Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation Berufsbezogener

Transcription

Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation Berufsbezogener
Freistaat Sachsen
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Arbeitsmaterial für die
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau
für Marketingkommunikation
Berufsbezogener Bereich
Klassenstufen
1 bis 3
August 2007
Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2007 freigegeben.
Impressum
Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation (Beschluss der Kultusministerkonferenz
vom 08.03.2006), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation vom 31.03.2006 (BGBl. 2006, Teil I Nr. 17,
S. 808ff) abgestimmt ist.
Das Arbeitsmaterial wurde am
Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.sachsen-macht-schule.de/sbi/
unter Mitwirkung von
Heike Gründler
Chemnitz
Frank Herrmann
Leipzig
Dr. Helga Peters
Leipzig
Uta Reiser
Chemnitz
Helge Schein
Leipzig
erarbeitet.
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.sachsen-macht-schule.de/smk/
VERTRIEB
www.sachsen-macht-schule.de/apps/lehrplandb/
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
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Inhaltsverzeichnis
Seite
1
Vorbemerkungen
4
2
Kurzcharakteristik des Bildungsganges
5
3
Stundentafel
8
4
Hinweise zur Umsetzung
9
4.1 Lernfeldkonzept
9
4.2 Schulorganisation
13
4.3 Unterrichtsplanung und Unterrichtsdurchführung
17
5
Exemplarische Lernsituationen
20
6
Berufsbezogenes Englisch
53
7
Glossar
65
8
Hinweise zu Literatur
67
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3
Klassenstufen 1 bis 3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
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1
Vorbemerkungen
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
"(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des
Anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen."
Das Schulgesetz für den Freistaat Sachsen legt in § 1 fest:
"(1) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht
eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(2) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ..."
Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Schulgesetzes:
"Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen."
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der "Rahmenvereinbarung über die Berufsschule" (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
15.3.1991) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
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Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
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2
Kurzcharakteristik des Bildungsganges
Die Kaufleute für Marketingkommunikation sind in Agenturen, Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, in Marketingabteilungen von Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und öffentlichen Organisationen, Städten und Gemeinden tätig. Ihre Haupteinsatzgebiete liegen im Bereich klassische Werbung, Dialogmarketing, Öffentlichkeitsarbeit, Promotion, Event, Multimedia, Messe und Design. Die Grenzen der beruflichen
Einsatzbereiche zukünftiger Kaufleute für Marketingkommunikation in der Kommunikations- und Medienbranche sind fließend. Kaufleute für Marketingkommunikation sind
Werber, PR-Spezialisten und Kommunikationsfachleute in einem, die bestens auf Herausforderungen in der Kommunikationsbranche vorbereitet sind.
Die zentralen Aufgaben der Kaufleute für Marketingkommunikation sind die Vorbereitung, Planung, Durchführung und Kontrolle von Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen. Diese umfassen die Konzeption und Steuerung der kreativen Umsetzung, die
Auswahl und Beauftragung von Dienstleistern, die Organisation der Leistungserstellungsprozesse, den Medieneinsatz sowie die kaufmännische Steuerung und Kontrolle
der Maßnahmen.
Die berufliche Tätigkeit erfordert Wissen zu den relevanten Arbeits- und Geschäftsprozessen in allen Bereichen der Marketingkommunikation sowie zu grundlegenden
kaufmännischen Prozessen bei der Bearbeitung funktionsübergreifender und zum Teil
sehr komplexer Vorgänge bzw. Problemstellungen. Darüber hinaus sind neben einer
guten Allgemeinbildung ausgeprägte Schlüsselqualifikationen, wie die Befähigung zu
analytischem, vernetztem und konzeptionellem Denken, zur Kooperation und Kommunikation oder die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung, unabdingbar. Schwerpunkte der methodischen Fähigkeiten der Kaufleute für Marketingkommunikation liegen auf der Entwicklung von Kreativität und Problemlösefähigkeiten, um Problemstellungen zu analysieren, situationsgerecht Lösungen zu entwickeln und diese zu präsentieren. Die Erfüllung der betrieblichen Aufgaben erfordert dabei Fertigkeiten im
Projektmanagement und hinsichtlich Moderation und Präsentation sowie die Nutzung
moderner Informations- und Kommunikationssysteme.
Kaufleute für Marketingkommunikation erwerben im Rahmen ihrer Ausbildung folgende
berufliche Qualifikationen:
- Kunden in Fragen der Marketingkommunikation beraten
- Märkte beobachten und analysieren sowie Zielgruppen bestimmen
- integrierte Kommunikationskonzepte für Kampagnen und Einzelmaßnahmen entwickeln
- den Kommunikationsmix koordinieren und dessen Wirksamkeit bewerten
- die kreative Umsetzung steuern
- Vorbereitungs- und Herstellungsprozesse von Kommunikationsmitteln organisieren
und kontrollieren
- den Einsatz von Medien und Maßnahmen planen und kontrollieren
- die Qualität der arbeitsteilig erbrachten Leistungen sichern
- vertragliche Grundlagen für die Zusammenarbeit und den Erwerb von Rechten und
Lizenzen entwickeln
- Projektbudgets planen, kalkulieren und kontrollieren sowie betriebliche Controllinginstrumente anwenden
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Klassenstufen 1 bis 3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
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Darüber hinaus sind arbeitsfeldübergreifende Qualifikationen, wie Eigeninitiative,
Selbstständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und
weiterentwickeln zu können, erforderlich.
Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf die Entwicklung und Ausprägung von Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in
den Dimensionen von Fach-, Human- und Sozialkompetenz sowie Methoden- und
Lernkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des
Lernprozesses dar.
Der KMK-Rahmenlehrplan ist nach Lernfeldern gegliedert. Die sächsische Stundentafel spiegelt die Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes 1 : 1 wider. Ergänzend zu den
Inhalten des KMK-Rahmenlehrplanes wurden in der sächsischen Stundentafel für das
2. und 3. Ausbildungsjahr 80 Unterrichtsstunden für zusätzliche Inhalte vorgesehen.
Dabei werden in der Klassenstufe 2 das Lernfeld 8 "Integrierte Kommunikationskonzepte entwickeln und präsentieren" und in der Klassenstufe 3 das Lernfeld 11 "Betriebliche Werteprozesse steuern, kontrollieren und dokumentieren" mit jeweils 20 Unterrichtsstunden für die Durchführung anwendungsorientierter Projekte in Verbindung mit
einer Vertiefung der berufsbezogenen Informationsverarbeitung zusätzlich versehen.
Die Stunden können im Lernfeld 8 beispielsweise für den Bereich Gestaltung/Produktion: Video, Präsentation, Anzeigen etc. sowie im Lernfeld 11 für den Einsatz kaufmännischer Branchensoftware genutzt werden. Aufgrund der fortschreitenden Internationalisierung der Branche erlangen Fremdsprachenkenntnisse eine weiter wachsende Bedeutung. Daher wurde der Stundenumfang der Lernfelder 5 "Werbe- und medienrechtliche Rahmenbedingungen analysieren und bewerten" und 10 "Die Produktion von
Kommunikationsmitteln vorbereiten und kontrollieren" in den Klassenstufen 2 und 3 um
jeweils 20 Unterrichtsstunden für eine vertiefte Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen erhöht.
Der KMK-Rahmenlehrplan bezieht benachbarte Branchen wie den Medien- und Eventbereich, wettbewerbsrechtliche Änderungen aufgrund der Globalisierung und EUHarmonisierung sowie Aktualisierungen in der integrierten Kommunikation ein. Die
Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes "Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation" sind auch vor diesem Hintergrund in der Klassenstufe 1 mit den Lernfeldern des
KMK-Rahmenlehrplanes "Medienkaufmann/-kauffrau Digital und Print" identisch. Daher ist eine gemeinsame Beschulung beider Bildungsgänge in der Klassenstufe 1 möglich.
Es wird eine geschäftsprozessorientierte Ausbildung angestrebt, die den Schülerinnen
und Schülern ermöglicht, Teilprozesse zu erkennen und selbstständig zu verknüpfen,
um so zu einem prozessorientierten Handeln zu gelangen. Dementsprechend orientiert
sich die Struktur der Lernfelder in Aufbau und Zielsetzung an Geschäftsprozessen im
Marketing- und Kommunikationsbereich. Dabei soll die Kundenorientierung kontinuierlich aufgegriffen werden, da sie in jeder Phase des Geschäftsprozesses bedeutsam ist.
Als Folge der Prozessorientierung können das Rechnungswesen oder die Datenverarbeitung keine eigenständige Rolle mehr spielen, sondern sind integrativer Bestandteil
der jeweiligen Lernfelder. Aktuelle Medien, moderne Bürokommunikation und berufsbezogene Software werden dann einbezogen, wenn es aufgrund der jeweiligen Situation erforderlich und sinnvoll ist.
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Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
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Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene Ausstattung in Form
von PC-Arbeitsplätzen mit integrierter Software und weiterer moderner Informationsund Kommunikationstechnik einschließlich entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.
Vor dem Hintergrund der schnell voranschreitenden wirtschaftlichen Entwicklungen in
der Kommunikationsbranche sind die Inhalte der Lernfelder offen formuliert. Damit ist
die Lehrerin/der Lehrer gefordert und in der Lage, neue Entwicklungen und Tendenzen
sowohl in der Kommunikationsbranche als auch in der Gesamtwirtschaft in den Unterricht einzubeziehen. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den
Qualifikationsstand am Ende des Lernprozesses. Die Lernziele, ergänzt um den Mindestumfang der zu vermittelnden Inhalte, bilden die Grundlage für die Unterrichtsgestaltung, in deren Ergebnis berufliche Handlungskompetenz ausgeprägt wird. Bei der
Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt. Es ist jedoch genauso eine parallele Planung möglich, da die Schülerinnen und Schüler in der
Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Prozessen konfrontiert werden. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren sollte jedoch - auch hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen - eingehalten werden.
Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes ist in
den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen.
Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet. Als Empfehlung und Anregung sind in diesem
Arbeitsmaterial für die Lernfelder exemplarisch Lernsituationen enthalten. Die Lernsituation 10.3 ist als Anregung zu verstehen, wie die Vermittlung berufsbezogener Englischkenntnisse in den Lernfeldunterricht integriert werden kann.
Eine handlungsorientierte Unterrichtsgestaltung erfordert Methodenvielfalt und den Einsatz moderner Unterrichtsformen und Medien sowie vielfältiger Sozialformen. Aufgrund
der Notwendigkeit, Probleme und Konfliktsituationen kundenorientiert im Team lösen
bzw. bewältigen zu müssen, sollte die Förderung der Kommunikationsfähigkeit der
Schülerinnen und Schüler in Form von Gruppenarbeit permanenter Bestandteil aller
Lernfelder sein. Die Struktur des Lehrplanes ermöglicht und favorisiert die Durchführung handlungsorientierter komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte, Fallstudien oder Rollenspiele. Diese sollen die Fähigkeit zum vernetzten, ganzheitlichen Denken fördern, die Einsicht in die Komplexität zukünftiger beruflicher Aufgaben- und Problemstellungen bieten und dazu anhalten, die eigenen Arbeitsergebnisse einer kritischen Bewertung zu unterziehen.
Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften
des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereichs sowie der in einem Lernfeld
unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.
Die Schülerinnen und Schüler müssen zudem befähigt werden, Lern- und Arbeitstechniken anwenden zu können. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich selbstständig
Kenntnisse über multimediale, fachliche und allgemeine Bildungsinhalte anzueignen.
Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu fördern,
dass die Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen lebenslangen Lernen wichtige
Voraussetzungen für eine langfristige erfolgreiche Berufsausübung sind.
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Klassenstufen 1 bis 3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
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3
Stundentafel
Wochenstunden in den
Klassenstufen
1
2
3
Pflichtbereich
13
13
13
Berufsübergreifender Bereich
5
5
5
Deutsch/Kommunikation
1
1
1
Gemeinschaftskunde
-
1
1
Ethik oder Evangelische Religion oder
Katholische Religion
1
1
1
Sport
1
1
1
Englisch
2
1
1
Berufsbezogener Bereich
8
8
8
1 Den Ausbildungsbetrieb präsentieren
2
-
-
2 Werteströme und Werte erfassen,
dokumentieren und auswerten
2
-
-
3 Beschaffungsprozesse planen, steuern
und kontrollieren
2
-
-
4 Märkte analysieren und bewerten
2
-
-
5 Werbe- und medienrechtliche Rahmenbedingungen analysieren und bewerten
-
1,5
-
6 Marketingkonzepte entwickeln und
präsentieren
-
2
-
7 Kommunikationsinstrumente analysieren und bewerten
-
2
-
8 Integrierte Kommunikationskonzepte
entwickeln und präsentieren
-
2,5
-
9 Bei der Mediaplanung mitwirken
-
-
2
10 Die Produktion von Kommunikationsmitteln vorbereiten und kontrollieren
-
-
2,5
11 Betriebliche Werteprozesse steuern,
kontrollieren und dokumentieren
-
-
2,5
12 Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf
das Kommunikationsunternehmen
berücksichtigen
-
-
1
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8
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
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4
Hinweise zur Umsetzung
4.1 Lernfeldkonzept
Seit 1996 werden für neue und neugeordnete anerkannte Ausbildungsberufe die Rahmenlehrpläne der Kultusministerkonferenz (KMK) für den berufsbezogenen Unterricht
in der Berufsschule (KMK-Rahmenlehrpläne) nach dem an der Handlungssystematik
ausgerichteten Lernfeldkonzept entwickelt.
Mit der Einführung des Lernfeldkonzeptes sollen folgende Ziele erreicht werden:
1. Durch die Ausrichtung an den arbeits- und geschäftsprozessorientierten Grundlagen
des Berufes und die Rücknahme einer vordergründig an der Fachsystematik der Bezugswissenschaften orientierten Anordnung von Zielen und Inhalten im Lehrplan
wird der Berufsschulunterricht praxisnäher gestaltet.
2. Durch die Ausrichtung auf den grundlegenden Handlungsvollzug in der beruflichen
Tätigkeit wird der Weiterentwicklung der Abschlussprüfung (Prüfungsstruktur, Prüfungsinhalte und Prüfungsdurchführung) in Richtung berufliches Handeln und Kompetenzentwicklung entsprochen.
3. Durch die Ausrichtung auf Aufgabenstellungen und Problemlösungen der beruflichen Tätigkeit wird die Lernortkooperation gefördert.
4. Durch die Reduzierung des Detaillierungsgrades werden die Lehrpläne für branchenspezifische und regionale Besonderheiten sowie für die Anpassung an die Entwicklung von Wirtschaft, Wissenschaft und Technik geöffnet und insgesamt die "Lebensdauer" der Lehrpläne erhöht.
Diese konzeptionellen Vorstellungen und die Anleitung zur Umsetzung durch die Rahmenlehrplan-Ausschüsse sind in den "Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz (KMK) für den berufsbezogenen Unterricht
in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für
anerkannte Ausbildungsberufe" enthalten, die über das Internet abrufbar sind
(http://www.kmk.org/doc/publ/handreich.pdf).
In der Handreichung werden Lernfelder definiert als "... durch Zielformulierungen,
Inhalte und Zeitrichtwerte beschriebene thematische Einheiten, die an beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientiert sind."
("Handreichungen ...", Stand 15.09.2000, S. 14)
Lernfeld 3:
Beschaffungsprozesse planen,
steuern und kontrollieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler ...
Inhalte:
- ...
- ...
- ...
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Klassenstufen
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Berufsschule
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Die Zielformulierungen (Ziele) beschreiben die Qualifikationen und Kompetenzen, die
am Ende des schulischen Lernprozesses in einem Lernfeld (im Kontext mit der betrieblichen Ausbildung) erwartet werden.
Die Ziele bringen den didaktischen Schwerpunkt und die Anspruchsebene des Lernfeldes zum Ausdruck.
Die Inhalte bilden nach den Zielen ein weiteres Element der Lernfelder. Bei ihrer Festlegung ist unter Beachtung der Aufgaben des Lernorts Berufsschule eine didaktisch
begründete Auswahl getroffen worden, die der Verdeutlichung der Lernziele dienen
soll. Sie sind nicht als vollständige Aufzählung im Sinne der Fachsystematik zu betrachten.
Jedem Lernfeld ist ein Zeitrichtwert zugeordnet. Die Zeitrichtwerte sind Bruttowerte,
d. h. sie berücksichtigen die unterschiedliche Länge des Schuljahres sowie Differenzierungsmaßnahmen, Lernerfolgskontrollen etc. Die inhaltlichen Festlegungen sollen
80 % des rechnerischen Bruttowertes nicht überschreiten.
Vom Unterrichtsfach zum Lernfeld
Die Wissenschaftsdisziplinen (z. B. Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaft, Mathematik, Biologie) sind als Bezugswissenschaften traditionell Ausgangspunkte für die didaktische Strukturierung von Wissen in Schulfächern. Häufig wurden Fachbezeichnungen in Anlehnung an die Bezugswissenschaften gewählt, nur die Ziele angepasst
und die Inhalte auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten.
Überwiegend wurden die Inhalte der jeweiligen Wissenschaftsdisziplinen - zwar didaktisch reduziert, aber dennoch vollständig - in das jeweilige Schulfach übertragen, unabhängig davon, ob alle Inhalte für den Bildungsgang relevant waren.
Aus schulorganisatorischer Sicht (festgelegte Wochen-Stundentafel, Lehrerqualifikation, Lehrereinsatz) ist dieser Unterricht vergleichsweise leicht umsetzbar. Diese wissenschaftssystematisch strukturierten Fächer sind jedoch unzureichend auf betriebliche Arbeits- und Geschäftsprozesse ausgerichtet.
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Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
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Lernziel Berufliche Handlungskompetenz
Der eigentliche Wandel der Lehrplanarbeit erfolgt weniger durch den Austausch oder
die Ergänzung von Lerninhalten, sondern in erster Linie durch eine andere Akzentuierung in den Zielen. An die Stelle einzelner Lernziele, die weitgehend der Systematik
der Bezugswissenschaften folgen, treten nun übergreifende Lernziele für berufliche
Handlungsfelder, die unter dem Aspekt der Arbeits- und Geschäftsprozessorientierung
als repräsentativ für den jeweiligen Ausbildungsberuf gelten. Sie bilden die verbindliche
Grundlage für Auswahl und Anordnung von Inhalten. Entsprechend enthalten die Lernfelder umfangreiche Zielstellungen. Die inhaltlichen Vorgaben sind dagegen auf eine
exemplarische Auswahl beschränkt, die in den wenigsten Fällen als vollständig im Sinne der Fachsystematik angesehen werden können.
Das Lernfeldkonzept ist damit unmittelbar auf die Entwicklung von beruflicher Handlungskompetenz gerichtet.
Die neuen KMK-Rahmenlehrpläne gehen vom Prinzip der Handlungsorientierung aus.
Im handlungsorientierten Unterricht soll anhand praxisrelevanter Problemstellungen
über den überwiegend gedanklichen Vollzug der berufstypischen Handlungsabläufe in
Form von vollständigen Lernhandlungen anwendungsbereites Wissen erarbeitet werden. Über die Lösung komplexer beruflicher Aufgaben wird auch das für den Beruf
notwendige Wissen erschlossen. Es ist jedoch nicht beabsichtigt, alle berufsrelevanten
Arbeits- und Geschäftsprozesse im Berufsschulunterricht abzubilden.
Unterricht in Lernfeldern schließt das Systematisieren von berufsbezogenem Wissen
und die Vermittlung notwendiger Fachlichkeit ein. Beides erfolgt aber immer vor dem
Hintergrund einer beruflichen Handlungssituation, die den ursprünglichen Lernanlass
gab.
Die Herausforderung
Die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes erfordert von den beteiligten Lehrkräften kreatives Engagement, den Berufsschulunterricht unter Berücksichtigung der personellen
und sächlichen Rahmenbedingungen im Sinne einer neuen Lernkultur zu gestalten.
Insbesondere ist eine didaktisch-methodische Neuorientierung erforderlich. Das Prinzip
der Handlungsorientierung, das bisher von den Lehrkräften in freier pädagogischer
Verantwortung zu bearbeiten war, hat mit Hilfe der neuen KMK-Rahmenlehrpläne eine
verbindliche Grundlage erhalten.
Insgesamt soll über das Lernfeldkonzept im derzeit bestehenden Rechtsrahmen die
Erfüllung des Bildungsauftrages langfristig gesichert und ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Berufsschule geleistet werden. Darin liegen der innovative Gehalt dieses
Konzeptes und zugleich die Chancen für die Berufsschule.
Schulleitungen und Lehrkräfte sind aufgefordert, ihren erweiterten didaktisch-methodischen Gestaltungsfreiraum in diesem Sinne zu nutzen.
Die didaktische Neustrukturierung des Berufsschulunterrichts stellt veränderte Anforderungen an die Schulorganisation und bedingt grundsätzliche Veränderungen in der
Arbeit der Lehrkräfte. Insbesondere folgende Bereiche sind relevant:
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Klassenstufen
1 bis 3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
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Lernfeldarbeit ist Teamarbeit
Die gemeinsame Ausarbeitung schulnaher Curricula aufgrund der neuen lernfeldstrukturierten Lehrpläne kann sinnvoll nur in einem Lehrerteam erfolgen. Gezielte Kommunikation als Grundlage einer effektiven Teamentwicklung wird deshalb zu einer
wichtigen Aufgabe schulinterner Organisationsentwicklung.
Lernfeldarbeit fördert die schulische Profilbildung und die Schulentwicklung
Die neuen KMK-Rahmenlehrpläne beschreiben die Ziele und Inhalte zu den jeweiligen
Lernfeldern bewusst gestaltungsoffen. Diese Offenheit schafft Freiräume, erfordert
aber auch eine Auslegung und Konkretisierung der Lehrpläne durch die Lehrer im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Schule und die Anforderungen des dualen Partners.
Lernfeldarbeit erfordert prozessbezogene Leistungsbewertungen
Für einen handlungsorientierten Unterricht, in dem Arbeits- und Geschäftsprozesse die
Schülerarbeit leiten, ist die bloße Feststellung des Wissensstandes für eine angemessene Leistungsbewertung nicht ausreichend. Hinsichtlich der angestrebten Kompetenzen ist es sinnvoll, die Planung, Durchführung, Prüfung und Präsentation der Lösung einer Arbeitsaufgabe, d. h. den Weg hin zum Ergebnis, in die Bewertung einzubeziehen. Entsprechende Fortbildungsangebote müssen gefordert und genutzt werden.
Lernfeldarbeit erfordert Lernortkooperation
Eine Lernortkooperation, bei der einerseits den Lehrkräften ermöglicht wird, die regionale Berufspraxis kennen zu lernen und bei der andererseits die Abfolge der Lernaufgaben und Lehr-/Lernarrangements im Unterricht mit den betrieblichen Partnern
abgestimmt werden kann, ist notwendig.
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Berufsschule
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Klassenstufen 1 bis 3
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4.2 Schulorganisation
Überlegungen und Vorschläge zur Schulorganisation
Für die erfolgreiche Einführung von lernfeldstrukturierten Lehrplänen kommt den Schulleitungen eine Schlüsselrolle zu. Auf einige bedeutsame schulorganisatorische Aspekte
soll hingewiesen werden:
Aufgaben der Schulleitung
Lehrkräfte vorbereiten
- Der neue KMK-Rahmenlehrplan, die Ausbildungsordnung und das sächsische Arbeitsmaterial für die Berufsschule (Arbeitsmaterial) werden allen im Bildungsgang
eingesetzten Lehrkräften vorgestellt. Dazu benötigt jede Lehrkraft ein eigenes Exemplar des Arbeitsmaterials, der Ausbildungsordnung und des KMK-Rahmenlehrplanes.
- Die im Arbeitsmaterial enthaltene Kurzcharakteristik des Bildungsganges und die
Stundentafel sind zu erläutern. Die Lehrkräfte werden in die Möglichkeiten zur Umsetzung der Stundentafel eingewiesen.
- Die veränderte Unterrichtsorganisation erfordert eine neue Qualität der Zusammenarbeit und Motivation der Lehrkräfte. Diese neuen Aufgaben und Anforderungen
müssen vorgestellt und erklärt werden. Ggf. müssen auch Vorbehalte abgebaut werden.
- An einem Beispiel wird der Aufbau eines Lernfeldes exemplarisch dargestellt. Der
Umgang mit den Zielformulierungen und den Inhalten bei der weiteren Unterrichtsplanung ist zu erörtern. Für die einzelnen Lernfelder sind ggf. Lernsituationen zu entwickeln.
Rahmenbedingungen schaffen
- Die Bildung von Lehrerteams ist zu fordern und zu fördern. Es wird zunächst festgelegt, welches Lehrerteam für die Umsetzung der Lernfelder im Bildungsgang verantwortlich ist. Dazu werden konkrete Ziele und Verantwortlichkeiten vereinbart. Die
Lehrerteams sind bei der Umsetzung der Lernfelder zu beraten und zu unterstützen.
Dazu sind auch geeignete Formen der schulinternen Fortbildung zu nutzen.
- Bei der Bereitstellung von Anrechnungsstunden aus dem Kontingent der jeweiligen
Schule können die mit der Umsetzung der Lernfelder befassten Lehrerteams, besonders in der Einführungsphase des Lernfeldkonzeptes, berücksichtigt werden. Genauso könnten innovative didaktisch-methodische Ansätze, die oft auch einen höheren
Vor- und Nachbereitungsaufwand erfordern, anerkannt werden. Dies erfordert ggf.
eine Prioritätenliste bei der Vergabe von Anrechnungsstunden und Veränderungen
von Schuljahr zu Schuljahr.
- Der integrative Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik einschließlich
der entsprechenden Standard- und Branchensoftware im Unterricht ist zu sichern.
Daher soll jeder Lehrkraft deren Nutzung in den entsprechenden Lernfeldern möglich
sein. Für die Schaffung günstiger Bedingungen für den handlungsorientierten Unterricht ist die Ausstattung integrierter Fachunterrichtsräume anzustreben.
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Lehrereinsatz planen
- Unterricht in Lernfeldern ist in der dualen Ausbildung fachtheoretischer Unterricht. Im
Berufsgrundbildungsjahr und in der einjährigen Berufsfachschule wird dieser durch
fachpraktischen Unterricht ergänzt. Der anforderungsgerechte Einsatz entsprechend
ausgebildeter Lehrkräfte ist daher auch weiterhin zu gewährleisten.
- Die Wochenstundenplanung muss handlungsorientierten Unterricht ermöglichen. Es
wird empfohlen, die Verantwortung für die Detailabstimmung zwischen den Lehrkräften in die Lehrerteams zu delegieren und die Einhaltung des Regelstundenmaßes zu
kontrollieren. Ein an der Einzelstunde (45 Minuten) ausgerichteter und von der Schulleitung vorgegebener Stundenplan mit namentlicher Zuweisung der jeweils verantwortlichen Lehrkraft ist flexibel zu handhaben.
Leistungsbewertung sichern
- Alle Lehrkräfte verfügen über eindeutige Vorgaben zur Leistungsbewertung und für
die Gestaltung der schulischen Unterlagen.
- Die Teilnahme der Lehrkräfte an Fortbildungen zu einer am Lernprozess orientierten
Leistungsbewertung im handlungsorientierten Unterricht ist zu fordern und zu fördern.
Erfahrungsaustausch organisieren
- Der Erfahrungsaustausch zwischen den Lehrkräften leistet einen Beitrag zum effektiven Arbeiten und zum Lösen von Problemen. Die Aufgeschlossenheit der Lehrkräfte
für Unterrichtsbesuche und Diskussionen zu didaktischen und methodischen Fragen
muss gefördert werden. Unterrichtsbesuche durch die Schulleitung sollten über größere Unterrichtsabschnitte erfolgen und in der Einführungsphase des neuen Lehrplanes intensiviert werden.
- Der schulinterne Austausch mit anderen Bereichen, die ebenfalls nach lernfeldstrukturierten Lehrplänen unterrichten, soll intensiviert werden, um Erfahrungen der anderen Lehrkräfte zu nutzen.
- Es sollte mit Schulen, die bereits Erfahrung mit der Umsetzung von lernfeldstrukturierten Lehrplänen haben oder sich ebenfalls mit der Umsetzung beschäftigen, ein
Erfahrungsaustausch durchgeführt werden.
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Klassenstufen 1 bis 3
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Anforderungen an die Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften
Lehrerteams bilden
- Es muss Klarheit darüber bestehen, was das Lehrerteam innerhalb der Schulorganisation und bei der Umsetzung der Lernfelder in Lernsituationen bewirken soll und wie
weit der Verantwortungsbereich eines Lehrerteams reicht. Dazu wird empfohlen, einen Teamleiter zu bestimmen, um die weitere Aufgabenverteilung und Koordinierung
sinnvoll zu organisieren. Auf die professionelle Gestaltung von Informationsflüssen
zwischen den Lehrkräften ist zu achten. Die Abstimmung mit den Lehrkräften, die
den Unterricht in den Fächern des berufsübergreifenden Bereichs erteilen, ist zu sichern; inhaltliche Bezüge zwischen den Lernfeldern des berufsbezogenen Bereichs
und den Fächern des berufsübergreifenden Bereichs sind nach Möglichkeit herzustellen.
- Regelmäßige Beratungen mit Festlegungen sowie deren Kontrolle und Auswertung
durch die Lehrerteams sind notwendig.
- Die Spezialisierung der einzelnen Lehrkräfte sollte nicht dominant sein, die gegenseitige Ersetzbarkeit innerhalb des Teams ist anzustreben.
Unterrichtstätigkeit koordinieren
- Die Umsetzung der Ziele und Inhalte der Lernfelder basiert grundsätzlich auf dem
kooperativen Zusammenwirken aller beteiligten Lehrkräfte bei der fachlichen und didaktisch-methodischen Abstimmung.
- Wesentliche Aufgabe des Teams ist die Formulierung und Ausgestaltung von Lernsituationen. Diese Konkretisierung der Lernfelder erlaubt den flexiblen Lehrereinsatz
auch innerhalb eines Lernfeldes.
- In den Stoffverteilungsplänen sind der zeitliche Ablauf und die Zuordnung der Ziele
und Inhalte zu koordinieren. Es ist abzustimmen, in welcher Weise die Lernsituationen aufeinander aufbauen, welche Kompetenzen (Fach-, Human- und Sozialkompetenz) besonders entwickelt werden sollen.
- Die didaktische Konzeption der einzelnen Lernsituation soll selbstständiges Lernen
fördern und möglichst immer eine vollständige Handlung im Sinne von "Planen,
Durchführen und Auswerten" abbilden.
Leistungsbewertung abstimmen
- Ungeachtet der mit dem Lernfeldkonzept möglichen Vielfalt von Leistungsnachweisen, die im Unterricht zu erbringen und zu bewerten sind, gilt weiterhin der Grundsatz
der individuellen Leistungsbewertung.
- Die inhaltliche Abstimmung der schulischen Anforderungen mit den Anforderungen
der Abschlussprüfung ist ein wichtiges Kriterium für die Tragfähigkeit des handlungsorientierten Unterrichts. In der Berufsschule sollen auch künftig Prüfungssituationen
simuliert werden, damit die Schülerinnen und Schüler ein kritisches Selbstbild über
die eigene Leistungsfähigkeit entwickeln.
- Im Lehrerteam sind Einzelfragen zu besprechen, z. B. die Einbeziehung von Kompetenzen in die Bewertung, die Gewichtung von einzelnen Noten oder die Möglichkeit
zur Nachholung versäumter Leistungsnachweise, um eine Abschlussnote für das jeweilige Lernfeld zu erreichen.
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Raumbelegung beeinflussen
- Anhand der Struktur der Lernfelder ist die Planung und Nutzung der vorhandenen
Unterrichtsräume sorgfältig zu prüfen. Ein häufiger Raumwechsel durch die einzelne
Klasse sollte vermieden werden. Die Zuweisung von Klassenräumen schafft Voraussetzungen für die Gestaltung von Lernumgebungen, die den handlungsorientierten
Unterricht fördern (z. B. Sitzordnung, Unterrichtsmittel, Präsentationsflächen).
- Um die Computernutzung zu ermöglichen, kann für eine Klasse eine parallele Raumbelegung oder der Einsatz von mobilen Computerstationen erforderlich werden, sofern keine integrierten Fachunterrichtsräume zur Verfügung stehen.
- Die Nutzung der schulischen Werkstätten für den anwendungsorientierten gerätegestützten Unterricht muss unterrichtsplanerisch auf die jeweilige Lernsituation abgestimmt sein.
Unterrichtsbesuche organisieren
- Gegenseitige Unterrichtsbesuche dienen der Fortbildung und zur Koordinierung der
Lehrkräfte untereinander.
- Freiräume für gegenseitige Unterrichtsbesuche müssen geplant und genutzt werden.
- Im Kollegium sollte eine offene Gesprächskultur zu inhaltlichen und didaktisch-methodischen Fragen entwickelt werden. Regelmäßige Gespräche zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sollten daher zur Gewohnheit werden.
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Berufsschule
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Klassenstufen 1 bis 3
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4.3 Unterrichtsplanung und Unterrichtsdurchführung
Unterrichtsplanung
Die Unterrichtsplanung beinhaltet die gedankliche Vorwegnahme und die planerische
Gestaltung von geeigneten Lernsituationen durch die verantwortlichen Lehrkräfte auf
der Grundlage der Vorgaben in den Zielformulierungen und Inhalten eines Lernfeldes.
Lernsituationen konkretisieren Lernfelder. Diese Konkretisierung erfolgt durch die didaktische Reflexion der beruflichen Handlungssituationen und unter Berücksichtigung
des Erfahrungshorizonts der Schülerinnen und Schüler.
Nach BADER erfordert das Ausgestalten und Formulieren von Lernsituationen u. a. die
Beantwortung der folgenden didaktischen Leitfragen:
1. Durch welche Lernsituationen kann ein bestimmtes Lernfeld konkretisiert werden?
2. Welche Kompetenzen (in den Dimensionen von Fach-, Human- und Sozialkompetenz) sollen in einzelnen Lernsituationen besonders entwickelt werden? Anhand
welcher Inhaltsbereiche (fachwissenschaftliche Aussagen/Gesetzmäßigkeiten, Praxiserfahrungen/Werkregeln usw.) können diese Kompetenzen entwickelt werden?
3. Auf welchen größeren Arbeitsprozess und auf welche Teilprozesse bezieht sich das
Arrangement von Lernsituationen? In welcher Weise sind die Lernsituationen innerhalb des Lernfeldes aufeinander bezogen?
4. Welche technik- oder berufsspezifischen Methoden kommen in den Lernsituationen
zum Tragen?
5. Welche Ebene der theoretischen Fundierung ist unter Berücksichtigung der Voraussetzungen der Lernenden in den einzelnen Lernsituationen erreichbar?
6. Welche Kompetenzen bzw. Inhalte können als grundlegend, welche als exemplarisch gelten (grundlegende und exemplarische Bedeutung)?
Bei den unter Nr. 5 genannten "Ebenen der theoretischen Fundierung" sind zu unterscheiden:
-
Alltagserfahrung
Werkstatterfahrung
Modellbildung
Theoriebildung
____________________________________________________________________________________
17
Klassenstufen
1 bis 3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Unterrichtsdurchführung
Unterricht in Lernfeldern ist durch methodische Vielfalt gekennzeichnet. Im Mittelpunkt
stehen methodische Arrangements, die das eigenverantwortliche Arbeiten der Schülerinnen und Schüler einfordern und unterstützen. Daher kommt es bereits in der Planungsphase darauf an, mögliche Alternativen zum darbietenden Unterricht zu finden,
der durch überwiegende Lehreraktivitäten und eine deutlich rezeptive Haltung der
Schülerinnen und Schüler gekennzeichnet ist (z. B. Frontalunterricht).
Alleinarbeit, Partnerarbeit und Formen der Gruppenarbeit kennzeichnen die Unterrichtsmethodik für Lernfelder. Der Unterricht umfasst auch längere Phasen ohne Lehrer-Schüler-Interaktion. Der Lehrer ist Leiter, Berater und Helfer beim Lernen.
Lehrer-Schüler-Interaktionen finden daher oft in Einzel- oder Gruppengesprächen statt.
Schüler-Schüler-Interaktionen sind gewollt und dementsprechend häufig. Den Schülerinnen und Schülern stehen Lern- und Arbeitsmaterialien bedarfsgerecht zur Verfügung.
Die veränderte Unterrichtsdurchführung bedingt eine entsprechende Gestaltung und
Ausstattung der Unterrichtsräume und stellt erhöhte Anforderungen an die methodischen Fähigkeiten der Lehrkräfte. Es ist daher zu empfehlen, den Schwerpunkt von
Fortbildungsaktivitäten in der Einführungsphase der lernfeldstrukturierten Lehrpläne
auf didaktisch-methodische Angebote zu legen.
Der handlungsorientierte Unterricht erfordert bei der Planung, während des Unterrichts
und bei der Nachbereitung besondere Aufmerksamkeit der Lehrkraft auf folgende
Schüleraktivitäten:
- Ist die Arbeitsweise konzentriert? Wie ist die Lernatmosphäre?
- Wie gehen die Schülerinnen und Schüler mit Störungen um?
- Wie ist der Umgang mit den zur Verfügung gestellten Materialien, Lern- und Arbeitsmitteln?
- Wie ist der Entwicklungsstand der Arbeitstechniken?
- Wie werden Informationen beschafft?
- Wie werden Arbeitsergebnisse gesichert und dargestellt?
- Unterstützen leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler die leistungsschwächeren?
Wird einander zugehört?
- Wie verhält es sich mit Kritikfähigkeit und Kritikakzeptanz?
Wichtiger Bestandteil des handlungsorientierten Unterrichts sind geeignete Methoden
zur Förderung beruflicher Handlungskompetenz in ihren Dimensionen Fach-, Humanund Sozialkompetenz. Solche Methoden sollten einander sinnvoll abwechseln und allen Schülerinnen und Schülern die aktive Teilnahme am Unterricht ermöglichen.
Mögliche Organisations- und Vollzugsformen des Unterrichts können beispielsweise sein:
-
Brainstorming
Metaplantechnik/Kartenabfrage
Mindmapping
Gruppenarbeit
Leittextmethode
Fallstudie
____________________________________________________________________________________
18
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
Leistungsbewertung
Der berufsbezogene Unterricht der Berufsschule im Freistaat Sachsen ist für neue und
neugeordnete Ausbildungsberufe nach Lernfeldern gegliedert. In der Regel werden die
Lernfelder aus dem KMK-Rahmenlehrplan in sächsische Arbeitsmaterialien übernommen. Die Zuordnung der Lernfelder zu den Klassenstufen ergibt sich aus der Stundentafel.
Gemäß § 17 Abs. 2 BSO sind von jeder Schülerin und jedem Schüler pro Lernfeld mindestens drei Leistungsnachweise zu erheben. Dabei ist die entsprechende Anzahl von
Leistungsnachweisen mit einer ausgewogenen Verteilung über das Schuljahr zu erheben.
Noten der Leistungsnachweise in lernfeldübergreifenden Projekten werden entsprechend den Inhalten der Projekte einzelnen Lernfeldern zugeordnet.
Klassenstufen 1 bis 3
Nach Abschluss der Klassenstufen 1, 2 und 3 erhalten die Schülerinnen und Schüler
ein Jahreszeugnis. Das Jahreszeugnis enthält für das jeweilige Ausbildungsjahr die
aus den Leistungsnachweisen ermittelten Noten für die Fächer des berufsübergreifenden Bereichs und für die Lernfelder. Diese Jahresnoten sind zugleich Gesamtnoten,
soweit die Lernfelder nicht in der nächsten Klassenstufe fortgeführt werden.
Sofern ein Abschluss- oder Abgangszeugnis erteilt wird, entfällt das Jahreszeugnis.
Abschluss der Berufsschule
Gemäß § 18 Abs. 3 BSO wird in jedem Lernfeld die Gesamtnote aus allen in der schulischen Ausbildung erbrachten Leistungsnachweisen ermittelt. Alle Gesamtnoten werden am Ende der Ausbildung als Zeugnisnoten in das Abschluss- oder Abgangszeugnis der Berufsschule übernommen.
____________________________________________________________________________________
19
Klassenstufen
1 bis 3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
5
Exemplarische Lernsituationen
Klassenstufe 1
Lernfeld 1:
Den Ausbildungsbetrieb präsentieren
S. 22
Lernsituation 1.1
Rechte und Pflichten während der Berufsausbildung
beachten
S. 22
Lernsituation 1.2
Den Ausbildungsbetrieb präsentieren
S. 23
Lernsituation 1.3
Ein Unternehmen gründen
S. 25
Lernfeld 2:
Werteströme und Werte erfassen, dokumentieren
und auswerten
S. 26
Belege als Grundlage für die Buchung von Geschäftsfällen erkennen und bewerten
S. 26
Lernsituation 2.2
Geschäftsgang von Bilanz zu Bilanz durchführen
S. 27
Lernfeld 3:
Beschaffungsprozesse planen, steuern und
kontrollieren
S. 28
Lernsituation 3.1
Werbegeschenke beschaffen
S. 28
Lernfeld 4:
Märkte analysieren und bewerten
S. 29
Lernsituation 4.1
Eine Befragung durchführen
S. 29
Lernsituation 4.2
Ein Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio für ein
mittelständisches Unternehmen erstellen
S. 31
Werbe- und medienrechtliche Rahmenbedingungen
analysieren und bewerten
S. 33
Anmeldung einer Wort-Bild-Marke beim Patentamt
vorbereiten
S. 33
Rechtliche Rahmenbedingungen für eine Textwerbung
darstellen und Textentwurf erarbeiten
S. 34
Lernfeld 6:
Marketingkonzepte entwickeln und präsentieren
S. 35
Lernsituation 6.1
Marketingkonzept für ein neuentwickeltes Waschmittel
entwickeln und präsentieren
S. 36
Lernsituation 6.2
Produktstrategie entwickeln
S. 37
Lernsituation 6.3
Konzept für Distributionspolitik entwickeln
S. 38
Lernsituation 6.4
Preisstrategie entwickeln
S. 39
Lernsituation 2.1
Klassenstufe 2
Lernfeld 5:
Lernsituation 5.1
Lernsituation 5.2
____________________________________________________________________________________
20
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 7:
Kommunikationsinstrumente analysieren und
bewerten
S. 40
Lernsituation 7.1
Gesamtmarkt nach Zielgruppen segmentieren
S. 40
Lernfeld 8:
Integrierte Kommunikationskonzepte entwickeln
und präsentieren
S. 41
Lernsituation 8.1
Copy-Strategie für ein neues Produkt formulieren
S. 41
Lernsituation 8.2
Kundenbeziehungsmanagement und Markt hinsichtlich
Zielgruppen analysieren
S. 42
Lernfeld 9:
Bei der Mediaplanung mitwirken
S. 43
Lernsituation 9.1
Einflüsse von externen Markt-Media-Untersuchungen
auf das Marketingkonzept bewerten
S. 43
Lernsituation 9.2
Tendenzen und Trends von Medialeistungen aufzeigen
S. 44
Lernfeld 10:
Die Produktion von Kommunikationsmitteln
vorbereiten und kontrollieren
S. 45
Lernsituation 10.1
Anzeigen beurteilen
S. 45
Lernsituation 10.2
Optimales Druckverfahren auswählen
S. 47
Lernsituation 10.3
Analysing and comparing offers and commissioning orders S. 49
Lernfeld 11:
Betriebliche Werteprozesse steuern, kontrollieren
und dokumentieren
S. 50
Lernsituation 11.1
Betriebsergebnis ermitteln
S. 50
Lernsituation 11.2
Die wirtschaftliche Entwicklung der Produkte eines
Unternehmens prüfen
S. 51
Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Kommunikationsunternehmen berücksichtigen
S. 52
Zusammenhang zwischen Konjunktur und Werbung
analysieren
S. 52
Klassenstufe 3
Lernfeld 12:
Lernsituation 12.1
____________________________________________________________________________________
21
Klassenstufe
1
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 1
Den Ausbildungsbetrieb präsentieren
Lernsituation 1.1
Rechte und Pflichten während der Berufsausbildung beachten
Auftrag
Sie sind Personalchef in Ihrem Verlag. Ihr Verlag hat fünf Auszubildende im
1. Ausbildungsjahr eingestellt. Sie informieren die Jugendlichen über die Regelungen und Aufgaben, Rechte und Pflichten der Beteiligten im dualen System
der Ausbildung und im Arbeitsverhältnis.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
1.1.1
Planen
Bedeutung des rechtlichen Rahmens
der Berufsausbildung erfassen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Ustd.
6
Informationen über den rechtlichen
Rahmen der Berufsausbildung recherchieren und eine Auswahl treffen
12 Ustd.
Hinweise
Fallstudie zu (verschiedenen) Problemstellung(en)
Gruppenarbeit
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Ausbildungsvertrag
BbiG
JarbSchG
AO
Veranstaltung vorbereiten
- Zeit, Ort und Bedingungen
- Kontaktmöglichkeiten
- Personenkreis
- Präsentationsmöglichkeiten
- Bewertungsmöglichkeiten
1.1.2
Durchführen
Informationsveranstaltung durchführen
4
Präsentation
Verbale und nonverbale Kommunikationsregeln einhalten
Informations- und Kommunikationssysteme nutzen
1.1.3
Auswerten
Informationsgehalt beurteilen
Bewertungskriterien anwenden
berufsbezogene Informationsverarbeitung:
PowerPoint
2
Bewertungsbögen
Eigenes Handeln im Unternehmen
reflektieren
Persönliche Verantwortung sowie Rechte
und Pflichten bewusst machen
____________________________________________________________________________________
22
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 1.2
Den Ausbildungsbetrieb präsentieren
Auftrag
Sie präsentieren einem potentiellen Kunden Ihren Ausbildungsbetrieb. Dabei
gehen Sie auch auf die Zielsetzungen, das Leistungsspektrum und die Geschichte des Unternehmens sowie die gesamtgesellschaftliche Bedeutung Ihrer
Branche ein.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
1.2.1
Planen
Schwerpunkte der Unternehmensvorstellung festlegen
20 Ustd.
Ustd.
12
Hinweise
Fallstudie zu (verschiedenen) Problemstellung(en)
für die Unternehmensvorstellungen
Gruppenarbeit
Sich mit dem Ausbildungsbetrieb inhaltlich auseinandersetzen
Betriebserkundung
Sich informieren über
- die Bedeutung des Unternehmens in
der Kommunikationsbranche
- ökonomische und ökologische Zielsetzungen
- Geschichte
- Leistungsschwerpunkte
- Arbeitsgebiete
- Aufbau- und Ablauforganisation
- Rechtsform des Unternehmens
Printmedien und elektronische Medien
Informationen verarbeiten
1.2.2
Durchführen
Ergebnisse dokumentieren
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Textverarbeitung oder PowerPoint
Unternehmen präsentieren
Präsentation der Gruppen
berufsbezogene Informationsverarbeitung:
PowerPoint
berufsbezogenes Englisch
Verbale und nonverbale Kommunikationsregeln einhalten
1.2.3
Auswerten
Arbeit im eigenen Team einschätzen
Leistungen der anderen Teams einschätzen
2
Bewertungsbögen
Präsentation beurteilen
____________________________________________________________________________________
23
Klassenstufe
1
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 1.3
Ein Unternehmen gründen
Auftrag
Sie beabsichtigen, sich nach Ihrer Ausbildung zusammen mit einem Freund,
der eine Ausbildung zum Mediengestalter absolviert hat, selbstständig zu machen. Dazu beschäftigen Sie sich mit den Voraussetzungen, die zur Unternehmensgründung notwendig sind. Sie erarbeiten ein Unternehmenskonzept. Dabei erstellen Sie unter anderem einen Finanzierungsplan und recherchieren
nach möglichen Rechtsformen. Ihre Erkenntnisse und Vorstellungen präsentieren Sie potentiellen Gläubigern.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
1.3.1
Planen
Ideen für ein Unternehmenskonzept entwickeln
30 Ustd.
Ustd.
5
Hinweise
Projekt
Brainstorming
Eckpunkte des Unternehmenskonzeptes
fixieren
Sich informieren über
- Voraussetzungen einer Unternehmensgründung
- Notwendigkeit und Umfang eines
Finanzierungsplanes
- Anmeldeformalitäten
Einladung IHK-Vertreter
zur Einführung in das
Thema
Infothek der IHK
IHK-Gründerseminare
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Partnerarbeit
Persönlichkeitstests
BMWi-Arbeitsmaterialien
Banken
Arbeitsteam bilden und Verantwortlichkeiten festlegen
Arbeitsablauf planen
1.3.2
Durchführen
Sich für eine Umsetzungsvariante zur
Unternehmensgründung entscheiden
20
Markt- und Konkurrenzanalyse durchführen
Statistiken und Veröffentlichungen nutzen
Eigenes Unternehmensprofil erarbeiten
Geeigneten Standort festlegen
Finanzierungsplan aufstellen und Rentabilitätsrechnung durchführen
Einmalige und laufende Kosten kalkulieren
Komplettes, abgestimmtes Corporate
Design entwerfen
Aufbau- und Ablauforganisation in der
Agentur festlegen
Kundenaquise planen
____________________________________________________________________________________
24
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Ustd.
Ergebnisse dokumentieren
Hinweise
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet,
Corel Draw, Tabellenkalkulation
Mit Partnern zielorientiert kommunizieren
und kooperieren
Eröffnungsfeier anlässlich der Verlagsgründung vorbereiten
Arbeitsprozesse kontrollieren und steuern
1.3.3
Auswerten
Konzept präsentieren
5
Präsentationen der einzelnen Gruppen
berufsbezogene Informationsverarbeitung:
PowerPoint
Informationsgehalt und Umsetzungsmöglichkeiten beurteilen
Bewertungskriterien anwenden
Eigene Arbeit und Ergebnisse der anderen Gruppen einschätzen
Arbeitsprozess reflektieren
Projektarbeit: Entwicklung
von Methodenbewusstsein
____________________________________________________________________________________
25
Klassenstufe
1
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 2
Werteströme und Werte erfassen, dokumentieren
und auswerten
Lernsituation 2.1
Belege als Grundlage für die Buchung von
Geschäftsfällen erkennen und bewerten
Auftrag
Sie arbeiten in der Buchhaltung Ihres Unternehmens und sind mit der Bewertung verschiedener Belege beauftragt.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
2.1.1
Planen
Belege nach Arten und Inhalten sichten
und sortieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
7 Ustd.
Ustd.
2
Hinweise
Vorgabe von externen und
internen Belegen
Belege aus der betrieblichen Praxis der Schülerinnen und Schüler
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung erfassen
2.1.2
Durchführen
Belege sachlich und rechnerisch auswerten
Gruppenarbeit
Lehrbuch
3
Vorlage fehlerhafter Belege
Belege buchungsgerecht bearbeiten
Gruppenarbeit
Buchungsanweisung festlegen
Buchungssatz
Belege mit bestands- und erfolgsverändernden Vorgängen erkennen
Bestands- und Erfolgskonten sind bereits bekannt
gegebenenfalls Zeit für
Übungen einplanen
2.1.3
Auswerten
Belege als Grundlage für die ordnungsmäßige Geschäftsbuchführung analysieren und bewerten
2
Pinwand
Ergebnisse der Bewertung präsentieren
Kaufmännisches Verständnis entwickeln
____________________________________________________________________________________
26
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 2.2
Geschäftsgang von Bilanz zu Bilanz durchführen
Auftrag
Sie sind in der Buchhaltung einer im Oktober gegründeten Filiale Ihres Unternehmens eingesetzt. Sie sollen selbstständig die Buchhaltung und den vorläufigen Jahresabschluss durchführen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
2.2.1
Planen
Gründungsbilanz sichten
Ustd.
2
5 Ustd.
Hinweise
Vorgabe Gründungsbilanz
Vorgabe Geschäftsfälle
(mit oder ohne Belege)
Konten eröffnen
Belege sortieren und prüfen
Vorbereitende Abschlussarbeiten erfassen
Arbeitsprozess planen
2.2.2
Durchführen
Geschäftsvorgänge kontieren
2
Gruppenarbeit
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Belege bewerten
Verständnis für betriebliche Geschäftsvorgänge entwickeln
Betriebliche Geschäftsvorgänge buchen
Technik doppelter Buchführung anwenden
Vorläufigen Jahresabschluss durchführen
2.2.3
Auswerten
Ergebnisse präsentieren
Aussagen über Vermögens- und Kapitalveränderungen treffen
1
Bilanzvergleich
____________________________________________________________________________________
27
Klassenstufe
1
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 3
Beschaffungsprozesse planen, steuern und
kontrollieren
Lernsituation 3.1
Werbegeschenke beschaffen
Auftrag
Sie erhalten von der Vertriebsabteilung Ihres Unternehmens den Etat für Werbegeschenke für das kommende Geschäftsjahr. Sie planen damit die Beschaffung der Werbegeschenke.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
3.1.1
Planen
Kriterien für die Lieferantenauswahl festlegen und gewichten
25 Ustd.
Ustd.
5
Entscheidungen zum Bestellzeitpunkt,
der zu bestellenden Güter und dazugehöriger Mengen treffen
Mögliche Werbegeschenke auswählen
Geeignete Lieferanten (Werbeartikelhersteller) auswählen
Gruppenarbeit
Brainstorming
Kreativitätstechniken
Fallbeispiel
Theoretische Grundlagen
zu Bestellverfahren müssen vorhanden sein.
Gestaltungsideen entwickeln
Durchführen
Hinweise
Hinweise zum konkreten
Etat, der zeitlichen und
inhaltlichen Vorstellungen
des Kunden
Mit ABC-Analyse vertraut machen
3.1.2
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
18
Gestaltungsvarianten entwerfen
berufsbezogene Informationsverabeitung: Internet
Branchenbuch, Werbefachzeitschriften
Geschäftsbriefe nach
DIN-Norm
berufsbezogene Informationsverabeitung: Textverarbeitung
Gruppenarbeit
berufsbezogenes Englisch
Anfragen formulieren und versenden
Eingehende Angebote für Werbegeschenke prüfen
Fallbeispiele
Angebotsinhalte am Beispiel
Abstimmungen mit dem Auftraggeber
vornehmen
Verbindlichkeit des Angebotes beachten
gesetzliche Regelungen
Angebotsvergleiche durchführen
Bestellung der Werbegeschenke auslösen
Auftrag kalkulieren
Berechnung von Fallbeispielen
Rechnung erteilen
3.1.3
Auswerten
Ergebnisse präsentieren
2
Bewertungsbogen
Ergebnisse analysieren
Werbegeschenke bewerten
Vorgehen bei der Entscheidungsfindung
reflektieren und begründen
____________________________________________________________________________________
28
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 4
Märkte analysieren und bewerten
Lernsituation 4.1
Eine Befragung durchführen
Auftrag
Ein Kunde Ihres Ausbildungsunternehmens möchte mehr über das derzeitige
Essverhalten Jugendlicher erfahren. Sie erhalten den Auftrag, die gewünschten
Informationen zu beschaffen. Sie entscheiden sich, eine Befragung unter den
Auszubildenden Ihres Beruflichen Schulzentrums durchzuführen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
4.1.1
Planen
Problemstellung analysieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
16 Ustd.
Ustd.
4
Hinweise
Die Befragung soll schriftlich durchgeführt werden.
Zielstellung für die Befragung formulieren
Geeignete Befragungsart auswählen
Möglichkeiten der Stichprobenauswahl
analysieren
Fachliteratur, Einzelarbeit
Umfang der Stichprobe unter Beachtung
der geforderten Repräsentativität festlegen
Moderation durch den
Fachlehrer
Rechtliche Rahmenbedingungen, Datenschutz etc. beachten
4.1.2
Durchführen
Zeitleiste der Befragung festlegen
Einbeziehung der Schulleitung, Abstimmung
Fragearten analysieren und ihre Eignung
für den Fragebogen ableiten
Übersicht der Fragearten
Fragebogen erstellen
8
Gruppenarbeit
Arbeitsprozess kontrollieren und steuern
Fragebögen hinsichtlich Einsatzmöglichkeit, Fragen und deren Auswertbarkeit
sowie Gestaltung beurteilen
Zwischenergebnis ist ein
Fragebogen/Gruppe
Auswahl des "Fragebogens" durch eine Jury
Gestaltung mit Hilfe berufsbezogener Informationsverarbeitung: Textverarbeitung/Grafik
Befragung durchführen
Aufteilung der Fragebögen
auf die Gruppen
berufsbezogenes Englisch
Terminabsprachen führen
Anliegen der Befragung den jeweiligen
Probanden erläutern
Als Ansprechpartner für Probanden zur
Verfügung stehen
Datenmaterial auswerten
Auswertung der Fragebögen in Gruppenarbeit
berufsbezogenes Englisch
____________________________________________________________________________________
29
Klassenstufe
1
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Ustd.
Hinweise
Mathematisch-statistische Methoden
anwenden
Ergebnisse visualisieren
4.1.3
Auswerten
Diagramme nutzen
Übersicht Diagrammarten
Grafikprogramm anwenden
berufsbezogener Informationsverarbeitung: Festlegung eines einheitlichen
Layouts mit Grafikprogramm
Ergebnisse präsentieren
4
Gruppenpräsentation vor
der Klasse
Gruppenpräsentation vor
ausgewählten Ausbildungsbetrieben:
Auswahl eines Teams
(ca. drei Schülerinnen/
Schüler) aus den Gruppen
Arbeit im eigenen Team und Leistungen
der anderen Teams einschätzen
____________________________________________________________________________________
30
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 4.2
Ein Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio für ein mittelständisches Unternehmen erstellen
Auftrag
Sie sind Mitarbeiter im Marketingbereich eines mittelständischen Möbelherstellers in Mitteldeutschland. Ihre Unternehmensleitung erwartet von Ihnen eine
Bewertung der derzeitigen Produkte. Sie entscheiden sich für die PortfolioAnalyse. Sie wählen dabei das Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio aus.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
4.2.1
Planen
Problemstellung analysieren
Ustd.
8 Ustd.
Hinweise
2
Unternehmen analysieren und in den
Markt einordnen
Fallstudie:
Die erforderlichen Daten
werden in der Fallstudie
gegeben.
berufsbezogenes Englisch
Relevante Daten der Mitbewerber analysieren
Portfolio-Ansatz, insbesondere dessen
Ziele erfassen
Fachliteratur, Beispiel
Meffert
Portfolio-Ansatz bewerten
Besprechung innerhalb der
Klasse, Moderation Fachlehrer
Sich mit der strategischen Ausrichtung
der Produkte in den einzelnen Quadranten des Portfolios auseinandersetzen
4.2.2
Durchführen
IST-Portfolio für einen Möbelhersteller
erstellen
4
Gruppenarbeit à vier Schülerinnen/Schüler
Marktanteil der Produktgruppen berechnen
Marktwachstum für die Produkte berechnen
Produkte laut Fallstudie
Kleinmöbel
Sideboards
Küchenmöbel
Kinderzimmer
Berechnungen sind aus
vorangegangenem Unterricht bekannt
Matrix des Portfolios mit Achsenbezeichnung und Einteilung anschaulich erstellen
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Produkte anhand der ermittelten Werte
in das Portfolio einordnen
Produkte bewerten
Konkrete Strategieempfehlungen geben
Maßnahmen für das Marketing der Produkte ableiten
berufsbezogenes Englisch
____________________________________________________________________________________
31
Klassenstufe
1
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Ustd.
4.2.3
Auswerten
Ergebnisse präsentieren
2
Ergebnisse diskutieren
Portfolios der Arbeitsteams vergleichen
Hinweise
Die Gruppen präsentieren
ihr Portfolio auf Folie (Vergleich).
berufsbezogenes Englisch
Expertenrunde, Einladung
an Unternehmen
Arbeit im eigenen Team einschätzen
Portfolio-Ansatz als Methode zur Entscheidungsfindung reflektieren
Methodenbewusstsein
____________________________________________________________________________________
32
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 5
Werbe- und medienrechtliche Rahmenbedingungen analysieren und bewerten
Lernsituation 5.1
Anmeldung einer Wort-Bild-Marke beim Patentamt vorbereiten
Auftrag
Ihr Unternehmen plant ein neues Produkt. Das Produkt soll dabei als Marke
geschützt werden. Sie sind beauftragt, das entsprechende Verfahren vorzubereiten.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
5.1.1
Planen
Problemstellung analysieren
Ustd.
5
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
14 Ustd.
Hinweise
Marken können durch den
Lehrer vorgegeben werden
Das zu schützende Objekt definieren
Sachliche und örtliche Zuständigkeit für
den Schutz von Marken feststellen
Besuch des Patentinformationszentrums
Erforderliche Unterlagen bereitstellen
Rechtliche Rahmenbedingungen recherchieren
Lehrbuch, Markengesetz,
Markenverordnung
Schutzfähigkeit prüfen
gesamte Klasse
Lehrer-Schüler-Gespräch
Eventuelle Schutzhindernisse beurteilen
5.1.2
Durchführen
Anmeldung beim Patentamt mit Hilfe
des Formblattes erstellen
6
Gruppenarbeit à vier Schülerinnen/Schüler
Entsprechend MarkenVO Angaben zur
Form der Marke machen
Zwischenergebnis:
eine komplette Anmeldung
Marke entsprechend MarkenVO charakterisieren
Hilfestellung durch den
Fachlehrer
Sich mit der Komplexität der Problemstellung des Markenschutzes auseinandersetzen
Sich mit rechtlichen Regelungen zum
Markenrecht vertraut machen
- Schutz von Geschäftsbezeichnungen
- Schutzdauer und Verlängerung
Erstellung von Handouts
zu den einzelnen Themen
Gruppenarbeit
berufsbezogene Informationsverarbeitung
berufsbezogenes Englisch
Kosten des Schutzes von Marken erfassen
5.1.3
Auswerten
Präsentation der Ergebnisse in Form
eines Workshops
3
Einbezug externer Experten: Patentingenieur, Patentanwalt, IHK-Vertreter
Workshop moderieren
Verbal und nonverbal kommunizieren
Workshop sowie Kommunikationsprozesse reflektieren
____________________________________________________________________________________
33
Klassenstufe
2
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 5.2
Rechtliche Rahmenbedingungen für eine Textwerbung darstellen und Textentwurf erarbeiten
Auftrag
Ein Verlag möchte für eine seiner im Finanzbereich angesiedelten Zeitschriften
werben. Dabei möchte die Geschäftsleitung insbesondere das Ergebnis der
Stiftung Warentest herausstellen. Bevor es an die kreative Umsetzung geht,
sind Sie damit beauftragt, den Mitarbeitern der Marketingabteilung die gesetzlichen Vorschriften darzustellen und Vorschläge für den Textinhalt zu entwickeln.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
5.2.1
Planen
Problemstellung analysieren
Ustd.
10 Ustd.
Hinweise
2
Zeitschrift und Testergebnis analysieren
Literaturrecherche
Rechtliche Grundlagen recherchieren
UWG
Lehrbuch
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internetrecherche
- Stiftung Warentest
- Verbraucherschutzzentrale(n)
- IHK
- aktuelle Urteile
berufsbezogenes Englisch
5.2.2
Durchführen
Quellen selektieren
6
Partnerarbeit
Checkliste mit Beachtenswertem bei der
Werbung mit Testergebnissen ausarbeiten
Aktuelle Urteile einbeziehen
Rechtliche Rahmenbedingungen für
Textwerbung den Mitarbeitern darstellen
berufsbezogene Informationsverarbeitung:
PowerPoint
Textentwürfe formulieren
Softwaregestützte Präsentation entwickeln
5.2.3
Auswerten
Einen ausgewählten Erstentwurf vorstellen
2
Lehrer trifft eine Vorauswahl
Erstentwurf mit Mitarbeitern diskutieren
und ergänzen
Diskussionsrunde unter
Schülerinnen und Schülern
Textentwürfe präsentieren
alle Arbeiten
Entwurf auswählen
Abstimmung
Auswahlentscheidung begründen und
bewerten
____________________________________________________________________________________
34
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 6
Marketingkonzepte entwickeln und präsentieren
Lernsituation 6.1
Marketingkonzept für ein neuentwickeltes Waschmittel entwickeln
Auftrag
Sie sind in der Marketingabteilung eines großen Waschmittelkonzerns beschäftigt. Zusammen mit Ihren Kollegen werden Sie damit beauftragt, ein neuentwickeltes Waschmittel auf dem Markt einzuführen und eine entsprechende Marketingstrategie zu entwickeln. Für Ihre Arbeit stellte Ihnen der Marktforschungsbereich Informationen zur Verfügung. Sie sollen das neuentwickelte Produkt
marktfähig machen. Die Marketingkonzeption soll in arbeitsteiliger Gruppenarbeit entwickelt werden. Dabei kommt es darauf an, dass zwischen den Arbeitsgruppen ein Informationsaustausch stattfindet, um eine abgestimmte Konzeption
zu ermöglichen. Die Kordinierungsaufgabe hat der/die Marketingleiter/in.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Ustd.
6.1.1
Planen
Arbeitsgruppen bilden
- Produktgestaltung
- Preise und Konditionen
- Werbung
- Vertriebswege
- Marketingleitung
2
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
16 Ustd.
Hinweise
Die gesamte Lernsituation
kann in Projektarbeit umgesetzt werden.
Einteilung der Klasse in
fünf Gruppen, per Los
Gruppen zusammenstellen
Gruppenaufträge vorbereiten
Zeit- und Arbeitspläne aufstellen
Zeitrahmen vorgeben
Problem- und Aufgabenstellung analysieren und gemeinsam diskutieren
Informationen des Marktforschungsinstituts Schülerinnen und Schülern zur
Verfügung stellen
Marketingziele ableiten
Zielgruppen definieren
Produktpositionierung grob abstimmen
6.1.2
Durchführen
Jeweilige Problemstellung bearbeiten
8
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Fachliteratur
berufsbezogenes Englisch
Zu kurzfristig anberaumten Terminen
Zwischenergebnisse präsentieren
Arbeitsmittel bereitstellen
Entwicklungsprozess und Ergebnisse
dokumentieren
Entwicklung eines Handouts je Gruppe
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Grafik,
Tabellenkalkulation, Textverarbeitung
In Gruppen sowie gruppenübergreifend
kooperieren und kommunizieren
Produktnamen entwickeln
Gruppe Produktgestaltung
Verpackung entwerfen
Empfohlenen Endverbraucherpreis festlegen
Gruppe Preise und Konditionen
____________________________________________________________________________________
35
Klassenstufe
2
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Ustd.
Hinweise
"Umweltzuschlag" auf Preis thematisieren und diskutieren
Mindestabnahmemengen abwägen
Werbewirksames Informationsschreiben
für den Handel aufsetzen
Mögliche Werbeträger auswählen
Gruppe Werbung
Anzeige oder/und Werbespot entwerfen
berufsbezogenes Englisch
Werbeplan aufsetzen
Kosten der Werbung berechnen
Absatz über Handelsvertreter und Reisenden abwägen
Gruppe Vertriebswege
Absatzgebiet festlegen
Vertriebskonzeption schriftlich formulieren und unterbreiten
Arbeit der einzelnen Gruppen schon in
der Entwicklungsphase der neuen Marketingkonzeption abstimmen
Gruppe Marketingleitung
Entwicklungsprozesse moderieren
Gesamtkonzeption erarbeiten
Gruppen beraten
Zusatzinformationen sichten und verteilen
6.1.3
Auswerten
Geeignete Präsentationsmethode auswählen
Marketingteilpläne vorstellen und diskutieren
6
berufsbezogene Informationsverarbeitung
berufsbezogenes Englisch
Schlussbesprechung durchführen
Gesamtkonzeption präsentieren
Gesamtkonzeption bewerten
Teamarbeit einschätzen
Projektarbeit reflektieren
Methodenbewusstsein entwickeln
Projekt als Problemlöseverfahren
____________________________________________________________________________________
36
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 6.2
Produktstrategie entwickeln
Auftrag
Die Marktlage erfordert eine Veränderung des Produktangebotes Ihres Unternehmens. Ihre Aufgabe besteht in der Erstellung einer Strategie für die Produktpolitik des Unternehmens.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
6.2.1
Planen
Problemstellung analysieren
10 Ustd.
Ustd.
Hinweise
3
Projektarbeit
Fachliteratur
5
Gruppenarbeit
berufsbezogenes Englisch
Ergebnisse der Marktforschung nutzen
Ziele der Produktpolitik festlegen
Unternehmensstrategie beachten
Zielgruppenanalyse durchführen
Sich über Produktmerkmale informieren
Projektablauf planen
Verantwortlichkeiten festlegen
6.2.2
Durchführen
Produktstrategie für das neue Produkt
entwickeln
Kreativitätstechniken nutzen
Vorschläge für die Platzierung auf dem
Markt unterbreiten
Unternehmensstrategie, Produktpositionierung und Marketingstrategie einbeziehen
Produktstrategie formulieren und dokumentieren
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Im Team kommunizieren
Arbeitsprozesse und Projektablauf kontrollieren und steuern
Präsentation vorbereiten
6.2.3
Auswerten
Produktstrategie präsentieren
2
Flipchart, Overhead,
Beamer
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Präsentation bewerten
Produktstrategie einschätzen und Abgleich mit Marketingstrategie sowie
Produktpositionierung bewerten
Teamarbeit einschätzen
Arbeitsprozesse bzw. Projektablauf
reflektieren
Konsequenzen für zukünftige Projektarbeit ableiten
Projekt als Arbeitsmethode
Methodenbewusstsein entwickeln
____________________________________________________________________________________
37
Klassenstufe
2
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 6.3
Konzept für Distributionspolitik entwickeln
Auftrag
Für das von Ihrem Unternehmen hergestellte Produkt müssen Vertriebswege
gefunden werden, um das Produkt an den Käufer heranzuführen. Sie werden
damit beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
6.3.1
Planen
Problemstellung analysieren
Ustd.
6
15 Ustd.
Hinweise
Projektarbeit: Zuordnung
verschiedener Produktarten auf Basis von LS 6.2
Ergebnisse der Marktforschung einbeziehen
Distributionsziele festlegen
Marketingstrategie und Produktpositionierung beachten
Sich über Distributionskanäle, Absatzhelfer und -mittler informieren
Fachliteratur
Zwischen physischer und aquisitorischer
Distribution unterscheiden
Distributionswege von Konkurrenzprodukten recherchieren
6.3.2
Durchführen
Aufgaben koordinieren und Zeitrahmen
für Ablauf der Erarbeitung festlegen
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internetrecherche
Medien, Beobachtung im
Handel
7
Distributionskanäle, Absatzhelfer und
-mittler auswählen
Auswahl der Distributionswege mit Problemstellung und Distributionszielen abgleichen
Konzept für Distributionspolitik formulieren und dokumentieren
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Im Team kommunizieren
6.3.3
Auswerten
Konzept für Distributionspolitik präsentieren
Unterschiede bei Vertriebswegen verschiedener Produktgruppen erkennen
2
Plakat
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Diskussion
Klassenarbeit
Kommunikations- und Kooperationsprozesse im Team bewerten
Präsentation bewerten
Konzept für Distributionspolitik einschätzen und mit Produktpositionierung und
Marketingstrategie abgleichen
____________________________________________________________________________________
38
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 6.4
Preisstrategie entwickeln
Auftrag
Für das von Ihrem Unternehmen hergestellte Produkt muss eine Preisstrategie
gefunden werden. Sie werden damit beauftragt, diese zu entwickeln.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
6.4.1
Planen
Problemstellung analysieren
10 Ustd.
Ustd.
4
Ergebnisse der Marktforschung beachten
Hinweise
Projektarbeit: Grundlage
kann LS 6.2 einschließlich
der gewählten Produkte
darstellen
Fachliteratur
Ziele der Preispolitik festlegen
Marketingstrategie und Produktpositionierung beachten
Prozess der Preisfindung planen und
das Vorgehen dokumentieren
6.4.2
Durchführen
Preisstrategien auf ihre Eignung hin
untersuchen
Erstellung von Übersicht
zum Prozess der Preisfindung
4
Entscheidungsmöglichkeiten bei der
Strategiefindung visualisieren
Collage oder Wandzeitung
Preisstrategie auswählen
Auswahl der Preisstrategie mit Problemund Zielstellung abgleichen
Preisstrategie formulieren und dokumentieren
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Im Team kommunizieren
Arbeitsprozesse und Projektablauf kontrollieren und steuern
6.4.3
Auswerten
Preisstrategie präsentieren
2
Teamgespräche
Präsentation bewerten
Preisstrategie einschätzen und Abgleich
mit Marketingstrategie sowie Produktpositionierung bewerten
Teamarbeit einschätzen
Arbeitsprozesse bzw. Projektablauf
reflektieren
Konsequenzen für zukünftige Projektarbeit ableiten
Methodenbewusstsein entwickeln
Projekt als Arbeitsmethode
____________________________________________________________________________________
39
Klassenstufe
2
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 7
Kommunikationsinstrumente analysieren und
bewerten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert 80 Ustd.
Lernsituation 7.1
Gesamtmarkt nach Zielgruppen segmentieren
12 Ustd.
Auftrag
Ein Armbanduhrenhersteller hat mit seiner Standardarmbanduhr Absatzprobleme. Die Zielgruppenanalyse soll helfen, diese zu beheben. Sie sind damit beauftragt, den Armbanduhrenmarkt zu segmentieren und einen typischen Produktnutzen für jedes Segment zu bestimmen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
7.1.1
Planen
Problemstellung analysieren
Ustd.
4
Hinweise
Partnerarbeit
Gesamtmarkt für Armbanduhren identifizieren und definieren
Demografische, psychologische und ökonomische Kriterien für die Unterteilung
des Armbanduhrenmarktes finden
SINUS-Milieus und Trendstudien werden vom Fachlehrer vorgestellt.
Nutzung des SINUS-Milieus für die Einteilung des Marktes beurteilen und der
klassischen Marktsegmentierung gegenüberstellen
Nutzentheorie in Bezug auf Grund- und
Zusatznutzen betrachten
7.1.2
Durchführen
Armbanduhrenmarkt nach den klassischen Kriterien in Segmente unterteilen
4
SINUS-Milieus für die Zielgruppenbestimmung der Uhr auswählen
Partnerarbeit
Jeweils typische Produkteigenschaften
definieren und den jeweiligen Produktnutzen für die entsprechende Zielgruppe
herausstellen
berufsbezogenes Englisch
Zielgruppen bestimmen
7.1.3
Auswerten
Produkt und entsprechende Zielgruppenauswahl präsentieren
Auswahl der Segmente und Milieus begründen
4
Wahl einer fiktiven Unternehmensleitung
berufsbezogenes Englisch
Punktbewertungsverfahren
____________________________________________________________________________________
40
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 8
Integrierte Kommunikationskonzepte entwickeln
und präsentieren
Lernsituation 8.1
Copy-Strategie für ein neues Produkt formulieren
Auftrag
Sie arbeiten in einer Werbeagentur, einer Ihrer Kunden plant eine Anzeigenkampagne für ein neues Produkt. Sie sind damit beauftragt, die Copy-Strategie
zu entwickeln.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
8.1.1
Planen
Problemstellung und Briefing analysieren
Ustd.
4
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
12 Ustd.
Hinweise
Die gesamte Lernsituation
kann in Projektarbeit umgesetzt werden.
Produkt analysieren
Kommunikations- und Werbeziele festlegen
Zielgruppen definieren
Marketingstrategie und Produktpositionierung beachten
Informationsquellen zur Copy-Strategie
recherchieren und bereitstellen
Sich über Consumer Benefit, Reason
Why und Tonality informieren
Lehrbuch, Fachliteratur,
Fachlehrer
Zwischenergebnisse:
theoretische Erkenntnisse
besprechen
berufsbezogenes Englisch
8.1.2
Durchführen
Grund- und Zusatznutzen für das Produkt festlegen (Consumer Benefit)
4
Partnerarbeit
Begründung für die Nutzenbotschaft
festlegen (Reason Why)
Tonality erarbeiten und definieren
Werbeträger entsprechend der Zielgruppen auswählen
Copy-Strategie dokumentieren
Handout in frei wählbarer
Form für die Klasse
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Copy-Strategie mit Marketingstrategie
und Positionierung abgleichen
berufsbezogenes Englisch
8.1.3
Auswerten
Copy-Strategie präsentieren
Präsentation bewerten
4
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Jury bildet die Unternehmensleitung
Copy-Strategie einschätzen und diskutieren
berufsbezogenes Englisch
____________________________________________________________________________________
41
Klassenstufe
2
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 8.2
Kundenbeziehungsmanagement und Markt hinsichtlich Zielgruppen analysieren
Auftrag
Ihr Unternehmen verzeichnete im vergangenen Jahr bedeutende Verluste im
Kundengeschäft. Sie sollen neue Konzepte des Kundenbeziehungsmanagements (Customer Relationship Management - CRM) bei der Ansprache entsprechender Zielgruppen nutzen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
8.2.1
Planen
CRM-Konzepte von Konkurrenzunternehmen der Branche recherchieren
8.2.2
Durchführen
Ustd.
2
12 Ustd.
Hinweise
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Fachpresse
Flyer
Sich über die demografische Entwicklung auf dem Markt informieren
statistische Jahrbücher
Möglichkeiten für Auslandsgeschäft
eruieren
Projektarbeit
CRM-Konzepte strukturieren
7
Gruppenarbeit
Machbarkeitsstudie für das Unternehmen erstellen
Zielgruppen analysieren und selektieren
8.2.3
Auswerten
Innovative Ideen für neue CRM-Konzeptionen entwickeln
Brainstorming
berufsbezogenes Englisch
Kundengespräche vorbereiten und
durchführen
Rollenspiel
Kundengespräche simulieren
Medialeistungen bewerten
3
Bewertungsbögen
Zielgruppenanalyse präsentieren
Präsentation
CRM-Konzepte und Zielgruppenanalyse
beurteilen
Diskussion
Kundenberatungsgespräch bewerten
____________________________________________________________________________________
42
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 9
Bei der Mediaplanung mitwirken
Lernsituation 9.1
Einflüsse von externen Markt-Media-Untersuchungen auf das Marketingkonzept bewerten
Auftrag
Sie sind Mitarbeiter der Marketingabteilung eines Verlages. Sie werden beauftragt, die verschiedenen Markt-Media-Untersuchungen bezüglich der Einarbeitung in das Marketingkonzept Ihres Verlages zu prüfen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
9.1.1
Planen
Problemstellung analysieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Ustd.
12 Ustd.
Hinweise
4
Gruppenarbeit
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Fachliteratur
berufsbezogenes Englisch
Informationen beschaffen und verarbeiten über
- Mediaanalyse
- Verbraucheranalyse
- Allensbacher Werbeträger-Analyse
- Typologie der Wünsche
- Leseranalyse Entscheidungsträger
- IVW
Bestehendes Marketingkonzept des
Verlages analysieren
9.1.2
Durchführen
Verschiedene Markt-Media-Untersuchungen bezüglich des Marketingeinsatzes für den Verlag prüfen
6
Brainstorming in den
Gruppen
Marketingkonzept abgleichen
9.1.3
Auswerten
Ergebnisse dokumentieren und visualisieren
Gruppenarbeit
Informations- und Kommunikationssysteme nutzen
berufsbezogene Informationsverarbeitung:
PowerPoint
Ergebnisse präsentieren
Feedback für Präsentation geben
2
Beobachtungs- und Bewertungsbögen
Konsequenzen für die Entwicklung des
Marketingkonzeptes ziehen
Vorschläge zur Entwicklung des Marketingkonzeptes diskutieren und bewerten
____________________________________________________________________________________
43
Klassenstufe
3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 9.2
Tendenzen und Trends von Medialeistungen
aufzeigen
Auftrag
Sie arbeiten in der Marketingabteilung eines Medienunternehmens. Ihr Unternehmen möchte sich den veränderten Anforderungen von Medialeistungen stellen. Sie haben die Aufgabe, aktuelle Trends zu recherchieren und die Marktsituation zu analysieren sowie Möglichkeiten der langfristigen Kundenbindung zu
entwickeln.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
9.2.1
Planen
Medialeistungen von internationalen,
vergleichbaren Unternehmen recherchieren
Ustd.
4
12 Ustd.
Hinweise
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Firmenberichte
Fachpresse
Flyer
Eigene Medialeistungen prüfen
Anzeigengeschäft in Zahlen überblicken
Diagramme
Medialeistungen verschiedener Unternehmen zusammenstellen
Übersichten anfertigen
Statistiken auswerten
9.2.2
Durchführen
Medialeistungen vergleichen
4
Gruppenarbeit
berufsbezogenes Englisch
Stärken und Schwächen der eigenen
Medialeistungen diskutieren
Diskussion
Einfluss der Globalisierung auf das
Unternehmen dokumentieren
Tagespresse, Rundfunk,
Fernsehen
Kundenbindungsmodelle entwickeln
Mindmapping
Meinungen äußern
Pressemitteilungen zusammenfassen
9.2.3
Auswerten
Kundenbindungsmodelle präsentieren
und bewerten
4
berufsbezogene Informationsverarbeitung:
PowerPoint
Zu aktuellen Trends und Tendenzen der
Branche Aussagen treffen
Innovative Optionen des Kundenbeziehungsmanagements entwickeln und
beurteilen
____________________________________________________________________________________
44
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 10
Die Produktion von Kommunikationsmitteln
vorbereiten und kontrollieren
Lernsituation 10.1
Anzeigen beurteilen
Auftrag
Sie sind in einem Agenturteam, welches für einen Kunden eine Printkampagne plant. Im Rahmen einer Konkurrenzanalyse sollen die archivierten Anzeigen der Mitbewerber analysiert und beurteilt werden. In einem ersten Analyseschritt geht es hierbei nur um formale Gestaltungsaspekte für die Kreation
der Anzeige. Sie untersuchen die Anzeige außerdem nach wahrnehmungsund werbepsychologischen Aspekten.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
10.1.1
Planen
Bewertungskriterien für Anzeigen definieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
10 Ustd.
Ustd.
1
Hinweise
Brainstorming
Sich mit Checkliste zur Bewertung von
Anzeigen vertraut machen
Checkliste aus Fachbuch
Arbeitsteams bilden
ausgewählte Anzeigenbeispiele vorgeben
Verantwortlichkeiten in den Teams
festlegen
10.1.2
Durchführen
Sich über wesentliche Gestaltungskriterien von Anzeigen informieren
- Blickführung
- Prägnanz
- Bild
- Typografie
- Farbe
7
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internetrecherche
Fachliteratur
Gestaltung der Anzeige anhand der
Kriterien analysieren
Checkliste nutzen
Fachbuch
Wesentliche wahrnehmungs- und werbepsychologische Aspekte erfassen
- Phasen der Wahrnehmung
- Phase der Informationsaufnahme und
-verarbeitung
- Phase der Einstellungsänderung
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internetrecherche
Fachliteratur
Wahrnehmungs- und werbepsychologische Analyse der Anzeige durchführen
Bewertung der Anzeigen auf der Basis
von Gestaltungskriterien und wahrnehmungspsychologischen Aspekten dokumentieren
10.1.3
Auswerten
Geeignete Präsentationsmethode auswählen
Ergebnisse präsentieren
Erstellung von Handouts
(max. 10 Seiten, DIN A4)
2
Handouts
Ergebnisse bewerten
Teamarbeit einschätzen
____________________________________________________________________________________
45
Klassenstufe
3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Ustd.
Hinweise
Konsequenzen für die Gestaltung von
Anzeigen im Rahmen der Printkampagne ableiten
- Zielgruppenansprache
- Positionierung
____________________________________________________________________________________
46
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 10.2
Optimales Druckverfahren auswählen
Auftrag
Sie sind in einem Agenturteam für die Planung, Abwicklung und Kontrolle der
Druckaufträge zuständig.
Folgende Druckaufträge verschiedener Kunden müssen abgewickelt werden:
Job 1:
Für eine Großbäckerei sind 1,5 Mio. Papiertüten verschiedener Größen herzustellen.
Job 2:
Für einen national tätigen Versandhändler soll ein Verkaufskatalog in Millionenauflage gedruckt werden.
Job 3:
Ein ortsansässiger Einzelhändler wünscht 4-seitige Beilagen für eine Preisaktion, die er in der regionalen Tageszeitung beilegen will. Auflage der Tageszeitung: 30 000 Exemplare
Job 4:
Ihre Agentur sponsort die diesjährige Werbefachlehrertagung durch einen
Satz T-Shirts für alle Teilnehmer (Auflage: 43 T-Shirts). Die aufwendige Gestaltung soll durch einen mehrfarbigen Druck umgesetzt werden.
Job 5:
Für die Ausstellungseröffnung der Chemnitzer IHK "Traditionsmarken aus der
Region" soll ein Außenbanner im Format 2 x 6 Meter erstellt werden.
Im Vorfeld des Produktionsmeetings für die verschiedenen Jobs ist es Ihre
Aufgabe, sich über den Ablauf der Druckvorstufe vom Einscannen der Vorlagen, der Filmherstellung bis zum Proof zu informieren und das für den jeweiligen Job günstigste Druckverfahren auszuwählen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
10.2.1
Planen
Arbeitsteams bilden und Verantwortlichkeiten festlegen
30 Ustd.
Ustd.
7
Hinweise
Gruppenarbeit (in Abhängigkeit von Klassengröße
ein bis zwei Gruppen je
Job)
Betriebsbesichtigung (in
einem Reprobetrieb oder
einer Druckerei)
Fragenkatalog zur Informationsrecherche über Druckverfahren vorbereiten
Sich über Druckverfahren informieren
Arbeitsablauf planen
10.2.2
Durchführen
Im Team über die Auswahl eines jobadäquaten Druckverfahrens verständigen
Sich mit der Druckvorstufe inhaltlich
auseinandersetzen
21
Brainstorming
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internetrecherche
Fachliteratur
Sich informieren über
- Druckvorlagen
- digitale Bildeingabe und -verarbeitung
- Text-/Satzbearbeitung
- Film- bzw. Druckdatenherstellung
(Raster, Separierung)
- Andruck und Proof
Mindmap über den Ablauf der Druckvorstufe erstellen
Arbeitsmethode: Mindmap
____________________________________________________________________________________
47
Klassenstufe
3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Nr.
10.2.3
Handlung
Auswerten
Kompetenzentwicklung
Ustd.
Hinweise
Besonderheiten des jobadäquaten
Druckverfahrens erfassen
- Merkmale des Druckverfahrens
- Technologie
- Bedruckstoffe
- weitere Anwendungsbereiche
tabellarische Darstellung
Situationsgerecht optimales Druckverfahren auswählen
Job 1 bis 5
Ergebnisse präsentieren
2
Auswahl der Druckverfahren begründen
Teamarbeit einschätzen
Bewertungsbögen
Druckverfahren auftragsbezogen zuordnen
Zusammentragen der
Ergebnisse zu den einzelnen Druckverfahren zu
einem Gesamttableau
Prozess der Auftragsabwicklung bei der
Herstellung von Printmedien optimieren
gesamte Lerngruppe
____________________________________________________________________________________
48
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 10.3
Analysing and comparing offers and commissioning orders
Auftrag
For future printwork you enquire at foreign suppliers. You compare and analyse the offers and carry out the whole written communication from enquiring
up to confirming the quotes.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
10.3.1
Planen
Weltweit Dienstleistungsunternehmen
und Zulieferbetriebe recherchieren
Ustd.
1,5
7 Ustd.
Hinweise
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Werbematerialien
Branchenbücher
Potentielle Geschäftspartner auswählen
Pro- und Kontraargumente für die Entscheidungsfindung analysieren
10.3.2
Durchführen
E-Mail-Sequenzen zur kommunikativen
Abfolge entwickeln
- Anfrage
- Angebot
- Bestellung
- Bestätigung des Auftrages
Tabellenformate
Diskussion
4
Gruppenarbeit
Stilistische Briefsequenzunterschiede
herausarbeiten
Telefonate führen
Partnerarbeit
Kommunikationsregeln einhalten
Rollenspiel
Briefsorten ausarbeiten
Beispielsammlung
Beispielsammlungen erstellen
10.3.3
Auswerten
Stilistische Unterschiede zwischen
E-Mails und Brief reflektieren
Gesprächssituationen am Telefon bewerten
1,5
Übersichten erstellen
Rollenspiel
Bewertungsbögen
Diese Lernsituation ist als Anregung zu verstehen, wie die Vermittlung berufsbezogener Englischkenntnisse in den Lernfeldunterricht integriert werden kann.
____________________________________________________________________________________
49
Klassenstufe
3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 11
Betriebliche Werteprozesse steuern, kontrollieren und dokumentieren
Lernsituation 11.1
Betriebsergebnis ermitteln
Auftrag
Ihr Chef ist unzufrieden mit dem Gesamtergebnis des Unternehmens. Er hofft
auf ein positives Betriebsergebnis. Sie werden vom Chef beauftragt, das Betriebsergebnis zu ermitteln.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
11.1.1
Planen
Situation analysieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
10 Ustd.
Ustd.
2
Buchhalterische Prozesse nachvollziehen
Hinweise
Gewinn- und Verlustrechnung des Betriebes mit
Verlust liegt vor
Vertiefung von Inhalten wie
Aufwendungen, Erträge
Schritte zur Ermittlung des Betriebsergebnisses planen
11.1.2
Durchführen
Daten aus Gewinn- und Verlustrechnung in Ergebnistabelle aufbereiten
5
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Anwendungssoftware
Fachliteratur
Neutrale und betriebliche Vorgänge
unterscheiden
Aufbau der Ergebnistabelle analysieren
Kalkulatorische Kosten im Allgemeinen
beachten
Betriebsergebnis ermitteln
Gruppenarbeit
Im Team kommunizieren
11.1.3
Auswerten
Betriebsergebnis präsentieren
3
Ergebnistabelle interpretieren
Pinwand für Begriffssystematik
Gesamtergebnis, neutrales Ergebnis
und Betriebsergebnis unterscheiden
Vorlage von Geschäftsberichten für Dreijahresvergleich
Bedeutung des Betriebsergebnisses für
die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erkennen
Ggf. Maßnahmen zur Steuerung des
Unternehmenserfolges ableiten
____________________________________________________________________________________
50
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 11.2
Die wirtschaftliche Entwicklung der Produkte
eines Unternehmens prüfen
Auftrag
Sie sind an der Prüfung der wirtschaftlichen Entwicklung der Produkte Ihres
Unternehmens beteiligt. Sie bestimmen dabei die Deckungsbeiträge der Produkte und leiten Konsequenzen für kostenorientierte und preispolitische Entscheidungen im Unternehmen ab.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
11.2.1
Planen
Situation analysieren
Ustd.
8 Ustd.
Hinweise
2
Voll- und Teilkostenrechnung unterscheiden
11.2.2.
Durchführen
Fixe und variable Kosten beurteilen
4
Deckungsbeiträge der Produkte bestimmen
vier bis fünf Produkte mit
Kosten und Absatzzahlen
vorbereiten
Gruppenarbeit
Gewinnschwelle bestimmen
Konsequenzen aus den Ergebnissen
der Deckungsbeitragsrechnung bei betrieblichen Produktions- und Absatzentscheidungen ableiten
11.2.3
Auswerten
Ergebnisse präsentieren
2
berufsbezogene Informationsverarbeitung:
PowerPoint
Vorschläge diskutieren
____________________________________________________________________________________
51
Klassenstufe
3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 12
Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Kommunikationsunternehmen berücksichtigen
Lernsituation 12.1
Zusammenhang zwischen Konjunktur und
Werbung analysieren
Auftrag
Im Rahmen der Erarbeitung einer Marketingkonzeption für einen wichtigen
Kunden Ihrer Agentur beachten Sie den Einfluss der konjunkturellen Situation
auf die Werbebranche. Dazu verschaffen Sie sich einen Überblick über grundlegende volkswirtschaftliche Zusammenhänge.
Ustd.
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
10 Ustd.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Hinweise
12.1.1
Planen
Sich über verschiedene volkswirtschaftliche Begriffe informieren
- Brutto-/Nettowerbeinvestitionen
- Konjunktur
- Konjunkturindikatoren
4
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Fachliteratur, Statistisches
Bundesamt
berufsbezogenes Englisch
12.1.2
Durchführen
Studie zum Zusammenhang von Konjunktur und Werbung analysieren
4
Studie des Bauer Verlages
www.bauermedia.com
Zusammenhänge zwischen Konjunktur
und Werbung erkennen
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
(Seiten des ZAW, des
Kommunikationsverbandes, verschiedener Verlage)
Partnerarbeit
Aktuellen Werbemarkt einschätzen
Brainstorming
Auswirkungen der konjunkturellen Entwicklung auf ausgewählte Branchen
und Verlage recherchieren
berufsbezogenes Englisch
Zyklische und antizyklische Werbung
einordnen
Beispiele
Aktuelle Zahlenwerte der einzelnen
Mediengattungen analysieren und
auswerten
Arbeitsblatt
Konsequenzen für die Ausrichtung der
Werbung bzw. der Marketingstrategie
ableiten
12.1.3
Auswerten
Ergebnisse präsentieren
2
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Flipchart, Folien
Vorschläge für die Ausrichtung der
Werbung bzw. der Marketingstrategie
einschätzen
Individuellen Arbeitsprozess sowie
Teamarbeit einschätzen
____________________________________________________________________________________
52
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
6
Berufsbezogenes Englisch
Kurzcharakteristik
Für den Unterricht im berufsbezogenen Englisch werden die Stunden aus dem berufsübergreifenden Bereich der Stundentafel genutzt. In der Klassenstufe 1 sind 40 Unterrichtsstunden für Sachfachunterricht in der Fremdsprache ("Integriertes Inhalts- und
Sprachenlernen") vorzusehen.1) Außerdem stehen für die Lernfelder 5 und 10 jeweils
20 Unterrichtsstunden zusätzlich für eine vertiefte Vermittlung und Anwendung von
Fremdsprachenkenntnissen zur Verfügung.
Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf der Stufe II des KMK-Fremdsprachenzertifikats2) (entspricht Niveau B1 des GeR). Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen
in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche
Handlungssituationen erweitert (Beschreibung des Anforderungsniveaus s. Anhang).
Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen der Stufe III zu stellen.
Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb
grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit an mit dem Ziel, mehr Sicherheit im
Umgang mit ausländischen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die
Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.
Der Unterricht ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert
auszurichten (z. B. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit, Rollenspiele).
Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik und Medien sowie das Einüben und
Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.
Empfehlungen für eine ggf. erforderliche innere Differenzierung im Unterricht entsprechend den unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen und Abschlussniveaus werden in den "Didaktisch-methodischen Hinweisen" gegeben.
Die freiwillige Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung im Bereich kaufmännisch-verwaltende Berufe
Stufe II oder Stufe III kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit dem
Fremdsprachenlehrer individuell entschieden werden.
_______________________
1)
2)
vgl. Lehrplan Englisch für Berufsschule/Berufsfachschule, Modul 2
Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung (KMK-Fremdsprachenzertifikat)
unter
http://www.kmk.org/doc/pub/rvzertfs.pdf
bzw.
http://www.sachsen-machtschule.de/smkpub/43/beruf_kmk_zertifi.html
____________________________________________________________________________________
53
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen
1
bis
3
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Klassenstufe 1
Englisch im berufsübergreifenden Bereich1)
Ustd.
Ustd. pro Woche bei Blockunterricht
80
6
Ustd.
Ustd. pro Woche bei Blockunterricht
40
3
LF 1 und 4
Klassenstufe 2
Englisch im berufsübergreifenden Bereich2)
LF 5 bis 8
LF 5
+ 20
Klassenstufe 3
Ustd.
Englisch im berufsübergreifenden Bereich2)
40
Ustd. pro Woche bei Blockunterricht
3
LF 9 und 10, 12
LF 10
+ 20
_______________________
1)
2)
Ziele und Inhalte vgl. Lehrplan Englisch für Berufsschule/Berufsfachschule, Module 1 und 2; Abstimmung mit den relevanten Lernfeldern erforderlich
Ziele und Inhalte vgl. Lehrplan Englisch für Berufsschule/Berufsfachschule, Berufsgruppenübergreiffende Module und Berufsgruppenbezogenes Modul "Kaufmännische Berufe"; Abstimmung mit den relevanten Lernfeldern erforderlich
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54
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufe 1
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Klassenstufe 1
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
LF 1:
Zeitrichtwert: 20 Ustd.
Den Ausbildungsbetrieb präsentieren
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler informieren über ihren bisherigen Werdegang und Inhalte ihrer beruflichen Ausbildung. Dabei reflektieren sie berufliche Perspektiven.
Sie stellen das Unternehmen unter Einbeziehung geeigneter Medien ansprechend
und umfassend vor.
Inhalte
Berufliche Ausbildung
- Vorbereitung auf die Berufsausbildung: Interessen, Motivation, Berufsberatung, Praktikum
- Arbeitsplatz, eigene Tätigkeiten im Unternehmen
- berufliche Perspektiven
Unternehmenspräsentation
-
Lage und Profil
Unternehmensziele
Aufbau, Struktur, Rechtsform
Produkte und Dienstleistungen
Firmengeschichte
firmeninterne Umgangsformen
Didaktisch-methodische Hinweise
Im Vordergrund sollte die Entwicklung des Sprechens stehen. Dabei spielen normgerechte Aussprache und Intonation (u. U. Hinweis auf Unterschiede britisches und
amerikanisches Englisch) sowie Ein- und Ausstiege in/aus der Interaktion eine besondere Rolle.
Wesentliche grammatische Strukturen (Satzstellung, Zeitformen, Verneinung) sollten
je nach Bedarf wiederholt, gefestigt und vertieft werden.
Bei der Unternehmenspräsentation können vorliegende Prospekte, Flyer u. Ä. genutzt, verschiedene Methoden der Informationsbeschaffung und -verarbeitung durchgeführt sowie geeignete Präsentationstechniken geübt werden.
Vgl. auch Lernsituation 1.2
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55
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe
1
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
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Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
LF 4:
Zeitrichtwert: 20 Ustd.
Märkte analysieren und bewerten
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler stellen die Marktsituation ausgewählter digitaler und
Printprodukte sowie Dienstleistungen in der Medienbranche dar. Sie setzen sich mit
der Marketingstrategie des Ausbildungsunternehmens auseinander und erläutern
diese zielgruppengerecht.
Inhalte
Recherchen zur Marktsituation
Mündliche und schriftliche Aufbereitung der Daten mit Erläuterung von Zahlenangaben und Statistiken
Präsentation: eine ausgewählte Marketingstrategie unter Einbeziehung relevanter
Fachlexik
Didaktisch-methodische Hinweise
Im Fokus stehen die Erschließung grundlegender Fachlexik im Bereich des Marketing
sowie das Üben der Präsentation von Ergebnissen vor kritischen Zuhörern.
Als Rahmen für die Umsetzung könnte die Erstellung einer Portfolioanalyse der Unternehmensbereiche eines größeren fiktiven oder realen Medienunternehmens dienen, die zur grundsätzlichen Überprüfung der strategischen Ausrichtung(en) angewendet wird. Hier bietet sich das einfache aber praktikable 4-Felder-Portfolio mit den
Dimensionen Marktwachstum und relativer Marktanteil an. Je nach Leistungsstärke
der Schülerinnen und Schüler lässt sich der Arbeitsauftrag um die Erstellung eines
Konkurrentenportfolios für einen bestimmten Unternehmensbereich erweitern.
Alternativ kann ein Auftrag zur Erstellung einer Produktlebenszyklusanalyse erteilt
werden, die ebenfalls eine Recherche relevanter Markt- und Unternehmensinformationen beinhaltet.
Grundsätzlich bietet sich hier die Gruppenarbeitsform mit abschließender Präsentation der Ergebnisse an, wobei in Abhängigkeit von der Komplexität der Aufgabe die
Gruppen in Konkurrenz zueinander oder arbeitsteilig agieren können.
Vgl. Lernsituationen 4.1 und 4.2
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56
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufe 2
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Klassenstufe 2
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
LF 5 und LF 6:
1)
Zeitrichtwert: 20 + 20 Ustd.
Werbe- und medienrechtliche Rahmenbedingungen
analysieren und bewerten sowie Marketingkonzepte
entwickeln und präsentieren
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über rechtliche Regelungen der Branche in relevanten Ländern und bereiten gewonnenes Datenmaterial auf.
Sie wirken an der Erstellung eines Marketingkonzeptes für ein konkretes Produkt oder
eine konkrete Dienstleistung mit und unterbreiten Vorschläge zur Werbung. Sie kennen ausgewählte Fachlexik zum Thema Marketing und wenden diese praxisbezogen
an. Sie erwerben vertieftes interkulturelles Wissen und nutzen dieses in Gesprächen
mit Mitarbeitern bzw. Kunden.
Inhalte
Recherche zu internationalem Recht in Marketing/Werbung: Internet, zuständige Stellen
Relevante Lexik zur Erläuterung von Tabellen, Grafiken, Statistiken
Marketingkonzept und Werbemaßnahmen
- Ziele und Arten von Marketing/Werbung, Zielgruppen
- relevante Fachlexik zu Marketing mit dem Schwerpunkt Marketingstrategie
- Produktions- und Mediationsleistungen bei Erstellung eines Marketingkonzeptes
- Erstellen von Werbemitteln
Interkulturelle Kenntnisse: europäische Nachbarn - Verhalten, Körpersprache
Kunden- und Mitarbeitergespräch
Didaktisch-methodische Hinweise
Bei der Ergründung internationaler werberechtlicher Normen sollten die Schülerinnen
und Schüler arbeitsteilig und über selbstständige Recherche werberelevante Rechtsnormen z. B. der USA ausarbeiten und diese im Vergleich zur deutschen und europäischen Praxis in der Klasse als Kurzvortrag vorstellen. Hierzu können Kleingruppen
(max. drei bis vier Mitglieder) oder Partnerschaften gebildet werden, die jeweils abgegrenzte Aspekte des Werberechts bearbeiten. Denkbare Teilgebiete könnten sein: allgemeine wettbewerbsrechtliche Normen, Urheberrecht vs. Copyright, Gebrauchs- und
Geschmacksmusterbestimmungen, Grenzen der vergleichenden Werbung, Kinder als
Werbefiguren, unterschwellige Werbung (Product Placement, redaktionell aussehende
Anzeigen), Werbung mit problematischen Gütern wie Alkohol, Zigaretten, Gewinnspiele
usw.
1)
Der zweite Wert bezieht sich auf die zusätzlich bereit gestellten Ustd. zur Vertiefung der berufsbezogenen Fremdsprachenkenntnisse. Die Inhalte in kursiv bieten sich dabei besonders an. Sie sollten für
integriertes Inhalts- und Sprachenlernen genutzt werden.
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57
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe
2
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
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Die Bildung von Arbeitsgruppen sollte unter Berücksichtigung einer pädagogischen
Zielstellung erfolgen, wie z. B. Aufbruch bestehender Gruppenstrukturen, Konfliktmanagement oder Förderung der Teamfähigkeit in Gruppen mit leistungsstarken Schülerinnen und Schülern sowie Stärkung des Selbstvertrauens von Mitgliedern in leistungsschwachen Gruppen.
Die Entwicklung und Beschreibung eines Marketingkonzeptes könnte als Gruppenrollenspiel realisiert werden:
Jeweils fünf bis acht Schülerinnen und Schüler werden in leistungsmäßig etwa gleich
starke Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe schlüpft im Verlauf des Kleinprojektes gleichermaßen in die Rolle eines real existierenden Unternehmens mit einem bekannten
Produkt sowie auch in die Rolle einer fiktiven Marketingagentur, so dass sich z. B. folgende Konstellation ergibt: Die Gruppe A vertreibt das Produkt ‚X‘ und wendet sich mit
der spezifischen Problemstellung der Positionierung des Produktes und/oder des gesamten Unternehmens zur Beratung der strategischen Ausrichtung an die Gruppe B
(als Marketingagentur). Die Gruppe B, einerseits Marketingagentur für Gruppe A, vertreibt andererseits das Produkt ‚Y‘ und wendet sich zur Erstellung einer Marketingkonzeption an die Gruppe C (als Marketingagentur). Die Gruppe C erteilt wiederum der
Gruppe A einen ähnlichen Auftrag. Die Gruppenarbeit durchläuft dabei vier Phasen:
1. Entwurf der bisherigen Marketingstrategie, des Marketingmix und der Problemstellung in den (Unternehmens-)Gruppen.
2. Die Unternehmensgruppen stellen den unter 1. erarbeiteten Status Quo zusammen
mit der Problemstellung den Marketingagenturgruppen vor.
3. In den Agenturgruppen finden nun Beratungen zur Erarbeitung von Strategien statt.
4. Die Ergebnisse aus 3. werden vor der Klasse präsentiert.
Für die Gruppenarbeit sollten insbesondere Produkte mit Imageproblemen ausgewählt
werden.
Als Folgeaufgabe könnten die Schülerinnen und Schüler Werbemittel (Poster, Faltblatt, Mappe o. Ä.) erstellen, wobei das Produkt gemäß der von den Schülerinnen und
Schülern entwickelten modifizierten Positionierung beworben wird. Die Umsetzung
1)
2)
3)
kann als Scribble , Rough oder Reinzeichnung erfolgen.
Vgl. auch Lernsituationen 5.1, 5.2, 6.1 und 6.2
1)
ganz grober Entwurf einer Werbung
Rohentwurf eines Layouts, Skizzierung der wichtigsten Elemente und ungefähre Aufteilung der Seite
3)
reproduktionsfähige Vorlage für den Druck
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58
2)
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufe 2
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Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
LF 7 und LF 8:
Zeitrichtwert: 20 Ustd.
Kommunikationsinstrumente analysieren und
bewerten sowie Integrierte Kommunikationskonzepte entwickeln und präsentieren
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit verschiedenen Kommunikationsinstrumenten auseinander und kennen deren Kommunikationswirkung. Sie formulieren ansprechende Texte und wirken an der zielgruppenadäquaten Dokumentation und Präsentation von Kommunikationskonzepten mit.
Inhalte
Werbespots
Projekt: Innovative Kommunikationsinstrumente
- Planung
- Durchführung
- Auswertung
Mitwirkung an einem Kommunikationskonzept: Produktions- und Mediationsleistungen
Didaktisch-methodische Hinweise
Bei der Analyse von englischsprachigen Werbespots empfiehlt es sich, die Schülerinnen und Schüler Werbespots anschauen und auf die zugrunde liegende CopyStrategie sowie auf die vermutete Kernzielgruppe schließen zu lassen. Die Analyse
sollte in schriftlicher Form erfolgen.
Ausgangspunkt für die Textarbeit könnte das Markieren und zusammenfassende
Wiedergeben von Fachtexten sein. Auf dieser Basis sollten mehrere unterschiedliche,
fachwissenschaftliche Texte aus dem Gebiet der Kommunikationstheorie von den
Schülerinnen und Schüler zunächst in Einzelarbeit markiert werden. Anschließend
finden sich diejenigen Schülerinnen und Schüler, die den gleichen Text bearbeitet
haben (ca. drei bis fünf) zum Vergleich der vorgenommenen Markierungen zusammen. Abschließend können die fachwissenschaftlichen Inhalte als Kurzvortrag der
betreffenden Gruppe vor der Klasse präsentiert oder in Form eines Abstracts schriftlich formuliert werden. Vgl. auch Lernsituationen 7.1, 8.1 und 8.2.
In Anhang 1 sind thematische Vorschläge für das Projekt "Innovative Kommunikationsinstrumente" zu finden. Diese können arbeitsteilig in Gruppen bearbeitet werden.
Es ist auch möglich, sich auf ein Thema zu konzentrieren.
Im Unterricht kann auch eine Simulation von Teilen der Fremdsprachenzertifikatsprüfung, z. B Interaktion sowie mündliche und schriftliche Mediation erfolgen.
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59
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe
3
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
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Klassenstufe 3
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 26 + 20 Ustd.
LF 9 und LF 10: Bei der Mediaplanung mitwirken sowie Die Produktion von
Kommunikationsmitteln vorbereiten und kontrollieren
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler erschließen Einsatzmöglichkeiten verschiedener Medien durch Marktstudien und evaluieren sie. Sie wirken an der Durchführung und Abwicklung des Mediaeinsatzes mit. Sie regulieren auftretende Konflikte kundenorientiert.
Inhalte
(Internet-)Recherche
- Marktsituation
- Produkte/Dienstleistungen, Anbieter
- umweltrechtliche Bestimmungen
- Mediennutzung im englischsprachigen Ausland: Beschreibung von Medien hinsichtlich ihrer Zielgruppenausrichtungen
Mailings: E-Mail-Newsletter/Rundschreiben
Geschäftskorrespondenz
- Anfrage, Bestellung, Bestätigung
- Angebot
- Rechnung, Honorar
Telefonate auf der Grundlage eines Gesprächsleitfadens
Konfliktsituationen: Beschwerden, Reklamationen
Interkulturelles Wissen: weitere Kulturkreise - Verhalten, Körpersprache
Didaktisch-methodische Hinweise
Um die Rechercheergebnisse zu sichern, bietet sich die Erstellung einer Übersicht und
deren mündliche Interpretation an. Hinsichtlich der Mediennutzung im englischsprachigen Ausland empfiehlt sich eine Schwerpunktsetzung auf die Beschreibung von
Affinitäten zu aktuellen europäischen Zielgruppen (z. B. europäische Sinus-Milieus).
Bei der Behandlung von Konfliktsituationen könnten die Schülerinnen und Schüler auf
der Grundlage des erarbeiteten interkulturellen Wissens eine Reklamation als Rollenspiel am Telefon (Einsatz des Gesprächsleitfadens) oder als Beschwerdebrief realisieren (z. B. unsachgemäß ausgeführte oder nicht erfolgte Schaltungen oder mangelhafte Druckerzeugnisse reklamieren). Vgl.auch Lernsituationen 9.1, 9.2 und 10.3.
Im Unterricht kann auch eine Simulation von Teilen der schriftlichen Fremdsprachenzertifikatsprüfung (Lese-/Hörverstehen; Produktion, ggf. Mediation) erfolgen.
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60
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufe 3
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Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
LF 12:
Zeitrichtwert: 14 Ustd.
Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Kommunikationsunternehmen berücksichtigen
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler erfassen sich verändernde Rahmenbedingungen durch
gesellschaftliche Veränderungen in Deutschland, fortschreitende europäische Integration sowie Globalisierung und bewerten diese im Hinblick auf ihre regionalen Auswirkungen und die Entwicklung von Unternehmen.
Inhalte
Auswertung wirtschafts- und gesellschaftsbezogener Texte
Diskussion zu regionalen Effekten und Auswirken auf das Ausbildungsunternehmen
Relevante volkswirtschaftliche Fachlexik: Einkommen, Wachstum, Bedürfnis, Wirtschaftspolitik, Markt, Wettbewerb, Zielkonflikte
Didaktisch-methodische Hinweise
Für das Leseverstehen sollen unterschiedliche Medien (Zeitungen, Zeitschriften, Wirtschaftsmagazine, Internet) herangezogen werden.
Das Hintergrundwissen zum Thema liefern hauptsächlich Lesetexte, ggf. Hörtexte
und Aufzeichnungen von Nachrichten. Die Schülerinnen und Schüler sollten dabei
auch Statistiken auswerten, daraus Schlussfolgerungen ziehen und Vermutungen
darüber anstellen, wie sich neue Tendenzen auf die wirtschaftliche Situation von Unternehmen der Kommunikationsbranche auswirken.
Den Abschluss kann eine Diskussionsrunde bilden mit dem Ziel, eine Entscheidung
für einen neuen Trend oder für die Erweiterung oder Anpassung des bisherigen Produkt- und Leistungsangebotes zu treffen. Als Teilthemen bieten sich an: Konjunktur-,
Struktur- und Umweltpolitik und deren Auswirkungen, verschiedene Trends und Alternativen, aktuelle Marktsituation.
Einzelne Beiträge für eine Diskussionsrunde sollten in Gruppenarbeit vorbereitet werden und Aspekte der europäischen Integration und der internationalen Globalisierung
mit beinhalten. Kenntnisse zum partnerschaftlichen Verhandeln und Argumentieren
können dabei aktiviert werden und mit einfließen.
Vgl. Lernsituation 12.1
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61
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufe
2
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
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Anhang 1
Empfehlungen zur Durchführung des Projektes "Innovative Kommunikationsinstrumente" (siehe LF 7 und LF 8)
Thema Dialogmarketing
1. Telefonmarketing
- Erarbeitung eines Gesprächsleitfadens
- Beschreibung eines ausgewählten Produkts/einer ausgewählten Dienstleistung für
die Zielgruppe
- Erfassung von Wünschen, Aufnahme bzw. Aktualisierung von Kundendaten
- Lieferungs- und Zahlungsbedingungen
- Folgemaßnahmen
2. Direct-Response-Kommunikation
- Entwurf und Gestaltung eines Preisausschreibens
- Durchführung einer Umfrage, z. B. zur Kundenzufriedenheit
- Einladung zu einer Veranstaltung
Thema Event-Marketing
-
Durchführung einer Situationsanalyse
Bestimmung von Zielen und Zielgruppe(n)
Ausarbeitung der Strategie und Budgetierung
Maßnahmenplanung
Erfolgskontrolle
Thema Messeauftritt
1. Organisation eines Messeauftrittes (z. B. Birmingham Exhibition Centre)
- Buchen des Messestandes
- Verhandlung mit einem Messebauunternehmen
- Ablaufplanung und Einsatzplanung der Mitarbeiter
2. Beratung und Betreuung von Messebesuchern bzw. Interessenten, z. B.:
- Erläuterung von Datenblättern zu Produkten oder Dienstleistungen
- Smalltalk
- Einleiten weiterführender Kontakte als ‚follow-up’
Thema Product Placement
1. Schwerpunktsetzung auf die Erarbeitung ethischer Standpunkte
- Einteilung von Pro- und Contragruppen
- Bearbeitung des gewählten Schwerpunktes
- Verteidigung der eigenen Sichtweise gegenüber der Konkurrenzgruppe bzw. Durchsetzung in einem abschließenden Disput
(Dies könnte in der Form des ‚heissen Stuhls’ durchgeführt werden, wobei sich der
Gruppensprecher auf einem Stuhl in der Mitte des Klassenraums sitzend der gesamten Konkurrenzgruppe oder Klasse stellen muss. Je nach Bedarf kann der
Sprecher von zwei hinter ihm stehenden, als Souffleure agierenden Adjutanten
aus der eigenen Gruppe unterstützt werden.)
2. Auswertung: Wirkung/Wirksamkeit der gewählten Argumente/Strategien
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62
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufen 1 bis 3
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Anhang 2
Die Stufe II bzw. III des KMK-Fremdsprachenzertifikats weist folgende Anforderungen
in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:
Rezeption: Hör- und Leseverstehen
Stufe II/B1
Die Schülerinnen und Schüler können klar und in angemessenem, natürlichem Tempo
gesprochene Mitteilungen nach wiederholtem Hören im Wesentlichen verstehen, wenn
die Informationen nicht zu dicht aufeinanderfolgen. Sie können gängige berufstypische
Texte unter Einsatz von Hilfsmitteln, wie z. B. Wörterbüchern, Handbüchern und visuellen Darstellungen, zügig auf Detailinformationen hin auswerten.
Stufe III/B2
Die Schülerinnen und Schüler können in natürlichem Tempo gesprochenen Mitteilungen folgen, Hauptgedanken erkennen und festhalten, auch wenn leicht regionale Akzentfärbungen zu hören sind. Sie können komplexere berufstypische Texte ggf. unter
Einsatz von Hilfsmitteln über ihren Informationsgehalt hinaus auswerten.
Produktion: Zusammenhängendes Sprechen und Schreiben
Stufe II/B1
Die Schülerinnen und Schüler können berufsbezogene Sachinformationen verständlich
in der Fremdsprache formulieren, auch wenn der Wortschatz eingeschränkt ist. Sie
sind in der Lage, berufstypische Standardschriftstücke und mündliche Mitteilungen unter Berücksichtigung von Vorgaben und Verwendung von Hilfsmitteln weitgehend korrekt in der Fremdsprache zu verfassen bzw. zu formulieren.
Stufe III/B2
Die Schülerinnen und Schüler können berufstypische Schriftstücke und mündliche Mitteilungen auch ohne Zuhilfenahme von Textbausteinen insgesamt stil- und formgerecht strukturieren und sprachlich korrekt verfassen bzw. formulieren.
Mediation: Mündliche und schriftliche Sprachmittlung
Stufe II/B1
Die Schülerinnen und Schüler können berufsbezogene Sachverhalte zwischen Partnern, die unterschiedliche Sprachen sprechen, vermitteln. Sie sind in der Lage, in Englisch dargestellte Sachverhalte unter Verwendung von Hilfsmitteln auf Deutsch wiederzugeben oder in Deutsch dargestellte Sachverhalte ins Englische zu übertragen. Dabei
kommt es nicht auf sprachliche und stilistische, sondern auf die inhaltliche Übereinstimmung an.
Stufe III/B2
Die Schülerinnen und Schüler können komplexere in Englisch dargestellte Sachverhalte unter Verwendung von Hilfsmitteln auf Deutsch wiedergeben oder in Deutsch
dargestellte Sachverhalte stilistisch angemessen ins Englische übertragen.
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63
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen
1
bis
3
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
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Interaktion: Gespräche führen, an Gesprächen teilnehmen und Korrespondieren
Stufe II/B1
Die Schülerinnen und Schüler können gängige berufsrelevante Gesprächssituationen
unter Einbeziehung des Gesprächspartners in Englisch bewältigen und auf schriftliche
Standardmitteilungen reagieren, wobei Aussprache, Wortwahl und Strukturengebrauch
noch von der Muttersprache geprägt sein können. Sie sind in der Lage, eigene Meinungen und Vorhaben kurz zu erklären und zu begründen sowie wesentliche landestypische Unterschiede zu berücksichtigen.
Stufe III/B2
Die Schülerinnen und Schüler können berufsrelevante Gesprächssituationen sicher in
Englisch bewältigen. Sie können dabei auch die Gesprächsinitiative ergreifen und auf
den Gesprächspartner gezielt eingehen. Sie können auf schriftliche Mitteilungen komplexer Art situationsadäquat reagieren. Sie können schriftlich wie mündlich Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. Die Schülerinnen und Schüler
sind fähig, landestypische Unterschiede in der jeweiligen Berufs- und Arbeitswelt zu
berücksichtigen. Sie verfügen über ein angemessenes idiomatisches Ausdrucksvermögen. In Aussprache, Wortwahl und Strukturengebrauch ist die Muttersprache ggf.
noch erkennbar.
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64
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
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7
Glossar
Arbeitsprozesse in gewerblich-technischen Berufsfeldern be- Arbeitsprozess
stimmen sich aus der technologischen Ablaufstruktur in betrieblichen Geschäftsprozessen. Arbeitsprozesse sind z. B.
das Herstellen, das Montieren oder Installieren, die Inbetriebnahme, das Betreiben (Produktnutzung) und das Instand
halten (Warten, Inspizieren, Instand setzen).
Als Rechtsverordnung erlassene Grundlage für die geordnete Ausbildungsordnung
und einheitliche betriebliche Berufsausbildung. Enthält Festlegungen über Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild und Prüfungsanforderungen. Der beigefügte Ausbildungsrahmenplan ist Anleitung für die zeitliche
und sachliche Gliederung der betrieblichen Berufsausbildung.
Der Geschäftsprozess ist eine Abfolge von Produktions- und Geschäftsprozess
Dienstleistungsprozessen und -tätigkeiten in Unternehmen
zum Erreichen einer unternehmerischen Zielsetzung. Geschäftsprozesse sind durch zusammenhängende materielle,
wert- und informationsbezogene Transaktionen eines Unternehmens gekennzeichnet.
Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich in beruflichen, Handlungskompetenz
gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht
durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Unterrichtskonzept, das den Schülerinnen und Schülern den Handlungsorientierter
selbsttätigen Umgang und die aktive Auseinandersetzung mit Unterricht
Lerninhalten ermöglicht. In der Berufsschule geht es vor allem um den Vollzug von Lernhandlungen, die berufstypische
Arbeits- und Geschäftsprozesse didaktisch vereinfacht abbilden. Handlungsorientierter Unterricht befähigt zum selbstständigen, reflektierten Handeln. Es werden Methoden angewendet, die selbstorganisiertes Lernen initiieren, steuern, kontrollieren und reflektieren.
Das erfordert ein entsprechendes didaktisches Arrangement.
Didaktisch begründete Auswahl von Unterrichtsgegenstän- Inhalte
den, die den Zielformulierungen zugeordnet ist. Im KMK-Rahmenlehrplan beschreiben sie den Mindestanforderungen.
Durch Zielformulierung, Inhalte und Zeitrichtwerte beschrie- Lernfeld
bene thematische Einheiten, die an beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientiert sind.
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65
Klassenstufen 1 bis 3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
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Lernsituation
Lernsituationen sind exemplarische curriculare Bausteine,
die fachtheoretische Inhalte in einen Anwendungszusammenhang bringen. Sie präzisieren die Vorgaben der Lernfelder in Lehr-/Lernarrangements.
Methoden
Hier im weitesten Sinne von Unterrichtsmethoden verwendet
als Gesamtheit aller Organisations- und Vollzugsformen zielorientierten Lehrens und Lernens im Unterricht (nach KLAFKI).
Ordnungsmittel
Im vorhandenen Kontext sind damit die Ausbildungsordnung
mit Ausbildungsrahmenplan und der KMK-Rahmenlehrplan
gemeint.
KMK-Rahmenlehrplan
Im Ergebnis des Abstimmungsverfahrens zwischen Bund
und Ländern festgelegte Ziele und Inhalte des berufsbezogenen Unterrichts, die am Lernort Berufsschule zu vermitteln
sind. Der KMK-Rahmenlehrplan kann unverändert als Landeslehrplan in Kraft gesetzt oder - wie in Sachsen praktiziert - als
Landeslehrplan oder Arbeitsmaterial für die Berufsschule umgesetzt werden.
Spezialisierung
Fachlich-inhaltliche Unterschiede in einem Ausbildungsberuf,
die einer bestimmten Ausprägung des Qualifikationsprofils
gerecht werden. Bei Spezialisierung durch Fachrichtungen
werden Unterschiede bereits im Ausbildungsberufsbild aufgeführt. Bei einer Spezialisierung durch Schwerpunkte ist
das Ausbildungsberufsbild einheitlich, die Unterschiede werden im Ausbildungsrahmenplan deutlich. In beiden Fällen
sollen die Besonderheiten nicht mehr als ein Drittel der Gesamtausbildungszeit umfassen. Von diesen Spezialisierungen ist die Differenzierung der Ausbildung nach Einsatzgebieten zu unterscheiden. Im Einsatzgebiet werden gemäß
der Berufsbildposition des Ausbildungsrahmenplans (z. B.
"Geschäftsprozesse und Qualitätsmanagement im Einsatzgebiet") betriebsspezifische Qualifikationen gemeinsam mit
Kern- und Fachqualifikationen vermittelt.
Zeitrichtwert
Zeitrichtwerte dienen der Zuordnung der Lernfelder zu einem
Ausbildungsjahr und treffen im Zusammenhang mit der Zielformulierung Aussagen zur Behandlungsbreite und -tiefe.
Zielformulierung
Zielformulierungen beschreiben diejenigen Qualifikationen
und Kompetenzen, die am Ende des schulischen Lernprozesses in einem Lernfeld im Kontext mit der betrieblichen
Ausbildung von den Schülerinnen und Schülern erwartet
werden.
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66
Berufsschule
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Klassenstufen 1 bis 3
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8
Hinweise zu Literatur
Quellenverzeichnis
Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz (KMK) für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik
Deutschland, Bonn 2000, http://www.kmk.org/doc/publ/handreich.pdf.
Müller, M./Zöller, A. (Hrsg.): Arbeitshilfe für Rahmenlehrplankommissionen. Serviceleistung der Modellversuchsverbünde NELE und SELUBA, Juli 2003.
Prozessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK-Rahmenlehrplanes.
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, 2001.
Weiterführende Literatur zum Lernfeldkonzept
Zahlreiche, zum Teil kommentierte Literaturhinweise und Links zum Lernfeldkonzept
finden Sie im Internet, z. B. unter:
http://www.seluba.de/publikationen/kommentierte-literaturliste
http://pc30.pbb.tu-harburg.de/proj-b2t/links.htm
http://www.lernfelder.schule-bw.de/aufsaetze/litlist.doc
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Klassenstufen 1 bis 3
Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation
Berufsschule
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Hinweise zur Veränderung des Arbeitsmaterials richten Sie bitte an das
Sächsische Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
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Notizen:
Die für den Unterricht an berufsbildenden Schulen zugelassenen Lehrpläne und Arbeitsmaterialien sind einschließlich der Angabe von Bestellnummer und Bezugsquelle
in der Landesliste der Lehrpläne für die berufsbildenden Schulen im Freistaat Sachsen
in ihrer jeweils geltenden Fassung enthalten.
Die freigegebenen Lehrpläne und Arbeitsmaterialien finden Sie als Download unter
www.sachsen-macht-schule.de/apps/lehrplandb/.
Das Angebot wird durch das Sächsische Bildungsinstitut ständig erweitert und aktualisiert.
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