Nachwuchs-Flieger
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Nachwuchs-Flieger
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Die Flugzeuge aus Brasilien sind mit ihren schlanken Rümpfen sehr elegant und bieten doch jeweils zwei Passagieren rechts und links des Mittelgangs bequem Platz. Und sie sind momentan konkurrenzlos. Durch die Dornierpleite kam die 728/928 nie auf den Markt. In der gleichen Klasse von Jets mit Platz für 70 bis 100 Fluggäste spielt bisher nur noch Bombardier mit. Die etwas älteren CRJ 700/900-Maschinen gelten aber als etwas weniger komfortabel. Mit der modernen E-Familie will Embraer vor allem älteren Regionaljets wie der Fokker 100 oder der Avro RJ100 das Leben schwer machen. Auch die aus betagten McDonnell Douglas-Konstruktionen abgeleitete Boeing 717 sowie der kleinste Airbus A318 brauchen mehr Treibstoff pro Passagier als die schlanken Embraer-Flieger, erläutert Luiz Sergio 42 Fonds & Co. 03 |10 Chiessi, bei Embraer für die Marktentwicklung und -beobachtung zuständig, den Markterfolg. Nur der direkte Konkurrent Bombardier geht noch etwas sparsamer mit dem Treibstoff um. Das macht die Embraer E-170/190Reihe für die Brasilianer zu einem Kassenschlager. Insgesamt sind 1751 Maschinen fest bestellt und 679 Optionen gezeichnet. Speziell die verlängerten Varianten E 190 und E 195, die rund 100 Passagieren Platz bieten, stehen noch am Anfang ihres Lebenszyklus. Von 443 (87; E 195) Bestelllungen sind erst 275 (49) ausgeliefert. Die erste doppellange E 195 wurde im September 2006 an die britische Flugge- KGAL – SkyClass 53 Ausgabe 03/2010 sehr gut sellschaft Flybe ausgeliefert. Inzwischen fliegen für Flybe 55 Dash 8-Q400 und 14 Embraer 195. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 2,7 Jahren, damit hat Flybe eine der weltweit jüngsten Flugzeugflotten. Die effizienten Regionalflieger, die über 3000 Kilometer weit fliegen können, passen perfekt zu Flybes Strategie, Geschäftsreisenden,Wochenendpendlern und zugmüden Reisenden günstige Flüge innerhalb Großbritanniens anzubieten. Drei Embraer 195 LR hat Flybe von der KGAL geleast. Über den Fonds Sky Class 53 können sich Anleger seit Ende 2009 an den drei Bleistiftfliegern beteiligen. Da hatte die Zivilluftfahrt gerade den steilsten Rückgang der Passagierzahlen in den letzten 15 Jahren zu verdauen. Drama tisch war der Rückgang besonders bei First- und Business-Class-Buchungen. Low-Cost-Carrier auf Strecken ohne konkurrenzfähige Bahn- oder Straßenalternative wie Flybe konnten sich dagegen F l ugz e ugf onds behaupten. Deren Geschäftsmodell hält nach übereinstimmender Ansicht von Experten mit der aktuellen Erholung des Luftverkehrsmarktes gut Schritt. Diese ist unverkennbar: IATA-Chef Giovanni Bisignani konnte bereits stolz verkünden, dass im Mai 2010 das Passagieraufkommen gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,7 und das Frachtaufkommen um 34,3 Prozent zugelegt hat. Die IATA konnte so ihre pessimistischen Frühjahrszahlen korrigieren, die von weitreichenden Verlusten für 2010 geunkt hatten. Zugeschlagen hatte die KGAL schon vor zwei Jahren und die drei Maschinen bei der Auslieferung für zusammen rund 61,1 Millionen Euro erworben. Seit 2008 sind sie für zehn Jahre an Flybe verleast. Drei Gutachten bestätigen die Marktadäquanz des Kaufpreises. Zusätzlich zu den Leasing raten von monatlich gut 181 000 Euro pro Flugzeug hat Flybe sämtliche Wartungsund Betriebskosten zu tragen. Der Fonds übernimmt also kein Betriebsrisiko, solange der Leasingnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Das ist bei Flybe keine ernsthafte Bedrohung. Seit der Übernahme der British Airways-Tochter BA Connect ist Flybe die größte Regional-Airline Europas. Die Finanzkrise hat Flybe gut gemeistert: Obwohl es Kerosinpreissteigerung, Finanzkrise und Rezession und die Schwächung des britischen Pfunds zu verdauen hatte, stieg der Umsatz 2008/2009 um sieben Prozent. Der Gewinn ging jedoch von 30,4 Millionen auf 0,07 Millionen Pfund zurück. Allerdings ist darin auch die aufwendige Integration und Restrukturierung von BA Connect enthalten. Die Airline ist ausgezeichnet im ganz wörtlichen Sinn. Flybe hat ein ordentliches Dun & Bradsheet-Rating und diverse Auszeichnungen für klimaverträgliches Fliegen. Für einen Flugzeugvermieter sind aber das klare Konzept und das straffe Kostenmanagement der britischen Airline attraktiv.Trotzdem musste Flybe pro Maschine ein Sicherheits-„Deposit“ in Höhe von 490 000 US-Dollar bei der Fondsgesellschaft hinterlegen. Ein anderer Sicherheitspuffer ist im nied- rigen Kaufpreis gebunkert. Drei Wertgut- Executive Summary Regionalflieger sind vergleichsweise günstig. Fonds, die in sie investieren, zahlen annähernd Marktpreise. Transparenz und breite Nachfrage machen neue Regionaljets zu einer überlegenswerten Alternative zu Großflugzeugen. achten taxieren die Flugzeuge im Jahr 2008 auf 33,5 Millionen US-Dollar. Die KGAL hat rund ein Zehntel günstiger eingekauft. Am Ende der Laufzeit 2018 sollen Gutachtern zufolge die Maschinen noch 19,7 Millionen Dollar wert sein. Der Skyclass 53 ist gewerblich und kann daher ohne Nachteil nur so kurz laufen. Mit schlankem Horizont geht die KGAL in die Prospektierung. Verlängerungsoptionen für die Leasingverträge sind nicht eingeplant. Angesichts der jungen Flotte Flybes rechnet KGAL mit dem Verkauf der Flugzeuge nach Ablauf der Leasingverträge. Das ist überzeugend. Denn dann sollte aus heutiger Sicht der Flugzeugtyp noch stark nachgefragt sein, der auch bei der Lufthansa-Tochter Air Dolomiti und bei Augsburg Airways im Einsatz ist. Dafür sprechen das Orderbuch und die Tatsache, dass Konkurrenzmaschinen wie FondsCheck* KGAL – SKYCLASS 53 Zielmarkt Fondsvolumen Anteil Eigenkapital Mindestbeteiligung Platzierungsgarantie Agio Gesamtausschüttung (v. St./n. St.) Laufzeit Scope-Berechnungen Weichkosten zu Fondsvolumen exkl./inkl. Agio Weichkosten zu Eigenkapital exkl./inkl. Agio Rendite nach Steuern (Mid Case) High-Case-Rendite nach Steuern Low-Case-Rendite nach Steuern Renditeerwartung Volatilität Scope-Rating Fondstelegramm-Wertung TKL-Note Initiator TKL-Note Fonds TKL-Gesamtwertung Fonds & Co.-Urteil** Kontakt Flugzeug 64,8 Mio. € 32,55 % 10 000 € ja 5% k.A. 2018 4,48/6,04 % 13,78/17,96 % 9,97 13,96 7,44 AA BBB A+ 2,25 2,29 ★★★★ sehr gut www.kgal.de * Erklärungen siehe Seite 5; ** bezogen auf die Risikoklasse der russische Suchoi Super Jet 100 und chinesische Neuentwicklungen sich noch nicht im Markt etabliert haben dürften. „Generell ist der Markt für Regionalflieger auf der Käuferseite breiter aufgestellt als der für Wide Bodies“, erklärt KGAL-Geschäftsführer Gert Waltenbauer, „dadurch ist er transparenter und zeigt weniger Preisverzerrungen.“ Steigende Treibstoffpreise dürften künftig verstärkt Druck auf Airlines ausüben, alte ineffiziente Flugzeuge zugunsten moderner, effizienter Maschinen auszumustern. Mit der Markterfahrung der KGALTochter GOAL, einem Joint Venture mit Lufthansa, sollte es gelingen, wie kalkuliert pro Embraer E-195 gut 16 Millionen US-Dollar zu bekommen. Möglichst viel Verkaufspreis zu erzielen, liegt im eigenen Interesse von GOAL: Es erhält 35 Prozent des Mehrerlöses gegenüber der Prognose. Flybe muss die Flugzeuge in Full-Life-Condition zurückgeben. Vor dem Verkauf müssen keine zusätzlichen Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Hochfliegend ist der Skyclass 53 auch in puncto Fremdkapital. Weil der Restwert konservativ kalkuliert ist und günstig eingekauft wurde, hat die KGAL eine stramme Quote von fast zwei Dritteln gewählt.Ausgereicht wird das Darlehen von der Deutschen Verkehrsbank. Für zwei Flugzeuge sind die Zinsen fixiert, ein Darlehen wird variabel verzinst. Getilgt wird während der Fondslaufzeit zu etwa zwei Dritteln. Der Rest muss aus demVeräußerungserlös zurückgeführt werden. Die Leasingraten betragen monatlich 181 381 Euro und valutieren in zwei Währungen. Ein US-Dollar-Anteil deckt Tilgung undVerzinsung des US-Dollar-Kredites. Das Währungsrisiko bleibt wie alle Betriebs- und Wartungskosten beim Leasingnehmer Flybe. „Einem Währungsrisiko unterliegt allenfalls ein Plus gegenüber dem Prospekt bei der Veräußerung“, präzisiert Gert Waltenbauer. Aus dem Euro-Anteil werden die laufenden Kosten, die Verzinsung der Eigenkapitalzwischenfinanzierung, die Liquiditätsreserve und die Ausschüttungen an die Anleger geleistet. Die sollen jährlich bei acht Prozent liegen – mehr als mit aufsehen erregenden Riesenfliegern wie dem großen Bruder A380. • Stephanie von Keudell Fonds & Co. 03 |10 43