HONG KONG - BayCHINA
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HONG KONG - BayCHINA
HONG KONG Studium an der University of Hong Kong (HKU) Master of Science in Real Estate 2013/2014 Erfahrungs- Abschlussbericht Warum Hong Kong? Ich habe mich dazu entschieden in Hong Kong zu studieren um die chinesische Kultur, die doch sehr unterschiedlich zur westlichen Kultur ist, kennen zu lernen und um mehr über den asiatischen Markt zu erfahren. Da Hong Kong bis 1997 britische Kolonie war merkt man die westlichen Einflüsse noch sehr deutlich weshalb man auch nicht unbedingt Mandarin oder Kantonesisch sprechen muss, da zum Beispiel alle Straßennamen auf Englisch sind und die meisten Menschen in Hong Kong englisch sprechen. Daher bietet Hong Kong die perfekte Möglichkeit die chinesische Kultur in einer doch relativ westlichen Stadt kennen zu lernen. Ein weiterer Grund weshalb ich mich entschieden habe in Hong Kong zu studieren ist, dass die University of Hong Kong einen sehr guten Ruf hat und daher auch eine gute Ausbildung im Bereich Immobilienwirtschaft bietet. Neben den anderen Partneruniversitäten meiner Universität in Deutschland, die den Masterstudiengang Real Estate anbieten, habe ich sowohl die Universität in Hong Kong als auch die Stadt selbst am reizvollsten empfunden. Vorbereitung Den Flug nach Hong Kong habe ich über ein Reisebüro an der Universität (Startravel) gebucht, da dieses Reisebüro günstige Flüge für Studenten anbieten kann wobei der Preisunterschied zu anderen Reisebüros nicht sehr groß ist. Falls man mit Emirates fliegt, kann man die Möglichkeit nutzen einen Zwischenstopp in Dubai zu machen, da Emirates immer in Dubai landet und der Preis gleich bleibt. Wichtig ist, dass man sich bereits vor Abreise um ein Visum für Hong Kong kümmert. Da ich meine Zusage relativ spät bekommen habe hatte ich bei Abreise noch kein Studentenvisum. Es gibt aber auch die Möglichkeit ohne Visum einzureisen. Man bekommt dann ein Touristenvisum, das einem erlaubt 90 Tage in Hong Kong zu bleiben. Da es allerdings nicht erlaubt ist mit einem Touristenvisum zu studieren sollte man bevor die Vorlesungen beginnen einmal nach Macao oder Shenzen ausreisen, um sein Studentenvisum zu aktivieren. Vor der Abreise ist es zudem noch zu empfehlen sich gegen Hepatitis A und B sowie Typhus impfen zu lassen. Des Weiteren empfiehlt das Auswärtige Amt noch sich gegen Tollwut impfen zu lassen. The University of Hong Kong (HKU) Eine wichtige Voraussetzung um an der University of Hong Kong studieren zu können ist ein Toefel (max 88Pkt.) oder IELTS Test (max. 6). Diesen sollte man schon frühzeitig machen, wobei man auch noch die Möglichkeit hat diesen Nachweis nachzureichen. Nachdem man sich beworben hatte, wurde man noch zu einem Skypeinterview eingeladen. Das Interview dient allerdings nur dazu die Bewerber kennen zu lernen und ihre Motivation zu hinterfrage zum Beispiel warum man an der HKU studieren möchte. Ich konnte an der HKU den gleichen Schwerpunkt im Bereich Real Estate belegen wie in Deutschland. Daher habe ich mich für den Schwerpunkt Finance entschieden mit dem Abschluss Master of Science in Real Estate. Je nachdem ob man nur ein Auslandssemester oder das ganze Masterprogramm belegt gibt es unterschiedliche Wahlmöglichkeiten im Bereich Real Estate. Inhalt des Masterprogramms sind entweder 10 Kurse und zwei Wahlkurse oder 10 Kurse und eine Masterarbeit. Ich habe mich dafür entschieden zwei weitere Wahlkurse zu belegen. Im ersten Semester habe ich Research Methods, Economics for Professionals, Management Therory and Projects, Law for Real Estate sowie die beiden „Wahlkurse“ aus meinem gewählten Schwerpunkt Real Estate Finance und Real Estate Investment gewählt. Die Fächer, die alle in Englisch unterrichtet wurden, waren alle sehr umfangreich aber auch sehr interessant. Im Vergleich zu den Vorlesungen in Deutschland wird an der University of Hong Kong viel Eigenleistung und selbstständiges Lernen gefordert. Zudem gibt es in den meisten Fächern neben den Klausuren auch Hausarbeiten oder Zwischenklausuren unter dem Semester. Eine besondere Betreuung an der Universität gibt es allerdings nicht. Wenn man eine fachspezifische Frage hat, kann man sich aber direkt an den Professor oder einen Mitarbeiter des Lehrstuhls wenden. Überrascht war ich, dass 90% des Kurses aus Mainland China waren da ich mehr internationale Studenten erwartet hätte. Eine weitere Besonderheit im Vergleich zu meiner Universität in Deutschland ist, dass Halbzeitstudenten, die neben dem Studium noch arbeiten und daher nur drei Kurse pro Semester belegen sowie Vollzeitstudenten, die das ganze Masterprogramm in einem akademischen Jahr absolvieren, teilweise gemeinsam Vorlesungen haben. Daher sind diese Kurse meist abends von 18.30 bis 21.30 oder samstags. Die anderen Kurse finden nachmittags von 14.30- 18.30 statt. Da die Vorlesungszeit relativ lange ist, macht der Professor meist nach 1 oder 1,5 Stunden eine 10 minütige Pause. Unterkunft Eine bezahlbare und lebenswerte Unterkunft zu finden, ist eines der Hauptprobleme in Hong Kong. Es gibt die Möglichkeit sich für eine Residential Hall zu bewerben, jedoch hat man kaum eine Chance als Masterstudent eine Zimmer zu bekommen, da die Masterprogramme im Gegensatz zu den Bachelorprogrammen nicht vom Staat finanziert werden und daher Bachelorstudenten in den Halls bevorzugt werden. Zudem gibt es sehr viel mehr Bewerber als Plätze. Da die Wohnungsnot sehr groß ist, sollte man sich die Wohnung anschauen bevor man sie mietet, da man sonst eventuell eine sehr schlechte Wohnung erhält. Die Ansprüche und Vorstellungen sind in Hong Kong sehr viel geringer als in Deutschland, da die Wohnungen sehr knapp und daher auch sehr teuer sind. In Hong Kong angekommen habe ich in einem Hostel gewohnt. Die günstigsten Hostel sind in Kowloon im Chungking Mansion. In diesem Gebäude sind sehr viele Hostel. Die Zimmer sind sehr klein und es gibt auch Kakerlaken. Daher würde ich diese Hostels nicht unbedingt empfehlen. Wenn man allerdings nur kurze Zeit in einem Hostel ist und nicht so viel Geld zahlen möchte kann man die Zeit in dem Hostel auch als eine Erfahrung betrachten und ein paar Nächte dort schlafen. Über das Portal „Easyroommate“ habe ich zuerst versucht ein Zimmer in einer WG zu finden. Diese Wohnungen sollte man sich jedoch auch auf alle Fälle anschauen, da manche Wohnungen auch von Schimmel befallen oder sehr dreckig waren. Nach einer Woche hatte ich relativ schnell eine Wohnung über einen Makler (Cityloft) gefunden. In Hong Kong betragen die Maklergebühren die Hälfte oder ein Viertel der Monatsmiete. Daher würde ich raten einen Makler zu nehmen um eine Wohnung zu finden. Mein Zimmer war ca. 12 qm groß inklusive Bad und Küche. Wobei die Küche aus einer Herdplatte, einer Mikrowelle und einem Kühlschrank bestand. Egal ob man ein WG-Zimmer oder Einzelzimmer mietet, bei einer Zimmergröße von ca. 9-15 Quadratmetern muss man mit circa 500-700 Euro Warmmiete auf Hong Kong Island oder auch Kowloon, rechnen. Wenn man an der University of Hong Kong studiert ist es sinnvoller auf Hong Kong Island zu leben, da die Universität sich dort befindet. Tagsüber ist es zwar kein Problem mit der Metro (MTR) von Kowloon nach Hong Kong Island zu fahren, jedoch am späten Abend ist es allerdings nur noch mit dem Taxi möglich was die Taxifahrer auch gerne, obwohl es illegal ist, ausnutzen und sehr hohe Preise verlanden. Im Allgemeinen ist das Taxi fahren jedoch sehr günstig in Hong Kong. Das Leben in Hong Kong Hong Kong hat circa 7 Millionen Einwohner auf 1085 Km². Wobei die meisten Menschen auf Hong Kong Island und in Kowloon pro Quadratmeter leben. Weniger besiedelt hingegen sind die New Territories. Das Stadtbild von Hong Kong ist durch die atemberaubende Skyline gekennzeichnet. Ein Wolkenkratzer nach dem anderen ragt in Hong Kong in die Höhe. Flache Gebäude oder Einfamilienhäuser kann man in Hong Kong vergeblich suchen. Teilweise sind die Hochhäuser sehr modern. Vor alles die Shopping Malls sind sehr modern und architektonisch Sehenswert. Die Fassaden der Wohnhäuser sind allerdings meistens von den nach außen sichtbaren Klimaanlagen geprägt. Besonders in Kowloon, wo viele Einheimische wohnen (z.B. Mong Kok) und die Mieten auch günstiger sind, sehen die Häuser eher heruntergekommen aus. Zudem gibt es in Hong Kong auch sehr viel Sozialbau da die Mieten so teuer sind und sich viele Menschen die teuren Mieten nicht leisten können. Oft leben mehrere Menschen auf sehr engem Raum zusammen und auch die Kinder verlassen ihr Elternhaus zumeist erst dann wenn sie heiraten. Generell ist die Spanne zwischen Arm und Reich sehr groß in Hong Kong. Das merkt man auch wenn man durch die Stadt läuft. Auto fahren in Hong Kong ist sehr teuer. Daher nehmen die meistens Leute öffentliche Verkehrsmittel. Jedoch sieht man auch vergleichsweise sehr viele hochpreisige Luxusautos. Auch die Shoppingmalls und Einkaufsstraßen sind von Luxusmarken wie Gucci, Prada und Co. geprägt. Generell ist Hong Kong jedoch ein Shoppingparadies für alle Preisklassen. Das Leben in Hong Kong habe ich als aufregend und spannend empfunden. Hong Kong Island ist mehr westlich als Kowloon. Jedoch gibt es auch auf Hong Kong Island Stadtteile die eher von der chinesischen Kultur geprägt sind. Ich habe in Sheung Wan gelebt. Sheung Wan ist relativ nah an der Universität gelegen(ca. 30 min zu Fuss/15min mit dem Bus) ist aber trotzdem noch an die Metro angeschlossen. Da die Universität auf einem Berg gelegen ist gibt es dort leider noch keinen Anschluss zur Metro. Sheung Wan ist eher chinesisch geprägt. Es gibt viele kleine Restaurants beziehungsweise Garküchen in denen man für günstiges Geld die chinesische Küche genießen kann. Das Essen ist aber keinesfalls mit dem chinesischen Essen in einem deutschen chinesischen Restaurant zu vergleichen. Hauptsächlich gibt es Reis mit Fleisch oder Fisch. Das Fleisch wird jedoch meistens mit Knochen serviert. Wenn man allerdings verschiedene Gerichte ausprobiert und sich auf die etwas andere Küche einlässt kann man auch sehr lecker essen. Generell ist es fast günstiger immer essen zu gehen, da die westlichen Lebensmittel in Hong Kong sehr teuer sind. Vor allem Milch und Käse. Ein günstiger Scheiblettenkäse, der in Deutschland ca. 99 cent kostet, kostet in Hong Kong circa 3 Euro. Auch Salat ist um einiges teurer als in Deutschland. Wenn man allerdings ortsübliche Lebensmittel kauft ist es etwas günstiger. Auch typische Speisen kann man schon für circa 3 Euro in einem Restaurant erhalten. Wenn man westlich Essen gehen möchte kann man das sehr gut im Stadtteil Soho. Dieser Teil auf Hong Kong Island ist bekannt für sein nettes Flair mit vielen Bars und westlichen Restaurant. Jedoch ist das Wohnen und Essen dort viel teurer als beispielsweise in Sheung Wan.