Schutz davor
aufgeklärt wird, besteht eine Chance, sie einzudämmen.
Wer hungert, schickt Kinder nicht zur Schule
Hunger ist auch ein Hemmschuh bei der Bildung. Wer nicht
genügend zu essen hat und von weniger als einem Dollar am
Tag leben muss, schickt seine Kinder nicht zur Schule. Zum
einen, weil Bücher oder die in vielen Ländern vorgeschriebene
Schuluniform zu teuer sind, aber auch, weil auf die Arbeitskraft der Jungen und Mädchen bei der Haus- und Feldarbeit
nicht verzichtet werden kann. Über 75 Millionen Kinder im
Grundschulalter besuchen keine Schule. Nur wer nicht von
der Hand in den Mund leben muss, kann das Angebot einer
Schulbildung in Anspruch nehmen. Bildungschancen zu verbessern ist ein wirkungsvoller Weg, Hunger zu bekämpfen –
gerade auch bei Frauen. Je besser die Bildung, desto besser
die Ernährung.
Ein Leben in Hunger und Armut hingegen bedeutet ein Leben
ohne Zukunftsperspektive. Hier sind allerdings Industrienationen und Entwicklungsländer gleichermaßen gefordert. Gerechtere Handelsbedingungen, beispielsweise freier Marktzugang
für Exporte aus Ländern des Südens und die Abschaffung von
Agrarsubventionen in Industrieländern, sind unumgängliche
Maßnahmen. Die Regierungen der Entwicklungsländer wiederum stehen in der Verantwortung, Korruption und Missmanagement im eigenen Land zu bekämpfen.
Hilfsorganisationen wie die Welthungerhilfe leisten auf mehreren Ebenen einen Beitrag im Kampf gegen den Hunger:
Auf Dorfebene geht es um die unmittelbare Verbesserung der
Lebensbe­dingungen armer Menschen – bei akuter Not durch
rasche Unterstützung wie auch langfristig durch nachhaltige
Maßnahmen, um die Ernährung zu sichern. Darüber hinaus ist
politischer Wille von Nöten. Deshalb wendet sich die Welthungerhilfe gemeinsam mit Partnern im Norden und Süden immer
wieder an politische Entscheidungsträger, damit Zusagen zur Erreichung der Millenniumsziele tatsächlich eingehalten werden.
Krankheiten können mehr als 7,5 Millionen Kindern nichts mehr anhaben, weil ihr Organismus
stark genug ist.
Jeden Tag sterben 1.370 Frauen und Mädchen
an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt.
Schwangere Frauen in Entwicklungsländern erhalten ausreichende medizinische Betreuung.
Täglich sterben 5.400 Menschen an Aids.
Allein Malaria tötet in Subsahara-Afrika alle
30 Sekunden ein Kind.
Das HIV-Virus, die Malaria und andere schwere
Krankheiten breiten sich nicht weiter aus.
1,1 Milliarden Menschen müssen verschmutztes Wasser trinken.
Weitere 550 Millionen Menschen haben Zugang
zu sauberem Trinkwasser.
Die Millenniumsziele sind keine Utopie
Wenn alle an einem Strang ziehen und konsequent gegen die
Ursachen von Hunger vorgehen, bleiben die Millenniumsziele
keine Utopie. Ohne öffentlichen Druck aber bewegt sich nichts,
und so sind politische wie zivilgesellschaftliche Akteure zum
Handeln aufgefordert. Bis zum Jahr 2015 ist noch viel zu tun.
Die Menschen in den Millenniumsdörfern sind schon auf dem
Weg.
Verzerrende Handelsbedingungen wie Zölle
und Quoten für Exporte aus Entwicklungsländern benachteiligen Kleinbauern im Süden.
Ein gerechteres Handels- und Finanzsystem erlaubt es Entwicklungsländern, ein angemessenes
Einkommen zu erzielen.
In Ländern mit schlechter Regierungsführung
bereichert sich eine korrupte Elite, hohe
Schulden hemmen den wirtschaftlichen Aufschwung.
Unter guter Staatsführung fließen Gelder gezielt
in die Armutsbekämpfung, ein Schuldenerlass
setzt zusätzliche Mittel hierfür frei.
Asien
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Afrika
Erfolg mit Methode
In allen Klassenräumen der zwei neuen, großen Schulen im
Base-Kiryango-Tal in Ruanda wird fleißig gelernt. Allein 480
Kinder besuchen das Anfang 2008 fertiggestellte Gebäude in
Muyunzwe, das die Bewohner des Tals gemeinsam mit der Welthungerhilfe gebaut und ausgestattet haben. Damit alle Kinder
des Tals die Chance zum Schulbesuch haben, wurde an drei
weiteren Standorten mit dem Bau und der Renovierung von zusätzlichen Schulgebäuden begonnen: Bald werden 760 Schülerinnen und Schüler dort lesen und schreiben lernen.
Kinder sind Zukunft, und wer in ihre Bildung investiert, erreicht Fortschritt für das ganze Dorf. Grund für die Welthungerhilfe, einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf den Bau und die
Instandsetzung von Schulen zu legen. Noch immer gehen 75
Millionen Kinder weltweit nicht zur Grundschule, in Afrika südlich der Sahara betrifft dies sogar fast ein Drittel aller Kinder.
In ländlichen Gebieten des Kontinents sieht die Bilanz sogar
noch schlechter aus.
Doch in den Millenniumsdörfern in Mosambik, Angola, Burkina
Faso, Äthiopien und Ruanda ist das schon heute anders. So
wurden im mosambikanischen Mabote schon 2006 zwei neue
Schulen eingeweiht, in Mangue haben jetzt 400 statt zuvor
160 Kinder die Chance zur Schule zu gehen, im burkinischen
Tangaye und Boalin gibt es seit 2008 zwei neue Schulen und
alle Kinder wurden mit den nötigen Unterrichtsmaterialien
ausgestattet. Die Mitarbeiter der Welthungerhilfe wirken bei
den lokalen Behörden darauf hin, dass die Lehrer der Schulen
zuverlässig und dauerhaft mit den Kindern arbeiten. Beim Bau
der Schulen haben die Dorfbewohner selbst mitgeholfen. Davon profitieren sie aber auch ganz persönlich, denn abends finden in den Gebäuden Alphabetisierungskurse für Erwachsene
oder Informationskurse zu den Themen Gesundheit, Ernährung
und Landwirtschaft statt. Im madagassischen Millenniumsdorf
Anosikely ist die Begeisterung für Literatur so groß, dass die
Dorfbewohner jetzt sogar eine Bibliothek bauen.
Gute Ernte trotz schlechter Böden
In allen afrikanischen Millenniumsdörfern herrschten Hunger
und bittere Armut. Die Menschen lebten hier von dem Wenigen, das auf den Feldern wächst, oder von ihrer kleinen Viehzucht. Bei den Beratungen, welche Millenniumsziele im Dorf
erreicht werden sollen, stehen deshalb Verbesserungen in der
Landwirtschaft an erster Stelle. Von der Welthungerhilfe und ihren Partnerorganisationen haben die Bauern Saatgut erhalten,
das auch in extremem Klima gedeiht und den harten Böden
trotzt. Im äthiopischen Sodo beispielsweise liefert schon jetzt
die in dieser Region neu eingeführte Getreidesorte Triticale einen zehnmal höheren Ertrag als das traditionell angebaute Teff.
Auch wissen die Bauern jetzt, wie sie ihre Ernte als Vorrat im
neu gebauten Getreidespeicher sicher lagern können. Die Trockenzeiten haben an Schrecken verloren.
Frauen profitieren von Brunnen im Dorf
Sauberes Wasser ist für die Gesundheit der Menschen in den
Dörfern essenziell. Um an Wasser zu gelangen, mussten die
Frauen aber oft kilometerweit laufen, um ihre schweren Gefäße
an Flüssen oder Tümpeln mit oft verschmutztem Wasser zu fül-
len und nach Hause zu schleppen. Im Dorfzentrum Anosikelys
gibt es jetzt – wie auch in den anderen afrikanischen Millenniumsdörfern – einen sauberen Brunnen. Dort erinnert sich die
fünfjährige Narindrasoa, deren Vater im Wasserkomitee mitarbeitet, noch gut an die zweimonatige Bauzeit und die Eröffnung
des Brunnens 2008. Das kostbare Nass ist in vieler Hinsicht
unverzichtbar: Im Base-Kiryango-Tal in Ruanda beispielsweise
bauten die Bewohner Drainagen und Wehre für die kontrollierte
Bewässerung der neu entstandenen Reisfelder. Zudem gelingt
hier mit der Anlage von Terrassen und Erosionsschutzstreifen
der Schutz der kostbaren Erde.
Kampf gegen die Ausbreitung von HIV/Aids
Noch immer zählt die erschreckende Ausbreitung von HIV/Aids
zu den größten Problemen Afrikas. So auch im Millenniumsdorf
Mabote in Mosambik, wo ein Großteil der Männer außerhalb
des Landes arbeitet und bei der Rückkehr das Virus ins Heimatdorf bringt. Aufklärung über die Krankheit und die Möglichkeit sich zu schützen sind deshalb dringend nötig. Deshalb
informieren von der Welthungerhilfe ausgebildete Aids-Berater
und -beraterinnen alle Männer und Frauen des Dorfes über das
Virus. Die Bewohner haben jetzt die Chance, der Infektion Einhalt zu gebieten.
„Mit Aufklärung und
Vorsorge können wir
so viel erreichen“
Sara Fazeta, Mabote, Mosambik
„Viele meiner Nachbarn wollen gar nicht wissen, ob sie
krank sind oder nicht“, stellt Sara Fazeta fest, die als AidsBeraterin in ihrem Heimatdorf Mabote arbeitet. „Es ist ihnen peinlich, zu öffentlichen Aids-Informationsveranstaltungen zu kommen. Deshalb gehe ich von Haus zu Haus
und rede im kleinen Kreis mit den Männern und Frauen.“
Die 32-Jährige, im Dorf Sarita genannt, hat mit Unterstützung der Welthungerhilfe eine Fortbildung zur Aids-Beraterin absolviert. Ihren Lebensunterhalt für sich und ihren
16-jährigen Sohn verdient sie mit einem kleinen Dorfladen. „Ich verkaufe dort Kekse, Schulhefte – und Kondome.
Und ich erkläre auch, wie man sie benutzt und wieso sie
nützlich sind.“ Langsam akzeptieren die Menschen, dass
Vorsorge sinnvoll ist. „Am besten ist es, wenn ich den Menschen Geschichten erzähle und dann eher nebenbei beginne, über die Krankheit zu sprechen. Dann hören sie mir zu,
und das ist der erste Schritt.“
Sarita ist zufrieden: „Als Beraterin habe ich jetzt eine neue
und wichtige Rolle im Dorf. Sonst sind es die Männer, die
sagen, was wichtig ist.“ Für die traditionelle Dorfgemeinschaft ein positiver Schritt, der alle Frauen stärkt.
Foto oben: Welthungerhilfe, Foto rechts: Cordula Kropke
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lateinamerika
Solidarisches Wirtschaften verstärkt Effekte
Luz Quinde aus San Andrés bietet an den Markttagen ihr
selbst-angebautes Obst und Gemüse zum Verkauf an. Die Produkte aus ökologischem Anbau werden von den Bäuerinnen
des ecuadorianischen Millenniumsdorfes gemeinsam vermarktet. Luz Quinde war eine der Ersten, die auf ihren Feldern die
von der Welthungerhilfe und ihrer Partnerorganisation Central
Ecuatoriana de Servicios Agricolas (CESA) eingeführte Beregnungsanlage einsetzten. Damit spart sie Zeit und konnte ihre
Ernte auf den trockenen Böden steigern: Luz und die anderen
Bäuerinnen erwirtschaften damit ein eigenes Einkommen für
die Familie.
In Ecuador wie auch in Bolivien und Nicaragua steht die Stärkung der Frauen ganz oben auf der Liste der angestrebten
Millenniumsziele. Dies ist dringend nötig, zumal viele Männer
dieser strukturschwachen Regionen saisonal in den Städten
oder im Ausland arbeiten. So müssen die Frauen ihre Familie versorgen und zudem auf den Feldern arbeiten. Landwirtschaftliche Fortbildungen und Beratung richten sich deshalb
vor allem an die Bäuerinnen des Dorfes. Sie haben gelernt, wie
sie durch Fruchtwechsel, den Einsatz von organischem Dünger
oder dem Bau einfacher Bewässerungsleitungen dem kargen
Boden höhere Erträge abringen können. Heute bewässern neue
Beregnungsanlagen zusätzliche 100 Hektar Land rund um San
Andrés und fast drei Kilometer Bewässerungsleitung wurde
installiert. Lokale Bewässerungskomitees wurden in Betrieb,
Unterhalt und Management des neuen Bewässerungssystems
geschult und haben auch die Anerkennung ihrer Wasserrechte
bei den zuständigen regionalen Behörden durchgesetzt.
Foto oben: Thomas Lohnes, Foto rechts: Michael Kottmeier
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Im Millenniumsdorf Cañadón Peñas werden kleine Käsereien
von der bolivianischen Partnerorganisation Associación de Instituciones de Promoción y Educación (AIPE) in Kooperation mit
der Welthungerhilfe gefördert. Auch hier sind es vor allem die
Frauen, die gemeinsame Strukturen zur Produktverarbeitung
und Vermarktung aufgebaut haben und deren Kleinstbetriebe
den Familien jetzt ein sicheres Einkommen verschaffen.
Die Gesundheit der Menschen in den lateinamerikanischen
Millenniumsdörfern war von Mangel- und Unterernährung geprägt. Im bolivianischen Cañadón Peñas war sogar jedes vierte
Kind unter fünf Jahren unterernährt. Um die Hauptursachen
hierfür – schlechte Anbaubedingungen und das geringe Einkommen der Bevölkerung – zu verbessern, unterstützt die Welthungerhilfe die Kleinbauern mit hochwertigem Saatgut und
landwirtschaftlicher Beratung. So hat sich mit dem Anbau von
vitaminreichem Obst und Gemüse die Ernährungssituation der
Menschen spürbar verbessert.
Vitamine gegen Mangel
Auch im nicaraguanischen Auhya Pihni wurde und wird – gerade auch nach den dramatischen Schäden durch den Hurrikan Felix im September 2007 – nachhaltig landwirtschaftlich
gearbeitet. So geben die Familien die gleiche Menge Saatgut,
die sie erhalten haben, nach der Ernte an andere Bauern weiter und behalten einen Teil der Saat für das nächste Jahr.
Allerdings standen hier in den vergangenen Jahren der Wiederaufbau des Dorfes und der Bau sturmsicherer Schulen im
Vordergrund.
Die Welthungerhilfe ist überall bestrebt, mit den kommunalen Behörden eng zusammenzuarbeiten und Erfolge darüber
zu sichern. So erhalten inzwischen Schulkinder in Cañadón
Peñas regelmäßig ein Frühstück aus Produkten der einheimischen Bauern. Dadurch steigen die Einkommen der Familien,
die Ernährungssituation der Kinder verbessert sich und es wird
ein weiterer Anreiz zum Schulbesuch geschaffen. Bei der Primarschulbildung und Alphabetisierung ist schon viel Positives
geschehen, auch haben deutlich mehr Kinder Zugang zu sauberem Trinkwasser.
„Wir haben viel gelernt
und werden noch mehr
lernen“
Maura Choque, Cañadón Peñas, Bolivien
„Ich habe schon immer gern gehandelt“, sagt Maura
Choque, die im Peñas-Tal auf 4.000 Meter Höhe im bolivianischen Hochland lebt. „Früher lebten wir nur von der
Schafzucht und ein bisschen Landwirtschaft. Durch das
Projekt halten wir seit einigen Jahren Milchvieh. Jetzt leben wir vom Käse.“
Maßnamen zum Umweltschutz
Zu Beginn des Projektes gab es hohe Wasserverluste bei der
Feldbewässerung in San Andrés – bedingt durch brüchige Kanäle, aber auch fehlende Betriebsregeln, fehlende Nutzer- und
Verteilungspläne und kaum Know-how in sachgerechtem und
dauerhaftem Bewässerungsmanagement. Heute wird im Millenniumsdorf auch der Umweltschutz beachtet. An den Kanälen
und auf den Feldern des ecuadorianischen Hochlandes pflanzt
die Partnerorganisation der Welthungerhilfe CESA gemeinsam
mit der Bevölkerung Bäume und Sträucher. Damit wird ein
Wegschwemmen der fruchtbaren Bodenschicht verhindert und
die ökologische Nachhaltigkeit gesichert. Nach Abschluss aller
Bau- und Pflanzenarbeiten am Bewässerungssystem werden die
Sickerverluste um 60 Prozent verringert sein.
Doña Maura geht in ihre kleine Käserei. „Ich muss sorgsam
mit meiner Ware umgehen“, weiß die Fachfrau, die sowohl
in Schulungen über die Käseherstellung als auch über
Betriebswirtschaftliches viel gelernt hat. „Mein Haupteinkommen ist der Handel. Am Tag vor den beiden Markttagen in Oruro gehe ich zu meinen Nachbarinnen im Tal
und sammele ihren Käse ein. Den schleppe ich auf dem
Rücken nach Hause und fahre dann drei Stunden mit dem
Nachtbus zum Markt.“
„Käse aus dem Peñas-Tal!“, ruft sie an ihrem Marktstand
und die Leute bleiben stehen, denn die Qualität hat sich
bei den Zwischenhändlern herumgesprochen. Unermüdlich
arbeitet sie mit den anderen Milchbauern an Qualitätsentwicklung und Vermarktungsideen. „Bald werde ich alle Käsesorten produzieren, die ich auf den Seminaren der Welthungerhilfe kennengelernt habe. Und vom Erlös kann ich
für all meine Kinder ein gutes Schulgeld zahlen. Es geht
uns besser, die Kinder sind gesund und munter und haben
die Kraft zum Lernen.“
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asien
Verlässliche Ernten geben Sicherheit
Wer in Veshab eine Flasche Öl oder Nudeln benötigt, kommt zu
Schachbas‘ Kiosk. Die Bewohner sind sehr froh, dass es den
Kolonialwarenhändler mit seinem kleinen Laden gibt, denn das
nächste Geschäft ist zwei Autostunden entfernt, und wer besitzt hier im tadschikischen Bergdorf schon ein Auto?
klein für ihr Alter und zeigte Anzeichen von Blutarmut. Um
dem entgegenzuwirken, haben die Frauen des Dorfes Einweckgläser erhalten und gelernt, Obst und Gemüse für den Winter
zu konservieren.
Brunnen verhindern Krankheiten
Veshab liegt auf 1.800 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und
ist nur über eine gefährliche Passstraße zu erreichen. Ringsum
erheben sich schwarze Berggiganten; die Häuser und Hütten aus
Lehm und Stein schmiegen sich wie kleine Schwalbennester an
die Felsen. Ein Kleinkredit der Welthungerhilfe ermöglichte es
Schachbas, sich mit seinem Laden selbstständig zu machen und
so ein dauerhaftes Auskommen im Dorf für sich und seine Familie zu finden – auch zum Nutzen der ganzen Dorfgemeinschaft.
In allen Millenniumsdörfern in Asien gibt es wenig Einkommensmöglichkeiten. Aufgrund der schlechten landwirtschaftlichen Bedingungen blieb den Menschen in Veshab zu Beginn
der Initiative Millenniumsdörfer kaum genug, um die Familie
das ganze Jahr über satt zu machen. Deswegen bauten Mitarbeiter der Welthungerhilfe gemeinsam mit den Dorfbewohnern
das Bewässerungssystem für die abgelegenen Felder aus. Jetzt
ernten die Bauern deutlich mehr. Sie konnten sogar weitere
Flächen urbar machen, womit sich das Dorf vergrößerte. Inzwischen produzieren die Bewohner in diesem Millenniumsdorf
so viel, dass ein Teil der Ernte – vor allem die Spezialität Veshabs, Aprikosen – gut vermarktet werden kann. Bisher litten
die Menschen hier gerade in der Winterzeit unter Vitaminmangel und Unterernährung, rund ein Viertel aller Kinder war zu
Fehl- und Mangelernährung war auch im kambodschanischen
Kanat Toch an der Tagesordnung: Rund 70 Prozent der Kinder
waren unterernährt, der höchste Wert landesweit. Während die
Bevölkerung weiter stark wächst, schwinden die Anbauflächen
für die tägliche Nahrung. Schuld daran ist vor allem die Abholzung riesiger Waldflächen für Cashewnuss- und Kautschukplantagen. Deshalb war es oberstes Ziel der Dorfbewohner, die wenigen Felder besser zu nutzen. Mit hochwertigem Saatgut und
einer effektiveren Anbaumethode der Nassreisfelder haben sie
jetzt eine 50-prozentige Steigerung der Reisernte erreicht. Durch
die Anlage von Fischteichen und Beratung bei der Frosch- und
Fischzucht durch Welthungerhilfe-Mitarbeiter wurde die Ernährung vielseitiger. Noch vor wenigen Jahren gab es kein sauberes
Trinkwasser, deshalb kursierten ständig Infektionskrankheiten
in Kanat Toch. Doch durch den Bau von Brunnen und Latrinen
sowie Gesundheits- und Hygienefortbildungen wurden diese
Krankheiten, vor allem auch bei Kindern, stark reduziert.
Nie wirklich satt zu sein – dieses Gefühl kannten die Bewohner
der beiden indischen Millenniumsdörfer Sarwan und Gandhiji
Songha nur zu gut. Ähnlich wie in Kambodscha lagen die Gründe hierfür vor allem in der Abholzung der Wälder sowie damit
einhergehender Erosion und zu geringen Anbauflächen. Des-
halb entschieden sich die Dorfbewohner gemeinsam mit der
Welthungerhilfe sowie den Partnerorganisationen Kalyan und
Centre for World Solidarity (CWS) ein gezieltes Bewässerungssystem einzuführen. So erzielen sie jetzt eine zweite Ernte, beispielsweise von Nassreis oder Mais, und konnten die Anbauvielfalt erhöhen. Zugleich wurde die Aufforstung vorangetrieben,
um kostbare Ressourcen zu schützen, und die Brunnen liefern
heute sauberes Trinkwasser. Zwei Schulen wurden in Gandhiji
Songha bereits saniert und ein Schulspeisungsprogramm eingerichtet. Jetzt steht die Arbeit für Kindergartenkinder im Fokus:
90 Prozent aller Kinder zwischen drei und vier Jahren sollen
demnächst dort gezielt auf die Schule vorbereitet werden.
Die Schere öffnet sich immer weiter
Der rasante wirtschaftliche Aufschwung Indiens ist bisher nicht
auf dem Land angekommen. Auch Tadschikistan geht es wirtschaftlich besser als vor einigen Jahren, doch der Fortschritt
kommt nicht in den abgelegenen Regionen des Landes an. In
Afghanistan wiederum musste die Welthungerhilfe angesichts
der schwierigen Sicherheitslage die Arbeit im Millenniumsdorf Quarabator einstellen. Entwicklung ohne ein Minimum an
politischer Stabilität ist nicht möglich. In allen weiteren Millenniumsdörfern in Asien ist es nun wichtig, die Arbeit zu intensivieren, um angesichts der Auswirkungen der weltweiten
Finanz- und Hungerkrise weitere Fortschritte zu erzielen.
„Jetzt entscheiden
wir beide“
Sonamuni Murmu, Sarwan, Indien
„Früher hat mein Mann das Geld für die Familie verdient
und ich war meistens mit Hausarbeit beschäftigt“, verrät
Sonamuni Murmu. „Ich habe meinen Topf auf die Feuerstelle gesetzt und gehofft, dass mein Mann am Abend etwas zum Kochen nach Hause bringt. Heute verbringe ich
viel Zeit auf meinem eigenen Feld und konnte dieses Jahr
200 Kilo Weizen ernten“, erzählt sie stolz.
Im indischen Millenniumsdorf Sarwan, das zum ländlichen
Gebiet im Bundesstaat Jharkland gehört, werden Frauen
wie Sonamuni bei der Verbesserung landwirtschaftlicher
Anbaumethoden unterstützt. Außerdem haben sie die
Möglichkeit, über Selbsthilfe-Kreditgruppen zum Beispiel
besseres Saatgut und Arbeitsgerät zu kaufen. Dadurch hat
sich auch ihre gesellschaftliche Stellung verändert, weiß
Sonamumi:
„Früher musste ich die Vorstellungen meines Mannes für
unsere Familie akzeptieren. Aber heute entscheiden wir
beide, was wir für unsere Familie tun sollen. Jetzt überlegen wir zusammen, wie wir unseren Anbau verbessern
können, um unsere Lebensgrundlage zu stärken.“
Foto oben: Guido Ohlenbostel, Foto rechts: Welthungerhilfe
12
13
Monitoring
Den Fortschritt dokumentieren
August 2006. Nein, sie habe jetzt keine Zeit, sagt Lot Mai. Sie
habe ein wichtiges Meeting im Nachbarort. Ob wir sie vielleicht
mit dem Auto mitnehmen könnten? Nein? Gut, dann gehe sie
zu Fuß, kein Problem. Aber sie müsse jetzt los.
Das Team der Deutschen Welthungerhilfe verschafft sich schon
mal einen Eindruck vom Stand der Projektaktivitäten im Millenniumsdorf Kanat Toch in Kambodscha. Die Menschen, die
hier leben, gehören der ethnischen Minderheit der Kachok an.
Sie zählen im ohnehin armen Kambodscha zu den Ärmsten. Am
Nachmittag trifft das Team in Andong Meas ein, wo die Hilfsorganisation ein kleines Büro hat. Dort wird in den nächsten
Tagen ein Workshop mit einem repräsentativ ausgewählten Teil
der Bewohner des Millenniumsdorfes stattfinden. Auch Lot Mai
ist eingetroffen. Sie hat sich ihre beste Bluse angezogen und
ein buntes Tuch als Rock umgewickelt.
Rückblick. In einem engen Raum, in dem die Klimaanlage
unaufhörlich summt, rauchen die Köpfe. Der Projektleiter der
Welthungerhilfe hat die Millenniumserklärung erläutert, die
189 Staats- und Regierungschefs im Jahr 2000 feierlich unterzeichnet haben, und die Ziele, die sich daraus ableiten. Nun
geht er Schritt für Schritt den geplanten Workshop durch. Auf
geflochtenen Strohmatten sitzen die künftigen Moderatoren
und Assistenten des Workshops. Es sind kambodschanische
Mitarbeiter der Welthungerhilfe. Normalerweise geben sie Hygienetrainings, bearbeiten Projektanträge oder machen die Buchhaltung. Chea Hor, der Büroleiter, übersetzt auf Khmer, denn
nur ein Teil der Mitarbeiter spricht Englisch.
Während sich die Interviewer mit den vielen Fragen auseinandersetzen, die sie den Familien stellen werden, sind die Teilnehmer des Workshops beim schwierigsten Punkt angelangt: aus
der Sammlung von Gründen für die Bewertung einer Situation
zu klaren Faktoren zu kommen, die in Beziehung zu den Millenniumszielen stehen. Der Rest ist dann fast ein Kinderspiel: In
den schönen Khmer-Buchstaben, die wie Ornamente aussehen,
werden große weiße Paperbögen und bunte Karten beschriftet.
Lagebild aus erster Hand
Am Tag des Workshops sind alle aufgeregt. Die Moderatoren
und Assistenten sowieso. Aber auch die Dorfbewohner, weil sie
in einer ungewohnten Umgebung sind. Am nächsten Tag Frühstück, die traditionelle Nudelsuppe, dann geht es los. Zunächst
zögerlich, dann immer lebhafter kommen die Beiträge: „Letztes
Jahr war die Reisernte schlecht, die Felder sind vertrocknet.“
„Die Büffel sterben an einer komischen Krankheit.“ „Die Kinder können nicht zur Schule gehen.“ „Die Krankenstation ist
zu weit weg, es gibt keinen Transport. Wir müssen die Kranken
mit einer an einer langen Bambusstange aufgehängten Decke
transportieren.“ Beim Thema Geschlechtergerechtigkeit wird
heiß diskutiert. „Soll eine Frau in den Gemeinderat?“ Die großen weißen Papierbögen füllen sich mit bunten Karten.
Inzwischen sind die Interviewer in Kanat Toch angekommen.
Einen Teil des Millenniumsdorfes kann man nämlich nur mit
dem Boot erreichen. Eine Interviewerin sitzt mit einer älteren
Frau und einem jungen Ehepaar mit Kind auf dem Holzboden
eines Hauses. Ein Sack Reis, zwei Tragekörbe, eine Tonflasche
Das MDG-Monitoring
mit selbstgemachtem Reiswein, eine Plastikschüssel, ein paar
Teller, ein paar Strohmatten als „Matratze“ – das ist die Ausstattung des Haushalts. Sie geht mit den Interviewern geduldig
alle 70 Fragen durch: Wie lange sind Sie zur Schule gegangen,
hatten Sie Malaria, wie ist die Ernährungs- und Einkommenssituation? Die Kinder unter fünf Jahren werden gemessen und
gewogen. Schließlich die letzten drei Fragen, die meistens für
Gelächter sorgen, aber nun mal in den Indikatoren enthalten
sind: Gibt es im Haushalt ein Handy/einen Computer/einen Internetanschluss?
Fundament des Fortschritts
Am Ende der vier Tage sind alle Fragebogen ausgefüllt, alle
Papierbögen beschriftet und abfotografiert, das Protokoll geschrieben. Lot Mai macht sich auf den Weg nach Hause. Sie ist
glücklich, dass sie ein paar Tage ihrem harten Alltag entfliehen
konnte, und auch ein bisschen stolz, dass sie einmal ausführlich darüber sprechen könnte, was die Probleme im Dorf sind.
Das Monitoring-Team weiß nun, wie sich die Bewohner im Millenniumsdorf ihre Zukunft vorstellen. Die Träume von Kanat
Toch sind abstrahiert und säuberlich so geordnet, dass man
sie den großen Millenniumszielen zuordnen kann. In einigen
Jahren wird man wissen, welche Fortschritte das Dorf mit Unterstützung der Welthungerhilfe gemacht hat.
Mit dem MDG-Monitoring misst die Welthungerhilfe die
Entwicklungsfortschritte in den 15 Millenniumsdörfern.
Das Monitoring besteht aus zwei Teilen: einem Fragebogen
(quantitative Methode) und einem partizipativen Workshop
(qualitative Methode).
Anhand des Fragebogens erhebt die Welthungerhilfe einmal im Jahr Daten in den Dörfern. Die Fragen decken die
meisten der 48 Indikatoren ab, mit denen die Vereinten
Nationen offiziell die Millenniumsziele überprüfen. Beispielsweise ist ein Indikator für das Ziel „Ökologische
Nachhaltigkeit sichern“ (MDG 7) der Anteil der Menschen,
die Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Ebenso gibt es
Fragen zum Einkommen, zur Ernährungssicherheit und zur
Einschulungsrate. Mit den standardisierten Ergebnissen
lassen sich sowohl Entwicklungen in jedem Millenniumsdorf messen als auch die Veränderungen der Dörfer untereinander vergleichen.
Außerdem nehmen Repräsentanten des Dorfes einmal im
Jahr an einem Workshop teil, dem „Participatory Impact
Assessment“ (PIA). In diesem Workshop übersetzen die
Teilnehmer die acht Millenniumsziele in ihre lokale Wirklichkeit. Sie definieren für das Dorf relevante Entwicklungsziele, die sie in den nächsten fünf Jahren erreichen möchten. In dem Millenniumsdorf in Kambodscha definieren die
Teilnehmer das Ziel „Halbierung der Armut“ beispielsweise
als „Pro Familie ein Wasserbüffel“. Der Einsatz von Wasserbüffeln im Reisanbau erhöht den Ertrag maßgeblich.
Foto oben: Florian Kopp, Foto rechts: Welthungerhilfe
14
15
„1 Käse kaufen - 1 Glas Milch
für ein bolivianisches Kind“ –
mit dieser Aktion unterstützt
der französiche Käsehersteller FROMI den Kampf der
Welthungerhilfe gegen Unterernährung im bolivianischen
Millenniumsdorf Cañadón Peñas. Der Aktionskäse ist an den Käsetheken von Globus, Kaufland, REAL, REWE, EDEKA und Handelshof erhältlich. Pro Kilo
verkauftem Käse der Marke Xavier David helfen 25 Cent beim
Aufbau kleiner Käsereien im Peñas-Tal. Die Bauern verbessern
durch die Käseproduktion ihre Ernährung, der Verkauf sichert
ihr Einkommen und dadurch die Ausbildung ihrer Kinder.
16
Düsseldorf für Kongoussi
Das ganze Jahr 2008 über engagierte sich die Landeshauptstadt Düsseldorf für Kongoussi
in Burkina Faso mit zahlrei2. Millenniumsdorf
San Andrés
chen Aktivitäten. Dabei ist es
Ecuador
nicht geblieben: Im August
2009 trafen sich 15 DüsseldorferInnen aus Unternehmen, Institutionen, Stadt und
Schulen und beschlossen, die Unterstützung für Burkina Faso
3. Millenniumsdorf
fortzusetzen.
Nun
sind Sportveranstaltungen, Benefiz-Konzerte,
Auhya
Pihni
Nicaragua
ein Fußballspiel
mit der Fortuna Düsseldorf und neue Projektwochen in Düsseldorfer Schulen in Planung.
LandFrauen und Landjugend
engagieren sich für Ruanda
Seit 2007 unterstützt der
Deutsche LandFrauenverband
e. V. die Millenniumsregion
Base-Kiryango-Tal in Ruanda.
Frauen helfen Frauen: Vielerorts verkaufen LandFrauen
selbstgepressten Saft zugunsten ruandischer Frauengruppen, die wirtschaftlich selbstständig werden wollen. Auch der
Bund der Deutschen Landjugend hat seine Mitglieder anlässlich seines 60-jährigen Bestehens 2009 aufgerufen, ein ehrenamtliches Wochenende mit Aktionen unter dem Motto „Wir fürs
Land!“ zu gestalten – Spenden werden für die Jugendlichen im
Base-Kiryango-Tal gesammelt.
7. Millenniumsdorf
Kongoussi
Burkina Faso
Foto: Christian-Liebig-Stiftung
Foto: Thomas Haferburg
4. Millenniumsdorf
Mangue
Angola
10. Millenniumsdorf
Base-Kiryango Tal
Ruanda
Christian-Liebig-Stiftung sorgt
für Schulen in Mosambik
Die Christian-Liebig-Stiftung
e. V., die im Verlagshaus Hu5. Millenniumsdorf
8. Millenniumsdorf bert Burda angesiedelt ist,
Sodo
Anosikely
unterstützt seit September
Äthiopien
Madagaskar
2007 das Millenniumsdorf
Mabote in Mosambik. Gemäß
dem Kooperationsvertrag, der
von der Vorsitzenden, Beatrice von Keyserlingk (rechts) und Schäuble, der ehemaligen
6. Millenniumsdorf
9. Millenniumsdorf
Welthungerhilfe, unterzeichnet wurde, werden
ManigriVorsitzenden der
Mabote
Benin vor Ort hauptsächlich
MosambikBildungsprojekte finanziert. Aber auch
Maßnahmen im Gesundheitsbereich und die Sicherstellung der
Trinkwasserversorgung werden unterstützt.
Sport für die
Millenniumsdörfer
15.000 Kilometer auf dem
Fahrrad?! Markus Wagner radelte von Gengenbach bis
China – und alles für einen
guten Zweck: Er sammelte
Spenden für das tadschikische Millenniumsdorf Veshab.
Auch bei den LebensLäufen
der Welthungerhilfe können Kinder und Erwachsene mit Spendenläufen den Millenniumsdörfern helfen. Im Sommer 2009
fand im Rahmen des Düsseldorfer Olympic Adventures Camp
ein 800-Meter-Lauf entlang der Rheinpromenade zugunsten
des Millenniumsdorfes Kongoussi statt.
11. Millenniumsdorf
Quarabator
Afghanistan
14. Millenniumsdorf
Kanat Toch
Kambodscha
Foto: Gunnar Rechenburg
FROMI unterstützt bolivianische Käsereien
1. Millenniumsdorf
Cañadón Peñas
Bolivien
ASIEN
Ulm für Gandhiji Songha
Foto: Welthungerhilfe
Foto: Fromi
Gemeinsam geht es besser: Die Welthungerhilfe setzt auf Unterstützer, die den Millenniumsdörfern langfristig zur Seite
stehen. Zahlreiche Kooperations-Partner aus den unterschiedlichen Bereichen sind bereits aktiv.
AFRIKA
Foto: Welthungerhilfe
Viele Menschen
helfen mit
LATEINAMERIKA
Foto: Markus Wagner
Partner
in Deutschland …
Hamburger Freundeskreis
fördert Sodo
Anfang 2009 gab es bei der
Vernissage der Wanderausstellung „15 Dörfer. 8 Ziele.
12. Millenniumsdorf
15. Millenniumsdorf1 Welt.“ im Museum der BrotGandhiji Songha
Veshab
kultur Ulm für die Besucher
Indien
Tadschikistan
und die Welthungerhilfe eine
schöne Überraschung: Oberbürgermeister Ivo Gönner entschloss sich spontan zu einer
Partnerschaft seiner Stadt mit dem indischen Millenniumsdorf.
13. Millenniumsdorf
In Ulm wurde nun ein Verein für die Partnerschaft mit Gandhiji
Sarwan
Indien
Songha gegründet.
Auf Initiative des Hamburger Senats wurde im Oktober
2005 der Hamburger Freundeskreis der Welthungerhilfe
gegründet. Er zählt heute 19
Mitglieder aus Wissenschaft,
Politik, Medien, Wirtschaft,
Kultur und Sport, darunter die
Hamburger Unternehmen Iwan Budnikowsky und J.J. Darboven. Unterschiedliche Benefizaktionen kommen unmittelbar
dem äthiopischen Millenniumsdorf Sodo zugute, Ausstellungen
und politische Veranstaltungen runden die jährlichen Aktivitäten ab. Sprecher des Freundeskreises ist Dr. Theo Sommer,
langjähriges Vorstandsmitglied der Welthungerhilfe und ehemaliger Herausgeber der ZEIT.
17
Die 42-jährige Agraringenieurin
Susanna Porras ist bei der lokalen Partnerorganisation CESA in
Foto: Detlef Szillat
Ecuador tätig.
Oscar Sawadogo ist studierter
Landwirt und Vorsitzender von
Zood Nooma, einer Partnerorganisation der Welthungerhilfe in
Burkina Faso.
18
Wir müssen die Erträge aus der Landwirtschaft
verbessern. Durch Sprinkleranlagen,
durch ständige Fortbildungen,
gezielte Marktstrategien und
eine straffe Organisation der
Bauern. Wenn sich die Produktion verbessert, steigen die
Einnahmen. So erhöht sich
die Lebensqualität der Familien automatisch.“
‚‚
Wir hoffen, dass sich
die internationale Gemeinschaft dafür einsetzt, den freien Handel und
die Preisspekulationen zu
überwachen, und sich solidarisch zeigt in Krisen, die häufig mehrere Länder gleichzeitig treffen. Immens wichtig ist
zudem eine Sensibilisierung
für die Entwicklungshilfe für
Länder wie Burkina Faso –
auch bei den Regierungen der
Entwicklungsländer.“
Epifania Alaya Humeroz ist Sprecherin von APAC, einer Vereini-
3. Millenniumsdorf
gung von kleinen
Milchbauern
Auhya Pihni
in CañadónNicaragua
Peñas im Hochland
Mein Mann macht
den Käse und kümmert sich ums Vieh.
Der verkauft nicht gern, deshalb mache ich das. Seit wir
unseren Käse mit dem Siegel
„Producto APAC Peñas“ versehen, gehen die weg wie warme
Semmeln, denn unsere Kunden wissen um die Qualität
unserer Produkte. Demnächst
werde ich sogar bis nach La
Paz exportieren!
Boliviens. Dort unterstützt die
5. Millenniumsdorf
Sodo
Äthiopien
7. Millenniumsdorf
Kongoussi
Burkina Faso
8. Millenniumsdorf
Anosikely
Madagaskar
Der 41-jährige Familienvater
Asror Bobev, aus Veshab in Tad-
6. Millenniumsdorf
9. Millenniumsdorf
als
Manigrischikistan, erwirtschaftet
Mabote
Benin Bauer den Lebensunterhalt
Mosambik
für
seine siebenköpfige Familie.
Welthungerhilfe die technische
und betriebswirtschaftliche Ausbildung der Bauern und die
Gründung von Käsereien.
Ursula Langkamp und Manfred
Bischofsberger
betreuen
ne-
ben weiteren Projekten auch
die beiden Millenniumsdörfer
Mangue in Angola und Mabote
in Mosambik.
‚‚
Mit dem Anschub der
Initiative der Welthungerhilfe konnte in
Mangue viel erreicht werden.
Wichtig war die sehr partizipatorische Haltung der Bevölkerung, deshalb wurden viele der
Maßnahmen mit dem Einsatz
der Menschen – der oft größer
als erwartet war – umgesetzt.
Wir haben die große Hoffnung,
dass die Lebensverhältnisse in
Mangue nachhaltig besser geworden sind!“
Rajesh Kumar ist bei der Partnerorganisation Centre for World
Solidarity für das indische Millenniumsdorf Sarwan zuständig
und organisiert dort unter anderem Monitoring-Workshops mit
der Dorfbevölkerung.
‚‚
10. Millenniumsdorf
Base-Kiryango Tal
Ruanda
Das neue Saatgut, das
wir Bauern im Millenniumsdorf im Frühjahr
2008 von der Welthungerhilfe erhalten haben, hat unsere
Erwartungen weit übertroffen.
Die Ernte hat sich mit diesem
Saatgut verdoppelt. Und dank
einer zwölf Kilometer langen
Pipeline, die die Welthungerhilfe gemeinsam mit uns instandgesetzt hat, ist nun eine
ganzjährige Bewässerung möglich. Denn: Je mehr Wasser wir
haben, desto mehr Land können wir nutzen.“
11. Millenniumsdorf
Quarabator
Afghanistan
12. Millenniumsdorf
Gandhiji Songha
Indien
Wir haben einen ganz
neuen Brunnen in
unserem Weiler – ich
kann mich gut daran erinnern,
15. Millenniumsdorfwie er gebaut wurde. Mein VaVeshab
ter ist Mitglied im WasserkoTadschikistan
mitee, dass sich um die Pflege
und Reparatur des Brunnens
kümmert.“
Die fünfjährige Narindrasoa lebt
in Anosikely, Madagaskar.
13. Millenniumsdorf
Sarwan
Indien
‚‚
Bis 2006 hatte hier
niemand von den Millenniumszielen
gehört. Doch die Initiative
Millenniumsdörfer hat die
Menschen
über die Ziele
der UN informiert und sie in
die Projektplanungen und –
über das Monitoring – in die
Überprüfung der Fortschritte
miteinbezogen. Nun können
die Dorfvertreter in den PIAWorkshops die Fortschritte bei
der Zielerreichung ihren Bemühungen und den Projektaktivitäten der Welthungerhilfe
zuordnen.“
‚‚
14. Millenniumsdorf
Kanat Toch
Kambodscha
Foto: Welthungerhilfe
Foto: Anja Kessler
‚‚
2. Millenniumsdorf
San Andrés
Ecuador
‚‚
4. Millenniumsdorf
Mangue
Angola
Foto: CWS
Foto: Thomas Lohnes
Wenn die Millenniumsziele erreicht werden sollen, kommt es
auf die Menschen vor Ort an – auf aktive, engagierte Dorfbewohner und leidenschaftliche Mitarbeiter in den Projekten.
Foto: Welthungerhilfe
Klare Worte fördern Taten
1. Millenniumsdorf
Cañadón Peñas
Bolivien
ASIEN
Die 44-jährige Domitille arbeitet
im Base-Kiryango-Tal in Ruanda
bei der Anlage von Terrassen,
Kanälen und Straßen.
Foto: Laura Steurer
…und in der welt
AFRIKA
Foto: Welthungerhilfe
LATEINAMERIKA
‚‚
Ich verdiene 10.000
Ruandische Francs,
die die Welthungerhilfe für die Mitarbeit beim
Kanalbau zahlt. Ich konnte es
kaum glauben, wie viel Geld
die „Muzungus“ – die Weißen
aus Deutschland – pro Tag
ihren Arbeitskräften bezahlen: 500 Francs gibt es für
das Ausschaufeln von Lehm
aus einem Flussbett. 10.000
Francs im Monat, das reicht
für das Schulgeld meiner beiden älteren Töchter und zum
Überleben.“
19
auf einen
blick
VESHAB
Tadschikistan
QUARABATOR
Afghanistan
KONGOUSSI
Burkina Faso
AUHYA PIHNI
Nicaragua
San Andrés
Ecuador
Die kargen und trockenen Böden der Anden bieten den Menschen aus San Andrés nur geringe Ernten. Der Bau eines Bewässerungssystems hat nun die Nahrungssituation nachhaltig
verbessert. Neben Schulungen in neuen Anbaumethoden und
der Handhabung des Wassersystems fördert die Welthungerhilfe auch die Einrichtung einer Spar- und Kreditkooperative.
Auhya Pihni
Nicaragua
Dank der 27 neu gebauten Brunnen können die Dorfbewohner
von Auhya Pihni nun endlich sauberes Wasser trinken. Um die
Ernährung zu sichern, wird die Ernte und die nächste Aussaat
in kleinen Getreidesilos gelagert. Durch den Hurrikan im Jahr
2007 wurden allerdings große Teile des Dorfes zerstört, die inzwischen größtenteils wieder aufgebaut wurden.
Manigri
Benin
In Manigri galt es, die Menschen beim Einsatz verbesserten
Saatguts und beim Anbau verschiedener Feldfrüchte zu beraten. Auch der Aufbau der Bienenzucht war ein wichtiger Schritt
zur Verbesserung der Nahrungssituation. Die Projektaktivitäten
der Welthungerhilfe werden Ende 2009 – wie ebenfalls in der
gesamten umliegenden Region – planmäßig beendet.
Selbsthergestellter, organischer Dünger und Steinwälle um die
Felder sorgen heute dafür, dass die Getreideernten in Kongoussi
fast verdoppelt wurden. Neu gebaute Brunnen sichern dort jetzt
auch während der Trockenzeit genügend Trink­wasser. Auch der
Bau der neuen Schulanlage ist abgeschlossen.
20
AFRIKA
ANOSIKELY
Madagaskar
Sodo
Äthiopien
1. Millenniumsdorf
Cañadón Peñas
Bolivien
Mabote
Mosambik
Lange Dürreperioden und sandhaltige Böden gewährten den
Menschen in Mabote nur mangelhafte Ernährung durch Ackerbau und Viehzucht. Dank der Verteilung von speziellem Saatgut
und Kenntnissen, die sie sich in Workshops aneignen, sind ihre
2. Millenniumsdorf
Ernteerträge
besser geworden. Dringend notwendige AufkläSan
Andrés
rungsarbeit leisten die lokalen HIV/Aids-BeraterInnen, um dem
Ecuador
Virus, das sich auch in Mosambik rasch ausbreitet, mit Wissen
entgegenzutreten.
Mangue
3.Angola
Millenniumsdorf
Auhya Pihni
Die Bewohner des angolanischen Dorfes Mangue haben UnterNicaragua
stützung benötigt, um den Folgen des schrecklichen Bürgerkrieges zu begegnen. Eine neue Schule ermöglicht heute allen
Jungen und vor allem Mädchen Grundbildung. Frisch renovierte
und ausgestattete Gesundheitsposten sowie neue Brunnen sorgen dafür, dass Krankhei­ten wie Typhus oder Diarrhoe deutlich
auf dem Rückzug sind.
In Sodo, Äthiopien, verbessert heute eine neue Getreideart die
Ernährungssituation ganz deutlich: Triticale, eine Kreuzung aus
Roggen und Weizen,
garantiert zehnmal
Erträge als her4. Millenniumsdorf
7. Millenniumsdorf
10. höhere
Millenniumsdorf
Um den MangelBase-Kiryango
an sauberemTal
Trinkwasser
Mangue kömmliches Getreide.
Kongoussi
Angola zu bekämpfen,Burkina
Faso zehn neue
Ruanda
sind bereits
Brunnen entstanden –
weitere werden folgen.
Anosikely
Madagaskar
5. Millenniumsdorf
8. Millenniumsdorf
Zu Projektbeginn
haben viele Bewohner unter unzureichender
Sodo
Anosikely
schlechten hygienischen Bedingungen gelitten.
ÄthiopienErnährung undMadagaskar
Trainings zur effektive­ren Landnutzung und Schulungen von
Hebam­men verbessern heute die Lage. Der Ausbau von Schulen,
ein Schulspeisungsprogramm und Schreibkurse für Erwachsene
bringen die Alphabetisierung von Jung und Alt voran.
6. Millenniumsdorf
9. Millenniumsdorf
Manigri
Mabote
Quarabator Mosambik
Benin
Afghanistan
Nachdem sich die Sicherheitslage in Afghanistan zunehmend
verschärft hat und 2007 zwei Mitarbeiter der Welthungerhilfe
bei Anschlägen ums Leben kamen, musste die Projektarbeit in
Quarabator eingestellt werden. In anderen Distrikten Afghanistans im Norden und Osten des Landes arbeitet die Welthungerhilfe weiter.
Gandhiji Songha
Indien
ASIEN
Ein großes Problem für die Menschen in Gandhiji Songha sind
Bodenerosionen. Um dem entgegenzuwirken ergreifen die Dorfbewohner zusammen mit der Welthungerhilfe und einer Partnerorganisation Maßnahmen wie die Aufforstung der Wälder oder
die Installation von Bewässerungssystemen. Auch der Schulbesuch soll für alle Kinder möglich sein, die oft benachteiligten
Mädchen
erhalten dabei 14.
eineMillenniumsdorf
gezielte Förderung.
11. Millenniumsdorf
Quarabator
Afghanistan
Kanat Toch
Kambodscha
Sarwan
Indien
Wiederkehrende Dürren und Überschwemmungen lassen eine
ertragreiche Landwirtschaft im indischen Dorf Sarwan kaum zu.
Besseres Saatgut und sauberes Wasser helfen den Bewohnern
12. Millenniumsdorf
15. Millenniumsdorf
nun
dabei,Songha
ihre Felderträge
zu steigern. Dadurch werden ganz
Gandhiji
Veshab
Indien
neue
Kräfte freigesetzt: zum
Beispiel bei den Kindern, die nicht
Tadschikistan
mehr auf dem Feld arbeiten müssen, sondern in die Schule
gehen können.
Kanat Toch
13. Millenniumsdorf
Kambodscha
Sarwan
Das
Dorf Kanat Toch liegt in einem Waldgebiet Kambodschas.
Indien
Zwei Drittel seiner Bewohner sind chronisch unterernährt, denn
auf dem radikal abgeholzten Waldboden lassen sich mit Monokulturen nur für kurze Zeit ertragreiche Ernten erzielen. Nun
erlernen die Bauern neue Anbau- und Viehhaltungsmethoden.
Von sauberem Brunnenwasser und grundlegenden Hygienekenntnissen profitieren vor allem die Kinder in Kanat Toch.
Diese Millenniumsziele werden in den Dörfern verfolgt:
Base-Kiryango-Tal
Ruanda
Kongoussi
Burkina Faso
BASE-KIRYANGO-TAL
Ruanda
MABOTE
Mosambik
LATEINAMERIKA
KANAT TOCH
Kambodscha
MANGUE
Angola
CAÑADÓN PEÑAS
Bolivien
Cañadón Peñas
Bolivien
Die Familien im bolivianischen Peñas-Hochlandtal betreiben
unter schwierigen klimatischen Verhältnissen fast ausschließlich Land- und Viehwirtschaft. Die Welthungerhilfe hilft ihnen
bei der Verbesserung der Viehhaltung, ermöglicht die Aufnahme von Kleinkrediten zum Aufbau von Käsereien und errichtet
Schulen, die auch Mittagessen für die Schüler anbieten.
GANDHIJI SONGHA
Indien
SODO
Äthiopien
MANIGRI
Benin
SAN ANDRÉS
Ecuador
SARWAN
Indien
Das Base-Kiryango-Tal ist ein extrem dicht besiedeltes Gebiet,
der Hunger groß und der Druck auf die ohnehin schon ausgelaugten Äcker an Hängen und Hügeln enorm. Gemein­sam mit
den Einwohnern des Tals legt die Welthungerhilfe Terrassen und
Erosionsschutzstreifen an und sorgt dafür, dass die Anbauflächen
gezielt be- und entwässert werden. Dank der neuen Schule ist es
jetzt auch um die Chancen auf Bildung viel besser bestellt.
Extreme Armut und Hunger beseitigen
Veshab
Tadschikistan
Grundschulbildung für alle Kinder gewährleisten
Für die Bewohner in Veshab sind die kargen Hochgebirgsäcker
ihre einzige Lebensgrundlage. Extreme Temperaturen erfordern
Wissen über den Kälteschutz des Obst- und Gemüseanbaus.
Schulungen hierzu werden kontinuierlich angeboten, der Ausbau
des Bewässerungs- und Trinkwassersystems realisiert und die
Frauen in ihrem Engagement in Gemeindekomitees unterstützt.
Die Kindersterblichkeit senken
Gleichstellung der Geschlechter fördern, die Rolle der Frauen stärken
Die Gesundheit von Müttern verbessern
HIV / Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen
Die ökologische Nachhaltigkeit sichern
Eine globale Partnerschaft für Entwicklung aufbauen
21
Materialien
Die Ausstellung
Welthunger-Index 2009:
Filme und Unterrichtsmaterialien
Unter dem Motto „15 Dörfer. 8 Ziele. 1 Welt.“ tourt die Wanderausstellung der Welthungerhilfe seit 2007 durch Deutschland. Sie führt ihre Besucher auf drei Kontinente und vermittelt
mit Bildern und Filmen sowie Karten und Texten lebhafte Eindrücke und gleichzeitig grundlegende Informationen aus den
15 Dorfgemeinschaften. Die kostenlos zur Verfügung stehende
Ausstellung erklärt die acht UN-Millenniumsziele und zeigt,
wie die Welthungerhilfe mit ihrer Initiative Millenniumsdörfer
zum Erreichen der Millenniumsziele beiträgt. Auch die Partner
in Deutschland, ohne deren Unterstützung die Aktivitäten nicht
möglich wären, werden vorgestellt.
Frauen stärken, Hunger bekämpfen: Mit dem Welthunger-Index, kurz WHI, hat die Welthungerhilfe gemeinsam mit dem
Washingtoner Forschungsinstitut International Food Policy Research Institute (IFPRI) ein Instrument geschaffen, mit dem
die weltweite Hunger- und Ernährungssituation dargestellt werden kann. In diesem Jahr hat der WHI einen besonderen Fokus:
Frauen. Der Welthunger-Index misst in diesem Jahr zum ersten Mal den Zusammenhang zwischen Chancengleichheit für
Frauen und Hunger. Auch Stimmen aus dem Millenniumsdorf
Sarwan in Indien illustrieren die wichtigsten Ergebnisse zur aktuellen Hungersituation.
Begleiten Sie uns auf eine Reise durch acht unserer insgesamt
15 Millenniumsdörfer in folgenden Ländern: Äthiopien, Angola,
Bolivien, Burkina Faso, Madagaskar, Nicaragua, Ruanda und
Tadschikistan. Unsere Kurzfilme vermitteln eindrücklich den
Alltag der Bevölkerung und zeigen die Aktivitäten und Arbeit
der Welthungerhilfe. Die Filme „Leben und Lernen in Angola“
und „Ruanda: Wir gehen in die Schule“ richten sich speziell an
Kinder und Jugendliche. Auch die Arbeitsmappe „Millenniumsziele. Für eine bessere Welt“ richtet sich an junge Menschen ab
15 und ist für den Unterricht gut geeignet. Zahlreiche Beispiele erläutern den politischen Hintergrund der Millenniumsziele
und erzählen aus der Wirklichkeit in den Entwicklungsländern.
Jungredakteuren und angehenden Journalisten empfehlen wir
die Dokumentation „Schülerredaktionsseminare“.
Die Website
Die Wanderausstellung besteht aus einzelnen Modulen, die variierbar als Stellwände oder Quader aufzubauen sind. Damit ist
sie überall einsetzbar, schmückt Lichthöfe und Foyers in öffentlichen Gebäuden oder Unternehmen und bildet einen vielseitigen Hintergrund für Veranstaltungen wie Workshops, Podiumsdiskussionen oder Lesungen. Nach den Standorten Magdeburg,
Hamburg, Berlin, Stuttgart und Düsseldorf werden weitere Orte
der Ausstellung gesucht. Holen Sie die Wanderausstellung gerne auch in Ihre Stadt. Wir freuen uns über Ihre Hilfe und Vorschläge zur Tourplanung! Ansprechpartnerin für die Vermittlung
der Ausstellung ist: Sonja Eberle, Tel.: +49(0)228 2288 -118,
E-Mail: [email protected]
Foto rechts: Felix Hoffmann
22
Mit einem Klick geht’s ins Millenniumsdorf: Ausgehend von der
Startseite der Welthungerhilfe werden Interessierte über den
Navigationsreiter „Millenniumsdörfer“ auf die entsprechende
Seite geführt: www.millenniumsdoerfer-der-welthungerhilfe.de.
Dort finden sich aktuelle und umfassende Informationen rund
um die Initiative sowie über konkrete Aktivitäten in den Dorfgemeinschaften. Dazu gibt es ausführliche Länderdaten, vertiefendes Hintergrundwissen, Porträts der Dorfbewohner und
eindrucksvolle Bildergalerien. Verfolgen Sie selbst, wie die
Dorfbewohner gemeinsam mit den Mitarbeitern der Welthungerhilfe und ihren Partnerorganisationen auf dem Weg in eine
bessere Zukunft vorankommen.
Welthungerhilfe
Die Welthungerhilfe setzt sich weltweit für eine gesicherte Ernährung, ländliche Entwicklung und den Erhalt der natürlichen
Ressourcen ein. Die Arbeit ist dann erfolgreich, wenn Menschen
ihre Lebensbedingungen so verbessern, dass sie eigenverantwortlich für sich sorgen können – durch Hilfe zur Selbsthilfe.
Gemeinsam mit den Menschen in Deutschland und mit Partnern
aus Politik, Wirtschaft und Medien wirbt die Welthungerhilfe für
eine gerechtere Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern
– damit Solidarität mit den Ärmsten kein leeres Wort bleibt. Ihre
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für Mut, Leidenschaft
und Kompetenz bei der Erfüllung ihres Auftrags.
Die Welthungerhilfe leistet Hilfe aus einer Hand: von der
schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu
langfristig angelegten Entwicklungsprojekten. Dabei arbeitet
die Organisation möglichst eng mit einheimischen Partnerorganisationen zusammen. Die Welthungerhilfe finanziert ihre Arbeit
aus Spenden von Privatpersonen und Unternehmen sowie mit
öffentlichen Zuschüssen. Ihre Arbeit ist streng qualitäts- und
wirkungsorientiert. Mit den ihr anvertrauten Mitteln geht die
Welthungerhilfe sparsam, effektiv und transparent um. Dafür
erhält sie seit vielen Jahren regelmäßig das Spendensiegel des
Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
23
460-9317/A
Bro-Midö-47/09
100% Recycling-Papier
Welthungerhilfe, Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98, Konto 1115
Deutsche Welthungerhilfe e.V., Friedrich-Ebert-Str. 1, D-53173 Bonn, Tel. +49 (0)228 2288-0, Fax +49 (0)228 2288-333, www.welthungerhilfe.de