Rugmark / Transfair (1999): Gemeinsam gegen Kinderarbeit, Faltblatt
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Rugmark / Transfair (1999): Gemeinsam gegen Kinderarbeit, Faltblatt
Eine gute Idee – machen Sie mit Wichtigste Bezugsadressen für RUGMARK-Teppiche sind die Versandhäuser, allen voran Otto-Versand, Heine, Neckermann, Quelle, Bauer, Bader. Aber auch die Obiund Domänefilialen, Musterring-Häuser, Dodenhof, Teppich Kibek, und viele Teppichfachgeschäfte haben die Teppiche ohne illegale Kinderarbeit in Ihrem Warenangebot. RUGMARK ist seit 1999 bei TransFair, dem Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der Dritten Welt angesiedelt. Wenn Sie mehr wissen wollen, schreiben Sie uns – oder klicken Sie im Internet auf: www.rugmark.de www.transfair.org RUGMARK – ein starkes Bündnis RUGMARK wird von Produzenten, dem Teppichhandel und Hilfsorganisationen weltweit getragen. Dieses starke Bündnis ermöglicht, dass schon über 30.000 Knüpfstühle von RUGMARK-Inspektoren kontrolliert werden. So konnten über 2.000 Kinder befreit werden, mehr als 3.500 Kinder besuchen RUGMARK-Schulen. Rund 300 Teppichhersteller und -exporteure besitzen einen Lizenzvertrag. In Deutschland bieten Teppichimporteure und -händler RUGMARK-Teppiche an und haben seit 1995 bereits über 3,6 Millionen der Teppiche verkauft. Impressum Herausgeber: RUGMARK/TransFair e.V. Remigiusstraße 21 · 50937 Köln Telefon: 0221 - 94 20 40 0 · Telefax: 0221 - 94 20 40 40 E-Mail: [email protected] oder [email protected] V.i.S.d.P.: Dieter Overath, Geschäftsführer Text: Claudia Brück Layout: dreimalig Werbeagentur · Köln Fotos: Seite 1 und 5 – Jörg Böthling © agenda Seite 2 – Axel Schumann © Misereor Seite 3 – © RUGMARK Nepal In Deutschland begleiten die Hilfswerke Brot für die Welt, Misereor, terre des hommes und Unicef die Initiative von RUGMARK. Sie unterstützen weitere Projekte vor Ort. Seite 4 – Monika Hoegen © RUGMARK Druck: Druckerei & Verlag H. Bösmann · Detmold Papier: 80% Recycling, 20% chlorfrei gebleicht RUGMARK – gemeinsam gegen illegale Kinderarbeit RUGMARK – ein Blick unter den Teppich RUGMARK ist eine Initiative zur Abschaffung der illegalen Kinderarbeit in der Teppichproduktion. Das unabhängige Siegel wird für Teppiche aus Indien, Nepal und Pakistan vergeben, die ohne Kinderarbeit angefertigt wurden. Käuferinnen und Käufer von RUGMARK-Teppichen tragen gemeinsam mit dem Teppichhandel dazu bei, dass Alternativen für die ehemaligen Kinderarbeiter geschaffen werden. Deshalb: Werfen Sie vor dem Kauf einen Blick unter den Teppich und achten Sie auf das RUGMARK-Siegel! Kamala Lama – ein ehemaliges Teppichkind wird flügge RUGMARK – Kontrolle und Sozialarbeit Im RUGMARK-System erfüllen Knüpfstuhlbesitzer und Teppichexporteure folgende Bedingungen: • Keine Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren • Zahlung gesetzlicher Mindestlöhne • Offenlegung ihrer Aufträge • Kostenübernahme für Kontrolle und Lizenzvergabe • Zulassung unangekündigter Kontrollen Außerdem leisten Teppichimporteure und Fachgeschäfte einen Beitrag zur Finanzierung der Sozialprogramme für ehemalige Teppichkinder sowie zur Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit von RUGMARK in Deutschland. Das Bild der 11-jährigen Kamala Lama aus dem Übergangsheim für befreite Teppichkinder in Nepal prägte seit vielen Jahren die RUGMARK-Kampagne gegen illegale Kinderarbeit. RUGMARK-Inspektoren hatten sie am 25.12.1997 aus einer Teppichfabrik befreit. Danach war sie in einem der vier Rehabilitationszentren von RUGMARK Nepal untergebracht, wo sich Kamala erholte und zu einer guten Schülerin entwickelte. Obwohl es schon lange her ist, sind ihr die Erinnerung an die elende Schufterei in der Teppichfabrik wach geblieben. Mit sechs Jahren musste sie zum Unterhalt der Familie beitragen. Ab morgens 5.00 Uhr knüpfte sie Teppiche in einer Fabrik – oft bis 20.00 Uhr abends. Ihre Hände waren von der Wolle total eingeschnitten und heilten nicht mehr. Eine medizinische Versorgung gab es nicht. Wie viel oder besser wie wenig Kamala verdiente, wusste sie nicht, da der Besitzer der Teppichknüpferei das Geld der Mutter gab. So verbrachte sie ihre Kindheit bis zum neunten Lebensjahr in einer Arbeitswelt, die selbst für Erwachsene schwer durchzuhalten ist. Der Tag ihrer Befreiung hat sich Kamala fest im Gedächtnis verankert. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie im RUGMARK-Übergangsheim einen Arzt. Hier konnte sie endlich wieder Kind sein, spielen, lachen und in die Schule gehen. Nach langer Überzeugungsarbeit ist jetzt auch Kamalas Familie froh darüber, dass das Mädchen über die vorbildliche Versorgung des RUGMARK-Sozialsystems bessere Startchancen für ihr Erwachsenenleben bekam. Sie konnte mit Hilfe von RUGMARK die 8. Schulklasse erfolgreich abschließen. Hier endet normalerweise die Unterstützung des RUGMARK Systems. Für die Jugendlichen wird ein Arbeitsplatz im Handwerk gesucht. Die gute Schülerin Kamala konnte dank eines Stipendiums weiter lernen. Sie ist jetzt in der elften Klasse des Multiple College in Dillibazar, Kadmandu. Ihre Hauptfächer sind Geisteswissenschaften, Englisch und Kommunikationswesen. Später möchte sie Rechtsanwältin werden, um auch anderen die Gerechtigkeit zukommen zu lassen, die sie selber erfahren hat. „Ich weiß, dass es noch ein langer Weg ist. Aber ich möchte Kindern helfen, aus dem Teufelskreis von Armut und Kinderarbeit herauszukommen.“ Ihre ehemaligen RUGMARK-Betreuer sind überzeugt, dass sie durch ihre Beharrlichkeit das Ziel erreichen wird.