gewichtigen Kindern und Jugendlichen in der Schweiz
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gewichtigen Kindern und Jugendlichen in der Schweiz
Hinweise Vol. 23 Nr. 5 2012 Evaluation der Behandlung von über gewichtigen Kindern und Jugendlichen in der Schweiz: KIDSSTEP1)-Zwischenanalyse von multiprofessionellen Gruppentherapie programmen bis zum 1.5.2012 Dagmar l’Allemand1, Esther Kirchhoff2, Margarete Bolten3, Andrea Zumbrunn4, Robert Sempach2, Nathalie Farpour-Lambert5 unter Mitarbeit von Xavier Martin5, Andrea Kern2 und Elisabeth Ardelt-Gattinger6 Vorwort zum aktuellen Stand der Adipositastherapie von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz Die Organisation der pädiatrischen Adipositas-Gruppen-Therapieprogramme ist dadurch einmalig, dass sie strukturiert und zertifiziert in der ganzen Schweiz (Abbildung 1) angeboten werden. Die Unterstützung durch die SGP, insbesondere beim Zertifizierungsverfahren, ist unerlässlich und wichtig. Die Fortsetzung der Kostenübernahme der Gruppen-Therapie-Programme für übergewichtige Kinder und Jugendliche in der Schweiz durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) muss zum 30.4.2013 von der AG Adipositas erneut bei der Eidgenössischen Grundlagen- und Leistungskommission (ELGK) beantragt werden, zeitgleich ist die Vorversion des KIDSSTEP-Abschlussberichtes zur Gruppentherapie vorzulegen. Alle bis Ende 2013 startenden Gruppentherapieprogramme müssen von den Kostenträgern vergütet werden, wenn mindestens 1 Jahr lang eine Dokumentation von Alter, Geschlecht, Grösse, BMI, Taillenumfang, Blutdruck und Therapie-Anwesenheit geliefert wird, also bis Ende 2014. ren die pädiatrischen Spezialisten von der ELGK nicht befragt. Ferner sind unsere Vorschläge zu pädiatrischen Leitlinien seit September 2011 von der zuständigen Fachgesellschaft SMOB2) noch nicht abgestimmt worden und können daher nicht publiziert werden. Zu allen Punkten hat die AG Adipositas diverse Aktivitäten entfaltet. Kurzfassung der KIDSSTEP- Studie 2012 Zur Bewilligung der Leistungsanerkennung der stationären Adipositastherapie von Kindern und Jugendlichen gemäss Empfehlungen (Paediatrica 2011; 22 (4): 6–12) kann möglicherweise ein vereinfachtes Verfahren beantragt werden, dies wird noch durch das BAG geprüft. Einleitung: In der Schweiz wird seit 2009 eine multiprofessionelle Therapie für übergewichtige Kinder in zertifizierten Gruppenprogrammen innerhalb eines fortlaufenden Pilotprojektes angeboten. Die Kosten der Behandlung werden von den Krankenversicherungen dann übernommen, wenn das Programm eine bestimmte Anzahl von Sitzungen (112 x 45 Min. in Gruppen und 4 x 60 Min. individuell) durchführt, wenn die Eltern eingeschlossen werden und die Anwesenheit über 95% liegt. Die Evaluationsstudie KIDSSTEP wird vom BAG bis Ende 2013 bezahlt und die Teilnahme daran ist obligatorisch. Dieser Bericht stellt die 7. Zwischenanalyse dar, entsprechend der zuvor beschriebenen Methoden. Die bariatrische Chirurgie ist in der Schweiz auch bei unter 18-Jährigen zugelassen (mindestens 8 Kinder bis 2012 operiert), jedoch wurden in diesem Verfah- Vorläufige Resultate: Von 32 ursprünglich zertifizierten Zentren waren bis 2011 23 aktiv mit durchschnittlich einer Gruppe zu 12 Kindern jährlich. Im Jahr 2012 sind nur multiprofessionelle Therapie mit Ernährungsberatung im Einzel-Setting übernommen werden, muss bis zum 30.4.2013 ein weiterer Antrag für die OKP an die ELGK gestellt werden. Damit auch bei adipösen Kindern unter einem BMI von 30 kg/m2 die Kosten für eine 1 Ostschweizer Kinderspital, Claudiusstrasse 6, 9006 St. Gallen 2 Fachverein Adipositas im Kindes- und Jugendalter, Aarau 3 Universität Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik 4 Hochschule für Soziale Arbeit, FHNW Olten 5 Programme de soins Contrepoids, Service des spécialités pédiatriques, Département de l’enfant et de l’adolescent, Hôpitaux Universitaires de Genève 6 Universität Salzburg, Fachbereich Psychologie * gefördert durch BAG #09.004211/204.0001/-629 2012 Zertifizierte Programme zur Therapie der Kinder-Adipositas 2012 Nichtzertifizierte oder nicht aktive Programme Aktive Programme ohne Tarifvetrag mit Santesuisse Beratung und Informationen: www.akj-ch.ch 12.09.2012, Nathalie Farpour-Lambert 27 Hinweise noch 19 Programme rezertifiziert. Diese befinden sich überwiegend in der Nordwestschweiz, am Genfer See und im Wallis. Von 590 zugewiesenen Patienten im Jahr 2011 erfüllten nur 38% die Einschlusskriterien und nahmen an der Gruppentherapie teil. Rund 22% waren gar nicht motiviert für eine Therapie. Demgemäss konnte der Hälfte der nach Therapie suchenden Patienten keine Gruppenbehandlung angeboten werden aufgrund von wesentlichen körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen, Terminproblemen oder der Entfernung vom Zentrum. Seit dem Therapiestart wurden 751 Kinder behandelt und 664 bisher ausgewertet (55% Mädchen, 42% Migrationshintergrund). Die Adipositas wurde seit dem Alter von 6.2 Jahren bemerkt, die Gruppentherapie jedoch erst im Alter von 12.2 (6–18) Jahren begonnen. Die intensive Phase der Therapie dauerte 8 Monate (T1, n = 345), das Programm endete nach 11.5 Monaten (T2, n = 384) und die Nachuntersuchung wurde nach 24 Monaten durchgeführt (T3, n = 69). Bei Start waren 79% der Kinder extrem adipös (BMI > P.99.5) und weitere 16% übergewichtig (> P.97) und 95.5% hatten einen erhöhten Taillen-/Grössen-Quotienten (WHt > 50%). Während der Therapie sanken sowohl der BMI SDS3), als auch WHt signifikant um -0.17 bzw. -2.7%, unabhängig vom Bildungsstand der Eltern und auch die Prävalenz der abdominellen Adipositas ging herunter. Die Behandlung resultierte in signifikanten Verbesserungen des systolischen Blutdrucks, der körperlichen Leistungsfähigkeit und der kardiorespiratorischen Fitness sowie der Spiegel des Blutzuckers und der Lebertransaminasen. Die Störungen der psychischen Gesundheit (Depression, Hyperaktivität, Probleme mit Gleichaltrigen) sanken von 54% auf 37% nach Therapie und waren prädiktiv für extreme Adipositas sowie eine geringere BMIAbnahme nach Therapie. Die Lebensqualität war ebenfalls signifikant bei Start herabgesetzt und die Patienten erreichten wieder normale Werte in den meisten Bereichen nach der Therapie. Die Verbesserung der Lebensqualität war assoziiert mit einer Abnahme der abdominellen Adipositas. Die Häufigkeit der Esssucht und des emotionalen Essens war vor Therapie erhöht und normalisierte sich nachher. Essstörungen (Ess-/Brechsucht) waren selten Vol. 23 Nr. 5 2012 und blieben unverändert während der Behandlung. Übergewichtig oder adipös waren 69% der Mütter und 77% der Väter, deren Übergewicht weiter zunahm bis T3. Der BMI der Mutter war mit dem BMI des Kindes bei T2 und T3 und ein höherer BMI beider Eltern mit einer Gewichtszunahme assoziiert. Die häusliche Umgebung und die familiären Essgewohnheiten verbesserten sich signifikant während der Behandlung, es blieb jedoch unklar, ob die Eltern tatsächlich im Alltag ihre körperliche Aktivität erhöht haben. Diskussion: In der Schweiz leiden übergewichtige Kinder und Adoleszente unter schweren Erkrankungen der körperlichen und psychischen Gesundheit. Die KIDSSTEP-Studie zeigt, dass die Familien-basierten multiprofessionellen Therapieprogramme den BMI signifikant verbessern, ebenso die abdominelle Adipositas, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes- und Leberrisikofaktoren, körperliche Funktion und Fitness sowie seelische Gesundheit und Lebensqualität; letztere konnten als Prädiktoren für ein günstiges TherapieOutcome identifiziert werden. Da der initiale BMI der Eltern signifikant die BMI-SDSVeränderung ihres Kindes während der Therapie anzeigt, ist es besonders wichtig, die Eltern in das Programm einzuschlies sen und ihr Gewicht auch zu messen. Auch nach 2 Jahren waren die Veränderungen noch aufrecht erhalten und zeigten, dass die Kombination mit einer individuellen Nachsorge zu lang wirksamen Gesundheitseffekten bei adipösen Kindern und Adoleszenten führt. Es muss jedoch zugegeben werden, dass multiprofessionelle Gruppentherapieprogramme eine grosse Zahl qualifizierter Therapeuten, eine gute Koordination im Team sowie zusätzliche Unterstützung für die reellen Kosten erfordert. Dies überschreitet bei Weitem die aktuell verfügbaren Ressourcen in der Schweiz. Zusätzlich ist die Zuweisung eines Kindes zu so einer Therapieform gering, da sie von der Verfügbarkeit und Motivierung der Eltern abhängt, ebenso wie zum räumlichen Zugang zu Therapieprogrammen. Aktuell bleibt das regionale Angebot mit 19 Therapiezentren ungenügend und weniger als 1% der adipösen Kinder in der Schweiz kann behandelt werden. Daher braucht es andere Therapieformen wie die individuelle multiprofessionelle oder die stationäre Behandlung. 28 Schlussfolgerungen und Problemliste Die meisten Schlussfolgerungen der o. g. Resultate werfen 3 Fragen auf: I.Warum sind die Gruppentherapieprogramme für übergewichtige Kinder so erfolgreich? II.Warum bleibt es weiterhin so schwierig, übergewichtige Kinder zu behandeln? III.Welche Probleme müssen 2012 noch gelöst werden? I. Warum sind die Gruppentherapie programme für adipöse Kinder so erfolgreich? 1. Der multiprofessionelle Ansatz, wie in der Studie beschrieben, war hinsichtlich aller Gesundheitsaspekte erfolgreich, da eine interdisziplinäre, umfassende Behandlung die Voraussetzung zum Erreichen nachhaltiger Verbesserungen darstellt. Auch im Jahr 2011 resultierte die Behandlung in signifikanten Verbesserungen des systolischen Blutdrucks, der körperlichen Leistungsfähigkeit und der kardiorespiratorischen Fitness sowie der Blutzuckerund Lebertransaminasen-Spiegel. 2. Die hohe Prävalenz der psychischen Gesundheitsprobleme (Depression, Angststörungen und Hyperaktivität), diagnostiziert bei 54% unserer Patienten sowohl durch das Interview als auch den Stärken- und Schwierigkeiten- Fragebogen (SDQ), war nach Therapie herabgesetzt. 3. Die Lebensqualität der Patienten war klar beeinträchtigt und erholte sich in Bezug auf die meisten Skalenbereiche. Die Kinder, die eine bessere körperliche Selbstwahrnehmung und eine höhere Gesamtlebensqualität hatten, zeigten eine grössere Abnahme des Bauchfettes bzw. der abdominellen Adipositas nach der Therapie. 4. Die Sucht nach Essen (craving) und das emotionale Essen waren vor der Therapie vermehrt zu beobachten und normalisierten sich danach. Gemeinsam mit der signifikanten Verbesserung der flexiblen Umsetzung der Ess- und Aktivitätsempfehlungen zeigt sich hieran, dass die Kinder tatsächlich gelernt haben, wie sie zu einem gesunderen Lebensstil kommen können. 5. Essstörungen im eigentlichen Sinne (purging, Ess-/Brechsucht) wurden Hinweise Vol. 23 Nr. 5 2012 nicht als Nebenwirkung der Therapie hervorgerufen. 6. Die Prävalenz der abdominellen Adipositas sank zu T3 nach 2 Jahren. 7. Die häusliche Umgebung und die familiären Essgewohnheiten verbesserten sich signifikant während der Behandlung. 8. Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund und niedrigem Bildungsstand lag über dem Schweizer Durchschnitt. Nichts desto trotz haben diese Untergruppen genauso wie die anderen von der Gruppentherapie profitiert. 9. Ein Erziehungsmerkmal, das die Verbesserung des kindlichen BMI’s erreichen kann, ist das Kontrollverhalten des Vaters und zeigt, wie wichtig es ist, die Väter in die Therapie mit einzubinden. 10.Die Nachuntersuchungen zeigen, dass nachhaltige Therapieeffekte erzielt werden konnten, mit Stabilisierung der Risikoindikatoren nach 2 Jahren und verdeutlichen, dass eine langfristige individuelle Nachsorge notwendig ist. II. Warum bleibt es weiterhin so schwierig, übergewichtige Kinder zu behandeln? 1. Die öffentliche Meinung über die durch die Adipositas-Therapie zu erreichenden Wirkungen ist hochgradig unrealistisch, nicht nur was die Patienten betrifft, sondern auch die Ärzte und die Gesundheitspolitiker. Obgleich zahlreiche Studien bewiesen haben, dass Programme, die auf langfristige Modifikationen des Lebensstils und auf Verbesserung der psychischen Gesundheit abzielen, auch nachhaltig sind, besonders beim wachsenden Kind, werden die Experten immer noch mit der falschen Ansicht konfrontiert, dass nur das Ausmass der Gewichtsabnahme ein Indikator für den Therapieerfolg wäre. 2. Psychische Erkrankungen müssen sorgfältig diagnostiziert und durch Spezialisten behandelt werden. Z. B. konnten wir zeigen, dass Essstörungen unverändert bleiben ohne angemessene spezifische Behandlung. Aber oft ist die erforderliche Therapie nicht verfügbar. 3. Die Verzögerung zwischen dem Beginn der Adipositas und dem Behandlungsbeginn liegt bei 6 Jahren und ist damit zu lang. Die körperliche Behinderung ist im Alter von 12 Jahren oftmals so ausgeprägt, dass diese Kinder dann nicht mehr an einer multiprofessionellen Gruppentherapie teilnehmen können. 4. Die Subgruppe der Kinder, die schlechtere SDQ-Scores und mehr Probleme der psychischen Gesundheit aufwies, zeigte durchwegs eine geringere BMIAbnahme. 5. Patienten mit erhöhtem Score für Suchtessen haben Schwierigkeiten, eine günstige Nahrungsauswahl zu treffen, daher ist eine Lebensmittelwerbung unseriös, wenn sie nicht zumindest klar eine Anzeige der Ernährungsqualität aufweist. 6. Die FEAH4) -Fragebogen nach 2 Jahren zeigen, dass es schwierig für die Patienten und ihre Familien ist, die empfohlene körperliche Aktivität einzuhalten. 7. Der elterliche Erziehungsstil der übermässigen Warmherzigkeit sagt eine Zunahme der Adipositas während der Therapie vorher. Der elterliche Erziehungsstil änderte wenig, war aber dann günstig für die Behandlungsresultate, wenn die Mütter mehr Alltagsregeln aufstellten. 8. Die Mehrzahl der Eltern ist ebenfalls adipös, aber die multiprofessionelle Therapie ist nicht spezifisch auf die Probleme der Erwachsenen mit Adipositas ausgerichtet. Die Väter nehmen während der Therapie ihrer Kinder sogar an Gewicht zu. Der BMI der Mütter vor Therapie ist eng mit dem BMI des Kindes korreliert und sagt einen geringeren Abfall des BMI-SDS während der 2-jährigen Therapie vorher. 9. Psychische Probleme werden bei 11.6% der Mütter beobachtet und nicht adäquat durch das Setting der kindlichen Therapie behandelt. 10.Der Hauptgrund, warum Gruppenprogramme nicht angeboten werden können, liegt in: 1. Den Anstrengungen und der Zeit, die für die Organisation und Koordinierung der Programme benötigt werden. 2. In hohen Personalkosten (qualifizierte und erfahrene Therapeuten werden benötigt). 3.Den Schwierigkeiten, Patienten und Familien für diese intensive Form der Behandlung zu rekrutieren (112 x 45 Min. Gruppentherapie jährlich). Ausgenommen grosse Einrichtungen sind viele Programmanbieter zu klein, um den Anforderungen eines Gruppenprogramms zu genügen. 29 11.Das Gruppen-Setting ist zeitaufwendig und überschreitet bei Weitem die Ressourcen und Verfügbarkeit der meisten Familien mit adipösen Kindern. Auch im Jahr 2011 konnte die Hälfte der Patienten, die eine Behandlung wollten und brauchten nicht innerhalb des GruppenSettings behandelt werden. 12.Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass eine individuelle, langfristige Nachsorge wirksam ist, jedoch nur durch grosse Einrichtungen mit einem Adipositas-Experten-Team angeboten werden kann. Wie im Meilenstein 6 berichtet, ist die medizinische Nachsorge ungenügend, Allgemeinpraktiker oder Allgemeinpädiater ohne spezielle Ausbildung haben die spezifischen Probleme dieser Familien nicht adäquat gelöst. III.Welche Probleme müssen 2012 noch gelöst werden? 1. Die Kostenübernahme für Gruppentherapieprogramme, die nach dem 31.12.2013 beginnen, muss beantragt und bewilligt werden. 2. Die lokale Verfügbarkeit von Programmen bleibt weitgehend ungenügend und muss verbessert werden. Aber ohne die u. g. Veränderungen wird dies schwierig sein: 1. Weniger starre Bedingungen, die durch die Krankenversicherer auferlegt werden. 2.Mehr Flexibilität von Therapieorganisation und Programmmodulen. 3.Eine spezielle Ausbildung der Ärzte durch Berufsorganisationen (SGP, akj usw.). 4.Implementation individueller und stationärer Therapieoptionen für die Patienten. 3. Die von den Krankversicherten vergüteten Kosten (4200.– CHF/Patient) decken die erforderlichen Kosten von ca. 8400.– CHF pro Kind nicht, die durch die Rekrutierung der Patienten, die Organisation der Programme, die Nachuntersuchungen und das Zertifizierungs-/ Rezertifizierungsverfahren sowie das Eintreiben der Rechnungen wachsen. Kantonale Programme und andere Organisationen sollten zur Unterstützung der Gruppenprogramme beitragen. 4. Bis 2012 waren die Krankenversicherungsgesellschaften oft nicht gut informiert über die Vereinbarungen und Bedingungen der neuartigen Gruppen- Hinweise Vol. 23 Nr. 5 2012 programme und weigerten sich, Kosten zu vergüten. Eine weitere Unterstützung durch das BAG und santésuisse ist hier notwendig. 5. Obwohl Gruppenprogramme für Kinder und ihre Familien hoch effizient sind, sind sie nicht dazu geeignet, die Probleme, die zusätzlich bei den Eltern diagnostiziert werden, zu lösen. Daher muss ihre Eltern-Rolle unterstützt werden und ein separates Therapieprogramm zur Behandlung der Probleme der Eltern könnte günstig sein. Referenzen Bei der Autorin. Korrespondenzadresse Prof. Dr. med. Dagmar l’Allemand-Jander Leitende Ärztin Endokrinologie/Diabetologie Jugendmedizinische Klinik Ostschweizer Kinderspital [email protected] 30