„Helfen - oder nicht?“ - Der barmherzige Samariter

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„Helfen - oder nicht?“ - Der barmherzige Samariter
Schulgottesdienst
der Janusz-Korczak-Schule am 9. März 2012
zum Thema:
„Helfen - oder nicht?“ - Der barmherzige Samariter
Kornelia Spieth / Reuschkirche
Gottesdienst-Teil
Kurzer Inhalt
1
Lied Nr. 51, 1-3
2
Begrüßung
Fr. Spieth
3
Dank-/Morgengebet
Fr. Spieth,
Kl. 3a/b EV
4
Lied Nr. 12
Geschichte -Einführung
5
Ein neuer Tag beginnt
Wer ist verantwortlich?
Das wünsch ich sehr
1.Foto: Seil im Baum; Situation
erklären; „Wer hilft?“
Off-Stimmen mit Ausreden
2.Foto: Fehlender Schuh;
Situation erklären; „Wer hilft?“
Off-Stimmen mit Ausreden
3.Foto: Türe zu; Situation
erklären; „Wer hilft?„
Off-Stimmen mit Ausreden
H.Buß
H. Buß
Erklärungen: K. Spieth
Fotos: M. Freitag
Texte f. Ausreden:
M. Rommel +Kl.4 a/b kath.
6
Lied Nr. 39, 1-4
Meine engen Grenzen
H. Buß
7
Gespräch - Überleitung
8
Bibl. Geschichte
mit Fotos/ oder Rollenspiel
Klasse 2
Fr. Spieth
Der barmherzige Samariter
Fr. Freitag/Fr. Dubb
9
Lied Nr. 18
Herr, gib mir Mut zum Brücken
bauen
H. Buß
„Auflösung“ der
Eingangssituationen
Fotos (große Jungs helfen, Frau
Paule hilft, Fr. Seip hilft)
„betroffene“ Kinder sprechen
Sätze zu Collage
Texte und Fotos: M. Freitag
Beamer,Laptop,Leinwand
10
11
Fr. Spieth
Kurzansprache
12
Lied Nr. 22
13
Viele kleinen Leute
Fürbitten und
Vater unser
Segen
Fr. Spiet +
Kl. 4 a/b evang.
Musik zum Auszug
H. Buß
14
2. Begrüßung (K. Spieth)
Sehr herzlich begrüße ich Sie und Euch alle zu unserem Schulgottesdienst hier in der
Reuschkirche.
Ich freue mich sehr, dass wir nun gemeinsam miteinander singen, beten, eine
biblische Geschichte hören und überlegen, was diese Geschichte für uns heute
bedeutet.
Viele Schüler, Schülerinnen und Lehrerinnen haben im Vorfeld mit viel Einsatz
diesen Gottesdienst vorbereitet und dafür möchte ich schon jetzt ein herzliches
Dankeschön sagen!
Außerdem freue ich mich auf die vielen Beiträge der Kinder, die unseren Gottesdienst
bunt machen und bereichern.
Zur Zeit bewegen wir uns ja - durch die Fasten- und Passionszeit auf Ostern zu. In
diese Zeit des Nachdenkens und auch des Leidens von Jesus, passt unser Thema von
heute sehr gut:
„Helfen oder nicht? - Der barmherzige Samariter“
Jesus selber war das Helfen sehr wichtig, deshalb ist es gut, wenn wir selber uns auch
einmal fragen:
Wem helfen wir - oder auch nicht? Wann helfen wir - oder nicht? Warum helfen wir oder nicht?
Und so feiern wir unseren Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes
Amen.
3. Morgengebet/Dankgebet
Klasse 3 a/b evang. Rel.
Wir beten und stehen dazu auf:
Lieber Gott,
Wir haben uns heute morgen auf den Weg gemacht, von der Janusz-Korczak-Schule
hierher in die Reuschkirche.
Hier wollen wir gemeinsam Gottesdienst feiern.
Wir danken dir, guter Gott, dass wir leben dürfen und dass wir gut versorgt sind:
Mit Essen und Trinken, mit einem zu Hause und Wärme.
Wärme ist nicht nur die Heizung, die für erträgliche Temperaturen sorgt.
Sondern Wärme ist auch die Liebe, Zuneigung und Geborgenheit, die wir von unseren
Eltern, Verwandten und Freunden erfahren.
Auch in der Schule von unseren Mitschülern und Lehrerinnen.
Um das „Helfen“ machen wir uns heute Gedanken.
Lieber Gott, zeig uns bitte, wenn jemand unsere Hilfe braucht.
Schenke uns „sehende Augen“, die für die Not von anderen offen sind.
Gib uns den Mut zu Helfen auch wenn wir vielleicht manchmal Angst davor haben.
Lieber Gott, zeig Du uns den richtigen Weg für jeden von uns, dass wir keine falschen
Sachen machen.
Schaffe du Frieden unter uns Menschen und zwischen den Völkern und hilf, dass wir
unseren Beitrag dazu leisten können.
Danke, dass du immer bei uns bist - auch jetzt in diesem Gottesdienst.
Amen
Lied ankündigen: Wir singen gemeinsam: „Das wünsch ich sehr“ (Nr.12)
5. Situationen heute/Fotos
Helfen - oder nicht? Diese Entscheidung fällt manchmal leicht und manchmal
schwer.
In Form von Fotos haben wir verschiedene Situationen eingefangen, in denen jemand
Hilfe braucht. - Ob er/sie sie auch bekommt?
Im ersten Bild sehen wir ein Mädchen. Sein Springseil hat sich beim Hochwerfen und
Spielen in den Ästen des Baumes verfangen und das Mädchen kann es nicht mehr
alleine herunterholen. Sie ist traurig und hat auch Angst, deswegen ausgeschimpft zu
werden. - Wer hilft???
1.
2.
3.
Wieso soll ich dir helfen? Du bist doch nicht meine Freundin!
Nein, ich habe keine Lust, ich will lieber mit meinen Freunden weiterspielen!
Warum soll ich dir helfen?
Du hast doch selbst das Seil auf den Baum geworfen;
dann musst du auch sehen, wie du es wieder runterbringst!
Im zweiten Bild hier sehen wir ein verzweifeltes Mädchen. Nach der Pause ist sein
zweiter Schuh nicht mehr da. Leider meinen manche Kinder immer noch, es sei lustig,
den anderen die Sachen zu verstecken oder wegzunehmen. Aber Schuhe sind teuer
und das Mädchen befürchtet Ärger mit seiner Mutter. Außerdem bekommt man
schnell kalte Füße, wenn man nur Socken anhat.
So ist die Verzweiflung des Mädchens verständlich. - Wer hilft???
1.
2.
3.
Warum soll ich? Als mein Schuh gefehlt hat, hast du mir auch nicht geholfen!
Keinen Bock! Frag doch jemand anders!
Nein, wir schreiben doch gleich den Test!
Ich will mir lieber vorher noch mal schnell meinen Ordner anschauen!
Und schließlich auf dem dritten Bild ist die Not unübersehbar groß: Ein Junge hat vergessen,
den Schlüssel von zu Hause mitzunehmen. Nun ist die Türe zu, die Mutter und der Vater sind
nicht zu Hause. Keine Chance reinzukommen. Kein warmes zu Hause, kein Schutz vor dem
Regen, nichts zu essen und zu trinken, keinen Platz, um die Hausaufgaben zu machen… Da
kann man die Verzweiflung und den Ruf nach Hilfe richtig nachvollziehen!
Und was mag wohl die Mutter denken, wenn sie anruft, um zu hören, ob es ihrem Kind gut
geht. Ihre Sorge wird sehr groß sein. Und der Junge selber hat nicht nur Angst, sondern sehnt
sich auch nach Trost, nach jemand, der ihm hilft… - Wer hilft?
1.
2.
3.
Du kannst nicht reinkommen. Ich muss jetzt meine Hausaufgaben machen.
Meine Mutter erlaubt nicht, dass da jemand bei mir ist!
Es tut mir leid, aber ich gehe jetzt ins Flöten!
Entschuldige, aber ich bin gerade am Packen.
Wir fahren nämlich übers Wochenende ins Allgäu!
6. Lied ansagen: „Meine engen Grenzen“ Lied Nr. 39,1-4
7. Gespräch/Überleitung
„Meine engen Grenzen… Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und lähmt…“
- so haben wir im Lied gerade gesungen.
Und die Bilder, samt den Ausreden wurden praktisch bestätigt.
Oft fällt es uns nicht leicht zu helfen - warum?
- Misstrauen, Angst, keine Zeit, das eigene Vorhaben ist wichtiger, und - was vielleicht am
Schlimmsten ist: der andere ist uns egal.
Gemeinsam sehen und hören wir nun eine Geschichte aus der Bibel. Sie heißt: Der
barmherzige Samariter man könnte ihr aber vielleicht auch den Titel geben: Wer hilft - und
warum?
10. Hilfe von unerwarteter Seite:
Mädchen: Große Jungs haben mir das Seil aus dem Baum geholt! Das hätte ich nicht von
denen erwartet.
Mädchen: Frau Paule hat gesehen, dass ich weine. Da hat sie mir geholfen, den Schuh zu
suchen.
Junge: Zu niemandem konnte ich gehen. Da kam diese Frau, die neben uns ihren Parkplatz
hat und sagte, dass ich bei ihr warten kann, bis meine Mama nach Hause kommt
11. Kurzansprache
Ja, mit der Hilfe und dem Helfen ist es so eine Sache - das haben wir gerade gesehen.
In der biblischen Geschichte - so geht es mir zumindest - hätte man doch erwartet, dass die
beiden Männer, die aus dem Tempel kommen und an Gott glauben, ganz selbstverständlich
Hilfe leisten.
Und wer hilft wirklich? - Der fremde Mann aus einem anderen Land.
Egal, was die beiden vor ihm dazu veranlasst hat, nicht zu helfen, sondern vorbei zu gehen;
Der Samariter sah die Not des Verletzten. Er hat gesehen, dass der Mann dringend Hilfe
brauchte und gab sie ihm - obwohl er sicher auch ein Ziel hatte/eine Arbeit erledigen wollte
oder andere Pflichten hatte.
Unsere Bildergeschichten zeigen ein ähnliches Resultat: Von denen, von denen wir es
eigentlich erwarten, dass sie uns helfen, die in der Nähe sind werden wir manchmal
enttäuscht. Sie helfen nicht immer. Und obwohl sie vielleicht einen guten Grund haben
Ist es doch bitter, wenn wir selber die Betroffenen sind.
Hilfe und Unterstützung, die unerwartet kommt, von jemand, von dem wir sie gar nicht
erwartet hätten, überrascht uns und tut uns besonders gut!
Ich weiß, es ist manchmal schwer, die Entscheidung zu treffen: Helfen - oder nicht?
Aber wir können uns ja vielleicht von vier Dingen leiten lassen:
- Erstens von unserem guten Gefühl: Wenn wir selber schon einmal erlebt haben, wie gut es
tut, Hilfe zu bekommen, dann sind wir auch motiviert, unsere Freude darüber weiterzugeben,
jemand anderen dieses Gefühl auch erleben zu lassen.
- Zweitens: Sich in den hineinversetzen, der gerade Hilfe braucht; Wie würde es mir gehen,
wenn mir jetzt niemand zu Hilfe kommen würde, mich unterstützen würde? Das kann helfen,
uns zu überwinden und uns dem anderen zuzuwenden.
- Drittens: Die sogenannte „goldene Regel“: Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg`
auch keinem anderen zu!“ Oder positiver ausgedrückt: So wie wir selber behandelt werden
wollen, so sollten wir auch unsere Mitmenschen behandeln.
- Und schließlich viertens: Wir könnten uns überlegen, wie Jesus an unserer Stelle gehandelt
hätte. “What would Jesus do?“ - so heißt dieser Satz auf Englisch und für mich ist das immer
eine gute Entscheidungshilfe. Denn Jesus hat zwar vielen Menschen geholfen, aber er hat
doch auch für sich selber gesorgt.
Er war oft für andere da, hat aber auch selber Hilfe angenommen und es geschätzt, wenn man
ihm Gutes getan hat!
Und so wünsche ich Euch und Ihnen allen ein gutes, ausgewogenes Geben und Nehmen,
Helfen und Geholfen werden.
Amen
12. Lied ansagen: Viele, kleine Leute Lied Nr. 22 (Kanon?)
13. Fürbittegebet + Vaterunser Klasse 4 a/b evang.
Lieber Gott,
die Geschichte vom barmherzigen Samariter zeigt uns, wie wichtig es ist, Hilfe zu leisten, wie
schwer es aber auch sein kann.
Ich bitte dich, gib uns allen den Mut und die Kraft, denen zu helfen, die Hilfe brauchen. Denn
wir wissen alle aus eigener Erfahrung, wie gut das tut.
Manchmal haben wir Angst zu helfen oder fühlen uns davon fast überfordert. Hilf uns dabei,
die Angst zu überwinden für unseren Nächsten.
Lass uns nicht neugierig und schadenfroh sein, wenn jemand etwas passiert ist, sondern lieber
denjenigen unterstützen .
Auch in unseren Klassen brauchen Kinder Hilfe aus unterschiedlichsten Gründen.
Wir wollen uns bemühen, mitfühlend zu sein, niemand zu mobben, sondern zu integrieren
und in Schutz zu nehmen.
Und was ist, wenn jemand unsere Hilfe gar nicht will, lieber Gott?
Dann schenke uns doch bitte die Klugheit zu unterscheiden, ob jemand Hilfe nicht braucht,
weil er den Ehrgeiz oder den Stolz hat, es alleine zu schaffen oder ob er die Hilfe ablehnt, aus
Angst, noch mehr Schwäche zeigen zu müssen, sich noch mehr auszuliefern.
Wir alle freuen uns und schätzen es, wenn uns jemand hilft.
Wenn es unverhofft passiert, oder durch jemand, von dem wir es gar nicht erwartet hätten, ist
es umso schöner und eindrücklicher.
Deshalb wollen wir uns bemühen, so zu handeln, wie wir selber auch gerne behandelt werden
wollen.
Bitte gib du auch allen Menschen die Kraft, in ihren Berufen verantwortungsvoll und
gewissenhaft zu arbeiten und nicht gleichgültig zu sein, ob durch ihr Verhalten andere zu
Schaden kommen oder nicht.
Und wir bitten dich für die vielen Menschen auf der ganzen Erde, die Hilfe nötig haben. Hilf,
dass dich immer wieder Helfer aus der Not finden.
Amen
Alles, was uns jetzt noch bedrückt oder freut, dürfen wir mit den Worten des Vaterunsers zu
Gott bringen.
Wir beten gemeinsam:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name…
Zu 13. Segen
Der gute Gott, er segne dich.
Er lasse dich nie deine Wurzeln vergessen, die tief in ihm liegen.
So wirst du immer eine Heimat haben
und dich nicht so leicht verlieren,
wenn die Stürme des Lebens dich erschüttern.
Gott lasse dich Freunde finden,
die mit dir Licht und Schatten teilen,
die mit dir barmherzig sind und gerecht,
damit du erfährst, wie das Leben gelingt.
Er rette deine Zartheit
und schütze sie davor, zu zerbrechen
an der Härte des Lebens.
Er schenke dir das tägliche Brot,
das du täglich brauchst,
helfende Hände, die dich heilen,
und einen Engel, der dich begleitet
über die Brücken und die Tiefen des Lebens.
So segne und behüte uns Gott der Herr.
Er lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig;
Der Herr hebe sein Angesicht über uns und gebe uns Frieden.
3-faches Amen