Publikation ansehen - Cleaner Production Germany
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Abschlußbericht zum Forschungsvorhaben Nr. 14 611 31 im Auftrag des BMBF Umwelttechnische Produkte und Dienstleistungen für Malaysia Marktstudie Kompostierung Plantagenwirtschaft bearbeitet von: Gernot Schmierer Martin Pietrzik Juni 1999 Stuttgart Vorwort Deutschland gehört zu den weltweit führenden Nationen auf dem Gebiet der Umwelttechnik. Malaysia zählt zu den südostasiatischen Staaten, die aufgrund ihres Wirtschaftswachstums einen zukünftigen Absatzmarkt für deutsche Produkte und Dienstleistungen im Umweltbereich darstellen könnten. Von deutscher Seite wurde der Handlungsbedarf zur Exportförderung deutscher Umwelttechnik und -dienstleistungen erkannt. Durch konsequente wirtschaftliche, politische und wissenschaftliche Zusammenarbeit sollen die nötigen bilateralen Beziehungen geschaffen werden, welche eine Berücksichtigung bei einer entsprechenden Investitionstätigkeit ausländischer Partner begünstigen. Hierdurch soll aggressiven Maßnahmen von Wettbewerbern aus den USA, Kanada, Japan und europäischen Nationen entgegnet werden. Eine im Auftrag des Umweltbundesamt von der Schitag Ernst & Young UmweltManagement GmbH durchgeführte Studie über mögliche Maßnahmen zur Stärkung des Exports der deutschen Umweltindustrie nennt folgende Schwerpunkte: • Stärkere Förderung von Technologie- und Know-how-Transfer, • Erstellung gezielter Marktanalysen über potentielle Zukunftsmärkte, • Einwirken auf Umweltstandards in den Zielländern, • Einsatz der Außenpolitik für eine Förderung des Marktzugangs deutscher Unternehmen. Die Gründung des Internationalen Transferzentrums Umwelttechnik in Leipzig (ITUT) und die Entsendung eines Umwelt Area Managers an das Malaysian German Chamber of Commerce (MGCC) sind ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung deutscher Unternehmen bei der Erschließung des malaysischen Umweltmarktes. Im weiteren muß die Umsetzung konkreter Pilotprojekte in Malaysia die Leistungsfähigkeit deutscher Umwelttechnologie demonstrieren und dadurch die Basis für die erfolgreiche Vermarktung schaffen. Für die Finanzierung des Vorhaben sei dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gedankt. Der Dank gilt ebenso dem Umweltbundesamt für die administrative und fachliche Betreuung. Darüber hinaus wurden Untersuchungen nur mit der Hilfe verschiedener Institutionen, Firmen und Unternehmen möglich, denen ebenso für ihre Unterstützung gedankt wird. Stuttgart, den 15. Juni 1999 Gernot Schmierer Martin Pietrzik Marktstudie Malaysia I2 Inhalt Vorwort I2 Tabellenverzeichnis I9 Abbildungsverzeichnis I 10 Abkürzungsverzeichnis I 13 Allgemeine Begriffsdefinitionen I 15 Einführung 1 Aufgabenstellung und Zielsetzung 1 1.1 Einleitung 1 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise 2 1.3 Stand der Technik und geleistete Vorarbeiten 4 1.4 Arbeitsplanung und Projektbeteiligung 6 1.4.1 Arbeitsplan 6 1.4.2 Projektbeteiligung 6 1.4.2.1 BIODEGMA 7 1.4.2.2 MGCC 7 1.4.2.3 MARDI 8 1.4.2.4 PORIM 8 1.4.2.5 Memorandum of Understanding 8 1.5 Erwarteter Projektnutzen 13 2 Zusammenfassung Marktpotentiale 15 Teil I Marktstudie Kompostierung 1 Palmölwirtschaft 1 1.1 Einführung 1 1.2 Plantagen 4 1.3 Palmölmühlen 6 1.4 Raffinerien 16 Marktstudie Malaysia I3 1.5 Organisationen 17 1.6 Potentialanalyse für die Kompostierung 18 1.6.1 Palmölplantagen 18 1.6.2 Palmölmühlen 22 2 Kompostierung 24 2.1 Vergleich der Standardverfahren 25 2.2 BIODEGMA-Rotteverfahren 26 2.2.1 Rottesystem 26 2.2.2 Mobile Nachbereitungsstation 27 2.2.3 Verfahrensablauf/Systembeschreibung 28 2.3 Grundaspekte der Kompostierung bezogen auf das BIODEGMA Rotteverfahren 31 2.3.1 Emissionen 31 2.3.2 Arbeitsschutz und Keimemissionen 31 2.3.3 Produktqualität 32 2.3.4 Investitonskosten 32 2.3.5 Bearbeitungskosten 32 2.3.6 Gesamtbehandlungskosten 32 2.3.7 Betriebserfahrung 33 2.3.8 Betriebssicherheit 33 2.3.9 Energiebedarf 33 2.3.10 Absatz 33 2.4 Zusammenfassung 33 3 Kompostierung auf dem MARDI Versuchsgelände 35 3.1 Versuchsplan 35 3.2 Ausgangsmaterialien zur Kompostierung 36 3.3 Vorbereitungsphase 36 3.3.1 Betonfläche 37 3.3.2 Strom- und Wasseranschluß 38 3.3.3 Transport 39 3.3.4 Rohrverlegung 40 3.4 Temperatursteuerung 43 3.5 Aufsetzen der Miete 43 3.6 Aufschichten mit Radlader 44 Marktstudie Malaysia I4 3.7 Aufsetzen der organischen Abfälle 47 3.8 Einstellung der Belüftung 51 3.9 Umsetzen der Kompostmiete 55 3.10 Ergebnisse 57 3.10.1 Durchführung 57 3.10.2 Temperatur 58 3.10.3 POME 60 3.10.4 Volumenreduktion 60 3.10.5 Chemische Zusammensetzung 61 4 Kompostierung bei einer Palmölmühle 62 4.1 Einleitung 62 4.2 Ausgangsmaterialien zur Kompostierung 62 4.3 Vorbereitungsphase 62 4.4 Durchführung 63 4.5 Ergebnis 67 4.5.1 Feuchtigkeit 67 4.5.2 Temperatur 67 4.5.3 Chemische Zusammensetzung 68 4.6 Diskussion 70 4.6.1 Palmölmühle 70 4.6.2 Feuchtigkeitsverteilung 70 4.6.3 Mischung 71 4.6.4 Plane 71 4.6.5 Gesamteffizienz 71 Teil II Allgemeine Marktstudie 1 Informationen zu Malaysia 1 1.1 Geographische Lage 1 1.2 Landesnatur und Klima 2 1.3 Geschichtliche Entwicklung und heutige Situation 2 1.4 Der Föderative Aufbau 3 1.4.1 Die Hauptstadt 4 Marktstudie Malaysia I5 2 Marktdaten und Handelsbündnisse 5 2.1 Wirtschafts- und Innenpolitik 5 2.2 Import 6 2.3 Export 7 2.4 ASEAN Markt 9 2.5 AFTA 10 2.6 APEC 11 3 Rahmenbedingungen für Investoren 14 3.1 Vorüberlegungen zum Markteintritt 14 3.2 Kooperationsmöglichkeiten und Geschäftsanbahnung 14 3.3 Mentalität und Verhandlungstaktik 16 4 Schutz ausländischer Investitionen 17 4.1 Eigenkapitalrichtlinien 17 4.2 Schutz für Eigenkapitalbesitz und –verteilung 18 4.3 Investitionsschutzabkommen 19 4.4 Abkommen zur Regelung von Investitionsstreitigkeiten 19 4.5 Regionales Arbitragezentrum 20 5 Investitionsförderungsmaßnahmen 21 5.1 Förderungsmaßnahmen 21 5.2 Steuerfreibeträge für Investitionen (Investment Tax Allowance / ITA) 22 5.3 Zusätzliche Förderung von Kleinbetrieben 23 6 Steuern 24 6.1 Einführung 24 6.2 Quellen zu besteuernder Einkommen 25 6.3 Körperschaftssteuer 25 6.4 Einkommenssteuer 25 6.5 Umsatzsteuer 26 6.6 Quellensteuer 26 6.7 Doppelbesteuerungsabkommen 26 7 Zoll- und Einfuhrvorschriften 27 7.1 Zölle und Zollverfahren 27 7.2 Ablauf des Zollverfahrens 27 7.3 Weitere Abgaben bei der Wareneinfuhr 28 7.4 Restriktionen 28 Marktstudie Malaysia I6 7.5 Warenbegleitpapiere 29 7.6 Warenmuster 29 8 Visums- und Aufenthaltsbestimmungen 30 8.1 Passvorschriften 30 8.2 Visumsvorschriften 30 8.3 Visumsantrag 30 8.4 Arbeitsvisum 31 8.5 Beschäftigung ausländischen Personals 31 9 Arbeitsmarkt und Arbeitskräfte 32 9.1 Einführung zur Arbeitsmarktsituation 32 9.2 Führungspersonal 33 9.3 Arbeitskosten, Löhne und Gehälter 34 9.4 Lohnebenkosten 35 9.5 Arbeitsverwaltung und Arbeitsvermittlung 35 9.6 Arbeitsgesetzgebung, Arbeitszeit und Feiertage 35 9.7 Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer 37 9.8 Die Bewertung der malaysischen Arbeitskräfte im Vergleich 37 10 Banken, Finanzierung und Devisenverkehr 39 10.1 Die Zentralbank 39 10.2 Kreditinstitute 39 10.3 Richtlinien für den Devisenverkehr 40 10.4 Überweisungen ins Ausland 40 10.5 Exporteinnahmen 40 10.6 Finanzierung von Standorten 41 11 Technologietransfer 42 11.1 Technologiepolitik 42 11.2 Vertragsarten 42 11.3 Lizenzvertrag und –vergabe 43 11.4 Patentvertrag und Patentgesetz 43 11.5 Warenzeichengesetz 44 12 Gründung eines Unternehmens 45 12.1 Unternehmensform 45 12.2 Repräsentanz 45 12.3 Kapitalgesellschaften 46 Marktstudie Malaysia I7 12.4 Richtlinien für die Unternehmensgründung 48 12.5 Eintragung ausländischer Firmen 49 12.6 Hinweise zu Zweigniederlassungen 50 13 Infrastruktur und Dienstleistungen für Investoren 52 13.1 Industriegebiete 52 13.2 Freizonen 52 13.3 Telekommunikation / Post 52 13.4 Eisenbahn 53 13.5 Flugverbindungen 53 13.6 Häfen 54 13.7 Arbeits- und Geschäftszeiten 56 Anhang AI English Abstract A II Tabellen A III Anschriften A IV Literaturverzeichnis Marktstudie Malaysia I8 Tabellenverzeichnis TEIL I Marktstudie Kompostierung Tabelle 1.1 Postleitzahlengebiete 3 Tabelle 1.2 Plantagenfläche in den einzelnen malaysischen Bundesstaaten 4 Tabelle 1.3 Produktionskapazität der Palmölmühlen 7 Tabelle 1.4 Anzahl gefällter Bäume und abgeholzte Fläche für neue Palmölpflanzen in ha / 1997 Tabelle 1.5 19 Geschätzte Anzahl gefällter Bäume und geschätzte abgeholzte Fläche für neue Palmölpflanzen in ha / 2001-2020 20 Tabelle 1.6 Anfallende Menge EFB 23 Tabelle 3.1 Analyse MARDI 61 Tabelle 3.2 Analyse MARDI 62 Tabelle 4.1 Chemical composititon of the composting material 70 TEIL II Allgemeine Marktstudie Tabelle 9.1 Feiertage 36 Tabelle 13.1 Flugverbindungen von Lufthansa und Malaysian Airlines zwischen Deutschland und Malaysia 54 Tabelle 13.2 Containerpreise 55 Tabelle 13.3 Arbeits- und Geschäftszeiten 56 Marktstudie Malaysia I9 Abbildungsverzeichnis EINFÜHRUNG Bild 1.1 Kontinuierlicher Informationsaustausch sichert exakte Marktdaten 3 Bild 1.2 Arbeitsinhalte 6 Bild 1.3 Projektbeteiligung 7 Bild 2.1 Prognose der Anzahl gefällter Palmen bis 2020 15 Bild 2.2 Prognose der Biomasse EFB bis zum Jahr 2020 16 Bild 2.3 Gesamtkapazität der untersuchten Palmölmühlen in Malaysia 17 Bild 2.4 Entscheidungsaspekte für die Kompostierung 19 TEIL I Marktstudie Kompostierung Bild 1.1 Exportanteil in der Palmölproduktion 1 Bild 1.2 Exportmärkte für malaysisches Palmöl 2 Bild 1.3 Ernte der Palmölfrucht 5 Bild .1.4 Erntewerkzeug 5 Bild 1.5 Fruchtbündel der Palme 6 Bild 1.6 Palmölmühle 9 Bild 1.7 Anlieferung der Fruchtbündel 9 Bild 1.8 Abladeplatz und Zwischenlager der Fruchtbündel (FFB) 10 Bild 1.9 Befüllung der Loren 11 Bild 1.10 Lore mit Fruchtständen 11 Bild 1.11 Loren vor dem Einfahren in den Sterilizer 12 Bild 1.12 Palmölfrucht 13 Bild 1.13 Frucht 14 Bild 1.14 Auswurf der EFB aus dem Mühlenprozeß 15 Bild 1.15 Leere Fruchtbündel (EFB) 15 Bild 1.16 Raffinerie 16 Marktstudie Malaysia I 10 Bild 1.17 Shreddern der Baumstämme 20 Bild 1.18 Gerodete Plantage 21 Bild 1.19 Aufgesetzter Holzhaufen 21 Bild 1.20 Verteilte EFB in der Plantage 22 Bild 2.1 Prinzipskizze des angewandten Kompostverfahrens 30 Bild 3.1 Zeitplan für die Versuchsdurchführung 35 Bild 3.2 Analyseplan 36 Bild 3.3 Abschlußarbeiten an der Betonfläche 37 Bild 3.4 Stromkabelverlegung 38 Bild 3.5 Abladen des Kompostmaterials 39 Bild 3.6 Rohrverlegung auf der Betonfläche 40 Bild 3.7 Unterlegen der Holzscheite 41 Bild 3.8 Erste Verteilung des Strukturmaterials 43 Bild 3.9 Prinzipskizze, Aufsetzen der Miete 45 Bild 3.10 Letztes Aufsetzen des Strukturmaterials 46 Bild 3.11 Feinverteilung von Hand 47 Bild 3.12 Aufsetzen des Basismaterials 48 Bild 3.13 Aufsetzen der zerkleinerten Baumstämme 49 Bild 3.14 Kompostmiete mit Belüftungssystem im Vordergrund 49 Bild 3.15 Aufsetzen der semipermeablen Membran 50 Bild 3.16 Fertig eingehauste Kompostmiete 51 Bild 3.17 Prinzipskizze der Belüftung 52 Bild 3.18 Mit Sandsäcken abgedichtete Kompostmiete 53 Bild 3.19 Anordnung des Belüftungssystems 54 Bild 3.20 Eingehauste Kompostmiete auf dem MARDI-Versuchsgelände 55 Bild 3.21 Umsetzung der Kompostmiete mit Gabelstapler 56 Bild 3.22 Idealtypischer Temperaturverlauf bei der Kompostierung 57 Bild 3.23 Optimale Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit der Temperatur in der Bild 3.24 Kompostmiete 58 Temperaturverlauf in der Kompostmiete 59 Marktstudie Malaysia I 11 Bild 4.1 Auflockern der Kompostmiete 64 Bild 4.2 Vorlagebehälter mit POME 65 Bild 4.3 Bewässerung der Kompostmiete mit Wasser und POME 65 Bild 4.4 Wiederaufsetzen der Miete 66 Bild 4.5 Aufsetzen der Kompostmiete 66 Bild 4.6 Vorbereitung zum Auflegen der Plane 67 Bild 4.7 Abdecken der Kompostmiete 67 Bild 4.8 Eingehüllte Kompostmiete 68 Bild 4.9 Temperaturverlauf der Kompostmiete 69 TEIL II Allgemeine Marktstudie Bild 1.1 Südostasien 1 Bild 1.2 a) Westmalaysia 3 Bild 1.2 b) Ostmalaysia 3 Bild 2.1 Güterimporte 6 Bild 2.2 Güterimporte nach Herkunftsländern 7 Bild 2.3 Güterexporte 8 Bild 2.4 Ziele der Güterexporte in % 9 Bild 9.1 Lohnkosten der asiatischen Länder im Vergleich mit Deutschland 32 Bild 9.2 Bildungsstruktur 33 Bild 9.3 Lohnrichtwerte 34 Bild 9.4 Bewertung der Arbeitskräfte Südostasiens 38 Bild 13.1 Hafenanlage 55 Marktstudie Malaysia I 12 Abkürzungsverzeichnis AALCC Asian- African Legal Consultive Committee ACTETSME Apec Center for Technology Exchange and Training for Small and Medium Enterprises AFTA Asian Free Trade Area APEC Asian Pacific Economic Cooperation ASEAN Association of South East Asian Nations BIP Bruttoinlandsprodukt BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung COFAB Committee of Finances and Banking COFAF Committee of Food, Agriculture and Forestry COTAC Committee of Transportation and Communication COTT Committee of Trade and Tourism COIME Committee of Industry, Minerals and Energy CEPT Common Effective Preferential Tariff DBU Deutsche Bundesumweltstiftung DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft EU Europäische Union FhG Fraunhofer - Gesellschaft GATT General Agreement on Tarifs and Trade IPA Fraunhofer - Institut für Produktionstechnik und Automatisierung ITA Investment Tax Allowance ITUT Internationales Transferzentrum Umwelttechnik (Leipzig) Marktstudie Malaysia I 13 IWF Internationaler Währungsfond KLIA Kuala Lumpur International Airport KTM Bhd. Keretapi Tanah Melayu Bhd. (Malaysische Eisenbahngesellschaft) MARDI Malaysian Agricultural Research and Development Institute MGCC Malaysian German Chamber of Commerce MIDA Malaysian Industrial Development Authority MIDF Malaysian Industrial Development Finance Berhad MITI Ministry for International Trade and Industry NAFTA North American Free Trade Area NEP New Economic Policy NPC National Productivity Corporation NRZZ Nomenklatur des Rates für die Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Zollwesens OECD Organisation for Economic Cooperation and Development PCA Principle Customs Area PORIM Palm Oil Research Institute of Malaysia SEACOM South East Asia Communication Centre UMNO United Malay National Organization WTO World Trade Organisation Marktstudie Malaysia I 14 Allgemeine Begriffsdefinitionen Bumiputra „Söhne der Erde“ ≡ Die Malayen Westmalaysias und alle ursprünglichen Stammesvölker insbesondere Ostmalaysias Huaqiao Auslands-Chinesen Marktstudie Malaysia I 15 1 Aufgabenstellung und Zielsetzung 1.1 Einleitung Seit Jahren ist der gesamte südostasiatische Raum weltweit das Wirtschaftsgebiet mit den höchsten, teilweise sogar zweistelligen Wachstumsraten der Volkswirtschaften. Die momentane Asienkrise wird diese Entwicklung nicht aufhalten können. Eine besondere Dynamik ist in den ASEAN-Mitgliedsstaaten Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand und Brunei festzustellen. Unter den ASEAN-Ländern nimmt Malaysia aufgrund seiner relativ gut ausgebauten Infrastruktur, des hohen Ausbildungsniveaus seiner Arbeitskräfte und der günstigen politischen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine besondere Stellung ein. Zwar hat das starke Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum bereits auch zu Engpässen und Mangelerscheinungen geführt (Arbeitskräfte, Infrastruktur, Umweltschutz, Kapitalverkehr); die Regierung hat es aber bisher immer verstanden, aufkommende wirtschaftliche und soziale Probleme erfolgreich zu lösen. Die politische Lage ist stabil. Das starke Wirtschaftswachstum bedingt eine hohe Belastung der natürlichen Ressourcen und führt zu immer offensichtlicheren Schädigungen von Luft, Wasser und Boden. Die eingetretenen Umweltschäden und eine mangelhafte Infrastruktur im Umweltbereich - beispielsweise in der Abfallwirtschaft- hat bereits zu einer Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft geführt. Darüber hinaus resultiert aus der internationalen Festlegung von Umweltstandards ein gesteigertes Umweltbewußtsein in der stark exportorientierten Wirtschaft. Die die Umwelt betreffenden Problemstellungen reichen in Malaysia von der Erarbeitung gesetzlicher Grundlagen bis zur technischen Umsetzung in konkreten Projekten. Hierbei ist in Malaysia aufgrund mangelnder eigener Erfahrung eine Miteinbeziehung ausländischer Partner ausdrücklich erwünscht. Interesse zur Zusammenarbeit besteht auf politischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene. Im 7. Malaysischen Plan (1996-2000) wurde von der malaysischen Regierung die Privatisierung der kommunalen Abfallwirtschaft als einer der Schwerpunkte in der Umweltpolitik definiert: "Solid waste disposal will be privatized to a consortium and under this proposal, an integrated waste management system will be adopted to minimize environmental degradation. [...] More modern wasteprocessing technologies at the upstream portion of waste management will be used in conjunction with alternative waste management methods such as composting, recycling and incineration with energy recovery." Marktstudie Malaysia 1 Die dargestellte Situation und der daraus mittel- bis langfristig resultierende Bedarf an abfallwirtschaftlichen Produkten und Dienstleistungen, führen in Malaysia (und anderen südostasiatischen Ländern) zu einem verschärften Wettbewerb internationaler Anbieter. Für deutsche klein- und mittelständische Unternehmen der Umwelttechnik gestaltet sich die Erschließung des malaysischen Marktes als schwierig: Mangelnde Vor-Ort-Präsenz, fehlende Marktkenntnisse und allgemein- bzw. produktrechtliche Hemmschwellen manifestieren sich in nicht zufriedenstellenden Exportquoten. 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise Die laufende Privatisierung in der Abfallwirtschaft Malaysias und der resultierende Bedarf an umwelttechnischen Produkten und Dienstleistungen geben Anlaß, in Malaysia exportfördernde Maßnahmen für deutsche Unternehmen einzuleiten. Ferner ist die regionale wirtschaftliche Vorreiterrolle Malaysias und die geographisch günstige Lage positives Initial für den vorliegenden Projektvorschlag. Das Gesamtziel des Projektes ist die Unterstützung deutscher Unternehmen bei der Erschließung des malaysischen Marktes für Umwelttechnik. Resultierende Teilziele sind: • Demonstration innovativer deutscher Kompostiertechnik anhand eines VorOrt-Versuchs, • Herstellung von Kontakten, • Erwerb von Marktkenntnissen, • projektgebundene Umsetzung bilateraler politischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Zusammenarbeit. Marktstudie Malaysia 2 Bild 1.1: Kontinuierlicher Informationsaustausch sichert exakte Marktdaten Fraunhofer IPA Stuttgart Wettbewerbssituation Ausbildungsstand Geographische Landeskenntnisse Kulturelle Landeskenntnisse Marktsituation Partnerinstitutionen Fraunhofer Asia Representative Office Kuala Lumpur Quelle: IPA Die Identifizierung eines umsetzbaren Potentials im Bereich der Umwelttechnik wurde von Fraunhofer IPA 1996 in Malaysia vorgenommen. Ergebnis dieser Untersuchung war, daß in Malaysia die Reststoffproblematik aus der Plantagenwirtschaft der Palmölindustrie einen Ansatzpunkt bildet. Die Kompostierung als Verwertungsverfahren, im Hinblick auf eine beispielhafte Einführung deutscher Umwelttechnik, zeigt dabei eine Anwendungsmöglichkeit in der malaysischen Abfallwirtschaft. In Deutschland werden bereits unterschiedlichste technische Verfahren zur Kompostierung eingesetzt, die im Praxisbetrieb erprobt und von behördlicher Seite genehmigt sind. Zusammen mit der Firma Biodegma in Stuttgart, als Anbieter von Kompostiertechnik, wurde in Malaysia ein erster Kompostierversuch durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Unterstützung deutscher Unternehmen bei der Erschließung des malaysischen Marktes für Umwelttechnik. Da besonders klein- und mittelständischen Unternehmen der Umweltbranche Kontakte nach Asien fehlen, ist es ein wichtiger Beitrag zur Erschließung des malaysischen Marktes, wenn Potentiale für Joint-Ventures oder andere Arten von Kooperationen im Bereich der Umwelttechnik aufgezeigt werden. Die umwelttechnische Erfahrung deutscher Unternehmen ist Voraussetzung für die erfolgreiche Realisierung von Umweltlösungen. Neben den anlagentechnischen Anforderungen sind Beratungsleistungen bei der Planung kundenspezifischer Einzellösungen und die betriebsfertige Übergabe der Anlagen wesentliche Erfolgsfaktoren. Marktstudie Malaysia 3 Die umweltverträgliche und kostengünstige Verwertung immer größerer Mengen von Bioabfall ist ein Kernthema in der malaysischen Palmölindustrie. Mit der Auswahl der Firma BIODEGMA wird modellhaft ein Kompostierverfahren vorgestellt, das eine Methodik darstellt, mit der für die Palmölplantagen entsprechend den lokalen Gegebenheiten ein ökonomisch und ökologisch sinnvolles Verfahren nach dem Stand der Technik ausgewählt wurde. Konzept dieses Projektes ist es, einfach handhabbare und vertretbare umwelttechnische Lösungen durch einen vor Ort durchgeführten Kompostierversuch aufzuzeigen und Kompostierung im allgemeinen und deutsche Kompostiertechnik im speziellen in Malaysia bekannt zu machen und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Von deutscher Seite werden Koordination, Know-how und ein Kompostiersystem gestellt. Von malaysischer Seite wurde Personal für die Versuchsdurchführung und das zu kompostierende Substrat und ein geeigneter Platz für den Versuch bereitgestellt. Dadurch ergeben sich folgende Chancen für beide Seiten: • Bildung von Vernetzungen zwischen malaysischen und deutschen Firmen durch das Entstehen von Joint-Ventures, Kooperationen und Firmenpools. • Abbau von Informationsdefiziten und das Angleichen unterschiedlicher Interessen. • Aufbau von Engineeringwissen in Malaysia als Voraussetzung für den Export von Deutschland aus. • Weitere Kristallisationspunkte und Ansätze für zusätzliche Absatzmärkte in Asien für deutsche Unternehmen. 1.3 Stand der Technik und geleistete Vorarbeiten Die Fraunhofer-Gesellschaft hat im Spätjahr 1996 eine Untersuchung der abfallwirtschaftlichen Situation in Malaysia vorgenommen. Ergebnis dieser Untersuchung war, daß in Malaysia derzeit noch erhebliche organisatorische und technische Mängel im Abfallwirtschaftsbereich bestehen. Als wesentlicher Faktor in der Entsorgungsproblematik stellte sich das Fehlen von geordneten Verwertungsstrukturen heraus. Der hohe Organikanteil in kommunalen Abfällen und die in Malaysia diskutierte Reststoffproblematik aus der Plantagenwirtschaft (Palmöl, Kautschuk) geben nach Ansicht der Fraunhofer-Gesellschaft Anlaß, in Malaysia die Kompostierung als Verwertungsverfahren stärker in das Bewußtsein von Politik und Entsorgungswirtschaft zu rücken. Als Biomasse der Reststoffe aus den Palmölplantagen sollen die Baumstämme (trunks) der Palme, sowie die leeren Fruchtbündel (empty fruit bunches / EFB) Anwendung finden, da diese in den Marktstudie Malaysia 4 Plantagen in sehr großer Zahl anfallen. Aus der Abfallwirtschaft soll der ebenfalls in großen Mengen anfallende Grünschnitt benutzt werden. In Deutschland wurden unterschiedlichste technische Verfahren zur Kompostierung entwickelt, die im Praxisbetrieb erprobt und von behördlicher Seite genehmigt sind. Im Hinblick auf die laufende Privatisierung der Abfallwirtschaft in Malaysia sieht die Fraunhofer-Gesellschaft eine Chance zur Markterschließung für deutsche Unternehmen. Das Fraunhofer IPA hat die Firma Biodegma Stuttgart als Anbieter von Kompostiertechnik kontaktiert. Das Verfahren der Firma Biodegma ist durch seine ökonomischen und ökologischen Vorteile für den malaysischen Markt geeignet: • hohe Endproduktqualität, • variable und mobile Systemausführung, • kostengünstige Systemkomponenten, • geschlossene Ausführung der Mietenkompostierung • steuerbarer Rotteprozeß, • geringe Emissionswerte und • hohe Hygiene Das Verfahren der Firma Biodegma ist in das laufende durch die Deutsche Bundesumweltstiftung (DBU) geförderte Forschungsprojekt "Kompostierung unter semipermeablen Planenabdeckungen als emissionsarmes Low Tech und Low Cost Verfahren" eingebunden. Im Zuge der Untersuchungen in Malaysia wurden durch Mitarbeiter des Fraunhofer IPA Kontakte zu verantwortlichen Stellen in der Abfallwirtschaft hergestellt. Besonders im Hinblick auf die Einführung deutscher Kompostiertechnik konnten im Spätjahr 1996 wichtige Kontakte zu Interessenten aus Wissenschaft und Wirtschaft geknüpft werden. Die Aktivitäten des Fraunhofer IPA im Umweltbereich in Malaysia sind von einer engen Einbindung und offenen Informationspolitik mit dem Umwelt Area Manager an der DeutschMalaysischen Handelskammer (MGCC) geprägt. 1.4 Arbeitsplan und Projektbeteiligung 1.4.1 Arbeitsplan Das Projekt gliedert sich in zwei Teilschritte, welche aufeinander aufbauen, sich in Ihren Arbeitsinhalten jedoch klar abtrennen lassen. Marktstudie Malaysia 5 Im ersten Schritt wird ein Vor-Ort-Kompostierversuch unter Verwendung des Systems BIOKOMP der Firma BIODEGMA durchgeführt. Arbeitsinhalte sind Planung, Organisation, Durchführung und wissenschaftliche Auswertung des Versuchs sowie Öffentlichkeitsarbeit. Nach Ablauf des ersten Projektschritts wird aufgrund einer Erfolgsbeurteilung über den Start des zweiten Projektschrittes entschieden. Im zweiten Schritt wird eine Marktstudie erstellt. Bild 1.2: Arbeitsinhalte 1. Schritt: Kompostierversuch Meilenstein Arbeitsinhalt • Planung • Organisation und Durchführung • Einrichtung eines Demo-Centers • Auswertung und Dokumentation • Öffentlichkeitsarbeit Erwarteter Nutzen • Nachweis der Leistungsfähigkeit deutscher Technik • Herstellung von Kontakten zu verantwortlichen Stellen • Vertrauensbildung • Unterstützung eines mittelständischen Unternehmens bei der Markterschließung 2. Schritt: Marktstudie Arbeitsinhalt • Quellen, Mengen, Zusammensetzung von kompostierfähigem Material • Rahmenbedingungen • Verwertungsmöglichkeiten Kompost • Leitlinien für die Markterschließung Erwarteter Nutzen Hilfestellung für deutsche Unternehmen bei der Erschließung des malaysischen Umweltmarktes im Allgemeinen und des Kompostiertechnikmarktes im Speziellen Quelle: IPA 1.4.2 Projektbeteiligung Die Auswahl der Projektpartner spiegelt das Anliegen einer Anbahnung erfolgreicher deutsch-malaysischer Zusammenarbeit wider. In Deutschland erfolgt die Projektbearbeitung und Koordination assoziierter Partner durch das Fraunhofer IPA, in Malaysia wird diese Aufgabe vom Asien Büro der FraunhoferGesellschaft übernommen. Assozierte Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unterstreichen den ganzheitlichen Ansatz des Vorhabens. Die Projektgruppe konnte, je nach Interesse und Bedarf, um Partner aus Malaysia und Deutschland erweitert werden. Marktstudie Malaysia 6 Bild 1.3: Projektbeteiligung Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Projektbearbeitung Deutschland Fraunhofer IPA, Stuttgart Assoziierte Partner in Deutschland Firma Biodegma, Stuttgart Systemlieferant Kompostiertechnik Umweltbundesamt Berlin politische Unterstützung Projektbearbeitung Malaysia Fraunhofer Asia, Kuala Lumpur Assoziierte Partner in Malaysia Malaysian-German Chamber of Commerce (MGCC) umwelttechnische Kontaktstelle für Unternehmen Malaysian Agricultural Research and Development Institute (MARDI) Palm Oil Research Institute of Malaysia (PORIM) Quelle: IPA 1.4.2.1 BIODEGMA Die Firma BIODEGMA ist ein mittelständisches Unternehmen und beschäftigt derzeit ca. 15 Mitarbeiter. Das Unternehmen stellt für den Kompostierversuch vor Ort das benötigte Equipment zur Verfügung. Desweiteren wird ein Mitarbeiter der Firma vor Ort die Versuche begleiten und leiten sowie die Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern aufnehmen. 1.4.2.2 MGCC Für das Projektvorhaben besteht die Zusage der aktiven Unterstützung des deutschen Umwelt Area Managers beim MGCC. Seine Funktion innerhalb des Projektes ist: • Kontaktanbahnung zu malaysischen Unternehmen mit Interesse an deutscher Kompostiertechnik. • Präsentation deutscher Kompostiertechnik bei deutschen und malaysischen Organisationen. • Beratung deutscher klein- und mittelständischer Unternehmen mit Vermarktungsabsichten in Malaysia. Marktstudie Malaysia 7 1.4.2.3 MARDI MARDI ist ein staatliches Forschungsinstitut, das sich mit Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion beschäftigt. MARDI hat in Malaysia 37 nationale Forschungsstationen. Das Institut besteht seit 1969 und hat derzeit 421 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen sowie über 1.000 Techniker und Laboranten angestellt. Funktion innerhalb des Projektes: • Bereitstellung der Kompostierungsfläche für Versuche, • Organisation und Bereitstellung von Kompostmaterial, • Planung und Durchführung der Kompostierung mit dem deutschen Experten, • Anschaffung und Bereitstellung notwendiger Maschinen. 1.4.2.4 PORIM PORIM ist ein großes staatliches Forschungsinstitut, das seit 1979 besteht. Es forscht auf allen Gebieten, die mit Ölpalmen, Palmöl und den daraus gewonnenen Produkten zusammenhängen. Funktion innerhalb des Projektes: • Unterstützung bei der Marktstudie • Kontaktbildung zu Palmölmühlen 1.4.2.5 Memorandum of Understanding Für das gemeinsame Vorhaben wurde zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und MARDI ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Hierdurch wurde der nachdrückliche Wunsch einer erfolgreichen Zusammenarbeit zum Ausdruck gebracht. Das Memorandum ist wesentlicher Bestandteil bilateraler und wissenschaftlicher Beziehungen mit folgendem Inhalt: Memorandum of Understanding Between Malaysian Agricultural Research and Development Institute P.O. Box 12301, 50774 Kuala Lumpur, Malaysia Marktstudie Malaysia 8 hereinafter referred to as "MARDI" and Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Leonrodstr. 45, 80636 München, Germany Representing Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart, Germany hereinafter referred to as "FRAUNHOFER" Joint Research Project between FRAUNHOFER and MARDI The rapid positive development of waste management in Malaysia has generated interest for FRAUNHOFER, of Germany, to promote technology transfer projects relevant to this subject, especially in the environmental sector. In December 1996, composting technology was chosen as a research area for the application of a German government fund for a Joint Research Project between German and Malaysian institutes, companies and universities. By July 1997, the fund was granted through the Umweltbundesamt (Federal Environmental Agency, Germany), Berlin. Objectives of the Project The main objectives of the project are to: • collect data on composting of local substrate under Malaysian climatic conditions; Marktstudie Malaysia 9 • create an economically and environmentally sound product (compost) that is marketable in Malaysia; and • initiate co-operation between German and Malaysian companies as well as universities and research institutes. The joint research project in composting shall be conducted by FRAUNHOFER and MARDI. To build upon this positive collaboration with the composting project, the test results will be published and public relations activities shall be conducted in Germany and Malaysia. Profile of Project Partners Fraunhofer Gesellschaft Fraunhofer Gesellschaft (FhG) was founded in 1949 and is Germany's leading organisation devoted to the conduct and co-ordination of applied research for industry and the public sector. Fraunhofer Gesellschaft maintains over 50 research establishments world-wide, employing a staff of over 8,000, mainly scientists and engineers. The FraunhoferInstitut für Produktionstechnik und Automatisierung, (IPA), is one of these. One of the focal fields within the Fraunhofer group is Environmental Technology. Fraunhofer Gesellschaft - Asia Representative Office, is the Malaysian representative of Fraunhofer Gesellschaft. With the official launch of this Representative Office in April 1996, FRAUNHOFER began to establish contacts with local Malaysian companies, authorities and organisations. The Fraunhofer Gesellschaft Asia Representative Office aims to initiate, facilitate and improve the transfer of technology and know-how by means of projects carried out in the ASEAN region by Fraunhofer Institutes in close partnership with German industry. Malaysian Agricultural Research and Development Institute, MARDI MARDI was instituted in 1969 with the objective of developing indigenous science and technology capabilities in support of the development and modernisation of the national food and agriculture sector. This obligation leads to the development of: • new crop varieties/clones and livestock breeds; • crop and livestock management and husbandry practices; • technological advancements in post-harvest handling of horticultural and livestock produce; • food processing technologies; Marktstudie Malaysia 10 • techniques for the management of agricultural resources; and • techniques and policy advice to chemical residue problems and pollution abatement. One of MARDI´s major fields of work is environmental management. In this respect, MARDI develops knowledge and know-how to manage and improve environmental quality in relation to bio-industry, towards productivity and sustainability enhancement. Research projects in composting and anaerobic waste treatment are being conducted by MARDI currently. Duration of Co-operation for the Joint Research Project in Composting This Memorandum of Understanding will enter into force when signed by both FRAUNHOFER and MARDI over the duration of preparation and conduct of the composting test. Terms of Co-operation FRAUNHOFER provides: • Initiation of the Joint Research Project • Co-ordination of the Project between several German and Malaysian counterparts • Public Relation activities in Germany • Contact and reports to the Umweltbundesamt in Berlin, Germany • One unit of Biokomp composting equipment for a period of 3 months - semi-permeable foil - pipes for air supply - control unit - fan • Know-how transfer to initiate and operate the composting project • Additional funding for expenses in relation to • Public Relation activities in Malaysia (food, drinks etc.) • Installation of equipment, such as pipes for air supply, control unit and fan • Monitoring and follow up of the composting research test Marktstudie Malaysia 11 MARDI provides: • Project leader to co-ordinate the activities of MARDI • Suitable organic substrate for composting (about 100 to 250m3), • Composting site (dairy farm site is suitable) • Water and electrical power supply (3 Phase; 400V, 1.6kW) • Manpower (about four workers for six days) • Machinery for logistic and substrate handling (wheel barrow, shredder and screening machine) • Laboratory, chemicals and staff to conduct analyses as described in Section 6 • Facilities for PR activities in Malaysia • Conduct additional research on seeded organic material Outcome of Joint Research Project The analytical outcome of this research project will be shared by both project partners. Future Perspective This project aims to establish the start of a long-term co-operation in several fields of applied research and development and the gained data can be used fruitfully to establish a sustainable agriculture and food processing industry in Malaysia Expenses Unless otherwise expressly agreed upon, all expenses arising during the cooperation shall be borne by the performing party itself. Any additional expenses are subject to negotiation between MARDI and FRAUNHOFER. Confidentiality On behalf of MARDI For the performance of the co-operation, MARDI will require confidentiality from FRAUNHOFER and BIODEGMA to withhold MARDI's name from use without prior consent for commercial publications, advertising and/or information with regard to the composting exercise. FRAUNHOFER and BIODEGMA shall only use MARDI's name with their prior written consent for scientific reports produced regarding the composting system and exercise. Marktstudie Malaysia 12 On behalf of FRAUNHOFER For the performance of the project, FRAUNHOFER will use a composting system from the German company BIODEGMA. For this purpose, BIODEGMA will disclose confidential technical and/or commercial information. During the performance co-operation it may be necessary for FRAUNHOFER to transmit such confidential information to MARDI. By signing this MOU, MARDI shall keep confidential all technical and/or commercial information regarding the composting system and that MARDI will not, except with prior written consent of FRAUNHOFER, make use of the confidential information for any other purpose than performing this co-operation or disclose the confidential information to any third party. Further Terms of Co-operation Upon the success of the Composting Test, where commercial potential is seen for this composting technology packaged for the tropics, MARDI will be given priority for any consequent business participation, subject to negotiations between the relevant parties. All further Terms and Conditions relating to this joint research project shall be agreed upon separately. 1.5 Erwarteter Projektnutzen Der erwartete Projektnutzen des Forschungsvorhabens wissenschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Bereich. liegt im Wissenschaftlicher Projektnutzen ist: • Untersuchung andersartiger Ausgangsmaterialien zur Kompostierung (z. B. Monokulturen). • Beurteilung und Vergleich klimatischer Auswirkungen bei der Kompostierung. • Datenbasis und Anforderungsprofil zur Entwicklung angepaßter Umwelttechnik im Bereich Kompostierung. • Deutsch-malaysische Forschungskooperation im Bereich KompostierungKompostiertechnik. Ökonomischer Projektnutzen ist: • Erwerb von lokalen Marktkenntnissen und Ausbildung wichtiger Kontakte zu verantwortlichen Stellen. • Demonstration innovativer deutscher Kompostiertechnik Marktstudie Malaysia 13 • Unterstützung eines mittelständischen Unternehmens bei der Erschließung des malaysischen Marktes. • Koordination deutscher Stellen zur Exportförderung • Schaffung von optimalen Voraussetzung für eine Kooperationspartnersuche in Malaysia. Der ökologische Projektnutzen resultiert aus einer Entlastung der Umwelt durch die Einführung eines ökologisch sinnvollen Verfahrens zur Verwertung organischer Reststoffe (z.B. Substitution von Kunstdüngern, Reduzierung der Luftverschmutzung durch anaerobe Verrottung bzw. Verbrennung, etc.) Marktstudie Malaysia 14 2 Zusammenfassung Marktpotentiale Deutsche Umwelttechnik genießt weltweit ein hohes Ansehen. Die im Rahmen des hier beschriebenen Forschungsprojektes durchgeführten Analysen und Versuche haben gezeigt, daß speziell der Einsatz deutscher Kompostiertechnik in Malaysia möglich ist. Die Mengen an kompostierfähiger Biomasse deuten auf gute Marktchancen und große Potentiale für deutsche Kompostiertechnik innerhalb der Palmölwirtschaft hin. Durch das Roden der Plantagen wurden 1997 ca. 5 Mio. Bäume gefällt. Im Durchschnitt werden bis zum Jahr 2020 ca. 4 Millionen Palmen pro Jahr gefällt werden. Die abgeholzten Flächen betragen dabei jährlich ca. 30.000 bis 50.000 ha. Bild 2.1: Prognose der Anzahl gefällter Palmen bis 2020 Jahre 2001 - 2003 2004 - 2006 2007 - 2010 2011 - 2013 2014 - 2016 2017 - 2020 0 5 10 15 20 Millionen gefällter Palmen Quelle: PORIM Die Grafik zeigt das Potential an verfügbarer Biomasse Holz in Malaysia. Angenommen wird eine durchschnittliche Palmendichte von 136 Palmen pro Hektar. Marktstudie Malaysia 15 Von 1996 bis 2000 werden nach Schätzungen des PORIM ca. 40 Millionen Palmen gerodet worden sein. Diese Anzahl entspricht einer Fläche von ca. 290.000 ha. Von 2001 bis 2003 steigt dieser Wert auf 14,32 Millionen Palmen pro Jahr (105.295 ha). Der vorläufige Maximalwert von 15,59 Millionen Palmen (114.654 ha) pro Jahr wird im Zeitraum von 2011 bis 2013 erreicht werden. Die positiven, wesentlichen Verbesserungen durch eine Kompostierung sind nicht nur die umweltgerechte Bewirtschaftung der Plantagen sondern auch die der Palmölmühlen. Die leeren Fruchtbündel (Empty Fruit Bunches, EFB) können ebenfalls kompostiert werden. Bild 2.2: Prognose der Biomasse aus EFB bis zum Jahr 2020 Jahre 2001 - 2003 2004 - 2006 2007 - 2010 2011 - 2013 2014 - 2016 2017 - 2020 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 Leere Fruchtbündel (EFB) in Millionen Tonnen Quelle: PORIM Die angegebene Menge von ca. 4 Mio. Tonnen EFB in den ca. 350 Palmölmühlen bilden ein noch nicht erschlossenes Potential für deutsche Kompostiertechnik. Bei einer durchschnittlichen Mühlenleistung von mindestens 40 t EFB pro Tag ist die Aufbereitung der Biomasse durch die Kompostierung dringend notwendig. Die Volumenreduzierung um ca. 25 % sowie die Aufbereitung zu Mulchmaterial sind wesentliche Lösungsansätze zum Problem des großen Mengenanfalls. Die nachfolgende Grafik zeigt die Größenordnungen der Verarbeitung von Früchtbündeln in den untersuchten Palmölmühlen: Marktstudie Malaysia 16 Bild 2.3: Gesamtkapazität der untersuchten Palmölmühlen in Malaysia Kelantan (7 Mühlen) Terengganu (11 Mühlen) Ort (Anzahl der Mühlen) Pahang (53 Mühlen) Johor (63 Mühlen) Melaka (2 Mühlen) Negeri Sembilan (11 Mühlen) Selangor (21 Mühlen) Perak (38 Mühlen) Pulau Pinang (4 Mühlen) Kedah (3 Mühlen) 0 500 1000 1500 2000 2500 Gesamtkapazität (t/h) Quelle: PORIM Vor dem Hintergrund der dargestellten Problemstellung zeigt sich dennoch der Bedarf nach einer ganzheitlichen, praxistauglichen Einbindung der Kompostiertechnik in den Plantagen- bzw. Mühlenbetrieb. In Malaysia lassen sich hauptsächlich mit Hilfe von ökonomischen Anreizen umweltgesetzliche Rahmen schaffen und festigen, da sie ansonsten letztendlich mehr oder weniger wirkungslos bleiben. Im Hinblick auf die Durchsetzung der vorhandenen Umweltgesetze und die Verwirklichung ihrer Ziele liegen Anspruch und Realität auseinander. Insofern unterscheidet sich Malaysia sicher nicht von vielen anderen asiatischen Staaten. So sind die durchweg positive Resonanz auf die Versuche bei MARDI und den Feldversuch bei einer Palmölmühle ein erster Schritt für die Markteinführung deutscher Umwelttechnik. Aus der Gewichtung der vom Kunden wahrgenommenen expliziten Forderungen sowie der zu ihrer Realisierung notwendigen implizierten Forderungen kristallisieren sich Marktchancen in den folgenden Feldern heraus: Marktstudie Malaysia 17 • Komponenten / Bauteile für Kompostierungsanlagen, • Systeme, Einrichtungen, Hilfsmittel zum Planen, Steuern und Regeln von Kompostierungsanlagen, • Maschinen, Einrichtungen und Hilfsmittel, • Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Entscheidungsfindung, Planung, Instandhaltung und Durchführung. Bedarf besteht in Malaysia praktisch in allen Bereichen, da es keine Infrastruktur für Kompostierungstechnik gibt. Deutsche Firmen können das ganze Spektrum an Komponenten anbieten. Hier ergeben sich ausgezeichnete Möglichkeiten. Aggregate zur Umsetzung der Miete Aggregate für Auf- und Nachbereitung • Radlader • Sortierband • spezielles Umsetzgerät • Zerkleinerungsaggregat • Siebung Es hat sich während der im Rahmen dieses Forschungsprojektes durchgeführten Versuche gezeigt, daß das Mietenklima durch die klimatisch bedingte schnelle Austrocknung nicht optimal konstant verlief. Somit war eine schnelle, effiziente Kompostierung nicht möglich. Um eine vorzeitige Austrocknung des Materials zu vermeiden, muß die Miete häufiger bewässert und ggf. umgesetzt werden. Die Anforderung an Kompostierungsanlagen bzw. –systeme in der Plantagenund Mühlenwirtschaft lauten: • Kurze Kompostierzeit, • Sicherstellung gleichmäßiger Rotteparameter, • Nachweis der Haltbarkeit für langjährigen Einsatz bei Verwendung von Abdeckplanen bzw. semipermeablen Membranplanen unter tropischem Klima, • die Umsetzung der Kompostmiete zur Bewässerung und Homogenisierung erfordert aufgrund der Materialstruktur spezielles Umsetzgerät. Marktstudie Malaysia 18 Folgende Aspekte sind für Mühlenbesitzer von Bedeutung, um sich für die Kompostierung zu entscheiden: Bild 2.4: Entscheidungsaspekte für die Kompostierung Pestizideinsatz 15% Vermarktung 40% Düngemitteleinsatz 15% Volumenreduzierung (Transportkosten) 30% Quelle: MARDI • Vermarktung des Kompost, • Deutliche Verringerung der bisherigen Transportkosten durch Volumenreduzierung, • Kosteneinsparung durch Reduzierung des Düngemittelbedarfs, • Kosteneinsparung durch Reduzierung des Pestizideinsatz. Die verschiedenen Ansätze und Strategien zum Thema weisen dabei Teilerfolge aus, es fehlt aber an einer ganzheitlichen Vorgehensweise zu Planung und Konzeption marktorientierter „Produkte“. Die Vermarktungsfähigkeit eines hochwertigen Endproduktes konnte mit den Versuchen nicht nachgewiesen werden. Marktstudie Malaysia 19 1 Palmölwirtschaft 1.1 Einführung Malaysia ist weltweit führend in der Palmölproduktion. Die Süd-Ost-Asien Staaten Indonesien, Thailand und Malaysia beliefern zusammen zweidrittel des Weltmarktes. Der Expoterlös in Malaysia überstieg 1997 erstmals 13 Billionen RM. Malaysias Palmölindustrie zählt daher zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des Landes. Die Handelswährung für das Palmöl ist der USDollar. Bild 1.1: Exportanteil in der Palmölproduktion Quelle: PORIM Die Palmölwirtschaft kann in folgende Bereiche unterteilt werden: • Plantagen • Palmölmühlen • Raffinerien • Palm Oil Registration and Licencing Authority (PORLA) • Palm Oil Research Institute of Malaysia (PORIM) Marktstudie Malaysia Teil I 1 • Ministry of Primary Industries Die wichtigsten Exportmärkte für das malaysische Palmöl sind Pakistan, China und Indien. Bild 1.2: Exportmärkte für malaysisches Palmöl Quelle: PORIM Palmölplantagen und Palmölmühlen sind in ganz Malaysia vorhanden. Ursprungsorte der ersten industriell genutzten Plantagen waren in den Bundesstaaten Sabah und Sarawak. Maßgeblich profitiert von dieser Entwicklung hat Indonesien, das als unmittelbarer Nachbar ebenfalls die wirtschaftliche Bedeutung der Palmölpflanze erkannte. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der einzelnen Postleitzahlengebiete für die jeweiligen Bundesstaaten. Im Anhang befindet sich eine ausführliche Dokumentation, mit weiteren Angaben über Plantagengröße, Anbaufläche und Anzahl der Palmölmühlen in den einzelnen Landesteilen, geordnet nach den hier aufgeführten Postleitzahlengebieten. Marktstudie Malaysia Teil I 2 Tabelle 1.1: Postleitzahlengebiete Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Teil I 3 1.2 Plantagen In Malaysia werden ca. 2,4 Millionen Hektar Land als Palmölplantagen genutzt. Tabelle 1.2: Plantagenfläche in den einzelnen malaysichen Bundesstaaten Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Teil I 4 Die Ernte wird manuell durchgeführt. Anschließend werden die Palmölfrüchte mit kleinen Fahrzeugen aufgesammelt und an einen zentralen Sammelplatz transportiert. Anschließend werden sie auf einen LKW verladen und zu einer der Mühlen gefahren. Bild 1.3: Ernte der Palmölfrucht Bild 1.4: Erntewerkzeug Marktstudie Malaysia Teil I 5 Bild 1.5: Fruchtbündel der Palme Die geernteten Fruchtbündel, Fully-Fruit-Bunches (FFB), haben ein Gewicht von 20 bis 60 kg, durchschnittlich ca. 30 kg. Die Palmölfrucht hat eine größe bis 800 x 500 mm mit einem sehr kompakten und festen Aufbau. Die Ernte findet das ganze Jahr über statt. Die Reifezeit nach der Bestäubung beträgt ca. 5 Monate. 1.3 Palmölmühlen Der Durchsatz einer mittleren Mühle beträgt 800 – 1.000 Tonnen Material pro Tag. Es wird zum einen Öl aus dem Fruchtfleisch der Palmenfrüchte, und zum anderen aus den Kernen der Früchte gewonnen. Die Ausbeute aus 1000 Tonnen Material beträgt ca. 180 Tonnen Öl. Die Produktion innerhalb der Mühle teilt sich in zwei große Bereiche. Diese sind zum einen der Lagerbereich der FFB inklusive dem Transport der FFB zur ersten Anlagenkomponente (Steriliser) und die eigentliche Mühlenanlage. Insgesamt gibt es ca. 300 Palmölmühlen. Die verwendeten Technologien sind auf dem Stand von vor ca. 30 - 40 Jahren. Marktstudie Malaysia Teil I 6 Tabelle 1.3: Produktionskapazität der Palmölmühlen Quelle: PORIM Der Massenfluß durch die Mühle ist im folgenden Diagramm schematisch dargestellt. Marktstudie Malaysia Teil I 7 Geerntete Frucht (100%) Sterilisierte Frucht (90%) Fruchtbündel (67%) Ausgepreßtes Palmöl (35%) Feste Bestandteile (32%) Leere Fruchtbündel (23%) Fasern (18%) Schalen (7%) Kerne (7%) Schlamm (12%) Rohpalmöl (23%) Nuß (14%) Marktstudie Malaysia Teil I 8 Bild 1.6: Palmölmühle Bild 1.7: Anlieferung der Fruchtbündel Marktstudie Malaysia Teil I 9 Die Anlieferung der Fruchtstände erfolgt durch Lastwagen. An der Entladerampe findet eine manuelle Qualitätskontrolle der Fruchtstände auf Reifegrad und Verschmutzung statt. Die Entladerampe wird als • Abladeplatz, • Qualitätskontrollplatz, • Zwischenlager und Vorladeeinrichtung in Loren genutzt. Bild 1.8: Abladeplatz und Zwischenlager der Fruchtbündel (FFB) Die Loren sind das Transportmittel der Fruchtstände zwischen Entladerampe und Mühle. Das Fassungsvermögen einer Lore liegt bei 3 bis 5 t. Aus den Loren werden die Fruchtstände dem weiteren Anlagenprozeß zugeführt. Marktstudie Malaysia Teil I 10 Bild 1.9: Befüllung der Loren Bild 1.10: Loren mit Fruchtständen Marktstudie Malaysia Teil I 11 Bild 1.11: Loren vor dem Einfahren in den Sterilizer Das abgebildete Foto zeigt die Loren vor dem Einfahren in den Sterilizer. Die Aufgaben des Sterilisers sind: • den Anstieg der freien fettsäuren durch die Zerstörung von Enzymen zu stoppen. Dazu ist eine Erhitzung auf 60 °C erforderlich. • die Verbindung zwischen Frucht und Strunk zu lockern. • physikalisch-chemische Reaktionen in der Fruchthülle einleiten, um eine gute Ölausbeute zu erzielen. • die Kerne vorzubehandeln, so daß ein Knacken der Nüsse möglich wird ohne einen Bruch der Kerne zu verursachen. Um diese Ziele zu erreichen, werden die FFB in dem Sterilizer mit Dampf-druck behandelt. Es wird ein definierter Druckzyklus durchfahren. Der komplette Sterilizerprozeß dauert ca. 65 Minuten. Nach dem Sterilizer werden die Früchte von dem Strunk gelöst. Die gesamte Frucht wird weiter verarbeitert. Innerhalb der Presse wird das Öl des Fruchtfleisches (Crude Oil) gewonnen. Der sogenannte Presskuchen, bestehend aus Fasern und Nüssen, wird verarbeitet. Die Fasern werden von den Nüssen getrennt. Die Nüsse werden geknackt und die Kerne von den Schalen getrennt. Die Kerne werden entweder gepreßt oder als Viehfutter verkauft. Marktstudie Malaysia Teil I 12 Bild 1.12: Palmölfrucht Um vom Fruchtstand zu Rohpalmöl und Palmkerne mit den gewünschten Eigenschaften zu gelangen, sind an die Prozesse folgende Anforderungen zu stellen: • Entfernung oder Zerstörung von Wachsen, • Schleimen und Fremdstoffen • Größenreduzierung der Fruchtstände • Inaktivierung der lipophilen Enzyme • Schwächung des Trenngewebes zwischen Frucht und Fruchtstand • Trennung der Früchte vom Fruchtstand • Aufbrechen der Ölzellen in Fruchtfleisch und Fruchtschale • Ablösung des Fruchtfleisches von der Nußschale • Schrumpfung und Ablösung des Kerns von der Nußschale • Aufbereitung der Früchte zum Brei • Trennung von Rohpalmöl und Fasern und Palmnüssen Marktstudie Malaysia Teil I 13 Bild 1.13: Frucht • Gewicht der Frucht 3 bis über 30 g • Größe und Form der Frucht, 20 bis 50 mm, eiförmig • Bestandteile der Frucht: Kern, Schale, Fruchtfleisch, Fruchtschale • Bestandteile Fruchtfleisch: 49% Öl, 35 % Wasser, 16 % Fasern • Größe und Form des Kerns: 7 bis 20 mm, eiförmig • Schalendicke der Nuß: 0,7 bis 1,3 mm (bei DxP) Nach dem Trennen der Früchte aus dem Fruchtstand, werden die leeren Fruchtstände (Empty-Fruit-Bunches, EFB), über ein Transportband zum Sammelplatz befördert. Dort liegen die EFB so lange, bis sie mit dem Lkw in die Plantagen gefahren werden und dort ohne jede Behandlung zwischen den Palmen ausgelegt werden. Marktstudie Malaysia Teil I 14 Bild 1.14: Auswurf der EFB aus dem Mühlenprozeß Je nach Mühlengröße fallen täglich zwischen 40 und 80 t EFB an. Das nachfolgende Bild zeigt sehr eindrucksvoll die täglich anfallende Mengen von EFB. Bild 1.15: Leere Fruchtbündel (EFB) Marktstudie Malaysia Teil I 15 Die Endprodukt einer Palmölmühle sind: 1.4 • Rohpalmöl, • Kernpalmöl, • Palmkerne, • Kernmehl. Raffinerien In den Raffinerien wird das Palmöl für die industrielle Nutzung und Vermarktung weiter aufbereitet und anschließend exportiert. Bild 1.16: Raffinerie Die Raffinerien produzieren die folgenden Produkt: • Lecithin • Fettsäuren • Glyzerin • Metallseifen • Ester • Vitamine • Pflanzliche Öle und Fette Marktstudie Malaysia Teil I 16 Palmöl als bzw. im Endprodukt: Hier wird unterschieden zwischen Food-Bereich und Non Food-Bereich. • Food-Bereich Margarine Speiseeis Schokolade Fritieröl/Fett pflanzliche Öle/Fette • Non Food-Bereich Kerzen Seifen Lotionen Cremes Waschmittel Rasierschäume Kraftstoffzusätze Schmiermittel 1.5 Organisationen Palm Oil Registration and Licensing Authority Das Palm Oil Registration and Licensing Authority (PORLA) kontrolliert die Lizenzvergabe und die Vermaktungsrechte. Palm Oil Research Institute of Malaysia Marktstudie Malaysia Teil I 17 Das Palm Oil Research Institute of Malaysia (PORIM) ist eine Forschungs- und Entwicklungsinstitut für die Palmölindustrie in Malaysia, die 1979 errichtet wurde. Mittlerweile hat das Institut hat eine Weltweit führende Stellung in diesem Sektor. PORIM wird durch die Palmölindustrie voll finanziert. Pro Verkauf einer Tonne Palmöl müssen die Mühlenbesitzer einen festen Betrag an PORIM abführen. Das Institut setzt sich aus 3 Hauptbereichen zusammen: • Biologie, • Chemie und Technologie, • Wirtschaft. Die Biologieabteilung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Plantagen, der Palmenzüchtungen und dem Erntevorgang. Die Abteilung Chemie und Technologie betreibt Forschung im Bereich der Prozesse innerhalb der Mühle. Im Bereich der Wirtschaft wird die Vermarktung des Palmöls und der verwertbarer Reststoffe betrieben. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden veröffentlicht und den Plantagen und Mühlen zur Verfügung gestellt. 1.6 Potentialanalyse für die Kompostierung In den folgenden Punkten wurden Potentiale für die Kompostierung in der Palmölwirtschaft analysiert. 1.6.1 Palmölplantagen Nach ca. 25 - 30 Jahren sind die Palmen so groß gewachsen, daß • eine Ernte nicht mehr durchgeführt werden kann • und der Ernteertrag der Palme nicht mehr ausreichend ist. Die Palmen werden gefällt damit neue Palmenpflanzen gesetzt werden können. Durch die Rodung der alten Baumbestände fällt eine sehr große Menge Holz bzw. Biomasse an. Die Baumstämme werden vor Ort geshreddert und zu großen Holzhaufen aufgeschüttet. Marktstudie Malaysia Teil I 18 Tabelle 1.4: Anzahl gefällter Bäume und abgeholzte Fläche für neue Palmenpflanzen in ha / 1997 Quelle: PORIM 1997 Der ernorme Anfall an der Biomasse Holz bereitet den Plantagen Probleme, da es keine Verwertungskonzepte bzw. Abfallkonzepte gibt, um die anfallenden Mengen zu bewältigen. Marktstudie Malaysia Teil I 19 Bild 1.17: Shreddern der Baumstämme Tabelle 1.5: Geschätzte Anzahl gefällter Bäume und geschätzte abgeholzte Fläche für neue Palmenpflanzen / 2001-2020 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Teil I 20 Bild 1.18: Gerodete Plantage Zwar wird das gehäckselte Stammaterial zu Mieten aufgesetzt, eine Reduzierung des Volumens durch Verrotten findet aber nur in äußerst geringem Umfang statt. Bild 1.19: Aufgesetzter Holzhaufen Marktstudie Malaysia Teil I 21 1.6.2 Palmölmühlen Die im Mühlenprozeß anfallenden Leeren Fruchtbündel (EFB) werden • in den umliegenden Plantagen wieder verteilt, • zur eigenen Stromgewinnung genutzt, • oder unkontrolliert verbrannt. Mittlerweile sind unkontrollierte Verbrennungen durch den malaysischen Gesetzgeber verboten worden. Dennoch wird teilweise verbrannt, so daß Umweltauswirkungen teilweise weiterhin bestehen. So werden die EFB zwischen den Reihen der Palmen in der Plantage verteilt. Bild 1.20: Verteilte EFB in der Plantage Marktstudie Malaysia Teil I 22 Schädlinge wie zum Beispiel die Larve des Rhinozeruskäfers finden hier ideale Bedingungen um sich zu vermehren. So ist der Schädlingsbefall in der Plantage nicht unerheblich. Besonders dort wo junge, neu angepflanzte Palmen wachsen werden daher verstärkt Schädlingbekämfungsmittel eingesetzt. Tabelle 1.6: Anfallende Menge EFB Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Teil I 23 Die anfallenden Mengen an EFB Biomasse bezieht sich auf das Trockengewicht. Nach dem Ausdreschen der Früchte aus dem Fruchtstand gelangt der Leere Fruchtbündel zu einer integrierten zweistufigen Häckseleinrichtung. Im Anschluß daran wird in einem Preßzylinder der Wassergehalt der gehäckselten EFB auf ca. 40 % reduziert, wodurch sich das Transportgewicht um ca 20 % vermindert. 2 Kompostierung Unter Kompostierung versteht man den aeroben Abbau von Biomasse bzw. die Umlagerung von organischen Stoffen in mineralische Verbindungen. Dieser Prozeß, der auf natürliche Art langsam im Boden stattfindet, kann durch Optimierung der ihn bestimmenden Parameter beschleunigt und effizient unterstützt werden. Seit Einführung der Bioabfallkompostierung wird dieser natürliche Vorgang in Deutschland derzeit in über 500 Kompostieranlagen industriell betrieben. Der Weg der Bioabfallkompostierung unter dem Gesichtspunkt der ökonomisch sinnvollen und ökologisch vertretbaren Systemlösung macht derzeit einen VVandel durch. Im Zuge der flächendeckenden Einführung der getrennten Erfassung und Verwertung der organischen Anteile im Hausmüll, wurden in den letzten Jahren immer aufwendigere, hochtechnisierte und damit auch teure Anlagen zur Kompostierung der organischen Sekundärrohstoffe gebaut. Nicht immer gewährleistet eine aufwendige Technik die reibungslose Produktion eines qualitativ hochwertigen, absatzfähigen Endprodukts. Verschärfend kommt hinzu, daß heute die Kosten für geschlossene Kompostieranlagen nicht nur im Bezug auf die Emissionsreduktion gegenüber der Umgebung sondern auch im Hinblick auf die Arbeitsschutzproblematik in diesen Anlagen neu bewertet werden müssen. Schlußendlich müssen diese Kosten über die Abfallgebühren finanziert werden. Infolge der zunehmenden Finanzierungslücken kommunaler Haushalte, rücken nunmehr kostengünstige Kompostiersysteme mit geringen Betriebskosten in den Blickpunkt der Betrachtung. Hier liegt der Ansatzpunkt der BIODEGMA mit dem BIODEGMA-Rotteverfahren. Zum einen sollen Kosten durch mögliche Verringerung der technischen Rahmenbedingungen auf das genehmigungsrechtlich Notwendige reduziert, die LJmweltfreundlichkeit im Bezug auf Anwohner und Mitarbeiter vor Ort aber garantiert werden. Dies läßt sich dadurch lösen, daß einfache, kostengünstige Verfahren optimiert und deren negative Einflüsse auf die Umgebung reduziert werden. Marktstudie Malaysia Teil I 24 Die BIODEGMA besitzt jahrelange Erfahrung in der Entwicklung und Betreuung von unterschiedlichen Rottesystemen. Auf Basis der fortschreitenden Erkenntnisse wurden Verfahren entwickelt und optimiert, die an die jeweiligen unterschiedlichen Bedingungen angepaßt sind und den Anforderungen des Umwelt- und Emissionsschutzes Genüge tragen. Leistungsprofil der BIODEGMA GmbH: • BIODEGMA–Rotteverfahren, • Planung und Bau Rotteverfahren, • Betriebsbetreuung und Vermarktung, • Nachrüstung und Optimierung bestehender Kompostieranlagen durch Lieferung der Systemkomponenten und Rationalisierung der Betriebsabläufe, • Anpassung bzw. Einbindung der Rottesysteme an die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort. Variable Technisierung durch automatisch betriebene lntensivrottemodule. von Kompostieranlagen nach dem BIODEGMA- Ein wichtiger Aspekt ist die Handhabbarkeit und Flexibilität der Rottesysteme, die sich erst im Praxisbetrieb zeigt. Im Laufe der VVeiterentwicklung der Systeme konnten in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Betreibern das Handling stetig optimiert werden, so daß als ein wesentliches Kriterium, die Praxisnähe diese Rottesysteme auszeichnet. Ein rationalisierter Verfahrensablauf ist für den erfolgreichen kostengünstigen Betrieb eines Kompostwerkes ebenso wichtig wie die Verwendung einer speziellen Rottetechnik. Durch entsprechende Optimierungen im Verfahrensablauf der Anlage lassen sich sowohl die Betriebskosten senken, als auch die Emissionen noch weiter reduzieren. 2.1 Vergleich der Standardverfahren Die derzeit betriebenen Bioabfallkompostieranlagen lassen sich vereinfacht in drei Hauptkategorien einordnen. Typ 1 • Volleingehauste Intensiv- und Nachrotte, komplette Ablufterfassung Typ 2 • Geschlossene Intensivrotte mit Ablufterfassung, offene oder überdachte Nachrotte Marktstudie Malaysia Teil I 25 Typ 3 • Offene Mietenkompostierung Die Bewertung der verschiedenen Anlagentypen erfolgt gemeinhin unter folgenden Aspekten: 2.2 Genehmigungsrelevanz Kostenrelevanz • Emissionen (Staub, Geruch, Sickerwasser) • Investitionskosten • Arbeitsschutz • Bearbeitungskosten • Produktqualität • Behandlungskosten • Betriebserfahrung • Betriebssicherheit • Energiebedarf • Absatz BIODEGMA-Rotteverfahren Das BIODEGMA-Rotteverfahren besteht aus dem Rottesystem und einem rationalisierten Verfahrensablauf, der durch den Verzicht auf Vorzerkleinerung und einer kombinierten mobilen Endaufbereitung gekennzeichnet ist. 2.2.1 Rottesystem Das Rottesystem setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: • Atmungsaktive semipermeable Membran mit Klappabdeckung, als Einhausung des Mietenkörpers automatischer Durch die besonderen Eigenschaften der Membran kann die Miete atmen, ohne durch Niederschläge von außen zu vernässen. Sie ist luft- und wasserdampfdurchlässig. Der Luftraum zwischen Membran und der Oberfläche des Rottegutes wirkt als Isolationsschicht, so daß sich auch in den Randbereichen Marktstudie Malaysia Teil I 26 für die vollständige Hygienisierung hinreichende Temperaturen einstellen. Umsetzvorgänge während der Intensivrotte sind nicht erforderlich. Der wesentliche Teil des Wasserdampfes aus der Miete kondensiert in Tröpfchenform an der Innenseite der Plane. Der Hauptanteil der Geruchsstoffe löst sich in Wasser, bzw. ist physikalisch an die Wassertröpfchen gebunden und schlägt sich somit ebenfalls an der Innenseite der Abdeckmembran nieder. Die Menge der durch die Membran emittierten geruchsintensiven Substanzen wird also stark reduziert. Die Plane schützt das Rottegut weiter vor Austrocknung und verhindert die Verunreinigung des Rottegutes mit Unkrautsamen. Darüber hinaus sorgt sie weiter für den Erhalt eines konstanten Mikroklimas in der Miete, indem sie die eingestellten Rottebedingungen in der Miete erhält. Durch die automatisierte Klappabdeckung wird der Handarbeitsaufwand zum Öffnen und Verschließen der Rottemodule aufgehoben. Dies führt zu einer deutlichen Reduktion der Betriebskosten. • Belüftung der Rottemieten Die Luftversorgung in den Rottemodulen erfolgt per Druckbelüftung durch gelochte Belüftungsrohre. Die dimensionierten Belüftungsrohre verlaufen auf Lochblechen in Rinnen. Die Rotteflächen sind mit dem Radlader befahrbar. Die Bauweise und Dimensionierung dieser Belüftungseinrichtung ermöglichen ideale Bedingungen für alle den Rotteprozeß beeinflussenden Parameter. Sauerstoffgehalt, Temperatur und Wassergehalt werden durch optimale Dosierung der zugeführten Luft und bestmögliche Luftverteilung überall in der gesamten Miete auf annähernd gleichem Niveau gehalten. Die konstant aeroben Verhältnisse verhindern die Bildung von unerwünschten aneoroben Abbauprodukten. • Temperaturregelung und Datenerfassungsprogram KomTec Durch Rückkopplung werden die laufend per Sonde gemessenen Parameter im Kern- und Randbereich des Rottematerials mit frei programmierbaren Sollwerten verglichen. Die Laufzeiten des Lüfters werden in Abhängigkeit vom gemessenen Temperaturwert über SPS geregelt. Zusätzlich kann das System über eine festes, ebenfalls frei wählbares Zeitintervall belüftet werden. Sämtliche Meßdaten und Steuerparameter werden erfaßt und mit Hilfe des KomTec-Betriebsprogramms aufgezeichnet. Zusätzlich wird die Außentemperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung erfaßt. Mittels Datenfernübertragung können diese Daten abgefragt bzw. Regelparameter modifiziert werden. Dasselbe gilt für die von den Mitarbeitern vor Ort eingegebenen Betriebsdaten, aus denen sich das Mietenprotokoll mit sämtlichen Bearbeitungsgängen ergibt. Diese Daten können gemeinsam mit den Wiegedaten gleichzeitig als Abrechnungsgrundlage dienen. Marktstudie Malaysia Teil I 27 2.2.2 Mobile Nachbereitungsstation Die Nachbereitung des Materials wird durch eine komplett mobile Bearbeitungseinheit durchgeführt, die aus folgenden Komponenten besteht: • Siebanlage mit Magnetabscheider Für die Absiebung des Materials wird eine mobile Siebanlage mit Magnetabscheider eingesetzt. Der Siebüberlauf wird dem VVindsichter zugeführt. • Windsichter Der Windsichter besteht aus einer Rüttelrinne, die das Material auflockert und dem Absaugstutzen des Gebläses zuführt. Durch dieses Auflockern und "Hochwerfen" des Materials wird eine optimale Reinigungsleistung des Kompostes von Klein- und Folienteilen erreicht. Die Höhe des Absaugstutzens über der Rüttelrinne und die Luftmenge können verstellt werden und somit an die unterschiedlichen Materialeigenschaften (Korngröße, Feuchtigkeitsgehalt) angepaßt werden. Die abgesaugte Luft kann sich in einem Normcontainer entspannen. Die mitgeführten Folienteile werden in dem Container aufgefangen. • Sortierstation Bei der händischen Auslese in der Sortierstation müssen lediglich die groben und schweren Störstoffe aussortiert werden. Die Sortierplätze befinden sich in einer mobilen, beheizbaren Sortierkabine, die mit einem 10-fachen Luftwechsel pro Stunde belüftet wird. Der von Störstoffen befreite Siebüberlauf geht ohne Zerkleinerung als Strukturanteil wieder in den Rotteprozeß ein. Durch die Kreislaufführung des Siebüberlaufs (Zumischung bei frischem Bioabfall) als Strukturmaterial, erfolgt die Zerkleinerung auf "biologischem" Weg durch den Abbau der Mikroorganismen. Dieses Verfahren hat sich z. B. bei den Anlagen in Bamberg und Hartmannsdorf bewährt. Durch dieses Aggregat können bei der Nachbereitung nach der belüfteten Nachrotte (7 Wochen altes Material) die groben Störstoffe aus dem relativ trockenen Siebüberlauf wesentlich effizienter ausgelesen werden. Durch das hygienisierte und gerottete Material kommt es zu deutlich geringeren Keimund Geruchsbelastungen für das Sortierpersonal 2.2.3 Verfahrensablauf/Systembeschreibung Durch den mit Erfolg praktizierten Verfahrensablauf mit den entsprechenden mobilen Aggregaten (siehe Anlagen in Bamberg und Hartmannsdorf, genehmigt nach BlmSchG mit 15.000 t/a bzw. 25.000 t/a): Marktstudie Malaysia Teil I 28 • Aufbereitung durch einen Sackaufreißaggregat mit Magnetabscheider (optional), • Trommelsiebanlage mit Magnetabscheider, Windsichter und Sortierstation mit Personal und • einem Zerkleinerungsaggregat nur für Grüngut läßt sich eine Kompostieranlage kostengünstig und emissionsarm betreiben. Die angelieferten Bioabfälle werden im eingehausten Anlieferungs- und Aufbereitungsbereich entladen. Dort wird der Biomüll mit Siebüberlauf und gegebenenfalls mit zerkleinertem Grüngut per Radlader gemischt. Bei hohen Störstoffgehalten wird ein mobiles Sackaufreißaggregat mit Austragsband und Magnetabscheider vorgeschaltet. Eine weitere Zerkleinerung und Aufbereitung des Rottematerials findet nicht statt. Der Vorteil dieser praxiserprobten Vorgehensweise liegt zum einen im verminderten Schadstoffeintrag, da eine Zerkleinerung der Störstoffe eine höhere Schadstoffbelastung im Rottematerial nach sich zieht. Die unzerkleinerten Störstoffe können zudem nach dem Rotteprozeß (7 Wochen) wesentlich effektiver und sicherer ausgelesen werden. Die Einlagerung des Materials in die Rotteboxen erfolgt per Radlader. Bei der dreiwöchigen Intensivrotte in geregelt belüfteten und abgedeckten Rottemodulen kommt es zu einer vollständigen Hygienisierung des Rottegutes. Bei den einzelnen Rottemodulen handelt es sich um "geschlossene" Kompostiereinheiten, da durch die Abdeckung mit der semipermeablen Membran kein Niederschlagswasser von außen eindringen kann. In diesem Zusammenhang kann es also nicht zu einer Vernässung des Rottematerials kommen. Nach der Intensivrotte wird das Rottematerial mit dem Radlader in die ebenfalls belüfteten Nachrotteboxen aufgesetzt. Bei diesem Umsetzprozeß kann je nach Bedarf befeuchtet werden. Bei der Rottetechnik für die Nachrottefläche handelt es sich um dasselbe geregelte Belüftungssystem. Je nach Anlagenstandort kann die Nachrotte offen oder in ebenfalls geschlossenen Rottemodulen ausgeführt werden. Das Material verweilt hier für weitere vier Wochen. Nach insgesamt sieben Wochen Rottezeit weist das Material Rottegrad 3-4 auf und kann abgesiebt und in der oben beschriebenen Nachbereitungsstation bearbeitet werden. Der von Störstoffen befreite Siebüberlauf geht ohne Zerkleinerung als Strukturanteil wieder in den Rotteprozeß ein. Der Siebdurchgang kann als Frischkompost abgegeben werden oder findet nach einer 4-5 wöchigen Nachreifephase als Fertigkompost Verwendung. Marktstudie Malaysia Teil I 29 Im folgenden Fließschema wird der optimale Verfahrensablauf dargestellt: Bild 2.1: Prinzipskizze des angewandten Kompostverfahren Marktstudie Malaysia Teil I 30 2.3 Grundaspekte der Kompostierung bezogen auf das BIODEGMA Rotteverfahren 2.3.1 Emissionen Sickerwasser Durch die Abdeckung der Intensivrotte wird das anfallende Niederschlagswasser getrennt vom Sickerwasser erfaßt. Hierdurch und durch die geregelte Druckbelüftung reduziert sich die anfallende Menge an belastetem Sickerwasser. Das in einem separaten Becken erfaßte Sickerwasser kann prozeßintern wiederverwendet werden. Geruchsemissionen Die geruchsreduzierende VVirkung der semipermeablen Abdeckmembran wurde bereits durch verschiedene Gutachten und Untersuchungen, u.a. durch das Institut für Siedlungswasserbau der Universität Stuttgart, belegt. Durch die Konzentration und Minimierung der Bearbeitungsvorgänge wird der generellen Entwicklung von Geruchsemissionen entgegengewirkt. Ein Gesamtemissionsgutachten für die Kompostieranlage in Bamberg, die nach dem BIODEGMARotteverfahren arbeitet, belegt, daß die durchschnittlichen Gesamtemissionen der Anlage (15.000 t/a) im Bereich der Geruchsemissionsmenge einer vollständig eingehausten Kompostieranlage, deren Abluft über ein Biofilter in die Umgebung abgegeben wird, liegen. 2.3.2 Arbeitsschutz und Keimemissionen Keimemissionen Anhand der Gutachten und Prüfungen, u.a des Instituts für Tierhygiene und des Instituts für Phytomedizin der Universität Hohenheim, wird dokumentiert, daß das BIODEGMA-Kompostiersystem uneingeschränkt geeignet ist, seuchen- und phytohygienisch einwandfreien Kompost zu erzeugen. Die relevanten Keime werden während des Rotteprozesses in den Rottemodulen vollständig abgetötet. Somit sind keine belastende Emissionen für die Mitarbeiter bzw. die weitere Umgebung zu erwarten. Arbeitsschutz Da keinerlei Bearbeitungsvorgänge in den geschlossenen Rottemodulen stattfinden, sind die Beschäftigten nicht in dem Maße Keimbelastungen ausgesetzt, wie in geschlossenen Anlagen. Die Keimreduktion beruht neben der Porengröße der Membran auf der Ausbildung eines Feuchtigkeitsfilms auf der Oberfläche des Rottematerials, der durch Abkondensation des Wasserdampfs entsteht. Beim Auslagerungsvorgang öffnet sich die Abdeckung und es findet ein Luftaustausch mit der Umgebung statt. Marktstudie Malaysia Teil I 31 Durch den Feuchtigkeitsfilm wird auch hier der Staubbildung und den damit verbundenen Bakterienemissionen entgegengewirkt. Zudem sind die Radlader mit klimatisierten Kabinen mit S-Klasse Filter ausgerüstet. Im Rahmen der Endaufbereitung wird das hygienisierte Frischkompostmaterial nach der VVindsichtung händisch von übrigen Störstoffen befreit. Die mobil ausgeführte Sortierkabine ist fremdbelüftet und wird abgesaugt. 2.3.3 Produktqualität Durch die Verleihung des Gütesiegels der Bundesgütegemeinschaft Kompost für die Anlagen in Samberg und Hartmannsdorf wird die Produktqualität dokumentiert. 2.3.4 Investitonskosten Je nach Anlagengröße (bis 85.000 t/a) liegen die spezifischen Investitonskosten für die Rottetechnik (7-wöchige Verweilzeit für Vor- und Nachrotte in geschlossenen, belüfteten Rottemodulen), gegeben durch automatische Abdeckung, Belüftung, Steuerung und Auswertungsprogramm, Rotteboxen mit Belüftungs- und Entwässerungsboden, bei 132-157 DM pro Tonne Inputmaterial. Die spezifischen Investitonskosten für die Bautechnik, gegeben durch den geschlossenen Anlieferungsbereich mit Sickerwassererfassung sowie Asphaltierung der Nachreife- und Fahrflächen mit Entwässerung, Betriebsgebäude, Waage, Zaun und Begrünung, Planung und Bauleitung betragen zwischen 77-180 DM pro Tonne Inputmaterial. Die spezifischen Investitonskosten für Aufbereitungsaggregate und Radlader betragen zwischen 22 - 45 DM pro Tonne Inputmaterial. 2.3.5 Bearbeitungskosten Die Bearbeitungskosten liegen je nach Anlagenkapazität (6.500 - 30.000 t/a) zwischen 63,00-85,70 DM pro Tonne Inputmaterial. Durch die flexible Verwendung der Endaufbereitungsstation auf Mietbasis lassen sich somit die Bearbeitungskosten auch für kleinere Anlagen relativ niedrig halten. 2.3.6 Gesamtbehandlungskosten Die Gesamtbehandlungskosten (DM pro Tonne Input und Jahr) ergeben sich aus den spezifischen Investitionskosten und den Bearbeitungskosten. Hier liegt ein Abschreibungszeitraum für die Anlagen- und Bautechnik von 10 Jahren und für die Maschinentechnik von 7 Jahren zugrunde. Als Zinssatz wurden 7 % angenommen. Marktstudie Malaysia Teil I 32 Die Behandlungskosten liegen je nach Anlagenkapazität (6.500-30.000 t/a) zwischen 95-140 DM pro Tonne Inputmaterial. 2.3.7 Betriebserfahrung Aufgrund des relativ geringen Investanteils, spielt die Betriebserfahrung bei der Reduktion der Gesamtbehändlungskosten eine wichtige Rolle. Im Laufe der Zeit lassen sich die Betriebsabläufe optimieren und rationalisieren. Somit ist der Betreiber bei Ausschreibungen in der Lage, exakt zu kalkulieren. 2.3.8 Betriebssicherheit Die Betriebssicherheit ergibt sich in erster Linie aus der modularen Bauweise der Rotteeinheiten und der überschaubaren Technik. Bei eventuellen Störungen ist der Betrieb der Gesamtanlage jederzeit gewährleistet. Es gibt keine Engpässe im Verfahrensablauf, die bei einem Ausfall die gesamte Anlage betriebsunfähig machen könnten. Durch das Datenfernübertragungssystem kann sich der Betriebsleiter jederzeit einen Überblick über die Betriebszustände der Anlage verschaffen und gegebenenfalls die Rotteparameter über die Änderung der Lüftungsraten modifizieren. 2.3.9 Energiebedarf Der Energiebedarf ist gegeben durch die Ventilatoren sowie durch die elektrisch betriebene Windsichtung. Zusätzlich wird noch Strom für die Steuerung, Waage, PC und Anlagenbeleuchtung benötigt. Der durchschnittliche Strombedarf bei bisherigen Anlagen liegt zwischen 5 und 15 kWh/t lnputmaterial. 2.3.10 Absatz Aufgrund der hohen Produktqualität läuft der Absatz als Reifekompost bei Erlösen zwischen 5,00 - 40,00 DM/m3 auf den bisherigen Anlagen problemlos. Bei einigen Anlagen wird ein Teil des Outputs als Frischkompost nach 7-wöchiger Rottezeit landwirtschaftlich verwertet. 2.4 Zusammenfassung Das BIODEGMA Rotteverfahren bietet aufgrund seiner Variabilität in puncto Technisierungsgrad und modularer Ausbaufähigkeit sowie der möglichen und erforderlichen Beeinflussung durch die Erfahrung des Betreibers optimale Voraussetzungen auf die o.g. Veränderungen zu reagieren. Marktstudie Malaysia Teil I 33 So können lnvestitionskosten je nach Anlagengröße und Standort weiter reduziert werden. Bei kleineren Anlagen kann z.B. auf eine vollautomatische Abdeckung verzichtet und die Plane manuell bewegt werden. Ferner ist i.d.R. bei Anlagen mit einer Entfernung von mehr als 600 m zur Wohnbebauung die Einhausung der Nachrotte nicht zwingend erforderlich. Die Systemtechnik und der angepaßte Verfahrensablauf gewährleisten die Minimierung von Geruchsemissionen. Die Systemtechnik sorgt für konstant aerobe Rotteverhältnisse, der Verfahrensablauf reduziert die Anzahl der geruchsintensiven Bearbeitungsvorgänge. Da keine Bearbeitungsvorgänge bzw. Wartungsarbeiten innerhalb der geschlossenen Module stattfinden, und die zuverlässige Hygienisierung des Rottematerials gewährleistet ist, entfallen Investitionen in kostenintensive Beund Entlüftungstechnik. Die einfache und flexible Aufbereitung des Bioabfalls, ohne Zerkleinerung, in Verbindung mit der mobilen Nachbereitung ist ein wesentlicher Beitrag zur Betriebskostenoptimierung und, aufgrund der effizienten Störstoffausschleusung, zur Produktqualität und damit zum Absatz des Kompostes. Die relativ kurzen Abschreibungszeiträume von 10 Jahren erlauben eine flexible und kurzfristige Reaktion auf Entsorgungsvertragslaufzeiten, technische Innovationen und Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Marktstudie Malaysia Teil I 34 3 Kompostierung auf dem MARDI Versuchsgelände 3.1 Versuchsplan Das Bild zeigt die Phasen des Kompostierprozesses bei Verwendung einer semipermeablen Abdeckmembran unter mitteleuropäischen Bedingungen. Unter tropischen Bedingungen können die einzelnen Phasen und somit die Probenahme von gegebenen Erfahrungswerten abweichen. Bild 3.1: Zeitplan für die Versuchsdurchführung In Zusammenarbeit mit MARDI und der Firma BIODEGMA wurde der dargestellte Versuchsplan ausgearbeitet. Im Versuchsplan finden folgende Forderungen Berücksichtigung: • Aussagefähigkeit auch für andere Kompostierverfahren • Sicherheit bei der Versuchsdurchführung • Durchführbarkeit vor Ort • Kompostierung unter tropischen Bedingungen Marktstudie Malaysia Teil I 35 Bild 3.2: Analyseplan 3.2 Ausgangsmaterialien zur Kompostierung Aufgund der geschilderten Problematik einigten sich MARDI und die Projektleitung auf drei Arten von organischem Abfall: • Empty Fruit Bunches (EFB) • Baumstämme der Ölpalme und • Grüngut aus Haushalten, Kommunen und Gewerbe. Diese Materialien fallen täglich in großen Mengen an und bilden die Ausgangsbasis für die Versuche. 3.3 Vorbereitungsphase Im Vorfeld des eigentlichen Versuches wurden einige Arbeiten in Auftrag gegeben und die notwendigen Vorbereitungen für die Kompostfläche getroffen. Marktstudie Malaysia Teil I 36 Dazu gehörte die Beschaffung und Bearbeitung der Belüftungsrohre in Malaysia, da diese nicht aus Deutschland mitgeliefert wurden. Nach der Auftragsvergabe stellte sich heraus, daß die Belüftungsrohre aus Edelstahl aus einem asiatischen Nachbarland importiert werden mußten. Es dauerte mehrere Tage bis die Rohre in Kuala Lumpur eintrafen. Im Anschluß daran wurden nach BIODEGMA Zeichnungen die Bohr- und Schweißarbeiten in einer Schlosserei durchgeführt. Darüberhinaus mußte das für die Rohre verwendete Material mit den EdelstahlGewindeverbindungsstücken (GVS), die in Deutschland gefertigt wurden, kompatibel sein. 3.3.1 Betonfläche Voraussetzung zur Inbetriebnahme des Kompostiersystems war eine befestigte Fläche. Unter Anleitung des Experten der Firma BIODEGMA wurde in Zusammenarbeit mit MARDI eine Betonfläche gegossen, auf welcher die Kompostmiete aufgesetzt werden konnte. Bild 3.3: Abschlußarbeiten an der Betonfläche Marktstudie Malaysia Teil I 37 3.3.2 Strom- und Wasseranschluß Der 380 Volt-Anschluß zum Betrieb der Intervallsteuerung und des Ventilators wurde erst einige Tage nach Ankunft des Projektleiters installiert. Die Verantwortlichen von MARDI wollten sichergehen, daß der Verteilerkasten an der vom Projektteam gewünschten Stelle angebracht wird. Das bedeutete zwar eine erste zeitliche Verzögerung, war aber insofern von Vorteil, als Details und Bild 3.4: Stromkabelverlegung Bedenken noch diskutiert werden konnten. Eine entscheidender Punkt, den es möglichst schnell zu lösen galt, war von der nächstgelegenen Starkstromquelle eine Verbindung zum Verteilerkasten des Kompostiergeländes zu schaffen. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Graben ausgehoben, um die Stromleitung unterirdisch zu verlegen. Von der Auftragsvergabe an einen ortsansässigen Elektriker bis zur Inbetriebnahme der neuen Stromquelle vergingen wiederum einige Tage. Gleichzeitig wurde der Ventilator auf zwei schmalen Balken fixiert und der Luftmengenverteiler angeschraubt. Schließlich konnten Lüfter, Luftmengenverteiler und Belüftungsrohre über ein spezielles Kunststoffrohr miteinander verbunden werden. Marktstudie Malaysia Teil I 38 Desweiteren wurde • der Anschluß der Steuereinheit an den Ventilator, • der Anschluß des Ventilator an den Verteilerkasten • und die Verbindung der Temperaturmeßsonde mit der Steuereinheit verbunden. Der in Deutschland gebräuchliche 16 AmpereStecker, der serienmäßig am Ventilatorkabel angeschlossen ist wurde gegen einen den malaysischen Normen entsprechenden 32 Ampere-Stecker ausgetauscht werden. Zur Bewässerung der organischen Abfälle stand am Rande der betonierten Arbeitsfläche ein Wasseranschluß zur Verfügung. 3.3.3 Transport Die Beschaffung der ca. 200 m3 organischer Bioabfälle war gut organisiert. Die Bioabfälle standen an den jeweiligen Orten zur Abholung bereit. Parallel zu den infrastrukturellen und technischen Vorbereitungen wurden die Ausgangsmaterialien mit einem Lkw zum Versuchsgelände transportiert. Bild 3.5: Abladen des Kompostmaterials Das Be- und Entladen des Fahrzeugs gestaltete sich jedoch etwas problematisch. Beim Beladen des Grüngut auf der Deponie konnte der dortige Radlader das Material nicht aufnehmen, da eine entsprechende Vorrichtung nicht angebracht war. So mußte das Projektteam einen ganzen Tag auf der Deponie verbringen, bis der Lkw beladen war. Marktstudie Malaysia Teil I 39 Eigentlich sollten am Ende dieses Tages wenigstens 50 m3 gehäckselter Grünschnitt zur Abfuhr bereit stehen. Das dem nicht so war, kann bei einer Stundenleistung von ein bis zwei Kubikmeter gehäckseltem Materials leicht nachvollzogen werden. Letztlich wurde mit vereinten Kräften erreicht, daß knapp 20 m3 abtransportiert werden konnten. Das Entladen mußte ebenfalls manuell Kippvorrichtung für die Ladefläche hatte. erfolgen, da der Lkw keine 3.3.4 Rohrverlegung Die Rohre werden auf der befestigten Fläche in Längsrichtung parallel verlegt. Je nach Materialanfall ist ein sukzessiver, oder kompletter Mietenaufbau möglich. Mithilfe der Verschlußvorrichtung werden die Rohre nach Bezeichnung über Verbindungsstücke gekuppelt und dadurch arretiert, daß die Ausströmöffnungen 60 ° versetzt seitlich nach unten gerichtet sind und in einer Flucht liegen. Bild 3.6: Rohrverlegung auf der Betonfläche Dadurch wird verhindert, daß eventuell anfallendes Preßwasser während der ersten Rottephase in die Öffnungen der Belüftungsröhre fließt. Als Unterlage haben sich kleine Holzscheite bewährt, die bei der Rohrverlegung unter diese gelegt werden. Dadurch wird einer möglichen Beeinträchtigung der Luftverteilung durch das partielle Verstopfen der Ausströmöffnungen entgegengewirkt. Marktstudie Malaysia Teil I 40 Der Abstand der Rohre beträgt beim 200 m³ Mietenmodul 2 m voneinander. Die gesamte Breite der Miete soll später 6 m betragen, somit befindet sich der Mietenrand jeweils 2 m außerhalb der Belüftungsrohre. Die Rohre sind an den Edelstahlverschlüssen markiert, so daß die passende Kupplung der 7 m Abschnitte gegeben ist. Nur so läßt sich die homogene Luftverteilung in der Miete gewährleisten. An den zwei Endrohren werden die Verschlußkappen aufgeschraubt und die Schäkel mit zugehörigen Drahtseilen befestigt. Nur so lassen sich die Belüftungsrohre später vor dem Umsetzen oder Auslagern des Materials per Radlader herausziehen. Bild 3.7: Unterlegen der Holzscheite Die Verbindungsschläuche werden über den Anfang der ersten beiden Rohre geschoben und mit Schellen befestigt. Dadurch ist die Verbindung zum Lüfter über die Verteilereinheit hergestellt. Durch die Edelstahlausführung der Kupplungen sollen jegliche Verklemmungen infolge von Korrosionsschäden verhindert werden. Durch den stetigen Luftstrom entstehen im untersten Bereich unmittelbar um die Rohre partielle Trockenzonen, die der Korrosion der Rohre entgegenwirken. Der Gesamtquerschnitt der Rohre wurde so gewählt, daß hinreichend große Strömungsgeschwindigkeiten herrschen. Die Zahl der Rohre und ihre jeweilige Positionierung auf dem Boden muß so gewählt werden, daß eine ausreichende Sauerstoffversorgung gewährt ist. Marktstudie Malaysia Teil I 41 Dem System liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Lochabstand und der Lochdurchmesser in den Belüftungsrohren innerhalb der Miete variiert werden muß, um eine gleichmäßige Sauerstoffversorgung des Rottematerials an jeder Stelle innerhalb der Miete zu gewährleisten. Nur dadurch ist es möglich, an jeder beliebigen Position im Rottegut identische Sauerstoff- und Temperaturbedingungen zu erreichen. Die Tatsache, daß mit zunehmender Rohr-, Kanal-, oder Leitungslänge die kinetische Energie eines beschleunigten gasförmigen Mediums stark abnimmt, wird bei diesem Belüftungssystem eingehend berücksichtigt. In diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis wichtig, daß die Öffnungsdurchmesser bzw. die Lochabstände nicht theoretisch berechnet werden können. Die Lochverteilung und damit die homogene Luftausströmung sind zunächst durch Strömungsversuche im Ausgangszustand ohne Materialauflage sowie im Wasserbad bestimmt worden. Anhand dieser Ergebnisse kann jedoch keinesfalls auf die Luftverteilung im Rohr bei Aufliegen von Biomüll auf den Belüftungsrohren geschlossen werden. Die Materialeigenschaft des aufliegenden Mediums ist bestimmend für die Stärke des Gegendrucks und damit für die Dynamik der Luftausströmung an den einzelnen Ausströmöffnungen entlang der Belüftungsrohre. Mit zunehmender Entfernung zur Einblasstelle (Lüfter) wird die Gesamtöffnungsfläche im Rohrdurchmesser größer. Dies geschieht durch Verkürzung der Lochabstände und Vergrößerung der Lochquerschnitte im Rohr. Das Temperatur- und Sauerstoffprofil der Kompostmiete, welches im Rahmen zahlreicher Versuche bestimmt wurde, liefert die Erkenntnisse zur Dimensionierung der Luftaustrittsverteilung der Belüftungsrohre. Die Versuchsmiete wurde hierzu in ein Raster von 3 x 18 Meßpunkten aufgeteilt und die Temperatur- und Sauerstoffwerte bei Dauerluft, ohne Luftzufuhr und bei geregelter Belüftung bestimmt. Beide Parameter, sowohl Sauerstoffgehalt wie auch die Temperatur, sind geeignet, die Effektivität der Rohrdimensionierung und Rohrverteilung innerhalb der Miete zu bewerten. Der Sauerstoffgehalt gibt die momentanen Verhältnisse am jeweiligen Ort unmittelbar wieder, während die Temperatur den Zustand der Rotteaktivität als Produkt der Bedingungen der vergangenen Tage wiedergab. Biologische, physikalische und technische Zusammenhänge sind in Kombination mit empirischen Erfahrungswerten als Grundlage für die Funktionsfähigkeit des Verfahrens zu sehen. Durch zahlreiche Versuchsreihen wurde dieses Belüftungssystem überprüft und optimiert. Die Luftversorgung erfolgte per Druckbelüftung. Die Bauweise und Dimensionierung dieser Belüftungseinrichtung soll ideale Bedingungen für alle den Rotteprozeß beeinflussenden Parameter ermöglichen, um eine bestmögliche Luftverteilung in der gesamten Miete auf gleichem Niveau zu halten. Marktstudie Malaysia Teil I 42 3.4 Temperatursteuerung Die Belüftungseinheit wurde mit einer kombinierten Intervall-TemperaturSteuerung betrieben. Diese Steuerung regelte den Lüfter über eine, je nach Zeitpunkt des Rotteverlaufs einprogrammierbare Maximaltemperatur. Weiter wurde, in Abhängigkeit von den jeweiligen Materialgegebenheiten, ein zusätzliches Mindestlüfterintervall eingegeben. Die Eingabe der Maximaltemperatur richtetete sich nach dem Rottezeitpunkt und konnte über den gesamten Zeitraum des Rotteverlaufes vom Personal vor Ort variiert werden. 3.5 Aufsetzen der Miete Die Erfahrungen auf Kompostieranlagen in Deutschland, die nach dem Biodegma-Verfahren arbeiten zeigen, daß es sehr wichtig ist, daß auf und zwischen die Belüftungsrohre vor dem Aufsetzen des eigentlichen zu kompostierenden organischen Abfalls gut strukturiertes Häckselmaterial aufgebracht wird. Dazu bietet sich in Deutschland Siebüberlauf an, der zum Beispiel beim Absieben anfällt. Bild 3.8: Erste Verteilung des Strukturmaterials In Malaysia standen gehäckselte Palmenblätter als Strukturmaterial zur Verfügung. Diese wurden auf dem Nachbargelände der Kompostierfläche mit einem speziell präparierten Maishäcksler zerkleinert und dann mit einem Lastwagen angeliefert. Dort erfolgte die Aufnahme mit dem Traktor und eine erste Verteilung auf und zwischen den Rohren. Marktstudie Malaysia Teil I 43 3.6 Aufschichten mit Radlader Da die Belüftungsrohre mit dem Radlader nicht befahrbar sind, erfolgt die Befüllung frontal aus der Längsrichtung, indem sich ein Rad zwischen den Belüftungsrohren befindert. Die Materialauflage erfolgt so, daß die ersten 2 Meter des vordersten Rohrpaars (in Richtung Lüfter), die keinerlei Ausströmöffnungen besitzen, unbedeckt bleiben. Bild 3.9: Prinzipskizze, Aufsetzen der Miete Marktstudie Malaysia Teil I 44 Am Ende wird das Material einen Meter über das Ende der Belüftungsrohre hinweg, aufgeschüttet. Dabei ist darauf zu achten, daß die Ringseile, die an den Rohrenden befestigt sind, unter der Miete hervorragen. Die Grundmaße der Miete müssen beim Aufsetzvorgang eingehalten werden, da die Abdeckplane auf die vorgegeben Mietenmaße dimensioniert ist. Das System funktioniert nur bei vollständiger Abdeckung der Miete durch die Kompostiermembran. Als Unterlage für den einzulagernden Kompost wurde eine ca. 20 - 30 cm hohe Schicht aus gehäckseltem Grünschnitt auf die Auflagefläche mit den verlegten Rohren verteilt. Die homogene Luftverteilung wird durch dieses Material gefördert und einer Vernässung der Rohrbereiche durch Preß- und Sickerwasser wird entgegengewirkt. Die Wasserentwicklung im unteren Mietenbereich kann bei Bedarf zusätzlich durch Dauerluftschaltung des Lüfters während des Befüllvor-gangs verhindert werden. Den Erfahrungen nach, kommt es selbst bei Kompostierung von extrem feuchten, organischen Materialien, die einen Eingangswassergehalt von über 65 % aufweisen, zu keinerlei Bildung von Sickerwasser. Bild 3.10: Letztes Aufsetzen des Strukturmaterials Der Aufsetzvorgang erfolgt sukzessive, je nach Materialanlieferung in Längsrichtung der Miete. Um Verdichtungen im Grünhäckselmaterial durch Radladerbefahrung zu verhindern, empfiehlt es sich, abschnittsweise alternierend den Kompost aufzusetzen. Marktstudie Malaysia Teil I 45 Bild 3.11: Feinverteilung von Hand 3.7 Aufsetzen der organischen Abfälle Die gehäckselten Palmenstämme wurden als erstes aufgesetzt. Grundsätzlich sollten aus Kostengründen weitestgehend alle Arbeiten mit einem Radlader erfolgen. Für einen geübten Radladerfahrer ist es kein Problem über den Rohren und entlang der Rohre zu fahren ohne diese zu beschädigen. Desweiteren sollte der Aufbau, wie schon erwähnt sukzessive erfolgen. Das heißt das Strukturmaterial für die Abdeckung der Belüftungsrohre wird einige RohrMeter aufgelegt. Darauf wird dann das zu kompostierende Material aufgebaut. Dann wird wieder einige Rohr-Meter Strukturmaterial aufgebracht usw. Mit dieser Vorgehensweise wird verhindert, daß das Basismaterial durch Befahren verdichtet und damit für die über die Belüftungsrohre eingeblasene Luft schwerer durchlässig wird und es zu unerwünschter Luftkanalbildung kommt. Da die meiste Arbeit jedoch von Hand erfolgte, mußte hierauf nicht weiter Rücksicht genommen werden. Marktstudie Malaysia Teil I 46 Bild 3.12: Aufsetzen des Basismaterials Das nächste Segment der Miete stellen die 20 m3 gehäckselter Grünschnitt, die von der Deponie in Taman Beringin stammen. Als letztes wurden die EFB aufgesetzt. Angestrebt wurde ursprünglich die Kompostierung von insgesamt 250 m3 organischem Abfall. Weil die Grünschnitt-Charge aber mit 20 m3 derart gering ausfiel, mußte einer der anderen Abfälle ausgleichen. Da dies mit den EFB am einfachsten und kostengünstigsten erfolgen konnte, einigten sich das MARDI und die Projektleitung auf dieses Material. Damit war knapp einen Tag später eine Miete mit einem Volumen von etwas mehr als 150 m 3 aufgesetzt. Die Kompostmiete wurde mit POME gewässert bevor die semipermeable Membran aufgelegt und damit begonnen wurde die Miete zu belüften. Die Zweipunkt-Temperatursonde konnte eingeführt, die Plane aufgelegt und mit Sandsäcken fixiert werden. Schließlich erfolgte die Inbetriebnahme der Steuerung und des Ventilators. Zuvor hatten Mitarbeiter des MARDI-Labors jedoch noch Proben gezogen und mit einer H2O-Sonde den Feuchtegehalt der Segmente bestimmt. Marktstudie Malaysia Teil I 47 Bild 3.13: Aufsetzen der zerkleinerten Baumstämme Bild 3.14: Kompostmiete mit Belüftungssystem im Vordergrund Marktstudie Malaysia Teil I 48 Durch die besonderen Eigenschaften der Membran kann die Miete atmen, ohne durch Niederschläge von außen zu vernässen. Sie ist luft- und wasserdampfdurchlässig. Der Hauptteil des Wassers aus der Miete kondensiert jedoch in Tröpfchenform an der Innenseite der Plane. Dadurch finden sich optimale Bedingungen der Rotteparameter bis in den Randbereich. Es kommt so zu einer vollständigen Hygienisierung des gesamten Rottematerials ohne Umsetzen. Bild 3.15: Aufsetzen der semipermeablen Membran Zusätzlich wird die Emission von geruchsintensiven Produkten aus dem Kompostierprozeß auf zweierlei Weise eingeschränkt: • Der Hauptanteil der Geruchsstoffe löst sich in Wasser, bzw. ist physikalisch an die Wassertröpfchen gebunden, die sich an der Innenseite der Abdeckmembran niederschlagen. Die Zahl der emittierten geruchsintensiven Substanzen wird also stark reduziert. • Durch die Einstellung von geregelten aeroben Verhältnissen in der Miete wird die Bildung von geruchsintensiven, anaeroben Nebenprodukten, die in jeder unbelüfteten Miete auftreten, schon generell verhindert bzw. eingeschränkt. Die Plane schützt die Miete weiter vor Austrocknung und verhindert die Verunreinigung des Rottegutes mit Unkrautsamen. Darüber hinaus sorgt sie weiter für den Erhalt eines konstanten Mikroklimas in der Miete, indem sie die optimal eingestellten Rottebedingungen in der Miete erhält. Marktstudie Malaysia Teil I 49 Bild 3.16: Fertig eingehauste Kompostmiete 3.8 Einstellung der Belüftung Die bei der Belüftung zugeführte Luftmenge muß so gewählt werden, daß den Mikroorganismen genügend Sauerstoff zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels zur Verfügung steht. Um die Überhitzung der Miete durch die bei thermophilen Abbauprozessen freiwerdende Abwärme auf Temperaturen von über 70°C zu verhindern, muß genügend Luft zur Kühlung vorhanden sein. Durch kontrolliertes Einströmen von kühlerer Außenluft und die damit verbundene Abkühlung der Miete werden chemische Reaktionen, die zu Selbsterhitzungsprozessen mit Temperaturen von über 80°C und in deren Folge zum Absterben erwünschter Mikroorganismen und Selbststerilisation der Miete führen, unterbunden. Die eingebrachte Luftmenge darf aber nicht so groß sein, daß die Miete "kaltgeblasen" wird. Hierdurch würde ebenfalls die Entwicklung der erwünschten Mikroorganismen unterbunden. Diese Gefahr stellt sich vor allem in der kälteren Jahreszeit, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Mietentemperatur und Außenluft über 70 °C betragen kann. Durch die Dimensionierung und technische Ausführung der hier beschriebenen Belüftungsanlage mit der zugehörigen Steuerung kommt es weder zu einer Überversorgung mit Luft noch zu einem Sauerstoffdefizit. Ebenso wird die Entwicklung von zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen verhindert. Die Miete wird, während der thermophilen Phase, auf dem optimalen Temperaturniveau von 65 bis 68° C im gesamten Mietenbereich gehalten. Dadurch kommt es schon Marktstudie Malaysia Teil I 50 nach wenigen Tagen zur erwünschten Hygienisierung, d.h. die in der Miete enthaltenen pathogenen Keime werden abgetötet. Bild 3.17: Prinzipskizze der Belüftung Die kontrollierte Belüftung verhindert darüber hinaus die Entwicklung und Verbreitung von unerwünschten chemischen Stoffwechselprodukten, die teilweise sehr geruchsintensiv sind. Bei Rottetemperaturen über 70 °C können sich intensiv riechende Nebenprodukte des Eiweißstoffwechsels bilden, die sogenannten "Maillard-Produkte". Bei Sauerstoffunterversorgung entstehen zum anderen unerwünschte anaerobe Nebenprodukte, wie z.B. Schwefelwasserstoffverbindungen, die allgemein als übelriechend bekannt sind. Einer der wichtigsten Parameter, den die im aeroben Bereich lebensfähigen Mikroorganismen, eine Vielfalt verschiedener Bakterien und Pilze, zur Aufrechterhaltung ihres Stoffwechsels benötigen, ist der in der Luft vorkommende Sauerstoff. Dieser wird über die Zelloberfläche der Einzeller aufgenommen und innerhalb der Organismen zur Oxydation von ebenfalls aus der Umgebung aufgenommenen Nährstoffen verwendet. Marktstudie Malaysia Teil I 51 Bild 3.18: Mit Sandsäcken abgedichtete Kompostmiete Die Wahl des Lufterzeugers ist weiter von entscheidender Bedeutung. Mittels eines Radialventilators ist es möglich, dem hohem Gegendruck, den das frische Material nach der Einlagerung hervorruft, einen definierten kontinuierlichen Druck in den Rohren entgegenzusetzen, ohne daß der Lüfter durch Überhitzung Schaden nimmt. Nach Einsetzen des Rottevorgangs sinkt der Gegendruck im Material. Der Lüfter paßt sich mit steigender Luftmenge und sinkendem Druck den veränderten Gegebenheiten in der Miete an und sorgt weiter für kontinuierliche Sauerstoffversorgung. Die Leistung des Lüfters wird so gewählt, daß die eingebrachte Luftmenge ausreicht, um der Wärmeproduktion der Mikroorganismen auch bei verdichtetem Material entgegenzuwirken. Das jeweilig einprogrammierte Temperaturmaximum wird durch Zufuhr von "Kühlungsluft" geregelt. Dieser Anforderung steht die Notwendigkeit entgegen, die Mikroorganismen optimal mit Sauerstoff zu versorgen. Bei zu starker Lüfterleistung wird die Luft mit zu großer Geschwindigkeit in die Rotte eingeblasen. Dadurch kann der Gasaustausch an der Oberfläche der Mikroorganismen nicht effizient stattfinden. Es tritt trotz ausreichendem Sauerstoffangebot eine Unterversorgung der Mikroorganismen mit Sauerstoff auf. Marktstudie Malaysia Teil I 52 Die Auswahl der erforderlichen Lüfterleistung, und damit der geförderten Luftmenge, stellt also einen Kompromiß dar, der in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Rottematerials bewertet werden muß. Die spezielle Zusammenstellung, Anpassung und Dimensionierung der einzelnen Komponenten zu einer effizienten, energiesparenden und flexiblen Einheit liefert ein über den Rotteprozess hin anpassungsfähiges Rottebelüftungssystem. Die untere Abbildung stellt den schematischen Ablauf der Belüftung mit Steuerung, Luftverteilung und Belüftungsrohren dar. Bild 3.19: Anordnung des Belüftungssystems Marktstudie Malaysia Teil I 53 Dagegen wird auf die kontinuierliche Überwachung der relevanten Rotteparameter großen Wert gelegt. Der Eingriff in die Rotteregelung war jederzeit möglich ist, dadurch konnte auch auf kurzfristige Änderungen im Betriebsablauf reagieren werden. Erfahrungsgemäß empfiehlt es sich, den Dauerluftzustand bis ca. 24 Stunden nach Beendigung der Befüllung aufrecht zu erhalten. Bei Verwendung der Druckbelüftung wird das Material erstmals nach 2 Wochen umgesetzt. Bei Bedarf kann während des Umsetzvorgangs das Rottegut bewässert werden. Das erstmalige Umsetzen verhindert das Austrocknen der unteren Materialschichten in der Miete. Der Boden der Kompostmiete muß hierbei nicht erneut mit gehäckselten Palmenblättern befüllt werden. Bild 3.20: Eingehauste Kompostmiete auf dem MARDI Versuchsgelände Während des Rottedurchgangs ist die Einstellung der Lüfterintervalle in Abhängigkeit vom jeweiligen Rottematerial zu wählen. Generell empfiehlt es sich, bei stärker verdichtetem Material mit höherem Volumengewicht längere Intervalle einzugeben. 3.9 Umsetzen der Kompostmiete Beim Auslagerungsvorgang bzw. Umsetzungsvorgang wird die Belüftung ausgeschaltet. Die Verschlußkappen der Belüftungsrohre müssen abgenommen Marktstudie Malaysia Teil I 54 werden, damit die Rohre aus der Kompostmiete gezogen werden können. Mittels Hochdruckreiniger lassen sich die Rohre innerhalb von wenigen Minuten von eventuellen Verunreinigungen befreien. Das erste Umsetzen gestaltete sich etwas schwierig. Aus versicherungstechnischen Gründen konnte der institutseigenen Radlader nicht bereitgestellt werden. Bild 3.21: Umsetzung der Kompostmiete mit Gabelstapler Um nicht ganz auf maschinelle Unterstützung verzichten zu müssen, setzte MARDI einen Gabelstapler ein. Trotz des einwandes von Seiten des deutschen Projektteams ließen sich die malaysischen Projektleiter vom Einsatz dieses Fahrzeugs nicht abhalten, was dazu führte, daß die Rohrstränge auf die Gabeln genommen und massiv verbogen wurden. Das bedeutete die Rohre frei zu schaufeln und wieder gerade zu biegen. Letztendlich wurden nur die 80 m3 EFB von Hand mit Hühnerdung und mit einigen hundert Litern POME aufgemischt. Außer den EFB wurde bis zum zweiten Umsetzen, das etwa zwei Wochen später stattfand, keine der andern Mietenfraktionen weder aufgelockert noch mit Nährstoffen versorgt. Für das zweite und dritte Umsetzen stand der Radlader wieder zur Verfügung. Das Umsetzen und Auflockern wurde erfolgreich durchgeführt. Marktstudie Malaysia Teil I 55 3.10 Ergebnisse 3.10.1 Durchführung EFB und Palmstämme weisen ein sehr weites C/N-Verhältnis auf. Dieser Wert wird gemeinhin als Maß für die Abbaubarkeit der organischen Substanz herangezogen. Eine übereinstimmende Ansicht besteht darin, daß das C/NVerhältnis nicht über 40:1 liegen darf, da sonst die Kompostierung nicht zufriedenstellend in Gang kommt. Das C/N-Verhältnis wird für EFB mit 50-60:1 und für das Baumstammaterial der Ölpalme mit 150:1 angegeben. Werden im Falle dieser organischen Abfälle also keine entsprechenden N-haltigen Substrate beziehungsweise N-Dünger beigemischt, ist zu erwarten, daß der Rotteprozeß auch bei Optimierung aller Parameter nur sehr langsam voranschreitet. Bild 3.22: Idealtypischer Temperaturverlauf bei der Kompostierung Quelle MARDI: Idealtypischer Temperaturverlauf und Rottephasen der Kompostierung, A = Anlaufphase, B = thermophile Phase, C = mesophile Phase, D = Abkühlungsphase Situation vor Ort Um den Kompostierprozeß sowohl bei EFB, dem geshredderten Baumstammaterial und dem Grünschnitt in gewünschter Form zu aktivieren, muß aufgrund Marktstudie Malaysia Teil I 56 des ungünstigen C/N-Verhältnisses dieser Ausgangsstoffe N-Dünger zugesetzt werden. Optimale Bedingungen entstehen bei dieser Maßnahme jedoch nur dann, wenn ausreichende Homogenisierung und Auflockerung nach der Beimischung des N-Düngers gewährleistet werden kann. Diese Voraussetzungen waren vor Ort nicht gegeben. MARDI war der Ansicht, daß nährstoffhaltiges Prozeßwasser ausreichen würde, den Kompostiervorgang zu aktivieren. Aus diesem Grund wurde von MARDI auch eine viel zu geringe Menge N-Dünger (Hühnerdung) bereitgestellt. Zusätzlich mangelte es vor Ort an geeigneter Infrastruktur, um das Basismaterial und N-Dünger zu homogenisieren und die entstandene Mischung aufzulockern. Trotz dieser widrigen Bedingungen gelang es, den Versuch zu starten. 3.10.2 Temperatur Verschiedene Mikroorganismen finden ihre optimalen Lebensbedingungen bei unterschiedlichen Temperaturen, d.h., sie sind von der Einhaltung bestimmter Temperaturbereiche abhängig. Bild 3.23: Optimale Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit der Temperatur in der Kompostmiete Quelle: BIODEGMA Marktstudie Malaysia Teil I 57 Durch ein einheitliches Temperaturmilieu im Rottegut wird die Vermehrung der für die Kompostierung notwendigen und erwünschten Mikroorganismen nachhaltig unterstützt. Jede Mikroorganismenart ist durch ihre spezifischen Stoffwechselprodukte gekennzeichnet, so daß sich bei gleichmäßiger Temperaturverteilung im Rottegut der Kompost durch ein ausgewogenes Verhältnis an Inhaltsstoffen auszeichnet. Um die Temperatur des Rotteguts in für den Kompostierprozeß optimalen Grenzen zu halten, wurde eine Maximaltemperatur, ab der die Belüftung einsetzt, frei programmiert. Dieser Parameter wurde an die jeweilige Aktivität der Mikroorganismen angepaßt. Generell sollte ein Maximalwert von 70 °C nicht wesentlich überschritten werden, da oberhalb dieser kritischen Marke die Aktivität der Mehrzahl der Mikroorganismen stark abnimmt. Während der ersten Rottetage wurde als Temperaturobergrenze 65° C - 70° C bei einer Hysterese von 2°C programmiert. Durch Rückkopplung wurden die laufend per Sonde gemessenen Parameter in der Miete mit frei programmierbaren Sollwerten verglichen. Dieser Soll-IstwertVergleich regelte die Laufzeiten des Lüfters. Zusätzlich konnte das System über einen frei wählbaren Zeitintervall manuell belüftet werden. Bild 3.24: Temperaturverlauf der Kompostmiete Quelle: Auswertung MARDI Marktstudie Malaysia Teil I 58 Ein typischer Temperaturverlauf konnte durch die tägliche Temperaturerfassung nicht festgestellt werden. Weder EFB noch Grünschnitt zeigten einen typischen Temperaturverlauf. Die Graphik bestätigt, daß es zu Beginn des Versuches unter anderem an Nährstoffen mangelte. Aufgrund der Tatsache, daß ein fachgerechtes Umsetzen der Kompostmiete nach einer Woche nicht möglich war, konnte dem Temperaturabfall nicht entgegengewirkt werden. Erst zwei Wochen später (am 25 Tag) nach hinzufügen von Hühnerdung, Wasser und POME stiegen die Temperaturen im Mieteninnern erstmalig auf über 58 oC. Eine Intensivrottephase wurde daher nicht erreicht, denn dazu waren die Temperaturen zu niedrig und der Zeitraum, über den die etwas höheren Temperaturen beobachtet werden konnten zu kurz. Dies kann damit begründet werden, daß die Basismaterialien nicht ausreichend mit einem die Mikrobentätigkeit fördernden Dünger versorgt wurden. Außerdem war der Hühnerdung nicht in Reinform sondern als Sägemehl-HühnerdungGemisch appliziert worden. Das heißt, die Kompostmikroben verbrauchten den im Hühnerdung gebundenen Stickstoff nicht nur zum Abbau der Basismaterialien, sondern auch zur Umsetzung des Sägemehls. 3.10.3 POME Palm Oil Mill Effluent (POME) ist das Prozeßabwasser aus der Palmölmühle. POME fällt bei der Extraktion des Palmöls an und wird im Falle der beiden Ölmühlen, die das Projektteam besichtigen konnte, in riesigen Lagunen zwischengelagert. Von dort wird es von Zeit zu Zeit in die umliegenden Plantagen gepumpt. Das Abwasser wird in Gräben eingeleitet, die zwischen den Reihen der Palmen verlaufen. Dort kann es dann unter enormen Ausgasungen im Erdreich versickern. Es liegt daher nahe, dieses Abfallprodukt in den Wiederverwertungskreislauf einzubauen. Um aber einen Teil der gewünschten Nahrsubstrat-Frachten in stickstoffarme Materialien einbringen zu können, muß das Abwasser direkt aus dem Produktionsprozeß genommen werden. Dies konnte aber aus produktionstechnischen Gründen nicht geschehen. Für den Versuch wurde POME aus dem Absetzbecken geschöpft, wobei der nährstoffhaltige Schlamm zurückblieb. Von diesem Palmölmühlenabwasser hatte MARDI etwa 2 m3 bei einer nahegelegenen Ölmühle geordert und in einem Tank am Rande der Kompostierfläche gelagert. Marktstudie Malaysia Teil I 59 3.10.4 Volumenreduktion Ein großes Problem stellte neben dem Nichtaufmischen des Ausgangsmaterials mit entsprechenden Nährsubstraten unter anderem die unterschiedliche Volumenreduktion der einzelnen Chargen dar. Während sich die Volumina der beiden Fraktionen Grüngut und Baumstammaterial im Beobachtungszeitraum kaum veränderten, konnte bei den EFB ein Volumenschwund von ca. 50 % innerhalb von eineinhalb Wochen festgestellt werden. Das hatte Konsequenzen bei der Wahl der Belüftungsintervalle und damit der vom Ventilator eingeblasenen Luftmenge. Diese mußten verkürzt beziehungsweise reduziert werden, um nicht ein zu frühes Austrocknen der Miete zu verursachen. Das wiederum hatte allerdings zur Folge, daß die beiden anderen Fraktionen nicht mehr mit der Luftmenge versorgt werden konnten, wie dies bei gleichmäßiger Oberfläche der Miete der Fall gewesen wäre. 3.10.5 Chemische Zusammensetzung Schwierig gestaltete sich zudem auch die Probennahme. Weil zum Beispiel beim ersten Umsetzen kein Radladrer zur Verfügung stand, konnte auch keine „repräsentative“ Probe gezogen werden. So konnten die Mitarbeiter an den Probennahmetagen immer nur von der Oberfläche der Miete Proben ziehen. Eine wie im Methodenhandbuch ausführlich beschriebene gut gemischte Gesamtquerschnittprobe stand nicht zur Verfügung. Tabelle 3.1: Analyse MARDI Marktstudie Malaysia Teil I 60 Tabelle 3.2: Analyse MARDI Marktstudie Malaysia Teil I 61 4 Kompostierung bei einer Palmölmühle 4.1 Einleitung Das erste Kompostierungsexperiment, welches zwischen April und Juli 1998 durchgeführt wurde, zeigte einige Prozeßparameter auf, die Änderungen erfordern. Einer davon war die unregelmäßige Luftverteilung als Folge der voneinander getrennt im Komposthaufen eingelagerten Stoffe. Außerdem ergibt sich eine unregelmäßige Feuchtigkeitsverteilung. Es wurde eine hohe Belüftung festgestellt, welche unter normalen Bedingungen und für tropische Reststücke einen langsamen Verrottungsprozeß ergab. 4.2 Ausgangsmaterialien zur Kompostierung Der zweite Versuch wurde nur mit einem Substrat durchgeführt. Das gewählte Substrat war EFB, welches produktionsbedingt und von seiner Verfügbarkeit her ein großes Potential als Kompostmaterial besitzt. Der Versuch wurde bei einer Palmölmühle durchgeführt. Die Ausgangsstoffe waren im Überschuß vorhanden. Es wurden 80 Tonnen EFB verbraucht. Weitere benutzte Stoffe waren: • 1,5 Tonnen Palmölmühlenflüssigkeit (POME) • und 5 Tonnen Hühnerdung. Es wurde eine Kompostmiete von ca. 280 m3 aufgesetzt. 4.3 Vorbereitungsphase Eine Betonfläche stand auf dem Mühlengelände zur Verfügung und mußte nicht extra hergerichtet werden. Strom- und Wasseranschluß waren ebenfalls vorhanden und mußten nicht neu installiert werden. Der Transportweg für die EFB betrug ca. 150 m bis zur Kompostierungsfläche. Die MARDI Mitarbeiter verlegten die Belüftungsrohre und installierten das Belüftungssystem. Für das Auf- und Umsetzen der Kompostmiete standen zwei große Radlader zur Verfügung. Die Fahrzeuge sollte auch ein entsprechendes • Aufmischen und • Homogenisieren der Kompostmiete gewährleisten. Marktstudie Malaysia Teil I 62 4.4 Durchführung Dieser Feldversuch wurde zwischen Dezember 1998 und März 1999 durchgeführt. Der zeitliche Ablauf entsprach dem Versuch auf dem MARDI Gelände. Die Kompostmiete wurde gleich zu Beginn mit POME bewässert und mit Hühnerdung aufgemischt. Der Hühnerdung stand bei diesem Versuch in reiner Form zur Verfügung. Desweiteren wurden die EFB vor dem Entwässerungsprozeß der Palmölmühle aus dem Prozeß genommen, so daß der Feuchtigkeitsgehalt der EFB bei ca. 40 % lag. Im folgenden sind die wesentlichen Arbeitsabläufe in der Bilddokumentation dargestellt. Bild 4.1: Auflockern der Kompostmiete Marktstudie Malaysia Teil I 63 Bild 4.2: Vorlagebehälter mit POME Bild 4.3: Bewässerung der Kompostmiete mit Wasser und POME Marktstudie Malaysia Teil I 64 Bild 4.4: Wiederaufsetzen der Miete Bild 4.5: Aufsetzen der Kompostmiete Marktstudie Malaysia Teil I 65 Bild 4.6: Vorbereitung zum Auflegen der Plane Bild 4.7: Abdecken der Kompostmiete Marktstudie Malaysia Teil I 66 Bild 4.8: Eingehüllte Kompostmiete Die Kompostmiete wurde insgesamt zweimal umgesetzt bzw. aufgelockert und bewässert. 4.5 Ergebnis 4.5.1 Feuchtigkeit Die Feuchtigkeit des Komposthaufens zu Beginn des zweiten Versuches wurde auf etwa 60% geschätzt. Mit der Zugabe von POME sollte ein Anstieg der Feuchtigkeit und des Stickstoff-Wertes erzielt werden. Eine weitere Korrektur des Kohlenstoff-/Stickstoff-Verhältnisses (C/N) wurde durch die Zugabe von 5 Tonnen Hühnerdung erreicht. Das anfängliche C/N-Verhälniss war mit mehr als 40 höher als erwartet. 4.5.2 Temperatur Der Temperaturanstieg zu Beginn deutete auf einen normalen Kompostierungsprozeß hin, das Temperaturniveau wurde jedoch nicht aufrecht erhalten. Ein folgendes Wenden und Wässern der Kompostmasse erhöhte die Temperatur im üblichen Maße. Diese zyklischen Temperaturschwankungen wiederholten sich nach einer bestimmten Periode. Sie wurden durch Wenden und Erhöhen des Marktstudie Malaysia Teil I 67 Feuchtigkeitsgehalts korrigiert. Der Temperaturfall bei Wasserverlust und der folgende Temperaturanstieg bei Feuchtigkeitszufuhr deutete auf eine mikrobakterielle Aktivität hin, die bei entsprechend korrekter Prozeßbeobachtung sehr aktiv sein könnte. Bild 4.9: Temperaturverlauf der Kompostmiete Quelle: Auswertung MARDI Die in der Abbildung gezeigten Temperaturprofile weisen zwei völlig unterschiedliche Trendwerte auf. Die Abbildung mit den niedrigen Temperaturwerten ist aus den Meßstellen der äußeren Schicht des Komposthaufens erstellt. Die innere Schichttemperatur war immer höher als die der unteren Schicht der Kompostmasse. 4.5.3 Chemische Zusammensetzung Die folgende Tabelle zeigt die chemischen Zusammensetzungen des Kompostmaterials. Die Rohmasse enthielt sehr viel Kohlenstoff (C) und wenig Stickstoff (N) bei einem C/N-Verhältnissen von mehr als 40. Der Kompostierungsprozeß führte, wenn auch langsam, zu einigen positiven Änderungen bei der Stabilisierung des Substrats. Es wurde eine Verringerung des totalen Kohlenstoffgehaltes über der Kompostierungszeit beobachtet, wobei der niedrigste Wert etwa 38% der Trockenmasse betrug. Der zugehörige Stickstoffanteil lag bei etwa 2,4% im Bezug auf die Trockenmasse. Das endgültige C/N-Verhältnis betrug etwa 16:1. Marktstudie Malaysia Teil I 68 Tabelle 4.1: Chemical composition of the composting material Quelle: Analyse MARDI Marktstudie Malaysia Teil I 69 4.6 Diskussion 4.6.1 Palmölmühle Einer der interessantesten Bereiche des Forschungsgebietes der Wiederverwertung agrartechnischer Reststoffe und Biomasse ist die Kompostierung. Der Kompost als dabei anfallendes stabiles Endprodukt wird dem Boden üblicherweise wieder als Düngemittel zugeführt. Im tropisch heißen und feuchten Klima findet die Zersetzung jedoch sehr schnell statt, so daß oft und regelmäßig neuer Dünger zugeführt werden muß. Die Zersetzung dieser organischen Stoffe findet besonders in kultivierten Agrarbereichen sehr schnell statt, da sie dort noch stärker verschiedenen hemmenden Umweltextremverhältnissen wie hohen Temperaturen und starker Feuchtigkeit ausgesetzt sind. In der Palmölindustrie bzw. Palmölmühle werden hauptsächlich die leeren Fruchtbündel wiederverwertet und den Plantagenfeldern zugeführt. Dieser Prozeß bietet den Vorteil, daß in diesen Bereichen der Einsatz chemischer Düngemittel verringert werden kann. Die Zuführung stabiler organischer Reststoffe in den Boden ermöglicht den Pflanzen eine effektive Nährstoffaufnahme. Diese Plantagen müssen jedoch einige Einbußen wegen der zusätzlichen Transportkosten in Kauf nehmen. Durch die Verdichtung bei der Kompostierung , bei der auch die meisten der enthaltenen Nährstoffe gewonnen werden, wird eine Volumenreduzierung erreicht, die die Transportkosten verringern wird. Dieser ökonomische Faktor wird von der Plantagenindustrie als bedeutender Kostenfaktor gesehen. Die Plantagenindustrie benötigt generell ein effektives Kompostierungssystem mit niedrigem Arbeitsaufwand, das eine Wiederverwertung der leeren Fruchtbündel (EFB) und die Palmölmühlenabwässer zu Bodendünger, ermöglicht. 4.6.2 Feuchtigkeitsverteilung Die Abdeckplane und die Belüftung beeinflussen die Feuchtigkeitsverteilung in der Kompostmiete. Die physikalischen Eigenschaften der leeren Fruchtbündel, die sehr kristallin sind, erlauben das Wandern von Feuchtigkeit während der Belüftung. Durch die hohen Temperaturen im Inneren der Miete verdampft die Feuchtigkeit zum Teil und schlägt sich in der oberen Schicht unter der Plane als Kondensat nieder. Die geringe Temperaturdifferenz zwischen der oberen Schicht der Kompostmiete und der Außenseite der Plane unterstützte die Kondensation nur sehr wenig, so daß insgesamt ein Feuchtigkeitsverlust im gesamten Komposthaufen die Folge war. Marktstudie Malaysia Teil I 70 Ein Querschnitt der Miete wies einen deutlichen Feuchtigkeitsgradienten auf. Viel Feuchtigkeit in der oberen Schicht und sehr wenig in der untersten. Diese Beobachtung wurde über die gesamte Länge beider Versuche gemacht. 4.6.3 Mischung Die Kompostierungsanlage besaß keine Vorrichtung zum maschinellen Mischen. Die Kompostierung von leeren Fruchtbündeln unter tropischen Bedingungen erfordert jedoch das gute Mischen (von Zeit zu Zeit), um bei Bedarf die Feuchtigkeitsverteilung zu steuern. Zufalls-Trockenproben, die am Ende der Kompostierungszeit genommen worden sind, weisen einen konstant hohen Kohlenstoff (C, > 40%) und niedrigen Stickstoffgehalt (N, 1,3%) auf. Die Kohlenstoff- und Stickstoffgehalte von gleichmäßig nassem Material lagen bei etwa 39,7% (C), beziehungsweise mehr als 2% (N). 4.6.4 Plane Es wurde ein Abnutzen der Plane mit der Zeit beobachtet. Unter tropischen Bedingungen ist die mikrobiologische Aktivität sehr stark, was die Dichtheit der Plane schwächte. Ein Verrotten wurde generell an den Falten der Plane beobachtet, wobei es Schwierigkeiten bereitete, einer Faltenbildung zum Schutz der Plane vorzubeugen. Eine Analyse der defekten Stücke der Plane könnte einige der Gründe (für das schnellere Verrotten) nennen und Möglichkeiten für eine Verbesserung zeigen. 4.6.5 Gesamteffizienz Der Kompostierungsprozess dauerte mehr als zwei Monate. Dies wird als lange Zeit angesehen und scheint nicht praktisch für die Einbindung in einen existierenden Palmölproduktionsprozeß zu sein, bei dem die Menge an produzierten leeren Fruchtbündeln 40 Tonnen pro Tag übersteigt. Eine Erweiterung des Kompostierungssystems um einen Mischer für die gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung könnte zu einer besseren Effizienz führen. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, daß eine Befeuchtung der Kompostmasse während des Mischens und weiterer Feuchthaltung für eine längere Zeit die Qualtät des Materials entscheidend verbesserte. Marktstudie Malaysia Teil I 71 1 Informationen zu Malaysia 1.1 Geographische Lage Malaysia liegt nördlich des Äquators, umrahmt von seinen Nachbarn Indonesien, Thailand, Vietnam und den Philippinen. Aufgrund der räumlichen Distanz läßt es sich in zwei Landesteile Gliedern: CHINA Bild 1.1: Südostasien TAIWAN BURM A L A O Batan Is. S P Babuyan Is. H IL IP P IN Luzon E SE THAILAND N A M A Mindoro Samar T CAMBODIA Panay Leyte wa n E Pa la V I Negros S ULU SEA MALAYSIA A AY AL M KUALA LUMPUR Banyak Is. Anambas Is. SU Sulu Archipelago AW S AR AK BORNEO M Batu Is. SABAH Nantuna Is. A T K A LIMA N TA N A Is. R i wa nta Me Karimata Arch. Bangka Billiton Quelle: IPA • Zum einen die Halbinsel Westmalaysia, die im Norden von Thailand und im Süden von dem Stadtstaat Singapur begrenzt wird. In diesem Teil befindet sich die Hauptstadt Kuala Lumpur. • Der andere Teil ist Ostmalaysia, der aus den zwei Bundesstaaten Sabah und Sarawak besteht und sich im Norden der etwa 650 km östlich von Westmalaysia gelegenen Insel Borneo befindet. Die gesamte Staatsfläche umfaßt 329800 km2 und liegt damit in der Größenordnung der Bundesrepublik Deutschland (BRD 357000 km2). 1.2 Landesnatur und Klima Etwa 60% von Malaysia sind gebirgig. Die größte Bergkette Westmalaysias läuft von der Thailändischen Grenze südwärts bis Negeri Sembilan und teilt die malaiische Halbinsel in einen West- und Ostteil. Der Bundesstaat Sabah besitzt mit dem Kinabalu (4101m ü. M.) den höchsten Berg Südostasiens. Daneben gibt es ausgedehnte Sumpf- und Flußebenen. Die Flüsse Malaysias durchziehen das gesamte Landesgebiet und waren bis vor hundert Jahren die Hauptadern des Handels und des Warentransports. Ein Relikt dieser Zeit sind die Namen vieler Bundesstaaten, die von den großen Flüssen der jeweiligen Regionen übernommen worden sind. Malaysia liegt komplett in den inneren, ganzjährig von feuchtwarmen Luftmassen bestimmten Tropen der Äquatorialzone. Das Klima wird von den Nordost und Südwest Monsunen bestimmt, welche sich im laufe des Jahres abwechseln und dessen Existenz Malaysia in der Zeit der Segelschiffahrt die natürlichen Gegebenheiten als Warenumschlagplatz in Südostasien lieferte. Der Nordost Monsun weht ungefähr von Mitte November bis März und der Südwest Monsun zwischen Mai und September; die Zeit zwischen den Monsunen ist von starken Regenfällen gekennzeichnet. Durch die Lage in den Tropen ist die Durchschnittstemperatur konstant hoch bei ca. 26° C mit einer Luftfeuchtigkeit von 80 %. Dieses sind ideale Bedingungen für den tropischen Regenwald, der noch ca. 60% des Landes bedeckt. 1.3 Geschichtliche Entwicklung und heutige Situation Die in den ersten Jahrhunderten n. Chr. entstandenen kleinen malaiischen Reiche wurden von der indischen Kultur geprägt. Unter der Herrschaft zahlreicher Fürsten entwickelte sich das Gebiet bis zum 15. Jahrhundert zu einem wichtigen Warenumschlagplatz im Westost Handel. Im Jahre 1511 eroberten die Portugiesen Teile des heutigen Malaysias, die dann im Laufe der Zeit an die Niederländer verloren gingen. 1786 schloß die britische Ostindien Kompanie mit dem Sultanat von Kedah einen Pachtvertrag über die Insel Pinang. Neun Jahre später besetzten die Briten dann die Insel sowie weitere Gebiete, um diese dann jedoch einige Zeit später wieder vertraglich an sich zu binden. Nunmehr waren also einige der heutigen Staaten Malaysias zu Kolonien Großbritanniens geworden, was sie mit einigen Unterbrechungen aufgrund der Weltkriege auch bis 1957 geblieben sind. Dann nämlich erlangte der inzwischen entstandene Malaiische Bund die Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth. Schwere Zusammenstöße zwischen Malaien und Chinesen führten 1964 schließlich dazu, daß sich Singapur von dem Staatenbund löste und Malaysia in seiner heutigen Form entstand. Marktstudie Malaysia Teil II 1 1.4 Der Föderative Aufbau Bild 1.2 a) : Westmalaysia Perlis Kedah Kelantan Pulau Pinang Terengganu Perak Pahang Kuala Lumpur Selangor Wilayah Persekutuan* Negeri Sembilan Melaka Johor Bild 1.2 b) : Ostmalaysia Labuan* Sabah Sarawak * Bundesterritorium Quelle: IPA Malaysia unterteilt sich in 13 Bundesstaaten und zwei Buntesterritorien. Elf Bundesstaaten, das Bundesterritorium Wilayah Persekutuan und die Hauptstadt Kuala Lumpur befinden sich in Westmalaysia. Sarawak, Sabah und der Inselstaat Labuan sind in Ostmalaysia, im nördlichen teil der Insel Borneo gelegen. Marktstudie Malaysia Teil II 2 Staatsoberhaupt und oberster Inhaber der Exekutive ist der von den Fürsten auf fünf Jahre aus ihrer Mitte gewählte König. Er ernennt das Kabinett unter Vorsitz des Ministerpräsidenten, das dem Parlament verantwortlich ist. Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament, bestehend aus Senat und Repräsentantenhaus. Einflußreichste politische Kraft ist die (1996) von 14 Parteien gebildete National-Front, die von der Vereinigten Nationalorganisation der Malaien (UMNO) dominiert wird. Zudem verfügen die Gliedstaaten über eine eigene Verfassungen sowie Legislativ- und Exekutivorgane. 1.4.1 Die Hauptstadt Kuala Lumpur, die in Westmalaysia an der Mündung des Gombak in den Kelang liegende Hauptstadt, ist das administrative, kulturelle und ökonomische Zentrum von Malaysia. 1857 durch chinesische Zinnminenarbeiter gegründet, war es bereits 1880 die Hauptstadt von Selangor, 1895 dann der Föderierten Malaiischen Staaten, 1946 der Malaiischen Union, 1948 des Malaiischen Bundes und schließlich seit 1963 des Staates Malaysia. In der Innenstadt Kuala Lumpurs finden sich unter anderem Forschungsinstitute, Rundfunk- und Fernsehsender, die Nationalbibliothek und zahlreiche Banken und Versicherungen. Die Industrie ist auf die Vororte konzentriert. Hier ansässige Zweige sind vor allem die Automobilmontage, Metallindustrie, Zementfabrik, Genußmittelindustrie und Eisenbahnwerkstätten. Durch teilweise planmäßig angelegte Industriestandorte und Wohnsiedlungen ist Kuala Lumpur mit Port Kelang zu einem Wirtschaftsraum zusammengewachsen. Unterstrichen wird die Bedeutung der Hauptstadt durch den internationalen Flughafen Subang, der im Süden der Stadt gelegen ist. Kuala Lumpur hat ca. 1,2 Millionen Einwohner, von denen der Hauptteil Chinesen (50%) und Malaien (30%) sind. Zu den Wahrzeichen der Stadt, deren Zentrum nach einem Brand Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend neu aufgebaut wurde, gehören das moderne Parlamentsgebäude, das Nationalmuseum am Eingang zum Park Lake Gardens, das große MerdekaStadion sowie die Petronas Twin Towers, mit 452 m derzeit das höchste Bürogebäude der Welt. Marktstudie Malaysia Teil II 3 2 Marktdaten und Handelsbündnisse 2.1 Wirtschafts- und Innenpolitik Das Schwellenland Malaysia ist eines der sich am schnellsten entwickelnden Länder Asiens. Dabei gilt die verarbeitende Industrie (Elektronik, Chemie, Holzund Bauwirtschaft, Fahrzeugbau) als der dynamischste Wirtschaftszweig. Hauptindustriestandorte sind der Raum um Kuala Lumpur und George Town. Entwicklungsschwerpunkte liegen in der Exportorientierung von Industriebetrieben mit ausländischer Beteiligung wie zum Beispiel der Kraftfahrzeugherstellung mit japanischer Hilfe. Nur etwa 13% der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt, wobei auf Plantagen 35% der kultivierten Fläche entfallen. Malaysia ist in der Kautschuk-, Palmöl-, und Pfefferproduktion weltführend; exportorientiert sind auch Kokospalmen-, Kakao-, Ananaskulturen. Jedoch kann die Landwirtschaft den Inlandsbedarf an Lebensmitteln im Land nicht völlig decken, u.a. wird Reis ernteabhängig in einem Volumen von 10-40% eingeführt. Die Holzgewinnung hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Um dieses einzudämmen und die heimische Holz verarbeitende Industrie zu fördern, hat die Regierung 1980 ein Exportverbot für 16 tropische Holzarten und 1990 Exportabgaben für 20 tropische Holzarten verfügt. Zur Erlangung einer ökonomisch und ökologisch optimalen Forstpolitik will Malaysia mit Hilfe der EU eine Erfassung und kartographische Aufzeichnung seiner Waldbestände vornehmen lassen. Malaysia gehört zu den sogenannten Tigerstaaten, die in den vergangenen Jahren vor allem durch die Ausweitung ihrer Industrieproduktion hohe Wachstumsraten erzielten. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitraum 1980-94 um durchschnittlich 6,4% und im Zeitraum 1995-97 um durchschnittlich 8,4%. Jedoch wurde dieses Wachstum durch eine zu hohe Staatsverschuldung finanziert. Kurzfristig fällige Kredite waren dann im Herbst 1997 mitverantwortlich an einer Finanzkrise, die zu starken Einbrüchen an den Aktienund Devisenmärkten führte. Angesichts dieser Wirtschafts- und Finanzschwäche entschloß sich die Regierung zu rigorosen Einsparungen. Der Haushaltsplan für 1998 sah Ausgabenkürzungen von 18% vor. Großprojekte, u.a. der Bau einer Brückenverbindung für Auto und Eisenbahn zwischen der Insel Penang und dem Festland sowie die Erneuerung der staatlichen Flugzeugflotte, wurde gestoppt. Beim Bau des Bakun-Staudamms und eines neuen internationalen Großflughafens im Bundesstaat Kedah wurden die geplanten Fertigstellungstermine um mehrere Monate verschoben. Marktstudie Malaysia Teil II 4 Die Folge dieser Entwicklung war, daß für 1998 nur noch ein BIP-Wachstum von 2% erwartet wurde. Dieses würde dann dem Wachstumsniveau der westlichen Industriestaaten entsprechen. Von den ausgedehnten Waldbränden in Südostasien im Herbst 1997 war auch Malaysia betroffen. Mehrere tausend Hektar Regenwald wurden vernichtet. Die Menschen hatten wochenlang unter dichtem Smog zu leiden, der zeitweise den Luftverkehr lahmlegte und im Tourismusgeschäft starke Umsatzrückgänge bewirkte. 2.2 Import Die wirtschaftliche Lage in Malaysia wird hauptsächlich durch externe Faktoren bestimmt, so daß z.B. die Japankrise auch negative Auswirkungen auf die malaysische Wirtschaft hatte. Allerdings hatte der Fall des Yen auch zu einem Anstieg der sowieso schon hohen Importquote von japanischen Erzeugnissen geführt. Malaysia importierte von Januar bis März 1998 Erzeugnisse im Wert von etwa 1,09 Milliarden DM aus Deutschland, wobei es sich vornehmlich um elektrotechnische Erzeugnisse und Maschinen handelte. Die Summe aller aus Deutschland importierten Fertigwaren lag in diesem Zeitraum bei etwa 997 Millionen DM. Bild 2.1: Güterimporte Andere 15% Maschinen und Transportausrüstungen 60% chemische Erzeugnisse 7% Industrieerzeugnisse 18% Quelle: MITI Hauptquelle für Importe ist allerdings weiterhin Japan (siehe Bild 3.2). Marktstudie Malaysia Teil II 5 Bild 2.2: Güterimporte nach Herkunftsländern Quelle: MITI 2.3 Export Malaysia ist einer der in der Welt führenden Exporteure von Gummi, Palmöl und Holz. Neben diesen aus den eigenen Ressourcen gewonnenen Produkten ist Malaysia auch im Export von Halbleitern und Raumklimaanlagen führend. In seinem Bericht über die World Competitiveness 1998 wurde Malaysia von dem International Institut for Managemant Development an die vierte Stelle der nicht der OECD angehörigen Staaten, bezüglich der gesamt Wettbewerbsfähigkeit, gesetzt. Marktstudie Malaysia Teil II 6 Bild 2.3: Güterexporte Andere 25% Maschinen und Transportausrüstungen 49% Mineral. Brennstoffe 8% verarb. Erzeugnisse 18% Quelle: MITI Jedoch hat sich in den letzten Jahren ein Wandel der Exportgüter, hin zu höherwertigen, verarbeiteten Waren abgezeichnet. So wurde erkannt, daß die schnelle Einnahme ausländischer Währungen durch den Verkauf von Rohstoffen langfristig nicht die gewünschten Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft hat. Vielmehr liefern gerade die zahlreichen Vorkommen an natürlichen Ressourcen die Möglichkeit der Weiterverarbeitung im eigenen Land. Die dann in Malaysia stattfindende Wertschöpfung wird sich, so wird prognostiziert, positiv auf die wirtschaftliche Gesamtsituation auswirken. Dieses reiche von der Nachfrage an qualifiziertem Personal, über die Steuereinnahmen bis hin zur Investitionsbereitschaft ausländischer Unternehmen. Die Haupteinnahmequelle des Exports ist der Öl- und Gassektor. Hier wurde 1997 ein Anteil von 6,2% des gesamten Exporterlöses erwirtschaftet. In der Zukunft ist ein weiterer Anstieg zu erwarten, da 2001 in Bintulu, Sarawak der größte Produktionsstandort für verflüssigtes Erdgas fertiggestellt wird. Letztlich ist die Stellung Malaysias als wichtigster Produzent und Exporteur von Palmöl hervorzuheben, der über die Hälfte des Weltbedarfs deckt. Marktstudie Malaysia Teil II 7 20 Bild 2.4: Ziele der Güterexporte in % Exportanteil in % 15 10 Niederlande Deutschland Rep. Korea Großbritannien Thailand Rep. China Hongkong Japan USA 0 Singapur 5 Quelle: MITI 2.4 ASEAN Markt Der Staatenbund südostasiatischer Länder, Association of South East Asian Nations,(ASEAN), wurde 1967 von Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur und Thailand in Bangkok gegründet. Zunächst standen dabei sicherheitspolitische Motive im Vordergrund. Mit Gründung der Asian Free Trade Area (AFTA), 1991 rückten jedoch die wirtschaftlichen Beziehungen der Länder in den Mittelpunkt des Interesses. Heute liegt das Ziel in der Intensivierung der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten. Zu den ASEAN-Staaten gehören Heute: • Brunei, • Indonesien, • Laos, • Malaysia, • Myanmar • die Philippinen, • Singapur, • Thailand, Marktstudie Malaysia Teil II 8 • Vietnam und • Kambodscha. Die Länder des Verbandes umfassen eine Bevölkerung von annähernd 600 Mio. Einwohnern. Organe sind das ständige Generalsekretariat mit Sitz in Jakarta, das vor allem Koordinierungsfunktionen wahrnimmt, die Gipfelkonferenzen der Staats- und Regierungschefs sowie die jährlichen Tagungen der Außen- und Wirtschaftsminister. Darüber hinaus wurden acht ständige Fachausschüsse für: • Industrie, Bergbau und Energie (COIME), • Handel und Tourismus (COTT), • Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (COFAF), • Finanzen und Bankwesen (COFAB), • Transport und Kommunikation (COTAC) und • Wissenschaft und Technologie gebildet. Seit 1975 wurde die wirtschaftliche Zusammenarbeit durch Abbau von Zollschranken, Förderung von privaten Direktinvestitionen und Gemeinschaftsunternehmen intensiviert. Seit 1992 besteht mit der EU ein Abkommen über Wirtschaft und Handel. Mit Hilfe der 1994 in Kraft getretenen AFTA soll ein Gegengewicht zur NAFTA und zum Europäischen Binnenmarkt geschaffen werden. 2.5 AFTA 1991 gründeten die ASEAN-Staaten die AFTA, zur Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten. Mit der internen Liberalisierung des Warenhandels zwischen den Mitgliedstaaten soll ein gemeinsamer Markt aufgebaut werden. Bis zum Jahre 2003 sollen größtenteils die Einfuhrzölle abgeschafft und die Freihandelszone realisiert werden. Import-zölle für Produkte aus Staaten, die nicht mit Malaysia durch APEC, AFTA oder WTO verbunden sind können je nach Produktklasse zwischen 3% für Rohmaterial und 50% für Luxusgüter betragen. Durch die Schaffung eines gemeinsamen Marktes, der den Inner-ASEAN Handel vereinfacht, sollen die ASEAN-Staaten vor allem für ausländische Investoren attraktiver werden. Mit der Einführung des Common Effecktive Preferential Tariff (CEPT), werden die Einfuhrzölle ausgewählter Produkte allmählich reduziert und schließlich innerhalb einer Zeitspanne von höchstens 15 Jahren auf ein Niveau von 0-5% gesenkt. Für bestimmte Produkte wie Pflanzenöl, Zement, Chemikalien, pharmazeutische Produkte, Düngemittel, Kunststoffe und Gummiwaren, Lederwaren, Textilien, Keramik und Glaswaren, Edelsteine und Schmuck, Kupferelektroden, Elektronik, Marktstudie Malaysia Teil II 9 Holz- und Rattanmöbel gilt ein beschleunigtes "Fast Track"-Verfahren, das die Zollreduktion innerhalb von 7-10 Jahren vorsieht. Jedes Mitgliedsland hat jedoch das Recht, einige Produkte zunächst von der Zollreduktion auszuschließen und in Abstimmung mit den anderen Ländern erst nach einer Verzögerungsperiode freizugeben. Im Jahre 1999 soll jedoch dieses Recht auf die "Exclusion List" abgeschafft werden, was bedeutet, daß ab diesem Zeitpunkt die stufenweise Zollreduktion auch für die bis dahin ausgeschlossenen Produkte eingeführt wird. Der Handel innerhalb der ASEAN-Staaten ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Das ungebremste Wirtschaftswachstum der ASEAN-Staaten seit Beginn der 90er Jahre erhielt jedoch 1997 einen Rückschlag. Dramatische Kurseinbrüche der nationalen Währungen stürzten einige Länder Südostasiens in eine schwere Finanz- und Währungskrise. Die Gründe dafür lagen vor allem in der zunehmenden Auslandsverschuldung, dem sinkenden Exportvolumen, den geringeren Gewinnen der Unternehmen und den steigenden Lohnkosten. Es zeigte sich, daß Finanzexperten die Wirtschaftskraft der südostasiatischen Länder überschätzt hatten. Auf ihrem Gipfeltreffen im Dezember 1997 in Kuala Lumpur konnten sich die ASEAN-Staaten nicht auf eine gemeinsame Linie der Krisenbewältigung verständigen. Stattdessen richteten die Staatschefs einen Appell an die USA, Japan und die EU, mit Milliardenkrediten die angeschlagenen Volkswirtschaften zu stabilisieren. Die angesprochenen Länder reagierten auf die Forderungen mit Zurückhaltung und verwiesen darauf, daß sie bereits in der Vergangenheit großzügig Finanzhilfen gewährt hatten. So flossen aus Mitteln des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank bis 1998 über 100 Mrd. Dollar in die Region. 2.6 APEC Malaysia ist Mitglied der Asian Pacific Economic Cooperation (APEC). Diese Wirtschaftsorganisation der Pazifikanrainerstaaten mit Sitz in Singapur wurde 1989 als Reaktion auf die wachsende Unabhängigkeit der südostasiatischen Staaten gegründet. Die zu Beginn als rein informelles Kommunikationsforum gedachte APEC entwickelte sich seither zu einem regionalen Motor des Freihandels sowie der politischen und wirtschaftlichen Kooperation. Das Ziel ist der Ausbau von Wirtschaftsdynamik und Zusammenarbeit im asiatischen Pazifikraum. Auch steht die Entwicklung der multilateralen Wirtschaftsbeziehungen im Vordergrund. Innerhalb des APEC - Wirtschaftsforums sollen mittelfristig die Zölle und Einfuhrbeschränkungen reduziert bzw. abgeschafft und Investitionen gefördert werden. Die große Disparität im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den einzelnen Ländern erschwert jedoch dieses Ziel. Bis zum Jahr 2010 sollen daher die Handelsschranken zunächst in den entwickelten Mitgliedsstaaten fallen, bis Marktstudie Malaysia Teil II 10 2020 dann die Handelshemmnisse mit den weniger entwickelten Ländern abgebaut werden. Vor allem die Industrienationen wie z.B. die USA streben jedoch in bestimmten Bereichen, darunter auch die Informationstechnologien, einen beschleunigten Abbau der Zölle bis zum Jahr 2000 an. Die Zolltarife für elektrische Maschinen (Produktionsmittel) sollen bis zum Jahr 2000 auf 5,3% gesenkt werden. Dies würde sich vor allem für europäische Anbieter in diesen Bereichen nachteilig auswirken. Bei der im November 1996 in Manila tagenden Gipfelkonferenz der APEC Mitgliedstaaten wurde neben anderen Themen, welche die Entwicklung der Landwirtschaft und den Ausbau der Infrastruktur beinhalten, die Förderung der Entwicklung mittelständischer Unternehmen als ein Schwerpunkt definiert. Bei diesem Programm handelt es sich um die gezielte Förderung der klein- und mittelständischen Unternehmen, die von dem Know-how-Austausch und dem Technologietransfer zwischen den Staaten profitieren können. Dabei sollen sämtliche klein- und mittelständische Unternehmen elektronisch mit dem APEC Center for Technology Exchange and Training for Small and Medium Enterprises (ACTETSME) verbunden werden und somit Zugriff auf neueste Technologie- und Forschungsdaten haben. Auf ihrer Sitzung im kanadischen Vancouver im November 1997 beschlossen die APEC-Staaten, 1998 Peru, Vietnam und Rußland in ihren Kreis aufzunehmen. Der Beitritt der drei Länder kam für viele Beobachter überraschend, weil dieses Thema im APEC-Abschlußbericht offiziell mit keinem Wort erwähnt wurde. Im Falle der Aufnahme Rußlands gaben offensichtlich politische Erwägungen und weniger wirtschaftliche Kriterien den Ausschlag. So befürwortete vor allem Japan einen Beitritt Rußlands, weil es sich wirtschaftliche Vorteile von einer Öffnung des russischen Marktes verspricht und auf eine Lösung des Territorialkonflikts um die Kurileninseln hofft. Dagegen befürchtete Mexiko eine zu starke Verschiebung der Gleichgewichte innerhalb des asiatisch-pazifischen Wirtschaftsbündnisses. In den nächsten zehn Jahren sollen keine weiteren Mitglieder aufgenommen werden. Aufnahmegesuche hatten Sri Lanka, Pakistan, Macau, Panama, die Mongolei und Laos gestellt. Derzeit sind die Folgende 21 Staaten Mitglied der APEC: • Die ASEAN - Staaten, ohne Kambodscha, Laos und Myanmar, • Australien, • Chile, • China, • Hongkong, • Japan, • Kanada, Marktstudie Malaysia Teil II 11 • Mexiko, • Neuseeland, • Papua Neu Guinea, • Rußland, • Südkorea, • Taiwan und die • USA. Die Bevölkerung der APEC Länder entspricht nunmehr ca. 45% der gesamten Weltbevölkerung. Unter der APEC sind drei der größten Wirtschaftsnationen, Japan, USA und Kanada vereint. Dazu kommen die asiatischen Tigerstaaten und das besonders politisch bedeutende Rußland. Marktstudie Malaysia Teil II 12 3 Rahmenbedingungen für Investoren Generell besteht in Malaysia ein starkes Interesse an ausländischen Investoren, so daß man ein günstiges Investitionsklima vorfindet: • Politische Stabilität, • gut ausgebaute Infrastruktur, • ordentlich ausgebildete, relativ preiswerte Arbeitskräfte, • Steuerbegünstigungen, • sonstige Förderungen. Großprojekte werden allerdings zumeist auch nur dann vergeben, wenn vor Ort zumindest ein Teil der Produktion (z.B. Ersatzteile) errichtet wird. 3.1 Vorüberlegungen zum Markteintritt Um Produkte und Dienstleistungen in Malaysia erfolgreich etablieren zu können, ist eine ständige lokale Präsenz unumgänglich. In der Regel erfolgt diese über die Vergabe einer Vertretung. Generell versucht die Regierung im Rahmen der NEP (die New Economic Policy soll eine Verteilung der Vermögen zugunsten der Malayen ohne Enteignung oder Verstaatlichung erreichen), ausländische Anteile an der Industrie so gering wie möglich zu halten, auch wenn auf der anderen Seite der Know-how- und Technologietransfer gewollt und dringend benötigt wird. Daher wird versucht, besonders Joint-ventures zwischen einheimischen und ausländischen Firmen zu fördern. Hier sind wegen einer gewissen Flexibilität bei der NEP auch Mehrheitsbeteiligungen ausländischer Firmen möglich. Im Falle einer Fertigung für den Export beispielsweise sind Auslandsinvestitionen von bis zu 100% erlaubt. Repräsentationsbüros ausländischer Firmen werden dabei wie niedergelassene Gesellschaften behandelt. Sie dürfen keine Geschäfte direkt ausführen, so daß ein Agenturvertrag mit einem lokalen Agenten empfohlen wird. 3.2 Kooperationsmöglichkeiten und Geschäftsanbahnung Erste Kontakte sollten wegen der Vorliebe der Malaien für menschliche Begegnungen und ihrer engen Interaktion zwischen Familie und Gesellschaft bei Marktstudie Malaysia Teil II 13 einem persönlichen Besuch, für den ausreichend Zeit eingeplant werden sollte, geknüpft werden. Hilfestellung können dabei • die malaysischen Handelskammern, • die deutschen Handelskammern, • Banken, • die deutsche Botschaft, • die DEG-Berater bei der MIDA, • die MGCC-Berater, • sowie das Representative Office der FhG leisten. Bei der Vertretungswahl ist die Zielgruppenpriorität (besonders bei Produktion für den lokalen Markt) entscheidend: Soll hauptsächlich für die Privatindustrie, die von chinesischen Unternehmen beherrscht wird, produziert werden, so ist auch ein ausländischer oder natürlich chinesischer Vertreter möglich. Im anderen Fall, wenn für den staatlichen Bereich produziert werden soll, ist eine malaiische Bumiputra-Vertretung zu wählen. In jedem Fall sollte eine Probezeit ausgehandelt werden. Um eine gute Produktbetreuung zu gewährleisten, sollte eine mittelmäßig ausgelastete Vertretung bemüht werden, da die größeren und bereits ausgelasteten Agenturen zumeist nur an bereits etablierten Produkten interessiert sind. Kleineren Vertretungen fehlt es dagegen oft an Erfahrung und Durchhaltevermögen. Der ständige Kontakt mit dem Agenten sowohl über die üblichen telekommunikativen Wege als auch besonders durch regelmäßige Besuche vor Ort ist für den Erfolg unverzichtbar. Weiterhin sollten technische Schulungen, Verkaufstraining und Unterstützung in allen Phasen des Verkaufs (Bedarfsermittlung, Installation, Anlagenwartung...) fest eingeplant werden. Laut malaysischem Handelsrecht ist ein „Agent“ derjenige, der Geschäfte für einen anderen vornimmt oder diesen bei Geschäften mit Dritten vertritt. Der „Prinzipal“ ist der eigentliche Geschäftsinhaber. Der Vertretervertrag kann formfrei sein, es empfiehlt sich aber zumindest die Schriftform. Die Pflichten des „Agent“ sind wie folgt festgelegt: Marktstudie Malaysia Teil II 14 • sorgfältiges Handeln, das auch die Buchführung miteinschließt, • voller Einsatz seiner Fähigkeiten in eigener Person bei Schadensersatzpflicht. Sollte die Partnersuche dennoch ohne direkten Erfolg verlaufen, kann mit Genehmigung der Regierung auch zu einem späteren Zeitpunkt ein Joint Venture mit einem Bumiputra-Partner eingegangen werden. 3.3 Mentalität und Verhandlungstaktik Bei allen Handlungen vor Ort und allen Kontakten mit örtlichen Institutionen, muß immer bedacht werden, daß diese einen stark unterschiedlichen kulturellen Hintergrund besitzen. Im folgenden soll deshalb kurz auf die speziellen Eigenheiten der einheimischen Bevölkerung eingegangen werden, um groben Fehlern in Verhandlungen und Begegnungen vorzubeugen. Das oft ruhige, schweigsame und z.T. zurückhaltende Auftreten der Malaiien zeugt nicht unbedingt von Unwissenheit oder Ungeschick, sondern rührt von der allgemein üblichen Höflichkeit und den guten Manieren her. In Verhandlungen bzw. Begegnungen mit der einheimischen Bevölkerung allgemein sollten daher weitausholende, heftige Gesten vermieden werden. Das Berühren anderer Personen, insbesondere von Frauen, wird als Respektlosigkeit aufgefaßt. Auf Grund des islamischen Glaubens ist beim Umgang mit Frauen ebenfalls äußerste Zurückhaltung geboten. Ein entsprechend europäischen Gewohnheiten lockerer Umgang kann unter Umständen fehl am Platz sein. Daher sollte immer Zurückhaltung geübt werden, bei Einladungen sollte das Verhalten der anderen malaiischen Gäste nachempfunden werden. In privaten Haushalten ist Rauchen und das Trinken von Alkohol zumeist unüblich; vor dem Eintritt in eine Wohnung, in jedem Fall beim Eintritt in eine Moschee werden üblicherweise die Schuhe ausgezogen. Korrekte Kleidung, die zwar nicht formell sein muß, wird auch im Alltag erwartet, neben einem Anzug wird auch ein Baju Kurang (langes Gewand) getragen. Kurze Shorts, Sandalen, eine ausgeschnittene Bluse oder ein fehlender BH bei Frauen sind äußerst unpassend. Da Farben in Malaysia einen hohen Symbolwert besitzen, sollte auf die dort bevorzugten Farben geachtet werden: rot, gelb, lila, sowie Mischungen von rot, grün und blau. Problematisch sind weiß, blau und grün allein. In Geschäftsbeziehungen wird den Malaiien ein hohes Maß an Geradlinigkeit, Integrität und Vertragstreue zugesprochen, wobei diese Eigenschaften umgekehrt auch beim anderen vorausgesetzt werden. Marktstudie Malaysia Teil II 15 4 Schutz ausländischer Investitionen 4.1 Eigenkapitalrichtlinien Die malaysische Regierung begrüßt ausländische Investitionen in der verarbeitenden Industrie. Die malaysische Regierung unterstützt besonders die Durchführung von Investitionen in der Form von Joint Ventures, um eine steigende malaysische Beteiligung in der Industrie zu erreichen. Für ausländische Kapitalbeteiligungen gelten folgende Richtlinien: • Es gibt keine Auflagen für das ausländische Eigenkapital, wenn mindestens 80% der Produktion exportiert werden. Die Höhe der Kapitalbeteiligung bei anderen exportorientierten Projekten ist wie folgt geregelt: • Bei Projekten mit einem Exportanteil von 51 % bis 79% der Produktion ist eine ausländische Kapitalbeteiligung von bis zu 51 % zulässig. • Für Projekte mit besonders fortschrittlicher Technologie, positiver Wirkung auf andere Wirtschaftszweige, außergewöhnlichem Investitionsumfang, hoher Wertschöpfung und Verwendung inländischer Rohstoffe und Zulieferungen sowie an wirtschaftlich benachteiligten Standorten kann eine ausländische Kapitalbeteiligung von bis zu 79% eingeräumt werden. • Bei Projekten mit einem Exportanteil von 20% bis 50% der Produktion ist in Abbängigkeit von ähnlichen, wie den oben genannten Faktoren, eine ausländische Kapitalbeteiligung zwischen 30% und 51 % zulässig. • Bei Projekten mit einem Exportanteil von weniger als 20% der Produktion ist eine ausländische Kapitalbeteiligung von bis zu 30% erlaubt. • Für Projekte, denen Priorität für den Inlandsmarkt von der Regierung eingeräumt wurde, wie dies von Zeit zu Zeit neu festgelegt wird, ist eine ausländische Eigenkapitalbeteilgung von bis zu 100% erlaubt. In diesen beiden Fällen darf das Unternehmen auch Produkte herstellen, die mit derzeit im Lande für den Inlandsmarkt hergestellten konkurrieren. Diese Richtlinien gelten nicht für bestimmte Produkte und Aktivitäten, bei denen die Höhe einer ausländischen Kapitalbeteiligung grundsätzlich limitiert ist. Wenn die ausländische Kapitalbeteiligung unter 100% liegt, soll der von Malaysiern zu übernehmende Anteil gemäß folgender Grundsätze verteilt werden: Marktstudie Malaysia Teil II 16 Bei von Ausländern initierten Projekten, bei denen der malaysische Partner nicht feststeht, • Wenn 70% oder mehr des Kapitals von Ausländern gehalten werden, ist die Kapitaldifferenz für Bumiputeras reserviert • Wenn weniger als 70% des Kapitals von Ausländern gehalten werden, sind 30% für Bumiputeras und die Differenz für Nicht-Bumiputeras zu reservieren. • Wenn Ausländer Z.B. 60% des Kapitals halten, sind 30% für Bumiputeras, die verbleibenden 10% für Nicht-Bumiputeras vorgesehen. Falls der reservierte Kapitalanteil nicht von Bumiputeras in Anspruch genommen wird, vergibt das Ministerium für internationalen Handel und Industrie einen Teil der Differenz an Nicht-Bumiputeras. Bei Projekten, die von Bumiputeras in der Form von ,,Joint Ventures" mit Ausländern initiiert werden, • Wenn 70% oder mehr des Kapitals von Ausländern gehalten werden, wird die Differenz für die betreffenden Bumiputeras reserviert. • Wenn weniger als 70% des Kapitals von Ausländern gehalten werden, wird die Differenz ebenfalls für Bumiputeras reserviert. Falls die Bumiputeras jedoch nicht in der Lage sind, die gesamte Differenz zu übernehmen, vergibt das Ministerium für internationalen Handel und Industrie einen Teil der Differenz an Nicht-Bumiputeras. Bei Projekten, die von Nicht-Bumiputeras als ,,Joint Ventures" mit Ausländern initiiert werden, • Wenn 70% oder mehr des Kapitals von Ausländern übernommen werden, wird die Differenz an die betreffenden Nicht-Bumiputeras vergeben. • Wenn weniger als 70% des Kapitals von Ausländern gehalten werden, werden 30% ani die betreffenden Nicht-Bumiputeras vergeben und die Differenz wird für Bumiputeras reserviert. Unter besonderen Umständen dürfen jedoch Nicht-Bumiputeras - mit Genehmigung des Ministeriums für internationalen Handel und Industrie - die gesamte Differenz übernehmen. Um das Vertrauen ausländischer Investoren in Malaysia zu stärken, hat die malaysische Regierung Verträge zum Schutz von Investitionen abgeschlossen. 4.2 Schutz für Eigenkapitalbesitz und –verteilung Ein Unternehmen, das nach den geltenden Kapitalrichtlinien eine Produktionslizenz erhalten hat, muß sein Eigenkapital zu keinem Zeitpunkt umstrukturieren, Marktstudie Malaysia Teil II 17 auch nicht, wenn es seine Produktionskapazität aufgestockt oder sein Produktionsprogramm erweitert hat, vorausgesetzt, daß das Unternehmen im übrigen den Bedingungen der Produktionslizenz entspricht und Rahmenbedingungen des Projektes beibehalten hat. 4.3 Investitionsschutzabkommen Um das Vertrauen ausländischer Investoren in Malaysia zu stärken, hat die malaysische Regierung zahlreiche Verträge zum Schutz von Investitioren abgeschlossen. Mit den folgenden Staaten hat Malaysia ein Investitionsschutzabkommen: USA, Deutschland, Kanada, Niederlande, Schweiz, Frankreich, Italien, Schweden, Belgien, Luxemburg, Großbritannien, Sri Lanka, Rumänien, Norwegen, Dänemark, Österreich, Finnland, Kuwait, Organisation Südostasiatischer Nationen (ASEAN), Republik Korea, Volksrepublik China, Vietnam, Volksrepublik Laos, Chile, Taiwan und Ungarn. Ein Vertrag über lnvestitionsgarantien bietet dem ausländischen Investor: • Schutz vor Verstaatlichung und Enteignung, • uneingeschränkten Einkünften, • Beilegung von lnvestitionsstreitigkeiten gemäß der ,,Convention on Settlement of lnvestment Disputes", der Malaysia seit 1966 als Mitglied angehört. Transfer von Kapital, Gewinnen und sonstigen Das Ministerium für internationalen Handel und Industrie stellt gemäß den jeweiligen Verträgen über lnvestitionsgarantien Deckungsurkunden für genehmigte Projekte aus. 4.4 Abkommen zur Regelung von Investitionsstreitigkeiten Gemäß der Politik der malaysischen Regierung, ausländische Investitionen zu fördern und zu schützen, trat Malaysia 1966 dem Abkommen über die Beilegung von lnvestitionsstreitigkeiten bei, das unter der Schirmherrschaft der ,,Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung" (Weltbank) steht. Möglichkeiten für internationale Schlichtung bzw. Schiedsgerichtsbarkeit werden durch das Abkommen vom ,,International Centre for Settlement of lnvestment Disputes" geboten, welches seinen Sitz in der Weltbank in Washington hat. Marktstudie Malaysia Teil II 18 4.5 Regionales Arbitragezentrum Das regionale Arbitragezentrum Kuala Lumpur wurde 1978 unter der Schirmherrschaft des Asian-African Legal Consultive Committee (AALCC) und mit der Unterstützung der malaysischen Regierung eingerichtet. Das Arbitragezentrum soll für die asiatische und die pazifische Region zuständig sein. Es ist eine gemeinnützige Organisation, die eingerichtet worden ist, um Parteien, die in Produktion, Handel und anderen Geschäften in und mit dieser Region tätig sind, eine Möglichkeit zur Schlichtung von Auseinandersetzungen zu bieten. Marktstudie Malaysia Teil II 19 5 Investitionsförderungsmaßnahmen Die wesentlichen Förderungsmaßnahmen sind im Investitionsförderungsgesetz von 1986 (Promotion of Investments Act), sowie im Einkommenssteuergesetz von 1967 (Income Tax Act), enthalten. Diese Förderungsmaßnahmen sollen im wesentlichen Steuererleichterungen schaffen. 5.1 Förderungsmaßnahmen Mögliche Vergünstigungen für Investoren bestehen häufig in einer Berfreiung von der malaysischen Körperschaftssteuer. Um Vergünstigungen zu erhalten, muß zunächst eine Manufactoring Licence beantragt werden. Die zulässigen Vergünstigungen sind im Investment Incentive Act von 1968 festgelegt. Die wichtigsten vom Status des Investors abhängigen Vergünstigungen sind: • Pionier: die beabsichtigte Investition ist von öffentlichem Interesse; es werden Produkte erzeugt, die in Malaysia noch nicht in genügender Menge produziert werden (können). • Unabhängig von der Höhe der Investition muß in den ersten 5 Jahren keine Körperschaftssteuer (üblicherweise 40%) und Stabilitätssteuer (5%) abgeführt werden. Diese Phase kann bei weiteren erfüllten Bedingungen um zusätzlich 5 Jahre verlängert werden. • Investment Tax Credit (Steuerfreibetrag): an Stelle des Pionierstatus wird ein bis zu 100-prozentiger Teil des investierten Kapitals als Steuerfreibetrag gewährt, der auf mehrere Jahre verteilt werden kann. • Abatement of Adjusted Income : jährlich können folgende Steuergutschriften vorgenommen werden: - 5% für Wert der für die Produktion benutzten lokalen Halbzeuge Vorprodukte - 5% bei Standortlage in einer unterentwickelten Region - 5% für Kleinunternehmer • Increased Capital Allowance: Allgemein werden auf Investitionen, die der Modernisierung oder Erweiterung bestehender Unternehmen dienen, Sonderabschreibungen von 20%, sowie jährliche Abschreibungen von 40% gewährt. • Investitionen in Landwirtschaft und Tourismus erhalten umfangreiche Sondervergünstigungen. Marktstudie Malaysia Teil II 20 • Versicherungsaufwendungen für den Export werden doppelt abgezogen, Werbung im Ausland für die exportierten Produkte kann ebenfalls abgesetzt werden. • Bei Lagerhäusern, in denen Sonderabschreibungen möglich. • Für Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen ist ein Abzug von bis zu 133%, weitere Sonderabschreibungen für der Forschung, Entwicklung und Mitarbeiterausbildung dienliche Gebäude möglich. Exportprodukte gelagert werden, sind Ein Unternehmen, dem der Pionierstatus zuerkannt worden ist, wird eine teilweise Befreiung von der Einkommenssteuer gewährt. Es muß nur auf 30% seines Gewinnes Steuern bezahlen. Diese Steuerminderung gilt für 5 Jahre, beginnend vom Zeitpunkt der Produktionsaufnahme, der vom Minister für internationalen Handel und Industrie bestimmt wird. Investitionsprojekte, die in Sabah, Sarawak und im „östlichen Korridor“ der malaysischen Halbinsel lokalisiert sind, können 80% ihrer Kapitalausgabe absetzen. Dieser Betrag kann gegen bis zu 85% des zu versteuernden Einkommens im Veranschlagungsjahr aufgerechnet werden. Für Investitionsprojekte von nationaler Bedeutung, kann die Regierung auch weitergehende Steuererleichterungen bis zur völligen Steuerbefreiung einräumen. Dies sind insbesondere Projekte mit hoher Kapitalintensität und modernster Technologie, sowie hohem Nutzen für die malaysische Volkswirtschaft. 5.2 Steuerfreibeträge für Investitionen (Investment Tax Allowance/ITA) Ein Unternehmen dem Investment Tax Allowance gewährt wird, erhält einen Sonderfreibetrag in Höhe von 60% der anrechenbaren Investitionen, die während 5 Jahren nach der Projektgenehmigung getätigt werden. Dieser Freibetrag kann gegen bis zu 70% des zu versteuernden Gewinnes im Veranlagungsjahr aufgerechnet werden. Die restlichen 30 % des steuerlichen Gewinns müssen mit dem jeweils geltenden Satz versteuert werden. Nicht ausgenutzte Freibeträge können in die folgenden Jahre vorgetragen werden bis sie vollständig aufgebraucht sind. Investitionsprojekte die in Sabah, Sarawak und im „östlichen Korridor“ der malaysischen Halbinsel (inkl. Kelantan, Terengganu und Pahang, exkl. Der Distrikte Lipis, Raub, Jerantut und Cameron Highlands – inkl. der genehmigten Industriezonen in diesen Distrikten – und dem Distrikt Mersing im Bundesland Johor) lokalisiert sind, sind für 5 Jahre nur auf 15% ihres zu versteuernden Einkommens steuerpflichtig. Marktstudie Malaysia Teil II 21 5.3 Zusätzliche Förderung von Kleinbetrieben Kleinbetrieben werden gemäß dem „Promotion of Investment Act“, besondere zusätzliche Förderungsmaßnahmen gewährt. Mittel- und Kleinbetrieben, deren Eigenkapital RM 500.000 nicht überschreitet und die in Malaysia unter dem 1965 verabschiedeten „Companies Act“ registriert sind, sowie eine malaysische Kapitalbeteiligung von mindestens 70% haben, wird bei Herstellung von förderungswürdigen Produkten oder Ausführung von solchen Dienstleistungen automatisch der Pionierstatus zuerkannt. Sie erhalten auch eine 100%-ige Zollbefreiung auf Rohstoffe, Baumaterialien, Maschinen und Anlagen, die nicht lokal erhältlich sind. Marktstudie Malaysia Teil II 22 6 Steuern 6.1 Einführung Alle Einkommen von Unternehmen und Einzelpersonen sind grundsätzlich steuerpflichtig. Neben der Einkommenssteuer bestehen eine Steuer auf Grundstücksgewinne, eine Umsatzsteuer und eine Dienstleistungssteuer. Umsatzsteuer und Dienstleistungssteuer werden nur auf bestimmte Waren und Dienstleistungen erhoben, die der Finanzminister festlegt. Der Veranlagungszeitraum für die Einkommenssteuer ist das Kalenderjahr; die Veranlagung bezieht sich immer auf das Einkommen des unmittelbar vorangegangenen Jahres. Wenn ein Unternehmen ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr hat, sind dies die dem Veranlagungsjahr vorangehenden 12 Monate. Das Steuersystem in Malysia ist stark an das englische Steuersystem angelehnt. Wichtige Steuern stellen die Einkommenssteuer (Income Tax), die Excess Profit Tax, die Development Tax und die Quellensteuer (Withholding Tax) dar. Gesellschaften führen üblicherweise 40% des Nettogewinns aus dem Betrieb der Gesellschaft als Einkommenssteuer ab. Übersteigt der Nettogewinn 25% des Gesellschaftskapitals oder RM 200.000,-, so wird eine Excess Profit Tax von 5% erhoben. Weiterhin existiert eine Development Tax von 5%. Die Bemessungsgrundlage stellt das Bruttoeinkommen dar, wobei • abzugsfähige Betriebsausgaben wie Produktions-, Vertriebs- und Verwaltungskosten, Sozialabgaben, Pensionsfondsbeiträge sowie nichteinbringbare Forderungen, • bereinigte Verluste, • sonstige mögliche Abschreibungen und Aufwendungen davon abgezogen werden. Eine weitere wichtige Steuer stellt die Quellensteuer oder Withholding Tax von 15% dar, die auf Zahlungen von Zinsen und Lizenzgebühren an Empfänger außerhalb Malaysias gezahlt wird. Bei einem Aufenthalt in Malaysia von mehr als 182 Tagen im Jahr zählt eine Einzelperson als Resident und muß auf ihr gesamtes dort entstandenes Einkommen progressive Einkommenssteuern von 5% bis 45% zahlen, wobei Freibeträge für Frauen und Kinder möglich sind. Marktstudie Malaysia Teil II 23 Personen, die nicht als Residents gelten, müssen auf die aus Malaysia bezogenen Einkommen generell 40% Steuer zahlen, Freibeträge sind hier nicht möglich. 6.2 Quellen zu besteuernder Einkommen Die folgenden Einnahmequellen unterliegen der Einkommenssteuer: • Erträge und Gewinne aus Gewerbe, Handel und selbständiger Tätigkeit, • Erträge und Gewinne aus unselbständiger Tätigkeit, • Dividenden, Zinsen oder Rabatte, • Mieten, Lizenzabgaben oder Prämien, • Pensionen, Renten oder andere periodische Zahlungen und • andere Erträge und Gewinne mit Einkommenscharakter, die nicht oben genannt sind. Zu besteuerndes Einkommen ist der verbleibende Betrag nach Abzug aller Ausgaben, die vollständig und ausschließlich zur Gewinnung des Einkommens getätigt worden sind. Besondere Rücklagen oder Reserven für erwartete Verluste oder Eventualpflichten sind nicht steuerlich absetzbar. Betriebswirtschaftliche Abschreibungen können nicht steuerlich abgesetzt werden, die Absetzung gewährter Sonderabschreibungen (Capital Allowances) ist jedoch zulässig. Steuerlich nicht voll abgesetzte Verluste können unbegrenzt vorgetragen werden, um sie von zukünftigen Einkommen abzusetzen. 6.3 Körperschaftssteuer Unternehmen, ob ortsansässig oder nicht, sind für Einkommen, die in Malaysia anfallen oder aus Malaysia stammen, steuerpflichtig. Einkommen, das aus einem anderen Land stammt und an ein ortsansässiges Unternehmen weitergeleitet wird, ist ebenfalls steuerpflichtig. Ein Unternehmen wird als ortsansässig angesehen, wenn die Leitung und Verwaltung ihrer Geschäfte in Malaysia ausgeübt wird. Die Leitung und Verwaltung eines Unternehmens befinden sich dort, wo die Sitzungen des Aufsichtsrates bzw. des Vorstandes oder der Geschäftsführung stattfinden. 6.4 Einkommenssteuer Alle Personen sind einkommenssteuerpflichtig für alle Einkommen, die in Malasia bezogen werden oder aus Malaysia stammen. Im Ausland bezogenes Einkommen ist nicht steuerpflichtig, es sei denn, es wird von einer in Malaysia lebenden Person dorthin transferiert. Ob eine Person als in Malaysia lebend gilt hängt von der Dauer ihres Aufenthaltes im Lande ab. Marktstudie Malaysia Teil II 24 6.5 Umsatzsteuer Bestimmte importierte oder lokal hergestellte Produkte unterliegen der Umsatzund Dienstleistungssteuer zwischen 5% und 10%, entweder zum Zeitpunkt des Importes, oder wenn die Produkte vom lokalen Hersteller verkauft werden. 6.6 Quellensteuer Quellensteuer ist auf Zahlungen an nicht-gebietsansässige Personen in folgenden Fällen zu leisten: Lizenzgebühren, Zahlungen für Know-how und spezielle Dienstleistungen, Vergütungen für die Benutzung beweglicher: • Güter 15% • Zinsen 20% • und Werkverträge 20% 6.7 Doppelbesteuerungsabkommen Doppelbesteuerungsabkommen sollen die doppelte Besteuerung von internationalen Einkommen wie Geschäftsgewinne, Dividenden, Zinsen und Lizenzabgaben, die in einem Land bezogen und in ein anderes Land transferiert werden, vermeiden. Malaysia hat solche Steuerabkommen mit folgenden Ländern abgeschlossen: • Australien • Bangladesh • Belgien • China • Dänemark • Deutschland • Finnland • Frankreich • Großbritannien • Indien • Indonesien • Italien • Japan • Kanada • Korea, Rep. • Mauritius • Neuseeland • Niederlande • Nowegen • Österreich • Pakistan • Philippinen • Polen • Rumänien • Singapur • Sri Lanka • Schweden • Thailand • Ungarn • USA Marktstudie Malaysia Teil II 25 7 Zoll- und Einfuhrvorschriften Insgesamt dienen die Einfuhrvorschriften und erhobenen Zölle in Malaysia nicht als Schutz gegen ausländische Importe, sondern lediglich zur Erhöhung der Staatseinnahmen. Auch die Devisenbestimmungen erweisen sich als liberal. Die Auflagen und Beschränkungen beim Import von Produkten sind im folgenden aufgeführt. Aus Freizonen ins Ausland exportierte Güter sind nicht zollpflichtig, • wenn die Lieferung für den inländischen Verbrauch in das Zollinland (Principle Customs Area, PCA) zulässig ist, unterliegen sie den für Importe aus dem Ausland geltenden Zollbestimmungen. In Freizonen niedergelassene Gesellschaften können jedoch für Produkte, die sie auf dem Inlandsmarkt verkaufen wollen, beim Finanzministerium die Befreiung vom lmportzoll beantragen • und wenn die in das Zollinland gelieferten Güter direkt als Rohstoffe oder Bauteile von Herstellern im Zollinland verwendet werden, kann die importierende Gesellschaft in gleicher Weise Zollbefreiung erhalten, wie für aus dem Ausland importierte Güter. Da Freizonen außerhalb des Zollinlandes liegen, erfüllen dorthin exportierte Güter die Voraussetzungen für Zollrückvergütung. 7.1 Zölle und Zollverfahren Der Zolltarif von Malaysia (GATT-Mitglied) ist nach der Nomenklatur des Rates für die Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Zollwesens (NRZZ) aufgebaut. Die Wertzollsätze betragen ca. 15% bis 25% auf den cif-Preis, für ASEAN- und Commonwealth-Waren existieren auch Vorzugszölle. Falls unschlüssige Handelsrechnungen vorliegen, setzt die Zollverwaltung den Zoll nach eigenen Unterlagen fest. 7.2 Ablauf des Zollverfahrens Das Zollverfahren in Malaysia ist teilweise nicht ganz einfach und enthält umfangreiche Bestimmungen über Rückvergütungen und Nachlässe, so daß ein spezieller Zollagent eingeschaltet werden sollte. Besonders in den Freihandelszonen oder bei Geschäften mit Unternehmen, die (zollfrei importierend) für den Export produzieren, wird diese Maßnahme empfohlen. Allgemein müssen importierte zollpflichtige Waren innerhalb von 21 Tagen, bzw. innerhalb von 10 Tagen bei nicht verzollbaren Waren, beim Zoll angemeldet werden. Sie müssen während dieser Zeit in einem Zolllager oder einem sonstigen Marktstudie Malaysia Teil II 26 (genehmigten) Lager aufbewahrt werden. Die Lagerfristen können um 6 Monate verlängert werden. Die Ware wird zwangsversteigert, wenn sie nicht innerhalb der Frist angemeldet worden ist. Auch bei der Lagermietung ist Gründlichkeit geboten, da die Ware auch bei Verzug der Mietzahlungen sofort versteigert wird. Daß der Verkaufserlös nach Abzug der entstandenen Kosten dem Eigentümer einen Monat zur Verfügung steht, ist dann nur ein schwacher Ersatz. In Ost-Malaysia beträgt die maximale Lagerdauer 12 Monate. 1/10 des Zollbetrages wird auch bei wieder ausgeführten Waren als Bearbeitungsgebühr einbehalten, außer bei Wiederausfuhr innerhalb von 3 Monaten. 7.3 Weitere Abgaben bei der Wareneinfuhr Es muß eine Surtax von 5% des cif-Wertes entrichtet werden; ausgenommen sind schwere Industriemaschinen, sowie Druckerzeugnisse, Mineralöl und einige Produkte für die Landwirtschaft. Außerdem muß eine Salestax von 10% auf die Summe aus cif-Wert, Zoll und Surtax gezahlt werden; die Ausnahmen entsprechen denen der Surtax. Auf KFZ, Reifen und Batterien ist allerdings eine höhere Salestax zu entrichten. 7.4 Restriktionen Viele Waren können ohne Beschränkung importiert werden, sie fallen unter die "Open General Licence". Dazu zählen vor allen Dingen Investitionsgüter, die in Malaysia nicht ausreichend produziert werden (können). Wird durch staatliche Stellen importiert, brauchen keine Lizenzen besorgt werden. Bei einigen Waren, wozu z.B. auch Nahrungsmittel zählen, sind Lizenzen erforderlich oder es existieren Sondervorschriften. Die Lizenzvergabe erfolgt durch den Director General of Customs. Die Lizenz ist für ein Jahr lang gültig und kann entsprechend dem Warenvertrag verlängert werden, wobei die Ware dann innerhalb des angegebenen Zeitraumes eintreffen sollte. Waren aus Israel und Südafrika dürfen nicht eingeführt werden. Marktstudie Malaysia Teil II 27 7.5 Warenbegleitpapiere Die Handelsrechnungen müssen folgende Angaben enthalten: • Anzahl der Frachtstücke, • Art der Frachtstücke, • Marken und Nummern der einzelnen Frachtstücke, • Beschreibung der Waren wie üblich, • Brutto- / Nettogewicht, • fob-Wert, • cif-Kosten, • cif-Wert der Ware (für jede Warenart getrennt angeben, wenn unterschiedliche Zolltarifpositionen vorliegen), • Abgangsort / Ursprungsland. Die Rechnungen müssen dreifach, allerdings unbeglaubigt, in englischer Sprache vorliegen, wobei das Original beim Zoll vorgelegt werden muß. Lieferungen in die Bundesstaaten Sabah und Sarawak müssen gesonderte Angaben über Fracht, Versicherung, eventuelle Rabatte sowie einfach beglaubigte Ursprungszeugnisse des Erzeugnisses enthalten. Bei Lieferungen nach West-Malaysia müssen Ursprungszeugnisse allgemein nur bei Waren aus den Commonwealth-Ländern vorliegen. 7.6 Warenmuster Warenmuster, die tatsächlich nicht in den Verkauf gehen, können mit Genehmigung der Zollverwaltung zollfrei eingeführt werden. Bei Wertmustern, die nur eine gewisse Zeit in Malaysia verbleiben sollen, muß eine Sicherheit hinterlegt werden; die Wertmuster müssen innerhalb einer (verlängerbaren) Frist von drei Monaten wiederausgeführt werden. Marktstudie Malaysia Teil II 28 8 Visums- und Aufenthaltsbestimmungen 8.1 Passvorschriften Deutsche Staatansangehörige können als Tourist oder Geschäftsreisende für die Dauer von bis zu drei Monaten nach Malaysia einreisen, sofern der Reisepaß bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist und ein Ausreiseticket vorgewiesen werden kann. Längere Aufenthalte in Malaysia sind nur möglich bei Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses, Praktikums, Studiums, Forschungsvorhabens oder selbständiger Tätigkeit, wobei ein sog. ,,beal sponsor" (Arbeitgeber) in Malaysia oder Deutschland das entsprechende Visum beantragen muß. 8.2 Visumsvorschriften Staatsangehörige von Ländern des Commonwealth (ausgenommen Indien, Bangladesh, Pakistan und Sri Lanka), „British protected persons“ sowie Staatsangehörige der Republik Irland, der Schweiz, der Niederlande, San Marinos und Liechtensteins brauchen kein Visum für die Einreise nach Malaysia. Staatsangehörige Belgiens, Dänemarks, Deutschlands, Finnlands, Islands, Japans, Luxemburgs, Norwegens, Österreichs, Schwedens, der Republik Korea, Tunesiens, Italiens, Frankreichs und den U.S.A. benötigen für einen Besuch Malaysias bis zu 3 Monaten kein Visum. Staatsangehörige der ASEAN-Länder, Argentiniens, Tschechiens, Polens, Südafrikas und Ungarn benötigen für einen Besuch, der nicht über 1 Monat dauert, kein Visum. Staatsangehörige Afghanistans, Albaniens, Bulgariens, der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, des Irans, Iraks, Lybiens, Rumäniens, Syriens und der Arabischen Republik Jemen brauchen für einen Besuch Malaysias, der nicht über 2 Wochen hinausgeht, kein Visum. Staatsangehörige Nordkoreas, Kubas, Vietnams, Chinas und Personen, die ein „Hongkong Certificate of Identity“ haben, dürfen nur nach Genehmigung ihres Visumantrages nach Malaysia einreisen. 8.3 Visumsantrag Visumanträge für die Einreise nach Malaysia sind in der nächsten diplomatischen Vertretung Malaysias im Ausland zu stellen. In Ländern, in denen Malaysia nicht Marktstudie Malaysia Teil II 29 vertreten ist, sind Anträge bei der nächsten britischen Botschaft oder der britischen High Commission zu stellen. 8.4 Arbeitsvisum Der Arbeitgeber/Kunde/Geschäftspartner in Malaysia muß das Arbeitsvisum beim Immigration Department in Malaysia bzw. Konsularabteilung in Deutschland beantragen. Die Aufenthaltserlaubnis für Angehörige muß ebenfalls beantragt werden. Für die Beantragung eines Arbeitsvisums in Malaysia benötigt der Arbeitgeber/Kunde/Geschäftspartner folgendes: • Eine Kopie der ersten beiden Seiten des Reisepasses, • in einigen Fällen ein Lebenslauf in englischer Sprache (Bio Data), • Beschreibung der Tätigkeit, • drei Paßfotos. Die Antragsteller müssen zur Ausstellung des Arbeitsvisums ggf. persönlich vorsprechen. 8.5 Beschäftigung ausländischen Personals Die malaysische Regierung strebt an, daß Malaysier im Laufe der Zeit in allen Arbeitsbereichen geschult und auf allen betrieblichen Ebenen beschäftigt werden. Ausländische Unternehmen dürfen jedoch das erforderliche Personal für Bereiche mitbringen, in denen nicht genügend ausgebildete malaysische Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Darüber hinaus dürfen ausländische Unternehmen gewisse Schlüsselpositionen (Key Posts) ständig mit Ausländern besetzen. Unternehmen sollen alle Anstrengungen unternehmen, um mehr malaysische Arbeitskräfte auszubilden, damit die Beschäftigungsstruktur auf allen Ebenen eines Unternehmens die multikulturelle Zusammensetzung des Landes wiederspiegelt. Marktstudie Malaysia Teil II 30 9 Arbeitsmarkt und Arbeitskräfte 9.1 Einführung zur Arbeitsmarktsituation Einer von Malaysias größten wirtschaftlichen Vorteilen sind seine Arbeitskräfte. Sie gelten als fleißig und diszipliniert, und sie sind gebildet und lernfähig. Die Lohnkosten in Malaysia sind im Vergleich mit Industrienationen sehr niedrig; die Arbeitsproduktivität und der Qualitätsstandard sind jedoch hoch. Viele Arbeitskräfte besitzen die Grundfähigkeiten für die Arbeit in der Industrie. Die Zahl der Akademiker und Techniker, sowie der Fachschulen und anderen Ausbildungsstätten steigt ständig. Es ist das Hauptziel der beruflichen Förderungsmaßnahmen in Malaysia, die Produktivität der Arbeitskräfte durch Bildung und Ausbildung zu verbessern. Es wird erwartet, daß die Zahl der Arbeitskräfte von 7 Millionen in 1990 auf 9,4 Millionen im Jahr 2000, d.h. um 2,9 % ansteigt. Die meisten Schulabgänger haben mindestens Hauptschulabschluß und sprechen die Landessprache, Bahasa Malaysia, und Englisch. Sie können deshalb problemlos in neue Verfahren und Fertigkeiten eingewiesen werden. Der Arbeitsmarkt in Malaysia ist frei und unterliegt nur dem normalen Wettbewerb. Die Arbeitgeber-Arbeitnehmerbeziehungen sind klar und harmonisch. Bild 9.1: Lohnkosten der asiatischen Länder im Vergleich mit Deutschland Indon esien Ph ilippinen Thailan d M alaysia Sing ap ur Südko rea Taiw an D eutschlan d 0 10 20 30 40 50 Lohn ko sten (D M /h ) Quelle: IPA Marktstudie Malaysia Teil II 31 Auf Grund des allgemeinen wirtschaftlichen Zuwachses herrscht eine gewisse Knappheit an Facharbeitskräften. Die für europäische Verhältnisse niedrige Arbeitslosenquote von knapp 3% ist beispiellos. Facharbeiter werden zum Beispiel vom MARDA, dem führenden berufsbildenden Institut vermittelt. Es empfiehlt sich allerdings, die weitere spezielle Ausbildung im eigenen Betrieb vorzunehmen. 9.2 Führungspersonal Jährlich verlassen etwa 20.000 Absolventen die lokalen Universitäten und Fachschulen, von den etwa die Hälfte aus den Naturwissenschaftlichen und technischen Zweigen kommt. Sie stellen den Nachwuchs für die von der Industrie benötigten Fach- und Führungskräfte. Das Potential für beruflich qualifiziertes Personal wird noch durch die im Ausland studierenden Malaysier erhöht. Bildungsmöglichkeiten für Führungskräfte werden von Instituten wie der „National Productivity Corporation“ (NPC), dem „Malaysian Institute of Management“ und dem „Malaysian Institute of Personnel Managers“ geboten. Andere Bild 9.2: Bildungsstruktur C O L L E G E Medizin Ingenieurswesen Jura Bachelor of Arts Berufsschule Weiterführende Schule Klassen 1-4 Grundschule Klassen 1-6 Kindergarten Kindertagesstätte 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Alter Quelle: IPA Marktstudie Malaysia Teil II 32 9.3 Arbeitskosten, Löhne und Gehälter In Malaysia gibt es keine Mindestlohnvorschriften für die Industrie. Die Grundlöhne sind vom Standort und Arbeitsbereich abhängig. Zusätzliche Leistungen wie Erfolgsbeteiligung, Sonderzahlung, Arbeitskleidung, Transport zur Arbeit oder Fahrgeldzuschuß, Leistungsprämien etc. werden von Firma zu Firma unterschiedlich behandelt. Gehälter und Sonderleistungen für Führungskräfte und leitende Angestellte sind abhängig von der Branche und der Gehaltspolitik der Unternehmen. Zusätzlich bieten die meisten Firmen Sonderleistungen wie kostenlose medizinische Versorgung, Unfall- und Lebensversicherung, Firmenwagen oder Zuschuß zum eigenen Wagen, Erfolgsbeteiligung, zusätzliche Altersversorgung oder erhöhte Beiträge zur Rentenversicherung. Die Lohnkosten in Malaysia sind relativ niedrig gemessen am deutschen Lohnniveau. Sie schwanken regional. Richtwerte von 1998 geben folgendes Bild: Bild 9.3: Lohnrichtwerte 4000 3500 Monatsgehalt (DM / Monat) 3000 2500 2000 1500 1000 500 Verkaufsleiter Produktionsleiter Sachbearbeiter (Akademiker) Sekretärin Ingenieur Vorarbeiter Facharbeiter Arbeiter, angelernt 0 Beruf Minimalwert Maximalwert Quelle: IPA Üblicherweise wird 1 Monatsgehalt als Jahresbonus gezahlt. Marktstudie Malaysia Teil II 33 9.4 Lohnnebenkosten Die Lohnnebenkosten entstehen für den Arbeitgeber in Form eines Anteils an der Unfall-,Krankheits- und Altersversorgung von etwa 15% des Bruttolohns. Weiterhin müssen etwa 15% bis 20% des Bruttolohns als Zuschüsse zur Wohnung, für medizinische Betreuung und Transportkosten gezahlt werden. 9.5 Arbeitsverwaltung und Arbeitsvermittlung Büros der Arbeitsämter, die über das ganze Land verteilt sind, bieten Arbeitgebern und Arbeitsuchenden ihre Unterstützung. Arbeitgeber können detaillierte Informationen über Arbeitsuchende bekommen, die beim Arbeitsamt registriert sind. Die Vermittlungsbüros haben u.a. folgende Aufgaben: • Sie führen öffentliche Werbung durch, um die Arbeitgeber bei der Suche nach Arbeitskräften zu unterstützen. • Sie bereiten die Vorstellung und Auswahl von Bewerbern sowie Eignungstests vor. Außerdem gibt es genehmigte private Arbeitsvermittlungsfirmen. 9.6 Arbeitsgesetzgebung, Arbeitszeit und Feiertage Das Arbeitsgesetz von 1955 ist die Rechtsgrundlage für alle Bestimmungen und Bedingungen von Arbeitsverhältnissen. Das Gesetz legt Mindesbestimmungen für Beschäftigungsverhältnisse fest. Dazu gehören: 1. Ein Arbeitsvertrag, durch den eine Person angestellt wird, ob schriftlich oder mündlich, ausdrücklich oder stillschweigend vereinbart, muß eine Kündigungsfrist zu seiner Beendigung enthalten. 2. Löhne dürfen nicht später als 7 Tage nach dem Ende der Lohn- bzw. Arbeitsperiode gezahlt werden. 3. Frauen dürfen in keinem industriellen oder landwirtschaftlichen Unternehmen in der Zeit von 22 bis 5 Uhr beschäftigt werden. Auf Antrag können Ausnahmen von dieser Beschränkung gewährt werden. 4. Zehn gesetzliche Feiertage in jedem Kalenderjahr müssen bezahlt werden. 5. Der bezahlte Jahresurlaub für Arbeitnehmer mit weniger als zwei Jahren Dienstzeit beträgt acht Tage, zwölf Tage für Arbeitnehmer mit mehr als zwei, aber weniger als fünf Jahren Dienstzeit und 16 Tage für Arbeitnehmer mit über fünf Jahren Dienstzeit. Marktstudie Malaysia Teil II 34 6. Maximal 14 bis 22 bezahlte Krankheitstage pro Jahr, je nach Länge der Dienstzeit, wenn ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist bis zu insgesamt 60 Tagen pro Jahr. 7. Die normale Arbeitszeit darf acht Stunden pro Tag und 48 Stunden in der Woche nicht überschreiten. 8. Überstunden werden an normalen Arbeitstagen mit dem Eineinhalbfachen des normalen Stundenlohns, an Ruhetagen mit dem Zweifachen und an öffentlichen Feiertagen mit dem Dreifachen des normalen Stundenlohns bezahlt. Die allgemeine Arbeitszeit beträgt • 8 Stunden pro Tag, • bei 6 Arbeitstagen in der Woche. • Maximal darf insgesamt 48 Stunden in der Woche gearbeitet werden. • Es sind allerdings jedem Beschäftigten 64 Überstunden im Monat erlaubt. • Es gibt insgesamt 13 gesetzliche Feiertage: Tabelle 9.1 : Feiertage Datum Feiertag 1. Januar Neujahr 1. Februar City Day (Kuala Lumpur) 16.-17. Februar ( variabel) Chinesisches Neujahr 17. April (variabel) Awahl Muharam 1. Mai Tag der Arbeit 29. Mai (variabel) Vesak 5. Juni (variabel) Geburtstag des Königs variabel Hari Raja Puasa 31. August Malaysischer Nationalfeiertag 7. November ( variabel) Deepalavi variabel Geburtstag des Propheten 19. Dezember ( variabel) 1. Tag des Ramadhan 25. Dezember Weihnachten Marktstudie Malaysia Teil II 35 9.7 Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Um das Entstehen von verantwortungsbewußten Gewerkschaften zu unterstützen, sind in Übereinstimmung mit der Regierungspolitik folgende Gesetze verabschiedet worden: 1. Gewerkschaftsgesetz (Trade Union Act, 1959) 2. Richtlinien für Gewerkschaften (Trade Union Regulations, 1959) In diesen Bestimmungen ist folgendes geregelt: 1. Gewerkschaften sollen ihre Mitgliedschaft auf Angehörige eines bestimmten Gewerbes, Berufs oder Industriezweigs begrenzen. 2. Alle Gewerkschaften müssen offiziell registriert sein. 3. Eine Gewerkschaft darf nur dann einen Streik organisieren, wenn sie die Zustimmung von mindestens 2/3 ihrer Mitglieder durch geheime Abstimmung erhalten hat. 4. Alle Gewerkschaften werden regelmäßig kontrolliert, um die Einhaltung der Bestimmungen zu gewährleisten. Die Gewerkschaften haben ca. 500.000 Mitglieder. Ihre Position ist jedoch nicht besonders stark, da auf Grund einer niedrigen Arbeitslosenquote keine Lohnkämpfe stattfinden. Während Tarifverhandlungen sind Streiks generell nicht erlaubt. Insgesamt haben die malaysischen Gewerkschaften kein Mitbestimmungsrecht im deutschen Sinne. 9.8 Die Bewertung der malaysischen Arbeitskräfte im Vergleich Die Bewertung zeigt, daß Malaysia an dritter Stelle der benachbarten asiatischen Staaten steht. Bei guter Verfügbarkeit und guten (relativ niedrigen) Kosten wird gute Qualität erzeugt. Marktstudie Malaysia Teil II 36 Qualität Verfügbarkeit Südkorea Hong Kong Taiwan Singapur Japan Vietnam Philippinen Malaysia Thailand Indonesien 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 China Bewertung* Bild 9.4 : Bewertung der Arbeitskräfte Südostasiens Kosten * 10 = bester W ert; 1 = schlechtester W ert Quelle: IPA Allgemein werden Fleiß, Einsatzfreude und die leichte Erlernbarkeit manueller Tätigkeiten der malaiischen Arbeiter gelobt. Besonders die chinesischen und indischen Arbeiter fallen positiv auf. Als problematisch wird lediglich die Umstellung der malaiischen Landarbeiter auf die industriellen Tätigkeiten angesehen. Marktstudie Malaysia Teil II 37 10 Banken, Finanzierung und Devisenverkehr 10.1 Die Zentralbank Die Zentralbank Malaysias (Bank Negara) ist für die Aufsicht über das Bankensystem verantwortlich. Sie gibt die malaysische Währung aus und fungiert als Bankier und Finanzberater der Regierung. Sie führt die Devisenkontrolle durch und ist die letzte Refinanzierungsinstitution des Banksektors. 10.2 Kreditinstitute In Malaysia sind 38 zugelassene Geschäftsbanken (Commercial Banks) mit 895 Geschäftsstellen tätig. Hiervon haben 22 lokalen Rechtsstatus, während 16 im Ausland registriert sind. Weitere 29 ausländische Banken sind durch Repräsentanten vertreten, durch die sie jedoch keine normalen Bankgeschäfte tätigen dürfen. Zwölf Handelsbanken (Merchant Banks) bieten umfassende Bankdienstleistungen für Handel, Export und ähnliche Geschäfte. Viele haben enge Kooperationsverbindungen mit ausländischen Banken Zu den übrigen Banken zählt die Islamische Bank, die alle normalen Bankdienstleistungen nach islamischen Bank- und Kreditprinzipien bietet. Die Islamische Bank Malaysias hat 23 Filialen im ganzen Land. Finanzierungsinstitute für spezielle Entwicklungsaufgaben sind die Malaysian Development Bank of Malaysia, die Bank Industry Malaysia und die Bank Pertanian Malaysia. Die MIDF ist eine Gemeinschaftsgründung der Regierung mit privaten Instituten für mittel- und langfristige Industriefinanzierungen. Bank Pertanian bietet kurz- und mittelfristige Darlehen zur Finanzierung der Landwirtschaft. Es gibt 47 weitere Finanzierungsinstitute mit 469 Zweigstellen, die Spareinlagen annehmen, Ratenkredite gewähren, Leasing finanzieren und Baudarlehen geben. Daneben arbeiten 111 registrierte Leasinggesellschaften. Sieben Diskont- und Wechselbanken nehmen kurzfristige Einlagen an. Sie dürfen ihre Mittel jedoch nur in Schatzbriefe, Regierungsanleihen, Bankwechsel und negoziierbare Einlagepapiere investieren. Factoring-Leistungen werden von neun Factoring-Gesellschaften angeboten. Es gibt 29 Investment-Gesellschaften bzw. Investment Fonds in Malaysia, von denen 14 als geschlossenen Fonds arbeiten. Die bei weitem größte Investment- Marktstudie Malaysia Teil II 38 Gesellschaft ist der National Unit Trust, der als Instrument der Vermögensbildung für den malaysischen Teil der malaysischen Bevölkerung gebildet wurde. Offizielle Richtlinien schreiben vor, daß der größte Teil der Mittel dieser Fonds in mündelsichere Papiere malaysischer börsennotierter Unternehmen investiert wird. Die Malaysia Export Credit versicherungen und –garantien. Insurance Berhad bietet Export(-kredit-)- 10.3 Richtlinien für den Devisenverkehr Die gegenwärtigen Richtlinien der Devisenkontrolle sind liberal und gelten gleichermaßen für alle Länder außer Israel und die Republik Südafrika, für die besondere einschränkende Regelungen gelten. Die folgenden wesentlichen Bestimmungen der Devisenkontrolle sind für ausländische Investoren direkt relevant: Direkt- und Portfolioinvestitionen Nicht-Gebietsansässige benötigen für Direkt- oder Portfolio-Investitionen in Malaysia keine Genehmigung des Amtes für Devisenkontrolle (Controller of Foreign Exchange, kurz „Devisenkontrolle“). 10.4 Überweisungen ins Ausland Zahlungen in Länder außerhalb Malaysias können in jeder Währung außer der Israels und der Republik Südafrikas erfolgen. Zahlungen innerhalb Malaysias müssen in Ringgit, der malaysischen Währungseinheit, vorgenommen werden. Alle Zahlungen an Nicht-Gebietsansässige sind für jeden Zweck, einschließlich Repatriieren von Kapital und Gewinnen, ohne Beschränkungen erlaubt. Für Überweisungen von mehr als RM 10.000,- oder dem Gegenwert in ausländischer Währung muß eine einfache statistische Meldung erfolgen. Geschäftsbanken sind autorisiert, solche Zahlungen unabhängig von ihrer Höhe zu genehmigen. Die Banken müssen die Genehmigung des Amtes für Devisenkontrolle einholen in Fällen von Transfer von Investitionen in Wertpapiere oder Immobilien im Ausland und für Bereitstellung von Sicherheiten und Kreditvergaben an Nicht-Gebietsansässige, sofern diese aus Krediten im Inland finanziert werden. Es sollen grundsätzlich keine Investitionen im Ausland durch inländische Kredite finanziert werden. 10.5 Exporteinnahmen Ein einfaches Formular (KPW X) muß für alle Exporte, deren Wert RM 20.000,pro Sendung überschreitet, ausgefüllt werden. Das Formular bedarf keiner Genehmigung, es wir der Zollbehörde bei der Ausfuhr übergeben. Marktstudie Malaysia Teil II 39 Exporteinnahmen in fremden Währungen (außer denen von Israel und Südafrika) oder in Ringgit von Auslandskonten, müssen innerhalb der Zahlungsfristen im Exportvertrag nach Malaysia repatriiert werden. Die Frist soll sechs Monate nach dem Datum des Exports nicht überschreiten. 10.6 Finanzierung von Standorten Günstige Kreditkäufe von Fabrikgebäuden werden von der Malaysian Industrial Estates Limited Miel, einer Tochter der MIDF, angeboten. Ausländische Unternehmen können zur Finanzierung ihrer Vorhaben auf dem lokalen Kapitalmarkt Finanzmittel bis zu der Höhe des eingezahlten Grundkapitals aufnehmen. Darlehen über 500.000 M-Dollar bedürfen allerdings der Zustimmung der Zentralbank. Bei der Einplanung solcher Darlehen muß bedacht werden, daß bis zur Auszahlung der beantragten und genehmigten Beträge durchaus mehrere Monate vergehen können. Marktstudie Malaysia Teil II 40 11 Technologietransfer 11.1 Technologiepolitik Alle Projekte im Produktionssektor, die ihre Lizenz nach dem „Industrial Coordination Act, 1975“ erhalten haben, benötigen für jeden Vertrag lt. Abschnitt 2 unten mit ausländischen Partnern die vorherige schriftliche Genehmigung des Ministeriums für internationalen Handel und Industrie (MITI). Hierdurch soll gewährleistet werden, daß: 1. der Vertrag dem inländischen Partner keine schwerwiegenden und nicht zu rechtfertigen Beschränkungen oder Benachteiligungen auferlegt, 2. der Vertrag nationale Interessen nicht beeinträchtigt und die Zahlung von Gebühren (falls zutreffend) dem Stand der zu transferierenden Technologie angemessen ist. 11.2 Vertragsarten Verträge über Technolgietransfer betreffen Lizenzrechte an bestimmten Verfahren, Formeln oder Produktionstechnologien (die patentiert oder nicht patentiert sein können) sowie andere für die Errichtung einer Anlage erforderlichen Kenntnisse, Erfahrungen, technische Dienstleistungen und sonstige Unterstützung. In diesem Rahmen können spezielle Verträge in folgenden Formen abgeschlossen werden: • Joint-Venture-Vertrag, • Vertrag zur Gründung eines Joint-Venture-Unternehmens mit zwei oder mehr inländischen oder ausländischen Firmen, • technische-Hilfe- und Know-how-Vertrag, • Vertrag zwischen zwei oder mehr Parteien, gemäß dem, daß eine Partei technische Dienstleistungen und Know-how für die Herstellung bestimmter Produkte gegen (Lizenz-) Gebühren zur Verfügung stellt. Marktstudie Malaysia Teil II 41 11.3 Lizenzvertrag und -vergabe Ein Vertrag zwischen dem Lizenznehmer und dem Lizenzgeber verläuft so, daß letzterer dem Lizenznehmer eine Lizenz oder gewisse Rechte an Patenten, Warenzeichen oder anderem gewerblichen oder geistigen Eigentum für die Herstellung von Produkten gegen (Lizenz-) Gebühren gewährt. Das Interesse an reinen Lizenz- und Know-How-Verträgen ist in Malaysia relativ schwach ausgeprägt. Beliebter sind hingegen Joint-ventures mit Lizenzvergaben, so daß eine bessere Kontrolle über die Einhaltung der Bestimmungen und den Gebühreneingang möglich ist. Ein Lizenzabkommen muß vom Ministry of Trade and Industry genehmigt werden. Die Vergütung für technisches Knowhow erfolgt normalerweise basierend auf dem Netto-Umsatz (ca. 1% bis 5%), Vorab-Zahlungen werden kaum vorgenommen. Ein Lizenzvertrag wird für die Dauer von 5 Jahren geschlossen und kann bei frühzeitigem Antrag von der Regierung verlängert werden. Der Lizenzgeber zahlt auf alle an ihn gezahlten Lizenzgebühren eine Quellensteuer entsprechend dem Doppelbesteuerungsabkommen oder 15%. Im Lizenzvertrag müssen • die Technologie, • die vorgesehene Produktion, • die Eigenschaften der hergestellten Produkte, • und die Art der bereitgestellten Assistenz detailliert enthalten sein. Streitigkeiten aus Lizenzverträgen werden durch Schiedsgerichtverfahren in Malaysia mit malaysischem Recht geregelt werden. 11.4 Patentvertrag und Patentgesetz Ein Patentcertrag ist ein Vertrag zwischen zwei oder mehr Parteien, in dem eine Partei der/dem anderen das Recht gewährt, ihre Patente und Warenzeichen für die Herstellung gewisser Produkte gegen eine bestimmte Gebühr zu benutzen. Malaysia bietet in- und ausländischen Investoren im Bereich des gewerblichen geistigen Eigentums angemessenen Schutz. Patentschutz wird in Malaysia durch das Patentgesetz von1983 und der am 1.10.1986 in Kraft getretenen Patentverordnung geregelt. Gemäß diesen Bestimmungen kann ein Antrag auf Erteilung eines Patents direkt in Malaysia gestellt werden, und die Eintragung gilt für ganz Malaysia. Das Marktstudie Malaysia Teil II 42 Gesetz sieht vor, daß ein Patent fünfzehn Jahre nach dem Datum seiner Erteilung ausläuft. Der Inhaber eines Patentes hat das Recht die patententierte Erfindung zu verwerten, den Patentanspruch abzutreten oder zu übertragen sowie Lizenzverträge abzuschließen. Malaysia ist Mitglied der Pariser Konvention, wodurch weiterer Schutz im Bereich des gewerblichen, geistigen Eigentums im Lande gewährt wird. Malaysias Gesetze über gewerbliches Eigentum bieten Malaysiern und Ausländern Gleichbehandlung. 11.5 Warenzeichengesetz Der Schutz von Warenzeichen ist in Malaysia durch den „Trade Marks Act, 1976“ und die „Trade Mark Regulations, 1983“ gewährleistet. Das Gesetz ist in Anlehnung an die Gesetze einiger Industrieländer entworfen worden und bietet angemessenen und wirksamen Schutz für eingetragene Warenzeichen in Malaysia. Ein eingetragenes Warenzeichen darf von keiner Person und keinem Unternehmen außer dem Inhaber und dem von ihn autorisierten Benutzern verwendet werden. Bei unberechtigter Benutzung können Verfahren wegen Verletzung eingeleitet werden. Der Schutz eines Warenzeichens ist zeitlich unbegrenzt, vorausgesetzt, seine Eintragung wird in regelmäßigen Abständen verlängert und es wird weiterhin verwendet. Marktstudie Malaysia Teil II 43 12 Gründung eines Unternehmens 12.1 Unternehmensformen Dem ausländischen Investor stehen im wesentlichen drei Organisationsformen zur Verfügung. In Malaysia können unternehmerische Tätigkeiten in folgenden Rechtsformen ausgeübt werden: • die Repräsentanz, das sogenannte „Representative Office“ • als Personengesellschaft von zwei oder mehr (aber nicht mehr als 20) Partnern • als lokale (Kapital-) Gesellschaft, die nach malaysischem Recht gegründet ist, oder von einer ausländischen (Kapital-) Gesellschaft, die nach den Vorschriften des ,,Companies Act, 1965" registriert ist. Die oben genannten Unternehmensformen gelten für jede Art von Geschäftstätigkeit. In einer Personengesellschaft sind die Partner gesamtschuldnerisch für Schulden und andere Verpflichtungen haftbar, falls das Betriebsvermögen im Haftungsfall nicht ausreicht. Es können formelle Partnerschaftsverträge abgeschlossen werden, um die Rechte und Pflichten jedes Partners zu regeln, dies ist jedoch nicht zwingend vorgeschrieben. Alle Einzelfirmen und Personengesellschaften müssen im Gewerberegister (Registrar of Businesses) nach den Vorschriften der Gewerbeordnung (Registration of Business Ordinance, 1956) eingetragen werden. Daneben besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, bestehende Unternehmen zu erwerben oder sich daran zu beteiligen, oder ein Gemeinschaftsunternehmen mit malaysischen Partnern zu gründen. Personengesellschaften, also die offene Handelsgesellschaft und die Kommanditgesellschaft deutschen Rechts, für die der malaysische Partnership Act die rechtlichen Rahmenbedingungen setzt, sind in Malaysia wenig verbreitet. 12.2 Repräsentanz Eine Repräsentanz kann von einem deutschen Unternehmen als Organisationsform nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn sich ihr Tätigkeitskreis auf unentgeltliche Marketing- und Serviceleistungen beschränkt, die von der Repräsentanz für das Stammhaus erbracht werden. Insbesondere ist es der Repräsentanz untersagt, wirksame Verträge abzuschließen. Die Repräsentanz ist bei der Malaysian Industrial Development Authority anzumelden. Hinzuweisen ist darauf, daß die Repräsentanz keine eigene Rechtspersönlichkeit hat. Das heißt, Marktstudie Malaysia Teil II 44 das Stammhaus haftet in vollem Umfang für die von der Repräsentanz und den dortigen Vertretern entfaltete Tätigkeit. Aus dem beschränkten Tätigkeitskreis der Repräsentanz ergibt sich, daß von einer Investition im eigentlichen Sinn noch keine Rede sein kann. Die Errichtung eines „Representative Office“ kann sinnvollerweise nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn es darum geht, die Marktbedingungen in Malaysia zu erkunden, um operative Entscheidungen vorzubereiten. 12.3 Kapitalgesellschaften Folgende Unternehmensformen gelten in Malaysia als Kapitalgesellschaften (Companies). Sie unterliegen dem ,,Companies Act, 1965", der drei Unternehmensformen vorsieht: • Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Höhe ihres Gesellschaftskapitals (Company Limited by Shares) • Gesellschaft, deren Haftung durch Garantien begrenzt ist (Company Limited by Guarantee) • Gesellschaft ohne Haftungsbegrenzung (Unlimited Company). Gesellschaft mit beschränkter Haftung Die Haftung der Gesellschafter ist durch den Gründungsvertrag auf den Nennwert ihrer Kapitalanteile beschränkt. Abhängig von der Zahl der Gesellschafter ist die Gesellschaft ,,privat" oder ,,öffentlich". „Private“ Kapitalgesellschaft (Private Company/Sendirian Berhad, SDN.BHD.) Die am häufigsten von Auslandsinvestoren in Malaysia benutzte Gesellschaftsform ist die sogenannte private company limited by shares. Die private company kann gemäß Sect. 15 Companies Act errichtet werden, wenn ihre Satzung folgende Bestimmungen enthält: • Das Recht zur Übertragung von Geschäftsanteilen ist beschränkt • die Anzahl der Gesellschafter ist auf - 50 beschränkt • eine öffentliche Aufforderung zur Zeichnung von Geschäftsanteilen ist untersagt • und eine öffentliche Ausschreibung von Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung ist ausgeschlossen. Marktstudie Malaysia Teil II 45 Funktional entspricht die SDN.BHD. der deutschen GmbH, wenngleich zum Teil erhebliche strukturelle Unterschiede bestehen. Die SDN.BHD. ist eine juristische Person, die mit eigener Rechtspersönlichkeit ausgestattet ist. Die Haftung der Gesellschafter ist auf den Nominalwert der von ihnen gezeichneten Anteile dem sogenannten ,“paid-up capital“, beschränkt. Sind die Anteile voll eingezahlt, so haften die Gesellschafter darüber hinaus nicht für Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Das malaysische Gesellschaftsrecht sieht keine Mindesthöhe des ,,paid-up capital“ vor. Eine SDN.BHD. kann daher mit zwei Geschäftsanteilen im Nennwert von je M$ 1,-- gegründet werden und nach der Gründung ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen. Allerdings wird jeder ernsthafte Investor seine malaysische Tochtergesellschaft abhängig von Art und Umfang der geschäftlichen Betätigung, mit einem hinreichenden Kapital ausstatten. Im Unterschied zu Deutschland ist die Einmanngesellschaft unzulässig. Besonderheiten bestehen auch beim Halten von Geschäftsanteilen an malaysischen Kapitalgesellschaften durch Ausländer oder ausländische Unternehmen. Dies hat folgenden Hintergrund: Ziel der Anfang der Siebziger Jahre in Malaysia eingeleiteten neuen Wirtschaftspolitik war die Beseitigung der Armut unter allen Malayen und die Schaffung von Lebensverhältnissen, die eine Identifikation mit dem malaysischen Staat erlauben. Ein Instrument für die Umsetzung dieser Politik war bei Auslandsinvestitionen die Vorgabe, daß Beteiligungen im gewerblichen und industriellen Bereich zu 30 % von Bumiputras, also Malayen und anderen malaysischen Volksgruppen, 40 % von anderen malaysischen Staatsangehörigen, also vorwiegend Malayen chinesischer und indischer Abstammung und die verbleibenden 30 % von Ausländern gehalten werden. In dem zweiten Outline Perspective Plan (1991 bis 2000) und dem sechsten FünfJahresplan (1991 bis 1995) sind Grundsätze niedergelegt, nach denen es möglich ist, daß die Beteiligung an einer malaysischen Gesellschaft auch zu 100 % von Ausländern gehalten wird. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn mehr als 80 % der Produktion der von einem ausländischen Unternehmen gegründeten malaysischen Firma in den Export gehen. Hier bestehen weiter umfangreiche Regelungen, auch Steuervergünstigungen für Investoren. Die Einhaltung der Regeln über die Beteiligung von Inländern an von ausländischen Unternehmen gegründeten malaysischen Firmen, wird zum Beispiel dadurch sichergestellt, daß in Genehmigungsverfahren nach dem Industrial Co-ordination Act 1975 die Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen inländischen Beteiligung überprüft wird. In diesem Zusammenhang wird auf zwei Gesichtspunkte hingewiesen: Einmal kann das Foreign Investment Committee von dem Erfordernis einer lokalen Beteiligung Befreiung erteilen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, durch Einschaltung eines lokalen Treuhänders im Außenverhältnis eine lokale Marktstudie Malaysia Teil II 46 Beteiligung darzustellen. Beispielsweise bieten die in Malaysia ansässigen internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sogenannte nominee services an. Ein weiterer, bedeutsamer Punkt ist die Zusammensetzung der Geschäftsführung der Gesellschaft, des sogenannten Board of Directors. Die Gesellschafter einer SDN.BHD. müssen mindestens zwei Geschäftsführer bestellen, die zur Geschäftsführung befugt sind. Beide Geschäftsführer müssen ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Malaysia haben. Die malaysische Staatsangehörigkeit ist keine Voraussetzung. Vielmehr genügt eine Arbeitserlaubnis, der sogenannte Employment Pass, der vom Immigration Department erteilt wird. Selbstverständlich können weitere Direktoren bis zu der in der Satzung vorgesehen Höchstzahl bestellt werden, die dann auch außerhalb von Malaysia wohnen können. Oftmals verfügt der deutsche Investor nicht über in Malaysia ansässige Mitarbeiter, denen eine Organstellung in der Tochtergesellschaft eingeräumt werden kann oder soll. In der Praxis wird dieses Problem dadurch gelöst, daß sogenannte Nominee Directors eingesetzt werden. Die Gründung einer SDN.BHD. macht in der Regel keine besonderen Schwierigkeiten. Entscheidendes Dokument ist die Satzung der Gesellschaft, das sogenannte ,,Memorandum & Artides of Association". In Anhang 3 und 4 des Companies Act sind diejenigen Bestimmungen enthalten, die die Satzung der Gesellschaft enthalten muß. „Öffentliche Kapitalgesellschaft“ (Public Company/Berhad, Bhd.) Ein Unternehmen kann in der Rechtsform einer ,,öffentlichen Kapitalgesellschaft" (Berhad, Bhd.) gegründet werden und eine ,,private" Kapitalgesellschaft kann gemäß Paragraph 26 des ,,Gompanies Act, 1965" in eine ,,öffentliche" umgewandelt werden. Eine Öffentliche Kapitalgesellschaft muß zur öffentlichen Ausgabe von Aktien einen Emissionsprospekt nach den Vorschriften des ,,Companies Act" erstellen, der im Gesellschaftsregister eingetragen werden muß. Die beabsichtigte Emission muß zunächst dem ,,Capital Issues Committee" zur Genehmigung vorgelegt werden, bevor ein Emissionsprospekt registriert werden kann. Eine Öffentliche Kapitalgesellschaft kann bei der Börse Kuala Lumpur (K.L. Stock Exchange) die Notierung und den Handel ihrer Aktien entsprechend den Bestimmungen der Börse beantragen. 12.4 Richtlinien für die Unternehmensgründung Der erste Schritt zur Gründung einer Gesellschaft in Malaysia ist ein Antrag beim Gesellschaftsregister (Formular 13A) zur Prüfung, Genehmigung und Reservierung des vorgesehenen Namens. Bestimmte Namen und Namensteile dürfen lt. Anweisung (Gazette Notification No. 4180, 3. Juli 1986 des Ministry of Domestic Trade and Consumer Affairs) Marktstudie Malaysia Teil II 47 nicht verwendet werden und werden daher nicht genehmigt. Für die amtliche Gründung und Registrierung eines Unternehmens müssen dem Gesellschaftsregister (Registrar of Companies) innerhalb von 2 Monaten nach der Reservierung eines Namens folgende Dokumente eingereicht werden: • Gründungsurkunde (Memorandum of Association) • Gesellschaftsstatuten (Articles of Association) • Bescheinigung über Erfüllung aller gesetzlichen Vorschriften • Zustimmung der Personen, die in der Gründungsurkunde und dem Gesellschaftsvertrag als ,,Directors" (Mitglieder des Aufsichtsgremiums ,,Board of Directors") genannt sind • Ein Identitätsnachweis der Unterzeichner der Gründungsdokumente und aller darin genannten Funktionsträger • Eidesstattliche Erklärungen zu den Personen, die zu ,,Directors" der Gesellschaft ernannt werden sollen. Vorläufige Erklärungen vor der Gründung der Gesellschaft können von Beauftragten oder Vertretern abgegeben werden. In der Gründungsurkunde der Gesellschaft (Memorandum of Association) sind die Firma, der Unternehmensgegenstand, die Summe und die Einteilung des genehmigten Kapitals (falls vorhanden), mit dem die Firma registriert werden möchte, aufgeführt. Die Gesellschaftsstatuten (Artides of Association) regeln die Grundsätze der Geschäftsführung und anderer Angelegenheiten der Gesellschaft. 12.5 Eintragung ausländischer Firmen Ein ausländisches Unternehmen, das einen Geschäftssitz in Malaysia haben oder dort eine Geschäftstätigkeit ausüben möchte, muß die Eintragung im Gesellschaftsregister (Registrar of Companies) beantragen, die von der Zustimmung des Ministers für ,,Domestic Trade and Consumer Affairs" abhängig ist. Bei Zustimmung muß das Unternehmen dem Gesellschaftsregister folgende Dokumente vorlegen: • eine beglaubigte Kopie seiner ausländischen Gründungsurkunde oder ein Ersatzdokument • eine beglaubigte Kopie der Firmensatzung oder ein Ersatzdokument, das der Satzung entspricht • eine Liste seiner Aufsichtsrats- bzw Vorstandsmitglieder im Ausland • sowie gesellschaftsrechtlich relevante Angaben zur jeweiligen Person • wenn das Unternehmen lokale ,,Directors" hat, Angaben zu ihren Rechten und Pflichten Marktstudie Malaysia Teil II 48 • die Ernennungsurkunde oder Vollmacht eines (oder mehrerer) in Malaysia lebenden Vertreters, der berechtigt ist, offizielle und gerichtliche Schriftstücke für das Unternehmen entgegenzunehmen • eine gesetzlich Unternehmens. vorgeschriebene Erklärung des Beauftragten des Der bevollmächtigte Vertreter des Unternehmens ist für die Ausführung und Erfüllung aller Vorschriften des ,,Companies Act" verantwortlich. Jeder Wechsel des bevollmächtigten Vertreters muß dem Gesellschaftsregister mitgeteilt werden. Jedes ausländische Unternehmen muß innerhalb eines Monats, nachdem es eine Niederlassung in Malaysia eingerichtet oder die Geschäftstätigkeit aufgenommen hat, die Registrierung beim Gesellschaftsregister beantragen und seinen amtlich registrierten Firmensitz in Malaysia in der vorgeschriebenen Form melden. Ein ausländisches Unternehmen muß jedes Jahr einen Monat nach seiner Gesellschafter- oder Hauptversammlung ein Exemplar seines Jahresberichts und innerhalb von zwei Monaten ein Exemplar der Bilanz der ausländischen Gesellschaft und eine geprüfte Aufstellung des Vermögens und der Verbindlichkeiten der Niederlassung in Malaysia sowie deren geprüfte Gewinn- und Verlustrechnung einreichen. 12.6 Hinweise zu Zweigniederlassungen Sect. 329 ff. des malaysischen Companies Act 1965 enthalten die rechtlichen Rahmenbedingungen, wenn eine ausländische Gesellschaft einen Geschäftssitz in Malaysia unterhalten oder innerhalb von Malaysia Geschäfte tätigen will. Bestimmte geschäftliche Aktivitäten werden nicht als Ausübung einer Geschäftstätigkeit angesehen, wie beispielsweise die Unterhaltung eines Bankkontos oder die Abwicklung von Verkäufen über Eigenhändler. Bevor eine Anmeldung der Zweigniederlassung beim malaysischen Handelsregister erfolgen kann, die mit erheblichen und aufwendigen Formalitäten verbunden ist, muß die Zustimmung des Ministry of Trade and Industry - Domestic Trade Division eingeholt werden. Diese Genehmigung wird nur in Ausnahmefällen erteilt und zwar üblicherweise dann, wenn die Zweigniederlassung mit dem Ziel errichtet werden soll, ein besonderes Einzelprojekt auszuführen. Durch diese restriktive Handhabung sollen ausländische Unternehmen veranlaßt werden, im Falle einer geschäftlichen Betätigung in Malaysia dort selbständige Tochtergesellschaften zu gründen. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, das ungeachtet des Genehmigungserfordernisses die Errichtung und Unterhaltung einer branch mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand verbunden sind, die diese Organisationsform ohnehin wenig attraktiv machen. Hinzu kommt das Problem des Haftungsdurchgriffes. Marktstudie Malaysia Teil II 49 Das Stammhaus würde für die gesamte Tätigkeit der Zweigniederlassung in vollem Umfang haften. Gerade bei Auslandsinvestitionen besteht aus guten Gründen ein besonderes Interesse daran, die Haftung zu begrenzen. Dieses Ziel wird durch die Gründung einer selbständigen Kapitalgesellschaft erreicht, die üblicherweise auch von Auslandsinvestoren in Malaysia gewählt wird. Marktstudie Malaysia Teil II 50 13 Infrastruktur und Dienstleistungen für Investoren 13.1 Industriegebiete In vielen Teilen des Landes stehen fertig erschlossene Industriegebiete speziell für produzierende Unternehmen zur Verfügung und weitere sind geplant. Sie bieten die gesamte Basis-Infrastruktur wie Straßen, Telekommunikationsanlagen, Elektrizitäts- und Wasserversorgung. 13.2 Freizonen Freizonen sind Gebiete, die speziell für Produktionsunternehmen eingerichtet wurden, die in erster Linie Produkte für den Export herstellen bzw. montieren. Das Ziel der Einrichtung von Freizonen ist es, exportorientierten Unternehmen minimale Zollkontrollen und -Formalitäten für den Import von Rohstoffen, Teilen, Maschinen und Betriebseinrichtungen als auch für ihre Exporte zu bieten. Bisher sind 12 Freizonen eingerichtet worden: Bayan Lepas, Prai, Prai Wharf, Batu Berendam, Tanjung Kling, Sungei Way, Ampang Hulu Kelang, Telok Penglima Garang, Johor PortAuthority Industrial Land, Jelapang, Kinta und Muara Tabuan. Voraussetzungen: Für die Niederlassung in einer Freihandelszone kommen Unternehmen in Betracht, die: • ausschließlich für den Export produzieren. Unter besonderen Umständen können auch Unternehmen, die nicht weniger als 80% ihrer Produktion exportieren, für eine Niederlassung in einer Freizone zugelassen werden • und deren Rohstoffe oder Zulieferteile im wesentlichen importiert werden. Die Regierung fördert jedoch die Nutzung malaysischer Zulieferungen wo immer möglich. 13.3 Telekommunikation / Post Die staatliche Telekommunikationsgesellschaft Telekomm ist modern und arbeitet effizient: Innerhalb Malaysia ist die Selbstwahl von Verbindungen Standard, ansonsten wird der Weg über Singapur gewählt. Telefon- und Telefax-Anschlüsse werden über die Telekomm beantragt. Die SEACOM in Kuala Lumpur unterhält Direktverbindungen zu einigen Staaten. Marktstudie Malaysia Teil II 51 Die Postzustellung innerhalb Malaysia funktioniert generell zuverlässig, in den größeren Zentren werden die Postkästen zweimal täglich entleert. Die Luftpost funktioniert auch recht gut, eine Sendung nach Deutschland benötigt allerdings schon fünf bis sechs Tage. In den Staaten Sabah und Sarawak läuft die gesamte Postzustellung insgesamt langsamer ab. Postsendungen dürfen maximal 10 kg wiegen und müssen die gleichen Papiere wie Frachtsendungen, außerdem noch eine internationale Paketkarte und eine Zollinhaltserklärung in englisch enthalten. Bei den Verpackungen sind die klimatischen Besonderheiten im Gegensatz zu den mitteleuropäischen Verhältnissen zu berücksichtigen, so daß die Verpackung Hitze und Feuchtigkeit sowie "gröberen" Entladepraktiken widerstehen muß. Bezüglich der Markierung bestehen keine Vorschriften, die Beschriftung und äußere Gestaltung der Fracht darf jedoch keinen falschen Eindruck des Herkunftsortes hervorrufen, es empfiehlt sich deshalb die gesonderte Kennzeichnung des Ursprungslandes. Vorverpackte Waren müssen mit Warenbeschreibung, die Gewicht, Ursprungsland, Name und Adresse des Importeurs enthält, in der Landessprache Bahasa Malaysia etikettiert werden (eine zusätzliche englische Übersetzung ist zu empfehlen). 13.4 Eisenbahn Die malaysische Eisenbahngesellschaft, Keretapi Tanah Melayu Bhd. (KTM Bhd.), die das Eisenbahnsystem auf der malaysischen Halbinsel betreibt, ist ein 100% im Staatsbesitz befindliches Unternehmen. KTM Bhd. ist das größte Transportunternehmen in Malaysia mit der Kapazität für alle Güterklassen von Getreide bis Maschinen. Die Verbindungen erstrecken sich über die gesamte Breite und Länge der malaysischen Halbinsel von Butterworth im Norden bis Pasir Gudang und Singapur im Süden. Der Hafen auf der Insel Penang wird ebenfalls von der nördlichen Linie bedient. 13.5 Flugverbindungen Der wichtigste Flughafen in Malaysia ist der internationale Hauptflughafen von Kuala Lumpur, Kuala Lumpur International Airport (KLIA). Von hieraus werden alle Inlandflughäfen angeflogen. Die Flugverbindungen von Lufthansa und Malaysian Airlines sind im folgender Tabelle aufgelistet: Marktstudie Malaysia Teil II 52 Tabelle 13.1: Flugverbindungen von Lufthansa und Malaysian Airlines zwischen Deutschland und Malaysia Fluggesell- Tag(e) schaft Abflugort Abflugzeit Zielort Ankunftszeit Lufthansa Di / Do / Sa Frankfurt 2235Uhr Kuala Lumpur 1215 Uhr Lufthansa Mi / Fr / So Kuala Lumpur 2320 Uhr Frankfurt 615 Uhr Malaysian Airlines Mo / Mi / Fr Frankfurt Sa 1230 Uhr Kuala Lumpur 630 Uhr Malaysian Airlines Di / Do / Fr Kuala So Lumpur 2310 Uhr Frankfurt 550 Uhr Quelle: Lufthansa, Malaysian Airlines 13.6 Häfen Es gibt 5 wichtige Häfen in Malaysia, die dem Transpotministerium der Bundesregierung unterstehen. In Sabah und Sarawak unterstehen alle Häfen, mit Ausnahme des Hafens von Bintulu, der jeweiligen Landesregierung. Die vier bundesstaatlichen Häfen, nämlich Port Kelang, Penang, Pasir Gudang und Kuantan liegen auf der Halbinsel Malaysias. Der fünfte, der Hafen von Bintulu, ist der erste Flüssiggashafen (LNG) Malaysias und liegt in Sarawak. Jeder Hafen wird von einer besonderen Hafenbehörde betrieben. An modernen Containerterminals können alle Arten von Frachten gelöscht werden. Alle Häfen Sabahs werden von der „Sabah Ports Authority" verwaltet, während in Sarawak 3 verschiedene Hafenbehörden für die Häfen Kuching, Rajang und Miri zuständig sind. Marktstudie Malaysia Teil II 53 Bild 13.1: Hafenanlage Zwischen den deutschen Häfen Hamburg, Bremerhaven und Rostock und dem Hafen in Malasia bestehen gute, jedoch keine Direktverbindungen. In Hongkong, Singapur oder Taiwan werden die Container umgeladen. Zwei deutsche Reedereien, Hapag-Lloyd und DSR-Senator, bieten einen regelmäßigen Schiffsliniendienst an. Die Verschiffung nach Malaysia dauert ca. 4 Wochen. Die durchschnittlichen Frachtpreise betragen für die Verschiffung von Hamburg nach Malaysia: Tabelle 13.2: Containerpreise 20 Ft.-Container (33 m3) ca. 1 .500 DM 40 Ft.-Cantainer (67 m3) 2.100 DM bis 3.200 DM Terminal Handling Charge ca. 300 DM/ Container Quelle: Hapag-Lloyd, DSR-Senator Marktstudie Malaysia Teil II 54 13.7 Arbeits- und Geschäftszeiten Zur mitteleuropäischen Zeit MEZ müssen 7 Stunden addiert werden. Die Geschäftszeiten schwanken regional und nach Branche, allgemein kann folgende Übersicht als Orientierung dienen: Tabelle 13.3: Arbeits- und Geschäftszeiten Büros Banken Behörden Mo-Fr 830-1300 / 1430-1630 Sa 900-1300 Mo-Fr 1000-1500 Sa 930-1100 Mo-Fr 815-1215 / 1400-1615 Sa 800-1245 Quelle:IPA Marktstudie Malaysia Teil II 55 Anhang I English Abstract Marktstudie Malaysia Anhang A I 1 Joint Research Project between the Malaysian Agricaltural Research and Development Institut (MARDI), BIODEGMA Ltd. and Fraunhofer IPA, Germany Composting Fraunhofer Institute for Manufacturing Engineering and Automation (Fraunhofer IPA) edited by: Gernot Schmierer Martin Pietrzik 1999, Stuttgart Marktstudie Malaysia Anhang A I 2 Contents 1 Joint Research Projekt between BIODEGMA and Fraunhofer IPA 2 Objectives of the Project 4 3 3.1 3.2 3.3 Profile of Project Fraunhofer-Gesellschaft BIODEGMA Ltd. Malaysian Agricultural Research and Development Institute, MARDI 4 4 5 4 4.1 4.2 Tasks of German and Malaysian Partners Fraunhofer Gesellschaft and BIODEGMA Ltd. Malaysian Agricultural Research and Development Institute (MARDI) 6 6 5 Concept of the Composting Test 8 6 Composting – A Natural Decomposition of Bio-Mass 7 A Brief Introduction 10 8 Project Approach 10 9 Choice of Relevant Substrate 11 10 Preparation of the Infrastructure 11 11 Setting of the Heap 12 11 Analysis of Temperature Date 16 12 Topic of Interest for the Future 17 Process MARDI, for the Marktstudie Malaysia Anhang A I 4 5 7 8 3 1 Joint Research Projekt between MARDI, BIODEGMA and Fraunhofer IPA Showing interest in the ongoing changes in waste management in Malaysia, Fraunhofer IPA, Germany promotes technological transfer projects especially in the environmental sector. In March 1997, composting technology was chosen to apply for a German governmental fund a Joint Research Project between German and Malaysian institutes, companies and universities. In May 1998, the fund was granted by the Umweltbundesamt (National Office for Environment, Berlin.) 2 Objectives of the Project The main objectives of the project are: • Gaining specific data about composting of local substrate in Malaysian climate. • Creating an economically and environmentally product, that is marketable in Malaysia by Biodegma. • Initiating a co-operation between German and Malaysian companies as well as universities and research institutes. 3 Profile of Project 3.1 Fraunhofer-Gesellschaft The Fraunhofer–Gesellschaft (FhG) was founded in 1949 and is Germany’s leading organisation devoted to the conduct and co-ordination of applied research for industry and public sector. Fraunhofer-Gesellschaft presently maintains over 50 research establishments world-wide, Fraunhofer IPA, Institute Manufacturing Engineering and Automation is one of them. FhG´s staff of over 8.000 employees, mainly scientists and engineers. Fraunhofer Asia is the Malaysian representative of Fraunhofer-Gesellschaft. With the official launch of its Representative Office in April 1996, Fraunhofer Asia began to establish contacts to local companies, authorities and organisations. FhG´s aim is to Marktstudie Malaysia Anhang A I 4 establish, facilitate and improve the transfer of technology and know-how by means of projects carried out by Fraunhofer Institutes in close partnership with the German industry. One of the major focal fields within Fraunhofer Gesellschaft is environmental technology. 3.2 BIODEGMA Ltd. Biodegma Ltd. is a medium sized German enterprise, located in Stuttgart. Biodegma has years of experience in developing, planning, building and operation of composting systems. It has built composting plants up to a capacity of 85,000 t/a. In 1993 Biodegma developed a new composting technology for the decomposition of bio-mass. This system is a flexible composting technology using controlled air supply. As technical innovation, a semi-permeable foil, is covering the organic substrate. By doing this the system achieves a faster composting process whilst minimising foul-smelling. The system allows to treat different types of organic substrates since the process is controlled and can be adjusted to the needs of different set-ups. This technology is characterised in the following way: • Controlled rotting process • Reduction of odour • Reduction of microbes in the surrounding • High flexibility of the system due to a modular set up. 3.3 Malaysian Agricultural Research and Development Institute, MARDI MARDI was founded in 1969 with the objective of developing indigenous science and technology capabilities in support of the development and modernisation of the national food and agriculture sector. This obligation leads to the development of • new crop varieties/cloness and livestock breeds • crop and livestock management and husbandry practices Marktstudie Malaysia Anhang A I 5 • technological advancements in post-harvest handling of horticultural and livestock produce • food processing technologies • techniques for the management of agricultural ressources • techniques and polica advice to chemical residue problems and pollution abatement. One of MARDI’s major fields of work is environmental management. In this respect MARDI develops to provide knowledge and know-how to manage and improve environmental quality in relation to bio-industry, towards productivity and sustainability enchancement. Research projects in composting and anaerobic waste treatment have been already done by MARDI. 4 Tasks of German and Malaysian Partners 4.1 Fraunhofer Gesellschaft and BIODEGMA Ltd. Fraunhofer IPA, represented by Fraunhofer Asia provides: • Initialization of the Joint Research Project • Co-ordination of the Joint Research Project in Composting between German and Malaysian counterparts • Contact and reports to Umweltbundesamt Berlin, Germany • Public Relation activities in Germany • Additional funding for expenses in relation to public relation activities in Malaysia • Monitoring and follow up of the composting research test. BIODEGMA Ltd. provides • one unit of composting equipment for a period of 6 months - semi-permeable foil Marktstudie Malaysia Anhang A I 6 - pipes for air supply - control unit - fan • know-how transfer to run the composting test • an expert in composting, joining the project for one to two weeks when the composting pile is set up • know-how transfer during the operation of the composting pile. 4.2 Malaysian Agricultural Research and Development Institute (MARDI) MARDI provides: • project leader to co-ordinate the activities of MARDI • suitable organic substrate for composting (about 100 to 250 m3) • composting site (composting site at the dairy farm is suitable, when prepared for the test) • water and electrical power supply (3 phases, 400 V, 1,6 kW) • manpower • machinery for logistic and substrate handling (wheel loader, shredder and screening machine) • laboratory, chemicals and staff to do the analyses as described in the following • facilities for PR activities in Malaysia. Marktstudie Malaysia Anhang A I 7 5 Concept of the Composting Test Figure 5.1: Rough time schedule for the test 6 Composting – A Natural Process for the Decomposition of Bio-Mass Micro-organisms of the soil break down dead and decomposing complex plant and animal tissue into simpler components and thereafter break down into single cell units to chemically release (lyse) their inherent nutrients and minerals to the soil. This digestion involves a process through the most minute of natural filters. Composting is defined as the aerobic decomposting of bio-matter substrate. In nature, a composting system exists in the topmost soil layer, the humic horizon. This horizon is in contact with the atmosphere and enhances gaseous exchange from air pockets and moisture films on particles in the soil. Within the humic layer the highest concentration of soil organisms and micro-organisms can be found, due to the direct deposition of bio-mass on the soil surface and it´s accumulation into the soil. Natural decomposition of matter in the soil can occur in the presence of oxygen (aerobic conditions) or under the lack of it (anaerobic conditions). Oxidation and reduction are the primary chemical processes involved with the breakdown of the complex bio-matter by micro-organisms. Most soil and water microbial species thrive under aerobic conditions whereas a much smaller proportion functions under anaerobic conditions. Oxidation can only occur in aerobic conditions and converts complex chemical matter to their most stable and basic state. Aerobic decomposition releases Marktstudie Malaysia Anhang A I 8 chemical components that are not detrimental to the normal function of living organisms. Reduction, on the other hand, occurs under anaerobic conditions and produces „reduced“ by-products that can be very often bio-hazardous. Anaerobic decomposition of bio-matter releases alcohol, hydrogen sulphide (rotten egg smell), methane (ozone depletive gas), sulphuric acid, hydrochloric acid and other leachates, which in excess are undesirable and hazardous to ecosystems. Traditional cultures recognised the potential of composting their vegetative refuse by admixing it with rich nitrogen sources and allowing sufficient aeration over time with minimal physical input. Then the compost was applied in the field as a natural fertiliser. This practise cycled nutrients in a closed system and minimised loss of nutrients from the field. Conversely, modern artificial fertilisers that are not expertly handled give rise to nitrogen loading to the waterways and groundwater. Fertilisers are made up of mixtures that consist of the plant specific chemical component bound in a stable form with other chemicals. Once a fertiliser is applied to the ground and the active components are released to the soil either directly, by hydration and / or heat, the useful component is taken up by plant roots but the binding components accumulate in the soil and can then become toxic to plant root growth in excessive concentrations. Similarly, washout of the fertiliser chemicals from rain or drainage load waterways and groundwater excessively with chemicals. This can cause untold and accumulative environmental damage. Compost offers a chemically stable slow release of nutrients to plants, as the nutrient content is bound within the compost matter and adsorb to roots upon contact or in solution. Furthermore, the extended raised temperatures of 58° – 65°C during the initial two up to three weeks of composting ensure that all detrimental bacteria, fungus and plant pathogens in the substrate are destroyed before the compost is mature. Marktstudie Malaysia Anhang A I 9 7 A Brief Introduction In tropical ecosystems, the most productive vegetation growth rate in the world is observed and thereof, a correspondingly large amount of bio-waste is readily available. Such is the situation in Malaysia, where only limited recycling schemes and facilities exist to recover, recycle and convert this inexhaustible source of substrate into a value added product. Compost can be marketed in the agricultural, horticultural, botanical landscaping and in the public sector. Fraunhofer Institute for Manufacturing Engineering and Automation (IPA), Stuttgart, Germany, through the financal support of the Umweltbundesamt Berlin (UBA) Germany (State Environmental Agency) and BIODEGMA. The advantages of promoting composting technology were seen primarily as follows: • to reduce the volume of waste to be disposed; • to produce economical bio-fertilisers to substitute imported Agro-fertilisers; and • to promote alternatives to bio-waste incineration and dumping, which is environmentally hazardous and strictly prohibited. Key benefits are not only the reduction of expenses and volumes of waste to be disposed, but also positive effects for the environment by the conservation and cycling of bio-matter in enclosed systems. 8 Project Approach The composting project is a joint colaboration between interested Malaysian and German parties: MARDI was chosen to be the Malaysian partner and to lead the project. Fraunhofer IPA is the German partner who initiated project and support the project logistics. The MoU for this joint research project was signed on February 8th, 1998 between MARDI and Fraunhofer IPA. BIODEGMA was chosen to provide the composting technology and know-how. Marktstudie Malaysia Anhang A I 10 There is no industrial scale composting technology available in Malaysia at the moment and the composting unit designed by BIODEGMA will be tested for the first time under tropical conditions. This unit offers a flexible, low cost and modular system developed by BIODEGMA in Germany that has been used sucessfully in countless industrial scale applications. 9 Choice of Relevant Substrate For the initial composting test, three substrate types were chosen: • Shredded oil palm trunks – OPT (from the Putrajaya site clearance, NARSCO) • Green / Garden waste (from Selayang Landfill, Alam Flora) • Empty fruit bunches (EFB) and palm oil mill effluent (POME), (from Golconda Estates Mill, Kapar, Southern Realty) These waste materials are an ever increasing problem in Malaysia and were chosen to be representative of the bio-mass waste situation of this country. 10 Preparation of the Infrastructure A suitable site was selected at the Serdang MARDI premises to conduct the project. The BIODEGMA system requires a stable and robust 30 m by 10 m cement floor with a 2% gradient, to allow excess water runoff. The compost heap would measure approximatly 4 m across by 21 m in length (1,5 – 2,5 m high), thus leaving ample space around the heap for movement and activities. The flooring was ready in due time for the project. The BIODEGMA system was freighted over from Germany. The shipment consisted of a fan blower, a fan hood, a temperature/aeration regulator box, a semi-permeable membrane, a thermo-couple, flexible pipe fittings to the fan, stainless steel pipe connector flanges and various accessory fittings. The BIODEGMA system unit is able to accommodate substrate volumes of up to 300 cubic meters. The Semi-Permeable-Membrane is used to cover the heap, in order to: Marktstudie Malaysia Anhang A I 11 • eleminate foul odours, release of spores and bacteria, • retain substrate moisture whilst allowing gaseous exchange with the outer atmosphere and • protect the heap from rainfall wetting. The installation of a 3-Phase electrical supply point was required for the FanBlower unit. Six steel pipes of 7 m length each had to be prepared in Malaysia for the aeration system. These pipes were constructed of stainless stell, bored with two schematic parallel rows of holes along the length and then welded to the stainless steel flange connectors as two sets of 21 m pipes. 11 Setting of the Heap All substrate was delivered by the 23 rd of April and the heap was set up on the 24 th of April. The first step was to install the Fan-Blower-Unit and lay the 21m pipes parallel. In the plate below Fan-Blower unit can be seen at the right end of the flooring. Figure 11.1: Laying Pipes parallel Marktstudie Malaysia Anhang A I 12 Once the pipes had been laid and conected to the Fan-Blower-Unit, prepared chipped oil palm fonds (OPF) were placed mechanically and distributed manually over the pipes to ensure even aeration. Figure 11.2: Distributing the rough chipped oil palm fronds After the pipes had been evenly covered with chipped OPF, shredded oil palm trunk (OPT) substrate was placed into the flooring as the first portion of the heap, close to the Fan-Blower-Unit. The OPT substrate had been pre-mixed with some chicken dung and POME befor being piled on to the compost heap with a skip-loader. At the time of loading, it was noted that alcohol fumes were emitted from the OPT substrate, indicating anaerobic decomposition (fermentation) processes had set in during the pre-delivery and storage period. The following step was then to place the shredded green waste substrate as the second portion of the heap. This portion acted as a physical separator between the two different types of oil palm substrates in this experiment Marktstudie Malaysia Anhang A I 13 Figure 11.3: Placing shredded green waste substrate Thereafter, the EFB substrate was piled into the heap as the final portion. During this activity it was observed that the delivered EFB had begun to compost in storage and generate substantial heat and odour. Marktstudie Malaysia Anhang A I 14 Figure 11.4: Piling the EFB substrate Finally, the whole heap was covered with the Semi-Permeable-Membrane and weighed down on the edges with sand sacks. On the left of the plates below is a mobil storage tank for the delivered POME. Marktstudie Malaysia Anhang A I 15 Figure 11.5: Hole heap covered with membrane The final pictures show a general view of the prepared heap and the composting site. Once the heap had been set up, a staff of the MARDI research team took random samples of each material to conduct analyses of the initial chemical constitution of the substrate at initation of the test. 11 Analysis of Temperature Date As we can see from the attached temperature graph, the temperature of the heap did not rise at all in the first week, indicating a lack of significant microbial activity. Following this, the heap was mixed with additional chicken dung and POME and turned on May the l3th, 1998. This activity was conducted to activate greater microbial activity. The heap was also watered to add moisture to the substrate. Random sampling was conducted to analyse the evolution of substrate decomposition for each of the materials. After adding a substantial quantity of nitrogenous material (chicken dung) and water, the temperature finally started to rise, which indicated composting activity within the heap. The substrate was a bit too dry (<< 40% moisture content and Marktstudie Malaysia Anhang A I 16 the C : N ratio was too wide (60 : l), so that the inner temperature rose rapidly from 48°C to 58°C overnight (days 19 to 20). From day 33, it started to drop slowly again. This was most probably due to loss of moisture over time, in the heap (the substrate had again totally dried up). On day 51, after adding a lot of water, POME and turning the heap, the inner temperature rose once more to an acceptable level above 60°C. However, the temperature at the surface of the heap never rose and remained at around 40°C. 12 Topic of Interest for the Future A foremost point to be kept in mind is the practicality and applicability of the compost system components in Malaysia. Ideally, the bio-waste producer should also have available cheap sources of nutritional matter to add to the green matter, as the Nitrogen content of these additives provide the energy source for micro-organisms to brake down the more resilient cellulose and lignin plant matter. One aspect of this experiment is to study and recommend alterations or additions to the system technology that are deemed to be necessary after observing the performance of this project. The researchers are concerned with the task of how this composting system can be modified to adapt it to the Malaysian situation. It is in the interest of the joint project team to apply the industrial scale composting system to the problem areas of the various industries in Malaysia. This would relate to sectors of the economy that produce large amounts of biowaste as a result of normal operations in the past. Interesting areas of application for the composting unit would be in municipal landfills, where daily large amounts of cut roadside and garden waste are dumped. At the current rate of landfills being overfilled, the reduction of waste volumes would be very advantageous to the management and life span of individual dump sites. Some local landfills in Malaysia report figures of up to 15 20% vegetative refuse from the delivered waste. The figure is indicative of the weight of materials being delivered which relates to even greater percentages of volume and space occupied. Composting could prove to be a lucrative venture that converts precious space consuming waste materials into useful compost. The compost product could be marketed commercial today. Marktstudie Malaysia Anhang A I 17 Anhang II In den folgenden Tabellen sind die vorhandenen Ölpalmenplantagen sowie Palmölmühlen entsprechend ihrer geographischen Lage (sortiert nach Postleitzahlen) aufgelistet. Marktstudie Malaysia Anhang A II 1 Tabelle A2-1: Postleitzahlengebiet 05-09 Postleitzahlen Gebiet Städte 05 & 06 08 09 Jitra Bedong Baling Kepala Batras Gurun Karangan Kodiang Kota Kuala Muda Kuala Ketil Kuala Kedah Merbok Kulim Kuala Nerang Sungai Petani Kupang Langgar Sik Pendang Lunas Padang serai Pokok Sena Serdang Yan Bandar Baharu Alor Setar A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 1071 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 8226 19006 28303 3,78% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 29,06% 67,16% 33263 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 85,09% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 4 Anzahl der untersuchten Mühlen 0 1 2 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 0 80 50 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 2 Tabelle A2-2: Postleitzahlengebiet 12-14 Postleitzahlen Gebiet Städte 12 & 13 14 Butterworth Bukit Mertajam Tasek Geluglor Nibong Tebal Penaga Simpang Empat Perai Sungai Jawi Pematang Pauh A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 8309 5573 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 13882 59,85% 40,15% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 15572 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 89,15% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 4 Anzahl der untersuchten Mühlen 1 3 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 62 78 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 3 Tabelle A2-3: Postleitzahlengebiet 16-18 Postleitzahlen Gebiet Städte 16 17 18 Bachok Ayer Lanas Dabong Cherang Ruku Pasir Mas Gua Musang Desa Pahlawan Rantau Panjang Kuala Kerai Ketereh Tanah Merah K Kerian Machang Temangan Melor Pasir Puteh Pengkalan Chepa Pulai Chondong Tumpat Wakaf Baharu A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 486 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 8609 43447 52542 0,92% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 16,38% 82,69% 68228 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 77,01% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 8 Anzahl der untersuchten Mühlen 0 1 6 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 0 40 168 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 4 Tabelle A2-4: Postleitzahlengebiet 21-24 Postleitzahlen Gebiet 21 22 23 24 Städte Ajil Besut Bukit Besi Kemasek Chabang Tiga Jerteh Dungun Kerteh Gong Kapas Kampong Paka Kuala Berang Buloh K Terengganu Kuala Besut Kijal Kemaman Manir Merang Seberang Takir A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 47048 281 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 22738 43743 19,98% 38,43% 113810 41,34% 0,25% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 140365 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 81,08% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 12 Anzahl der untersuchten Mühlen 6 0 3 2 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 257 0 114 120 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 5 Tabelle A2-5: Postleitzahlengebiet 25-28 Postleitzahlen Gebiet Städte 25 & 26 27 28 Jenga Benta Bentong Beserah Dong Chenor Gambang Jerantut Karak Kuala Rumpin Kuala Lipis Kemayan Kuantan Pulau Tengku Lanchiang Maran Raub Lurah Bilut Muadzam Sg Ruan Mengkarak Pekan Mentakab Sg Lembing Triang A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 250829 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 74114 126107 451050 55,61% 16,43% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 482912 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 92,19% 27,96% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 61 Anzahl der untersuchten Mühlen 27 9 17 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 983 301 580 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 6 Tabelle A2-6: Postleitzahlengebiet 30-33 Postleitzahlen Gebiet 30 & 31 32 33 Städte Bt Gahjah Air Tawar Enggor Chemor Bota Gerik Gopeng C Keruing K Kangsar Lenggong Kampar Parit Kepayang Sitiawan Manong Lahat Manjung P Rengas M Nawar Sauk Mengelembu Sungai Siput Teronoh T Rambutan Ulu Kinta Ipoh A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 8895 27602 1009 13,58% 13,23% 0,48% Anzahl der untersuchten Mühlen 1 4 0 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 30 135 0 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 7 Tabelle A2-7: Postleitzahlengebiet 34-36 Postleitzahlen Gebiet Städte 34 35 36 Bgn Datoh Bg Serai Bidor Bg Kurau SI River Ch Balai K Kurau Sungkai H Melintang Matang Tapah Kg Gajah P Remis Tenoh Langkap P Buntar Terolak Selekoh Selama Tg Malim Sg Sumun Simpang Teluk Intan Taiping Ulu Bernam Terong A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 38708 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 32187 80221 208624 18,55 15,43 Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 246117 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 84,77% 38,45 B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 41 Anzahl der untersuchten Mühlen 11 7 15 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 395 214 486 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 8 Tabelle A2-8: Postleitzahlengebiet 40-43 Postleitzahlen Gebiet Städte 40, 41 & 42 43 Banting Beranang Jenjarom Dengkil Kelang H Langat P Carey Kajang Shah Alam Semenyih Tg Sepat Tk Pg Garang A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 52535 20857 38,26% 15,19% Anzahl der untersuchten Mühlen 10 4 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 343 80 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 9 Tabelle A2-9: Postleitzahlengebiet 44-48 Postleitzahlen Gebiet Städte 44 45 46, 47 & 48 Btg Kali B Berjuntai B Arang Kerling Bkt Rotan Rawang K Kubu Jeram Serendah Rasa K Selangor S Buloh Sbk Bernam P Jaya Sekinchan Sg Besar Tg Karang A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 1365 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 25827 36739 137323 0,99% 18,81% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 147022 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 93,40% 26,75% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 28 Anzahl der untersuchten Mühlen 1 4 2 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 54 120 45 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 10 Tabelle A2-10: Postleitzahlengebiet 70-73 Postleitzahlen Gebiet Städte 70 & 71 72 73 Btg Malaka Kota Bahau K Kelawang Batu Kikir Gemas Labu Durian Tipus Gemencheh Linggi Kuala Pilah Johol Lenggeng Spg Pertang Rompin Mantin Tampin Port Dickson Rantau Rembau Seremban Siliau Si Rusa Titi Tg Ipoh A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 27772 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 30459 34570 92801 29,93% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 32,82% 37,25% 97667 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 95,02% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 13 Anzahl der untersuchten Mühlen 4 5 2 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 135 208 65 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 11 Tabelle A2-11: Postleitzahlengebiet 75-78 Postleitzahlen Gebiet Städte 75 & 76 77 78 Durian Tunggal Asahan Alor Gajah Bandar Melaka Bemban Kuala Sg Baru Sungai Udang Jasin Lubok China Tanjung Keling Merlimau Masjid Tanah Sg Rambai A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 12623 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 12220 4255 29098 43,38% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 42,00% 14,63% 32790 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 88,74% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 2 Anzahl der untersuchten Mühlen 0 1 1 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 0 20 25 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 12 Tabelle A2-12: Postleitzahlengebiet 80-83 Postleitzahlen Gebiet Städte 80 & 81 82 83 G Patah A Baloi B Pahat T Andak Benut Rengit K Tinggi Kukup Semerah Kalai Pontian Senggarang Layang Yong Peng Masai P Gudang P Nanas Pengerang Skudai Senai Ulu Tiram A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 210045 1926 15244 39,38% 0,36% 2,86% Anzahl der untersuchten Mühlen 21 0 2 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 749 0 60 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 13 Tabelle A2-13: Postleitzahlengebiet 84-86 Postleitzahlen Gebiet Städte 84 85 86 A Hitam Bakri Bt Anam Bkt Gambir Segamat Bekok Bkt Pasir Jementah Endau Geresik Labis Kahang Muar Chaah Keluang Pagoh Mersing Panchur Paloh Renggam A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 20248 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 129997 155915 533375 3,80% 24,37% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 556734 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 94,08% 29,23% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 70 Anzahl der untersuchten Mühlen 2 20 18 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 75 740 682 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 14 Tabelle A2-14: Postleitzahlengebiet 88-91 Postleitzahlen Gebiet Städte 88 & 89 90 91 Kota Kinabalu Sandakan Tawau Beaufort Beluran Kunak Bongawan Lamag Lahad Datu Inanam Semporna Keningau Tg Aru Likas Kota Belud Kudat Membakut Sipitang Papar Tamparuli Tauran Tenom A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 60504 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 190999 153290 404793 14,95% 47,18% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 426247 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 94,97% 37,87% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 49 Anzahl der untersuchten Mühlen 2 12 22 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 50 455 1094 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 15 Tabelle A2-15: Postleitzahlengebiet 93-98 Postleitzahlen Gebiet Städte 93, 94 & 95 96 & 97 98 Asajaya Balingian Baram Bau Belaga Bekenu Betong Belawai Limbang Debak Bintangor Sundar Engkilili Bintutu Niah Simunjan Dalat Kabong Kanowit Sri Aman Belawai Lingga Mukah Lundu Matu Serian A. Ölpalmen-Plantagen Untersuchte Fläche (ha) 24310 Untersuchte Fläche Gesamt (ha) Flächenanteil der Untersuchungsfläche im Postleitzahlen Gebiet 40334 28547 93191 26,09% Mit Palmen bepflanzte Ges.-Fläche (ha) [Anbaufläche] 43,28% 30,63% 95413 Anteil der Untersuchten Fläche an der Anbaufläche 97,67% B. Palmenölmühlen Anzahl der Mühlen 13 Anzahl der untersuchten Mühlen 1 2 3 Ges. Kapazität der untersuchten Mühlen (t/hr) 30 55 113 Quelle: PORIM Marktstudie Malaysia Anhang A II 16 Anhang III Anschriften Markstudie Malaysia Anhang A III 1 Anschriften Fraunhofer Asia Representative Office Malaysia Suit 19/3 46300 Petaling Jaya Selangor Malaysia Tel.: 006-03-754 1479 Fax: 006-03-754 4270 Fraunhofer IPA Institut Produktionstechnik und Automatisierung Nobelstr. 12 70176 Stuttgart Ansprechpartner für Malaysia Herr Dr.-Ing. Klumpp Tel.: 0711-970-1581 Herr Nicolaisen Tel.: 0711-970-1233 BIODEGMA Gesellschaft für umwelttechnische Anlagen und Verfahren mbH Augustenstr. 55 70176 Stuttgart Tel.: 0711-61 55 36-0 Fax: 0711-61 55 36-25 Malaysian-German-Chamber of Commerce and Industry (MGCC) UBN-Tower, 27 th Floor 50250 Kuala Lumpur Malaysia Ansprechpartner Herr Krebs Markstudie Malaysia Anhang A III 2 Malaysian Agricultural Research and Development Institut (MARDI) P.O. Box 12301 50774 Kuala Lumpur Malaysia Ansprechpartner Herr Dr. Suhaimi Masduki Tel.: 006-03-9437405 Fax: 006-03-9487639 Palm Oil Research Institut of Malaysia (PORIM) No. 6 Persiaran Institusi Bandar Baru Bangi 43000 Kajang, Selangor Malaysia Botschaft von Malaysia Rheinallee 23 53173 Bonn Botschaft der Bundesrepublik Deutschland P.O. Box 10023 50700 Kuala Lumpur Malaysia Tel.: 006-03-2 42 96 66 Fax: 006-03-2 41 39 43 Malaysian Industrial Development Authority (MIDA) ABC Haus Bahnhofstr. 1-9 50000 Köln Tel.: 0221-1240-07 Malaysian Industrial Development Authority (MIDA) 3rd - 6th Floor Wisma Damansara P.O. Box 10618 50720 Kuala Lumpur Malaysia Ministry of Trade and Industry Block 10 Govemment Office Complex Jalan Duta Kuala Lumpur, Malaysia Markstudie Malaysia Anhang A III 3 Ministry of Finance Block 9 Jalan Duta Kuala Lumpur, Malaysia Ministry of Labour and Manpower 8th Floor, Wisma MPJ Jalan Raja Chulan Kuala Lumpur, Malaysia Royal Customs and Excise Department Ist - 6th Floor, Block 2 Govemment Office Complex Jalan Duta Kuala Lumpur, Malaysia Director General of Immigration Administration Headquarters 2nd Floor Bangunan Bukota Jalan Pantai Baru Kuala Lumpur, Malaysia Department of Inland Revenues Block 11 & 8A Govemment Office Complex Jalan Duta Kuala Lumpur, Malaysia Bank Negara Malaysia (Zentralbank) Jalan Kuching P.O. Box 10922 Kuala Lumpur, Malaysia Malaysian Industrial Chamber of Commerce and Industry 5th Floor, Wisma Damansaran Jalan Semantan P.O. Box 192 Kuala Lumpur, Malaysia Associated Malay Chamber of Commerce and Industry Bank Bumiputra Building 21, Jalan Melaka Kuala Lumpur, Malaysia Markstudie Malaysia Anhang A III 4 Anhang IV Literaturverzeichnis Markstudie Malaysia Anhang A IV 1 Literaturverzeichnis Printliteratur Bandelin, Jost, Gerald Braun, Jürgen Rüland Wirtschaftspartner Asien : Mecklenburg-Vorpommerns Unternehmer auf der Suche nach neuen Märkten Univ.-Bibliothek, Schriftentausch ; Rostock : Inst. für Politik- und Verwaltungswiss. 1995 FGU Fortbildungszentrum Gesundheits- und Umweltschutz Berlin e.V.UTECH Umwelttechnologieforum Berlin 1996 Seminar 11, Integrierte Abfallwirtschaftskonzepte (29. Februar und 01. März 1996) Kern, Michael (u.a) Stand der biologischen Abfallbehandlung in Deutschland Müll und Abfall Nr.4 1998 Schneider, Dieter J.G., Christine M. Kosch Das Südostasien-Geschäft (Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thailand) Gabler Praxis Wiesbaden 1988 Wiemer, Klaus, Michael Kern Kompost-Atlas 1998/99 Anlagenhandbuch: Kompostierung, Anaerobtechnik, Mechanisch-biologische Abfallbehandlung und Aggregate M.I.C. Baeza-Verlag Witzenhausen 1. Auflage 1998 Wiemer, Klaus, Michael Kern Bio-und Restabfallbehandlung biologisch-mechanisch-thermisch M.I.C. Baeza-Verlag Witzenhausen 1. Auflage 1997 Wiemer, Klaus, Michael Kern Bio-und Restabfallbehandlung II biologisch-mechanisch-thermisch M.I.C. Baeza-Verlag Witzenhausen 1. Auflage 1998 Marktstudie Malaysia Anhang A IV 2 Websites http://travel.to/malaysia oder http://privat.schlund.de/M/MGSS/index.htm http://agrolink.moa.my http://cnn.com/WORLD/asiapcf/9902/14/malaysia.01/index.html http://miti.gov.my/figures.htm http://web.eunet.ch/astarte/pbo/afta/afta0.htm www.ahk.net/de/my/Kuala_Lumpur/city.overview.html www.apecsec.org.sg www.apecsec.org.sg/97brochure/97brochure.html www.asienhaus.de/publikat/soa/malaysia/894machi.htm www.auswaertiges-amt.de/5_laende/index.htm www.bfai.com/index03.htm www.bizlinx.de/laender/malaysia/struktur.phtml www.bnm.gov.my www.capitals.com www.cari.com.my www.info-malaysia.com www.isa.germany-southwest.de/frameinf.htm Marktstudie Malaysia Anhang A IV 3 www.kct.com.my www.laenderdienste.de www.lib.utexas.edu/Libs/PCL/Map_collection/malaysia.html www.loose-verlag.de/tips www.malaysian.com www.micci.com/1998guide.html www.mida.gov.my www.mymalaysia.net.my www.nationalgeographic.com/resources/ngo/maps/atlas/asia/malays.html www.newmalaysia.com.my/news www.telekom.com.my www.treasury.boi.ie/country/MALAYSIA.HTM www.ups.com/asia/my/engindex.html Marktstudie Malaysia Anhang A IV 4