a) Mobilfunknetze folgender Unternehmen

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a) Mobilfunknetze folgender Unternehmen
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Mobilfunkterminierungsentgelte als Ergebnis der
sektorspezifischen Regulierung nach dem TKG
Dr. Thorsten Pries, Referent Marktdefinition u. Marktanalyse sowie
diesbezügliche Verfahren nach § 12 TKG
Iris Pohl, Referentin Ökonomische Grundsatzfragen der Regulierung TKG
Würzburg, 12.12.12
Themenübersicht
Teil 1: Bundesnetzagentur - Organisation im
Regulierungsbereich Telekommunikation
Teil 2: Marktdefinition und Marktanalyse
Mobilfunkterminierung
Teil 3: Bestimmung von
Mobilfunkterminierungsentgelten
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Bundesnetzagentur - Organisation im
Regulierungsbereich Telekommunikation
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Organisationsplan
Bundesnetzagentur
für
Elektrizität, Gas , Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
Beschlusskammer 1
Präsident
Präsidentenkammer
Entscheidungen nach
TKG und PostG
Vizepräsidentin
Vizepräsident
Beschlusskammer 2
Regulierung TK –
Endkundenmärkte
Mietleitungsvorleistungen
Abteilung Z
Abteilung 1
Abteilung 3
Abteilung 5
Abteilung 7
Beschlusskammer 3
Zentralabteilung
Ökonomische Fragen
der Regulierung
Telekommunikation
Internationales/
Regulierung Post
Außenstellen,
Rufnummernmissbrauch
Eisenbahnregulierung
Regulierung TK –
Vorleistungsmärkte
Festnetz + Mobilfunk
Beschlusskammern 4-9
Regulierung
Post
Energie
Abteilung IS
Abteilung 2
Abteilung 4
Abteilung 6
Informationstechnik
und Sicherheit
Rechtsfragen der
Regulierung
Telekommunikation,
Frequenzordnung
Technische
Regulierung
Telekommunikation
Energieregulierung
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Organisationsplan Abteilung 1
Abteilung 1
Ökonomische Fragen der Regulierung
Telekommunikation
Referat 111
Ökonomische Grundsatzfragen der Regulierung Telekommunikation
Referat 112
Marktbeobachtung Telekommunikation
Referat 113
Betriebswirtschaftliche Fragen, Fragen d. Rechnungswesens, Kostenrechnung
Telekommunikation, Prüfung der Entgeltanträge
Referat 114
Grundsatzfragen der Internetökonomie
Referat 115
Infrastrukturatlas
Referat 116
Marktdefinition und Marktanalyse sowie diesbezügliche Verfahren
gemäß § 12 TKG
Referat 117
Grundsatzfragen der Nummerierung
Referat 118
Nummernverwaltung
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Marktdefinition und Marktanalyse
Mobilfunkterminierung
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Kriterien zur Marktabgrenzung
a)
Sachliche/Räumliche Marktabgrenzung

Austauschbarkeit auf der
Nachfragerseite/Bedarfsmarktkonzept

Angebotsumstellungsflexibilität

Hypothetischer Monopolistentest/SSNIP-Test

Homogene Wettbewerbsbedingungen
b)
Empfehlung der Kommission

Markt Nr. 7 der Märkteempfehlung 2007

Markt Nr. 16 der Märkteempfehlung 2003
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7
Mobilfunkterminierungsmärkte
Anrufzustellung/Terminierung in die:
a) Mobilfunknetze folgender Unternehmen (MNO)

Telekom Deutschland GmbH

Vodafone D2 GmbH

E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG

Telefónica O2 Germany GmbH & Co. OHG
b) Virtuellen
(MVNO)
Mobilfunknetze
folgender
Unternehmen

ring Mobilfunk GmbH (inzwischen Service-Provider)

vistream GmbH (inzwischen insolvent)

Lycamobile Germany GmbH
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„Klassische“ leitungsvermittelnde Anrufzustellung
Teilnehmer A
Teilnehmer B
Ausgangsnetz
PSTN
SS#7
SS#7
circuit switched
Mobilfunknetz
packet switched
VoIP Anbieter
Internet
Vereinfachte schematische Darstellung des Verkehrsflusses, wenn:
- Teilnehmer A die Mobilfunknummer von Teilnehmer B wählt:
SS#7 = leitungsgebundene Zusammenschaltung (circuit switched interconnection)
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Paketvermittelnde Anrufzustellung auf IP-Ebene
Teilnehmer A
Teilnehmer B
Internet
VoIP Anbieter
Internet
circuit switched
Mobilfunknetz
packet switched
Vereinfachte schematische Darstellung des Verkehrsflusses,
wenn Teilnehmer A die VoIP Kennung von Teilnehmer B wählt:
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Regulierungsbedürftigkeit
Märkte kommen für eine Regulierung in
Betracht, falls folgende drei Kriterien
kumulativ vorliegen:

Beträchtliche und anhaltende strukturell oder
rechtlich bedingte Marktzutrittsschranken (sog.
Bottleneck)

Längerfristig keine Tendenz zu wirksamem
Wettbewerb

Insuffizienz des Wettbewerbsrechts (GWB)
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Märkteempfehlungen 2003/2007
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Marktanalyse
Drei-KriterienTest
Krit. 1
Anhaltende
Marktzutrittsschranken
Krit. 2
Keine Tendenz zu
wirksamen Wettbewerb
Krit. 3
Keine Suffizienz des
GWB
Kommission (Märkte-Empfehlung): Alle drei Kriterien
erfüllt:
• Jedes Mobilfunknetz ist ein Monopolmarkt (ein Netz ein
Markt)
• Calling party pays (CPP) ermöglicht
Preissetzungsspielräume
• Keine direkte und indirekte entgegengerichtete
Nachfragemacht

Absolute Marktzutrittsschranken, da keine Nachfrage- (Ein
Netz Ein Markt) und keine Angebotssubstitution (Frequenzen).
VoIP noch im Anfangsstadium.
 Keine Tendenz zu Wettbewerb, da jeder Terminierungsmarkt
ein Monopolmarkt (100% Marktanteil). Keine entgegengerichtete
direkte (Vorleistungsebene) bzw. indirekte (Endkundenebene)
Nachfragemacht.
 GWB ist nicht ausreichend, da ex-ante Preiskontrolle
notwendig.
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Beträchtliche Marktmacht

Def.: Wirtschaftliche starke Stellung, die es dem
Unternehmen gestattet, sich in beträchtlichen Umfang
unabhängig von anderen Wettbewerbern und Endnutzern
zu verhalten.

Marktanteilsschwellen (Ein Netz - Ein Markt bedeutet
100% Marktanteil)

Sonstige Kriterien bei der Bestimmung beträchtlicher
Marktmacht (Gesamtschau) z. B.: entgegenstehende
Nachfragemacht, vertikale Integration, leichter oder
privilegierter Zugang zu Kapitalmärkten/finanzielle
Ressourcen, hoch entwickeltes Vertriebs- und
Verkaufsnetz.
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Konsultation/Konsolidierung
Einheitlicher Verwaltungsakt
Anhörung
1.Schritt
Anhörung
Nationale
Konsultationen
Präsidentenkammer
Andere
Beschlusskammer
Marktdefinition
Regulierungsverfügung
2.Schritt
Konsolidierung
 KOM
 NRB
 GEREK
Stellungnahme
Marktanalyse
Stellungnahme
KOM = EU Kommission; NRB = Nationale Regulierungsbehörde
GEREK = Gremium Europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation
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Bestimmung von
Mobilfunkterminierungsentgelten
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Regulierungsverfügung

BNetzA legt in der Regulierungsverfügung
aufzuerlegende Abhilfemaßnahmen fest:


Transparenzverpflichtung, Diskriminierungsverbot,
Standardangebot, Zugangsverpflichtung und
Entgeltkontrolle
Festlegungen z.B. hinsichtlich der Frage:

Ob ex ante (i.d.R. KeL-Maßstab) oder ex post
(Mißbrauchsmaßstab) reguliert wird

Welche Methoden bei der Entgeltkontrolle angewendet
werden

Prüfungen von Kostennachweisen

(Internationaler) Tarifvergleich

Analytische Kostenmodelle
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Entgeltgenehmigungsverfahren

Bestimmung der Kosten der effizienten
Leistungsbereitstellung

Prüfung von Kostennnachweisen



Prüfung und Festlegung aller produktübergreifenden
Funktionskosten (IT-Kosten, Gemeinkosten) und
produktspezifischen (anlagespezifischen Kosten der
genutzten Netzelemente inkl. Betriebs- und Mietkosten)
Kosten
(Internationaler) Tarifvergleich

Vergleich mit Preisen solcher Unternehmen, die
entsprechende Leistungen auf vergleichbaren Märkten
anbieten

Z.B. ausländische Telekommunikationsunternehmen
Analytische Kostenmodelle
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Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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