Black Box erklärt WDM (Wavelength Division Multiplexing)
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Black Box erklärt WDM (Wavelength Division Multiplexing)
Black Box erklärt WDM (Wavelength Division Multiplexing) Weil der Bedarf an Kommunikation immer grösser, die Bandbreitenanforderungen immer höher und die zu überbrückenden Distanzen länger werden, gewinnt die Glasfaser als Übertragungsmedium immer mehr an Bedeutung. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Multimode und Singlemode Glasfaser. Während die Multimode Faser vor allem für kürzere Strecken innerhalb von Gebäuden genutzt wird, können mit Singlemode grosse Strecken überbrückt werden. Entsprechende Transceiver erreichen mehr als 100 Kilometer. Der Transceiver ist dabei das Element, das aus den elektrischen Signalen optische Signale generiert. Moderne Transceiver sind in Form von GBICs oder miniGBICs (auch SFP Small Form Factor Plugable genannt) verfügbar. Abb.1: miniGBIC Leider bestand bei der Verlegung von Glasfaserleitungen oft nicht die Voraussicht, ausreichend Reservefasern zu verlegen. Daher wird die Anzahl der Fasern zunehmend knapp. Viele Unternehmen stehen heute vor der Frage, mehr Glasfaserleitungen zu verlegen oder irgendwie die Ausnutzung der gegebenen Kapazitäten besser auszunutzen. Die klassische Übertragungstechnik verwendet für eine Strecke 2 Fasern, sowohl bei Multimode als auch bei Singlemode. Eine Faser wird für das Senden von A nach B (TX), eine Faser für das Empfangen (RX für A, Senden-TX von B nach A) verwendet. Je nach Übertragung wird eine bestimmte Wellenlänge genutzt, allerdings für beide Strecken dieselbe. 100BaseFX, der Standard zur Übertragung von Fast Ethernet auf MultimodeGlasfaser, verwendet z.B. eine Wellenlänge von 1300nm. 1000BaseSX, der Standard für Gigabit Ethernet auf Multimode-Glasfaser, nutzt 850nm. Jede Wellenlänge hat ihre physikalischen Vor- und Nachteile, ist also besser für die eine oder andere Technik geeignet. Manche Wellenlängen können gar nicht verwendet werden, da eine Glasfaserleitung kein durchgängig verwendbares Spektrum zur Datenübertragung aufweist. Speziell im Bereich von um die 1400nm bestehen Defizite, da sich bei der Produktion der Glasfaser Wasser in der Faser ablagert. Dies führt zu inakzeptabler Dämpfung in diesem Wellenlängenbereich. Den Begriff der Dämpfung wird Ihnen Black Box in der nächsten Ausgabe von Black Box erklärt darlegen. © Black Box Deutschland GmbH 85399 Hallbergmoos www.black-box.de Tel: 0811/5541-110 Fax: 0811/5541-499 E-Mail: [email protected] Seite 1 / 6 Abb.2: Standard Glasfaserausführungen für die Ethernetstandards/Entfernungen Geschwindigkeit 10 Mbit 10 Mbit 10 Mbit Faser Multimode 50/125 Multimode 62,5/125 Singlemode 9/125 Wellenlänge 850nm 850nm 1310nm Standard 10BaseFL 10BaseFL Distanz 2-5 km* 2-5 km > 5 km 100 Mbit 100 Mbit 100 Mbit Multimode 50/125 Multimode 62,5/125 Singlemode 9/125 1300nm 1300nm 1310nm** 100BaseFX 100BaseFX 2 km 2 km > 2 km 1000 Mbit 1000 Mbit 1000 Mbit 1000 Mbit Multimode 50/125 Multimode 62,5/125 Singlemode 9/125 Singlemode 9/125 850nm 850nm 1310nm 1550nm 1000BaseSX 1000BaseSX 1000BaseLX 1000BaseZX 550 m 220 m 5 km*** > 5 km * Herstellerabhängig, Black Box Medienkonverter i.d.R. bis 5km ** Manche Geräte verwenden 1550nm für höhere Distanzen *** Laut IEEE Norm, Black Box Medienkonverter können höhere Distanzen Es mag manchen verwirren, dass für die WDM-Technik noch verschiedenste andere Bezeichnungen und Abkürzungen verwendet werden. Egal ob von Single Strand Fiber (SSF) oder Einfaseroptik die Rede ist, gemeint ist immer das, was wir Ihnen hier unter WDM vorstellen. Die WDM-Technik bietet nun eine Alternative zur Verlegung neuer zusätzlicher Glasfaserleitungen. Anstatt zwei Fasern auf gleicher Wellenlänge für die Strecke zu nutzen (eine Faser von A nach B und die zweite Faser B nach A), verwendet diese Technik nur eine Faser mit zwei unterschiedlichen Wellenlängen. Diese Wellenlängen werden so gewählt, dass sich das Licht in der Faser nicht gegenseitig beeinflusst und damit in den Transceivern wieder getrennt werden kann. Als Standard hat sich die Verwendung der Wellenlängen 1310nm in die eine Richtung und 1550nm in die andere Richtung auf einer Faser durchgesetzt. WDM-Transceiver senden daher entweder auf der einen oder anderen Wellenlänge. Abb.3: Funktionsweise eines WDM-Transceiverpaars © Black Box Deutschland GmbH 85399 Hallbergmoos www.black-box.de Tel: 0811/5541-110 Fax: 0811/5541-499 E-Mail: [email protected] Seite 2 / 6 Beim Kauf eines WDM-Medienkonverters oder Transceivers (sog. SFP oder miniGBIC) ist daher darauf zu achten, passende Pärchen zu verwenden. Typischerweise ist bei WDM Transceivern und damit aufgebauten Medienkonvertern, eine Angabe ähnlich „1310TX/1550RX“ (Senden auf 1310nm und Empfangen auf 1550nm) oder „1550TX/1310RX“ (Senden auf 1550nm und Empfangen auf 1310nm) zu finden. Für eine funktionierende WDM-Strecke benötigen Sie je einmal „1310TX/1550RX“ und einmal „1550TX/1310RX“. Neueste WDM-Techniken gehen noch weiter. Die ITU (International Telecommunication Union) hat ein Raster von Wellenlängen im Abstand von 20nm herausgegeben. Demzufolge können acht verschiedene Wellenlängen auf einer Faser verwendet werden. Damit ist es möglich, vier vollwertige Senden und Empfangen Datenpfade (z.B. Fast Ethernet) auf einer Faser zu betreiben. Die Datenpfade sind dabei von einander getrennt, so dass kein Datenverkehr von einem Pfad auf den anderen möglich ist. Die Technik, auf Standard-Glasfaserleitungen mehrere Datenpfade mit 20nm Abstand zu übertragen, wird mit dem Fachbegriff CWDM (Coarse Wavelength Division Multiplex) bezeichnet. Im Gegensatz dazu existiert auch das aufwendigere DWDM (Dense Wavelength Division Multiplex) Verfahren. Hier ist der Abstand der einzelnen Signale sehr viel enger und ermöglicht es heute, einige hundert Signale parallel zu übertragen. Für DWDM werden in die Transceiver spezielle hochwertige Laser eingebaut, die höhere Bandbreiten und grössere Reichweiten ermöglichen. Diese aufwendige und teure Technik kommt vor allem bei interkontinentalen Verbindungen zum Einsatz. Standard Transceiver im miniGBIC (SFP) Format wie sie auch in BLACK BOX Switchen und Medienkonvertern zum Einsatz kommen, arbeiten nach CWDM. Abb4: WDM Medienkonverter © Bis vor kurzem war die WDM-Technik nur für Singlemode Fasern realisierbar. Neueste Transceiver ermöglichen nun auch WDM für Multimode. Black Box wird ab September 2006 Medienkonverter von 10/100BaseTX auf Multimode Einfaseroptik auf den Markt bringen. Der LMC7030A ist dabei der Medienwandler für die eine Seite (1310TX/1550RX) und der LMC7031A für die andere Seite (1550TX/1310RX). Diese Geräte sind im Design gehalten wie viele andere Black Box Medienkonverter mit internem Netzteil (siehe Abbildung 4=auch Bild). Der Glasfaseranschluss erfolgt jeweils über einen Simplex-SC. Varianten für 19“ Einbau oder Hutschiene sind in modularer Form ebenfalls ab September verfügbar. Black Box Deutschland GmbH 85399 Hallbergmoos www.black-box.de Tel: 0811/5541-110 Fax: 0811/5541-499 E-Mail: [email protected] Seite 3 / 6 WDM Transceiver ermöglichen es Ihrem Netzwerk, weiter zu wachsen ohne neue Glasfaserkabel verlegen zu müssen. WDM Transceiver ermöglichen Ihnen aber auch zusätzliche Redundanzen oder mehr Bandbreite. Praxisbeispiel: Nehmen Sie ein Netzwerk, wie wir es heute in vielen Unternehmen sehen: Die Glasfaserverbindung zwischen Verwaltung und Vertrieb sowie die Glasfaserverbindung zwischen Verwaltung und Produktion verlaufen jeweils mit einer Bandbreite von 1 Gigabit/s. Eine Redundanz ist nicht gegeben. Produktion LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Zwei Singlemode Glasfasern vom Verwaltungsgebäude zur Produktion 1 Gigabit Bandbreite Vertrieb LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Zwei Singlemode Glasfasern vom Verwaltungsgebäude zum Vertrieb Verwaltung LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Abb5: Unternehmensnetzwerk vorher Bandbreite zwischen den Gebäuden: 1 Gigabit Keine Redundanz -> Hochverfügbarkeit nicht gegeben © Black Box Deutschland GmbH 85399 Hallbergmoos www.black-box.de Tel: 0811/5541-110 Fax: 0811/5541-499 E-Mail: [email protected] Seite 4 / 6 Durch den Einsatz von WDM miniGBICs können Sie die zwei Glasfasern zur Vergrösserung der Bandbreite verwenden. Jeder Switch erhält hierzu ein miniGBIC: LBG200C-BIDI1 und ein miniGBIC LBG200C-BIDI2. Zum Zusammenschluss der Switches wird nun jeweils ein LBG200C-BIDI1 mit einem LBG200C-BIDI2 auf einer Faser verbunden. Die Bandbreite hat sich somit auf 2 Gigabit/s verdoppelt. Abb6: Vereinfachte Darstellung einer WDM-Verbindung zwischen zwei Switches Neben der Verdoppelung der Bandbreite können Sie auch die Sicherheit Ihres Netzwerkes erhöhen. Fällt nun eine der beiden Fasern aus, bleibt die Netzwerkverbindung im Gegensatz zur herkömmlichen Technik bestehen. Produktion LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Zwei Singlemode Glasfasern vom Verwaltungsgebäude zur Produktion Auf jeder Faser 1 Gigabit -> insgesamt 2 Gigabit Bandbreite Vertrieb LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Zwei Singlemode Glasfasern vom Verwaltungsgebäude zum Vertrieb Verwaltung LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Abb7: Unternehmen nachher, Bandbreite zwischen den Gebäuden: 2 Gigabit © Black Box Deutschland GmbH 85399 Hallbergmoos www.black-box.de Tel: 0811/5541-110 Fax: 0811/5541-499 E-Mail: [email protected] Seite 5 / 6 Produktion LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Zwei Singlemode Glasfasern vom Verwaltungsgebäude zur Produktion Vertrieb LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Zwei Singlemode Glasfasern vom Verwaltungsgebäude zum Vertrieb Verwaltung LBG5803 Layer III 10/100/1000 SNMP Switch mit 4 miniGBIC Slots Abb8: Durchgepatchte Verbindung zur Herstellung des Netzwerkringes Weiterer Vorteil der WDM-Verbindung: Erhöhte Redundanz für hochverfügbaren Netzwerkzugriff Auch der Aufbau von redundanten Ringen ist möglich. Bitte beachten Sie, dass Ihre Netzwerkhardware solche Topologien unterstützen. Der LBG5803AE unterstützt solche Netzwerkstrukturen, die Ihnen sehr viel Ausfallsicherheit bieten. Michael Wüst Produktmanager Europa, Netzwerke Black Box Deutschland GmbH © Black Box Deutschland GmbH 85399 Hallbergmoos www.black-box.de Tel: 0811/5541-110 Fax: 0811/5541-499 E-Mail: [email protected] Seite 6 / 6