aus der ersten Auflage bei, für M. spicata var. ß. Ion gif o lia

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aus der ersten Auflage bei, für M. spicata var. ß. Ion gif o lia
aus der ersten Auflage bei, für M. s p i c a t a v a r . ß. I o n g i f o l i a gebraucht
er aber in der zweiten Auflage den Art-Namen M. s i l v e s t r i s . — Die
kurze Diagnose, welche Linné für M. s i l v e s t r i s a. a. 0 . gibt, passt
auf eine ganze Reihe von M e n t h a - A r t e n , und es ist aus ihr durchaus
nicht zu ersehen, welche derselben er mit obigen Namen gemeint hat.
Die Angabe, dass M. s i l v e s t r i s „in Dania, Germania, Anglia, Gaina"
vorkomme, ist so unbestimmt, dass sich auf Grund derselben gleichfalls
nichts feststellen lässt. Mit der von Linne citirten Phrase des Bauinn
„ Mentha silvestris folio longiore" ist wohl auch eine ganze. Reihe von
ähnlichen Arten gemeint. — Wenn daher der Name M. s i l v e s t r i s
Linne von späteren Phytographen auf ein einzelnes Glied dieser Reihe in
Anwendung gebracht wurde, so geschah das jedenfalls nur ganz willkür­
lich, und es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass mehrere der von
späteren Autoren als „ M e n t h a s i l v e s t r i s Linné" aufgeführten Münzen
von Linné selbst, wenn er sie gekannt hätte, als nicht in den Rahmen
seiner M. s i l v e s t r i s gehörig bezeichnet worden wären.
Uebrigens hat der Name M. s i l v e s t r i s Linné ohnedies zu entfallen.
— Im Jahre 1 7 6 3 , also ein Jahr vor der Publication der zweiten Auflage
der Species plant. (1863) hat nämlich bereits Hudson in der Flora
Anglica p. 2 2 1 . die drei von Linné m der ersten Auflage der Spec. plant,
als Varietäten aufgeführten Münzen als Arten aufgestellt und zwar speciell
die M. s p i c a t a v a r ß. l o n g i f o l i a Linné Spec. plant, ed. I. als M. l o n g i f o l i a , und es ist daher dieser Name auch unbedingt voranzusetzen und
ihm M. s i l v e s t r i s Linné Sp. pl. ed. II. (18ß3) = M. s p i c a t a var. ß.
l o n g i f o l i a Linné Spec. plant, ed. I. als Synonym und mit der Reserve
„zum Theile" beizufügen. Während nämlich, wie schon oben bemerkt,
mit Sicherheit nicht ermittelt werden kann, auf welches Glied aus der
Reihe von Arten mit ährenförmigem Blüthenstand und sitzenden, ver­
längerten, filzigen Blättern der Name s i l v e s t r i s angewendet werden soll,
ist der Bahmen für M. l o n g i f o l i a Hudson viel enger gezogen und es
kann nicht weiter in Frage kommen, dass mit dem Namen M. l o n g i f o l i a
Hudson die in England häufige, durch die obigen Merkmale charakterisirte
, Horse — mint" gemeint war, welche in Smith English Botany t. 686
abgebildet und auf dem der Tafel beigegebenen Blatte auch gut beschrieben
ist. —Diese englische M e n t h a ist aber nichts Anderes als M. n e m o r o s a
Willd. Spec. plant. III. p. 75. ( 1 8 0 0 ) = M. s i l v e s t r i s Flora Danica
t. 4 8 4 . , eine Pflanze, deren Verbreitungsbezirk nur mehr in einen
kleinen Theil Oesterreich-Ungarns übergreift und von welcher die drei
hier unter Nr. 640, 6 4 1 , 642 ausgegebenen, ganz allgemein auch durch
sitzende, verlängerte, filzige Blätter charakterisirten M e n t h a - A r t e n :
M. c a n d i c a n s Crantz, M. a l p i g e n a A. Kerner und M. s e r i a t a A. Kerner
in zahlreichen Merkmalen, die durchaus nicht die directe Folge äusserer
Einflüsse des Standortes sind, abweichen.