TransFair Geschäftsbericht 2005

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TransFair Geschäftsbericht 2005
Inhaltsverzeichnis | Impressum
Inhaltsverzeichnis
Seite 3 ........................................................ Grußwort Dr. Klaus Töpfer
Seite 4 ........................................................ Vorwort Norbert Dreßen und Dieter Overath
Seite 5 ........................................................ TRANSFAIR in Kürze | Kriterien und Kontrolle
Seite 6 ........................................................ Unsere Partner weltweit
Seite 6 ........................................................ Ein Blick zurück: Zahlen, Fakten, Kampagnen
Seite 9 ........................................................ Starker Zuwachs – Kaffee
Seite 10 ........................................................ Breites Angebot – Fruchtsaft
Seite 11 ........................................................ Süße Sünde – Süßigkeiten
Seite 12 ........................................................ Konstant – Tee
Seite 13 ........................................................ Etabliert – Südfrüchte
Seite 14 ........................................................ Fair Play – Sportbälle
Seite 15 ........................................................ Runder Abgang – Wein
Seite 16 ........................................................ fairfleurs – Die Besonderen
Seite 17 ........................................................ Weißes Korn – Reis
Seite 18 ........................................................ RUGMARK
Seite 19 ........................................................ Jahresbilanz | Gewinn- und Verlustrechnung
Seite 20 ........................................................ Erläuterungen | Bericht der Kontrollstelle
Seite 21 ........................................................ Lizenznehmer
Seite 22 ........................................................ Mitglieder | Forum Fairer Handel | Multiplikatoren
Seite 23 ........................................................ Büro | Vorstand
Fotonachweis
Impressum
Titelfoto, S. 2, S. 5: Christof Krackhardt
TRANSFAIR e.V. / RUGMARK
© www.fairtrade-media.de
Remigiusstraße 21
S. 4, S. 15: David Boucherie
50937 Köln
© www.fairtrade-media.de
Telefon: 0221 – 94 20 40-0
S. 9 oben, S. 13 oben: Henrik Kastenskov
Telefax: 0221 – 94 20 40 40
S. 10 unten: Francisco Rojas
E-Mail: [email protected] oder
S. 11, S. 14: Christian Nusch
[email protected]
S. 12: Zed Nelson
http://www.transfair.org
S. 17, S. 18: Jörg Böthling
http://www.rugmark.de
alle anderen Bilder: © TRANSFAIR
V.i.S.d.P.: Dieter Overath
Redaktion: Claudia Brück, Bettina von Reden
Layout: dreimalig Werbeagentur, Köln
Druck: Druckerei & Verlag Bösmann, Detmold
Papier: 80% Recycling, 20% chlorfrei gebleicht
2
Grußwort Dr. Klaus Töpfer
Einige Zeit ist es schon her, dass ich in meinem Büro in Nairobi eine Gruppe für die Umwelt engagierter Besucher begrüßen durfte.
Es waren Mitglieder von TRANSFAIR.
Sie waren gerade von einem Besuch der vielen Blumenfarmen zurückgekommen, die in
der letzten Zeit in Kenia wie Pilze nach einem
warmen Herbstregen aus der Erde schießen.
Die Blumenfarmen, etwa am Lake Naivasha,
bedecken mittlerweile ganze Uferpassagen,
haben Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung entstehen lassen, haben einen bescheidenen Wohlstand bei einigen ermöglicht.
Aber diese positiven Ergebnisse, extrem
wichtig in einem Land, dass in nur 40 Jahren
von sieben Millionen auf über dreißig Millionen Einwohner angewachsen ist, sind an
vielen Stellen mit erheblichen negativen Umweltkonsequenzen erkauft worden. So war
es für mich eine große Freude zu erfahren,
dass sich Alternativen, die auch Arbeitsplätze
schaffen und erhalten, die auch Zukunftsperspektiven für junge Menschen eröffnen, aber
die ohne entsprechende Umweltbelastungen
die Ziele erreichen, bei der Blumenproduktion möglich sind.
Dr. Klaus Töpfer,
ehemaliger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen
Natürlich wird die Erzeugung von Blumen in
einer ökologisch und sozial verträglicheren
Art und Weise etwas mehr kosten. „Geiz ist
nau so viel kosten, wie die Zehn, aber dem
schen hier, sondern ermöglicht Verständnis
geil“ bedeutet dann eben auch: Geiz geht
fairen Anspruch von Umwelt- und Sozialkri-
und Solidarität.
auf Kosten von Umwelt- und sozialen Stan-
terien entsprechen? Nicht der Boykott von
So ist es gut, dass in mehr und mehr Super-
dards. Ist es vielleicht nicht eine sinnvolle Ver-
Rosen aus Kenia ist die Lösung. Der Kauf von
marktketten und Blumenhandlungen TRANS-
änderung unseres Konsumverhaltens, wenn
Rosen aus Kenia, die den Kriterien von TRANS-
FAIR-Blumen angeboten werden. Denken Sie
wir etwa zum Muttertag nicht zehn Rosen
FAIR entsprechen, ist eine hervorragende Al-
beim nächsten Blumenkauf daran, spätes-
kaufen, sondern vielleicht nur acht, die ge-
ternative. Sie bestraft nicht die armen Men-
tens beim nächsten Muttertag!
3
Vorwort Norbert Dreßen und Dieter Overath
Fairtrade wächst
Seit zwei Jahren zeigt sich ein deutlicher Aufwärtstrend im Fairen Handel in Deutschland.
Unsere Lizenznehmer verzeichnen wachsende Umsätze, die Präsenz von Fair-HandelsProdukten im Lebensmittelhandel nimmt zu,
auch die Weltläden profitieren von dieser
Entwicklung. Dieser Trend korrespondiert mit
einer verstärkten Nachfrage nach FairtradeProdukten. Menschen hierzulande treffen
ihre Kaufentscheidungen zunehmend unter
dem Aspekt der sozialen und ökologischen
Bedingungen, unter denen Produkte hergestellt werden.
Einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung verdanken wir der Projektunterstützung
zur Einführung neuer Produkte und zur Intensivierung der Aktivitäten im Großverbraucherbereich. Der Handel förderte zudem
die Promotion von Fairtrade-Produkten. So
konnte die Einführung von fairfleurs-Rosen
und der Ausbau der Bio-Fairtrade-Bananen
dank des Engagements der Handelsketten
Kaiser’s Tengelmann und Edeka erfolgreich
gestaltet werden.
Auch im Naturkostbereich konnten sich neue
Produkte etablieren. Bestes Beispiel ist unser
neuer Lizenznehmer Davert, der erstmalig
Produkte mit dem TRANSFAIR-Siegel erfreuen sich großer Beliebtheit. Dies kommt den Produzenten im Süden zugute.
Reis mit dem TRANSFAIR-Siegel eingeführt hat.
Prominenteste Beispiele im Großverbrauch
Die Ausweitung des Fairen Handels ist ein
höheren Marktanteilen fair gehandelter Pro-
sind die Umstellung auf Fairtrade-Kaffee in
deutliches Zeichen für die wachsende gesell-
dukte zu verzeichnen ist.
vielen Universitäten, gerade in NRW, und bei
schaftliche Akzeptanz: Er ist dabei die Markt-
Noch ist es zu früh zu behaupten, der Faire
der ersten Fluglinie Air Berlin. Hierbei sind die
nische zu verlassen. Der wachsende Erfolg
Handel wäre fester Bestandteil des Main-
Aktivitäten der Firma J.J. Darboven hervorzu-
kommt den Produzenten im Süden zugute.
streams. Aber wir sind auf einem guten Weg.
heben.
Wir freuen uns über diese erfolgreiche Ent-
Wir brauchen weiter Ihre Unterstützung.
Mit Freude hat Bundespräsident Köhler den
wicklung, die schon seit geraumer Zeit in den
Denn gerade im WM-Jahr sollte Fair Play
Start der fairfleurs-Rosen im September be-
anderen europäischen Ländern mit deutlich
auch Fair Pay bedeuten.
gleitet, da der Faire Handel für die wirtschaftliche Entwicklung und soziale Stabilität Afri-
Herzlichen Dank.
kas einen wichtigen Beitrag leistet.
Von der jüngst vereinbarten nicht unumstrittenen Zusammenarbeit mit der Discountkette Lidl erhoffen wir uns, neue Käuferschichten für den Fairen Handel zu erreichen und
somit unseren Partnern in den Erzeugerländern mehr Absätze zu ermöglichen.
4
Norbert Dreßen, Vorsitzender
Dieter Overath, Geschäftsführer
T RANS F AIR in Kürze | Kriterien und Kontrolle
Fairer Handel
Südfrüchte, Fruchtsäfte, Wein, Sportbälle,
haben sich 20 nationale Siegelinitiativen zu-
Der Faire Handel hat das Ziel, benachteilig-
Reis und Rosen mit dem Fairtrade-Siegel. Sie
sammengeschlossen, um durch unabhängige
te Produzentenfamilien in Afrika, Asien und
sind in über 27.000 Supermärkten, im Natur-
Kontrollen die Einhaltung der internationalen
Lateinamerika zu fördern. Über eine Million
kosthandel und in allen Weltläden erhältlich.
Fairtrade-Kriterien effizient sicherzustellen.
Bauern und Plantagenarbeiter mit ihren Fa-
Darüber hinaus bieten über 800 Kantinen,
Es wird auf drei Ebenen kontrolliert, so dass
milien in 55 Ländern profitieren vom Fairen
Cafés, Mensen und Hotels fair gehandelte
der vollständige Weg eines Produkts von der
Handel. Auf diese Weise können die Produ-
Waren an. 64 Prozent der Produkte tragen
Ernte bis zum Handel transparent und fair
zenten aus eigener Kraft ihr Überleben si-
neben dem TRANSFAIR-Siegel auch ein Biola-
ist:
chern – und verdienen so Geld für eine ver-
bel.
1. Kontrolle der Produzentengruppen durch
besserte Umwelt, Bildung und medizinische
60 lokale FLO-Inspekteure im Auftrag und
Versorgung. Dies ermöglicht auch den Kin-
Wie kontrollieren wir
dern eine bessere Zukunft.
Hinter dem Siegel steht ein internationales
System, die Fairtrade Labelling Organizati-
Wer sind wir
ons International, kurz FLO, und ihre Zerti-
TRANSFAIR, der Verein zur Förderung des Fai-
fizierungsgesellschaft FLO-Cert GmbH. Hier
unter Überwachung der FLO-Cert GmbH
2. Kontrolle der internationalen Händler
durch die FLO-Cert GmbH
3. Kontrolle der deutschen Lizenznehmer
durch TRANSFAIR e.V.
ren Handels mit der „Dritten Welt“ e.V., wurde 1992 gegründet. Als unabhängige Siegel-
Ein kombiniertes System der Verfolgung des
initiative handelt TRANSFAIR nicht selbst mit
Warenflusses, Datenabgleich und Inspekti-
Waren, sondern vergibt sein Siegel für fair
onen vor Ort auf allen Ebenen stellt sicher,
gehandelte Produkte.
dass alle gesiegelten Produkte tatsächlich fair
RUGMARK, die Initiative gegen illegale Kin-
gehandelt wurden und die Mehreinnahmen
derarbeit in der Teppichindustrie, wird seit
den Produzentenorganisationen in den süd-
1999 von T RANS F AIR betreut. Hier werden
lichen Ländern zufließen.
Teppiche aus Indien, Nepal und Pakistan gesiegelt, die ohne illegale Kinderarbeit herge-
Für 2007 ist angestrebt, das Zertifizierungs-
stellt wurden.
system nach der internationalen Norm ISO
65 akkreditieren zu lassen, um eine größt-
Was machen wir
mögliche Transparenz und Unparteilichkeit
Zu den Aufgaben von TRANSFAIR gehört die
der Zertifizierungsprozesse auf allen Stufen
Kontrolle der Fairhandelskriterien, Siegel-
sicher zu stellen.
marketing, Pflege und Erweiterung des
Produktsortiments, Erschließung neuer Ver-
Was bedeutet fair
triebswege, Informations-, Öffentlichkeits-
Für jedes Produkt existieren international ein-
und Lobbyarbeit.
heitliche Kriterien, dazu zählen:
• Verbot von illegaler Kinderarbeit und
Wer unterstützt uns
Zwangsarbeit
TRANSFAIR wird von 39 Mitgliedsorganisatio-
• menschenwürdige Arbeitsbedingungen
nen und Förderern aus den Bereichen Ent-
• garantierte Mindestpreise
wicklungshilfe, Kirche, Umwelt, Sozialarbeit,
• Fairtrade-Prämien für soziale Projekte
Verbraucherschutz, Genossenschaftswesen
• zusätzlicher Aufschlag für kontrolliert
und Bildung getragen. Derzeit bieten in
biologischen Landbau
Deutschland 90 Lizenznehmer Produkte mit
• Vorfinanzierung der Ernte
dem TRANSFAIR-Siegel an.
• langfristige und direkte Lieferbeziehungen
• nachhaltige und umweltschonende
Was siegeln wir
Auf dem deutschen Markt gibt es Kaffee,
Tee, Süßigkeiten, Kakao, Honig, Bananen,
Wirtschaftsweise
• Ursprungsgarantie und kontrollierter
Warenfluss nach Europa
5
Unsere Partner weltweit | Ein Blick zurück: Zahlen, Fakten, Kampagnen
Der Faire Handel mit dem Siegel unter-
Kaffee
Orangen
Quinoa
Gewürze
Blumen
stützt weltweit 565 Produzentenor-
Kakao | Schokolade
Mango
Reis
Trauben
Süßwaren
ganisationen in 55 Ländern. Über eine
Ananas
Fruchtsäfte
Baumwolle
Avocado
Million Bauern- und Plantagenarbeiter-
Südfrüchte
Honig
Zucker
Wein
familien profitieren vom Fairen Handel.
Bananen
Nüsse
Tee
Sportbälle
2
Pakistan
6 3 2 2 2 1
Costa Rica
Kuba
12 2 1 1
Nicaragua
Haiti
Honduras
Dominikanische Republik
Belize
St. Vincent
19
1
7 1
22 5
41 13 2 1 1
1
7
Indien
7 1
Ghana
1 1
Nepal
8 1 1
Burkina Faso
El Salvador
Kamerun
Guatemala
Demokr. Rep. Kongo
Mexiko
Tunesien
Panama
China
2 1 1
14 2
1
Thailand
3 2 1
4
29 2 3 1 1
Sri Lanka
6 3 2
Anzahl der
Produzentenorganisationen
7 1
3
Indonesien
1
Osttimor
1
3
1
Philippinen
1
Papua-Neuguinea
Marokko
Mali
Togo
23 7
7 3 2 1 1 1 1 1
25 6 5 3 1 1 1 1
5 4
2
1
Komoren
Ägypten
Peru
6 18 2 1 1 1
Bolivien
Paraguay
Argentinien
Kenia
Namibia
3 3 1 1 1
4
14 1
Uganda
1
6 4 1
Sambia
2 1 1
Tansania
Malawi
1 1
Mosambik
2 1
Ruanda
8
Simbabwe
2
Benin
Südafrika
1
Elfenbeinküste
Senegal
6
1
Äthiopien
Chile
Brasilien
3 1
2 1 1
Ecuador
6 6 3 1 1 1
6
1
Kolumbien
Venezuela
4
7 6 2
25 5 2 22
2 1
1 1
Ein Blick zurück
Wert von rund 72 Millionen Euro – ein An-
und Fruchtsäfte und eine breitere Distribution
TRANSFAIR blickt mit Freude auf das vergan-
stieg um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
für die Fairtrade-Bananen im Lebensmittelein-
gene Jahr zurück. Die gute Zusammenarbeit
Auch der Absatz konnte gesteigert werden.
zelhandel machten das Wachstum möglich.
mit den Lizenznehmern sowie eine verstärkte
Insgesamt wurden mehr als 9.000 Tonnen
Von diesem Erfolg profitieren die zertifizier-
Kooperation mit dem Handel und den Groß-
Fairtrade-Produkte abgesetzt, ein Plus von
ten Produzentenorganisationen in Afrika,
kunden haben Früchte getragen.
rund 40 Prozent. Die 2005 neu eingeführten
Asien und Lateinamerika, die allein über den
Im Jahr 2005 kauften Verbraucherinnen und
Fairtrade-Rosen ,fairfleurs’ und Wein, Pro-
deutschen Markt über 14 Millionen Euro Di-
Verbraucher TRANSFAIR-gesiegelte Waren im
duktneuheiten in den Bereichen Kaffee, Tee
rekteinnahmen erhalten haben.
Ein Blick zurück: Zahlen, Fakten, Kampagnen
Fair & Bio
samtumsatz in den 20 Ländern betrug im ver-
Großküchen in Betrieben und Behörden wird
Mit Hilfe der Beratungen und der Prämien-
gangenen Geschäftsjahr 2004/2005 über 830
fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Mit
gelder des Fairen Handels betreiben immer
Millionen Euro. Die Produzenten erhielten
Air Berlin ist zudem die erste Fluglinie auf fair
mehr Produzenten ökologisch zertifizierten
dank des bewussten Einkaufes rund 83 Millio-
gehandelten Kaffee umgestiegen.
Landbau. Erstmalig gab es 2005 zum Beispiel
nen Euro Direkteinnahmen.
Messen
„Bio“-Fruchtsäfte mit TRANSFAIR-Siegel, die
Fairtrade-Bananen und der Fairtrade-Wein
Fairtrade aktiv
Auf zahlreichen Messen stellte TRANSFAIR Ent-
sind nahezu zu 100 Prozent ökologisch zer-
Zahlreiche Anlässe boten 2005 die Möglich-
wicklungen und Neuheiten des gesiegelten
tifiziert. Auch die Bioanteile bei Röstkaffee
keit, den Fairen Handel bekannter zu ma-
Fairen Handels vor, z.B. auf der Internationalen
und Süßwaren wachsen kontinuierlich. Ins-
chen. Zu den Einführungen von Wein, Bio-
Süßwarenmesse (ISM), der Lebensmittelmes-
gesamt sind inzwischen 64 Prozent der Fair-
säften und Rosen wurden Pressekonferenzen
se Anuga, der Weltleitmesse für Bio-Produkte
trade-Produkte auch biologisch zertifiziert.
mit Bild-Events durchgeführt. RUGMARK und
„BioFach“ und weiteren Fachmessen. Ehren-
Tee feierten jeweils mit prominenten Gästen
amtliche beantworteten an Ständen z.B. bei
Internationales Wachstum
ihr 10-jähriges Bestehen. Insgesamt erschie-
der Internationalen Grünen Woche und beim
Mit den deutlichen Zuwächsen knüpft
nen über 2.000 Zeitungsartikel zu TRANSFAIR
Bundesministerium für Ernährung und Ver-
Deutschland an internationalen Entwicklun-
mit einer Gesamtauflage von rund 145 Mil-
braucherschutz die Fragen hunderter Interes-
gen an. Die Fairtrade Labelling Organizations
lionen Exemplaren. Über 40 verschiedene In-
sierter und boten Produkte zum Probieren an.
International (FLO) mit Sitz in Bonn verzeich-
formations- und Promotionsmaterialien mit
net in alle Richtungen Wachstum. Mehr als
einer Auflage von über 2 Millionen Exempla-
Die Faire Woche
100 Produzentenorganisationen wurden neu
ren standen zur Verfügung, um die Informa-
Unter dem Motto „Köstlichkeiten aus aller
zertifiziert, so dass mittlerweile 565 Organisa-
tionsarbeit und den Verkauf fair gehandelter
Welt“ fand vom 19.-25.9.2005 die Faire Wo-
tionen in 55 Ländern unter den einheitlichen
Produkte zu unterstützen.
che statt und wurde wieder ein voller Erfolg.
Fairtrade-Standards handeln. Dabei baute
Unter der Schirmherrschaft von Bundesent-
FLO auch das Angebot an fair gehandelten
Fairtrade im Catering
wicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-
Produkten aus. In Brasilien und Südafrika
Die zweijährige Arbeit im Großverbrauch
Zeul setzten sich Menschen und Organisa-
sind zudem neue nationale Siegelinitiativen
zeigt Wirkung. An neun Universitäten in
tionen bundesweit in rund 1000 Aktionen
angetreten, um den inländischen Markt für
Nordrhein-Westfalen wurde auf fair gehan-
für den Fairen Handel ein. Vorträge von fünf
Fairtrade-Produkte zu erschließen. Der Ge-
delten Kaffee umgestellt. Eine Promotions-
Produzentenvertretern aus Mexiko, Ecuador,
tour mit dem Lizenznehmer J.J. Darboven
Peru, Tunesien und Sri Lanka, Aktionen mit
in Siegen, Köln, Düsseldorf, Bonn, Bochum,
Prominenten wie Dr. Norbert Blüm, Schau-
Münster, Dortmund und Wuppertal infor-
spielerin Marianne Rogée, Fußballprofi Det-
mierte die Studierenden über die neue Errun-
lev Dammeier, Staatssekretär Erich Stather,
genschaft. Das Studentenwerk Siegen bietet
dem Botschafter Südafrikas Moses Chikane
seither auch Bananen aus Fairem Handel an.
und weiteren Engagierten, ein Rezeptheft
Auch in vielen weiteren Universitäten sowie
mit Beiträgen von Johann Lafer und Matthias
Anteil am Gesamtabsatz 2005
Absätze 2005 im Vorjahresvergleich
Fruchtsaft
Schokolade
Kakao
Tee
Tonnen
Liter
Tonnen
Tonnen
Tonnen
1000000
3000
2500


800000
500

250


400
600000
300
150
400000
200
100
200000
100
50


500
0
0
Bonbons
Tonnen

0
Tonnen

35000
350
30000
250


150
100
0
0
Blumen
Liter
Stiele
150000
3000000



700
Wein
Stück
400
300
1400
Sportbälle
120000
2400000
90000
1800000
60000
1200000
30000
600000
0
0

25000
20000
200
0
2100
50
0
Honig
25
5

100
1000
10

2800
150

1500
15
Tonnen
3500
200
200

2000
20
Bananen
Kaffee
15000

10000
50
5000
0
0
7
Ein Blick zurück: Zahlen, Fakten, Kampagnen
Ruta und viele weitere Highlights lenkten
Prominente Fürsprecher 2005
Arbeitsminister a.D. Dr. Norbert Blüm: „Als langjährigen
eine Woche lang die Aufmerksamkeit der
Verbraucherinnen und Verbraucher auf den
Bundespräsident Horst Köh-
Unterstützer des Fairen Handels
Fairen Handel. Zusätzlich waren Handelsket-
ler: „Ich habe die Hoffnung,
freut es mich sehr, dass die TRANSFAIR-Produk-
ten wie Tegut, Edeka, Kaiser’s Tengelmann,
dass insgesamt der Gedanke des
te eine zunehmende Verbreitung erleben.“
Kaufhof, Karstadt, Extra und miniMAL sowie
Fairen Handels weiter verbreitet wird.“
Eventkoch Matthias Ruta:
viele große Unternehmenskantinen zur FaiHeidemarie Wieczorek-Zeul,
„Für mich als Koch ist Qualität
Bundesentwicklungsministe-
oberstes Gebot. Die mit Sorgfalt
Die diesjährige Faire Woche findet vom
rin: „Der aktuelle Erfolg des Fai-
und Hingabe angebauten Fairtrade-Produkte
18.-30. September 2006 unter dem Motto
ren Handels mit seinen deutlich gestiegenen
sind für mich ihren Preis absolut wert und ich
„Fairness verbindet“ statt. Sie richtet sich
Umsatzzahlen und immer neuen Produkten
empfehle sie uneingeschränkt!“
besonders an Jugendliche, aber auch alle
ist für uns alle ein gutes Signal, dass wir uns
anderen Aktiven sind wieder herzlich ein-
auf dem richtigen Weg befinden. Denn jeder
NRW-Entwicklungsminister
geladen, sich zu beteiligen. Prominente
Kauf eines fair gehandelten Produktes ist ein
Armin Laschet: „Durch den
Unterstützer sind neben der Schirmherrin
Stück praktische Solidarität – und ein echter
Heidemarie Wieczorek-Zeul auch die Köl-
Genuss!“
ren Woche aktiv.
Kauf fair gehandelter Produkte
helfen wir ganz direkt Ausbeutung, Kinder-
ner Tatortkommissare Klaus J. Behrendt
arbeit und Armut zu verringern. So können
und Dietmar Bär und die Popband Juli.
Fernsehkoch Johann Lafer:
wir alle einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit
Bitte vormerken und mitmachen. Unter
„Ich finde es großartig, dass es
im weltweiten Handel leisten.“
www.fairewoche.de gibt es die aktuellen
die Möglichkeit gibt, durch die
Informa-
Beachtung des T RANS F AIR -Siegels so vielen
Werder Bremen Geschäfts-
tionen.
Menschen zu helfen, die nicht unter unse-
führer und Ex-Nationalspie-
ren privilegierten Bedingungen wirtschaften
können.“
ler Klaus Allofs: „Es ist für uns
selbstverständlich mit unserem langjährigen
Partner Derbystar die Initiative von TRANSFAIR
Botschafter Südafrikas Mo-
zu fördern. Werder Bremen ist sich seiner so-
ses M. Chikane: „Alle sprechen
zialen Verantwortung und Vorbildfunktion
davon Afrika zu helfen – warum
bewusst und neben der sozialen Komponen-
nicht einen fairen Preis für unsere Produkte
te handelt es sich auch noch um ein erstklas-
Kamapagne: „fair feels good.“
zahlen? Ich hoffe, dass die Faire Woche 2005
siges Produkt.“
Die bis Ende 2006 verlängerte Kampagne
den Gedanken des Fairen Handels weiter
brachte den Fairen Handel auch 2005 wieder
verbreitet und dass in Zukunft noch mehr
Kabarettistin Cordula Strat-
mit vielfältigen Aktionen der Öffentlichkeit
Menschen bei ihrem täglichen Einkauf zu fair
mann: „Wenn man sich ne-
nahe. Die Reise der Schirmherrin Franziska
gehandelten Produkten greifen!“
ben Weihnachten, Geburtstag,
van Almsick zu Kooperativen in der DomiSchauspielerin Marianne Ro-
Vatertag, Halloween und Waschtag auch
TV-, Print- und Radiobeiträgen thematisiert.
gée: „TRANSFAIR-Produkte brin-
noch zum Valentinstag Blumen schenken
Eine im „fair feels good.“-Design gestaltete
gen Perspektiven für die Ärms-
will, dann geht das selbstverständlich nur mit
IC-Lokomotive war 2005 durchgehend im
ten dieser Welt und sind aktive Hilfe gegen
Fairtrade-Rosen! So haben dann auch wirk-
Einsatz, zusätzlich zierte der Faire Handel die
Kinderarbeit – für mich ist es selbstverständ-
lich alle was davon!“
Titelseite der ICE-Reisepläne im November
lich, Produkte mit TRANSFAIR-Siegel zu kaufen.
und Dezember. Mit sendefertigen Radio-Bei-
Je mehr Läden diese Produkte anbieten, des-
Sportfreunde Stiller: „Wahre
trägen, Print-Beilagen, Postkarten und regio-
to besser!“
Sportfreunde kicken fair – mit
nalen Aktionen erreichte „fair-feels-good.“
T RANS F AIR -Fußbällen: Wir sind
Millionen von Menschen. Mehr Informatio-
dabei!“
nen auf www.fair-feels-good.de.
8
Hochzeitstag, Kennenlerntag, Muttertag,
nikanischen Republik wurde in zahlreichen
Starker Zuwachs – Kaffee
Kaffee bleibt mit einem Jahresverbrauch von
149 Litern pro Kopf weiterhin das Lieblingsgetränk der Deutschen. Auch im Fairen Handel
ist er das wichtigste Produkt. In den vergangenen Jahren war der Kaffeepreis auf Talfahrt, da
die immer höheren Erntemengen die Nachfrage der Kaffeeröster überstiegen. Der niedrige
Preis hat Investitionen in neue Kaffeepflanzen
und die Erhaltung der bestehenden Plantagen
gebremst, auch mussten viele Kaffeepflanzer
ihre Anbauflächen aufgeben, da der Preis die
Produktionskosten nicht deckte. Die lang andauernde Tiefpreisphase hat die Produktion in
Mittelamerika und Afrika zurückgehen lassen.
In vielen Kaffeeanbaugebieten kam es zu Verelendung und Hunger.
In dieser Situation half der Faire Handel den
beteiligten Kaffeegenossenschaften, einen
kostendeckenden Preis für die wertvolle Hand-
Dorotea Montesinos, Peru, 54 Jahre
arbeit zu erzielen. Kleinere Anbauflächen und
„Durch Fairtrade bekommen wir mehr
wetterbedingte Ernteausfälle haben das An-
Geld und ich konnte Schulden abbezah-
gebot an Rohkaffee eingeschränkt. So deckt
len, die ich wegen der niedrigen Kaffee-
derzeit das Angebot gerade noch die Nach-
preise machen musste. Das macht einen
frage. Gut für die Kaffeebauern, denn der
riesigen Unterschied für uns!“
Kaffeepreis ist weltweit gestiegen. Und mehr
Geld zur Pflege der Kaffeepflanzen kommt
auch der Qualität der Bohnen zugute.
Kaffeepreis steigt
In Deutschland müssen die Kaffeetrinker für
ein Pfund Röstkaffee durchschnittlich knapp
10 Prozent Plus
Neue Vertriebswege im Lebensmittelhandel
vier Euro ausgeben. Damit nähert sich der
Im Jahr 2005 konnten rund 3.300 Tonnen
und hoffnungsvolle Kooperationen im Ca-
Preis für konventionell gehandelten Kaffee
Röstkaffee und Kaffeespezialitäten wie In-
tering lassen die Prognosen für 2006 positiv
dem Fairtrade-Kaffee an. Im Fairen Handel
stant-Kaffee, Cappucchino, Espresso oder
aussehen.
ist ein Pfund Röstkaffee ab 4,70 Euro erhält-
Kaffee-Pads mit dem TRANSFAIR-Siegel ver-
lich, Kaffeespezialitäten oder Biokaffee sind
kauft werden. Dies ist ein Absatzplus von
Zahlen & Fakten 2005
etwas teurer.
zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die
Absatz: 3.300 Tonnen
höchste Steigerung seit zwölf Jahren kam ins-
Veränderung zum Vorjahr: + 10 %
Preisentwicklung für Rohkaffee
300
250
besondere durch ein verstärktes Engagement
Direkteinnahmen: 9,9 Mio. Euro
tatsächlich bezahlter
TRANSFAIR-Preis
bei den Großverbrauchern wie Kantinen und
Fairtrade-Prämie: 365.000 Euro
Weltmarktpreis der ICO
in US-Cents per lb
(1 lb = 0,4536 kg)
Studentenwerken zustande. Im Großverbrau-
Bioanteil: 50 %
200
cherbereich werden über 400 Tonnen Fair-
150
trade-Röstkaffee genutzt, das sind 15 Prozent
des gesamten Kaffeeabsatzes.
100
Insgesamt erhielten die Kaffeebauern in
50
0
Afrika und Lateinamerika Direkteinnahmen
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
von 9,9 Millionen Euro.
9
Breites Angebot – Fruchtsaft
Faire Löhne verhindern
Kinderarbeit
Die Früchte für die Säfte kommen hauptsächlich aus Brasilien - dem Hauptanbaugebiet für Orangen, zu Teilen auch aus Mexiko und Kuba. Dank des Engagements vieler
Fairtrade-Akteure gibt es besonders auf Brasiliens Großplantagen Verbesserungen, zum
Beispiel bei den Kontrollen gegen Kinderarbeit. Viele Probleme bestehen außerhalb
von Fairtrade zertifizierten Plantagen jedoch
weiter: Auf Grund der geringen Löhne sind
viele Pflückerfamilien auf die Mitarbeit ihrer
Kinder angewiesen, so dass die Kinderarbeit
in andere Branchen verdrängt wird, in denen
die Kontrollen weniger streng sind. Die fairen
Löhne und sozialen Projekte des Fairen Handels schaffen hier Abhilfe.
Maria Floresto, Brasilien, 28 Jahre
„Ich musste als Kind auf dem Feld mithelfen und konnte nicht in die Schule gehen. Jetzt
Plantagen und Kleinbauern
besuche ich unsere Schule für Erwachsene, um Lesen und Schreiben zu lernen. Wir be-
Der Orangensaft ist ein gutes Beispiel, wie
sprechen hier auch gemeinsam viele Probleme, wie zum Beispiel unser Gesundheitswesen
eine ausgewogene Zusammensetzung der
und die schlechte Wasserversorgung. Gemeinsam erstellen wir detaillierte Pläne, um die-
zertifizierten Produzentengruppen für Klein-
se Probleme zu lösen.“
bauern und Plantagen zugleich Marktchancen schafft. Jeder Orangensaft ist eine spezielle Mischung aus verschiedenen Orangensaftkonzentraten, die aus unterschiedlichen
Regionen stammen. Herbe Orangen von den
brasilianischen Plantagen werden mit den
süßen Früchten kubanischer oder mexikani-
Er gehört für viele zum täglichen Frühstück
silien, Mexiko und Kuba den Weltmarktpreis
scher Genossenschaften vermischt. Ohne die
– der Orangensaft. Auch im Fairen Handel
plus zusätzlich die Fairtrade-Prämie von 100
Liefersicherheit, die die Plantagen gewähr-
ist er der wichtigste Fruchtsaft. Seit Mitte
US-Dollar pro Tonne für soziale Projekte.
leisten können, wären die leckeren Säfte
2004 sorgten mehrere Stürme und vor allem
Hurrikan Wilma für einen rasant steigenden
12 Prozent Wachstum
und die Kleinbauern hätten keinen Marktzu-
Weltmarktpreis, der sich bis Ende 2005 fast
Mehrere Produktneuheiten haben 2005 ein
gang nach Europa gefunden.
verdoppelte. Die Zerstörung vieler Orangen-
Wachstum von 12 Prozent bei den fair ge-
plantagen in Mexiko, Kuba und Florida, der
handelten Fruchtsäften gebracht, rund 1 Mil-
Zahlen & Fakten 2005
Abbau bestehender Reserven und eine wei-
lion Liter wurden getrunken. Erstmalig gab
Absatz: 1 Mio. Liter
tere Verknappung des Angebots durch die
es zwei Bio-Säfte in den Sorten Orange und
Veränderung zum Vorjahr: + 12 %
Ausbreitung von Schädlingen in der Folge
Orange-Mango sowie den Multi-Fruchtsaft
Direkteinnahmen: 463.000 Euro
der Wirbelstürme werden den Preis auch
„Batida del Mundo“, die gut von den Käufe-
Fairtrade-Prämie: 35.000 Euro
2006 weiter steigen lassen.
rinnen und Käufern angenommen wurden.
Bioanteil: 8 %
Liegt der Weltmarktpreis über dem Fairhandelsmindestpreis von 1.200 US-Dollar pro
Tonne, so erhalten die zertifizierten Kleinbauernorganisationen und Plantagen in Bra-
10
nicht auf dem deutschen Markt erschienen
Süße Sünde – Süßigkeiten
Schleckermäuler müssen nicht auf FairtradeProdukte verzichten. Über hundert verschiedene Schokoladentafeln und -riegel, 14 verschiedene Honigsorten, 5 Sorten Bonbons
und dazu Trinkschokoladen, Liköre, Schokoladencremes und Schokofiguren sind im
Lebensmitteleinzelhandel erhältlich. Und ein
immer größerer Anteil der TRANSFAIR-gesiegelten Süßwaren ist aus kontrolliert ökologischem Anbau: 2005 bereits über 70 Prozent
der Kakaoprodukte und 13 Prozent des Honigs. Grundsätzlich werden alle FairtradeProdukte ohne gentechnisch veränderte Zutaten hergestellt.
Starkes Wachstum
Die Sortenvielfalt und Qualität der Süßwaren kommen an: Im Jahr 2005 gingen rund
1.200 Tonnen Süßes mit dem TRANSFAIR-Sie-
Miguel, Mexiko, 32 Jahre
gel über den Ladentisch – über 30 Prozent
„Seitdem ich an den Fairen Handel verkaufe, hat sich vieles verbessert. Wir leben jetzt
mehr als im Vorjahr. Mit kreativen Innovatio-
in einem richtigen Haus aus Stein und nicht mehr in einer Lehmhütte. Wir haben richtige
nen wie zum Beispiel Mini-Schokofußbällen
Schuhe, und können für die Kinder sogar neue Kleidung kaufen. Wenn wir unseren Honig
und seinem breiten Sortiment ist das gepa
weiter an den Fairen Handel verkaufen können, dann werden wir zwar nicht reich, aber
Fair Handelshaus wichtigster Lizenznehmer.
wir können dann von dem, was wir verdienen gut leben.“
Die vollständige Umstellung der österreichischen Schokoladenmanufaktur Zotter auf
Fairtrade und die Einlistung von Kakao der
Firma Käfer bei REWE haben 2005 ebenfalls
für Wachstum im fairen Schokoladenhandel
gesorgt.
Eine weitere positive Entwicklung: 2006
wird erstmalig TRANSFAIR-gesiegelter brauner
10 Jahre Honig
Rohrzucker von Kleinbauern in Malawi und
Honig wird auch bei uns im Norden produ-
KAKAO
Sambia bundesweit im Supermarktregal ste-
ziert. Da die deutschen Imker aber nur rund
Absatz: 240 Tonnen
hen – der Lebensmitteldiscounter Lidl bietet
ein Fünftel des Bedarfs decken können,
Veränderung zum Vorjahr: + 10 %
ihn ab Juni an.
werden jährlich über 60.000 Tonnen Ho-
Fairtrade-Prämie: 27.000 Euro
nig importiert – seit 10 Jahren auch zu den
Bioanteil: 79 %
Schwankender Weltmarktpreis
Bedingungen des Fairen Handels. Für viele
HONIG
Kakao und Zucker werden an der Börse ge-
Kleinbauern im Süden, insbesondere auch
Absatz: 360 Tonnen
handelt. Die Preise schwanken stark, die
für Frauen, Landarbeiter und Landlose, ist die
Veränderung zum Vorjahr: + 8 %
Produzenten haben kaum Einfluss auf die
Bienenzucht ein wichtiger Zusatzverdienst.
Fairtrade-Prämie: 51.000 Euro
Bioanteil: 13 %
Preisbildung. Fair gehandelter Kakao und
Zucker kommen aus Lateinamerika und Af-
Zahlen & Fakten 2005
SCHOKOLADE
rika, besonders in Westafrika haben niedrige
BONBONS
Absatz: 510 Tonnen
Weltmarktpreise zu Verelendung und dem
Absatz: 24 Tonnen
Veränderung zum Vorjahr: + 21,5 %
vermehrten Einsatz von Kinderarbeitern bei
Veränderung zum Vorjahr: + 14 %
Fairtrade-Prämie: 55.000 Euro
der Kakaoernte geführt.
Fairtrade-Prämie: 1.200 Euro
Bioanteil: 60 %
11
Kostant – Tee
-pflücker unter sehr schlechten Bedingungen
in großen Teegärten. Unterernährung und
fehlende medizinische Versorgung sind dort
keine Seltenheit. Schuld sind sinkende Preise:
bei Einberechnung der Inflationsrate sind die
durchschnittlichen Preise für Tee seit 1970 um
40 Prozent gefallen.
Fairtrade macht fit für
den Weltmarkt
Tee wird nicht an den Warenterminbörsen
gehandelt, sondern vor allem auf Auktionen
umgeschlagen. Der Durchschnittspreis der drei
wichtigsten Auktionen in Colombo, Mombasa
und Kalkutta lag 2005 bei circa 1,40 Euro pro
Kilogramm. Von diesem Geld gehen aber meistens noch Margen für den Zwischenhandel ab.
Besonders wichtig für den Preis ist die Qualität.
Vijaya Kumara, Sri Lanka, 35 Jahre
Bio-Umstellung und Qualitätsverbesserung mit
„Unser Joint Body hat mit den Fairtrade-Prämien ein Kleinkreditsystem aufgebaut. So
Hilfe von Fairtrade-Prämien ermöglicht es den
konnte ich mir eine Kuh kaufen und meine Kinder können frische Milch trinken. Die üb-
Produzentenpartnern daher nachhaltig, auch
rige Milch und sogar den Kuhdung kann ich verkaufen. Und falls mal ein Notfall eintritt,
auf dem Weltmarkt höhere Preise zu erzielen.
kann ich für die Kuh noch Geld bekommen und habe so etwas mehr Sicherheit. Alle hier
Von Kreditfonds bis
Weiterbildung
profitieren von den Kleinkrediten!“
Anders als beim Kaffee gibt es beim fair gehandelten Tee keinen festen Mindestpreis.
Der Teepreis wird einzeln mit den Produzenten ausgehandelt, soll aber in jedem Fall die
Produktionskosten decken und Spielraum für
Im Jahr 2005 feierte TRANSFAIR 10 Jahre Markt-
Tonnen pro Jahr ist somit als Erfolg zu werten.
Zukunftsinvestitionen lassen. Zusätzlich wird
präsenz des aromatischen Heißgetränks. Für
Zum Tee-Jubiläum begrüßte TRANSFAIR den
eine Fairtrade-Prämie für soziale Projekte be-
die Produzenten waren es erfolgreiche Jahre:
ersten Lizenznehmer für Rooibos-Tee. Die Fir-
zahlt, zum Beispiel die Gründung von Kredit-
rund 1,7 Millionen Euro an Prämien wurden
ma OASIS bietet im Naturkost- und Teefach-
fonds, die Umstellung auf organischen An-
für Sozialprojekte, Infrastrukturverbesserun-
handel die Sorten Natur, Vanille, Löwenpfo-
bau, Gesundheitsvorsorge oder die Aus- und
gen und Umweltschutz überwiesen. Nach
te-Kindertee und Lemongrass an.
Weiterbildung der Arbeiter und Kleinbauern.
Kaffee hat Tee mit TRANSFAIR-Siegel die meisten
12
Der Faire Handel setzt außerdem darauf, dass
Verkaufsstellen. Die verschiedenen Sorten sind
Preise stetig gefallen
der Tee nach Möglichkeit im Herkunftsland
in rund 20.000 Supermärkten, Warenhäusern
Hauptproduzent, aber auch Verbraucher von
verpackt wird, damit dort der Mehrwert ab-
und Bioläden sowie 800 Weltläden erhältlich.
Tee ist Indien. Dazu gewinnen China mit grü-
geschöpft und neue Arbeitsplätze geschaf-
Auch diverse Großkantinen schenken inzwi-
nem Tee und in Afrika vor allem Kenia und
fen werden können.
schen Fairtrade-Tee aus. Insgesamt ist der
Tansania als wichtige Exportländer an Bedeu-
Grün- und Schwarztee-Verbrauch der Deut-
tung. Die Zahl der Tee-Kleinbauern nimmt
Zahlen & Fakten 2005
schen gering, nur ca. 240 Gramm werden pro
weltweit zu. In Kenia machen sie bereits 60
Absatz: 155 Tonnen
Kopf und Jahr getrunken, mit sinkender Ten-
Prozent der Teeproduzenten aus. Besonders
Veränderung zum Vorjahr: +-0 %
denz. Der seit dem Jahr 2000 stabile Absatz
in abgelegenen Regionen Indiens arbeiten je-
Fairtrade-Prämie: 130.000Euro
des TRANSFAIR-gesiegelten Tees von rund 150
doch nach wie vor viele Teepflückerinnen und
Bioanteil: 71 %
Etabliert – Südfrüchte
Für die Fairtrade-Bio-Bananen war 2005 das
erste vollständige Geschäftsjahr. Hier kam es
zu einer Absatzsteigerung von 120 Prozent
und einer Gesamtmenge, die mit 3.200 Tonnen fast gleichauf mit dem Spitzenreiter Kaffee liegt. Damit haben die Bananen alle Erwartungen übertroffen und sind das erfolgreichste
TRANSFAIR-gesiegelte Produkt des Jahres 2005.
Hierzu beigetragen haben das große Interesse
der Verbraucher an Bio-Bananen und die Aufnahme der Bananen in die Sortimente mehrerer Handelsketten und Naturkostläden.
Bananen-Krise hält an
Bananen sind das viertwichtigste Agrarprodukt der Welt, vielen Millionen Menschen in
40 Ländern sichert der weltweite Bananenhandel ein Einkommen. Gefährdet wird dieses
durch die seit 1999 anhaltende Krise in der
Julio Cecar Reto Herrera, Peru, 25 Jahre
weltweiten Bananenindustrie. Kontinuierlich
„Was ich mir für die Zukunft wünsche?
sinkende Preise durch Überproduktion, Zer-
Dass es meiner Familie und vor allem
störung der Umwelt und eine drastische Ver-
meinen Kindern besser geht, sozial und
schlechterung der Arbeitsbedingungen auf
wirtschaftlich! Der Faire Handel gibt uns
den Plantagen sind die Folge. Großkonzerne
Hoffnung.“
haben durch ihre Abwanderung in Billiglohnländer zu einem verstärkten Preiskampf beigetragen. Die Festlegung der Qualitätskriterien
z.B. bestimmter Größen und der gewünschten Fleckenlosigkeit von Bananen durch die
Supermarktketten in Nordamerika und Europa fördert zudem Monokulturen und einen
Tausend Kleinbauern in Lateinamerika, der
gel zu kaufen. Bisher können die Produzenten
hohen Pestizideinsatz. Kleinbauern werden so
Karibik und Afrika das Überleben und bessere
aber noch keine ganzjährige Liefersicherheit in
immer stärker verdrängt und müssen oft unter
Chancen auf dem Weltmarkt. Die Produkti-
ausreichender Menge gewährleisten, so dass
Produktionskosten verkaufen. Als größter Ba-
onskosten für Bananen sind je nach Land sehr
bei Interesse der Verbraucherinnen und Ver-
nanen-Importeur schützte die EU bisher durch
unterschiedlich, dementsprechend gilt im Fair-
braucher weitere Produzenten in das Fairtra-
einen regulierten Markt in Maßen die benach-
trade-System auch für fast jede Herkunft ein
de-System aufgenommen werden müssen.
teiligten Produzenten. Die Neuregelung der
anderer Mindestpreis. So werden in Ecuador
EU-Bananeneinfuhrverordnung im Jahr 2006
8,50 US-Dollar für eine Kiste mit rund 18 Ki-
Zahlen & Fakten 2005
schürt daher Ängste vor einer weiteren Ver-
logramm Fairtrade-Bio-Bananen bezahlt, in
Absatz: 3.200 Tonnen
schlechterung der Situation.
der Dominikanischen Republik 10,- US-Dollar.
Veränderung zum Vorjahr: + 120 %
Dazu kommt die Fairtrade-Prämie von 1 US-
Fairtrade-Prämie: 147.000 Euro
Unterstützung durch den
Fairen Handel
Dollar pro Kiste für soziale Projekte.
Bioanteil: 99 %
Die Hilfe bei der Vermarktung, die Beratun-
Faire Früchte
gen für die Umstellung auf Bio-Anbau und die
Neben Bananen gibt es regional und saisonal
Verbesserung der Qualität, sowie die stabilen
auch Mangos, Avocados und Datteln in Bio-
kostendeckenden Erlöse sichern mehreren
Qualität sowie Ananas mit dem TRANSFAIR-Sie-
13
Fair Play – Sportbälle
fristig sozial gerechte Arbeitsbedingungen
in der Ballproduktion erreicht werden.
FIFA ohne Fairtrade
Im Vorjahr der Weltmeisterschaft forderte
TRANSFAIR gemeinsam mit dem Bundesverband der Verbraucherzentralen die FIFA
dazu auf, fair gehandelte Bälle während
der WM 2006 in Deutschland einzusetzen.
Leider ohne Erfolg. Jetzt arbeitet TRANSFAIR
daran, den Fairtrade-Fußball im Profisport
einsetzen zu dürfen. Einen prominenten Fürsprecher haben die fair gehandelten Bälle in
Ex-Nationalspieler und Geschäftsführer von
Werder Bremen Klaus Allofs gefunden.
Gute Aussichten
Saidan, Pakistan, 50 Jahre
Im WM-Jahr gibt es dennoch eine ganze Pa-
„Für die Fairtrade-Fußbälle, die ich
lette ungewöhnlicher Kooperationen: Vom
nähe, bekomme ich fast den doppel-
Streetsockerturnier über den Konfi-Cup hin
ten Stückpreis. So kann ich es meinen
zu Theaterstücken und Gewinnspielen. Auch
Töchtern ermöglichen, etwas zu lernen
kicken die Wilden Fußballkerle und ihre Fans
und eine richtige Arbeit zu finden, mei-
seit Anfang 2006 mit einem Fairtrade-Ball.
ne Älteste will Lehrerin werden.“
Und Fairtrade baut sein Sortiment aus. Neben Fußbällen in allen Größen und Qualitäten stehen inzwischen auch fair gehandelte
Handbälle, Volleybälle, Basketbälle und sogar
ein Mini-Rugbyball zur Verfügung. Mit dem
Handball-Bundesligisten TBV Lemgo und der
Handball-Frauenmannschaft der HSG Blomberg-Lippe hat Fairtrade weitere prominente
frage nach Fußbällen erwartungsgemäß et-
Fußballproduzenten
unter Druck
was zurückgegangen. Im Jahr 2005 wurden
Die Fairtrade-Bälle stammen ausschließlich
Zahlen & Fakten 2005
23.000 Fußbälle in Deutschland verkauft.
aus Sialkot in Pakistan, dem weltweiten Zen-
Absatz: 23.000 St.
Damit erzielten die Produzenten neben si-
trum der Ballproduktion, in dem rund 60
Veränderung zum Vorjahr: - 26 %
cheren Löhnen auch Fairtrade-Prämien in
Prozent aller Fußbälle weltweit gefertigt wer-
Fairtrade-Prämie: 14.000 Euro
Höhe von rund 14.000 Euro, zum Beispiel für
den. Seit einigen Jahren erobern allerdings
den Ausbau der Gesundheitsversorgung.
vermehrt maschinen-genähte Billigbälle
Nach der EM und vor der WM ist die Nach-
aus China und geklebte Hightech-Bälle aus
Mit Derbystar ist seit 2005 erstmalig ein Pro-
Thailand Marktanteile und setzen die Unter-
fiausstatter für Fußbälle und Handbälle als
nehmen in Pakistan unter Druck. Schlechte-
Lizenznehmer an Bord. Mit der Einlistung
re Arbeitsbedingungen und noch geringere
der Derbystar-Bälle bei Karstadt Sport er-
Löhne sind in einigen Produktionsstätten die
hielten TRANSFAIR-gesiegelte Fußbälle zudem
Folge. Diese Entwicklung erfordert den be-
erstmals Einzug in den Sportfachhandel.
sonderen Einsatz des Fairen Handels, damit
trotz Verschiebungen auf den Märkten lang-
14
Sportler als Unterstützer gewonnen.
Runder Abgang – Wein
Seit der BioFach 2005 in Nürnberg gibt es
erstmalig südafrikanische Weine mit dem
TRANSFAIR-Siegel in Deutschland zu kaufen.
Im Einführungsjahr gingen bereits rund
150.000 Liter über den Ladentisch und die
Sortenvielfalt hat sich schnell von zunächst
zehn auf mittlerweile über 30 verschiedene
Weine von mehreren Weingütern in Südafrika und Chile gesteigert. 90 Prozent der
fair gehandelten Sorten von Shiraz, Merlot,
Pinotage und Chenin Blanc über Cabernet
Sauvignon, Colombard und Muscat bis hin
zu Süßwein und Cuveés gibt es dabei ausschließlich in Bio-Qualität.
Unterstützung für Weinbauern
Mit dem Kauf der südafrikanischen Weine
unterstützen Käuferinnen und Käufer vor allem die angemessene Bezahlung der Arbeiter und Arbeiterinnen auf den Weingütern,
Manewo Mphunga, Südafrika, 23 Jahre
den Schulbesuch der Kinder und die Weiter-
„Der Faire Handel ist für uns noch ganz neu. Die Fairtrade-Prämien haben uns aber bereits
gabe von Wissen und Land an die farbige
den Aufbau einer Kinderkrippe ermöglicht und als nächstes wollen wir etwas für die Er-
Bevölkerung, die seit dem Ende der Apart-
wachsenen tun, z.B. können viele nur schlecht Englisch und haben dadurch viele Nachtei-
heid forciert wird, aber noch lange nicht ab-
le, deshalb wollen wir Kurse anbieten.“
geschlossen ist.
In Chile haben sich Kleinbauern zusammengeschlossen, denen es monatliche
Abschlagszahlungen ihrer Kooperativen
ersparen, vor der Ernte ihrer Trauben teure
Kredite für den Lebensunterhalt aufzuneh-
der Dry White Firefly 2005 erhielten im Jahr
Zahlen & Fakten 2005
men und sich so zu verschulden. Während
2006 Silber. Für zahlreiche weitere Fairtrade-
Absatz: 150.000 Liter
viele Weinbauern in Chile in den letzten Jah-
Weine wurden Empfehlungen ausgespro-
Fairtrade-Prämie: 20.000 Euro
ren ihre Farmen aufgeben mussten, sichern
chen.
Bioanteil: 90 %
die langfristigen und stabilen Verträge des
Fairen Handels den Fairtrade-Partnern das
Bundesweit erhältlich
Überleben.
Die Distribution der Weine in Deutschland
verbessert sich stetig. Mittlerweile sind ver-
Ausgezeichnete Qualität
schiedene Weinsorten bei Weltläden, im
Beim Internationalen Weinpreis der BioFach
Weinfachhandel, in mehreren Supermarkt-
haben die TRANSFAIR-gesiegelten Weine vom
ketten, Drogeriemärkten und Warenhäusern
Weingut Stellar Organics in Südafrika so-
erhältlich.
wohl im Jahr 2005 als auch 2006 zahlreiche
Preise gewonnen. 2005 gab es Gold für den
Merlot 2002, 2006 gewannen der Shiraz
Moonlight live a little und der Pinotage 2003
ebenfalls jeweils Gold. Der Shiraz 2004 und
15
fairfleurs – Die Besonderen
Handel in Zusammenarbeit mit dem Flower
Label Program erarbeitet hat. Das bedeutet
faire Löhne, die Einhaltung sozialer Grundrechte, Gewerkschaftsfreiheit, Verbot von
Kinderarbeit, Gesundheitsschutz und Schutz
der Natur. Importeure vereinbaren gemäß der
internationalen Fairtrade-Richtlinien langfristige und direkte Lieferbeziehungen, zahlen für
die fair gehandelten Rosen einen kostendeckenden Preis und zusätzlich eine FairtradePrämie für soziale Projekte von 12 Prozent auf
den Importpreis. Der Joint Body, ein Komitee
aus Arbeiter- und Managementvertretern
entscheidet gemeinschaftlich über die Verwendung der Prämiengelder zum Wohle der
Arbeiterinnen und Arbeiter, ihrer Familien und
Gemeinden.
Rosenernterin Makilimu Kimella, Tansa-
Vorteile für alle Seiten
nia, 32 Jahre: „Wir haben viele Pläne und
Mittlerweile sind über 30 Blumenfarmen in
Ideen, wie wir die Fairtrade-Prämien
Ostafrika, Ecuador und Indien Fairtrade-zer-
verwenden können. Dank Fairtrade
tifiziert. Die Fairtrade-Prämien aus Verkäufen
können wir auf Kiliflora unsere Zukunft
nach ganz Europa haben bei ihnen bereits
endlich selber in die Hand nehmen!“
die Verwirklichung einer Vielzahl von Projekten ermöglicht. Die Anschaffung von Moskitonetzen gegen Malaria, Trinkwasserfiltern
und Fahrrädern für die Familien, der Bau von
Schulräumen, Kindertagesstätten, Brücken
und Straßen, die Ausstattung von Krankenhäusern mit Geräten, Weiterbildungsange-
Im September 2005 waren erstmalig fair ge-
schwankungen von 10 Cent bis 1 Euro pro
bote und Programme zur Wiederaufforstung,
handelte Rosen in Supermärkten erhältlich,
Blume sind möglich. Die geringe Planbarkeit
zum Einsatz von Nützlingen statt Pestiziden,
wo sie seither unter dem Namen „fairfleurs“
und die Unsicherheit der Erlöse führt auf vie-
zur Wasserwiederaufbereitung und Regen-
erfolgreich angeboten werden. Von Septem-
len Blumenfarmen zu einer Kostenreduzie-
wassernutzung sind nur einige Beispiele für
ber 2005 bis Februar 2006 wurden bereits
rung um jeden Preis und damit zu niedrigen
die positive Wirkung des Fairen Handels. Und
rund 5 Millionen Rosen verkauft. Nach dem
Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen.
auch die Käufer profitieren: Durch den direk-
guten Start bei Kaiser’s Tengelmann bietet seit
Ein hoher Einsatz von zum Teil hochgiftigen
ten Handel ist zum einen der Weg jeder ein-
Januar 2006 auch Edeka die Rosen im Süd-
Pflanzenschutzmitteln und umweltschädigen-
zelnen Rose von der Pflanze bis zum Verkauf
westen Deutschlands an. Mit weiteren Han-
de Produktionsweisen gehören zum Alltag.
nachvollziehbar, zum anderen wird Transport-
delsketten laufen Verhandlungen.
Ein großer Teil des internationalen Handels
mit Blumen läuft über Blumenbörsen, zum
Die „fairfleurs“ werden aus Kenia und Tansa-
Absatz: 2,9 Mio. Stiele
Beispiel die weltweit größte Blumenbörse im
nia importiert. Auf den zertifizierten Blumen-
Fairtrade-Prämie: 40.000 Euro
holländischen Aalsmeer. Der Preis einer Blu-
farmen werden sie nach sozialen und öko-
me entscheidet sich erst an der Börse, Preis-
logischen Kriterien gezüchtet, die der Faire
Der Blumenhandel
16
zeit gespart – so halten die schönen Rosen
Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Umweltschutz
durch Fairen Handel
länger in der Vase.
Zahlen & Fakten 2005
Weißes Korn – Reis
Seit Februar 2006 gibt es erstmalig Bio-Basmati-Reis mit dem TRANSFAIR-Siegel in Deutschland.
Als erster Lizenznehmer bietet die Firma Davert
den Reis in rund 2.000 Naturkostläden bundesweit an. Reis ist eines der wichtigsten Agrarprodukte weltweit: Er liefert rund ein Fünftel der
gesamten Nahrungsenergie, für Milliarden von
Menschen besonders in Asien ist er Grundnahrungsmittel. 90 Prozent des Reisanbaus erfolgt
auf diesem Kontinent. Der größte Teil der asiatischen Produktion dient der Eigenversorgung,
nur etwa vier Prozent dieses Reises gelangen in
den internationalen Handel.
Kashmeer Singh, Indien, 52 Jahre
„Mit den Fairtrade-Prämien hat unser
Der Reishandel
Dorf eine Brücke gebaut. Früher muss-
Viele Reis-Kleinbauern leben am Existenzmi-
ten wir nach der Ernte durch einen Kanal
nimum. Üblicherweise verkaufen sie an lokale
waten. Das war sehr mühsam und zeit-
Zwischenhändler, die ihnen die Preise diktieren
aufwändig, da uns das Wasser bis zum
und diese zeitweilig sogar unter die Produkti-
Bauch reichte. Heute fahren wir mit dem
onskosten drücken. Die Agrarsubventionen
Ochsenkarren über die Brücke. Als nächs-
für Reisbauern in den USA und Südeuropa ha-
tes wollen wir die schmale Straße von
ben zudem dafür gesorgt, dass in den letzten
unserem Dorf zu den Feldern pflastern.
Jahren Reis aus diesen Ländern zu Niedrigst-
Bisher verwandelt sie der Monsunregen
preisen den Weltmarkt erobert und die Preise
immer in eine Schlammwüste.“
gedrückt hat. Für viele Reisbauern in Asien
und Nordafrika bedeutete das den Ruin.
Neues Fairhandelskonzept
Der erste TRANSFAIR-gesiegelte Reis kommt
aus Khaddar in Nord-Indien. Über 500 Kleinbauernfamilien bewirtschaften dort durch-
Kleinbauern beitragen muss. Für die Khad-
Vor Ort
schnittlich weniger als zwei Hektar und
dar-Kleinbauernfamilien übernahm der Reis-
Entsprechend der internationalen Fairtrade-
haben alleine keine Chance auf dem Welt-
Exporteur Sunstar Overseas Ltd. die Rolle des
Richtlinien müssen von den Importeuren kos-
markt. Da ein großer Teil der Gegend ständig
Förderers. So können die Kleinbauern bereits
tendeckende Mindestpreise und eine Prämie
unter Wasser steht, ist Reis für viele Familien
an den Fairen Handel verkaufen und das
von 30 Euro pro Tonne Reis für soziale Projek-
die einzige Einnahmequelle. Nun profitieren
Know-How und die Strukturen zur Bildung
te gezahlt und langfristige Lieferbeziehun-
die Kleinbauern von einem neuen Konzept
einer eigenen Genossenschaft aufbauen.
gen vereinbart werden. Fairtrade-Verkäufe
im Fairen Handel, den sogenannten „Con-
nach England und Frankreich haben bereits
tract Production Projects“. Es wurde für die
Alles Bio!
die Verwirklichung erster Projekte ermög-
Ärmsten unter den Kleinbauern entwickelt,
Der Großteil der Reisproduktion in Khaddar
licht, zum Beispiel ein neues Klassenzimmer
die noch keine Organisationsstruktur oder
wurde in den letzten Jahren auf ökologischen
in der Dorfschule, eine Bushaltestelle, neue
Exportfähigkeit besitzen. Für eine Übergangs-
Anbau umgestellt und ist garantiert gentech-
Abwasserleitungen oder auch Brücken und
zeit können diese sich mit einem Unterneh-
nikfrei. 100 der Kleinbauernfamilien erhielten
Wege. Und die Kleinbauern haben noch viele
men oder einer Organisation zusammen-
jetzt sogar eine Demeter-Zertifizierung für bio-
Pläne, zum Beispiel für die Verbesserung des
schließen, die als sogenannter „Förderer“
logisch-dynamischen Anbau. Dies bietet auch
Gesundheitssystems oder Telefonanschlüsse
(Promoting Body) nach klaren Kriterien zur
unabhängig vom Fairen Handel bessere Chan-
für entlegene Höfe.
sozialen und ökologischen Entwicklung der
cen auf dem Weltmarkt.
17
RUGMARK
RUGMARK – gemeinsam
gegen illegale Kinderarbeit
der Teppichproduktion. Und neuerdings sind
auch viele Knüpfstühle in Pakistan dem Zertifizierungs-System angeschlossen. RUGMARK-
RUGMARK, das Siegel für kinderarbeitsfreie
Inspektoren deckten bisher über 2.000 Fälle
Teppiche, feierte in 2005 sein zehnjähriges Be-
von illegaler Kinderarbeit auf.
stehen in Deutschland. Durch die Einführung
des Sozialsiegels wurde die Ausbeutung von
Das RUGMARK-Siegel steht für Teppiche,
Kindern in den dortigen Teppichknüpfereien
die ohne illegale Kinderarbeit hergestellt
entscheidend zurückgedrängt. Der Zusam-
werden. Das wird in unangekündigten
menschluss von Teppichherstellern, Handels-
Kontrollen in den Knüpfwerkstätten
häusern und den Hilfsorganisationen terre
überprüft und zertifiziert. Auf diese Weise
Anlässlich des zehnten Geburtstages des
des hommes, Misereor, Brot für die Welt und
konnte die Kinderarbeit in der Teppich-
Sozialsiegels rief UNICEF-Botschafterin
UNICEF hat allein in Deutschland in den letz-
industrie zurückgedrängt werden. Für
Sabine Christiansen dazu auf, weiter kri-
ten zehn Jahren 3,5 Millionen RUGMARK-Tep-
die ehemaligen Kinderarbeiter und deren
tisch nach den Herstellungsbedingungen
piche verkauft. Derzeit überwacht RUGMARK
Familien bietet RUGMARK Sozial- und Bil-
von Produkten zu fragen und die Einhal-
in Nepal 65 Prozent und in Indien 25 Prozent
dungsprogramme an.
tung von Sozialstandards bei ihrer Kaufentscheidung zu berücksichtigen. „Jeder
kann etwas gegen Kinderarbeit tun. Wer-
RUGMARK – Lizenznehmer
Folgende Firmen bieten Teppiche mit dem RUGMARK-Siegel an:
18
RUGMARK
fen Sie vor dem Kauf einen Blick unter
den Teppich und achten Sie auf das RUGMARK-Zeichen“, sagte sie bei der Über-
Firma
Adresse
CCT Design & Trade GmbH
Breite Riede 24
D-31275 Lehrte
Coop Italia
sede Via Bruschi, 126/128
I-50019 Sesto Fiorentino (Fi) / Italien
GECO GmbH
Lennestr. 57
D-58848 Plettenberg
Heimtex-Agentur-Fellbach
Ingeborg Bachmann Straße 14
D-70736 Fellbach
Heinrich Heine GmbH
Windeckstr. 15
D-76135 Karlsruhe
HWP Teppich GmbH
Ludwig-Jahn-Str. 21
D-91257 Pegnitz
Länder, außer Großbritannien und den USA,
IDS Handelsgesellschaft mbH
Wittener Str. 132-134
D-44789 Bochum
die Lizenzverträge ab. Dazu gehören die Be-
Impex Trading GmbH
An der Esseite 215
D-48599 Gronau
JaraTex GmbH Import – Export
Ernst-Buermeyer-Str. 27
D-48455 Bad Bentheim
Im Jahre 2005 wurden RUGMARK-Teppiche
Kateha AB
Box Nr. 335
S-33123 Värnamo / Sweden
im Wert von 10 Millionen Euro importiert.
LOLOEY, Jalil
Via Stendhal 72
I-20144 Milano / Italien
Dies ist ein Rückgang von 26 Prozent gegenü-
Meena GmbH & Co KG
Adlerhorst 17
D-22459 Hamburg
Möbel Kraft
Ziegelstr. 1
D-23791 Bad Segeberg
handgeknüpfte Teppiche aus den klassischen
OBI Merchandise Center GmbH
Albert-Einstein-Straße 7-9
D-42929 Wermelskirchen
Produktionsländern Indien, Nepal und Pakis-
Robert Klingel GmbH & Co KG
Postfach 0828
D-75108 Pforzheim
tan nachgefragt.
TALIS – Vertriebs GmbH
Gössmannsreuth 1
D-91289 Schnabelwaid
Teppich-Kibek GmbH
Reichenstr. 3-15
D-25336 Elmshorn
sand, Heine, Neckermann, Quelle, Bauer, Ba-
THE One
PO Box 50171
Dubai / Vereinigte Arabische Emirate
der. Aber auch die Obi- und Domänefilialen,
Otto-Versand
Wandsbeker Str. 3-7
D-22172 Hamburg
Stile BK Italia
Via Mazzini, 52/f
I-10123 Turin / Italien
gabe des 3,5 millionsten Teppichs durch
die 17-jährige ehemalige Kinderarbeiterin Kamala Lama aus Nepal in Berlin.
Die Aufgaben von RUGMARK in Deutschland
werden seit 1999 von TRANSFAIR wahrgenommen. RUGMARK Deutschland schließt für alle
neluxländer, die Schweiz, Schweden, Italien
und die Vereinigten Arabischen Emirate.
ber dem Vorjahr. Dafür verantwortlich ist das
veränderte Kaufverhalten. Es werden weniger
Wichtigste Bezugsadressen für RUGMARKTeppiche sind Versandhäuser, z.B. Otto-Ver-
Musterring-Häuser, Teppich Kibek, und viele
Teppichfachgeschäfte haben die Teppiche
ohne illegale Kinderarbeit in ihrem Angebot.
Jahresbilanz | Gewinn- und Verlustrechnung
AKTIVA
A.
2005
2004
EUR
EUR
Anlagevermögen
A.
I. Immaterielle Wirtschaftsgüter
611
II. Sachanlagen
21.044
III. Finanzanlagen
B.
PASSIVA
916
0
0
Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Leistungen
C.
EUR
I.
Vermögen
Gewinnrücklagen
920
920
510.600
59.700
Gewinnvortrag
0
11.147
IV.
Jahresüberschuss
0
1.767
V.
Bilanzgewinn
13.571
0
B.
Rückstellungen
91.400
96.200
C.
Verbindlichkeiten
8.017
8.017
224.840
I.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
62.007
43.911
II.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
32.318
77.690
383.368
373.175
III.
Sonstige Verbindlichkeiten
59.330
67.577
Rechnungsabgrenzungsposten
12.300
332.534
728.456
655.551
4.591
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
EUR
256.836
2. Sonstige Forderungen
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei
Kreditinstituten und Schecks
2004
Eigenkapital
II.
11.713 III.
2005
728.456
Erläuterungen zum
Jahresabschluss 2005
998 D.
655.551 Bilanzsumme
Entwicklung, sowie die erneute Förderung
steigenden Lizenzeinnahmen verbunden mit
der Fairen Woche durch das Bundesentwick-
einer sparsamen Ausgabenpolitik ermöglich-
lungsministerium, den Evangelischen Ent-
ten es, in der Bilanz eine Gewinnrücklage zu
Gewinn- und Verlustrechnung
wicklungsdienst, Misereor und Brot für die
bilden, mit der vor allem die Aufgaben und
TRANSFAIR strebt als gemeinnütziger Verein
Welt zu nennen.
Projekte im Bereich der Informations- und
keine Erzielung von Gewinnen an, sondern
Im Rahmen des 2005 erfolgreich abgeschlos-
Öffentlichkeitsarbeit sowie im Marketing
eine Kostendeckung. Die Einnahmen werden
senen Projekts „Einführung neuer Produkte“
und der Promotion des Siegels fortgesetzt
unverzüglich zur Erfüllung der Aufgaben ein-
wurden zum Beispiel Bananen, Wein, Fuß-
werden können. Die Rücklage ist somit eine
gesetzt.
bälle, diverse Südfrüchte und Rosen einge-
notwendige Vorsorge für die Zukunft.
führt, deren Marktentwicklung sehr positiv
Einnahmen und Ausgaben
verläuft. Das Projekt „Fairness im Großver-
Der zunehmende Schwerpunkt auf dem
Die Einnahmen setzen sich aus Zuschüssen,
brauch“, welches im Laufe des Jahres 2006
Marketing- und Öffentlichkeitsbereich spie-
Lizenzeinnahmen und Mitgliedsbeiträgen
abgeschlossen wird, bewirkte eine deutliche
gelt sich in der Gewinn- und Verlustrechnung
zusammen. Erfreulich ist die Tatsache, dass
Steigerung des Absatzes vor allem von Kaf-
in der Weise wider, dass der Gesamtaufwand
durch den deutlich gestiegenen Absatz
fee in gastronomischen Betrieben wie Kan-
nur geringe Veränderungen ausweist, aber
TRANSFAIR gesiegelter Produkte die Lizenzein-
tinen und Großküchen, Uni-Mensen, Hotels
deutliche Verschiebungen in den einzelnen
nahmen um rund 15 Prozent gegenüber dem
und beim Catering.
Ausgabenpositionen zu verzeichnen sind.
Da in Zukunft mit deutlich geringeren Zu-
Jahresergebnis
Bei den Zuschüssen sind insbesondere die
schüssen aus den öffentlichen Haushalten
Als Jahresergebnis ist ein Überschuss in Höhe
Unterstützung der Projekte „Einführung
gerechnet werden muss, will TRANSFAIR die
von 657 € ausgewiesen.
neuer Produkte“ durch die GTZ und „Fair-
erfolgreichen Kooperationen mit dem Han-
ness im Großverbrauch“ durch die Nord-
del und den Großverbrauchern aus eigenen
rhein-Westfälische Stiftung für Umwelt und
Mitteln aufrechterhalten. Insbesondere die
Vorjahr gesteigert werden konnten.
19
Erläuterungen | Bericht der Kontrollstelle
Die Kassenprüfung
Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2005 bis 31.12.2005
„Die Buchhaltung 2005 von TRANSFAIR war
Gesamtverein (TRANSFAIR und RUGMARK)
5
4
in EURO
in EURO
übersichtlich, anschaulich und ordnungsgemäß geführt. Die Gelder wurden satzungsgemäß und nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit verwandt.“
Einnahmen
TRANSFAIR
Mitgliedsbeiträge
Zinserträge
Sonstige Einnahmen
19.800
19.800
6.679
3.514
27.178
1.337
Dank an
Spenden
8.101
5.054
alle, die im Jahr 2005 die Arbeit von TRANS-
Lizenzeinnahmen TRANSFAIR
817.605
707.172
FAIR und RUGMARK durch finanzielle Hilfe,
Zuschüsse TRANSFAIR
996.784
891.205
aktive Öffentlichkeitsarbeit oder in anderer Form unterstützt haben, insbesondere:
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Summe TRANSFAIR
24.000
0
1.900.147
1.628.081
RUGMARK
Bundesministerium für wirtschaftliche Zu-
Spenden
0
0
sammenarbeit und Entwicklung, Deutsche
Lizenzeinnahmen zur Weiterleitung
74.390
98.929
Gesellschaft für technische Zusammenarbeit,
Lizenzeinnahmen für nationale Verwendung
24.468
42.356
Nordrhein-Westfälische Stiftung für Umwelt
Zuschüsse RUGMARK
und Entwicklung, Misereor, Brot für die Welt,
Evangelischer Entwicklungsdienst, Land Bre-
Summe RUGMARK
Gesamt Einnahmen
8.668
10.224
107.526
151.509
2.007.673
1.779.591
men, Friedrich Ebert Stiftung, Die Verbraucher Initiative, terre des hommes, Unicef,
Ausgaben
Stadt Neuss, Stiftung Apfelbaum und alle
TRANSFAIR
ungenannten Spenderinnen und Spender.
Personalkosten
509.142
572.902
Raumkosten
39.612
35.429
Büromaterial / EDV
10.338
16.964
Porto / Telefon / Fax
20.754
17.416
Tagungs- und Reisekosten
26.284
17.280
dungsberechtigung aus:
Rechts- u. Beratungskosten
15.487
23.804
Evangelische Kreditgenossenschaft
Sonstige Vereinsaufwendungen
9.998
72.705
Kto. 419 109 · BLZ: 520 604 10
Kontrolle Lizenznehmer
10.000
22.930
oder Pax Bank
Abschreibungen
TRANSFAIR stellt als gemeinnütziger Verein für
Spenden auf folgende Konten eine Zuwen-
Kto. 1007 504 019 · BLZ 370 601 93
Nicht abzugsfähige Vorsteuern
Zinsaufwendungen
Presse-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Material für Bildungs- und Informationsarbeit
Sonderaktionen / Kampagnen
Marketingaktivitäten
Kosten Multiplikatoren
internationale Beiträge / Zertifizierung
außerordentlicher Aufwand
Einstellung Rücklage für Betriebsmittel / Projekte
Summe TRANSFAIR
9.911
7.242
42.027
38.263
834
30
21.655
16.416
28.864
137.041
480.917
329.172
52.638
98.245
14.925
10.910
141.238
111.131
14.143
62.487
450.900
59.700
1.899.668
1.650.068
19.003
25.546
1.956
483
11.054
2.658
RUGMARK
Personalkosten
Tagungs- und Reisekosten
Verwaltungskosten (einschließlich Kontrolle Lizenznehmer)
Informationsmaterial
945
140
74.390
98.929
Summe RUGMARK
107.348
127.757
Gesamt Ausgaben
2.007.016
1.777.824
657
1.767
RUGMARK international: Weiterleitung Indien und Nepal
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
20
Lizenznehmer
Folgende Firmen bieten Produkte mit dem TRANSFAIR-Siegel an:
Produkt
Firma
PLZ
Ort
Produkt
Kaffee
Firma
PLZ
Ort
Langen Kaffee GmbH & Co. KG
59964
Kaffee, Tee
Lebensbaum Ulrich Walter GmbH
49342
Medebach /
Hochsauerland
Diepholz
Kaffee
Lloyd Caffee Schlüter & Maack GmbH
20457
Hamburg
L
A
Bananen
AgroFair Benelux b.v.
2991
LN Barendrecht
Tee
Importhaus Alten GmbH
71065
Sindelfingen
Kaffee
Amber Trading Corporation GmbH
79312
Emmendingen
B
M
Bananen
BanaFair e.V.
63571
Gelnhausen
Bananen
Biodynamiska Produkter
21256
Handeloh
Bananen
Bio Tropic GmbH
47269
Duisburg
Bonbons
Bodeta Süßwaren GmbH
39387
Oschersleben
Bananen
Gebrüder Bratzler GmbH
76137
Karlsruhe
Kaffee
Kaffee Braun GmbH
63814
Mainaschaff
Schokolade
Nachhaltige Werbung
22765
Hamburg
Honig
Breitsamer & Ulrich GmbH & Co. KG
81735
München
Neuteboom GmbH
71065
Sindelfingen
Kaffee
Bremer EVG
28203
Bremen
Tee
H.C. Buhle
22145
Hamburg
Kaffee, Tee,
Kakao
Kaffee
Franz Niehoff GmbH
48599
Gronau-Epe
Kaffee
Kaffeerösterei Bühler
87466
Oy
Kaffee
busonero.de - Italian Style Coffee
53894
Mechernich
C
Kaffee
mi cafecito
86573
Obergriesbach
Kaffee
Caligo Coffee e.K.
22926
Ahrendsburg
Tee
CHA DÒ
28217
Bremen
Kakao
Confiserie de Fries GmbH
46509
Xanten
D
Bananen
Daabon Deutschland GmbH
50259
Pulheim
Kaffee
Damian-Team – Eine Welt Versand Gmbh
82284
Grafrath
Kaffee, Tee
J.J. Darboven GmbH & Co.
22113
Hamburg
Reis
Davert GmbH
48308
Senden
Tee
Delvena GmbH
50933
Köln
Fußbälle
Derbystar Sportartikel GmbH
37574
Goch
Bananen
Dole Fresh Fruit Europe OHG
20097
Hamburg
Honig
Dreyer Bienenhonig GmbH
29525
Uelzen
E
Kaffee
W. Machwitz GmbH
30159
Hannover
Kaffee
Marinopoulos Coffee Company
Cyprus Limited
Marinopoulos Coffee Company S.A.
1066
Nicosia
Kaffee
Athens
N
O
Tee
Oasis Teehandel GmbH
71149
Bondorf
Tee
Ostfriesische Tee Gesellschaft
21206
Seevetal
Blumen
Omniflora Blumen Center GmbH
63263
Neu-Isenburg
P
Orangensaft
Hermann Pfanner Getränke Ges.m.b.H.
21465
Reinbek
Kaffee
Kaffeerösterei H. von Pfingsten
50678
Köln
Bananen
Port International Organics GmbH
20097
Hamburg
R
Fruchtsaft
Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co
A-6830
Rankweil
Kaffee
Rubens Kaffee & Tee
45130
Essen
Wein
Peter Riegel Weinimport GmbH
78359
Orsing
S
Kakao
Satro Quality Drinks GmbH
59555
Lippstadt
Bananen
Savid GmbH
95183
Töpen
Kaffee
Schirmer Kaffee GmbH
44309
Dortmund
Kaffee
SCHWARZ Coffee Shop GmbH
89522
Heidenheim
Kaffee
Seeberger KG
89079
Ulm
Kaffee
Spezialitäten-Compagnie
72116
Mössing
Kaffee, Tee,
Kakao
Kaffee
EKAF Vertrieb Deutschland GmbH
22587
Hamburg
Ekumenicka akademie Praha
10100
Prag 10
Kaffee
Starbucks Coffee Deutschland GmbH
45133
Essen
Kaffee
EL PUENTE GmbH
31177
Harsum-Asel
Kaffee, Tee,
Stowarzyszenie Sprawiedliwego Handlu
80-245
Pl-Gdansk-Wrzeszcz
Früchte
EOSTA B.V.
NL-2742
Waddinxveen
Kakao,
„Trzeci Swiat i My“
Kaffee
Erfurter Kaffeerösterei GbR
99089
Erfurt
Schokolade
Kaffee
ETTLI Kaffee
76275
Ettlingen
F
Fußbälle
Fair Deal Trading Partnership Llp.
W3 8JF
London
Kaffee
Fortezza GmbH
90556
Cadolzburg
Honig
Fürsten-Reform GmbH & Co. KG
38110
Braunschweig
G
Kaffee, Tee,
Kakao,
Schokolade,
Fruchtsaft,
Honig, Bonbons
Trockenfrüchte
gepa mbH
42243
Wuppertal
Bananen
Tea Goetz GmbH
30179
Hannover
Tee
Tee-Blatt
30167
Hannover
Tee
TeeGschwender GmbH
53340
Meckenheim
Tee
Teekanne GmbH
40526
Düsseldorf
Kaffee
Kafferösterei Hubert Tempelmann
46269
Dorsten
Kaffee
Torrefazione
12209
Berlin
Brotaufstrich
Trausners Genuss Werkstatt
5570
Mauterndorf 84
Kaffee
Tres Estrellas Unidas S.L.
E-28006
Madrid
V
H
Kaffee, Tee
T
Tee
Willy Hagen GmbH
74076
Heilbronn
Tee
Verde Makaibari
85080
Gaimersheim
Früchte
Vita Terra AG
CH-4147
Aesch
Fruchtsaft
Vita Verde GmbH
36103
Flieden
Kaffee
Vollmer Kaffee GmbH
48341
Altenberge
57027
Siegen-Weidenau
Kaffee
Hameico Fruchthandelsgesellschaft mbH
Hensler Kaffeespezialiäten-Rösterei
88131
Lindau
Kaffee
Wacker‘s Cafe & Bäckerei GmbH
60388
Frankfurt am Main
Kaffee
Heimbs Kaffee GmbH & Co. KG
38014
Braunschweig
Kaffee
Wertform GmbH
21107
Hamburg
Kaffee
Hotfilter GmbH
48529
Nordhorn
Kaffee
Rösterei Wissmüller KG
60487
Frankfurt am Main
Kaffee
Gebr. Westhoff GmbH & Co. KG
28329
Bremen
K
W
Kaffee
Solidaritätswerk der KAB Fulda e.V.
36041
Fulda
Tee
Wollenhaupt Tee & Vanille
21454
Reinbek
Kaffee
Kaffeerösterei Stuttgart-West GbR
70197
Stuttgart
Kaffee
Würzburger Partnerkaffee e.V.
97070
Würzburg
Kaffee
Kaffeerösterei Viersen GmbH
41747
Viersen
Kaffee
KFE Die Kaffeerösterei GmbH
76829
Landau
A-8333
Riegersburg
Z
Schokolade
Schokoladenmanufaktur GmbH Zotter
21
Mitglieder | Forum Fairer Handel | Multiplikatoren
T RANS F AIR Mitgliedsorganisationen
Der gemeinnützige Verein wird von 39 angesehenen Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Verbraucherschutz,
Frauen, Umwelt, Bildung und Soziales getragen.
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
(BUND)
Bund Neudeutschland
Casa Alianza
Christliche Initiative Romero (C.I.R.)
Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.
Deutsche Welthungerhilfe
Kolpingwerk Deutschland
Komitee Ärzte für die Dritte Welt
Neusser-Eine-Welt-Initiative - NEWI e.V.
Nord-Süd-Netz des DGB-Bildungswerk e.V.
Oikocredit DACHS e.V.
Quäker-Hilfe e.V.
Weltladen Dachverband e.V.
Deutsches Institut für Ärztliche Mission (Difäm)
Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V.
Brot für die Welt
UNICEF
Die Verbraucher Initiative e.V.
Dt. Genossenschafts- u. Raiffeisenverband e.V.
terre des hommes Deutschland e.V.
DPSG - Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg
Ev. Frauenarbeit in Deutschland e.V.
Als Fördermitglieder engagierten sich die
Evangelischer Entwicklungsdienst (EED)
Stadt Neuss und die Stiftung Apfelbaum für
Forum Eine Welt der SPD
den Verein. Darüber hinaus unterstützen die
Frente de Cafetaleros
Bundesregierung, Parteien, Länder und viele
Haus kirchlicher Dienste der Ev.-Luther. Landeskirche
engagierte Einzelpersonen TRANSFAIR. Sie hal-
Friedrich-Ebert-Stiftung
Hannover
ten den Fairen Handel mit ihren vielen Aktio-
Heinrich Böll Stiftung
Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB)
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Katholische Landvolkbewegung
Förderungen immer wieder im öffentlichen
Aktionszentrum Arme Welt e.V. (AAW)
kfd - Kath. Frauengemeinschaft Deutschlands e.V.
Interesse und begeistern auf unterschiedli-
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej)
Kindernothilfe e.V.
che Weise neue Menschen, sich für den Fai-
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
KLJB - Bundesstelle
ren Handel einzusetzen.
nen, Veranstaltungen und auch finanziellen
Das Forum Fairer Handel
TRANSFAIR ist Mitglied im Forum Fairer Handel.
Das Netzwerk von Fair-Handelsorganisationen und -akteuren in Deutschland wurde
gegründet, um die Aktivitäten des Fairen
Handels in Deutschland zu koordinieren. Ziel
ist es, gemeinsame Forderungen gegenüber
Politik und Handel durchzusetzen und eine
stärkere Ausweitung des Fairen Handels zu
erreichen. Neueste Informationen sind unter
www.forum-fairer-handel.de abzurufen.
Gute Stimmung bei der jährlichen Multiplikatorenschulung in Köln.
Multiplikatoren
22
Die 100 von TRANSFAIR ausgebildeten Multi-
ze und Aktionen in die Öffentlichkeit getra-
plikatorinnen und Multiplikatoren haben im
gen. Hierbei standen verstärkt Einsätze bei
Jahr 2005 die Idee des Vereins und des Fairen
Probieraktionen im Lebensmitteleinzelhandel
Handels über zahlreiche bundesweite Einsät-
im Vordergrund.
Büro | Vorstand
T RANS F AIR -Vorstand
T RANS F AIR - / RUGMARK-Büro
(Stand April 2006)
(Stand April 2006)
Norbert Dreßen
Dieter Overath
Claudia Brück
Vorsitzender, Misereor
Geschäftsführer
Presse- und
TRANSFAIR und RUGMARK
Öffentlichkeitsarbeit
Fritz Bock
Katja Wahli
Melanie Leucht
stellvertretender Vorsitzen-
Personal,
Volontärin
der, Frente Solidario
Assistenz Geschäftsführung,
PR
RUGMARK
Hanka Nahrstedt
Jutta Goss
Maren Richter
Deutsche Lepra- und
Trade Audit
Volontärin
Tuberkulosehilfe e.V.
PR
Thomas Fues
Sigrid Vester
Deutsches Institut für
Marketing LEH,
Entwicklungspolitik
Kaffee – Tee – Saft – Süßes
Freie Mitarbeit:
Susanne Buchheim
– Blumen – Reis
Buchhaltung
Hannes Widmann
Mariska Przyklenk
KLJB
Marketingassistenz LEH,
Kaffee – Tee – Saft – Süßes;
Bettina von Reden
Internationale Koordination
Presse- und
Karin Wolter
Öffentlichkeitsarbeit
Marketing Großverbrauch
– Weine – Nonfood (SportSabine Lang
bälle)
Homepage
Antje Hein
Marketingassistenz Großverbrauch – Wein – Nonfood (Sportbälle)
Angelika Grote
Als studentische Aushilfen unterstützen
Marketingassistenz Früchte
Anke Temmen, Pia Sabados, Jonas Keller und
- Blumen - Reis; Betreuung d.
Romana Engler tatkräftig die Arbeit der Ge-
ehrenamtl. MitarbeiterInnen
schäftstelle.
Sarah Schwirten
Die Geschäftsführung dankt den im Jahr
Sekretariat, Finanzen
2005 ausgeschiedenen MitarbeiterInnen
Assistenz Presse- und
Sissi Beuthner, W. H. Schmidt und Peter Nie-
Öffentlichkeitsarbeit
pelt für ihre engagierte Arbeit.
23
In rund 27.000 Supermärkten sind fair gehandelte Produkte mit dem Siegel erhältlich:
• Metro (mit Real, Extra, Kaufhof, C&C) • Rewe
(Minimal, Rewe-Supermärkte, Toom, Akzenta,
Fegro/Selgros) • Edeka (E-Center, E-Neukauf,
E-Aktiv) • Spar / EuroSpar • Kaiser’s Tengelmann • Kaufland • Marktkauf • Hit • Globus
/ Handelshof • Karstadt / Hertie / Wertheim
• Tegut • Wal-Mart Super-Center • Jibi • Citti •
Famila • Plaza • Ihr Platz • Budnikowsky und
ab Juni 2006 Lidl.
Des Weiteren finden Sie die fairen Produkte
in allen Weltläden, vielen Naturkostläden
und rund 800 gastronomischen Betrieben wie
Kantinen und Großküchen, Uni-Mensen, Hotels und beim Catering. Fragen Sie danach!