Chirurgie-Famulatur in „The Windy City“ Chicago: Zum August

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Chirurgie-Famulatur in „The Windy City“ Chicago: Zum August
Chirurgie‐Famulatur in „The Windy City“ Chicago: Zum August machte ich mich auf den Weg in die USA nach Chicago für eine 4‐wöchige Chirurgie‐
Famulatur machen. Die Famulatur war insgesamt ein tolles Erlebnis und ich würde mich jederzeit für einen weiteren Aufenthalt in den USA entscheiden. Direkt am riesigen Lake Michigan ist Chicago eine Stadt zum Erleben, jeden Tag gibt es etwas zu unternehmen und ein Monat sind neben der Famulatur schon fast zu wenig um die ganze Stadt genießen zu können. Ankunft und Unterkunft: Vom Flughafen habe ich mir ein Taxi zur Wohnung genommen, die ich mit 2 Freunden geteilt habe. Zwar ist Chicago für relativ günstige Taxis bekannt, man sollte jedoch nicht in „illegale“ Taxis ohne offizielle Taxibeschriftung einsteigen, da diese wesentlich teurer sind, aber im Flughafen herum man von diesen Leuten oft dorthin bugsiert wird. Solange man sich an offizielle Taxiständen hält, ist man sicher. Die Wohnung lag zentral im Viertel „Old Town“ und wurde von uns über Airbnb gebucht. „Old Town“ gilt als eines der sichersten Vierteln und liegt nur einige Minuten vom Strand entfernt. Mit dem Bus konnte man auch von dort in kurzer Zeit in die Downtown gelangen. Die Busfahrt zum Presence Saints Mary and Elizabeth Medical Center dauerte 10 – 15 Minuten. Alltag: Der Anfang war etwas chaotisch, da in den vergangen Jahren die Famulaturen/KPJ‐Aufenthalte im Mt. Sinai stattgefunden haben, dieses Jahr jedoch die Chicago Medical School dieses als Partnerkrankenhaus verloren haben. Ein Professor hat sich stattdessen zur 1 zu 1 Betreuung zur Verfügung gestellt… jedoch vergaß er, dass er einen Taiwan‐Urlaub im August geplant hatte. Deshalb durfte ich die erste Hälfte der Famulatur nach einem Drogencheck bei Dr. Gianotti im Presence Saints Mary and Elizabeth Medical Center verbringen. Hier wurden hauptsächlich Viszeral‐Chirurgie und Tumorchirurgie mit ihm gemacht, wobei man als Student assistieren darf. Der Klinikalltag begann offiziell um 7:30, da man aber „Pre‐Rounding“ machen sollte, ist man meist früher mit den residents da. Abhängig davon, wann der betreuende Arzt seine Sprechstunden hatte, an denen man die Patienten voruntersuche darf nach Nachfrage, ging der Arbeitstag meist um 17 Uhr zu Ende. Um die Mittagszeit gibt es öfters Fortbildungsveranstaltungen oder Tumor‐Boards, an denen man mit Gratis‐
Mittagessen teilnehmen durfte. Wenn im OP weniger los war, durfte ich auch fachfremde Fortbildungen mitmachen. In diesem Krankenhaus ist die gesamte Dokumentation digital erfolgt, wobei man als Medizinstudent leider keinen eigenen Account bekommen hatte und deshalb die progress notes und Aufnahmeberichte von den Ärzten selbst übernommen wurden. Dr. Gianotti war immer bemüht einem so viel beizubringen wie möglich beim hektischen Klinikalltag, auch während den OPs. Nachdem Professor Apantaku von seinem Urlaub zurückgekehrt ist, gingen wir gemeinsam auch in andere Krankenhäuser, wobei er so freundlich war mich jeden Morgen abzuholen, da diese teilweise im ärmeren Süden der Stadt lagen. So zeigte er mir den Unterschied zwischen den größeren, besser finanzierten privaten Krankenhäusern und Krankenhäusern für Menschen ohne bzw. nur mit Basiskrankenversicherung. Hier sah man schon im jungen Alter durch Diabetes erblindete Patienten, riesige Hernien und allgemein Patienten, die sich irgendwie mit over‐the‐counter Medikamente durchzuschlagen versuchten. Mit ihm wurden neben den chirurgischen Fällen auch einmal pro Woche nachmittags mit anderen Medizinstudenten zusammen chirugische Beispielfälle durchbesprochen. Manchmal gab es mit ihm jedoch Tage, an denen keine Operationen anstanden und in dieser Zeit ich die Stadt weiter erkunden konnte. Fazit: Eine tolle Stadt und eine tolle Famulatur, die ich jeden weiterempfehlen kann. Die Erfahrung vor allem mit Dr. Gianotti im Presence Saints Mary and Elizabeth Medical Center war phänomenal, es gab jedoch nicht immer viel zu tun mit Dr. Apantaku und man musste manchmal darauf drängen, mehr machen zu dürfen. Wenn die Ärzte aber einem mehr Vertrauen geschenkt haben, darf man auch mit mehr Arbeit rechnen. Tipps: 
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1 month CTA‐Pass lohnt sich, wenn man sehr viel in der Stadt unterwegs ist Wer die größten Museen anschauen möchte, sollte sich den City‐PASS besorgen (inkl. Hancock/Sears‐Tower Eintritt) Wer nicht lange in der Magnificent Mile für Garrett Popcorn anstehen möchte, kann auch im obersten Geschoss vom Water Tower Place nebenan alle Sorten ausprobieren ohne lange Warterei Im Millenium Park gibt es regelmäßig Events, unbedingt anschauen! Echter Chicago Hot Dogs beim Wiener Circle