SPEKTRUM 1 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH

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SPEKTRUM 1 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH I/10
Schwerpunktthemen
Neue Technologien und
Verfahren sorgen für
Prozesssicherheit
Amplifier für die
Heeresflieger
Sea Lynx MK88A Cockpit
Procedure Trainer für die
Deutsche Marine
Übersetzungsportal für
die Volkswagen AG
2 & 3 SPEKTRUM I/10
Das zurückliegende Jahr war für die
ESG-Gruppe trotz der weite Teile der
Realwirtschaft belastenden Auswirkungen der globalen Wirtschaftsund Finanzkrise erneut erfolgreich.
Gemeinsam mit unseren über 1200
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
Deutschland, Frankreich und den USA
haben wir es geschafft, unsere ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen. Basis dieses Erfolges war das
konsquente Festhalten an unserer
Strategie der Investition in Innovation
und die Entwicklung richtungsweisender Technologien trotz schwieriger
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sowie der Ausbau des besonderen Vertrauensverhältnisses zu unseren Kunden unterschiedlichster Branchen.
Auf diesen Erfolg, den alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem besonderen Engagement, ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Innovationskraft erzielt
haben, können wir stolz sein.
Die strategischen Weichenstellungen in Zeiten der Krise geben uns den entscheidenden Schwung, um die Zukunft mit unseren herausragenden Kompetenzen in den Bereichen System-Engineering, Informations- und Kommunikationstechnologie, Logistik und Product Support proaktiv gestalten zu können.
Die ESG wird sich auch weiterhin mit Spitzentechnologien in den Dienst
ihrer Kunden stellen, um dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Lösung von
Zukunftsfragen und damit zusammenhängender Herausforderungen zu leisten.
Dabei werden insbesondere Technologien wie „Embedded Systems 2.0“ beziehungsweise „Cyber Physical Systems“ (untereinander und mit der Umwelt vernetzte Softwaresysteme) eine wesentliche Rolle spielen, da sie die Grundlage
für eine effiziente, effektive und vor allem auch sichere Vernetzung von Elektroniksystemen bilden. Gleichwohl die Entwicklung derartiger Systeme noch am
Anfang steht, zeichnet sich bereits jetzt eine Vielzahl von Chancen ab, um Lösungsbausteine für Zukunftszenarien beispielsweise im Rahmen zunehmender
Urbanisierung und Automatisierung, wachsender Verkehrsaufkommen, komplexer werdender Logistikprozesse, knapper werdender Ressourcen sowie größer
werdender Sicherheitsanforderungen zu realisieren.
Die Sicherheit von Prozessen und Lösungen sowie deren Transparenz, Effektivität und Effizienz hat für die ESG seit jeher eine besondere Bedeutung – dies
spiegelt sich auch in den Beiträgen zu unterschiedlichen zivilen und militärischen
Erfolgsprojekten in dieser Ausgabe unseres Unternehmensmagazins wider.
Ich wünsche Ihnen einen ebenso erfolgreichen Start in das neue Jahrzehnt
und nun viel Vergnügen bei der Lektüre der ersten „Spektrum“-Ausgabe dieses
Jahres.
Gerhard Schempp,
im März 2010
INHALTSVERZEICHNIS
3 ....................................... Neue Technologien und Verfahren sorgen für Prozesssicherheit
Die ESG ist Experte für technologiebasierte
Sicherheit
5 ....................................... Amplifier für die Heeresflieger
Die ESG integriert verbesserten Flugreglerverstärker für CH-53G/GS
7 ....................................... Sea Lynx MK88A Cockpit Procedure
Trainer für die Deutsche Marine
CPT: Modulares Ausbildungsmittel für die
Marine
9 ....................................... Talent-Management – Potenziale binden, pflegen und für die ESG gewinnen
10.................................. ESG startet Produktivbetrieb für Übersetzungsportal der Volkswagen AG
12.................................. Kurzmeldungen
Neues aus dem Unternehmensverbund
15.................................. ESG International
English Summary
IMPRESSUM
Herausgeber
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck
Tel. +49 89 9216-2850, www.esg.de
Verantwortlich für den Inhalt Ulrich-Joachim Müller (UJM),
Unternehmenskommunikation
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Torsten Damberg (TD), Elisabeth Enöckl (EE),
Dr. Jörg-Otto Hartz (JH), Dr. René Knorr (RK),
Patrick Köhler (PK), Julia Legge (JL),
Claudia Negele (CN), Dr. Sonja Sulzmaier (SS),
Hans-Georg Wein (HW), Walter Wurzinger (WW)
Gestaltung
ESG-Grafik-Abteilung
Druck
Seismografics JK GmbH, Unterschleißheim
Auflage
2500
Fotos
Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders
angegeben. Umschlagbild: Fotolia
Bild: Fotolia
Neue Technologien und Verfahren
sorgen für Prozesssicherheit
Die ESG ist Experte
für technologiebasierte Sicherheit
In den vergangenen Ausgaben unseres Kundenmagazins konnten Sie
zum Leitthema „Technologiebasierte
Sicherheit“ vieles über die Leistungen
der ESG im Umfeld der Daten- und
Netzwerk-Sicherheit sowie zu Sicherheitsfunktionen zur Erhöhung des Situationsbewusstseins erfahren. Im
folgenden Artikel widmen wir uns der
Sicherheit von Prozessen.
Um anspruchsvolle Kundenanforderungen zu erfüllen, die steigende
Komplexität der Systeme zu beherrschen, die gesetzlichen Vorgaben
einzuhalten sowie den Return on Investment zu steigern, richten Unternehmen ihr Augenmerk vermehrt
auf die Prozesssicherheit. Qualita-
tiv hochwertige Prozesse sind eine
Voraussetzung zur Vermeidung von
nachträglichem Mehraufwand und
damit verbundenen Kosten. So zeigt
die „Rule of ten“, dass diese Kosten
mit jeder weiteren Phase innerhalb
eines Prozesses, in der ein Fehler erkannt und beseitigt wird, um den Faktor 10 ansteigen.
Solide Prozesse helfen die Qualität zu steigern, Fehler frühzeitig zu
erkennen und die Prozesssicherheit
zu gewährleisten. Somit ist die Prozesssicherheit eine der wesentlichen Grundlagen für die Einhaltung
von Kosten- und Zeit- sowie Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen
und damit für den Erfolg eines Projekts. Bei Prozesssicherheit geht es
zunächst um „fehlerfreie Prozesse“,
also die Einhaltung von vorab definierten Anforderungen. Die wesentliche Voraussetzung, um die Einhaltung der definierten Anforderungen
innerhalb der Prozesse überprüfen zu
können ist Prozesstransparenz. Erst
diese erlaubt ein entsprechendes Monitoring sowie eine situationsgerechte
Steuerung von Prozessen.
Ein Beispiel für Prozessoptimierung im Sinne von Transparenz und
klar definierten Prozessschritten
stellt das von der ESG bei IT-Entwicklungsvorhaben durchgängig genutzte V-Modell XT dar. Das V-Modell XT
(eXtreme Tailoring) beschreibt detailliert, welche Schritte zu welchem
Zeitpunkt von welchem Beteiligten
innerhalb eines Projekts durchzuführen sind und verhilft dadurch gerade
bei komplexen Vorhaben zu Handlungssicherheit und Transparenz. Das
V-Modell gilt mittlerweile als Entwicklungsstandard für alle zivilen und militärischen Vorhaben des Bundes.
Um das Thema Prozesssicherheit
umfassend beherrschen zu können,
bedarf es einer ganzheitlichen Heran-
gehensweise, die bei der Zieldefinition
startet, entsprechende Prozess- und
Potenzialanalysen sowie Maßnahmen
zur Prozessentwicklung und den RollOut definiert. Die Nachhaltigkeit dieser Einzelmaßnahmen muss durch
ein operatives Coaching sichergestellt
werden. Die ESG hält hier bewährte
Methoden für Prozessanalyse, ‑verbesserung, ‑rollout und ‑coaching
bereit. Sie berät ihre Kunden nicht nur
beim Aufsetzen des Prozessmanagements, sondern unterstützt auch bei
der Umsetzung durch Coaching oder
geeigneten
Bewertungsverfahren
– mit speziell dafür ausgebildetem
Personal, beispielsweise für CMMIAppraisals oder Automotive SPICEAssessments. Die ESG hat im Automobilumfeld langjährige Erfahrung in
Fragen der Prozesssicherheit und ist
kompetent in der Prozesseinführung
und ‑durchführung nach CMMI beziehungsweise Automotive SPICE. CMMI
4 & 5 SPEKTRUM I/10
Transportauftrag
in SAP
Anmeldung LKW
per Internet
Erfassung LKW
am Tor mit RFID
Prüfung des
Personals m.
Biometrie
Prüfung Gespann
Integration von RFID-Technologie zur Erfassung und Verfolgung aller LKWs im Werk
Identifikation des Personals durch Biometrie
Ausfahrt:
Verlassen des
Werks
Beladung an
Abfüllstelle
Taraverwiegung
Einfahrtsfreigabe
Prozesstransparenz und Supply-Chain Security durch RFID, Biometrie und smart card
steht für Capability Maturity Model
Integration, eine Familie von Referenzmodellen für Produktentwicklung, Produkteinkauf und Serviceerbringung. Ein CMMI-Modell ist eine
systematische Aufbereitung bewährter Praktiken, um die Verbesserung
einer Organisation zu unterstützen.
Automotive SPICE steht für Software
Process Improvement and Capability
Determination und ist eine domänenspezifische Variante des internationalen Standards ISO/IEC 15504 (SPICE),
deren Zweck die Bewertung der Leistungsfähigkeit der Entwicklungsprozesse von Steuergerätelieferanten in
der Automobilindustrie ist.
Weitere bedeutende Erfolgsfaktoren im Zusammenhang mit Prozesssicherheit sind:
das aktive Einfordern der Einhaltung aller definierten Prozessdeterminanten,
die Übersetzung der ProzessVorgaben in die Sprache der Entwickler sowie die Anpassung der
Prozesse auf die unterschiedlichen Anwendungsbereiche –
„Tailoring“,
das operative Coaching der Entwickler im Projekt, um den Nutzen
direkt wirksam werden zu lassen
sowie die Bereitstellung von BestPractice-Beispielen und Templates.
Die beschriebene strukturierte Vorgehensweise der ESG sorgt für Prozesstransparenz und ‑sicherheit.
Von der ESG im Forschungsprojekt
SASHA (Safety Check of Automotive
Software & Hardware Architecture)
modellierte
Entwicklungsprozesse
sorgen dafür, dass Anforderungen
über verschiedene Systemebenen und
Partner der automobilen Wertschöpfungskette (Chiphersteller, Zulieferer,
Tool-Anbieter, Automobilhersteller)
ausgetauscht werden. Durch die Ergebnisse des Projekts werden klassische Entwicklungsprozesse im Automotive-Bereich um die Anforderungen
der Safety-Standards (ISO DIS 26262)
ergänzt und sorgen so für Prozess­
sicherheit.
Bei der Prozessmodellierung kann
darüber hinaus die Berücksichtigung
des Einsatzes von neuen Technologien ganz neue Herangehensweisen
ermöglichen. Die ESG hat hier beispielsweise bei Kunden aus der Chemiebranche durch Integration von
neuen Technologien die Prozesstransparenz und ‑sicherheit von Lieferketten erhöht und damit die Prozesseffizienz nachhaltig verbessert. So bieten
Auto-ID- und Ortungstechnologien
wie RFID, GPS, GSM, biometrische
Verfahren oder smart cards zusätzliche Möglichkeiten im Bereich der Prozessmodellierung, um die End-to-endKontrolle sowie die Rückverfolgbarkeit
von Prozessen und damit deren Transparenz und Sicherheit zu erhöhen.
Personen, Fahrzeuge oder Objekte
können authentifiziert beziehungsweise eindeutig identifiziert werden wo-
durch nicht nur die Prozesssicherheit
im obigen Sinne gewährleistet wird.
Die Erhöhung der Sicherheit ist hier
nur ein Aspekt – ganz nebenbei kann
durch Prozessautomatisierung die Effizienz gesteigert werden.
Die ESG konnte für einen internationalen Chemiekonzern die durchgängige Überwachung der in der obigen
Abbildung dargestellten Prozesssegmente erreichen. Mit dem Einsatz
von Biometrie und RFID-Technologie
auf der Grundlage eines ausgefeilten Stammdatenkonzepts für Fahrer
und Fahrzeuge wird automatisch die
Zeit an Toren und Waagen sowie an
betrieblichen Melde- und Ladestellen
erfasst. Auf den daraus resultierenden Daten setzt ein durchgängiges
KPI-Monitoring zur Einleitung weiterer Maßnahmen der Prozessoptimierung auf.
Das System leistet durch die eineindeutige Identifizierung von Fahrer
und Fahrzeug einen wichtigen Beitrag
zur Sicherheit auf dem Gelände von Industrieparks und großen Logistikzentren, da es unerlaubte Transporte sowie nicht-authorisierten Zutritt auf das
Gelände verhindert. Den zuständigen
Mitarbeitern an den Toren, Betrieben
und der Standortlogistik sowie ausgewiesenen Key-Usern ist per Anzeigeund Bedienelementen die kontinuierliche Beobachtung und Steuerung des
Transportprozesses möglich. Die neu
hinzugewonnene Prozesstransparenz
und die automatische Registrierung
von Fehlern und Störungen optimieren
die Prozesssicherheit.
Die ESG stellt in diesem Umfeld
modulare Supply-Chain Solutions wie
beispielsweise die Lösungen SuCESTransport und SuCES-Telematics bereit, die kundenspezifisch angepasst
werden und eine End-to-End-Prozesskontrolle ermöglichen.
Das Thema Prozesssicherheit
hat auch bei dem Tochterunternehmen ESG Consulting GmbH eine
herausragende Bedeutung, da die
Schwerpunkte des Portfolios der ESG
Consulting Projekt- und Technologiemanagement sowie Sicherheitsmanagement sind. Die Leistungen
reichen dabei von der Erstellung individueller Sicherheitskonzepte und
‑strategien, Sicherheits-/Risiko- und
Safety-Analysen, über Risikomanagement und externes Sicherheitscontrolling, Entwicklung und Umsetzung von
Sicherheits-Richtlinien, ‑Standards
und ‑Verfahren bis hin zur Auditierung
der Sicherheits-Infrastruktur. Sie adressiert als Beratungsunternehmen
ganzheitlich das Thema Corporate Security inklusive IT-Sicherheit und bietet dort gezielt Know-how-Transfer
zwischen Ansätzen der Industrie und
der deutschen Behördenlandschaft
unter Berücksichtigung der Machbarkeit aus technologischer und ökonomischer Perspektive. Diese Leistungsfähigkeit konnten die ESG und die ESG
Consulting in zentralen Projekten und
Programmen im Bereich Sicherheitsmanagement unter Beweis stellen.
Beispiele hierfür sind die Sicherheitsberatung für den digitalen Behördenfunk oder das im Rahmen des Projektes „IT Sicherheit Interimsbetrieb“
erstellte IT-Sicherheitskonzept inklusive des gesamten Notfallmanagementkonzeptes.
Die ESG verfügt über langjährige
Erfahrungen und eine umfassende Expertise im Bereich der technologiebasierten Sicherheit. Durch den Einsatz
von erprobten Verfahren und neuen
Technologien sorgt sie für Prozesssicherheit und damit auch dafür, dass
Projekte in-time, in-cost, in-quality
und in-security umgesetzt werden.
(CN, SS)
Amplifier für die Heeresflieger
Die ESG integriert verbesserten
Flugregler­verstärker für CH-53G/GS
nach innen mit einem Abschirmgehäuse abgetrennt.
Den grundsätzlichen Aufbau des
neuen AFCS-Amplifiers zeigt die folgende Abbildung mit Beschreibung:
Nick-/Rollplatine 1
Nick-/Rollplatine 2
Höhenplatine
Gierplatine
(inkl. Synchronisier-Modul)
Netzteilplatine (zweikanalig)
Filterplatine
CH-53 im Flug mit neuem Flugreglerverstärker
Mit der erfolgreichen Waffensystemverträglichkeitserklärung im Dezember 2009 schließt die ESG das Amplifier Improvement Programm für
das Waffensystem CH-53G/GS der
Heeresflieger ab. Mit dem durch den
Amplifier verbesserten Automatic
Flight Control System (AFCS) verfügen
die Heeresflieger für ihren Mittleren
Transporthubschrauber (MTH) über
ein allen Anforderungen an die Flugsicherheit gerecht werdendes System,
das eine Nutzungsdauerverlängerung
der CH-53G/GS für die kommenden
Jahre wesentlich unterstützt.
Im Jahr 2007 wurde die ESG vom
Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) beauftragt, einen
den neuesten Ansprüchen genügenden Flugreglerverstärker zu entwickeln, zu integrieren und zu betreuen.
Aufgaben des Flugreglerverstärkers:
Der Flugreglerverstärker CH-53G/
GS ist die zentrale Steuereinheit der
Flugregelanlage des Hubschraubers.
Er verarbeitet alle Sensor- und Messgebersignale, die der Flugregelanlage
zugeordnet sind. Der Verstärker modifiziert, formt, summiert, verstärkt und
erzeugt Ausgangssignale, die auf die
Flugsteuerung aufgeschaltet werden
und dadurch mit auf die Verstellung
der Steuerflächen und Steuerglieder
des Hubschraubers einwirken.
Die bei Änderung der Fluglage
vom Flugreglerverstärker gelieferten
Korrektursignale bewirken die Einhaltung einer vorgewählten Fluglage im
Nick- und Rollkanal, einer Flughöhe
im Höhenkanal und/oder eines vorgewählten Steuerkurses im Gierkanal.
Aufbau des neuen
AFCS-Amplifiers:
Der neue AFCS-Amplifier CH-53G/
GS besteht aus einem AluminiumGehäuse, in das die austauschbaren
Baugruppen integriert sind. Der abschraubbare Deckel erlaubt den Zugang zu den vier Elektronikplatinen,
der Mutterplatine – die die internen
Verbindungen ermöglicht – und den
Steckverbindern, die die Mutterplatine mit der Fronteinheit verbindet. Die
Fronteinheit ihrerseits besteht aus der
eigentlichen Frontplatte mit den eingelassenen Steckvorrichtungen und
der Statusanzeige sowie der angeschraubten Filter- und Netzteilplatine.
Aus EMV-Gründen ist die Fronteinheit
Die Nick-/Rollplatinen 1 und 2 sind
voll austauschbare, redundante Baugruppen. Nach deren Tausch ist lediglich ein erneuter Abgleich (Trimmung)
erforderlich.
Die elektrische Verbindung der
Elektronikbaugruppen untereinander
erfolgt über entsprechende Kartensteckverbinder mit der Mutterplatine.
AFCS-Amplifier
Projektablauf:
Im Jahre 2007 wurde das Projekt
mit Identifikationsflugversuchen zur
Aufnahme der Schnittstellenparameter des alten Flugreglerverstärkers gestartet. Innerhalb eines guten Jahres
wurden nach PDR (Preliminary Design
Review)/CDR (Critical Design Review)
und den Engineeringtests die ersten Integrationstests am Schulungsrig sowie an den Ausbildungshubschraubern der Technischen Schule
der Luftwaffe 3 (TSLw) in Faßberg
durchgeführt. Im Anschluss durchliefen die Prototypen des neuen AFCSAmplifiers erfolgreich die geforderten
Qualifikationstests nach den Luftfahrtrichtlinien und MIL-Standards.
Das Projekt umfasste
folgende Teilaufgaben:
Neuentwicklung neuer Amplifier
CH-53G/GS (V/1AMP)
Identifikationsflüge mit
altem Flugreglerverstärker
Entwicklung des
neuen Amplifiers
Entwicklung Abgleicheinheit
Qualifikation des neuen
Amplifiers/Testsystem
und der Abgleicheinheit
Integration des
neuen Amplifiers
Flugversuch zur Waffen­­
systemver­träglich­
keits­erklärung
Serienanteil (V/2AMP)
Dokumentationanpassungen
Geräteinstandsetzungskonzept für neuen Amplifier
Ausbildung zum
neuen Amplifier
Automatischer Fertigungs­
tester für neuen Amplifier
Serienfertigung 80 EA
Flugreglerverstärker
Serienfertigung 17 EA
Abgleicheinheiten
Serienfertigung 20 EA
TULB für neuen Amplifier
Aus Flugsicherheitsgründen mit
dem Hintergrund des schnellen Austauschs der bestehenden Flugreglerverstärker war im Gesamtprojekt
ein sehr hoher Zeitdruck vorhanden.
Als Maßnahme zur Zeitreduzierung
wurden die Qualifikation sowie die
Nachweisführung schon von Beginn
an auf mehreren Prototypen geplant
und durchgeführt. Auf zwei Prototypen wurden die Gerätequalifikationen
wie zum Beispiel Vibration, Schock,
Temperatur etc. erfolgreich durchgeführt. Mit einem dritten Prototypen
wurden die Flugversuche vorbereitet
und durchgeführt. Die vier Bauzu-
6 & 7 SPEKTRUM I/10
Ausbildung Lehr- und Spitzenpersonal
stände des Waffensystems CH-53G/
GS (CH-53GS mit SdE (Sicherstellung
der Einsatzbereitschaft), CH-53G(IFR)
mit SdE, CH-53G(IFR) ohne SdE und
CH-53G ohne SdE) beeinflussten das
Projekt zusätzlich stark in der Nachweisführung und Zulassung.
Die ersten Boden- bzw. Flugversuche mit dem neuen Amplifier wurden auf dem Muster CH-53GS beim
Unterauftragnehmer Fa. Eurocopter
Deutschland (ECD) durchgeführt.
Die weiteren Flugversuche zur
Nachweisführung wurden aus organisatorischen Gründen mit Unterstützung der WTD 61-ML (Leiter des
Musterprüfwesens für Luftfahrtgerät der Bundeswehr bei der WTD 61
Manching) und des Mittleren Transporthubschrauber-Regimentes 25 in
Der neue Amplifier
Laupheim positiv in der Truppe durchgeführt. Innerhalb von 7 Tagen führte
das Team, bestehend aus einem Testpiloten der WTD 61, einem Piloten der
Truppe, der Prüfgruppe mit dem Musterzulasser der WTD 61 sowie dem
Begleitteam der Firma Honeywell und
der ESG vier Nachweisflüge auf dem
Waffensystem CH-53G durch.
Im Laufe der Projektzeit bildete
sich um die ESG ein sehr kompetentes Team aus den Bereichen des BWB,
der WTD 61-ML, des WaSysKdo Lw
II 6, der Truppe wie TSLw 3 mit den
Regimentern 15 Rheine und 25 Laupheim sowie dem Unterauftragnehmer Honeywell.
Für die Instandsetzung wurde zusätzlich zum neuen Amplifier ein automatisches Testsystem entwickelt,
das mit den Prototypen aufgebaut und
qualifiziert wurde. Dieses Testsystem
wurde so entwickelt, dass es im Anschluss für die Instandsetzung eingesetzt werden kann. Für einen möglichen Truppeneinsatz des Testsystems
wurden die Anforderungen von Beginn
an mit berücksichtigt.
Für Justierarbeiten am neuen
AFCS-Amplifier zur Anpassung im
Gesamtsystem der AFCS-Anlage des
Hubschraubers wurde eine Abgleicheinheit aus einem Rugged Notebook
aufgebaut. Dieser Abgleich wird zukünftig elektronisch durchgeführt.
Bisher mussten die alten Flugreglerverstärker ausgebaut, abgeglichen
und wieder eingebaut werden. Dieser Arbeitsaufwand entfällt nun in der
Truppe bei einem Wechsel des neuen
Übergabe des Amplifiers an die Truppe
Amplifiers. Dies ist eine Beispiel dafür,
dass die ESG mit ihrer Erfahrung ein
Gerät für die Truppe entwickelt hat.
Dabei wurden nicht nur die Flugsicherheitsaspekte berücksichtigt, sondern auch die Handhabung floss in die
Entwicklung mit ein.
Zur Truppeneinführung des neuen
AFCS-Amplifiers führte die ESG Maßnahmen zur Herstellung der Einsatzbereitschaft (HdE) durch. Dazu gehörte die gesamte Dokumentation für die
Instandhaltung und Wartung mit einem
Geräteinstandsetzungskonzept. Weiter leitete die Fa. ESG die Ausbildung
für das Lehr- und Spitzenpersonale an
der Technischen Schule der Luftwaffe
(TSLw 3) in Faßberg am Ausbildungsrig und Hubschrauber CH-53.
Der erfolgreiche Abschluss des
Projektes ist ein weiterer Beleg für
die Leistungsfähigkeit der ESG als
Spezialsystemfirma im Bereich Entwicklung, Integration, Qualifikation,
Zulassung und Product Support für sicherheitskritische Systeme im Bereich
der Luftfahrt. Innerhalb dieses Projektes, das aufgrund seiner Komplexität sehr fordernd für alle Beteiligten
war, zeigte sich erneut, dass neben
dem technologischen Know-how, die
Teamarbeit und das gegenseitige Vertrauen wesentliche Bestandteile des
Erfolges sind. Dies betonte auch der
Kommandeur des Mittleren Transporthubschrauber-Regimentes 25, Oberst
Hans-Christoph Specht, bei seiner Ansprache anlässlich der Übergabe in
Laupheim. Dabei würdigte er die ESG
als besonders verlässlichen Partner.
(WW)
Sea Lynx MK88A Cockpit Procedure
Trainer für die Deutsche Marine
CPT: Modulares
Ausbildungsmittel
für die Marine
Für die Aus- und Weiterbildung von
fliegendem Personal gibt es eine abgestufte Reihe von Ausbildungsmitteln, angefangen vom Studium speziell
erstellter Ausbildungsunterlagen bis
hin zu einem Full Flight Simulator auf
einer Bewegungsplattform. Ein Glied
dieser Kette bilden die Verfahrenstrainer / Cockpit Procedure Trainer
(CPT) sowie die Part Task Trainer. Ein
CPT dient in erster Linie dem Erlernen
des Umgangs mit den verschiedenen
Systemen und Bedienelementen des
Hubschraubers in unterschiedlichen
Situationen und nicht dem eigentlichen Fliegen des Hubschraubers.
Die ESG hat im Auftrag des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) einen Cockpit
Procedure Trainer für den Bordhubschrauber Sea Lynx MK88A entwickelt. Dieser wurde im Januar 2010
durch das BWB und das Marinefliegergeschwaders 3 (MFG 3) in Nordholz abgenommen. Da damit alle
Meilensteine gemäß Vertrag erfüllt
wurden, konnte das System nun an
den Kunden, die Ausbildungsstaffel
des MFG 3, übergeben werden.
Der Bedarf einen CPT erstellen
zu lassen entstand aus der Notwendigkeit, neben dem zur Zeit noch in
den Niederlanden befindlichen Full
Mission Flight Simulator über eine
weitere simulationsgestützte Ausbildungsmöglichkeit vor Ort zu verfügen.
Daneben wird ab dem Jahr 2009 die
Sea Lynx mit einem Avionik-Upgrade
inklusive neuer Funkgeräte ausgestattet. Das Erlernen der Bedienung dieser Komponenten sollte daher auch
gleich im neuen CPT erfolgen. Der
CPT wurde daher so entworfen, dass
der Schwerpunkt unter anderem auf
der realitätsnahen Nachbildung dieser
Komponenten liegt.
Er besteht im Kern aus den beiden
wesentlichen Komponenten Cockpit-Modul und Instructor Operating
Station (IOS). Das Cockpit-Modul bildet mit Hilfe von sieben berührungsempfindlichen Bildschirmen (TouchScreen-Monitore) das Cockpit des
Original-Hubschraubers nach. Hierbei
wurde eine Anordnung gewählt, die
hinsichtlich Position und Größe annä-
hernd dem nachzubildenden Cockpit
entspricht. Auf der Basis dieser berührungsempfindlichen Bildschirme
werden alle für die Ausbildung notwendigen Ein- und Ausgaben ermöglicht.
Die visuelle Nachbildung des
Cockpits erfolgte auf der Basis von
Photos des Original-Hubschraubers.
Diese wurden dynamisiert, so dass
nach Berührung die richtige Anzeige
des Systems erfolgt. Somit ähnelt er
prinzipiell den im Handel verfügbaren
Flugsimulatoren. Beim Sea Lynx CPT
wurde auf die naturgetreue Nachbildung der Flugsteuerungselemente
verzichtet. Die Taster an den Griffen
wurden durch farblich kodierte Tastaturen vor den Piloten ersetzt.
8 & 9 SPEKTRUM I/10
Abbildung 1: CPT-Cockpit-Modul
Die Ausbildung der Flugschüler erfolgt in zwei unterschiedlichen
Modi: Dem Lehrer-Schüler-Modus
und dem durch den Schüler selbstgesteuerten Modus. Im ersten Fall wird
die Simulation durch einen Fluglehrer an der IOS gesteuert. Hier werden vorprogrammierte Missionen gestartet, angehalten beziehungsweise
beendet. Alternativ kann die Bedienung bei Abwesenheit des Lehrers
auch durch einen Schüler im selbstgesteuerten Modus erfolgen. Hierbei
werden jedoch durch Einschränkung
der Zugriffsrechte dem Schüler nicht
alle Steuerungs- und Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Damit sich der Ausbilder für Erklärungen hinter die Schüler setzen kann,
verfügt das System zusätzlich über
eine tragbare Miniaturausgabe der
IOS auf der Basis eines Tablet-PCs.
Damit lässt sich die Simulation steu-
Abbildung 3: Systemschaltbild für Fuel
Abbildung 2: Arbeitsplatz des Fluglehrers (IOS)
ern, der Ausbilder kann beispielsweise die Position verändern oder Fehler
einspielen.
Neben der eigentlichen Cockpitdarstellung sind zusätzliche Monitore
links und rechts am Cockpit-Modul
angebracht. Diese stellen zusätzliche
Informationen zu den Hubschraubersystemen dar (vgl. Abbildung 3). Der
Schüler kann anhand von dynamischen Schaubildern die Eigenschaften
der einzelnen Systeme bildlich nachvollziehen. Als Beispiel sei hierfür das
Kraftstoffsystem genannt. Hier werden
die aktuellen Füllstände der Tanks, die
Fließvorgänge zwischen den unterschiedlichen Tanks sowie der Zustand
der Pumpen symbolisiert. Entwurfsgrundlage dieser Schaubilder war
die Zusammenführung aller zu einem
System gehörenden Schalter und Anzeigen und die Symbolisierung deren
Verknüpfungen.
Nach Abschluss einer Lerneinheit
kann an der IOS ein Debriefing der geflogenen Mission erfolgen. Eine wesentliche Komponente des Procedure
Trainers ist daher die Aufzeichnung
aller Ein- und Ausgaben. Zur Auswertung durch den Fluglehrer dient
zusätzlich die automatische „Prozeduren-Überwachung“, bei der geprüft
wird, inwieweit sich die Piloten an vorgegebene Abläufe im Cockpit gehalten
haben. Ein Beispiel hierfür ist die Engine-Fire-Checkliste. Unter Verwendung
eines „Prozeduren-Editors“ ist es dem
Nutzer möglich, zusätzliche eigene
Prozeduren bis hin zu ganzen Missionen zu erstellen.
Um den Schüler auf Ausnahmesituationen vorzubereiten, sind 200 vordefinierte Systemfehler, so genannte
„Malfunctions“, verfügbar. Diese können sowohl durch den Ausbilder manuell gesetzt oder auch automatisch
durch vordefinierte Randbedingungen
(beispielsweise Erreichen einer Höhe
oder Drücken eines Schalters) ausgelöst werden. Dadurch ist es möglich,
dass alle relevanten „Normal Procedures“ sowie spezielle „Emergency
Procedures“ eingeübt werden können.
Zum Üben des taktischen Einsatzes der Sea Lynx verfügt der CPT
zusätzlich über ein Szenario-Tool. Es
erlaubt die Erstellung und das Abspielen von komplexen taktischen Szenarien beispielsweise zur U-Boot-Jagd
mit Torpedos oder zum Einsatz der
Anti-Schiffs-Lenkwaffe „Sea-Skua“.
In dem Tool können eine Vielzahl von
Über- und Unterwasserfahrzeugen
sowie Flugzeuge und Hubschrauber
eingesetzt werden. Es ermöglicht die
Erstellung von Regeln zur Interaktion
der einzelnen Fahrzeuge miteinander.
Während der Simulation können die
Fahrzeuge an der IOS durch den Lehrer beeinflusst werden (Änderungen
von Geschwindigkeit, Richtung etc.).
Zur Vorbereitung der Simulationsstunden im CPT dienen zusätzlich
die Sea Lynx Part Task Trainer (PTT).
Hierzu wurden Laptops mit einer angepassten Version der Simulationssoftware ausgestattet. Im PTT können
dieselben Schalter und Panels wie im
CPT mit der Maus bedient werden.
Zusätzlich verfügt der PTT noch über
eine CBT-Komponente, die sich parallel zur Simulation betreiben lässt.
Der CPT wurde in einen für die
Ausbildung angepassten Doppelcontainer integriert. Im Entwurf wurde der
CPT für eine Laufzeit von 15 Jahren
ausgelegt. Durch seinen modularen
Aufbau bietet er Potenzial für mögliche Erweiterungen, um auch zukünftig weitere Ausbildungsanforderungen
des Nutzers, zum Beispiel in den Bereichen Navigation, Kommunikation
und Aufklärung, realisieren zu können.
Hervorzuheben ist in dem Projekt auch
die konstruktive Zusammenarbeit mit
dem Auftraggeber (BWB) und dem
Nutzer (MFG 3), um die Realisierung
des CPT in dem engen Zeitrahmen vor
der Einführung der Produktverbesserung in die Deutsche Marine durchführen zu können.
(JH)
Talent-Management – Potenziale binden,
pflegen und für die ESG gewinnen
Mitarbeiter aus Personalmarketing und Recruiting pflegen und binden externe Talente
und Spezialisten, um sie zum passenden
Zeitpunkt als neue Mitarbeiter zu gewinnen
Die Zahl verfügbarer hochqualifizierter
Spezialisten im Ingenieursbereich sinkt
und alles deutet darauf hin, dass sich
diese Situation auf dem Bewerbermarkt in der Zukunft weiter verschärfen wird. Die ESG setzt seit Jahren
ihren Wachstumskurs erfolgreich fort
und hat daher einen kontinuierlichen
Bedarf an neuen Mitarbeitern. Dabei
lässt sich bei Neueinstellungen ein
Trend beobachten, bei dem der Anteil
von Absolventen gegenüber Berufserfahrenen tendenziell sinkt. Ein Grund
hierfür ist, dass die Anforderungen
bezüglich der fachlichen Qualifikation,
methodischer Fähigkeiten sowie der
Persönlichkeit fortwährend steigen.
Neben dem Fachwissen spielt zunehmend das spezifische BranchenKnow-how eine Rolle. Darüber hinaus
werden Persönlichkeitseigenschaften
und Softskills erwartet, die sowohl
eine schnelle fachliche Einarbeitung
als auch eine unkomplizierte persönliche Integration sicherstellen.
Besondere Bedeutung liegt in der
Fähigkeit der Mitarbeiter, in gemischten Teams zu arbeiten, sich auf neue
Projekte, Situationen und Kunden einzustellen, stets bereit zu sein, sich
weiter zu entwickeln, konstant hohe
Leistung zu bringen, um dadurch den
persönlichen wie auch den Unternehmenserfolg zu sichern. Nicht zuletzt
wird von ihnen erwartet, dass sie der
Markt- und Arbeitsrealität gewachsen sind, mit Konflikten umgehen,
Belastungen aushalten, unter Zeitdruck arbeiten, schwierige Situationen
meistern und Probleme schnell lösen
können. Der in den Medien vielfach
beschworene „Ingenieursmangel“ ist
kein realer Mangel an der formalen
Qualifikation, sondern ein Mangel bezogen auf die speziell geforderten Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Fazit: Die Anforderungen, die die
ESG an ihre Mitarbeiter und somit
auch an Bewerber stellen muss, sind
ausgesprochen anspruchsvoll. Dadurch gestaltet sich die Suche nach
dem passenden Kandidaten, der zum
richtigen Zeitpunkt den Karriereeinstieg bei der ESG anstrebt, zunehmend herausfordernd.
Personalberater, Wirtschaftsverbände und Interessensgruppen raten
daher Unternehmen und Personalverantwortlichen in dieser „Mangelsituation“ häufig dazu, gute Köpfe auch
dann einzustellen, wenn aktuell keine
Stelle ausgeschrieben und vakant ist.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist dies jedoch nicht realisierbar – wenn auch
vom Grundgedanken her durchaus
verständlich.
Vor diesem Hintergrund hat sich
die ESG für einen zusätzlichen Ansatz entschieden: Um prinzipiell geeignete Bewerber umfassend zu betreuen, auch wenn sie aktuell nicht
zu den ausgeschriebenen Projekten
passen oder beruflich aktuell anderweitig gebunden sind, wurde nun ein
System eingeführt, das der persönlichen Kontaktpflege zwischen Personalbereich und Kandidat dient. Der
direkte und sehr persönliche Kandidaten-Kontakt durch einen Ansprechpartner aus dem Personalbereich hat
zum Ziel, dem potenziellen Bewerber
genau die persönliche Wertschätzung entgegenzubringen, die er sich
von einem Unternehmen, das sich
ernsthaft und langfristig für ihn interessiert, erwartet. Gerade im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter geht
es da­rum, Kandidaten auch dann zu
betreuen, wenn zunächst kein unmittelbarer Nutzen für das Unternehmen
erkennbar ist.
Bei manch neuer Stellenausschreibung fragen die anfordernden
Fachgebiete, ob der Personalbereich
nicht „einige gute Bewerber in der
Schublade habe“, die man im Be-
darfsfall hervorholen und aktivieren
könne. Nein – eine solche „Schublade“ hat die Personalabteilung nicht.
Das ESG-Talent-Management-System
soll einen Beitrag dazu leisten, eine
Art „virtuelle Schublade“ zu generieren. Die Talentpflege wird dabei kein
Selbstzweck sein, sondern verfolgt
immer das Ziel, Kandidaten mittelfristig für eine Festanstellung bei der ESG
zu gewinnen.
Im Rahmen des ESG-Talent-Management-Systems wird daher ein
überschaubarer und dadurch persönlich intensiv betreubarer Pool von
ca. 50 – 60 Talenten aufgebaut. Aufgrund des nachhaltigen persönlichen
Kontakts wird es zukünftig leichter
sein, Kandidaten für ad hoc schwer
zu besetzende Positionen im Unternehmen zu gewinnen. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil dieses Konzepts
besteht darin, dass vergleichsweise
lange Rekrutierungszeiten und damit
verbundene Aufwendungen reduziert
werden.
Dieser Umgang mit Kandidaten
entspricht dem Leitbild des Unternehmens und den daraus abgeleiteten
Dimensionen der Arbeitgebermarke
ESG. Wesentliche Grundsätze sind ein
offener, ehrlicher und transparenter
sowie gleichzeitig verlässlicher und
wertschätzender Umgang mit den
Kandidaten.
Die Idee, mit Potenzialträgern und
Spezialisten frühzeitig in Kontakt zu
treten, sie zu betreuen und damit letztlich zu binden, ist keine neue. Das Besondere am ESG-Talent-Management
ist, dass ein überschaubarer Pool von
Talenten aufgebaut und dass die Pflege und der Kontakt direkt und sehr
persönlich gestaltet werden. Damit
unterstreicht die ESG die besondere
Wertschätzung für die ausgewählten
Kandidaten und bietet die verlässliche
Basis für eine vertrauensvolle Beziehung.
(JL)
10 & 11 SPEKTRUM I/10
ESG startet Produktivbetrieb für Über­
setzungsportal der Volkswagen AG
Übersetzungsprozess von Dokumenten zukünftig einfacher, schneller
und kostengünstiger – Anbindung weiterer Systeme geplant
Konzernweites Übersetzungsportal der Volkswagen AG
Manuelle Beauftragung
Auftragsverwaltung
Zu über­s et­z endes
Dokument
Zuweisung
Fertig über­s et­z tes
Dokument
Kunde (Mitarbeiter
der Volkswagen AG)
Im Dezember 2009 hat die ESG das
konzernweite Übersetzungsportal der
Volkswagen AG nach fast zwei Jahren
Entwicklung erstmals in den Produktivbetrieb überführt. Die Software mit
dem Namen GOCAT (Group Online
Computer-Assisted Translation) bildet
zukünftig die Grundlage für alle von
der Volkswagen AG in Auftrag gegebenen Dokumentenübersetzungen.
Dies betrifft beispielsweise Bordbücher, Reparaturleitfäden, Trainingsunterlagen, Selbststudienprogramme
und viele andere Dokumente.
Across
Freigabe
Projektmanager
einer VolkswagenMarke
GOCAT organisiert dabei alle Teilschritte der Dokumentenübersetzung,
beginnend bei der Kostenkalkulation,
Auftragsvergabe an eine Agentur, Zuweisung an einen Übersetzer, Übersetzungsdurchführung bis hin zur Qualitätskontrolle.
Die neue Software kann eine Vielzahl von Übersetzungsprojekten koordinieren und professionell verwalten. Der Volkswagen AG steht somit
in Zukunft eine zentrale Unternehmensplattform für alle Sprachressourcen sowie ein professionelles
Projektmanager
einer Übersetzungsagentur
Übersetzungsmanagement zur Verfügung.
Einheitlicher Übersetzungsprozess für alle Marken
Die Volkswagen AG hat sich für die
Zukunft ehrgeizige Ziele gesetzt: Ausbau der Modellpalette, Erschließung
neuer Märkte und Umsetzung neuer
länderspezifischer rechtlicher Anforderungen. Das Unternehmen muss
heute viel globaler denken als noch
vor einigen Jahren.
Übersetzer
Vor allem im Bereich Dokumentationserstellung wird dies deutlich:
Schon heute vergibt der Konzern jährlich mehr als 31.200 Übersetzungsaufträge für 32 verschiedene Sprachen an externe Dienstleister. Ein
Trend, der sich aufgrund der immer
kürzer werdenden Produktaktualisierungszyklen der Automobile in Zukunft
noch weiter verstärken wird.
Diese Entwicklung hat die Volkswagen AG erkannt und mit der Einführung von GOCAT schon frühzeitig die
Weichen gestellt.
Maximilian Schreiner, fachlicher
Verantwortlicher und Projektleiter seitens der Volkswagen AG, erklärte: „Wir
mussten weg vom dezentralen Ansatz
und hin zu einer Modularisierung und
Standardisierung der Übersetzungsprozesse für den gesamten Konzern.“
Auf dieser Basis hat die ESG mit
GOCAT erstmalig einen markenübergreifenden, systemunabhängigen Prozess zur Übersetzung von Dokumenten geschaffen und softwaretechnisch
umgesetzt.
Vom Auftraggeber der Marke bis
zum Übersetzer wird nun eine durchgängige Lieferkette realisiert, bei der
jeder am Auftrag beteiligte Partner flexibel bleibt. Zum Beispiel ermöglicht
es GOCAT den beauftragten Übersetzungsagenturen, Projekte auch an
Sub-Agenturen auszulagern.
Kürzere Bearbeitungszeiten
und mehr Transparenz durch
Online-Abwicklung
Mit der Einführung von GOCAT gehören die Auftragsvergabe per Telefon
und die Datenübermittlung per E-Mail
der Vergangenheit an. Die Annahme
und Freigabe von Übersetzungsprojekten erfolgt nun ausschließlich online. Dies bedeutet einen kürzeren
Kommunikationsweg sowie einen wesentlich geringeren Arbeitsaufwand.
Auftraggeber, Übersetzungsagentur und Übersetzer sind nun fest im
Projekt integriert. Da alle Partner Zugriff auf dieselben Daten haben, werden Inkonsistenzen vermieden. Bei
Zuweisung oder Fertigstellung eines
Projektes erfolgt automatisch eine Benachrichtigung an alle am Prozess beteiligten Personen.
Die Online-Abwicklung bietet außerdem ein Höchstmaß an Transparenz. Denn alle im System vorhandenen Aufträge können jederzeit
eingesehen und zurückverfolgt werden. Eine Historie protokolliert die
durchlaufenen Prozessschritte und
zeigt deren Ergebnisse an.
Der Auftraggeber einer Übersetzung hat so stets einen Überblick über
den Projektverlauf, die damit verbundenen Termine und entstehende Kos-
ten. Wird eines dieser Kriterien nicht
eingehalten, kann er sofort reagieren
und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Synergiegewinn durch zentrale Datenhaltung
Neben modernem Prozessmanagement unterstützt GOCAT auch die
Dokumentenübersetzung selbst.
Die Webanwendung bedient sich
dabei der Schnittstellen einer von der
Firma Across Systems GmbH entwickelten Software. Der Across Language Server bildet den zentralen Punkt
im Übersetzungsprozess unter GOCAT.
Nachdem ein Auftrag an eine Agentur übergeben wurde, können sich
die Übersetzer mittels Web-Interface
anmelden und die eigentliche Übersetzung durchführen. Dabei arbeitet
jeder Übersetzer auf Basis eines Übersetzungsspeichers (Translation Memory) sowie einer einheitlichen Terminologie-Datenbank.
Der Vorteil dieser Technologien ist,
dass die bei jeder Übersetzung entstehenden Translation Memory- und
Terminologie-Einträge direkt in die
zentrale Datenhaltung aufgenommen
werden. Das Prinzip beruht darauf, jeden einmal übersetzten Satz in einer
Datenbank zu speichern und jeden
neu zu übersetzenden Satz mit dieser
Datenbank abzugleichen. Auf diese
Weise können alle bereits in der Vergangenheit übersetzten Textsegmente
wiederverwendet werden.
Dem Übersetzer steht außerdem
eine Vielzahl von Hilfsmitteln zur Verfügung, welche die Übersetzung maßgeblich vereinfachen. Zum Beispiel
werden Textteile, die mit bestehenden
Translation Memory- und Terminologie-Einträgen identisch sind, automatisch in den Zieltext übernommen.
Stimmen Textteile nur teilweise überein, werden entsprechende Vorschläge unterbreitet.
Automatische
lation
Kostenkalku-
GOCAT unterstützt den Auftraggeber einer Übersetzung auch bei
der Dokumentenvoranalyse sowie der
Kostenkalkulation. Das Portal ermöglicht die Verwaltung von beliebig vielen Übersetzungsagenturen für alle
Marken der Volkswagen AG.
Für jede Agentur können spezifische Preisinformationen hinterlegt
werden, abhängig von der Quell- und
Zielsprache sowie der Art des zu übersetzenden Dokuments.
Noch bevor in GOCAT die eigentliche Beauftragung durchgeführt wird,
erfolgt automatisch eine Berechnung,
welche Kosten bei der Übersetzung eines Dokuments mit dem ausgewählten Dienstleister entstehen.
Dabei finden auch die ganz oder
teilweise wiederverwendbaren Translation Memory- und TerminologieEinträge des Across Language Server
Berücksichtigung. Diese spiegeln sich
direkt in einer Kostenreduktion wider.
Für den Auftraggeber bedeutet die
automatische Kostenkalkulation einen
Mehrwert an Effizienz und Transparenz. Denn auf diese Weise kann er
die günstigste Agentur für jeden spezifischen Übersetzungsauftrag auswählen.
Anbindung weiterer Systeme
geplant
Der erfolgreiche Start des GOCATProduktivbetriebes ermöglicht es der
Volkswagen AG, alle in Auftrag gegebenen Dokumentenübersetzungen in
Zukunft teilautomatisiert zu verarbeiten.
Mit diesem Schritt hat die ESG bereits eine große Effizienzsteigerung für
den Automobilkonzern erreicht. Darüber hinaus bildet er aber auch die
Grundlage für eine weitere Prozessoptimierung.
Denn die ESG plant, alle vorhandenen Konzern-Redaktionssysteme
der Volkswagen AG an GOCAT anzuschließen.
Demzufolge gelangen die zu verarbeitenden Dokumente zukünftig auch
auf vollautomatischem Wege in das
Übersetzungsportal. Die Auftraggeberfunktion wird dann von den etablierten Volkswagen-Systemen übernommen. Mit Hilfe von vordefinierten
Ablaufschemen ist es möglich, dass
Aufträge von externen Redaktionssystemen direkt an die zuständigen
Agenturen weitergeleitet werden. Ein
Eingreifen durch einen Mitarbeiter der
Volkswagen AG ist somit nicht mehr
notwendig.
Auf dieser Basis ist im 3. Quartal 2010 die Anbindung von LIVAS
3, einem Redaktionssystem für Bedienungsanleitungen und Werkstattinformationen, geplant. Danach wird
GOCAT auch Aufträge vom Diagnoseentwicklungssystem ODIS Creator
entgegennehmen.
Mittelfristig sollen dann schrittweise alle weiteren im Einsatz befindlichen Systeme der Volkswagen AG
an GOCAT angebunden werden, zum
Beispiel HST (Handbuch Service Technik), WT (Wartungstabellen) und SLP
(Stromlaufpläne).
Kunde bescheinigt der ESG
„ein tolles Produkt“
Die Einführung von GOCAT bedeutet für die Volkswagen AG einen
großen Schritt bei der Umsetzung der
Unternehmensziele. Der GOCAT-Projektverantwortliche der Volkswagen
AG, Maximilian Schreiner, ist mit dem
Ergebnis sehr zufrieden: „Aufgrund
meiner 10-jährigen Projekterfahrungen mit der ESG war die Firma von
Anfang an mein Wunschpartner für
dieses Projekt. Das ESG-Projektteam
unter der Leitung von Axel Moh hat erneut unter Beweis gestellt, die Anforderungen kompetent, innovativ und im
vorgegebenen Zeitrahmen so umzusetzen, dass als Endergebnis ein tolles
Produkt ausgerollt werden kann.“
Thomas Haller, der Verantwortliche für den Volkswagen-Konzern seitens der ESG, sieht das gute Feedback
als Impuls für die Zukunft: „Wir freuen uns sehr über diese positive Kundenrückmeldung und den erfolgreichen Abschluss des Projektes GOCAT.
Gleichzeitig nehmen wir dieses Feedback als Motivation, auch in Zukunft
innovative System- und Software-Lösungen zu entwickeln und jeden Tag
ein wenig besser zu werden.“
(PK)
12 & 13 SPEKTRUM I/10
++ KURZMELDUNGEN ++
Künstler in der ESG
Leitfaden „Architekturentwicklung
in der wehrtechnischen Industrie“
Blick auf das Foyer der ESG mit den Gästen der Vernissage
Übergabe des Leitfadens
Nach zwei Jahren Auszeit fand am
25. Februar wieder eine Vernissage
im Rahmen der Veranstaltungsreihe
„Künstler in der ESG“ statt, erstmalig
am Standort Fürstenfeldbruck.
Hochrangige Gäste aus dem Kreise unserer Kunden, darunter der Stellvertreter des Generalinspekteurs der
Bundeswehr, Generalleutnant JohannGeorg Dora, der Kommandeur der 1.
Luftwaffendivision, Generalmajor Dieter Naskrent, der Kommandeur im
Wehrbereich IV, Generalmajor Gert
Wessels, sowie zahlreiche Vertreter
ziviler Geschäftspartner zeigten sich
von der Vernissage ebenso begeistert
wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ESG.
Das Motto für die Vernissage lautete „Transparenz“. Dieser Begriff korrespondiert in ganz besonderer Weise
mit den Arbeiten der Künstler, mit dem
Architekturkonzept des Firmengebäudes sowie dem Anspruch der ESG an
die gelebte Unternehmenskultur.
Ruth Strähhuber verzaubert den
Betrachter mit ihren Gemälden und
stellt menschliche Begegnungen – oft
überlebensgroß – in all ihren Ausprägungen mal lustig, mal traurig, nachdenklich oder mit einem Augenzwinkern in den Mittelpunkt. Transparenz
findet sich im vordergründigen Sinn
durch Farbwahl, Darstellung der Motive und Art der Malerei wie auch im
übertragenen Sinne durch die vermittelten, tiefen Einblicke in menschliche
Gefühle.
Siegfried Kreitners Arbeiten sind
auf den ersten Blick sehr technisch
anmutende, außergewöhnliche Skulpturen, die die Elemente Licht, Bewegung und Technik handwerklich
perfekt verbinden und gleichzeitig lebendig erscheinen lassen. So treten
sie dem Betrachter schon aufgrund
ihrer Größe quasi gleichwertig entgegen und überraschen einmal durch offenkundige Transparenz, ein anderes
Mal durch ein erst nach komplexen
Bewegungen sichtbares, transparentes Inneres.
Die Werke der ausstellenden
Künstler, Ruth Strähhuber und Siegfried Kreitner schafften, in Verbindung
mit der perfekt abgestimmten musikalischen Untermalung durch „DJ Jondal“ alias Martin Unger ein umfassendes Erlebnis, das alle Sinne ansprach.
Gleichzeitig nutzten die zahlreichen Gäste intensiv die Möglichkeit,
in einem besonderen Rahmen miteinander ins Gespräch zu kommen, und
so das Motto „Transparenz“ mit Leben
zu füllen.
(UJM)
Am 5. Februar 2010 fand in Koblenz
die Übergabe des Leitfadens „Architekturentwicklung in der wehrtechnischen Industrie“ an das Bundesamt
für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr
(IT-AmtBw) statt.
Fachlich wurde die Veranstaltung
durch Christoph Reich, Leiter IT-Systeme Führung und Kommunikation
der ESG und Leiter des Arbeitskreises
IT-Architekturen im ZVEI eingeleitet.
Christoph Reich stellte die Anwendung der Methode Architekturen aus
Sicht der Industrie dar und erläuterte
die Motivation, Historie sowie die Hintergründe des Leitfadens.
Der Leitfaden hat den verbesserten Informationsaustausch zum Thema IT-Architekturen zwischen der
Bundeswehr als Auftraggeber und
der im wehrtechnischen Umfeld tätigen Industrie als Auftragnehmer zum
Ziel.
Er soll eine gemeinsame Wissensbasis für Architekturentwicklungen bilden, die Vorgaben und
Randbedingungen der Bundeswehr
reflektieren, die Notwendigkeiten und
Randbedingungen der wehrtechnischen Industrie aufzeigen, Wege zur
gemeinsamen Erarbeitung von IT-Architekturen vorschlagen sowie Mög-
lichkeiten zum Architektur-Management aufzeigen.
Dabei soll der Leitfaden evolu­
tionär entwickelt werden. Diese Ziele sind erreicht, wenn Architekturen
von Seiten des Auftraggebers ausgeschrieben, von Seiten des Auftragnehmers anhand des Leitfadens
entwickelt und vom öffentlichen Auftraggeber umgesetzt werden.
Der Leitfaden wurde durch eine
Vielzahl von Firmen der Verbände
ZVEI und BITKOM in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeitet und
wird Bestandteil des Handbuchs
„Architekturbearbeitung in der Bundeswehr“, das durch die Arbeitsgemeinschaft (AG) Architekturen der
Bundeswehr erstellt wird.
Die ESG konnte auf dem beinahe
zweijährigen Weg zu diesem wichtigen Etappenziel ihre weitreichenden
Erfahrungen und Kompetenzen im
Bereich Architekturentwicklung umfassend einbringen und unterstützt
auch zukünftig die Weiterentwicklung
des Leitfadens im engen Dialog mit
allen Beteiligten, um die Effizienz und
Effektivität im Rahmen von Projekten,
die eine IT-Architektur beinhalten,
von der Ausschreibung bis zur Abwicklung des Projekts nachhaltig zu
steigern.
(TD)
++ KURZMELDUNGEN ++
Generalleutnant Ploeger Key-Note-Speaker
auf dem Parlamen­tarischen Abend
Gerhard Schempp, GenLt Friedrich Wilhelm Ploeger MdB Uwe Beckmeyer (v. l.)
Über 250 hochrangige Gäste aus
Politik, Bundeswehr und Wirtschaft, darunter der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Christian
Schmidt, sowie der Stellvertreter des
Generalinspekteurs,
Generalleutnant Johann-Georg Dora, folgten der
gemeinsamen Einladung der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt
des Deutschen Bundes­tages, vertreten durch MdB Uwe Beckmeyer,
und der ESG zum Parlamentarischen
Abend in Berlin.
Als Key-Note-Speaker zum Thema
„Luft- und Weltraum – sicherheitspolitische Bedeutung im 21. Jahrhundert“
konnte Generalleutnant Friedrich Wilhelm Ploeger, Kommandeur Kommando Operative Führung Luftstreitkräfte,
Commander Combined Air Operations
Center 2 (CAOC 2) und Executive Director Joint Air Power Competence
Center (JAPCC), gewonnen werden.
In seinem Vortrag stellte Generalleutnant Ploeger die Aufgaben des JAPCC
sowie die Bedeutung des Weltraums
aus der Perspektive der NATO dar.
Er verdeutlichte, dass die zielgerichtete Nutzung des Weltraums für
Kommunikation, Führung und Wirkung alternativlos ist, um den Herausforderungen der Zukunft im militärischen Bereich, aber gerade
auch im zivilen Bereich erfolgreich
zu begegnen. Er untermauerte dies
mit zahlreichen aktuellen und zukünftigen
Anwendungsbeispielen.
Hierzu zählen: Telekommunikation,
Navigation, Klimaüberwachung, Katastrophenverfolgung, Oberflächenauswertung, Ressourcenerkennung,
Identifizierung und Verfolgung von
Umweltverschmutzung,
Sicherung
von Seewegen, Sicherung von Großveranstaltungen sowie Aufklärung
und Führung im Rahmen militärischer
Operationen.
Neben den zahlreichen Chancen,
die der nutzbare Weltraum bietet, wies
Generalleutnant Ploeger jedoch auch
auf mögliche Bedrohungsszenarien
wie beispielsweise „Information Warfare“ hin, denen mit dafür geeigneten
Technologien zu begegnen sei.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der ESG, Gerhard Schempp,
stellte in diesem Zusammenhang die
besondere Bedeutung von Embedded
Systems 2.0/Cyber Physical Systems,
die mit ihrem immensen technologischen Potenzial die Systeme der Zukunft charakterisieren werden, heraus.
Diese Zukunftstechnologien müssten,
auch im Rahmen von Investitionen in
entsprechende Forschungsprogramme noch stärker forciert und realisierbare Synergieeffekte aufgrund von
Technologietransfer noch besser genutzt werden, so Gerhard Schempp.
Er bekräftigte in seiner Rede, dass
die ESG mit ihrem umfassenden Leistungsportfolio gerade für den Bereich
sicherheitskritischer Systeme auch in
Zukunft der verlässliche Partner der
Bundeswehr und von Behörden und
Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sein wird.
Zahlreiche Gespräche, bei denen
die Vorträge reflektiert und diskutiert
wurden, rundeten den Parlamentarischen Abend ab. (UJM)
Logistiksystem Daidalos – 5 Jahre erfolgreicher Produktiveinsatz
Unter dem Zeichen eines kleinen Jubiläums wurde die 6. Systemkonferenz
zum Logistiksystem Daidalos am 3.
und 4. März dieses Jahres im Stammhaus der ESG durchgeführt. Schwer-
punkt der Konferenz war es, den
Datenverbund zwischen den Nutzerstandorten zu koordinieren und eine
einheitliche Gesamtlösung zu erarbeiten. Damit ist es externen Stellen wie
Teilnehmer der Daidalos-Systemkonferenz vor der Firmenzentrale der ESG
dem Heeresamt nun möglich, über
eine Erweiterung direkt auf die Datenbank Daidalos zuzugreifen. Dieser Datenverbund rundet den erfolgreichen
Betrieb und das mittlerweile stark ge-
wachsene Vertrauen in das Logistiksystem Daidalos seitens der zuständigen Dienststellen der Bundeswehr
mit der Firma SPELCO/ESG ab.
Die Logistiklösung Daidalos ist
Teil des Gleitfallschirmsystems für
die Fallschirmtruppen der Bundeswehr. Das Gleitfallschirmsystem wurde durch das Konsortium der Firmen
ESG und DAe-Systems – SPELCO
– entwickelt und ist seit rund fünf
Jahren bei der Bundeswehr im Einsatz. Etwa 15 Subsysteme mit 60
Baugruppen, unter anderen einem
Navigationssystem, einer Schwerlastausrüstung und einer Sauerstoffversorgung, bilden ein Gesamtsystem, das den Einsatzkräften einen
Absprung aus großen Höhen und den
Transport von bis zu hundert Kilogramm Zusatzausrüstung erlaubt.
(HW)
14 & 15 SPEKTRUM I/10
++ KURZMELDUNGEN ++
ESG untersucht Sense & AvoidESG führt CMMI-Coaching durch
Assistenz-Funktion für Bundespolizei Die ESG wurde im Rahmen der Prozessoptimierung der Prozesskette ElektrikElektronik (E/E) als langfristiger Partner der BMW Group ausgewählt. Zentrale
Aufgabe ist dabei die Durchführung von Prozesscoaching zum Komponentenentwicklungsprozess auf Basis CMMI (Capability-Maturity-Model-Integration).
Die ESG wird hierzu in den nächsten drei Jahren intensiv mit verschiedenen
Bereichen der BMW Group zusammenarbeiten.
Mit steigendem Entwicklungsanteil Elektrik-Elektronik kommt der Prozessoptimierung in der Prozesskette E/E eine entscheidende Bedeutung zu. Durch den
Einsatz der ESG-Coaches in weit über 100 Komponenten-Projekten soll die Anwendung der E/E-Prozess-Standards durch die Projektmitarbeiter sichergestellt
werden, um die Projektabwicklung in der Fahrzeug-Entwicklung weiter zu verbessern und definierte CMMI-Ziellevel zu erreichen. Die Erreichung dieser Reifegrade wird jeweils durch Reviews und CMMI- Assessments überprüft. (UJM)
Erfahrungen mit ferngeführten unbemannten Luftfahrzeugsystemen (UAS, Unmanned Aerial Systems) im militärischen Bereich zeigen, dass die Möglichkeiten eines
Einsatzes von UAS für zivile Anwendungen immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Hierbei verspricht der polizeiliche Einsatz von UAS zur wirksamen Aufklärung und
Überwachung aus der Luft einer der ersten wichtigsten zivilen Anwendungen zu
werden. Voraussetzung für den Einsatz von UAS im zivilen Luftraum ist der Nachweis des sicheren Betriebs der Luftfahrzeuge. Ein Schlüsselaspekt ist dabei die
Fähigkeit des „Sense & Avoid“ (S & A, sinngemäß „sehen“ und „ausweichen“) von
anderen Luftverkehrsteilnehmern.
In einem von der deutschen Bundespolizei finanzierten Technologievorhaben
(VUSIL-II) werden mit einem Industriekonsortium aus DFS, DLR, ESG, EMT sowie
Swiss-UAV, mit Unterstützung des Luftfahrtbundesamts, in mehreren Flugkampagnen mit bemannten fliegenden Konfliktpartnern Technologien sowie operationelle
Verfahren untersucht, die die S & A Fähigkeit der eingesetzten UAS demonstrieren.
Ziel ist dabei der theoretische und experimentelle Nachweis, dass das Risiko eines
Zusammenstoßes zwischen UAS und umgebendem Verkehr gleich oder geringer
als in der bemannten Luftfahrt ist (Equivalent Level of Safety, ELOS). Mit dem Nachweis der S & A-Fähigkeit wird eine wichtige Voraussetzung zur Schaffung rechtlicher Grundlagen für die Integra­tion von UAS in den deutschen Luftraum außerhalb
von Flugbeschränkungsgebieten geschaffen und eine technische Bedingung erfüllt,
um die Änderung der bestehenden restriktiven Rechtslage zu beantragen.
Eine wesentliche technische Komponente ist das bodengestützte S & A-System mit einer von der ESG entwickelten Sense & Avoid-Assistenz-Funktion (SAAFu). Diese Funktion ermöglicht dem UAV-Piloten sicher durch den umgebenden
Flugverkehr zu navigieren und potenzielle Kollisionskonflikte zu vermeiden. (RK)
UMAT
Der Missionsausrüstungsträger (MAT) der ESG hat einen kleinen Bruder mit dem
Namen „UMAT“ (Unbemannter Missionsausrüstungsträger) bekommen.
Der UMAT ist ein unbemanntes Luftfahrzeug für vertikale Starts und Landungen (VTOL-UAV – Vertical Take-Off & Landing – Unmanned Aerial Vehicle), kann
teil-autonom fliegen oder wird vom Boden aus geführt.
Mit diesem System verfügt die ESG über ein Luftfahrzeug, das sowohl als
Versuchsträger zur Durchführung operationeller/technischer Untersuchungen für
den öffentlichen Auftraggeber (Bundeswehr, BMI u.a.) als auch zukünftig für zivile Überwachungsaufgaben eingesetzt werden soll, z. B. Küstenschutz, Monitoring
von Industrieanlagen.
Insgesamt sind wir damit in der Lage, weite Teile des ESG Service- und Produktportfolios aus dem Bereich der bemannten Luftfahrt in den Bereich der unbemannten Luftfahrt zu übertragen.
(UJM)
ESG auf der LogiMAT und Maindays
Die ESG stellte ihr Leistungsspektrum rund um OSIMA®, der ESG-Lösung für
rechtskonformes Arbeits- und Umweltschutzmanagement sowie Supply Chain
Solutions zur Transportoptimierung und ihre Leistungen im RFID-Umfeld vom 2.
bis 4. März auf der LogiMAT in Stuttgart vor. Im Vortrag „Das RFID-Projekt“ im
Programm des Forums „AutoID-Technologien und das Internet der Dinge“ erläuterte Thomas Kersten, Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Logistik der ESG, die
Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von RFID-Projekten.
Auf den Maindays 2010, dem „Instandhalter-Gipfel“ in Berlin stellte die ESG
am 18. und 19. März ihre Lösung OSIMA® vor. Mit der modular aufgebauten
Komplettlösung OSIMA® unterstützt die ESG ihre Kunden bei der effizienten und
Ressourcen schonenden Umsetzung gesetzlicher Anforderungen des Arbeitsund Umweltschutzes sowie der Gefährdungsbeurteilung. Mit den Modulen von
OSIMA® stehen effektive Instrumente für die Aspekte Betriebssicherheit, Arbeitsschutz, Explosionsschutz, Gefahrstoffanalyse und -verwaltung inklusive der Umweltverträglichkeitsanalyse (UVA) sowie für die Risikobeurteilung nach Geräteund Produktsicherheitsgesetz (GPSG) zur Verfügung.
(SS)
ServiceXpert auf dem CTI-Forum
„Automotive Diagnostic Systems“
Am 17. und 18. März fand in Stuttgart das 7. Internationale CTI Forum
„Automotive Diagnostic Systems“ statt. Die Fachbesucher nutzten die Gelegenheit, in Vorträgen und der begleitenden Ausstellung mit Diagnose-Experten aktuelle Trends und Auswirkungen neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen (EURO 5/
VI) zu diskutieren. Das ESG Tochterunternehmen ServiceXpert GmbH präsentierte
gemeinsam mit der MAN Nutzfahrzeuge AG einen Vortrag zum Thema „SDX –
Strukturierte Erfassung von servicerelevanten Steuergeräteinformationen“. Stefan Lewald, Leiter Diagnose-Team bei MAN Nutzfahrzeuge, und Dr. Roman Cunis,
Leiter Diagnose-Center DiC bei ServiceXpert, demonstrierten anhand des MANDiagnose-Tools MANcats® die Notwendigkeit und Vorteile eines einheitlichen Formats für Service-Diagnose-Informationen (SDX). Analog zum bereits ISO-standardisierten Format ODX für kommunikationsrelevante Informationen soll SDX
die weitergehenden Anforderungen an servicerelevante Informationen erfüllen.
Die ServiceXpert unterstützt seit vielen Jahren mit Ihrem Know-how und Ihrer
Diagnose-Kompetenz namhafte Hersteller aus den Bereichen Flurförderzeuge,
Automotive und Nutzfahrzeuge. Das Diagnose-Center „DiC“ der ServiceXpert ist
Center of Competence im Diagnose-Umfeld für die gesamte ESG-Gruppe. (EE)
E N G L I S H
S U M M A RY
New technologies and procedures ensure process reliability
An example of process optimisation to
achieve transparency and clearly defined process steps can be found in the
V-model XT used throughout ESG's IT
development projects. The V XT-model
XT describes in detail which steps have
to be taken at what time by which
participant within a project, thereby
providing confidence and transparency,
particularly when it comes to complex
undertakings. ESG has proven methods for process analysis, improvement,
rollout and coaching at the ready. In
addition to advising customers on setting up process management, ESG also
provides support for implementation in
the form of coaching or suitable assessments processes – with specially
trained personnel – such as for CMMI
appraisals or automotive SPICE assessments. ESG has many years of experience in the area of process reliability in
the automobile sector, and is an expert
at introducing and carrying out processes in accordance with CMMI or
automotive SPICE. Furthermore, taking
the use of new technologies (such as
Auto-ID, RFID, GPS, GSM, biometric
procedures or smart cards) into account in process modelling can open
up completely new approaches.
Amplifier for army aviation
ESG integrates improved flight control
amplifier for CH-53G/GS.
The successful weapons system
compatibility declaration of December
2009 marked the completion of ESG's
Amplifier Improvement Programme for
the German army aviation’s CH-53G/
GS weapons system. The improvements to the Automatic Flight Control
System (AFCS) achieved by the amplifier provide army aviators with a
system that meets all the flight safety
requirements for their mid-sized transport helicopters and that will provide
fundamental support to a service life
extension for the CH-53G/GS. In 2007,
ESG was commissioned by the Federal
Office of Defence Technology and Procurement (BWB) to develop, integrate
and supervise a flight control amplifier that would meet the latest require-
ments. The CH 53G/GS flight control
amplifier is the central control unit for
the helicopter's flight control system.
It processes all the sensor and transducer signals that are assigned to the
flight control system. The amplifier
modifies, shapes, summarises, amplifies and generates output signals that
are connected into the flight control
system and therefore have a contributory influence on adjusting the helicopter’s control surfaces and control elements. Successful completion of this
project is further proof of ESG’s expertise as a specialist systems company in
the areas of development, integration,
qualification, approval and product
support for safety-critical systems in
the aviation sector.
Sea Lynx MK88A Cockpit Procedure Trainer for the German navy
ESG was commissioned by the BWB
to develop a Cockpit Procedure Trainer
for the Sea Lynx Mk88A on-board helicopter. The trainer was approved by the
BWB and the Naval Air Wing 3 (MFG 3)
in Nordholz, Germany in January 2010.
The CPT essentially consists of two
fundamental components: the cockpit
module and the Instructor Operating Station (IOS). The cockpit module
uses seven touch-screen monitors to
simulate the cockpit of the original helicopter. The Sea Lynx Part Task Trainers (PTT) are also used to prepare the
simulation hours in the CPT. In order
to achieve this, laptops were provided
with an adapted version of the simulation software. In the PTT, the same
switches and panels are operated as in
the CPT, using a mouse. The modular
structure of the CPT offers potential
for possible enhancements, in order
to implement additional, future training
requirements, such as in the areas of
navigation, communication and recon.
ESG goes live with the Volkswagen AG translation portal
In December 2009, ESG put the
group-wide Volkswagen AG translation portal into live operation after almost two years of development. The
software, called GOCAT (Group Online
Computer-Assisted Translation) will
form the basis for all document translations commissioned by Volkswagen
AG. This will affect on-board manuals,
repair guidelines, training documentation, self-study programs and many
other documents. GOCAT organises all
the sub-steps in document translation,
starting with costing, assigning orders
to an agency, allocation to a translator,
carrying out the translation, through to
quality control. The new software can
coordinate and professionally manage
a large variety of translation projects.
In future, Volkswagen AG will therefore
provide a central business platform for
all language resources, coupled with
professional translation management.
The Volkswagen AG employee responsible for the GOCAT project, Maximilian
Schreiner, is very pleased with the result: “The ESG project team has once
again proven that it can implement the
requirements expertly, innovatively and
in the specified timeframe.”
Daidalos logistics system – 5 years
of successful productive use
In March 2010, the 6th system conference on the Daidalos logistics system was held in ESG’s head office.
The focus of the conference was on
coordinating the data network between user locations and compiling
a standardised overall solution. It is
now possible for external locations,
such as the Army Office, to access
the Daidalos database directly. This
data network rounds off the successful operation of the Daidalos logistics
system by the responsible offices of
the Bundeswehr with the SPELCO/
ESG company. The Daidalos solution
is part of the gliding parachute system for the Bundeswehr’s parachute
troops. The system was developed by
a consortium of the ESG and DAe-Systems companies called SPELCO, and
has been used by the Bundeswehr
for about five years. Around 15 subsystems with 60 assemblies, including a navigation system, heavy load
equipment and oxygen supply, make
up a total system that enables forces
to drop from great heights and makes
it possible to transport up to a hundred
kilos of additional equipment.
ESG investigates sense &
avoid assistance function
Experience with unmanned aircraft
systems (UAS) in the military sector has
shown that the possibilities for using
UAS in civil applications are becoming
increasingly important. Use of UAS by
the police for effective recon and surveillance from the air promises to be
one of the first significant civil applications. A prerequisite for the use of UAS
in civil airspace is proof that the aircraft
can be operated safely. One key aspect
of this is the ability to “sense & avoid”
(S&A) other aircraft.
In a technology project financed by
the German federal police (VUSIL-II
project), an industrial consortium consisting of DFS, DLR, ESG, EMT, and
Swiss-UAV, with the support of the
Federal Office of Civil Aviation, is investigating technologies to demonstrate
the S&A capability of the UAS used, in
multiple flight campaigns with manned
flying conflict partners. The aim is to
provide theoretical and experimental
proof that the risk of collision between
UAS and other aircraft is the same as
or less than in manned aviation (Equivalent Level of Safety, ELOS). One fundamental technical component of this
is the ground-based S&A system with
a sense & avoid assistance function
(SAAFu) developed by ESG. This function enables the UAV pilots to navigate
safely through surrounding air traffic
and avoid potential collision conflicts.
UMAT
ESG’s mission equipment carrier (MAT)
now has a little brother called “UMAT”
(unmanned mission equipment carrier). The UMAT is an unmanned aircraft
for vertical starts and landings (VTOLUAV). This system provides ESG with
an aircraft that is to be used as a test
vehicle for carrying out operational/
technical tests for public-sector customers, and that can be used in the
future for civil surveillance tasks, such
as by coastguards or for monitoring
industrial plants. ESG is therefore in
a position to transfer large parts of
the ESG service and product portfolio
from the area of manned aviation to
the area of unmanned aviation.
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