Blockbildung 17 08/09 FSV Frankfurt

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Blockbildung 17 08/09 FSV Frankfurt
Hallo Kurvengänger,
heute steht das erste von 3 Endspielen an. Ein Heimsieg und gute
Ergebnisse auf den anderen Plätzen und wir haben schon in Fürth die
Chance den Bundesligaaufstieg klarzumachen. Deswegen streicht mal alle
das Negativerlebnis aus St.Pauli aus dem Kopf, es hat uns von der
Ausgangslage her nicht wirklich zurückgeworfen. Wir können aus eigener
Kraft aufsteigen und das sollte uns Selbstvertrauen für die heutige Aufgabe
geben. Also weg mit dem Frust aus Pauli...einfach drauf geschissen und
mit voller Kraft an neue Taten!
Zum heutigen Spiel wird es von Seiten der Fanatics Mainz 1997 eine
Choreographie im Sektor Ultrà geben. Gab es beim Ahlenspiel noch kleine
technische Probleme haben die Jungs heute alles im Griff. Beachtet
diesbezüglich bitte alle Hinweise, damit die Choreo auch gelingt.
Ansonsten findet ihr in der heutigen Blockbildung neben Rückblicken auf
die vergangenen Spiele wieder allerhand Lesenswertes über Stadt, Verein
und die Fanszene der Nullfünfer. Ein Rückblick auf den verhinderten
Naziaufmarsch, die allseits bekannte Rubrik "Mainz - meine Stadt" und ein
Interview mit dem Fanbeauftragten Christian Viering runden die heutige
Ausgabe ab!
Und nun viel Spaß beim Lesen und dem folgenden Heimsieg!
Eure Ultraszene Mainz
Inhalt
Seite 3:
Seite 4:
Seite 7:
Seite 9:
Seite 9:
Rückblick TuS Koblenz
Rückblick St. Pauli
Naziaufmarsch verhindert:
Szene Mainz in Fürth
Interview mit dem FanbeAuftragten Christian Viering
Seite 11: Dies und Das
Seite 12: Vorstellung Hooligan 2
Seite 13: Mainz meine Stadt
Das Mainzer Rad
Seite 16: Neues vom Stand
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1. FSV Mainz 05 - TuS Koblenz
Die Saison in der heißen Phase und nach dem Big Point Spiel in Ingolstadt
eine erneute Chance die Heimmisere endlich zu beenden. Die heutige
Hürde bildete TuS Koblenz, ein durchaus schlagbarer Gegner. Dennoch ist
man ja mittlerweile bei Heimspielen recht vorsichtig und rechnet immer mit
dem Schlimmsten. Und der Tag fing dann auch erstmal gar nicht so gut an,
die eigentlich geplante Choreo der Fanatics musste leider aufgrund einiger
Schwierigkeiten abgesagt werden und wird nun aller Voraussicht nach erst
beim nächsten Heimspiel stattfinden. Ebenfalls sehr unangenehm wussten
die Republikanerplakate vorm Stadion aufzufallen, wurde erst einige Tage
zuvor ein Naziaufmarsch in Mainz verhindert, ließen die Rattenfänger es
sich nicht nehmen mit dem Slogan "Wählt uns wenn ihr Mainzer seid" vorm
Stadion zu werben. Man ist ja viele dumme Stammtischparolen von
Wahlplakaten gewohnt, aber dass nun versucht wird über Fussballbezug
auf Stimmenanfang zu gehen und dafür Stadionlieder verschandelt werden,
sorgt für einen extremen Kotzreiz im Hals.
Durch die abgesagte Choreo blieb der Sektor Ultrà heute eher blass und
man griff auf ein Standardfahnenintro zurück, sah aber irgendwie auch
schon mal besser aus. Der Support anschliessend dann mal wieder eher
von der durchwachsenen Sorte, in Düsseldorf hatte man wenige Tage
zuvor gesehen, dass bei
uns durchaus mehr möglich
ist. Leider entwickelt sich
dieses Jahr aber irgendwie
keine wirkliche Euphorie am
Bruchweg, da sollten sich
einige mal klarmachen, um
was es für den Verein geht
und welchen Einfluss auch
unser Support auf die
Geschehnisse
nehmen
kann.
Auf
dem
Platz
entwickelte sich heute kein allzu ansehnliches Spiel, beide Mannschaften
hatten eine sehr hohe Fehlerquote und man spürte schon eine leichte
Verunsicherung bei unserer Equipe. Aristide Bance, der Mann für die
wichtigen Tore, markierte nach 17 Minuten dann den Führungstreffer und
dann begann mal wieder das große Zittern. Der diesmal gut aufgelegte
Dimo Wache rettete den Vorsprung dann einige Male und es schien so, als
ob das Glück heute ausnahmsweise auch daheim auf unserer Seite stehen
würde. Zwischenzeitlich sorgte noch die Einwechselung von Roman
Neustädter für etwas Unmut, schließlich hatte der in der vergangenen
3
Woche nicht unbedingt das beste Verhalten unserem Verein gegenüber an
den Tag gelegt. Dennoch ist es eher suboptimal während einem Spiel zu
pfeifen, da es die gesamte Mannschaft verunsichern kann. Die
grundsätzliche Wut und Enttäuschung über sein Verhalten ist völlig legitim,
sollte aber vielleicht besser vor bzw. nach dem Spiel auf geeignetere
Weise ausgedrückt werden.
Kurz vor Ende setzte dann Miroslav Karhan den Schlusspunkt, nachdem 3
Koblenzer es Markus Feulner doch sehr leicht machten, den Treffer
vorzubereiten. Was folgte war das übliche Feierprozedere rund um die
Humba, diesmal verdientermaßen von Peko zelebriert.
Nach dem Spiel ging es für unsere Gruppe zum Fancafe, wo es diesmal
Pizzabrötchen für alle gab und der Tag gemeinsam seinen Ausklang fand.
Auch diesmal fanden erfreulich viele den Weg, es wäre schön, wenn sich
irgendwann mal dauerhaft wieder ein vernünftiger Treffpunkt nach dem
Spiel etabliert. Wenn also jemand vielleicht ein paar Räume hat, die er uns
kostenfrei oder für kleines Geld zur Verfügung stellen kann, dann wären wir
froh, wenn derjenige sich melden würde.
Eine eher unerfreuliche Erscheinung bildeten an diesem Tag die
Gästefans, der Auftritt im Stadion inklusive Choreo war ja noch durchaus
respektabel. Aber die ganze Telefoniererei, das Rumgepose und Gelaber
nach dem Spiel braucht kein Mensch. Checkt es endlich, dass sich in
Mainz keine Sau für euch interessiert!
Rückblick 1. FSV Mainz 05 - FC St. Pauli
Ob
es nun am
Hafengeburtstag,
dem Kultclub vom
Kiez oder doch an
der
guten
Tabellensituation
der
eigenen
Mannschaft
lag,
Tickets für das Spiel
in Hamburg waren
auf
jeden
Fall
schnell ausverkauft.
Und so machten
sich
ca.
2000
Mainzer auf den Weg in den Norden. Für uns ging die Reise gegen halb 6
los und nach 7 unspektakulären Stunden Fahrt erreichten wir das
Millerntor.
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Im Gästesektor ist dank einer besonderen Regelung so ziemlich alles
erlaubt, was man sich wünscht. Neben Megafon, Doppelhaltern und
Fahnen wurde sogar jegliches Choreomaterial genehmigt. Eine durchaus
erfreuliche Abwechslung zum Rest der Liga, wo kaum noch etwas gestattet
ist.
Kurz vor Spielbeginn verteilten wir dann Pilskronen und Kassenrollen, die
beim Einlaufen geworfen werden sollten. Leider verstanden viele der
Anwesenden nicht, dass dies nur gemeinsam einen entsprechenden Effekt
hat und warfen schon vorab eine große Menge durch die Gegend. Eine
ärgerliche Sache.
Trotzdem schafften es ausreichend Mainzer mit dem Werfen bis zum
richtigen Augenblick zu warten. Die Choreo aus roten und weißen Bändern
in einem Regen aus Pilskronen und Kassenrollen, kombiniert mit Fahnen
und Doppelhaltern konnte sich durchaus sehen lassen. Auf der Heimseite
wurden Fahnen in Braun, Weiß und Rot gezeigt. Ebenso ein schönes Bild.
Die Leistung der Mannschaft während der anschließenden 90 Minuten
möchten wir hier
nicht erwähnen.
Gerade
im
Saisonfinale darf
man
erwarten,
dass alle bis an
ihr Limit gehen
und sich noch
einmal
richtig
reinhauen.
Davon
war
jedoch
an
diesem Tag nicht
ansatzweise
etwas zu sehen.
Deshalb wundert
es umso mehr, dass die Stimmung auf unserer Seite trotzdem recht
annehmbar war.
Nach dem Spiel kam es dann zu Szenen, die für viele eher unverständlich
waren. Einige Leute, davon viele aus unseren Reihen, machten ihrem
Ärger über die nicht erbrachte sportliche Leistung Luft, indem sie den
Spielern (auf teilweise zu überzogene Art und Weise) ihren Unmut
entgegenbrachten.
Wenn man jedoch alle Rückrundenspiele gesehen hat und weiß, was
eigentlich für ein Potential in diesem Team steckt, war so eine Reaktion nur
eine Frage der Zeit. Vielleicht wachen die Jungs 3 Spieltage vor Ende noch
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auf und finden ihre Stärke und ihren Kampfgeist wieder.
Viel schlimmer war dann jedoch, dass die Heimmannschaft noch von
einem Großteil im Gästesektor gefeiert wurde. Sicherlich ist Fairplay eine
schöne Sache, aber manch einer hat wohl etwas zu viele Sympathien für
die Kiezkicker. Und es blutet schon das Fanherz, wenn man mit ansehen
muss, wie das Team, das uns ggf. den Aufstieg gekostet hat, noch von den
eigenen Fans mit Applaus für eben diesen Sieg bedacht wird. Leider kam
es deshalb zum Austausch einiger unschöner Gesten zwischen
enttäuschten und Gegner-feiernden Mainzern.
Die Rückfahrt lief ähnlich unspektakulär wie die Hinfahrt und gegen 0:30
Uhr erreichten wir wieder heimischen Boden. Für die nächsten 3 Spiele
bleibt zu hoffen, dass die Erfahrungen in St. Pauli für die Jungs auf dem
Platz ein klares Zeichen waren, wie sie nicht in Mainz behandelt werden
möchten. Gemeinsam feiern ist für alle Beteiligten sicher viel angenehmer.
Aber Party und Feiern muss man sich verdienen. Und dazu muss man eine
entsprechende Leistung bringen.
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1.Mai in Mainz - Naziaufmarsch zum Desaster
gemacht!
Es gibt viele Möglichkeiten den 1.Mai zu verbringen, gemütlich auf der
Couch, auf zahlreichen Maifesten oder bei Sportveranstaltungen in der
Region. Dieses Jahr allerdings stand ein eher unangenehmer Punkt auf
dem Programm, Nazis hatten es sich in den Kopf gesetzt die "rote
Landeshauptstadt zu stürmen" und zu diesem Zweck eine Demonstration in
der Mainzer Innenstadt angemeldet. Schon kurz nach Bekanntwerden
dieses Vorhabens fanden sich einige Menschen zusammen, die keinen
Naziaufmarsch
zulassen
wollten. Es bildeten sich
sehr schnell 3 Bündnisse
von denen sich "Wir stellen
uns Quer" und "Strike the
Match" klar das Ziel setzten,
den
Aufmarsch
zu
verhindern. Neben dem
Fanprojekt
und
den
Supporters beteiligte sich
auch
unsere
Gruppe
finanziell,
durch
Spruchbänder
und
mit
einem eigenen Aufruf zur Mobilisierung im Vorfeld. Dazu kam noch ein
Bündnis unter dem Namen "Mainz steht auf", das eher abseits des
Geschehens symbolischen Protest leisten wollte.
Nach einigem Hin und Her vor Gericht war wenige Tage vor dem 1.Mai
klar, dass der Naziaufmarsch stattfinden darf, obwohl die Stadt ihn
zunächst verbieten wollte. Am Tag selbst gab es dann jeweils ab 8:30 eine
Kundgebung auf dem Münsterplatz und an der Universität, die beide nach
einiger Weile durch Spontandemonstrationen Richtung Bahnhof zogen.
Dort angekommen wurden alle möglichen Wege der Nazis blockiert, viele
zeigten sich überrascht, dass dies so leicht und quasi ohne Gegenwehr der
Polizei möglich war. Entweder waren die Cops so überrascht ob der Anzahl
der Teilnehmer oder sie hatten einfach keine Lust diese Masse an
Gegendemonstranten gewaltsam aufzuhalten, nur um einigen Nazis den
Weg für ihre Scheisse frei zu räumen.
Insgesamt fanden sich rund 2500 Menschen an den Blockaden ein, auf den
ersten Blick sicher ein Erfolg, doch auf den zweiten Blick und in Anbetracht
der hohen Anzahl auswärtiger Blockierer hätten doch einige Mainzer mehr
den Weg finden können. Es sollte schliesslich im Interesse jedes klar
denkenden Menschen liegen, Nazis und ihren Ideologien keinen
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Freiraum zuzugestehen. Sehr erfreulich waren allerdings die vielen
bekannten Gesichter vom Fussball, da haben Supporters, Fanprojekt und
USM ganze Arbeit geleistet und doch eine beachtliche Anzahl Nullfünfer
auf die Straße gebracht.
Nach einigen Stunden an den verschiedenen Blockadepunkten tauchten
dann irgendwann auch die Nazis auf, überraschend wenige und bei weitem
nicht die angekündigten 300. Nach Aussagen von Leuten, die sie aus der
Nähe gesehen haben, sollen es sogar nur etwa 70 gewesen sein. Von den
Blockaden aus waren jedenfalls nur reichlich Polizisten und dahinter einige
schwarz-weiß-rote Fahnen zu sehen. Doch auch nach Ankunft der Nazis
machte die Polizei keine Anstalten einer Räumung der Blockadepunkte,
Durchsagen vom Lautsprecherwagen oder via Megafon informierten über
die aktuellen Geschehnisse. Zunächst versuchten die Nazis wohl einen
Alternativort für ihren Aufmarsch im Gespräch mit der Polizei
rauszuhandeln, kurz nach 15 Uhr war es dann aber soweit: der
Naziaufmarsch wurde endgültig verboten. Den Nazis wurde ein
Demonstrationsverbot für ganz Rheinland-Pfalz ausgestellt und nach über
3 Stunden rumstehen durften sie, ohne einen Meter gelaufen zu sein, ihren
Kram einpacken und verschwinden. Das Ziel war erreicht - der
Naziaufmarsch verhindert. Ein großes Dankeschön geht hier natürlich an
alle, die viel Arbeit im Vorfeld geleistet haben und an alle, die aktiv an den
Blockaden teilgenommen haben und so zum Erfolg beigetragen haben.
Eine völlig verkorkste Woche für die Nazis, ihr Aufmarsch am nächsten
Tag in Kaiserslautern wurde nämlich ebenfalls verhindert, lässt alles in
allem eine sehr positive Bilanz ziehen und macht Hoffnung, dass der
braune Abschaum hier keinen Fuß in die Tür bekommt. Jetzt heißt es
weiter die Augen offen zu halten und sich Nazis jederzeit in den Weg zu
stellen!
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Szene Mainz in Fürth!
Für das Auswärtsspiel in Fürth rufen wir alle Nullfünfer zur gemeinsamen
Zugfahrt auf. Mit dem Wochenendticket bietet sich eine sehr günstige
Alternative zu Autos oder Fanbussen an. Es wäre schön, wenn sich viele
junge Leute und Junggebliebene anschließen!
Hinfahrt:
Abfahrt Mainz Hbf
Ankunft Fürth Hbf
Rückfahrt:
Fürth Hbf
17:13 Uhr
Ankunft Mainz Hbf 21:11 Uhr
06:49 Uhr
10:47 Uhr
Interview mit dem Fanbeauftragten Christian Viering
BB: Stell bitte dich und deine Arbeit als Fanbeauftragter kurz vor!
Viering: Ich bin seit 2006 Fanbeauftragter von Mainz 05, zuvor war ich
Mitglied der Ultraszene, welcher ich mich immer noch sehr verbunden
fühle. Es war eine ziemlich interessante Zeit, die ich als USM-Mitglied
verbracht habe und vor allem war es eine Zeit, die ich nicht mehr missen
möchte.
Als dann die Anfrage von Mainz 05 kam, war ich doch ein wenig
erschrocken, da ich für einen Fanbeauftragten doch noch ziemlich jung
war. Aber aufgrund des großen Zuspruchs aus meiner Gruppe der USM,
dem Supporters Club und des Fanprojekts habe ich diese Aufgabe
übernommen.
Als Fanbeauftragter kümmere ich mich heute hauptsächlich um Konflikte,
die rund um ein Spiel auftreten können. Sei es mit den Ordnern, der Polizei
oder auch bei Konflikten zwischen Fans. Vor allem bei Konflikten mit der
Polizei kann es auch mal ein wenig rabiater zur Sache gehen, aber das
läuft, glaube ich, unter Berufsrisiko. Ansonsten kümmere ich mich darum,
dass die an mich getragene Kritik an die richtige Stelle gebracht wird, das
reicht dann von der Geschäftsführung bis hin zum Stadioncaterer.
BB: Wie schätzt du die Mainzer Fanszene ein, was zeichnet sie aus
und unterscheidet sie von anderen?
Viering: Die Mainzer Fanszene ist für mich so etwas wie eine große
Familie. Es kracht zwar auch mal ganz gewaltig, aber wenn es darauf
ankam, hat sie sich noch immer zusammengerissen und gemeinsam für
ihre Ziele gekämpft. Sie ist ein bunter Haufen, es gibt einige Spinner im
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positiven Sinne und davon lebt diese Fanszene. Ich hoffe auch für die
Zukunft, dass die Fanszene immer wieder in der Lage ist sich auf ihre
Stärken zu besinnen, um auch in Zukunft die Ziele zu erreichen.
BB: Du bist vom Verein eingesetzt, kann es da nicht auch zu
Gewissenskonflikten kommen, was deine persönliche Meinung als
Fan angeht und was du im Sinne des Vereins vielleicht vertreten
musst? Wie gehst du mit so etwas um?
Viering: Natürlich kommt es da zu Gewissenskonflikten, schließlich bin ich
in allererster Linie Fan. Es gibt natürlich Entscheidungen, die vom Verein
getroffen werden, ich persönlich aber nicht gutheiße. Allerdings ist es ja
dann auch meine Aufgabe als Fanbeauftragter, dem Verein den
Blickwinkel der Fans bei diesen Entscheidungen zu erklären und oft führt
dieser Dialog dann auch zum Erfolg.
BB: Was glaubst du kann
man an der Fanarbeit in
Deutschland und speziell
in Mainz in der Zukunft
noch verbessern?
Viering: Ich glaube die
Fanarbeit in Deutschland
steht auf ganz soliden
Füßen, sie ist für viele
europäische
Länder
ein
Vorbild. Natürlich gibt es
auch hier noch Dinge, die
verbessert werden müssen,
so muss zum Beispiel an
vielen Bundesligastandorten
die
Finanzierung
der
Fanprojekte auf solidere
Beine gestellt werden.
Für Mainz kann man sagen,
dass sich in den letzten
Jahren einiges bewegt hat.
Wir haben ein Fanprojekt,
das seit vielen Jahren hervorragende Arbeit leistet. Was die Fanarbeit im
Verein angeht, muss man sagen, dass wir schon einiges bewegt haben
aber auch noch einiges bewegen müssen.
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Dies und Das
Hooligans 2
Stadionneubau: Bekanntlich ist der Stadionneubau vom Stadtrat
abgesegnet worden. Letzte Woche rollten nun endlich die ersten Bagger in
Bretzenheim an. In Zukunft werdet ihr in regelmäßigen Abständen Bilder
auf www.rheinhessen-on-tour.de finden, die euch die neusten
Entwicklungen am Europakreisel aufzeigen! Schaut vorbei.
Seit einigen Wochen steht die Fortsetzung des Fußballstreifens
„Hooligans“ in den Regalen der Videotheken. Im Gegensatz zum ersten
Teil spielt kein Hobbit mehr mit. Dennoch trifft man aus Teil 1 bekannte
Gesichter. „Hooligans 2“ knüpft an die Geschehnisse seines Vorgängers
an. Nach der großen Schlacht, bei der Pete, der Anführer von West Ham,
ums Leben kam, mussten Mitglieder beider verfeindeter Hooligangruppen
in den Knast. Sind beide Lager erst noch in verschiedenen Einrichtungen
untergebracht, wird West Ham
aufgrund
von
körperlichen
Auseinandersetzungen
mit
anderen Gruppen, die in deren
Strafvollzugsanstalt einsitzen, in
dasselbe Gefängnis wie Millwall
verlegt. Und hier beginnt dann
der eigentliche Film. Zahlenmäßig
deutlich unterlegen, kämpfen die
Jungs der GSE (Green Street
Elite West Ham) ums nackte
Überleben.
Attentate,
Schlägereien
und
verbale
Auseinandersetzungen
sind
genauso an der Tagesordnung
wie
Freundschaften
und
Zusammenhalt. Auch machen
korrupte Wärter den Jungs das
Leben zur Hölle.
Spätestens nach 10 bzw. 15
Minuten merkt jeder Zuschauer,
dass Teil 2 nichts mehr mit
Fußball zu tun hat. „Hooligans 2“ ist zu über 90% ein Knastfilm, der statt
mit Fußballverbrechern auch mit Gangmitgliedern spielen könnte. Sollte
man also einen Fußballfilm erwarten, wird man maßlos enttäuscht. Selbst
die Fußballspiele diverser Insassengruppen zur Unterhaltung im Zuchthaus
ändern daran nichts.
Wenn man jedoch auf Filme mit Action, Spannung, Prügeleien und einem
hohen Maß an Gewalt steht, erhält man mit diesem Film sicher etwas nach
seinem Geschmack. Für einen DVD-Abend mit ein paar Freunden können
wir den Film guten Gewissens empfehlen. Solltet ihr auf Filme wie
„Lockdown“ oder „Blood in-Blood out“ stehen, greift bei „Hooligans 2“ zu!
Richtige Fußball- bzw. Hooliganfilme gibt es jedoch deutlich bessere.
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Feedback: Hey Leute, wie findet ihr eigentlich die Entwicklung der
Blockbildung in der Rückrunde? Ist euch aufgefallen, dass wir den Umfang
gesteigert haben und sie teilweise in Farbe daherkommt? Wir würden
gerne mal eure Meinung zu unserem kleinen Heftchen hören. Schreibt uns
eure Meinung, Kritik, Lob oder aber auch Anregungen an [email protected]. Wir freuen uns über jede E-Mail. Vielleicht habt ihr sogar die ein
oder andere Idee was wir noch verbessern oder hinzufügen können! Meldet
euch!
Steuerverschwendung?: Warum sind unsere SKB´s bei einem
Amateurkick mit 6 Leuten vertreten? Ist es bei den Szenekundigen
Beamten noch nicht angekommen, dass wir nicht als Gruppe bei
Amateurspielen auftreten? Zwar war der Gegner mit Rot-Weiss Essen ein
recht interessanter, jedoch rechtfertigt das nicht, für 100 Gästefans und ca.
10 Ultras satte 6 SKB bereit zu stellen. Unser Flop der Woche!
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Mainz meine Stadt / Heute: Das Mainzer Rad
„In unserm Herz ein Doppelrad“ heißt es in einem unserer Lieder, das jeder
von uns schon oft angestimmt hat. Das Doppelrad ist eines der zentralen
Symbole unserer Fanszene, fast jeder hier trägt es in irgendeiner Form mit
sich, sei es auf Schals oder Buttons, auf Doppelhaltern oder Fahnen.
Man unterstreicht seine Verbundenheit zu Verein und Stadt, deren Wappen
das Doppelrad entnommen ist.
Im offiziellen, nüchternen Sprachgebrauch (insbesondere im Bereich der
Heraldik, also der Wissenschaft, die sich mit Wappen beschäftigt) wird das
Mainzer Stadtwappen als „rotes Schild mit zwei sechsspeichigen silbernen
Rädern, die durch ein Kreuz verbunden sind“ beschrieben.
Aber nicht nur im Mainzer Stadtwappen ist das Rad zu finden, eine Vielzahl
anderer Städte und Gemeinden nutzt es ebenfalls – zumeist in
abgewandelter Form.
Aber woher kommt das prägnante Symbol und warum hat es solche
Verbreitung gefunden?
Ursprünglich wurde das Mainzer Rad – allerdings
in seiner einfachen Form – vom Bistum Mainz als
Wappen verwendet. Die ältesten Nachweise über
die Verwendung lassen sich um das Jahr 1200
herum finden.
Aus dieser Zeit dürfte wohl auch die bekannteste
Legende über die Enstehung des Wappens kommen:
angeblich stammte der damalige Erzbischof Willigis aus
einfachsten Verhältnissen. Sein Vater sei von Beruf Wagner
gewesen, weshalb Willigis oftmals den Spott der Adligen und etablierten
Kirchenfürsten ertragen musste. Um seine Gleichgültigkeit gegenüber
diesen Anfeindungen zu demonstrieren und auch um das Andenken an
seine Herkunft und seinen Vater zu ehren, soll Willigis das Rad als
Wappensymbol gewählt haben.
Diese Legende lässt sich jedoch nicht belegen und so existieren auch
andere Theorien über die Herkunft und Enstehung des Symbols. Unter
anderem sieht eine archäologische Hypothese das Mainzer Rad als
Fortentwicklung des Sonnenrades des keltischen Gottes Mogo, der auch
Namensgeber des römischen Lagers Moguntiacum war, aus dem
wiederum nach und nach der heutige Name Mainz
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Nach dem Bistum Mainz verwendete auch der damalige Staat „Kurmainz“
das Rad als Wappen, da oftmals Personalunion zwischen dem Bischof und
dem weltlichen Herrscher, dem Kurfürsten, bestand.
Da Mainz die Hauptstadt dieses Gebietes war, fand das Mainzer Rad auch
im Stadtwappen schnell Verwendung.
Um eine deutliche optische Abgrenzung zu den einrädrigen Wappen von
Bistum und kurfürstlichem Staat zu erreichen, wurde das Doppelrad als
Stadtwappen gewählt.
Anfangs stand dieses – anders als heute – noch nicht schräg auf dem
Schild sondern senkrecht.
Im Laufe der Jahre wurde das Wappen des Öfteren
verändert, jedoch blieb das Doppelrad als Grundelement
immer vorhanden. Lediglich unter der französischen
Besatzung zu Napoleons Zeiten (1811) wurde der Stil
grundlegend geändert, da man „Mayence“ seinen eigenen
Stempel aufdrücken wollte und somit einige - damals
typisch französische - Symbole wie Bienen oder einen
Eichenkranz hinzufügte. 1915 wurde die ursprüngliche
Form des Doppelrades wieder eingeführt und besteht bis
heute fort.
Mit der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz im Jahr 1948 wurde das
Mainzer Rad, als Würdigung eines der wichtigsten Landesteile, auch in
dessen Wappen aufgenommen.
Durch die geschilderte Verwendung als Wappen des Bistums und des
kurfürstlichen Staates
verbreitete sich das
Mainzer
Rad
im
gesamten zugehörigen
Gebiet,
das
vom
Hunsrück im Westen
bis in die Nähe von
Würzburg
reichte.
Auch im Erfurter Raum
findet man oft das
Mainzer
Rad
auf
Wappen.
Insgesamt
existieren rund 270
Adaptionen
des
Typischer Mainzer Kanaldeckel
Mainzer Rades.
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Neues vom Stand
Auch heute haben wir wieder einiges Neues an unserem Stand zu bieten.
Zum einen möchten wir euch noch mal unseren Seidenschal in Erinnerung
rufen. Für 10€ ist er am USM-Stand erhältlich. Optimal für die Sommerzeit.
Außerdem gibt es ein neues T-Shirt mit der Aufschrift „Freiheit statt
Sicherheit“ in der Farbe rot. Dies ist in fast allen Größen erhältlich. Des
Weiteren haben wir auch noch einige Ausgaben von Blickfang Ultra (3€),
Erlebnis Fußball (3€) und dem Buch Anstoß in Baku (9,50€).
Auch die Größe und Preise der Aufkleberpäckchen haben wir geändert und
ein neues Motiv gegen Stadionverbote ist hinzugekommen. Greift zu und
deckt euch für die bevorstehende Sommerpause ein.
Termine
16.05.2009 – 14:00 Uhr 1. FSV Mainz 05 Amat. – Borussia M´Gladbach II
17.05.2009 – 14:00 Uhr Greuter Fürth – 1. FSV Mainz 05
22.05.2009 – 19:00 Uhr Bayer Leverkusen II – 1.FSV Mainz 05 Amat.
24.05.2009 – 14:00 Uhr 1.FSV Mainz 05 – Rot Weiss Oberhausen
30.05.2009 – 14:00 Uhr 1.FSV Mainz Amat – SV Elversberg
06.06.2009 – 14:00 Uhr FC LU-Oggersheim – 1.FSV Mainz 05 Amat.
Außerdem sind wir Dienstag + Donnerstag im Fancafe anzutreffen.
Räumlichkeit ist der Jugendclub auf der Blutwiese, vom Stadion aus ins
Wohngebiet und dann immer schnurstracks geradeaus!
Heute am USM – Stand
- Blickfang Ultra, Erlebnis Fussball je 3€
- Doppelrad No. 5 2,50€
- Doppelrad (No. 1-4) je 2€
- Balkenschal 10€
- Seidenschal „Szene Mainz“ 10€
- Verschiedene Button je 1€
- „Szene Mainz“ Shirt –rot- 9€
- Aufkleber „klein“ (100 Stk.) 2€
- Aufkleber „groß“ (250 Stk.) 4€
Für Szene Mainz Karten Inhaber gibt es auf die Standartikel 10% Rabatt
Bei Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen wendet euch bitte bei
Heimspielen an unseren Stand am Eingang zum Q Block oder per E-Mail
an [email protected]
Für den E-Mail Newsletter könnt ihr euch weiterhin kostenlos am USM
Stand in eine Liste eintragen. Damit werdet ihr über relevanten Themen
der aktiven Mainzer Fanszene informiert. Tragt euch einfach ein!
Aktuelle Infos gibt es auch im Internet unter www.szene-mainz.de
Bilder von Heimspielen, Auswärtsspielen und Aktionen findet ihr immer
aktuell auf www.rheinhessen-on-tour.de