SPEKTRUM 1 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Transcription
SPEKTRUM 1 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH I/10 Schwerpunktthemen Neue Technologien und Verfahren sorgen für Prozesssicherheit Amplifier für die Heeresflieger Sea Lynx MK88A Cockpit Procedure Trainer für die Deutsche Marine Übersetzungsportal für die Volkswagen AG 2 & 3 SPEKTRUM I/10 Das zurückliegende Jahr war für die ESG-Gruppe trotz der weite Teile der Realwirtschaft belastenden Auswirkungen der globalen Wirtschaftsund Finanzkrise erneut erfolgreich. Gemeinsam mit unseren über 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich und den USA haben wir es geschafft, unsere ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen. Basis dieses Erfolges war das konsquente Festhalten an unserer Strategie der Investition in Innovation und die Entwicklung richtungsweisender Technologien trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sowie der Ausbau des besonderen Vertrauensverhältnisses zu unseren Kunden unterschiedlichster Branchen. Auf diesen Erfolg, den alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem besonderen Engagement, ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Innovationskraft erzielt haben, können wir stolz sein. Die strategischen Weichenstellungen in Zeiten der Krise geben uns den entscheidenden Schwung, um die Zukunft mit unseren herausragenden Kompetenzen in den Bereichen System-Engineering, Informations- und Kommunikationstechnologie, Logistik und Product Support proaktiv gestalten zu können. Die ESG wird sich auch weiterhin mit Spitzentechnologien in den Dienst ihrer Kunden stellen, um dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Lösung von Zukunftsfragen und damit zusammenhängender Herausforderungen zu leisten. Dabei werden insbesondere Technologien wie „Embedded Systems 2.0“ beziehungsweise „Cyber Physical Systems“ (untereinander und mit der Umwelt vernetzte Softwaresysteme) eine wesentliche Rolle spielen, da sie die Grundlage für eine effiziente, effektive und vor allem auch sichere Vernetzung von Elektroniksystemen bilden. Gleichwohl die Entwicklung derartiger Systeme noch am Anfang steht, zeichnet sich bereits jetzt eine Vielzahl von Chancen ab, um Lösungsbausteine für Zukunftszenarien beispielsweise im Rahmen zunehmender Urbanisierung und Automatisierung, wachsender Verkehrsaufkommen, komplexer werdender Logistikprozesse, knapper werdender Ressourcen sowie größer werdender Sicherheitsanforderungen zu realisieren. Die Sicherheit von Prozessen und Lösungen sowie deren Transparenz, Effektivität und Effizienz hat für die ESG seit jeher eine besondere Bedeutung – dies spiegelt sich auch in den Beiträgen zu unterschiedlichen zivilen und militärischen Erfolgsprojekten in dieser Ausgabe unseres Unternehmensmagazins wider. Ich wünsche Ihnen einen ebenso erfolgreichen Start in das neue Jahrzehnt und nun viel Vergnügen bei der Lektüre der ersten „Spektrum“-Ausgabe dieses Jahres. Gerhard Schempp, im März 2010 INHALTSVERZEICHNIS 3 ....................................... Neue Technologien und Verfahren sorgen für Prozesssicherheit Die ESG ist Experte für technologiebasierte Sicherheit 5 ....................................... Amplifier für die Heeresflieger Die ESG integriert verbesserten Flugreglerverstärker für CH-53G/GS 7 ....................................... Sea Lynx MK88A Cockpit Procedure Trainer für die Deutsche Marine CPT: Modulares Ausbildungsmittel für die Marine 9 ....................................... Talent-Management – Potenziale binden, pflegen und für die ESG gewinnen 10.................................. ESG startet Produktivbetrieb für Übersetzungsportal der Volkswagen AG 12.................................. Kurzmeldungen Neues aus dem Unternehmensverbund 15.................................. ESG International English Summary IMPRESSUM Herausgeber ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. +49 89 9216-2850, www.esg.de Verantwortlich für den Inhalt Ulrich-Joachim Müller (UJM), Unternehmenskommunikation Mitarbeiter dieser Ausgabe Torsten Damberg (TD), Elisabeth Enöckl (EE), Dr. Jörg-Otto Hartz (JH), Dr. René Knorr (RK), Patrick Köhler (PK), Julia Legge (JL), Claudia Negele (CN), Dr. Sonja Sulzmaier (SS), Hans-Georg Wein (HW), Walter Wurzinger (WW) Gestaltung ESG-Grafik-Abteilung Druck Seismografics JK GmbH, Unterschleißheim Auflage 2500 Fotos Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders angegeben. Umschlagbild: Fotolia Bild: Fotolia Neue Technologien und Verfahren sorgen für Prozesssicherheit Die ESG ist Experte für technologiebasierte Sicherheit In den vergangenen Ausgaben unseres Kundenmagazins konnten Sie zum Leitthema „Technologiebasierte Sicherheit“ vieles über die Leistungen der ESG im Umfeld der Daten- und Netzwerk-Sicherheit sowie zu Sicherheitsfunktionen zur Erhöhung des Situationsbewusstseins erfahren. Im folgenden Artikel widmen wir uns der Sicherheit von Prozessen. Um anspruchsvolle Kundenanforderungen zu erfüllen, die steigende Komplexität der Systeme zu beherrschen, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten sowie den Return on Investment zu steigern, richten Unternehmen ihr Augenmerk vermehrt auf die Prozesssicherheit. Qualita- tiv hochwertige Prozesse sind eine Voraussetzung zur Vermeidung von nachträglichem Mehraufwand und damit verbundenen Kosten. So zeigt die „Rule of ten“, dass diese Kosten mit jeder weiteren Phase innerhalb eines Prozesses, in der ein Fehler erkannt und beseitigt wird, um den Faktor 10 ansteigen. Solide Prozesse helfen die Qualität zu steigern, Fehler frühzeitig zu erkennen und die Prozesssicherheit zu gewährleisten. Somit ist die Prozesssicherheit eine der wesentlichen Grundlagen für die Einhaltung von Kosten- und Zeit- sowie Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen und damit für den Erfolg eines Projekts. Bei Prozesssicherheit geht es zunächst um „fehlerfreie Prozesse“, also die Einhaltung von vorab definierten Anforderungen. Die wesentliche Voraussetzung, um die Einhaltung der definierten Anforderungen innerhalb der Prozesse überprüfen zu können ist Prozesstransparenz. Erst diese erlaubt ein entsprechendes Monitoring sowie eine situationsgerechte Steuerung von Prozessen. Ein Beispiel für Prozessoptimierung im Sinne von Transparenz und klar definierten Prozessschritten stellt das von der ESG bei IT-Entwicklungsvorhaben durchgängig genutzte V-Modell XT dar. Das V-Modell XT (eXtreme Tailoring) beschreibt detailliert, welche Schritte zu welchem Zeitpunkt von welchem Beteiligten innerhalb eines Projekts durchzuführen sind und verhilft dadurch gerade bei komplexen Vorhaben zu Handlungssicherheit und Transparenz. Das V-Modell gilt mittlerweile als Entwicklungsstandard für alle zivilen und militärischen Vorhaben des Bundes. Um das Thema Prozesssicherheit umfassend beherrschen zu können, bedarf es einer ganzheitlichen Heran- gehensweise, die bei der Zieldefinition startet, entsprechende Prozess- und Potenzialanalysen sowie Maßnahmen zur Prozessentwicklung und den RollOut definiert. Die Nachhaltigkeit dieser Einzelmaßnahmen muss durch ein operatives Coaching sichergestellt werden. Die ESG hält hier bewährte Methoden für Prozessanalyse, ‑verbesserung, ‑rollout und ‑coaching bereit. Sie berät ihre Kunden nicht nur beim Aufsetzen des Prozessmanagements, sondern unterstützt auch bei der Umsetzung durch Coaching oder geeigneten Bewertungsverfahren – mit speziell dafür ausgebildetem Personal, beispielsweise für CMMIAppraisals oder Automotive SPICEAssessments. Die ESG hat im Automobilumfeld langjährige Erfahrung in Fragen der Prozesssicherheit und ist kompetent in der Prozesseinführung und ‑durchführung nach CMMI beziehungsweise Automotive SPICE. CMMI 4 & 5 SPEKTRUM I/10 Transportauftrag in SAP Anmeldung LKW per Internet Erfassung LKW am Tor mit RFID Prüfung des Personals m. Biometrie Prüfung Gespann Integration von RFID-Technologie zur Erfassung und Verfolgung aller LKWs im Werk Identifikation des Personals durch Biometrie Ausfahrt: Verlassen des Werks Beladung an Abfüllstelle Taraverwiegung Einfahrtsfreigabe Prozesstransparenz und Supply-Chain Security durch RFID, Biometrie und smart card steht für Capability Maturity Model Integration, eine Familie von Referenzmodellen für Produktentwicklung, Produkteinkauf und Serviceerbringung. Ein CMMI-Modell ist eine systematische Aufbereitung bewährter Praktiken, um die Verbesserung einer Organisation zu unterstützen. Automotive SPICE steht für Software Process Improvement and Capability Determination und ist eine domänenspezifische Variante des internationalen Standards ISO/IEC 15504 (SPICE), deren Zweck die Bewertung der Leistungsfähigkeit der Entwicklungsprozesse von Steuergerätelieferanten in der Automobilindustrie ist. Weitere bedeutende Erfolgsfaktoren im Zusammenhang mit Prozesssicherheit sind: das aktive Einfordern der Einhaltung aller definierten Prozessdeterminanten, die Übersetzung der ProzessVorgaben in die Sprache der Entwickler sowie die Anpassung der Prozesse auf die unterschiedlichen Anwendungsbereiche – „Tailoring“, das operative Coaching der Entwickler im Projekt, um den Nutzen direkt wirksam werden zu lassen sowie die Bereitstellung von BestPractice-Beispielen und Templates. Die beschriebene strukturierte Vorgehensweise der ESG sorgt für Prozesstransparenz und ‑sicherheit. Von der ESG im Forschungsprojekt SASHA (Safety Check of Automotive Software & Hardware Architecture) modellierte Entwicklungsprozesse sorgen dafür, dass Anforderungen über verschiedene Systemebenen und Partner der automobilen Wertschöpfungskette (Chiphersteller, Zulieferer, Tool-Anbieter, Automobilhersteller) ausgetauscht werden. Durch die Ergebnisse des Projekts werden klassische Entwicklungsprozesse im Automotive-Bereich um die Anforderungen der Safety-Standards (ISO DIS 26262) ergänzt und sorgen so für Prozess sicherheit. Bei der Prozessmodellierung kann darüber hinaus die Berücksichtigung des Einsatzes von neuen Technologien ganz neue Herangehensweisen ermöglichen. Die ESG hat hier beispielsweise bei Kunden aus der Chemiebranche durch Integration von neuen Technologien die Prozesstransparenz und ‑sicherheit von Lieferketten erhöht und damit die Prozesseffizienz nachhaltig verbessert. So bieten Auto-ID- und Ortungstechnologien wie RFID, GPS, GSM, biometrische Verfahren oder smart cards zusätzliche Möglichkeiten im Bereich der Prozessmodellierung, um die End-to-endKontrolle sowie die Rückverfolgbarkeit von Prozessen und damit deren Transparenz und Sicherheit zu erhöhen. Personen, Fahrzeuge oder Objekte können authentifiziert beziehungsweise eindeutig identifiziert werden wo- durch nicht nur die Prozesssicherheit im obigen Sinne gewährleistet wird. Die Erhöhung der Sicherheit ist hier nur ein Aspekt – ganz nebenbei kann durch Prozessautomatisierung die Effizienz gesteigert werden. Die ESG konnte für einen internationalen Chemiekonzern die durchgängige Überwachung der in der obigen Abbildung dargestellten Prozesssegmente erreichen. Mit dem Einsatz von Biometrie und RFID-Technologie auf der Grundlage eines ausgefeilten Stammdatenkonzepts für Fahrer und Fahrzeuge wird automatisch die Zeit an Toren und Waagen sowie an betrieblichen Melde- und Ladestellen erfasst. Auf den daraus resultierenden Daten setzt ein durchgängiges KPI-Monitoring zur Einleitung weiterer Maßnahmen der Prozessoptimierung auf. Das System leistet durch die eineindeutige Identifizierung von Fahrer und Fahrzeug einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit auf dem Gelände von Industrieparks und großen Logistikzentren, da es unerlaubte Transporte sowie nicht-authorisierten Zutritt auf das Gelände verhindert. Den zuständigen Mitarbeitern an den Toren, Betrieben und der Standortlogistik sowie ausgewiesenen Key-Usern ist per Anzeigeund Bedienelementen die kontinuierliche Beobachtung und Steuerung des Transportprozesses möglich. Die neu hinzugewonnene Prozesstransparenz und die automatische Registrierung von Fehlern und Störungen optimieren die Prozesssicherheit. Die ESG stellt in diesem Umfeld modulare Supply-Chain Solutions wie beispielsweise die Lösungen SuCESTransport und SuCES-Telematics bereit, die kundenspezifisch angepasst werden und eine End-to-End-Prozesskontrolle ermöglichen. Das Thema Prozesssicherheit hat auch bei dem Tochterunternehmen ESG Consulting GmbH eine herausragende Bedeutung, da die Schwerpunkte des Portfolios der ESG Consulting Projekt- und Technologiemanagement sowie Sicherheitsmanagement sind. Die Leistungen reichen dabei von der Erstellung individueller Sicherheitskonzepte und ‑strategien, Sicherheits-/Risiko- und Safety-Analysen, über Risikomanagement und externes Sicherheitscontrolling, Entwicklung und Umsetzung von Sicherheits-Richtlinien, ‑Standards und ‑Verfahren bis hin zur Auditierung der Sicherheits-Infrastruktur. Sie adressiert als Beratungsunternehmen ganzheitlich das Thema Corporate Security inklusive IT-Sicherheit und bietet dort gezielt Know-how-Transfer zwischen Ansätzen der Industrie und der deutschen Behördenlandschaft unter Berücksichtigung der Machbarkeit aus technologischer und ökonomischer Perspektive. Diese Leistungsfähigkeit konnten die ESG und die ESG Consulting in zentralen Projekten und Programmen im Bereich Sicherheitsmanagement unter Beweis stellen. Beispiele hierfür sind die Sicherheitsberatung für den digitalen Behördenfunk oder das im Rahmen des Projektes „IT Sicherheit Interimsbetrieb“ erstellte IT-Sicherheitskonzept inklusive des gesamten Notfallmanagementkonzeptes. Die ESG verfügt über langjährige Erfahrungen und eine umfassende Expertise im Bereich der technologiebasierten Sicherheit. Durch den Einsatz von erprobten Verfahren und neuen Technologien sorgt sie für Prozesssicherheit und damit auch dafür, dass Projekte in-time, in-cost, in-quality und in-security umgesetzt werden. (CN, SS) Amplifier für die Heeresflieger Die ESG integriert verbesserten Flugreglerverstärker für CH-53G/GS nach innen mit einem Abschirmgehäuse abgetrennt. Den grundsätzlichen Aufbau des neuen AFCS-Amplifiers zeigt die folgende Abbildung mit Beschreibung: Nick-/Rollplatine 1 Nick-/Rollplatine 2 Höhenplatine Gierplatine (inkl. Synchronisier-Modul) Netzteilplatine (zweikanalig) Filterplatine CH-53 im Flug mit neuem Flugreglerverstärker Mit der erfolgreichen Waffensystemverträglichkeitserklärung im Dezember 2009 schließt die ESG das Amplifier Improvement Programm für das Waffensystem CH-53G/GS der Heeresflieger ab. Mit dem durch den Amplifier verbesserten Automatic Flight Control System (AFCS) verfügen die Heeresflieger für ihren Mittleren Transporthubschrauber (MTH) über ein allen Anforderungen an die Flugsicherheit gerecht werdendes System, das eine Nutzungsdauerverlängerung der CH-53G/GS für die kommenden Jahre wesentlich unterstützt. Im Jahr 2007 wurde die ESG vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) beauftragt, einen den neuesten Ansprüchen genügenden Flugreglerverstärker zu entwickeln, zu integrieren und zu betreuen. Aufgaben des Flugreglerverstärkers: Der Flugreglerverstärker CH-53G/ GS ist die zentrale Steuereinheit der Flugregelanlage des Hubschraubers. Er verarbeitet alle Sensor- und Messgebersignale, die der Flugregelanlage zugeordnet sind. Der Verstärker modifiziert, formt, summiert, verstärkt und erzeugt Ausgangssignale, die auf die Flugsteuerung aufgeschaltet werden und dadurch mit auf die Verstellung der Steuerflächen und Steuerglieder des Hubschraubers einwirken. Die bei Änderung der Fluglage vom Flugreglerverstärker gelieferten Korrektursignale bewirken die Einhaltung einer vorgewählten Fluglage im Nick- und Rollkanal, einer Flughöhe im Höhenkanal und/oder eines vorgewählten Steuerkurses im Gierkanal. Aufbau des neuen AFCS-Amplifiers: Der neue AFCS-Amplifier CH-53G/ GS besteht aus einem AluminiumGehäuse, in das die austauschbaren Baugruppen integriert sind. Der abschraubbare Deckel erlaubt den Zugang zu den vier Elektronikplatinen, der Mutterplatine – die die internen Verbindungen ermöglicht – und den Steckverbindern, die die Mutterplatine mit der Fronteinheit verbindet. Die Fronteinheit ihrerseits besteht aus der eigentlichen Frontplatte mit den eingelassenen Steckvorrichtungen und der Statusanzeige sowie der angeschraubten Filter- und Netzteilplatine. Aus EMV-Gründen ist die Fronteinheit Die Nick-/Rollplatinen 1 und 2 sind voll austauschbare, redundante Baugruppen. Nach deren Tausch ist lediglich ein erneuter Abgleich (Trimmung) erforderlich. Die elektrische Verbindung der Elektronikbaugruppen untereinander erfolgt über entsprechende Kartensteckverbinder mit der Mutterplatine. AFCS-Amplifier Projektablauf: Im Jahre 2007 wurde das Projekt mit Identifikationsflugversuchen zur Aufnahme der Schnittstellenparameter des alten Flugreglerverstärkers gestartet. Innerhalb eines guten Jahres wurden nach PDR (Preliminary Design Review)/CDR (Critical Design Review) und den Engineeringtests die ersten Integrationstests am Schulungsrig sowie an den Ausbildungshubschraubern der Technischen Schule der Luftwaffe 3 (TSLw) in Faßberg durchgeführt. Im Anschluss durchliefen die Prototypen des neuen AFCSAmplifiers erfolgreich die geforderten Qualifikationstests nach den Luftfahrtrichtlinien und MIL-Standards. Das Projekt umfasste folgende Teilaufgaben: Neuentwicklung neuer Amplifier CH-53G/GS (V/1AMP) Identifikationsflüge mit altem Flugreglerverstärker Entwicklung des neuen Amplifiers Entwicklung Abgleicheinheit Qualifikation des neuen Amplifiers/Testsystem und der Abgleicheinheit Integration des neuen Amplifiers Flugversuch zur Waffen systemverträglich keitserklärung Serienanteil (V/2AMP) Dokumentationanpassungen Geräteinstandsetzungskonzept für neuen Amplifier Ausbildung zum neuen Amplifier Automatischer Fertigungs tester für neuen Amplifier Serienfertigung 80 EA Flugreglerverstärker Serienfertigung 17 EA Abgleicheinheiten Serienfertigung 20 EA TULB für neuen Amplifier Aus Flugsicherheitsgründen mit dem Hintergrund des schnellen Austauschs der bestehenden Flugreglerverstärker war im Gesamtprojekt ein sehr hoher Zeitdruck vorhanden. Als Maßnahme zur Zeitreduzierung wurden die Qualifikation sowie die Nachweisführung schon von Beginn an auf mehreren Prototypen geplant und durchgeführt. Auf zwei Prototypen wurden die Gerätequalifikationen wie zum Beispiel Vibration, Schock, Temperatur etc. erfolgreich durchgeführt. Mit einem dritten Prototypen wurden die Flugversuche vorbereitet und durchgeführt. Die vier Bauzu- 6 & 7 SPEKTRUM I/10 Ausbildung Lehr- und Spitzenpersonal stände des Waffensystems CH-53G/ GS (CH-53GS mit SdE (Sicherstellung der Einsatzbereitschaft), CH-53G(IFR) mit SdE, CH-53G(IFR) ohne SdE und CH-53G ohne SdE) beeinflussten das Projekt zusätzlich stark in der Nachweisführung und Zulassung. Die ersten Boden- bzw. Flugversuche mit dem neuen Amplifier wurden auf dem Muster CH-53GS beim Unterauftragnehmer Fa. Eurocopter Deutschland (ECD) durchgeführt. Die weiteren Flugversuche zur Nachweisführung wurden aus organisatorischen Gründen mit Unterstützung der WTD 61-ML (Leiter des Musterprüfwesens für Luftfahrtgerät der Bundeswehr bei der WTD 61 Manching) und des Mittleren Transporthubschrauber-Regimentes 25 in Der neue Amplifier Laupheim positiv in der Truppe durchgeführt. Innerhalb von 7 Tagen führte das Team, bestehend aus einem Testpiloten der WTD 61, einem Piloten der Truppe, der Prüfgruppe mit dem Musterzulasser der WTD 61 sowie dem Begleitteam der Firma Honeywell und der ESG vier Nachweisflüge auf dem Waffensystem CH-53G durch. Im Laufe der Projektzeit bildete sich um die ESG ein sehr kompetentes Team aus den Bereichen des BWB, der WTD 61-ML, des WaSysKdo Lw II 6, der Truppe wie TSLw 3 mit den Regimentern 15 Rheine und 25 Laupheim sowie dem Unterauftragnehmer Honeywell. Für die Instandsetzung wurde zusätzlich zum neuen Amplifier ein automatisches Testsystem entwickelt, das mit den Prototypen aufgebaut und qualifiziert wurde. Dieses Testsystem wurde so entwickelt, dass es im Anschluss für die Instandsetzung eingesetzt werden kann. Für einen möglichen Truppeneinsatz des Testsystems wurden die Anforderungen von Beginn an mit berücksichtigt. Für Justierarbeiten am neuen AFCS-Amplifier zur Anpassung im Gesamtsystem der AFCS-Anlage des Hubschraubers wurde eine Abgleicheinheit aus einem Rugged Notebook aufgebaut. Dieser Abgleich wird zukünftig elektronisch durchgeführt. Bisher mussten die alten Flugreglerverstärker ausgebaut, abgeglichen und wieder eingebaut werden. Dieser Arbeitsaufwand entfällt nun in der Truppe bei einem Wechsel des neuen Übergabe des Amplifiers an die Truppe Amplifiers. Dies ist eine Beispiel dafür, dass die ESG mit ihrer Erfahrung ein Gerät für die Truppe entwickelt hat. Dabei wurden nicht nur die Flugsicherheitsaspekte berücksichtigt, sondern auch die Handhabung floss in die Entwicklung mit ein. Zur Truppeneinführung des neuen AFCS-Amplifiers führte die ESG Maßnahmen zur Herstellung der Einsatzbereitschaft (HdE) durch. Dazu gehörte die gesamte Dokumentation für die Instandhaltung und Wartung mit einem Geräteinstandsetzungskonzept. Weiter leitete die Fa. ESG die Ausbildung für das Lehr- und Spitzenpersonale an der Technischen Schule der Luftwaffe (TSLw 3) in Faßberg am Ausbildungsrig und Hubschrauber CH-53. Der erfolgreiche Abschluss des Projektes ist ein weiterer Beleg für die Leistungsfähigkeit der ESG als Spezialsystemfirma im Bereich Entwicklung, Integration, Qualifikation, Zulassung und Product Support für sicherheitskritische Systeme im Bereich der Luftfahrt. Innerhalb dieses Projektes, das aufgrund seiner Komplexität sehr fordernd für alle Beteiligten war, zeigte sich erneut, dass neben dem technologischen Know-how, die Teamarbeit und das gegenseitige Vertrauen wesentliche Bestandteile des Erfolges sind. Dies betonte auch der Kommandeur des Mittleren Transporthubschrauber-Regimentes 25, Oberst Hans-Christoph Specht, bei seiner Ansprache anlässlich der Übergabe in Laupheim. Dabei würdigte er die ESG als besonders verlässlichen Partner. (WW) Sea Lynx MK88A Cockpit Procedure Trainer für die Deutsche Marine CPT: Modulares Ausbildungsmittel für die Marine Für die Aus- und Weiterbildung von fliegendem Personal gibt es eine abgestufte Reihe von Ausbildungsmitteln, angefangen vom Studium speziell erstellter Ausbildungsunterlagen bis hin zu einem Full Flight Simulator auf einer Bewegungsplattform. Ein Glied dieser Kette bilden die Verfahrenstrainer / Cockpit Procedure Trainer (CPT) sowie die Part Task Trainer. Ein CPT dient in erster Linie dem Erlernen des Umgangs mit den verschiedenen Systemen und Bedienelementen des Hubschraubers in unterschiedlichen Situationen und nicht dem eigentlichen Fliegen des Hubschraubers. Die ESG hat im Auftrag des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) einen Cockpit Procedure Trainer für den Bordhubschrauber Sea Lynx MK88A entwickelt. Dieser wurde im Januar 2010 durch das BWB und das Marinefliegergeschwaders 3 (MFG 3) in Nordholz abgenommen. Da damit alle Meilensteine gemäß Vertrag erfüllt wurden, konnte das System nun an den Kunden, die Ausbildungsstaffel des MFG 3, übergeben werden. Der Bedarf einen CPT erstellen zu lassen entstand aus der Notwendigkeit, neben dem zur Zeit noch in den Niederlanden befindlichen Full Mission Flight Simulator über eine weitere simulationsgestützte Ausbildungsmöglichkeit vor Ort zu verfügen. Daneben wird ab dem Jahr 2009 die Sea Lynx mit einem Avionik-Upgrade inklusive neuer Funkgeräte ausgestattet. Das Erlernen der Bedienung dieser Komponenten sollte daher auch gleich im neuen CPT erfolgen. Der CPT wurde daher so entworfen, dass der Schwerpunkt unter anderem auf der realitätsnahen Nachbildung dieser Komponenten liegt. Er besteht im Kern aus den beiden wesentlichen Komponenten Cockpit-Modul und Instructor Operating Station (IOS). Das Cockpit-Modul bildet mit Hilfe von sieben berührungsempfindlichen Bildschirmen (TouchScreen-Monitore) das Cockpit des Original-Hubschraubers nach. Hierbei wurde eine Anordnung gewählt, die hinsichtlich Position und Größe annä- hernd dem nachzubildenden Cockpit entspricht. Auf der Basis dieser berührungsempfindlichen Bildschirme werden alle für die Ausbildung notwendigen Ein- und Ausgaben ermöglicht. Die visuelle Nachbildung des Cockpits erfolgte auf der Basis von Photos des Original-Hubschraubers. Diese wurden dynamisiert, so dass nach Berührung die richtige Anzeige des Systems erfolgt. Somit ähnelt er prinzipiell den im Handel verfügbaren Flugsimulatoren. Beim Sea Lynx CPT wurde auf die naturgetreue Nachbildung der Flugsteuerungselemente verzichtet. Die Taster an den Griffen wurden durch farblich kodierte Tastaturen vor den Piloten ersetzt. 8 & 9 SPEKTRUM I/10 Abbildung 1: CPT-Cockpit-Modul Die Ausbildung der Flugschüler erfolgt in zwei unterschiedlichen Modi: Dem Lehrer-Schüler-Modus und dem durch den Schüler selbstgesteuerten Modus. Im ersten Fall wird die Simulation durch einen Fluglehrer an der IOS gesteuert. Hier werden vorprogrammierte Missionen gestartet, angehalten beziehungsweise beendet. Alternativ kann die Bedienung bei Abwesenheit des Lehrers auch durch einen Schüler im selbstgesteuerten Modus erfolgen. Hierbei werden jedoch durch Einschränkung der Zugriffsrechte dem Schüler nicht alle Steuerungs- und Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Damit sich der Ausbilder für Erklärungen hinter die Schüler setzen kann, verfügt das System zusätzlich über eine tragbare Miniaturausgabe der IOS auf der Basis eines Tablet-PCs. Damit lässt sich die Simulation steu- Abbildung 3: Systemschaltbild für Fuel Abbildung 2: Arbeitsplatz des Fluglehrers (IOS) ern, der Ausbilder kann beispielsweise die Position verändern oder Fehler einspielen. Neben der eigentlichen Cockpitdarstellung sind zusätzliche Monitore links und rechts am Cockpit-Modul angebracht. Diese stellen zusätzliche Informationen zu den Hubschraubersystemen dar (vgl. Abbildung 3). Der Schüler kann anhand von dynamischen Schaubildern die Eigenschaften der einzelnen Systeme bildlich nachvollziehen. Als Beispiel sei hierfür das Kraftstoffsystem genannt. Hier werden die aktuellen Füllstände der Tanks, die Fließvorgänge zwischen den unterschiedlichen Tanks sowie der Zustand der Pumpen symbolisiert. Entwurfsgrundlage dieser Schaubilder war die Zusammenführung aller zu einem System gehörenden Schalter und Anzeigen und die Symbolisierung deren Verknüpfungen. Nach Abschluss einer Lerneinheit kann an der IOS ein Debriefing der geflogenen Mission erfolgen. Eine wesentliche Komponente des Procedure Trainers ist daher die Aufzeichnung aller Ein- und Ausgaben. Zur Auswertung durch den Fluglehrer dient zusätzlich die automatische „Prozeduren-Überwachung“, bei der geprüft wird, inwieweit sich die Piloten an vorgegebene Abläufe im Cockpit gehalten haben. Ein Beispiel hierfür ist die Engine-Fire-Checkliste. Unter Verwendung eines „Prozeduren-Editors“ ist es dem Nutzer möglich, zusätzliche eigene Prozeduren bis hin zu ganzen Missionen zu erstellen. Um den Schüler auf Ausnahmesituationen vorzubereiten, sind 200 vordefinierte Systemfehler, so genannte „Malfunctions“, verfügbar. Diese können sowohl durch den Ausbilder manuell gesetzt oder auch automatisch durch vordefinierte Randbedingungen (beispielsweise Erreichen einer Höhe oder Drücken eines Schalters) ausgelöst werden. Dadurch ist es möglich, dass alle relevanten „Normal Procedures“ sowie spezielle „Emergency Procedures“ eingeübt werden können. Zum Üben des taktischen Einsatzes der Sea Lynx verfügt der CPT zusätzlich über ein Szenario-Tool. Es erlaubt die Erstellung und das Abspielen von komplexen taktischen Szenarien beispielsweise zur U-Boot-Jagd mit Torpedos oder zum Einsatz der Anti-Schiffs-Lenkwaffe „Sea-Skua“. In dem Tool können eine Vielzahl von Über- und Unterwasserfahrzeugen sowie Flugzeuge und Hubschrauber eingesetzt werden. Es ermöglicht die Erstellung von Regeln zur Interaktion der einzelnen Fahrzeuge miteinander. Während der Simulation können die Fahrzeuge an der IOS durch den Lehrer beeinflusst werden (Änderungen von Geschwindigkeit, Richtung etc.). Zur Vorbereitung der Simulationsstunden im CPT dienen zusätzlich die Sea Lynx Part Task Trainer (PTT). Hierzu wurden Laptops mit einer angepassten Version der Simulationssoftware ausgestattet. Im PTT können dieselben Schalter und Panels wie im CPT mit der Maus bedient werden. Zusätzlich verfügt der PTT noch über eine CBT-Komponente, die sich parallel zur Simulation betreiben lässt. Der CPT wurde in einen für die Ausbildung angepassten Doppelcontainer integriert. Im Entwurf wurde der CPT für eine Laufzeit von 15 Jahren ausgelegt. Durch seinen modularen Aufbau bietet er Potenzial für mögliche Erweiterungen, um auch zukünftig weitere Ausbildungsanforderungen des Nutzers, zum Beispiel in den Bereichen Navigation, Kommunikation und Aufklärung, realisieren zu können. Hervorzuheben ist in dem Projekt auch die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber (BWB) und dem Nutzer (MFG 3), um die Realisierung des CPT in dem engen Zeitrahmen vor der Einführung der Produktverbesserung in die Deutsche Marine durchführen zu können. (JH) Talent-Management – Potenziale binden, pflegen und für die ESG gewinnen Mitarbeiter aus Personalmarketing und Recruiting pflegen und binden externe Talente und Spezialisten, um sie zum passenden Zeitpunkt als neue Mitarbeiter zu gewinnen Die Zahl verfügbarer hochqualifizierter Spezialisten im Ingenieursbereich sinkt und alles deutet darauf hin, dass sich diese Situation auf dem Bewerbermarkt in der Zukunft weiter verschärfen wird. Die ESG setzt seit Jahren ihren Wachstumskurs erfolgreich fort und hat daher einen kontinuierlichen Bedarf an neuen Mitarbeitern. Dabei lässt sich bei Neueinstellungen ein Trend beobachten, bei dem der Anteil von Absolventen gegenüber Berufserfahrenen tendenziell sinkt. Ein Grund hierfür ist, dass die Anforderungen bezüglich der fachlichen Qualifikation, methodischer Fähigkeiten sowie der Persönlichkeit fortwährend steigen. Neben dem Fachwissen spielt zunehmend das spezifische BranchenKnow-how eine Rolle. Darüber hinaus werden Persönlichkeitseigenschaften und Softskills erwartet, die sowohl eine schnelle fachliche Einarbeitung als auch eine unkomplizierte persönliche Integration sicherstellen. Besondere Bedeutung liegt in der Fähigkeit der Mitarbeiter, in gemischten Teams zu arbeiten, sich auf neue Projekte, Situationen und Kunden einzustellen, stets bereit zu sein, sich weiter zu entwickeln, konstant hohe Leistung zu bringen, um dadurch den persönlichen wie auch den Unternehmenserfolg zu sichern. Nicht zuletzt wird von ihnen erwartet, dass sie der Markt- und Arbeitsrealität gewachsen sind, mit Konflikten umgehen, Belastungen aushalten, unter Zeitdruck arbeiten, schwierige Situationen meistern und Probleme schnell lösen können. Der in den Medien vielfach beschworene „Ingenieursmangel“ ist kein realer Mangel an der formalen Qualifikation, sondern ein Mangel bezogen auf die speziell geforderten Fähigkeiten und Fertigkeiten. Fazit: Die Anforderungen, die die ESG an ihre Mitarbeiter und somit auch an Bewerber stellen muss, sind ausgesprochen anspruchsvoll. Dadurch gestaltet sich die Suche nach dem passenden Kandidaten, der zum richtigen Zeitpunkt den Karriereeinstieg bei der ESG anstrebt, zunehmend herausfordernd. Personalberater, Wirtschaftsverbände und Interessensgruppen raten daher Unternehmen und Personalverantwortlichen in dieser „Mangelsituation“ häufig dazu, gute Köpfe auch dann einzustellen, wenn aktuell keine Stelle ausgeschrieben und vakant ist. Aus wirtschaftlicher Sicht ist dies jedoch nicht realisierbar – wenn auch vom Grundgedanken her durchaus verständlich. Vor diesem Hintergrund hat sich die ESG für einen zusätzlichen Ansatz entschieden: Um prinzipiell geeignete Bewerber umfassend zu betreuen, auch wenn sie aktuell nicht zu den ausgeschriebenen Projekten passen oder beruflich aktuell anderweitig gebunden sind, wurde nun ein System eingeführt, das der persönlichen Kontaktpflege zwischen Personalbereich und Kandidat dient. Der direkte und sehr persönliche Kandidaten-Kontakt durch einen Ansprechpartner aus dem Personalbereich hat zum Ziel, dem potenziellen Bewerber genau die persönliche Wertschätzung entgegenzubringen, die er sich von einem Unternehmen, das sich ernsthaft und langfristig für ihn interessiert, erwartet. Gerade im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter geht es darum, Kandidaten auch dann zu betreuen, wenn zunächst kein unmittelbarer Nutzen für das Unternehmen erkennbar ist. Bei manch neuer Stellenausschreibung fragen die anfordernden Fachgebiete, ob der Personalbereich nicht „einige gute Bewerber in der Schublade habe“, die man im Be- darfsfall hervorholen und aktivieren könne. Nein – eine solche „Schublade“ hat die Personalabteilung nicht. Das ESG-Talent-Management-System soll einen Beitrag dazu leisten, eine Art „virtuelle Schublade“ zu generieren. Die Talentpflege wird dabei kein Selbstzweck sein, sondern verfolgt immer das Ziel, Kandidaten mittelfristig für eine Festanstellung bei der ESG zu gewinnen. Im Rahmen des ESG-Talent-Management-Systems wird daher ein überschaubarer und dadurch persönlich intensiv betreubarer Pool von ca. 50 – 60 Talenten aufgebaut. Aufgrund des nachhaltigen persönlichen Kontakts wird es zukünftig leichter sein, Kandidaten für ad hoc schwer zu besetzende Positionen im Unternehmen zu gewinnen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieses Konzepts besteht darin, dass vergleichsweise lange Rekrutierungszeiten und damit verbundene Aufwendungen reduziert werden. Dieser Umgang mit Kandidaten entspricht dem Leitbild des Unternehmens und den daraus abgeleiteten Dimensionen der Arbeitgebermarke ESG. Wesentliche Grundsätze sind ein offener, ehrlicher und transparenter sowie gleichzeitig verlässlicher und wertschätzender Umgang mit den Kandidaten. Die Idee, mit Potenzialträgern und Spezialisten frühzeitig in Kontakt zu treten, sie zu betreuen und damit letztlich zu binden, ist keine neue. Das Besondere am ESG-Talent-Management ist, dass ein überschaubarer Pool von Talenten aufgebaut und dass die Pflege und der Kontakt direkt und sehr persönlich gestaltet werden. Damit unterstreicht die ESG die besondere Wertschätzung für die ausgewählten Kandidaten und bietet die verlässliche Basis für eine vertrauensvolle Beziehung. (JL) 10 & 11 SPEKTRUM I/10 ESG startet Produktivbetrieb für Über setzungsportal der Volkswagen AG Übersetzungsprozess von Dokumenten zukünftig einfacher, schneller und kostengünstiger – Anbindung weiterer Systeme geplant Konzernweites Übersetzungsportal der Volkswagen AG Manuelle Beauftragung Auftragsverwaltung Zu übers etz endes Dokument Zuweisung Fertig übers etz tes Dokument Kunde (Mitarbeiter der Volkswagen AG) Im Dezember 2009 hat die ESG das konzernweite Übersetzungsportal der Volkswagen AG nach fast zwei Jahren Entwicklung erstmals in den Produktivbetrieb überführt. Die Software mit dem Namen GOCAT (Group Online Computer-Assisted Translation) bildet zukünftig die Grundlage für alle von der Volkswagen AG in Auftrag gegebenen Dokumentenübersetzungen. Dies betrifft beispielsweise Bordbücher, Reparaturleitfäden, Trainingsunterlagen, Selbststudienprogramme und viele andere Dokumente. Across Freigabe Projektmanager einer VolkswagenMarke GOCAT organisiert dabei alle Teilschritte der Dokumentenübersetzung, beginnend bei der Kostenkalkulation, Auftragsvergabe an eine Agentur, Zuweisung an einen Übersetzer, Übersetzungsdurchführung bis hin zur Qualitätskontrolle. Die neue Software kann eine Vielzahl von Übersetzungsprojekten koordinieren und professionell verwalten. Der Volkswagen AG steht somit in Zukunft eine zentrale Unternehmensplattform für alle Sprachressourcen sowie ein professionelles Projektmanager einer Übersetzungsagentur Übersetzungsmanagement zur Verfügung. Einheitlicher Übersetzungsprozess für alle Marken Die Volkswagen AG hat sich für die Zukunft ehrgeizige Ziele gesetzt: Ausbau der Modellpalette, Erschließung neuer Märkte und Umsetzung neuer länderspezifischer rechtlicher Anforderungen. Das Unternehmen muss heute viel globaler denken als noch vor einigen Jahren. Übersetzer Vor allem im Bereich Dokumentationserstellung wird dies deutlich: Schon heute vergibt der Konzern jährlich mehr als 31.200 Übersetzungsaufträge für 32 verschiedene Sprachen an externe Dienstleister. Ein Trend, der sich aufgrund der immer kürzer werdenden Produktaktualisierungszyklen der Automobile in Zukunft noch weiter verstärken wird. Diese Entwicklung hat die Volkswagen AG erkannt und mit der Einführung von GOCAT schon frühzeitig die Weichen gestellt. Maximilian Schreiner, fachlicher Verantwortlicher und Projektleiter seitens der Volkswagen AG, erklärte: „Wir mussten weg vom dezentralen Ansatz und hin zu einer Modularisierung und Standardisierung der Übersetzungsprozesse für den gesamten Konzern.“ Auf dieser Basis hat die ESG mit GOCAT erstmalig einen markenübergreifenden, systemunabhängigen Prozess zur Übersetzung von Dokumenten geschaffen und softwaretechnisch umgesetzt. Vom Auftraggeber der Marke bis zum Übersetzer wird nun eine durchgängige Lieferkette realisiert, bei der jeder am Auftrag beteiligte Partner flexibel bleibt. Zum Beispiel ermöglicht es GOCAT den beauftragten Übersetzungsagenturen, Projekte auch an Sub-Agenturen auszulagern. Kürzere Bearbeitungszeiten und mehr Transparenz durch Online-Abwicklung Mit der Einführung von GOCAT gehören die Auftragsvergabe per Telefon und die Datenübermittlung per E-Mail der Vergangenheit an. Die Annahme und Freigabe von Übersetzungsprojekten erfolgt nun ausschließlich online. Dies bedeutet einen kürzeren Kommunikationsweg sowie einen wesentlich geringeren Arbeitsaufwand. Auftraggeber, Übersetzungsagentur und Übersetzer sind nun fest im Projekt integriert. Da alle Partner Zugriff auf dieselben Daten haben, werden Inkonsistenzen vermieden. Bei Zuweisung oder Fertigstellung eines Projektes erfolgt automatisch eine Benachrichtigung an alle am Prozess beteiligten Personen. Die Online-Abwicklung bietet außerdem ein Höchstmaß an Transparenz. Denn alle im System vorhandenen Aufträge können jederzeit eingesehen und zurückverfolgt werden. Eine Historie protokolliert die durchlaufenen Prozessschritte und zeigt deren Ergebnisse an. Der Auftraggeber einer Übersetzung hat so stets einen Überblick über den Projektverlauf, die damit verbundenen Termine und entstehende Kos- ten. Wird eines dieser Kriterien nicht eingehalten, kann er sofort reagieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Synergiegewinn durch zentrale Datenhaltung Neben modernem Prozessmanagement unterstützt GOCAT auch die Dokumentenübersetzung selbst. Die Webanwendung bedient sich dabei der Schnittstellen einer von der Firma Across Systems GmbH entwickelten Software. Der Across Language Server bildet den zentralen Punkt im Übersetzungsprozess unter GOCAT. Nachdem ein Auftrag an eine Agentur übergeben wurde, können sich die Übersetzer mittels Web-Interface anmelden und die eigentliche Übersetzung durchführen. Dabei arbeitet jeder Übersetzer auf Basis eines Übersetzungsspeichers (Translation Memory) sowie einer einheitlichen Terminologie-Datenbank. Der Vorteil dieser Technologien ist, dass die bei jeder Übersetzung entstehenden Translation Memory- und Terminologie-Einträge direkt in die zentrale Datenhaltung aufgenommen werden. Das Prinzip beruht darauf, jeden einmal übersetzten Satz in einer Datenbank zu speichern und jeden neu zu übersetzenden Satz mit dieser Datenbank abzugleichen. Auf diese Weise können alle bereits in der Vergangenheit übersetzten Textsegmente wiederverwendet werden. Dem Übersetzer steht außerdem eine Vielzahl von Hilfsmitteln zur Verfügung, welche die Übersetzung maßgeblich vereinfachen. Zum Beispiel werden Textteile, die mit bestehenden Translation Memory- und Terminologie-Einträgen identisch sind, automatisch in den Zieltext übernommen. Stimmen Textteile nur teilweise überein, werden entsprechende Vorschläge unterbreitet. Automatische lation Kostenkalku- GOCAT unterstützt den Auftraggeber einer Übersetzung auch bei der Dokumentenvoranalyse sowie der Kostenkalkulation. Das Portal ermöglicht die Verwaltung von beliebig vielen Übersetzungsagenturen für alle Marken der Volkswagen AG. Für jede Agentur können spezifische Preisinformationen hinterlegt werden, abhängig von der Quell- und Zielsprache sowie der Art des zu übersetzenden Dokuments. Noch bevor in GOCAT die eigentliche Beauftragung durchgeführt wird, erfolgt automatisch eine Berechnung, welche Kosten bei der Übersetzung eines Dokuments mit dem ausgewählten Dienstleister entstehen. Dabei finden auch die ganz oder teilweise wiederverwendbaren Translation Memory- und TerminologieEinträge des Across Language Server Berücksichtigung. Diese spiegeln sich direkt in einer Kostenreduktion wider. Für den Auftraggeber bedeutet die automatische Kostenkalkulation einen Mehrwert an Effizienz und Transparenz. Denn auf diese Weise kann er die günstigste Agentur für jeden spezifischen Übersetzungsauftrag auswählen. Anbindung weiterer Systeme geplant Der erfolgreiche Start des GOCATProduktivbetriebes ermöglicht es der Volkswagen AG, alle in Auftrag gegebenen Dokumentenübersetzungen in Zukunft teilautomatisiert zu verarbeiten. Mit diesem Schritt hat die ESG bereits eine große Effizienzsteigerung für den Automobilkonzern erreicht. Darüber hinaus bildet er aber auch die Grundlage für eine weitere Prozessoptimierung. Denn die ESG plant, alle vorhandenen Konzern-Redaktionssysteme der Volkswagen AG an GOCAT anzuschließen. Demzufolge gelangen die zu verarbeitenden Dokumente zukünftig auch auf vollautomatischem Wege in das Übersetzungsportal. Die Auftraggeberfunktion wird dann von den etablierten Volkswagen-Systemen übernommen. Mit Hilfe von vordefinierten Ablaufschemen ist es möglich, dass Aufträge von externen Redaktionssystemen direkt an die zuständigen Agenturen weitergeleitet werden. Ein Eingreifen durch einen Mitarbeiter der Volkswagen AG ist somit nicht mehr notwendig. Auf dieser Basis ist im 3. Quartal 2010 die Anbindung von LIVAS 3, einem Redaktionssystem für Bedienungsanleitungen und Werkstattinformationen, geplant. Danach wird GOCAT auch Aufträge vom Diagnoseentwicklungssystem ODIS Creator entgegennehmen. Mittelfristig sollen dann schrittweise alle weiteren im Einsatz befindlichen Systeme der Volkswagen AG an GOCAT angebunden werden, zum Beispiel HST (Handbuch Service Technik), WT (Wartungstabellen) und SLP (Stromlaufpläne). Kunde bescheinigt der ESG „ein tolles Produkt“ Die Einführung von GOCAT bedeutet für die Volkswagen AG einen großen Schritt bei der Umsetzung der Unternehmensziele. Der GOCAT-Projektverantwortliche der Volkswagen AG, Maximilian Schreiner, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Aufgrund meiner 10-jährigen Projekterfahrungen mit der ESG war die Firma von Anfang an mein Wunschpartner für dieses Projekt. Das ESG-Projektteam unter der Leitung von Axel Moh hat erneut unter Beweis gestellt, die Anforderungen kompetent, innovativ und im vorgegebenen Zeitrahmen so umzusetzen, dass als Endergebnis ein tolles Produkt ausgerollt werden kann.“ Thomas Haller, der Verantwortliche für den Volkswagen-Konzern seitens der ESG, sieht das gute Feedback als Impuls für die Zukunft: „Wir freuen uns sehr über diese positive Kundenrückmeldung und den erfolgreichen Abschluss des Projektes GOCAT. Gleichzeitig nehmen wir dieses Feedback als Motivation, auch in Zukunft innovative System- und Software-Lösungen zu entwickeln und jeden Tag ein wenig besser zu werden.“ (PK) 12 & 13 SPEKTRUM I/10 ++ KURZMELDUNGEN ++ Künstler in der ESG Leitfaden „Architekturentwicklung in der wehrtechnischen Industrie“ Blick auf das Foyer der ESG mit den Gästen der Vernissage Übergabe des Leitfadens Nach zwei Jahren Auszeit fand am 25. Februar wieder eine Vernissage im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Künstler in der ESG“ statt, erstmalig am Standort Fürstenfeldbruck. Hochrangige Gäste aus dem Kreise unserer Kunden, darunter der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant JohannGeorg Dora, der Kommandeur der 1. Luftwaffendivision, Generalmajor Dieter Naskrent, der Kommandeur im Wehrbereich IV, Generalmajor Gert Wessels, sowie zahlreiche Vertreter ziviler Geschäftspartner zeigten sich von der Vernissage ebenso begeistert wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ESG. Das Motto für die Vernissage lautete „Transparenz“. Dieser Begriff korrespondiert in ganz besonderer Weise mit den Arbeiten der Künstler, mit dem Architekturkonzept des Firmengebäudes sowie dem Anspruch der ESG an die gelebte Unternehmenskultur. Ruth Strähhuber verzaubert den Betrachter mit ihren Gemälden und stellt menschliche Begegnungen – oft überlebensgroß – in all ihren Ausprägungen mal lustig, mal traurig, nachdenklich oder mit einem Augenzwinkern in den Mittelpunkt. Transparenz findet sich im vordergründigen Sinn durch Farbwahl, Darstellung der Motive und Art der Malerei wie auch im übertragenen Sinne durch die vermittelten, tiefen Einblicke in menschliche Gefühle. Siegfried Kreitners Arbeiten sind auf den ersten Blick sehr technisch anmutende, außergewöhnliche Skulpturen, die die Elemente Licht, Bewegung und Technik handwerklich perfekt verbinden und gleichzeitig lebendig erscheinen lassen. So treten sie dem Betrachter schon aufgrund ihrer Größe quasi gleichwertig entgegen und überraschen einmal durch offenkundige Transparenz, ein anderes Mal durch ein erst nach komplexen Bewegungen sichtbares, transparentes Inneres. Die Werke der ausstellenden Künstler, Ruth Strähhuber und Siegfried Kreitner schafften, in Verbindung mit der perfekt abgestimmten musikalischen Untermalung durch „DJ Jondal“ alias Martin Unger ein umfassendes Erlebnis, das alle Sinne ansprach. Gleichzeitig nutzten die zahlreichen Gäste intensiv die Möglichkeit, in einem besonderen Rahmen miteinander ins Gespräch zu kommen, und so das Motto „Transparenz“ mit Leben zu füllen. (UJM) Am 5. Februar 2010 fand in Koblenz die Übergabe des Leitfadens „Architekturentwicklung in der wehrtechnischen Industrie“ an das Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr (IT-AmtBw) statt. Fachlich wurde die Veranstaltung durch Christoph Reich, Leiter IT-Systeme Führung und Kommunikation der ESG und Leiter des Arbeitskreises IT-Architekturen im ZVEI eingeleitet. Christoph Reich stellte die Anwendung der Methode Architekturen aus Sicht der Industrie dar und erläuterte die Motivation, Historie sowie die Hintergründe des Leitfadens. Der Leitfaden hat den verbesserten Informationsaustausch zum Thema IT-Architekturen zwischen der Bundeswehr als Auftraggeber und der im wehrtechnischen Umfeld tätigen Industrie als Auftragnehmer zum Ziel. Er soll eine gemeinsame Wissensbasis für Architekturentwicklungen bilden, die Vorgaben und Randbedingungen der Bundeswehr reflektieren, die Notwendigkeiten und Randbedingungen der wehrtechnischen Industrie aufzeigen, Wege zur gemeinsamen Erarbeitung von IT-Architekturen vorschlagen sowie Mög- lichkeiten zum Architektur-Management aufzeigen. Dabei soll der Leitfaden evolu tionär entwickelt werden. Diese Ziele sind erreicht, wenn Architekturen von Seiten des Auftraggebers ausgeschrieben, von Seiten des Auftragnehmers anhand des Leitfadens entwickelt und vom öffentlichen Auftraggeber umgesetzt werden. Der Leitfaden wurde durch eine Vielzahl von Firmen der Verbände ZVEI und BITKOM in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeitet und wird Bestandteil des Handbuchs „Architekturbearbeitung in der Bundeswehr“, das durch die Arbeitsgemeinschaft (AG) Architekturen der Bundeswehr erstellt wird. Die ESG konnte auf dem beinahe zweijährigen Weg zu diesem wichtigen Etappenziel ihre weitreichenden Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich Architekturentwicklung umfassend einbringen und unterstützt auch zukünftig die Weiterentwicklung des Leitfadens im engen Dialog mit allen Beteiligten, um die Effizienz und Effektivität im Rahmen von Projekten, die eine IT-Architektur beinhalten, von der Ausschreibung bis zur Abwicklung des Projekts nachhaltig zu steigern. (TD) ++ KURZMELDUNGEN ++ Generalleutnant Ploeger Key-Note-Speaker auf dem Parlamentarischen Abend Gerhard Schempp, GenLt Friedrich Wilhelm Ploeger MdB Uwe Beckmeyer (v. l.) Über 250 hochrangige Gäste aus Politik, Bundeswehr und Wirtschaft, darunter der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Christian Schmidt, sowie der Stellvertreter des Generalinspekteurs, Generalleutnant Johann-Georg Dora, folgten der gemeinsamen Einladung der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt des Deutschen Bundestages, vertreten durch MdB Uwe Beckmeyer, und der ESG zum Parlamentarischen Abend in Berlin. Als Key-Note-Speaker zum Thema „Luft- und Weltraum – sicherheitspolitische Bedeutung im 21. Jahrhundert“ konnte Generalleutnant Friedrich Wilhelm Ploeger, Kommandeur Kommando Operative Führung Luftstreitkräfte, Commander Combined Air Operations Center 2 (CAOC 2) und Executive Director Joint Air Power Competence Center (JAPCC), gewonnen werden. In seinem Vortrag stellte Generalleutnant Ploeger die Aufgaben des JAPCC sowie die Bedeutung des Weltraums aus der Perspektive der NATO dar. Er verdeutlichte, dass die zielgerichtete Nutzung des Weltraums für Kommunikation, Führung und Wirkung alternativlos ist, um den Herausforderungen der Zukunft im militärischen Bereich, aber gerade auch im zivilen Bereich erfolgreich zu begegnen. Er untermauerte dies mit zahlreichen aktuellen und zukünftigen Anwendungsbeispielen. Hierzu zählen: Telekommunikation, Navigation, Klimaüberwachung, Katastrophenverfolgung, Oberflächenauswertung, Ressourcenerkennung, Identifizierung und Verfolgung von Umweltverschmutzung, Sicherung von Seewegen, Sicherung von Großveranstaltungen sowie Aufklärung und Führung im Rahmen militärischer Operationen. Neben den zahlreichen Chancen, die der nutzbare Weltraum bietet, wies Generalleutnant Ploeger jedoch auch auf mögliche Bedrohungsszenarien wie beispielsweise „Information Warfare“ hin, denen mit dafür geeigneten Technologien zu begegnen sei. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der ESG, Gerhard Schempp, stellte in diesem Zusammenhang die besondere Bedeutung von Embedded Systems 2.0/Cyber Physical Systems, die mit ihrem immensen technologischen Potenzial die Systeme der Zukunft charakterisieren werden, heraus. Diese Zukunftstechnologien müssten, auch im Rahmen von Investitionen in entsprechende Forschungsprogramme noch stärker forciert und realisierbare Synergieeffekte aufgrund von Technologietransfer noch besser genutzt werden, so Gerhard Schempp. Er bekräftigte in seiner Rede, dass die ESG mit ihrem umfassenden Leistungsportfolio gerade für den Bereich sicherheitskritischer Systeme auch in Zukunft der verlässliche Partner der Bundeswehr und von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sein wird. Zahlreiche Gespräche, bei denen die Vorträge reflektiert und diskutiert wurden, rundeten den Parlamentarischen Abend ab. (UJM) Logistiksystem Daidalos – 5 Jahre erfolgreicher Produktiveinsatz Unter dem Zeichen eines kleinen Jubiläums wurde die 6. Systemkonferenz zum Logistiksystem Daidalos am 3. und 4. März dieses Jahres im Stammhaus der ESG durchgeführt. Schwer- punkt der Konferenz war es, den Datenverbund zwischen den Nutzerstandorten zu koordinieren und eine einheitliche Gesamtlösung zu erarbeiten. Damit ist es externen Stellen wie Teilnehmer der Daidalos-Systemkonferenz vor der Firmenzentrale der ESG dem Heeresamt nun möglich, über eine Erweiterung direkt auf die Datenbank Daidalos zuzugreifen. Dieser Datenverbund rundet den erfolgreichen Betrieb und das mittlerweile stark ge- wachsene Vertrauen in das Logistiksystem Daidalos seitens der zuständigen Dienststellen der Bundeswehr mit der Firma SPELCO/ESG ab. Die Logistiklösung Daidalos ist Teil des Gleitfallschirmsystems für die Fallschirmtruppen der Bundeswehr. Das Gleitfallschirmsystem wurde durch das Konsortium der Firmen ESG und DAe-Systems – SPELCO – entwickelt und ist seit rund fünf Jahren bei der Bundeswehr im Einsatz. Etwa 15 Subsysteme mit 60 Baugruppen, unter anderen einem Navigationssystem, einer Schwerlastausrüstung und einer Sauerstoffversorgung, bilden ein Gesamtsystem, das den Einsatzkräften einen Absprung aus großen Höhen und den Transport von bis zu hundert Kilogramm Zusatzausrüstung erlaubt. (HW) 14 & 15 SPEKTRUM I/10 ++ KURZMELDUNGEN ++ ESG untersucht Sense & AvoidESG führt CMMI-Coaching durch Assistenz-Funktion für Bundespolizei Die ESG wurde im Rahmen der Prozessoptimierung der Prozesskette ElektrikElektronik (E/E) als langfristiger Partner der BMW Group ausgewählt. Zentrale Aufgabe ist dabei die Durchführung von Prozesscoaching zum Komponentenentwicklungsprozess auf Basis CMMI (Capability-Maturity-Model-Integration). Die ESG wird hierzu in den nächsten drei Jahren intensiv mit verschiedenen Bereichen der BMW Group zusammenarbeiten. Mit steigendem Entwicklungsanteil Elektrik-Elektronik kommt der Prozessoptimierung in der Prozesskette E/E eine entscheidende Bedeutung zu. Durch den Einsatz der ESG-Coaches in weit über 100 Komponenten-Projekten soll die Anwendung der E/E-Prozess-Standards durch die Projektmitarbeiter sichergestellt werden, um die Projektabwicklung in der Fahrzeug-Entwicklung weiter zu verbessern und definierte CMMI-Ziellevel zu erreichen. Die Erreichung dieser Reifegrade wird jeweils durch Reviews und CMMI- Assessments überprüft. (UJM) Erfahrungen mit ferngeführten unbemannten Luftfahrzeugsystemen (UAS, Unmanned Aerial Systems) im militärischen Bereich zeigen, dass die Möglichkeiten eines Einsatzes von UAS für zivile Anwendungen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Hierbei verspricht der polizeiliche Einsatz von UAS zur wirksamen Aufklärung und Überwachung aus der Luft einer der ersten wichtigsten zivilen Anwendungen zu werden. Voraussetzung für den Einsatz von UAS im zivilen Luftraum ist der Nachweis des sicheren Betriebs der Luftfahrzeuge. Ein Schlüsselaspekt ist dabei die Fähigkeit des „Sense & Avoid“ (S & A, sinngemäß „sehen“ und „ausweichen“) von anderen Luftverkehrsteilnehmern. In einem von der deutschen Bundespolizei finanzierten Technologievorhaben (VUSIL-II) werden mit einem Industriekonsortium aus DFS, DLR, ESG, EMT sowie Swiss-UAV, mit Unterstützung des Luftfahrtbundesamts, in mehreren Flugkampagnen mit bemannten fliegenden Konfliktpartnern Technologien sowie operationelle Verfahren untersucht, die die S & A Fähigkeit der eingesetzten UAS demonstrieren. Ziel ist dabei der theoretische und experimentelle Nachweis, dass das Risiko eines Zusammenstoßes zwischen UAS und umgebendem Verkehr gleich oder geringer als in der bemannten Luftfahrt ist (Equivalent Level of Safety, ELOS). Mit dem Nachweis der S & A-Fähigkeit wird eine wichtige Voraussetzung zur Schaffung rechtlicher Grundlagen für die Integration von UAS in den deutschen Luftraum außerhalb von Flugbeschränkungsgebieten geschaffen und eine technische Bedingung erfüllt, um die Änderung der bestehenden restriktiven Rechtslage zu beantragen. Eine wesentliche technische Komponente ist das bodengestützte S & A-System mit einer von der ESG entwickelten Sense & Avoid-Assistenz-Funktion (SAAFu). Diese Funktion ermöglicht dem UAV-Piloten sicher durch den umgebenden Flugverkehr zu navigieren und potenzielle Kollisionskonflikte zu vermeiden. (RK) UMAT Der Missionsausrüstungsträger (MAT) der ESG hat einen kleinen Bruder mit dem Namen „UMAT“ (Unbemannter Missionsausrüstungsträger) bekommen. Der UMAT ist ein unbemanntes Luftfahrzeug für vertikale Starts und Landungen (VTOL-UAV – Vertical Take-Off & Landing – Unmanned Aerial Vehicle), kann teil-autonom fliegen oder wird vom Boden aus geführt. Mit diesem System verfügt die ESG über ein Luftfahrzeug, das sowohl als Versuchsträger zur Durchführung operationeller/technischer Untersuchungen für den öffentlichen Auftraggeber (Bundeswehr, BMI u.a.) als auch zukünftig für zivile Überwachungsaufgaben eingesetzt werden soll, z. B. Küstenschutz, Monitoring von Industrieanlagen. Insgesamt sind wir damit in der Lage, weite Teile des ESG Service- und Produktportfolios aus dem Bereich der bemannten Luftfahrt in den Bereich der unbemannten Luftfahrt zu übertragen. (UJM) ESG auf der LogiMAT und Maindays Die ESG stellte ihr Leistungsspektrum rund um OSIMA®, der ESG-Lösung für rechtskonformes Arbeits- und Umweltschutzmanagement sowie Supply Chain Solutions zur Transportoptimierung und ihre Leistungen im RFID-Umfeld vom 2. bis 4. März auf der LogiMAT in Stuttgart vor. Im Vortrag „Das RFID-Projekt“ im Programm des Forums „AutoID-Technologien und das Internet der Dinge“ erläuterte Thomas Kersten, Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Logistik der ESG, die Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von RFID-Projekten. Auf den Maindays 2010, dem „Instandhalter-Gipfel“ in Berlin stellte die ESG am 18. und 19. März ihre Lösung OSIMA® vor. Mit der modular aufgebauten Komplettlösung OSIMA® unterstützt die ESG ihre Kunden bei der effizienten und Ressourcen schonenden Umsetzung gesetzlicher Anforderungen des Arbeitsund Umweltschutzes sowie der Gefährdungsbeurteilung. Mit den Modulen von OSIMA® stehen effektive Instrumente für die Aspekte Betriebssicherheit, Arbeitsschutz, Explosionsschutz, Gefahrstoffanalyse und -verwaltung inklusive der Umweltverträglichkeitsanalyse (UVA) sowie für die Risikobeurteilung nach Geräteund Produktsicherheitsgesetz (GPSG) zur Verfügung. (SS) ServiceXpert auf dem CTI-Forum „Automotive Diagnostic Systems“ Am 17. und 18. März fand in Stuttgart das 7. Internationale CTI Forum „Automotive Diagnostic Systems“ statt. Die Fachbesucher nutzten die Gelegenheit, in Vorträgen und der begleitenden Ausstellung mit Diagnose-Experten aktuelle Trends und Auswirkungen neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen (EURO 5/ VI) zu diskutieren. Das ESG Tochterunternehmen ServiceXpert GmbH präsentierte gemeinsam mit der MAN Nutzfahrzeuge AG einen Vortrag zum Thema „SDX – Strukturierte Erfassung von servicerelevanten Steuergeräteinformationen“. Stefan Lewald, Leiter Diagnose-Team bei MAN Nutzfahrzeuge, und Dr. Roman Cunis, Leiter Diagnose-Center DiC bei ServiceXpert, demonstrierten anhand des MANDiagnose-Tools MANcats® die Notwendigkeit und Vorteile eines einheitlichen Formats für Service-Diagnose-Informationen (SDX). Analog zum bereits ISO-standardisierten Format ODX für kommunikationsrelevante Informationen soll SDX die weitergehenden Anforderungen an servicerelevante Informationen erfüllen. Die ServiceXpert unterstützt seit vielen Jahren mit Ihrem Know-how und Ihrer Diagnose-Kompetenz namhafte Hersteller aus den Bereichen Flurförderzeuge, Automotive und Nutzfahrzeuge. Das Diagnose-Center „DiC“ der ServiceXpert ist Center of Competence im Diagnose-Umfeld für die gesamte ESG-Gruppe. (EE) E N G L I S H S U M M A RY New technologies and procedures ensure process reliability An example of process optimisation to achieve transparency and clearly defined process steps can be found in the V-model XT used throughout ESG's IT development projects. The V XT-model XT describes in detail which steps have to be taken at what time by which participant within a project, thereby providing confidence and transparency, particularly when it comes to complex undertakings. ESG has proven methods for process analysis, improvement, rollout and coaching at the ready. In addition to advising customers on setting up process management, ESG also provides support for implementation in the form of coaching or suitable assessments processes – with specially trained personnel – such as for CMMI appraisals or automotive SPICE assessments. ESG has many years of experience in the area of process reliability in the automobile sector, and is an expert at introducing and carrying out processes in accordance with CMMI or automotive SPICE. Furthermore, taking the use of new technologies (such as Auto-ID, RFID, GPS, GSM, biometric procedures or smart cards) into account in process modelling can open up completely new approaches. Amplifier for army aviation ESG integrates improved flight control amplifier for CH-53G/GS. The successful weapons system compatibility declaration of December 2009 marked the completion of ESG's Amplifier Improvement Programme for the German army aviation’s CH-53G/ GS weapons system. The improvements to the Automatic Flight Control System (AFCS) achieved by the amplifier provide army aviators with a system that meets all the flight safety requirements for their mid-sized transport helicopters and that will provide fundamental support to a service life extension for the CH-53G/GS. In 2007, ESG was commissioned by the Federal Office of Defence Technology and Procurement (BWB) to develop, integrate and supervise a flight control amplifier that would meet the latest require- ments. The CH 53G/GS flight control amplifier is the central control unit for the helicopter's flight control system. It processes all the sensor and transducer signals that are assigned to the flight control system. The amplifier modifies, shapes, summarises, amplifies and generates output signals that are connected into the flight control system and therefore have a contributory influence on adjusting the helicopter’s control surfaces and control elements. Successful completion of this project is further proof of ESG’s expertise as a specialist systems company in the areas of development, integration, qualification, approval and product support for safety-critical systems in the aviation sector. Sea Lynx MK88A Cockpit Procedure Trainer for the German navy ESG was commissioned by the BWB to develop a Cockpit Procedure Trainer for the Sea Lynx Mk88A on-board helicopter. The trainer was approved by the BWB and the Naval Air Wing 3 (MFG 3) in Nordholz, Germany in January 2010. The CPT essentially consists of two fundamental components: the cockpit module and the Instructor Operating Station (IOS). The cockpit module uses seven touch-screen monitors to simulate the cockpit of the original helicopter. The Sea Lynx Part Task Trainers (PTT) are also used to prepare the simulation hours in the CPT. In order to achieve this, laptops were provided with an adapted version of the simulation software. In the PTT, the same switches and panels are operated as in the CPT, using a mouse. The modular structure of the CPT offers potential for possible enhancements, in order to implement additional, future training requirements, such as in the areas of navigation, communication and recon. ESG goes live with the Volkswagen AG translation portal In December 2009, ESG put the group-wide Volkswagen AG translation portal into live operation after almost two years of development. The software, called GOCAT (Group Online Computer-Assisted Translation) will form the basis for all document translations commissioned by Volkswagen AG. This will affect on-board manuals, repair guidelines, training documentation, self-study programs and many other documents. GOCAT organises all the sub-steps in document translation, starting with costing, assigning orders to an agency, allocation to a translator, carrying out the translation, through to quality control. The new software can coordinate and professionally manage a large variety of translation projects. In future, Volkswagen AG will therefore provide a central business platform for all language resources, coupled with professional translation management. The Volkswagen AG employee responsible for the GOCAT project, Maximilian Schreiner, is very pleased with the result: “The ESG project team has once again proven that it can implement the requirements expertly, innovatively and in the specified timeframe.” Daidalos logistics system – 5 years of successful productive use In March 2010, the 6th system conference on the Daidalos logistics system was held in ESG’s head office. The focus of the conference was on coordinating the data network between user locations and compiling a standardised overall solution. It is now possible for external locations, such as the Army Office, to access the Daidalos database directly. This data network rounds off the successful operation of the Daidalos logistics system by the responsible offices of the Bundeswehr with the SPELCO/ ESG company. The Daidalos solution is part of the gliding parachute system for the Bundeswehr’s parachute troops. The system was developed by a consortium of the ESG and DAe-Systems companies called SPELCO, and has been used by the Bundeswehr for about five years. Around 15 subsystems with 60 assemblies, including a navigation system, heavy load equipment and oxygen supply, make up a total system that enables forces to drop from great heights and makes it possible to transport up to a hundred kilos of additional equipment. ESG investigates sense & avoid assistance function Experience with unmanned aircraft systems (UAS) in the military sector has shown that the possibilities for using UAS in civil applications are becoming increasingly important. Use of UAS by the police for effective recon and surveillance from the air promises to be one of the first significant civil applications. A prerequisite for the use of UAS in civil airspace is proof that the aircraft can be operated safely. One key aspect of this is the ability to “sense & avoid” (S&A) other aircraft. In a technology project financed by the German federal police (VUSIL-II project), an industrial consortium consisting of DFS, DLR, ESG, EMT, and Swiss-UAV, with the support of the Federal Office of Civil Aviation, is investigating technologies to demonstrate the S&A capability of the UAS used, in multiple flight campaigns with manned flying conflict partners. The aim is to provide theoretical and experimental proof that the risk of collision between UAS and other aircraft is the same as or less than in manned aviation (Equivalent Level of Safety, ELOS). One fundamental technical component of this is the ground-based S&A system with a sense & avoid assistance function (SAAFu) developed by ESG. This function enables the UAV pilots to navigate safely through surrounding air traffic and avoid potential collision conflicts. UMAT ESG’s mission equipment carrier (MAT) now has a little brother called “UMAT” (unmanned mission equipment carrier). The UMAT is an unmanned aircraft for vertical starts and landings (VTOLUAV). This system provides ESG with an aircraft that is to be used as a test vehicle for carrying out operational/ technical tests for public-sector customers, and that can be used in the future for civil surveillance tasks, such as by coastguards or for monitoring industrial plants. ESG is therefore in a position to transfer large parts of the ESG service and product portfolio from the area of manned aviation to the area of unmanned aviation. TURNING SYSTEM EXPERTISE INTO VALUE WWW.ESG.DE