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Goodwill = Differenz zwischen Kaufpreis eines Unternehmens und erworbenem Reinvermögen (Bilanzwert) Mergers and Acquisitions Teil 4 Bei Wachstumsunternehmen häufig der größte Teil des Kaufpreises Professor Dr. Mark Wahrenburg Investment Banking Wahrenburg 1 Investment Banking Wahrenburg 4 Formen der Unternehmenszusammenführung im Einzelabschluss Übersicht 1. Asset deal (§ 255 IV HGB): I. Market for Corporate Control II. Auswirkungen von M&A: Shareholder & Stakeholder Wealth III. Transaktionsformen IV. Motive V. Regulierung / Verteidigungsmaßnahmen VI. Bilanzierung / Steuern Kauf von Vermögengegenständen und Schulden Target wird leerer rechtlicher Mantel 2. Verschmelzung (§ 2 UmwG): Übertragung aller Vermögensgegenstände und Schulden auf ein bestehendes Unternehmen Rechtlicher Untergang des übernommenen Unternehmens VII. Spinn-Off, Carve Out, Restrukturierung 3. Share deal (§ 253 I HGB): VIII. Die Rolle der IB Erwerb von Unternehmensanteilen Rechtlicher Fortbestand des Targets Investment Banking Wahrenburg 2 Investment Banking Wahrenburg Einzelabschluss bei Asset Deal Einzelabschluss und Konzernabschluss Aufgabe des Einzelabschlusses: Informationsfunktion, Bemessungsgrundlage für Gewinnausschüttung und Besteuerung Vermögensgegenstände und Schulden werden mit Tageswerten dem übernehmenden Unternehmen zugerechnet Goodwill = Differenz zwischen Kaufpreis und Vermögensgegenständen und Schulden zu Tageswerten Aufgabe des Konzernabschlusses: Ausschließlich Informationsfunktion Investment Banking Wahrenburg 5 Folgebehandlung des Goodwills: 3 - Planmäßige Abschreibung über voraussichtliche Nutzungsdauer (15 Jahre nach § 7 EStG) - oder: direkte Aufwandsverrechnung ohne Aktivierung Investment Banking Wahrenburg 6 1 Einzelabschluss bei Verschmelzung Purchase Methode Fiktion der rechtlichen Einheit Wahlrecht zwischen Buchwerten und Tageswerten des Reinvermögens zur Bestimmung des Goodwills Kapitalkonsolidierung Goodwill als Differenz zwischen Beteiligungswert (Kaufpreis) und (anteiligem) Reinvermögen des Targets zu aktivieren Ansonsten analog zum Asset deal Folgekonsolidierung nach IAS / US-GAAP: höhere Flexibilität bezüglich Goodwillhöhe Abschreibung des Goodwills mindert Gewinn! Folgekonsolidierung nach HGB: Wahl zwischen Abschreibung des Goodwill und erfolgsneutraler Goodwillverechnung mit Rücklagen Investment Banking Wahrenburg 7 Investment Banking Wahrenburg Einzelabschluss bei Share Deal Bsp. zu Purchasemethode nach IAS/US-GAAP Bidder Aktivtausch: Kasse gegen Beteiligung 100 AB Keine Identifikation, Abschreibung eines Goodwills 50 Bet (50%) Buchung: Per Beteiligungen 10 Target 100 EKB 50% v. Target 60 EKT 100 AT 50 FKB 30 EKT 50 AT 40 FKT 20 FKT 15 Mio. DM an flüssige Mittel 15 Mio. DM Konzern Kein reguläres Abschreibungspotenzial Keine Goodwillabschreibung Abschreibung nur bei dauerhaften Wertminderungen Investment Banking Wahrenburg 100 EKB 100 AB 50 AT 20 Goodwill 8 50 FKB 20 FKT Investment Banking Wahrenburg 11 Purchase Methode nach HGB mit erfolgsneutraler Verrechnung des Goodwills Konzernabschluss Bidder 100 AB 50 Bet (50%) asset deal und Verschmelzung Identische Bilanzierungsregeln Target 100 EKB 100 AT 50 FKB 50% v. Target 60 EKT 50 AT 40 FKT 30 EKT 20 FKT für EA und KA. share deal unterschiedliche Bilanzierungsregeln Anwendung von Purchase- oder PoolingKonzern vor Verrechnung Methode im Konzernabschluss 100 EKB 100 AB 80 EKB 50 AT 50 FKB 20 FKT 50 AT 50 FKB 20 FKT 20 Goodwill Investment Banking Wahrenburg 9 Investment Banking Wahrenburg Konzern nach Verrechnung 100 AB 12 2 Konzernabschluß nach Pooling of interests Wirkung der Verrechnung auf Return on Equity • Vermögensgegenstände und Schulden zu Buchwerten in Konzernbilanz. • Buchwert der Beteiligung wird mit dem Eigenkapital verrechnet. • Unterschiedsbetrag mit Rücklagen verrechnen. 1. Eigenkapitalbasis sinkt 2. Abschreibungen entfallen ( Gewinn steigt) Höherer RoE-Ausweis durch erfolgsneutrale Verrechnung des Goodwills mit Rücklagen nach HGB Erfolgsneutrale Erstkonsolidierung! • Es entsteht kein Goodwill Erfolgsneutrale Folgekonsolidierung! von Unternehmen bevorzugt • Sehr ähnlich zu HGB mit erfolgsneutraler Konsolidierung Investment Banking Wahrenburg 13 Konzernabschluss nach Pooling of Interests- Methode Investment Banking Wahrenburg 16 Besteuerung von Übernahmen: Verkäuferseite 1a) Veräußerer ESt-pflichtig, Unternehmen = Betriebsvermögen • Kein Erwerber identifizierbar. - „Normalfall“ volle Besteuerung - Gesamtbetriebsveräußerung gemilderte Besteuerung ( außerord. Einkünfte)) „Fünftelungsverfahren“ § 43 I EStG - Veräußerer > 55 Jahre halber durchschnittl. Steuersatz § 16 IV EStG „Merger of Equals“ • Umwandlung der bisherigen Beteiligungen in Beteiligung am neu entstandenen Unternehmen. 1b) Veräußerer ESt-pflichtig, Unternehmen = Privatvermögen • erfolgsneutrale Konsolidierung der Bilanzen Goodwill mit Rücklagen verrechnet - Beteiligung < 1%, außerhalb Spekulationsfrist - wesentl. Beteiligung (> 1%) - Veräußerung in Spek.-frist 2) Veräußerer KSt-pflichtig Investment Banking Wahrenburg 14 steuerfrei Halbeinkünfteverfahren § 3 Nr. 40c EStG Halbeinkünfteverfahren § 3 Nr. 40j EStG steuerfrei § 34 VI d Nr. 2 KStG (seit 1.1.2002) Investment Banking Wahrenburg Strenge Anwendungsvoraussetzungen für Pooling 17 Besteuerung des Käufers • § 302 Abs. 1 HGB • Share Deal: Aktivierung als Beteiligung Erwerb durch Anteilstausch Zusammenschluss umfasst mind. 90% der Anteile Barzahlung <10% – Aktivierung zum Anschaffungspreis unter „Beteiligungen“ – i.d.R. keine Abschreibung des Anschaffungspreises • IAS 22 – Ertragssteuern (nur) auf ausgeschüttete Gewinne Kein Erwerber identifizierbar Fair Values ungefähr gleich „Merger of Equals“ • Asset Deal / Verschmelzung – Aktivierung der einzelnen Aktiva des Targets in Bidder-Bilanz • APB Opinion 16 – Beide Unternehmen waren vor Fusion unabhängig (< 10% Beteilgung) – Stock Offer, von min. 90% der Aktionäre angenommen – Kein Verkauf wesentlicher Aktiva nach Fusion Investment Banking Wahrenburg – erhöhte Abschreibung durch Höherbewertung der Aktiva/Goodwill „Step Up“ Steuerersparnis i.V.z. Target- Ertragssteuer ohne Übernahme 15 Investment Banking Wahrenburg 18 3 Analyse der Gesamtsteuerbelastung mit/ohne Übernahme Fazit Besteuerung Beispielrechnung für 2-periodiges Investitionsprojekt Annahme: Asset Deal , Target rein EK-finanziert • Verkäufer zahlt i.d.R. mehr Steuern infolge Übernahme • Käufer zahlt weniger Steuern, sofern Abschreibung steigt – Buchwert in t0: B – Marktwert in t0: V (mit V>B) • Veränderung der Steuerbelastung von Bidder und Target nötig, – Abschreibung: ½ B in t1 und t2 ohne Übernahme ½ V in t1 und t2 bei Übernahme (Goodwill über 2 Perioden abgeschrieben) um Vorteilhaftigkeit aus Steuergesichtpunkten zu beurteilen – Erlöse: 0 in t1, V (1+r)2 in t2 – Steuersatz von Target, Bidder: τT , τB • Das neue Steuergesetz führt für Kapitalgesellschaften dazu, dass durch Übernahmen Steuern gespart werden können – Diskontierungszinssatz: r Investment Banking Wahrenburg 19 Investment Banking Wahrenburg Analyse der Gesamtsteuerbelastung mit/ohne Übernahme Übersicht I. Fall 1: keine Übernahme Target versteuert seine Gewinne Gewinne t0 : 0 PV der Steuerlast: t1 : -½B 22 t2: V(1+r)2 -½B é 0,5 B V (1 + r ) 2 − 0,5 B ù PV = ê − τT + (1 + r ) 2 ë 1+ r Market for Corporate Control II. Auswirkungen von M&A: Shareholder & Stakeholder Wealth III. Transaktionsformen IV. Motive V. Regulierung / Verteidigungsmaßnahmen VI. Bilanzierung / Steuern VII. Spinn-Off, Carve Out, Restrukturierung VIII. Die Rolle der IB Investment Banking Wahrenburg 20 Analyse der Gesamtsteuerbelastung mit/ohne Übernahme Investment Banking Wahrenburg 23 Begriffsdefinition Corporate Restructuring Fall 2: Übernahme Gewinne Target Gewinne Bidder t0 : V-B t0 : 0 t1 : 0 t1 : -½V Maßnahmen zur Entflechtung von Unternehmen t2: 0 t2: V(1+r)2 -½V Zielsetzungen: Maximierung des Unternehmenswertes PV der Steuerbelastung von Target und Bidder: Konzentration auf Kerngeschäftsfelder é − 0,5 V V (1 + r ) 2 − 0,5 V ù PV = (V − B )τ T + ê τB + (1 + r ) 2 ë 1+ r Viele Formen (Spin-off, Equity Carve-out, Sell-off, ...) für τT = τB gilt: Übernahme mit höherer Steuerlast verbunden Grund: Zinseffekt durch Vorverlagerung von Gewinnen für τT < τB : Steuervorteil durch Übernahme möglich Investment Banking Wahrenburg Uneinheitliche Begriffsdefinition 21 Investment Banking Wahrenburg 24 4 Spin-off Ausgangssituation Equity Carve-out Platzierung der Anteile an rechtlich selbständigen Tochterunternehmen durch Initial Public Offering (IPO) am Kapitalmarkt Nach dem Spin-off Anteilseigner Anteilseigner Mutterunternehmen Anteile können aus einer Kapitalerhöhung oder aus Altbesitz des Mutterunternehmens stammen Mutterunternehmen Mutterunternehmen behält normalerweise nach IPO die Stimmrechtsmehrheit Bspw. hält Dt. Telekom über 80 Prozent an T-Online Tochterunternehmen 1 Tochterunternehmen 2 Tochterunternehmen 1 Einbeziehung in Konzernabschluss Tochterunternehmen 2 Investment Banking Wahrenburg Bezeichnung „Subsidary IPO“, wenn mehr als 50% platziert 25 Investment Banking Wahrenburg Spin- off Sell-off Pro-rata Abspaltung, d.h. Aktienausgabe auf Basis der bisherigen Anteile am Mutterkonzern Ausgangssituation Bspw. erhielten Hoechst- Altaktionäre für 10 Hoechst-Aktien eine Celanese- Aktie Anteilseigner A Kein Eigentümerwechsel Mutterunternehmen Langfristig Schaffung eines administrativ und finanziell unabhängigen Unternehmens Unternehmensteil gehört nicht mehr zum Konzernkreis Investment Banking Wahrenburg Tochterunternehmen 1 26 Tochterunternehmen 2 Anteilseigner A Mutterunternehmen Tochterunternehmen 2 Anteilseigner B Investment Banking Wahrenburg Tochterunternehmen 1 Mutterunternehmen 2 Tochterunternehmen 2 29 Private Verhandlungen zwischen Käufer und Verkäufer Keine Platzierung am Kapitalmarkt < 50% Mutterunternehmen Tochterunternehmen 1 Mutterunternehmen Anteilseigner B Unternehmensverkäufe (oftmals 100%) an eine oder mehrere juristische oder natürliche Personen Bspw. Verkauf der Degussa- Tochter DMC2 an OM Group Inc. > 50% Tochterunternehmen 1 Anteilseigner A Sell Off Nach dem Equity Carve-out Anteilseigner A Nach dem Sell-off Investment Banking Wahrenburg Equity Carve-out Ausgangssituation 28 Kaufpreis wird durch Barzahlung oder durch Anteile am Käuferunternehmen beglichen Tochterunternehmen 2 27 Investment Banking Wahrenburg 30 5 Tracking Stock Anteilseigner Tracking Stock B Stimmrechte Bewertung und Ausschüttung abhängig von Geschäftseinheit A Gesamtunternehmen Geschäfts -einheit A Spin-off Niedrig Bewertung und Ausschüttung abhängig von Geschäftseinheit B Cash- Zufluss Anteilseigner Tracking Stock A Vergleich der Maßnahmen Hoch Tracking Stock Equity Carve-out Sell-off Unabhängigkeit der Tochterunternehmen Geschäfts -einheit B Hoch Investment Banking Wahrenburg 31 Niedrig Investment Banking Wahrenburg Tracking Stock 34 Motivation Einheiten rechtlich nicht selbständig Gesetzliche oder kartellrechtliche Auflagen Bspw. Vodafone/ Mannesmann bzgl. Orange Bspw. Microsoft wg. Missbrauch seiner Monopolstellung Abbildung der Performance von einer oder mehrerer Geschäftseinheiten, ohne diese aus dem Gesamtunternehmen herauszulösen Verbriefung in Wertpapiere, verbunden mit dem Anspruch auf Erträge dieser Einheiten Abwehrmaßnahmen gegen feindliche Übernahmen Abspaltung und Verkauf des Unternehmensteils an Dritte, um sich als Target uninteressant zu machen Entweder öffentliche Platzierung oder verhältniswahrende Ausgabe an Altaktionäre Bisher keine Anwendung in Deutschland Investment Banking Wahrenburg 32 Investment Banking Wahrenburg Weitere Restrukturierungsinstrumente 35 Motivation ff. Konzentration auf Kernkompetenzen „Pure Player“ am Markt höher bewertet Unternehmensteile können in anderen Unternehmen oder selbständig erfolgreicher geführt werden Split-off Ähnlich dem Spin-off Konzept Aber keine pro-rata Zuteilung an alle Aktionäre, sondern: Tausch der Anteile am Mutterunternehmen gegen eine Beteiligung am Split-off Änderung der Unternehmensstrategie Management sieht keine Perspektiven in bisherigen Geschäftsfeldern Neuausrichtung wird aus Erlösen der Restrukturierung finanziert Split-up Aufspaltung des Mutterunternehmens in zwei oder mehrere Unternehmen Effizientere Bewertung Platzierung der zu niedrig bewerteten Unternehmensteile am Kapitalmarkt Investment Banking Wahrenburg 33 Investment Banking Wahrenburg 36 6 Die Rolle der Investmentbank Motivation ff. Schaffung einer Akquisitionswährung Hypothesen: Aktien zur Finanzierung des externen Wachstums • Transaktionskostenreduktion – Expertise in Durchführung/Abwicklung von M&A Transaktionen Auflösung von negativen Synergien • Asymmetrische Information Auflösung von ineffizienten Strukturen – IB reduziert Info-Asymmetrie zwischen Käufer und Verkäufer • Verifikationshypothese Steuerliche Aspekte Spin-offs werden in USA unter bestimmten Kriterien als steuerfreie Transaktion betrachtet Investment Banking Wahrenburg – IB als „neutrale“ Bewertungsinstanz – Qualitätssignal für Investoren – Agency Konflikt zwischen Investoren und Management(s) 37 Investment Banking Wahrenburg 40 Determinanten der Einschaltung einer IB Human Ressource Wahrscheinlichkeit von IB-Einschaltung abhängig von: Management- und Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Motivationssteigerung durch höhere Eigenständigkeit – Feindliche Übernahme (+) – Größe (+) – Akquisitionserfahrung Käufer (-) Druck des Market for Corporte Control – Diversifikationsgrad Target (+) Tochterunternehmen kann Übernahmeopfer werden – Asset Kauf (-) – Aktienbesitz von Insidern (-) (nicht signifikant) – Outsider im Board (+) (nicht signifikant) (Servaes/Zenner, RFS 1996) Investment Banking Wahrenburg 38 Übersicht Investment Banking Wahrenburg 41 Wahl von First- vs. Second-Tier-IB‘s Wahrscheinlichkeit der Einschaltung einer „First-Tier-IB“ abhängig von: I. Market for Corporate Control II. Auswirkungen von M&A: Shareholder & Stakeholder Wealth III. Transaktionsformen – Kauf von Assets (-) IV. Motive – Aktienbesitz von Insidern (-) (nicht signifikant) V. Regulierung / Verteidigungsmaßnahmen VI. Bilanzierung / Steuern – feindliche Übernahme (-) – Akquisitionserfahrung Käufer (-) – Outsider im Board (+) (nicht signifikant) weniger First-Tier-IB‘s bei feindlichen Übernahmen inkonsistent mit Transaktionskostenhypothese VII. Spinn-Off, Carve Out, Restrukturierung (Servaes/Zenner, RFS 1996) VIII. Die Rolle der IB Investment Banking Wahrenburg 39 Investment Banking Wahrenburg 42 7 Höhe der IB-Gebühren Häufigkeit von Vertragsformen Einzelfälle Transaktionsvolumen (total) Nabisco/KKR 25.000 Mio. $ Time/Warner 14.000 Sony/Columbia Picture 3.400 IB-Gebühren Share based Total Value Incremental value Fixed 203 Mio $ 61,5 40 Targets 20% 55% 17% 8% Bidders 80% 14% 6% (Reicheneder 1992) 1558 Transaktionen 1985-1993 Im Durchschnitt 3,5 Mio. $ bzw. 0,85% des Transaktionsvolume (Servaes/Zenner, RFS 1996) Investment Banking Wahrenburg (McLaughlin, JFE 32, 1992, 223; Stichprobe von 161 Verträgen 1980-86) 43 Investment Banking Wahrenburg Struktur der IB-Gebühren Transaktionscharakteristika und Target-IB-Vertrag • Share based: Fixum + x$ pro erworbener Aktie Fixum + Erfolgsprämie bei Kauf von 50 (90) % • Total value fee: Fixum + x% des Wertes der Gesamttransaktion • Incremental value fee: Fixum + x% des Wertzuwaches über Benchmark • Reine Fixed fee • Hohe management ownership geringere IB-Gebühren (24%) • Verwendung von „Incremental value contracts“ höhere bids (8,3%) • Wahrscheinlichkeit (Incremental Value contract) abhängig von – Abwehrmaßnahmen (+) – IB Reputation (+) Vertragsformen Ziele der Vertragsgestaltung • Generierung von Anreizen für IB • Harmonisierung von Interessen Investment Banking Wahrenburg 46 (McLaughlin, JFE 32, 1992, 223) 44 Potentielle Interessenkonflikte Investment Banking Wahrenburg 47 Transaktionscharakteristika und Bidder-IB-Vertrag • Hohe Management Beteiligung häufiger total value Verträge • Geringe IB-Reputation höhere IB-Gebühr (!) • Geringe IB-Reputation geringere Übernahmeprämie, höherer Ankündigungseffekt First tier IB‘s setzen hohe Bids durch? First tier IB‘S in komplexeren Transaktionen beteiligt? Bsp: IB-Empfehlung zur Annahme/Ablehnung eines Angebotes Annahme sichere Gebühr Ablehnung mit Wahrscheinlichkeit p besseres Folgeangebot und höhere Gebühr für IB; sonst: Gebühr = 0 Erwartete IB-Gebühr kann steigen oder fallen Incremental value Verträge: Tendenz zur Ablehnung Total value Verträge: Tendenz zu Annahme (McLaughlin, JFE 32, 1992, 223) Investment Banking Wahrenburg 45 Investment Banking Wahrenburg 48 8 Erfolgsfaktoren im M&A Geschäft Analysephase • • • • Analyse des Partner-Fits • Strategischer Fit –Mission Statement –Produkte/Regionen • Kultureller Fit –Führungsstil –Offenheit/Umweltorientierung –Innovationsstreben –Personal- und Anreizsysteme • Organisatorischer Fit –Management Systeme –Planungs-, Kontrollsysteme –EDV-Systeme Reputation (League tables) Expertise persönliche Kontakte (Vorteil für Hausbank ?) Flexible Allokation von Humanressourcen (Zyklizität des Geschäfts) wenige „reine“ M&A Mitarbeiter, gemischte Teams mit Corporate Finance, Emissionsgeschäft, Financial Engineering • Attraktion von M&A Spezialisten/M&A-Teams • Eigenkapital – Übergangsfinanzierung – Beteiligung des Instituts in M&A Transaktion • Plazierungskraft Investment Banking Wahrenburg 49 Target 3 2 4 ... Selbst 5 1 2 Synergiepotentiale Integrationskosten 52 Transaktionsphase • Kontaktaufnahme • Vertraulichkeitserklärung • Letter of Intent Objekt, Transaktionsform, Rahmenbedingungen, Exklusivitätsvereinbarung, Fristen • Memorandum of Understanding (10-20 Seiten) Detaillierte Auflistung der finanziellen, konzeptionellen, rechtlichen, steuerlichen Punkte Identifikation der zu klärenden Punkte im Due Dilligence Prozeß • Due Dilligence Prüfung, Bewertung des Akquisitionsobjekts, Data Room • Vertragsabschluß • Wertpapieranalyse – Identifikation Käufer und Verkäufer • Emissionsgeschäft – schnelle Plazierung von Aktien/Anleihen – Zugang zu Fonds für Risikokapital, Junk bonds ... • Financial Engineering – Innovative Finanzierungsformen: Warrants, Optionen – Hedging Expertise für IB und Kunden • Risk Arbitrage desk – Spekulation auf Übernahmekandidaten – frühe Kenntnis von Übernahmekandidaten, Marktreaktionen 50 Phasenschema von M&A Transaktionen Investment Banking Wahrenburg 53 Transaktionsphase: Beispiel Unternehmensverkauf Koordination eines Unternehmensverkaufs durch eine IB • Analyse- und Konzeptphase – Definition von Unternehmenszielen, Umfeldanalyse – Identifikation Desinvestitionsmöglichkeiten/Akquisitionsbereiche – Formulierung einer M&A-Strategie • Auftrag an IB durch Unternehmen mit Verkaufsabsicht • Prüfung und Bewertung durch IB (+Anwälte, Berater) • Zusammenfassung in Memorandum (teilweise auch mit Vertragsentwürfen) • Transaktionsphase – Kontaktaufnahme – Verhandlung – Unternehmensbewertung – Vertragsabschluß • Erste Informationen (‚Teaser‘) an Grobauswahl potenzieller Bieter (Long List), bei Interesse Weitergabe des Memorandums • Einholung unverbindlicher Gebote, Zusammenstellung interessanter Bieter (Short List) • Integrationsphase – Integrationsmanagement – Post Merger Audit Investment Banking Wahrenburg F&E Beschaffung Produktion Absatz Rewe Personal EDV/Org Investment Banking Wahrenburg Synergien im M&A Geschäft Investment Banking Wahrenburg Stärken/Schwächen-Analyse • Due Dilligence durch Bieter der Short List • Verhandlungen mit Bietern • Bieterauswahl, Vertragsabschluß 51 Investment Banking Wahrenburg 54 9