Blockbildung 17 08/09 FSV Frankfurt
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Blockbildung 17 08/09 FSV Frankfurt
Hallo Kurvengänger, heute steht das erste von 3 Endspielen an. Ein Heimsieg und gute Ergebnisse auf den anderen Plätzen und wir haben schon in Fürth die Chance den Bundesligaaufstieg klarzumachen. Deswegen streicht mal alle das Negativerlebnis aus St.Pauli aus dem Kopf, es hat uns von der Ausgangslage her nicht wirklich zurückgeworfen. Wir können aus eigener Kraft aufsteigen und das sollte uns Selbstvertrauen für die heutige Aufgabe geben. Also weg mit dem Frust aus Pauli...einfach drauf geschissen und mit voller Kraft an neue Taten! Zum heutigen Spiel wird es von Seiten der Fanatics Mainz 1997 eine Choreographie im Sektor Ultrà geben. Gab es beim Ahlenspiel noch kleine technische Probleme haben die Jungs heute alles im Griff. Beachtet diesbezüglich bitte alle Hinweise, damit die Choreo auch gelingt. Ansonsten findet ihr in der heutigen Blockbildung neben Rückblicken auf die vergangenen Spiele wieder allerhand Lesenswertes über Stadt, Verein und die Fanszene der Nullfünfer. Ein Rückblick auf den verhinderten Naziaufmarsch, die allseits bekannte Rubrik "Mainz - meine Stadt" und ein Interview mit dem Fanbeauftragten Christian Viering runden die heutige Ausgabe ab! Und nun viel Spaß beim Lesen und dem folgenden Heimsieg! Eure Ultraszene Mainz Inhalt Seite 3: Seite 4: Seite 7: Seite 9: Seite 9: Rückblick TuS Koblenz Rückblick St. Pauli Naziaufmarsch verhindert: Szene Mainz in Fürth Interview mit dem FanbeAuftragten Christian Viering Seite 11: Dies und Das Seite 12: Vorstellung Hooligan 2 Seite 13: Mainz meine Stadt Das Mainzer Rad Seite 16: Neues vom Stand 2 1. FSV Mainz 05 - TuS Koblenz Die Saison in der heißen Phase und nach dem Big Point Spiel in Ingolstadt eine erneute Chance die Heimmisere endlich zu beenden. Die heutige Hürde bildete TuS Koblenz, ein durchaus schlagbarer Gegner. Dennoch ist man ja mittlerweile bei Heimspielen recht vorsichtig und rechnet immer mit dem Schlimmsten. Und der Tag fing dann auch erstmal gar nicht so gut an, die eigentlich geplante Choreo der Fanatics musste leider aufgrund einiger Schwierigkeiten abgesagt werden und wird nun aller Voraussicht nach erst beim nächsten Heimspiel stattfinden. Ebenfalls sehr unangenehm wussten die Republikanerplakate vorm Stadion aufzufallen, wurde erst einige Tage zuvor ein Naziaufmarsch in Mainz verhindert, ließen die Rattenfänger es sich nicht nehmen mit dem Slogan "Wählt uns wenn ihr Mainzer seid" vorm Stadion zu werben. Man ist ja viele dumme Stammtischparolen von Wahlplakaten gewohnt, aber dass nun versucht wird über Fussballbezug auf Stimmenanfang zu gehen und dafür Stadionlieder verschandelt werden, sorgt für einen extremen Kotzreiz im Hals. Durch die abgesagte Choreo blieb der Sektor Ultrà heute eher blass und man griff auf ein Standardfahnenintro zurück, sah aber irgendwie auch schon mal besser aus. Der Support anschliessend dann mal wieder eher von der durchwachsenen Sorte, in Düsseldorf hatte man wenige Tage zuvor gesehen, dass bei uns durchaus mehr möglich ist. Leider entwickelt sich dieses Jahr aber irgendwie keine wirkliche Euphorie am Bruchweg, da sollten sich einige mal klarmachen, um was es für den Verein geht und welchen Einfluss auch unser Support auf die Geschehnisse nehmen kann. Auf dem Platz entwickelte sich heute kein allzu ansehnliches Spiel, beide Mannschaften hatten eine sehr hohe Fehlerquote und man spürte schon eine leichte Verunsicherung bei unserer Equipe. Aristide Bance, der Mann für die wichtigen Tore, markierte nach 17 Minuten dann den Führungstreffer und dann begann mal wieder das große Zittern. Der diesmal gut aufgelegte Dimo Wache rettete den Vorsprung dann einige Male und es schien so, als ob das Glück heute ausnahmsweise auch daheim auf unserer Seite stehen würde. Zwischenzeitlich sorgte noch die Einwechselung von Roman Neustädter für etwas Unmut, schließlich hatte der in der vergangenen 3 Woche nicht unbedingt das beste Verhalten unserem Verein gegenüber an den Tag gelegt. Dennoch ist es eher suboptimal während einem Spiel zu pfeifen, da es die gesamte Mannschaft verunsichern kann. Die grundsätzliche Wut und Enttäuschung über sein Verhalten ist völlig legitim, sollte aber vielleicht besser vor bzw. nach dem Spiel auf geeignetere Weise ausgedrückt werden. Kurz vor Ende setzte dann Miroslav Karhan den Schlusspunkt, nachdem 3 Koblenzer es Markus Feulner doch sehr leicht machten, den Treffer vorzubereiten. Was folgte war das übliche Feierprozedere rund um die Humba, diesmal verdientermaßen von Peko zelebriert. Nach dem Spiel ging es für unsere Gruppe zum Fancafe, wo es diesmal Pizzabrötchen für alle gab und der Tag gemeinsam seinen Ausklang fand. Auch diesmal fanden erfreulich viele den Weg, es wäre schön, wenn sich irgendwann mal dauerhaft wieder ein vernünftiger Treffpunkt nach dem Spiel etabliert. Wenn also jemand vielleicht ein paar Räume hat, die er uns kostenfrei oder für kleines Geld zur Verfügung stellen kann, dann wären wir froh, wenn derjenige sich melden würde. Eine eher unerfreuliche Erscheinung bildeten an diesem Tag die Gästefans, der Auftritt im Stadion inklusive Choreo war ja noch durchaus respektabel. Aber die ganze Telefoniererei, das Rumgepose und Gelaber nach dem Spiel braucht kein Mensch. Checkt es endlich, dass sich in Mainz keine Sau für euch interessiert! Rückblick 1. FSV Mainz 05 - FC St. Pauli Ob es nun am Hafengeburtstag, dem Kultclub vom Kiez oder doch an der guten Tabellensituation der eigenen Mannschaft lag, Tickets für das Spiel in Hamburg waren auf jeden Fall schnell ausverkauft. Und so machten sich ca. 2000 Mainzer auf den Weg in den Norden. Für uns ging die Reise gegen halb 6 los und nach 7 unspektakulären Stunden Fahrt erreichten wir das Millerntor. 4 Im Gästesektor ist dank einer besonderen Regelung so ziemlich alles erlaubt, was man sich wünscht. Neben Megafon, Doppelhaltern und Fahnen wurde sogar jegliches Choreomaterial genehmigt. Eine durchaus erfreuliche Abwechslung zum Rest der Liga, wo kaum noch etwas gestattet ist. Kurz vor Spielbeginn verteilten wir dann Pilskronen und Kassenrollen, die beim Einlaufen geworfen werden sollten. Leider verstanden viele der Anwesenden nicht, dass dies nur gemeinsam einen entsprechenden Effekt hat und warfen schon vorab eine große Menge durch die Gegend. Eine ärgerliche Sache. Trotzdem schafften es ausreichend Mainzer mit dem Werfen bis zum richtigen Augenblick zu warten. Die Choreo aus roten und weißen Bändern in einem Regen aus Pilskronen und Kassenrollen, kombiniert mit Fahnen und Doppelhaltern konnte sich durchaus sehen lassen. Auf der Heimseite wurden Fahnen in Braun, Weiß und Rot gezeigt. Ebenso ein schönes Bild. Die Leistung der Mannschaft während der anschließenden 90 Minuten möchten wir hier nicht erwähnen. Gerade im Saisonfinale darf man erwarten, dass alle bis an ihr Limit gehen und sich noch einmal richtig reinhauen. Davon war jedoch an diesem Tag nicht ansatzweise etwas zu sehen. Deshalb wundert es umso mehr, dass die Stimmung auf unserer Seite trotzdem recht annehmbar war. Nach dem Spiel kam es dann zu Szenen, die für viele eher unverständlich waren. Einige Leute, davon viele aus unseren Reihen, machten ihrem Ärger über die nicht erbrachte sportliche Leistung Luft, indem sie den Spielern (auf teilweise zu überzogene Art und Weise) ihren Unmut entgegenbrachten. Wenn man jedoch alle Rückrundenspiele gesehen hat und weiß, was eigentlich für ein Potential in diesem Team steckt, war so eine Reaktion nur eine Frage der Zeit. Vielleicht wachen die Jungs 3 Spieltage vor Ende noch 5 auf und finden ihre Stärke und ihren Kampfgeist wieder. Viel schlimmer war dann jedoch, dass die Heimmannschaft noch von einem Großteil im Gästesektor gefeiert wurde. Sicherlich ist Fairplay eine schöne Sache, aber manch einer hat wohl etwas zu viele Sympathien für die Kiezkicker. Und es blutet schon das Fanherz, wenn man mit ansehen muss, wie das Team, das uns ggf. den Aufstieg gekostet hat, noch von den eigenen Fans mit Applaus für eben diesen Sieg bedacht wird. Leider kam es deshalb zum Austausch einiger unschöner Gesten zwischen enttäuschten und Gegner-feiernden Mainzern. Die Rückfahrt lief ähnlich unspektakulär wie die Hinfahrt und gegen 0:30 Uhr erreichten wir wieder heimischen Boden. Für die nächsten 3 Spiele bleibt zu hoffen, dass die Erfahrungen in St. Pauli für die Jungs auf dem Platz ein klares Zeichen waren, wie sie nicht in Mainz behandelt werden möchten. Gemeinsam feiern ist für alle Beteiligten sicher viel angenehmer. Aber Party und Feiern muss man sich verdienen. Und dazu muss man eine entsprechende Leistung bringen. 6 1.Mai in Mainz - Naziaufmarsch zum Desaster gemacht! Es gibt viele Möglichkeiten den 1.Mai zu verbringen, gemütlich auf der Couch, auf zahlreichen Maifesten oder bei Sportveranstaltungen in der Region. Dieses Jahr allerdings stand ein eher unangenehmer Punkt auf dem Programm, Nazis hatten es sich in den Kopf gesetzt die "rote Landeshauptstadt zu stürmen" und zu diesem Zweck eine Demonstration in der Mainzer Innenstadt angemeldet. Schon kurz nach Bekanntwerden dieses Vorhabens fanden sich einige Menschen zusammen, die keinen Naziaufmarsch zulassen wollten. Es bildeten sich sehr schnell 3 Bündnisse von denen sich "Wir stellen uns Quer" und "Strike the Match" klar das Ziel setzten, den Aufmarsch zu verhindern. Neben dem Fanprojekt und den Supporters beteiligte sich auch unsere Gruppe finanziell, durch Spruchbänder und mit einem eigenen Aufruf zur Mobilisierung im Vorfeld. Dazu kam noch ein Bündnis unter dem Namen "Mainz steht auf", das eher abseits des Geschehens symbolischen Protest leisten wollte. Nach einigem Hin und Her vor Gericht war wenige Tage vor dem 1.Mai klar, dass der Naziaufmarsch stattfinden darf, obwohl die Stadt ihn zunächst verbieten wollte. Am Tag selbst gab es dann jeweils ab 8:30 eine Kundgebung auf dem Münsterplatz und an der Universität, die beide nach einiger Weile durch Spontandemonstrationen Richtung Bahnhof zogen. Dort angekommen wurden alle möglichen Wege der Nazis blockiert, viele zeigten sich überrascht, dass dies so leicht und quasi ohne Gegenwehr der Polizei möglich war. Entweder waren die Cops so überrascht ob der Anzahl der Teilnehmer oder sie hatten einfach keine Lust diese Masse an Gegendemonstranten gewaltsam aufzuhalten, nur um einigen Nazis den Weg für ihre Scheisse frei zu räumen. Insgesamt fanden sich rund 2500 Menschen an den Blockaden ein, auf den ersten Blick sicher ein Erfolg, doch auf den zweiten Blick und in Anbetracht der hohen Anzahl auswärtiger Blockierer hätten doch einige Mainzer mehr den Weg finden können. Es sollte schliesslich im Interesse jedes klar denkenden Menschen liegen, Nazis und ihren Ideologien keinen 7 Freiraum zuzugestehen. Sehr erfreulich waren allerdings die vielen bekannten Gesichter vom Fussball, da haben Supporters, Fanprojekt und USM ganze Arbeit geleistet und doch eine beachtliche Anzahl Nullfünfer auf die Straße gebracht. Nach einigen Stunden an den verschiedenen Blockadepunkten tauchten dann irgendwann auch die Nazis auf, überraschend wenige und bei weitem nicht die angekündigten 300. Nach Aussagen von Leuten, die sie aus der Nähe gesehen haben, sollen es sogar nur etwa 70 gewesen sein. Von den Blockaden aus waren jedenfalls nur reichlich Polizisten und dahinter einige schwarz-weiß-rote Fahnen zu sehen. Doch auch nach Ankunft der Nazis machte die Polizei keine Anstalten einer Räumung der Blockadepunkte, Durchsagen vom Lautsprecherwagen oder via Megafon informierten über die aktuellen Geschehnisse. Zunächst versuchten die Nazis wohl einen Alternativort für ihren Aufmarsch im Gespräch mit der Polizei rauszuhandeln, kurz nach 15 Uhr war es dann aber soweit: der Naziaufmarsch wurde endgültig verboten. Den Nazis wurde ein Demonstrationsverbot für ganz Rheinland-Pfalz ausgestellt und nach über 3 Stunden rumstehen durften sie, ohne einen Meter gelaufen zu sein, ihren Kram einpacken und verschwinden. Das Ziel war erreicht - der Naziaufmarsch verhindert. Ein großes Dankeschön geht hier natürlich an alle, die viel Arbeit im Vorfeld geleistet haben und an alle, die aktiv an den Blockaden teilgenommen haben und so zum Erfolg beigetragen haben. Eine völlig verkorkste Woche für die Nazis, ihr Aufmarsch am nächsten Tag in Kaiserslautern wurde nämlich ebenfalls verhindert, lässt alles in allem eine sehr positive Bilanz ziehen und macht Hoffnung, dass der braune Abschaum hier keinen Fuß in die Tür bekommt. Jetzt heißt es weiter die Augen offen zu halten und sich Nazis jederzeit in den Weg zu stellen! 8 Szene Mainz in Fürth! Für das Auswärtsspiel in Fürth rufen wir alle Nullfünfer zur gemeinsamen Zugfahrt auf. Mit dem Wochenendticket bietet sich eine sehr günstige Alternative zu Autos oder Fanbussen an. Es wäre schön, wenn sich viele junge Leute und Junggebliebene anschließen! Hinfahrt: Abfahrt Mainz Hbf Ankunft Fürth Hbf Rückfahrt: Fürth Hbf 17:13 Uhr Ankunft Mainz Hbf 21:11 Uhr 06:49 Uhr 10:47 Uhr Interview mit dem Fanbeauftragten Christian Viering BB: Stell bitte dich und deine Arbeit als Fanbeauftragter kurz vor! Viering: Ich bin seit 2006 Fanbeauftragter von Mainz 05, zuvor war ich Mitglied der Ultraszene, welcher ich mich immer noch sehr verbunden fühle. Es war eine ziemlich interessante Zeit, die ich als USM-Mitglied verbracht habe und vor allem war es eine Zeit, die ich nicht mehr missen möchte. Als dann die Anfrage von Mainz 05 kam, war ich doch ein wenig erschrocken, da ich für einen Fanbeauftragten doch noch ziemlich jung war. Aber aufgrund des großen Zuspruchs aus meiner Gruppe der USM, dem Supporters Club und des Fanprojekts habe ich diese Aufgabe übernommen. Als Fanbeauftragter kümmere ich mich heute hauptsächlich um Konflikte, die rund um ein Spiel auftreten können. Sei es mit den Ordnern, der Polizei oder auch bei Konflikten zwischen Fans. Vor allem bei Konflikten mit der Polizei kann es auch mal ein wenig rabiater zur Sache gehen, aber das läuft, glaube ich, unter Berufsrisiko. Ansonsten kümmere ich mich darum, dass die an mich getragene Kritik an die richtige Stelle gebracht wird, das reicht dann von der Geschäftsführung bis hin zum Stadioncaterer. BB: Wie schätzt du die Mainzer Fanszene ein, was zeichnet sie aus und unterscheidet sie von anderen? Viering: Die Mainzer Fanszene ist für mich so etwas wie eine große Familie. Es kracht zwar auch mal ganz gewaltig, aber wenn es darauf ankam, hat sie sich noch immer zusammengerissen und gemeinsam für ihre Ziele gekämpft. Sie ist ein bunter Haufen, es gibt einige Spinner im 9 positiven Sinne und davon lebt diese Fanszene. Ich hoffe auch für die Zukunft, dass die Fanszene immer wieder in der Lage ist sich auf ihre Stärken zu besinnen, um auch in Zukunft die Ziele zu erreichen. BB: Du bist vom Verein eingesetzt, kann es da nicht auch zu Gewissenskonflikten kommen, was deine persönliche Meinung als Fan angeht und was du im Sinne des Vereins vielleicht vertreten musst? Wie gehst du mit so etwas um? Viering: Natürlich kommt es da zu Gewissenskonflikten, schließlich bin ich in allererster Linie Fan. Es gibt natürlich Entscheidungen, die vom Verein getroffen werden, ich persönlich aber nicht gutheiße. Allerdings ist es ja dann auch meine Aufgabe als Fanbeauftragter, dem Verein den Blickwinkel der Fans bei diesen Entscheidungen zu erklären und oft führt dieser Dialog dann auch zum Erfolg. BB: Was glaubst du kann man an der Fanarbeit in Deutschland und speziell in Mainz in der Zukunft noch verbessern? Viering: Ich glaube die Fanarbeit in Deutschland steht auf ganz soliden Füßen, sie ist für viele europäische Länder ein Vorbild. Natürlich gibt es auch hier noch Dinge, die verbessert werden müssen, so muss zum Beispiel an vielen Bundesligastandorten die Finanzierung der Fanprojekte auf solidere Beine gestellt werden. Für Mainz kann man sagen, dass sich in den letzten Jahren einiges bewegt hat. Wir haben ein Fanprojekt, das seit vielen Jahren hervorragende Arbeit leistet. Was die Fanarbeit im Verein angeht, muss man sagen, dass wir schon einiges bewegt haben aber auch noch einiges bewegen müssen. 10 Dies und Das Hooligans 2 Stadionneubau: Bekanntlich ist der Stadionneubau vom Stadtrat abgesegnet worden. Letzte Woche rollten nun endlich die ersten Bagger in Bretzenheim an. In Zukunft werdet ihr in regelmäßigen Abständen Bilder auf www.rheinhessen-on-tour.de finden, die euch die neusten Entwicklungen am Europakreisel aufzeigen! Schaut vorbei. Seit einigen Wochen steht die Fortsetzung des Fußballstreifens „Hooligans“ in den Regalen der Videotheken. Im Gegensatz zum ersten Teil spielt kein Hobbit mehr mit. Dennoch trifft man aus Teil 1 bekannte Gesichter. „Hooligans 2“ knüpft an die Geschehnisse seines Vorgängers an. Nach der großen Schlacht, bei der Pete, der Anführer von West Ham, ums Leben kam, mussten Mitglieder beider verfeindeter Hooligangruppen in den Knast. Sind beide Lager erst noch in verschiedenen Einrichtungen untergebracht, wird West Ham aufgrund von körperlichen Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen, die in deren Strafvollzugsanstalt einsitzen, in dasselbe Gefängnis wie Millwall verlegt. Und hier beginnt dann der eigentliche Film. Zahlenmäßig deutlich unterlegen, kämpfen die Jungs der GSE (Green Street Elite West Ham) ums nackte Überleben. Attentate, Schlägereien und verbale Auseinandersetzungen sind genauso an der Tagesordnung wie Freundschaften und Zusammenhalt. Auch machen korrupte Wärter den Jungs das Leben zur Hölle. Spätestens nach 10 bzw. 15 Minuten merkt jeder Zuschauer, dass Teil 2 nichts mehr mit Fußball zu tun hat. „Hooligans 2“ ist zu über 90% ein Knastfilm, der statt mit Fußballverbrechern auch mit Gangmitgliedern spielen könnte. Sollte man also einen Fußballfilm erwarten, wird man maßlos enttäuscht. Selbst die Fußballspiele diverser Insassengruppen zur Unterhaltung im Zuchthaus ändern daran nichts. Wenn man jedoch auf Filme mit Action, Spannung, Prügeleien und einem hohen Maß an Gewalt steht, erhält man mit diesem Film sicher etwas nach seinem Geschmack. Für einen DVD-Abend mit ein paar Freunden können wir den Film guten Gewissens empfehlen. Solltet ihr auf Filme wie „Lockdown“ oder „Blood in-Blood out“ stehen, greift bei „Hooligans 2“ zu! Richtige Fußball- bzw. Hooliganfilme gibt es jedoch deutlich bessere. 12 Feedback: Hey Leute, wie findet ihr eigentlich die Entwicklung der Blockbildung in der Rückrunde? Ist euch aufgefallen, dass wir den Umfang gesteigert haben und sie teilweise in Farbe daherkommt? Wir würden gerne mal eure Meinung zu unserem kleinen Heftchen hören. Schreibt uns eure Meinung, Kritik, Lob oder aber auch Anregungen an [email protected]. Wir freuen uns über jede E-Mail. Vielleicht habt ihr sogar die ein oder andere Idee was wir noch verbessern oder hinzufügen können! Meldet euch! Steuerverschwendung?: Warum sind unsere SKB´s bei einem Amateurkick mit 6 Leuten vertreten? Ist es bei den Szenekundigen Beamten noch nicht angekommen, dass wir nicht als Gruppe bei Amateurspielen auftreten? Zwar war der Gegner mit Rot-Weiss Essen ein recht interessanter, jedoch rechtfertigt das nicht, für 100 Gästefans und ca. 10 Ultras satte 6 SKB bereit zu stellen. Unser Flop der Woche! 11 Mainz meine Stadt / Heute: Das Mainzer Rad „In unserm Herz ein Doppelrad“ heißt es in einem unserer Lieder, das jeder von uns schon oft angestimmt hat. Das Doppelrad ist eines der zentralen Symbole unserer Fanszene, fast jeder hier trägt es in irgendeiner Form mit sich, sei es auf Schals oder Buttons, auf Doppelhaltern oder Fahnen. Man unterstreicht seine Verbundenheit zu Verein und Stadt, deren Wappen das Doppelrad entnommen ist. Im offiziellen, nüchternen Sprachgebrauch (insbesondere im Bereich der Heraldik, also der Wissenschaft, die sich mit Wappen beschäftigt) wird das Mainzer Stadtwappen als „rotes Schild mit zwei sechsspeichigen silbernen Rädern, die durch ein Kreuz verbunden sind“ beschrieben. Aber nicht nur im Mainzer Stadtwappen ist das Rad zu finden, eine Vielzahl anderer Städte und Gemeinden nutzt es ebenfalls – zumeist in abgewandelter Form. Aber woher kommt das prägnante Symbol und warum hat es solche Verbreitung gefunden? Ursprünglich wurde das Mainzer Rad – allerdings in seiner einfachen Form – vom Bistum Mainz als Wappen verwendet. Die ältesten Nachweise über die Verwendung lassen sich um das Jahr 1200 herum finden. Aus dieser Zeit dürfte wohl auch die bekannteste Legende über die Enstehung des Wappens kommen: angeblich stammte der damalige Erzbischof Willigis aus einfachsten Verhältnissen. Sein Vater sei von Beruf Wagner gewesen, weshalb Willigis oftmals den Spott der Adligen und etablierten Kirchenfürsten ertragen musste. Um seine Gleichgültigkeit gegenüber diesen Anfeindungen zu demonstrieren und auch um das Andenken an seine Herkunft und seinen Vater zu ehren, soll Willigis das Rad als Wappensymbol gewählt haben. Diese Legende lässt sich jedoch nicht belegen und so existieren auch andere Theorien über die Herkunft und Enstehung des Symbols. Unter anderem sieht eine archäologische Hypothese das Mainzer Rad als Fortentwicklung des Sonnenrades des keltischen Gottes Mogo, der auch Namensgeber des römischen Lagers Moguntiacum war, aus dem wiederum nach und nach der heutige Name Mainz 13 Nach dem Bistum Mainz verwendete auch der damalige Staat „Kurmainz“ das Rad als Wappen, da oftmals Personalunion zwischen dem Bischof und dem weltlichen Herrscher, dem Kurfürsten, bestand. Da Mainz die Hauptstadt dieses Gebietes war, fand das Mainzer Rad auch im Stadtwappen schnell Verwendung. Um eine deutliche optische Abgrenzung zu den einrädrigen Wappen von Bistum und kurfürstlichem Staat zu erreichen, wurde das Doppelrad als Stadtwappen gewählt. Anfangs stand dieses – anders als heute – noch nicht schräg auf dem Schild sondern senkrecht. Im Laufe der Jahre wurde das Wappen des Öfteren verändert, jedoch blieb das Doppelrad als Grundelement immer vorhanden. Lediglich unter der französischen Besatzung zu Napoleons Zeiten (1811) wurde der Stil grundlegend geändert, da man „Mayence“ seinen eigenen Stempel aufdrücken wollte und somit einige - damals typisch französische - Symbole wie Bienen oder einen Eichenkranz hinzufügte. 1915 wurde die ursprüngliche Form des Doppelrades wieder eingeführt und besteht bis heute fort. Mit der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz im Jahr 1948 wurde das Mainzer Rad, als Würdigung eines der wichtigsten Landesteile, auch in dessen Wappen aufgenommen. Durch die geschilderte Verwendung als Wappen des Bistums und des kurfürstlichen Staates verbreitete sich das Mainzer Rad im gesamten zugehörigen Gebiet, das vom Hunsrück im Westen bis in die Nähe von Würzburg reichte. Auch im Erfurter Raum findet man oft das Mainzer Rad auf Wappen. Insgesamt existieren rund 270 Adaptionen des Typischer Mainzer Kanaldeckel Mainzer Rades. 14 Neues vom Stand Auch heute haben wir wieder einiges Neues an unserem Stand zu bieten. Zum einen möchten wir euch noch mal unseren Seidenschal in Erinnerung rufen. Für 10€ ist er am USM-Stand erhältlich. Optimal für die Sommerzeit. Außerdem gibt es ein neues T-Shirt mit der Aufschrift „Freiheit statt Sicherheit“ in der Farbe rot. Dies ist in fast allen Größen erhältlich. Des Weiteren haben wir auch noch einige Ausgaben von Blickfang Ultra (3€), Erlebnis Fußball (3€) und dem Buch Anstoß in Baku (9,50€). Auch die Größe und Preise der Aufkleberpäckchen haben wir geändert und ein neues Motiv gegen Stadionverbote ist hinzugekommen. Greift zu und deckt euch für die bevorstehende Sommerpause ein. Termine 16.05.2009 – 14:00 Uhr 1. FSV Mainz 05 Amat. – Borussia M´Gladbach II 17.05.2009 – 14:00 Uhr Greuter Fürth – 1. FSV Mainz 05 22.05.2009 – 19:00 Uhr Bayer Leverkusen II – 1.FSV Mainz 05 Amat. 24.05.2009 – 14:00 Uhr 1.FSV Mainz 05 – Rot Weiss Oberhausen 30.05.2009 – 14:00 Uhr 1.FSV Mainz Amat – SV Elversberg 06.06.2009 – 14:00 Uhr FC LU-Oggersheim – 1.FSV Mainz 05 Amat. Außerdem sind wir Dienstag + Donnerstag im Fancafe anzutreffen. Räumlichkeit ist der Jugendclub auf der Blutwiese, vom Stadion aus ins Wohngebiet und dann immer schnurstracks geradeaus! Heute am USM – Stand - Blickfang Ultra, Erlebnis Fussball je 3€ - Doppelrad No. 5 2,50€ - Doppelrad (No. 1-4) je 2€ - Balkenschal 10€ - Seidenschal „Szene Mainz“ 10€ - Verschiedene Button je 1€ - „Szene Mainz“ Shirt –rot- 9€ - Aufkleber „klein“ (100 Stk.) 2€ - Aufkleber „groß“ (250 Stk.) 4€ Für Szene Mainz Karten Inhaber gibt es auf die Standartikel 10% Rabatt Bei Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen wendet euch bitte bei Heimspielen an unseren Stand am Eingang zum Q Block oder per E-Mail an [email protected] Für den E-Mail Newsletter könnt ihr euch weiterhin kostenlos am USM Stand in eine Liste eintragen. Damit werdet ihr über relevanten Themen der aktiven Mainzer Fanszene informiert. Tragt euch einfach ein! Aktuelle Infos gibt es auch im Internet unter www.szene-mainz.de Bilder von Heimspielen, Auswärtsspielen und Aktionen findet ihr immer aktuell auf www.rheinhessen-on-tour.de