Epilepsie - Diskussionszentrum

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Epilepsie - Diskussionszentrum
magazin | magazine | rivista
2 / April 2009
Schweizerischer Verein für Epilepsie
Association suisse de l’Epilepsie
Associazione svizzera per l’Epilessia
Swiss Epilepsy Association
ISSN 1660-7759
Epilepsie und Einsamkeit
Tour d’horizon marseillais
Amici per la pelle
einsteigen pour commencer per iniziare
einsteigen
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Impressum
einsteigen
editorial
Inhalt
Sommaire
Sommario
editorial
editorial
editorial
Herausgeber/Editeur/Editore am puls
Epi-Suisse
am puls
puls
am
Seefeldstr. 84
am puls
titelgeschichte
Postfach 313
8034 Zürich
Tel. 043 488 68 80
titelgeschichte
titelgeschichte
mittendrin
titelgeschichte
Fax 043 488 68 81
PC 87-185330-3
Redaktion/Rédaction/Redazione
rundum epi-suisse
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Margret Becker (mb), mittendrin
mittendrin
mittendrin
einsteigen
Tel. 043 488 67 79, [email protected]
pages françaises:
service
Anne Engler (ae)
editorialepi-suisse
rundum
epi-suisse
Martine Gagnebin (mg) rundum
rundum epi-suisse
editorial
pagine in italiano:
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Rosmarie Müller (rm)
Martino Regazzi (mr) service
am puls
service
service
Übersetzungen/Traductions/Traduzioni
am puls
Yvonne Pulver, Rüti: français
Abonnemente/Abonnements/
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Abonamenti
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Inserate/Annonces/Annunci
Epi-Suisse
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mittendrin
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rundum epi-suisse
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rundum epi-suisse
Einzelpreis/Prix du numéro
individuel/Prezzo unitario
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CHF 15.-, 1 10.service
Abonnemente/Abonnements/
Abonamenti
CHF 50.-, 1 50.- (inkl. Porto)
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4 Ausgaben/Jahr, 4 fois par année,
aussteigen
4 volte l’anno
Redaktionsschluss/Limite de la
Rédaction/Chiusura redazionale
15.2.2009; 15.5.2009; 15.8.2009;
15.11.2009
Druck/Impression/Stampa
Niedermann Druck AG, St. Gallen
Auflage/Tirage/Tiratura
2‘500 Ex.
am puls
Palliative Epilepsiechirurgie Agenda
4
5
Margret Becker
titelgeschichte
Epilepsie und Einsamkeit
6
mittendrin
Epilepsie: Kulturelle Bilder
12
rundum epi-suisse
Sozialdirektor zu Gast
Psychosoziale Auswirkungen
16
19
pages françaises
Tour d’horizon marseillais
Un navire et son équipage
22
27
pagine in italiano
Come combattere la solitudine
Amici per la pelle
30
32
service
34
aussteigen pour conclure per conludere
Vorschau/Dans le prochain numéro/
Nel prossimo numero
38
Ausgang mit/Rencontre avec/Incontro con
Werner Krummenacher
39
Rubriken
Agenda
2
| 2 | 2009
ISSN 1660-7759
Chefredaktorin
Rédactrice en chef
Capo-Redattrice
5/29/33
Foto Titelbild:
en couverture:
Titolo della foto:
Christoph Minnig
(Ursula Häne, Zürich)
e i n s t e i g e n p o u r c o m m e neinsteigen
cer per iniziare
editorial
Editorial
Editorial
Editoriale
Liebe Leserinnen
und Leser
Chères lectrices,
chers lecteurs
Care lettrici e cari
lettori
Hauptthema in dieser Ausgabe des
Magazins ist die Einsamkeit. Aus
beruflicher Sicht nimmt der Sozialpädagoge Paul Berghorn dazu
Stellung, wobei die wirklichen Experten in dieser Frage wohl die betroffenen Menschen selber sind.
Epi-Suisse dankt den Autoren der
Erfahrungsberichte sehr herzlich
für die Bereitschaft, so offen über
die eigene Einsamkeit zu schreiben
(Seiten 6 bis 11).
En octobre dernier s’est tenue la
11ème Conférence européenne de
l’IBE (International Bureau for Epilepsy) à Marseille. Anne Engler y
était et elle vous livre ses impres­
sions aux pages 22 à 24.
Quando un bambino si ammala di
titelgeschichte
epilessia,
i genitori non solo subiscono un forte shock ma entrano
anche in un tunnel di solitudine. Si
trovano improvvisamente in una
mittendrin
situazione
che li rende diversi ­dagli
altri genitori. La comunicazione si
fa difficile, la comprensione degli
altri a volte manca. I pregiudizi
rundum epi-suisse
­feriscono,
soprattutto quando a
soffrirne è il bambino. Martino
­Regazzi spiega come i genitori pos­
sano uscire da questa solitudine
(pagineservice
30 e 31).
Epilepsie gab es zu allen Zeiten
und in allen Kulturen. Da die Ursache der Krankheit bis heute in fast
der Hälfte der Fälle noch unbekannt ist, erstaunt es nicht, dass
ihr unter anderem auch dämonische oder heilige Komponenten
zugeschrieben wurden. Maria Haag
Turner hat sich eingehend damit
befasst. Einen Ausschnitt aus ihrem Referat, gehalten im Oktober
2008 in Marseille, lesen Sie auf
den Seiten 12 bis 15.
Brigitte Keller wirft auf den Seiten
19 und 20 einen Blick auf die psychosozialen Auswirkungen der Epilepsie. Ein Thema, das Eltern in besonderem Masse beschäftigt.
Comment trouver les mots qu’il
faut pour annoncer à une famille
que l’épilepsie a touché l’un des
­siens? Pas facile! A la page 25, nous
présentons un livre qui ­montre
comment expliquer la ­maladie aux
enfants.
Passation de témoin à la Fondation
Eclipse : Martine Gagnebin prend sa
retraite bien méritée. Pierre-­André
Berthod s’installe à la présidence et
Petra Benamo devient la nouvelle
secrétaire générale (page 27).
am puls
Giovanni Sopranzi, oggi cinquantenne, a pagina 32 e 33 racconta
aussteigen
come ha
gestito la sua vita con
l’epilessia. Ricorda un’infinità di
­visite mediche, di come si sentiva
male dopo un attacco e dove
l’epilessia aveva avuto il sopravvento su di lui. Il forte aumento di
peso è stato un ulteriore problema
ed egli ha dovuto assumere diversi
rimedi farmacologici, cercando
una via di fuga anche nell’ago­
puntura. L’artista Daria Lepori ha
creato una figura per questo ­campo
di esperienze.
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3
am puls
Neu: Leistungspflichtige Eingriffe
Günter
Krämer
Palliative Epilepsiechirurgie
Nach entsprechenden ­Vorarbeiten
einer Kommission «Palliative Epilepsiechirurgie» der Schweizerischen Liga gegen Epilepsie unter
der Federführung von Herrn Prof.
Dr. med. Dr. Thomas Grunwald
vom Schweizerischen EpilepsieZentrum hat das Bundesamt für
Gesundheit am 10. Dez­ember 2008
mitgeteilt, dass die Eidg. Kommission für allgemeine Leistungen und Grundsatzfragen (ELGK)
in ihrer Sitzung vom 11.9.2008
die Gesundheitsleistung «Palliative Chirurgie der Epilepsie» anhand der über mehrere Jahre
eingereichten Dokumentationen
(letztes Reporting am 15.4.2008)
bewertet hat.
des Versicherers und mit ausdrücklicher Bewilligung des Vertrauensarztes oder der Vertrauensärztin.
•Sofern die Abklärung ergibt, dass
eine kurative «Herdchirurgie»
nicht indiziert ist und mit einem
palliativen Verfahren eine verbesserte Anfallskontrolle und Lebensqualität ermöglicht wird.
•Abklärung und Durchführung an
einem Epilepsiezentrum, das über
die nötige diagnostische Infrastruktur, insbesondere Elektrophysiologie, MRI über Neuropsychologie sowie über die
chirurgisch-therapeutische Erfahrung und adäquate Nachbehandlungsmöglichkeiten verfügt.
Das Eidg. Departement des Innern
(EDI) hat am 10.12.2008 daraufhin
in Kenntnis der Empfehlungen der
ELGK eine Änderung der Krankenpflege-Leistungsverordnung Anhang 1 vorgenommen, wonach die
Palliative Chirurgie der Epilepsie
durch Balkendurchtrennung (Kallosotomie), Multiple subpiale Operation nach Morrell-Whisler (multiple subpiale Transsektion, MST)
sowie die Vagusnervstimulation
(VNS) aus der Registerpflicht herausgenommen wurden und die Leistung damit definitiv leistungspflichtig ist.
Es ist sowohl für die betroffenen
Patienten als auch für die behandelnden und betreuenden Ärzte
sehr erfreulich, dass die mehrjährige Arbeit der Kommission der
Schweizerischen Liga gegen Epilepsie dazu geführt hat, dass kein
jährliches Register mehr geführt
werden muss, keine entsprechende
Berichte mehr verfasst und keine
weiteren Anträge auf Entlassung
aus der Evaluation mehr gestellt
werden müssen!
Dr. med. Günter Krämer ist Präsident der
Schweizerischen Liga gegen Epilepsie und
Medizinischer Direktor des Schweizeri-
Konkret gelten dabei die folgenden
drei Voraussetzungen:
•Kostenübernahme nur auf vorgängige besondere Gutsprache
4
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schen Epilepsie-Zentrums Zürich.
Hinweis
Epilepsie-Preise
Auf Seite 18 dieses Magazins finden Sie die Ausschreibung des EPIPreises 2009. Gesucht werden Personen, die sich für die Verbesserung
der Lebensqualität von Menschen
mit Epilepsie einsetzen. Der EPIPreis 2008 ging beispielsweise an
einen Betrieb, welcher für einen
Epilepsiebetroffenen einen Arbeitsplatz neu geschaffen hatte.
Abonnenten dieses Magazins erhalten als Beilage eine zusätzliche
Preis-Ausschreibung. Die Pharmafirma Eisai möchte damit ebenfalls
die Integration von Menschen mit
Epilepsie in Familie, Beruf und
Freizeit fördern.
Bewerbungen können für beide
Preise eingereicht werden.
mb
am puls
am puls
titelgeschichte
Sommer und Herbst 2009
ParEpi-Ferienlager
ParEpi - die schweizerische Vereinigung der Eltern epilepsiekranker
Kinder - bietet auch in diesem Jahr wieder zwei Ferienlager für epilepsiebetroffene Kinder und ihre Geschwister an:
Sommerferien18. - 26. Juli 09
Leitende: Lucia Perazzi
und Betreuungsteam
Teilnehmende:
Kinder von 6 - 12 Jahren
Ort: CVJM Jugendhaus
Zürich Altstetten
Das Sommerlager findet in ZürichAltstetten statt und wird von erfahrenen und bei den Kindern beliebten Lagerleiterinnen geführt.
Im grossen Lagerhaus und seiner
schönen Umgebung wird es für alle
Wetterlagen genügend Raum für
allerlei Spiele, Basteleien und Bewegung geben. Die Angebote der
Stadt Zürich und ihrer Umgebung
bieten bestimmt einiges an Unterhaltung.
Herbstferien 4. - 10. Okt. 09
«Erlebnisferien auf dem
Bauernhof»
Leitende:
Anne Aeby
Teilnehmende:
Kinder von 6 - 12 Jahren
Ort: Erlebnisbauernhof Farnern,
Werthenstein LU
Agenda
mittendrin
8. Mai
rundum epi-suisse
Laienveranstaltung
Inselspital Bern
service
Information:
Epi-Suisse,
Tel. 043 488 68 80
16. Mai
aussteigen
GV Epi-Suisse und ParEpi
Gränichen AG
Information: Epi-Suisse,
Tel. 043 488 68 80
28. Mai
Publikumsveranstaltung
Die liebevoll gestaltete Umgebung
mit den vielen Tieren (Katzen, Hasen, Kühe, Hühner, Ponies, Ziegen,
etc.), den vielseitigen Spielangeboten (Schaukeln, Trampolin, GoKart, Kletterwand, Hot-Pot, Kürbisschnitzen, Töggeli-Kasten, usw.)
und die Nähe von Luzern wird sicher zu unzähligen Aktivitäten
animieren.
Bad Ragaz
Information: Epilepsie-Liga
Tel. 043 488 67 77
13. Juni
Sommerausflug Epi-Suisse
Programm folgt
Information: Epi-Suisse,
Tel. 043 488 68 80
18. - 26. Juli
Kosten:
CHF 450.–
Nichtmitglieder CHF 500.– (Übernachtungen, Essen, Ausflüge,
Betreuung)
Anmeldschluss:
30. Mai 2008
Anmelden über Zentralsekretariat
ParEpi, Brigitte Keller, Seefeld­
strasse 84, 8008 Zürich,
Tel. 043 488 65 60 oder
[email protected].
Kosten:
CHF 300.–
Nichtmitglieder CHF 350.–
(Übernachtungen, Essen, Ausflüge,
Betreuung)
Anmeldeschluss:
19. August 2009
Anmelden über Zentralsekretariat
ParEpi, Brigitte Keller, Seefeld­
strasse 84, 8008 Zürich,
Tel. 043 488 65 60 oder
[email protected]
ParEpi-Sommerlager
Zürich Altstetten
Information: ParEpi,
Tel. 043 488 65 60
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titelgeschichte
Kleine Epi-Suisse-Umfrage
Epilepsie und Einsamkeit
Foto: zVg
sich nach seinem eigenem Prinzip
zu leben getraut, gibt es schon Situationen, wo man sich alleine und
einsam fühlt, weil man auf Unverständnis stösst. Und sich darum
auch nicht in allen Kreisen bewegen kann. Zuerst. Mit der Zeit lernt
man, trotz des individuellen Lebens
sich in verschiedenen Kreisen zu
bewegen. Mit der Zeit macht einem das Leben nach dem eigenen
Sinn Spass und man trifft andere,
die es ähnlich machen. Und die
Einsamkeit fällt weg.
Allein, aber fest verwurzelt.
Beim Thema Einsamkeit ist jeder
Mensch sein eigener Experte. Keiner weiss besser, wann er sich ­allein
fühlt, und wann ihn dieses Gefühl
zu plagen beginnt. Hier schildern
Epi-Suisse-Mitglieder in ihren eigenen Worten, wie sie Einsamkeit
erleben, und wie sie damit umgehen:
«Als ich, Mutter zweier Mädchen,
6-jährig mit Epilepsie und zerebralen Bewegungsstörungen, zu begreifen begann, dass meine beiden
Töchter sich nicht der Norm entsprechend entwickeln würden, dass
sie eine besondere Form des Daseins
gewählt haben, da fühlte ich mich
zuerst sehr einsam. Ausgeschlossen
aus der «normalen» Gesellschaft.
Nicht den gängigen Normen zu entsprechen, machte mir zu Anfang
das Gefühl, alleine zu sein. Einsamkeit bedeutet für mich nicht zugehörig zu sein, nicht erkannt zu wer-
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den, keine Seinesgleichen zu haben.
Ich habe mich sehr einsam gefühlt,
und dieses Gefühl schmerzte zuweilen sehr, unter Müttern mit sich
«normal» entwickelnden Kindern.
Insbesondere mit Zwillingen. Da
fühlte ich mich ausgegrenzt und
nicht zugehörig. Das war jedoch
eine innere Empfindung und nicht
ganz der Wirklichkeit entsprechend. Natürlich reagierten die
Mütter, und auch andere Menschen, schon sehr eigenartig, wenn
sie bemerkten oder von mir erfuhren, dass meine Kinder «behindert»
sind. Dann klaffte sofort ein beinahe unüberwindbarer Graben zwischen normal und nicht-normal
auf. Natürlich kannte ich das Thema Einsamkeit schon vorher. Ganz
einfach schon, wenn man sich als
Mensch, als Frau entschliesst, sein
Leben zu leben und sich nicht der
Gesellschaft anzupassen. Indem
man auf sein Innerstes hört und
Heute erlebe ich Einsamkeit im negativen Sinne nicht mehr. Manchmal nehme ich mich bewusst zurück, ziehe mich in meine eigene
Welt, in mein Heim zurück, eine
Art Retraite, und halte dann so wenig wie möglich Kontakt nach aussen. Das tut meinen Kindern gut
und mir auch. Der Unterschied zu
früher ist, dass ich dies bewusst
­initiiere und natürlich jederzeit
wieder Kontakt zu meinen Freunden und zur Umwelt aufnehmen
kann.
Ich habe, auch über ähnliche Interessegruppen, Freunde kennen gelernt, die ähnlich im Leben stehen
und Ähnliches im Sinn haben. Das
verbindet und lässt tiefe Freundschaften entstehen.
Ich kann natürlich nur als Mutter/
Angehörige und über die damit gemachten Erfahrungen berichten.
Am Anfang hat Epilepsie schon
einsam gemacht. Nämlich, weil
titelgeschichte
titelgeschichte
mittendrin
rundum epi-suisse
viele Menschen in der Gesellschaft
Angst vor Epilepsie haben, sie ein
falsches Bild davon haben und somit auch Abstand nehmen. Doch
mit meinem eigenen Akzeptieren
der Epilepsie meiner Töchter habe
ich mich sicherer gefühlt und mich
geöffnet, habe darüber berichtet.
Meine Töchter sind sehr einnehmende Wesen, sie stossen auf viele
Sympathien durch ihren fröhlichen
Charakter und können so die anfangs bestehende Unsicherheit bei
den anderen auflösen.
Auch ist die Einsamkeit sogar
wichtig für uns. In dem Sinne, dass
meine Töchter viel Ruhe brauchen.
Durch ihr leicht überreiztes Nervensystem brauchen sie einen geschützten Raum, wo sie sich zurückziehen können und sich von
den unruhigen Energien erholen.
Ich habe also aus der Not eine Tugend gemacht. Auch ist es wichtig,
dass wir unsere Kontakte sorgfältig
auswählen, eben, damit meine
Töchter nicht davon überrollt werden und dann mit mehr Myoklonien reagieren.»
Erika Gyger
«Einsamkeit definiere ich als völlig
abgeschnitten und ohne jeglichen
Kontakt zur Umwelt zu sein. Diesen
Zustand fühlen wir in der Regel jedoch schon viel früher. Zum Beispiel dann, wenn jemand schwer
erkrankt und die so genannt guten
Freunde vom Stammtisch einem
aus Angst, Hilfe leisten zu müssen
oder Trägheit, verlassen. Ich persönlich fühle mich dann einsam,
wenn bestimmte und vor allem unerwartete Lebenssituationen eintreffen. Mal kann ich selbst für
eine Lösung kämpfen, und mal
mag ich einfach nicht. Es kommt
mir dann vor, als sei ich ganz tief
unten in einem schwarzen Loch.
Ich sehe kein Licht. Es ist keine Leiter da, um heraufzukrabbeln. In
solch einem Zustand ist es wichtig,
fremde Hilfe anzunehmen – je früher, desto besser. Das kann je nach
Bedürfnis ärztliche, psychologische
oder familiäre Hilfe sein. Helfer
sind immer da. Das Problem: Man
getraut sich in Notsituationen
vielfach nicht, fremde Hilfe anzunehmen.
Damit es aber gar nicht zu einer
Einsamkeit kommt, ist für mich
wichtig vorzusorgen. Ich pflege
den Freundeskreis oder gehe meinem Hobby nach. Epilepsie macht
mich dann nur bedingt einsam.
Aufgrund meiner Erkrankung darf
ich gewisse Grenzen nicht überschreiten. Unter anderem halte ich
mich auch an einen bestimmten
Schlaf-Wach-Rhythmus. Um einem Anfall vorzubeugen, ziehe ich
es vor, diesen Rhythmus einzuhalten. Währenddessen sind die ande-
ren noch auf einer Party. Daraus
kann sich dann kurz ein Gefühl von
Einsamkeit entwickeln.
service
Ist man krank, hat man einen
Wunsch; ist man gesund, hat man
tausend. Die wichtigsten sind aber
aussteigen
doch Gesundheit
und Wohlergehen.»
Peter Bitzi
«Einsamkeit: Man ist ganz auf sich
alleine gestellt, man hat keine
­Eltern oder die Geschwister ignorieren einen, oder die Frau, Lebens­
partnerin ist nicht mehr, oder
­andere Lebensumstände führen zu
Einsamkeit. Man fühlt die Einsamkeit und keine Freundin, kein
Freundeskreis ist da. Freunde gibt
es sehr selten, wenn man Epilepsie
oder eine andere chronische
Krank­heit hat. Einsamkeit äussert
sich als kaltes Gefühl, man sieht
keinen Ausweg, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Man ist
wie in den eigenen Wänden eingeschlossen. Es sind nur Wände, aber
man merkt mit der Zeit, dass es
Mauern sind, und die werden immer dicker, und es gibt kein Entrinnen. Um diese wieder abzubauen, braucht es Zeit, Geduld und
Durchhaltevermögen.
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titelgeschichte
Viele Künstler kennen die Einsamkeit und lassen sich von ihr
zu ihren Werken inspirieren. Das
bekannte Gedicht von Hermann
Hesse findet wunderbare Worte
für diesen Zustand.
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Hermann Hesse
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Einsamkeit ist unter vielen Aspekten anzusehen:
Einsam kann man unter tausend
Leuten sein. Es schnürt einem wie
ein kalter Eisblock das Herz zu, und
alle Sinne sind auf negativ geschaltet. Nach aussen ist man ein frohgelaunter Mensch, aber innerlich
ist man einsam. Gerade das ist so
gefährlich.
Wie man damit umgeht, ist von
Person zu Person verschieden. Eine
Person, die sich immer wieder neue
Ziele im Leben setzt und diese auch
in Angriff nimmt, hat es leichter als
eine, die sich nach einer Enttäuschung nicht neue Ziele setzt. Das
braucht allerdings Zeit.
Lieber kleine Schritte machen, diese führen auch zum Ziel, als einen
grossen Schritt, wo man eher wieder eine Enttäuschung erlebt und
wieder hinfällt. Das hat uns schon
Frau Doktor Ried immer wieder gesagt.
schaft. Früher in der Schule ging es
von den Kameraden/innen aus. Man
wurde immer ausgeschlossen, im
Turnen nie zu einer Mannschaft beigezogen und war immer einsam. In
der Freizeit fand ich eigentlich auch
bei Vereinen nie so richtig den Anschluss. In der Guggenmusik war ich
Fahnenträger, also auf einem Posten, wo man nicht dazu gehört und
einsam ist. Bei Gruppenfotos, die
man nach Instrument gemacht hat,
hat man mich immer wieder vergessen. Da kam auch immer wieder das
Gefühl von Einsamkeit auf. Und
auch sonst ist man viel einsam in
der Gesellschaft.
Marcel Schuler
Zurzeit bin ich auf Arbeitsuche. Da
bekommt man dann teilweise so die
Aussage zu hören: «Entschuldigung,
mit behinderten Menschen können
wir nicht arbeiten». Da ist man wieder einsam. Aber seit ich Epilepsie
habe, bin ich einsam und kenne
nichts anderes. Daher habe ich mein
Leben anders eingerichtet, so dass
man nicht einsam ist. Alleine in die
Ferien gehen ist das Schönste für
mich. Gut, auch da gibt es einsame
Momente, aber dann wieder die
Momente, wo es schöner ist, alleine
zu sein.
«Ich verstehe unter Einsamkeit das
Wort so: Man hat immer das Gefühl,
nicht dazu zu gehören in der Gesell-
Ich gehe damit eigentlich ganz normal um, da ich nichts anderes kenne. Ich habe dann mehr Mühe, wenn
ich in eine Gruppe komme. Man ist
immer alleine, und auf einmal ist da
die Gruppe, die sagt, was man
macht. Da man in der Einsamkeit
selber entscheiden kann, was man
machen will, ist es dann sehr schwer,
Ich könnte noch einiges über Einsamkeit und Einsamsein und darüber, was dagegen zu tun ist,
­schreiben. Es ist am besten, man
fragt bei der Epi-Suisse nach.»
mittendrin
mittendrin
rundum epi-suisse
in der Gruppe zu sein. Daher ziehe
ich mich nach einer gewissen Zeit
auch wieder aus der Gruppe zurück
und gehe in eine Ecke, oder wenn
wir an einem Ort sind, wo man übernachtet, in das Zimmer, um wieder
einsam zu sein und Musik zu hören
und einfach wieder frei zu sein. Die
Einsamkeit ist wie eine Freiheit für
mich.
schnell war, wie die andern in der
Schule, haben sie mich links liegen
gelassen, und weil ich damals noch
Grand Mal-Anfälle hatte, war ich
dumm und nicht tragbar.
Auf eine Art macht Epilepsie einsam,
auf eine Art nicht. Es kommt darauf
an, wie man damit umgehen kann,
und wie man die Epilepsie annimmt.
Ich habe fast acht Jahre gebraucht,
bis ich die Krankheit akzeptiert
habe. Da war ich schon sehr einsam
und alleine. Dann kam die Zeit, wo
es ging, und ja, dann wieder nicht.
Aber Epilepsie macht schon einsam,
denke ich, weil die Gesellschaft leider immer nur eine Anfallsform
sieht. Wenn ich sage, ich habe Epilepsie, heisst es immer: «Ja, dann
schäumen Sie aus dem Mund raus,
zittern und fallen um». Und ich muss
dann immer wieder erklären, dass
Epilepsie 1000 Arten hat. Und wenn
dann die Leute das nicht verstehen
wollen, ist man wieder einsam.»
Gegen dieses Gefühl mache ich etwas, indem ich mich auch in ein
Gespräch einmische, oder ich spreche darüber, wenn Teamsitzung ist.
Manchmal hilft mir eine andere
Aufgabe, wo ich eigene Verantwortung habe.
Ich fühle mich einsam, nicht weil
ich alleine bin, sondern dann, wenn
ich spüre, dass ich ausgeschlossen
bin!
Lied der Mignon
service
Nur wer die Sehnsucht kennt,
aussteigen
weiss wie
ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament
Nach jener Seite.
Ach! Der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiss wie ich leide!
Johann Wolfgang Goethe
Ja, Epilepsie macht einsam, weil
die Menschen uns ausschliessen
und wegschauen, nur weil sie sich
nicht mit Epilepsie auseinandergesetzt haben. Oder wir sind in ihren
Augen alle totale Spinner.»
Elsbeth Böhler
Christoph Minnig
«Einsamkeit ist für mich, nicht verstanden, ausgeschlossen zu werden. Beispiel: Weil ich nicht so
2 | 2009 |
9
mittendrin
Fragebogen
Wünsche an die gute Fee
Was verstehen Sie unter Einsamkeit? Warum und wann fühlen Sie
sich einsam? Wie gehen Sie damit
um, was tun Sie dagegen? Macht
Epilepsie einsam? Wenn ja, in welcher Weise? Diese Fragen stellte
Epi-Suisse an zwölf Mitglieder. Die
letzte Frage lautete: „Welchen
Wunsch müsste eine gute Fee erfüllen, um Ihre persönliche Einsamkeit zu lindern? Hier die dazu
gehörigen Antworten:
«Die gute Fee müsste höchstens
meinen Kindern die Stärke und
Häufigkeit der Anfälle nehmen, damit sie sich nicht mehr anschlagen
und gewisse Dinge nicht machen
können. Ansonsten haben wir ganz
viele gute Feen um uns, die meine
Kinder sehr gern haben.»
Erika Gyger
«Ist man krank, hat man einen
Wunsch; ist man gesund, hat man
tausend. Die wichtigsten sind aber
doch Gesundheit und Wohlergehen. Mit einer guten Fee könnte
ich mich immer anfreunden. Sie
könnte mich mal auf eine einsame
und romantische Südsee-Insel verführen und mich dort in den Goldmünzen baden lassen – so wie
­Donald Duck oder Onkel Dagobert!
Aber Geld allein macht auch nicht
glücklich.»
Peter Bitzi
10
| 2 | 2009
ein Wunsch, und das kann man nie
allen klar machen, dass wir nur
Menschen sind, die etwas anders
sind.»
«Von einer guten Fee wünsche ich
mir eine Person, mit der ich das Leben zu zweit teilen kann, denn
zwei sind stärker, und es gibt wieder Freude und Lebenssinn, wenn
man teilen kann. Es gibt immer
wieder Wünsche im Leben. Man
soll einfach das Beste aus jeder
­Situation machen und positiv sein,
wenn es manchmal auch schwer
fällt.»
Marcel Schuler
Christoph Minnig
«Ich möchte, dass eine gute Fee von
den Mitmenschen verlangt, dass alle
Kinder heute in der Schule schon
besser aufgeklärt werden darüber,
was Epilepsie beziehungs­weise andere Krankheiten, die man nicht so
fassen kann, bedeuten!»
Elsbeth Böhler
«Das mit der guten Fee ist die
schönste Frage, finde ich. Vor ein
paar Wochen hätte ich geantwortet: Die Fee müsste den Leuten das
Verständnis geben, dass man nichts
dafür kann, wenn man Epilepsie
hat. Und dass sie einen doch nehmen sollen, wie man ist.
Aber seit ein paar Tagen habe ich so
jemanden gefunden, der mich
nimmt, wie ich bin. Und bei ihr
brauche ich nicht Angst zu haben,
wenn ich einen Anfall habe. Sie versteht mich auch. Daher sollte die
Fee nun noch dem Rest der Menschheit sagen, dass ich so bin, wie ich
bin, und dass vor mir niemand Angst
zu haben braucht. Dann würde auch
die Einsamkeit aufhören oder vermindert werden. Aber das ist nur
mittendrin
rundum epi-suisse
Kommentar
Über die Einsamkeit
Paul Berghorn
Jede Form von Krankheit ist oder
kann eine Verunsicherung menschlicher Existenz darstellen. Schon
eine simple Erkältung beeinträchtigt, distanziert uns.
Wie erst muss diese verunsicherte
Existenz auf Menschen wirken, die
von Epilepsie betroffen sind.
Im Alltag ist diese Betroffenheit
nicht anzusehen, aber durch einen
plötzlich auftretenden Anfall wird
sie gnadenlos sichtbar, und dieser
Anfall distanziert die Umwelt zunächst.
Der betroffene Mensch ist einsam
im Anfall, und die Reaktion der
Umwelt macht ihn temporär zusätzlich einsam, gerade auch dann,
wenn viele Gesichter auf ihn
schauen, und einsam ist er auch,
wenn er das Bewusstsein wieder
mittendrin
erlangt, er durch diesen
Tunnel des Sich-Nicht-Erinnern-Könnens hin zu der
schrillen Welt gelangt, hin
zu einer erkennend hilflosen
Situation, in der er sich befindet. −
Jahrhunderte lang war Epilepsie eine Krankheit, die
den Betroffenen in eine
seelische und physische
Einsamkeit führte, da sie
eine «soziale Krankheit»
war, oder besser, zu einer
solchen gemacht wurde.
Die Einsamkeit des Epilepsie-Betroffenen hat viele
Schichten, unterschiedlichste Varianten, es ist nicht die dramatische,
plötzliche Einsamkeit wie etwa bei
einem Todesfall eines geliebten
Menschen. Nein, seine Einsamkeit
ist eine schleichende, fast unmerklich sich abzeichnende und bedeutend schwieriger zu durchbrechen,
es ist ein leiser, unaufhaltsam erscheinender Prozess. Es ist dieses
«Seltsam, im Nebel zu wandern»,
wie es in Hesses Gedicht heisst.
Die moderne Zeit, auch unter Mitwirkung der seriösen Print- und
elektronischen Medien, hat das
Verständnis für diese Einsamkeit
des Epilepsie-Betroffenen gefördert, und die Humanwissenschaften und Pflegesysteme, Methoden
und Infrastrukturen entwickelt, um
dieser Einsamkeit entgegenzuwirken. Aus meiner zwanzigjährigen
service
Arbeit mit Epilepsie-Betroffenen
aussteigen festzustellen, dass
ist durchaus
moderne Methoden und Infrastruktur Linderung gegeben haben,
dass aber Goethes Satz treffend
beschreibt, was Epilepsie-Betroffene auch fühlen: «Nur wer die
Sehnsucht kennt, weiss, was ich
leide». Die Sehnsucht nach weniger
Anfällen, nach Normalität, den
Weg zu finden von der Einsamkeit
hin zur Zweisamkeit.
Paul-Bernhard Berghorn ist
Dipl. Sozialpädagoge FH in Zürich
2 | 2009 |
11
mittendrin
Auszüge aus dem Referat: «Epilepsy on my Mind and in my Brain»
Maria
Haag Turner
Epilepsie: Kulturelle Bilder
Die Übersetzung des ­Vortragstitels*
«Epilepsy on my Mind and in my
Brain» fällt nicht leicht: Für das
Wort «mind» benötigt mein Wörterbuch eine ganze Seite: Geist,
Verstand, Denkweise, Gedanken,
Meinung, Ansicht sind nur einige
der vielen Bedeutungen des Wortes. Epilepsie in meiner Vorstellung
und in meinem Gehirn, würde ich
es sinngemäss übersetzen. Die Epilepsie im Gehirn ist naturgemäss
immer wieder Thema, sie wird jetzt
ausgeklammert. Die Vorstellungen
über Epilepsien sind weniger erforscht aber auch spannend.
Ich versuchte, dieser Frage in verschiedenen kulturellen Zusammenhängen nachzugehen. Dabei fiel auf,
dass die Besessenheit durch einen
bösen Geist oder einen Dämon sowohl früher als auch heute immer
wieder eine Rolle spielt/e. Der deutsche Arzt, Anthropologe und Ethnograph Georg Buschan [1] schrieb,
dass er nicht nur in Entwicklungsländern sondern auch im christlichen Europa Beweise für diesen
Glauben fand. Die Dämonen wurden
in Europa zum Teil durch den Teufel,
den Alp oder den Trud (ein vogelähnliches Wesen) oder andere mystische Gestalten ersetzt. Auf verschiedenen südasiatischen Inseln
glaubten die Einwohner an die Besessenheit durch den Geist eines Vogels, eines Meergeistes, eines Ziegenbocks oder einer Art Würmer.
Noch heute finden wir Abbildungen
dieser Geisterwesen.
Mütter ihre Säuglinge zwischen
die Beine klemmten, um ihnen
mit einer scharfen Muschel
einen
zentimeterlangen
Schnitt in die Stirne zu
schneiden. Noch heute
sind stammesübliche Narben manchmal das Resultat solcher Annahmen
und Behandlungen.
Der Meeresgeist
Kampf gegen Geister
Um die Betroffenen von den Geistern zu befreien, wurden zum Teil
recht brutale Methoden angewendet. Eine davon war, die Haut aufzuschneiden, um den Geist mit
dem Blut abfliessen zu lassen.
­Buschan zitiert Pöch, der in der
deutschen Kolonie von Neumecklenburg beobachtet hatte, wie
Rituell zugefügte Narben in der Stirn
12
| 2 | 2009
Ein Ergebnis von Ayeni,
Ayeni und Jackson [2] war,
dass diese Schnitte und ihre
Vernarbungen zur Behandlung von
Epilepsien benutzt werden. Nicht
selten werden diese Narben zum
Zeichen, welches das soziale Stigma der Menschen mit Epilepsie
verstärkt. Zum sozialen Stigma
machten Jacoby, Snape und Baker
[3] die Erfahrung, dass zur Reduktion dieser sozialen Vorurteile der
Einbezug von beiden Gruppen, der
stigmatisierenden und der stigmatisierten, notwendig ist. Ein in einer afrikanischen Gemeinschaft
mittendrin
mittendrin
rundum epi-suisse
und in den Niederlanden parallel
durchgeführtes Projekt zeigte, dass
Meinungs- und Verhaltensänderungen gegenüber Menschen mit
Epilepsie möglich sind. Bedauerlicherweise hielten die Veränderungen jeweils nicht lange an, was
bestätigte, dass Stigmareduktion
ein hoch komplexer Prozess ist.
Darstellung ansehen, kommen uns
manche Spielkarten unserer Kinder
oder Enkel in den Sinn, und wir
merken, dass eine Art Dschinns
heute auch in der westlichen Gesellschaft und der jungen Generation präsent sind.
Arabische Interpretation
Das Verhalten ist geprägt durch
den speziellen kulturellen Hintergrund eines Menschen. In der arabischen Volksmeinung gibt es drei
hauptsächliche Lebewesen (ausser
verschiedenen Tieren): Engel sind
aus Licht gemacht, Menschen aus
Erde und haben einen freien Willen; den Menschen ähnlich sind die
Dschinn, welche ebenfalls einen
freien Willen besitzen, aber aus
rauchfreiem Feuer gemacht und
für Menschen nicht sichtbar sind.
Es gibt mehr Dschinns als Menschen, sie können fliegen und passen in jeden Raum. Sie leben in
ihren eigenen Gemeinschaften in
verlassenen Gegenden, in den Bergen, Meeren, Bäumen und in der
Luft. Jedem Menschen ist ein
Dschinn zugeteilt, der in seine Seele flüstert und ihn animiert, seinen
bösen Wünschen nachzugeben.
Der Einfluss eines Dschinns auf das
Auftreten epileptischer Anfälle
wird oft angenommen.
service Zauber
Göttlicher
Carrazana et al. [4] beschreiben in
ihrem Artikel über Epilepsie und
religiöse Erfahrungen, dass das
aussteigen
Konzept
der Besessenheit, in der
englischen Formulierung «to be
seized by spirits» (von Geistern ergriffen, gepackt zu werden; gleichzeitig ist ‚seizure’ das englische
Wort für Anfall), zentral ist für die
geschichtliche Verbindung von Religion und Epilepsien. Voodoo, oder
deutsch auch Wodu, ist die populärste Religion in Haiti. Verehrung
und Besessenheit von Geistern
(Loas) ist das Wesen von Voodoo,
so dass viele Krankheiten auf dieser Basis erklärt werden. Geister
nehmen in Menschen, die sie sich
auswählen, leibliche Gestalt an.
Der geborgte Mensch ist lediglich
dazu da, den Geist zum Vorschein
zu bringen. Die Erfahrung ist einem
epileptischen Anfall ähnlich, indem
der oder die Betroffene keine Kontrolle über den zeitlichen Ablauf
und den Ausdruck verfügt. In Voodoo-Kreisen wird die Besessenheit
nicht als beschämend oder Furcht
erregend angesehen, es ist vielmehr ein Zeichen göttlicher Bevorzugung. Aber Glaube und Folklore
sind nicht immer harmlos. Sie können manchmal die adäquate Diagnostik verzögern und Ursache einer
falschen Behandlung sein.
Christliche Bilder
Die beiden Bilder zeigen Darstellungen von Dschinns in einer alten
und einer zeitgemässen Darstellung. Wenn wir die zeitgemässe
«Alte» und zeitgemässe Abbildung eines
Dschinns
Auch im Christentum wurde Epilepsie häufig entweder als Privileg
oder als göttliche Strafe angesehen. Christen – nicht nur, aber vor
2 | 2009 |
13
mittendrin
Vorkommnisse nachgesagt wurden, die höchst
unwahrscheinlich oder
ganz und gar unmöglich waren. Aber nicht
nur Menschen, denen
die Heilung von Epilepsien nachgesagt wird,
wurden heilig gesprochen, es wird angenommen, dass manche
Heilige selber Anfälle
hatten:
- Heilige
Brigitta
(1303 – 1373), ihr Schädel zeigte Beweise für
ein Meningeom, das
als Ursache von Anfällen in Betracht
kommt und ihre Visionen erklären ­könnte.
Darstellung einer mittelalterlichen Teufelsaustreibung
- Heilige Teresa von
allem im Mittelalter – folgten dem
Ávila (1515 - 1582) hatte Visionen,
biblischen Glauben der Besessenchronische Kopfschmerzen, vorüheit durch den Teufel (Matthäus
bergehender Verlust des Bewusst17:14-18). Entsprechend kam es zu
seins und auch ein vier Tage dauTeufelaustreibungen.
erndes Koma.
Während die Mehrheit der unglück- Heilige Catherine von Ricci
lichen Betroffenen als Besessene
(1522 -1590) hatte visuelle Halangesehen wurden, wurden einzelluzinationen, Verlust des Bene als spezielle Gefässe der göttliwusstseins für 28 Stunden.
chen Kommunikation betrachtet.
- Heilige Térèse von Lisieux (18731897) wurde gepackt von einem
Edward Murphy [5] versuchte einen
«eigenartigen und heftigen ZitZusammenhang herzustellen zwitern am ganzen Köper», hatte vischen Krankheiten und deren
suelle Halluzinationen und himmSchutzpatronen. Es fiel ihm auf,
lische Visionen.
dass den Beschützern der MenRaffinierte Erklärung
schen mit Epilepsie (Hl. Sebastian,
Gemäss Sallie Baxendale [6] nimmt
Hl. Maturinus, Hl. Valentin, Hl. ViviChristina die Wunderbare (1150 –
ane, Hl. Alban von Mainz, Hl. Lupus,
1224) eine einmalige Stellung in
Hl. Vincent Ferrer und viele andere)
14
| 2 | 2009
der religiösen Interpretation der
Epilepsien ein. Ihre Anfälle wurden
so verstanden, dass sie sich willig
dämonischen Qualen unterworfen
hat, um Menschen im Fegefeuer
eine dringend nötige Ruhepause zu
ermöglichen. So ist eine raffinierte
Verbindung zwischen einer dämonischen und göttlichen Erklärung
der Funktionsstörung entstanden.
Neben der guten Beschreibung ihres Leidens mit Status epilepticus,
Geruchsauren und wahrscheinlich
Frontallappenepilepsie
erstaunt
die Beschreibung von Christinas
Scham und Verlegenheit sowie ihrer soziale Stigmatisierung, welche
mit ihren Anfällen und der postiktalen Verwirrtheit einher ging. Die
Berichterstattung aus dem 13.
Jahrhundert schlägt damit eine erstaunlich aktuelle Saite an.
Manche Menschen mit Epilepsie
haben ihre epileptischen Anfälle
selber als religiöse Erfahrung beschrieben. Diese Erfahrung geht
nicht selten mit Temporallappenepilepsien einher.
Aktueller Bezug
Sie denken mit Recht, dass diese
Berichte weit zurückliegen. Nicht
Recht hätten Sie, wenn Sie davon
ausgingen, dass diese Sichtweisen
heute keine Rolle mehr spielten.
Ismail et al. [7] untersuchten 2005
den Einfluss spiritueller und religiöser Glaubensrichtungen bei Menschen mit Epilepsie, welche süd­
asiatischer Herkunft sind, aber in
Grossbritannien leben und im Rahmen des nationalen Gesundheits-
mittendrin
mittendrin
rundum epi-suisse
19. - 26. September 2009
systems behandelt werden. Sie
stellten fest, dass über die Hälfte
der Antwortenden ihre Erkrankung
als Wille Gottes oder als Strafe für
Vergehen in einem früheren Leben
verstanden. Dies führte nicht zu
Resignation oder Passivität der Erkrankung gegenüber, aber die
Menschen wandten sich zusätzlich
an spirituelle oder andere traditionelle Heiler und liessen sich durch
sie ebenfalls behandeln. Selbst
wenn sie Zweifel an der Wirksamkeit dieser Behandlung hatten, taten sie es aus Verzweiflung oder
unter dem Druck der Familie.
[2] Ayeni OA, Ayeni OO, Jackson R:
Observations on the procedural aspects
and health effects of scarification in subSaharan Africa. J Cutan Med Surg 2007;
11(6): 217-21.
service
aussteigen
[3] Jacoby A, Snape D, Baker GA: Epilepsy
and social identity: the stigma of a chronic
neurological disorder. Lancet Neurology
2005; 4: 171-78
[4] Carrazana E, DeToledo J, Tatum W et
al: Epilepsy and Religious Experiences:
Voodoo Possession. Epilepsia 1999; 40(2):
239-41
[5] Murphy E: The Saints of Epilepsy; Med
Wie jedes Jahr führen Margrit
und Ludwig Feuerle wieder ein
Ferien- und Wanderlager durch,
dieses Mal in Sion im Wallis. 22
Plätze sind bereits in der Jugendherberge in Sion/Sitten VS reserviert.
Hist 1959; 3: 303-11
[6] Baxendale, S: The intriguing case of
Christina the Astonishing. Neurology 2008;
Fragen Sie sich selber, welche Ideen, Bilder und Illusionen sich in Ihrer Vorstellung Platz geschaffen
haben. Kann ein Schock zum Beispiel eine juvenile Myoklonus-Epilepsie auslösen? Müssen Anfälle
notgedrungen wiederkehren, so
dass ich eine Reihe von anfallsfreien Tagen gar nicht richtig geniessen kann, weil ich schon den
nächsten Anfall erwarte? Kann
Epilepsie eventuell doch eine Strafe dafür sein, dass ich in einer
wichtigen Sache falsch gehandelt
habe? Möchte ich meine Epilepsie
gar nicht ganz wegtherapiert haben, weil ich sonst auf einige wichtige Privilegien verzichten müsste?
Ferien- und
Wander­lager in
Sion
70: 2004-7
[7] Ismail H, Wright J, Rhodes P and Small
N: Religious beliefs about causes and
treatment of epilepsy. Br J Gen Pract 2005;
55(510): 26-31
* Auszug aus dem Referat «Epilepsy on my
Mind and in my Brain» gehalten auf Englisch am IBE-Kongress 2008 in Marseille.
Maria Haag Turner ist Psychotherapeutin
SPV in Zürich, www.p4p.ch oder www.
Interessierte melden sich bitte bis
Ende Juli 2009 an. Frühe Anmeldungen sind von Vorteil, weil je
nach Anzahl weiblicher und männlicher Teilnehmer die Schlafgelegenheiten noch etwas angepasst
werden müssen.
Übernachten, Kurtaxe, CO2-Kompensation, Frühstück und Abendessen kosten
im 2-Bett-Zimmer Fr. 57.55
im 4-Bett-Zimmer Fr. 48.05
psychotherapie-4p.ch
Weitere Auskünfte erteilen:
Margrit + Ludwig Feuerle
Rossfeldstrasse 11
Literatur:
Postfach 610
[1] Buschan, G: Epilepsie in völkerkundli-
CH – 3004 Bern-Felsenau
cher Betrachtung. Wiener Klinische Wo-
Telefon für DE 0041 31 301 97 42
chenschrift - The Middle European Journal
für CH 031 301 97 42
of Medicine 1936; vol. 15, 10: 350-53
E-Mail
[email protected]
2 | 2009 |
15
rund um epi-suisse
Nachrichten Selbsthilfegruppen
Sozialdirektor zu Gast
Foto: zVg
Peter
Bitzi
Ruedi Meier
Am 13. Januar war Ruedi Meier,
Stadtrat und Sozialdirektor der
Stadt Luzern, bei der Selbsthilfegruppe Epilepsie Zentralschweiz
zu Gast. Ruedi Meier ist ­Historiker.
Als Mitglied der Grünen Partei
wurde er am 01. September 2000
in den Stadtrat gewählt und steht
seither der Sozialdirektion vor.
Das Thema «Sozialhilfe – Unterstützung – Integration» wurde von
den Anwesenden interessiert
wahrgenommen. Nach einer kurzen Einführung zum Thema erläuterte uns unser Gast, was Sozialhilfe überhaupt ist und was es
bedeutet, Leistungen zu beziehen.
Bei Kaffee, Tee und Leckereien
wurden spontane Fragen gestellt.
Je nachdem ergab sich auch mal
eine kleine Diskussion. Ruedi Meier
16
| 2 | 2009
ging konkret und sachlich
auf Fragen ein. Sozialhilfe
wird Personen gewährt, die
in eine Notlage geraten sind
und alleine nicht mehr herausfinden. Die Hilfe kann
auf unbestimmte Zeit oder
als Übergang (zum Beispiel
Aussteuerung bei Arbeitslosigkeit) gewährt werden.
Nebst der finanziellen Unterstützung hat das Sozialamt auch eine beratende
Funktion und ist behilflich
bei der Suche nach Arbeit
oder einer günstigen Wohnung. Der Unterstützte soll
bemüht sein, in seinem eigenen Interesse mitzuhelfen. Tut er
das nachweislich nicht, kann ihm
die Kürzung der Sozialhilfe drohen.
Unpassende Vorurteile
Oft wird davon gesprochen, dass es
jemandem gut gehe, der von der
Sozialhilfe lebe. Ruedi Meier widerlegte dies mit verschiedenen
Beispielen. Denn die finanzielle
Hilfe als solches ist sehr gering, so,
dass jemand leben, die Miete und
die Krankenkasse bezahlen kann.
Um einen Anspruch geltend machen zu können, muss zudem das
persönliche Vermögen bis auf
4 000.00 aufgebraucht sein. Jeder
Fall wird individuell behandelt,
­damit es für den Betroffenen letztendlich stimmt. Fragen nach Zivilstand, Unterkunft, Mitbewohnern,
etc. stellen sich. Eine Kooperation
– auch während der Zeit für die
Unterstützung – ist erforderlich
und beginnt also bereits bei der
Abklärung.
Einsame Menschen
Auch die Frage nach den so genannten Randständigen wurde gestellt. Diese Leute halten sich bekanntlich gerne in Parks oder
Bahnhof-Vorplätzen auf. Vom Publikum werden sie mit kritischen
Augen beobachtet. Sie führen sich
zwar vielfach unanständig auf,
sind in der Regel aber harmlos.
Ausserhalb ihrer Treffs sind die
meisten einsam. Deshalb führen sie
oft einen Hund mit sich. Er ist ihr
einziger wahrer und bester Freund.
Dass diese Leute Sozialhilfe-Gelder
verschlingen würden, ist ein Irrtum. Ruedi Meier machte darauf
aufmerksam, dass diese Personen
vielfach aus guten Familien stammen! Von Rechts wegen ist Sozialhilfe grundsätzlich rückzahlbar,
was jedoch in den meisten Fällen
aus wirtschaftlichen Gründen
nicht möglich ist – ausser der Unterstützte kommt unerwartet zu
Vermögen. Das könnte zum Beispiel eine Erbschaft oder ein 6-er
im Lotto sein. Wird jedoch durch
die Rückforderung der Sozialgelder
ein neuer Sozialfall hervorgerufen,
so wird mit grösster Wahrscheinlichkeit der Entscheid gefällt, da­
rauf zu verzichten.
Das Thema weckte so viel Inte­
resse, dass die Zeit flugs verging
r u nrundum
d uepi-suisse
m epi-suisse
service
aussteigen
und der Gruppenleiter den Feierabend einläuten musste. Ruedi
Meier musste ja auch noch den
Heimweg antreten beziehungsweise anfahren – mit dem Velo (ein
Stadtrat, der mit gutem Beispiel
vorangeht!). Unseren Gast haben
wir mit Applaus und einem kleinen
Präsent als Dankeschön verabschiedet. Aufgrund der positiven
Feedbacks schliesse ich nicht aus,
Ruedi Meier wieder einmal einzuladen.
News von der Geschäftsstelle
Neue Webseiten
Es ist soweit - die Webseiten von
Epi-Suisse und ParEpi sind neu
überarbeitet und nun seit Ende
Februar auf dem Netz.
Schauen Sie doch mal rein! Rückmeldungen aller Art sind willkommen, sei es als Lob oder als Anregung, was noch zu verbessern ist.
Wir sind gespannt!
Sie finden uns nach wie vor unter
den bekannten Adressen
www.epi-suisse.ch und
www.parepi.ch.
bk
Wir danken herzlich für die Unterstützung
2 | 2009 |
17
rund um epi-suisse
Sozialberatung Schweiz. Epilepsie-Zentrum Zürich
Ausschreibung des EPI-Preises 2009
Weiterbildung
Impulsreferate
30. April, 18.00-19.30 Uhr
Chancen und Risiken ­eines
epilepsiechirurgischen Eingriffs aus psychologischer
Sicht
Catherine Fiorellino, Lic. phil.,
Psychologin FSP
28. Mai, 18.00-19.30 Uhr
Wege aus dem Mobbing
Umgang mit schwierigen Situationen am Arbeitsplatz
Lilian Boschung,
Dipl. Sozialarbeiterin FH
25. Juni, 18.00-19.30 Uhr
«… ansonsten ist sie kern­
gesund»
Dokufilm über Pläne, Hürden und
Hoffnungen im Leben mit einer
Epilepsie. Anschliessend Austausch
und Diskussion
Bea Witzig,
Dipl. Sozialarbeiterin FH
Für die Integration
von Menschen mit Epilepsie
Bereits zum zweiten Mal vergibt
die Schweizerische EpilepsieStiftung den EPI-Preis. Er ist mit
Fr. 10 000.00 dotiert und wird
anlässlich des Tages der Epilepsie
im Herbst übergeben. Gesucht
sind Menschen, die sich für die
Verbesserung der Lebensqualität
von Menschen mit Epilepsie einsetzen. Noch immer wird diese
Krankheit stigmatisiert und noch
immer erfahren Menschen mit
Epilepsie Benachteiligungen wegen ihrer Krankheit.
Integration in Familie, Beruf
oder Freizeit
Der Preis richtet sich an Menschen,
die sich für Menschen mit Epilepsie
einsetzen und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität beitragen. Dabei
geht es vor allem um soziale Aspekte und im Vordergrund steht die
bessere Integration von Betroffenen in Familie, Beruf oder Freizeit.
So wurde der Preis 2007 einem Betrieb übergeben, der für einen
Menschen mit Epilepsie einen Arbeitsplatz neu geschaffen hat und
diesen so wieder in den beruflichen
Alltag integrieren konnte.
schwerden, die ein Neurologe in
seiner Praxis sieht. In der Schweiz
leben rund 70‘000 Menschen mit
einer Epilepsie. Dass Epilepsien oft
für sehr selten gehalten werden,
hängt sicherlich auch damit zusammen, dass man den meisten
Menschen mit Epilepsien nicht ansieht, dass sie zeitweise Anfälle
haben.
Ein Leben mit Epilepsie −
ein normales Leben
Viele Epilepsien können medikamentös so eingestellt werden, dass
ein Leben ohne Anfälle möglich ist.
Die meisten Menschen mit Epilepsie
können daher einen Beruf erlernen
und sie sind ebenso leistungsfähig
wie die übrige Durchschnittsbevölkerung. Sie führen ein normales
Leben in der Familie und in ihrem
sozialen Umfeld. Der EPI-Preis soll
darauf hinarbeiten, dass dieses
Wissen Verbreitung findet und dass
Menschen mit Epilepsie zu ihrer
Krankheit stehen können und im
gesellschaftlichen Leben nicht eingeschränkt werden.
Epilepsie − keine Seltenheit
Die Veranstaltungen und die Beratung sind
unentgeltlich. Um verbindliche Anmeldung
wird gebeten mit Angabe der Telefonnummer unter Tel. 044 387 67 29.
18
| 2 | 2009
Epileptische Anfälle sind Störungen des Gehirns aufgrund kurz
dauernder vermehrter Entladungen
von Nervenzellen, was manchmal
auch als «Gewitter im Gehirn» bezeichnet wird. Epileptische Anfälle
zählen zu den häufigsten Be-
Information: Dr. sc. nat. Karin Hänni
Stabsstelle Stiftungsdirektion
Schweizerische Epilepsie-Stiftung
Bleulerstrasse 60, 8008 Zürich
[email protected]
www.swissepi.ch
Telefon 044 387 62 20 / Fax 044 387 62 49
r u nrundum
d uepi-suisse
m epi-suisse
ParEpi Schweiz. Vereinigung der Eltern epilepsiekranker Kinder
service
Epilepsie – eine Behinderung?
Brigitte
Keller
Psychosoziale Auswirkungen
aussteigen
Jede Krankheit beinhaltet neben
ihrer medizinischen Problematik
auch einen psychosozialen Anteil,
denn jede Krankheit hat Auswirkungen auf die seelische Befindlichkeit und den sozialen Bereich
des Betroffenen. Dies gilt insbesondere für chronische Erkrankungen als auch für Behinderungen. Ist nun die ­Epilepsie «nur»
eine chronische ­Erkrankung oder
ist sie eine Behinderung?
­ enn man davon ausgeht, dass ein
W
wesentliches Merkmal von Behinderung darin besteht, dass durch sie
die Eingliederung in Bildungsinstitutionen wie in Schulen, in Berufsund Arbeitswelt, in gesellschaftliche Strukturen und in die Familie
beeinträchtigt oder bedroht ist, so
kommt bei vielen Epilepsiebetroffenen der Anteil der Behinderung
dazu. Aus dieser Doppeleigenschaft
der Epilepsie − Krankheit und Behinderung − erwachsen zwei Ansprüche. Der Wunsch nach professioneller Behandlung und möglichst
Heilung auf der einen und der
Wunsch nach (Re-)Habilitation auf
der anderen Seite.
Die Epilepsie ist nicht nur eine der
ältesten uns bekannten, sondern
auch eine sehr weit verbreitete Erkrankung (ca. 1% der Bevölkerung).
Bei Kindern ist sie mit grossem Abstand die häufigste chronische Erkrankung. Dennoch wird das Bild
der Epilepsie in der Öffentlichkeit
nach wie vor durch Unkenntnis und
zum Teil abenteuerliche Vorurteile
geprägt.
Vorurteile schmerzen
So aufgeklärt wie dieses Jahrhundert auch sein mag, Epilepsie ist in
den Köpfen der Allgemeinheit noch
immer eine geheimnisvolle, rätselhafte und unheimliche Krankheit.
Aus den Medien, aus Gesundheitsbüchern oder aus Erzählungen hat
man vielleicht einiges über die Erkrankung erfahren. Eine klare Vorstellung über das Krankheitsbild der
Epilepsie besteht jedoch häufig
nicht.
Menschen mit Epilepsie treffen in
ihrem Umfeld immer wieder auf
Vorurteile, auf Verständnislosigkeit,
Abwehr und soziale Ausgrenzung −
in der Schule, in der Ausbildung, im
Berufsleben, im Freundeskreis und
in der Familie. Dies belastet sie oft
mehr als die Anfälle selbst. Diese
Reaktionen verleiten einige dazu,
die Diagnose zu verheimlichen. Betrachtet man die psychosoziale Situation der Epilepsiebetroffenen, so
zeigt sich folgendes Bild: Sie fühlen
sich häufig stigmatisiert und ausgegrenzt, sind seltener verheiratet,
sind überdurchschnittlich arbeitslos, leiden häufig an Depressionen
und Angstzuständen und neigen zu
geringem Selbstwertgefühl.
Verzichte machen Mühe
Durch ihre Krankheit bedingt, fühlen sie sich stärker auf andere angewiesen, als es ihnen recht ist, auch
müssen sie auf Dinge verzichten,
die ihnen lieb sind wie Velo-/Autofahren, Disco besuchen, die Nacht
durchmachen, den Alkohol geniessen, Urlaub in einer anderen Zeitzone machen, bestimmte sportliche
Aktivitäten ausführen, usw. Daraus
entstehen Einschränkungen in den
verschiedensten Lebensbereichen,
sei es als Kind oder als Erwachsener.
Bereits in der Schule zeigen sich die
ersten Grenzen, welche sich weiterziehen in der Berufswahl, in der
Freizeitbeschäftigung, in der Partnerschaft, usw. Und sie wissen, trotz
aller Einschränkungen, ein Anfall
kann jederzeit und überall kommen.
Die Dramatik des Anfalls und der
Bewusstseins- beziehungsweise der
Kontrollverlust des Betroffenen lösen beim Beobachter − bedingt
durch die fehlenden Kenntnisse −
eine Hilflosigkeit aus, welche oftmals mit Angst und Abwehr kompensiert wird. Häufig eine
traumatische Situation für alle Beteiligten.
Keine Patentrezepte
Die Konsequenz daraus ist, dass sich
die wenigsten trauen, sich zu ihrer
Krankheit zu bekennen. Um sich zu
«outen», braucht es eine grosse Portion Selbstbewusstsein und Mut,
denn es ist kein Geheimnis, dass
sich Aussenstehende oftmals abwertend gegenüber Epilepsiekranken verhalten. Viele Betroffene verbergen deshalb ihre Krankheit, und
wenn die ersehnte Anfallsfreiheit
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19
rund um epi-suisse
ParEpi Schweiz. Vereinigung der Eltern epilepsiekranker Kinder
erreicht ist, wird sie öfters tabuisiert, obwohl die Nebenwirkungen
der Medikamente nach wie vor ein
Thema bleiben. Ein Verhalten, das
sich auch bei anderen, nicht auf den
ersten Blick ersichtlichen Krankheiten und Behinderungen zeigt.
Mit dem Phänomen einer Epilepsie
umzugehen und ein möglichst normales Leben zu führen, ist eine
Kunst, die jeder Betroffene selbst
für sich erlernen muss. Patentrezep-
te gibt es hierfür nicht.
Wünsche und Träume haben wir
alle, und ich stelle mir vor, wie anders die Welt aussehen würde,
wenn man ohne Angst vor Diskriminierung offen über Epilepsie reden
könnte. Vielleicht würde dann das
Interesse der Menschen geweckt
werden, mehr über diese Krankheit
zu erfahren. Doch inzwischen gibt
es viel zu tun.
«Mein Kind hat Epilepsie!» – Wie geht es weiter?
Epilepsie ist eine Krankheit, die
oft im Kindesalter beginnt. Häufige, unbehandelte Anfälle bedeuten ein Risiko für die Entwicklung eines Kindes.
Wie geht es weiter?
Eine diagnostische Abklärung bildet die Grundlage für eine Therapie. Das Ziel der Diagnostik ist, das
Epilepsie-Syndrom zu bestätigen
oder eine Epilepsie auszuschliessen. Ziele einer Therapie sind: Anfallsfreiheit, eine ungestörte Entwicklung des Kindes und ein
möglichst normales Leben.
Wie kann man diese Ziele
erreichen?
Es gibt Behandlungen, deren Ziel
eine Anfallsfreiheit ist: eine medikamentöse Behandlung und ein
20
| 2 | 2009
operativer Eingriff. Die VagusNerv-Stimulation und die ketogene Diät sind ergänzende Therapien,
durch die nur selten eine vollständige Anfallskontrolle erreicht wird.
Zusätzlich brauchen einige Kinder
auch eine Psychotherapie.
Wann werden diese Ziele
erreicht?
Im Kindesalter läuft die Zeit! Das
Kind sollte so schnell wie möglich,
spätestens in 6-12 Monaten nach
der Diagnosestellung anfallsfrei
werden! Bei bestimmten Syndromen kann aber nur eine Anfallsreduktion erreicht werden.
«schwer therapierbar» oder als
«therapieresistent» bezeichneten
Epilepsie an. Für die Eltern besteht
das Angebot, nach Absprache mit
dem behandelnden Arzt eine
«Zweitmeinung» einzuholen. Zu
unserem Angebot gehören auch
Beratung in psychosozialen Angelegenheiten und Erziehungsberatung.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich
bitte an:
Schweizerisches Epilepsie-Zentrum,
Dr. med. R.A. Sälke-Kellermann,
Leitende Ärztin für Kinder und Jugendliche,
Bleulerstrasse 60, 8008 Zürich,
Tel. 044 387 61 11 (Zentrale),
Unser Zentrum bietet alle diagnostischen Abklärungen und Therapien für Kinder bei einer neu begonnenen Epilepsie oder bei einer als
[email protected]
Fax 044 387 63 97, www.swissepi.ch
r u nrundum
d uepi-suisse
m epi-suisse
service
Epi-Suisse/ParEpi
Neues aus der Mediothek
aussteigen
Epi-Suisse und ParEpi haben ihre sämtlichen Medien zusammengelegt und elektronisch erfasst. Diese Mediothek ist allen Interessierten, also auch Nicht-Mitgliedern, zugänglich. Zur Ausleihe von Büchern, Videos
und Broschüren siehe auch www.epi-suisse.ch.
Von Ameisen und Anfällen (DVD
mit Dauer von ca. 7 Minuten)
Halten Sie es für möglich, in acht
Minuten mit einfachen Worten zu
erklären, was eine Epilepsie, was
ein Anfall ist? Mit dem Kurzfilm
«Von Anfällen und Ameisen» ist es
gelungen medizinische Zusammenhänge für Laien leicht und verständlich darzustellen.
Die Idee, die Funktion des Gehirns
durch Ameisen in einem Ameisenhaufen zu verkörpern, hatte Matthias Bacher, Oberarzt an der Epilepsieklinik
für
Erwachsene.
Anstelle des altbekannten Beispiels
vom Gewitter im Gehirn um den
Ablauf eines Anfalls zu erklären.
benutzt er fleissige Ameisen (Nervenzellen), die in der Ameisenkolonie (Gehirn) bestimmte Aufgaben
verrichten. Aufpasser (hemmende
Nervenzellen) sorgen für einen geregelten Ablauf der Dinge. Aber
auch Ameisen machen nicht immer
das, was sie sollten und wenn viele
Ameisen den gleichen Unfug treiben, kann es zum Anfall kommen.
Ein Film, der sich eignet um in einfachen und verständlichen Worten
Laien (Kindern ab ca. 11 Jahren)
über das Geschehen eines Anfalls
aufzuklären.
Bezugsquelle:
Mediothek Epi-Suisse/ParEpi über B. Keller,
Tel 043 488 65 60, [email protected],
oder Oberarzt Matthias Bacher,
Epilepsiezentrum Kork, Landstraße 1,
[email protected]
Kosten: 8 1 (inklusive Versand)
Flip & Flap, Eine Geschichte über
Nervenzellen, Epilepsie und die
Friedastrassen-Band,
Sabine
Jantzen und Tina Krisl, SchmidtRömhild-Verlag Lübeck 2007
Der 13-jährige Mirco ist ein ganz
normaler Junge. Eines Tages erwacht er im Krankenhaus und erfährt, dass er einen epileptischen
Anfall hatte. Von nun an muss er
seine Krankheit verstehen lernen
und sein Leben umstellen. Dabei
gelingt es ihm, seinen Optimismus
zurück zu erobern. Auf einer Reise
durchs Gehirn führt Dr. Lange
Mirco in die Welt der Nervenzellen
Flip und Flap und ihrer Kollegen
ein, die in der Kommandozentrale
des Körpers rund um die Uhr ganze
Arbeit leisten. Die Flaps sind jedoch manchmal unkonzentriert
und es kommt zu Fehlern in der Informationsübertragung - zu einem
Anfall.
Das Comicheft erklärt die Krankheit Epilepsie umfassend. Die Erklärungen sind bereits für Kinder
ab 7 Jahren verständlich, für Jugend­
liche bietet ein Anhang zahlreiche
Ergänzungen. Die Diplom-Psychologinnen Sabine Jantzen und Tina
Krisl entwickelten die Geschichte
von «Flip und Flap» im Rahmen
e­ ines gleichnamigen Schulungsprogramms für epilepsiekranke
Kinder, Jugendliche und deren
­Eltern an der Lübecker Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin. Das
Comicheft ist jedoch unabhängig
von der Schulung gut verständlich
und geeignet zum Durcharbeiten
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komplizierten Bestimmungen der
Sozialversicherung auseinandersetzen. In der zweiten, vollständig
überarbeiteten Auflage dieses Ratgebers von Procap werden alle
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2 | 2009 |
21
pages françaises
Tour d’horizon marseillais: 11ème conférence européenne de l’IBE
Anne
Engler
Epilepsie et Société: impressions et reflets
Le congrès organisé par le Bureau International pour l’Epi­
lepsie (IBE) a eu lieu du 15 au 17
octobre 2008 à Marseille. Une
délégation suisse composée de
trois personnes a eu la chance de
pouvoir y participer: Ernst Zweifel, secrétaire général d’Epi-­
Suisse, Margret Becker, rédactrice du magazine Epi-Suisse, et
Anne Engler, secrétaire de ParEpi
pour la Suisse romande .
Photo: Margrret Becker
Le congrès a réuni plus de 300 participants venus de 53 pays différents, notamment des pays de l’Est.
La langue officielle du congrès
était l’anglais. La qualité du programme et son organisation ne
laissait pas de place pour les visites
touristiques auxquelles la douceur
22
du climat et la beauté de la région
nous invitaient. A peine le temps
de déguster une bouillabaisse près
du port, avant d’être confiné dans
le centre des Congrès ! Maria Haag
Turner, psychothérapeute suisse, a
ouvert la ronde des conférences
avec son exposé intitulé «Epilepsy
on My Mind and in my Brain». Ce
fut ensuite le tour de Gustav Nyberg, un jeune suédois qui a captivé et touché l’auditoire avec son
témoignage, plein d’humour mais
aussi d’émotion, sur la façon dont
il vit avec son épilepsie.
L’épilepsie: mon pire ­ennemi
«Avec le temps, j’en suis arrivé à
­éprouver de la reconnaissance visà-vis de mon épilepsie.» Mais que le
chemin à parcourir jusque là fut sinueux … A 13 ans, il rêvait
de devenir le meilleur
footballeur du monde!
C’est à ce moment-clé du
début de l’adoles­cence
que les crises apparaissent et que le diagnostic
tombe. Gustav fait un
déni complet de son épilepsie: il boit de l’alcool,
fume, sort jusqu’à point
d’heure. A cette époque,
il découvre le pouvoir
thérapeutique de l’hu­
mour… qui lui permet de
se faire accepter par ses
copains d’école qui le
trouve bizarre. Il prend
alors son premier cours
Gustav Nyberg a appris à vivre avec son épilepsie.
de théâtre et s’y sent
| 2 | 2009
tout-de-suite à l’aise. «J’y rencontrais d’autres personnes un peu bizarres, je me sentais moins seul.» Il
ne parle de sa maladie à personne.
Ses parents le laissent vivre, faire
ses choix, mais se font quand
même beaucoup de souci. Les quatre années de gymnase sont dures.
Ce n’est que pendant les cours de
théâtre que la maladie n’interfère
pas: tout le monde y a les mêmes
intérêts et les mêmes rêves. Gustav
ne deviendra peut-être pas le meilleur footballeur du monde, mais le
meilleur acteur. Il en est ­convaincu !
Après avoir réussi trois tests importants, il a la possibilité de passer une audition dans un ­théâtre de
Göteborg. «C’était la chance de ma
vie… j’ai repris connaissance dans
une ambulance.» L’épilepsie avait
encore une fois anéanti son plus
grand espoir. «Les années qui ont
suivi ont été terribles. L’épilepsie
était mon pire ennemi.»
Un autre regard sur le ­monde
Ce n’est qu’en 2004 qu’il comprend
que sa maladie fait partie de son
corps au même titre que ses yeux
bruns. «C’était tellement agréable
de ne plus devoir me battre contre
l’épilepsie. Aujourd’hui, je peux me
dire: je suis merveilleux et donc,
mon épilepsie est merveilleuse.» En
apprenant à se connaître et à
s’aimer, Gustav a aussi appris à regarder le monde, la vie et les autres
avec des yeux plus doux, avec plus
de compréhension. En 2006, il a
écrit sa première pièce de théâtre
Photo: Margret Becker
pages françaises
pour les adoles­
cents souffrant
d’épilepsie de faire des connaissances, de sortir
de leur isolement
et d’améliorer leur
confiance en eux.
Des camps de vaExposition des œuvres réalisées par des artistes
cances
et des cours
souffrant d‘épilepsie.
sont organisés et
gérés par des jeunes de moins de
dont la «première» a eut lieu en
30 ans qui sont eux-mêmes épilep­avril 2009 à Stockholm. Le sympatiques. Ces camps et ces cours sont
thique jeune homme travaille
autant d’occasions de prendre
aujourd’hui dans le domaine de la
conscience, au contact des autres,
santé, mais consacre beaucoup de
que certains obstacles ou certaines
temps à la musique, à la danse et
difficultés peuvent être surmontés
au théâtre. Il a adopté une hygiène
ou contournés. C’est aussi une
de vie exemplaire, une ­alimentation
­opportunité de combattre certains
saine et médite en faisant de
préjugés. En effet, les personnes
longues promenades. Sa philosoépileptiques elles-mêmes ont souphie est qu’il faut tout faire pour
vent des préjugés par rapport à la
atteindre ses objectifs, et lorsqu’on
maladie, à ce qu’elle les empêche
n’y arrive pas, il faut essayer ende faire, ou les oblige à faire…
core, pour éviter de se dire que
Lorsque, par exemple, un particic’est à cause de l’épilepsie qu’on
pant à un camps de vacances dit:
n’y arrive pas. «Le plus important
«Mes parents ne veulent pas que je
pour moi est que je peux m’aimer.
fasse telle activité (par exemple de
Cela me rend plus fort, moins vulla grimpe).», les responsables rénérable. Je peux ainsi aimer les autorquent: «Ici, c’est différent… si tu
tres et aimer ma vie. Je sais ce
as envie de le faire, alors fais-le!»
qu’est la crainte, mais je n’ai plus
Pendant l’adolescence, les jeunes
peur.»
doivent tester les limites. Pendant
Des jeunes aident les jeunes
ces camps, ils peuvent, en com­
Lors de la deuxième journée du
pagnie d’autres personnes du
congrès, un groupe de jeunes scanmême âge et vivant avec la même
dinaves ont présenté leur organimaladie, faire des expériences
sation «Epic Youth». Elle regroupe
impor­tantes, se développer. Les
des jeunes gens de Norvège, Suède,
jeunes responsables de «Epic
Finlande et du Danemark, et a pour
Youth» sont des exemples de tout
objectifs de créer des occasions
ce qu’on peut faire et entreprendre
malgré ou grâce à l’épilepsie. Ils
nous ont impressionnés par leur
dynamisme, l’énergie positive qu’ils
transmettent, leur professionna­
lisme et leur insolence! Rien ne
leur fait peur… Ils gèrent et défendent leurs différents projets et les
impressionnants budgets correspondants auprès des différents organismes d’état qui les financent.
Ils ont certes beaucoup de chance
de vivre dans les pays nordiques où
la politique sociale et les moyens
financiers qui s’y rapportent leur
permettent de faire un travail remarquable. Un grand coup de chapeau à eux !
Une star nationale comme
«porte-drapeau»
Nous avons également fait la connaissance d’un véritable showman!
Rick O’Shea est un journaliste
­irlandais, animateur de radio très
connu dans son pays. Il vit avec
l’épilepsie et a accepté de devenir
le «porte-drapeau» de l’association
nationale de patients épileptiques.
Avec un débit de parole impres­
sionnant, un accent irlandais à
couper au couteau et beaucoup,
beaucoup d’humour, il nous a
­expliqué le lien entre un sapin de
Noël totalement saccagé, un
comptable terrifiant, un pneu
­imprévisible et son épilepsie! Plus
sérieusement, il est très fier d’être,
pour toutes les personnes, et plus
particulièrement pour les jeunes,
qui souffrent d’épilepsie, un exemple de ce qui est possible! Ils peuvent s’identifier à quelqu’un qui vit
2 | 2009 |
23
pages françaises
avec la même maladie et qui est
aussi une célébrité, un exemple de
réussite. La discussion qui a suivi
son intervention a permis de con­
stater que la médiatisation de son
épilepsie est malheureusement
une exception. Pour les associations de patients de tous les autres
pays représentés à ce congrès, il
reste très difficile, pour ne pas dire
impossible, d’obtenir l’accord de
personnalités (politiques, sportives,
du monde du spectacle ou des
­médias) souffrant d’épilepsie et
acceptant de parler de leur maladie. Quand on parle des préjugés et
de la stigmatisation qui entourent
l’épilepsie, on mesure bien encore
le chemin qu’il reste encore à parcourir…
Prendre du temps pour expliquer à la famille
L’exposé «Epilepsie et famille
(lorsque l’enfant est malade)», du
neuro-pédiatre grec Athanasios
Covanis était un plaidoyer sur la
nécessité, pour le médecin, de
prendre le temps d’informer et
d’expliquer, à l’enfant, à ses ­parents
et si nécessaire aux enseignants,
l’épilepsie et ses conséquences (et
surtout les non-conséquences) sur
la vie quotidienne. De nos jours et
même dans les pays dits ­développés,
le diagnostic d’épilepsie s’accom­
pagne d’images négatives qui affec­
tent les comportements psycho-­
moteurs, psychologiques et sociaux
des patients et de leur famille. Il
est nécessaire de préparer les
­familles, de prendre le temps
24
| 2 | 2009
d’écou­ter leur ressenti et leurs expériences et de les encourager à
favoriser le maximum d’activités
ordinaires pour leur enfant (­essayer
d’éviter la surprotection de l’enfant
épileptique). Il a observé que, pour
les familles, cela reste un problème
important d’envisager une crise de
leur enfant en présence de tiers. Le
diagnostic de l’épilepsie entraine
donc très souvent une réduction de
la vie sociale (pas de restaurants,
de sorties, de visites chez des
amis,… etc.) qui a des conséquences négatives pour toute la famille.
Des témoignages enrichissants
Les différents «workshops» ont
permis d’aborder de nombreuses
problématiques et de se faire l’écho
de nombreux témoignages. Des
personnes de différentes nationalités ont raconté leur vie avec
l’épilepsie, comment elle pèse parfois sur leur quotidien et comment
ils surmontent les difficultés.
Par exemple, cette dame de Croatie
qui a décrit comment le chien de la
famille sent venir les crises de son
fils, comment il le protège des
blessures en se couchant sous lui
et en lui lèchant le visage et les
mains. Depuis l’arrivée du chien
dans la famille et son comportement pendant les crises, la durée
de celles-ci a nettement diminué,
de même que leur fréquence. Simple coïncidence (évolution normale
de l’épilepsie) ou véritable relation
de cause à effet? Les avis divergent, mais une certitude demeure,
le chien a permis, par sa présence
­affectueuse et rassurante, à ce
­jeune homme, présentant également des troubles du comportement (traits autistiques), de s’épa­
nouir et de s’ouvrir un peu plus aux
autres. Pour cette famille, la combinaison du traitement médicamenteux et la présence du chien
constituent une combinaison théra­
peutique idéale!
Un étudiant portugais a encouragé
tout le monde à se défaire un peu
de son stress, à ne pas porter tout,
tout seul. Une australienne considère comme une tâche quoti­
dienne, de trouver un équilibre
dans tous les aspects de la vie, que
l’on soit en bonne santé ou malade.
Pendant le congrès, la culture était
aussi de la partie. Le danois Peter
Wolf nous a présenté un exposé
passionnant sur l’épilepsie dans la
littérature contemporaine. Dans le
hall du centre de conférence, des
œuvres artistiques réalisées par des
personnes vivant avec l’épi­lepsie
étaient exposées et la plupart
d’entre elles venaient de ­Suisse!
pages françaises
ParEpi Association Suisse de Parents d‘Enfants Epileptiques
Un livre pour expliquer l’épilepsie aux enfants
Anne
Engler
Les épilepsies, parlons-en!
L’épilepsie est une invitée surprise, lorsqu’elle apparaît dans une
famille. Quand elle est là, les
mots pour en parler manquent
aux parents,
de milieux sociaux et familiaux différents. Ils ont leurs propres rêves,
intérêts et passions. Ils ont seulement en commun cette maladie
qu’on appelle l’épilepsie.
Qu’est-ce qu’il leur arrive?
aux frères, aux sœurs et
surtout aux jeunes malades. C’est
à eux qu’est dédié ce livre. Ils le
liront seuls ou guidés par leurs
parents. La Fondation Française
pour la Recherche sur l’Epilepsie
a voulu mettre à leur disposition
cet ouvrage, qui raconte et explique les épilepsies.
Ce livre, joliment illustré, commence
par la présentation de quatre enfants: Raphaël (9 ans ½), Cindy
(7 ans), Alice (14 ans) et Bastien
(12 ans). Le chapitre «Tous enfants,
tous différents» met l’accent sur le
fait que ces enfants sont comme les
tous les autres enfants ; ils aiment
jouer, apprendre, bouger. Mais aussi, que comme tout un chacun, ils
sont uniques. Ils viennent d’horizons,
Au travers de chacun de ces ­enfants,
le lecteur découvre comment leurs
crises, très différentes dans leur
manifestation les unes des autres,
compliquent singulièrement leur
vie. Cindy a des absences, ­Raphaël
et Alice ont des crises partielles, et
Bastien des crises tonico-cloniques.
Comment ces crises perturbent le
contrôle que le cerveau a sur notre
corps? Pourquoi l’enfance est la
période de la vie pendant laquelle
le risque de faire des crises
d’épilepsie est le plus élévé?
­Comment le neuropédiatre procède
pour établir le diagnostic? Quels
­examens doivent être effectués?
Quels sont les traitements et leurs
effets secondaires? Comment le
traitement peut évoluer? Le livre
aborde toutes ces questions et apporte des réponses claires et faciles
à comprendre, grâce aux exemples
et témoignages de Raphaël, Cindy,
­Alice et Bastien.
La vie de jour en jour
La dernière partie du livre parle des
conséquences de l’épilepsie sur la
vie de tous les jours. Par exemple,
les répercussions sur la famille, la
fratrie. Quand un enfant a une épilepsie, sa famille vit souvent en
alerte dans la crainte qu’une crise
survienne. Trop de précautions peu-
Extraits
«J’ai fait une crise au club de foot,
juste avant le début du match.
L’entraîneur a téléphoné à Maman.
Pendant ce temps, ma crise était finie. Ensuite, mes copains m’ont raconté ce qui m’était arrivé. Je ne me
souvenais de rien. J’ai essayé de leur
parler de ma maladie. J’ai l’impression
que ça les a intéressés, mais j’ai peur
qu’ils ne me regardent plus comme
avant.»
Le papa d’Alice insiste:
«Alice fait beaucoup moins de crises
grâce à son traitement, mais elle a
du mal à se concentrer. En plus, sa
mémoire n’est pas très bonne… J’ai
expliqué sa maladie à son professeur
principal. Au collège, il est important
que tous les professeurs prennent en
compte ses difficultés. Certains continuent pourtant de croire qu’elle est
surtout paresseuse.»
Le papa de Bastien s’interroge:
«Depuis que mon fils Bastien est
sous traitement anti-épileptique, je
le trouve plus agité. Je me demande
si cela est dû à l’épilepsie, au nouveau traitement ou simplement au
fait qu’il entre dans l’adolescence…»
2 | 2009 |
25
pages françaises
ParEpi Association Suisse de Parents d‘Enfants Epileptiques
vent pourtant être plus gênante que
la maladie. Le livre aborde également les éventuelles interférence
de l’épilepsie dans la vie scolaire: les
difficultés d’apprentissage, la crainte d’être différent, les appréhen­
sions des enseignants face à la possible survenue d’une crise pendant
un cours de natation, par exem­ple.
Et puis, finalement, les interrogations que l’enfant et son entourage
ont par rapport à l’avenir profes­
sionnel, familial et médical. Ces
questions se posent pour tout
­enfant, mais lorsque l’enfant est
malade, ces questions deviennent
souvent des inquiétudes.
Les mots justes
«Les épilepsies, parlons-en!» est, à
notre avis, un ouvrage complet,
vraiment adapté aux enfants et
dont l’objectif de donner à l’enfant,
qu’il soit concerné directement ou
indirectement par l’épilepsie, les
mots juste pour en parler, nous
semble parfaitement atteint.
Il est disponible en prêt au service
bibliothèque/médiathèque du se­
crétariat romand de ParEpi. Pour
plus de renseignements, n’hésitez
pas à nous contacter au
021/729.16.85 ou par e-mail
([email protected]).
Les épilepsies, parlons-en!
Auteurs: Nathalie Tordjman, Pr. Jacques
Motte, Pr. Louis Vallée.
Editeur: Gulf Stream, 2008
26
| 2 | 2009
Lettre à ma fille
D’où je suis, je t’écris et je me demande quoi faire quand tu me regardes avec des yeux
d’amour et que tu souffres; que faire quand tous les matins du monde, tu dois te
battre pour avoir la paix; la paix, une chose que je suis sûre tu auras, mais que faire!
Que faire quand tu trembles, que ta tête fait mal et que tes mains si petites
et douces ont froid.
Mais que faire quand tu n’arrives pas à dormir mais que tu as sommeil.
Que faire quand tu m’appelles «Maman» et qu’il n’y a rien d’autre qui sort
de ta bouche, mais que faire quand tu veux dire beaucoup d’autres choses
et que tes lèvres bougent, sans avoir aucun son, sauf le son de tes cris.
Tu pleures parce que toi non plus tu ne sais pas quoi faire.
Que faire quand tu marches et que tu tombes sans arrêt, que faire quand
tu as envie de courir comme les autres mais que tu ne peux pas.
Je sais qu’il y a une chose que je peux faire, c’est te donner de l’amour,
de la patience et de la compréhension.
Faire aimer la vie, les gens, mais surtout toi-même.
Faire de ta vie la plus fascinante et intéressante du monde.
Faire des petits bonheurs, des grands bonheurs.
Faire que ton petit frère t’aide le plus possible.
Faire t’aimer les petits moments importants de ta vie, comme l’école, les amis,
l’endroit où tu vis, tes premières amours, tes premiers chagrins, tes colères…
Faire que tout y soit, le mieux possible.
Faire que toi aussi tu aies la patience.
Faire que les gens te regardent avec des yeux d’amour, comme je te regarde tous
les jours, parce que, pour moi, tu es le plus grand bonheur du monde.
Je te dédie ces quelques lignes de mes pensées, qui viennent de mon cœur.
A ma fille,
qui est atteinte d’une épilepsie rare.
Janet
pages françaises
Epilepsie Suisse Romande
Vie de la Fondation
Martine
Gagnebin
Un navire et son équipage
L’an dernier la Fondation Eclipse
fêtait ses 10 ans, avec joie et
succès. Dynamique, elle entame
une nouvelle page de son ­histoire.
Les principales missions de la Fondation sont et restent: - soutenir les
personnes atteintes d’épilepsies, et
leurs proches, - faire connaître les
épilepsies.
Ce qui change pour les temps à
­venir, ce sont certaines personnes
chargées de tenir le gouvernail et
maintenir le cap.
Un au revoir
C’est avec une réelle nostalgie que
je suis aujourd’hui à mon clavier
d’ordinateur: je quitte ce beau navire. Dans mon cœur de «retraitée»
Eclipse gardera une place de choix.
Des souvenirs d’eaux paisibles, de
brises légères qui font avancer, mais
aussi de turbulences qu’il faut traverser en tenant fermement la barre. Des contacts enrichissants, des
vécus partagés. A chacune et chacun je dis: merci pour les heures
passées ensemble. Durant ces
presque cinq ans j’ai vu le dynamisme en marche, le bénévolat généreux, l’engagement sans faille.
A Eclipse je souhaite bon vent et
bonne route!
avec enthousiasme.
En octobre la présidente de la Fondation Eclipse donnait brusquement
sa démission. Sylvie Loeb, notre vice-présidente et fondatrice assurait
l’intérim. Nos recherches nous ont
fait rencontrer Monsieur PierreAndré Berthod, qui a accepté de devenir capitaine (président). Il est en
fonction également depuis le mois
de février. Bienvenue à lui!
Avec Monsieur Berthod et Madame
Benamo, le navire Eclipse est en de
bonnes mains. Tout l’équipage – les
Conseils et comités – vogue vers de
nouveaux horizons:
bon vent, Eclipse!
Groupe du Valais
On change de formule!
Afin de mieux répondre aux attentes des personnes épileptiques, le groupe de parole et
d’entraide renonce momentanément à se réunir mensuellement.
Mme Corinne Roger, animatrice,
est désormais à disposition pour
un entretien (individuel ou de
parents, par exem­ple) à Monthey,
Martigny ou Sion, dans les locaux et aux dates prévues pour
les réunions.
Mode d’emploi: vous choisissez le
lieu dans la liste (voir p. 29), vous
appelez l’animatrice au 079/ 458
16 07 pour prendre rendez-vous et
vous pouvez parler avec elle de vos
préoccupations. Cette nouvelle formule est valable pour une année à
partir du 25 mars.
Si toutefois vous souhaitez vous
retrouver avec d’autres personnes
concernées par les épilepsies, contactez-nous ou dites-le à Mme Roger et nous organiserons une rencontre.
Deux bonjours
Oui, bienvenue à Petra Benamo, la
nouvelle secrétaire générale d’Eclipse.
Elle est à la barre depuis le 1er ­février
2009 et découvre les mille et une
facettes de la Fondation. Nous lui
disons merci d’avoir pris ce poste,
2 | 2009 |
27
pages françaises
Epilepsie Suisse Romande
Pour une meilleure communication malade − médecin
Dr Marc
Beaussart
Relations patient − médecin
Les malades ont changé, les médecins aussi. La relation médecin-malade a évolué, profondément modifiée par un ensemble
de facteurs sociaux, économiques, stucturels, techniques.
Il revient de nos jours de savoir concilier comme l’écrit le Pr. B. Hoerni
(La relation médecin-malade –
l’évolution des échanges patient –
soignant; édit. Imothep, 2008), haute technologie et humanisme. Ce
constat étant ressenti par tous,
nombreuses sont les publications, les
projets, les débats, qui tentent
d’ouvrir une discussion et de ­suggérer
des solutions. Il est utile de
s’interroger sur les aspects qui expliquent que la communication malade-médecin ne soit pas toujours satisfaisante, des deux côtés du reste. Il
serait encore plus intéressant
d’apporter des améliorations concrètes, réalistes et acceptables tant par
les uns que par les autres.
Les droits des malades («usagers de
la santé» comme on les appelle
aujourd’hui) existent, ils sont mal
connus des patients, et c’est un de
nos projets de les regrouper (1) dans
un document clair et le plus simple
possible.
Les droits des médecins existent aussi. Ils sont inscrits avec leurs devoirs
dans le Code de Déontologie Médicale (1).
Le patient
Nombreux sont les médecins qui
observent la nette augmentation
28
| 2 | 2009
des malades qui ne viennent pas
aux rendez-vous sans prévenir, qui
consultent plusieurs médecins à
peu près en même temps, qui ne
cherchent pas à garder et classer les
courriers médicaux concernant leur
histoire clinique et les résultats des
investigations réalisées, qui «amé­
nagent» les posologies des médicaments prescrites sans le signaler
aux médecins qui les suivent.
Si les malades doivent être exigeants vis-à-vis de leurs médecins,
on peut comprendre qu’il faille que
de leur côté ils acceptent certaines
règles.
Je sais par expérience que lorsque
l’on est malade ou que son enfant
est malade, et quand il s’agit
d’épilepsie, et encore plus quand il
s’agit d’une épilepsie difficile à traiter, il est pratiquement impossible
d’avoir une démarche purement rationnelle et objective. Néanmoins
entre le comportement purement
rationnel et l’errance médicale, un
juste milieu est à trouver.
Il n’est pas question pour moi de
vous demander d’être de «bons malades» au sens «bons objets» passifs
devant les professionnels de la santé. Il faut dans le respect mutuel
être, des deux côtés, médecins comme malades, des «collaborateurs»
pour les soins à entreprendre.
Le médecin
Je reste étonné quand au cours de
mes consultations les patients me
disent que les médecins consultés
ne leur ont pas expliqué leur mala-
die, répondu à leurs questions, ni
étudié avec eux les résultats des
­examens réalisés et les différentes
possibilités thérapeutiques. Mais il
est vrai que je suis aussi surpris que
même avec des explications minu­
tieuses données à une consultation,
certains patients lors de la consultation suivante semblent ne pas
s’en souvenir.
Le rôle du médecin est difficile surtout dans le domaine aussi ­complexe
que les épilepsies. Quand il doit
­annoncer un diagnostic sévère et
qu’il est conscient de son impact sur
l’intéressé et les familles, il doit
aider les patients à l’affronter.
Quand il doit prévenir un adoles­
cent que le métier qu’il souhaite
faire et pour lequel il se prépare
peut ne pas être compatible avec
son état de santé, il doit le faire
avec des arguments, lesquels ne
soient pas trop frustrants mais permettre de concevoir une autre
­orientation. Quand il doit expliquer
un EEG, interroger longuement sur
la description des manifestations
critiques, faire comprendre que les
malaises présentés qui ne ressem­
blent pas à l’image que le public se
fait des crises épileptiques sont des
crises d’épilepsie, il doit s’adapter à
chacun et user de termes compréhensibles par tous. Quand il est face
à un patient qui n’est pas observant
pour son traitement, il doit sans jugement moral lui faire entendre
qu’il prend des risques. Quand il doit
évoquer l’intérêt de réaliser des investigations longues et contrai­
pages françaises
Agenda
gnantes pour une éventuelle intervention neuro-chirurgicale, il doit
rassurer sur ce type de thérapie tout
en ne trichant pas sur sa totale efficacité à terme et préparer le patient
et son entourage aux changements
éventuels de comportement du patient après l’opération (ce n’est pas
toujours simple de ne plus se concevoir comme «un épileptique» si
durant de longues années cette étiquette aura été portée). Il doit faire
comprendre aux parents qu’un juste
milieu est à trouver entre une surprotection délétère et un laxisme
négatif. Mais heureusement il peut
aussi souvent annoncer que
l’épilepsie présentée est bénigne, va
guérir ou en tout cas va bien répondre aux traitements.
Ensemble
Pour les malades, s’occuper de leur
santé est une sorte de travail. Il ne
faut pas tout attendre de la médecine et des médicaments. Il faut à
partir d’une bonne connaissance
de son cas personnel apprendre à
étudier l’évolution de sa maladie
(en l’occurrence noter les manifestations critiques, leur fréquence,
leur rythme, les facteurs prédisposants …), à tenir son dossier ­médical
(comme on tient la comptabilité des
ménages avec les dates et les comptes rendus), à prévoir le suivi des
consultations et des examens (comme on fait pour les vérifications du
moteur de sa voiture). C’est ce travail sur sa santé qui peut rendre les
malades acteurs de la qualité des
soins qu’ils sont en droit de recevoir.
Je terminerai ces réflexions en réitérant mes attentes quant à la «formation humaniste» des médecins
aux maladies chroniques qui peuvent être handicapantes. Le développement des connaissances et des
techniques scientifiques qui doivent
être maîtrisées surtout par des ultra
spécialistes ne doit pas faire occulter qu’en pratique le médecin est
toujours face à une personne en
souffrance, et l’écouter et la comprendre fait partie intégrante des
stratégies thérapeutiques.
Eclipse
Du 11 au 14 juin,
nos ami-e-s de la SeSi vous proposent un temps de détente active
dans le Toggenburg, une région
­généralement peu connue des
­Romands et des Tessinois.
Renseignements: 021 601 06 66
Les groupes d’entraide
à Fribourg
les mercredis 22 avril, 20 mai et
17 juin
Marc Beaussart, Neurologue. Responsable
épileptologique d‘AISPACE Lille (France)
à Lausanne
(1) pour la France.
les mercredis 6 mai, 3 juin et
1er juillet
en Valais
(pour un entretien sur rendez-vous)
à Martigny le 29 avril
à Sion le 28 mai
à Monthey le 24 juin
Les rencontres sont momentanément remplacées par des entretiens sur rendez-vous. Lire p. 27
à Genève
Un nouveau groupe démarre durant
le 2e trimestre. Renseignements au
021 601 06 66
Pour les heures et les adresses des réunions
dans chaque canton, prenez contact avec
l’animatrice (v. p. 34) ou le secrétariat
d’Eclipse (021 601 06 66)
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29
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I gruppi di auto aiuto
Martino
Regazzi
Come combattere la solitudine
La diagnosi di epilessia del proprio figlio può creare una sensa­
zione di solitudine nei genitori, i
gruppi di auto-aiuto possono
­aiutarci ad uscirne. Avere delle
relazioni gratificanti con gli altri
è uno dei segreti per avere una
vita felice e piena di soddisfa­
zioni.
Molte ricerche condotte nell‘ambito
della psicologia sociale, hanno evidenziato che chi ha una vita affettiva e relazionale soddisfacente, non
solo è molto più felice, ma, ha anche
una salute migliore e vive più a lungo. La solitudine, quando non è una
scelta volontaria, incide molto negativamente sul nostro benessere
psicologico più di quanto possiamo
immaginare.
Purtroppo ancor oggi nei confronti
degli epilettici esistono pregiudizi,
le cui radici vanno ricercate in una
comprensione remota e superata
della malattia. Nella vita degli epilettici i pregiudizi hanno spesso un
forte peso, perché isolano il malato
e i suoi famigliari, allontanandoli
dalla vita sociale e spingendoli
all‘emarginazione. Da un lato il carattere imprevedibile delle manifestazioni della malattia, dall‘altro
l‘impo­ssibilità di comprendere la
gravità, la fanno apparire grave alle
persone sane. Pertanto, conoscenze
superficiali e infor­mazioni sbagliate, fanno sì che questi bambini vengano isolati.
Un altro aspetto da tenere in considerazione è che la stigmatizzazione, i pregiudizi, la vergogna e le
30
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discriminazioni fanno soffrire e deprimono e così, a volte, ammalato
e famigliari si autolimitano, rinchiudendosi in un loro mondo che diventa «il loro rifugio».
Chi vive accanto ad una persona, in
particolare un bambino, con problemi di epilessia sperimenta ogni
giorno nella propria famiglia uno
stato di ansia e incertezza sul futuro, perché spesso non sa quando
arriverà la prossima crisi, come intervenire adeguatamente, a quale
medico affidarsi e si pone mille domande sul presente e sul futuro del
proprio bambino. Inoltre prova
spesso un sentimento di vergogna
nei confronti del mondo esterno
per lo stigma che l‘ignoranza della
malattia genera negli altri.
Il genitore di un bambino con epilessia sente solitudine perché mol-
te volte lo specialista non lo riesce
a tranquillizzare. Non è sufficiente
una corretta terapia farmacologica
che controlli le crisi per condurre
una vita che non sia sommersa
dall‘ansia. Infatti spesso accanto
alle crisi ci sono problemi di inserimento scolastico, sociale e in seguito lavorativo che influiscono
negativamente sul vissuto della
­famiglia nel suo complesso.
L’impatto dell’epilessia del bambino sulla qualità di vita della fami­
glia è manifesto: soprattutto per le
madri che a volte devono interrompere la loro attività professionale o accettare un impiego a tempo parziale per occuparsi del loro
figlio epilettico. I genitori si dichiarano maggiormente ansiosi e lamentano disturbi del sonno.
L’epilessia modifica fortemente la
Testimonianza
Cristiana Gaffuri, la madre di
una ragazza epilettica, nel 2000
raccontava: «Il tema della qualità della vita mi sta particolarmente a cuore. […] Sono madre
di una ragazza di 20 anni affetta
da una forma di epilessia farmacoresistente.
Nella mia esperienza personale so
quanto è impegnativo e difficile
questa malattia, comunque mia
figlia nel dicembre 1995 ha subito
un intervento chirurgico sull’epi­
lessia e da allora la sua qualità di
vita e la nostra è migliorata. Come
dicevo, come madre so quanto è
difficile l’educazione di un bambino con un’epilessia farma­co­resi­s­
tente, il continuo cambiamento di
varie combinazioni di medicamenti
con i loro effetti collaterali, le
­ansie, il panico e la paura dei bambini prima e dopo le ­crisi e l’ansia e
lo stress dei famigliari porta ad una
confusione dannosa per tutti. Viene naturale anche da parte del famigliare un certo atteggiamento di
iperprotezione che purtroppo in alcuni casi è inevitabile (scale, bici­
cletta, piscina, strade, ecc.) e
­spesso si è lasciati soli. […]»
pagine in italiano
vita famigliare: meno divertimenti,
meno vacanze; le relazioni di coppia sono perturbate, a volte conflittuali, le relazioni sociali sono più
limitate.
Uscire dalla solitudine con il
gruppo di auto aiuto
Non solo la persona affetta da epilessia, ma anche i suoi familiari
hanno necessità e diritto di recu­
perare una certa serenità, che consenta loro di essere veramente di
aiuto ai propri figli nel modo più
costruttivo.
Che cosa sono i gruppi di
auto aiuto?
I gruppi di auto aiuto sono gruppi
formati da persone che stanno
­vivendo situazioni di vita simili e
che condividono lo stesso ­obiettivo.
Può trattarsi di cambiare un comportamento disfunzionale (come,
per esempio, vincere la dipendenza
dal alcool), superare un momento
difficile (ad esempio, la morte di
una persona cara), oppure, darsi
reciprocamente un supporto pra­
tico ed emotivo in una ­determinata
situazione (esempio genitori con
bambini portatori di handicap).
Per «auto aiuto» si intende un particolare modo di affrontare i pro­
blemi ­delle persone, dove il ­prefisso
«auto» non significa «da soli», ma
«l‘uno con l‘altro»: «aiutarsi l‘uno
con l‘altro».
Nel gruppo, le persone sono accomunate dagli stessi problemi, sono
in una condizione di parità e di
scambio: ciascuno dà aiuto agli
altri e allo stesso tempo lo riceve.
Lo scopo essenziale del gruppo di
auto mutuo aiuto è di dare, a persone che vivono in ­situazioni simili,
l‘opportunità di condividere le loro
esperienze e di aiutarsi a mostrare
l‘uno all‘altro come affrontare i
­problemi comuni. Si acquisiscono
così specifiche informazioni riguar­
danti ­soluzioni pratiche apprese
dall‘espe­rienza diretta, che di solito non sono ricavabili né dai libri,
né dagli operatori professionali, né
dalle istituzioni assistenziali. Il
gruppo di auto aiuto diventa una
specie di piccolo sistema sociale
dove i membri smettono di essere
dei portatori di qualche disagio e
­diventano invece membri di una
rete quasi ­familiare.
I membri di un gruppo di auto aiuto stanno vivendo una situazione
caratterizzata dai problemi. Conoscere persone che hanno attraversato o stanno attraversando le
stesse difficoltà, fa sentire meno
soli e aiuta a capire che sentimenti
e reazioni che sembrano «cattivi» o
«stupidi», non sono affatto tali. Inoltre, incontrare persone che hanno superato gli stessi problemi, o
hanno trovato modi ottimali per
affrontarli e gestirli può regalare
speranza e ottimismo. Confrontandosi con persone che hanno vinto
certi ostacoli, si possono acquisire
le competenze sia dal punto di vista psicologico che operativo, per
avere il maggior controllo possibile
sul problema, invece di esserne
controllati.
Il gruppo di auto aiuto organizzato da ParEpi
Il gruppo di auto aiuto per genitori
con bambini epilettici é finalizzato
al sos­tegno delle famiglie attraverso la condivisione delle esperienze
e delle emozioni di chi vive
l’epilessia del proprio figlio, in uno
spazio protetto ed esente dal giudizio. E’ infatti l’energia che ­nasce
all’interno del gruppo l’aiuto più
valido per ritrovare dentro di sé le
­risorse, far fronte ai disagi e
trasfor­mare i limiti in opportunità.
Il 10 novembre 2008 il gruppo si è
­riunito per la prima volta e, tre
mesi dopo, il 10 febbraio 2009 il
secondo incontro con nuovi partecipanti. Silvia Käppeli Rusca (coordinatrice Gruppo auto aiuto ParEpi
Ticino) ed il sotto­scritto siamo
vera­mente felici di continuare su
questa strada.
L’appello è sempre rivolto a tutti i
genitori, tate e nonni di bambini,
ragazzi o adolescenti (o persino
adulti) colpiti da questa malattia:
unitevi al gruppo di auto aiuto, per
una sola volta, per due o per cercare una ritualità.
Martino Regazzi, Segretariato ParEpi
Ticino
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pagine in italiano
SeSi Società epilettici della Svizzera italiana
Testimonianza
Amici per la pelle
Sono 50 anni che mi fa compagnia una cara amica: Epilessia. Mi
fa visita ogni tanto, più o meno
discretamente. Fra lei e me è
stato il classico colpo di fulmine.
Mi ricordo come fosse oggi: luglio
’56 o ’53: siamo in molti ad ascoltare alla radio del Bar Sport la prodezza di Louison Bobet, a Bordeau. Sto
con il gomito appoggiato a un vecchio frigo. Poi più nulla. Mi racconteranno che sono svenuto, che
«sbattevo come un ossesso» e avevo
la bava alla bocca. Si spaventano
tutti. Pensano a una scossa. Invece
è lei che mi ha preso (il cervello),
senza che io abbia il tempo di dire
cip.
Un cugino alla lontana (il povero
Dionigi) − con il padre epilettico
pure lui − capisce che cosa mi succede, mi fa sdraiare e mi tiene il
capo fa in modo che non mi ferisca
dando colpi contro il pavimento.
(L’ho già visto all’opera lui e i suoi
fratelli, su un tavolo a cavalcioni del
padre).
All’arrivo di mia madre − che trattiene a malapena le lagrime − le convulsioni sono finite; comincio a
connettere e mi reggo in piedi. Una
volta a casa, mi rifugio in bagno −
diventerà un’abitudine − dove vomito. Poi via a letto, con un cerchio
alla testa che non vi dico. Il giorno
dopo mi sento meglio, ma stento a
ricordare l’accaduto. I miei si ribellano alle diagnosi dei neurologi. Mi
portano a destra e a sinistra − Mila-
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no, Zurigo − poi si devono rassegnare.
Cinquantina di volte
Da allora, la cara amica si farà viva
una cinquantina di volte: durante
una partita di ping pong; a un torneo di bocce; al Neurospital di Zurigo dopo un’iniezione alla nuca,
all’uscita del liceo, su un sandolino, a Genova; all’università
di Friburgo; alle scuole
magistrali di Locarno;
alle colonie sindacali di
Rodi (tre volte in due
giorni a causa di
un’espulsione arbitraria); a Mau Paccot,
mentre
spingo
un’auto che stenta
a partire; a Friburgo, a Carì e a Breganzona in casa
di amici; a Napoli, con un risveglio
da favola (autocensura!). A Bussigny un bel
mattino mi ritrovo a letto.
C’è il rubinetto del bagno
che cola. Segno che è venuta e se n’è già andata in
punta di piedi. Molte sono
le crisi a domicilio: sulle
rampe delle scale l’unica
«giratoria» (terribile), con
qualcuno che mi sorregge; qualche volta di mattina – magari mentre
sono ancora a
letto − dopo una
brutta notte o troppo corta; spesso
in compagnia dei miei cari, fra cui il
mio primogenito Silvio che fa medicina: per lui sollevare i miei 83 kg
non è un problema: un… allenamento per ciò che
l’aspetta in clinica.
Mia moglie è preoccupata: «Come farei a
metterti a letto, devi
dimagrire!» Una
sola volta con
l’allora (1997)
mia figlioletta
Marie,
sola pure
Disegno: Daria Lepori
Giovanni
Sopranzi
pagine in italiano
Agenda
lei: sette anni, poverina, che da se ne
sta un po’ alla larga da me. Quando
la crisi mi coglie di sorpresa e sono
solo nell’orto o sulla terrazza (… con
un gatto), riesco a orientarmi e mi
ritrovo nel mio letto.
EEG – mai più
Di neurologi ne ho visti due: Foletti
a Lavigny e Tosi a Lugano. Gli encefalogrammi ho giurato a me stesso
che non li farò mai più! Le pillole. In
passato: Caducid, Luminal, Phenytoina. Adesso: Keppra - Lamictal
– Depakine la triplice ideale (tocchiamo ferro!). L’agopuntura:
l’agopuntore cinese, dopo avermi
piantato sei spillini nel pancione, mi
ha invitato a fare lunghe passeggiate.
Inciampavo ad ogni piè sospinto.
L’agopuntore mi ha fatto una sorta
di encefalogramma. Ho avuto
l’impressione che le mie orecchie
diventassero come quelle di un elefante africano.
Sarà per il dimezzamento o per lo
spavento, fatto sta che non inciampo più. Sul posto di lavoro, circa due
anni fa, sono caduto due volte. La
prima sui miei due colleghi più simpatici. La seconda è durata a lungo
e ha fatto impallidire anche il mio
collega africano. Da allora con il
SOS siamo giunti a un accordo: lavoro fino all’AI, poi l’AVS.
Infine, nel gennaio di quest’anno
Epilessia mi ha fatto la sorpresa di
venirmi a trovare per ben 3 volte. Le
piaceva quel giochino elettronico
con il Sudoku. Ho smesso anche
quello.
Sono passati 6 mesi. Non è che la
mia amica mi manchi più di quel
tanto.
SeSi
Mensilmente
Incontri di auto aiuto
Bellinzona / Locarno / Lugano
25 Aprile
Assemblea generale
Bellinzona
10-14 Giugno
Corso soggiorno
Rilassamento attivo
Toggenburgo
Luglio/Agosto
Incontri in Piscina
Tenero
Informazione:
SeSi
Società epilettici della Svizzera italiana
Tel: 091 825 54 74
[email protected], www.sesi.ch
ParEpi
21 Aprile, ore 20.30 - 22.00
Incontro
Istituto per Ricerche di Gruppo
Via Breganzona 16
Lugano-Besso
Informazione:
ParEpi
E basta con l’umiliante ricerca mensile di tre occasioni di lavoro, a 60
anni e più!
Silvia Käppeli Rusca
Tel. 091 967 34 41
[email protected]
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33
service
Selbsthilfegruppen
für Erwachsene
Groupes d’entraide
pour adultes
Gruppi di auto­aiuto per adulti
Neue Kolleginnen und Kollegen sind
in allen Gruppen herzlich willkommen!
Deutsche Schweiz
Kantone Baselstadt/
Baselland
Selbsthilfegruppen Basel und
Umgebung
zur Zeit inaktiv
Kanton Bern
Selbsthilfegruppe Bern und
Umgebung
Ludwig Feuerle
Rossfeld­strasse 11
3004 Bern
Tel. und Fax 031 301 97 42
[email protected]
Selbsthilfegruppe Thun
Hans-Willy Jungen
Bucheggweg 5
3604 Thun
Tel. 033 336 44 51
Selbsthilfegruppe Urtenen
Margrit Feuerle
Rossfeldstrasse 11
3004 Bern
Tel. und Fax 031 301 97 42
[email protected]
Kanton Graubünden
Selbsthilfegruppe Graubünden
zur Zeit inaktiv
34
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Kanton Luzern
Selbsthilfegruppe Zentralschweiz
Peter Bitzi
Obernaustrasse 86
6012 Obernau
Tel. 041 340 83 44
[email protected]
www.epilepsie-zentralschweiz.ch
Romandie
Kanton Solothurn
Selbsthilfegruppe Solothurn
Tanja Frei
Höhenweg 11
4543 Deitingen
Tel. 032 614 14 15 (ab 18 Uhr)
Canton de Genève
Groupe d’entraide et de parole
en restructuration
reprise avant l‘été.
Infos au: 021 601 06 66
Selbsthilfegruppe Olten und
Umgebung
Kurt Brudermann
Hasengasse 6
4539 Rumisberg
Tel. 032 636 22 40
Kanton St.Gallen
Selbsthilfegruppe Rapperswil und
Umgebung
Marcel Schuler
Rainstrasse 18
8645 Jona
Tel. 055 212 18 54,
079 261 75 54
[email protected]
Kanton Thurgau
Selbsthilfegruppe Thurgau
Eva Kamm
Dorfstrasse 3
8583 Donzhausen
Tel. 071 642 17 03
Kanton Wallis
Selbsthilfegruppe Oberwallis
zur Zeit inaktiv
Kanton Zürich
Selbsthilfegruppe
Zürich und Umgebung
Gabrielle Zucker
Böndlerstrasse 4
8803 Rüschlikon
Tel. 079 676 7115
[email protected]
www.diskussionszentrum.com
Canton de Fribourg
Groupe d’entraide et de parole
Françoise Aubry
Rte des Arsenaux 9
1700 Fribourg
Tél. 079 305 95 36
Canton du Valais
Groupe d’entraide et de parole
Corinne Roger
Centres de Loisirs
à Martigny, Sion et Monthey
Tél. 027 458 16 07
Canton de Vaud
Groupe d’entraide et de parole
Renata Hasler
Avenue de Rumine 2
1006 Lausanne
Tél. 079 405 93 10
Dates et heures des groupes:
Appeler la permanence de la
Fondation Eclipse
Tél. 021 601 06 66
Chaque jeudi de 10h à 15h
Adresse voir «Adresses utiles»
(page 36)
Ticino
SeSi, Società Epilettici della
Svizzera Italiana
Indirizzo vedi «Indirizzi utili»
(pagina 36)
service
service
Selbsthilfegruppen
für Eltern
Groupes d`endraide
pour parents
Gruppi di auto­aiuto per genitori
Deutsche Schweiz
Aargau
Beatrice und Andreas Rufener
Dorfstrasse 57a
5430 Wettingen
Tel. 056 427 35 55
[email protected]
Basel
Elisabeth Vuille, Baiergasse 51
4126 Bettingen
Tel. 061 601 46 27
[email protected]
Bern
Isabelle Brogini Oberle
Thomas Oberle, Salomegasse 15
2503 Biel
Tel. 032 323 38 07
[email protected]
Glarus
Heidy Gallati, Leinsiten
8765 Engi
Tel. 055 642 10 27
Fax 055 642 52 10
[email protected]
Graubünden
vakant
Rapperswil
Gretha Wocke
Weinbergst. 20
8630 Rüti
Tel. 055 240 51 94
[email protected]
Irene Keller Gubler
Obere Zelg
8344 Bäretswil
Tel. 044 939 30 01
[email protected]
aussteigen
St.Gallen
Martha Ellert, Auwiesenstr. 35
9030 Abtwil
Tel. 071 311 52 43
Solothurn
Reny Wyssmann, Oberfeldstr. 2
3360 Herzogenbuchsee
Tel. 062 961 16 05
[email protected]
Thurgau
Sandra Bachmann
Unterholzstr. 7, 8561 Ottoberg
Tel. 071 622 26 76
[email protected]
Gisela Schmidt-Müller
Unterdorfstr. 12, 8566 Neuwilen,
Tel. 071 699 24 10,
[email protected]
Oberwallis
Myriam und Jean-Claude Bittel
Ifangweg 11
3900 Brigerbad
Tel. 027 946 21 72
[email protected]
Zug/Luzern
Marie-Louise Steiner
Gartenstadt 3b
ab 1. Juni: Guthirtshof 5
6300 Zug
Tel. 041 710 27 73
[email protected]
Fürstentum Liechtenstein/Rheintal
Carol Ritter, Feldstr. 9
9490 Vaduz
Tel. 00423 233 48 35
[email protected]
Romandie
Jura-Trois-Lacs
Joëlle Vuillème
20, Crêt de la Fin
2024 Saint Aubin
Tél. 032 835 21 86
[email protected]
Angelika Britz
Petit Bois 11
2068 Hauterive
Tél. 032 753 45 85
[email protected]
Ticino
Silvia Käppeli Rusca, Via al Bosco 6
6942 Savosa
Tel. 091 967 34 41
[email protected]
Achtung:
E-Mails sind bei allen Gruppenleitenden willkommen.
Zürich
Jasmine Kaya, Lenggenbachstr. 1
8951 Fahrweid
Tel. 043 455 51 28
[email protected]
Vreni Rüeger, Dorfstr. 5
8196 Wil, Tel. 044 869 09 60
[email protected]
TeKa-Gruppe Zürich
Ursula Bettoni
Wasserfuristr. 31
8542 Wiesendangen
Tel. 052 337 12 91
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35
service
Nützliche Adressen
Adresses utiles
Indirizzi utili
Spezialisierte Institutionen
Institutions spécialisées
Istituzioni specializzate
Schweizerisches Epilepsie-­Zentrum,
Bleulerstr. 60, 8008 Zürich
Tel. 044 387 61 11
www.swissepi.ch
Klinik Bethesda
Neurorehabilitation
Parkinson-Zentrum
Epileptologie
3233 Tschugg
Tel. 032 338 44 44
Fax 032 338 40 10
[email protected]
www.klinik-bethesda.ch
Institution de Lavigny
1175 Lavigny
Tél. 021 821 45 45
www.ilavigny.ch
Abklärungsstationen für
Erwachsene
Neurologische Abteilungen der
Universitätskliniken und der
Kantonsspitäler
Privatpraxen der Neurologen
Adressen auf Anfrage,
Tel. 043 488 68 80
Abklärungsstationen für
Kinder
Neurologische Abteilungen der
Universitätskinderkliniken und der
Kinderspitäler in den Kantonen
Privatpraxen der Neuropädiater
Adressen auf Anfrage,
Tel. 043 488 65 60
Auskunftsstellen
Informations
Informazioni
Epi-Suisse Schweiz. Verein für
Epilepsie
Seefeldstr. 84, Postfach 313
8034 Zürich
Tel. 043 488 68 80
Fax 043 488 68 81
[email protected]
ParEpi Geschäftsstelle
Seefeldstr. 84
8008 Zürich
Tel. 043 488 65 60
Fax 043 488 68 81
[email protected]
Sozialberatung des Schweiz.
Epilepsie-Zentrums
Bleulerstr. 60
8008 Zürich
Tel. 044 387 61 11
Schweiz. Liga gegen Epilepsie
Seefeldstr. 84, Postfach 1084
8034 Zürich
Tel. 043 488 67 77
Fax 043 488 67 78
[email protected]
Secrétariat ParEpi
Anne Engler-Inderwildi
Route de Morrens 10a
1033 Cheseaux-sur-Lausanne
Tél. 021 729 16 85
[email protected]
Eclipse, Fondation Eclipse
Epilepsie Suisse Romande
Avenue de Rumine 2
CP 516
1001 Lausanne
Tél. 021 601 06 66
Fax 021 312 55 81
[email protected]
www.epi-eclipse.ch
Secretariato ParEpi
Martino Regazzi
Via Breganzona 16
6900 Lugano
36
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Tel. 091 966 00 36
[email protected]
SeSi, Società Epilettici della
Svizzera Italiana
Rosmarie Müller Colombo
Via Ghiringhelli 6a
6500 Bellinzona
Ogni lunedi e venerdi
Ore 14.00 – 16.30
Tel. 091 825 54 74
[email protected]
www.sesi.ch
Beratungsstellen der spezialisierten
Institutionen, der Kinder- u.
Kantonsspitäler
Beratungsstellen der Pro Infirmis
IV-Stellen in den Kantonen
Beratungsstellen der Kirchen- und
Wohngemeinden
Rechtsdienst
Service juridique
Servizio giuridico
Integration Handicap
(Schweiz. Arbeitsgemeinschaft zur
Eingliederung Behinderter SAEB)
Bürglistr. 11, 8002 Zürich
Tel. 044 201 58 27
(Mo–Fr: 8.30–12 Uhr)
Integration Handicap
(Schweiz. Arbeitsgemeinschaft zur
Eingliederung Behinderter SAEB)
Schützenweg 10, 3014 Bern
Tel. 031 331 26 25
(Mo–Fr: 9–12 Uhr)
Service juridique pour personnes
handicapées (FSIH)
pl. Grand-Saint-Jean 1
1003 Lausanne, Tél. 021 323 33 52
(lu–ve 9.30–12.30 h)
Servizio di consulenza giuridica per
persone andicappate
Via Berta 28, c.p. 834
6512 Giubiasco
Tel. 091 857 88 69
(lu–gio)
service
service
Elterngruppen
Daten und Treffpunkte
Aargau
15. September | 20 Uhr
Bei Beatrice und Andreas Rufener,
Dorfstrasse 57a, Wettingen
Basel
9. Juni | 19.30 Uhr
8. September | 19.30 Uhr
Restaurant Flügelrad,
Elisabethenanlage 11
Bern
Auf Anfrage
Glarus
Auf Anfrage
Graubünden
Treffen von Cerebral:
erster Mi des Monats |20.15 Uhr
Restaurant Loë,
Loëstrasse 161, Chur
aussteigen
Oberwallis
Auf Anfrage
Winterthur
Aufbau einer neuen Gruppe
Interessierte melden sich
bitte bei Brigitte Keller
Tel. 043 488 65 60
Rapperswil
Auf Anfrage
Zug/Luzern
Auf Anfrage
Solothurn
Auf Anfrage
Bei Reny Wyssmann,
Oberfeldstrasse 2,
Herzogen­buchsee
Zürich
1. Juni | 20 Uhr
Restaurant Landhus
Zürich Seebach
6. Juli | 20 Uhr
Sommer-Essen
Seerestaurant Acqua, Zürich
16. August | 12 Uhr
Familiengrill-Sonntag bei Rüeger’s,
Wil
2. September | 20 Uhr
Fragen an Prof. B. Schmitt, Zürich
Jura/3 Lacs
Voir page 29
St. Gallen
14. Mai | 20 Uhr
Restaurant Rössli,
Appenzellerstrasse 50
Thurgau
21. April | 20 Uhr
9. Juni | 20 Uhr
Elterntreff
Unterholzstrasse 7, Ottoberg
15./22. August
Bräteln, Familienanlass
TeKa-Gruppe Zürich
5. Mai | 20 Uhr
2. Juni | 20 Uhr
7. Juli | 20 Uhr
Seefeldstrasse 84
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37
aussteigen pour conclure per concludere
Vorschau
Dans le prochain numéro
Nel prossimo numero
Die Zahl Le nombre Il numero
½
Bei etwa der Hälfte aller Epilepsien
ist die Ursache heute noch unklar.
Pour environ la moitié des épilep­
sies, les causes exactes restent
­encore dans l’ombre aujourd’hui.
Per circa la metà di tutte le epilessie, la causa al giorno d’oggi è ancora poco chiara.
Epilepsie und Genetik
IV-Zusatzfinanzierung
Bei etwa der Hälfte aller Epilepsien
kennt man die Ursache bis heute
nicht. Umso grösser sind die Hoffnungen, durch Forschung zu mehr
Erkenntnis zu gelangen. Genetik ist
eine besonders interessante For­
sch­ungsrichtung.
Kampagne der Behindertenorganisationen
Epilepsie et génétique
A ce jour, on ne connait pas la cause
de près de la moitié des epilepsies.
L’espoir d’obtenir des réponses, ou
en tout cas une meilleure connaissance de cette maladie, par la recherché est d’autant plus grand. La
génétique est à ce titre un domaine
de recherche particulièrement intéressant.
Sensibilizzazione
Im Bild la photo la fotografia
Diese drei Enten warten wohl auf
den Frühling…
Ces trois canards attendent sans
doute le printemps…
Foto: Sara becker
Queste tre anatre aspettano la primavera …
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a u s s t e i g e n p o u r c o n c l u r e aussteigen
per concludere
Ausgang mit A la rencontre deIncontro con
Werner Krummenacher, Co-Präsident, ParEpi
Sie engagieren sich als
Co-Präsident
für ParEpi.
Weshalb?
Als wir vor 13
Jahren die Diagnose ‹Epilepsie›
für unseren Sohn
Roman entgegen
nehmen mussten,
waren wir schlicht verloren. Alles
war neu, unbekannt und sehr beängstigend. Zum Glück gab uns die
Ärztin mehrere Kontaktadressen mit,
unter anderem die der ParEpi. Mit
Hilfe der ParEpi fanden wir sehr
schnell die notwendigen Informationen und den Anschluss an andere
Betroffene. Diese schnelle, sehr direkte und kompetente Hilfe hat mich
überzeugt. Diese Hilfe sicherzustellen, ist mir ein grosses Anliegen.
Haben Sie in Ihrem Beruf
auch Kontakt mit Epilepsiebetroffenen?
Ja, einer meiner Arbeitskollegen ist
davon betroffen. Die Tätigkeit als
Wirtschaftsinformatiker lässt sich
auch mit Epilepsie ausüben.
Was raten Sie Eltern mit
einem betroffenen Kind?
Nach der Diagnose gilt es, rasch
wieder Boden unter die Füsse zu
kriegen. Die Regionalgruppen sind
für das geschaffen worden. Die
Gruppen bieten einen Fundus von
Erfahrungen.
Mein Rat: Vernetzt euch und informiert eure Umgebung proaktiv.
Vous assumez la coprésidence
de l’Association ParEpi. Pourquoi cet engagement?
Lei è impegnato come copresidente di ParEpi. Per
quale motivo?
Quand une épilepsie a été diagnostiquée pour notre fils Roman il y a 13
ans, nous étions complètement perdus. Cette impression d’entrer dans
un monde totalement inconnu a été
très traumatisante. Heureusement, le
médecin nous a remis une liste
d’adresses sur laquelle figurait aussi
ParEpi. Grâce à ParEpi, nous avons pu
nous documenter très rapidement et
nous mettre en réseau avec d’autres
parents concernés. Cette aide rapide,
très directe et compétente a été d’un
précieux secours pour nous et il me
tient à cœur de contribuer à ce que
d’autres puissent aussi en profiter.
Quando 13 anni fa a nostro figlio
Roman è stata diagnosticata l’epi­
lessia ci siamo sentiti persi. Era
tutto nuovo, sconosciuto e molto
inquietante. Fortunatamente la
dotto­ressa ci ha suggerito diversi
contatti, tra cui ParEpi. Grazie a
ParEpi abbiamo reperito molto
velo­cemente le notizie necessarie e
siamo entrati in contatto con altre
persone nella nostra stessa situa­
zione. Questo aiuto competente,
molto diretto e veloce mi ha
convinto. Garantire questo aiuto è
per me una priorità.
Etes-vous également en
contact avec des personnes
atteintes d’épilepsie dans
votre vie professionnelle?
Oui, un de mes collègues de travail
est touché. Mais cela ne l’empêche
pas d’exercer son métier d’infor­
maticien économique.
Que conseillez-vous aux
parents d’un enfant atteint
d’épilepsie?
Après le diagnostic, il importe de
rebondir rapidement. Les groupes
d’entraide régionaux ont été créés
à cet effet, ils sont une mine
d’enseignements et permettent de
s’échanger.
Mon conseil: mettez-vous en réseau et pratiquez une politique
d’information proactive dans votre
entourage.
Nella sua professione lei ha
contatto anche con persone
epilettiche?
Si, un mio collega è epilettico.
L’attività di informatico gestionale
è perfettamente compatibile con
l’epilessia.
Che cosa si sente di consi­
gliare ai genitori con un
bambino affetto da epilessia?
Dopo la diagnosi è importante ri­
trovare l’equilibrio il più velocemente possibile. I gruppi regionali
sono stati creati con questo intento. Essi offrono una ricchezza di
esperienze cui attingere.
Il mio consiglio è di collegarsi a
una rete e di informare il proprio
ambiente in modo pro-attivo.
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