Erste Pressestimmen zu Kittners neuem Buch MORDs

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Erste Pressestimmen zu Kittners neuem Buch MORDs
Erste Pressestimmen zu Kittners neuem Buch
MORDs-GAUDI - Zwischen Zwerchfell und Gänsehaut (Auszüge)
Kittners neues Werk ist ein Skandalbuch. Anders als die Skandal-„Literatur“ Marke Bohlen
allerdings ein lesenswertes. Er deckt Mißstände auf, insbesondere, wenn es um totgeschwiegene
Themen geht. Kittner erweist sich hier als brillanter Rechercheur und Aufklärer.
Die Zahl derer, die einen Standort vertreten, ist gering geworden, Beliebigkeit und Opportunismus
machen sich inzwischen unter Kabarettisten proportional zur politischen Klasse breit. An Kittners
Aussagen aber kann man sich reiben und weiß, woran man ist.
Matthias Brodowy, Hannoversche Allgemeine
Ein rasanter Slalom durch die politischen Ungereimtheiten und Absurditäten der letzten Jahre. Wen
es freut, wenn Verblasenheiten mit brillanter Logik zum Platzen gebracht werden, wenn es Vergnügen
bereitet zu sehen, wie da einer Großmächtige getreu der Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern
plötzlich nackt dastehen läßt und vor allem wer präzise zugeschliffene Sprache liebt, der kann das
Buch an beliebiger Stelle aufschlagen: er wird sich festlesen. Wer seinen Karl Kraus oder Kurt
Tucholsky liebt, der wird wohl auch an Kittner helle Freude haben.
Grazer
Stadtblatt
Jede Menge Material. Aufbauendes, wütend machendes, amüsantes Material von einem der
scharfzüngigsten deutschen Kabarettisten. Was er dabei aufs Korn nimmt, hat Hand und Fuß. Und
Geist. Da ist manches zu lesen, was wegen seiner Wahrheit schon gar nicht mehr lachenswert
erscheint. Andere(s) werden der Lächerlichkeit preisgegeben, die es nicht besser verdient haben. „Das
große Kittner-Lesebuch“ ist ein wichtiges Nachschlagewerk zu deutschen Befindlichkeiten, in dem
man immer wieder schmökern, blättern, verweilen kann. Und in dem genügend Ärgernisse zu finden
sind, um mit der Lektüre wieder von vorne zu beginnen.
Klaus Hübner in Magazin titel – Literatur und mehr
Welche Seite man auch aufblättert: Zeitgeist pur springt einem entgegen. Mit Witz, Ironie und
ätzender, mitunter unverblümt ins Agitatorische verfallende Direktheit läßt Kittner die Sachzwänge in
Lachzwänge umschlagen. Kittner begnügt sich nicht mit pointiert-unterhaltsamer Äquilibristik; er
macht ernst, geht aufs Ganze. Kein Problem, das das Land bewegte, scheint vergessen worden zu sein
auf dieser rasanten Zeitgeisterbahnfahrt. Mit der Unerbittlichkeit des Satirikers nimmt er die Politiker
beim Wort und führt sie am Nasenring ihrer eigenen Verlautbarungen zitatenkundig und zitierfreudig
vor. Er attackiert nicht nur die Zeiterscheinungen und die neudeutsch-dümmliche Arroganz, sondern
vor allem auch die „täglichen Perversitäten“, an denen unsere Demokratie ernsthaften Schaden zu
nehmen droht. Da gelingen ihm Verse, die in bester und streitbarer Tradition stehen; er fordert in
Geschichten, Glossen und Parodien Zivilcourage. Würde es nicht zu vollmundig anmuten, könnte
man diesem Kittnerschen Opus getrost die Qualitäten eines politischen Volkslesebuches
attestieren. Zumindest ermutigt es aber den mündigen Staatsbürger, „auch mal logisch um die Ecke
zu denken.“
Rudolf Scholz, Sächsische Zeitung, Dresden
Das Kittner-Lesebuch steckt voller Denkaufgaben, harte Nüsse darunter, die Gaudi wird auch
mörderisch. Das ist das Tückische: Die Denkspiele beginnen einfach, pragmatisch,
übersichtlich und nachprüfbar. Dann treibt Kittner sie gezielt in die Absurdität, demontiert
Unlogik mit purer Logik Und wir befinden uns plötzlich in einer StellschraubenGeisterbahn, die uns dennoch sehr vertraut und alltäglich erscheint. Das Lesebuch besteht aus
Hunderten kleiner Texte, Glossen, Kommentare und Dialoge, thematisch in Kapiteln
zusammengefaßt. Es eignet sich also auch zum Hopping, nicht nur zum Langstreckenlauf.
Kittner-Fans werden sicher gleich auf die Piste gehen, Anfängern sei das Hopping empfohlen.
Die grimmigen Erleuchtungen sind dicht gestreut, man findet sie auch per Zufall …
Siegfried Barth, Neue Presse, Hannover
Auf eine exakte Chronologie hat Kittner zugunsten einer groben thematischen Gliederung
verzichtet, was dazu führt, daß man das Buch denn auch nicht stur von Seite 2 bis 393
durcharbeiten muß. Man kann hier blättern, da hängen bleiben und wird sich vielleicht
gelegentlich erschrecken, auf Dinge stoßen, die einst als satirische Überspitzung
aufgeschrieben, inzwischen längst Realität sind. Ein lesenswertes, gelegentlich erheiterndes,
bisweilen deprimierendes, aber immer nachdenklich machendes Buch.
Thorsten Kohlschein, Freie Presse, Chemnitz
Notwendige Lektionen. Dietrich Kittner hat wieder einmal zugeschlagen und ein neues Buch
vorgelegt. Die Lektüre lohnt sich, ja sie ist eigentlich so unerläßlich, daß man das Buch
regelrecht verschreiben müßte. Der Kabarettist hat dem Buch einen Satz von Friedrich
Schiller als Motto vorangestellt:“Man muß die Leute inkommodieren, ihnen ihre
Behaglichkeit verderben, sie in Unruhe und in Erstaunen setzen.“ Und Kittner hält sich
konsequent an diese Devise. In der Tat hat Schröders Regierung dem Kabarettisten genügend
Stoff geliefert, aus dem dieser ein amüsantes Aufklärungsmenue zubereitet hat. Ihm ist es
zweifellos gelungen, eine satirische Bestandsaufnahme vorzulegen, welche die Schieflage der
Nation nachhaltig dokumentiert.
Erhard Jöst in Ossietzky
Reklame, Propaganda, Desinformation, Politikerlügen, Dogmen, überlieferte Vorurteile …
Tag für Tag wird unser Gehirn damit beladen. Immer mehr von diesem Schrott müssen wir
mit uns herumschleppen – bis in unsere Träume. Müssen wir ? Gibt es nichts, was uns
dagegen hilft ? Doch: Satire reinigt den Kopf, befreit das Denken. Als wirksamstes Mittel,
das derzeit auf dem Markt ist, empfehle ich das große Kittner-Lesebuch, soeben
erschienen unter dem Titel „MORDs-GAUDI“.
Dietrich Kittner, Moralist durch und durch, ist deutscher Meister des moralischen Sarkasmus.
Sein großes Aufklärungswerk ist in appetitlichen Happen angerichtet. Man kann mal da, mal
dort ein paar Seiten naschen, aber ganz gleich, wo man zu lesen anfängt, man wird gern
einfach weiterlesen und dann merken, wie wohlbedacht sich eins zum anderen fügt. Deshalb
tut man gut daran, doch ganz von vorn zu beginnen. Der Erkenntnisgewinn ist dann am
größten. Jedenfalls kann man getrost überall hineinbeißen, ohne den üblen Geschmack von
Opportunismus befürchten zu müssen. Denn davon ist dieses Buch garantiert frei.
Eckart Spoo in junge welt, Berlin
Wenn Kittner eine MORDs-GAUDI verspricht, schwingt immer ein ernster Ton mit, denn es
ist Satire in wieder mal düsteren Zeiten, in einer Gesellschaft zwischen Dauerarbeitslosigkeit
und unglaublichem Luxus, einer Welt zwischen Sozialabbau und teuren Kriegen. Kittner
begegnet der unzumutbaren Wirklichkeit mit plakativen Tönen aber auch mit analytischem
Sprachwitz.
Volkhard App, NDR 1 Kulturspiegel
Dietrich Kittner MORDs-GAUDI - Zwischen Zwerchfell und Gänsehaut
396 S., geb. € 19,80, ISBN 3-89438-284-8
PapyRossa Verlag, Köln