François Burland. Atomik Submarine
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François Burland. Atomik Submarine
Kinder und Jugendliche im Museum François Burland. Atomik Submarine 15. Juli 2012 bis 24. Februar 2013 „Atomik Submarine“, François Burland, 2010 Im Grossen Ausstellungskeller des Kunstmuseums Thurgau ist ein U-Boot gestrandet! Wie ein riesiger Walfisch liegt das Ungeheuer aus Blech und Holz ins Gemäuer eingeklemmt. Begleitet von einer Vielzahl an kleineren Fahrzeugen und Schiffen verwandelt es den ehemaligen Weinkeller des Klosters in eine spektakuläre Theaterbühne für ein Stück, dessen Inhalt ebenso aus dem realen Leben wie aus der frei erfundenen Fantasie stammt. Kreateur des Spektakels ist François Burland, der mit diesem riesigen Unterseeboot sein Schaffen in ungeahnte Dimensionen führt. Schon seit Jahren baut der Künstler an kleinen und immer grösseren Fahrzeugen, Schiffen und Flugkörpern. Seine Werke erfreuen als harmlose Spielzeuge und erinnern gleichzeitig an dramatische Kriegsgeräte. Die Ausstellung eignet sich ab dem Kindergarten bis ins Seniorenalter, weckt die Kinderphantasien, bietet aber auch viel Gesprächsstoff über die bösen Seiten der Welt und die Gefahren der kriegerischen Weltmächte. Kunstmuseum Thurgau Museumspädagogik / Kulturvermittlung: Brigitt Näpflin weitere Informationen sind zu finden unter: Kartause Ittingen, 8532 Warth [email protected] www.kunstmuseum.ch und www.kartause.ch François Burland / Biografie François Burland mit seinem Fahrzeugpark François Burland wurde 1958 in Lausanne geboren. Gemeinhin gilt er als Aussenseiterkünstler, der in der Nähe der Art Brut anzusiedeln ist. Unmittelbarkeit und Authentizität sind wesentlicher Ausdruck seiner frühen Arbeiten. Jetzt entwickelt Burland mit «Atomik Submarine» einen zeitgenössisch installativen Ansatz, der neu durch eine reflektierende Haltung geprägt ist, was sein Werk komplexer und spannender macht. Authentizität und spielerische Ironie bilden ein faszinierendes Spannungsfeld, das der Künstler in seiner Ausstellung im Kunstmuseum Thurgau auslotet. Werkauswahl Paysage, Malerei auf Leinwand Panzerfahrzeugpark Installation mit U-Boot vor Videoprojektion, 2012 Aufbau des Riesen-U-Boot im Kunstmuseum Thurgau, 2012 , Glossar Die kleinen und grossen Schiffe, Flugzeuge, Panzer und Fahrzeuge funktionieren wie das Gedächtnis einer verlorenen Kindheit. In ihrer absurden Funktionslosigkeit – sie fahren nicht, sie fliegen nicht, sie schwimmen nicht – übernehmen sie trotz ihrer Komik eine mahnende Rolle: Was so spielerisch wirkt, ist zugleich auch ein Hinweis auf die Gewalttätigkeit von Kriegsmaschinen. Frei hantiert er mit politischen Zeichen, Parolen und Erinnerungen. Mit Aufschriften zitiert er Geschichten, Legenden, Ideen und Visionen der ehemaligen Sowjetunion. Gleichzeitig lassen die Objekte Spiel-Raum für allerlei Assoziationen. AEROFLOT ist nicht nur die grösste russische Fluggesellschaft – zu Sowjet-Zeiten war Aeroflot mit 10.000 Flugzeugen die grösste Fluggesellschaft der Welt – sondern auch die mit den meisten Unfällen. Die Unfall-Datenbank von AirDisaster.com listet insgesamt 127 Unfälle seit 1953. ALGERIEN Im Dorf der Grosseltern Burlands hatten sich so genannte „Pieds Noir“, französischstämmige Soldaten aus Algerien, niedergelassen. Unter ihnen auch Soldaten aus der eigenen Familie. Diese berichteten dem jungen Burland von ihren Abenteuern und hinterliessen Erinnerungen, die der Künstler heute in seinen Spielzeugen aufleben lässt. Zum 20. Geburtstag schenkte er sich eine Reise in den Orient. Der Aufenthalt in der algerische Wüste wird für ihn zum Schlüsselerlebnis, die „beauté pure“ der Sahara zur Wahlheimat. Jede weitere Reise dorthin wird zu einer Reise in eine Welt ferner Erinnerung. Frankreich nutzte die algerische Sahara während des Algerienkrieges als Testgelände für ober-und unterirdische Atomwaffenversuche. AOF oder Afrique-Occidentale Française. Gemeint ist damit Französisch-Westafrika. Von 1895 bis 1958 beschreibt der Ausdruck die Bezeichnung für die Föderation der französischen Besitzungen in Westafrika. ARIANNE bezieht sich auf eine Serie von europäischen Trägerraketen. Die Ariane-Raketen starteten vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. Im Wesentlichen sollte, unabhängig von der Sowjetunion und den USA, der „autonome Zugang zum All" (Charles de Gaulle) gesichert werden. ATOMIK SUBMARINE Wie ein Ungetüm zwängt sich das zwei Tonnen schwere und 18 Meter lange UBoot aus Blech und Holz in den ehemaligen Weinkeller der Kartause Ittingen. Seinem eigentlichen Lebensraum –dem Wasser – entnommen, liegt es nun, wie ein Mahnmal einer vergangenen Zeit, und erinnert an Agenten-und Kriegsfilme à la „Jagd auf Roter Oktober“, welcher hier offensichtlich zitiert wird. Mit der Atomik Submarine verlässt Burland die Welt der niedlichen Spielzeuge. Das U-Boot wird zu einer tickenden Zeitbombe, zur atomaren Bedrohung. BABEL OUED orthografisch richtig Bab El Oued ist ein Stadtteil Algiers, der Hauptstadt Algeriens. Während der französischen Besetzung Algeriens wurde dieser Stadtteil zum Bezirk der „Pied-Noirs”. BAIKONOUR ist eine Stadt im südlichen Kasachstan. Bekannt ist sie vor allem aufgrund des Kosmodromes, von dem aus seit über 50 Jahren sowjetische bzw. russische Weltraum-Missionen starten. Sputnik 1, der erste künstliche Satellit im Weltraum, Laika, das erste Lebewesen im Weltraum, sowie Juri Gagarin, der erste Mensch im Weltraum, Mir, die erste ständig bemannte Raumstation – sie alle starteten dort. BIG JIM HERO DU PEUPLE Das U-Boot mit diesem Titel ist eine Hommage an den amerikanischen Autor Jim Harrison, für den Burland besondere Begeisterung hegt. Das kleine U-Boot beinhaltet einen Brief der Bewunderung, welchen Burland nie abgeschickt hat. BLAC STAR LINE Die Black Star Line war eine große Schifffahrtsgesellschaft von Marcus Garvey. Heute gilt sie als Sinnbild für die Rückführung der Afroamerikaner in ihre Heimatländer. BOLCHEVIK übersetzt „Mehrheitler“ waren eine Fraktion der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands. Sie strebten den Sturz des Zaren und den Aufbau des Sozialismus/Kommunismus in Russland an. BURLAND, Francois Am 18. August 1958 wird Francois Burland in Lausanne geboren. Obwohl er von der Kunstschule abgelehnt wurde, fasste er mit 17 Jahren den Entschluss, sein Elternhaus zu verlassen, um Maler zu werden. Sein Drang nach Freiheit und Selbstfindung unterstützte diese Entscheidung. Gemeinhin gilt Burland als Aussenseiterkünstler, der in der Nähe der Art Brut anzusiedeln ist. Unmittelbarkeit und Authentizität sind wesentlicher Ausdruck seiner frühen Arbeiten. In diesen bringt er seine eigene Vorstellungswelt ein und bildet sie zu seiner persönlichen Mythologie um. Nach und nach schleichen sich seine Spielzeuge und Bilder in Galerien ein, bald sind sie auch in Museen und Banken anzutreffen. Sein Name findet in unterschiedlichen Variationen vielfach Verwendung auf den Objekten: Als „1 er Rex Burlandissimus“, „Burland Guide Suprème“ oder „Amiral Burland“ inszeniert er sich in ironischer Selbsterhöhung als Erfinder der Objekte. CCCP (Союз Советских Социалистических Республик ) auf Deutsch Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR. COMETE SPEED QUEEN ist der Name einer Waschmaschine. Während des Zweiten Weltkriegs stieg das Unternehmen in die Rüstungsindustrie um. COSMODROME zu Deutsch Weltraumbahnhof bezeichnet einen Raketenstartplatz, an dem auch Trägerraketen für orbitale und interplanetare Weltraummissionen starten können. DYNAMO KIEW ist ein ukrainischer Fußballverein aus Kiew. Unter deutscher Besatzung Kiews kam es angeblich am 9. August 1942 zum sogenannten Todesspiel – ein Prestigeduell zwischen deutschen Besatzern und unterdrückten Ukrainern. Eine Auswahl von ukrainischen Spielern, darunter acht Spieler Dynamo Kiews, spielte gegen eine Flakelf der deutschen Wehrmacht und gewann das Spiel mit 5:3. Eine Woche darauf wurden acht der ukrainischen Spieler von der Gestapo verhaftet und später ins KZ Syrez gebracht, wo drei von ihnen vermutlich erschossen wurden. EXODUS bezieht sich in diesem Kontext auf ein Flüchtlingsschiff, das 1947 jüdische Immigranten nach Palästina brachte. 1944 ging das Schiff an die US-Navy über und wurde bei der alliierten Landung in der Normandie eingesetzt. HANDWERK ist das übergeordnete Jahresthema beider Museen in Ittingen. Scheinbar mühelos überschreitet Burland die Schwelle von amateurhafter Bastelei zur meisterhaften Konstruktion. Abfallmaterialien werden durch sein Hand-Werk zu phantastischen Objektwelten verwandelt. INTERCOSMOS war ein wissenschaftliches Programm der Sowjetunion zur Einbindung nichtsowjetischer Technik in das sowjetische Raumfahrtprogramm. Zur Umsetzung wurde im früheren Ostblock bald nach dem Start des ersten Sputnik eine gleichnamige Vereinigung zur friedlichen Erforschung des Weltraums mit internationalen Mitteln der Raumfahrt gegründet. JEAN CLAUDE-STAEHLI ist eine wichtige Person in Burlands Leben. Der Lausanner Maler wird zu seinem Mentor. KOMOSOL bezieht sich auf Komsomol – die Jugendorganisation der KPdSU, der kommunistischen Partei der Sowjetunion. MIR war eine von der Sowjetunion erbaute, bemannte Raumstation, die von 1986 bis zu ihrem kontrollierten Absturz 2001 die Erde umkreiste. MOLESON ist ein Berggipfel im Süden des Kantons Freiburg. MONTECASSINO Im Mai 1944 fand dort, nicht unweit von Rom, eine der längsten und blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges statt. Binnen drei Tage wurde das Kloster Monte Cassino in der Vielvölkerschlacht vollständig zerstört In vielen Ländern gilt die Schlacht um Monte Cassino als Synonym für die Sinnlosigkeit des Krieges. MOURMANSK/MURMANSK Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges im Zweiten Weltkrieg war die Hafenstadt Murmansk das Ziel mehrerer Angriffsoperationen der Wehrmacht. OCTOBRE ROUGE Der Schriftzug auf der Atomik Submarine verweist auf Buch und gleichnamigen Film „Jagd auf Roter Oktober“. Die Roter Oktober, ein strategisches Atom-U-Boot, ist mit einem nahezu lautlosen Raupenantrieb ausgestattet, der durch Sonar fast nicht mehr zu entdecken ist. Dies machte die Roter Oktober zur idealen Erstschlagswaffe. OMAHA BEACH, 6. JUNI 1944 Damit bezeichneten die Alliierten im Zweiten Weltkrieg einen französischen Küstenabschnitt in der Normandie. Am so genannten D-Day, dem 6.Juni 1944 landeten dort US-amerikanische Truppen. PAUL AMAR Wenn Burland bastelt, denkt er an ihn, an den kleinen, unscheinbaren Mann, der aus Muschelresten Skulpturen baut. Er ist Jude, war im Gefangenenlager in Algerien und kämpfte im Zweiten Weltkrieg. Er hat den Italien-Feldzug mitgemacht, war in Montecassino. Später verschlug es ihn nach Baden-Baden. Burland erzählt mit dem Boot assoziativ die Geschichte Paul Amars und seiner Frau Rose. POTEMKIN verweist auf den Stummfilm des russischen Regisseurs Sergei Eisenstein aus dem Jahr 1925. PRAVDA Die Prawda (russisch Правда, „Wahrheit“) ist eine russische Tageszeitung, die bereits vor der Oktoberrevolution im zaristischen Russland erschienen war und später bis zum Ende der Sowjetunion als Organ der KPdSU Bestand hatte. SAIGON oder Ho-Chi-Minh-Stadt. Im Ausland ist die vietnamesische Stadt nach wie vor unter ihrem alten Namen Saigon bekannt. SWISS MADE Der Begriff ist ein Herkunftssiegel für Produkte aus der Schweiz. Etwas ironisch mag das anmuten, wenn Burlands klapprige Objekte das Schweizer Qualitätssiegel tragen. SAINT EXUPERY war ein französischer Schriftsteller und Flieger. Aus seiner Feder entstammt das berühmte Buch „le petit prince“. Er arbeitete als Pilot bei einem Aufklärungsgeschwader und wurde 1940 Zeuge, wie Nordostfrankreich nach dem deutschen Angriff, dem „blitz allemand“, im Chaos versank. Später war Saint-Exupéry in Algerien stationiert. SAINTE-CROIX DU MONT ist eine französische Gemeinde in der Region Aquitanien. Als Kind besuchte Burland dort häufig seine Cousins. SOLDAT RAYMOND war ein US-amerikanischer Soldat. Er erlangte traurige Berühmtheit, weil sein Tod durch die Fotos des berühmten Kriegsreporters Robert Capa weltbekannt wurde. T54/ T 34 Der T-54 und T 34 sind mittlere Kampfpanzer, die in der Sowjetunion entworfen und gebaut wurden. Sie zählen zu den meistproduzierten Kampfpanzern der Welt und wurden von der Roten Armee hauptsächlich im Deutsch-Sowjetischen Krieg eingesetzt. TUPULEV ist einer der ältesten und war einer der wichtigsten Flugzeughersteller der Welt. Dieser entwickelte das erste Überschallverkehrsflugzeug der Welt. UBS Das Zeichen der Schweizer Bank UBS auf der Panzerkanone trifft – unabhängig von der internationalen Finanzkrise – eine Aussage zur Rolle des Kapitals bei kriegerischen Auseinandersetzungen. URSS ist die französische Kurzfassung für UdssR VOSTOK oder Wostok war der Name der ersten Generation bemannter sowjetischer Raumschiffe. An Bord von Wostok 1 gelangte mit Juri Gagarin – den Burland gerne mit einem Augenzwinkern als Juri Magarin verewigt – 1961 als erster Mensch in die Erdumlaufbahn. KUNSTPÄDAGOGISCHE ANREGUNGEN Vorerfahrungen mit Kunst? Welches sind die bisherigen Begegnungen mit Kunst? Wurde bereits früher eine Ausstellung in einem Kunstmuseum besucht? Gibt es Künstler die man von Büchern, Filmen oder gar persönlich kennt? Sind die Begriffe „zeitgenössische Kunst“ oder auch „Art brut“ bekannt? Vorbereitung vor dem Museumsbesuch Stichwort 1 – Lieblingsthemen Im Werk von François Burland gibt es unzählige Wiederholungen. Er baut immer wieder dieselben Fahrzeuge in Variationen oder malt dieselben Themen. So gibt es zahlreiche Raketen und ganze Parks von Helikoptern oder Panzerfahrzeugen. Aufgabe vor dem Museumsbesuch: Den persönlichen Themen nachgehen, die einen immer wieder beschäftigen und von neuem faszinieren, und innerhalb der Klasse austauschen und vergleichen. Unterscheiden sich die Themen der Mädchen von jenen der Knaben? Stichwort 2 – Skulptur / Bricolage In der Kunst wird nicht nur gezeichnet und gemalt. Viele Künstler und Künstlerinnen arbeiten dreidimensional, körperhaft und oft aus ungewöhnlichen Alltagsmaterialien. Aufgabe vor dem Museumsbesuch: Künstler und Künstlerinnen kennen lernen, die Skulpturen, d.h. dreidimensionale Werke herstellen. Unterschiedliche Skulpturen untersuchen. Woraus können Skulpturen sein? Welche Materialien werden benützt? Welches handwerkliche Können ist dabei erforderlich? Stichwort 3 – Symbole François Burland stellt scheinbar harmlose Objekte her, die Spielzeugen gleichen. Beim genaueren Hinsehen sind Worte, Zahlen und Symbole zu finden. Wenn die Botschaft erkannt wird, werden die Werke um eine Dimension dramatischer und erinnern an Weltereignisse wie z.B. an die erste Mondlandung. Aufgabe vor dem Museumsbesuch: Nach Zeichen, Ziffern und Symbolen suchen, die im Alltag zu finden sind. Welche Zeichen und Symbole sind für alle verständlich, unabhängig von der Sprache? Stichwort 4 – Krieg / Waffen Bei François Burland tauchen immer wieder in Variationen Kriegsgeräte, Militärfahrzeuge, Helikopter, U-Boote, Panzer, Raketen u.ä. auf. Wie besessen beschäftigt er sich mit dieser Thematik. Aufgabe vor dem Museumsbesuch: Auf ein Blatt Papier den Titel „Krieg / Waffen“ schreiben. Woran lassen einen diese Wörter denken? Alle Gedanken und spontanen Einfälle sammeln … und eine Wörtersammlung aufstellen. Tätigkeiten, Recherchen in der Ausstellung Übung 1 – Erster Eindruck Alleine, einen oberflächlichen Blick durch den Keller schweifen lassen und einzelne, spontane Begriffe auf einen Papierstreifen schreiben. Alle Papierstreifen ordnen und gemeinsam untersuchen, wo Überschneidungen und wo gegensätzliche Aussagen zu finden sind. Übung 2 – Ein Werk genauer untersuchen In einer Kleingruppe, zu zweit oder zu dritt ein einzelnes Objekt oder eine Serie auswählen. Was ist zu sehen? Wie ist das Werk wohl entstanden? Welche Gedanken löst das Werk oder die Serie aus? Das Werk oder die Serie vorstellen und die wichtigsten Feststellungen mitteilen. Übung 3 – Wiederholungen Zu zweit oder zu dritt in der Ausstellung nach Werken, Zeichen, Worten, Symbolen suchen die mehrmals zu finden sind und auf einen Zettel schreiben. Welche dieser Werke, Zeichen, Worte, Symbole ergeben einen Sinn und sind verständlich? Was bleibt unklar, unverständlich? Die Entdeckungen vorstellen und Überlegungen dazu mitteilen. Übung 4 – Stimmungen Die Ausstellung mit den verschiedenen Objekten im grossen Kellergewölbe ruft verschiedene Stimmungen hervor. Zu zweit oder zu dritt sich auf das stimmungsmässige Empfinden, beim Betrachten der Werke, achten … a) Welche Stimmung wird allgemein empfunden? b) Gibt es Stimmungsunterschiede beim Betrachten einzelner Objekte? An konkreten Beispielen von diesen unterschiedlichen Stimmungen erzählen. Übung 5 – Material und Handwerk Zu zweit oder zu dritt in der Ausstellung untersuchen, welche Materialien François Burland verwendet und welche Werkzeuge, Hilfsmittel und Tätigkeiten zudem für seine Werke nötig sind. Welches sind dabei die erstaunlichsten Materialien? Die Materialliste vorstellen und vor allem die erstaunlichsten Materialien an Werken zeigen. Übung 6 – Geschichten fabulieren Alleine oder zu zweit in der Ausstellung ein Objekt suchen, das anregt, eine Geschichte zu erfinden. Wer kommt in der Geschichte vor? Was ist passiert zu Beginn? Wie entwickelt sich das Geschehen weiter? Wie endet die Geschichte? Die Geschichte erzählen oder vorlesen. Praktische, gestalterische Vertiefung Im Atelier – 1 Fahrzeug aus Abfallmaterial Material: leere Petflaschen, Milchpackungen, Gefässe, Dosen aller Art, Kartonröhren, Kartonschachteln, Luftpolsterfolie, Holzresten, Astlochrondellen, Zahnstocher, Grillspiesschen, Schnur, Draht, usw. Werkzeug / Hilfsmittel: Schere, Unterlage und Cutter, Säge, Holzbohrer, Ahle, Seitenschneider, Klebebänder, Heissleim Filzstift, Lettraset, Klebebuchstaben. Ein noch nie dagewesenes Fahrzeug bauen! Im Atelier – 2 Fahrzeugdesign in 100 Jahren Material: Papier in diversen Formaten, 10 x 10 cm bis Weltplakatgrösse Werkzeug / Hilfsmittel: Bleistift, Farbstifte, Zirkel, Filzstifte, Lettraset, Klebebuchstaben. Sich überlegen, was die Menschen in 100 Jahren brauchen, um mobil zu sein. Ein Fahrzeug designen, das diesen Ansprüchen dient. Im Atelier – 3 Fantasieobjekt Material: leere Petflaschen, Milchpackungen, Gefässe, Dosen aller Art, Kartonröhren, Kartonschachteln, Luftpolsterfolie, Holzresten, Holzleisten, Zahnstocher, Grillspiesschen, Alufolie, Kunststoffschläuche, Schnüre, Garne, Draht, usw. Werkzeug / Hilfsmittel: Schere, Unterlage und Cutter, Säge, Zange, Seitenschneider, Klebebänder, Heissleim, Plexiglasschild mit Halbkarton in passender Grösse, Filzstift, Lettraset, Klebebuchstaben. Angeregt durch das Material ein Fantasieobjekt zusammen bauen. Wie in der Ausstellung für das neue Objekt ein Schild schreiben mit Vorname und Name, Titel des Werks, Material, Technik und Herstellungsjahr. Publikationen, passend zur Ausstellung François Burland: Poya. Biel: edition clandestin (2011). Publikation mit Texten von Florence Grivel, Markus Landert, Grégoir Mayor, Isabelle Raboud-Schüle und Caroline SchusterCordone. Space Cowboy, Les Jouets / Die Spielzeuge: François Burland (2009). Sulgen: Niggli. Mit Texten von Monika Jagfeld, Philippe Lespinasse und einer Gesprächsaufzeichnung mit dem Künstler von Florence Grivel. Erika Billeter: François Burland. Im Reich von Mythos und Magie (2003). Sulgen: Niggli. Weltensammler. Internationale Aussenseiterkunst der Gegenwart (2011) mit Texten von Max E. Ammann und Markus Landert. Bern, Sulgen, Zürich: Benteli. www.kunstmuseum.ch > aktuelle Ausstellungen > Künstlerverzeichnis > Ausstellungsarchiv > Veranstaltungen, wie Sonntagsführungen zur Ausstellung oder Feierabend im Museum 10 x 10 Kunstbegegnungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Franziska Dürr Reinhard. Zofingen: Erle-Verlag. (2000). „Krüsi aus dem Koffer“ (Kunstkoffer mit didaktischem Material; kostenlos für max. 4 Wochen ausleihbar im Kunstmuseum Thurgau). Inhalt: Begleitheft: Hans Krüsi aus dem Koffer. Anregungen und Arbeitsblätter. Mappe mit Kopiervorlagen Publikation: „Zum 75. Geburtstag von Hans Krüsi“ mit Texten Peter E. Schaufelberger und Peter Killer (1991 / 1995²) Publikation: „Die Servietten des Hans Krüsi“ mit Text von Simone Schaufelberger-Breguet (1996) Publikation: „Auch ein Nichts kann etwas werden“ mit Texten von Dorothee Messmer, Markus Landert, Paolo Bianchi (2001) CD: „Krüsis Konzert. Ein Hörstück von Ernst Thoma“ (2001) DVD: „Auch ein Esel trägt schwer“ Film von Andreas Baumberger (2004) DVD: stauffer an krüsi antworten: Drei Hörspiele (2008) 3 Farbfotos laminiert von dreidimensionalen Architekturmodellen: Haus mit Möbeln, Haus, Werkstatt 12 Postkarten mit versch. Motiven von Hans Krüsi Ordner mit Kopien zu bestimmten Themenkreise wie: Der persönliche Stempel / Biografie / Texte / Materialverwertung / Figuren aus Strukturen / Bilder aus Flecken / Fabulieren mit Linien / Variationen von Kopien / Kühe / Detailstudie / Faltdruck-Figuren gespiegelt