HERZLICH WILLKOMMEN IM JESENÍKY

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HERZLICH WILLKOMMEN IM JESENÍKY
HERZLICH WILLKOMMEN IM JESENÍKY-GEBIRGE!
Mein Name ist Viola. Meinen Namen erhielt ich nach einer zarten Blume, die im Jeseníky-Gebirge
auf den Ebenen, Bergwiesen und Weiden wächst – nach dem Sudeten-Stiefmütterchen. Es
wächst auch im Riesengebirge und in weiteren Berggebieten im Norden unseres Landes, in der
Slowakei, in Polen und in den östlichen Teilen der Alpen und gehört zu den bedrohten Arten,
die unseren Schutz verdienen. Stellen Sie sich nur vor, wenn sich niemand mehr am Duft des
Stiefmütterchens erfreuen könnte! Bei uns wachsen auch andere wunderschöne Blumen, sogar
solche, die es nirgendwo sonst gibt, wie z. B. der Enzian oder der Sudeten-Berg-Wegerich. Das
Jeseníky-Gebirge ist ein Paradies für Tiere, mit ein wenig Glück können Sie Luchsspuren entdecken
und vor einigen Jahren sind auch Bär und Wolf zurückgekehrt. Es ist jedoch wahrscheinlicher, auf
ein Reh oder eine Gämse zu treffen. Einige meiner Bekannten würden das Leben in der Großstadt
gegen nichts eintauschen und wundern sich, wie ich es hier aushalten kann. Nun, das JeseníkyGebirge ist natürlich auch über Internet oder Satellit mit der ganzen Welt verbunden und ich erlebe hier all das, was Kinder meines Alter in der großen weiten Welt erleben. Und noch viel mehr.
Ich bin ein ganz normales Mädchen, das gerne Zumba-Stunden besucht, Hip-Hop-Musik hört,
Snowboard und Rad fährt, reitet sowie Wanderungen in die Berge und auf Vulkane unternimmt,
und ich probiere auch Klettern aus und letztes Jahr habe ich auch Paintball gespielt. Ich mag es,
wenn wir bei einer Wanderung mit meinen Großeltern auch mal mehr als eine halbe Stunde lang
keiner Menschenseele begegnen, wenn wir einfach nur so dahingehen und den Vögeln lauschen,
uns unterhalten und uns freuen, dass wir in einer Baude eine Spezialität z. B. aus Urgroßvaters
Kochbuch kosten können. Ich möchte Ihnen das Schönste und Interessanteste vorstellen, was wir
hier haben. Natur-, technische, historische und Kulturdenkmäler, das Können unserer Vorfahren
sowie der Menschen von heute. Schließen Sie sich uns an und vergessen Sie nicht, Ihr Mobiltelefon, eine Karte und die richtige Ausrüstung für die Berge oder ans Wasser mitzunehmen.
Ihre Viola
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WIR LERNEN DAS JESENÍKY-GEBIRGE KENNEN
...Natur-, technische, historische und Kultursehenswürdigkeiten
kennen lernen
Petrovy kameny (Peterssteine)
Runde, weitläufige Bergrücken, breite Bergsättel mit Gebirgsstraßen, und im Falle des Bergsattels Ramzová auch
mit einer Eisenbahn, scharf geschnittene Täler mit kristallklaren, eiskalten Bächen, die es über Steine und oft auch
Wasserfälle eilig haben, ins Tal zu gelangen, schier unendliche Wälder, Torfmoore, dominante Felsen und Höhlen, die von einem Gletscher erschaffene Gebirgswiese Velká kotlina mit noch zu Sommerbeginn langsam dahinschmelzenden Schneefeldern
– das alles findet man im Jeseníky-Gebirge. Malerisch und imposant, mit artenreicher Flora und
Fauna. Im Jahre 1969 wurde auf einer Fläche von 740 km2 das Landschaftsschutzgebiet Jeseníky
(Chráněná krajinná oblast Jeseníky /CHKOJ/) gegründet. Es besteht aus den vier nationalen Naturreservaten Praděd, Šerák-Keprník, Rejvíz und Rašeliniště Skřítek und weiteren 19 Naturreservaten und 6 Naturdenkmälern. Das Landschaftsschutzgebiet CHKOJ besteht zu achtzig Prozent aus
Wäldern, zumeist Fichtenwälder, und zu einem kleineren Teil aus Buchenwäldern. Die nationalen
Naturreservate dürfen auf gekennzeichneten Wegen und im Falle des Gebiets Rejvíz nur auf einem Holzsteg betreten werden. Es ist nicht erlaubt, Pflanzen zu pflücken oder Äste abzubrechen
und Waldfrüchte, wie beispielsweise Heidelbeeren oder Pilze, zu sammeln. Es ist nicht erlaubt zu
schreien oder mit einem Quad zu fahren.
Schatz der Natur
Meine Oma erzählte einmal, wie sie sich früher mit ihren Mitschülern und der Lehrerin in der Maisonne auf
den Peterssteinen (Petrovy kameny), den Schiefer- und Gneisfelsen oberhalb von Ovčárna, sonnte. Heute
kommt man nicht einmal mehr in deren Nähe, denn dorthin dürfen nur mehr die Mitarbeiter des Naturparks. Sie kontrollieren die Bestände der Jeseníky-Glockenblume, die weltweit nur in der Nähe der Petrovy
kameny (Peterssteine) und in Felsspalten in einer Höhe von 1430 m ü. M. wächst. Solche Arten werden
endemische Arten genannt. Und noch eine Anmerkung zu diesem Ort: Laut einer Legende versammelten
sich auf den Peterssteinen Hexen.
Petrovy kameny (Peterssteine). Im Jeseníky-Gebirge kommen mehrere endemische
Pflanzenarten vor, wie beispielsweise der Berg-Wegerich, die Kartäusernelke und das Jeseníky-Rispengras, die Kraut-Weide und Dreiblatt-Binse. Botanikern zufolge handelt es sich um die Überbleibsel eines Biotops aus der Eiszeit. Ein wahrer Garten des Jeseníky-Gebirges ist die Gebirgswiese Velká
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kotlina. Hier wachsen 350 verschdene Arten und Unterarten höherer Pflanzen. Auf dem Hauptgebirgskamm können die Bärtige Glockenblume, der Tüpfel-Enzian, das Narzissen-Windröschen, das
Einköpfige Ferkelkraut und in der Nähe der Gebirgsquellen auch der Frühlings-Enzian bewundert
werden. Auf Wanderungen in den Bergen machen Informationstafeln auf interessante Pflanzen,
Bäume sowie Vertreter der Fauna aufmerksam.
Vor vielen Jahren wurden die Gebirgswiesen als Weiden genutzt. Nun, an der Schwelle zum 21. Jh.,
kehren auf die Wiesen unterhalb der Bergbaude Švýcárna die Schafe zurück. Das Jeseníky-Gebirge
bietet hervorragende Bedingungen für seltene Vogelarten, wie den Wasserpieper, die Ringdrossel,
den Steinschmätzer, das Blaukehlchen, das Auerhuhn, das Birkhuhn, das Haselhuhn oder den Wachtelkönig. In den Wäldern nistet der Schwarzstorch und in den Felsen der Wanderfalke. In ehemaligen
Minen und Gruben überwintern Fledermäuse, auf Wiesen, die regelmäßig überschwemmt werden,
können endemische Schmetterlingsarten, wie beispielsweise Schmetterlinge aus der Familie der
Wickler und der Edelfalter, beobachtet werden.
Der Berg Praděd (Altvater). Hat der höchste Berg Mährens und Schlesiens eine Seehöhe von 1
491 oder 1492 m? Die immer genauer werdenden Messmethoden geben 1 492 Meter an. Kommt man
hierher jedoch zu Fuß oder mit dem Fahrrad, kann man sogar noch ein wenig höher aufsteigen. Der Aussichts- und Sendeturm auf dem Altvater erreicht eine Höhe von 162 Metern und ist ganzjährig geöffnet. Bei
klarem Wetter kann man von der Aussichtsterrasse in einer Höhe von 1 563 Metern nicht nur das Panorama
des Jeseníky-Gebirges mit dem Wasserspeicher des Pumpspeicherkraftwerks Dlouhé Stráně, sondern auch
die weiter entfernt liegenden Gebirge – die
Hohe Tatra, die Kleine Fatra, die Große Fatra sowie das Riesengebirge bewundern. Die Spitze
des Aussichtsturms auf dem Altvater erreicht
die höchste Seehöhe Tschechiens. Der Vorgänger des heutigen Turms war ein steinerner Aussichtsturm mit einer Höhe von 32,5 Metern, der
vom Mährisch-Schlesischen Sudeten-Bergverein im Jahre 1914 errichtet und eröffnet wurde.
Der damalige Turm erinnerte an eine gotische
Burg, er hielt jedoch den hiesigen Witterungsbedingungen nicht stand. 1959 stürzte er ein.
Zurück blieben nur alte Fotografien. Nach diesen Fotografien errichteten die Nachkommen
der ehemaligen Erbauer des Turms im Jahre
2004 den Altvaterturm auf dem Wetzstein bei
Lehesten in Thüringen. Die Replik eines Holzbildes aus dem steinernen Aussichtsturm kann in
der Galerie Pradědova galerie U Halouzků in der
Blick auf Praděd (dt. Altvater)
Gemeinde Jiříkov in der Region Sovinec besichtigt werden.
Mořské oko (dt. Meeresauge). So wird ein kleiner See am Berghang des Milíč (698 m ü. M.)
oberhalb der Gemeinde Karlovice genannt. Der See entstand durch Überflutung eines ehemaligen
Steinbruchs. Baden ist hier jedoch verboten. Dennoch ist ein Besuch des Sees empfehlenswert. Am
besten gelangt man auf dem Pfad Masarykova stezka von der Gemeinde Karlovice aus dorthin. Von
hier bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf das Flusstal der Opava und direkt vom See aus auch
auf das Adam-Tal, wo sich noch nach dem Zweiten Weltkrieg eine Siedlung mit den für diesen
Landstrich typischen Bauernhöfen befand und trotz des rauen Jeseníky-Klimas Aprikosen gediehen.
Am Wegweiser befindet sich ein überdachten Rastplatz. Zum Meeresauge kann man sich zu Fuß oder
auf dem Mountainbike aufmachen.
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Rešovské vodopády (Wasserfälle Rešov)
Rešovské vodopády (Wasserfälle Rešov). Zu den Wasserfällen Rešov am Fluss Huntava in
der Gemeinde Nízký Jeseník gelangt man am besten von der Gemeinde Rešov na Rýmařovsku aus. Der
Weg ist nicht ganz einen Kilometer lang und also auch für weniger Sportliche kein Problem. Bei Tauwetter im Frühling oder nach ergiebigen Regenfällen bieten die Wasserfälle einen besonders großartigen
Anblick. Der Fluss Huntava bildet Kaskaden und Wasserfälle, die bis zu zehn Meter hoch sein können.
Břidlicová stezka (Der Schiefer-Pfad). Der Schiefer-Pfad, den die Stadt Budišov nad Budišovkou
2005 gemeinsam mit den Gemeinden Svatoňovice und Čermná ve Slezsku und mit Unterstützung des
Mährisch-Schlesischen Landkreises errichten ließ, misst stolze 33 Kilometer. Auf dem Pfad werden Orte vorgestellt, an denen vor mehr als einhundert Jahren unter schwierigen Bedingungen Tonschiefer abgebaut
und gespalten wurde. Das Gestein wurde zum Dachdecken verwendet, unter anderem für das Dach des
berühmten Nationaltheaters in Prag. Der Pfad mit Dutzenden Informationstafeln beginnt im Tal des Flusses Budišovka in der Nähe des ehemaligen Bergbaustollens Woodboys. Wir empfehlen, den Pfad mit dem
Fahrrad zu absolvieren. Sie müssen nicht den gesamten Pfad bewältigen, die Länge der Strecke bestimmen Sie. Ein sehenswerter Ort ist der mehrstöckige, unterirdische Komplex Černý dvůr (Schwarzer Hof). Im
Areal dieses geschützten Naturgebildes überwintern Zehntausende Fledermäuse. Der Pfad führt weiter zum
Tonschiefer-Museum (Muzeum jílovitých břidlic) in der Gemeinde Budišov nad Budiškovkou. Dort einmal
angekommen, sollte man sich den Besuch eines interessanten Ortes der neuzeitlichen Geschichte nicht entgehen lassen – den Weg der Tschechisch-Deutschen Verständigung in der Gemeinde
Guntramovice am Fuße des Berges Červená hora. Der Weg wird auf Initiative der Vereinigung Vlastenecký poutník (Patriotischer Wanderer) schrittweise aus Steinplatten errichtet, die die Namen
der Spender – Bürger, Vereinigungen, Städte sowie Gemeinden mehrerer Länder – als Ausdruck der Versöhnung und des Bemühens um gutnachbarschaftliches Zusammenleben und Zusammenarbeiten tragen.
Die erste Steinplatte wurde 1999 an einer Stelle verlegt, an der sich ein gemeinsames Grab von Soldaten befindet, die 1758 in der Schlacht zwischen den von General Laudon geführten österreichischen Truppen und
dem preußischen Heer gefallen waren. Heute umfasst der Weg bereits zweihundert Steinplatten, die sogar
die Namen von Spendern aus den USA und Neuseeland tragen. Außerdem wurde hier im Sommer 2011
eine Kapelle errichtet, die dem Heiligen Johannes Nepomuk geweiht wurde, dem gemeinsamen Schutzheiligen des Stammes der Bayern und des Stammes der Tschechen.
Auf den Spuren der Vulkane in der Region Bruntál. Es freut mich, dass der Klub tschechischer Touristen der Stadt Krnov auch die Öffentlichkeit zur Teilnahme an seinen regelmäßigen Wanderungen
einlädt. Jeden letzten April-Samstag findet eine Wanderung zum Thema `Auf den Spuren der Vulkane der
Region Bruntál` statt. Unter der Führung von Radek Vrba brechen die einzelnen Gruppen vom Hauptplatz in
Bruntál auf, wobei jeder Teilnehmer die Länge der Strecke, die er zurücklegen möchte – zwischen 7 und 50
Kilometern – selbst wählen kann. Fällt die Wahl auf den kürzesten Streckenabschnitt, gelangt man bis zur
Anhöhe Uhlířský vrch (Köhler-Anhöhe) oberhalb der Stadt Bruntál und damit zu Tschechiens jüngstem Vulkan. Dieser erreicht eine Höhe von 672 m ü. M. Der Vulkankegel trägt Spuren des Abbaus von Tuff
(Vulkangestein). Der Lehrpfad endet im erloschenen Vulkankrater.
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Am Lávový proud (Erstarrten Magma) bei Mezina kann bei einer Wanderung auf den Spuren der
Vulkane der Region Bruntál ein weiterer Zwischenstopp eingelegt werden. Diese geologische Erscheinung befindet sich in der Nähe der Gemeinde Mezina am Stausee Slezská Harta. Der Steinbruch ist durch die typischen
Basaltsäulen und durch Funde des grünen Minerals Olivin bekannt. Über diesem Naturdenkmal erhebt sich
in südwestlicher Richtung der Gipfel eines erloschenen Vulkans aus dem Quartär, der sog. Venus-Vulkan
(Venušina sopka) in einer Seehöhe von 643 Metern. Der ehemalige Vulkan ist mit rotbrauner Schlacke
und Vulkansand bedeckt. Der Gipfel ist schüsselförmig und hat auch einen Seitenkrater mit Höhlenüberhang.
Erstarrtes Magma bei Mezina
Der höchste Vulkan des Gebirges Nízký Jeseník ist der Velký Roudný (Großer Roudný) (780 m ü.
M.), der noch zu Beginn des Quartärs aktiv war. Zusammen mit seinem „kleinen Bruder”, dem Malý Roudný
(Kleiner Roudný), stellt er eine Landschaftsdominante dar. Auf dem Gipfel des Velký Roudný steht ein hölzerner Aussichtsturm, von dem aus man eine schöne Aussicht auf den Stausee Slezská Harta, den Altvater und bei schönem Wetter auf das gesamte Jeseníky-Gebirge genießen kann. Der Vulkan Velký Roudný ist
ein nationales Naturdenkmal, wodurch der Basalt-Kegel des bedeutendsten und besterhaltenen Schichtvulkans des Böhmischen Massivs geschützt werden soll. Dieser besteht aus vier erstarrten Magmaströmen und
Vulkan-Tuff.
Radek Vrba weiß über Vulkane wirklich viel zu berichten und machte mich auch auf die Razová-Tuffite
(Razovské tufity) aufmerksam, die durch einst aus dem Vulkan Velký Roudný herausströmendes Magma
entstanden und bei der Gemeinde Razová zu finden sind.
Ich fand es äußerst interessant, dass von unseren Vorfahren auf einigen erloschenen Vulkanen Wallfahrtsorte errichtet wurden. Auf dem Gipfel des Velký Roudný steht heute eine gemauerte Kapelle und dahinter
wurden auf Ständern 15 Kreuzweg-Bilder aufgestellt. Auf dem Gipfel des Vulkans Uhlířský vrch befindet
sich eine Wallfahrtskirche, zu der man durch eine vierreihige, 300 Jahre alte Lindenallee gelangt, die von
geschnitzten Kreuzweg-Stationen gesäumt wird, das Werk des Bruntáler Schnitzers František Nedomlel.
Empfohlene Technische Sehenswürdigkeiten
Kalkofen in Razová. Der einhundert Jahre alte Ofen liegt im Wald versteckt, sodass man
ihn vom Weg aus wohl gar nicht erblicken kann. Er wurde von unseren Vorfahren im Jahre 1912
aus grobem Steinbruch-Gestein erbaut. Die Mitglieder des ´Klubs für das alte Bruntál´ rekonstruierten dieses technische Unikat im Jahre 2001 und machten es für Besucher zugänglich. Der
Ofen diente früher zum Brennen von Kalk aus Kalkstein, der in der Lokalität abgebaut wurde.
Geheizt wurde mit Holz, der Kalkstein wurde von oben auf den Ofen gelegt und gebrannt. Nach
etwa vierundzwanzig Stunden stieg kein Rauch mehr auf und der Kalk konnte an die Bauleute
ausgeliefert werden.
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Der Kalkofen befindet sich ca. 2 Kilometer von der Gemeinde Razová in Richtung Leskovec nad Moravicí. Informationstafeln führen bis zu diesem einzigartigen technischen Denkmal. Rechts befindet
sich im Tal der Wegelagerer aus Drakov das Hüttenwerk Lorenzova-Vavřincova huť.
Das Hüttenwerk Lorenzova-Vavřincova huť im Tal der Wegelagerer. Ein einzigartiges technisches Denkmal des alten Hüttenwesens befindet sich in Drakov, auf dem Weg von Mnichov nach
Rejvíz, im Tal des Flusses Černá Opava: das Holzkohle-Hüttenwerk Lorenzova-Vavřincova huť. Die Gebrüder
Krisch erbauten das Hüttenwerk im Jahre 1807. Heute ist es ein einzigartiges, erhaltenes Exponat, das von dem
ehemals berühmten Eisenerz-Abbaugebiet im Sudetenland zeugt. Historische Quellen führen an, dass in den
ersten niedrigen Öfen, den sog. Rauchöfen (tsch. dýmačky), das Eisenerz sehr langwierig geschmolzen wurde,
denn es waren ja keine Eisenhütten, wie wir sie z. B. aus der heutigen Industriestadt Ostrava kennen. Damit die
gefällten Bäume, aus denen in Meilern Holzkohle gebrannt wurde, nicht weit transportiert werden mussten,
wurden die Hüttenwerke direkt in den Wäldern gebaut. Das Hüttenwerk Vavřinec ist uns dank der Initiative der
Mitglieder des Vereins ´Freunde der Region Vrbno´ (Přátelé Vrbenska) bis heute erhalten geblieben. Es misst
knapp 11 Meter, das Fundament hat einen Grundriss von 6,5 × 6,5 Metern. Dieses einzigartige technische
Denkmal gehört zu einer der Stationen des Lehrpfades ´Durch das Tal der Wegelagerer aus Drakov´ (Údolím
lapků z Drakova), der einen ehemaligen mittelalterlichen Handelsweg kopiert. Warum dieser Landstrich gerade nach Wegelagerern benannt wurde? Entlang des Flusses Černá Opava waren von der Stadt Olomouc aus
bis nach Polen viele Händler, Goldgräber, Bergleute sowie umherziehende Ritter unterwegs. Und auf diese
Wandersleute hatten es oft Räuber abgesehen. Es hieß sogar, dass sie die Unglücksseeligen, nachdem sie sie
beraubt hatten, von den Felsen hinabstießen.
Das Tal der verlorenen Stollen (Údolí ztracených štol) in
Ondřejovice. Mit ein wenig Glück
kann man von Ondřejovice ein kleines
Stückchen Gold zum Andenken mit
nach Hause nehmen. Die romantische
und malerische Landschaft der Region
Zlaté Hory begeistert ihre Besucher mit
Nachbauten mittelalterlicher Bergwerkmühlen und mit dem Lehrpfad ´Tal der
verlorenen Stollen´ (Údolí ztracených
Údolí ztracených štol (Tal der verlorenen Stollen)
štol). Der Pfad ist keine zwei Kilometer
lang und umfasst zwölf Stationen. Beim
Erkunden des Pfades erfährt man, wie unsere Vorfahren Gold gewannen. Bevor die Bergleute das Erz
zu den mit Wasser betriebenen Mühlen bringen konnten, mussten sie zuerst Stollen in die Felsen
treiben und das Erz zutage fördern. Im Mühlhaus machten sie sich dann auf die Suche nach dem
funkelnden Metall... Als ich das erste Mal nach Ondřejovic kam, war ich neugierig, ob das, was in
vielen Reiseführern geschrieben steht, auch wirklich wahr ist. Angeblich fließt hier das Wasser bergauf. Diese Rarität gehört zu einer der Stationen des Lehrpfades – eine wirklich sehenswerte optische
Täuschung. Das Golderz-Freilichtmuseum Zlatorudný skanzen finden Sie auf dem Weg von Zlaté Hory
nach Ondřejovice. Es ist von Mai bis Oktober geöffnet, im November nur bei gutem Wetter.
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Mit meinem Großvater diskutiere ich manchmal darüber, was
noch ein historisches und was bereits ein rein technisches Unikat ist. In einigen Fällen ist beides richtig, so wie im Falle von
Ondřejovice. Wenn Sie jetzt so mit mir durch die Landschaft
wandern, betrachten Sie die Gebäude? Wie die ursprünglichen Bauernhäuser aussehen, wodurch sie sich z. B. von den
walachischen Bauernhäusern unterscheiden? Das traditionelle
Haus aus dem Jeseníky-Gebirge ist aus Materialien angefertigt, die vor Ort zu finden sind. Es wurde gefühlvoll in die Landschaft eingebettet. Es ist immer so ausgerichtet, dass im Falle
eines Sturms das Dach nicht beschädigt werden kann. Das Objekt hat meist ein niedrigeres Erdgeschoss, im Vergleich zum
Giebel, und darunter ein eher unauffälliges Giebeldach, der typische Walm ist eher klein gehalten.
Das Satteldach deckt gleichzeitig das Wohn- und das Wirtschaftsgebäude ab. Auch die Fenster sind
anders, als wir es heute gewohnt sind – sie sind in einer Ebene zur Wand eingesetzt und haben kein
grobes Kreuz, sondern in der Regel quadratförmige Fensterscheiben mit dünnen Sprossen. Bei einigen
Häusern findet man über dem Hauseingang ein Dachfenster. Und falls Sie an einem alten Haus einen
Balkon erblicken sollten, dann schreiben Sie mir bitte, wo das war. Das wäre nämlich eine wirkliche
Seltenheit. Umso mehr überrascht es vielleicht, dass wir hier auch stolz auf die Architektur Josef Hoffmanns, eines Landsmanns aus der südmährischen Gemeinde Brtnice, verweisen, der vor allem durch
seine Tätigkeit in Wien während der Zeit des Jugendstils bekannt wurde. Das von ihm entworfene Palais Stoclet in Brüssel befindet sich auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Er entwarf ein Haus für Sigmund Berl aus Bruntál (heute das Vereinshaus Marianne Berl) und Villen für Fritz und Leopold Grohmann aus Vrbno pod Pradědem. Josef Hoffmann soll angeblich auch die Villa in Pocheň, die unweit
des Areals Stará továrna steht, und eine Art Runddächer bei einigen Objekten in Gemeinden der Region
Vrbno entworfen haben. Es gibt hier auch noch andere Perlen der Architektur. So z. B. den Gebäudekomplex des Kurbades Karlova Studánka, der in einem einheitlichen, sauberen Stil in nüchternen Farben erbaut wurde. Nachstehend werden wir Ihnen einige ausgesuchte technische Unikate vorstellen.
Historischer Zug auf der Strecke Osoblažka
Ein romantischer Ausflug mit der Eisenbahn. Macht man sich von der Gemeinde
Třemešná nach Osoblaha mit dem Auto oder dem Fahrrad auf, hat man ca. 15 Kilometer zurückzulegen. Tut man jedoch das Gleiche mit der ältesten Schmalspurbahn in Tschechisch
Schlesien, legt man fünf zusätzliche Kilometer zurück. Den Erbauern der Strecke ging es im
Jahre 1898 natürlich um kein romantisches Erlebnis, dessentwegen sie die Schmalspurbahn mit
0,76 Metern Schienenbreite absichtlich so voller Kurven verlegt hätten. Obwohl in einigen Rei77
seführern nachzulesen ist, die Erbauer hätten damals der Vorschrift gerecht werden müssen, die
da besagte, dass eine neue Strecke 20 Kilometer zu messen habe, war dies nicht der wirkliche
Grund. Wie mir der Direktor der Schlesischen Eisenbahngesellschaft Slezské zemské dráhy, Robert
Schaffartzik, verriet, war der ein ganz anderer – die Bauern wollten damals einfach ihr Land nicht
verkaufen. Nun, aufgrund dieses bäuerlichen Widerstands können Sie heute eine Fahrt über vier
Brücken und durch 102 Viadukte genießen. Die historische Eisenbahn fährt von Juni bis August.
Während der Sommerferien verkehrt sie jeden Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen. Die
Schmalspurbahn kann jedoch täglich, das ganze Jahr über, mit einem ganz normalen Zug befahren werden. Er bietet ein Bild wie zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, schlängelt sich auf der
gleichen Strecke dahin (eine andere Strecke gibt es hier nicht) und bringt die hiesigen Einwohner
zur Arbeit, auf Ausflüge oder zu Freunden.
Von Bruntál nach Malá Morávka mit der Einschienenbahn. Unter den Freunden der zwischen Bruntál und Malá Morávka verkehrenden regionalen Einschienenbahn herrschte zu Beginn des Jahres
2011 tiefe Trauer, denn das Verkehrsministerium der Tschechischen Republik hatte beschlossen, einige Strecken, darunter auch diese historische Strecke Nr. 312, stillzulegen. Der Widerstand seitens des Klubs der Eisenbahn-Reisenden (Klub železničních cestovatelů), der Vereinigung der Freunde des Museums Kapličkový
vrch, der Vertreter der Gemeinde Malá Morávka und weiterer Freunde historischer Eisenbahnen gegen diesen Beschluss war jedoch so stark, dass der Verkehrsminister seine Entscheidung, den Betrieb auf der 17 Kilometer langen Einspur-Strecke zwischen Bruntál und Malá Morávka einzustellen, überdachte und ein halbes Jahr später widerrief. Was für eine Freude! Man darf dabei nicht vergessen, dass diese Zugverbindung
seit dem 31. Mai 1901 dem Reiseverkehr dient und auch heute dank der Überwindung eines Höhenunterschieds von 42 Promille eine gern besuchte technische Sehenswürdigkeit darstellt. Fachleute behaupten,
keine andere Strecke Mitteleuropas habe eine solche Steigung zu überwinden.
Fahrkarten werden direkt im Zug verkauft. Und wann verkehrt der Zug? Zurzeit nur ein paar Mal pro Jahr.
Stets Ende Dezember, anlässlich der Begrüßung des Frühlings und dann zweimal im Sommer. Die aktuellen Termine können telefonisch bei der Vereinigung der Freunde des Museums Kapličkový vrch (Společnost
přátel muzea Kapličkový vrch) erfragt werden, wo Sie auch eine private Fahrt buchen können. Für Firmen
und andere Interessenten setzt der Lokführer die historische Eisenbahn mit 48 Sitzplätzen gern in Betrieb.
Der Schnellzug hält am Bergsattel. Und noch ein Eisenbahn-Thema. Das JeseníkyGebirge hält noch einen weiteren Rekord – man findet hier die höchstgelegene Eisenbahnstation
Tschechiens, in der Schnellzüge halten: Die Station Ramzová in einer Seehöhe von 760 Metern, auf
der Eisenbahnstrecke 292 Jeseník – Hanušovice, die 1888 in Betrieb genommen wurde. In der Umgebung der Gemeinde Horní Lipová durchfährt die Eisenbahn mit Hilfe von Viadukten und Bogenbrücken mehrere Täler. Die Strecke mit einem markanten Höhenunterschied von mehr als 30 Promille
wird auch der ´Schlesische Semmering´ genannt. Ihr Museum befindet sich in der Bahnstation Horní
Lipová. Der Besuch der Museums ist nach Absprache mit dem Schaffner praktisch jeden Tag möglich.
Mühlengraben in Bruntál. Eine vor
allem für Wasserwirtschaftler interessante
technische Sehenswürdigkeit hält der `Klub
für das alte Bruntál´ (Za starý Bruntál) bereit.
Genau dieser Klub hat sich um die Eröffnung
der Ausstellung Mühlengraben verdient
gemacht. Die erste schriftliche Erwähnung
dieser historischen Rarität, die zu Recht Bestandteil des Europäischen Museumsnetzes
ist, stammt aus dem Jahre 1579. Fachleute
kommen beim Studium der überlieferten
Karte, in der der Mühlengraben von Staré
Město samt großer und kleiner Mühle und
dem Rücklauf in den Bach Černý potok ein-
Aufnahme des Wasserzulaufs aus dem Jahre 1900
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gezeichnet ist, nicht aus dem Staunen. Pavel Rapušák, der Vorsitzende des `Klubs für das alte
Bruntál´ (Klub Za starý Bruntál), hat mir all die zwei- und dreidimensionalen Artefakte gezeigt,
die gerettet werden konnten. Überlieferte historische Dokumente bezeugen, dass unsere Vorfahren ein besonders durchdachtes System erfunden hatten, das bis 1900 in der Stadt funktionierte. Dann wurde das Objekt vom Deutschritterorden
aufgekauft und hier ein Krankenhaus sowie ein kleines
Wasserkraftwerk errichtet. Dieses war bis 1945 in Betrieb.
Alle Zeitperioden aus der Geschichte der Wassermühlen
sowie weitere interessante Fakten über die Nutzung von
Wasser in der Stadt wurden in einer Karte dargestellt, die
von den Mitgliedern des ´Klubs für das alte Bruntál´ in
Zusammenarbeit mit der Stadt herausgegeben wurde. Die
Ausstellung befindet sich im Areal der Allgemeinen Krankenkasse (Všeobecná zdravotní pojišťovna) und falls Sie
diese mit einem Fremdenführer besuchen möchten, dann
sollten Sie dies mindestens einen Tag im Voraus telefonisch
mit den Klubmitgliedern vereinbaren. Führungen werden
das ganze Jahr über angeboten.
Turbinen-Torso in Malá Morávka. Einst hatte eine Haag-Turbine einen der Betriebe der
Papierfabrik Müller angetrieben. Ihr Torso ist an der Kreuzung in Richtung Karlov pod Pradědem
zu finden. Das historische Ausstellungsstück, das bis in die 60er Jahre unter der Erdoberfläche im
Garten eines hiesigen Hauses vergraben lag, dokumentiert die Tätigkeit der lokalen Betriebe in den
70er Jahren des 19. Jahrhunderts. Heute stellt die Turbine, zusammen mit weiteren fünfzehn, von
ursprünglich neunzehn Mühlengräben und Kanälen, eine technische Sehenswürdigkeit dar. Die
Mühlengräben und Kanäle sind jeweils mit Informationstafeln und Wegweisern gekennzeichnet.
Noch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts führten sie Wasser, das Turbinen und Schaufelräder
antrieb, die ihrerseits Sägen, Hämmer und Papiermühlen antrieben, oder das zur Stromerzeugung
genutzt wurde. Die Turbine, die seit 1921 in Betrieb ist, arbeitet bis heute in einer kleinen Fabrik unterhalb von Malá Morávka am Weg in Richtung Václavov.
Die Schindler-Scheune (Schindlerova stodola). Diese befindet sich in Malá
Morávka, ca. 300 Meter von der Kreuzung nach Karlov pod Pradědem entfernt, in Richtung
Karlova Studánka. Das Objekt hat eine selbsttragende Lamellen-Dachkonstruktion, die dem
Bau sein charakteristisches Aussehen verleiht. Die Scheune wurde in den Jahren 1935–1937
im Auftrag des hiesigen Bauern Rudolf Schindler errichtet. Heute befindet sich dort ein privates
Museum. Für Besucher ist die Scheune von Mai bis Oktober geöffnet.
Die Mäher aus Karlovice. Ich bewundere Männer, die Gras mit der Sense mähen können.
Sie wetzen die Sense mit dem Wetzstein und mähen mit Leichtigkeit eine ganze Wiese. Stück für
Stück. Dass das Mähen gleich am Morgen, wenn noch Tau liegt, am einfachsten geht, habe ich erst
letztes Jahr im Juni in Karlovice erfahren, wo ein Wettbewerb stattfand, im Rahmen dessen der
beste Mäher ermittelt wurde. Und derer gab es nicht wenige! Aber warum gerade in Karlovice? Hier
gibt es die Sensen-Mühle (Kosárna). So wird eine ehemalige Mühle aus dem Jahr 1600 genannt,
die zu einem geschützten technischen Denkmal erklärt wurde. Ihr heutiges Aussehen mit Steinfundament und Holzanbau mit hohen Dachgiebeln – alles Elemente, die typisch für die hiesige Architektur waren und bis heute nur vereinzelt erhalten geblieben sind – erhielt die Mühle im Jahre
1759. Später entstand hier eine Schmiede, in der Sensen hergestellt wurden, die in dieser Gegend
sehr gefragt waren. Verschiedene Arten von Sensen sowie weitere landwirtschaftliche Geräte können unter anderem im Museum betrachtet werden. Die Sensen-Mühle (Kosárna) steht in der Mitte
des Dorfes und ist ganzjährig geöffnet.
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Blick auf das sog. Auge des Jeseníky-Gebirges vom Flugzeug aus
Das Jeseníky-Gebirge besuchen, ohne eines der sieben Wunder der Tschechischen Republik gesehen zu haben? Niemals! Im Rahmen einer Online-Umfrage aus dem Jahre 2005 haben 105 603 Besucher der Internetseite www.idnes.cz für das Pumpspeicherkraftwerk Dlouhé Stráně gestimmt. Im Finale wurde das Wasserkraftwerk sogar zum größten Wunder der Tschechischen Republik gewählt und ließ solche bedeutenden
tschechischen Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise die Burg Karlštejn, die Prager Burg oder das Schloss
Hluboká hinter sich.
Das Pumpspeicherkraftwerk Dlouhé Stráně. Das Kraftwerk kann mit drei Top-Platzierungen aufwarten: Es verfügt über die leistungsfähigste Rücklauf-Wasserturbine in der Tschechischen Republik und es hat die größte installierte Leistung (650 MW) und die größte Fallhöhe
(510,7 Meter) in der Tschechischen Republik. Es hat jedoch noch mehr Interessantes zu bieten –
das Kraftwerk befindet sich unter der Erde, versteckt in einer riesigen Kaverne. Unter der Erdoberfläche befinden sich zwei Einlaufschütze, die das obere Staubecken mit
dem unteren verbinden, zwei Aggregate und zwei Abflussrohrleitungen mit einem Durchmesser
von 5,2 Metern. Das „Auge des Jeseníky-Gebirges”, wie das Pumpspeicherkraftwerk von den Einwohnern genannt wird, liegt im Katastergebiet der Gemeinde Loučná nad Desnou. Die Größe des
Staubeckens kommt am besten beim Blick aus dem Flugzeug zur Geltung. Es nimmt eine Fläche
von 15,4 Hektar ein, also von zwanzig Fußballfeldern! Das obere Staubecken befindet sich in einer
Seehöhe von 1 350 Metern und fasst 2,72 Mio. m3, das untere Becken 3,4 Mio. m3. Das Kraftwerk
erfüllt im Rahmen der Stromherstellung gleich mehrere Funktionen. In der Zeit, in der es einen
Überschuss an Strom gibt, also meist in der Nacht, wird das Wasser vom unteren Staubecken ins
obere gepumpt. In Spitzenzeiten wird das Wasser abgelassen, wobei das Kraftwerk Dlouhé Stráně
Strom erzeugt.
Wie kommt man zum Kraftwerk? Führungen werden nach vorheriger Vereinbarung vom Skigebiet Kouty nad Desnou aus organisiert, das 10 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt liegt. Zusammen mit einem Kraftwerk-Führer können Einzelpersonen, Reisegruppen und Fachleute das
Kraftwerk ganzjährig besuchen. In der Sommersaison nehmen vor allem Familien mit Kleinkindern und Senioren die 6er-Sesselbahn auf den Berg Medvědí hora, von wo aus ein Kleinbus die
Besucher zum Kraftwerk bringt. Viele Besucher entscheiden sich für einen knapp vier Kilometer
langen Spaziergang mit zweihundert Metern Höhenunterschied zu Fuß, mit dem Fahrrad oder
Kinderwagen, die bequem mit der Sesselbahn hinauf transportiert werden können.
Das Mistgabel-Museum (Muzeum vidlí) in Lichnov. Sie planen den Besuch der Region Krnov und haben ein paar Mistgabeln zu Hause, die Sie nicht mehr brauchen? Nehmen Sie sie mit. Sie können auch rostig, ohne Stiel
oder beschädigt sein. Frei nach dem Motto„Wer keine Mistgabel herschenkt, ist kein Tscheche”und„das Volk für sich selbst”
haben die Einheimischen aus Lichnov das sog. Mistgabel-Erntedankfest (vidlobraní) ins Leben gerufen, im Rahmen des10
sen eine landesweite Mistgabel-Sammlung vorgestellt wird. So wurden bereits mehr als einhundert Ausstellungsstücke
zusammengetragen und das Mistgabel-Museum eröffnet. Das Ziel von eintausend Mistgabeln rückte so ein Stück näher.
Papierschöpfer aus Velké Losiny.
Falls Liebhaber historischer Denkmäler Velké
Losiny besuchen, sollten sie unbedingt den
Papierschöpfern einen Besuch abstatten, die
aus Baumwolle und Leinen auf die gleiche
Art und Weise Papier herstellen, wie es ihre
Vorfahren um das Jahr 1596 getan haben, als
die hiesige Manufaktur von Jan dem Jüngeren aus Žerotín gegründet wurde. Ich werde
Gebäude der Papierfabrik
von den Besuchern oft gefragt, warum die
Handwerker Papierschöpfer genannt werden. Sobald sie sie bei der Arbeit sehen, wird dies mehr als klar. Sie halten ein Jahrhunderte altes Ritual aufrecht, das nicht verändert wird und das auch Sie ausprobieren können. Die einzelnen Blätter wurden nämlich
durch das Aufnehmen, das sog. Schöpfen des Papierbreis, mit dem Schöpfsieb hergestellt. Man nimmt das
Sieb und breitet den Papierbrei aus zerkleinerten Pflanzenfasern und Wasser in einer dünnen Schicht, aus der
später ein Blatt Papier entsteht, darauf aus. Diese wird dann auf eine Unterlage aus Wolle übertragen und in
eine Presse gelegt. Danach wird das Papier getrocknet und gebügelt.
Jeder Besucher kann für sich zwei Blatt Papier im A4-Format anfertigen. Falls Sie die Papierschöpfer
im Juli oder August besuchen, haben Sie außerdem noch
die Möglichkeit, einen Briefumschlag und ein Siegel herzustellen. Ihre selbstgemachten Erzeugnisse können Sie
im Sommer auch in der Kreativwerkstatt anfertigen und
danach mit den wunderschönen Papier-Mustern in der
Museumsgalerie vergleichen. Nicht nur, dass diese qualitativ hochwertig sind, sie haben auch eine jahrhundertelange Haltbarkeit. Bei der Besichtigung der Papierfabrik,
die 2002 von der tschechischen Regierung zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde, lernen Sie den Herstellungsprozess von handgemachtem Papier kennen und
sehen sich die Original-Betriebsstätten der altertümlichen Papiermanufaktur an. Das Museum ist ganzjährig Papierschöpfer bei der Arbeit
geöffnet.
Der sog. Kuttrolf (Trinkgefäß aus Glas)
der bereits im 14. Jh. verwendet wurde, wird heute
noch von den Glasmachern in der Region Vrbno angeboten. Die deutschen Ritter verwendeten ihn angeblich für Wasser und Getränke. Die Karaffe wurde
in ein Lederetui gelegt, das mit Stroh ausgestopft war.
Das Gefäß ist angeblich so durchdacht, dass der Inhalt
nicht so einfach herausfließen kann. Nur die geschicktesten Glasmachermeister trauen es sich zu, den gedrehten, aus mehreren Röhren bestehenden Hals herzustellen.
Kuttrolf
Die Glasmachermeister aus Mnichov und
Vrbno. Mnichov ist ein Ortsteil des Städtchens Vrbno
pod Pradědem und ein Ort, wo es besonders viele
Glasmacher gibt. In den Familienbetrieben kann man
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Nachbildungen von historischem Waldglas bewundern, dass kleine Luftbläschen enthält. Warum
man das Glas Waldglas nennt? Vom 14. bis ins 16. Jh. hinein stellten die Glasmacher ihre gläsernen
Krüge, Karaffen, Vasen, Biergläser, Likörgläser, Kelche und weiteres Nutzglas direkt in den Wäldern
her. Die Öfen wurden mit Eichenholz beheizt. Ging der Brennstoff in der Umgebung aus, wurde
der Ofen einfach woanders aufgebaut. Wie die Glasmacher mit dem Blasen von Waldglas-Nachbildungen zurecht kommen, können Sie direkt in den Familienbetrieben beobachten. Hier in Mnichov
sowie im Stadtzentrum von Vrbno sind die Glasmachermeister Besucher gewöhnt und weisen bestimmt niemanden ab.
Der Bunker in Mnichov
Festungen, manchmal auch Bunker. Nicht nur für die ewig Junggebliebenen.
Männer, aufgepasst! Nun lade ich Sie zu einer Besichtigung von Bunkern ein. Diese werden von begeisterten Fans rekonstruiert, und das meist auf eigene Kosten, um auch den nachfolgenden Generationen diesen Teil der tschechoslowakischen Geschichte näherzubringen. Unsere Festungen gelten nämlich als die
besten, aus dieser Zeit stammenden Befestigungssysteme Europas. Dies hat mir ein echter Fachmann auf
diesem Gebiet, Herr Miroslav Urban aus Rýmařov, bestätigt. Ich konnte nicht anders und musste nachfragen:
Warum wurden die Festungen in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts überhaupt gebaut?
Unser Land musste auf die drohende Gefahr von Hitler-Deutschland reagieren. Es war notwendig, die Verteidigung des Landes zu verstärken. Man muss nur an die enorme Länge der bedrohten
Staatsgrenzen der damaligen Tschechoslowakei denken, die weit weniger Einwohner als Deutschland hatte. Es war nicht möglich, gegen den Feind eine ausreichende Anzahl an Soldaten zu mobilisieren. Aus diesem Grund begann das Direktion für Befestigungsarbeiten (Ředitelství opevňovacích
prací – ŘOP) 1935 damit, weitreichende Befestigungsanlagen zu bauen, die die Kampfkraft der Armee auf eine gewisse Art und Weise erhöhen konnten.
Wie viele wurden errichtet?
Es wurden ungefähr Zehntausend Objekte leichter Befestigung (OLB) errichtet. Im Volksmund werden diese „řopíky“ genannt. Sie haben die Größe einer kleineren Garage und beherbergten eine Besatzung von bis zu sieben Soldaten. Außerdem wurden nicht ganz 270 Objekte schwerer Befestigung (OSB) für je 20 bis 30 Soldaten errichtet. Diese haben etwa die Größe von Einfamilienhäusern.
Sie sind meist zweistöckig, jedoch mit einem Stockwerk unter der Erde.
Welche Befestigungsanlagen sollten sich die Fans von Militärgeschichte
nicht entgehen lassen?
Die GPS-Koordinaten, Pläne und Fotos aller Objekte leichter und schwerer Befestigung finden Sie
im Internet. Die Befestigungslinie beginnt bei Třinec, geht dann weiter über Bohumín, Darkovičky,
Opava, Milostovice, Široká Niva, Adolfovice, Branná, Staré Město pod Sněžníkem und weiter über
den Bergkamm Sušina bis nach Králíky. Welche Anlage können Sie uns empfehlen? Das beste, kom12
plett rekonstruierte Objekt schwerer Befestigung in Nordmähren ist das MO – S 19 „V aleji“ (In der
Allee) und das MO – S 18 „V oboře“ (Im Wildgehege). Beide Anlagen befinden sich bei Darkovičky.
Sind die Objekte zugänglich?
Die Objekte leichter Befestigung größtenteils ja. Einige Objekte schwerer Befestigung sind geschlossen,
bei einigen sollte ein Besuch im Voraus vereinbart werden. Bevor Sie, Viola, die Objekte jedoch betreten,
sollten Sie Ihre Freunde auf Unfallgefahren hinweisen. Vor allem in den Objekten schwerer Befestigung
sind die unterirdischen Treppen teilweise nicht gesichert, sie haben kein Geländer und auf dem Boden
usw. gibt es viele Hindernisse. Man kann über die Armaturen stolpern, in den Fußböden befinden sich
außerdem große, ungesicherte Öffnungen. Also vorsichtig sein!
Auf den Spuren unserer Vorfahren
Die Burg Sovinec enthüllt ihre stillen Winkel. Ich wünschte, ich wäre Burgverwalterin auf der Burg Sovinec, die zum ersten Mal im Jahre 1332 schriftlich erwähnt wurde.
Sie ist nämlich meine Lieblingsburg, denn es gibt hier ständig etwas zu tun. Sogar nächtliche
Führungen wurden wieder eingeführt, die auch weniger tapfere Besucher in Begleitung eines Burgführers in historischem Kostüm unbesorgt absolvieren können. Schreitet man jedoch
durch die dunklen Burghöfe, Keller und über die Wendeltreppen, muss man einfach an Gnome,
Wehrwölfe und andere Gespenster denken. Zum Glück wird man von tapferen Fechtern und
der Burgwache begleitet. Erblickt man über dem Burghof einen Vogel im Flug, kommt einem
der verzauberte Eulen-König in den Sinn, der mit einem Mädchen aus Jiříkov unweit in einer
Felsenhöhle gelebt haben soll. Es gibt mehrere Legenden rund um die Burg Sovinec. Davon erfährt man im Rahmen einer Führung durch die Burg, die dank des Fleißes der Mitarbeiter des
Museums Bruntál immer schöner wird. Besucher schätzen besonders, dass es neben den üblichen Führungen auch immer mehr Veranstaltungen im Freien gibt. Sie sehen sich gerne historische Fechtkämpfe an, hören bei Diskussionen mit Falknern zu, begrüßen gemeinsam den
Frühling, verbrennen Hexen oder braten Knackwürste am Lagerfeuer. Ein besonders buntes
Programm wird in den Sommerferien vom Burgverwalter und seinem Team für Kinder vorbereitet. Diese mögen das Märchen von den Teufeln und der Weißen Frau „Der Schuh der edlen
Hortensia” und eine Reihe weiterer Vorstellungen von Theatern und Musikern, die immer wieder gern auf die Burg zurückkehren. Für Besucher ist die Burg von April bis Oktober geöffnet.
Sie finden diese in der Gemeinde Sovinec, ca. 15 Kilometer südlich von Rýmařov. Die hiesigen
historischen Jahrmärkte sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Burg Sovinec
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Das Schloss Velké Losiny im Schatten der Hexen-Prozesse. Wissen Sie, wo Sie
den ältesten Kachelofen, wenn nicht Tschechiens, dann ganz bestimmt Mährens, bewundern können? Im Rittersaal auf Schloss Velké Losiny. Und ich verrate noch, dass gerade dieser repräsentative Raum der Lieblingsraum des herrschenden Fürsten Hans Adam II. von Liechtenstein war.
Kein Wunder, dank seiner erhaltenen, nüchternen Innenausstattung, die für die Zeit der mitteleuropäischen Renaissance typisch war, gehört er zu den bedeutendsten Denkmälern dieser Art in
der Tschechischen Republik. Die dunkle Seite der Schlossgeschichte stellen die Hexenprozesse dar.
Das Gerichtstribunal, dem der Inquisitor Franz Heinrich Boblig von Edelstadt vorsaß, verurteilte im
Zeitraum von 1678 bis 1692 56 unschuldige Opfer zum Tode durch Verbrennen. An die Schicksale
jener Menschen erinnert Václav Kaplickýs Buch „Kladivo na čarodějnice“ (frei übersetzt: Vorgehensweise gegen Hexen). Auch im hier gedrehten gleichnamigen Film von Otakar Vávra werden sie
wieder lebendig.
Pfeifen aus Javorník im Schloss Jánský vrch. Die erste schriftliche Erwähnung
der Burg Javorník stammt aus dem Jahre 1307. Seither entstand rund um die Burg eine Reihe
von Legenden. Am liebsten habe ich die über den Edelmann und den Teufel. Im 17. Jh. lebte
auf der Burg angeblich der gegenüber seinen Untertanen und Bürgern besonders grausame
Edelmann Jan Trümling von Löwenberg. Wohl einst ein Hirte, soll ihm der Teufel höchstselbst
zu seinem Reichtum verholfen haben. Diese Tatsache machte er dem Edelmann regelmäßig
durch Läuten der großen Glocke im Schloss bewusst: „Bim-bam, bim-bam!”. Nach sieben
Jahren kam der Teufel, um seinen Schuldner zu holen. Tümling wehrte sich jedoch, der Teufel schleuderte ihn daraufhin gegen die Schlosswand. Bis heute sind von Zeit zur Zeit an der
Wand, die in Richtung Stadt zeigt, rote Flecken zu sehen!
Das Schloss ist Liebhabern von Pfeifen ein Begriff, denn in seinen Wänden beherbergt es die
größte Sammlung von Pfeifen und Raucherbedarf. Vertreten sind hier Pfeifen aus Ton, Porzellan, Holz, Meerschaum sowie aus Blech. Zu sehen gibt es Indianer-Pfeifen, afrikanische
Ebenholz-Pfeifen sowie orientalische Wasserpfeifen. Besonders schön sind die Dutzenden
Meerschaum-Pfeifen sowie die Reihen bemalter Porzellan-Pfeifen anzusehen. Man findet
hier sogar auch ein paar moderne Stücke aus dem heute meistverbreiteten Material – sog.
Bruyere-Pfeifen.
Schloss Bruntál. Ewig Junggebliebene interessieren sich sicher für die Jagdwaffenkammer
mit ihren Trophäen und einer Reihe von historischen Schuss- und Hiebwaffen sowie die Pulverbüchsen. Ich habe eher die wunderschöne Inneneinrichtung der einzelnen Gemächer aus dem 18.
bis ins 20. Jh. bewundert. Das Esszimmer mit barocken Sekretären, dem Bestecktisch, Geschirr aus
Silber, Zinn und Alpaka, die Portraits von Mitgliedern der Habsburger Dynastie, von Großmeistern
und anderen Ordensrittern oder den Holländischen Salon mit Möbeln aus den 60er Jahren des 18.
Jh. und Bildern alter holländischer Meister, den Römischen Saal mit einem seltenen Holzboden und
antiken Denkmälern aus dem alten Rom, dargestellt auf den Wandmalereien, sowie eine Bibliothek
mit einer Sammlung historischer Bände. Mit einem Wort, der Adel inklusive der deutschen Ritter
lebte komfortabel und von Luxus umgeben.
„Das Schloss Bruntál gründeten die Herren von Vrbno in der zweiten Hälfte des 15. Jh. Nach der
Schlacht am Weißen Berg im Jahre 1621 wurde es konfisziert und gelangte in die Hände des
Deutschritterordens. Einzigartig ist der Grundriss – er hat die Form eines Dreiecks und bemerkenswert sind die mehrgeschossigen Umgänge aus Tuffit im Schlosshof mit einem 30 Meter hohen
Uhrturm”, machte mich die Direktorin des Schlosses, Hana Garncarzová, auf die Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Das Renaissance-Schloss, das im Barockstil umgebaut wurde, mit OriginalMöbeln und wertvollen Wandgemälden aus dem Rokoko gehört zu den bedeutendsten Objekten
seiner Art in Schlesien. Die wertvollsten Interieure dieses Kulturdenkmals sind auch für Besucher
zugänglich, und zwar von Mai bis Ende Oktober. Das Schloss umgibt ein weitläufiger Park mit Statuen, Überresten von Stadtmauern, Bastionen und einem Teich. Die Repräsentationsräumlichkeiten des Schlosses werden zum Veranstalten von Konzerten, Theatervorstellungen sowie Hochzeiten genutzt.
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Schloss Bruntál
Und vergessen Sie nicht, sich beim Verlassen des Schlosses ein Bild anzusehen. Darauf ist ein eigenartiges Tier abgebildet. Es heißt, dass der Autor ein Jagdbild mit einem Auerochsen malen wollte,
jedoch feststellen musste, dass er nicht wusste, wie dieser aussieht. Also malte er einen Bären, jedoch mit einem ungewöhnlichen Körperbau.
Auf zu den Aussichtstürmen!
Ein Blick in die Landschaft ist von oben am schönsten. Davon bin ich fest überzeugt. Dies wussten
auch bereits unsere Vorfahren, die bei der Errichtung von Aussichtstürmen besonders großzügig
waren, und ziemlich viele bauen ließen. Kein
Wunder, der Blick von einem Aussichtsturm auf
das wunderschöne Jeseníky-Gebirge ist wirklich
atemberaubend. Ich lade Sie hiermit zum Besuch
zumindest einiger ein....
Auf der Anhöhe Velký Roudný bei der Gemeinde Roudno wurde erst kürzlich ein 20 Meter hoher
Aussichtsturm errichtet. Ich habe gelesen, dass für den Bau im Jahre 2007 achtzehn Tonnen
Lärchenholz verwendet wurden. Der Aussichtsturm hat sechs Stockwerke und wenn man ganz
hinaufsteigt, befindet man sich auf einer Seehöhe von 780 Metern. Bei schönem Wetter können
Sie den Ausblick auf die Landschaft rund um den Stausee Slezská Harta genießen. Vergessen Sie
nicht, ein Fernglas mitzunehmen, damit Sie sich die Bergkämme der Gebirge Hrubý und Nízký
Jeseník (Altvatergebirge und Niederes Gesenke), die Landschaft rund um Krnov und Opava, die
weiter entfernten Beskiden und das Gebirge Oderské vrchy ansehen können.
Der steinerne Aussichtsturm auf der Anhöhe Cvilín in Krnov ist im Gegensatz zum Velký
Roudný um neun Meter höher und auch um einiges älter. Er wurde am 11. Juni 1903 feierlich
eröffnet und nach dem reichen Mäzenen Liechtenstein benannt. Heute wird er der Cvilín-Aussichtsturm genannt – nach der Anhöhe, auf der er in 436 m ü. M. steht. Vom Aussichtsturm aus
bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf die Stadt Krnov und deren Umgebung, in der sich zwei
weitere Aussichtstürme befinden. Der erste ist der 17 Meter hohe Aussichtsturm auf der Anhöhe
Ježník, dessen Vorgänger hier bereits im Jahre 1894 stand. Der heutige Aussichtsturm ist bereits
der dritte in Folge, und ich empfehle ihn allen Besuchern, die Ruhe suchen. Der renovierte Aussichtsturm steht auf der Anhöhe Vyhlídka bei Krnov in 558 m ü. M.
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Der zweite Bau, den man vom Cvilín-Aussichtsturm aus erblicken kann, ist der aus Granit errichtete, 30 Meter hohe Hans-Kudlich-Aussichtsturm auf der Anhöhe Strážiště
oberhalb der Gemeinde Úvalno. Als dieser 1913 in 400 m ü. M. erbaut wurde, wurde er
nach dem Landsmann Hans Kudlich benannt, einem Parlamentarier des Reichsparlaments, der
sich für die Aufhebung des Frondienstes einsetzte.
Manchmal begleite ich auch polnische Touristen und ich empfehle ihnen jedesmal den Besuch
des neun Meter hohen, hölzernen Aussichtsturms Strážnice, der im Jahre 2003 in 494 m ü.
M. in der Nähe von Liptana in der Region Osoblaha gebaut wurde. Von diesem Aussichtsturm
aus eröffnet sich Ihnen nämlich ein wunderschöner Ausblick auf die Niederung Opolská nížina.
Besucher aus Polen sehen sich mit Interesse die Stadt Prudnik an und bei guter Sicht auch die
Fabriken in Opole Außer dem Blick auf ihre Heimat genießen sie auch die Schönheit der hiesigen
Landschaft.
Noch ein wenig näher zur tschechisch-polnischen Grenze steht der 19,3 Meter hohe Aussichtsturm auf der Anhöhe Biskupská kupa in Zlaté Hory. Heute ist er aus Stein, als er im
Jahre 1898 feierlich eröffnet wurde, war er jedoch aus Holz und befand sich ein kleines Stück
von der Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Preußen entfernt. Wie sich die Zeiten auch
ändern, der Ausblick vom Aussichtsturm ist unverändert schön geblieben. Aussichtstürme
bringen den Menschen auch in den Kurorten Freude. Lassen Sie sich die Stadtdominante von
Jeseník nicht entgehen. Sie finden sie auf dem Gipfel des Zlatý Chlum in 875 m ü. M. Der
Bau des Aussichtsturms, der hier seit 1899 steht, wurde von den hiesigen Wanderern sowie
dem Schwager von Vinzenz Priessnitz initiiert. Dank ihrer können Sie sich von diesem 26 Meter
hohen Aussichtsturm die gesamte Gebirgskette des Hrubý Jeseník, vom Altvater bis hin zum
Berg Šerák ansehen.
Vom neuen Aussichtsturm in Albrechtice eröffnet sich ein wunderschöner
Ausblick bis nach Polen
Kostbare Sakralbauten
Im Jeseníky-Gebirge sind seltene und kostbare Sakralbauten, Holzkapellen und -kirchen sowie
schmucke Steinkirchen erhalten geblieben. Einige Bauten hatten nicht so viel Glück, wie z. B. die
Kirche am Wallfahrtsort Mariahilf oberhalb von Zlaté Hory, die dem Erdboden gleichgemacht wurde. Jedoch dank der Großzügigkeit von Spendern aus mehreren Ländern wurde die
Kirche nach nur fünf Jahren Bauzeit im Jahre 1995 unter dem Namen Kirche Mariahilf – Beschützerin des Lebens – wiedereröffnet. Zum Beten treffen sich hier Gläubige aus Deutschland, Polen
und natürlich der Tschechischen Republik.
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Kapelle V Lipkách. Eine Perle des
Barock ist die Filialkirche Maria Heimsuchung, die auch Kapelle V Lipkách genannt
wird. Wer ihr in Rýmařov einen Besuch
abstattet, erblickt das wertvollste historische Denkmal von Stadt und Umgebung.
Die Kirche ist allein schon durch die ovale
Form, die gewölbte, auf vier massiven
Säulen aus künstlichem Marmor ruhende Decke und die Fresken einzigartig. Sie
wurden vom Olmützer Maler Ferdinand
Naboth und seinem Gesellen Jan Kryštof
Handke aus der nahegelegenen GemeinKapelle V Lipkách
de Janovice gemalt. Dieser stellte nach
dem tragischen Tod des Meisters die Ausschmückung der Kirche im Jahre 1715 fertig. Auf
sein eigenständiges Werk, ein großflächiges Fresko über dem Eingang, machte mich Frau
Petra Malá vom Stadtmuseum Rýmařov aufmerksam. Zuzeiten von Kriegen, Pestepidemien
und Naturkatastrophen war das katholische Heiligtum das Ziel vieler Prozessionen aus dem
ganzen Land. Die neu renovierte Kapelle, die nie schwer beschädigt wurde, ist inklusive der
Innenausstattung ein einzigartiges Beispiel eines Barockbauwerks.
Kirche Sieben Schmerzen Mariens
Die Schlesisch-Krnover-Anhöhe (Slezský krnovský Kopeček). Der fünfzehnte September ist im Kirchenkalender dem Gedenken der Sieben Schmerzen Mariens gewidmet. An dem diesem Feiertag nächstgelegenen Sonntag finden sich Gläubige aus dem
ganzen Land in Krnov ein, um die Kirmes auf der Cvilín-Anhöhe zu besuchen, wo die sakrale
Perle der Region Schlesien emporragt – die Kirche Sieben Schmerzen Mariens. Die KirmesTradition auf der Cvilín-Anhöhe ist mehr als 300 Jahre alt und bis heute lebendig geblieben.
Das Interesse am Besuch der Kirche währt das ganze Jahr über. Die Barock-Perle mit zwei
Türmen sehen wir uns zunächst von außen an, und wenn wir dann das Kirchenschiff betreten, führen uns unsere ersten Schritte zum Altar mit dem Bildnis Mariä Sieben Schmerzen.
Dem Bild wird von vielen Legenden heilende Wirkung nachgesagt. Besonders kostbar sind
die Fresken des Brünner Malers František Eckstein aus den Jahren 1726 und 1727. Und welchem erleuchteten Gründer verdanken wir besagte wunderschöne Barock-Perle auf der Anhöhe Cvilín? Dem Franziskaner-Minoritenorden, der 1273 nach Krnov kam.
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Kirche Maria Geburt und Minoritenkloster. Für all jene, die im Geschichtsunterricht
ab und an gefehlt haben, hier ein paar Worte zu den Minoriten: Diesen Orden der Minderen Brüder Konventualen gründete Franz von Assisi. Seine Mitglieder tragen eine schwarze, manchmal
auch graue Kutte, die mit einem weißen Seil mit drei Knoten umbunden ist. Diese symbolisieren
den Mönchen die drei Regeln des Ordens: Armut, Gehorsamkeit und Reinheit. Nach der Ankunft in
Schlesien gründeten die Minoriten in Krnov ein Kloster und die Kirche Maria Geburt. Beide Bauten
bilden einen Gebäudekomplex, dessen Geschichte eng mit der Geschichte der Stadt verbunden ist,
in der die Minoriten ihren Glauben sowie Bildung verbreiteten. Und sie verbreiten dies noch immer,
indem sich die Besucher mit den beiden sakralen Bauten und deren Geschichte und Mission bekannt
machen. Bei einem Besuch der gotischen dreischiffigen Kirche, deren Ursprünge bis in das 14. Jh.
zurückreichen, darf man die wunderschönen Fresken des Malers Josef Stern aus den Jahren 1765
und 1766 nicht übersehen.
Konzerte in der Heilig-GeistKirche Konzerte in Sakralbauten
verbreiten eine unvergleichliche Atmosphäre. In der Krnover HeiligGeist-Kirche werden klassische Musik, Folkloremusik sowie weitere
Genres gespielt. Von Zeit zu Zeit treten hier Studenten der Kunst-Mittelschule für Orgelspieler aus Krnov auf,
bereits traditionell zur Adventszeit.
Sie spielen auch gerne für Besucher,
Heilig-Geist-Kirche
die sich im Rahmen der Besichtigung der Kirche gern Orgelmusik anhören würden. Sie können die unsterblichen Kompositionen
tschechischer sowie internationaler barocker Komponisten genießen und sich gleichzeitig die
Fresken aus dem 14. und 15. Jh. ansehen. Um Musik und Besichtigung zu kombinieren genügt
es, zwei Wochen im Voraus die Mitarbeiter des Informationszentrums in Krnov zu kontaktieren,
damit diese den Auftritt der Orgelspieler organisieren können.
Ehrerbietung für Maria Schnee. Man schrieb das Jahr 1755, als sich der königliche
Vogt der Stadt Uničov, Ferdinand Gröschelsberger, durch den Wald zur Mühle unterhalb der
Wasserfälle Rešov aufmachte. Auf dem Weg dorthin scheuten die Pferde und die Kutsche fiel
daraufhin in eine tiefe Schlucht. Dem gottesfürchtigen Vogt ist jedoch wie durch ein Wunder
nichts geschehen, und so ließ er in der Gemeinde Ruda eine Kirche erbauen, die Maria
Schnee geweiht wurde. Drei Jahre nach Aufnahme der Bauarbeiten wurde hier zum ersten
Mal ein Gottesdienst abgehalten. Dem Vogt ist jedoch nicht nur dieser eine Sakralbau in der
Gemeinde Ruda bei Rýmařov zu verdanken. Er ließ auch den Wallfahrts-Kreuzweg errichten,
der von der barocken Wallfahrtskirche bis zum Kreuzberg hinaufführt. Das Kulturdenkmal
aus den 60er Jahren des 18. Jh. mit seinen vierzehn Stationen, bestehend aus künstlerischen
Plastiken in Form eines Herzens auf einem Schaft, ist einzigartig.
Krnover Synagoge – nochmals Perle. Eine bedeutende historische Dominante im Zentrum
von Krnov ist die jüdische Synagoge. Sie wurde im Jahr 1871 von Ernst Latzel im neuromanischen Stil
erbaut, wobei er sich von Bauwerken der sephardischen Juden inspirierte. Als einer von wenigen Tempeln in dieser Gegend wurde sie während der Kristallnacht von der Zerstörung bewahrt. Seit dem Jahr
2014, nach einer dreijährigen Rekonstruktion, ist die Synagoge für die Öffentlichkeit wieder geöffnet
und sie ist eines der zehn Zentren der jüdischen Kultur in unserem Land. Die Renovierung der Synagoge
wurde von„Wundern“ begleitet. Das erste kam in der Form der Entdeckung der originellen Krnover Tora.
Das zweite war die Entdeckung der ursprünglichen Bänke, die aus der niedergebrannten Olmützer Synagoge stammen und die sich heutzutage in Krnover Synagoge befinden. Und zum dritten Mal wurde
die ursprüngliche Orgel aus Krnover Synagoge in einer Kirche in einem polnischen Dorf gefunden.
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Jüdischer Friedhof in Osoblaha
Der Jüdische Friedhof in Osoblaha. Mehr als 300 Grabsteine sind auf dem jüdischen
Friedhof in Osoblaha erhalten geblieben. Gemäß historischen Funden stammen die ersten Erwähnungen über die Bestattung von Juden an diesem heiligen Ort aus dem Mittelalter. Die
Grabsteine sind schlesischen Typs und bei uns ziemlich selten. Der jüdische Friedhof gehört zu
den wertvollsten Tschechiens und zu den kostbarsten Kulturdenkmälern des Mährisch-Schlesischen Landkreises.
Museen und Galerien
Ein Besuch im Schlossmuseum. Mal ehrlich, haben Sie schon einmal eine Ahle oder
Töpferwerkzeug in der Hand gehalten? Oder einen Wildvogel oder Wildhasen gestreichelt? All dies
und noch vieles mehr können Sie im Rahmen der Dauerausstellungen mit dem Titel ´Natur der Region Bruntál´ und ´Handwerk hat goldenen Boden´ erleben. Das Museum im Bruntáler Schloss
schöpfte viele Ausstellungsstücke aus den umfangreichen geographischen und kunsthistorischen
Sammlungen. Diese Sammlungen entstanden im Laufe der mehr als einhudertfünfjährigen Geschichte. In der Museumsbibliothek mit mehr als elftausend Bänden können Fachbücher und regionale Bücher ausgeliehen werden, die in gängigen Bibliotheken nicht erhältlich sind.
Stadtmuseum Rýmařov. Im hiesigen Museum befindet sich eine Reihe einzigartiger Gegenstände, die die Geschichte der Region von der Urzeit bis ins 20 Jh. dokumentieren. Die meisten stammen aus den archäologischen Funden in der Stadt und ihrer Umgebung. Dazu gehört z.
B. auch eine römische Münze aus dem 1. Jh. n. Chr., der nachweislich älteste Fund von Rýmařov,
wie mir die Museumsleitern Lenka Baborovská verriet. Allerding ist die Ausstellung über die Förderung von Gold und weiterer Erze am interessantesten.
Hexenprozesse in Šumperk. In den alten Kellerräumlichkeiten des sog. Geschader-Hauses liefen mir kalte Schauer über den Rücken, was nicht verwunderlich ist, handelt es sich hier doch um den
dunkelsten Zeitabschnitt der Geschichte von Šumperk. Von den Hexenprozessen aus der zweiten Hälfte
des 17 Jh. erzählte mir der Inquisitor Boblig von Edelstadt höchst persönlich. Ihm fielen damals fünfundzwanzig Einwohner zum Opfer. Von dieser Zeit und der unglaublichen Grausamkeit zeugen auch
die Kopien der Inquisitions-Bücher und Gerichtsurteile über jene Menschen, die der Hexerei bezichtigt
wurden, sowie Nachbildungen von Folterinstrumenten. Im Geiste habe ich die Tapferkeit des damaligen
Hausbesitzers Heinrich Peschke bewundert. Dank der Kenntnis des Herstellungsgeheimnisses von Tripp
(Halbsamt), des einzigen seiner Art auf dem europäischen Kontinent, wurde er sehr reich. Dies war
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wahrscheinlich auch der einzige Grund, weshalb er und seine Frau der Hexerei bezichtigt und einer unmenschlichen, 12 Jahre andauernden Folter unterzogen wurden. Denn er bekannte sich nie zur Hexerei.
Villa Flemmich
Die Villa Flemmich in Krnov. Die Villa des Krnover Textilherstellers Theodor Flemmich darf
auf keinen Fall unbeachtet bleiben. Lenkt man seine Schritte von der Bahnstation Krnov-Cvilín die
Straße Hlubčická ulice entlang in Richtung Zentrum, entgeht der monumentale neoklassizistische
Bau, der erhaben in einem Garten am Flussufer der Opava steht, niemandes Aufmerksamkeit.
Beim Betreten begrüßte mich ein Gartentor mit einem Klopfer in Form einer menschlichen Hand,
mit dem Namen des ehemaligen Besitzers. In der mit Holz verkleideten Eingangshalle fiel mir
sofort die Geländersäule auf, die mit geschnitzten Vogelmotiven reich verziert war. Meine Aufmerksamkeit zogen auch Glasfenster mit Sternzeichen auf sich, die die Halle vom Wintergarten
trennen, sowie Glasfenster mit den Wappen der Stadt Krnov und des historischen Schlesien. „Den
Wirtschaftsräumen der Villa wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Mir persönlich gefallen
die durchdachten Wäschetrockner im Keller am besten, ein hölzernes System zum Aufhängen von
Wäsche in einem beheizten Raum. Ich denke, dass der Raum an heutige Wäschetrockner erinnert,
nur in größeren Ausmaßen”, teilte mir der Museumspädagoge Stanislav Klívar mit. Die Villa, die
sich auf der Liste immobiler Kulturdenkmäler befindet, ließ T. Flemmich im Jahre 1914 nach einem Projekt des Wiener Architekten Otto Prutscher als seinen Familiensitz erbauen. Die Flemmichs
wohnten hier bis 1948. In den einzigartigen Räumlichkeiten finden heute Ausstellungen statt, ihren Platz haben hier auch Dauerausstellungen des Städtischen Museums.
Urgroßvaters Galerie der Familie Halouzka. Eine sicherlich europaweite Einzigartigkeit ist
Urgroßvaters Galerie der Familie Halouzka in Jiříkov. Auf
einem acht Hektar großen Grundstück stehen mehr als
450 geschnitzte Plastiken des Schnitzers Jiří Halouzka.
Allein die Weihnachtskrippe in Lebensgröße besteht aus
mehr als 240 Statuen. Schafe, Elefanten oder ein Kamel
dürfen natürlich nicht fehlen. Das einmalige Werk erhielt
den Titel `Weltweit größte Weihnachtskrippe in Lebensgröße´ und wurde von der Assoziation der Weihnachtskrippenbauer in Rom gewürdigt.
Durch die Galerie führt eines der sieben Familienmitglieder der Familie Halouzka. Es fällt Ihnen schwer,
das zu glauben? Sie sind aus Holz und es genügt, einen Knopf zu drücken. Umgehend wird Ihnen die spre20
Die Statue des Praděd (dt. Altvater)
Ein Drache aus Urgroßvaters Galerie
chende Statue alle interessanten Informationen mitteilen. Die Dominante bildet eine Statue des Königs
des Jeseníky-Gebirges: des Altvaters (Děd Praděd). Sie ragt bis in eine Höhe von 10,4 Metern empor
und wiegt stattliche 15 Tonnen. Und das Beste? Niemand verliert ein böses Wort, wenn Sie die Exponate berühren. Und während Oma und Opa oder Mama und Papa einen Kaffee genießen, können die
Kinder ruhig z. B. auf den Bären oder das Zebra klettern. Vom Beobachtungsturm aus können Sie an die
siebzig Damhirsche beobachten, die jedoch garantiert echt sind.
Und noch ein Unikat: Das Holzbild vom Königreich des Altvaters. Ursprünglich hing es im alten
steinernen Aussichtsturm auf dem Gipfel des Altvaters, der jedoch einstürzte und alles unter sich
begrub, inklusive dieses Bildes. Die neue Darstellung vom Königreich des Altvaters wurde aus
24 Lindenstämmen geschnitzt, misst stolze 5,5 × 2,2 Meter und kann im überdachten Teil der
Ausstellung bewundert werden. Alle erwähnten Sehenswürdigkeiten können im Tschechischen
Buch der Rekorde nachgeschlagen werden. Bei der Familie Halouzka ist ganzjährig geöffnet,
auch bei schlechtem Wetter.
Einen erfrischenden Schluck in Zátor nehmen. Ich lobe die Gemeinde Zátor,
die sich vorbildlich um die hiesige Mineralwasser-Quelle kümmert. Als ich hier vor Kurzem
vorbeifuhr, stand auf dem Parkplatz vor der Kirche ein Bus. Die Besucher füllten das Mineralwasser mit einem Gehalt an freiem Kohlendioxid (CO2), Eisen, Kalzium, Magnesium,
Sulfat und weiteren Mineralstoffen in mitgebrachte Behälter ab. Es macht einen riesigen
Geschmacksunterschied, ob man das Mineralwasser mit ein wenig Kohlensäure aus der
Plastik-Flasche oder direkt aus der Quelle trinkt. Das kalte Mineralwasser aus Zátor kann
auch im Winter genossen werden, solange die Temperaturen nicht unter minus fünf Grad
Celsius sinken. Dann würde der Wasserhahn aus Zink nämlich für lange Zeit versiegen.
Riesen-Statuen
in
Linhartovy. Das Schloss
Linhartovy entstand in der
zweiten Hälfte des 16. Jh.
durch einen Umbau der
hiesigen Festung im Renaissancestil. Im Laufe seiner
Existenz verfiel es mehrmals. Gegenwärtig konnte
es jedoch schrittweise renoviert werden. Das Schloss
befindet sich auf halbem
Wege zwischen Krnov und
Albrechtice, wobei sich
dessen Nebengebäude, eine
Schloss Linhartovy
21
Salla-Terena, bereits auf polnischem Gebiet befindet. Der hiesige Verwalter, Herr Jaroslav
Hrubý, der in der Kunstschule in Albrechtice unterrichtet, lädt regelmäßig Handwerksmeister und Volkskunst-Schaffende hierher ein, bereitet Jahrmärkte und interessante
Ausstellungen vor und platzierte gemeinsam mit seinen Schülern auf dem Schloss riesige Statuen aus kaschiertem Papier. Sie sollten unbedingt einen Spaziergang durch den
Schlosspark im Arboretum-Stil mit unglaublich schönen, hier beheimateten, importierten
oder aus Samen gezüchteten Pflanzen und seltenen Holzgewächsen machen. Der Park
wurde von dem Ehepaar Zdeňka und Heřman Menzel aus Linhartovy mit unglaublichem
Eifer und auf eigene Kosten bepflanzt und gepflegt. Zu finden ist hier auch eine geschützte
Eiche aus dem 13. Jh.
Welt der Echsen und Märchenfiguren in Hynčice. Sie würden
gerne die Urzeit besuchen, möchten
jedoch kein Geld für eine Zeitmaschine
ausgeben? Dann vergessen Sie nicht, das
Haus Nr. 33 in der Gemeinde Hynčice zu
besuchen. Den Garten von Herrn František
Jaich im Areal Eldorado bevölkern fast lebensgroße Urzeitechsen. Die Erschaffer
des Eldorado-Parks und deren Nachfolger brauchten dazu weder einen Jurassic
Park, noch das Geld von Produzenten aus
Hollywood. Sie wussten sich mit Beton,
Draht, Farbe und eigenem Geschick zu
helfen. Zusammen mit den Riesenechsen
leben hier Hänsel und Gretel, Schneewittchen und die sieben Zwerge und in einer
Höhle lebt der Räuber Rumcajs mit seiner
Urzeitechse
Frau Manka.
Ein eigener Stammgaststuhl. Es würde sicherlich jedem gefallen, einen eigenen Stammgaststuhl in seiner Lieblingskneipe zu haben. Wie so ein Stammgaststuhl aussieht, können Sie
beim Besuch der am höchsten gelegenen Siedlung im Jeseníky-Gebirge, Rejvíz (778 m ü. M.), und
der dortigen gleichnamigen Pension herausfinden. Wenn Sie im Gasthaus reinschauen, finden Sie
Stühle, die anscheinend nur darauf warten, dass die Stammgäste darauf Platz nehmen. Die Stuhllehnen vom Beginn des 20. Jh. tragen Abbildungen von Karikaturen der damaligen Stammgäste,
von Frauen und Männern, und sind das kolorierte Schnitzwerk der Gebrüder Brauner.
Stammgaststühle
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WIR FREUEN UNS AUF DIE KURBÄDER
...Gesundheit und Entspannung erleben
Kurort Karlova Studánka
Wasser. Es wird seit jeher von den Menschen gepriesen. Wasser steht für Leben und so wurden
menschliche Siedlungen dort angelegt, wo es ausreichend Wasser in der Nähe gab. Für Mensch,
Tier oder Gerätschaften. Das Wasser hat ein Erinnerungsvermögen. Fragen Sie doch die Alteingesessenen, die in den Dörfern im Tal Hochwasser miterlebten. In einer Landschaft, die jahrzehntelang
vom Menschen nach dessen Vorstellungen und Bedürfnissen umgestaltet wurde, kehrte das Wasser
mit unglaublicher Kraft in sein altes Flussbett zurück und bildete Mäander. Wild, zerstörerisch und
gleichzeitig schöpferisch. Wenn die Kraft des Wassers abklingt, dann beruhigt es sich und brodelt
und sprudelt nur ganz leise vor sich hin, es lockt zum Baden und Fischer fordert es zum niemals endenden Zweikampf heraus. Die beruhigende Wirkung des Wassers trägt zur Entspannung eines jeden
Menschen bei, der sich gerade in der Nähe befindet. Wasser hat jedoch auch eine andere Kraft – die
Kraft zu heilen. Es versteckt und beschützt sie tief unter der Erde. Dort, wo eine Quelle oder ein kleiner
Wasserlauf aus dem Boden sprudelt, kommen die Menschen, um sich zu erfrischen oder mit der demütigen Bitte um Hilfe. Auf die Heilwirkung von Wasser wurde einst, vielleicht beim Vieh-Hüten, der
Dorfjunge Vinzenz Priessnitz aufmerksam. Eine Legende berichtet, er habe ein Reh beobachtet, das in
der Quelle sein krankes Bein kühlte und gesund wurde! Die hiesigen Berge sind durch ihre Heilquellen
berühmt. Nur in der Umgebung der Stadt Jeseník findet man an die achtzig.
Einzigartigkeit der Kurorte im Jeseníky-Gebirge
Karlova Studánka zählt zu den unvergesslichen Perlen des Jeseníky-Gebirges. Inmitten von Wäldern, im romantischen Tal des Flusses Bílá Opava, in 800 m ü. M., in einem
Gebiet mit der angeblich saubersten Luft Mitteleuropas, entstand im 18. Jh. der Kurort Karlova Studánka. Wie mich der Direktor Lubomír Schellong informierte, erhielt der Kurort seinen Namen nach
dem Habsburger Heerführer Karl, der als erster europäischer Heerführer im Jahre 1809 bei Aspern
Napoleon besiegen konnte. Bis dahin wurde die Gemeinde ´Hinnewieder´ genannt, was im Deutschen für ´hin und wieder´ steht. Aufgrund fehlender Unterkünfte kamen die Patienten aus den Dörfern in der Umgebung hierher, um Heilbehandlungen in Anspruch zu nehmen.
Die hölzernen Kurhäuser im eleganten klassizistischen und Empire-Stil wurden in den
Jahren 1782 bis 1893 errichtet und bilden heute den Kern der städtischen Denkmalschutzzone. Der
einheitliche und saubere Stil hinterlässt bei jedem Besucher einen bleibenden Eindruck. Bei jeder Er23
innerung freut man sich darauf, nach Karlova Studánka zurückzukehren. Wobei ich mich jedes Mal
an die tschechische Komödie `Mit Dir macht mir die Welt Spaß´ (S tebou mě baví svět) unter
der Regie von Marie Poledňáková erinnere, die zur besten tschechischen Komödie des vergangenen
Jahrhunderts gekürt wurde. Warum? Na ja, im Film geht es darum, dass drei Väter mit ihren Kindern
eine Woche Winterurlaub in einer Bergbaude in den Beskiden verbringen und ihre Frauen zu Hause
lassen. Das Hotel, in dem einer der Väter jede Nacht heimlich seine Frau besucht, sollte sich angeblich hier befinden. Und wie es so in Filmen ist, ist nicht alles, was den Zuschauern gezeigt wird, auch
immer wahr, denn die Dreharbeiten fanden meist im Riesengebirge statt, seltener auch im JeseníkyGebirge. Eine der Ehefrauen im Film, Gabi, absolvierte einen Gesangsauftritt in der hiesigen Pension
Slezský dům und sang hier die Titelmelodie des Films. Ihr Ehemann, der sie jede Nacht besuchte und
nicht wollte, dass die anderen Zwei davon erfuhren, flüchtete dann immer durch das Fenster in die
Kälte hinaus. Jedes Mal, wenn ich an diesem Kurhaus vorbeigehe, muss ich auch an ein anderes Ereignis zurückdenken. Daran, dass gerade hier zusammen mit seiner Frau Dagmar und seinen beiden Hunden vor einigen Jahren ein ganz besonderer Mann der neuzeitlichen Geschichte verweilte
und sich erholte – der letzte tschechoslowakische und erste tschechische Präsident, Dramatiker und
Schriftsteller, der vor Kurzem verstorbene Václav Havel.
Pension Slezský dům
Zu den Sehenswürdigkeiten des Kurortes zählt auch die Kapelle
des Hl. Hubertus aus den Jahren 1757 bis 1758. Dieser Ort ist
so romantisch und schön, dass sich hier bis heute verliebte Paare
aus der gesamten Tschechischen Republik das Ja-Wort geben.
Auch Sie sollten, falls Sie sich nach Karlova Studánka aufmachen,
unbedingt hier vorbeikommen. Mein Opa ist jedoch mehr von
dem Trink-Pavillon und dem berühmten Mineralwasser begeistert,
das die Menschen gern in größere Korbflaschen füllen und mitnehmen. Dank der hiesigen Moore enthält das Wasser viel Kohlensäure. Als die Menschen versuchten, das Mineralwasser abzufüllen
und es in die Umgebung auszuliefern, mussten sie davon ablassen, da die Flaschen zersprangen. Nach Karlova Studánka kommen
Menschen mit Atembeschwerden, chronischen Entzündungen des
Kehlkopfs, der Stimmbänder, der Nase, der Bronchien und Lungen,
aber auch onkologische Patienten, um wieder gesund zu werden. Traditionell auch Bergleute, für welche
hier Feierlichkeiten anlässlich ihres Feiertages vorbereitete werden. Ein besonderes Erlebnis ist jedes Jahr im
Mai die Eröffnung der Kursaison.
Sprudelliegen. Nach einer Wanderung oder einem ganztätigen Radausflug freue ich mich
stets auf das Baden im kristallklarem Schwimmbecken mit Wassertemperaturen zwischen 32
und 34 °C. Ich fühle mich herrlich, als ob ich eine traditionelle Kurbehandlung mit Perlbad ab24
solvieren würde, nur viel, viel besser. Ein Weile verbringen ich am runden Massage-Stab, herrlich sind auch die Unterwasser-Sprudelliegen und -Bänke, der Wasserpilz, Rückendüsen und das
Gegenstrom-Schwimmen. Das alles dient Rehabilitationszwecken und zur Entspannung, super
ist die Salzgrotte, das Vacu-Well, die Vibro-Sauna und das Tepidarium – auf warmen Steinen liegend stelle ich mir vor, an einem Strand auf Hawai zu sein, nur dass statt der heißen Sonne heilende Infrarot-Strahlen meinen Körper bescheinen.
Priessnitz-Kurort
Priessnitz-Kurort. Die Stadt Jeseník assoziieren die Besucher meist mit dem berühmten„Wasser-Arzt” Vinzenz Priessnitz. Seine Heilbehandlungsmethoden für die verschiedenen Krankheiten
mittels kaltem Wasser und Bewegung und die Arbeitstherapie zur Erwärmung haben ihre Wirkung bewiesen. Der moderne Kurgast erwartet jedoch, dass er verwöhnt wird und dass ihm die
Mitarbeiter jeden Wunsch von den Augen ablesen. Und seine Erwartungen werden erfüllt, z. B.
bei Wellness-Programmen und Heilwasser-Behandlungen, bei einer Lavastein-Massage und weiteren Behandlungen, bei denen auch Kräuter der hiesigen Wiesen und Berghänge zur Anwendung
kommen. Mir gefällt, wie man hier an Kinder und Familien denkt – mit Märchen-Lehrpfaden, Märchenvorführungen, einem Hochseilpark sowie weiteren kreativen Tätigkeiten, wie z. B. dem Bemalen von Seide oder einer Keramikwerkstatt. Das Wort, das man in den Kurorten im Jeseníky-Gebirge
am häufigsten hört, ist Bewegung, und das finde ich wirklich toll. Die Bewegungstherapie besteht
aus Spaziergängen, Atemübungen und Hand- und Fußbädern in den Außenbecken. Der einzigartige Balneo-Park wurde als „Wasser-Garten” konzipiert. Sie finden hier das Priessnitz-Naturbad für
obere und untere Gliedmaßen, Fußbäder mit Akupressur, eine Dusche sowie Terrassen zur Entspannung und für Bewegungsübungen.
Bäuerliche Heilmethoden. Ich stelle mir vor, wie z. B. mein Vater reagieren würde, wenn sich
seiner Priessnitz selbst annehmen würde. Denn sogar die Direktorin des Kurbades, Frau Lada Malíková,
gibt zu, dass seine Methoden ziemlich drastisch waren. Es heißt, dass hier sehr strenge Regeln galten,
was das Essen, Trinken sowie die Behandlungen betraf und dazu kam noch Arbeitstherapie. Die Klienten beräumten Schnee und Blätter, schnitten und sägten Holz, um sich warm zu halten. Wer eine der
Regeln missachtete, musste das Kurbad verlassen. Nicht einmal eine adelige Abstammung konnte ihm
da helfen. Es ist jedoch eine Tatsache, dass das Prinzip von abwechselnd kaltem und warmem Wasser
eine hervorragende Wirkung auf das Immunsystem und die Gesundheit des Menschen ausübt, die bis
heute nicht übertroffen werden konnte. Auch in Wellness-Betrieben geht man von jenen Methoden aus,
deren Wirkung einst der schlesische Bauer Vinzenz Priessnitz in der Natur beobachtet und an den Menschen erprobt hatte.
25
Neue Energie tanken in Velké Losiny. Fühlen Sie sich müde und abgespannt?
Dann kann ich Ihnen das Kurbad Velké Losiny empfehlen. Es gehört zu den ältesten und
bekanntesten Kurbädern in Mähren. Seine Einzigartigkeit besteht in einer Naturheilquelle
– schwefelhaltigem Mineralwasser mit einer Temperatur von 36,8 °C, das dank seiner
Zusammensetzung in Tschechien Einzigartigkeit besitzt und bei vielen Heilbehandlungen
eingesetzt wird. Das Baden im Thermalbecken, Sprudel- und Perlbäder und Badezusätze
tragen zur Entspannung der Muskulatur, einer besseren Beweglichkeit der Gelenke sowie
einer besseren Thermoregulation bei und verschaffen Abhilfe bei Gliedmaßen-Spastizität.
Besonders beliebt ist das Schwimmbad mit Thermalwasser, das im Sommer geöffnet ist.
Dort, wo das schwefelhaltige Wasser zufließt, versammeln sich stets die meisten Menschen, um sich ihre Muskeln zu erwärmen und ihre Gelenke zu entspannen.
Die wundersame Unterwelt in Zlaté Hory. Waren Sie schon einmal tief unter der Erde,
und noch dazu in einer Bar, deren Tische aus Granit und deren Wände aus Schiefer bestehen? Dieser
Ort befindet sich in Zlaté Hory, 93 Meter unter der Erdoberfläche, in einem ehemaligen EisenerzStollen. Die Bar an sich ist jedoch nur das i-Tüpfelchen und wird ab und an von Menschen genutzt,
die hier etwas Ungewöhnliches erleben möchten. „Der Bereich des Stollen dient hauptsächlich der
Speleotherapie. Hier werden kleine Patienten mit Krankheiten der Atemwege, Allergiker sowie Kinder
mit geschwächtem Immunsystem behandelt. Die Speleotherapie ermöglicht den Aufenthalt in einer
vollkommen staub-, pollen-, allergen- und schimmelpilzfreien Umgebung. Die Kombination aus stabiler Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit wirkt auf die Atemwege wie ein Wundermittel. Während
der Speleotherapie halten wir für Kinder Spiele, Übungen und Lieder bereit, während sie ausruhen und schlafen, werden ihre Träume von den hiesigen Zwergen bewacht”, verriet uns Alexandra
Plevačová von der Kinderklinik für Respirationskrankheiten Edel. Falls Sie sich zu einem Ausflug
hierher aufmachen, empfehle ich Ihnen aus eigener Erfahrung für den knapp 1 600 Meter langen
Weg durch die Gänge bequeme Schuhe und wärmere Kleidung. Ein T-Shirt mit kurzen Ärmeln wäre
da zu wenig, denn die Temperatur bewegt sich konstant zwischen 7–8 ºC, die Luftfeuchtigkeit erreicht bis zu 100 Prozent.
Bier-Bad in Malá Morávka. Der Traum eines jeden Mannes, oder zumindest der
meines Vaters, ist es, zumindest einmal im Leben in Bier zu baden. Ohne Rücksicht darauf,
ob draußen eisige Temperaturen herrschen oder die Sonne herunterbrennt. Jetzt kann der
Traum Wirklichkeit werden, man muss lediglich nach Malá Morávka ins Berghotel Brans
fahren. Das Bier-Bad besteht aus 37–38 °C warmem Wasser, das mit den gleichen Zutaten angereichert wird, aus denen Bier entsteht, also mit Hefe, Hopfen und Malzschrot.
Bier-Bad in Malá Morávka
26
Aktive Erholung
Das Wellness-Zentrum Bruntál. Mit meinen Freundinnen genieße ich die Fahrt
auf der einhundert Meter langen Rutsche oder wir schwimmen im „wilden Fluss”, wo
dank Unterwasserdüsen ein Wasserstrom entsteht. Beliebt ist auch das Sprudelbecken,
das aus zwei runden Whirlpools mit 33 Grad warmem Wasser mit Sprudelliegen besteht. Das mögen wir besonders. Für die kleinsten Besucher gibt es im Wellnesszentrum
Bruntál ein Kinderbecken mit Rutsche und Wasserpilz. Sportlichere Besucher können im
25-Meter-Becken mit Schwimmbahnen ihre Runden drehen. Bestandteil des Areals ist
eine Dampfsauna, gesondert für Frauen und Männer.
Falls Sie sich gerade in den Regionen Krnov oder Rýmařov aufhalten und kein Freund von Erlebnisschwimmbädern sind, halten wir für Sie andere erfrischende Orte bereit. Beispielsweise das Städtische Schwimmbad in Krnov (Městské lázně v Krnově), das über ein 25-Meter-Becken
mit sechs Schwimmbahnen, Sauna, Solarium, Salzgrotte, ein Rehabilitationszentrum und ein Angebot
an Massagen verfügt. Im Juli und August ist es jedoch geschlossen, da die meisten Badespaß unter
freiem Himmel vorziehen. Das Erlebnisschwimmbad Aquacentrum Slunce Rýmařov
ist zwar kleiner, diese Tatsache wird von vielen Besuchern jedoch als ein Vorteil betrachtet. Man findet
hier ein Schwimmbecken mit Gegenstrom, ein Kinderbecken, eine finnische Sauna, Dampfbad, Whirlpool, Sprudelbad, einen Ruheraum sowie eine Bar. Eine ähnliche, fast schon „intime” Atmosphäre findet man im Schwimmbad
Stará továrna in
Pochen in der Region Vrbno mit einem Schwimmbecken
der Größe 10 × 6,3 m
und einer Tiefe von 1,4 m.
Mit Sauna und zwei Bowling-Bahnen. Meine Eltern haben einmal meinen
kleinen Bruder im Kinderhoví si v křesle v solné jeskyni
wagen hierher mitgenommen und konnten sich in Ruhe entspannen, während der an der frischen, nach
Wald duftenden Luft schlief. Vom Becken und den Bowling-Bahnen aus führt ein direkter Ausgang in
den Garten und zu den Schaukeln.
Unlängst habe ich einen mir unbekannten Begriff gehört. Kneippen. Ich konnte ihn zwar googeln,
habe jedoch lieber meine Mutter gefragt. Sie sagte mir, dass Kneippen eigentlich eine Art Duschen
oder Abkühlen von Körperteilen mit kaltem Wasser ist und dass dies dazu dient, den Organismus zu
durchbluten, zu erwärmen und die richtige Funktion der Organe zu unterstützen. Es wird empfohlen,
die Anwendung an den Füßen zu beginnen und jedes Körperteil nach dem Abkühlen mit einem Frottee-Handtuch abzureiben, um eine gute Erwärmung zu erzielen. Im Grunde ist Kneippen eine Art Abhärtung und wer will, kann die Kneipp-Methode auch Zuhause in der Dusche oder im Freien anwenden. Ein Kneipp-Becken wurde vor Kurzem in Karlovice neben der dortigen Schule errichtet. In Vrbno
im Freizeitareal Černá Opava gibt es einen Kneipp-Wasserkanal, durch welchen immer sauberes, kaltes Wasser aus dem gleichnamigem Fluss fließt. Meine Mutter hat jedoch ihre eigene Methode. Früh
morgens, wenn es draußen noch frisch ist und im Gras der Morgentau glitzert, bringt sie die saubere
Wäsche zum Aufhängen raus. Sie zieht die Hausschuhe aus und geht barfuß im kalten, feuchten
Gras spazieren. Bevor sie die Hemden und andere Wäsche aufhängt, vergeht schon mal ein Viertelstündchen, was genau die richtige Dauer für das Kneippen ist. Sie sagt, dass sie sich danach herrlich
erfrischt fühlt und dass sie keine geschwollenen Beine oder Krampfadern hat. Versuchen Sie es auch
einmal – falls Sie natürlich nicht in einer Siedlung wohnen, in der viele Hunde Gassi geführt werden...
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Die Vitalwelt in Branná. Zur Entspannung und Erholung des Organismus werden hier
die Kräutermischungen „Brandung der Macht” oder „Tränen des Himmels” empfohlen, bei Bronchienproblemen dann eine Kräutersauna mit Minze, Kamille oder Melisse. Zur Durchblutung
kalter Füße empfehlen sich Kneipp-Bottiche, die den Blutkreislauf stimulieren. Wer Dampfbäder bevorzugt, der sollte sich den „Zauber des Nebels” und danach den „Brunnen der Heiden”
oder „Druiden-Schreck” gönnen. Damit wurden nur einige der Anwendungen genannt, die im
Relax centrum Kolštejn in Branná angeboten werden. Originell, nicht wahr? In der Vitalwelt
werden verschiedene Entspannungsmethoden angewandt, die Sie wieder fit machen. Es gibt
hier sogar einen Wellness-Teeraum mit verschiedenen Kräutermischungen für Ihre Schönheit,
Vitalität und die Anregung der Gehirnfunktion oder zur Entspannung.
Waldbar in Horní Lipová. Herr Vašek, ich wollte mich bei Ihnen noch einmal bedanken.
In Ihrer Waldbar war ich schon dreimal und ich bringe auch meine Freunde aus Deutschland mit.
Jedesmal trinken wir ein Bier oder den herrlichen Nuss-Schnaps...”. Auch solche Nachrichten
sind zuweilen auf den Internetseiten von Herrn Václav Pavlíček nachzulesen, der die Raststellen
an der Grenze zwischen dem Jeseníky- und dem Rychlebské-Hory-Gebirge regelmäßig mit
Proviant ausstattet. Bewundernswert ist, dass die Kunden – also die Wanderer und Radfahrer
– obwohl von niemandem bedient oder kontrolliert, niemals vergessen, für Kaffee, Tee, Kekse
oder andere Snacks zu bezahlen. Und wo sind die drei Raststellen, um die sich der Jagdverein
Obří skály kümmert, zu finden? Ganz einfach – die Waldbar (Lesní bar) steht im Tal am Zufluss
des Baches Vápenný. Zur Oberen Bar (Horní bar) sind dann noch weitere 800 Meter in Richtung
Smrk-Gipfel zu bewältigen. Dafür werden Sie mit einem wunderschönen Ausblick auf den Gebirgskamm des Šerák, Keprník, Vozka und Rejvíz belohnt. Die dritte Bar befindet sich an der
Fichte Fořtuv smrk im Tal des Baches Jesenný potok.
Fischen mit Angelkarte
Als ich unlängst meine Decke am Ufer des Stausees Slezská Harta ausbreitete, um mich
zu sonnen, hörte ich neben mir die schlechtgelaunte Stimme eines Mannes. Er war böse
auf sich selbst, denn er hatte seine Angel nicht mitgenommen und nur so herumliegen
wäre nichts für ihn, er würde sich jetzt schon langweilen. Ich konnte nicht weghören
und so habe ich ihm geraten, sich
doch eine Angelausrüstung auszuleihen, falls er Mitglied der Anglervereine ČRS und MRS ist und eine
gültige Angelkarte besitzt, die regional, im Rahmen des Vereins oder in
der gesamten Tschechischen Republik gültig ist. Es ist zwar ein wenig
kompliziert, aber falls Sie erst darüber nachdenken, in das JeseníkyGebirge aufzubrechen, nehmen Sie
alles Notwendige mit. Vielleicht
haben Sie Glück und fangen einen
Karpfen, Hecht, Zander, Barsch, Aal
oder sogar einen Wels! Der Stausee
Slezská Harta ist bei Anglern sehr
beliebt.
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Angeln als Hobbyspaß. Die Angelkarte ist im Fischerhaus (Rybářský dum) am
Fuße des Vulkans Velký Roudný, ca. einen Kilometer vom Stausee entfernt, erhältlich. Inhaber des staatlichen Angelscheins können hier auch eine Angelkarte für Nichtmitglieder erwerben. Deren Gültigkeitszeit wird vereinbart. Es besteht auch die Möglichkeit,
sich den Fang tiefkühlen zu lassen oder draußen an der Feuerstelle zu grillen. Letzteres
bitte nicht am Ufer, denn da sind Feuer strengstens untersagt.
Anglerschmaus
Beliebt ist das Angeln an Forellen-Gewässern, z. B. am Fluss Moravice, in den Bächen
Podolský potok und Kočovský potok und in weiteren Revieren. Die hiesigen Angler werden Ihnen sicherlich gerne ein paar Ratschläge für die besten Fänge geben. Und wir
Nichtangler können unser Glück in der Forellen-Zuchtstation Pstruhařství Tylov
in der Region Rýmařov oder bei Rybářská bašta in Mnichov, einem
Stadtteil von Vrbno pod Pradědem, versuchen. Dort ist der Erfolg garantiert,
da direkt in den Zuchtbecken geangelt wird.
Den schönsten Blick hat man vom Flugzeug aus. Das gesamte Altvatergebirge (Hrubý
Jeseník) aus der Vogelperspektive zu betrachten ist wahrlich ein Erlebnis! Der Aeroklub Krnov
bietet von April bis September jeweils an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen Aussichtsflüge mit
Motorflugzeugen, Motorsegelfliegern und Segelfliegern an. Ich habe den Flug mit dem erfahrenen
Piloten Leopold Sedláček absolviert, der mir das Jeseníky-Gebirge so vorstellte, wie ich es bisher nur
von Postkarten und aus dem Internet kannte. Ich konnte die Segelschiffe auf dem Stausee Slezská
Harta beobachten, um den Sendeturm auf dem Altvater kreisen und das Auge des Jeseník-Gebirges bewundern, was wirklich die richtige Bezeichnung für das Wasserkraftwerk Dlouhé Stráně ist.
Zu fliegen ist ein herrliches Gefühl. Der Flug dauerte eine Stunde und ich war im siebten Himmel.
Jetzt verstehe ich, warum Vlasta Diblíková als erste Frau der Tschechischen Republik Flugkapitänin
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Luftaufnahme des Berges Praděd (dt. Altvater)
eines Verkehrsflugzeugs der tschechischen Fluggesellschaft ČSA wurde. Sie stammt aus Krnov. Als
sie als junges Mädchen ihre ersten Flugstunden auf dem hiesigen Flugplatz nahm und die Schönheit der Landschaft erblickte, hat dies ihr gesamtes Leben beeinflusst. Die Flugstunden müssen telefonisch oder per E-Mail im Voraus bestellt werden. Der Pilot eines Motorsegelfliegers oder Segelfliegers kann nur eine Person mit an Bord nehmen, hingegen können im Motorflugzeug bis zu drei
Personen mitfliegen.
Einladung ins Kino
Wollen Sie Ihren Geist erfreuen oder die Prämiere eines interessanten Films nicht verpassen?
Dann kann ich Ihnen zwei Kinos empfehlen. Eines in Krnov und eines in Bruntál. Das Kino in
Bruntál ist durch die Tatsache bekannt, dass am 13. September 2007 ein Teil der Decke über
dem Saal einstürzte. Da die Dachrinnen verstopft waren, hat sich auf dem Dach viel Wasser
angesammelt, was letztendlich zum Einsturz führte. Gott sei Dank war zu diesem Zeitpunkt
niemand im Saal. Nach diesem Zwischenfall wurde das Kino umfassend rekonstruiert, was den
Besuchern ein qualitativ hochwertigeres Kino-Erlebnis mit sich brachte. Im Jahre 2011 wurde
in die Digitalisierung des Kinos investiert.
Das drittbeste Kino in Mähren und Schlesien. Die Digitalisierung des Kinos in Bruntál unter Nutzung des höchsten technologischen Standards 4K mit hoher
Bildauflösung brachte dieses kleine Kino unter die Top-Ten-Kinos der Tschechischen
Republik. In Mähren und Schlesien verfügen lediglich die Kinos in Bohumín und Olomouc über diese Technologie. Das Kino in Bruntál hat zwei Kinosäle und komfortable
Kinositze.
Filmrarität in Krnov. Das Kino in Krnov ist angeblich das einzige in den Ländern
der Visegrad-Gruppe, das über eine technische Ausstattung zum Vorführen von 70-Milimeter-Filmen verfügt. Das Kino ist komplett digitalisiert, inklusive 3D-Technologie, und
bietet den Zuschauern besonders viel Komfort, da die Anzahl der Kinositze von ursprünglich 545 auf 322 reduziert wurde. Letzteres werden Sie besonders nach einer ganztägigen
Wanderung zu schätzen wissen. Mein Opa macht immer Witze darüber, dass er in solch
einem bequemen Sitz gut schlafen könnte. Natürlich nur dann, wenn im Film gerade
nichts Spannendes passiert. Darüber wäre der Leiter des Kinos Pavel Tomešek nicht so erfreut, da er stets bemüht ist, nur die besten Filme auf die Leinwand zu bringen.
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WIR LIEBEN WANDERN UND SPORT
...Wandern, Radsport, Badespaß und neue Abenteuer erleben
Stausee Slezská Harta
Ziehen Sie festes Schuhe an
Ein- bis zweimal monatlich unternimmt Herr Radek Vrba von
der Krnover Zweigstelle des Klubs tschechischer Touristen Wanderungen durch das Jeseníky-Gebirge. Im Sommer 2011 absolvierte er mit seinem Sohn Lukáš, der damals fünfeinhalb Jahre
alt war, eine 28 Kilometer lange Wanderung durch das JeseníkyGebirge und überwand dabei einen Höhenunterschied von
zweitausend Metern. Radek unternimmt auch mit seinem älteren Sohn Martin und seiner Frau Pavlína Wanderungen, und da
man in den Bergen nicht allein sein sollte, schließe ich mich ihnen manchmal an. Ich bin kein besonders erfahrener Wanderer,
deshalb bat ich Radek, Ihnen einige Wanderwege zu empfehlen.
Kurze Wanderungen:
Karlova Studánka, Hubertus – auf der gelben Markierung bis zum Naturreservat Bílá
Opava – Wasserfälle Bílá Opava – Wegweiser oberhalb der Wasserfälle Bílá Opava – entlang der
blauen Markierung zurück nach Karlova Studánka. Länge der Strecke 7,5 km, Höhenunterschied
350 m, auch für Familien mit Kleinkindern und ältere Besucher geeignet, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehrbar: Mai–Oktober.
Ovčárna – entlang der roten Markierung bis zum Wegweiser mit Abzweigung Richtung
Švýcárna – entlang der blauen Markierung bis auf den Altvater (Praděd) (Möglichkeit, die Aussichtsplattform auf dem Sendeturm zu besuchen) und auf gleichem Wege zurück. Länge der Strecke 8 km, Höhenunterschied 210 m, auch für Familien mit Kleinkindern und ältere Besucher geeignet, Schwierigkeitsgrad: einfach, begehrbar: ganzjährig – im Winter am besten auf Langlaufskiern.
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Vrbno pod Pradědem, ab
der Kreuzung in Richtung Ludvíkov, gehen Sie auf der Straße in
Richtung Vidly, nach ca. 500 m
gelangen Sie zur Wandermarkierung (rot), diese führt durch den
Wald bis zu einem asphaltierten
Waldweg, dort biegen Sie nach
rechts ab und gehen bergauf auf
einem Weg, der als Loipenweg
gekennzeichnet ist, und folgen
der Höhenlinie bis zur Baude Sedlova bouda. Von dort brechen Sie
Auf einer Wanderung
in Richtung Karlova Studánka auf.
Länge der Strecke 11 km, Höhenunterschied 395 m, auch für Familien mit Kleinkindern und ältere
Besucher geeignet, Schwierigkeitsgrad: einfach, begehrbar: ganzjährig – im Winter am besten auf
Langlaufskiern.
Ovčárna – auf der roten Markierung bis zur Baude Švýcárna und auf gleichem Wege zurück.
Länge der Strecke 10,3 km, Höhenunterschied 235 m, auch für Familien mit Kleinkindern und ältere Besucher geeignet, Schwierigkeitsgrad: einfach, begehrbar: ganzjährig – im Winter am besten
auf Langlaufskiern.
Malá Morávka – von Rychta aus entlang der gelben Markierung bis zur Wegkreuzung in Richtung Karlov – Pod Vápenkou – Temná – Nad Velkým kotlem – Nad Ovčárnou – Ovčárna. Länge der Strecke 9,2 km,
Höhenunterschied 745 m, auch für Familien mit Kleinkindern und ältere sportlichere Besucher geeignet,
Schwierigkeitsgrad: mittel, begehrbar: Mai–Oktober.
Mittlere Wanderungen:
Ovčárna – entlang der roten Markierung zum Wegweiser in Richtung Divoký důl – entlang der
blauen Markierung durch Divoký důl – weiter entlang der grünen Markierung in Richtung Zámčisko
– U Františkovy myslivny – Nad Malým kotlem – Jelení studánka – entlang der roten Markierung
in Richtung Alfrédka – entlang der grünen Markierung in Richtung Mravencovka – Karlov Moravice
– Karlov rozcestí – Malá Morávka. Länge der Strecke 24 km, Höhenunterschied 770 m, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar: Mai–Oktober.
Skřítek – entlang der gelben Markierung zum Wegweiser Pod Ztracenými kameny – Pod Zelenými kameny – Alfrédka – entlang der grünen Markierung in Richtung Mravencovka – entlang der blauen Markierung in Richtung Jelení – entlang der gelben Markierung bis nach Karlov und von Karlov auf der Straße bis
nach Malá Morávka. Länge der Strecke 18 km, Höhenunterschied 500 m, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar: ganzjährig – im Winter am besten auf Langlaufskiern.
Kouty nad Desnou – entlang der blauen Markierung Pod Medvědí horou – unteres Speicherbecken Pumpspeicherkraftwerk Dlouhé Stráně – Kamenná chata – entlang der grünen Markierung
Zámčisko – U Františkovy myslivny – Nad Malým kotlem – entlang der roten Markierung Kamzičník
– Vysoká hole – Nad Ovčárnou – Ovčárna. Länge der Strecke 18,8 km, Höhenunterschied 901 m,
Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar: Mai–Oktober.
Jeseník – entlang der blauen Markierung in Richtung Křížový vrch – Zlatý chlum (Aussichtsturm) –
Čertovy kameny (Aussichtspunkt) – entlang der gelben Markierung zu den Quellen des Flusses Javorná
und dann in Richtung Rejvíz – entlang der blauen Markierung zur Baude chata Svobody – entlang der grünen Markierung zum Bergsattel Ondřejovické sedlo – Zlatorudné mlýny (Golderz-Mühlen) – Zlaté Hory.
Länge der Strecke 19,2 km, Höhenunterschied 440 m, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar: Mai–Oktober.
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Lange Wanderungen:
Vrbno pod Pradědem – entlang der grünen Markierung bis nach Železná – Solná chata –
Orlík – entlang der gelben Markierung bis zum Lysý vrch – Bergsattel Videlský kříž – Černík –
Švýcárna – entlang der roten Markierung bis zum Altvater, Wegkreuzung – Ovčárna. Länge der
Strecke 27,5 km, Höhenunterschied 890 m, Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll, begehbar: Mai–
Oktober.
Ramzová – entlang der roten Markierung bis zur Seilbahn in Ramzová (es ist möglich, die Seilbahn auf den Berg Šerák zu nehmen) – Šerák – Trojmezí – Pod Vřesovou studánkou – Bílý sloup –
Červenohorské sedlo – Klínovec – Malý Jezerný – Švýcárna – Altvater Wegweiser (Praděd rozcestí)
– Ovčárna. Länge der Strecke 25,5 km, Höhenunterschied 663 m, Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll, begehbar: ganzjährig – im Winter am besten auf Langlaufskiern.
Wohin wir uns mit dem Fahrrad aufmachen können
Frau Milada habe ich im Krnover
Klub tschechischer Touristen kennen
gelernt. Man sollte zwar das Alter
einer Dame nicht verraten, aber in
ihrem Falle wird es ihr hoffentlich
nichts ausmachen. Denn dieser sympathischen Dame sieht niemand ihr
Alter von zweiundsiebzig Jahren an,
alle bewundern ihre Vitalität. Seit
1999 absolviert Frau Milada mit einer Gruppe von Seniorinnen und Senioren Radausflüge im Jeseníky-Gebirge, wobei sie jeden Sommer zehn
bis zwölf Ausflüge organisiert. Für
all diejenigen unter Ihnen, die gerne
Rad fahren, hält Frau Milada drei
Ausflugstipps bereit.
Karlov pod Pradědem – Dolní Moravice – Malá Morávka. Die Strecke misst 15
Kilometer und führt entlang gut befestigter Waldwege. Wir starten in Karlov, wohin wir mit dem
Radbus fahren können. Falls Sie sich jedoch in der Nähe von Malá Morávka aufhalten, empfehlen
wir Ihnen, sich über den Radweg Nr. 6077 in Richtung Karlov aufzumachen. Denn in Karlov knüpfen wir an diesen Weg an und absolvieren eine zirka drei Kilometer lange Steigung bis zur Anhöhe
Mravencovka – einer bekannten Wegkreuzung, wo sich alle Wanderpfade kreuzen. Wir können uns
hier ausruhen, etwas essen, die umliegende Landschaft genießen und dann weiter auf dem Radweg Nr. 6077 bis zum Wegweiser fahren, an dem wir nach links auf den Radweg Nr. 6142 abbiegen. Wir fahren bis nach Nová Ves hinunter, wo wir uns wieder ausruhen können. In der hiesigen
stilvollen Baude oder im Gasthaus können wir uns stärken, da der nächste Wegabschnitt nicht gerade der einfachste ist. Es erwartet uns auf der Straße Nr. 6142 eine Abfahrt nach Nová Ves. Die
Straße war von Frühling bis Herbst 2011 relativ löchrig. Falls sie noch nicht repariert wurde, dann
seien Sie besonders vorsichtig und fahren Sie lieber langsam. Für Ihre Ausdauer werden Sie von
der Natur mit wunderschönen Ausblicken in die weite Umgebung belohnt. Sie können den Vulkan
Velký Roudný sowie seinen kleineren Bruder, den Malý Roudný, und die weiteren Schönheiten in
der Umgebung bewundern. Weiter fahren wir auf der Straße, von der wir nach Dolní Moravice abbiegen. Hier geht es an der Kreuzung auf den Weg Nr. 553 nach links in Richtung Malá Morávka.
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Bergsattel Hvězda oberhalb von Karlova Studánka – Světlá Hora –
Krnov. Zu Beginn dieser 40 Kilometer langen Strecke empfehlen wir, mit dem Radbus auf den
Bergsattel Hvězda zu fahren, von wo aus wir uns dann per Fahrrad auf dem Radweg Nr. 6029
nach Suchá Rudná aufmachen. In der Gemeinde ist eine alte Holzkirche sehenswert. Weiter fahren wir nach Stará Voda, wo wir nach links in Richtung Světlá Hora auf den Weg Nr. 6073 abbiegen. Diesen Radausflug, den wir regelmäßig mit unserer Seniorengruppe absolvieren, stimmen
wir zeitlich immer mit den Pferderennen im Juli ab, um einen Abstecher dahin zu machen. Der
hiesige Rennstall Wrbna wurde durch die legendären Gewinner des Großen Preises von Pardubice, die Rennpferde Železník und Registana, berühmt. Weiter geht es auf dem Radweg Nr. 6073
bis nach Dětřichovice. Bevor wir dort ankommen, gönnen wir uns jedoch noch eine Rast auf
dem Hügel, da sich von hier aus eine wunderschöne Sicht auf den Altvater, den Berg Andělská
Hora und die Umgebung bietet. Danach fahren wir, immer noch auf dem Radweg 6073, bis nach
Skrbovice, Kunov und weiter nach Nový Heřminov, wo wir links auf der Hauptstraße Nr. 45 in
Richtung Krnov abbiegen. Auf dieser legen wir ca. fünf Kilometer bis zur Gemeinde Zátor zurück,
wo wir an der ersten Brücke über den Fluss Opava abbiegen und auf dem Radweg 503 bis zu unserem Zielort Krnov weiterfahren.
Stadt Jeseník – Rejvíz – Drakov – Vrbno pod Pradědem. Dieser Ausflug ist
zwar „nur” 28 Kilometer lang, ist von allen Ausflügen jedoch der anstrengendste und sollte
unbedingt mit Trekkingrad absolviert werden. Vor allem aufgrund der acht Kilometer langen
Steigung von der Stadt Jeseník nach Rejvíz. Ist der Berg fürs Fahrrad zu steil, dann schieben Sie
es einfach... Wir starten in Jeseník, wohin wir meist mit dem Zug fahren. Hinter dem Bahnhof machen wir uns zur Kirche auf, von welcher wir auf der Hauptstraße Nr. 44, auf welcher
wir nur einige Hundert Meter zurücklegen, weiterfahren und nach links auf die Straße Nr. 453
abbiegen, entlang welcher gleichzeitig der Radweg Nr. 55 führt. Hier können wir uns nach einigen Kilometern, entscheiden, ob wir entweder dem Radweg in den Wald folgen oder weiter auf der Straße bis nach Rejvíz fahren und einen Abstecher zum Moos-Teich unternehmen.
Das Fahrrad lassen wir an der Pension Rejvíz zurück. Sobald wir uns erholt und neue Kräfte
getankt haben, nehmen wir den Radweg Nr. 55 bis nach Drakov. Ach ja, der Radweg führt
am Holzkohle-Hüttenwerk Lorenzovo-Vavřincova huť, einem seltenen technischen Denkmal,
vorbei. Von Drakov fahren wir weiter auf dem Radweg Nr. 553 über Mnichov bis nach Vrbno
pod Pradědem. Wir genießen die Fahrt bergab, wobei wir es jedoch meist nicht eilige haben.
Die wunderschöne Aussicht in die Umgebung, derentwegen wir diese Senioren-Radausflüge
veranstalten, erlaubt uns einfach keine schnelle Fahrt.
Auf den Lehrpfaden
Es ist schön, dass im Jeseníky-Gebirge jedes Jahr neue Lehrpfade entstehen. Wohin könnte ich Sie einladen, damit Sie das Interessanteste sehen? Radek Vrba vom Klub tschechischer Touristen in Krnov empfahl uns einige Lehrpfade, und da er auf seinen Wanderungen durch die wunderschöne Landschaft des
Jeseníky-Gebirges auch gerne fotografiert, stellen wir hier sein Foto der Felsen Ztracené kameny vor.
An diesem Felsen führt der Lehrpfad ´Durch die Welt der Bergwiesen´ (Světem horských luk) vorbei.
Velká kotlina: Karlov pod Pradědem – Ovčárna; 6 km, 7 Informationstafeln, 610 m Höhenunterschied, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar: Mai – Oktober. Auch für Eltern mit Kindern und
sportliche ältere Wanderer geeignet. Der Pfad steigt durch ein Gletscher-Kar. Von hier aus bietet sich
ein schöner Ausblick in den Velký kotel (Großen Kessel). An den einzelnen Informationstafeln erfahren Sie Wissenswertes über die Entstehung des Gletscher-Kars und die hiesige Flora und Fauna. Eine
Informationstafel ist der Quelle des Flusses Moravice gewidmet. In den Wintermonaten besteht im
Gebiet Velká kotlina Lawinengefahr.
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Durch das Tal der Wegelagerer von Drakov (Údolím
lapků z Drakova): Mnichov – Rejvíz; 12 km, 10 Informationstafeln, 352 m Höhenunterschied, Schwierigkeitsgrad: einfach, begehbar:
ganzjährig – im Winter mit Langlaufskiern. Auch für Eltern mit Kindern
und sportliche ältere Wanderer geeignet. Der Pfad, der auch mit Rad
befahren werden kann, führt durch das Tal des Flusses Černá Opava und
macht Sie mit der Natur und der Geschichte dieses Landstrichs bekannt.
Früher wurde hier Eisenerz und Gold abgebaut, das auf einem von Räubern und Wegelagerern unsicher gemachten Handelsweg in andere
Länder gebracht wurde. Der Pfad bringt uns schließlich zum Großen
Moos-Teich (Velké mechové jezírko).
Mit einem Zwerg die Umgebung des Altvaters (Praděd) erkunden (Se skřítkem
okolím Pradědu): Ovčárna – Praděd; 3,5 km, 7 Informationstafeln, 187 m Höhenunterschied,
Schwierigkeitsgrad: leicht, begehbar: ganzjährig. Für Eltern mit Kindern und ältere Wanderer geeignet. Der Pfad stellt die Natur und die Geschichte der Umgebung des Altvaters (Praděd), die Aussicht auf
die Peterssteine (Petrovy kameny), das Wasserkraftwerk Dlouhé Stráně und weitere Teile des JeseníkyGebirges vor. Es besteht die Möglichkeit, auf den Sendeturm zu steigen und die Aussicht zu genießen.
Bei schönem Wetter können Sie sogar das Riesengebirge oder die andere Seite der Beskiden erblicken.
Fluss Bílá Opava: Karlova Studánka – Baude Barborka; 10,5 km, 7 Informationstafeln, 550 m
Höhenunterschied, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar: Mai – Oktober. Auch für Eltern mit Kindern und sportliche ältere Besucher geeignet. Der Pfad führt durch das Tal der Flusses Bílá Opava,
über Holzbrücken und -stufen. Der Bergfluss zeigt sich mit vielen Kaskaden und Wasserfällen. Die
einzelnen Informationstafeln machen Sie mit den Auswirkungen von Hochwasser auf das Flussbett
und weiteren Witterungserscheinungen sowie mit der Fauna und Flora dieses einzigartigen Winkels
des Jeseníky-Gebirges bekannt.
Durch die Welt der Bergwiesen (Světem horských luk): Ovčárna – Skřítek; 12 km, 12 Informationstafeln, 595 m Höhenunterschied, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar: ganzjährig – im Winter
mit Langlaufskiern. Auch für Eltern mit Kindern und sportliche ältere Besucher geeignet. Dieser Lehrpfad
führt uns über den Hauptgebirgskamm des Jeseníky-Gebirges, von dem aus sich wunderschöne Ausblicke
auf den Großteil des Jeseníky-Gebirges eröffnen. Wir werden an den dank der Hexenprozesse berühmt-berüchtigten Peterssteinen (Petrovy kameny) vorbei gehen. Hier sollen sich die Hexen einst versammelt haben.
Weiter gehen wir an den Überresten eines Flugplatzes bei Vysoká hole vorbei bis wir zur Hirschquelle (Jelení
studánka) kommen. Der Pfad führt uns weiter bis zu den Verlorenen Steinen (Ztracené kameny), von wo aus
sich ein schöner Blick auf die Stadt Šumperk eröffnet. Auf dem Weg dorthin lernen wir die Bergwiesen und
die hiesigen Pflanzen und Tiere kennen.
Ztracené kameny (Verlorene Steine)
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Geschichte und Natur von Karlovice (Historií a přírodou Karlovic): Karlovice; 8 km,
11 Informationstafeln, Schwierigkeitsgrad: leicht, begehbar: ganzjährig. Für Eltern mit Kindern und ältere
Besucher geeignet. Der Pfad führt uns durch die Gemeinde Karlovice und Umgebung und bringt uns die
Geschichte bedeutender Gebäude und deren Entwicklung näher.
Bergbau-Lehrpfad (Hornická naučná stezka): Zlaté Hory; 16 km, 12 Informationstafeln, 560 m Höhenunterschied, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar: Mai–Oktober. Auch für
Eltern mit Kindern und sportlichere ältere Besucher geeignet. Dieser Lehrpfad zeigt uns die Umgebung von Zlaté Hory, wobei wir die Geologie, den Erzabbau und die Geschichte des Bergbaus
in dieser Gegend kennen lernen. Unterwegs kommen wir an alten Bergwerksanlagen vorbei –
Überbleibseln der Eisenerzförderung in den vergangenen Jahrhunderten. Es droht erhöhte Unfallgefahr. Es ist auch möglich, das Freilichtmuseum der Golderzmühlen zu besuchen, das sich
ca. zwei Kilometer von Zlaté Hory befindet. Hier erfahren Sie Interessantes über Golderzabbau
und -verarbeitung.
Rejvíz: Rejvíz; 3 km, 5 Informationstafeln, 13 m Höhenunterschied, Schwierigkeitsgrad: einfach, begehbar: ganzjährig. Für Eltern mit Kindern und ältere Besucher geeignet. Der Lehrpfad beginnt an der Pension Rejvíz, die dank der geschnitzten Stühle mit
den Gesichtern von Stammgästen bekannt ist. Der Pfad informiert uns über die Entstehung und Entwicklung der Moore in diesem Gebiet und ferner über hier vorkommende
seltene Pflanzen. Unter anderem auch úber den fleischfressenden Rundblättrigen Sonnentau. Der Großteil des Weges führt über einen Holzsteg, damit das geschützte Biotop
nicht zerstört wird.
Mit dem Zwerg Koprníček durch das Gebirge Keprnické hory (S
Koprníčkem na výlet Keprnickými horami): Červenohorské sedlo – Ramzová; 15
km, 14 Informationstafeln, 410 m Höhenunterschied, Schwierigkeitsgrad: mittel, begehbar:
ganzjährig – im Winter mit Langlaufskiern. Auch für Eltern mit Kindern und sportliche ältere
Besucher geeignet. Dieser Lehrpfad führt durch das älteste Naturreservat Mährens. Sie lernen die Natur- und historischen Sehenswürdigkeiten des Gebietes, den Brunnen Vřesová studánka, das Steinerne Meer und den Berg Spálená hora kennen. Wir können auch dem Gipfel
der Anhöhe Vozka einen Besuch abstatten und dann auf die Berge Keprník und Šerák weiterwandern. Unterwegs eröffnen sich schöne Aussichten auf das Jeseníky-Gebirge in Richtung
Altvater (Praděd). Vom Gipfel des Šerák kann man bis nach Ramzová hinunter gehen oder
mit der Seilbahn fahren. Und wer wird uns dabei begleiten? Ein Zwerg.
Bändigen Sie den Drachen mit Adrenalin
Sie überwinden Gefahren, besiegen Ängste
und erleben angenehme Adrenalinschübe.
Extremsportfans wissen, wovon ich spreche.
Gelingt es Ihnen, den Drachen an einer Kletterwand, in einer Zorbing-Kugel, auf einem
Trail tief in den Wäldern oder in gefährlichen Bergflüssen zu bändigen, dann werden Sie Adrenalin-Sportarten kennen und
lieben lernen. Einige habe ich für Sie ausgesucht…
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Jachtsport auf der Slezská Harta
Segeln auf dem Stausee Slezská Harta. Jeden Sommer bietet Tomáš Svoboda,
der mit seinen Segelbooten am Stausee in der Gemeinde Nová Pláň vor Anker liegt, Erlebnisschifffahrten an. An den zweistündigen, vierstündigen und ganztägigen Ausflügen über die
Wasserfläche des Stausees Slezská Harta sind vor allem Familien interessiert, an der Segelschule hingegen hauptsächlich Ehepaare und Paare im Alter zwischen 25 und 40 Jahren. Im
Rahmen eines sechststündigen Trainings lernen sie, das Boot unter dem wachsamen Auge
des Trainers Tomáš Svoboda so weit zu beherrschen, dass sie am nächsten Tag bereits eines der
drei Segelboote ausleihen und sich allein auf den Stausee aufmachen können. Bläst der Wind
von Südwest und West in die Segel, dann erleben Sie auf dem Schiff actionreiche Momente.
Weht der Wind jedoch aus Osten, dann erwartet Sie eine gemütliche Fahrt und Sonnenbaden. Falls Sie jedoch gezielt auf der Suche nach mehr Action sind – auch daran mangelt es
nicht. Action gibt es in den unweit gelegenen Felsen Kružberské skály, wo Sie unter der
Leitung von Pavel Patterman, einem Pädagogen und erfahrenen Bergsteiger mit 15 Jahren
Praxis, lernen, wie man richtig Knoten bindet und Klettergurt, Karabiner, Schlaufen und Seile
verwendet. Und Sie können auch das Abseilen und weitere Techniken, die beim Aufenthalt in
den Felsen von grundlegender Bedeutung sind, erproben.
Bobbahn in Petříkov. Sie misst 800 m, erreichen kann man bei einem Höhenunterschied von 100 Metern eine Geschwindigkeit von 45 km/h. Zu absolvieren sind 15 Kurven
und 3 Geländeabfahrten. Geschwindigkeit und Fahrstil können Sie in dem Zweisitzer selbst
wählen.
Radwege in der Region Rychlebsko. Bevor Sie sich nach Černá Voda aufmachen, um
die Radwege zu erkunden, empfehle ich Ihnen, sich einige der wirklich gelungenen Videos im
Internet anzusehen. Die Radwege in Rychlebov unter der Falken-Anhöhe (Sokolí vrch), eignen
sich für erfahrene Biker, die auf den engen Pfaden und Stegen einem Hindernis nach dem anderen trotzen müssen. Vor allem in der ersten Hälfte der anspruchsvollen Strecke geht es lange
bergauf, wobei Sie ein Slalom zwischen Bäumen und riesigen Granitfelsen und das Überqueren
eines Bergbachs erwarten.
Zorbing in Ramzová. Unkontrolliert rollen Sie in einer aufgeblasenen Plastikkugel, die
mit Hilfe von Seilen in einer noch größeren Kugel befestigt ist, den Hang hinunter. Das Zorb
erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h und im Ziel bleibt es mit Hilfe eines besonders sicheren Netzes stehen.
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Bergroller. Die dreizehn Kilometer lange Abfahrt vom Altvater (Praděd) bis zur Baude
Kopřivná ist für alle Fans einer schnellen, actionreichen Fahrt und auch für diejenigen geeignet, die ein mäßigeres Tempo und kurze Zwischenstopps mögen, um die wunderschöne Landschaft zu genießen.
Kanu-Ausflug auf der March (Morava). Dieses ganz besondere Erlebnis für Wassersport-Fans können Sie im Adrenalin-Erlebnispark auf der Ranch Orel in der Gemeinde
Česká Ves erleben. Im Frühling oder nach ergiebigen Regenfällen beginnt der Kanu-Ausflug
in Hanušovice, im Sommer dann in Ruda nad Moravou. An der Fahrt nimmt ein erfahrener
Touristenführer teil. Ein solcher bewacht auch das Tollen der Kinder auf Mini-Quads, wobei der
150 m lange Weg durch den Wald, der durch ebenes Gelände führt, an manchen Stellen etwas
schlammig sein kann. Auf der Ranch Orel wurden für Besucher eine Kletterwand mit 12 Meter Höhe und unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sowie eine Seilbahn errichtet. Im VerleihAngebot gibt es Bergroller, mit welchen man Ausflüge in die Umgebung unternehmen kann.
Team-Airsoft. Ein breites Angebot an Adrenalin-Sportarten finden
Sie im Erlebnispark Relaxa in Stará
Ves u Rýmařova. Was alles Sie hier
ausprobieren können? Beispielsweise
den Rambo-Hindernis-Parcours, einen zweifachen Salto rückwärts und
vorwärts auf einem Bungee-Trampolin, einen Hochseilgarten mit Brücken
und wackeligen Bögen in einer Höhe
von sieben Metern über dem Boden,
vier Kletterwände, von denen jene mit
acht bzw. zwölf Metern Höhe mit Sicherung absolviert werden müssen.
Ihre Emotionen können Sie dann beim
Bogenschießen beruhigen. PaintballAn der Kletterwand im Erlebnispark Relaxa
Fans kommen hier auch auf ihre Kosten, wobei der Kampf mit Schutzmaske, Munition und semi-automatischen Waffen angetreten wird. Mögen Sie beim Paintball Taktik, Abwarten und Teamarbeit, sollten Sie unbedingt
auch Airsoft ausprobieren.
Gleiten auf langen Luftströmen. Mit Herbstbeginn freuen sich Gleitpiloten auf ein
einzigartiges Flugerlebnis. Sie warten auf bestimmte Luftströmungen über dem JeseníkyGebirge, die Gleitfliegern erlauben, über dem hügeligen Terrain Höhen zu erreichen, die unter normalen Bedingungen nicht möglich wären. Zu solchen Luftströmungen aufzusteigen,
ist z. B. vom Flugplatz in der Stadt Jeseníky aus sehr gut möglich. Weht der Wind in südwestlicher Richtung, erreichen erfahrene Piloten Höhen von dreitausend und mehr Metern.
Outdoor-Mini-Quads. Wenn das Sportareal Na Smrťáku in der Stadt Jeseník dem Winter
Adieu sagt und die Hänge wieder grün werden, kommen Gelände-Mini-Quads zum Einsatz.
Den Hang hinauf werden Sie mit einem Skilift gebracht und hinunter fährt jeder nach Belieben. Die Mini-Quads sind mit effektiver Federung und Bremssystem ausgestattet.
Pumptrack in Vrbno pod Pradědem. Die Freeride-Strecke, die aus Holzhindernissen mit Metall-Fundament besteht, ist vor allem für jüngere Biker-Generationen bestimmt. Sie genießen eine Fahrt durch steile Kurven und über Sprünge und
testen dabei Gleichgewicht und Geschicklichkeit aus. Bei mehrmaligem Absolvieren des Pumptracks kann dieser durch Veränderungen überraschen, da die Strecken
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Pumptrack in Vrbno
flexibel zusammengestellt bzw. die Hindernisse umgestellt und an andere Orte gebracht werden können. Zum Beispiel dahin, wo Kinder bereits darauf warten.
Discgolf in Kouty nad Desnou. Diese Golfart eignet sich für die ganze Familie,
inklusive Großeltern. Anstelle eines Golfballs nimmt man einen Frisbee, den man in Körbe
befördert, statt in ein klassisches Golfloch. Discgolf können Sie im Sport- und Erholungsareal in Kouty nad Desnou versuchen. Im Bikepark gibt es Strecken mit unterschiedlichem
Schwierigkeitsgrad, im Verleih können Roller und Inline-Skates ausgeliehen und in 1 350 m
ü. M. Runden auf dem Skate-Weg gedreht werden.
Bowling als Freizeitspaß. Bowling ist im Laufe einiger weniger Jahre zu
einem beliebten Freizeitsport aufgestiegen, im Rahmen dessen viele spannende Kämpfe ausgetragen werden. Bowling spielen können Sie in Stará Továrna in
Pocheň, in Hotels in Krnov und Vrbno pod Pradědem, im Restaurant im MährischSchlesischem Kočov, in der Pizzeria in Bruntál, im Bowling-Zentrum in der Stadt
Jeseníky und in weiteren Einrichtungen.
Sportmöglichkeiten in Städten. Dank EU-Fonds ist es gelungen, die
Sportareale vieler Städte und Gemeinden zu rekonstruieren. Beispielsweise im
Areal Zahrada Hedva Rýmařov kann Beachvolleyball, Tennis, Fußball, Fußballtennis
oder Basketball gespielt werden. Skateboardern und Inline-Skatern stehen asphaltierte Flächen zu Verfügung. Es gibt hier auch achtzehn Turngeräte, viele davon
seniorengerecht. Ein modernes, komplett rekonstruiertes Sportareal für Volleyball,
Fußballtennis, Badminton und Fußball befindet sich in Horní Město. Eine Attraktion
für Familien mit Kleinkindern, Teenager, Biker sowie Senioren ist das Freizeitareal
in Vrbno pod Pradědem. Biker nennen es eher BMX-Areal, da die hiesigen Strecken
genau diesen Radtyp verlangen, man findet hier jedoch genug Platz für InlineSkater und für mutige Kinderspiele an Holzhindernissen sowie Erholungsmöglichkeiten.
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So gesund wie ein Fisch im Wasser
Das Jeseníky-Gebirge zu besuchen, ohne im Stausee Slezská Harta zu baden, kann WassersportLiebhabern und aktiven Schwimmern nur bei schlechtem Wetter verziehen werden. Im Stausee
Slezská Harta, wo für Badegäste der breiteste Teil des Sees reserviert ist, ist Baden ein Balsam
für die Seele.
Naturfreibäder. Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, seinen sonnengeladenen Körper abzukühlen. Da ist z. B. der ehemalige Schiefer-Steinbruch Šifra in Svobodné Heřmanice. Die
Taucher, die aus der gesamten Tschechischen Republik sowie aus Polen hierherkommen, um zu
trainieren, werden wahrscheinlich nicht so begeistert sein, dass ich an dieser Stelle ihr beliebtes
Tauchrevier verrate. Dem Aufenthalt in wunderschöner Natur und Baden in wunderbar sauberem,
kristallklarem Wasser kann jedoch niemand wiederstehen. Man muss jedoch auf die Tiefe achten,
die hier bis zu 36 Meter erreicht. Baden im 500 Meter langen und zwischen 30 und 70 Metern
breiten überfluteten Steinbruch erfolgt auf eigene Gefahr und ist nicht für kleine Kinder geeignet.
Herrliche überflutete Steinbrüche finden Sie auch in der Umgebung der Gemeinde Vápenná und
in der Region Žulov, die zwar kleiner, zum Baden jedoch ideal sind.
Falls Sie lieber unter dem wachsamen Auge eines Bademeisters schwimmen, sind Schwimmbäder natürlich besser geeignet. Beispielsweise in Bruntál, Osoblaha oder in Albrechtice, wo
das Wasser in den Schwimmbecken dank Solarkollektoren auf eine angenehme Temperatur
aufgeheizt wird. Die genannten Areale sind für Familien und all jene geeignet, die eine Runde schwimmen, sich entspannen und Sonnenbaden oder mit Freunden Volleyball oder Fußball
spielen möchten.
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WIR FAHREN AUFS LAND
...Agrotourismus und lokale Produkte entdecken
Esel Albi und Vašek mit Ivanka
Jedes Mal, wenn ich nach Heřmanovice fahre, packe ich ein Stück trockenes Brot oder Brötchen für die
dortige Eselsfamilie ein. Zu Ivanka und Vašek gehören die beiden Nachkommen Albi und Matýsek.
Sie lassen sich gern streicheln und freuen sich jedes Mal auf etwas Leckeres. Albi ist überdies ein ganz
besonders hübscher Esel. Er hat ein hellbeiges Fell und wunderschöne blaue Augen. Eine Rarität!
Tiere auf Bauernhöfen und in Reitställen besuchen
Der
Bauernhof
Bovine
in
Heřmanovice. Auf dem Bauernhof des
Ehepaares Iveta und Tomáš Svoboda ist Esel
Albi nicht die einzige Attraktion. Zu finden ist
hier auch eine bis jetzt elfköpfige, jedoch stetig
größer werdende Herde tibetischer Yaks. Auf
den weitläufigen Wiesen weiden Kühe – vor
allem die Fleischrinderrassen Simental, Limousine und Aberdeen Angus. Weiter findet
man hier ein paar Ziegen, eine Herde Schafe,
meist der Rasse Texel, die sich in der hiesigen
bergigen Landschaft besonders wohl fühlen.
Begon Xapatán darf auch nicht fehlen – ein australischer Hirtenhund, der den Menschen beim
Hüten und Bewachen der Herden hilft. Auf einem Bauernhof gibt es immer etwas zu tun, aber
auch viel Spaß und Freude am Leben.
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Ausritt in Heřmanovice
Um das Leben auf dem Lande kennen zu lernen, genügt es nicht, mit dem Auto an Weiden und
Wiesen vorbeizufahren. Man muss bleiben, im Bett übernachten, das nach den hiesigen Wiesen
duftet, und in der Früh frisch und munter aufstehen. Am offenen Fenster oder auf der Terrasse
stehen und die frische Luft genießen oder Barfuß durch den Morgentau gehen. An der Koppel
die neugierigen Pferde streicheln, beim Frühstück das frische Brot aus einer der hiesigen Bäckereien mit echter Bauern-Butter und Honig bestreichen oder den Schafskäse kosten, der hier im
Jeseníky-Gebirge hergestellt wird. Sie können sich auch handwerklich betätigen und versuchen,
eine Tasse aus Ton zu fertigen oder einen Korb zu flechten… Auf den Bauernhöfen und in den
Pensionen ist natürlich die Zeit nicht stehen geblieben, Sie finden hier Internetanschlüsse sowie
SAT-TV und noch mehr – Daunendecken und Kamine, die mit Holz beheizt werden.
Obwohl Sie es mir wahrscheinlich nicht glauben werden, leben in der kleinen Gemeinde Skály in der Nähe
von Rýmařov nur knapp 150 Einwohner, jedoch an die achtzig Pferde! Der Reitstall Skály ist mit einer
neuen, 60 × 20 Meter großen Reithalle ausgestattet. Reiten kann man also bei jedem Wetter. Hier werden
auch Parcours- und Dressurturniere abgehalten und seit 2009 wird hier jährlich die Pferde-Show Na skok
do skal (Auf einen Sprung in die Felsen) veranstaltet. Traditionell immer in der ersten Juli-Woche und die
besten Reiter trainieren für die Show besonders fleißig. Sich das erste Mal in den Sattel schwingen kann
man in jedem Alter. Mit Josef Kincl können Sie eine Reitstunde vereinbaren, aber rufen Sie lieber ein wenig
im Voraus an. Wahrscheinlich werden Ihnen die beiden Pferde Cawera oder Mersi gesattelt. Diese braven
und zuverlässigen Tiere haben schon vielen Kindern und Erwachsenen das Reiten beigebracht. Für die
Kleinsten gibt es ein Pony.
Den schönsten Blick auf die Erde hat man tatsächlich vom Rücken der Pferde. Davon konnte ich
mich in Klokočov überzeugen, und zwar auf dem Bauernhof Františkův dvůr. Hier
widmet man sich seit mehr als fünf Jahrzehnten der Rettung der Pferderasse Schlesischer Noriker.
In dieser rauen, jedoch wunderschönen Landschaft der Region Oderské Vrchy können Sie das ganze
Jahr über Reitstunden nehmen, Kutschfahrten in einer amerikanischen Postkutsche sowie im Winter eine Schlittenfahrt unternehmen. Der Bauernhof Františkův dvůr nennt einen Reitstall sowie
eine Ziegen- und Schafzucht sein eigen. An den hiesigen zwei Teichen können kleine und große
Angler ihr Glück versuchen, wobei die Angel hier vor Ort ausgeliehen werden kann.
Der Bauernhof Jasanka in Albrechtice bei Rýmařov war schnell und einfach zu finden. Das historische Gebäude mit Ställen, einer Heu-Scheune und einer anliegenden Scheune steht
unweit der Kirche. Ein Stück dahinter ist eine Pferdeweide für die beiden Huzulen-Pferde. Diese
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Pferderasse ist äußerst interessant und Frau Tereza Bělíková kann darüber stundenlang erzählen. Die
Rasse stammt aus den Karpaten und für das Jeseníky-Gebirge ist sie ideal geeignet, da die HuzulenPferde besonders anspruchslos und pflegeleicht sind. Sie haben besonders harte Hufe, die nicht beschlagen werden müssen. Dank der geringen Körpergröße und dem ruhigen Gemüt eigenen sie sich
auch für Reit-Anfänger. Familie Bělík hat zwei Pferde, Nora und Sahir. Die temperamentvollere Stute
Nora liebt lange Ausritte, unter dem Sattel ist sie angeblich besonders zuverlässig und scheut nie.
Der Wallach Sahir ist sehr anhänglich und mag Kinder. Anfänger werden von Frau Tereza Bělíková
an der Longe sowie in der Reitbahn unterrichtet.
Auch die Ranch M in Vernířovice hat ihre Liebe zu den Huzulen-Pferden entdeckt. Ich
bin hier ausgeritten und beneide nun alle, die den Reitweg vom Jeseníky-Gebirge
bis in die Beskiden absolviert haben. Dieser führt von der Gemeinde Vernířovice nach
Nový Jičín, über Štramberská Trúba bis in die Beskiden zur Baude Slavíč nad Morávkou, wo
der Weg endet. Mit einem ortsansässigen Begleiter kann man den Weg zwischen Anfang Mai
und Ende Oktober absolvieren, wobei, wer sich den sechstätigen, 200 Kilometer langen Ausritt
nicht zutraut, kann einen kürzeren Wegabschnitt nehmen. Sie trauen sich auch den kürzeren
Wegabschnitt nicht zu? Macht nichts, in Vernířovice werden auch Anfänger unterrichtet.
Familie Orel brachte ihr erstes Pferd 2002 nach Česká Ves. Die Wahl fiel auf ein Quarter Horse.
Die Stute hieß Pretty Classy Lassy und war ein ehemaliges erfolgreiches Sportpferd. Heute
werden auf der Ranch Orel in wunderschöner Landschaft unterhalb des Bergrückens Sokolí
hřbet an die zwei Dutzend wunderschöner Pferde gehalten, viele davon aus eigener Zucht. Sie
können jederzeit hierher kommen, der Reitstall ist ganzjährig in Betrieb. Von den Mitarbeitern
der Ranch habe ich erfahren, dass die Pferde vor allem bei Kindern beliebt sind. Auf Fjord- und
Huzulen-Pferden lernen sie reiten und viele von ihnen interessieren sich auch dafür, wie die
Pferde geputzt, gesattelt und gefüttert werden. Falls Sie an einer Reitstunde auf der Ranch
interessiert sind, machen Sie am besten einen konkreten Termin im Voraus aus.
Auf der Ranch Orel
Unbedingt zeigen muss ich Ihnen aber auch den ganz in der Nähe, in Rudná pod Pradědem,
von Frau Naďa Knopová betriebenen Reitklub Amír. Zum ersten Mal sah ich Naďa im Kino,
im Film „Jeanne d´Arc”, Regisseur Luc Besson. Der Film wurde 1998 unter anderem am Stausee
Slezská Harta gedreht und Frau Naďa doubelte in einigen Filmszenen die Hauptdarstellerin Milla
Jovovich in der Rolle der Jeanne d´Arc. Sie meisterte ihre Aufgabe hinreißend, sprang auf einem
Pferd über hölzerne Pfähle mit scharfen Spitzen und führte weitere unglaubliche Kunststücke
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aus. Kein Wunder, denn sie trägt den Titel ´Vielseitigkeitsmeisterin´. Persönlich habe ich sie erst
beim Besuch des Reitklubs Amír kennen gelernt, wo sie auch Reitstunden gibt. Heute wächst
neben ihr eine weitere hervorragende Reiterin heran, ihre Tochter Viktoria, die mit ihrem Pony
Sagar im August 2011 den ersten Platz im Springen in der Kinderkategorie 8 bis 12 Jahre gewinnen konnte. Sie ist auch Republikmeisterin im Dressurreiten und zweimal im Vielseitigkeitsreiten.
Im Reitklub Amír findet man wirklich nur geübte Reiter, die überdies gern ihre Erfahrungen mit
den Besuchern teilen. Für Kinder, Erwachsene sowie erfahrene Reiter werden Ausritte in die
Umgebung sowie Reitstunden angeboten, und das immer unter der Führung von erfahrenen
Reitlehrern. Auch Hippotherapie und Ferienlager für Kinder stehen im Angebot. Selbstverständlich auch mit Pferden.
Es wird Sie vielleicht stutzig machen, dass es im Jeseníky-Gebirge so viele Reitställe und auf den
Bauernhöfen so viele Pferde gibt. Wundern Sie sich nicht, das Gebirge mit seinem hügeligen Profil
und den vielen Weiden ist wie geschaffen für Pferdezucht und -training. Hier tollten ja einst auch die
legendären Gewinner des Großen Preises von Pardubice, die Vollblüter Železník und Registana herum!
Sie haben sich noch nicht entscheiden können, ob Sie sich in den Sattel wagen? Vielleicht können Sie
die Mitglieder des Reitklubs SK Pental in Břidličná überzeugen, die sich neben der Ausbildung von jungen Pferden, der Pferdezucht und dem Stallbetrieb gerade eben auch der Ausbildung von
Reitern widmen. Es genügt anzurufen und einen Termin zu vereinbaren. Die Mädchen und Jungen, die
hierher kommen, haben meist immer ein Leckerli für die Pferde, Kamerun-Schafe sowie Wallachischen
Schafe dabei.
Wie Balsam für die Seele wirkt die Umgebung des Bauernhofs Foltis in Janov bei
Zlaté hory. Hier, auf dem abseits gelegenen Gut, wo eine 500 Meter lange Asphaltstraße
endet und auf der Weide Schafe grasen, herrscht eine idyllische Atmosphäre. Durch den Garten
fließt ein Bach und der Wald ist nur knapp 200 Meter entfernt. Angler können im nahegelegenen Teich einen Karpfen fangen und danach an der Feuerstelle im Freien zubereiten.
So lebten und arbeiteten unsere Vorfahren
Ich habe einen besonders interessanten Menschen kennen
gelernt: Milan Havlíček, den Gründer des Landwirtschaftlichen Freilichtmuseums in Rapotín. Aus einem ausgebrannten,
verlassenen und ziemlich heruntergekommenen Hof machte
er ein einzigartiges Museum. Wohin Sie auch blicken, stets
entdecken Sie etwas, das Sie wahrscheinlich noch nie gesehen
haben oder bei dem Sie nicht ahnen, wozu es gut sein könnte.
44
Viola s kolem z potahu
Landwirtschaftliches
Freilichtmuseum in Rapotín. Herr Milan
Havlíček baut und erweitert sein Areal auf
ungewöhnliche Art und Weise, die sicher
Familien und Schulklassen, aber auch erwachsene Besucher ansprechen wird. Die
bunte Museumsausstellung ist absichtlich
leicht verstaubt. Die Ausstellungsstücke
stammen ja auch vom Beginn des 17 Jh.
und man findet hier alles, was den Glanz
alter Zeiten ausmacht – von Spielzeug, über
Figuren in Lebensgröße, Musikinstrumente,
Kutschen mit sechs und acht Federn, Räder
und Automobile bis hin zur Militärtechnik.
Alle Gegenstände sind voll funktionstüchtig,
wobei die bunte Sammlung fortwährend erweitert wird. Eine besondere Rarität stellt z. B.
das Original eines Militär-Pferdewagens aus der Schlacht bei Stalingrad dar. Kein Wunder,
dass bei Herrn Havlíček auch die Produzenten von TV-Serien und Spielfilmen an die Tür
klopfen. Hier wurde unter anderem die beliebte tschechische TV-Krimiserie Četnické
humoresky aus der Zeit der Ersten Republik gedreht, deren Autoren auf solche Details,
wie Spinnweben auf den Gegenständen achteten. Das Areal, dessen Erbauer viel daran liegt,
das ländliche Aussehen, die hiesige Fauna und Flora des Jeseníky-Vorgebirges zu bewahren, wurde in das Lexikon interessanter tschechischer Sehenswürdigkeiten eingetragen. Die
Menschen aus Rapotín, die bei der Pflege des Freilichtmuseums ohne jegliche finanzielle
Unterstützung auskommen müssen, machen sich um dessen schrittweises Wachstum und
steigende Attraktivität verdient. Vor allem die kleinsten Besucher tollen gerne auf dem Kinderspielplatz mit verschiedenen Attraktionen umher. Für sie steht hier ein Zoopark mit Affen,
Straußen, Lamas, Kamelen, Eseln, Pferden, Ziegen, Eichhörnchen, Schildkröten, Kaimanen,
Geflügel und Wasservögeln sowie weiteren Vogelarten bereit. Bei der Besichtigung des
Zooparks können die Kinder Pony- oder Eselreiten. Die Erwachsenen können wiederum den
Ritt auf einem Pferd oder Kamel versuchen. Und zum Schluss der Besichtigung können Sie
eine Spezialität ausprobieren, die über einer Feuerstelle im Freien zubereitet wird. Holz und
Gabeln sind vorhanden. Das Museumsareal ist ganzjährig geöffnet, einschließlich Feiertage.
Alle Exponaten sind funktzieniert
45
Einladung in die Sonntagsschule in Stránské. Das Ehepaar Vladimíra und
Roman Křenek eröffnete in der Gemeinde Stránské bei Rýmařov eine Sonntagsschule für
traditionelles Handwerk. Obwohl der Name ein wenig in die Irre führen mag, denn die
Schule ist fast täglich für all jene geöffnet, die das Korbflechten, Stofffärben, Netze flechten, Drahten, Brot backen und das Anfertigen von Dekorationsgegenständen aus Maisblättern und anderen Naturmaterialien erlernen möchten. An den Kursen nehmen viele Schafzüchter teil, die hier in Stránské lernen, wie man die hiesige Schafsrasse, die Wallachischen
Schafe, schert und nachfolgend deren Wolle verarbeitet und färbt. Das Ehepaar Křenek
spezialisiert sich auf Erzeugnisse aus Schafwolle und führt Interessenten vor, wie Kuhmilch
verarbeitet wird und was man daraus alles herstellen kann. Wie lange die Kurse dauern?
Das ist ziemlich individuell. Es soll vorkommen, dass junge Familien nach telefonischer
Vereinbarung kommen, um hier einen Vormittag zu verbringen und dann den ganzen Tag
bleiben. Die Kinder möchten ja alle Tiere kennen lernen. Das Ehepaar hält drei Pferde, Primavera, Lux und Akrobatika, die Kuh Apolena Křesomysla, das Kalb Eveline und eine Herde
Schafe. Im Areal der Sonntagsschule findet man auch Nachbauten technischer Anlagen,
die durch Wasser angetrieben werden (Wassermühle, Hammer usw.), einen Bereich, wo
man sich abhärten kann, und viele weitere Sehenswürdigkeiten.
Klöppeln kann wirklich jeder lernen. Ich habe mich ins Atelier Drak in Liptaň
zu Hana Dubajová aufgemacht, um die Geschichte der hiesigen Klöppelspitze kennen
zu lernen. Sie ist Mitglied der Bürgervereinigung Královský stolec (Königsstuhl) in
Hrozová, die um die Rettung alter und fast
schon vergessener Traditionen in der Region
Osoblaha bemüht ist. Die Damen aus der Vereinigung haben sich im September 2005 mit
ehemaligen deutschen Einwohnern aus der
Stadt Krnov im Bayrischen Ansbach getroffen, die in der Jägerndorfer Heimatstube un46
ter anderem sehr seltene Originalstücke von Spitze aus der Region Osoblaha ausstellen.
Sie durften von Frau Helena Dengler aus Ansbach, die als letzte noch lebende Klöpplerin
vor dem Krieg die Klöppel-Schule in Osoblaha besuchte, alle Muster kopieren, die sie
noch hatte. Die Muster werden Klöppelbriefe genannt. Man kann sie z. B. im Atelier Drak
in Liptaň oder im Rahmen einer Ausstellung auf dem Schloss in Slezské Rudoltice kennen
lernen. Sie haben noch nie geklöppelt? Sie können es versuchen und einen Dekorationsgegenstand, Schmuck oder ein Accessoire klöppeln. Frau Hana ist der Meinung, dass
man die Grundkenntnisse des Klöppelns innerhalb von neun Unterrichtsstunden erlernen
kann, wobei es die Geschickteren noch früher schaffen. Sie meint, jeder kann klöppeln
lernen, man braucht nur ausreichend Geduld. Damit ein Kurs veranstaltet wird, sind mindestens drei Teilnehmer notwendig.
Gönnen Sie sich wahre Gourmeterlebnisse
Möchten Sie etwas kosten, was für die hiesige
Region wirklich typisch ist? Wie wäre es mit
Käse aus Domašov und Umgebung?
Wenn ich in die Stadt Jeseník fahre, dann hole
ich mir immer frische Kuhmilch von einem der
beiden Milchautomaten. Emil Svoboda, ein
Mitarbeiter der landwirtschaftlichen Genossenschaft Zemědělské družstvo Jeseník, füllt beide
Automaten täglich mit frischer Milch aus dem
Käse aus Domašov
Betrieb in Bukovice auf. Im Automaten, der am
Schwimmbad steht, kann man auch Schafs- und Ziegenmilchprodukte, wie z. B. den Brimsen-Käse aus
der Käserei in Domašov kaufen. Weiter finden Sie hier hervorragenden Parmesan aus der Käserei in Litovel,
der aus in der landwirtschaftlichen Genossenschaft ZD Jeseník produzierter Milch hergestellt wird. Die
Qualität wird streng überwacht. Sollte die Milch den gegebenen Normen nicht entsprechen, würde man
es dem Geschmack des Parmesans, der bis zu zwölf Monaten reift, sofort anmerken. Emil Svoboda macht
mit seinem mobilen Laden jeden Mittwoch in Zlaté Hory und jeden Freitag im Vrbno pod Pradědem halt.
Der mobile Laden ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Schafs-, Ziegen- und Kuhmilchkäse kann man auch direkt
auf dem Bauernhof in Domašov kaufen.
47
Und wie wäre es mit einem gesunden Souvenir aus dem Urlaub? Ich
denke dabei an den süßen Honig aus
dem Jeseníky-Gebirge. Es gibt hier an
die siebzig Imker, Mitglieder des Tschechischen Imkervereins mit Zweigstelle
in Jeseník, die besonders stolz auf ihren
qualitativ hochwertigen Honig sind, den
die Bienen in den hiesigen Wäldern, Gärten und Feldern sammeln. Martin Plánek,
Vorsitzender des örtlichen Imkervereins,
erhielt 2011 eine Goldmedaille und das
Zertifikat ´Tschechischer Honig´. Falls Sie ein solches gesundes Souvenir erwerben
möchten, dann fragen Sie die Einheimischen, wo Sie einen guten Imker finden. Diese
gibt es z. B. in Staré Město bei Bruntál, in Vrbno pod Pradědem und anderswo, in
fast jedem Dorf im Jeseníky-Gebirge. Gäbe es diese begeisterten Hobby-Imker nicht,
würden nicht so viele Kirschen, Äpfel und weitere Früchte, die für die Vorgebirgs- und
Gebirgsgebiete typisch sind, gedeihen. Lassen Sie sich auch hinsichtlich der Auswahl
weiterer lokaler Produkte beraten, denn hier findet man Bäckereien, Familienbetriebe,
die hausgemachte Knödel herstellen, Zuckerbäcker sowie private Fleischer und Selcher. Sie finden diese in Zlaté Hory, Světlá Hora, Staré Město bei Bruntál und weiteren
Städten und Gemeinden.
Blaues Gold aus dem Jeseníky-Gebirge. Sollten Sie in den hiesigen Wäldern in
der Heidelbeerzeit unterwegs sein (Achtung: nie in den Naturreservaten!), wird Ihnen vor
lauter blauer Schönheit das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nicht jeder mag sie pflücken, aber den Geschmack lieben alle. Wo Sie die Früchte genießen können? Beispielsweise
48
beim Heidelbeer-Schmaus! Wer könnte Heidelbeer-Knödeln, -Golatschen, -Pfannkuchen,
-Kuchen, -Rolladen, -Liwanzen, -Eisbechern, -Cocktails und weiteren Delikatessen widerstehen! Und wie wäre es mit Schweinekotelett á la Wild mit Heidelbeer-Sauce, zu dem
Sie Heidelbeer-Bier trinken. Delikatessen aus blauen Waldfrüchten werden von Köchen und
Konditormeistern in Malá Morávka, Karlov, Karlovice, Červenohorské sedlo (Rotter-BergSattel) und im Hotel Ovčárna sowie in weiteren Restaurants zubereitet.
Joghurt-Creme mit Heidelbeeren
Zutaten: 300 ml Milch, 100 g Zucker, 1 Ei, 20 g Vanillepudding-Pulver,
1 Joghurt, Vanillezucker, 300 g Heidelbeeren
Zubereitung: Das Puddingpulver und Eigelb in Milch verrühren, unter
ständigem Rühren zum Kochen bringen und kurz aufkochen. Die Creme von
der Kochplatte nehmen, unter die heiße Creme den Joghurt mischen und nach
dem Abkühlen den Eischnee, welchem Zucker und Vanillezucker beigefügt
wurden. Die Creme über die Heidelbeeren gießen, mit Heidelbeeren garnieren
und mit Zucker bestreuen.
Ein Sommer für alle Pilzesammler. Pilzesammler, das sind ganze besondere Menschen.
Sobald einer herausfindet, dass endlich Pilze wachsen und diese Information auf seiner beliebten Internetseite verlautbart, sollten Sie sehen, wie viele Autos Richtung Jeseníky-Gebirge aufbrechen! So
ist auch mein Onkel Lojzík aus Ostrava. Als er gelesen hatte, dass irgendein Zdeněk am Wochenende
im Jeseníky-Gebirge vier Körbe voller Steinpilze gefunden hatte, nahm er sofort Urlaub und machte
sich auf die Suche nach Pilzen.
Seine Kindheit hatte er in dem
kleinen Dorf Pražmo unterhalb
des Berges Lysá hora verbracht,
wo Pilze sammeln zu seiner lebenslangen Leidenschaft wurde. Er hat mir beigebracht, den
echten Steinpilz und dessen bitteren Bruder auseinanderzuhalten, die von vielen Menschen
verwechselt werden. Mit einem
solchen Pilz sind gebratene Pilze dann nur noch zum Heulen,
nicht zum Essen.
Pilzesammler verraten nur ungern ihre Lieblingsplätze. Zu fragen, wohin man im JeseníkyGebirge mit Körben aufbrechen sollte, ist also vielleicht ein wenig unangebracht. Es genügt
jedoch, an jenen Stellen anzuhalten, wo am Straßenrand Autos parken. Besonders beliebt ist
das Gebiet rund um den Bergsattel Videlské sedlo und Kóta oberhalb von Karlova Studánka,
wobei Sie auch in den niedriger gelegenen Teilen des Jeseníky-Gebirges oder in den wunderschönen Wäldern des Gebirges Nízký Jeseník fündig werden können. Lassen Sie nur bitte die
Naturreservate aus. Hier ist das Sammeln von Waldfrüchten, das Pflücken von Blumen und das
Verlassen der markierten Wege strengstens verboten.
49
Gulasch aus Jelení žleb
Zutaten: 1 kg Rindfleisch (oder
Rehfleisch), 250 g Speck, Öl, 600 g
Zwiebeln, eine kleinere Knoblauchzehe, 500 g Steinpilze, 500 g Tomaten,
Sauerrahm, Gewürze
Zubereitung: Steinpilze einweichen, das Fleisch würfeln, den Speck
anbraten, Öl dazugeben, das Fleisch
anbraten und den geschnittenen
Knoblauch und Zwiebeln dazu geben, mit Thymian würzen, salzen, pfeffern, Brühe oder Bier zugießen. Pilze, Petersilie und
Lorbeerblatt hinzugeben, dünsten und zum Schluss geschälte, geviertelte Tomaten und
in Hälften geschnittene Champignons hinzugeben, mit Sauerrahm übergießen und kurz
kochen. Je nach Geschmack salzen oder pfeffern.
Und nun sind wir auch schon am Schluss unserer Wanderung durch das Jeseníky-Gebirge
angelangt. Ich hoffe, dass Sie Orte gefunden haben, die Sie in Zukunft besuchen möchten, um
auf Entdeckungstour zu gehen, Neues zu erleben, Sport zu treiben oder um sich zu erholen.
Beim Wandern durch dieses Gebirge werden Sie bestimmt noch mehr interessante Orte finden.
Detailliertere Informationen finden Sie auf den Internetseiten www.jeseniky-rodina.
cz Ich würde mich freuen, wenn Sie an meine E-Mail-Adresse viola@jeseniky-rodina.
cz Anmerkungen und Empfehlungen richten würden, von welchen Sie glauben, dass sie auch
andere Anhänger der Schönheit der einzigartigen Natur des Jeseníky-Gebirges interessieren
könnten. Ich werde die Informationen sehr gern weiterleiten!
Ihre Viola
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