jede unglückliche beziehung ist unglücklich auf ihre
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jede unglückliche beziehung ist unglücklich auf ihre
JEDE UNGLÜCKLICHE BEZIEHUNG IST UNGLÜCKLICH AUF IHRE WEISE ... LEV TOLSTOI UND ANNA KARENINA ANNA KARENINA –„Sie ist mir zuwider (...) aber sprecht nicht schlecht über sie, oder wenn, dann mit ménagement, immerhin ist sie adoptiert.“ 1 Wer ist der Mann, der so voller Abscheu über eine Frau spricht, die weltberühmt werden sollte, eine Heldin, die im kollektiven kulturellen Gedächtnis so deutlich eingezeichnet zu sein scheint, dass selbst jene, die kaum etwas von diesem Roman wissen, Anna Karenina zu kennen glauben. Wer ist der Autor, der so geringschätzig über einen Roman spricht, der heute zu den literarischen Emblemen Russlands, zu den bedeutenden Romanen der Weltliteratur gerechnet wird. Ein Werk, das seit seinem Erscheinen 1878 in immer neuen Auflagen gedruckt wird, von verschiedenen Regisseuren verfilmt 2, als Ballett mehrfach choreografiert 3, vielfach vertont 4, in Theaterstücken dramatisiert, und immer wieder aufs Neue übersetzt wird. Allein 8 Übertragungen ins Deutsche lassen sich auf den ersten Blick zählen. 5 Die aktuelle deutsche Übersetzung stammt von Rosemarie Tietze und ist 2009 im Hanser Verlag erschienen. ABER ZURÜCK ZUR FRAGE, WER IST DER MANN HINTER DEM ROMAN. Fraglos ‐ der russische Autor Tolstoi ist ein allgemeiner Begriff, sein Leben galt den Zeitgenossen als ein durch seine Lehre begründetes Allgemeingut. Er selbst wurde – wie Stefan Zweig bemerkte – „zum bestdokumentierten Menschen der Neuzeit.“ Im Inventar der Weltliteratur nehmen seine Werke einen ausgezeichneten Platz ein und seine Biografie ist als eine meist eher diffuse Idee von einem reformpädagogisch aktiven, literarisch unverzichtbaren Autor präsent. 6 Die meisten werden ihn mit dem bereits verblichenen Portrait eines scheinbar typisch bäuerlichen Russen des 19. Jahrhundert in Verbindung bringen: ein rustikaler, vollbärtiger Mensch, der im nächsten Moment zur Sense greifen oder aufs Pferd springen wird. Das Bild, das denen von seiner Frau Sofja Tolstaija gemachten Fotografien zum Verwechseln ähnlich 1 Diese und andere Tolstoi‐Kommentare werden zitiert nach den Übersetzungen von Prof. Dr. Grob, die er für die Tolstoi‐Ausstellung des Museums Strauhof, Zürich (22.09.‐27.11.2010) eigens anfertigte 2 Unter den Verfilmungen fällt insbesondere jene von Alexander Sarchi, Russland 2004 auf: „Alexander Sarchi schuf einen sowohl opulenten als auch authentischen Film mit exzellenten Darstellern, dem es nicht an der nötigen Dosis russischer Schwermut fehlt.“ Besprechung www.buch.ch 3 Seine glanzvolle Uraufführung erlebte das Ballett „Anna Karenina“ am Moskauer Bolschoi‐Theater im Jahr 1972. Die Balletmusik komponierte Rodion Shchedrin 4 Viele prominente und etliche heute eher unbekannte Komponisten und Musiker beschäftigten sich mit dem Stoff: David Carlson (New Orleans, 2007), Cikker‐Musik (Prag, 1962), Otakar Ostricil (Brünn, 1934) Franco Olfano (1904). Leos Janaceks Anläufe zu einer Anna Karenina‐Vertonung für die Bühne führten zu keinem Ergebnis. Stattdessen vertont er die Kreutzersonate. 1936 reüssiert Jenö Hubay an der Wiener Staatsoper mit "Anna Karenina", seiner am häufigsten gespielten Oper (uraufgeführt Königlichen Opernhaus Budapest, 1923). 5 Hermann Asemissen: Aufbau Verlag 2008, Berlin; Gisela Drohla: Insel Verlag 2008, Frankfurt a. Main; Arthur Luther: Diogenes Verlag 1984, Zürich; Fred Ottow: Deutscher Taschenbuch Verlag, München; Patmos 2007, Mannheim; Hermann Röhl: Anaconda Verlag 2010, Köln; Fischer 2009, Frankfurt a. Main; Rosemarie Tietze: Carl Hanser Verlag 2009, München; H. von Hoerschelmann, ältere Ausgabe der Deutschen Buchgemeinschaft GmbH, Berlin‐New York. 6 Als Referenzgrösse taugte Tolstoi gleichermassen für Pazifisten, Reformpädagogen und Sozialtheologen. 1 sieht, ist nicht falsch. 7 Als Pars pro toto taugt diese Imago von Tolstoi als einfachem Landarbeiter natürlich nicht. Das Bild stimmt und es stimmt nicht. Man könnte vielleicht auch sagen, Tolstoi ist, was er zu sein wünscht – nämlich identisch mit dem Bild, das er von sich erzeugt und im Laufe eines langen, von den Medien seiner Zeit aufgezeichneten Lebens tradiert. Zugleich ist er aber auch, was er in einem mühsamen Selbstzensierungsprozess zu überwinden sucht. Einseitige Zuschreibungen werden für das Verständnis eines an unversöhnten Widersprüchen reichen Mannes nichts herzugeben. Wie also verlief das Leben dieses Schriftstellers, dessen Biografie im Umfang und an Dramatik seinen grossen Romanen in nichts nachsteht. BIOGRAFIE Lev Tolstoi, vierter Sohn adliger Gutsbesitzer, wird im August 1828 8 in Jasnaja Poljana geboren. Sein Elternhaus, ein vermutlich Sommers wie Winters eher kühles herrschaftliches Wohnhaus im neoklassischen Stil ist stolz in die unverstellte Landschaft platziert. In 42 Zimmer sorgen mehr als 30 Bedienstete für das Wohl der Familie. Die Verhältnisse sind komfortabel. Dass Tolstoi dieses nahe der Wolga gelegene weitläufige Landgut weltberühmt machen wird, ahnt zu dieser Zeit niemand. AUSBILDUNG Früh verliert das Kind seine Eltern, die Mutter 9, als er zwei, den Vater 10, als er neun Jahr alt ist. Er wird der Obhut weiblicher Verwandter (den Schwestern seines Vaters) anvertraut, von deutschen und französischen Hauslehrern autoritär erzogen. 1844 – mit erst 16 Jahren – studiert er bereits an der Universität Kasan, zunächst orientalische Sprachen, später Jura. Tolstoi ist ehrgeizig, eitel und aus so genannt gutem Haus. Dass alles scheint ihn zu prädestinieren für eine Diplomatenlaufbahn, die dem typischen Werdegang adliger junger Männer entspräche. Dann aber verlässt er drei Jahre später nach einem mangelhaften Examen die Universität. Es wird nicht die letzte schmerzhafte Erfahrung des Scheiterns sein. In Moskau und Sankt Petersburg widmet sich der junge Mann stattdessen kurzweiligeren Dingen im Kreise adliger Taugenichtse. Glücksspiel, Alkohol, Hurerei wären die geeigneten Titel für diesen Abschnitt seiner Biografie, die in Exzessen unterzugehen droht. Wenn der spätere Autor Tolstoi die genannten Themen in seinen Romanen verhandelt, weiss er sehr genau, wovon er spricht. Zur selben Zeit aber entwirft Tolstoi einen in seiner Rigidität kaum zu übertreffenden Regelkanon, der einer Fortschreibung der Verhaltensmass‐regelungen seiner Hauslehrer gleichkommt. „Halte dich von den Frauen fern. Töte deine Begierden durch die Arbeit“, lautet eine der bis an sein Lebensende repetierten Regeln. Im Roman Anna Karenina werden uns diese und andere Maximen aus dem Ensemble Tolstoischer Zwangsvorstellungen wieder begegnen, dann allerdings literarisch durchgearbeitet und projiziert in die Grundkonflikte der Figuren. 7 Offenbar zählt Tolstoi auch zu den am häufigsten fotografierten Menschen seiner Epoche. Womöglich repräsentiert er eine der Portalfiguren, die den Beginn einer neuen Ära in der Medialisierung von Kunstschaffenden repräsentiert. 8 Die Angaben zu Tolstois biografischen Daten differieren je nach dem zu Grunde gelegten Kalender: 28. August jul./ 9. September 1828 greg. in Jasnaja Poljana bei Tula; † 7. November jul./ 20. November 1910 greg. in Astapowo. 9 Maria Nikolajewna, geb. Fürstin Wolkonskaja (1790−1830) 10 Graf Nikolaj Iljitsch Tolstoi (1794–1837) 2 ZURÜCK NACH JASNAJA POLJANA 1848 kehrte er nach Jasnaja Poljana zurück. Das elterliche Gut ist ihm nebst 300 leibeigenen Bauern und 40'000 Rubeln Barschaft als Erbe zugefallen. 11 Der junge Herr, der „mit grobem, hässlichem, bäurischem Gesicht und ebensolchen Händen und Füßen“ 12 keiner Frau gefallen kann – mindestens glaubt er das, entwirft ehrgeizige Ausbildungs‐ und Zukunftspläne, die er in der fantasierten Art allerdings nie realisieren wird. Tatsächlich verschwärmt und vertrödelte er als vornehmer Müßiggänger die nächsten Jahre, summiert Spielschulden in einer Höhe, die ihn zum Teil‐Verkauf des Guts zwingen. KRIEGSERFAHRUNG 1851 folgt Tolstoi, desorientiert und ratlos, seinem im Kaukasus stationierten Bruder und schliesst sich später selbst der Armee an. In seinem begeisterten Kommentar zu Anna Karenina sagt Nabokov, Tolstoi mache es sich und seinem Helden Wronsky leicht, als er diesen nach dramatischen Verlusterlebnissen in den Serbienkrieg schickt. Sehr treffend, was Nabokov über einen erzählökonomischen Kniff des Autors bemerkt, überdies ein probates Mittel dem Leben im Allgemeinen zu entkommen, gewissermassen eine vielfach tödlich verlaufende Art, die Flucht nach vorne anzutreten. Und Tolstoi flüchtet, aber er stirbt nicht. Nicht so und nicht jetzt. Mit enthusiastischer Begeisterung nimmt er vorerst am Krimkrieg teil, wendet sich dann aber unter dem Eindruck des realen Krieges ebenso entschieden ab und entwickelt eine vehemente Kriegskritik. Im Kaukasus reift sein Entschluss, Schriftsteller zu werden. 1856 kehrt er als Kurier nach Sankt Petersburg zurück. Ausgedehnte Europareisen in den Jahren (1857 und 1860) schliessen sich an ‐ u.a. besucht Tolstoi die Schweiz, nicht zuletzt auch Luzern, wovon entsprechende und keinesfalls schmeichelhafte Aufzeichnungen Zeugnis geben. 13 Nach Russland zurückgekehrt, gründet der Mann, der sich nun als Schriftsteller und Volkspädagoge versteht, auf seinem Landgut eine Schule für Bauernkinder, die im Ansatz moderne Lehrmethoden „antiautoritärer“ Erziehung vorwegnimmt. SZENEN EINER EHE Die 1862 geschlossene Ehe mit der 16 Jahre jüngeren Arzttochter Sofja Andrejewna Bers erweist sich als eine von radikalen Konflikten charakterisierte Lebensgemeinschaft, die die so unterschiedlich veranlagten Ehepartner in je eigenen Tagebüchern protokollieren werden. Tolstoi übrigens, verfasst in einer Art doppelter biografischer Buchführung ein Tagebuch, dass er für die Lektüre seiner Frau freigibt, und ein zweites geheimes Tagebuch, in dem er sich authentisch oder mindestens authentischer ausspricht. Zweifellos adressiert Tolstoi diese Aufzeichnungen auch an Leser/innen folgender Generationen. Die junge, auffallend hübsche Frau, die sich Tolstoi wählt, ist jung und begabt, und wie der ‚grosse Schriftsteller’ an ihrer 11 Unschwer wird man sich ein Bild vom Vermögen der Tolstois machen können, wenn man bedenkt das Lev Tolstoi eines von 5 erbberechtigten Kindern war. 12 Zitat Tolstoi 13 Tolstoi beschreibt sowohl Luzern als auch die in Karawanen herbeiströmenden Touristen in dem gleichnamigen Reisebericht von 1857 in ausgesucht ironischen Wendungen. Der Quai vor dem Hotel Schweizerhof, in dem er neben zahlreichen Engländern residiert, fällt beispielsweise dergestalt in Ungnade: „Das ist die Promenade; hier ergehen sich die Engländern in ihren praktischen und bequemen Anzügen; und sie freuen sich all ihrer Schöpfungen. Es ist ja möglich, dass diese Kais und Häuser, Linden und Engländer sich irgendwo anders ganz hübsch machen würden, jedenfalls aber nicht hier, inmitten dieser seltsam majestätischen und zugleich unbeschreiblich harmonischen und weichen Landschaft.“ Leo N. Tolstoi : Luzern. Aus dem Russ. von Alexander Eliasberg. ‐ Luzern : Stocker, 1989 S.2 3 Seite träumt und plant auch die gut ausgebildete Tochter 14 aus aufgeklärtem bürgerlichen Haus. Dennoch verzichtet sie auf die Entwicklung ihrer Anlagen. Entspringt es ihren eigenen Wünschen oder dem Diktat des in ‚Geschlechterfragen‘ repressiv‐konservativen Tolstois, dass sie ihre erste Erzählung noch vor der Hochzeit verbrennt, um so auch intellektuell ‚rein‘ in die Ehe zu gehen. Eigene literarische Ambitionen stellt Sofja Tolstoja fortan zurück und macht sich stattdessen zur Mitarbeiterin ihres Mannes, begleitet sein Werk als Ratgeberin und Diskussionspartnerin mit kritischer Aufmerksamkeit und überträgt Tolstois schwer entzifferbare, mit unzähligen Korrekturen übersäte Manuskripte in Reinschrift. Das gewaltige Epos Krieg und Frieden beispielsweise etwa sechs Mal. Tolstoi kämpft und leidet. Leidet an sich und den Verhältnissen. Positionen, die entgegen gesetzter kaum sein könnten, hier sinnliches Begehren und Lebenslust, dort moralischer Rigorismus und ein Idealismus, der sich immer wieder zur Dogmatik aufwirft, markieren die Punkte eines aussichtslosen inneren Stellungskriegs, den Tolstoi nur verlieren kann. Auch die intensive Beschäftigung mit Fragen der Landreformen und der Zukunft des russischen Volkes können den klugen Autor über seine innere Zerrissenheit nicht wirklich hinwegtäuschen. Unterdessen wächst die Familie. Sofja Tolstaja durchlebt in 30 Ehejahren 16 Schwangerschaften, 13 Kinder werden auf jenem Sofa in Jasnaja Poljana geboren, das bereits Tolstois Mutter als Gebärbett diente. (Fünf Kinder erreichen nicht das Erwachsenenalter). Auch Sofja Tolstaja kämpft und leidet. Leidet nicht zuletzt am Paarungsrigorismus und anderen Unbedingtheiten ihres Mannes, der Verhüttung grundsätzlich und angeekelt von so viel unverhohlener leiblicher Lust ablehnt. Zwischen 1862 und 1877 lebt Tolstoi als „pflügender Graf“ auf dem Landgut und kümmerte sich um dessen Verwaltung. Aus der Ferne betrachtet, scheint ein harmonisches Genrebild zu entstehen: Familienleben auf dem Lande. Tatsächlich aber handelt es sich um ein von dunklen Farben dominiertes, abgründiges Portrait, um eine von Perioden schwerer Depressionen überschattete Lebensphase. Tolstoi spricht in seinen Aufzeichnungen von einem Zustand „seelischer Epilepsie“. Und trotzdem entstehen jetzt auch die grossen Romane: Krieg und Frieden und Anna Karenina. Das binnen kurzer Zeit international berühmt werdende Werk nimmt freilich ein Thema auf, das Tolstoi bereits 1859 in einem ungleich schmaleren Roman skizziert: Liebe und Ehe stehen auch im Roman Familienglück im Zentrum eines Erzählens aus weiblicher Perspektive. Entgegen dem Titel, der nach der Lektüre nur als zynisch Desavouierung scheinen kann, scheitern die Illusionen der „lebenshungrigen“ Protagonistin in ihrer Ehe die Liebe zu leben. 15 DER SCHRIFTELLER UND SEIN WERK – DIE EHE DER ANNA K.: Im Gegensatz zum vierbändigen Roman Krieg und Frieden, an dem Tolstoi relativ zügig und ohne innere Hindernisse in den Jahren 1863‐1869 arbeitet, wird Anna Karenina zur Zerreissprobe des russischen Schriftstellers. Der Schaffensprozess an diesem 1200 Seiten umfassenden Werk ist von wiederholten schweren Krisen, von langwierigen Unterbrechungen und schliesslich sogar von mehreren Abbrüchen gekennzeichnet. Tolstoi schreibt schleppend, zögert, beginnt aufs Neue und korrigiert das Geschriebene immer und immer wieder. Allein aus den Entwürfen sind 2560 Manuskriptseiten erhalten. Bis zu 10 verschiedene Fassungen 14 Sofja Tolstajai entstammte einer bürgerlichen Familie der russischen Intellegenzija, die Wert legte auf eine gute Ausbildung der Töchter, die sie statt einer hohen Mitgift mitbrachten. Sofja T. legte 1861 an der Moskauer Universität ein Hauslehrerinnenexamen ab. 15 Lev Tolstoi: Familienglück. Roman. Aus dem Russ. von Dorothea Trottenberg. Zürich, 2004. Wie in einer ‚Preview’ auf Tolstois ‚wirkliches’ Eheleben scheitert die Beziehung zwischen der Protagonistin Masa und ihrem fast 20 Jahre älteren Ehemann an zunehmender Entfremdung. „Du hast überlegt, viel überlegt“, erwidert Masa in einem Dialog mit Sergej, „Du hast zu wenig geliebt.“ (S. 174) 4 existieren von einzelnen Teilen des Romans. Es bedarf vier vollständiger Überarbeitungen bis zur endgültigen Konzeption der Handlungslinien und der Figuren, die im weiteren Arbeitsprozess ihr Profil mehrfach und grundlegend verändern. So wandelt sich etwa die Protagonistin Anna K. erst nach und nach von einer unansehnlich dicken und unsympathischen Person in die strahlend schöne Heldin, die ihre Umgebung augenblicklich in Bann zu ziehen vermag. Umgekehrt vollzieht sich die Verhässlichung von Karenin, dem hohen Beamten und Ehemann Annas. Im Verlaufe des Schreibprozesses wandelt er sich zu dem kaltherzigen grossohrigen Paragrafen‐Fetischisten 16, der mehr Abscheu als Mitgefühl erweckt. (Nicht nur bei seiner Frau Anna, sondern desgleichen bei den Leserinnen) Dann werden erste Teile des Werks, das zunächst als Fortsetzungsroman gedacht ist, veröffentlicht. Der Verleger drängt auf raschen Anschluss. Indessen ist der weitere Verlauf des Romans dem Autor selbst noch unklar. „Mein Gott, wenn nur jemand diese Anna Karenina für mich zu Ende bringen würde“, widersetzt sich Tolstoi. „ Alles daran ist schlecht, und alles daran muss man ändern, auch das was schon geschrieben ist“ (...) „Meine Anna hängt mir zum Halse heraus. Ich plage mich mit ihr (...) Mir ist zuwider, was ich geschrieben habe, und jetzt liegen die Fahnen für das Aprilheft bei mir, und ich fürchte, ich bin nicht imstande sie zu redigieren.“ Die Publikation schleppt sich hin. Nach heftigen Konflikten mit dem Herausgeber erscheint der letzte Teil des Romans erst in der Buchfassung 1878. Die schwere Geburt einer wie es scheint unsterblichen Heldin aus dem Kopf eines beinahe verzweifelnden Autors. Etwa 30 Jahre später, gesteht der Mann, der Anna Karenina und mit ihr ein über die Epochen virulentes Frauenbild erschuf: „Ich werde die Wahrheit über die Frauen erst sagen, wenn ich schon mit einem Fuss im Grabe stehe. Dann werde ich sie sagen, in meinen Sarg springen und den Deckel zuschlagen.“ Ganz so triumphal gestaltete sich der letzte Auftritt Tolstois freilich nicht. Und seine Wahrheit über die Frauen gesteht er auch nicht erst in dem zuvor so keck ausfantasierten Finale. Im Gegenteil – Tolstoi spricht ausdauernd über die Frauen und schreibt den prominenten und den weniger prominenten Frauenfiguren seines literarischen Werks oppositionelle Wahrheiten in Form von radikalen Idealisierungen und Entwertungen zu. Über das Verhältnis Tolstois zu den Frauen im allgemeinen und zu der gehassten Heldin Anna Karenina im Besonderen liesse sich wohl noch einiges sagen … ZU DEN VIELSCHICHTIGEN HINTERGRÜNDEN DES ROMANS NUR NOCH SOVIEL: Flaubert schockierte mit einem für seine Zeitgenossen befremdlichen Eingeständnis: Madame Bovary – c’est moi. Tolstoi sagt nichts dergleichen. Nichts über sich, nichts über seine mit allen Konventionen brechende Heldin, über die er allenfalls zu berichten weiss, was ihm im allgemeinen zu den Personen seiner Romane einfällt, nämlich, dass sie sich selbstständig machten, dem Autor quasi entwischten, und ein eigenes Leben zu führen begännen. Keine sehr originelle Bemerkung, nebenbei bemerkt. Viele Autoren/innen sprechen in dieser Weise von ihren quasi magisch animierten Figuren, die ein vom Autor unkontrollierbares Eigenleben entwickeln. Was oder wer aber unkontrollierbar ist, entzieht sich auch der Verantwortung. Autoren haften nicht für ihre Figuren. Oder? Bei so viel Eigenständigkeit wundert es jedenfalls kaum, dass – wie Nabokov in seinen Überlegungen zu Tolstoi erwähnt – „ältere Russen beim abendlichen Tee von Tolstois 16 Anna Karenina hat sich in den gut aussehenden Wronsky verliebt. Als sie hierauf Karenin begenet, sind es gerade die Ohren , die ihr als besonders entstellendes physisches Merkmal auffallen. 5 Gestalten wie von Menschen sprechen, die wirklich existieren, die ihren Bekannten ähnlich sind. Menschen, die sie so deutlich vor sich sehen, als hätten sie bei jenem Ball selbst mit Kitty, Anna oder Natascha getanzt, oder in Oblonskis Lieblingsrestaurant mit ihm gespeist.“ 17 Tolstoi jedenfalls identifiziert sich nicht mit Anna K. – und dennoch – so wie sich der Autor in der Figur des rechtschaffenen Skeptikers Lewin ein über die meisten Zweifel erhabenes Alter Ego schafft, so spiegelt er einen bedeutenden Selbst‐Anteil bewusst oder unbewusst auch in der schillernd schönen, um Tugend ringenden, dem Begehren nach einer grossen sinnlichen Liebe erliegenden Anna. Lewin aber lebt, überlebt seine destruktiven Zweifel und die ohne Unterlass und ohne Erbarmen geführten inneren Diskussionen um existenzielle Themen. Anna Karenina aber, die um der Lieben willen, in ein neues, schwer erkämpftes Leben aufbrechen wollte, stirbt. Nur, wer entwirft diesen Tod – und was könnte er uns sagen, ausser dass eine Liebe wie diese zwingend an den Verhältnissen scheitern muss? Der Roman jedenfalls, den sich Tolstoi in dem angedeuteten qualvollen Prozess abringt, ist ein Meisterstück. Zu Recht verteidigt er später die literarische Konstruktion in einer brieflich geführten Kontroverse um Anna Karenina so: „Ich bin stolz auf die Architektur – die Enden sind so zusammengefügt, dass man den Knoten nicht sehen kann. Und darum habe ich mich auch am meisten bemüht. Die Verbindung des Aufbaus liegt nicht in der Fabel (...) sondern in einer inneren Verbindung.“ (27.1.1878) Und eben diese Architektur – die raffinierte Bauweise des Romans, in dem die Schicksale von drei ausserordentlich lebendig wirkenden Paaren (Dolly & Stiwa, Kitty & Lewin, Anna & Karenin bzw. Anna & Wronsky) in aufschlussreichen Parallelen, Entsprechungen, Gegenüberstellungen und Verschiebungen entwickelt werden, macht viel von der die Epochen überdauernde Faszination des Romans aus. Mindestens eben soviel jedenfalls wie das uns vorgeführte Leben der Figuren. DIE EHE DER ANNA K. „Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise.“ Mit diesem vielfach zitierten Satz, der den 8‐teiligen Roman ebenso gut beschliessen wie einleiten könnte, hebt Tolstoi an, um sodann auf 1200 Seiten die Geschichte eines Ehebruchs, die Chronik von drei, mit einander verbundenen Familien, und nichts weniger als das Porträt der russischen Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert zu entwickeln. Im Mittelpunkt des komplexen Geschehens steht Anna Karenina. Mit ihr, deren scheinbar unausweichlicher Untergang durch das Todes‐Motiv am Bahnhof früh vorweg genommen wird – bei ihrer Ankunft in Moskau stürzt ein Arbeiter auf die Gleise und stirbt ‐, sind alle anderen Figuren in irgendeiner Weise assoziiert. Gewiss überstrahlt sie die übrigen Figuren, die doch alle wiederum zu ihrer Charakterisierung beitragen. Aber auch im über diesen Roman hinaus weisenden literarischen Kontext nimmt die tragisch endende Dame eine Sonderposition ein. Im Ensemble prominenter Ehebrecherinnen, zu denen auch Flauberts zeitlich verwandte Madame Bovary und Fontanes Effie Briest gehören, provoziert Tolstois bemerkenswert schöne und kluge Heldin womöglich die stärksten Emotionen. 18 Anna Karenina, mit einem hohen Beamten verheiratet, Mutter eines achtjährigen Sohnes, verfügt über vieles, was Frauen ihrer Epoche glücklich machen sollte: Wohlstand, Sicherheit, Ansehen – und sie verliert alles. 17 Vladimir Nabokov: Die Kunst des Lesens. Meisterwerke der russischen Literatur. Frankfurt a.M., 1984, S. 206 Sterben müssen all diese untreuen Heldinnen, gerade so als sähen ihre Autoren keine mögliche Alternative oder machten sich in letzter literarischer Instanz doch noch zu Vollstreckern einer Gesellschaftskonformität, die sie in ihren Romanen anonsten doch grundsätzlich in Frage stellen oder sogar verwerfen. 18 6 Denn Anna K. begegnet Wronsky, einem jungen, temperamentvollen und attraktiven Offizier. Schlimmer noch, sie verliebt sich in einen Mann, der Abenteuer und Leidenschaft zu verkörpern scheint, und ihr Leben gerät augenblicklich aus der Balance. DAS PANORAMABILD Der Roman Anna Karenina ist was er ist: ein detailreiche, auf mehreren Ebenen sich verzweigender Liebesroman, das Drama einer aus beinahe allen Gebundenheiten ausbrechenden Frau, die an der Unbedingtheit ihrer Gefühle ebenso scheitert wie an der Unnachgiebigkeit ihrer Umwelt – und er ist wie viele grosse Romane dieses Genres zugleich mehr. Dem Systemkritiker Tolstoi gelingt mit diesem Roman zugleich das subtil ausgemalte Panoramabild einer Übergangsepoche und die feinstoffliche Porträtierung von Menschen zwischen Tradition und Moderne, Glaube und Skepsis, alter Ordnung und Utopie. Nicht von ungefähr gilt Anna Karenina als einer der bedeutendsten russischen Gesellschaftsromane. "1200 Seiten, die sich lesen wie Butter, doch der Leser sei gewarnt: Neben diesem Roman verblassen alle anderen, denn mit "Anna Karenina" hat Tolstoi eigentlich alles gesagt", meint die Literaturkritikerin Johanna Adorján. Vor dem Hintergrund der Biografie ist dieses Fazit ungewollt mehrdeutig. Tatsächlich hat der Autor im literarischen Sinn fast alles gesagt. Mit Anna Karenina ist sein literarisches Opus nahezu vollendet. Nach einer krisenhaften schriftstellerisch‐schöpferischen Krise folgt erst 1889 , mehr als ein Jahrzehnt später, mit der bedeutenden Kreutzersonate die Ich‐Erzählung bzw. der Bekenntnis‐Monolog eines Mannes (Posdnyschew), der auf einer langen nächtlichen Bahnreise den Mord an seiner vermeintlich untreuen Frau ausbreitet. Genau genommen handelt es sich um Tolstois vernichtende Konklusion einer sein gesamtes Erwachsenenleben beherrschenden Diskussion. Die auch zu seiner Zeit kursierenden, nicht zuletzt durch die Literatur immer wieder erneuerten Ideale der romantischen Liebe werden ebenso versenkt wie die erotisch‐sinnlichen Fantasien, die den Autor so beharrlich beschäftigten, und immer wieder scheint sich der Tod der Protagonistinnen dem Autor förmlich aufzudrängen. In der Kreutzersonate, diesem Psychogramm einer zerrütteten Ehe 19 schimmern die biografischen Rückverweise unentwegt durch den überdeterminierten Text, der alte, vielfach bearbeitete Themen fortschreibt. Offenkundig ist etwa die Problematik sinnlich‐intimer Liebesweisen, die von Posdnyschew wie von Tolstoi selbst zwar praktiziert, hernach aber angewidert als „tierische Leidenschaft“ zurückgewiesen werden. Und wie in Tolstoi Ehe markiert auch in der Beziehung des Protagonisten zu seiner Frau das Ende der ‚Gebärphase‘ zugleich Klimax und Finale einer auf ‚natürlicher‘ Vermehrung insistierenden Paarungs‐ Beziehung. Die Erzählung, die später andere Künstler und Schriftsteller/innen zu einer Bearbeitung des Stoffes inspirieren wird 20 , animiert auch Sofja Tolstaja, die lange durchgehaltene künstlerische Abstinenz aufzugeben. Die Erzählung Eine Frage der Schuld ist ihre Form, in einem mehr als drei Jahrzehnte währenden Rosenkrieg mit Tolstoi, die scharfgeschliffenen Klingen zu kreuzen. In der Auseinandersetzung mit ihm und der Kreutzersonate notiert sie am 12. Februar 1891, dass die Erzählung gegen sie gerichtet sei: „Sie hat mich vor den Augen der ganzen Welt 19 Eine Liebe, die auf der „Übereinstimmung der Ideale, auf geistiger Verwandtschaft“ beruhe, existiere nicht, so Posdnyschew, alle Aspekte der Liebe seien blosser Ausdruck einer unheilbringenden Sexualität, die geradezu zwangsläufig zu Ehebruch und Gewalttat führen müsse. Erst nach dem Mord, erkennt der Protagonist seine Frau als menschliches Wesen an. Nicht den Mord allerdings bereut er, sondern den Umstand der verheiratung. 20 Die Erzählung Tolstois reagiert auf Beethovens Violinsonate Nr. 9. Leo Janacek seinerseits antwortet 1923 mit dem gleichnamigen Streichquartett . Zwischen 1914 und 2007 entstehen mindestens 6 Verfilmungen. Virtuos nimmt die niederländische Autorin Margriet de Moor das Thema im Roman Die Kreutzersonate wieder auf. 7 gedemütigt und den letzten Rest von Liebe zwischen uns zunichte gemacht.“ 21 Ihre Antwort, die durch Wut und Kränkung motivierte Erzählung, die „von der fatalen Entfremdung zwischen Eheleuten“ handelt, wird allerdings erst 75 nach ihrem Tod (1919) in ihrem Nachlass gefunden „Im Gegensatz zur frauen‐ und lustfeindlichen Kreutzersonate Tolstois, als dessen Gegenstück Tolstajas kleiner Roman angelegt ist, erfahren hier beide Seiten Gerechtigkeit.“ 22 Der Rest scheint Schweigen zu sein. Mindestens in literarisch‐künstlerischer Hinsicht. Der Mann, den wir eingangs dieser Ausführung als rustikalen Menschen im Kasak kennen gelernt haben, begreift Lebenssinn und Existenzberechtigung nun tatsächlich ausschliesslich im Dasein als einfacher Bauer. Den Künstler Tolstoi hat er wirksam verdrängt oder endgültig verabschiedet. Schreibend konzentriert er sich nunmehr auf Mahnrufe, Bekenntnisse und Tendenzliteratur im Sinne seiner schon geschilderten neuen Anschauungen. Kommenden Generationen wird er jedoch wie schon den Schriftstellern seiner Generation insbesondere als ein übergrosser, auf lange Zeiten Massstäbe setzender Erzähler erscheinen. 23 Manche nennen seine Kunst unerreicht. Der Literaturkritiker Andreas Isenschmidt formuliert in Hinblick auf die neue Übersetzung von Krieg und Frieden (Barbara Conrad) ein ultimatives Qualitätsurteil: „Krieg und Frieden zählt zu den vier oder fünf Romanen, die über den besten Büchern nochmals in einem Sonderhimmel von Lebensbüchern schweben. Man kann diese Bücher leicht daran erkennen, dass man sie, am Ende angelangt, sogleich noch einmal und dann immer wieder lesen möchte. Jede Lektüre macht sie nur tiefer und reicher.“ 24 DIE LETZTEN JAHRE Die letzten Ehe‐Jahre bis zu Tolstois Tod 1910 sind überschattet vom gnadenlosen Streit über die richtige Lebensweise und den Umgang mit dem Tolstoischen Vermögen. Während der von einseitigen Ratgebern umstellte Tolstoi das gesamte Vermögen, u.a. die Rechte an seinen Werken, dem russischen Volk vermachen will, versucht Sofja, das Wohl ihrer Familie und die Früchte der eigenen Arbeit zu sichern. Das Paar entzweit sich zusehends. Darüber hinaus distanziert sich der längst weltberühmte Autor aber auch von den Romanen (Krieg und Frieden, Anna Karnenia), die seinen Ruf und seinen Ruhm einst begründet hatten. Im Zentrum steht seine Lehre des einfachen Lebens, den ihm zugedachten Nobelpreis lehnte Tolstoi folgerichtig ab. Nach schweren Auseinandersetzungen mit seiner Frau Sofja verlässt der Zweiundachtzigjährige in Begleitung seines Arztes und seiner jüngsten Tochter den Familiensitz im Herbst 1910. Sein Ziel, Konstantinopel, genauer die dortigen Klöster, wird er nicht mehr erreichen. Die fluchtartige Reise endet an einem kleinen Bahnhof in der Provinz, wo der grosse russische Schriftsteller – belauscht von sensationssüchtigen Journalisten, beobachtet vom Auge der Weltöffentlichkeit am 20. November 1910 – an einer Lungenentzündung stirbt. 25 21 Sofja Andrejewna Tolstaja: Tagebücher. Aus dem Russ. von Johanna Renate Döring‐Smirnov und Rosemarie Tietze. 2 Bd: Königstein/Ts. : Athenäum‐Verl., 1982‐1983 22 Beide Zitate vgl. Klappentext der Manesse‐Ausgabe des Romans Eine Frage der Schuld von Sofja Tolstaja. Zürich, 2008 23 Exemplarisch für viele andere ist das Zitat von Anatole France, der über Tolstoi sagte, er habe die Literatur noch dort verherrlich, wo er sie verdammen wollte: „Die Kunst ist in ihm, in jeder Faser seines Fleisches, in jedem Tropfen seines Blutes.“ zit. nach Tagesanzeiger, 20.11.2010 24 NZZ am Sonntag, 7.11.2010 25 „Am 12. November 1910 konnte man in den Zeitungen aller Kontinente lesen, der 82‐jährige Schriftsteller Lew Tolstoi habe zwei Tage zuvor sein Haus mit unbekanntem Ziel verlassen. Die „New York Times“ wusste zu berichten, Tolstoi habe einen Abschiedsbrief geschrieben und wolle seine letzten Tage in Abgeschiedenheit verbringen, sein Arzt sei bei ihm, seine Frau verzweifelt, sein Aufenthaltsort unbekannt. Dann wurde Tolstoi in einem Kloster bei seiner Schwester gesichtet, und von nun an konnte das Publikum auf der ganzen Welt Tag für Tag 8 Wir sehen aus weiter Ferne auf den kleinen Bahnhof und erkennen einen alten Mann, der plötzlich in merkwürdige Nähe zu der von ihm erdachten Heldin Anna Karenina rückt. Welche Sehnsucht nach dem richtigen Leben .... Welch ein Scheitern. Was sagte Tolstoi einst: ... Sie ist mir zuwider (...) aber sprecht nicht schlecht über sie, oder wenn, dann mit ménagement. Ina Brueckel Einführung zum Wochenende mit Anna Karenina, ein Koproduktion von Walter Sigi Arnold, der Zentral‐ und Hochschulbibliothek Luzern und der Stadtbibliothek Luzern anlässlich des 100. Todestages von Lev Tolstoi am 20. Nov. 2010. Tolstois Reise mit verfolgen. (…) Astapowo [der kleine Bahnhof, an dem Tolstoi schliesslich stirbt, i.b.] verwandelte sich in ein internationales Pressezentrum, Fotografen und Filmteams waren ebenso vor Ort wie Anhänger und Neugierige.“ zit. nach einem Artikel von Thomas Grob im Tagesanzeiger vom 20.11.2010 9