Publikation ansehen - Cleaner Production Germany

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Abschlußbericht zum Forschungsvorhaben
Nr. 14 611 31 im Auftrag des BMBF
Umwelttechnische Produkte und Dienstleistungen für Malaysia
Marktstudie Kompostierung
Plantagenwirtschaft
bearbeitet von:
Gernot Schmierer
Martin Pietrzik
Juni 1999
Stuttgart
Vorwort
Deutschland gehört zu den weltweit führenden Nationen auf dem Gebiet der
Umwelttechnik. Malaysia zählt zu den südostasiatischen Staaten, die aufgrund
ihres Wirtschaftswachstums einen zukünftigen Absatzmarkt für deutsche
Produkte und Dienstleistungen im Umweltbereich darstellen könnten. Von
deutscher Seite wurde der Handlungsbedarf zur Exportförderung deutscher
Umwelttechnik
und
-dienstleistungen
erkannt.
Durch
konsequente
wirtschaftliche, politische und wissenschaftliche Zusammenarbeit sollen die
nötigen bilateralen Beziehungen geschaffen werden, welche eine
Berücksichtigung bei einer entsprechenden Investitionstätigkeit ausländischer
Partner begünstigen. Hierdurch soll aggressiven Maßnahmen von Wettbewerbern
aus den USA, Kanada, Japan und europäischen Nationen entgegnet werden.
Eine im Auftrag des Umweltbundesamt von der Schitag Ernst & Young UmweltManagement GmbH durchgeführte Studie über mögliche Maßnahmen zur
Stärkung des Exports der deutschen Umweltindustrie nennt folgende
Schwerpunkte:
•
Stärkere Förderung von Technologie- und Know-how-Transfer,
•
Erstellung gezielter Marktanalysen über potentielle Zukunftsmärkte,
•
Einwirken auf Umweltstandards in den Zielländern,
•
Einsatz der Außenpolitik für eine Förderung des Marktzugangs deutscher
Unternehmen.
Die Gründung des Internationalen Transferzentrums Umwelttechnik in Leipzig
(ITUT) und die Entsendung eines Umwelt Area Managers an das Malaysian
German Chamber of Commerce (MGCC) sind ein wichtiger Beitrag zur
Unterstützung deutscher Unternehmen bei der Erschließung des malaysischen
Umweltmarktes. Im weiteren muß die Umsetzung konkreter Pilotprojekte in
Malaysia die Leistungsfähigkeit deutscher Umwelttechnologie demonstrieren und
dadurch die Basis für die erfolgreiche Vermarktung schaffen.
Für die Finanzierung des Vorhaben sei dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) gedankt. Der Dank gilt ebenso dem Umweltbundesamt für die
administrative und fachliche Betreuung. Darüber hinaus wurden Untersuchungen
nur mit der Hilfe verschiedener Institutionen, Firmen und Unternehmen möglich,
denen ebenso für ihre Unterstützung gedankt wird.
Stuttgart, den 15. Juni 1999
Gernot Schmierer
Martin Pietrzik
Marktstudie Malaysia
I2
Inhalt
Vorwort
I2
Tabellenverzeichnis
I9
Abbildungsverzeichnis
I 10
Abkürzungsverzeichnis
I 13
Allgemeine Begriffsdefinitionen
I 15
Einführung
1
Aufgabenstellung und Zielsetzung
1
1.1
Einleitung
1
1.2
Zielsetzung und Vorgehensweise
2
1.3
Stand der Technik und geleistete Vorarbeiten
4
1.4
Arbeitsplanung und Projektbeteiligung
6
1.4.1
Arbeitsplan
6
1.4.2
Projektbeteiligung
6
1.4.2.1 BIODEGMA
7
1.4.2.2 MGCC
7
1.4.2.3 MARDI
8
1.4.2.4 PORIM
8
1.4.2.5 Memorandum of Understanding
8
1.5
Erwarteter Projektnutzen
13
2
Zusammenfassung Marktpotentiale
15
Teil I
Marktstudie Kompostierung
1
Palmölwirtschaft
1
1.1
Einführung
1
1.2
Plantagen
4
1.3
Palmölmühlen
6
1.4
Raffinerien
16
Marktstudie Malaysia
I3
1.5
Organisationen
17
1.6
Potentialanalyse für die Kompostierung
18
1.6.1
Palmölplantagen
18
1.6.2
Palmölmühlen
22
2
Kompostierung
24
2.1
Vergleich der Standardverfahren
25
2.2
BIODEGMA-Rotteverfahren
26
2.2.1
Rottesystem
26
2.2.2
Mobile Nachbereitungsstation
27
2.2.3
Verfahrensablauf/Systembeschreibung
28
2.3
Grundaspekte der Kompostierung bezogen auf das BIODEGMA
Rotteverfahren
31
2.3.1
Emissionen
31
2.3.2
Arbeitsschutz und Keimemissionen
31
2.3.3
Produktqualität
32
2.3.4
Investitonskosten
32
2.3.5
Bearbeitungskosten
32
2.3.6
Gesamtbehandlungskosten
32
2.3.7
Betriebserfahrung
33
2.3.8
Betriebssicherheit
33
2.3.9
Energiebedarf
33
2.3.10
Absatz
33
2.4
Zusammenfassung
33
3
Kompostierung auf dem MARDI Versuchsgelände
35
3.1
Versuchsplan
35
3.2
Ausgangsmaterialien zur Kompostierung
36
3.3
Vorbereitungsphase
36
3.3.1
Betonfläche
37
3.3.2
Strom- und Wasseranschluß
38
3.3.3
Transport
39
3.3.4
Rohrverlegung
40
3.4
Temperatursteuerung
43
3.5
Aufsetzen der Miete
43
3.6
Aufschichten mit Radlader
44
Marktstudie Malaysia
I4
3.7
Aufsetzen der organischen Abfälle
47
3.8
Einstellung der Belüftung
51
3.9
Umsetzen der Kompostmiete
55
3.10
Ergebnisse
57
3.10.1
Durchführung
57
3.10.2
Temperatur
58
3.10.3
POME
60
3.10.4
Volumenreduktion
60
3.10.5
Chemische Zusammensetzung
61
4
Kompostierung bei einer Palmölmühle
62
4.1
Einleitung
62
4.2
Ausgangsmaterialien zur Kompostierung
62
4.3
Vorbereitungsphase
62
4.4
Durchführung
63
4.5
Ergebnis
67
4.5.1
Feuchtigkeit
67
4.5.2
Temperatur
67
4.5.3
Chemische Zusammensetzung
68
4.6
Diskussion
70
4.6.1
Palmölmühle
70
4.6.2
Feuchtigkeitsverteilung
70
4.6.3
Mischung
71
4.6.4
Plane
71
4.6.5
Gesamteffizienz
71
Teil II
Allgemeine Marktstudie
1
Informationen zu Malaysia
1
1.1
Geographische Lage
1
1.2
Landesnatur und Klima
2
1.3
Geschichtliche Entwicklung und heutige Situation
2
1.4
Der Föderative Aufbau
3
1.4.1
Die Hauptstadt
4
Marktstudie Malaysia
I5
2
Marktdaten und Handelsbündnisse
5
2.1
Wirtschafts- und Innenpolitik
5
2.2
Import
6
2.3
Export
7
2.4
ASEAN Markt
9
2.5
AFTA
10
2.6
APEC
11
3
Rahmenbedingungen für Investoren
14
3.1
Vorüberlegungen zum Markteintritt
14
3.2
Kooperationsmöglichkeiten und Geschäftsanbahnung
14
3.3
Mentalität und Verhandlungstaktik
16
4
Schutz ausländischer Investitionen
17
4.1
Eigenkapitalrichtlinien
17
4.2
Schutz für Eigenkapitalbesitz und –verteilung
18
4.3
Investitionsschutzabkommen
19
4.4
Abkommen zur Regelung von Investitionsstreitigkeiten
19
4.5
Regionales Arbitragezentrum
20
5
Investitionsförderungsmaßnahmen
21
5.1
Förderungsmaßnahmen
21
5.2
Steuerfreibeträge für Investitionen (Investment Tax Allowance / ITA) 22
5.3
Zusätzliche Förderung von Kleinbetrieben
23
6
Steuern
24
6.1
Einführung
24
6.2
Quellen zu besteuernder Einkommen
25
6.3
Körperschaftssteuer
25
6.4
Einkommenssteuer
25
6.5
Umsatzsteuer
26
6.6
Quellensteuer
26
6.7
Doppelbesteuerungsabkommen
26
7
Zoll- und Einfuhrvorschriften
27
7.1
Zölle und Zollverfahren
27
7.2
Ablauf des Zollverfahrens
27
7.3
Weitere Abgaben bei der Wareneinfuhr
28
7.4
Restriktionen
28
Marktstudie Malaysia
I6
7.5
Warenbegleitpapiere
29
7.6
Warenmuster
29
8
Visums- und Aufenthaltsbestimmungen
30
8.1
Passvorschriften
30
8.2
Visumsvorschriften
30
8.3
Visumsantrag
30
8.4
Arbeitsvisum
31
8.5
Beschäftigung ausländischen Personals
31
9
Arbeitsmarkt und Arbeitskräfte
32
9.1
Einführung zur Arbeitsmarktsituation
32
9.2
Führungspersonal
33
9.3
Arbeitskosten, Löhne und Gehälter
34
9.4
Lohnebenkosten
35
9.5
Arbeitsverwaltung und Arbeitsvermittlung
35
9.6
Arbeitsgesetzgebung, Arbeitszeit und Feiertage
35
9.7
Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
37
9.8
Die Bewertung der malaysischen Arbeitskräfte im Vergleich
37
10
Banken, Finanzierung und Devisenverkehr
39
10.1
Die Zentralbank
39
10.2
Kreditinstitute
39
10.3
Richtlinien für den Devisenverkehr
40
10.4
Überweisungen ins Ausland
40
10.5
Exporteinnahmen
40
10.6
Finanzierung von Standorten
41
11
Technologietransfer
42
11.1
Technologiepolitik
42
11.2
Vertragsarten
42
11.3
Lizenzvertrag und –vergabe
43
11.4
Patentvertrag und Patentgesetz
43
11.5
Warenzeichengesetz
44
12
Gründung eines Unternehmens
45
12.1
Unternehmensform
45
12.2
Repräsentanz
45
12.3
Kapitalgesellschaften
46
Marktstudie Malaysia
I7
12.4
Richtlinien für die Unternehmensgründung
48
12.5
Eintragung ausländischer Firmen
49
12.6
Hinweise zu Zweigniederlassungen
50
13
Infrastruktur und Dienstleistungen für Investoren
52
13.1
Industriegebiete
52
13.2
Freizonen
52
13.3
Telekommunikation / Post
52
13.4
Eisenbahn
53
13.5
Flugverbindungen
53
13.6
Häfen
54
13.7
Arbeits- und Geschäftszeiten
56
Anhang
AI
English Abstract
A II
Tabellen
A III
Anschriften
A IV
Literaturverzeichnis
Marktstudie Malaysia
I8
Tabellenverzeichnis
TEIL I
Marktstudie Kompostierung
Tabelle 1.1
Postleitzahlengebiete
3
Tabelle 1.2
Plantagenfläche in den einzelnen malaysischen Bundesstaaten
4
Tabelle 1.3
Produktionskapazität der Palmölmühlen
7
Tabelle 1.4
Anzahl gefällter Bäume und abgeholzte Fläche für neue Palmölpflanzen
in ha / 1997
Tabelle 1.5
19
Geschätzte Anzahl gefällter Bäume und geschätzte abgeholzte Fläche für
neue Palmölpflanzen in ha / 2001-2020
20
Tabelle 1.6
Anfallende Menge EFB
23
Tabelle 3.1
Analyse MARDI
61
Tabelle 3.2
Analyse MARDI
62
Tabelle 4.1
Chemical composititon of the composting material
70
TEIL II
Allgemeine Marktstudie
Tabelle 9.1
Feiertage
36
Tabelle 13.1
Flugverbindungen von Lufthansa und Malaysian Airlines zwischen
Deutschland und Malaysia
54
Tabelle 13.2
Containerpreise
55
Tabelle 13.3
Arbeits- und Geschäftszeiten
56
Marktstudie Malaysia
I9
Abbildungsverzeichnis
EINFÜHRUNG
Bild 1.1
Kontinuierlicher Informationsaustausch sichert exakte Marktdaten
3
Bild 1.2
Arbeitsinhalte
6
Bild 1.3
Projektbeteiligung
7
Bild 2.1
Prognose der Anzahl gefällter Palmen bis 2020
15
Bild 2.2
Prognose der Biomasse EFB bis zum Jahr 2020
16
Bild 2.3
Gesamtkapazität der untersuchten Palmölmühlen in Malaysia
17
Bild 2.4
Entscheidungsaspekte für die Kompostierung
19
TEIL I
Marktstudie Kompostierung
Bild 1.1
Exportanteil in der Palmölproduktion
1
Bild 1.2
Exportmärkte für malaysisches Palmöl
2
Bild 1.3
Ernte der Palmölfrucht
5
Bild .1.4
Erntewerkzeug
5
Bild 1.5
Fruchtbündel der Palme
6
Bild 1.6
Palmölmühle
9
Bild 1.7
Anlieferung der Fruchtbündel
9
Bild 1.8
Abladeplatz und Zwischenlager der Fruchtbündel (FFB)
10
Bild 1.9
Befüllung der Loren
11
Bild 1.10
Lore mit Fruchtständen
11
Bild 1.11
Loren vor dem Einfahren in den Sterilizer
12
Bild 1.12
Palmölfrucht
13
Bild 1.13
Frucht
14
Bild 1.14
Auswurf der EFB aus dem Mühlenprozeß
15
Bild 1.15
Leere Fruchtbündel (EFB)
15
Bild 1.16
Raffinerie
16
Marktstudie Malaysia
I 10
Bild 1.17
Shreddern der Baumstämme
20
Bild 1.18
Gerodete Plantage
21
Bild 1.19
Aufgesetzter Holzhaufen
21
Bild 1.20
Verteilte EFB in der Plantage
22
Bild 2.1
Prinzipskizze des angewandten Kompostverfahrens
30
Bild 3.1
Zeitplan für die Versuchsdurchführung
35
Bild 3.2
Analyseplan
36
Bild 3.3
Abschlußarbeiten an der Betonfläche
37
Bild 3.4
Stromkabelverlegung
38
Bild 3.5
Abladen des Kompostmaterials
39
Bild 3.6
Rohrverlegung auf der Betonfläche
40
Bild 3.7
Unterlegen der Holzscheite
41
Bild 3.8
Erste Verteilung des Strukturmaterials
43
Bild 3.9
Prinzipskizze, Aufsetzen der Miete
45
Bild 3.10
Letztes Aufsetzen des Strukturmaterials
46
Bild 3.11
Feinverteilung von Hand
47
Bild 3.12
Aufsetzen des Basismaterials
48
Bild 3.13
Aufsetzen der zerkleinerten Baumstämme
49
Bild 3.14
Kompostmiete mit Belüftungssystem im Vordergrund
49
Bild 3.15
Aufsetzen der semipermeablen Membran
50
Bild 3.16
Fertig eingehauste Kompostmiete
51
Bild 3.17
Prinzipskizze der Belüftung
52
Bild 3.18
Mit Sandsäcken abgedichtete Kompostmiete
53
Bild 3.19
Anordnung des Belüftungssystems
54
Bild 3.20
Eingehauste Kompostmiete auf dem MARDI-Versuchsgelände
55
Bild 3.21
Umsetzung der Kompostmiete mit Gabelstapler
56
Bild 3.22
Idealtypischer Temperaturverlauf bei der Kompostierung
57
Bild 3.23
Optimale Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit der Temperatur in der
Bild 3.24
Kompostmiete
58
Temperaturverlauf in der Kompostmiete
59
Marktstudie Malaysia
I 11
Bild 4.1
Auflockern der Kompostmiete
64
Bild 4.2
Vorlagebehälter mit POME
65
Bild 4.3
Bewässerung der Kompostmiete mit Wasser und POME
65
Bild 4.4
Wiederaufsetzen der Miete
66
Bild 4.5
Aufsetzen der Kompostmiete
66
Bild 4.6
Vorbereitung zum Auflegen der Plane
67
Bild 4.7
Abdecken der Kompostmiete
67
Bild 4.8
Eingehüllte Kompostmiete
68
Bild 4.9
Temperaturverlauf der Kompostmiete
69
TEIL II
Allgemeine Marktstudie
Bild 1.1
Südostasien
1
Bild 1.2 a)
Westmalaysia
3
Bild 1.2 b)
Ostmalaysia
3
Bild 2.1
Güterimporte
6
Bild 2.2
Güterimporte nach Herkunftsländern
7
Bild 2.3
Güterexporte
8
Bild 2.4
Ziele der Güterexporte in %
9
Bild 9.1
Lohnkosten der asiatischen Länder im Vergleich mit Deutschland
32
Bild 9.2
Bildungsstruktur
33
Bild 9.3
Lohnrichtwerte
34
Bild 9.4
Bewertung der Arbeitskräfte Südostasiens
38
Bild 13.1
Hafenanlage
55
Marktstudie Malaysia
I 12
Abkürzungsverzeichnis
AALCC
Asian- African Legal Consultive Committee
ACTETSME
Apec Center for Technology Exchange and Training for Small and Medium
Enterprises
AFTA
Asian Free Trade Area
APEC
Asian Pacific Economic Cooperation
ASEAN
Association of South East Asian Nations
BIP
Bruttoinlandsprodukt
BMBF
Bundesministerium für Bildung und Forschung
COFAB
Committee of Finances and Banking
COFAF
Committee of Food, Agriculture and Forestry
COTAC
Committee of Transportation and Communication
COTT
Committee of Trade and Tourism
COIME
Committee of Industry, Minerals and Energy
CEPT
Common Effective Preferential Tariff
DBU
Deutsche Bundesumweltstiftung
DEG
Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
EU
Europäische Union
FhG
Fraunhofer - Gesellschaft
GATT
General Agreement on Tarifs and Trade
IPA
Fraunhofer - Institut für Produktionstechnik und Automatisierung
ITA
Investment Tax Allowance
ITUT
Internationales Transferzentrum Umwelttechnik (Leipzig)
Marktstudie Malaysia
I 13
IWF
Internationaler Währungsfond
KLIA
Kuala Lumpur International Airport
KTM Bhd.
Keretapi Tanah Melayu Bhd. (Malaysische Eisenbahngesellschaft)
MARDI
Malaysian Agricultural Research and Development Institute
MGCC
Malaysian German Chamber of Commerce
MIDA
Malaysian Industrial Development Authority
MIDF
Malaysian Industrial Development Finance Berhad
MITI
Ministry for International Trade and Industry
NAFTA
North American Free Trade Area
NEP
New Economic Policy
NPC
National Productivity Corporation
NRZZ
Nomenklatur des Rates für die Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Zollwesens
OECD
Organisation for Economic Cooperation and Development
PCA
Principle Customs Area
PORIM
Palm Oil Research Institute of Malaysia
SEACOM
South East Asia Communication Centre
UMNO
United Malay National Organization
WTO
World Trade Organisation
Marktstudie Malaysia
I 14
Allgemeine Begriffsdefinitionen
Bumiputra
„Söhne der Erde“ ≡ Die Malayen Westmalaysias und alle ursprünglichen
Stammesvölker insbesondere Ostmalaysias
Huaqiao
Auslands-Chinesen
Marktstudie Malaysia
I 15
1 Aufgabenstellung und Zielsetzung
1.1 Einleitung
Seit Jahren ist der gesamte südostasiatische Raum weltweit das Wirtschaftsgebiet
mit den höchsten, teilweise sogar zweistelligen Wachstumsraten der
Volkswirtschaften. Die momentane Asienkrise wird diese Entwicklung nicht
aufhalten können. Eine besondere Dynamik ist in den ASEAN-Mitgliedsstaaten
Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand und Brunei festzustellen.
Unter den ASEAN-Ländern nimmt Malaysia aufgrund seiner relativ gut
ausgebauten Infrastruktur, des hohen Ausbildungsniveaus seiner Arbeitskräfte
und der günstigen politischen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine
besondere Stellung ein. Zwar hat das starke Wirtschafts- und
Bevölkerungswachstum bereits auch zu Engpässen und Mangelerscheinungen
geführt (Arbeitskräfte, Infrastruktur, Umweltschutz, Kapitalverkehr); die
Regierung hat es aber bisher immer verstanden, aufkommende wirtschaftliche
und soziale Probleme erfolgreich zu lösen. Die politische Lage ist stabil.
Das starke Wirtschaftswachstum bedingt eine hohe Belastung der natürlichen
Ressourcen und führt zu immer offensichtlicheren Schädigungen von Luft,
Wasser und Boden. Die eingetretenen Umweltschäden und eine mangelhafte
Infrastruktur im Umweltbereich - beispielsweise in der Abfallwirtschaft- hat
bereits zu einer Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft geführt. Darüber
hinaus resultiert aus der internationalen Festlegung von Umweltstandards ein
gesteigertes Umweltbewußtsein in der stark exportorientierten Wirtschaft. Die die
Umwelt betreffenden Problemstellungen reichen in Malaysia von der Erarbeitung
gesetzlicher Grundlagen bis zur technischen Umsetzung in konkreten Projekten.
Hierbei ist in Malaysia aufgrund mangelnder eigener Erfahrung eine
Miteinbeziehung ausländischer Partner ausdrücklich erwünscht. Interesse zur
Zusammenarbeit besteht auf politischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher
Ebene.
Im 7. Malaysischen Plan (1996-2000) wurde von der malaysischen Regierung die
Privatisierung der kommunalen Abfallwirtschaft als einer der Schwerpunkte in der
Umweltpolitik definiert: "Solid waste disposal will be privatized to a consortium
and under this proposal, an integrated waste management system will be
adopted to minimize environmental degradation. [...] More modern wasteprocessing technologies at the upstream portion of waste management will be
used in conjunction with alternative waste management methods such as
composting, recycling and incineration with energy recovery."
Marktstudie Malaysia
1
Die dargestellte Situation und der daraus mittel- bis langfristig resultierende
Bedarf an abfallwirtschaftlichen Produkten und Dienstleistungen, führen in
Malaysia (und anderen südostasiatischen Ländern) zu einem verschärften
Wettbewerb internationaler Anbieter. Für deutsche klein- und mittelständische
Unternehmen der Umwelttechnik gestaltet sich die Erschließung des malaysischen
Marktes als schwierig: Mangelnde Vor-Ort-Präsenz, fehlende Marktkenntnisse
und allgemein- bzw. produktrechtliche Hemmschwellen manifestieren sich in
nicht zufriedenstellenden Exportquoten.
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
Die laufende Privatisierung in der Abfallwirtschaft Malaysias und der resultierende
Bedarf an umwelttechnischen Produkten und Dienstleistungen geben Anlaß, in
Malaysia exportfördernde Maßnahmen für deutsche Unternehmen einzuleiten.
Ferner ist die regionale wirtschaftliche Vorreiterrolle Malaysias und die
geographisch günstige Lage positives Initial für den vorliegenden
Projektvorschlag.
Das Gesamtziel des Projektes ist die Unterstützung deutscher Unternehmen bei
der Erschließung des malaysischen Marktes für Umwelttechnik.
Resultierende Teilziele sind:
•
Demonstration innovativer deutscher Kompostiertechnik anhand eines VorOrt-Versuchs,
•
Herstellung von Kontakten,
•
Erwerb von Marktkenntnissen,
•
projektgebundene Umsetzung bilateraler politischer, wirtschaftlicher und
wissenschaftlicher Zusammenarbeit.
Marktstudie Malaysia
2
Bild 1.1:
Kontinuierlicher
Informationsaustausch sichert exakte
Marktdaten
Fraunhofer IPA
Stuttgart
Wettbewerbssituation
Ausbildungsstand
Geographische Landeskenntnisse
Kulturelle Landeskenntnisse
Marktsituation
Partnerinstitutionen
Fraunhofer Asia
Representative Office
Kuala Lumpur
Quelle: IPA
Die Identifizierung eines umsetzbaren Potentials im Bereich der Umwelttechnik
wurde von Fraunhofer IPA 1996 in Malaysia vorgenommen. Ergebnis dieser
Untersuchung war, daß in Malaysia die Reststoffproblematik aus der
Plantagenwirtschaft der Palmölindustrie einen Ansatzpunkt bildet. Die
Kompostierung als Verwertungsverfahren, im Hinblick auf eine beispielhafte
Einführung deutscher Umwelttechnik, zeigt dabei eine Anwendungsmöglichkeit
in der malaysischen Abfallwirtschaft.
In Deutschland werden bereits unterschiedlichste technische Verfahren zur
Kompostierung eingesetzt, die im Praxisbetrieb erprobt und von behördlicher
Seite genehmigt sind. Zusammen mit der Firma Biodegma in Stuttgart, als
Anbieter von Kompostiertechnik, wurde in Malaysia ein erster Kompostierversuch
durchgeführt.
Ziel des Projektes ist die Unterstützung deutscher Unternehmen bei der
Erschließung des malaysischen Marktes für Umwelttechnik.
Da besonders klein- und mittelständischen Unternehmen der Umweltbranche
Kontakte nach Asien fehlen, ist es ein wichtiger Beitrag zur Erschließung des
malaysischen Marktes, wenn Potentiale für Joint-Ventures oder andere Arten von
Kooperationen im Bereich der Umwelttechnik aufgezeigt werden.
Die umwelttechnische Erfahrung deutscher Unternehmen ist Voraussetzung für
die
erfolgreiche
Realisierung
von
Umweltlösungen.
Neben
den
anlagentechnischen Anforderungen sind Beratungsleistungen bei der Planung
kundenspezifischer Einzellösungen und die betriebsfertige Übergabe der Anlagen
wesentliche Erfolgsfaktoren.
Marktstudie Malaysia
3
Die umweltverträgliche und kostengünstige Verwertung immer größerer Mengen
von Bioabfall ist ein Kernthema in der malaysischen Palmölindustrie. Mit der
Auswahl der Firma BIODEGMA wird modellhaft ein Kompostierverfahren
vorgestellt, das eine Methodik darstellt, mit der für die Palmölplantagen
entsprechend den lokalen Gegebenheiten ein ökonomisch und ökologisch
sinnvolles Verfahren nach dem Stand der Technik ausgewählt wurde.
Konzept dieses Projektes ist es, einfach handhabbare und vertretbare
umwelttechnische Lösungen durch einen vor Ort durchgeführten
Kompostierversuch aufzuzeigen und Kompostierung im allgemeinen und
deutsche Kompostiertechnik im speziellen in Malaysia bekannt zu machen und
einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Von deutscher Seite werden Koordination, Know-how und ein Kompostiersystem
gestellt. Von malaysischer Seite wurde Personal für die Versuchsdurchführung
und das zu kompostierende Substrat und ein geeigneter Platz für den Versuch
bereitgestellt.
Dadurch ergeben sich folgende Chancen für beide Seiten:
•
Bildung von Vernetzungen zwischen malaysischen und deutschen Firmen
durch das Entstehen von Joint-Ventures, Kooperationen und Firmenpools.
•
Abbau von Informationsdefiziten und das Angleichen unterschiedlicher
Interessen.
•
Aufbau von Engineeringwissen in Malaysia als Voraussetzung für den Export
von Deutschland aus.
•
Weitere Kristallisationspunkte und Ansätze für zusätzliche Absatzmärkte in
Asien für deutsche Unternehmen.
1.3 Stand der Technik und geleistete Vorarbeiten
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat im Spätjahr 1996 eine Untersuchung der
abfallwirtschaftlichen Situation in Malaysia vorgenommen. Ergebnis dieser
Untersuchung war, daß in Malaysia derzeit noch erhebliche organisatorische und
technische Mängel im Abfallwirtschaftsbereich bestehen. Als wesentlicher Faktor
in der Entsorgungsproblematik stellte sich das Fehlen von geordneten
Verwertungsstrukturen heraus.
Der hohe Organikanteil in kommunalen Abfällen und die in Malaysia diskutierte
Reststoffproblematik aus der Plantagenwirtschaft (Palmöl, Kautschuk) geben
nach Ansicht der Fraunhofer-Gesellschaft Anlaß, in Malaysia die Kompostierung
als Verwertungsverfahren stärker in das Bewußtsein von Politik und
Entsorgungswirtschaft zu rücken. Als Biomasse der Reststoffe aus den
Palmölplantagen sollen die Baumstämme (trunks) der Palme, sowie die leeren
Fruchtbündel (empty fruit bunches / EFB) Anwendung finden, da diese in den
Marktstudie Malaysia
4
Plantagen in sehr großer Zahl anfallen. Aus der Abfallwirtschaft soll der ebenfalls
in großen Mengen anfallende Grünschnitt benutzt werden.
In Deutschland wurden unterschiedlichste technische Verfahren zur
Kompostierung entwickelt, die im Praxisbetrieb erprobt und von behördlicher
Seite genehmigt sind. Im Hinblick auf die laufende Privatisierung der
Abfallwirtschaft in Malaysia sieht die Fraunhofer-Gesellschaft eine Chance zur
Markterschließung für deutsche Unternehmen.
Das Fraunhofer IPA hat die Firma Biodegma Stuttgart als Anbieter von
Kompostiertechnik kontaktiert. Das Verfahren der Firma Biodegma ist durch seine
ökonomischen und ökologischen Vorteile für den malaysischen Markt geeignet:
•
hohe Endproduktqualität,
•
variable und mobile Systemausführung,
•
kostengünstige Systemkomponenten,
•
geschlossene Ausführung der Mietenkompostierung
•
steuerbarer Rotteprozeß,
•
geringe Emissionswerte und
•
hohe Hygiene
Das Verfahren der Firma Biodegma ist in das laufende durch die Deutsche
Bundesumweltstiftung (DBU) geförderte Forschungsprojekt "Kompostierung
unter semipermeablen Planenabdeckungen als emissionsarmes Low Tech und
Low Cost Verfahren" eingebunden.
Im Zuge der Untersuchungen in Malaysia wurden durch Mitarbeiter des
Fraunhofer IPA Kontakte zu verantwortlichen Stellen in der Abfallwirtschaft
hergestellt. Besonders im Hinblick auf die Einführung deutscher
Kompostiertechnik konnten im Spätjahr 1996 wichtige Kontakte zu Interessenten
aus Wissenschaft und Wirtschaft geknüpft werden. Die Aktivitäten des
Fraunhofer IPA im Umweltbereich in Malaysia sind von einer engen Einbindung
und offenen Informationspolitik mit dem Umwelt Area Manager an der DeutschMalaysischen Handelskammer (MGCC) geprägt.
1.4 Arbeitsplan und Projektbeteiligung
1.4.1 Arbeitsplan
Das Projekt gliedert sich in zwei Teilschritte, welche aufeinander aufbauen, sich in
Ihren Arbeitsinhalten jedoch klar abtrennen lassen.
Marktstudie Malaysia
5
Im ersten Schritt wird ein Vor-Ort-Kompostierversuch unter Verwendung des
Systems BIOKOMP der Firma BIODEGMA durchgeführt. Arbeitsinhalte sind
Planung, Organisation, Durchführung und wissenschaftliche Auswertung des
Versuchs sowie Öffentlichkeitsarbeit. Nach Ablauf des ersten Projektschritts wird
aufgrund einer Erfolgsbeurteilung über den Start des zweiten Projektschrittes
entschieden.
Im zweiten Schritt wird eine Marktstudie erstellt.
Bild 1.2:
Arbeitsinhalte
1. Schritt: Kompostierversuch
Meilenstein
Arbeitsinhalt
• Planung
• Organisation und Durchführung
• Einrichtung eines Demo-Centers
• Auswertung und Dokumentation
• Öffentlichkeitsarbeit
Erwarteter Nutzen
• Nachweis der Leistungsfähigkeit deutscher Technik
• Herstellung von Kontakten zu verantwortlichen Stellen
• Vertrauensbildung
• Unterstützung eines mittelständischen Unternehmens
bei der Markterschließung
2. Schritt: Marktstudie
Arbeitsinhalt
• Quellen, Mengen, Zusammensetzung
von kompostierfähigem Material
• Rahmenbedingungen
• Verwertungsmöglichkeiten Kompost
• Leitlinien für die Markterschließung
Erwarteter Nutzen
Hilfestellung für deutsche Unternehmen
bei der Erschließung des malaysischen
Umweltmarktes im Allgemeinen
und des Kompostiertechnikmarktes
im Speziellen
Quelle: IPA
1.4.2 Projektbeteiligung
Die Auswahl der Projektpartner spiegelt das Anliegen einer Anbahnung
erfolgreicher deutsch-malaysischer Zusammenarbeit wider. In Deutschland erfolgt
die Projektbearbeitung und Koordination assoziierter Partner durch das
Fraunhofer IPA, in Malaysia wird diese Aufgabe vom Asien Büro der FraunhoferGesellschaft übernommen.
Assozierte Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unterstreichen den
ganzheitlichen Ansatz des Vorhabens. Die Projektgruppe konnte, je nach
Interesse und Bedarf, um Partner aus Malaysia und Deutschland erweitert
werden.
Marktstudie Malaysia
6
Bild 1.3:
Projektbeteiligung
Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektbearbeitung Deutschland
Fraunhofer IPA, Stuttgart
Assoziierte Partner in Deutschland
Firma Biodegma, Stuttgart
Systemlieferant Kompostiertechnik
Umweltbundesamt Berlin
politische Unterstützung
Projektbearbeitung Malaysia
Fraunhofer Asia, Kuala Lumpur
Assoziierte Partner in Malaysia
Malaysian-German Chamber of Commerce (MGCC)
umwelttechnische Kontaktstelle für Unternehmen
Malaysian Agricultural Research and Development Institute (MARDI)
Palm Oil Research Institute of Malaysia (PORIM)
Quelle: IPA
1.4.2.1 BIODEGMA
Die Firma BIODEGMA ist ein mittelständisches Unternehmen und beschäftigt
derzeit ca. 15 Mitarbeiter. Das Unternehmen stellt für den Kompostierversuch vor
Ort das benötigte Equipment zur Verfügung. Desweiteren wird ein Mitarbeiter
der Firma vor Ort die Versuche begleiten und leiten sowie die Zusammenarbeit
mit den anderen Projektpartnern aufnehmen.
1.4.2.2 MGCC
Für das Projektvorhaben besteht die Zusage der aktiven Unterstützung des
deutschen Umwelt Area Managers beim MGCC. Seine Funktion innerhalb des
Projektes ist:
•
Kontaktanbahnung zu malaysischen Unternehmen mit Interesse an deutscher
Kompostiertechnik.
•
Präsentation deutscher Kompostiertechnik bei deutschen und malaysischen
Organisationen.
•
Beratung deutscher klein- und mittelständischer Unternehmen mit
Vermarktungsabsichten in Malaysia.
Marktstudie Malaysia
7
1.4.2.3 MARDI
MARDI ist ein staatliches Forschungsinstitut, das sich mit Landwirtschaft und
Nahrungsmittelproduktion beschäftigt. MARDI hat in Malaysia 37 nationale
Forschungsstationen. Das Institut besteht seit 1969 und hat derzeit 421
Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen sowie über 1.000 Techniker und
Laboranten angestellt. Funktion innerhalb des Projektes:
•
Bereitstellung der Kompostierungsfläche für Versuche,
•
Organisation und Bereitstellung von Kompostmaterial,
•
Planung und Durchführung der Kompostierung mit dem deutschen
Experten,
•
Anschaffung und Bereitstellung notwendiger Maschinen.
1.4.2.4 PORIM
PORIM ist ein großes staatliches Forschungsinstitut, das seit 1979 besteht. Es
forscht auf allen Gebieten, die mit Ölpalmen, Palmöl und den daraus
gewonnenen Produkten zusammenhängen. Funktion innerhalb des Projektes:
•
Unterstützung bei der Marktstudie
•
Kontaktbildung zu Palmölmühlen
1.4.2.5 Memorandum of Understanding
Für das gemeinsame Vorhaben wurde zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft
(FhG) und MARDI ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Hierdurch
wurde der nachdrückliche Wunsch einer erfolgreichen Zusammenarbeit zum
Ausdruck gebracht. Das Memorandum ist wesentlicher Bestandteil bilateraler und
wissenschaftlicher Beziehungen mit folgendem Inhalt:
Memorandum of Understanding
Between
Malaysian Agricultural Research and Development Institute
P.O. Box 12301,
50774 Kuala Lumpur,
Malaysia
Marktstudie Malaysia
8
hereinafter referred to as "MARDI"
and
Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der
angewandten Forschung e.V.
Leonrodstr. 45,
80636 München,
Germany
Representing
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und
Automatisierung (IPA)
Nobelstraße 12,
70569 Stuttgart,
Germany
hereinafter referred to as "FRAUNHOFER"
Joint Research Project between FRAUNHOFER and MARDI
The rapid positive development of waste management in Malaysia has generated
interest for FRAUNHOFER, of Germany, to promote technology transfer projects
relevant to this subject, especially in the environmental sector.
In December 1996, composting technology was chosen as a research area for the
application of a German government fund for a Joint Research Project between
German and Malaysian institutes, companies and universities. By July 1997, the
fund was granted through the Umweltbundesamt (Federal Environmental
Agency, Germany), Berlin.
Objectives of the Project
The main objectives of the project are to:
•
collect data on composting of local substrate under Malaysian climatic
conditions;
Marktstudie Malaysia
9
•
create an economically and environmentally sound product (compost) that is
marketable in Malaysia; and
•
initiate co-operation between German and Malaysian companies as well as
universities and research institutes.
The joint research project in composting shall be conducted by FRAUNHOFER and
MARDI. To build upon this positive collaboration with the composting project,
the test results will be published and public relations activities shall be conducted
in Germany and Malaysia.
Profile of Project Partners
Fraunhofer Gesellschaft
Fraunhofer Gesellschaft (FhG) was founded in 1949 and is Germany's leading
organisation devoted to the conduct and co-ordination of applied research for
industry and the public sector.
Fraunhofer Gesellschaft maintains over 50 research establishments world-wide,
employing a staff of over 8,000, mainly scientists and engineers. The FraunhoferInstitut für Produktionstechnik und Automatisierung, (IPA), is one of these. One
of the focal fields within the Fraunhofer group is Environmental Technology.
Fraunhofer Gesellschaft - Asia Representative Office, is the Malaysian
representative of Fraunhofer Gesellschaft. With the official launch of this
Representative Office in April 1996, FRAUNHOFER began to establish contacts
with local Malaysian companies, authorities and organisations.
The Fraunhofer Gesellschaft Asia Representative Office aims to initiate, facilitate
and improve the transfer of technology and know-how by means of projects
carried out in the ASEAN region by Fraunhofer Institutes in close partnership with
German industry.
Malaysian Agricultural Research and Development Institute, MARDI
MARDI was instituted in 1969 with the objective of developing indigenous
science and technology capabilities in support of the development and
modernisation of the national food and agriculture sector.
This obligation leads to the development of:
•
new crop varieties/clones and livestock breeds;
•
crop and livestock management and husbandry practices;
•
technological advancements in post-harvest handling of horticultural and
livestock produce;
•
food processing technologies;
Marktstudie Malaysia
10
•
techniques for the management of agricultural resources; and
•
techniques and policy advice to chemical residue problems and pollution
abatement.
One of MARDI´s major fields of work is environmental management. In this
respect, MARDI develops knowledge and know-how to manage and improve
environmental quality in relation to bio-industry, towards productivity and
sustainability enhancement.
Research projects in composting and anaerobic waste treatment are being
conducted by MARDI currently.
Duration of Co-operation for the Joint Research Project in Composting
This Memorandum of Understanding will enter into force when signed by both
FRAUNHOFER and MARDI over the duration of preparation and conduct of the
composting test.
Terms of Co-operation
FRAUNHOFER provides:
•
Initiation of the Joint Research Project
•
Co-ordination of the Project between several German and Malaysian
counterparts
•
Public Relation activities in Germany
•
Contact and reports to the Umweltbundesamt in Berlin, Germany
•
One unit of Biokomp composting equipment for a period of 3 months
-
semi-permeable foil
-
pipes for air supply
-
control unit
-
fan
•
Know-how transfer to initiate and operate the composting project
•
Additional funding for expenses in relation to
•
Public Relation activities in Malaysia (food, drinks etc.)
•
Installation of equipment, such as pipes for air supply, control unit and fan
•
Monitoring and follow up of the composting research test
Marktstudie Malaysia
11
MARDI provides:
•
Project leader to co-ordinate the activities of MARDI
•
Suitable organic substrate for composting (about 100 to 250m3),
•
Composting site (dairy farm site is suitable)
•
Water and electrical power supply (3 Phase; 400V, 1.6kW)
•
Manpower (about four workers for six days)
•
Machinery for logistic and substrate handling (wheel barrow, shredder and
screening machine)
•
Laboratory, chemicals and staff to conduct analyses as described in Section 6
•
Facilities for PR activities in Malaysia
•
Conduct additional research on seeded organic material
Outcome of Joint Research Project
The analytical outcome of this research project will be shared by both project
partners.
Future Perspective
This project aims to establish the start of a long-term co-operation in several
fields of applied research and development and the gained data can be used
fruitfully to establish a sustainable agriculture and food processing industry in
Malaysia
Expenses
Unless otherwise expressly agreed upon, all expenses arising during the cooperation shall be borne by the performing party itself. Any additional expenses
are subject to negotiation between MARDI and FRAUNHOFER.
Confidentiality
On behalf of MARDI
For the performance of the co-operation, MARDI will require confidentiality from
FRAUNHOFER and BIODEGMA to withhold MARDI's name from use without prior
consent for commercial publications, advertising and/or information with regard
to the composting exercise. FRAUNHOFER and BIODEGMA shall only use
MARDI's name with their prior written consent for scientific reports produced
regarding the composting system and exercise.
Marktstudie Malaysia
12
On behalf of FRAUNHOFER
For the performance of the project, FRAUNHOFER will use a composting system
from the German company BIODEGMA. For this purpose, BIODEGMA will
disclose confidential technical and/or commercial information. During the
performance co-operation it may be necessary for FRAUNHOFER to transmit such
confidential information to MARDI.
By signing this MOU, MARDI shall keep confidential all technical and/or
commercial information regarding the composting system and that MARDI will
not, except with prior written consent of FRAUNHOFER, make use of the
confidential information for any other purpose than performing this co-operation
or disclose the confidential information to any third party.
Further Terms of Co-operation
Upon the success of the Composting Test, where commercial potential is seen for
this composting technology packaged for the tropics, MARDI will be given priority
for any consequent business participation, subject to negotiations between the
relevant parties. All further Terms and Conditions relating to this joint research
project shall be agreed upon separately.
1.5 Erwarteter Projektnutzen
Der
erwartete
Projektnutzen
des
Forschungsvorhabens
wissenschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Bereich.
liegt
im
Wissenschaftlicher Projektnutzen ist:
• Untersuchung andersartiger Ausgangsmaterialien zur Kompostierung (z. B.
Monokulturen).
• Beurteilung und Vergleich klimatischer Auswirkungen bei der
Kompostierung.
• Datenbasis und Anforderungsprofil zur Entwicklung angepaßter
Umwelttechnik im Bereich Kompostierung.
• Deutsch-malaysische Forschungskooperation im Bereich KompostierungKompostiertechnik.
Ökonomischer Projektnutzen ist:
• Erwerb von lokalen Marktkenntnissen und Ausbildung wichtiger Kontakte
zu verantwortlichen Stellen.
• Demonstration innovativer deutscher Kompostiertechnik
Marktstudie Malaysia
13
• Unterstützung eines mittelständischen Unternehmens bei der Erschließung
des malaysischen Marktes.
• Koordination deutscher Stellen zur Exportförderung
• Schaffung von optimalen Voraussetzung für eine Kooperationspartnersuche
in Malaysia.
Der ökologische Projektnutzen resultiert aus einer Entlastung der Umwelt
durch die Einführung eines ökologisch sinnvollen Verfahrens zur Verwertung
organischer Reststoffe (z.B. Substitution von Kunstdüngern, Reduzierung der
Luftverschmutzung durch anaerobe Verrottung bzw. Verbrennung, etc.)
Marktstudie Malaysia
14
2 Zusammenfassung Marktpotentiale
Deutsche Umwelttechnik genießt weltweit ein hohes Ansehen. Die im Rahmen
des hier beschriebenen Forschungsprojektes durchgeführten Analysen und
Versuche haben gezeigt, daß speziell der Einsatz deutscher Kompostiertechnik in
Malaysia möglich ist.
Die Mengen an kompostierfähiger Biomasse deuten auf gute Marktchancen und
große Potentiale für deutsche Kompostiertechnik innerhalb der Palmölwirtschaft
hin.
Durch das Roden der Plantagen wurden 1997 ca. 5 Mio. Bäume gefällt. Im
Durchschnitt werden bis zum Jahr 2020 ca. 4 Millionen Palmen pro Jahr gefällt
werden. Die abgeholzten Flächen betragen dabei jährlich ca. 30.000 bis 50.000
ha.
Bild 2.1:
Prognose der Anzahl
gefällter Palmen bis
2020
Jahre
2001 - 2003
2004 - 2006
2007 - 2010
2011 - 2013
2014 - 2016
2017 - 2020
0
5
10
15
20
Millionen gefällter Palmen
Quelle: PORIM
Die Grafik zeigt das Potential an verfügbarer Biomasse Holz in Malaysia.
Angenommen wird eine durchschnittliche Palmendichte von 136 Palmen pro Hektar.
Marktstudie Malaysia
15
Von 1996 bis 2000 werden nach Schätzungen des PORIM ca. 40 Millionen Palmen
gerodet worden sein. Diese Anzahl entspricht einer Fläche von ca. 290.000 ha. Von
2001 bis 2003 steigt dieser Wert auf 14,32 Millionen Palmen pro Jahr (105.295 ha).
Der vorläufige Maximalwert von 15,59 Millionen Palmen (114.654 ha) pro Jahr wird
im Zeitraum von 2011 bis 2013 erreicht werden.
Die positiven, wesentlichen Verbesserungen durch eine Kompostierung sind nicht
nur die umweltgerechte Bewirtschaftung der Plantagen sondern auch die der
Palmölmühlen. Die leeren Fruchtbündel (Empty Fruit Bunches, EFB) können ebenfalls
kompostiert werden.
Bild 2.2:
Prognose der
Biomasse aus EFB bis
zum Jahr 2020
Jahre
2001 - 2003
2004 - 2006
2007 - 2010
2011 - 2013
2014 - 2016
2017 - 2020
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
Leere Fruchtbündel (EFB) in Millionen Tonnen
Quelle: PORIM
Die angegebene Menge von ca. 4 Mio. Tonnen EFB in den ca. 350 Palmölmühlen
bilden ein noch nicht erschlossenes Potential für deutsche Kompostiertechnik. Bei
einer durchschnittlichen Mühlenleistung von mindestens 40 t EFB pro Tag ist die
Aufbereitung der Biomasse durch die Kompostierung dringend notwendig. Die
Volumenreduzierung um ca. 25 % sowie die Aufbereitung zu Mulchmaterial sind
wesentliche Lösungsansätze zum Problem des großen Mengenanfalls.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Größenordnungen der Verarbeitung von
Früchtbündeln in den untersuchten Palmölmühlen:
Marktstudie Malaysia
16
Bild 2.3:
Gesamtkapazität der
untersuchten Palmölmühlen in Malaysia
Kelantan (7 Mühlen)
Terengganu (11 Mühlen)
Ort (Anzahl der Mühlen)
Pahang (53 Mühlen)
Johor (63 Mühlen)
Melaka (2 Mühlen)
Negeri Sembilan (11 Mühlen)
Selangor (21 Mühlen)
Perak (38 Mühlen)
Pulau Pinang (4 Mühlen)
Kedah (3 Mühlen)
0
500
1000
1500
2000
2500
Gesamtkapazität (t/h)
Quelle: PORIM
Vor dem Hintergrund der dargestellten Problemstellung zeigt sich dennoch der
Bedarf nach einer ganzheitlichen, praxistauglichen Einbindung der
Kompostiertechnik in den Plantagen- bzw. Mühlenbetrieb. In Malaysia lassen sich
hauptsächlich mit Hilfe von ökonomischen Anreizen umweltgesetzliche Rahmen
schaffen und festigen, da sie ansonsten letztendlich mehr oder weniger
wirkungslos bleiben.
Im Hinblick auf die Durchsetzung der vorhandenen Umweltgesetze und die
Verwirklichung ihrer Ziele liegen Anspruch und Realität auseinander. Insofern
unterscheidet sich Malaysia sicher nicht von vielen anderen asiatischen Staaten.
So sind die durchweg positive Resonanz auf die Versuche bei MARDI und den
Feldversuch bei einer Palmölmühle ein erster Schritt für die Markteinführung
deutscher Umwelttechnik.
Aus der Gewichtung der vom Kunden wahrgenommenen expliziten Forderungen
sowie der zu ihrer Realisierung notwendigen implizierten Forderungen
kristallisieren sich Marktchancen in den folgenden Feldern heraus:
Marktstudie Malaysia
17
•
Komponenten / Bauteile für Kompostierungsanlagen,
•
Systeme, Einrichtungen, Hilfsmittel zum Planen, Steuern und Regeln von
Kompostierungsanlagen,
•
Maschinen, Einrichtungen und Hilfsmittel,
•
Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Entscheidungsfindung, Planung,
Instandhaltung und Durchführung.
Bedarf besteht in Malaysia praktisch in allen Bereichen, da es keine Infrastruktur
für Kompostierungstechnik gibt. Deutsche Firmen können das ganze Spektrum
an Komponenten anbieten. Hier ergeben sich ausgezeichnete Möglichkeiten.
Aggregate zur Umsetzung der Miete
Aggregate für Auf- und Nachbereitung
•
Radlader
•
Sortierband
•
spezielles Umsetzgerät
•
Zerkleinerungsaggregat
•
Siebung
Es hat sich während der im Rahmen dieses Forschungsprojektes durchgeführten
Versuche gezeigt, daß das Mietenklima durch die klimatisch bedingte schnelle
Austrocknung nicht optimal konstant verlief. Somit war eine schnelle, effiziente
Kompostierung nicht möglich. Um eine vorzeitige Austrocknung des Materials zu
vermeiden, muß die Miete häufiger bewässert und ggf. umgesetzt werden.
Die Anforderung an Kompostierungsanlagen bzw. –systeme in der Plantagenund Mühlenwirtschaft lauten:
•
Kurze Kompostierzeit,
•
Sicherstellung gleichmäßiger Rotteparameter,
•
Nachweis der Haltbarkeit für langjährigen Einsatz bei Verwendung von
Abdeckplanen bzw. semipermeablen Membranplanen unter tropischem
Klima,
•
die Umsetzung der Kompostmiete zur Bewässerung und Homogenisierung
erfordert aufgrund der Materialstruktur spezielles Umsetzgerät.
Marktstudie Malaysia
18
Folgende Aspekte sind für Mühlenbesitzer von Bedeutung, um sich für die
Kompostierung zu entscheiden:
Bild 2.4:
Entscheidungsaspekte für die
Kompostierung
Pestizideinsatz
15%
Vermarktung
40%
Düngemitteleinsatz
15%
Volumenreduzierung
(Transportkosten)
30%
Quelle: MARDI
•
Vermarktung des Kompost,
•
Deutliche Verringerung der bisherigen Transportkosten durch
Volumenreduzierung,
•
Kosteneinsparung durch Reduzierung des Düngemittelbedarfs,
•
Kosteneinsparung durch Reduzierung des Pestizideinsatz.
Die verschiedenen Ansätze und Strategien zum Thema weisen dabei Teilerfolge
aus, es fehlt aber an einer ganzheitlichen Vorgehensweise zu Planung und
Konzeption marktorientierter „Produkte“. Die Vermarktungsfähigkeit eines
hochwertigen Endproduktes konnte mit den Versuchen nicht nachgewiesen
werden.
Marktstudie Malaysia
19
1 Palmölwirtschaft
1.1
Einführung
Malaysia ist weltweit führend in der Palmölproduktion. Die Süd-Ost-Asien
Staaten Indonesien, Thailand und Malaysia beliefern zusammen zweidrittel des
Weltmarktes. Der Expoterlös in Malaysia überstieg 1997 erstmals 13 Billionen
RM.
Malaysias Palmölindustrie zählt
daher
zu
den
wichtigsten
Wirtschaftsfaktoren des Landes. Die Handelswährung für das Palmöl ist der USDollar.
Bild 1.1:
Exportanteil in der
Palmölproduktion
Quelle: PORIM
Die Palmölwirtschaft kann in folgende Bereiche unterteilt werden:
•
Plantagen
•
Palmölmühlen
•
Raffinerien
•
Palm Oil Registration and Licencing Authority (PORLA)
•
Palm Oil Research Institute of Malaysia (PORIM)
Marktstudie Malaysia Teil I
1
•
Ministry of Primary Industries
Die wichtigsten Exportmärkte für das malaysische Palmöl sind Pakistan, China
und Indien.
Bild 1.2:
Exportmärkte für
malaysisches Palmöl
Quelle: PORIM
Palmölplantagen und Palmölmühlen sind in ganz Malaysia vorhanden.
Ursprungsorte der ersten industriell genutzten Plantagen waren in den
Bundesstaaten Sabah und Sarawak.
Maßgeblich profitiert von dieser Entwicklung hat Indonesien, das als
unmittelbarer Nachbar ebenfalls die wirtschaftliche Bedeutung der Palmölpflanze
erkannte.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der einzelnen Postleitzahlengebiete
für die jeweiligen Bundesstaaten. Im Anhang befindet sich eine ausführliche
Dokumentation, mit weiteren Angaben über Plantagengröße, Anbaufläche und
Anzahl der Palmölmühlen in den einzelnen Landesteilen, geordnet nach den hier
aufgeführten Postleitzahlengebieten.
Marktstudie Malaysia Teil I
2
Tabelle 1.1: Postleitzahlengebiete
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Teil I
3
1.2
Plantagen
In Malaysia werden ca. 2,4 Millionen Hektar Land als Palmölplantagen genutzt.
Tabelle 1.2: Plantagenfläche in den einzelnen malaysichen Bundesstaaten
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Teil I
4
Die Ernte wird manuell durchgeführt. Anschließend werden die Palmölfrüchte
mit kleinen Fahrzeugen aufgesammelt und an einen zentralen Sammelplatz
transportiert. Anschließend werden sie auf einen LKW verladen und zu einer der
Mühlen gefahren.
Bild 1.3:
Ernte der
Palmölfrucht
Bild 1.4:
Erntewerkzeug
Marktstudie Malaysia Teil I
5
Bild 1.5:
Fruchtbündel der
Palme
Die geernteten Fruchtbündel, Fully-Fruit-Bunches (FFB), haben ein Gewicht von
20 bis 60 kg, durchschnittlich ca. 30 kg. Die Palmölfrucht hat eine größe bis 800
x 500 mm mit einem sehr kompakten und festen Aufbau. Die Ernte findet das
ganze Jahr über statt. Die Reifezeit nach der Bestäubung beträgt ca. 5 Monate.
1.3
Palmölmühlen
Der Durchsatz einer mittleren Mühle beträgt 800 – 1.000 Tonnen Material pro
Tag. Es wird zum einen Öl aus dem Fruchtfleisch der Palmenfrüchte, und zum
anderen aus den Kernen der Früchte gewonnen. Die Ausbeute aus 1000 Tonnen
Material beträgt ca. 180 Tonnen Öl.
Die Produktion innerhalb der Mühle teilt sich in zwei große Bereiche. Diese sind
zum einen der Lagerbereich der FFB inklusive dem Transport der FFB zur ersten
Anlagenkomponente (Steriliser) und die eigentliche Mühlenanlage. Insgesamt
gibt es ca. 300 Palmölmühlen. Die verwendeten Technologien sind auf dem
Stand von vor ca. 30 - 40 Jahren.
Marktstudie Malaysia Teil I
6
Tabelle 1.3: Produktionskapazität der Palmölmühlen
Quelle: PORIM
Der Massenfluß durch die Mühle ist im folgenden Diagramm schematisch
dargestellt.
Marktstudie Malaysia Teil I
7
Geerntete Frucht (100%)
Sterilisierte Frucht (90%)
Fruchtbündel (67%)
Ausgepreßtes
Palmöl
(35%)
Feste Bestandteile
(32%)
Leere Fruchtbündel (23%)
Fasern (18%)
Schalen (7%)
Kerne (7%)
Schlamm (12%)
Rohpalmöl (23%)
Nuß (14%)
Marktstudie Malaysia Teil I
8
Bild 1.6:
Palmölmühle
Bild 1.7:
Anlieferung der
Fruchtbündel
Marktstudie Malaysia Teil I
9
Die Anlieferung der Fruchtstände erfolgt durch Lastwagen. An der Entladerampe
findet eine manuelle Qualitätskontrolle der Fruchtstände auf Reifegrad und
Verschmutzung statt. Die Entladerampe wird als
•
Abladeplatz,
•
Qualitätskontrollplatz,
•
Zwischenlager und
Vorladeeinrichtung in Loren genutzt.
Bild 1.8:
Abladeplatz und
Zwischenlager der
Fruchtbündel (FFB)
Die Loren sind das Transportmittel der Fruchtstände zwischen Entladerampe und
Mühle.
Das Fassungsvermögen einer Lore liegt bei 3 bis 5 t. Aus den Loren werden die
Fruchtstände dem weiteren Anlagenprozeß zugeführt.
Marktstudie Malaysia Teil I
10
Bild 1.9:
Befüllung der Loren
Bild 1.10:
Loren mit
Fruchtständen
Marktstudie Malaysia Teil I
11
Bild 1.11:
Loren vor dem
Einfahren in den
Sterilizer
Das abgebildete Foto zeigt die Loren vor dem Einfahren in den Sterilizer. Die
Aufgaben des Sterilisers sind:
•
den Anstieg der freien fettsäuren durch die Zerstörung von Enzymen zu
stoppen. Dazu ist eine Erhitzung auf 60 °C erforderlich.
•
die Verbindung zwischen Frucht und Strunk zu lockern.
•
physikalisch-chemische Reaktionen in der Fruchthülle einleiten, um eine gute
Ölausbeute zu erzielen.
•
die Kerne vorzubehandeln, so daß ein Knacken der Nüsse möglich wird ohne
einen Bruch der Kerne zu verursachen.
Um diese Ziele zu erreichen, werden die FFB in dem Sterilizer mit Dampf-druck
behandelt. Es wird ein definierter Druckzyklus durchfahren. Der komplette
Sterilizerprozeß dauert ca. 65 Minuten.
Nach dem Sterilizer werden die Früchte von dem Strunk gelöst. Die gesamte
Frucht wird weiter verarbeitert. Innerhalb der Presse wird das Öl des
Fruchtfleisches (Crude Oil) gewonnen. Der sogenannte Presskuchen, bestehend
aus Fasern und Nüssen, wird verarbeitet. Die Fasern werden von den Nüssen
getrennt. Die Nüsse werden geknackt und die Kerne von den Schalen getrennt.
Die Kerne werden entweder gepreßt oder als Viehfutter verkauft.
Marktstudie Malaysia Teil I
12
Bild 1.12:
Palmölfrucht
Um vom Fruchtstand zu Rohpalmöl und Palmkerne mit den gewünschten
Eigenschaften zu gelangen, sind an die Prozesse folgende Anforderungen zu
stellen:
•
Entfernung oder Zerstörung von Wachsen,
•
Schleimen und Fremdstoffen
•
Größenreduzierung der Fruchtstände
•
Inaktivierung der lipophilen Enzyme
•
Schwächung des Trenngewebes zwischen Frucht und Fruchtstand
•
Trennung der Früchte vom Fruchtstand
•
Aufbrechen der Ölzellen in Fruchtfleisch und Fruchtschale
•
Ablösung des Fruchtfleisches von der Nußschale
•
Schrumpfung und Ablösung des Kerns von der Nußschale
•
Aufbereitung der Früchte zum Brei
•
Trennung von Rohpalmöl und Fasern und Palmnüssen
Marktstudie Malaysia Teil I
13
Bild 1.13:
Frucht
•
Gewicht der Frucht 3 bis über 30 g
•
Größe und Form der Frucht, 20 bis 50 mm, eiförmig
•
Bestandteile der Frucht: Kern, Schale, Fruchtfleisch, Fruchtschale
•
Bestandteile Fruchtfleisch: 49% Öl, 35 % Wasser, 16 % Fasern
•
Größe und Form des Kerns: 7 bis 20 mm, eiförmig
•
Schalendicke der Nuß: 0,7 bis 1,3 mm (bei DxP)
Nach dem Trennen der Früchte aus dem Fruchtstand, werden die leeren
Fruchtstände (Empty-Fruit-Bunches, EFB), über ein Transportband zum
Sammelplatz befördert. Dort liegen die EFB so lange, bis sie mit dem Lkw in die
Plantagen gefahren werden und dort ohne jede Behandlung zwischen den
Palmen ausgelegt werden.
Marktstudie Malaysia Teil I
14
Bild 1.14:
Auswurf der EFB aus
dem Mühlenprozeß
Je nach Mühlengröße fallen täglich zwischen 40 und 80 t EFB an. Das
nachfolgende Bild zeigt sehr eindrucksvoll die täglich anfallende Mengen von
EFB.
Bild 1.15:
Leere Fruchtbündel
(EFB)
Marktstudie Malaysia Teil I
15
Die Endprodukt einer Palmölmühle sind:
1.4
•
Rohpalmöl,
•
Kernpalmöl,
•
Palmkerne,
•
Kernmehl.
Raffinerien
In den Raffinerien wird das Palmöl für die industrielle Nutzung und Vermarktung
weiter aufbereitet und anschließend exportiert.
Bild 1.16:
Raffinerie
Die Raffinerien produzieren die folgenden Produkt:
•
Lecithin
•
Fettsäuren
•
Glyzerin
•
Metallseifen
•
Ester
•
Vitamine
•
Pflanzliche Öle und Fette
Marktstudie Malaysia Teil I
16
Palmöl als bzw. im Endprodukt:
Hier wird unterschieden zwischen Food-Bereich und Non Food-Bereich.
•
Food-Bereich
Margarine
Speiseeis
Schokolade
Fritieröl/Fett
pflanzliche Öle/Fette
•
Non Food-Bereich
Kerzen
Seifen
Lotionen
Cremes
Waschmittel
Rasierschäume
Kraftstoffzusätze
Schmiermittel
1.5
Organisationen
Palm Oil Registration and Licensing Authority
Das Palm Oil Registration and Licensing Authority (PORLA) kontrolliert die
Lizenzvergabe und die Vermaktungsrechte.
Palm Oil Research Institute of Malaysia
Marktstudie Malaysia Teil I
17
Das Palm Oil Research Institute of Malaysia (PORIM) ist eine Forschungs- und
Entwicklungsinstitut für die Palmölindustrie in Malaysia, die 1979 errichtet
wurde. Mittlerweile hat das Institut hat eine Weltweit führende Stellung in
diesem Sektor.
PORIM wird durch die Palmölindustrie voll finanziert. Pro Verkauf einer Tonne
Palmöl müssen die Mühlenbesitzer einen festen Betrag an PORIM abführen.
Das Institut setzt sich aus 3 Hauptbereichen zusammen:
•
Biologie,
•
Chemie und Technologie,
•
Wirtschaft.
Die Biologieabteilung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Plantagen, der
Palmenzüchtungen und dem Erntevorgang. Die Abteilung Chemie und
Technologie betreibt Forschung im Bereich der Prozesse innerhalb der Mühle. Im
Bereich der Wirtschaft wird die Vermarktung des Palmöls und der verwertbarer
Reststoffe betrieben.
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden veröffentlicht und den
Plantagen und Mühlen zur Verfügung gestellt.
1.6
Potentialanalyse für die Kompostierung
In den folgenden Punkten wurden Potentiale für die Kompostierung in der
Palmölwirtschaft analysiert.
1.6.1
Palmölplantagen
Nach ca. 25 - 30 Jahren sind die Palmen so groß gewachsen, daß
•
eine Ernte nicht mehr durchgeführt werden kann
•
und der Ernteertrag der Palme nicht mehr ausreichend ist.
Die Palmen werden gefällt damit neue Palmenpflanzen gesetzt werden können.
Durch die Rodung der alten Baumbestände fällt eine sehr große Menge Holz
bzw. Biomasse an. Die Baumstämme werden vor Ort geshreddert und zu großen
Holzhaufen aufgeschüttet.
Marktstudie Malaysia Teil I
18
Tabelle 1.4: Anzahl gefällter Bäume und abgeholzte Fläche für neue Palmenpflanzen in ha / 1997
Quelle: PORIM 1997
Der ernorme Anfall an der Biomasse Holz bereitet den Plantagen Probleme, da es
keine Verwertungskonzepte bzw. Abfallkonzepte gibt, um die anfallenden
Mengen zu bewältigen.
Marktstudie Malaysia Teil I
19
Bild 1.17:
Shreddern der
Baumstämme
Tabelle 1.5: Geschätzte Anzahl gefällter Bäume und geschätzte abgeholzte Fläche für neue
Palmenpflanzen / 2001-2020
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Teil I
20
Bild 1.18:
Gerodete Plantage
Zwar wird das gehäckselte Stammaterial zu Mieten aufgesetzt, eine Reduzierung
des Volumens durch Verrotten findet aber nur in äußerst geringem Umfang statt.
Bild 1.19:
Aufgesetzter
Holzhaufen
Marktstudie Malaysia Teil I
21
1.6.2
Palmölmühlen
Die im Mühlenprozeß anfallenden Leeren Fruchtbündel (EFB) werden
•
in den umliegenden Plantagen wieder verteilt,
•
zur eigenen Stromgewinnung genutzt,
•
oder unkontrolliert verbrannt.
Mittlerweile sind unkontrollierte Verbrennungen durch den malaysischen
Gesetzgeber verboten worden. Dennoch wird teilweise verbrannt, so daß
Umweltauswirkungen teilweise weiterhin bestehen.
So werden die EFB zwischen den Reihen der Palmen in der Plantage verteilt.
Bild 1.20:
Verteilte EFB in der
Plantage
Marktstudie Malaysia Teil I
22
Schädlinge wie zum Beispiel die Larve des Rhinozeruskäfers finden hier ideale
Bedingungen um sich zu vermehren. So ist der Schädlingsbefall in der Plantage
nicht unerheblich. Besonders dort wo junge, neu angepflanzte Palmen wachsen
werden daher verstärkt Schädlingbekämfungsmittel eingesetzt.
Tabelle 1.6: Anfallende Menge EFB
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Teil I
23
Die anfallenden Mengen an EFB Biomasse bezieht sich auf das Trockengewicht.
Nach dem Ausdreschen der Früchte aus dem Fruchtstand gelangt der Leere
Fruchtbündel zu einer integrierten zweistufigen Häckseleinrichtung. Im Anschluß
daran wird in einem Preßzylinder der Wassergehalt der gehäckselten EFB auf ca.
40 % reduziert, wodurch sich das Transportgewicht um ca 20 % vermindert.
2 Kompostierung
Unter Kompostierung versteht man den aeroben Abbau von Biomasse bzw. die
Umlagerung von organischen Stoffen in mineralische Verbindungen. Dieser
Prozeß, der auf natürliche Art langsam im Boden stattfindet, kann durch
Optimierung der ihn bestimmenden Parameter beschleunigt und effizient
unterstützt werden.
Seit Einführung der Bioabfallkompostierung wird dieser natürliche Vorgang in
Deutschland derzeit in über 500 Kompostieranlagen industriell betrieben. Der
Weg der Bioabfallkompostierung unter dem Gesichtspunkt der ökonomisch
sinnvollen und ökologisch vertretbaren Systemlösung macht derzeit einen
VVandel durch. Im Zuge der flächendeckenden Einführung der getrennten
Erfassung und Verwertung der organischen Anteile im Hausmüll, wurden in den
letzten Jahren immer aufwendigere, hochtechnisierte und damit auch teure
Anlagen zur Kompostierung der organischen Sekundärrohstoffe gebaut.
Nicht immer gewährleistet eine aufwendige Technik die reibungslose Produktion
eines qualitativ hochwertigen, absatzfähigen Endprodukts. Verschärfend kommt
hinzu, daß heute die Kosten für geschlossene Kompostieranlagen nicht nur im
Bezug auf die Emissionsreduktion gegenüber der Umgebung sondern auch im
Hinblick auf die Arbeitsschutzproblematik in diesen Anlagen neu bewertet
werden müssen.
Schlußendlich müssen diese Kosten über die Abfallgebühren finanziert werden.
Infolge der zunehmenden Finanzierungslücken kommunaler Haushalte, rücken
nunmehr kostengünstige Kompostiersysteme mit geringen Betriebskosten in den
Blickpunkt der Betrachtung.
Hier liegt der Ansatzpunkt der BIODEGMA mit dem BIODEGMA-Rotteverfahren.
Zum einen sollen Kosten durch mögliche Verringerung der technischen
Rahmenbedingungen auf das genehmigungsrechtlich Notwendige reduziert, die
LJmweltfreundlichkeit im Bezug auf Anwohner und Mitarbeiter vor Ort aber
garantiert werden. Dies läßt sich dadurch lösen, daß einfache, kostengünstige
Verfahren optimiert und deren negative Einflüsse auf die Umgebung reduziert
werden.
Marktstudie Malaysia Teil I
24
Die BIODEGMA besitzt jahrelange Erfahrung in der Entwicklung und Betreuung
von unterschiedlichen Rottesystemen. Auf Basis der fortschreitenden
Erkenntnisse wurden Verfahren entwickelt und optimiert, die an die jeweiligen
unterschiedlichen Bedingungen angepaßt sind und den Anforderungen des
Umwelt- und Emissionsschutzes Genüge tragen.
Leistungsprofil der BIODEGMA GmbH:
•
BIODEGMA–Rotteverfahren,
•
Planung und Bau
Rotteverfahren,
•
Betriebsbetreuung und Vermarktung,
•
Nachrüstung und Optimierung bestehender Kompostieranlagen durch
Lieferung der Systemkomponenten und Rationalisierung der Betriebsabläufe,
•
Anpassung bzw. Einbindung der Rottesysteme an die jeweiligen
Gegebenheiten vor Ort. Variable Technisierung durch automatisch betriebene
lntensivrottemodule.
von
Kompostieranlagen
nach
dem
BIODEGMA-
Ein wichtiger Aspekt ist die Handhabbarkeit und Flexibilität der Rottesysteme, die
sich erst im Praxisbetrieb zeigt. Im Laufe der VVeiterentwicklung der Systeme
konnten in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Betreibern das Handling
stetig optimiert werden, so daß als ein wesentliches Kriterium, die Praxisnähe
diese Rottesysteme auszeichnet.
Ein rationalisierter Verfahrensablauf ist für den erfolgreichen kostengünstigen
Betrieb eines Kompostwerkes ebenso wichtig wie die Verwendung einer
speziellen
Rottetechnik.
Durch
entsprechende
Optimierungen
im
Verfahrensablauf der Anlage lassen sich sowohl die Betriebskosten senken, als
auch die Emissionen noch weiter reduzieren.
2.1
Vergleich der Standardverfahren
Die derzeit betriebenen Bioabfallkompostieranlagen lassen sich vereinfacht in drei
Hauptkategorien einordnen.
Typ 1
•
Volleingehauste Intensiv- und Nachrotte, komplette Ablufterfassung
Typ 2
•
Geschlossene Intensivrotte mit Ablufterfassung, offene oder überdachte
Nachrotte
Marktstudie Malaysia Teil I
25
Typ 3
•
Offene Mietenkompostierung
Die Bewertung der verschiedenen Anlagentypen erfolgt gemeinhin unter
folgenden Aspekten:
2.2
Genehmigungsrelevanz
Kostenrelevanz
•
Emissionen (Staub, Geruch, Sickerwasser)
•
Investitionskosten
•
Arbeitsschutz
•
Bearbeitungskosten
•
Produktqualität
•
Behandlungskosten
•
Betriebserfahrung
•
Betriebssicherheit
•
Energiebedarf
•
Absatz
BIODEGMA-Rotteverfahren
Das BIODEGMA-Rotteverfahren besteht aus dem Rottesystem und einem
rationalisierten Verfahrensablauf, der durch den Verzicht auf Vorzerkleinerung
und einer kombinierten mobilen Endaufbereitung gekennzeichnet ist.
2.2.1 Rottesystem
Das Rottesystem setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
•
Atmungsaktive semipermeable Membran mit
Klappabdeckung, als Einhausung des Mietenkörpers
automatischer
Durch die besonderen Eigenschaften der Membran kann die Miete atmen, ohne
durch Niederschläge von außen zu vernässen. Sie ist luft- und
wasserdampfdurchlässig. Der Luftraum zwischen Membran und der Oberfläche
des Rottegutes wirkt als Isolationsschicht, so daß sich auch in den Randbereichen
Marktstudie Malaysia Teil I
26
für die vollständige Hygienisierung hinreichende Temperaturen einstellen.
Umsetzvorgänge während der Intensivrotte sind nicht erforderlich.
Der wesentliche Teil des Wasserdampfes aus der Miete kondensiert in
Tröpfchenform an der Innenseite der Plane. Der Hauptanteil der Geruchsstoffe
löst sich in Wasser, bzw. ist physikalisch an die Wassertröpfchen gebunden und
schlägt sich somit ebenfalls an der Innenseite der Abdeckmembran nieder. Die
Menge der durch die Membran emittierten geruchsintensiven Substanzen wird
also stark reduziert.
Die Plane schützt das Rottegut weiter vor Austrocknung und verhindert die
Verunreinigung des Rottegutes mit Unkrautsamen. Darüber hinaus sorgt sie
weiter für den Erhalt eines konstanten Mikroklimas in der Miete, indem sie die
eingestellten Rottebedingungen in der Miete erhält.
Durch die automatisierte Klappabdeckung wird der Handarbeitsaufwand zum
Öffnen und Verschließen der Rottemodule aufgehoben. Dies führt zu einer
deutlichen Reduktion der Betriebskosten.
•
Belüftung der Rottemieten
Die Luftversorgung in den Rottemodulen erfolgt per Druckbelüftung durch
gelochte Belüftungsrohre. Die dimensionierten Belüftungsrohre verlaufen auf
Lochblechen in Rinnen. Die Rotteflächen sind mit dem Radlader befahrbar. Die
Bauweise und Dimensionierung dieser Belüftungseinrichtung ermöglichen ideale
Bedingungen für alle den Rotteprozeß beeinflussenden Parameter.
Sauerstoffgehalt, Temperatur und Wassergehalt werden durch optimale
Dosierung der zugeführten Luft und bestmögliche Luftverteilung überall in der
gesamten Miete auf annähernd gleichem Niveau gehalten. Die konstant aeroben
Verhältnisse verhindern die Bildung von unerwünschten aneoroben
Abbauprodukten.
•
Temperaturregelung und Datenerfassungsprogram KomTec
Durch Rückkopplung werden die laufend per Sonde gemessenen Parameter im
Kern- und Randbereich des Rottematerials mit frei programmierbaren Sollwerten
verglichen. Die Laufzeiten des Lüfters werden in Abhängigkeit vom gemessenen
Temperaturwert über SPS geregelt. Zusätzlich kann das System über eine festes,
ebenfalls frei wählbares Zeitintervall belüftet werden.
Sämtliche Meßdaten und Steuerparameter werden erfaßt und mit Hilfe des
KomTec-Betriebsprogramms
aufgezeichnet.
Zusätzlich
wird
die
Außentemperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung erfaßt. Mittels
Datenfernübertragung können diese Daten abgefragt bzw. Regelparameter
modifiziert werden. Dasselbe gilt für die von den Mitarbeitern vor Ort
eingegebenen Betriebsdaten, aus denen sich das Mietenprotokoll mit sämtlichen
Bearbeitungsgängen ergibt. Diese Daten können gemeinsam mit den
Wiegedaten gleichzeitig als Abrechnungsgrundlage dienen.
Marktstudie Malaysia Teil I
27
2.2.2 Mobile Nachbereitungsstation
Die Nachbereitung des Materials wird durch eine komplett mobile
Bearbeitungseinheit durchgeführt, die aus folgenden Komponenten besteht:
•
Siebanlage mit Magnetabscheider
Für die Absiebung des Materials wird eine mobile Siebanlage mit
Magnetabscheider eingesetzt. Der Siebüberlauf wird dem VVindsichter
zugeführt.
•
Windsichter
Der Windsichter besteht aus einer Rüttelrinne, die das Material auflockert und
dem Absaugstutzen des Gebläses zuführt. Durch dieses Auflockern und
"Hochwerfen" des Materials wird eine optimale Reinigungsleistung des
Kompostes von Klein- und Folienteilen erreicht. Die Höhe des Absaugstutzens
über der Rüttelrinne und die Luftmenge können verstellt werden und somit an
die unterschiedlichen Materialeigenschaften (Korngröße, Feuchtigkeitsgehalt)
angepaßt werden. Die abgesaugte Luft kann sich in einem Normcontainer
entspannen. Die mitgeführten Folienteile werden in dem Container aufgefangen.
•
Sortierstation
Bei der händischen Auslese in der Sortierstation müssen lediglich die groben und
schweren Störstoffe aussortiert werden. Die Sortierplätze befinden sich in einer
mobilen, beheizbaren Sortierkabine, die mit einem 10-fachen Luftwechsel pro
Stunde belüftet wird. Der von Störstoffen befreite Siebüberlauf geht ohne
Zerkleinerung als Strukturanteil wieder in den Rotteprozeß ein. Durch die
Kreislaufführung des Siebüberlaufs (Zumischung bei frischem Bioabfall) als
Strukturmaterial, erfolgt die Zerkleinerung auf "biologischem" Weg durch den
Abbau der Mikroorganismen.
Dieses Verfahren hat sich z. B. bei den Anlagen in Bamberg und Hartmannsdorf
bewährt. Durch dieses Aggregat können bei der Nachbereitung nach der
belüfteten Nachrotte (7 Wochen altes Material) die groben Störstoffe aus dem
relativ trockenen Siebüberlauf wesentlich effizienter ausgelesen werden. Durch
das hygienisierte und gerottete Material kommt es zu deutlich geringeren Keimund Geruchsbelastungen für das Sortierpersonal
2.2.3 Verfahrensablauf/Systembeschreibung
Durch den mit Erfolg praktizierten Verfahrensablauf mit den entsprechenden
mobilen Aggregaten (siehe Anlagen in Bamberg und Hartmannsdorf, genehmigt
nach BlmSchG mit 15.000 t/a bzw. 25.000 t/a):
Marktstudie Malaysia Teil I
28
•
Aufbereitung durch einen Sackaufreißaggregat mit Magnetabscheider
(optional),
•
Trommelsiebanlage mit Magnetabscheider, Windsichter und Sortierstation
mit Personal und
•
einem Zerkleinerungsaggregat nur für Grüngut
läßt sich eine Kompostieranlage kostengünstig und emissionsarm betreiben.
Die angelieferten Bioabfälle werden im eingehausten Anlieferungs- und Aufbereitungsbereich entladen. Dort wird der Biomüll mit Siebüberlauf und
gegebenenfalls mit zerkleinertem Grüngut per Radlader gemischt. Bei hohen
Störstoffgehalten wird ein mobiles Sackaufreißaggregat mit Austragsband und
Magnetabscheider vorgeschaltet.
Eine weitere Zerkleinerung und Aufbereitung des Rottematerials findet nicht
statt. Der Vorteil dieser praxiserprobten Vorgehensweise liegt zum einen im
verminderten Schadstoffeintrag, da eine Zerkleinerung der Störstoffe eine höhere
Schadstoffbelastung im Rottematerial nach sich zieht. Die unzerkleinerten
Störstoffe können zudem nach dem Rotteprozeß (7 Wochen) wesentlich
effektiver und sicherer ausgelesen werden.
Die Einlagerung des Materials in die Rotteboxen erfolgt per Radlader. Bei der
dreiwöchigen Intensivrotte in geregelt belüfteten und abgedeckten
Rottemodulen kommt es zu einer vollständigen Hygienisierung des Rottegutes.
Bei den einzelnen Rottemodulen handelt es sich um "geschlossene"
Kompostiereinheiten, da durch die Abdeckung mit der semipermeablen
Membran kein Niederschlagswasser von außen eindringen kann. In diesem
Zusammenhang kann es also nicht zu einer Vernässung des Rottematerials
kommen.
Nach der Intensivrotte wird das Rottematerial mit dem Radlader in die ebenfalls
belüfteten Nachrotteboxen aufgesetzt. Bei diesem Umsetzprozeß kann je nach
Bedarf befeuchtet werden. Bei der Rottetechnik für die Nachrottefläche handelt
es sich um dasselbe geregelte Belüftungssystem. Je nach Anlagenstandort kann
die Nachrotte offen oder in ebenfalls geschlossenen Rottemodulen ausgeführt
werden. Das Material verweilt hier für weitere vier Wochen.
Nach insgesamt sieben Wochen Rottezeit weist das Material Rottegrad 3-4 auf
und kann abgesiebt und in der oben beschriebenen Nachbereitungsstation
bearbeitet werden.
Der von Störstoffen befreite Siebüberlauf geht ohne Zerkleinerung als
Strukturanteil wieder in den Rotteprozeß ein. Der Siebdurchgang kann als
Frischkompost abgegeben werden oder findet nach einer 4-5 wöchigen
Nachreifephase als Fertigkompost Verwendung.
Marktstudie Malaysia Teil I
29
Im folgenden Fließschema wird der optimale Verfahrensablauf dargestellt:
Bild 2.1:
Prinzipskizze des angewandten
Kompostverfahren
Marktstudie Malaysia Teil I
30
2.3
Grundaspekte der Kompostierung bezogen auf das BIODEGMA Rotteverfahren
2.3.1 Emissionen
Sickerwasser
Durch die Abdeckung der Intensivrotte wird das anfallende Niederschlagswasser
getrennt vom Sickerwasser erfaßt. Hierdurch und durch die geregelte Druckbelüftung reduziert sich die anfallende Menge an belastetem Sickerwasser. Das
in einem separaten Becken erfaßte Sickerwasser kann prozeßintern
wiederverwendet werden.
Geruchsemissionen
Die geruchsreduzierende VVirkung der semipermeablen Abdeckmembran wurde
bereits durch verschiedene Gutachten und Untersuchungen, u.a. durch das
Institut für Siedlungswasserbau der Universität Stuttgart, belegt. Durch die
Konzentration und Minimierung der Bearbeitungsvorgänge wird der generellen
Entwicklung von Geruchsemissionen entgegengewirkt. Ein Gesamtemissionsgutachten für die Kompostieranlage in Bamberg, die nach dem BIODEGMARotteverfahren arbeitet, belegt, daß die durchschnittlichen Gesamtemissionen
der Anlage (15.000 t/a) im Bereich der Geruchsemissionsmenge einer vollständig
eingehausten Kompostieranlage, deren Abluft über ein Biofilter in die Umgebung
abgegeben wird, liegen.
2.3.2 Arbeitsschutz und Keimemissionen
Keimemissionen
Anhand der Gutachten und Prüfungen, u.a des Instituts für Tierhygiene und des
Instituts für Phytomedizin der Universität Hohenheim, wird dokumentiert, daß
das BIODEGMA-Kompostiersystem uneingeschränkt geeignet ist, seuchen- und
phytohygienisch einwandfreien Kompost zu erzeugen. Die relevanten Keime
werden während des Rotteprozesses in den Rottemodulen vollständig abgetötet.
Somit sind keine belastende Emissionen für die Mitarbeiter bzw. die weitere
Umgebung zu erwarten.
Arbeitsschutz
Da keinerlei Bearbeitungsvorgänge in den geschlossenen Rottemodulen
stattfinden, sind die Beschäftigten nicht in dem Maße Keimbelastungen
ausgesetzt, wie in geschlossenen Anlagen. Die Keimreduktion beruht neben der
Porengröße der Membran auf der Ausbildung eines Feuchtigkeitsfilms auf der
Oberfläche des Rottematerials, der durch Abkondensation des Wasserdampfs
entsteht. Beim Auslagerungsvorgang öffnet sich die Abdeckung und es findet ein
Luftaustausch mit der Umgebung statt.
Marktstudie Malaysia Teil I
31
Durch den Feuchtigkeitsfilm wird auch hier der Staubbildung und den damit
verbundenen Bakterienemissionen entgegengewirkt. Zudem sind die Radlader
mit klimatisierten Kabinen mit S-Klasse Filter ausgerüstet. Im Rahmen der
Endaufbereitung wird das hygienisierte Frischkompostmaterial nach der
VVindsichtung händisch von übrigen Störstoffen befreit. Die mobil ausgeführte
Sortierkabine ist fremdbelüftet und wird abgesaugt.
2.3.3 Produktqualität
Durch die Verleihung des Gütesiegels der Bundesgütegemeinschaft Kompost für
die Anlagen in Samberg und Hartmannsdorf wird die Produktqualität
dokumentiert.
2.3.4 Investitonskosten
Je nach Anlagengröße (bis 85.000 t/a) liegen die spezifischen Investitonskosten
für die Rottetechnik (7-wöchige Verweilzeit für Vor- und Nachrotte in
geschlossenen, belüfteten Rottemodulen), gegeben durch automatische
Abdeckung, Belüftung, Steuerung und Auswertungsprogramm, Rotteboxen mit
Belüftungs- und Entwässerungsboden, bei 132-157 DM pro Tonne Inputmaterial.
Die spezifischen Investitonskosten für die Bautechnik, gegeben durch den
geschlossenen
Anlieferungsbereich
mit
Sickerwassererfassung
sowie
Asphaltierung der Nachreife- und Fahrflächen mit Entwässerung,
Betriebsgebäude, Waage, Zaun und Begrünung, Planung und Bauleitung
betragen zwischen 77-180 DM pro Tonne Inputmaterial.
Die spezifischen Investitonskosten für Aufbereitungsaggregate und Radlader
betragen zwischen 22 - 45 DM pro Tonne Inputmaterial.
2.3.5 Bearbeitungskosten
Die Bearbeitungskosten liegen je nach Anlagenkapazität (6.500 - 30.000 t/a)
zwischen 63,00-85,70 DM pro Tonne Inputmaterial. Durch die flexible
Verwendung der Endaufbereitungsstation auf Mietbasis lassen sich somit die
Bearbeitungskosten auch für kleinere Anlagen relativ niedrig halten.
2.3.6 Gesamtbehandlungskosten
Die Gesamtbehandlungskosten (DM pro Tonne Input und Jahr) ergeben sich
aus den spezifischen Investitionskosten und den Bearbeitungskosten. Hier liegt
ein Abschreibungszeitraum für die Anlagen- und Bautechnik von 10 Jahren und
für die Maschinentechnik von 7 Jahren zugrunde. Als Zinssatz wurden 7 %
angenommen.
Marktstudie Malaysia Teil I
32
Die Behandlungskosten liegen je nach Anlagenkapazität (6.500-30.000 t/a)
zwischen 95-140 DM pro Tonne Inputmaterial.
2.3.7 Betriebserfahrung
Aufgrund des relativ geringen Investanteils, spielt die Betriebserfahrung bei der
Reduktion der Gesamtbehändlungskosten eine wichtige Rolle. Im Laufe der Zeit
lassen sich die Betriebsabläufe optimieren und rationalisieren. Somit ist der
Betreiber bei Ausschreibungen in der Lage, exakt zu kalkulieren.
2.3.8 Betriebssicherheit
Die Betriebssicherheit ergibt sich in erster Linie aus der modularen Bauweise der
Rotteeinheiten und der überschaubaren Technik. Bei eventuellen Störungen ist
der Betrieb der Gesamtanlage jederzeit gewährleistet. Es gibt keine Engpässe im
Verfahrensablauf, die bei einem Ausfall die gesamte Anlage betriebsunfähig
machen könnten. Durch das Datenfernübertragungssystem kann sich der
Betriebsleiter jederzeit einen Überblick über die Betriebszustände der Anlage
verschaffen und gegebenenfalls die Rotteparameter über die Änderung der
Lüftungsraten modifizieren.
2.3.9 Energiebedarf
Der Energiebedarf ist gegeben durch die Ventilatoren sowie durch die elektrisch
betriebene Windsichtung. Zusätzlich wird noch Strom für die Steuerung, Waage,
PC und Anlagenbeleuchtung benötigt. Der durchschnittliche Strombedarf bei
bisherigen Anlagen liegt zwischen 5 und 15 kWh/t lnputmaterial.
2.3.10 Absatz
Aufgrund der hohen Produktqualität läuft der Absatz als Reifekompost bei
Erlösen zwischen 5,00 - 40,00 DM/m3 auf den bisherigen Anlagen problemlos.
Bei einigen Anlagen wird ein Teil des Outputs als Frischkompost nach 7-wöchiger
Rottezeit landwirtschaftlich verwertet.
2.4
Zusammenfassung
Das BIODEGMA Rotteverfahren bietet aufgrund seiner Variabilität in puncto
Technisierungsgrad und modularer Ausbaufähigkeit sowie der möglichen und
erforderlichen Beeinflussung durch die Erfahrung des Betreibers optimale
Voraussetzungen auf die o.g. Veränderungen zu reagieren.
Marktstudie Malaysia Teil I
33
So können lnvestitionskosten je nach Anlagengröße und Standort weiter
reduziert werden. Bei kleineren Anlagen kann z.B. auf eine vollautomatische
Abdeckung verzichtet und die Plane manuell bewegt werden. Ferner ist i.d.R. bei
Anlagen mit einer Entfernung von mehr als 600 m zur Wohnbebauung die
Einhausung der Nachrotte nicht zwingend erforderlich.
Die Systemtechnik und der angepaßte Verfahrensablauf gewährleisten die
Minimierung von Geruchsemissionen. Die Systemtechnik sorgt für konstant
aerobe Rotteverhältnisse, der Verfahrensablauf reduziert die Anzahl der
geruchsintensiven Bearbeitungsvorgänge.
Da keine Bearbeitungsvorgänge bzw. Wartungsarbeiten innerhalb der
geschlossenen Module stattfinden, und die zuverlässige Hygienisierung des
Rottematerials gewährleistet ist, entfallen Investitionen in kostenintensive Beund Entlüftungstechnik.
Die einfache und flexible Aufbereitung des Bioabfalls, ohne Zerkleinerung, in
Verbindung mit der mobilen Nachbereitung ist ein wesentlicher Beitrag zur
Betriebskostenoptimierung und, aufgrund der effizienten Störstoffausschleusung,
zur Produktqualität und damit zum Absatz des Kompostes.
Die relativ kurzen Abschreibungszeiträume von 10 Jahren erlauben eine flexible
und kurzfristige Reaktion auf Entsorgungsvertragslaufzeiten, technische
Innovationen und Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Marktstudie Malaysia Teil I
34
3 Kompostierung auf dem MARDI Versuchsgelände
3.1
Versuchsplan
Das Bild zeigt die Phasen des Kompostierprozesses bei Verwendung einer
semipermeablen Abdeckmembran unter mitteleuropäischen Bedingungen. Unter
tropischen Bedingungen können die einzelnen Phasen und somit die
Probenahme von gegebenen Erfahrungswerten abweichen.
Bild 3.1:
Zeitplan für die
Versuchsdurchführung
In Zusammenarbeit mit MARDI und der Firma BIODEGMA wurde der dargestellte
Versuchsplan ausgearbeitet.
Im Versuchsplan finden folgende Forderungen Berücksichtigung:
• Aussagefähigkeit auch für andere Kompostierverfahren
• Sicherheit bei der Versuchsdurchführung
• Durchführbarkeit vor Ort
• Kompostierung unter tropischen Bedingungen
Marktstudie Malaysia Teil I
35
Bild 3.2:
Analyseplan
3.2
Ausgangsmaterialien zur Kompostierung
Aufgund der geschilderten Problematik einigten sich MARDI und die
Projektleitung auf drei Arten von organischem Abfall:
•
Empty Fruit Bunches (EFB)
•
Baumstämme der Ölpalme und
•
Grüngut aus Haushalten, Kommunen und Gewerbe.
Diese Materialien fallen täglich in großen Mengen an und bilden die
Ausgangsbasis für die Versuche.
3.3
Vorbereitungsphase
Im Vorfeld des eigentlichen Versuches wurden einige Arbeiten in Auftrag
gegeben und die notwendigen Vorbereitungen für die Kompostfläche getroffen.
Marktstudie Malaysia Teil I
36
Dazu gehörte die Beschaffung und Bearbeitung der Belüftungsrohre in Malaysia,
da diese nicht aus Deutschland mitgeliefert wurden. Nach der Auftragsvergabe
stellte sich heraus, daß die Belüftungsrohre aus Edelstahl aus einem asiatischen
Nachbarland importiert werden mußten. Es dauerte mehrere Tage bis die Rohre
in Kuala Lumpur eintrafen. Im Anschluß daran wurden nach BIODEGMA
Zeichnungen die Bohr- und Schweißarbeiten in einer Schlosserei durchgeführt.
Darüberhinaus mußte das für die Rohre verwendete Material mit den EdelstahlGewindeverbindungsstücken (GVS), die in Deutschland gefertigt wurden,
kompatibel sein.
3.3.1 Betonfläche
Voraussetzung zur Inbetriebnahme des Kompostiersystems war eine befestigte
Fläche.
Unter Anleitung des Experten der Firma BIODEGMA wurde in Zusammenarbeit
mit MARDI eine Betonfläche gegossen, auf welcher die Kompostmiete aufgesetzt
werden konnte.
Bild 3.3:
Abschlußarbeiten an
der Betonfläche
Marktstudie Malaysia Teil I
37
3.3.2 Strom- und Wasseranschluß
Der 380 Volt-Anschluß zum Betrieb der Intervallsteuerung und des Ventilators
wurde erst einige Tage nach Ankunft des Projektleiters installiert. Die
Verantwortlichen von MARDI wollten sichergehen, daß der Verteilerkasten an der
vom Projektteam gewünschten Stelle angebracht wird. Das bedeutete zwar eine
erste zeitliche Verzögerung, war aber insofern von Vorteil, als Details und
Bild 3.4:
Stromkabelverlegung
Bedenken noch diskutiert werden konnten. Eine entscheidender Punkt, den es
möglichst schnell zu lösen galt, war von der nächstgelegenen Starkstromquelle
eine Verbindung zum Verteilerkasten des Kompostiergeländes zu schaffen.
Aus Sicherheitsgründen wurde ein Graben ausgehoben, um die Stromleitung
unterirdisch zu verlegen. Von der Auftragsvergabe an einen ortsansässigen
Elektriker bis zur Inbetriebnahme der neuen Stromquelle vergingen wiederum
einige Tage.
Gleichzeitig wurde der Ventilator auf zwei schmalen Balken fixiert und der
Luftmengenverteiler angeschraubt. Schließlich konnten Lüfter, Luftmengenverteiler und Belüftungsrohre über ein spezielles Kunststoffrohr miteinander
verbunden werden.
Marktstudie Malaysia Teil I
38
Desweiteren wurde
•
der Anschluß der Steuereinheit an den Ventilator,
•
der Anschluß des Ventilator an den Verteilerkasten
•
und die Verbindung der Temperaturmeßsonde
mit der Steuereinheit verbunden. Der in Deutschland gebräuchliche 16 AmpereStecker, der serienmäßig am Ventilatorkabel angeschlossen ist wurde gegen
einen den malaysischen Normen entsprechenden 32 Ampere-Stecker
ausgetauscht werden.
Zur Bewässerung der organischen Abfälle stand am Rande der betonierten
Arbeitsfläche ein Wasseranschluß zur Verfügung.
3.3.3 Transport
Die Beschaffung der ca. 200 m3 organischer Bioabfälle war gut organisiert. Die
Bioabfälle standen an den jeweiligen Orten zur Abholung bereit. Parallel zu den
infrastrukturellen und technischen Vorbereitungen wurden die Ausgangsmaterialien mit einem Lkw zum Versuchsgelände transportiert.
Bild 3.5:
Abladen des
Kompostmaterials
Das Be- und Entladen des Fahrzeugs gestaltete sich jedoch etwas problematisch.
Beim Beladen des Grüngut auf der Deponie konnte der dortige Radlader das
Material nicht aufnehmen, da eine entsprechende Vorrichtung nicht angebracht
war. So mußte das Projektteam einen ganzen Tag auf der Deponie verbringen,
bis der Lkw beladen war.
Marktstudie Malaysia Teil I
39
Eigentlich sollten am Ende dieses Tages wenigstens 50 m3 gehäckselter Grünschnitt zur Abfuhr bereit stehen. Das dem nicht so war, kann bei einer Stundenleistung von ein bis zwei Kubikmeter gehäckseltem Materials leicht
nachvollzogen werden. Letztlich wurde mit vereinten Kräften erreicht, daß knapp
20 m3 abtransportiert werden konnten.
Das Entladen mußte ebenfalls manuell
Kippvorrichtung für die Ladefläche hatte.
erfolgen,
da
der
Lkw
keine
3.3.4 Rohrverlegung
Die Rohre werden auf der befestigten Fläche in Längsrichtung parallel verlegt. Je
nach Materialanfall ist ein sukzessiver, oder kompletter Mietenaufbau möglich.
Mithilfe der Verschlußvorrichtung werden die Rohre nach Bezeichnung über
Verbindungsstücke gekuppelt und dadurch arretiert, daß die Ausströmöffnungen
60 ° versetzt seitlich nach unten gerichtet sind und in einer Flucht liegen.
Bild 3.6:
Rohrverlegung auf
der Betonfläche
Dadurch wird verhindert, daß eventuell anfallendes Preßwasser während der
ersten Rottephase in die Öffnungen der Belüftungsröhre fließt. Als Unterlage
haben sich kleine Holzscheite bewährt, die bei der Rohrverlegung unter diese
gelegt werden. Dadurch wird einer möglichen Beeinträchtigung der Luftverteilung durch das partielle Verstopfen der Ausströmöffnungen entgegengewirkt.
Marktstudie Malaysia Teil I
40
Der Abstand der Rohre beträgt beim 200 m³ Mietenmodul 2 m voneinander. Die
gesamte Breite der Miete soll später 6 m betragen, somit befindet sich der
Mietenrand jeweils 2 m außerhalb der Belüftungsrohre.
Die Rohre sind an den Edelstahlverschlüssen markiert, so daß die passende
Kupplung der 7 m Abschnitte gegeben ist. Nur so läßt sich die homogene
Luftverteilung in der Miete gewährleisten.
An den zwei Endrohren werden die Verschlußkappen aufgeschraubt und die
Schäkel mit zugehörigen Drahtseilen befestigt. Nur so lassen sich die
Belüftungsrohre später vor dem Umsetzen oder Auslagern des Materials per
Radlader herausziehen.
Bild 3.7:
Unterlegen der
Holzscheite
Die Verbindungsschläuche werden über den Anfang der ersten beiden Rohre
geschoben und mit Schellen befestigt. Dadurch ist die Verbindung zum Lüfter
über die Verteilereinheit hergestellt.
Durch die Edelstahlausführung der Kupplungen sollen jegliche Verklemmungen
infolge von Korrosionsschäden verhindert werden. Durch den stetigen Luftstrom
entstehen im untersten Bereich unmittelbar um die Rohre partielle Trockenzonen,
die der Korrosion der Rohre entgegenwirken.
Der Gesamtquerschnitt der Rohre wurde so gewählt, daß hinreichend große
Strömungsgeschwindigkeiten herrschen. Die Zahl der Rohre und ihre jeweilige
Positionierung auf dem Boden muß so gewählt werden, daß eine ausreichende
Sauerstoffversorgung gewährt ist.
Marktstudie Malaysia Teil I
41
Dem System liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Lochabstand und der
Lochdurchmesser in den Belüftungsrohren innerhalb der Miete variiert werden
muß, um eine gleichmäßige Sauerstoffversorgung des Rottematerials an jeder
Stelle innerhalb der Miete zu gewährleisten. Nur dadurch ist es möglich, an jeder
beliebigen Position im Rottegut identische Sauerstoff- und Temperaturbedingungen zu erreichen. Die Tatsache, daß mit zunehmender Rohr-, Kanal-, oder
Leitungslänge die kinetische Energie eines beschleunigten gasförmigen Mediums
stark abnimmt, wird bei diesem Belüftungssystem eingehend berücksichtigt.
In diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis wichtig, daß die Öffnungsdurchmesser bzw. die Lochabstände nicht theoretisch berechnet werden können. Die
Lochverteilung und damit die homogene Luftausströmung sind zunächst durch
Strömungsversuche im Ausgangszustand ohne Materialauflage sowie im
Wasserbad bestimmt worden. Anhand dieser Ergebnisse kann jedoch keinesfalls
auf die Luftverteilung im Rohr bei Aufliegen von Biomüll auf den Belüftungsrohren geschlossen werden. Die Materialeigenschaft des aufliegenden Mediums
ist bestimmend für die Stärke des Gegendrucks und damit für die Dynamik der
Luftausströmung an den einzelnen Ausströmöffnungen entlang der
Belüftungsrohre. Mit zunehmender Entfernung zur Einblasstelle (Lüfter) wird die
Gesamtöffnungsfläche im Rohrdurchmesser größer. Dies geschieht durch
Verkürzung der Lochabstände und Vergrößerung der Lochquerschnitte im Rohr.
Das Temperatur- und Sauerstoffprofil der Kompostmiete, welches im Rahmen
zahlreicher Versuche bestimmt wurde, liefert die Erkenntnisse zur
Dimensionierung der Luftaustrittsverteilung der Belüftungsrohre. Die
Versuchsmiete wurde hierzu in ein Raster von 3 x 18 Meßpunkten aufgeteilt und
die Temperatur- und Sauerstoffwerte bei Dauerluft, ohne Luftzufuhr und bei
geregelter Belüftung bestimmt. Beide Parameter, sowohl Sauerstoffgehalt wie
auch die Temperatur, sind geeignet, die Effektivität der Rohrdimensionierung
und Rohrverteilung innerhalb der Miete zu bewerten. Der Sauerstoffgehalt gibt
die momentanen Verhältnisse am jeweiligen Ort unmittelbar wieder, während
die Temperatur den Zustand der Rotteaktivität als Produkt der Bedingungen der
vergangenen Tage wiedergab.
Biologische, physikalische und technische Zusammenhänge sind in Kombination
mit empirischen Erfahrungswerten als Grundlage für die Funktionsfähigkeit des
Verfahrens zu sehen. Durch zahlreiche Versuchsreihen wurde dieses Belüftungssystem überprüft und optimiert.
Die Luftversorgung erfolgte per Druckbelüftung. Die Bauweise und
Dimensionierung dieser Belüftungseinrichtung soll ideale Bedingungen für alle
den Rotteprozeß beeinflussenden Parameter ermöglichen, um eine bestmögliche
Luftverteilung in der gesamten Miete auf gleichem Niveau zu halten.
Marktstudie Malaysia Teil I
42
3.4
Temperatursteuerung
Die Belüftungseinheit wurde mit einer kombinierten Intervall-TemperaturSteuerung betrieben. Diese Steuerung regelte den Lüfter über eine, je nach
Zeitpunkt des Rotteverlaufs einprogrammierbare Maximaltemperatur. Weiter
wurde, in Abhängigkeit von den jeweiligen Materialgegebenheiten, ein
zusätzliches Mindestlüfterintervall eingegeben. Die Eingabe der Maximaltemperatur richtetete sich nach dem Rottezeitpunkt und konnte über den
gesamten Zeitraum des Rotteverlaufes vom Personal vor Ort variiert werden.
3.5
Aufsetzen der Miete
Die Erfahrungen auf Kompostieranlagen in Deutschland, die nach dem
Biodegma-Verfahren arbeiten zeigen, daß es sehr wichtig ist, daß auf und
zwischen die Belüftungsrohre vor dem Aufsetzen des eigentlichen zu
kompostierenden organischen Abfalls gut strukturiertes Häckselmaterial
aufgebracht wird. Dazu bietet sich in Deutschland Siebüberlauf an, der zum
Beispiel beim Absieben anfällt.
Bild 3.8:
Erste Verteilung des
Strukturmaterials
In Malaysia standen gehäckselte Palmenblätter als Strukturmaterial zur
Verfügung. Diese wurden auf dem Nachbargelände der Kompostierfläche mit
einem speziell präparierten Maishäcksler zerkleinert und dann mit einem
Lastwagen angeliefert. Dort erfolgte die Aufnahme mit dem Traktor und eine
erste Verteilung auf und zwischen den Rohren.
Marktstudie Malaysia Teil I
43
3.6
Aufschichten mit Radlader
Da die Belüftungsrohre mit dem Radlader nicht befahrbar sind, erfolgt die
Befüllung frontal aus der Längsrichtung, indem sich ein Rad zwischen den
Belüftungsrohren befindert. Die Materialauflage erfolgt so, daß die ersten 2
Meter des vordersten Rohrpaars (in Richtung Lüfter), die keinerlei Ausströmöffnungen besitzen, unbedeckt bleiben.
Bild 3.9:
Prinzipskizze,
Aufsetzen der Miete
Marktstudie Malaysia Teil I
44
Am Ende wird das Material einen Meter über das Ende der Belüftungsrohre
hinweg, aufgeschüttet. Dabei ist darauf zu achten, daß die Ringseile, die an den
Rohrenden befestigt sind, unter der Miete hervorragen.
Die Grundmaße der Miete müssen beim Aufsetzvorgang eingehalten werden, da
die Abdeckplane auf die vorgegeben Mietenmaße dimensioniert ist. Das System
funktioniert nur bei vollständiger Abdeckung der Miete durch die Kompostiermembran.
Als Unterlage für den einzulagernden Kompost wurde eine ca. 20 - 30 cm hohe
Schicht aus gehäckseltem Grünschnitt auf die Auflagefläche mit den verlegten
Rohren verteilt. Die homogene Luftverteilung wird durch dieses Material
gefördert und einer Vernässung der Rohrbereiche durch Preß- und Sickerwasser
wird entgegengewirkt. Die Wasserentwicklung im unteren Mietenbereich kann
bei Bedarf zusätzlich durch Dauerluftschaltung des Lüfters während des
Befüllvor-gangs verhindert werden. Den Erfahrungen nach, kommt es selbst bei
Kompostierung von extrem feuchten, organischen Materialien, die einen
Eingangswassergehalt von über 65 % aufweisen, zu keinerlei Bildung von
Sickerwasser.
Bild 3.10:
Letztes Aufsetzen
des Strukturmaterials
Der Aufsetzvorgang erfolgt sukzessive, je nach Materialanlieferung in Längsrichtung der Miete. Um Verdichtungen im Grünhäckselmaterial durch Radladerbefahrung zu verhindern, empfiehlt es sich, abschnittsweise alternierend den
Kompost aufzusetzen.
Marktstudie Malaysia Teil I
45
Bild 3.11:
Feinverteilung von
Hand
3.7
Aufsetzen der organischen Abfälle
Die gehäckselten Palmenstämme wurden als erstes aufgesetzt. Grundsätzlich
sollten aus Kostengründen weitestgehend alle Arbeiten mit einem Radlader
erfolgen. Für einen geübten Radladerfahrer ist es kein Problem über den Rohren
und entlang der Rohre zu fahren ohne diese zu beschädigen.
Desweiteren sollte der Aufbau, wie schon erwähnt sukzessive erfolgen. Das heißt
das Strukturmaterial für die Abdeckung der Belüftungsrohre wird einige RohrMeter aufgelegt. Darauf wird dann das zu kompostierende Material aufgebaut.
Dann wird wieder einige Rohr-Meter Strukturmaterial aufgebracht usw.
Mit dieser Vorgehensweise wird verhindert, daß das Basismaterial durch Befahren
verdichtet und damit für die über die Belüftungsrohre eingeblasene Luft schwerer
durchlässig wird und es zu unerwünschter Luftkanalbildung kommt. Da die
meiste Arbeit jedoch von Hand erfolgte, mußte hierauf nicht weiter Rücksicht
genommen werden.
Marktstudie Malaysia Teil I
46
Bild 3.12:
Aufsetzen des
Basismaterials
Das nächste Segment der Miete stellen die 20 m3 gehäckselter Grünschnitt, die
von der Deponie in Taman Beringin stammen. Als letztes wurden die EFB
aufgesetzt.
Angestrebt wurde ursprünglich die Kompostierung von insgesamt 250 m3
organischem Abfall. Weil die Grünschnitt-Charge aber mit 20 m3 derart gering
ausfiel, mußte einer der anderen Abfälle ausgleichen. Da dies mit den EFB am
einfachsten und kostengünstigsten erfolgen konnte, einigten sich das MARDI
und die Projektleitung auf dieses Material.
Damit war knapp einen Tag später eine Miete mit einem Volumen von etwas
mehr als 150 m 3 aufgesetzt. Die Kompostmiete wurde mit POME gewässert
bevor die semipermeable Membran aufgelegt und damit begonnen wurde die
Miete zu belüften.
Die Zweipunkt-Temperatursonde konnte eingeführt, die Plane aufgelegt und mit
Sandsäcken fixiert werden. Schließlich erfolgte die Inbetriebnahme der Steuerung
und des Ventilators. Zuvor hatten Mitarbeiter des MARDI-Labors jedoch noch
Proben gezogen und mit einer H2O-Sonde den Feuchtegehalt der Segmente
bestimmt.
Marktstudie Malaysia Teil I
47
Bild 3.13:
Aufsetzen der
zerkleinerten
Baumstämme
Bild 3.14:
Kompostmiete mit
Belüftungssystem im
Vordergrund
Marktstudie Malaysia Teil I
48
Durch die besonderen Eigenschaften der Membran kann die Miete atmen, ohne
durch Niederschläge von außen zu vernässen. Sie ist luft- und wasserdampfdurchlässig. Der Hauptteil des Wassers aus der Miete kondensiert jedoch in
Tröpfchenform an der Innenseite der Plane. Dadurch finden sich optimale
Bedingungen der Rotteparameter bis in den Randbereich. Es kommt so zu einer
vollständigen Hygienisierung des gesamten Rottematerials ohne Umsetzen.
Bild 3.15:
Aufsetzen der
semipermeablen
Membran
Zusätzlich wird die Emission von geruchsintensiven Produkten aus dem
Kompostierprozeß auf zweierlei Weise eingeschränkt:
•
Der Hauptanteil der Geruchsstoffe löst sich in Wasser, bzw. ist physikalisch
an die Wassertröpfchen gebunden, die sich an der Innenseite der
Abdeckmembran niederschlagen. Die Zahl der emittierten geruchsintensiven
Substanzen wird also stark reduziert.
•
Durch die Einstellung von geregelten aeroben Verhältnissen in der Miete wird
die Bildung von geruchsintensiven, anaeroben Nebenprodukten, die in jeder
unbelüfteten Miete auftreten, schon generell verhindert bzw. eingeschränkt.
Die Plane schützt die Miete weiter vor Austrocknung und verhindert die
Verunreinigung des Rottegutes mit Unkrautsamen. Darüber hinaus sorgt sie
weiter für den Erhalt eines konstanten Mikroklimas in der Miete, indem sie die
optimal eingestellten Rottebedingungen in der Miete erhält.
Marktstudie Malaysia Teil I
49
Bild 3.16:
Fertig eingehauste
Kompostmiete
3.8
Einstellung der Belüftung
Die bei der Belüftung zugeführte Luftmenge muß so gewählt werden, daß den
Mikroorganismen genügend Sauerstoff zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels
zur Verfügung steht. Um die Überhitzung der Miete durch die bei thermophilen
Abbauprozessen freiwerdende Abwärme auf Temperaturen von über 70°C zu
verhindern, muß genügend Luft zur Kühlung vorhanden sein. Durch
kontrolliertes Einströmen von kühlerer Außenluft und die damit verbundene
Abkühlung
der
Miete
werden
chemische
Reaktionen,
die
zu
Selbsterhitzungsprozessen mit Temperaturen von über 80°C und in deren Folge
zum Absterben erwünschter Mikroorganismen und Selbststerilisation der Miete
führen, unterbunden. Die eingebrachte Luftmenge darf aber nicht so groß sein,
daß die Miete "kaltgeblasen" wird. Hierdurch würde ebenfalls die Entwicklung
der erwünschten Mikroorganismen unterbunden. Diese Gefahr stellt sich vor
allem in der kälteren Jahreszeit, wenn die Temperaturdifferenz zwischen
Mietentemperatur und Außenluft über 70 °C betragen kann.
Durch die Dimensionierung und technische Ausführung der hier beschriebenen
Belüftungsanlage mit der zugehörigen Steuerung kommt es weder zu einer
Überversorgung mit Luft noch zu einem Sauerstoffdefizit. Ebenso wird die
Entwicklung von zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen verhindert. Die Miete
wird, während der thermophilen Phase, auf dem optimalen Temperaturniveau
von 65 bis 68° C im gesamten Mietenbereich gehalten. Dadurch kommt es schon
Marktstudie Malaysia Teil I
50
nach wenigen Tagen zur erwünschten Hygienisierung, d.h. die in der Miete
enthaltenen pathogenen Keime werden abgetötet.
Bild 3.17:
Prinzipskizze der
Belüftung
Die kontrollierte Belüftung verhindert darüber hinaus die Entwicklung und
Verbreitung von unerwünschten chemischen Stoffwechselprodukten, die
teilweise sehr geruchsintensiv sind. Bei Rottetemperaturen über 70 °C können
sich intensiv riechende Nebenprodukte des Eiweißstoffwechsels bilden, die
sogenannten "Maillard-Produkte". Bei Sauerstoffunterversorgung entstehen zum
anderen unerwünschte anaerobe Nebenprodukte, wie z.B. Schwefelwasserstoffverbindungen, die allgemein als übelriechend bekannt sind.
Einer der wichtigsten Parameter, den die im aeroben Bereich lebensfähigen
Mikroorganismen, eine Vielfalt verschiedener Bakterien und Pilze, zur Aufrechterhaltung ihres Stoffwechsels benötigen, ist der in der Luft vorkommende Sauerstoff. Dieser wird über die Zelloberfläche der Einzeller aufgenommen und
innerhalb der Organismen zur Oxydation von ebenfalls aus der Umgebung
aufgenommenen Nährstoffen verwendet.
Marktstudie Malaysia Teil I
51
Bild 3.18:
Mit Sandsäcken
abgedichtete
Kompostmiete
Die Wahl des Lufterzeugers ist weiter von entscheidender Bedeutung. Mittels
eines Radialventilators ist es möglich, dem hohem Gegendruck, den das frische
Material nach der Einlagerung hervorruft, einen definierten kontinuierlichen
Druck in den Rohren entgegenzusetzen, ohne daß der Lüfter durch Überhitzung
Schaden nimmt.
Nach Einsetzen des Rottevorgangs sinkt der Gegendruck im Material. Der Lüfter
paßt sich mit steigender Luftmenge und sinkendem Druck den veränderten
Gegebenheiten in der Miete an und sorgt weiter für kontinuierliche Sauerstoffversorgung.
Die Leistung des Lüfters wird so gewählt, daß die eingebrachte Luftmenge
ausreicht, um der Wärmeproduktion der Mikroorganismen auch bei verdichtetem
Material entgegenzuwirken. Das jeweilig einprogrammierte Temperaturmaximum
wird durch Zufuhr von "Kühlungsluft" geregelt.
Dieser Anforderung steht die Notwendigkeit entgegen, die Mikroorganismen
optimal mit Sauerstoff zu versorgen. Bei zu starker Lüfterleistung wird die Luft
mit zu großer Geschwindigkeit in die Rotte eingeblasen. Dadurch kann der
Gasaustausch an der Oberfläche der Mikroorganismen nicht effizient stattfinden.
Es tritt trotz ausreichendem Sauerstoffangebot eine Unterversorgung der
Mikroorganismen mit Sauerstoff auf.
Marktstudie Malaysia Teil I
52
Die Auswahl der erforderlichen Lüfterleistung, und damit der geförderten
Luftmenge, stellt also einen Kompromiß dar, der in Abhängigkeit von der
Zusammensetzung des Rottematerials bewertet werden muß.
Die spezielle Zusammenstellung, Anpassung und Dimensionierung der einzelnen
Komponenten zu einer effizienten, energiesparenden und flexiblen Einheit liefert
ein über den Rotteprozess hin anpassungsfähiges Rottebelüftungssystem.
Die untere Abbildung stellt den schematischen Ablauf der Belüftung mit
Steuerung, Luftverteilung und Belüftungsrohren dar.
Bild 3.19:
Anordnung des
Belüftungssystems
Marktstudie Malaysia Teil I
53
Dagegen wird auf die kontinuierliche Überwachung der relevanten Rotteparameter großen Wert gelegt. Der Eingriff in die Rotteregelung war jederzeit
möglich ist, dadurch konnte auch auf kurzfristige Änderungen im Betriebsablauf
reagieren werden.
Erfahrungsgemäß empfiehlt es sich, den Dauerluftzustand bis ca. 24 Stunden
nach Beendigung der Befüllung aufrecht zu erhalten.
Bei Verwendung der Druckbelüftung wird das Material erstmals nach 2 Wochen
umgesetzt. Bei Bedarf kann während des Umsetzvorgangs das Rottegut
bewässert werden. Das erstmalige Umsetzen verhindert das Austrocknen der
unteren Materialschichten in der Miete. Der Boden der Kompostmiete muß
hierbei nicht erneut mit gehäckselten Palmenblättern befüllt werden.
Bild 3.20:
Eingehauste
Kompostmiete auf
dem MARDI
Versuchsgelände
Während des Rottedurchgangs ist die Einstellung der Lüfterintervalle in
Abhängigkeit vom jeweiligen Rottematerial zu wählen. Generell empfiehlt es
sich, bei stärker verdichtetem Material mit höherem Volumengewicht längere
Intervalle einzugeben.
3.9
Umsetzen der Kompostmiete
Beim Auslagerungsvorgang bzw. Umsetzungsvorgang wird die Belüftung
ausgeschaltet. Die Verschlußkappen der Belüftungsrohre müssen abgenommen
Marktstudie Malaysia Teil I
54
werden, damit die Rohre aus der Kompostmiete gezogen werden können.
Mittels Hochdruckreiniger lassen sich die Rohre innerhalb von wenigen Minuten
von eventuellen Verunreinigungen befreien.
Das
erste
Umsetzen
gestaltete
sich
etwas
schwierig.
Aus
versicherungstechnischen Gründen konnte der institutseigenen Radlader nicht
bereitgestellt werden.
Bild 3.21:
Umsetzung der
Kompostmiete mit
Gabelstapler
Um nicht ganz auf maschinelle Unterstützung verzichten zu müssen, setzte
MARDI einen Gabelstapler ein. Trotz des einwandes von Seiten des deutschen
Projektteams ließen sich die malaysischen Projektleiter vom Einsatz dieses
Fahrzeugs nicht abhalten, was dazu führte, daß die Rohrstränge auf die Gabeln
genommen und massiv verbogen wurden. Das bedeutete die Rohre frei zu
schaufeln und wieder gerade zu biegen.
Letztendlich wurden nur die 80 m3 EFB von Hand mit Hühnerdung und mit
einigen hundert Litern POME aufgemischt. Außer den EFB wurde bis zum
zweiten Umsetzen, das etwa zwei Wochen später stattfand, keine der andern
Mietenfraktionen weder aufgelockert noch mit Nährstoffen versorgt.
Für das zweite und dritte Umsetzen stand der Radlader wieder zur Verfügung.
Das Umsetzen und Auflockern wurde erfolgreich durchgeführt.
Marktstudie Malaysia Teil I
55
3.10
Ergebnisse
3.10.1 Durchführung
EFB und Palmstämme weisen ein sehr weites C/N-Verhältnis auf. Dieser Wert
wird gemeinhin als Maß für die Abbaubarkeit der organischen Substanz
herangezogen. Eine übereinstimmende Ansicht besteht darin, daß das C/NVerhältnis nicht über 40:1 liegen darf, da sonst die Kompostierung nicht
zufriedenstellend in Gang kommt. Das C/N-Verhältnis wird für EFB mit 50-60:1
und für das Baumstammaterial der Ölpalme mit 150:1 angegeben.
Werden im Falle dieser organischen Abfälle also keine entsprechenden N-haltigen
Substrate beziehungsweise N-Dünger beigemischt, ist zu erwarten, daß der
Rotteprozeß auch bei Optimierung aller Parameter nur sehr langsam
voranschreitet.
Bild 3.22:
Idealtypischer
Temperaturverlauf
bei der
Kompostierung
Quelle MARDI: Idealtypischer Temperaturverlauf und Rottephasen der Kompostierung, A = Anlaufphase,
B = thermophile Phase, C = mesophile Phase, D = Abkühlungsphase
Situation vor Ort
Um den Kompostierprozeß sowohl bei EFB, dem geshredderten Baumstammaterial und dem Grünschnitt in gewünschter Form zu aktivieren, muß aufgrund
Marktstudie Malaysia Teil I
56
des ungünstigen C/N-Verhältnisses dieser Ausgangsstoffe N-Dünger zugesetzt
werden. Optimale Bedingungen entstehen bei dieser Maßnahme jedoch nur
dann, wenn ausreichende Homogenisierung und Auflockerung nach der
Beimischung des N-Düngers gewährleistet werden kann.
Diese Voraussetzungen waren vor Ort nicht gegeben. MARDI war der Ansicht,
daß nährstoffhaltiges Prozeßwasser ausreichen würde, den Kompostiervorgang
zu aktivieren. Aus diesem Grund wurde von MARDI auch eine viel zu geringe
Menge N-Dünger (Hühnerdung) bereitgestellt.
Zusätzlich mangelte es vor Ort an geeigneter Infrastruktur, um das Basismaterial
und N-Dünger zu homogenisieren und die entstandene Mischung aufzulockern.
Trotz dieser widrigen Bedingungen gelang es, den Versuch zu starten.
3.10.2 Temperatur
Verschiedene Mikroorganismen finden ihre optimalen Lebensbedingungen bei
unterschiedlichen Temperaturen, d.h., sie sind von der Einhaltung bestimmter
Temperaturbereiche abhängig.
Bild 3.23:
Optimale
Luftfeuchtigkeit in
Abhängigkeit der
Temperatur in der
Kompostmiete
Quelle: BIODEGMA
Marktstudie Malaysia Teil I
57
Durch ein einheitliches Temperaturmilieu im Rottegut wird die Vermehrung der
für die Kompostierung notwendigen und erwünschten Mikroorganismen
nachhaltig unterstützt. Jede Mikroorganismenart ist durch ihre spezifischen
Stoffwechselprodukte gekennzeichnet, so daß sich bei gleichmäßiger
Temperaturverteilung im Rottegut der Kompost durch ein ausgewogenes
Verhältnis an Inhaltsstoffen auszeichnet.
Um die Temperatur des Rotteguts in für den Kompostierprozeß optimalen
Grenzen zu halten, wurde eine Maximaltemperatur, ab der die Belüftung
einsetzt, frei programmiert. Dieser Parameter wurde an die jeweilige Aktivität der
Mikroorganismen angepaßt. Generell sollte ein Maximalwert von 70 °C nicht
wesentlich überschritten werden, da oberhalb dieser kritischen Marke die
Aktivität der Mehrzahl der Mikroorganismen stark abnimmt. Während der ersten
Rottetage wurde als Temperaturobergrenze 65° C - 70° C bei einer Hysterese
von 2°C programmiert.
Durch Rückkopplung wurden die laufend per Sonde gemessenen Parameter in
der Miete mit frei programmierbaren Sollwerten verglichen. Dieser Soll-IstwertVergleich regelte die Laufzeiten des Lüfters. Zusätzlich konnte das System über
einen frei wählbaren Zeitintervall manuell belüftet werden.
Bild 3.24:
Temperaturverlauf
der Kompostmiete
Quelle: Auswertung MARDI
Marktstudie Malaysia Teil I
58
Ein typischer Temperaturverlauf konnte durch die tägliche Temperaturerfassung
nicht festgestellt werden. Weder EFB noch Grünschnitt zeigten einen typischen
Temperaturverlauf.
Die Graphik bestätigt, daß es zu Beginn des Versuches unter anderem an
Nährstoffen mangelte. Aufgrund der Tatsache, daß ein fachgerechtes Umsetzen
der Kompostmiete nach einer Woche nicht möglich war, konnte dem
Temperaturabfall nicht entgegengewirkt werden. Erst zwei Wochen später (am
25 Tag) nach hinzufügen von Hühnerdung, Wasser und POME stiegen die
Temperaturen im Mieteninnern erstmalig auf über 58 oC.
Eine Intensivrottephase wurde daher nicht erreicht, denn dazu waren die
Temperaturen zu niedrig und der Zeitraum, über den die etwas höheren
Temperaturen beobachtet werden konnten zu kurz.
Dies kann damit begründet werden, daß die Basismaterialien nicht ausreichend
mit einem die Mikrobentätigkeit fördernden Dünger versorgt wurden. Außerdem
war der Hühnerdung nicht in Reinform sondern als Sägemehl-HühnerdungGemisch appliziert worden. Das heißt, die Kompostmikroben verbrauchten den
im Hühnerdung gebundenen Stickstoff nicht nur zum Abbau der
Basismaterialien, sondern auch zur Umsetzung des Sägemehls.
3.10.3 POME
Palm Oil Mill Effluent (POME) ist das Prozeßabwasser aus der Palmölmühle.
POME fällt bei der Extraktion des Palmöls an und wird im Falle der beiden
Ölmühlen, die das Projektteam besichtigen konnte, in riesigen Lagunen
zwischengelagert. Von dort wird es von Zeit zu Zeit in die umliegenden
Plantagen gepumpt. Das Abwasser wird in Gräben eingeleitet, die zwischen den
Reihen der Palmen verlaufen. Dort kann es dann unter enormen Ausgasungen im
Erdreich versickern.
Es liegt daher nahe, dieses Abfallprodukt in den Wiederverwertungskreislauf
einzubauen. Um aber einen Teil der gewünschten Nahrsubstrat-Frachten in
stickstoffarme Materialien einbringen zu können, muß das Abwasser direkt aus
dem Produktionsprozeß genommen werden. Dies konnte aber aus produktionstechnischen Gründen nicht geschehen. Für den Versuch wurde POME aus dem
Absetzbecken geschöpft, wobei der nährstoffhaltige Schlamm zurückblieb.
Von diesem Palmölmühlenabwasser hatte MARDI etwa 2 m3 bei einer
nahegelegenen Ölmühle geordert und in einem Tank am Rande der Kompostierfläche gelagert.
Marktstudie Malaysia Teil I
59
3.10.4 Volumenreduktion
Ein großes Problem stellte neben dem Nichtaufmischen des Ausgangsmaterials
mit entsprechenden Nährsubstraten unter anderem die unterschiedliche
Volumenreduktion der einzelnen Chargen dar. Während sich die Volumina der
beiden Fraktionen Grüngut und Baumstammaterial im Beobachtungszeitraum
kaum veränderten, konnte bei den EFB ein Volumenschwund von ca. 50 %
innerhalb von eineinhalb Wochen festgestellt werden.
Das hatte Konsequenzen bei der Wahl der Belüftungsintervalle und damit der
vom Ventilator eingeblasenen Luftmenge. Diese mußten verkürzt beziehungsweise reduziert werden, um nicht ein zu frühes Austrocknen der Miete zu
verursachen. Das wiederum hatte allerdings zur Folge, daß die beiden anderen
Fraktionen nicht mehr mit der Luftmenge versorgt werden konnten, wie dies bei
gleichmäßiger Oberfläche der Miete der Fall gewesen wäre.
3.10.5 Chemische Zusammensetzung
Schwierig gestaltete sich zudem auch die Probennahme. Weil zum Beispiel beim
ersten Umsetzen kein Radladrer zur Verfügung stand, konnte auch keine
„repräsentative“ Probe gezogen werden. So konnten die Mitarbeiter an den
Probennahmetagen immer nur von der Oberfläche der Miete Proben ziehen. Eine
wie im Methodenhandbuch ausführlich beschriebene gut gemischte
Gesamtquerschnittprobe stand nicht zur Verfügung.
Tabelle 3.1: Analyse MARDI
Marktstudie Malaysia Teil I
60
Tabelle 3.2: Analyse MARDI
Marktstudie Malaysia Teil I
61
4 Kompostierung bei einer Palmölmühle
4.1
Einleitung
Das erste Kompostierungsexperiment, welches zwischen April und Juli 1998
durchgeführt wurde, zeigte einige Prozeßparameter auf, die Änderungen
erfordern. Einer davon war die unregelmäßige Luftverteilung als Folge der
voneinander getrennt im Komposthaufen eingelagerten Stoffe. Außerdem ergibt
sich eine unregelmäßige Feuchtigkeitsverteilung. Es wurde eine hohe Belüftung
festgestellt, welche unter normalen Bedingungen und für tropische Reststücke
einen langsamen Verrottungsprozeß ergab.
4.2
Ausgangsmaterialien zur Kompostierung
Der zweite Versuch wurde nur mit einem Substrat durchgeführt. Das gewählte
Substrat war EFB, welches produktionsbedingt und von seiner Verfügbarkeit her
ein großes Potential als Kompostmaterial besitzt. Der Versuch wurde bei einer
Palmölmühle durchgeführt. Die Ausgangsstoffe waren im Überschuß vorhanden.
Es wurden 80 Tonnen EFB verbraucht. Weitere benutzte Stoffe waren:
•
1,5 Tonnen Palmölmühlenflüssigkeit (POME)
•
und 5 Tonnen Hühnerdung.
Es wurde eine Kompostmiete von ca. 280 m3 aufgesetzt.
4.3
Vorbereitungsphase
Eine Betonfläche stand auf dem Mühlengelände zur Verfügung und mußte nicht
extra hergerichtet werden. Strom- und Wasseranschluß waren ebenfalls
vorhanden und mußten nicht neu installiert werden. Der Transportweg für die
EFB betrug ca. 150 m bis zur Kompostierungsfläche. Die MARDI Mitarbeiter
verlegten die Belüftungsrohre und installierten das Belüftungssystem. Für das
Auf- und Umsetzen der Kompostmiete standen zwei große Radlader zur
Verfügung. Die Fahrzeuge sollte auch ein entsprechendes
•
Aufmischen und
•
Homogenisieren
der Kompostmiete gewährleisten.
Marktstudie Malaysia Teil I
62
4.4
Durchführung
Dieser Feldversuch wurde zwischen Dezember 1998 und März 1999
durchgeführt. Der zeitliche Ablauf entsprach dem Versuch auf dem MARDI
Gelände.
Die Kompostmiete wurde gleich zu Beginn mit POME bewässert und mit
Hühnerdung aufgemischt. Der Hühnerdung stand bei diesem Versuch in reiner
Form zur Verfügung.
Desweiteren wurden die EFB vor dem Entwässerungsprozeß der Palmölmühle aus
dem Prozeß genommen, so daß der Feuchtigkeitsgehalt der EFB bei ca. 40 %
lag.
Im folgenden sind die wesentlichen Arbeitsabläufe in der Bilddokumentation
dargestellt.
Bild 4.1:
Auflockern der
Kompostmiete
Marktstudie Malaysia Teil I
63
Bild 4.2:
Vorlagebehälter mit
POME
Bild 4.3:
Bewässerung der
Kompostmiete mit
Wasser und POME
Marktstudie Malaysia Teil I
64
Bild 4.4:
Wiederaufsetzen der
Miete
Bild 4.5:
Aufsetzen der
Kompostmiete
Marktstudie Malaysia Teil I
65
Bild 4.6:
Vorbereitung zum
Auflegen der Plane
Bild 4.7:
Abdecken der
Kompostmiete
Marktstudie Malaysia Teil I
66
Bild 4.8:
Eingehüllte
Kompostmiete
Die Kompostmiete wurde insgesamt zweimal umgesetzt bzw. aufgelockert und
bewässert.
4.5
Ergebnis
4.5.1 Feuchtigkeit
Die Feuchtigkeit des Komposthaufens zu Beginn des zweiten Versuches wurde
auf etwa 60% geschätzt. Mit der Zugabe von POME sollte ein Anstieg der
Feuchtigkeit und des Stickstoff-Wertes erzielt werden. Eine weitere Korrektur des
Kohlenstoff-/Stickstoff-Verhältnisses (C/N) wurde durch die Zugabe von 5 Tonnen
Hühnerdung erreicht. Das anfängliche C/N-Verhälniss war mit mehr als 40 höher
als erwartet.
4.5.2 Temperatur
Der Temperaturanstieg zu Beginn deutete auf einen normalen Kompostierungsprozeß hin, das Temperaturniveau wurde jedoch nicht aufrecht erhalten. Ein
folgendes Wenden und Wässern der Kompostmasse erhöhte die Temperatur im
üblichen Maße. Diese zyklischen Temperaturschwankungen wiederholten sich
nach einer bestimmten Periode. Sie wurden durch Wenden und Erhöhen des
Marktstudie Malaysia Teil I
67
Feuchtigkeitsgehalts korrigiert. Der Temperaturfall bei Wasserverlust und der
folgende Temperaturanstieg bei Feuchtigkeitszufuhr deutete auf eine
mikrobakterielle Aktivität hin, die bei entsprechend korrekter Prozeßbeobachtung
sehr aktiv sein könnte.
Bild 4.9:
Temperaturverlauf
der Kompostmiete
Quelle: Auswertung MARDI
Die in der Abbildung gezeigten Temperaturprofile weisen zwei völlig
unterschiedliche Trendwerte auf. Die Abbildung mit den niedrigen
Temperaturwerten ist aus den Meßstellen der äußeren Schicht des
Komposthaufens erstellt. Die innere Schichttemperatur war immer höher als die
der unteren Schicht der Kompostmasse.
4.5.3 Chemische Zusammensetzung
Die folgende Tabelle zeigt die chemischen Zusammensetzungen des
Kompostmaterials. Die Rohmasse enthielt sehr viel Kohlenstoff (C) und wenig
Stickstoff (N) bei einem C/N-Verhältnissen von mehr als 40. Der
Kompostierungsprozeß führte, wenn auch langsam, zu einigen positiven
Änderungen bei der Stabilisierung des Substrats. Es wurde eine Verringerung des
totalen Kohlenstoffgehaltes über der Kompostierungszeit beobachtet, wobei der
niedrigste Wert etwa 38% der Trockenmasse betrug. Der zugehörige
Stickstoffanteil lag bei etwa 2,4% im Bezug auf die Trockenmasse. Das
endgültige C/N-Verhältnis betrug etwa 16:1.
Marktstudie Malaysia Teil I
68
Tabelle 4.1: Chemical composition of the composting material
Quelle: Analyse MARDI
Marktstudie Malaysia Teil I
69
4.6
Diskussion
4.6.1 Palmölmühle
Einer der interessantesten Bereiche des Forschungsgebietes der Wiederverwertung agrartechnischer Reststoffe und Biomasse ist die Kompostierung. Der
Kompost als dabei anfallendes stabiles Endprodukt wird dem Boden üblicherweise wieder als Düngemittel zugeführt. Im tropisch heißen und feuchten Klima
findet die Zersetzung jedoch sehr schnell statt, so daß oft und regelmäßig neuer
Dünger zugeführt werden muß.
Die Zersetzung dieser organischen Stoffe findet besonders in kultivierten
Agrarbereichen sehr schnell statt, da sie dort noch stärker verschiedenen
hemmenden Umweltextremverhältnissen wie hohen Temperaturen und starker
Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
In der Palmölindustrie bzw. Palmölmühle werden hauptsächlich die leeren
Fruchtbündel wiederverwertet und den Plantagenfeldern zugeführt. Dieser
Prozeß bietet den Vorteil, daß in diesen Bereichen der Einsatz chemischer
Düngemittel verringert werden kann. Die Zuführung stabiler organischer
Reststoffe in den Boden ermöglicht den Pflanzen eine effektive Nährstoffaufnahme.
Diese Plantagen müssen jedoch einige Einbußen wegen der zusätzlichen
Transportkosten in Kauf nehmen. Durch die Verdichtung bei der Kompostierung
, bei der auch die meisten der enthaltenen Nährstoffe gewonnen werden, wird
eine Volumenreduzierung erreicht, die die Transportkosten verringern wird.
Dieser ökonomische Faktor wird von der Plantagenindustrie als bedeutender
Kostenfaktor gesehen.
Die Plantagenindustrie benötigt generell ein effektives Kompostierungssystem
mit niedrigem Arbeitsaufwand, das eine Wiederverwertung der leeren
Fruchtbündel (EFB) und die Palmölmühlenabwässer zu Bodendünger, ermöglicht.
4.6.2 Feuchtigkeitsverteilung
Die Abdeckplane und die Belüftung beeinflussen die Feuchtigkeitsverteilung in
der Kompostmiete. Die physikalischen Eigenschaften der leeren Fruchtbündel, die
sehr kristallin sind, erlauben das Wandern von Feuchtigkeit während der
Belüftung. Durch die hohen Temperaturen im Inneren der Miete verdampft die
Feuchtigkeit zum Teil und schlägt sich in der oberen Schicht unter der Plane als
Kondensat nieder. Die geringe Temperaturdifferenz zwischen der oberen Schicht
der Kompostmiete und der Außenseite der Plane unterstützte die Kondensation
nur sehr wenig, so daß insgesamt ein Feuchtigkeitsverlust im gesamten
Komposthaufen die Folge war.
Marktstudie Malaysia Teil I
70
Ein Querschnitt der Miete wies einen deutlichen Feuchtigkeitsgradienten auf. Viel
Feuchtigkeit in der oberen Schicht und sehr wenig in der untersten. Diese
Beobachtung wurde über die gesamte Länge beider Versuche gemacht.
4.6.3 Mischung
Die Kompostierungsanlage besaß keine Vorrichtung zum maschinellen Mischen.
Die Kompostierung von leeren Fruchtbündeln unter tropischen Bedingungen
erfordert jedoch das gute Mischen (von Zeit zu Zeit), um bei Bedarf die
Feuchtigkeitsverteilung zu steuern. Zufalls-Trockenproben, die am Ende der
Kompostierungszeit genommen worden sind, weisen einen konstant hohen
Kohlenstoff (C, > 40%) und niedrigen Stickstoffgehalt (N, 1,3%) auf. Die
Kohlenstoff- und Stickstoffgehalte von gleichmäßig nassem Material lagen bei
etwa 39,7% (C), beziehungsweise mehr als 2% (N).
4.6.4 Plane
Es wurde ein Abnutzen der Plane mit der Zeit beobachtet. Unter tropischen
Bedingungen ist die mikrobiologische Aktivität sehr stark, was die Dichtheit der
Plane schwächte. Ein Verrotten wurde generell an den Falten der Plane
beobachtet, wobei es Schwierigkeiten bereitete, einer Faltenbildung zum Schutz
der Plane vorzubeugen. Eine Analyse der defekten Stücke der Plane könnte
einige der Gründe (für das schnellere Verrotten) nennen und Möglichkeiten für
eine Verbesserung zeigen.
4.6.5 Gesamteffizienz
Der Kompostierungsprozess dauerte mehr als zwei Monate. Dies wird als lange
Zeit angesehen und scheint nicht praktisch für die Einbindung in einen
existierenden Palmölproduktionsprozeß zu sein, bei dem die Menge an
produzierten leeren Fruchtbündeln 40 Tonnen pro Tag übersteigt. Eine
Erweiterung des Kompostierungssystems um einen Mischer für die gleichmäßige
Feuchtigkeitsverteilung könnte zu einer besseren Effizienz führen. Unsere
Ergebnisse weisen darauf hin, daß eine Befeuchtung der Kompostmasse
während des Mischens und weiterer Feuchthaltung für eine längere Zeit die
Qualtät des Materials entscheidend verbesserte.
Marktstudie Malaysia Teil I
71
1 Informationen zu Malaysia
1.1 Geographische Lage
Malaysia liegt nördlich des Äquators, umrahmt von seinen Nachbarn Indonesien,
Thailand, Vietnam und den Philippinen. Aufgrund der räumlichen Distanz läßt es
sich in zwei Landesteile Gliedern:
CHINA
Bild 1.1:
Südostasien
TAIWAN
BURM A
L
A
O
Batan Is.
S
P
Babuyan Is.
H
IL
IP
P
IN
Luzon
E
SE
THAILAND
N A M
A
Mindoro
Samar
T
CAMBODIA
Panay
Leyte
wa
n
E
Pa
la
V
I
Negros
S ULU
SEA
MALAYSIA
A
AY
AL
M
KUALA
LUMPUR
Banyak Is.
Anambas
Is.
SU
Sulu
Archipelago
AW
S AR
AK
BORNEO
M
Batu Is.
SABAH
Nantuna Is.
A
T
K A LIMA N TA N
A
Is.
R
i
wa
nta
Me
Karimata
Arch.
Bangka
Billiton
Quelle: IPA
•
Zum einen die Halbinsel Westmalaysia, die im Norden von Thailand und im
Süden von dem Stadtstaat Singapur begrenzt wird. In diesem Teil befindet
sich die Hauptstadt Kuala Lumpur.
•
Der andere Teil ist Ostmalaysia, der aus den zwei Bundesstaaten Sabah und
Sarawak besteht und sich im Norden der etwa 650 km östlich von Westmalaysia gelegenen Insel Borneo befindet.
Die gesamte Staatsfläche umfaßt 329800 km2 und liegt damit in der Größenordnung der Bundesrepublik Deutschland (BRD 357000 km2).
1.2 Landesnatur und Klima
Etwa 60% von Malaysia sind gebirgig. Die größte Bergkette Westmalaysias läuft
von der Thailändischen Grenze südwärts bis Negeri Sembilan und teilt die
malaiische Halbinsel in einen West- und Ostteil. Der Bundesstaat Sabah besitzt
mit dem Kinabalu (4101m ü. M.) den höchsten Berg Südostasiens.
Daneben gibt es ausgedehnte Sumpf- und Flußebenen. Die Flüsse Malaysias
durchziehen das gesamte Landesgebiet und waren bis vor hundert Jahren die
Hauptadern des Handels und des Warentransports. Ein Relikt dieser Zeit sind die
Namen vieler Bundesstaaten, die von den großen Flüssen der jeweiligen Regionen
übernommen worden sind.
Malaysia liegt komplett in den inneren, ganzjährig von feuchtwarmen Luftmassen
bestimmten Tropen der Äquatorialzone. Das Klima wird von den Nordost und
Südwest Monsunen bestimmt, welche sich im laufe des Jahres abwechseln und
dessen Existenz Malaysia in der Zeit der Segelschiffahrt die natürlichen
Gegebenheiten als Warenumschlagplatz in Südostasien lieferte. Der Nordost
Monsun weht ungefähr von Mitte November bis März und der Südwest Monsun
zwischen Mai und September; die Zeit zwischen den Monsunen ist von starken
Regenfällen gekennzeichnet. Durch die Lage in den Tropen ist die Durchschnittstemperatur konstant hoch bei ca. 26° C mit einer Luftfeuchtigkeit von 80 %.
Dieses sind ideale Bedingungen für den tropischen Regenwald, der noch ca. 60%
des Landes bedeckt.
1.3 Geschichtliche Entwicklung und heutige Situation
Die in den ersten Jahrhunderten n. Chr. entstandenen kleinen malaiischen Reiche
wurden von der indischen Kultur geprägt. Unter der Herrschaft zahlreicher
Fürsten entwickelte sich das Gebiet bis zum 15. Jahrhundert zu einem wichtigen
Warenumschlagplatz im Westost Handel.
Im Jahre 1511 eroberten die Portugiesen Teile des heutigen Malaysias, die dann
im Laufe der Zeit an die Niederländer verloren gingen. 1786 schloß die britische
Ostindien Kompanie mit dem Sultanat von Kedah einen Pachtvertrag über die
Insel Pinang. Neun Jahre später besetzten die Briten dann die Insel sowie weitere
Gebiete, um diese dann jedoch einige Zeit später wieder vertraglich an sich zu
binden. Nunmehr waren also einige der heutigen Staaten Malaysias zu Kolonien
Großbritanniens geworden, was sie mit einigen Unterbrechungen aufgrund der
Weltkriege auch bis 1957 geblieben sind. Dann nämlich erlangte der inzwischen
entstandene Malaiische Bund die Unabhängigkeit im Rahmen des
Commonwealth.
Schwere Zusammenstöße zwischen Malaien und Chinesen führten 1964
schließlich dazu, daß sich Singapur von dem Staatenbund löste und Malaysia in
seiner heutigen Form entstand.
Marktstudie Malaysia Teil II
1
1.4 Der Föderative Aufbau
Bild 1.2 a) :
Westmalaysia
Perlis
Kedah
Kelantan
Pulau Pinang
Terengganu
Perak
Pahang
Kuala Lumpur
Selangor
Wilayah Persekutuan*
Negeri Sembilan
Melaka
Johor
Bild 1.2 b) :
Ostmalaysia
Labuan*
Sabah
Sarawak
* Bundesterritorium
Quelle: IPA
Malaysia unterteilt sich in 13 Bundesstaaten und zwei Buntesterritorien. Elf
Bundesstaaten, das Bundesterritorium Wilayah Persekutuan und die Hauptstadt
Kuala Lumpur befinden sich in Westmalaysia. Sarawak, Sabah und der Inselstaat
Labuan sind in Ostmalaysia, im nördlichen teil der Insel Borneo gelegen.
Marktstudie Malaysia Teil II
2
Staatsoberhaupt und oberster Inhaber der Exekutive ist der von den Fürsten auf
fünf Jahre aus ihrer Mitte gewählte König. Er ernennt das Kabinett unter Vorsitz
des Ministerpräsidenten, das dem Parlament verantwortlich ist. Die Legislative
liegt
beim
Zweikammerparlament,
bestehend
aus
Senat
und
Repräsentantenhaus. Einflußreichste politische Kraft ist die (1996) von 14
Parteien gebildete National-Front, die von der Vereinigten Nationalorganisation
der Malaien (UMNO) dominiert wird. Zudem verfügen die Gliedstaaten über eine
eigene Verfassungen sowie Legislativ- und Exekutivorgane.
1.4.1 Die Hauptstadt
Kuala Lumpur, die in Westmalaysia an der Mündung des Gombak in den Kelang
liegende Hauptstadt, ist das administrative, kulturelle und ökonomische Zentrum
von Malaysia. 1857 durch chinesische Zinnminenarbeiter gegründet, war es
bereits 1880 die Hauptstadt von Selangor, 1895 dann der Föderierten
Malaiischen Staaten, 1946 der Malaiischen Union, 1948 des Malaiischen Bundes
und schließlich seit 1963 des Staates Malaysia.
In der Innenstadt Kuala Lumpurs finden sich unter anderem Forschungsinstitute,
Rundfunk- und Fernsehsender, die Nationalbibliothek und zahlreiche Banken und
Versicherungen. Die Industrie ist auf die Vororte konzentriert. Hier ansässige
Zweige sind vor allem die Automobilmontage, Metallindustrie, Zementfabrik,
Genußmittelindustrie und Eisenbahnwerkstätten.
Durch teilweise planmäßig angelegte Industriestandorte und Wohnsiedlungen ist
Kuala Lumpur mit Port Kelang zu einem Wirtschaftsraum zusammengewachsen.
Unterstrichen wird die Bedeutung der Hauptstadt durch den internationalen
Flughafen Subang, der im Süden der Stadt gelegen ist.
Kuala Lumpur hat ca. 1,2 Millionen Einwohner, von denen der Hauptteil
Chinesen (50%) und Malaien (30%) sind. Zu den Wahrzeichen der Stadt, deren
Zentrum nach einem Brand Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend neu
aufgebaut wurde, gehören das moderne Parlamentsgebäude, das
Nationalmuseum am Eingang zum Park Lake Gardens, das große MerdekaStadion sowie die Petronas Twin Towers, mit 452 m derzeit das höchste
Bürogebäude der Welt.
Marktstudie Malaysia Teil II
3
2 Marktdaten und Handelsbündnisse
2.1 Wirtschafts- und Innenpolitik
Das Schwellenland Malaysia ist eines der sich am schnellsten entwickelnden
Länder Asiens. Dabei gilt die verarbeitende Industrie (Elektronik, Chemie, Holzund Bauwirtschaft, Fahrzeugbau) als der dynamischste Wirtschaftszweig.
Hauptindustriestandorte sind der Raum um Kuala Lumpur und George Town.
Entwicklungsschwerpunkte liegen in der Exportorientierung von Industriebetrieben mit ausländischer Beteiligung wie zum Beispiel der Kraftfahrzeugherstellung mit japanischer Hilfe.
Nur etwa 13% der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt, wobei auf
Plantagen 35% der kultivierten Fläche entfallen. Malaysia ist in der Kautschuk-,
Palmöl-, und Pfefferproduktion weltführend; exportorientiert sind auch Kokospalmen-, Kakao-, Ananaskulturen. Jedoch kann die Landwirtschaft den Inlandsbedarf an Lebensmitteln im Land nicht völlig decken, u.a. wird Reis ernteabhängig in einem Volumen von 10-40% eingeführt.
Die Holzgewinnung hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Um dieses
einzudämmen und die heimische Holz verarbeitende Industrie zu fördern, hat die
Regierung 1980 ein Exportverbot für 16 tropische Holzarten und 1990
Exportabgaben für 20 tropische Holzarten verfügt. Zur Erlangung einer
ökonomisch und ökologisch optimalen Forstpolitik will Malaysia mit Hilfe der EU
eine Erfassung und kartographische Aufzeichnung seiner Waldbestände
vornehmen lassen.
Malaysia gehört zu den sogenannten Tigerstaaten, die in den vergangenen
Jahren vor allem durch die Ausweitung ihrer Industrieproduktion hohe
Wachstumsraten erzielten. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitraum
1980-94 um durchschnittlich 6,4% und im Zeitraum 1995-97 um
durchschnittlich 8,4%.
Jedoch wurde dieses Wachstum durch eine zu hohe Staatsverschuldung
finanziert. Kurzfristig fällige Kredite waren dann im Herbst 1997
mitverantwortlich an einer Finanzkrise, die zu starken Einbrüchen an den Aktienund Devisenmärkten führte. Angesichts dieser Wirtschafts- und Finanzschwäche
entschloß sich die Regierung zu rigorosen Einsparungen. Der Haushaltsplan für
1998 sah Ausgabenkürzungen von 18% vor. Großprojekte, u.a. der Bau einer
Brückenverbindung für Auto und Eisenbahn zwischen der Insel Penang und dem
Festland sowie die Erneuerung der staatlichen Flugzeugflotte, wurde gestoppt.
Beim Bau des Bakun-Staudamms und eines neuen internationalen
Großflughafens
im
Bundesstaat
Kedah
wurden
die
geplanten
Fertigstellungstermine um mehrere Monate verschoben.
Marktstudie Malaysia Teil II
4
Die Folge dieser Entwicklung war, daß für 1998 nur noch ein BIP-Wachstum von
2% erwartet wurde. Dieses würde dann dem Wachstumsniveau der westlichen
Industriestaaten entsprechen.
Von den ausgedehnten Waldbränden in Südostasien im Herbst 1997 war auch
Malaysia betroffen. Mehrere tausend Hektar Regenwald wurden vernichtet. Die
Menschen hatten wochenlang unter dichtem Smog zu leiden, der zeitweise den
Luftverkehr lahmlegte und im Tourismusgeschäft starke Umsatzrückgänge
bewirkte.
2.2 Import
Die wirtschaftliche Lage in Malaysia wird hauptsächlich durch externe Faktoren
bestimmt, so daß z.B. die Japankrise auch negative Auswirkungen auf die
malaysische Wirtschaft hatte. Allerdings hatte der Fall des Yen auch zu einem
Anstieg der sowieso schon hohen Importquote von japanischen Erzeugnissen
geführt.
Malaysia importierte von Januar bis März 1998 Erzeugnisse im Wert von etwa
1,09 Milliarden DM aus Deutschland, wobei es sich vornehmlich um
elektrotechnische Erzeugnisse und Maschinen handelte. Die Summe aller aus
Deutschland importierten Fertigwaren lag in diesem Zeitraum bei etwa 997
Millionen DM.
Bild 2.1:
Güterimporte
Andere
15%
Maschinen und
Transportausrüstungen
60%
chemische Erzeugnisse
7%
Industrieerzeugnisse
18%
Quelle: MITI
Hauptquelle für Importe ist allerdings weiterhin Japan (siehe Bild 3.2).
Marktstudie Malaysia Teil II
5
Bild 2.2:
Güterimporte nach
Herkunftsländern
Quelle: MITI
2.3 Export
Malaysia ist einer der in der Welt führenden Exporteure von Gummi, Palmöl und
Holz. Neben diesen aus den eigenen Ressourcen gewonnenen Produkten ist
Malaysia auch im Export von Halbleitern und Raumklimaanlagen führend.
In seinem Bericht über die World Competitiveness 1998 wurde Malaysia von dem
International Institut for Managemant Development an die vierte Stelle der nicht
der OECD angehörigen Staaten, bezüglich der gesamt Wettbewerbsfähigkeit,
gesetzt.
Marktstudie Malaysia Teil II
6
Bild 2.3:
Güterexporte
Andere
25%
Maschinen und
Transportausrüstungen
49%
Mineral. Brennstoffe
8%
verarb. Erzeugnisse
18%
Quelle: MITI
Jedoch hat sich in den letzten Jahren ein Wandel der Exportgüter, hin zu höherwertigen, verarbeiteten Waren abgezeichnet. So wurde erkannt, daß die schnelle
Einnahme ausländischer Währungen durch den Verkauf von Rohstoffen langfristig nicht die gewünschten Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft hat.
Vielmehr liefern gerade die zahlreichen Vorkommen an natürlichen Ressourcen
die Möglichkeit der Weiterverarbeitung im eigenen Land. Die dann in Malaysia
stattfindende Wertschöpfung wird sich, so wird prognostiziert, positiv auf die
wirtschaftliche Gesamtsituation auswirken. Dieses reiche von der Nachfrage an
qualifiziertem Personal, über die Steuereinnahmen bis hin zur Investitionsbereitschaft ausländischer Unternehmen.
Die Haupteinnahmequelle des Exports ist der Öl- und Gassektor. Hier wurde 1997
ein Anteil von 6,2% des gesamten Exporterlöses erwirtschaftet. In der Zukunft ist
ein weiterer Anstieg zu erwarten, da 2001 in Bintulu, Sarawak der größte
Produktionsstandort für verflüssigtes Erdgas fertiggestellt wird.
Letztlich ist die Stellung Malaysias als wichtigster Produzent und Exporteur von
Palmöl hervorzuheben, der über die Hälfte des Weltbedarfs deckt.
Marktstudie Malaysia Teil II
7
20
Bild 2.4: Ziele der
Güterexporte in %
Exportanteil in %
15
10
Niederlande
Deutschland
Rep. Korea
Großbritannien
Thailand
Rep. China
Hongkong
Japan
USA
0
Singapur
5
Quelle: MITI
2.4 ASEAN Markt
Der Staatenbund südostasiatischer Länder, Association of South East Asian
Nations,(ASEAN), wurde 1967 von Indonesien, Malaysia, den Philippinen,
Singapur und Thailand in Bangkok gegründet. Zunächst standen dabei
sicherheitspolitische Motive im Vordergrund. Mit Gründung der Asian Free Trade
Area (AFTA), 1991 rückten jedoch die wirtschaftlichen Beziehungen der Länder in
den Mittelpunkt des Interesses. Heute liegt das Ziel in der Intensivierung der
wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten.
Zu den ASEAN-Staaten gehören Heute:
•
Brunei,
•
Indonesien,
•
Laos,
•
Malaysia,
•
Myanmar
•
die Philippinen,
•
Singapur,
•
Thailand,
Marktstudie Malaysia Teil II
8
•
Vietnam und
•
Kambodscha.
Die Länder des Verbandes umfassen eine Bevölkerung von annähernd 600 Mio.
Einwohnern.
Organe sind das ständige Generalsekretariat mit Sitz in Jakarta, das vor allem
Koordinierungsfunktionen wahrnimmt, die Gipfelkonferenzen der Staats- und
Regierungschefs sowie die jährlichen Tagungen der Außen- und Wirtschaftsminister. Darüber hinaus wurden acht ständige Fachausschüsse für:
•
Industrie, Bergbau und Energie (COIME),
•
Handel und Tourismus (COTT),
•
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (COFAF),
•
Finanzen und Bankwesen (COFAB),
•
Transport und Kommunikation (COTAC) und
•
Wissenschaft und Technologie gebildet.
Seit 1975 wurde die wirtschaftliche Zusammenarbeit durch Abbau von
Zollschranken, Förderung von privaten Direktinvestitionen und Gemeinschaftsunternehmen intensiviert. Seit 1992 besteht mit der EU ein Abkommen über
Wirtschaft und Handel. Mit Hilfe der 1994 in Kraft getretenen AFTA soll ein
Gegengewicht zur NAFTA und zum Europäischen Binnenmarkt geschaffen
werden.
2.5 AFTA
1991 gründeten die ASEAN-Staaten die AFTA, zur Förderung der wirtschaftlichen
Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten. Mit der internen Liberalisierung des
Warenhandels zwischen den Mitgliedstaaten soll ein gemeinsamer Markt
aufgebaut werden. Bis zum Jahre 2003 sollen größtenteils die Einfuhrzölle
abgeschafft und die Freihandelszone realisiert werden. Import-zölle für Produkte
aus Staaten, die nicht mit Malaysia durch APEC, AFTA oder WTO verbunden sind
können je nach Produktklasse zwischen 3% für Rohmaterial und 50% für
Luxusgüter betragen. Durch die Schaffung eines gemeinsamen Marktes, der den
Inner-ASEAN Handel vereinfacht, sollen die ASEAN-Staaten vor allem für
ausländische Investoren attraktiver werden.
Mit der Einführung des Common Effecktive Preferential Tariff (CEPT), werden die
Einfuhrzölle ausgewählter Produkte allmählich reduziert und schließlich innerhalb
einer Zeitspanne von höchstens 15 Jahren auf ein Niveau von 0-5% gesenkt. Für
bestimmte Produkte wie Pflanzenöl, Zement, Chemikalien, pharmazeutische
Produkte, Düngemittel, Kunststoffe und Gummiwaren, Lederwaren, Textilien,
Keramik und Glaswaren, Edelsteine und Schmuck, Kupferelektroden, Elektronik,
Marktstudie Malaysia Teil II
9
Holz- und Rattanmöbel gilt ein beschleunigtes "Fast Track"-Verfahren, das die
Zollreduktion innerhalb von 7-10 Jahren vorsieht. Jedes Mitgliedsland hat jedoch
das Recht, einige Produkte zunächst von der Zollreduktion auszuschließen und in
Abstimmung mit den anderen Ländern erst nach einer Verzögerungsperiode
freizugeben. Im Jahre 1999 soll jedoch dieses Recht auf die "Exclusion List"
abgeschafft werden, was bedeutet, daß ab diesem Zeitpunkt die stufenweise
Zollreduktion auch für die bis dahin ausgeschlossenen Produkte eingeführt wird.
Der Handel innerhalb der ASEAN-Staaten ist in den letzten Jahren enorm
gestiegen. Das ungebremste Wirtschaftswachstum der ASEAN-Staaten seit
Beginn der 90er Jahre erhielt jedoch 1997 einen Rückschlag. Dramatische
Kurseinbrüche der nationalen Währungen stürzten einige Länder Südostasiens in
eine schwere Finanz- und Währungskrise. Die Gründe dafür lagen vor allem in
der zunehmenden Auslandsverschuldung, dem sinkenden Exportvolumen, den
geringeren Gewinnen der Unternehmen und den steigenden Lohnkosten. Es
zeigte sich, daß Finanzexperten die Wirtschaftskraft der südostasiatischen Länder
überschätzt hatten.
Auf ihrem Gipfeltreffen im Dezember 1997 in Kuala Lumpur konnten sich die
ASEAN-Staaten nicht auf eine gemeinsame Linie der Krisenbewältigung
verständigen. Stattdessen richteten die Staatschefs einen Appell an die USA,
Japan und die EU, mit Milliardenkrediten die angeschlagenen Volkswirtschaften
zu stabilisieren. Die angesprochenen Länder reagierten auf die Forderungen mit
Zurückhaltung und verwiesen darauf, daß sie bereits in der Vergangenheit
großzügig Finanzhilfen gewährt hatten. So flossen aus Mitteln des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank bis 1998 über 100 Mrd.
Dollar in die Region.
2.6 APEC
Malaysia ist Mitglied der Asian Pacific Economic Cooperation (APEC). Diese
Wirtschaftsorganisation der Pazifikanrainerstaaten mit Sitz in Singapur wurde
1989 als Reaktion auf die wachsende Unabhängigkeit der südostasiatischen
Staaten gegründet. Die zu Beginn als rein informelles Kommunikationsforum
gedachte APEC entwickelte sich seither zu einem regionalen Motor des
Freihandels sowie der politischen und wirtschaftlichen Kooperation. Das Ziel ist
der Ausbau von Wirtschaftsdynamik und Zusammenarbeit im asiatischen
Pazifikraum.
Auch steht die Entwicklung der multilateralen Wirtschaftsbeziehungen im Vordergrund. Innerhalb des APEC - Wirtschaftsforums sollen mittelfristig die Zölle und
Einfuhrbeschränkungen reduziert bzw. abgeschafft und Investitionen gefördert
werden.
Die große Disparität im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den
einzelnen Ländern erschwert jedoch dieses Ziel. Bis zum Jahr 2010 sollen daher
die Handelsschranken zunächst in den entwickelten Mitgliedsstaaten fallen, bis
Marktstudie Malaysia Teil II
10
2020 dann die Handelshemmnisse mit den weniger entwickelten Ländern
abgebaut werden. Vor allem die Industrienationen wie z.B. die USA streben
jedoch in bestimmten Bereichen, darunter auch die Informationstechnologien,
einen beschleunigten Abbau der Zölle bis zum Jahr 2000 an. Die Zolltarife für
elektrische Maschinen (Produktionsmittel) sollen bis zum Jahr 2000 auf 5,3%
gesenkt werden. Dies würde sich vor allem für europäische Anbieter in diesen
Bereichen nachteilig auswirken.
Bei der im November 1996 in Manila tagenden Gipfelkonferenz der APEC
Mitgliedstaaten wurde neben anderen Themen, welche die Entwicklung der
Landwirtschaft und den Ausbau der Infrastruktur beinhalten, die Förderung der
Entwicklung mittelständischer Unternehmen als ein Schwerpunkt definiert. Bei
diesem Programm handelt es sich um die gezielte Förderung der klein- und
mittelständischen Unternehmen, die von dem Know-how-Austausch und dem
Technologietransfer zwischen den Staaten profitieren können. Dabei sollen
sämtliche klein- und mittelständische Unternehmen elektronisch mit dem APEC
Center for Technology Exchange and Training for Small and Medium Enterprises
(ACTETSME) verbunden werden und somit Zugriff auf neueste Technologie- und
Forschungsdaten haben.
Auf ihrer Sitzung im kanadischen Vancouver im November 1997 beschlossen die
APEC-Staaten, 1998 Peru, Vietnam und Rußland in ihren Kreis aufzunehmen. Der
Beitritt der drei Länder kam für viele Beobachter überraschend, weil dieses Thema
im APEC-Abschlußbericht offiziell mit keinem Wort erwähnt wurde. Im Falle der
Aufnahme Rußlands gaben offensichtlich politische Erwägungen und weniger
wirtschaftliche Kriterien den Ausschlag. So befürwortete vor allem Japan einen
Beitritt Rußlands, weil es sich wirtschaftliche Vorteile von einer Öffnung des
russischen Marktes verspricht und auf eine Lösung des Territorialkonflikts um die
Kurileninseln hofft. Dagegen befürchtete Mexiko eine zu starke Verschiebung der
Gleichgewichte innerhalb des asiatisch-pazifischen Wirtschaftsbündnisses.
In den nächsten zehn Jahren sollen keine weiteren Mitglieder aufgenommen
werden. Aufnahmegesuche hatten Sri Lanka, Pakistan, Macau, Panama, die
Mongolei und Laos gestellt.
Derzeit sind die Folgende 21 Staaten Mitglied der APEC:
•
Die ASEAN - Staaten, ohne Kambodscha, Laos und Myanmar,
•
Australien,
•
Chile,
•
China,
•
Hongkong,
•
Japan,
•
Kanada,
Marktstudie Malaysia Teil II
11
•
Mexiko,
•
Neuseeland,
•
Papua Neu Guinea,
•
Rußland,
•
Südkorea,
•
Taiwan und die
•
USA.
Die Bevölkerung der APEC Länder entspricht nunmehr ca. 45% der gesamten
Weltbevölkerung. Unter der APEC sind drei der größten Wirtschaftsnationen,
Japan, USA und Kanada vereint. Dazu kommen die asiatischen Tigerstaaten und
das besonders politisch bedeutende Rußland.
Marktstudie Malaysia Teil II
12
3 Rahmenbedingungen für Investoren
Generell besteht in Malaysia ein starkes Interesse an ausländischen Investoren, so
daß man ein günstiges Investitionsklima vorfindet:
•
Politische Stabilität,
•
gut ausgebaute Infrastruktur,
•
ordentlich ausgebildete, relativ preiswerte Arbeitskräfte,
•
Steuerbegünstigungen,
•
sonstige Förderungen.
Großprojekte werden allerdings zumeist auch nur dann vergeben, wenn vor Ort
zumindest ein Teil der Produktion (z.B. Ersatzteile) errichtet wird.
3.1 Vorüberlegungen zum Markteintritt
Um Produkte und Dienstleistungen in Malaysia erfolgreich etablieren zu können,
ist eine ständige lokale Präsenz unumgänglich. In der Regel erfolgt diese über die
Vergabe einer Vertretung.
Generell versucht die Regierung im Rahmen der NEP (die New Economic Policy
soll eine Verteilung der Vermögen zugunsten der Malayen ohne Enteignung oder
Verstaatlichung erreichen), ausländische Anteile an der Industrie so gering wie
möglich zu halten, auch wenn auf der anderen Seite der Know-how- und
Technologietransfer gewollt und dringend benötigt wird.
Daher wird versucht, besonders Joint-ventures zwischen einheimischen und
ausländischen Firmen zu fördern. Hier sind wegen einer gewissen Flexibilität bei
der NEP auch Mehrheitsbeteiligungen ausländischer Firmen möglich.
Im Falle einer Fertigung für den Export beispielsweise sind Auslandsinvestitionen
von bis zu 100% erlaubt.
Repräsentationsbüros ausländischer Firmen werden dabei wie niedergelassene
Gesellschaften behandelt. Sie dürfen keine Geschäfte direkt ausführen, so daß
ein Agenturvertrag mit einem lokalen Agenten empfohlen wird.
3.2 Kooperationsmöglichkeiten und Geschäftsanbahnung
Erste Kontakte sollten wegen der Vorliebe der Malaien für menschliche
Begegnungen und ihrer engen Interaktion zwischen Familie und Gesellschaft bei
Marktstudie Malaysia Teil II
13
einem persönlichen Besuch, für den ausreichend Zeit eingeplant werden sollte,
geknüpft werden.
Hilfestellung können dabei
•
die malaysischen Handelskammern,
•
die deutschen Handelskammern,
•
Banken,
•
die deutsche Botschaft,
•
die DEG-Berater bei der MIDA,
•
die MGCC-Berater,
•
sowie das Representative Office der FhG
leisten. Bei der Vertretungswahl ist die Zielgruppenpriorität (besonders bei
Produktion für den lokalen Markt) entscheidend:
Soll hauptsächlich für die Privatindustrie, die von chinesischen Unternehmen
beherrscht wird, produziert werden, so ist auch ein ausländischer oder natürlich
chinesischer Vertreter möglich.
Im anderen Fall, wenn für den staatlichen Bereich produziert werden soll, ist eine
malaiische Bumiputra-Vertretung zu wählen. In jedem Fall sollte eine Probezeit
ausgehandelt werden. Um eine gute Produktbetreuung zu gewährleisten, sollte
eine mittelmäßig ausgelastete Vertretung bemüht werden, da die größeren und
bereits ausgelasteten Agenturen zumeist nur an bereits etablierten Produkten
interessiert sind. Kleineren Vertretungen fehlt es dagegen oft an Erfahrung und
Durchhaltevermögen.
Der ständige Kontakt mit dem Agenten sowohl über die üblichen
telekommunikativen Wege als auch besonders durch regelmäßige Besuche vor
Ort ist für den Erfolg unverzichtbar.
Weiterhin sollten technische Schulungen, Verkaufstraining und Unterstützung in
allen Phasen des Verkaufs (Bedarfsermittlung, Installation, Anlagenwartung...)
fest eingeplant werden.
Laut malaysischem Handelsrecht ist ein „Agent“ derjenige, der Geschäfte für
einen anderen vornimmt oder diesen bei Geschäften mit Dritten vertritt. Der
„Prinzipal“ ist der eigentliche Geschäftsinhaber.
Der Vertretervertrag kann formfrei sein, es empfiehlt sich aber zumindest die
Schriftform.
Die Pflichten des „Agent“ sind wie folgt festgelegt:
Marktstudie Malaysia Teil II
14
•
sorgfältiges Handeln, das auch die Buchführung miteinschließt,
•
voller Einsatz seiner Fähigkeiten in eigener Person bei Schadensersatzpflicht.
Sollte die Partnersuche dennoch ohne direkten Erfolg verlaufen, kann mit
Genehmigung der Regierung auch zu einem späteren Zeitpunkt ein Joint Venture
mit einem Bumiputra-Partner eingegangen werden.
3.3 Mentalität und Verhandlungstaktik
Bei allen Handlungen vor Ort und allen Kontakten mit örtlichen Institutionen,
muß immer bedacht werden, daß diese einen stark unterschiedlichen kulturellen
Hintergrund besitzen. Im folgenden soll deshalb kurz auf die speziellen
Eigenheiten der einheimischen Bevölkerung eingegangen werden, um groben
Fehlern in Verhandlungen und Begegnungen vorzubeugen.
Das oft ruhige, schweigsame und z.T. zurückhaltende Auftreten der Malaiien
zeugt nicht unbedingt von Unwissenheit oder Ungeschick, sondern rührt von der
allgemein üblichen Höflichkeit und den guten Manieren her. In Verhandlungen
bzw. Begegnungen mit der einheimischen Bevölkerung allgemein sollten daher
weitausholende, heftige Gesten vermieden werden.
Das Berühren anderer Personen, insbesondere von Frauen, wird als Respektlosigkeit aufgefaßt. Auf Grund des islamischen Glaubens ist beim Umgang mit
Frauen ebenfalls äußerste Zurückhaltung geboten. Ein entsprechend
europäischen Gewohnheiten lockerer Umgang kann unter Umständen fehl am
Platz sein. Daher sollte immer Zurückhaltung geübt werden, bei Einladungen
sollte das Verhalten der anderen malaiischen Gäste nachempfunden werden.
In privaten Haushalten ist Rauchen und das Trinken von Alkohol zumeist
unüblich; vor dem Eintritt in eine Wohnung, in jedem Fall beim Eintritt in eine
Moschee werden üblicherweise die Schuhe ausgezogen.
Korrekte Kleidung, die zwar nicht formell sein muß, wird auch im Alltag erwartet,
neben einem Anzug wird auch ein Baju Kurang (langes Gewand) getragen. Kurze
Shorts, Sandalen, eine ausgeschnittene Bluse oder ein fehlender BH bei Frauen
sind äußerst unpassend. Da Farben in Malaysia einen hohen Symbolwert
besitzen, sollte auf die dort bevorzugten Farben geachtet werden: rot, gelb, lila,
sowie Mischungen von rot, grün und blau. Problematisch sind weiß, blau und
grün allein.
In Geschäftsbeziehungen wird den Malaiien ein hohes Maß an Geradlinigkeit,
Integrität und Vertragstreue zugesprochen, wobei diese Eigenschaften
umgekehrt auch beim anderen vorausgesetzt werden.
Marktstudie Malaysia Teil II
15
4 Schutz ausländischer Investitionen
4.1 Eigenkapitalrichtlinien
Die malaysische Regierung begrüßt ausländische Investitionen in der
verarbeitenden Industrie. Die malaysische Regierung unterstützt besonders die
Durchführung von Investitionen in der Form von Joint Ventures, um eine
steigende malaysische Beteiligung in der Industrie zu erreichen.
Für ausländische Kapitalbeteiligungen gelten folgende Richtlinien:
•
Es gibt keine Auflagen für das ausländische Eigenkapital, wenn mindestens
80% der Produktion exportiert werden.
Die Höhe der Kapitalbeteiligung bei anderen exportorientierten Projekten ist wie
folgt geregelt:
•
Bei Projekten mit einem Exportanteil von 51 % bis 79% der Produktion ist
eine ausländische Kapitalbeteiligung von bis zu 51 % zulässig.
•
Für
Projekte
mit
besonders fortschrittlicher Technologie, positiver
Wirkung auf andere Wirtschaftszweige, außergewöhnlichem
Investitionsumfang, hoher Wertschöpfung und Verwendung inländischer Rohstoffe und
Zulieferungen sowie an wirtschaftlich benachteiligten Standorten kann
eine ausländische Kapitalbeteiligung von bis zu 79% eingeräumt werden.
•
Bei Projekten mit einem Exportanteil von 20% bis 50% der Produktion ist in
Abbängigkeit von ähnlichen, wie den oben genannten Faktoren, eine
ausländische Kapitalbeteiligung zwischen 30% und 51 % zulässig.
•
Bei Projekten mit einem Exportanteil von weniger als 20% der Produktion ist
eine ausländische Kapitalbeteiligung von bis zu 30% erlaubt.
•
Für Projekte, denen Priorität für den Inlandsmarkt von der Regierung
eingeräumt wurde, wie dies von Zeit zu Zeit neu festgelegt wird, ist eine
ausländische Eigenkapitalbeteilgung von bis zu 100% erlaubt. In diesen
beiden Fällen darf das Unternehmen auch Produkte herstellen, die mit
derzeit im Lande für den Inlandsmarkt hergestellten konkurrieren.
Diese Richtlinien gelten nicht für bestimmte Produkte und Aktivitäten, bei denen
die Höhe einer ausländischen Kapitalbeteiligung grundsätzlich limitiert ist. Wenn
die ausländische Kapitalbeteiligung unter 100% liegt, soll der von Malaysiern zu
übernehmende Anteil gemäß folgender Grundsätze verteilt werden:
Marktstudie Malaysia Teil II
16
Bei von Ausländern initierten Projekten, bei denen der malaysische Partner nicht
feststeht,
•
Wenn 70% oder mehr des Kapitals von Ausländern gehalten werden, ist
die Kapitaldifferenz für Bumiputeras reserviert
•
Wenn weniger als 70% des Kapitals von Ausländern gehalten werden, sind
30% für Bumiputeras und die Differenz für
Nicht-Bumiputeras
zu
reservieren.
•
Wenn Ausländer Z.B. 60% des Kapitals halten, sind 30% für Bumiputeras,
die verbleibenden 10% für Nicht-Bumiputeras vorgesehen. Falls der
reservierte Kapitalanteil nicht von Bumiputeras in Anspruch genommen wird,
vergibt das Ministerium für internationalen Handel und Industrie einen Teil
der Differenz an Nicht-Bumiputeras.
Bei Projekten, die von Bumiputeras in der Form von ,,Joint Ventures" mit
Ausländern initiiert werden,
•
Wenn 70% oder mehr des Kapitals von Ausländern gehalten werden, wird
die Differenz für die betreffenden Bumiputeras reserviert.
•
Wenn weniger als 70% des Kapitals von Ausländern gehalten werden, wird
die Differenz ebenfalls für Bumiputeras reserviert. Falls die Bumiputeras
jedoch nicht in der Lage sind, die gesamte Differenz zu übernehmen,
vergibt das Ministerium für internationalen Handel und Industrie einen Teil
der Differenz an Nicht-Bumiputeras.
Bei Projekten, die von Nicht-Bumiputeras als ,,Joint Ventures" mit Ausländern
initiiert werden,
•
Wenn 70% oder mehr des Kapitals von Ausländern übernommen werden,
wird die Differenz an die betreffenden Nicht-Bumiputeras vergeben.
•
Wenn weniger als 70% des Kapitals von Ausländern gehalten werden,
werden 30% ani die betreffenden Nicht-Bumiputeras vergeben und die
Differenz wird für Bumiputeras reserviert. Unter besonderen Umständen
dürfen jedoch Nicht-Bumiputeras - mit Genehmigung des Ministeriums
für internationalen Handel und Industrie - die gesamte Differenz
übernehmen.
Um das Vertrauen ausländischer Investoren in Malaysia zu stärken, hat die
malaysische Regierung Verträge zum Schutz von Investitionen abgeschlossen.
4.2 Schutz für Eigenkapitalbesitz und –verteilung
Ein Unternehmen, das nach den geltenden Kapitalrichtlinien eine Produktionslizenz erhalten hat, muß sein Eigenkapital zu keinem Zeitpunkt umstrukturieren,
Marktstudie Malaysia Teil II
17
auch nicht, wenn es seine Produktionskapazität aufgestockt oder sein
Produktionsprogramm erweitert hat, vorausgesetzt, daß das Unternehmen im
übrigen den Bedingungen der Produktionslizenz entspricht und Rahmenbedingungen des Projektes beibehalten hat.
4.3 Investitionsschutzabkommen
Um das Vertrauen ausländischer Investoren in Malaysia zu stärken, hat die
malaysische
Regierung
zahlreiche Verträge zum Schutz von Investitioren
abgeschlossen.
Mit den folgenden Staaten hat Malaysia ein Investitionsschutzabkommen: USA,
Deutschland, Kanada, Niederlande, Schweiz, Frankreich, Italien, Schweden,
Belgien, Luxemburg, Großbritannien, Sri Lanka, Rumänien, Norwegen,
Dänemark, Österreich, Finnland, Kuwait, Organisation Südostasiatischer
Nationen (ASEAN), Republik Korea, Volksrepublik China, Vietnam, Volksrepublik
Laos, Chile, Taiwan und Ungarn.
Ein Vertrag über lnvestitionsgarantien bietet dem ausländischen Investor:
•
Schutz vor Verstaatlichung und Enteignung,
•
uneingeschränkten
Einkünften,
•
Beilegung von lnvestitionsstreitigkeiten gemäß der ,,Convention on
Settlement of lnvestment Disputes", der Malaysia seit 1966 als Mitglied
angehört.
Transfer
von Kapital, Gewinnen und sonstigen
Das Ministerium für internationalen Handel und Industrie stellt gemäß den
jeweiligen Verträgen
über
lnvestitionsgarantien Deckungsurkunden für
genehmigte Projekte aus.
4.4 Abkommen zur Regelung von Investitionsstreitigkeiten
Gemäß der Politik der malaysischen Regierung, ausländische Investitionen zu
fördern und zu schützen, trat Malaysia 1966 dem Abkommen über die Beilegung
von lnvestitionsstreitigkeiten bei, das unter der Schirmherrschaft der
,,Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung" (Weltbank) steht.
Möglichkeiten für internationale Schlichtung bzw. Schiedsgerichtsbarkeit werden
durch das Abkommen vom ,,International Centre for Settlement of lnvestment
Disputes" geboten, welches seinen Sitz in der Weltbank in Washington hat.
Marktstudie Malaysia Teil II
18
4.5 Regionales Arbitragezentrum
Das regionale Arbitragezentrum Kuala Lumpur wurde 1978 unter der Schirmherrschaft des Asian-African Legal Consultive Committee (AALCC) und mit der
Unterstützung der malaysischen Regierung eingerichtet.
Das Arbitragezentrum soll für die asiatische und die pazifische Region
zuständig sein. Es ist eine gemeinnützige Organisation, die eingerichtet worden
ist, um Parteien, die in Produktion, Handel und anderen Geschäften in und mit
dieser Region tätig sind, eine Möglichkeit zur Schlichtung von
Auseinandersetzungen zu bieten.
Marktstudie Malaysia Teil II
19
5 Investitionsförderungsmaßnahmen
Die wesentlichen Förderungsmaßnahmen sind im Investitionsförderungsgesetz
von 1986 (Promotion of Investments Act), sowie im Einkommenssteuergesetz von
1967 (Income Tax Act), enthalten. Diese Förderungsmaßnahmen sollen im
wesentlichen Steuererleichterungen schaffen.
5.1 Förderungsmaßnahmen
Mögliche Vergünstigungen für Investoren bestehen häufig in einer Berfreiung von
der malaysischen Körperschaftssteuer. Um Vergünstigungen zu erhalten, muß
zunächst eine Manufactoring Licence beantragt werden. Die zulässigen
Vergünstigungen sind im Investment Incentive Act von 1968 festgelegt.
Die wichtigsten vom Status des Investors abhängigen Vergünstigungen sind:
•
Pionier: die beabsichtigte Investition ist von öffentlichem Interesse; es werden
Produkte erzeugt, die in Malaysia noch nicht in genügender Menge
produziert werden (können).
•
Unabhängig von der Höhe der Investition muß in den ersten 5 Jahren keine
Körperschaftssteuer (üblicherweise 40%) und Stabilitätssteuer (5%)
abgeführt werden. Diese Phase kann bei weiteren erfüllten Bedingungen um
zusätzlich 5 Jahre verlängert werden.
•
Investment Tax Credit (Steuerfreibetrag): an Stelle des Pionierstatus wird ein
bis zu 100-prozentiger Teil des investierten Kapitals als Steuerfreibetrag
gewährt, der auf mehrere Jahre verteilt werden kann.
•
Abatement of Adjusted Income : jährlich können folgende Steuergutschriften
vorgenommen werden:
-
5% für Wert der für die Produktion benutzten lokalen Halbzeuge
Vorprodukte
-
5% bei Standortlage in einer unterentwickelten Region
-
5% für Kleinunternehmer
•
Increased Capital Allowance: Allgemein werden auf Investitionen, die der
Modernisierung oder Erweiterung bestehender Unternehmen dienen,
Sonderabschreibungen von 20%, sowie jährliche Abschreibungen von 40%
gewährt.
•
Investitionen in Landwirtschaft und Tourismus erhalten umfangreiche
Sondervergünstigungen.
Marktstudie Malaysia Teil II
20
•
Versicherungsaufwendungen für den Export werden doppelt abgezogen,
Werbung im Ausland für die exportierten Produkte kann ebenfalls abgesetzt
werden.
•
Bei Lagerhäusern, in denen
Sonderabschreibungen möglich.
•
Für Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen ist ein Abzug von bis zu
133%, weitere Sonderabschreibungen für der Forschung, Entwicklung und
Mitarbeiterausbildung dienliche Gebäude möglich.
Exportprodukte
gelagert
werden,
sind
Ein Unternehmen, dem der Pionierstatus zuerkannt worden ist, wird eine
teilweise Befreiung von der Einkommenssteuer gewährt. Es muß nur auf 30%
seines Gewinnes Steuern bezahlen. Diese Steuerminderung gilt für 5 Jahre,
beginnend vom Zeitpunkt der Produktionsaufnahme, der vom Minister für
internationalen Handel und Industrie bestimmt wird.
Investitionsprojekte, die in Sabah, Sarawak und im „östlichen Korridor“ der
malaysischen Halbinsel lokalisiert sind, können 80% ihrer Kapitalausgabe
absetzen. Dieser Betrag kann gegen bis zu 85% des zu versteuernden
Einkommens im Veranschlagungsjahr aufgerechnet werden.
Für Investitionsprojekte von nationaler Bedeutung, kann die Regierung auch
weitergehende Steuererleichterungen bis zur völligen Steuerbefreiung einräumen.
Dies sind insbesondere Projekte mit hoher Kapitalintensität und modernster
Technologie, sowie hohem Nutzen für die malaysische Volkswirtschaft.
5.2 Steuerfreibeträge für Investitionen (Investment Tax Allowance/ITA)
Ein Unternehmen dem Investment Tax Allowance gewährt wird, erhält einen
Sonderfreibetrag in Höhe von 60% der anrechenbaren Investitionen, die während
5 Jahren nach der Projektgenehmigung getätigt werden. Dieser Freibetrag kann
gegen bis zu 70% des zu versteuernden Gewinnes im Veranlagungsjahr aufgerechnet werden. Die restlichen 30 % des steuerlichen Gewinns müssen mit dem
jeweils geltenden Satz versteuert werden. Nicht ausgenutzte Freibeträge können
in die folgenden Jahre vorgetragen werden bis sie vollständig aufgebraucht sind.
Investitionsprojekte die in Sabah, Sarawak und im „östlichen Korridor“ der
malaysischen Halbinsel (inkl. Kelantan, Terengganu und Pahang, exkl. Der
Distrikte Lipis, Raub, Jerantut und Cameron Highlands – inkl. der genehmigten
Industriezonen in diesen Distrikten – und dem Distrikt Mersing im Bundesland
Johor) lokalisiert sind, sind für 5 Jahre nur auf 15% ihres zu versteuernden
Einkommens steuerpflichtig.
Marktstudie Malaysia Teil II
21
5.3 Zusätzliche Förderung von Kleinbetrieben
Kleinbetrieben werden gemäß dem „Promotion of Investment Act“, besondere
zusätzliche Förderungsmaßnahmen gewährt.
Mittel- und Kleinbetrieben, deren Eigenkapital RM 500.000 nicht überschreitet
und die in Malaysia unter dem 1965 verabschiedeten „Companies Act“ registriert
sind, sowie eine malaysische Kapitalbeteiligung von mindestens 70% haben, wird
bei Herstellung von förderungswürdigen Produkten oder Ausführung von solchen
Dienstleistungen automatisch der Pionierstatus zuerkannt. Sie erhalten auch eine
100%-ige Zollbefreiung auf Rohstoffe, Baumaterialien, Maschinen und Anlagen,
die nicht lokal erhältlich sind.
Marktstudie Malaysia Teil II
22
6 Steuern
6.1 Einführung
Alle Einkommen von Unternehmen und Einzelpersonen sind grundsätzlich
steuerpflichtig. Neben der Einkommenssteuer bestehen eine Steuer auf Grundstücksgewinne, eine Umsatzsteuer und eine Dienstleistungssteuer. Umsatzsteuer
und Dienstleistungssteuer werden nur auf bestimmte Waren und Dienstleistungen erhoben, die der Finanzminister festlegt.
Der Veranlagungszeitraum für die Einkommenssteuer ist das Kalenderjahr; die
Veranlagung bezieht sich immer auf das Einkommen des unmittelbar vorangegangenen
Jahres. Wenn ein Unternehmen ein
vom
Kalenderjahr
abweichendes Geschäftsjahr hat, sind dies die dem Veranlagungsjahr
vorangehenden 12 Monate.
Das Steuersystem in Malysia ist stark an das englische Steuersystem angelehnt.
Wichtige Steuern stellen die Einkommenssteuer (Income Tax), die Excess Profit
Tax, die Development Tax und die Quellensteuer (Withholding Tax) dar.
Gesellschaften führen üblicherweise 40% des Nettogewinns aus dem Betrieb der
Gesellschaft als Einkommenssteuer ab.
Übersteigt der Nettogewinn 25% des Gesellschaftskapitals oder RM 200.000,-,
so wird eine Excess Profit Tax von 5% erhoben.
Weiterhin existiert eine Development Tax von 5%.
Die Bemessungsgrundlage stellt das Bruttoeinkommen dar, wobei
•
abzugsfähige Betriebsausgaben wie Produktions-, Vertriebs- und
Verwaltungskosten, Sozialabgaben, Pensionsfondsbeiträge sowie nichteinbringbare Forderungen,
•
bereinigte Verluste,
•
sonstige mögliche Abschreibungen und Aufwendungen
davon abgezogen werden.
Eine weitere wichtige Steuer stellt die Quellensteuer oder Withholding Tax von
15% dar, die auf Zahlungen von Zinsen und Lizenzgebühren an Empfänger
außerhalb Malaysias gezahlt wird.
Bei einem Aufenthalt in Malaysia von mehr als 182 Tagen im Jahr zählt eine
Einzelperson als Resident und muß auf ihr gesamtes dort entstandenes Einkommen progressive Einkommenssteuern von 5% bis 45% zahlen, wobei
Freibeträge für Frauen und Kinder möglich sind.
Marktstudie Malaysia Teil II
23
Personen, die nicht als Residents gelten, müssen auf die aus Malaysia bezogenen
Einkommen generell 40% Steuer zahlen, Freibeträge sind hier nicht möglich.
6.2 Quellen zu besteuernder Einkommen
Die folgenden Einnahmequellen unterliegen der Einkommenssteuer:
•
Erträge und Gewinne aus Gewerbe, Handel und selbständiger Tätigkeit,
•
Erträge und Gewinne aus unselbständiger Tätigkeit,
•
Dividenden, Zinsen oder Rabatte,
•
Mieten, Lizenzabgaben oder Prämien,
•
Pensionen, Renten oder andere periodische Zahlungen und
•
andere Erträge und Gewinne mit Einkommenscharakter, die nicht oben
genannt sind.
Zu besteuerndes Einkommen ist der verbleibende Betrag nach Abzug aller
Ausgaben, die vollständig und ausschließlich zur Gewinnung des Einkommens
getätigt worden sind. Besondere Rücklagen oder Reserven für erwartete Verluste
oder Eventualpflichten sind nicht steuerlich absetzbar. Betriebswirtschaftliche
Abschreibungen können nicht steuerlich abgesetzt werden, die Absetzung
gewährter Sonderabschreibungen (Capital Allowances) ist jedoch zulässig.
Steuerlich nicht voll abgesetzte Verluste können unbegrenzt vorgetragen werden,
um sie von zukünftigen Einkommen abzusetzen.
6.3 Körperschaftssteuer
Unternehmen, ob ortsansässig oder nicht, sind für Einkommen, die in Malaysia
anfallen oder aus Malaysia stammen, steuerpflichtig. Einkommen, das aus einem
anderen Land stammt und an ein ortsansässiges Unternehmen weitergeleitet
wird, ist ebenfalls steuerpflichtig. Ein Unternehmen wird als ortsansässig angesehen, wenn die Leitung und Verwaltung ihrer Geschäfte in Malaysia ausgeübt
wird. Die Leitung und Verwaltung eines Unternehmens befinden sich dort, wo
die Sitzungen des Aufsichtsrates bzw. des Vorstandes oder der Geschäftsführung
stattfinden.
6.4 Einkommenssteuer
Alle Personen sind einkommenssteuerpflichtig für alle Einkommen, die in Malasia
bezogen werden oder aus Malaysia stammen. Im Ausland bezogenes Einkommen
ist nicht steuerpflichtig, es sei denn, es wird von einer in Malaysia lebenden
Person dorthin transferiert. Ob eine Person als in Malaysia lebend gilt hängt von
der Dauer ihres Aufenthaltes im Lande ab.
Marktstudie Malaysia Teil II
24
6.5 Umsatzsteuer
Bestimmte importierte oder lokal hergestellte Produkte unterliegen der Umsatzund Dienstleistungssteuer zwischen 5% und 10%, entweder zum Zeitpunkt des
Importes, oder wenn die Produkte vom lokalen Hersteller verkauft werden.
6.6 Quellensteuer
Quellensteuer ist auf Zahlungen an nicht-gebietsansässige Personen in folgenden
Fällen zu leisten:
Lizenzgebühren, Zahlungen für Know-how und spezielle Dienstleistungen,
Vergütungen für die Benutzung beweglicher:
•
Güter 15%
•
Zinsen 20%
•
und Werkverträge 20%
6.7 Doppelbesteuerungsabkommen
Doppelbesteuerungsabkommen sollen die doppelte Besteuerung von internationalen Einkommen wie Geschäftsgewinne, Dividenden, Zinsen und Lizenzabgaben, die in einem Land bezogen und in ein anderes Land transferiert
werden, vermeiden. Malaysia hat solche Steuerabkommen mit folgenden
Ländern abgeschlossen:
•
Australien
•
Bangladesh
•
Belgien
•
China
•
Dänemark
•
Deutschland
•
Finnland
•
Frankreich
•
Großbritannien
•
Indien
•
Indonesien
•
Italien
•
Japan
•
Kanada
•
Korea, Rep.
•
Mauritius
•
Neuseeland
•
Niederlande
•
Nowegen
•
Österreich
•
Pakistan
•
Philippinen
•
Polen
•
Rumänien
•
Singapur
•
Sri Lanka
•
Schweden
•
Thailand
•
Ungarn
•
USA
Marktstudie Malaysia Teil II
25
7 Zoll- und Einfuhrvorschriften
Insgesamt dienen die Einfuhrvorschriften und erhobenen Zölle in Malaysia nicht
als Schutz gegen ausländische Importe, sondern lediglich zur Erhöhung der
Staatseinnahmen. Auch die Devisenbestimmungen erweisen sich als liberal. Die
Auflagen und Beschränkungen beim Import von Produkten sind im folgenden
aufgeführt.
Aus Freizonen ins Ausland exportierte Güter sind nicht zollpflichtig,
•
wenn die Lieferung für den inländischen Verbrauch in das Zollinland (Principle
Customs Area, PCA) zulässig ist, unterliegen sie den für Importe aus dem
Ausland geltenden Zollbestimmungen. In Freizonen niedergelassene
Gesellschaften können jedoch für Produkte, die sie auf dem Inlandsmarkt
verkaufen wollen, beim Finanzministerium die Befreiung vom lmportzoll
beantragen
•
und wenn die in das Zollinland gelieferten Güter direkt als Rohstoffe oder
Bauteile von Herstellern im Zollinland verwendet werden, kann die
importierende Gesellschaft in gleicher Weise Zollbefreiung erhalten, wie für
aus dem Ausland importierte Güter. Da Freizonen außerhalb des Zollinlandes
liegen, erfüllen dorthin exportierte Güter die Voraussetzungen für
Zollrückvergütung.
7.1 Zölle und Zollverfahren
Der Zolltarif von Malaysia (GATT-Mitglied) ist nach der Nomenklatur des Rates für
die Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Zollwesens (NRZZ) aufgebaut. Die
Wertzollsätze betragen ca. 15% bis 25% auf den cif-Preis, für ASEAN- und
Commonwealth-Waren existieren auch Vorzugszölle. Falls unschlüssige Handelsrechnungen vorliegen, setzt die Zollverwaltung den Zoll nach eigenen Unterlagen
fest.
7.2 Ablauf des Zollverfahrens
Das Zollverfahren in Malaysia ist teilweise nicht ganz einfach und enthält umfangreiche Bestimmungen über Rückvergütungen und Nachlässe, so daß ein spezieller
Zollagent eingeschaltet werden sollte. Besonders in den Freihandelszonen oder
bei Geschäften mit Unternehmen, die (zollfrei importierend) für den Export
produzieren, wird diese Maßnahme empfohlen.
Allgemein müssen importierte zollpflichtige Waren innerhalb von 21 Tagen, bzw.
innerhalb von 10 Tagen bei nicht verzollbaren Waren, beim Zoll angemeldet
werden. Sie müssen während dieser Zeit in einem Zolllager oder einem sonstigen
Marktstudie Malaysia Teil II
26
(genehmigten) Lager aufbewahrt werden. Die Lagerfristen können um 6 Monate
verlängert werden.
Die Ware wird zwangsversteigert, wenn sie nicht innerhalb der Frist angemeldet
worden ist. Auch bei der Lagermietung ist Gründlichkeit geboten, da die Ware
auch bei Verzug der Mietzahlungen sofort versteigert wird. Daß der Verkaufserlös
nach Abzug der entstandenen Kosten dem Eigentümer einen Monat zur Verfügung steht, ist dann nur ein schwacher Ersatz.
In Ost-Malaysia beträgt die maximale Lagerdauer 12 Monate.
1/10 des Zollbetrages wird auch bei wieder ausgeführten Waren als
Bearbeitungsgebühr einbehalten, außer bei Wiederausfuhr innerhalb von 3
Monaten.
7.3 Weitere Abgaben bei der Wareneinfuhr
Es muß eine Surtax von 5% des cif-Wertes entrichtet werden; ausgenommen
sind schwere Industriemaschinen, sowie Druckerzeugnisse, Mineralöl und einige
Produkte für die Landwirtschaft.
Außerdem muß eine Salestax von 10% auf die Summe aus cif-Wert, Zoll und
Surtax gezahlt werden; die Ausnahmen entsprechen denen der Surtax. Auf KFZ,
Reifen und Batterien ist allerdings eine höhere Salestax zu entrichten.
7.4 Restriktionen
Viele Waren können ohne Beschränkung importiert werden, sie fallen unter die
"Open General Licence". Dazu zählen vor allen Dingen Investitionsgüter, die in
Malaysia nicht ausreichend produziert werden (können). Wird durch staatliche
Stellen importiert, brauchen keine Lizenzen besorgt werden.
Bei einigen Waren, wozu z.B. auch Nahrungsmittel zählen, sind Lizenzen
erforderlich oder es existieren Sondervorschriften.
Die Lizenzvergabe erfolgt durch den Director General of Customs. Die Lizenz ist
für ein Jahr lang gültig und kann entsprechend dem Warenvertrag verlängert
werden, wobei die Ware dann innerhalb des angegebenen Zeitraumes eintreffen
sollte.
Waren aus Israel und Südafrika dürfen nicht eingeführt werden.
Marktstudie Malaysia Teil II
27
7.5 Warenbegleitpapiere
Die Handelsrechnungen müssen folgende Angaben enthalten:
•
Anzahl der Frachtstücke,
•
Art der Frachtstücke,
•
Marken und Nummern der einzelnen Frachtstücke,
•
Beschreibung der Waren wie üblich,
•
Brutto- / Nettogewicht,
•
fob-Wert,
•
cif-Kosten,
•
cif-Wert der Ware (für jede Warenart getrennt angeben, wenn
unterschiedliche Zolltarifpositionen vorliegen),
•
Abgangsort / Ursprungsland.
Die Rechnungen müssen dreifach, allerdings unbeglaubigt, in englischer Sprache
vorliegen, wobei das Original beim Zoll vorgelegt werden muß.
Lieferungen in die Bundesstaaten Sabah und Sarawak müssen gesonderte
Angaben über Fracht, Versicherung, eventuelle Rabatte sowie einfach
beglaubigte Ursprungszeugnisse des Erzeugnisses enthalten.
Bei Lieferungen nach West-Malaysia müssen Ursprungszeugnisse allgemein nur
bei Waren aus den Commonwealth-Ländern vorliegen.
7.6 Warenmuster
Warenmuster, die tatsächlich nicht in den Verkauf gehen, können mit
Genehmigung der Zollverwaltung zollfrei eingeführt werden. Bei Wertmustern,
die nur eine gewisse Zeit in Malaysia verbleiben sollen, muß eine Sicherheit
hinterlegt werden; die Wertmuster müssen innerhalb einer (verlängerbaren) Frist
von drei Monaten wiederausgeführt werden.
Marktstudie Malaysia Teil II
28
8 Visums- und Aufenthaltsbestimmungen
8.1 Passvorschriften
Deutsche Staatansangehörige können als Tourist oder Geschäftsreisende für die
Dauer von bis zu drei Monaten nach Malaysia einreisen, sofern der Reisepaß bei
der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist und ein Ausreiseticket
vorgewiesen werden kann. Längere Aufenthalte in Malaysia sind nur möglich bei
Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses,
Praktikums,
Studiums, Forschungsvorhabens oder selbständiger Tätigkeit, wobei ein sog. ,,beal sponsor"
(Arbeitgeber) in Malaysia oder Deutschland das entsprechende Visum beantragen
muß.
8.2 Visumsvorschriften
Staatsangehörige von Ländern des Commonwealth (ausgenommen Indien,
Bangladesh, Pakistan und Sri Lanka), „British protected persons“ sowie Staatsangehörige der Republik Irland, der Schweiz, der Niederlande, San Marinos und
Liechtensteins brauchen kein Visum für die Einreise nach Malaysia.
Staatsangehörige Belgiens, Dänemarks, Deutschlands, Finnlands, Islands, Japans,
Luxemburgs, Norwegens, Österreichs, Schwedens, der Republik Korea, Tunesiens,
Italiens, Frankreichs und den U.S.A. benötigen für einen Besuch Malaysias bis zu
3 Monaten kein Visum.
Staatsangehörige der ASEAN-Länder, Argentiniens, Tschechiens, Polens,
Südafrikas und Ungarn benötigen für einen Besuch, der nicht über 1 Monat
dauert, kein Visum.
Staatsangehörige Afghanistans, Albaniens, Bulgariens, der Gemeinschaft
Unabhängiger Staaten, des Irans, Iraks, Lybiens, Rumäniens, Syriens und der
Arabischen Republik Jemen brauchen für einen Besuch Malaysias, der nicht über
2 Wochen hinausgeht, kein Visum.
Staatsangehörige Nordkoreas, Kubas, Vietnams, Chinas und Personen, die ein
„Hongkong Certificate of Identity“ haben, dürfen nur nach Genehmigung ihres
Visumantrages nach Malaysia einreisen.
8.3 Visumsantrag
Visumanträge für die Einreise nach Malaysia sind in der nächsten diplomatischen
Vertretung Malaysias im Ausland zu stellen. In Ländern, in denen Malaysia nicht
Marktstudie Malaysia Teil II
29
vertreten ist, sind Anträge bei der nächsten britischen Botschaft oder der
britischen High Commission zu stellen.
8.4 Arbeitsvisum
Der Arbeitgeber/Kunde/Geschäftspartner in Malaysia muß das Arbeitsvisum beim
Immigration Department in Malaysia bzw. Konsularabteilung in Deutschland
beantragen. Die Aufenthaltserlaubnis für Angehörige muß ebenfalls beantragt
werden. Für die Beantragung eines Arbeitsvisums in Malaysia benötigt
der Arbeitgeber/Kunde/Geschäftspartner folgendes:
•
Eine Kopie der ersten beiden Seiten des Reisepasses,
•
in einigen Fällen ein Lebenslauf in englischer Sprache (Bio Data),
•
Beschreibung der Tätigkeit,
•
drei Paßfotos.
Die Antragsteller müssen zur Ausstellung des Arbeitsvisums ggf. persönlich
vorsprechen.
8.5 Beschäftigung ausländischen Personals
Die malaysische Regierung strebt an, daß Malaysier im Laufe der Zeit in allen
Arbeitsbereichen geschult und auf allen betrieblichen Ebenen beschäftigt werden.
Ausländische Unternehmen dürfen jedoch das erforderliche Personal für Bereiche
mitbringen, in denen nicht genügend ausgebildete malaysische Arbeitskräfte zur
Verfügung stehen. Darüber hinaus dürfen ausländische Unternehmen gewisse
Schlüsselpositionen (Key Posts) ständig mit Ausländern besetzen.
Unternehmen sollen alle Anstrengungen unternehmen, um mehr malaysische
Arbeitskräfte auszubilden, damit die Beschäftigungsstruktur auf allen Ebenen
eines Unternehmens die multikulturelle Zusammensetzung des Landes
wiederspiegelt.
Marktstudie Malaysia Teil II
30
9 Arbeitsmarkt und Arbeitskräfte
9.1 Einführung zur Arbeitsmarktsituation
Einer von Malaysias größten wirtschaftlichen Vorteilen sind seine Arbeitskräfte.
Sie gelten als fleißig und diszipliniert, und sie sind gebildet und lernfähig. Die
Lohnkosten in Malaysia sind im Vergleich mit Industrienationen sehr niedrig; die
Arbeitsproduktivität und der Qualitätsstandard sind jedoch hoch.
Viele Arbeitskräfte besitzen die Grundfähigkeiten für die Arbeit in der Industrie.
Die Zahl der Akademiker und Techniker, sowie der Fachschulen und anderen
Ausbildungsstätten steigt ständig.
Es ist das Hauptziel der beruflichen Förderungsmaßnahmen in Malaysia, die
Produktivität der Arbeitskräfte durch Bildung und Ausbildung zu verbessern. Es
wird erwartet, daß die Zahl der Arbeitskräfte von 7 Millionen in 1990 auf 9,4
Millionen im Jahr 2000, d.h. um 2,9 % ansteigt.
Die meisten Schulabgänger haben mindestens Hauptschulabschluß und sprechen
die Landessprache, Bahasa Malaysia, und Englisch. Sie können deshalb
problemlos in neue Verfahren und Fertigkeiten eingewiesen werden. Der
Arbeitsmarkt in Malaysia ist frei und unterliegt nur dem normalen Wettbewerb.
Die Arbeitgeber-Arbeitnehmerbeziehungen sind klar und harmonisch.
Bild 9.1: Lohnkosten
der asiatischen
Länder im Vergleich
mit Deutschland
Indon esien
Ph ilippinen
Thailan d
M alaysia
Sing ap ur
Südko rea
Taiw an
D eutschlan d
0
10
20
30
40
50
Lohn ko sten (D M /h )
Quelle: IPA
Marktstudie Malaysia Teil II
31
Auf Grund des allgemeinen wirtschaftlichen Zuwachses herrscht eine gewisse
Knappheit an Facharbeitskräften. Die für europäische Verhältnisse niedrige
Arbeitslosenquote von knapp 3% ist beispiellos.
Facharbeiter werden zum Beispiel vom MARDA, dem führenden berufsbildenden
Institut vermittelt.
Es empfiehlt sich allerdings, die weitere spezielle Ausbildung im eigenen Betrieb
vorzunehmen.
9.2 Führungspersonal
Jährlich verlassen etwa 20.000 Absolventen die lokalen Universitäten und
Fachschulen, von den etwa die Hälfte aus den Naturwissenschaftlichen und
technischen Zweigen kommt. Sie stellen den Nachwuchs für die von der Industrie
benötigten Fach- und Führungskräfte. Das Potential für beruflich qualifiziertes
Personal wird noch durch die im Ausland studierenden Malaysier erhöht.
Bildungsmöglichkeiten für Führungskräfte werden von Instituten wie der
„National Productivity Corporation“ (NPC), dem „Malaysian Institute of
Management“ und dem „Malaysian Institute of Personnel Managers“ geboten.
Andere
Bild 9.2:
Bildungsstruktur
C
O
L
L
E
G
E
Medizin
Ingenieurswesen
Jura
Bachelor of Arts
Berufsschule
Weiterführende Schule
Klassen 1-4
Grundschule
Klassen 1-6
Kindergarten
Kindertagesstätte
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
Alter
Quelle: IPA
Marktstudie Malaysia Teil II
32
9.3 Arbeitskosten, Löhne und Gehälter
In Malaysia gibt es keine Mindestlohnvorschriften für die Industrie. Die Grundlöhne sind vom Standort und Arbeitsbereich abhängig. Zusätzliche Leistungen
wie Erfolgsbeteiligung, Sonderzahlung, Arbeitskleidung, Transport zur Arbeit
oder Fahrgeldzuschuß, Leistungsprämien etc. werden von Firma zu Firma
unterschiedlich behandelt.
Gehälter und Sonderleistungen für Führungskräfte und leitende Angestellte sind
abhängig von der Branche und der Gehaltspolitik der Unternehmen. Zusätzlich
bieten die meisten Firmen Sonderleistungen wie kostenlose medizinische
Versorgung, Unfall- und Lebensversicherung, Firmenwagen oder Zuschuß zum
eigenen Wagen, Erfolgsbeteiligung, zusätzliche Altersversorgung oder erhöhte
Beiträge zur Rentenversicherung.
Die Lohnkosten in Malaysia sind relativ niedrig gemessen am deutschen Lohnniveau. Sie schwanken regional. Richtwerte von 1998 geben folgendes Bild:
Bild 9.3:
Lohnrichtwerte
4000
3500
Monatsgehalt (DM / Monat)
3000
2500
2000
1500
1000
500
Verkaufsleiter
Produktionsleiter
Sachbearbeiter
(Akademiker)
Sekretärin
Ingenieur
Vorarbeiter
Facharbeiter
Arbeiter, angelernt
0
Beruf
Minimalwert
Maximalwert
Quelle: IPA
Üblicherweise wird 1 Monatsgehalt als Jahresbonus gezahlt.
Marktstudie Malaysia Teil II
33
9.4 Lohnnebenkosten
Die Lohnnebenkosten entstehen für den Arbeitgeber in Form eines Anteils an der
Unfall-,Krankheits- und Altersversorgung von etwa 15% des Bruttolohns. Weiterhin müssen etwa 15% bis 20% des Bruttolohns als Zuschüsse zur Wohnung, für
medizinische Betreuung und Transportkosten gezahlt werden.
9.5 Arbeitsverwaltung und Arbeitsvermittlung
Büros der Arbeitsämter, die über das ganze Land verteilt sind, bieten Arbeitgebern und Arbeitsuchenden ihre Unterstützung. Arbeitgeber können detaillierte
Informationen über Arbeitsuchende bekommen, die beim Arbeitsamt registriert
sind. Die Vermittlungsbüros haben u.a. folgende Aufgaben:
•
Sie führen öffentliche Werbung durch, um die Arbeitgeber bei der Suche
nach Arbeitskräften zu unterstützen.
•
Sie bereiten die Vorstellung und Auswahl von Bewerbern sowie
Eignungstests vor.
Außerdem gibt es genehmigte private Arbeitsvermittlungsfirmen.
9.6 Arbeitsgesetzgebung, Arbeitszeit und Feiertage
Das Arbeitsgesetz von 1955 ist die Rechtsgrundlage für alle Bestimmungen und
Bedingungen von Arbeitsverhältnissen. Das Gesetz legt Mindesbestimmungen für
Beschäftigungsverhältnisse fest. Dazu gehören:
1. Ein Arbeitsvertrag, durch den eine Person angestellt wird, ob schriftlich oder
mündlich, ausdrücklich oder stillschweigend vereinbart, muß eine
Kündigungsfrist zu seiner Beendigung enthalten.
2. Löhne dürfen nicht später als 7 Tage nach dem Ende der Lohn- bzw.
Arbeitsperiode gezahlt werden.
3. Frauen dürfen in keinem industriellen oder landwirtschaftlichen Unternehmen
in der Zeit von 22 bis 5 Uhr beschäftigt werden. Auf Antrag können
Ausnahmen von dieser Beschränkung gewährt werden.
4. Zehn gesetzliche Feiertage in jedem Kalenderjahr müssen bezahlt werden.
5. Der bezahlte Jahresurlaub für Arbeitnehmer mit weniger als zwei Jahren
Dienstzeit beträgt acht Tage, zwölf Tage für Arbeitnehmer mit mehr als zwei,
aber weniger als fünf Jahren Dienstzeit und 16 Tage für Arbeitnehmer mit
über fünf Jahren Dienstzeit.
Marktstudie Malaysia Teil II
34
6. Maximal 14 bis 22 bezahlte Krankheitstage pro Jahr, je nach Länge der
Dienstzeit, wenn ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist bis zu insgesamt
60 Tagen pro Jahr.
7. Die normale Arbeitszeit darf acht Stunden pro Tag und 48 Stunden in der
Woche nicht überschreiten.
8. Überstunden werden an normalen Arbeitstagen mit dem Eineinhalbfachen
des normalen Stundenlohns, an Ruhetagen mit dem Zweifachen und an
öffentlichen Feiertagen mit dem Dreifachen des normalen Stundenlohns
bezahlt.
Die allgemeine Arbeitszeit beträgt
•
8 Stunden pro Tag,
•
bei 6 Arbeitstagen in der Woche.
•
Maximal darf insgesamt 48 Stunden in der Woche gearbeitet werden.
•
Es sind allerdings jedem Beschäftigten 64 Überstunden im Monat erlaubt.
•
Es gibt insgesamt 13 gesetzliche Feiertage:
Tabelle 9.1 : Feiertage
Datum
Feiertag
1. Januar
Neujahr
1. Februar
City Day (Kuala Lumpur)
16.-17. Februar ( variabel)
Chinesisches Neujahr
17. April (variabel)
Awahl Muharam
1. Mai
Tag der Arbeit
29. Mai (variabel)
Vesak
5. Juni (variabel)
Geburtstag des Königs
variabel
Hari Raja Puasa
31. August
Malaysischer Nationalfeiertag
7. November ( variabel)
Deepalavi
variabel
Geburtstag des Propheten
19. Dezember ( variabel)
1. Tag des Ramadhan
25. Dezember
Weihnachten
Marktstudie Malaysia Teil II
35
9.7 Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Um das Entstehen von verantwortungsbewußten Gewerkschaften zu unterstützen, sind in Übereinstimmung mit der Regierungspolitik folgende Gesetze
verabschiedet worden:
1. Gewerkschaftsgesetz (Trade Union Act, 1959)
2. Richtlinien für Gewerkschaften (Trade Union Regulations, 1959)
In diesen Bestimmungen ist folgendes geregelt:
1. Gewerkschaften sollen ihre Mitgliedschaft auf Angehörige eines bestimmten
Gewerbes, Berufs oder Industriezweigs begrenzen.
2. Alle Gewerkschaften müssen offiziell registriert sein.
3. Eine Gewerkschaft darf nur dann einen Streik organisieren, wenn sie die
Zustimmung von mindestens 2/3 ihrer Mitglieder durch geheime Abstimmung
erhalten hat.
4. Alle Gewerkschaften werden regelmäßig kontrolliert, um die Einhaltung der
Bestimmungen zu gewährleisten.
Die Gewerkschaften haben ca. 500.000 Mitglieder. Ihre Position ist jedoch nicht
besonders stark, da auf Grund einer niedrigen Arbeitslosenquote keine
Lohnkämpfe stattfinden.
Während Tarifverhandlungen sind Streiks generell nicht erlaubt. Insgesamt haben
die malaysischen Gewerkschaften kein Mitbestimmungsrecht im deutschen
Sinne.
9.8 Die Bewertung der malaysischen Arbeitskräfte im Vergleich
Die Bewertung zeigt, daß Malaysia an dritter Stelle der benachbarten asiatischen
Staaten steht. Bei guter Verfügbarkeit und guten (relativ niedrigen) Kosten wird
gute Qualität erzeugt.
Marktstudie Malaysia Teil II
36
Qualität
Verfügbarkeit
Südkorea
Hong Kong
Taiwan
Singapur
Japan
Vietnam
Philippinen
Malaysia
Thailand
Indonesien
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
China
Bewertung*
Bild 9.4 : Bewertung
der Arbeitskräfte
Südostasiens
Kosten
* 10 = bester W ert; 1 = schlechtester W ert
Quelle: IPA
Allgemein werden Fleiß, Einsatzfreude und die leichte Erlernbarkeit manueller
Tätigkeiten der malaiischen Arbeiter gelobt. Besonders die chinesischen und
indischen Arbeiter fallen positiv auf. Als problematisch wird lediglich die
Umstellung der malaiischen Landarbeiter auf die industriellen Tätigkeiten
angesehen.
Marktstudie Malaysia Teil II
37
10 Banken, Finanzierung und Devisenverkehr
10.1 Die Zentralbank
Die Zentralbank Malaysias (Bank Negara) ist für die Aufsicht über das Bankensystem verantwortlich. Sie gibt die malaysische Währung aus und fungiert als
Bankier und Finanzberater der Regierung. Sie führt die Devisenkontrolle durch
und ist die letzte Refinanzierungsinstitution des Banksektors.
10.2 Kreditinstitute
In Malaysia sind 38 zugelassene Geschäftsbanken (Commercial Banks) mit 895
Geschäftsstellen tätig. Hiervon haben 22 lokalen Rechtsstatus, während 16 im
Ausland registriert sind. Weitere 29 ausländische Banken sind durch
Repräsentanten vertreten, durch die sie jedoch keine normalen Bankgeschäfte
tätigen dürfen.
Zwölf Handelsbanken (Merchant Banks) bieten umfassende Bankdienstleistungen
für Handel, Export und ähnliche Geschäfte. Viele haben enge Kooperationsverbindungen mit ausländischen Banken
Zu den übrigen Banken zählt die Islamische Bank, die alle normalen
Bankdienstleistungen nach islamischen Bank- und Kreditprinzipien bietet. Die
Islamische Bank Malaysias hat 23 Filialen im ganzen Land.
Finanzierungsinstitute für spezielle Entwicklungsaufgaben sind die Malaysian
Development Bank of Malaysia, die Bank Industry Malaysia und die Bank
Pertanian Malaysia. Die MIDF ist eine Gemeinschaftsgründung der Regierung mit
privaten Instituten für mittel- und langfristige Industriefinanzierungen. Bank
Pertanian bietet kurz- und mittelfristige Darlehen zur Finanzierung der
Landwirtschaft.
Es gibt 47 weitere Finanzierungsinstitute mit 469 Zweigstellen, die Spareinlagen
annehmen, Ratenkredite gewähren, Leasing finanzieren und Baudarlehen geben.
Daneben arbeiten 111 registrierte Leasinggesellschaften.
Sieben Diskont- und Wechselbanken nehmen kurzfristige Einlagen an. Sie dürfen
ihre Mittel jedoch nur in Schatzbriefe, Regierungsanleihen, Bankwechsel und
negoziierbare Einlagepapiere investieren.
Factoring-Leistungen werden von neun Factoring-Gesellschaften angeboten.
Es gibt 29 Investment-Gesellschaften bzw. Investment Fonds in Malaysia, von
denen 14 als geschlossenen Fonds arbeiten. Die bei weitem größte Investment-
Marktstudie Malaysia Teil II
38
Gesellschaft ist der National Unit Trust, der als Instrument der Vermögensbildung
für den malaysischen Teil der malaysischen Bevölkerung gebildet wurde. Offizielle
Richtlinien schreiben vor, daß der größte Teil der Mittel dieser Fonds in
mündelsichere Papiere malaysischer börsennotierter Unternehmen investiert wird.
Die Malaysia Export Credit
versicherungen und –garantien.
Insurance
Berhad
bietet
Export(-kredit-)-
10.3 Richtlinien für den Devisenverkehr
Die gegenwärtigen Richtlinien der Devisenkontrolle sind liberal und gelten
gleichermaßen für alle Länder außer Israel und die Republik Südafrika, für die
besondere einschränkende Regelungen gelten.
Die folgenden wesentlichen Bestimmungen der Devisenkontrolle sind für
ausländische Investoren direkt relevant:
Direkt- und Portfolioinvestitionen
Nicht-Gebietsansässige benötigen für Direkt- oder Portfolio-Investitionen in
Malaysia keine Genehmigung des Amtes für Devisenkontrolle (Controller of
Foreign Exchange, kurz „Devisenkontrolle“).
10.4 Überweisungen ins Ausland
Zahlungen in Länder außerhalb Malaysias können in jeder Währung außer der
Israels und der Republik Südafrikas erfolgen. Zahlungen innerhalb Malaysias
müssen in Ringgit, der malaysischen Währungseinheit, vorgenommen werden.
Alle Zahlungen an Nicht-Gebietsansässige sind für jeden Zweck, einschließlich
Repatriieren von Kapital und Gewinnen, ohne Beschränkungen erlaubt. Für
Überweisungen von mehr als RM 10.000,- oder dem Gegenwert in ausländischer
Währung
muß
eine
einfache
statistische
Meldung
erfolgen.
Geschäftsbanken sind autorisiert, solche Zahlungen unabhängig von ihrer Höhe
zu genehmigen. Die Banken müssen die Genehmigung des Amtes für
Devisenkontrolle einholen in Fällen von Transfer von Investitionen in Wertpapiere
oder Immobilien im Ausland und für Bereitstellung von Sicherheiten und
Kreditvergaben an Nicht-Gebietsansässige, sofern diese aus Krediten im Inland
finanziert werden. Es sollen grundsätzlich keine Investitionen im Ausland durch
inländische Kredite finanziert werden.
10.5 Exporteinnahmen
Ein einfaches Formular (KPW X) muß für alle Exporte, deren Wert RM 20.000,pro Sendung überschreitet, ausgefüllt werden. Das Formular bedarf keiner
Genehmigung, es wir der Zollbehörde bei der Ausfuhr übergeben.
Marktstudie Malaysia Teil II
39
Exporteinnahmen in fremden Währungen (außer denen von Israel und Südafrika)
oder in Ringgit von Auslandskonten, müssen innerhalb der Zahlungsfristen im
Exportvertrag nach Malaysia repatriiert werden. Die Frist soll sechs Monate nach
dem Datum des Exports nicht überschreiten.
10.6 Finanzierung von Standorten
Günstige Kreditkäufe von Fabrikgebäuden werden von der Malaysian Industrial
Estates Limited Miel, einer Tochter der MIDF, angeboten.
Ausländische Unternehmen können zur Finanzierung ihrer Vorhaben auf dem
lokalen Kapitalmarkt Finanzmittel bis zu der Höhe des eingezahlten Grundkapitals
aufnehmen. Darlehen über 500.000 M-Dollar bedürfen allerdings der
Zustimmung der Zentralbank. Bei der Einplanung solcher Darlehen muß bedacht
werden, daß bis zur Auszahlung der beantragten und genehmigten Beträge
durchaus mehrere Monate vergehen können.
Marktstudie Malaysia Teil II
40
11 Technologietransfer
11.1 Technologiepolitik
Alle Projekte im Produktionssektor, die ihre Lizenz nach dem „Industrial
Coordination Act, 1975“ erhalten haben, benötigen für jeden Vertrag lt.
Abschnitt 2 unten mit ausländischen Partnern die vorherige schriftliche
Genehmigung des Ministeriums für internationalen Handel und Industrie (MITI).
Hierdurch soll gewährleistet werden, daß:
1. der Vertrag dem inländischen Partner keine schwerwiegenden und nicht zu
rechtfertigen Beschränkungen oder Benachteiligungen auferlegt,
2. der Vertrag nationale Interessen nicht beeinträchtigt und
die Zahlung von Gebühren (falls zutreffend) dem Stand der zu transferierenden
Technologie angemessen ist.
11.2 Vertragsarten
Verträge über Technolgietransfer betreffen Lizenzrechte an bestimmten Verfahren, Formeln oder Produktionstechnologien (die patentiert oder nicht
patentiert sein können) sowie andere für die Errichtung einer Anlage
erforderlichen Kenntnisse, Erfahrungen, technische Dienstleistungen und sonstige
Unterstützung.
In diesem Rahmen können spezielle Verträge in folgenden Formen abgeschlossen
werden:
•
Joint-Venture-Vertrag,
•
Vertrag zur Gründung eines Joint-Venture-Unternehmens mit zwei oder
mehr inländischen oder ausländischen Firmen,
•
technische-Hilfe- und Know-how-Vertrag,
•
Vertrag zwischen zwei oder mehr Parteien, gemäß dem, daß eine Partei
technische Dienstleistungen und Know-how für die Herstellung bestimmter
Produkte gegen (Lizenz-) Gebühren zur Verfügung stellt.
Marktstudie Malaysia Teil II
41
11.3 Lizenzvertrag und -vergabe
Ein Vertrag zwischen dem Lizenznehmer und dem Lizenzgeber verläuft so, daß
letzterer dem Lizenznehmer eine Lizenz oder gewisse Rechte an Patenten,
Warenzeichen oder anderem gewerblichen oder geistigen Eigentum für die
Herstellung von Produkten gegen (Lizenz-) Gebühren gewährt.
Das Interesse an reinen Lizenz- und Know-How-Verträgen ist in Malaysia relativ
schwach ausgeprägt. Beliebter sind hingegen Joint-ventures mit Lizenzvergaben,
so daß eine bessere Kontrolle über die Einhaltung der Bestimmungen und den
Gebühreneingang möglich ist.
Ein Lizenzabkommen muß vom Ministry of Trade and Industry genehmigt
werden.
Die Vergütung für technisches Knowhow erfolgt normalerweise basierend auf
dem Netto-Umsatz (ca. 1% bis 5%), Vorab-Zahlungen werden kaum
vorgenommen. Ein Lizenzvertrag wird für die Dauer von 5 Jahren geschlossen
und kann bei frühzeitigem Antrag von der Regierung verlängert werden.
Der Lizenzgeber zahlt auf alle an ihn gezahlten Lizenzgebühren eine
Quellensteuer entsprechend dem Doppelbesteuerungsabkommen oder 15%.
Im Lizenzvertrag müssen
•
die Technologie,
•
die vorgesehene Produktion,
•
die Eigenschaften der hergestellten Produkte,
•
und die Art der bereitgestellten Assistenz
detailliert enthalten sein. Streitigkeiten aus Lizenzverträgen werden durch
Schiedsgerichtverfahren in Malaysia mit malaysischem Recht geregelt werden.
11.4 Patentvertrag und Patentgesetz
Ein Patentcertrag ist ein Vertrag zwischen zwei oder mehr Parteien, in dem eine
Partei der/dem anderen das Recht gewährt, ihre Patente und Warenzeichen für
die Herstellung gewisser Produkte gegen eine bestimmte Gebühr zu benutzen.
Malaysia bietet in- und ausländischen Investoren im Bereich des gewerblichen
geistigen Eigentums angemessenen Schutz. Patentschutz wird in Malaysia durch
das Patentgesetz von1983 und der am 1.10.1986 in Kraft getretenen
Patentverordnung geregelt.
Gemäß diesen Bestimmungen kann ein Antrag auf Erteilung eines Patents direkt
in Malaysia gestellt werden, und die Eintragung gilt für ganz Malaysia. Das
Marktstudie Malaysia Teil II
42
Gesetz sieht vor, daß ein Patent fünfzehn Jahre nach dem Datum seiner Erteilung
ausläuft. Der Inhaber eines Patentes hat das Recht die patententierte Erfindung
zu verwerten, den Patentanspruch abzutreten oder zu übertragen sowie
Lizenzverträge abzuschließen. Malaysia ist Mitglied der Pariser Konvention,
wodurch weiterer Schutz im Bereich des gewerblichen, geistigen Eigentums im
Lande gewährt wird. Malaysias Gesetze über gewerbliches Eigentum bieten
Malaysiern und Ausländern Gleichbehandlung.
11.5 Warenzeichengesetz
Der Schutz von Warenzeichen ist in Malaysia durch den „Trade Marks Act, 1976“
und die „Trade Mark Regulations, 1983“ gewährleistet. Das Gesetz ist in
Anlehnung an die Gesetze einiger Industrieländer entworfen worden und bietet
angemessenen und wirksamen Schutz für eingetragene Warenzeichen in
Malaysia. Ein eingetragenes Warenzeichen darf von keiner Person und keinem
Unternehmen außer dem Inhaber und dem von ihn autorisierten Benutzern
verwendet werden. Bei unberechtigter Benutzung können Verfahren wegen
Verletzung eingeleitet werden. Der Schutz eines Warenzeichens ist zeitlich
unbegrenzt, vorausgesetzt, seine Eintragung wird in regelmäßigen Abständen
verlängert und es wird weiterhin verwendet.
Marktstudie Malaysia Teil II
43
12 Gründung eines Unternehmens
12.1 Unternehmensformen
Dem ausländischen Investor stehen im wesentlichen drei Organisationsformen
zur Verfügung. In Malaysia können unternehmerische Tätigkeiten in folgenden
Rechtsformen ausgeübt werden:
•
die Repräsentanz, das sogenannte „Representative Office“
•
als Personengesellschaft von zwei oder mehr (aber nicht mehr als 20)
Partnern
•
als lokale (Kapital-) Gesellschaft, die nach malaysischem Recht gegründet ist,
oder von einer ausländischen (Kapital-) Gesellschaft, die nach den
Vorschriften des ,,Companies Act, 1965" registriert ist.
Die oben genannten Unternehmensformen gelten für jede Art von Geschäftstätigkeit. In einer Personengesellschaft sind die Partner gesamtschuldnerisch für
Schulden und andere Verpflichtungen haftbar, falls das Betriebsvermögen im
Haftungsfall nicht ausreicht. Es können formelle Partnerschaftsverträge abgeschlossen werden, um die Rechte und Pflichten jedes Partners zu regeln, dies ist
jedoch nicht zwingend vorgeschrieben.
Alle Einzelfirmen und Personengesellschaften müssen im Gewerberegister (Registrar of Businesses) nach den Vorschriften der Gewerbeordnung (Registration of
Business Ordinance, 1956) eingetragen werden.
Daneben besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, bestehende Unternehmen zu erwerben oder sich daran zu beteiligen, oder ein Gemeinschaftsunternehmen mit malaysischen Partnern zu gründen. Personengesellschaften,
also die offene Handelsgesellschaft und die Kommanditgesellschaft deutschen
Rechts, für die der malaysische Partnership Act die rechtlichen Rahmenbedingungen setzt, sind in Malaysia wenig verbreitet.
12.2 Repräsentanz
Eine Repräsentanz kann von einem deutschen Unternehmen als Organisationsform nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn sich ihr Tätigkeitskreis auf
unentgeltliche Marketing- und Serviceleistungen beschränkt, die von der
Repräsentanz für das Stammhaus erbracht werden. Insbesondere ist es der
Repräsentanz untersagt, wirksame Verträge abzuschließen. Die Repräsentanz ist
bei der Malaysian Industrial Development Authority anzumelden. Hinzuweisen ist
darauf, daß die Repräsentanz keine eigene Rechtspersönlichkeit hat. Das heißt,
Marktstudie Malaysia Teil II
44
das Stammhaus haftet in vollem Umfang für die von der Repräsentanz und den
dortigen Vertretern entfaltete Tätigkeit.
Aus dem beschränkten Tätigkeitskreis der Repräsentanz ergibt sich, daß von einer
Investition im eigentlichen Sinn noch keine Rede sein kann. Die Errichtung eines
„Representative Office“ kann sinnvollerweise nur dann in Erwägung gezogen
werden, wenn es darum geht, die Marktbedingungen in Malaysia zu erkunden,
um operative Entscheidungen vorzubereiten.
12.3 Kapitalgesellschaften
Folgende Unternehmensformen gelten in Malaysia als Kapitalgesellschaften
(Companies). Sie unterliegen dem ,,Companies Act, 1965", der drei
Unternehmensformen vorsieht:
•
Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Höhe ihres Gesellschaftskapitals
(Company Limited by Shares)
•
Gesellschaft, deren Haftung durch Garantien begrenzt ist (Company Limited
by Guarantee)
•
Gesellschaft ohne Haftungsbegrenzung (Unlimited Company).
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Die Haftung der Gesellschafter ist durch den Gründungsvertrag auf den
Nennwert ihrer Kapitalanteile beschränkt. Abhängig von der Zahl der
Gesellschafter ist die Gesellschaft ,,privat" oder ,,öffentlich".
„Private“ Kapitalgesellschaft (Private Company/Sendirian Berhad, SDN.BHD.)
Die am häufigsten von Auslandsinvestoren in Malaysia benutzte Gesellschaftsform ist die sogenannte private company limited by shares. Die private company
kann gemäß Sect. 15 Companies Act errichtet werden, wenn ihre Satzung
folgende Bestimmungen enthält:
•
Das Recht zur Übertragung von Geschäftsanteilen ist beschränkt
•
die Anzahl der Gesellschafter ist auf - 50 beschränkt
•
eine öffentliche Aufforderung zur Zeichnung von Geschäftsanteilen ist
untersagt
•
und eine öffentliche Ausschreibung von Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung
ist ausgeschlossen.
Marktstudie Malaysia Teil II
45
Funktional entspricht die SDN.BHD. der deutschen GmbH, wenngleich zum Teil
erhebliche strukturelle Unterschiede bestehen. Die SDN.BHD. ist eine juristische
Person, die mit eigener Rechtspersönlichkeit ausgestattet ist. Die Haftung der
Gesellschafter ist auf den Nominalwert der von ihnen gezeichneten Anteile dem
sogenannten ,“paid-up capital“, beschränkt. Sind die Anteile voll eingezahlt, so
haften die Gesellschafter darüber hinaus nicht für Verbindlichkeiten der
Gesellschaft.
Das malaysische Gesellschaftsrecht sieht keine Mindesthöhe des ,,paid-up
capital“ vor. Eine SDN.BHD. kann daher mit zwei Geschäftsanteilen im
Nennwert von je
M$ 1,-- gegründet werden und nach der Gründung ihre
Geschäftstätigkeit aufnehmen. Allerdings wird jeder ernsthafte Investor seine
malaysische Tochtergesellschaft abhängig von Art und
Umfang
der
geschäftlichen Betätigung, mit einem hinreichenden Kapital ausstatten.
Im Unterschied zu Deutschland ist die Einmanngesellschaft unzulässig.
Besonderheiten bestehen auch beim Halten von Geschäftsanteilen an malaysischen Kapitalgesellschaften durch Ausländer oder ausländische Unternehmen.
Dies hat folgenden Hintergrund:
Ziel der Anfang der Siebziger Jahre in Malaysia eingeleiteten neuen Wirtschaftspolitik war die Beseitigung der Armut unter allen Malayen und die Schaffung
von Lebensverhältnissen, die eine Identifikation mit dem malaysischen Staat erlauben. Ein Instrument für die Umsetzung dieser Politik war bei Auslandsinvestitionen die Vorgabe, daß Beteiligungen im gewerblichen und industriellen
Bereich zu 30 % von Bumiputras, also Malayen und anderen malaysischen
Volksgruppen, 40 % von anderen malaysischen Staatsangehörigen, also vorwiegend Malayen chinesischer und indischer Abstammung und die verbleibenden
30 % von Ausländern gehalten werden.
In dem zweiten Outline Perspective Plan (1991 bis 2000) und dem sechsten FünfJahresplan (1991 bis 1995) sind Grundsätze niedergelegt, nach denen es möglich
ist, daß die Beteiligung an einer malaysischen Gesellschaft auch zu 100 % von
Ausländern gehalten wird. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn mehr als 80
% der Produktion der von einem ausländischen Unternehmen gegründeten malaysischen Firma in den Export gehen. Hier bestehen weiter umfangreiche
Regelungen, auch Steuervergünstigungen für Investoren. Die Einhaltung der
Regeln über die Beteiligung von Inländern an von ausländischen Unternehmen
gegründeten malaysischen Firmen, wird zum Beispiel dadurch sichergestellt, daß
in Genehmigungsverfahren nach dem Industrial Co-ordination Act 1975 die
Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen inländischen Beteiligung überprüft
wird.
In diesem Zusammenhang wird auf zwei Gesichtspunkte hingewiesen:
Einmal kann das Foreign Investment Committee von dem Erfordernis einer
lokalen Beteiligung Befreiung erteilen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin,
durch Einschaltung eines lokalen Treuhänders im Außenverhältnis eine lokale
Marktstudie Malaysia Teil II
46
Beteiligung darzustellen.
Beispielsweise bieten die in Malaysia ansässigen
internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sogenannte nominee services
an.
Ein weiterer, bedeutsamer Punkt ist die Zusammensetzung der Geschäftsführung
der Gesellschaft, des sogenannten Board of Directors. Die Gesellschafter einer
SDN.BHD. müssen mindestens zwei Geschäftsführer bestellen, die zur Geschäftsführung befugt sind. Beide Geschäftsführer müssen ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Malaysia haben. Die malaysische Staatsangehörigkeit ist keine Voraussetzung. Vielmehr genügt eine Arbeitserlaubnis, der sogenannte Employment
Pass, der vom Immigration Department erteilt wird.
Selbstverständlich können weitere Direktoren bis zu der in der Satzung vorgesehen Höchstzahl bestellt werden,
die dann auch außerhalb von Malaysia
wohnen können. Oftmals verfügt der deutsche Investor nicht über in Malaysia
ansässige Mitarbeiter, denen eine Organstellung in der Tochtergesellschaft
eingeräumt werden kann oder soll. In der Praxis wird dieses Problem dadurch
gelöst, daß sogenannte Nominee Directors eingesetzt werden.
Die Gründung einer SDN.BHD. macht in der Regel keine besonderen
Schwierigkeiten. Entscheidendes Dokument ist die Satzung der Gesellschaft, das
sogenannte ,,Memorandum & Artides of Association". In Anhang 3 und 4 des
Companies Act sind diejenigen Bestimmungen enthalten, die die Satzung der
Gesellschaft enthalten muß.
„Öffentliche Kapitalgesellschaft“ (Public Company/Berhad, Bhd.)
Ein Unternehmen kann in der Rechtsform einer ,,öffentlichen Kapitalgesellschaft"
(Berhad, Bhd.) gegründet werden und eine ,,private" Kapitalgesellschaft kann
gemäß Paragraph 26 des ,,Gompanies Act, 1965" in eine ,,öffentliche" umgewandelt werden. Eine Öffentliche Kapitalgesellschaft muß zur öffentlichen Ausgabe von Aktien einen Emissionsprospekt nach den Vorschriften des ,,Companies
Act" erstellen, der im Gesellschaftsregister eingetragen werden muß. Die
beabsichtigte Emission muß zunächst dem ,,Capital Issues Committee" zur
Genehmigung vorgelegt werden, bevor ein Emissionsprospekt registriert werden
kann. Eine Öffentliche Kapitalgesellschaft kann bei der Börse Kuala Lumpur (K.L.
Stock Exchange) die Notierung und den Handel ihrer Aktien entsprechend den
Bestimmungen der Börse beantragen.
12.4 Richtlinien für die Unternehmensgründung
Der erste Schritt zur Gründung einer Gesellschaft in Malaysia ist ein Antrag beim
Gesellschaftsregister (Formular 13A) zur Prüfung, Genehmigung und Reservierung des vorgesehenen Namens.
Bestimmte Namen und Namensteile dürfen lt. Anweisung (Gazette Notification
No. 4180, 3. Juli 1986 des Ministry of Domestic Trade and Consumer Affairs)
Marktstudie Malaysia Teil II
47
nicht verwendet werden und werden daher nicht genehmigt. Für die amtliche
Gründung und Registrierung eines Unternehmens müssen dem Gesellschaftsregister (Registrar of Companies) innerhalb von 2 Monaten nach der Reservierung
eines Namens folgende Dokumente eingereicht werden:
•
Gründungsurkunde (Memorandum of Association)
•
Gesellschaftsstatuten (Articles of Association)
•
Bescheinigung über Erfüllung aller gesetzlichen Vorschriften
•
Zustimmung der Personen, die in der Gründungsurkunde und dem
Gesellschaftsvertrag als ,,Directors" (Mitglieder des Aufsichtsgremiums
,,Board of Directors") genannt sind
•
Ein Identitätsnachweis der Unterzeichner der Gründungsdokumente und aller
darin genannten Funktionsträger
•
Eidesstattliche Erklärungen zu den Personen, die zu ,,Directors" der
Gesellschaft ernannt werden sollen. Vorläufige Erklärungen vor der
Gründung der Gesellschaft können von Beauftragten oder Vertretern
abgegeben werden.
In der Gründungsurkunde der Gesellschaft (Memorandum of Association) sind die
Firma, der Unternehmensgegenstand, die Summe und die Einteilung des
genehmigten Kapitals (falls vorhanden), mit dem die Firma registriert werden
möchte, aufgeführt. Die Gesellschaftsstatuten (Artides of Association) regeln die
Grundsätze der Geschäftsführung und anderer Angelegenheiten der Gesellschaft.
12.5 Eintragung ausländischer Firmen
Ein ausländisches Unternehmen, das einen Geschäftssitz in Malaysia haben oder
dort eine Geschäftstätigkeit ausüben möchte, muß die Eintragung im Gesellschaftsregister (Registrar of Companies) beantragen, die von der Zustimmung
des Ministers für ,,Domestic Trade and Consumer Affairs" abhängig ist. Bei
Zustimmung muß das Unternehmen dem
Gesellschaftsregister
folgende
Dokumente vorlegen:
•
eine beglaubigte Kopie seiner ausländischen Gründungsurkunde oder ein
Ersatzdokument
•
eine beglaubigte Kopie der Firmensatzung oder ein Ersatzdokument, das der
Satzung entspricht
•
eine Liste seiner Aufsichtsrats- bzw Vorstandsmitglieder im Ausland
•
sowie gesellschaftsrechtlich relevante Angaben zur jeweiligen Person
•
wenn das Unternehmen lokale ,,Directors" hat, Angaben zu ihren Rechten
und Pflichten
Marktstudie Malaysia Teil II
48
•
die Ernennungsurkunde oder Vollmacht eines (oder mehrerer) in Malaysia
lebenden Vertreters, der berechtigt ist, offizielle und gerichtliche Schriftstücke für das Unternehmen entgegenzunehmen
•
eine gesetzlich
Unternehmens.
vorgeschriebene
Erklärung
des
Beauftragten
des
Der bevollmächtigte Vertreter des Unternehmens ist für die Ausführung und
Erfüllung aller Vorschriften des ,,Companies Act" verantwortlich. Jeder Wechsel
des bevollmächtigten Vertreters muß dem Gesellschaftsregister mitgeteilt
werden.
Jedes ausländische Unternehmen muß innerhalb eines Monats, nachdem es eine
Niederlassung in Malaysia eingerichtet oder die Geschäftstätigkeit aufgenommen
hat, die Registrierung beim Gesellschaftsregister beantragen und seinen amtlich
registrierten Firmensitz in Malaysia in der vorgeschriebenen Form melden.
Ein ausländisches Unternehmen muß jedes Jahr einen Monat nach seiner
Gesellschafter- oder Hauptversammlung ein Exemplar seines Jahresberichts und
innerhalb von zwei Monaten ein Exemplar der Bilanz der ausländischen Gesellschaft und eine geprüfte Aufstellung des Vermögens und der Verbindlichkeiten
der Niederlassung in Malaysia sowie deren geprüfte Gewinn- und Verlustrechnung einreichen.
12.6 Hinweise zu Zweigniederlassungen
Sect. 329 ff. des malaysischen Companies Act 1965 enthalten die rechtlichen
Rahmenbedingungen, wenn eine ausländische Gesellschaft einen Geschäftssitz in
Malaysia unterhalten oder innerhalb von Malaysia Geschäfte tätigen will.
Bestimmte geschäftliche Aktivitäten werden nicht als Ausübung einer Geschäftstätigkeit angesehen, wie beispielsweise die Unterhaltung eines Bankkontos
oder die Abwicklung von Verkäufen über Eigenhändler. Bevor eine Anmeldung
der Zweigniederlassung beim malaysischen Handelsregister erfolgen kann, die
mit erheblichen und aufwendigen Formalitäten verbunden ist, muß die Zustimmung des Ministry of Trade and Industry - Domestic Trade Division eingeholt
werden. Diese Genehmigung wird nur in Ausnahmefällen erteilt und zwar
üblicherweise dann, wenn die Zweigniederlassung mit dem Ziel errichtet
werden soll, ein besonderes Einzelprojekt auszuführen. Durch diese restriktive
Handhabung sollen ausländische Unternehmen veranlaßt werden, im Falle
einer geschäftlichen Betätigung in Malaysia dort selbständige Tochtergesellschaften zu gründen.
Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, das ungeachtet des Genehmigungserfordernisses die Errichtung und Unterhaltung einer branch mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand verbunden sind, die diese Organisationsform ohnehin
wenig attraktiv machen. Hinzu kommt das Problem des Haftungsdurchgriffes.
Marktstudie Malaysia Teil II
49
Das Stammhaus würde für die gesamte Tätigkeit der Zweigniederlassung in
vollem Umfang haften. Gerade bei Auslandsinvestitionen besteht aus guten
Gründen ein besonderes Interesse daran, die Haftung zu begrenzen. Dieses Ziel
wird durch die Gründung einer selbständigen Kapitalgesellschaft erreicht, die
üblicherweise auch von Auslandsinvestoren in Malaysia gewählt wird.
Marktstudie Malaysia Teil II
50
13 Infrastruktur und Dienstleistungen für Investoren
13.1 Industriegebiete
In vielen Teilen des Landes stehen fertig erschlossene Industriegebiete speziell für
produzierende Unternehmen zur Verfügung und weitere sind geplant. Sie bieten
die gesamte Basis-Infrastruktur wie Straßen, Telekommunikationsanlagen,
Elektrizitäts- und Wasserversorgung.
13.2 Freizonen
Freizonen sind Gebiete, die speziell für Produktionsunternehmen eingerichtet
wurden, die in erster Linie Produkte für den Export herstellen bzw. montieren.
Das Ziel der Einrichtung von Freizonen ist es, exportorientierten Unternehmen
minimale Zollkontrollen und -Formalitäten für den Import von Rohstoffen, Teilen,
Maschinen und Betriebseinrichtungen als auch für ihre Exporte zu bieten.
Bisher sind 12 Freizonen eingerichtet worden: Bayan Lepas, Prai, Prai Wharf, Batu
Berendam, Tanjung Kling, Sungei Way, Ampang Hulu Kelang, Telok Penglima
Garang, Johor PortAuthority Industrial Land, Jelapang, Kinta und Muara Tabuan.
Voraussetzungen:
Für die Niederlassung in einer Freihandelszone kommen Unternehmen in
Betracht, die:
•
ausschließlich für den Export produzieren. Unter besonderen Umständen
können auch Unternehmen, die nicht weniger als 80% ihrer Produktion
exportieren, für eine Niederlassung in einer Freizone zugelassen werden
•
und deren Rohstoffe oder Zulieferteile im wesentlichen importiert werden.
Die Regierung fördert jedoch die Nutzung malaysischer Zulieferungen wo
immer möglich.
13.3 Telekommunikation / Post
Die staatliche Telekommunikationsgesellschaft Telekomm ist modern und arbeitet
effizient: Innerhalb Malaysia ist die Selbstwahl von Verbindungen Standard, ansonsten wird der Weg über Singapur gewählt. Telefon- und Telefax-Anschlüsse
werden über die Telekomm beantragt.
Die SEACOM in Kuala Lumpur unterhält Direktverbindungen zu einigen Staaten.
Marktstudie Malaysia Teil II
51
Die Postzustellung innerhalb Malaysia funktioniert generell zuverlässig, in den
größeren Zentren werden die Postkästen zweimal täglich entleert. Die Luftpost
funktioniert auch recht gut, eine Sendung nach Deutschland benötigt allerdings
schon fünf bis sechs Tage. In den Staaten Sabah und Sarawak läuft die gesamte
Postzustellung insgesamt langsamer ab.
Postsendungen dürfen maximal 10 kg wiegen und müssen die gleichen Papiere
wie Frachtsendungen, außerdem noch eine internationale Paketkarte und eine
Zollinhaltserklärung in englisch enthalten.
Bei den Verpackungen sind die klimatischen Besonderheiten im Gegensatz zu den
mitteleuropäischen Verhältnissen zu berücksichtigen, so daß die Verpackung
Hitze und Feuchtigkeit sowie "gröberen" Entladepraktiken widerstehen muß.
Bezüglich der Markierung bestehen keine Vorschriften, die Beschriftung und
äußere Gestaltung der Fracht darf jedoch keinen falschen Eindruck des
Herkunftsortes hervorrufen, es empfiehlt sich deshalb die gesonderte
Kennzeichnung des Ursprungslandes.
Vorverpackte Waren müssen mit Warenbeschreibung, die Gewicht, Ursprungsland, Name und Adresse des Importeurs enthält, in der Landessprache Bahasa
Malaysia etikettiert werden (eine zusätzliche englische Übersetzung ist zu
empfehlen).
13.4 Eisenbahn
Die malaysische Eisenbahngesellschaft, Keretapi Tanah Melayu Bhd. (KTM Bhd.),
die das Eisenbahnsystem auf der malaysischen Halbinsel betreibt, ist ein 100% im
Staatsbesitz befindliches Unternehmen. KTM Bhd. ist das größte Transportunternehmen in Malaysia mit der Kapazität für alle Güterklassen von Getreide bis
Maschinen.
Die Verbindungen erstrecken sich über die gesamte Breite und Länge der
malaysischen Halbinsel von Butterworth im Norden bis Pasir Gudang und
Singapur im Süden. Der Hafen auf der Insel Penang wird ebenfalls von der
nördlichen Linie bedient.
13.5 Flugverbindungen
Der wichtigste Flughafen in Malaysia ist der internationale Hauptflughafen von
Kuala Lumpur, Kuala Lumpur International Airport (KLIA). Von hieraus werden
alle Inlandflughäfen angeflogen.
Die Flugverbindungen von Lufthansa und Malaysian Airlines sind im folgender
Tabelle aufgelistet:
Marktstudie Malaysia Teil II
52
Tabelle 13.1: Flugverbindungen von Lufthansa und Malaysian Airlines zwischen Deutschland und Malaysia
Fluggesell- Tag(e)
schaft
Abflugort
Abflugzeit Zielort
Ankunftszeit
Lufthansa
Di / Do / Sa
Frankfurt
2235Uhr
Kuala Lumpur 1215 Uhr
Lufthansa
Mi / Fr / So
Kuala
Lumpur
2320 Uhr
Frankfurt
615 Uhr
Malaysian
Airlines
Mo / Mi / Fr Frankfurt
Sa
1230 Uhr
Kuala
Lumpur
630 Uhr
Malaysian
Airlines
Di / Do / Fr Kuala
So
Lumpur
2310 Uhr
Frankfurt
550 Uhr
Quelle: Lufthansa, Malaysian Airlines
13.6 Häfen
Es gibt 5 wichtige Häfen in Malaysia, die dem Transpotministerium der
Bundesregierung unterstehen. In Sabah und Sarawak unterstehen alle Häfen, mit
Ausnahme des Hafens von Bintulu, der jeweiligen Landesregierung. Die vier
bundesstaatlichen Häfen, nämlich Port Kelang, Penang, Pasir Gudang und
Kuantan liegen auf der Halbinsel Malaysias. Der fünfte, der Hafen von Bintulu, ist
der erste Flüssiggashafen (LNG) Malaysias und liegt in Sarawak. Jeder Hafen wird
von einer besonderen Hafenbehörde betrieben.
An modernen Containerterminals können alle Arten von Frachten gelöscht
werden.
Alle Häfen Sabahs werden von der „Sabah Ports Authority" verwaltet, während
in Sarawak 3 verschiedene Hafenbehörden für die Häfen Kuching, Rajang und
Miri zuständig sind.
Marktstudie Malaysia Teil II
53
Bild 13.1:
Hafenanlage
Zwischen den deutschen Häfen Hamburg, Bremerhaven und Rostock und dem
Hafen in Malasia bestehen gute, jedoch keine Direktverbindungen. In Hongkong,
Singapur oder Taiwan werden die Container umgeladen. Zwei deutsche Reedereien,
Hapag-Lloyd
und
DSR-Senator,
bieten
einen
regelmäßigen
Schiffsliniendienst an. Die Verschiffung nach Malaysia dauert ca. 4 Wochen. Die
durchschnittlichen Frachtpreise betragen für die Verschiffung von Hamburg nach
Malaysia:
Tabelle 13.2: Containerpreise
20 Ft.-Container (33 m3)
ca. 1 .500 DM
40 Ft.-Cantainer (67 m3)
2.100 DM bis 3.200 DM
Terminal Handling Charge
ca. 300 DM/ Container
Quelle: Hapag-Lloyd, DSR-Senator
Marktstudie Malaysia Teil II
54
13.7 Arbeits- und Geschäftszeiten
Zur mitteleuropäischen Zeit MEZ müssen 7 Stunden addiert werden. Die
Geschäftszeiten schwanken regional und nach Branche, allgemein kann folgende
Übersicht als Orientierung dienen:
Tabelle 13.3: Arbeits- und Geschäftszeiten
Büros
Banken
Behörden
Mo-Fr
830-1300 / 1430-1630
Sa
900-1300
Mo-Fr
1000-1500
Sa
930-1100
Mo-Fr
815-1215 / 1400-1615
Sa
800-1245
Quelle:IPA
Marktstudie Malaysia Teil II
55
Anhang I
English Abstract
Marktstudie Malaysia Anhang A I
1
Joint Research Project between the
Malaysian Agricaltural Research and
Development Institut (MARDI),
BIODEGMA Ltd. and
Fraunhofer IPA, Germany
Composting
Fraunhofer Institute for Manufacturing Engineering and
Automation (Fraunhofer IPA)
edited by:
Gernot Schmierer
Martin Pietrzik
1999, Stuttgart
Marktstudie Malaysia Anhang A I
2
Contents
1
Joint Research Projekt between
BIODEGMA and Fraunhofer IPA
2
Objectives of the Project
4
3
3.1
3.2
3.3
Profile of Project
Fraunhofer-Gesellschaft
BIODEGMA Ltd.
Malaysian Agricultural Research and Development
Institute, MARDI
4
4
5
4
4.1
4.2
Tasks of German and Malaysian Partners
Fraunhofer Gesellschaft and BIODEGMA Ltd.
Malaysian Agricultural Research and Development
Institute (MARDI)
6
6
5
Concept of the Composting Test
8
6
Composting – A Natural
Decomposition of Bio-Mass
7
A Brief Introduction
10
8
Project Approach
10
9
Choice of Relevant Substrate
11
10
Preparation of the Infrastructure
11
11
Setting of the Heap
12
11
Analysis of Temperature Date
16
12
Topic of Interest for the Future
17
Process
MARDI,
for
the
Marktstudie Malaysia Anhang A I
4
5
7
8
3
1 Joint Research Projekt between MARDI, BIODEGMA and
Fraunhofer IPA
Showing interest in the ongoing changes in waste management in Malaysia,
Fraunhofer IPA, Germany promotes technological transfer projects especially in
the environmental sector. In March 1997, composting technology was chosen to
apply for a German governmental fund a Joint Research Project between German
and Malaysian institutes, companies and universities. In May 1998, the fund was
granted by the Umweltbundesamt (National Office for Environment, Berlin.)
2 Objectives of the Project
The main objectives of the project are:
•
Gaining specific data about composting of local substrate in Malaysian
climate.
•
Creating an economically and environmentally product, that is marketable in
Malaysia by Biodegma.
•
Initiating a co-operation between German and Malaysian companies as well
as universities and research institutes.
3 Profile of Project
3.1 Fraunhofer-Gesellschaft
The Fraunhofer–Gesellschaft (FhG) was founded in 1949 and is Germany’s
leading organisation devoted to the conduct and co-ordination of applied
research for industry and public sector. Fraunhofer-Gesellschaft presently
maintains over 50 research establishments world-wide, Fraunhofer IPA, Institute
Manufacturing Engineering and Automation is one of them. FhG´s staff of over
8.000 employees, mainly scientists and engineers. Fraunhofer Asia is the
Malaysian representative of Fraunhofer-Gesellschaft. With the official launch of
its Representative Office in April 1996, Fraunhofer Asia began to establish
contacts to local companies, authorities and organisations. FhG´s aim is to
Marktstudie Malaysia Anhang A I
4
establish, facilitate and improve the transfer of technology and know-how by
means of projects carried out by Fraunhofer Institutes in close partnership with
the German industry.
One of the major focal fields within Fraunhofer Gesellschaft is environmental
technology.
3.2 BIODEGMA Ltd.
Biodegma Ltd. is a medium sized German enterprise, located in Stuttgart.
Biodegma has years of experience in developing, planning, building and
operation of composting systems. It has built composting plants up to a capacity
of 85,000 t/a.
In 1993 Biodegma developed a new composting technology for the
decomposition of bio-mass. This system is a flexible composting technology using
controlled air supply. As technical innovation, a semi-permeable foil, is covering
the organic substrate. By doing this the system achieves a faster composting
process whilst minimising foul-smelling.
The system allows to treat different types of organic substrates since the process
is controlled and can be adjusted to the needs of different set-ups.
This technology is characterised in the following way:
•
Controlled rotting process
•
Reduction of odour
•
Reduction of microbes in the surrounding
•
High flexibility of the system due to a modular set up.
3.3 Malaysian Agricultural Research and Development Institute, MARDI
MARDI was founded in 1969 with the objective of developing indigenous science
and technology capabilities in support of the development and modernisation of
the national food and agriculture sector. This obligation leads to the development
of
•
new crop varieties/cloness and livestock breeds
•
crop and livestock management and husbandry practices
Marktstudie Malaysia Anhang A I
5
•
technological advancements in post-harvest handling of horticultural and
livestock produce
•
food processing technologies
•
techniques for the management of agricultural ressources
•
techniques and polica advice to chemical residue problems and pollution
abatement.
One of MARDI’s major fields of work is environmental management. In this
respect MARDI develops to provide knowledge and know-how to manage and
improve environmental quality in relation to bio-industry, towards productivity
and sustainability enchancement. Research projects in composting and anaerobic
waste treatment have been already done by MARDI.
4 Tasks of German and Malaysian Partners
4.1 Fraunhofer Gesellschaft and BIODEGMA Ltd.
Fraunhofer IPA, represented by Fraunhofer Asia provides:
•
Initialization of the Joint Research Project
•
Co-ordination of the Joint Research Project in Composting between German
and Malaysian counterparts
•
Contact and reports to Umweltbundesamt Berlin, Germany
•
Public Relation activities in Germany
•
Additional funding for expenses in relation to public relation activities in
Malaysia
•
Monitoring and follow up of the composting research test.
BIODEGMA Ltd. provides
•
one unit of composting equipment for a period of 6 months
- semi-permeable
foil
Marktstudie Malaysia Anhang A I
6
- pipes
for air supply
- control
unit
- fan
•
know-how transfer to run the composting test
•
an expert in composting, joining the project for one to two weeks when the
composting pile is set up
•
know-how transfer during the operation of the composting pile.
4.2 Malaysian Agricultural Research and Development Institute (MARDI)
MARDI provides:
•
project leader to co-ordinate the activities of MARDI
•
suitable organic substrate for composting (about 100 to 250 m3)
•
composting site (composting site at the dairy farm is suitable, when prepared
for the test)
•
water and electrical power supply (3 phases, 400 V, 1,6 kW)
•
manpower
•
machinery for logistic and substrate handling (wheel loader, shredder and
screening machine)
•
laboratory, chemicals and staff to do the analyses as described in the
following
•
facilities for PR activities in Malaysia.
Marktstudie Malaysia Anhang A I
7
5 Concept of the Composting Test
Figure 5.1:
Rough time schedule
for the test
6 Composting – A Natural Process for the Decomposition of Bio-Mass
Micro-organisms of the soil break down dead and decomposing complex plant
and animal tissue into simpler components and thereafter break down into single
cell units to chemically release (lyse) their inherent nutrients and minerals to the
soil. This digestion involves a process through the most minute of natural filters.
Composting is defined as the aerobic decomposting of bio-matter substrate. In
nature, a composting system exists in the topmost soil layer, the humic horizon.
This horizon is in contact with the atmosphere and enhances gaseous exchange
from air pockets and moisture films on particles in the soil. Within the humic
layer the highest concentration of soil organisms and micro-organisms can be
found, due to the direct deposition of bio-mass on the soil surface and it´s
accumulation into the soil.
Natural decomposition of matter in the soil can occur in the presence of oxygen
(aerobic conditions) or under the lack of it (anaerobic conditions). Oxidation and
reduction are the primary chemical processes involved with the breakdown of the
complex bio-matter by micro-organisms. Most soil and water microbial species
thrive under aerobic conditions whereas a much smaller proportion functions
under anaerobic conditions.
Oxidation can only occur in aerobic conditions and converts complex chemical
matter to their most stable and basic state. Aerobic decomposition releases
Marktstudie Malaysia Anhang A I
8
chemical components that are not detrimental to the normal function of living
organisms. Reduction, on the other hand, occurs under anaerobic conditions and
produces „reduced“ by-products that can be very often bio-hazardous.
Anaerobic decomposition of bio-matter releases alcohol, hydrogen sulphide
(rotten egg smell), methane (ozone depletive gas), sulphuric acid, hydrochloric
acid and other leachates, which in excess are undesirable and hazardous to
ecosystems.
Traditional cultures recognised the potential of composting their vegetative
refuse by admixing it with rich nitrogen sources and allowing sufficient aeration
over time with minimal physical input. Then the compost was applied in the field
as a natural fertiliser. This practise cycled nutrients in a closed system and
minimised loss of nutrients from the field.
Conversely, modern artificial fertilisers that are not expertly handled give rise to
nitrogen loading to the waterways and groundwater. Fertilisers are made up of
mixtures that consist of the plant specific chemical component bound in a stable
form with other chemicals. Once a fertiliser is applied to the ground and the
active components are released to the soil either directly, by hydration and / or
heat, the useful component is taken up by plant roots but the binding
components accumulate in the soil and can then become toxic to plant root
growth in excessive concentrations. Similarly, washout of the fertiliser chemicals
from rain or drainage load waterways and groundwater excessively with
chemicals. This can cause untold and accumulative environmental damage.
Compost offers a chemically stable slow release of nutrients to plants, as the
nutrient content is bound within the compost matter and adsorb to roots upon
contact or in solution. Furthermore, the extended raised temperatures of 58° –
65°C during the initial two up to three weeks of composting ensure that all
detrimental bacteria, fungus and plant pathogens in the substrate are destroyed
before the compost is mature.
Marktstudie Malaysia Anhang A I
9
7 A Brief Introduction
In tropical ecosystems, the most productive vegetation growth rate in the world is
observed and thereof, a correspondingly large amount of bio-waste is readily
available. Such is the situation in Malaysia, where only limited recycling schemes
and facilities exist to recover, recycle and convert this inexhaustible source of
substrate into a value added product. Compost can be marketed in the
agricultural, horticultural, botanical landscaping and in the public sector.
Fraunhofer Institute for Manufacturing Engineering and Automation (IPA),
Stuttgart, Germany, through the financal support of the Umweltbundesamt
Berlin (UBA) Germany (State Environmental Agency) and BIODEGMA.
The advantages of promoting composting technology were seen primarily as
follows:
•
to reduce the volume of waste to be disposed;
•
to produce economical bio-fertilisers to substitute imported Agro-fertilisers;
and
•
to promote alternatives to bio-waste incineration and dumping, which is
environmentally hazardous and strictly prohibited.
Key benefits are not only the reduction of expenses and volumes of waste to be
disposed, but also positive effects for the environment by the conservation and
cycling of bio-matter in enclosed systems.
8 Project Approach
The composting project is a joint colaboration between interested Malaysian and
German parties:
MARDI was chosen to be the Malaysian partner and to lead the project.
Fraunhofer IPA is the German partner who initiated project and support the
project logistics.
The MoU for this joint research project was signed on February 8th, 1998
between MARDI and Fraunhofer IPA.
BIODEGMA was chosen to provide the composting technology and know-how.
Marktstudie Malaysia Anhang A I
10
There is no industrial scale composting technology available in Malaysia at the
moment and the composting unit designed by BIODEGMA will be tested for the
first time under tropical conditions. This unit offers a flexible, low cost and
modular system developed by BIODEGMA in Germany that has been used
sucessfully in countless industrial scale applications.
9 Choice of Relevant Substrate
For the initial composting test, three substrate types were chosen:
•
Shredded oil palm trunks – OPT (from the Putrajaya site clearance, NARSCO)
•
Green / Garden waste (from Selayang Landfill, Alam Flora)
•
Empty fruit bunches (EFB) and palm oil mill effluent (POME), (from Golconda
Estates Mill, Kapar, Southern Realty)
These waste materials are an ever increasing problem in Malaysia and were
chosen to be representative of the bio-mass waste situation of this country.
10 Preparation of the Infrastructure
A suitable site was selected at the Serdang MARDI premises to conduct the
project.
The BIODEGMA system requires a stable and robust 30 m by 10 m cement floor
with a 2% gradient, to allow excess water runoff. The compost heap would
measure approximatly 4 m across by 21 m in length (1,5 – 2,5 m high), thus
leaving ample space around the heap for movement and activities. The flooring
was ready in due time for the project.
The BIODEGMA system was freighted over from Germany. The shipment
consisted of a fan blower, a fan hood, a temperature/aeration regulator box, a
semi-permeable membrane, a thermo-couple, flexible pipe fittings to the fan,
stainless steel pipe connector flanges and various accessory fittings.
The BIODEGMA system unit is able to accommodate substrate volumes of up to
300 cubic meters. The Semi-Permeable-Membrane is used to cover the heap, in
order to:
Marktstudie Malaysia Anhang A I
11
•
eleminate foul odours, release of spores and bacteria,
•
retain substrate moisture whilst allowing gaseous exchange with the outer
atmosphere and
•
protect the heap from rainfall wetting.
The installation of a 3-Phase electrical supply point was required for the FanBlower unit. Six steel pipes of 7 m length each had to be prepared in Malaysia for
the aeration system. These pipes were constructed of stainless stell, bored with
two schematic parallel rows of holes along the length and then welded to the
stainless steel flange connectors as two sets of 21 m pipes.
11 Setting of the Heap
All substrate was delivered by the 23 rd of April and the heap was set up on the
24 th of April. The first step was to install the Fan-Blower-Unit and lay the 21m
pipes parallel. In the plate below Fan-Blower unit can be seen at the right end of
the flooring.
Figure 11.1:
Laying Pipes parallel
Marktstudie Malaysia Anhang A I
12
Once the pipes had been laid and conected to the Fan-Blower-Unit, prepared
chipped oil palm fonds (OPF) were placed mechanically and distributed manually
over the pipes to ensure even aeration.
Figure 11.2:
Distributing the
rough chipped oil
palm fronds
After the pipes had been evenly covered with chipped OPF, shredded oil palm
trunk (OPT) substrate was placed into the flooring as the first portion of the
heap, close to the Fan-Blower-Unit. The OPT substrate had been pre-mixed with
some chicken dung and POME befor being piled on to the compost heap with a
skip-loader.
At the time of loading, it was noted that alcohol fumes were emitted from the
OPT substrate, indicating anaerobic decomposition (fermentation) processes had
set in during the pre-delivery and storage period.
The following step was then to place the shredded green waste substrate as the
second portion of the heap. This portion acted as a physical separator between
the two different types of oil palm substrates in this experiment
Marktstudie Malaysia Anhang A I
13
Figure 11.3:
Placing shredded
green waste
substrate
Thereafter, the EFB substrate was piled into the heap as the final portion. During
this activity it was observed that the delivered EFB had begun to compost in
storage and generate substantial heat and odour.
Marktstudie Malaysia Anhang A I
14
Figure 11.4:
Piling the EFB
substrate
Finally, the whole heap was covered with the Semi-Permeable-Membrane and
weighed down on the edges with sand sacks. On the left of the plates below is a
mobil storage tank for the delivered POME.
Marktstudie Malaysia Anhang A I
15
Figure 11.5:
Hole heap covered
with membrane
The final pictures show a general view of the prepared heap and the composting
site.
Once the heap had been set up, a staff of the MARDI research team took
random samples of each material to conduct analyses of the initial chemical
constitution of the substrate at initation of the test.
11 Analysis of Temperature Date
As we can see from the attached temperature graph, the temperature of the
heap did not rise at all in the first week, indicating a lack of significant microbial
activity. Following this, the heap was mixed with additional chicken dung and
POME and turned on May the l3th, 1998. This activity was conducted to activate
greater microbial activity. The heap was also watered to add moisture to the
substrate. Random sampling was conducted to analyse the evolution of substrate
decomposition for each of the materials.
After adding a substantial quantity of nitrogenous material (chicken dung) and
water, the temperature finally started to rise, which indicated composting activity
within the heap. The substrate was a bit too dry (<< 40% moisture content and
Marktstudie Malaysia Anhang A I
16
the C : N ratio was too wide (60 : l), so that the inner temperature rose rapidly
from 48°C to 58°C overnight (days 19 to 20). From day 33, it started to drop
slowly again. This was most probably due to loss of moisture over time, in the
heap (the substrate had again totally dried up).
On day 51, after adding a lot of water, POME and turning the heap, the inner
temperature rose once more to an acceptable level above 60°C. However, the
temperature at the surface of the heap never rose and remained at around 40°C.
12 Topic of Interest for the Future
A foremost point to be kept in mind is the practicality and applicability of the
compost system components in Malaysia. Ideally, the bio-waste producer should
also have available cheap sources of nutritional matter to add to the green
matter, as the Nitrogen content of these additives provide the energy source for
micro-organisms to brake down the more resilient cellulose and lignin plant
matter. One aspect of this experiment is to study and recommend alterations or
additions to the system technology that are deemed to be necessary after
observing the performance of this project. The researchers are concerned with
the task of how this composting system can be modified to adapt it to the
Malaysian situation.
It is in the interest of the joint project team to apply the industrial scale
composting system to the problem areas of the various industries in Malaysia.
This would relate to sectors of the economy that produce large amounts of biowaste as a result of normal operations in the past.
Interesting areas of application for the composting unit would be in municipal
landfills, where daily large amounts of cut roadside and garden waste are
dumped. At the current rate of landfills being overfilled, the reduction of waste
volumes would be very advantageous to the management and life span of
individual dump sites. Some local landfills in Malaysia report figures of up to 15 20% vegetative refuse from the delivered waste. The figure is indicative of the
weight of materials being delivered which relates to even greater percentages of
volume and space occupied.
Composting could prove to be a lucrative venture that converts precious space
consuming waste materials into useful compost. The compost product could be
marketed commercial today.
Marktstudie Malaysia Anhang A I
17
Anhang II
In den folgenden Tabellen sind die vorhandenen Ölpalmenplantagen sowie
Palmölmühlen entsprechend ihrer geographischen Lage (sortiert nach
Postleitzahlen) aufgelistet.
Marktstudie Malaysia Anhang A II
1
Tabelle A2-1: Postleitzahlengebiet 05-09
Postleitzahlen Gebiet
Städte
05 & 06
08
09
Jitra
Bedong
Baling
Kepala Batras
Gurun
Karangan
Kodiang
Kota Kuala Muda
Kuala Ketil
Kuala Kedah
Merbok
Kulim
Kuala Nerang
Sungai Petani
Kupang
Langgar
Sik
Pendang
Lunas
Padang serai
Pokok Sena
Serdang
Yan
Bandar Baharu
Alor Setar
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
1071
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
8226
19006
28303
3,78%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
29,06%
67,16%
33263
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
85,09%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
4
Anzahl der untersuchten Mühlen
0
1
2
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
0
80
50
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
2
Tabelle A2-2: Postleitzahlengebiet 12-14
Postleitzahlen Gebiet
Städte
12 & 13
14
Butterworth
Bukit Mertajam
Tasek Geluglor
Nibong Tebal
Penaga
Simpang Empat
Perai
Sungai Jawi
Pematang Pauh
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
8309
5573
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
13882
59,85%
40,15%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
15572
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
89,15%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
4
Anzahl der untersuchten Mühlen
1
3
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
62
78
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
3
Tabelle A2-3: Postleitzahlengebiet 16-18
Postleitzahlen Gebiet
Städte
16
17
18
Bachok
Ayer Lanas
Dabong
Cherang Ruku
Pasir Mas
Gua Musang
Desa Pahlawan
Rantau Panjang
Kuala Kerai
Ketereh
Tanah Merah
K Kerian
Machang
Temangan
Melor
Pasir Puteh
Pengkalan Chepa
Pulai Chondong
Tumpat
Wakaf Baharu
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
486
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der
Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
8609
43447
52542
0,92%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche
(ha)
[Anbaufläche]
16,38%
82,69%
68228
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
77,01%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
8
Anzahl der untersuchten Mühlen
0
1
6
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
0
40
168
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
4
Tabelle A2-4: Postleitzahlengebiet 21-24
Postleitzahlen Gebiet
21
22
23
24
Städte
Ajil
Besut
Bukit Besi
Kemasek
Chabang Tiga
Jerteh
Dungun
Kerteh
Gong Kapas
Kampong
Paka
Kuala Berang
Buloh
K Terengganu
Kuala Besut
Kijal
Kemaman
Manir
Merang
Seberang Takir
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
47048
281
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
22738
43743
19,98%
38,43%
113810
41,34%
0,25%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
140365
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
81,08%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
12
Anzahl der untersuchten Mühlen
6
0
3
2
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
257
0
114
120
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
5
Tabelle A2-5: Postleitzahlengebiet 25-28
Postleitzahlen Gebiet
Städte
25 & 26
27
28
Jenga
Benta
Bentong
Beserah
Dong
Chenor
Gambang
Jerantut
Karak
Kuala Rumpin
Kuala Lipis
Kemayan
Kuantan
Pulau Tengku
Lanchiang
Maran
Raub
Lurah Bilut
Muadzam
Sg Ruan
Mengkarak
Pekan
Mentakab
Sg Lembing
Triang
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
250829
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
74114
126107
451050
55,61%
16,43%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
482912
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
92,19%
27,96%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
61
Anzahl der untersuchten Mühlen
27
9
17
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
983
301
580
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
6
Tabelle A2-6: Postleitzahlengebiet 30-33
Postleitzahlen Gebiet
30 & 31
32
33
Städte
Bt Gahjah
Air Tawar
Enggor
Chemor
Bota
Gerik
Gopeng
C Keruing
K Kangsar
Lenggong
Kampar
Parit
Kepayang
Sitiawan
Manong
Lahat
Manjung
P Rengas
M Nawar
Sauk
Mengelembu
Sungai Siput
Teronoh
T Rambutan
Ulu Kinta
Ipoh
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
8895
27602
1009
13,58%
13,23%
0,48%
Anzahl der untersuchten Mühlen
1
4
0
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
30
135
0
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
7
Tabelle A2-7: Postleitzahlengebiet 34-36
Postleitzahlen Gebiet
Städte
34
35
36
Bgn Datoh
Bg Serai
Bidor
Bg Kurau
SI River
Ch Balai
K Kurau
Sungkai
H Melintang
Matang
Tapah
Kg Gajah
P Remis
Tenoh
Langkap
P Buntar
Terolak
Selekoh
Selama
Tg Malim
Sg Sumun
Simpang
Teluk Intan
Taiping
Ulu Bernam
Terong
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
38708
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
32187
80221
208624
18,55
15,43
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
246117
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
84,77%
38,45
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
41
Anzahl der untersuchten Mühlen
11
7
15
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
395
214
486
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
8
Tabelle A2-8: Postleitzahlengebiet 40-43
Postleitzahlen Gebiet
Städte
40, 41 & 42
43
Banting
Beranang
Jenjarom
Dengkil
Kelang
H Langat
P Carey
Kajang
Shah Alam
Semenyih
Tg Sepat
Tk Pg Garang
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
52535
20857
38,26%
15,19%
Anzahl der untersuchten Mühlen
10
4
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
343
80
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
9
Tabelle A2-9: Postleitzahlengebiet 44-48
Postleitzahlen Gebiet
Städte
44
45
46, 47 & 48
Btg Kali
B Berjuntai
B Arang
Kerling
Bkt Rotan
Rawang
K Kubu
Jeram
Serendah
Rasa
K Selangor
S Buloh
Sbk Bernam
P Jaya
Sekinchan
Sg Besar
Tg Karang
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
1365
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
25827
36739
137323
0,99%
18,81%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
147022
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
93,40%
26,75%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
28
Anzahl der untersuchten Mühlen
1
4
2
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
54
120
45
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
10
Tabelle A2-10: Postleitzahlengebiet 70-73
Postleitzahlen Gebiet
Städte
70 & 71
72
73
Btg Malaka
Kota
Bahau
K Kelawang
Batu Kikir
Gemas
Labu
Durian Tipus
Gemencheh
Linggi
Kuala Pilah
Johol
Lenggeng
Spg Pertang
Rompin
Mantin
Tampin
Port Dickson
Rantau
Rembau
Seremban
Siliau
Si Rusa
Titi
Tg Ipoh
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
27772
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der
Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
30459
34570
92801
29,93%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche
(ha)
[Anbaufläche]
32,82%
37,25%
97667
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
95,02%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
13
Anzahl der untersuchten Mühlen
4
5
2
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
135
208
65
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
11
Tabelle A2-11: Postleitzahlengebiet 75-78
Postleitzahlen Gebiet
Städte
75 & 76
77
78
Durian Tunggal
Asahan
Alor Gajah
Bandar Melaka
Bemban
Kuala Sg Baru
Sungai Udang
Jasin
Lubok China
Tanjung Keling
Merlimau
Masjid Tanah
Sg Rambai
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
12623
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der
Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
12220
4255
29098
43,38%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche
(ha)
[Anbaufläche]
42,00%
14,63%
32790
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
88,74%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
2
Anzahl der untersuchten Mühlen
0
1
1
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
0
20
25
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
12
Tabelle A2-12: Postleitzahlengebiet 80-83
Postleitzahlen Gebiet
Städte
80 & 81
82
83
G Patah
A Baloi
B Pahat
T Andak
Benut
Rengit
K Tinggi
Kukup
Semerah
Kalai
Pontian
Senggarang
Layang
Yong Peng
Masai
P Gudang
P Nanas
Pengerang
Skudai
Senai
Ulu Tiram
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
210045
1926
15244
39,38%
0,36%
2,86%
Anzahl der untersuchten Mühlen
21
0
2
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
749
0
60
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
13
Tabelle A2-13: Postleitzahlengebiet 84-86
Postleitzahlen Gebiet
Städte
84
85
86
A Hitam
Bakri
Bt Anam
Bkt Gambir
Segamat
Bekok
Bkt Pasir
Jementah
Endau
Geresik
Labis
Kahang
Muar
Chaah
Keluang
Pagoh
Mersing
Panchur
Paloh
Renggam
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
20248
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
129997
155915
533375
3,80%
24,37%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
556734
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
94,08%
29,23%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
70
Anzahl der untersuchten Mühlen
2
20
18
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
75
740
682
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
14
Tabelle A2-14: Postleitzahlengebiet 88-91
Postleitzahlen Gebiet
Städte
88 & 89
90
91
Kota Kinabalu
Sandakan
Tawau
Beaufort
Beluran
Kunak
Bongawan
Lamag
Lahad Datu
Inanam
Semporna
Keningau
Tg Aru
Likas
Kota Belud
Kudat
Membakut
Sipitang
Papar
Tamparuli
Tauran
Tenom
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
60504
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der
Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
190999
153290
404793
14,95%
47,18%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche
(ha)
[Anbaufläche]
426247
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
94,97%
37,87%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
49
Anzahl der untersuchten Mühlen
2
12
22
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
50
455
1094
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
15
Tabelle A2-15: Postleitzahlengebiet 93-98
Postleitzahlen Gebiet
Städte
93, 94 & 95
96 & 97
98
Asajaya
Balingian
Baram
Bau
Belaga
Bekenu
Betong
Belawai
Limbang
Debak
Bintangor
Sundar
Engkilili
Bintutu
Niah
Simunjan
Dalat
Kabong
Kanowit
Sri Aman
Belawai
Lingga
Mukah
Lundu
Matu
Serian
A. Ölpalmen-Plantagen
Untersuchte Fläche (ha)
24310
Untersuchte Fläche Gesamt (ha)
Flächenanteil der Untersuchungsfläche
im Postleitzahlen Gebiet
40334
28547
93191
26,09%
Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha)
[Anbaufläche]
43,28%
30,63%
95413
Anteil der Untersuchten Fläche
an der Anbaufläche
97,67%
B. Palmenölmühlen
Anzahl der Mühlen
13
Anzahl der untersuchten Mühlen
1
2
3
Ges. Kapazität der untersuchten
Mühlen (t/hr)
30
55
113
Quelle: PORIM
Marktstudie Malaysia Anhang A II
16
Anhang III
Anschriften
Markstudie Malaysia Anhang A III
1
Anschriften
Fraunhofer Asia
Representative Office Malaysia
Suit 19/3
46300 Petaling Jaya
Selangor
Malaysia
Tel.: 006-03-754 1479
Fax: 006-03-754 4270
Fraunhofer IPA
Institut Produktionstechnik und Automatisierung
Nobelstr. 12
70176 Stuttgart
Ansprechpartner für Malaysia
Herr Dr.-Ing. Klumpp
Tel.: 0711-970-1581
Herr Nicolaisen
Tel.: 0711-970-1233
BIODEGMA
Gesellschaft für umwelttechnische Anlagen und Verfahren mbH
Augustenstr. 55
70176 Stuttgart
Tel.: 0711-61 55 36-0
Fax: 0711-61 55 36-25
Malaysian-German-Chamber of Commerce and Industry (MGCC)
UBN-Tower, 27 th Floor
50250 Kuala Lumpur
Malaysia
Ansprechpartner
Herr Krebs
Markstudie Malaysia Anhang A III
2
Malaysian Agricultural Research and Development Institut (MARDI)
P.O. Box 12301
50774 Kuala Lumpur
Malaysia
Ansprechpartner
Herr Dr. Suhaimi Masduki
Tel.: 006-03-9437405
Fax: 006-03-9487639
Palm Oil Research Institut of Malaysia (PORIM)
No. 6 Persiaran Institusi
Bandar Baru Bangi
43000 Kajang, Selangor
Malaysia
Botschaft von Malaysia
Rheinallee 23
53173 Bonn
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
P.O. Box 10023
50700 Kuala Lumpur
Malaysia
Tel.: 006-03-2 42 96 66
Fax: 006-03-2 41 39 43
Malaysian Industrial Development Authority (MIDA)
ABC Haus
Bahnhofstr. 1-9
50000 Köln
Tel.: 0221-1240-07
Malaysian Industrial Development Authority (MIDA)
3rd - 6th Floor Wisma Damansara
P.O. Box 10618
50720 Kuala Lumpur
Malaysia
Ministry of Trade and Industry
Block 10
Govemment Office Complex
Jalan Duta
Kuala Lumpur, Malaysia
Markstudie Malaysia Anhang A III
3
Ministry of Finance
Block 9
Jalan Duta
Kuala Lumpur, Malaysia
Ministry of Labour and Manpower
8th Floor, Wisma MPJ
Jalan Raja Chulan
Kuala Lumpur, Malaysia
Royal Customs and Excise Department
Ist - 6th Floor, Block 2
Govemment Office Complex
Jalan Duta
Kuala Lumpur, Malaysia
Director General of Immigration
Administration Headquarters
2nd Floor Bangunan Bukota
Jalan Pantai Baru
Kuala Lumpur, Malaysia
Department of Inland Revenues
Block 11 & 8A
Govemment Office Complex
Jalan Duta
Kuala Lumpur, Malaysia
Bank Negara Malaysia (Zentralbank)
Jalan Kuching
P.O. Box 10922
Kuala Lumpur, Malaysia
Malaysian Industrial Chamber of Commerce and Industry
5th Floor, Wisma Damansaran
Jalan Semantan
P.O. Box 192
Kuala Lumpur, Malaysia
Associated Malay Chamber of Commerce and Industry
Bank Bumiputra Building
21, Jalan Melaka
Kuala Lumpur, Malaysia
Markstudie Malaysia Anhang A III
4
Anhang IV
Literaturverzeichnis
Markstudie Malaysia Anhang A IV
1
Literaturverzeichnis
Printliteratur
Bandelin, Jost, Gerald Braun, Jürgen Rüland
Wirtschaftspartner Asien : Mecklenburg-Vorpommerns Unternehmer auf der
Suche nach neuen Märkten
Univ.-Bibliothek, Schriftentausch ; Rostock : Inst. für Politik- und
Verwaltungswiss.
1995
FGU Fortbildungszentrum Gesundheits- und Umweltschutz Berlin e.V.UTECH Umwelttechnologieforum Berlin 1996 Seminar 11,
Integrierte Abfallwirtschaftskonzepte (29. Februar und 01. März 1996)
Kern, Michael (u.a)
Stand der biologischen Abfallbehandlung in Deutschland
Müll und Abfall
Nr.4 1998
Schneider, Dieter J.G., Christine M. Kosch
Das Südostasien-Geschäft (Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur,
Südkorea, Taiwan, Thailand)
Gabler Praxis Wiesbaden
1988
Wiemer, Klaus, Michael Kern
Kompost-Atlas 1998/99 Anlagenhandbuch: Kompostierung, Anaerobtechnik,
Mechanisch-biologische Abfallbehandlung und Aggregate
M.I.C. Baeza-Verlag Witzenhausen
1. Auflage 1998
Wiemer, Klaus, Michael Kern
Bio-und Restabfallbehandlung biologisch-mechanisch-thermisch
M.I.C. Baeza-Verlag Witzenhausen
1. Auflage 1997
Wiemer, Klaus, Michael Kern
Bio-und Restabfallbehandlung II biologisch-mechanisch-thermisch
M.I.C. Baeza-Verlag Witzenhausen
1. Auflage 1998
Marktstudie Malaysia Anhang A IV
2
Websites
http://travel.to/malaysia
oder
http://privat.schlund.de/M/MGSS/index.htm
http://agrolink.moa.my
http://cnn.com/WORLD/asiapcf/9902/14/malaysia.01/index.html
http://miti.gov.my/figures.htm
http://web.eunet.ch/astarte/pbo/afta/afta0.htm
www.ahk.net/de/my/Kuala_Lumpur/city.overview.html
www.apecsec.org.sg
www.apecsec.org.sg/97brochure/97brochure.html
www.asienhaus.de/publikat/soa/malaysia/894machi.htm
www.auswaertiges-amt.de/5_laende/index.htm
www.bfai.com/index03.htm
www.bizlinx.de/laender/malaysia/struktur.phtml
www.bnm.gov.my
www.capitals.com
www.cari.com.my
www.info-malaysia.com
www.isa.germany-southwest.de/frameinf.htm
Marktstudie Malaysia Anhang A IV
3
www.kct.com.my
www.laenderdienste.de
www.lib.utexas.edu/Libs/PCL/Map_collection/malaysia.html
www.loose-verlag.de/tips
www.malaysian.com
www.micci.com/1998guide.html
www.mida.gov.my
www.mymalaysia.net.my
www.nationalgeographic.com/resources/ngo/maps/atlas/asia/malays.html
www.newmalaysia.com.my/news
www.telekom.com.my
www.treasury.boi.ie/country/MALAYSIA.HTM
www.ups.com/asia/my/engindex.html
Marktstudie Malaysia Anhang A IV
4