Bergbaumuseum Lautenthals Glück**, Lautenthal/Harz

Transcription

Bergbaumuseum Lautenthals Glück**, Lautenthal/Harz
Landesamt für
Bergbau, Energie
und Geologie
Akademie der
Geowissenschaften
Deutsche
Gesellschaft für
Geowissenschaften
Bergbaumuseum Lautenthals Glück**,
Lautenthal/Harz
Dieter Stoppel *
Beschreibung des Objektes
Das Museum liegt an der Straße Langelsheim - Lautenthal
- Clausthal-Zellerfeld. Das Gelände fällt durch das rekonstruierte hölzerne Wasserrad von 12,5 m Höhe, durch die
Grubenbahn, das Schachthaus mit Förderturm (Eingang)
und Bergbaumaschinen auf.
Abb. 1: Bergbaumuseum Lautenthals Glück in Lautenthal/
Harz (Foto: Stedingk)
Das Museum geht auf die 1974 eröffnete Bergwerks-und
Hüttenschau zurück. Es liegt auf dem Gelände des
ehemaligen Erzbergwerks Lautenthal, auf dem von 1524
bis 1946 Erz gefördert wurde; letzte erfolglose
Untersuchungen fanden bis 1957 statt.
Man betritt das Museumsgelände durch das Schachthaus,
eine Rekonstruktion des Herzog-Johann-Friedricher Schachthauses in Bockswiese. In der Mitte des Gebäudes befindet
sich ein hölzernes Schachtgerüst mit einer Schachtbühne
("Hängebank") und einer rekonstruierten, funktionsfähigen
Fahrkunst. Diese Fahrkünste, zwei sich gegeneinander bewegende Balken mit Trittbrettern und Handgriffen, wurden,
um den Bergleuten das kraft- und zeitraubende Hinab- und
Hinaufklettern in den tiefen Schächten zu ersparen, im 18.
Jahrhundert vor Einführung der Elektrizität in allen tiefen
Oberharzer Schächten installiert. Die letzte noch betriebene
Fahrkunst befindet sich im Samson-Schacht in St. Andreasberg.
Auf dem Lautenthaler Bergwerk wurden anfangs Silberund Bleierz und ab 1850 auch Zinkerze gefördert. Gegen
Ende des 2. Weltkrieges wurde auch Kalkspat abgebaut.
Vom Museumshof aus kann man auf einem Teilstück des
ehemaligen Lochgrabens, dem Warsteiner Stollen, kennenlernen, wie früher die Erzschiffahrt mit langen
Kähnen in Clausthal-Zellerfeld betrieben wurde.
In der ehemaligen Elektro-Zentrale des Bergwerks sind vorwiegend Exponate aus dem Lautenthaler Bergbau ausgestellt,
ferner eine geologisch-lagerstättenkundliche Sammlung.
Eine Grubenbahn bringt die Besucher in den Berg bis zum
"Neuen Förderschacht", der am Steilhang der Innerste 140
m unter Gelände liegt. Es ist ein Blindschacht ohne ein
übertägiges Fördergerüst; alle Fördermaschinen befinden
sich untertage.
(Fortsetzung Rückseite).
*c/o Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften, Stilleweg 2, 30655 Hannover, Tel.: 0511-643-2662, priv.: Kampstrasse
90, 30629 Hannover, Tel.: 0511-584486; ** 38685 Lautenthal, Wildemanner Str. 11-21, Tel.: 05325-4490, Fax: 053256979, e-mail: [email protected]
Vom Ende der Grubenbahn gehen die Besucher in al-te
Förderstrecken; sie sehen Förder- und Bohrma-schinen und
bemerkenswerte geologische Aufschlüsse im Bereich der
erzführenden Spalte.
Südlich des Stollenmundlochs befindet sich die große
Schmiedehalle mit einer funktionierenden Bergschmie-de,
in der früher Bohrhämmer und Werkzeuge geschärft wurden.
Diese Halle diente mehrfach als Vortragssaal für kleinere
Tagungen.
Literatur:
Sperling, H. & Stoppel, D. (1981): Gangkarte des Oberharzes
mit Erläuterungen. – Geologisches Jahrbuch, D 46: 90 S.,
3 Karten, 6 Abb., 11 Taf.; Hannover.
Bild bis zu den
Hilfslinien skalieren
Evtl.Ausschnit mit
Rechteck begrenzen
Sperling, H. & Stoppel, D. (mit Beiträgen von G. Berthold
und H. Dennert) (1979): Die Blei-Zink-Erzgänge des
Oberharzes. Lfg. 3: Beschreibung der Oberharzer Erzgänge
(einschl. der Neuaufschlüsse im Erzbergwerk Grund seit
Erscheinen der Lfg. 2). – Geologisches Jahrbuch, D 34: 345
Welche
Karten
gibt es
Topographie,
S., 74 Abb.,
7 Tab.,
11-Taf.;
Hannover.Geologie
Topogr. Karte, 1 : 25.000, Blatt 4127 Seesen; Geol. Karte,
BergwerksBergstadt
Lautenthal
von
1
: 25.000: und
BlattGeschichtsverein
4127 Seesen mit
Erläuterungen,
1971;
1976 Übersichtskarte
e.V. (2002): Lautenthal
– BergbauundGoslar
HütGeol.
1 : 200.000,
Blatt 4726
tengeschichte; Lautenthal. Hierin: "Der Bergbau Lehrpfad",
S. 281-292, 20 Abb., 1 Karte. [vergriffen]
Was gibt es zu berücksichtigen:
Öffnungszeiten: Täglich, im Sommer 9 - 16 Uhr, im Winter
10 - 15 Uhr; Spezial- und Sonderführungen, auch in den
Abendstunden (nach Vereinbarung).
Abb. 2: Wie das Querprofil durch den "Lautenthaler Gangzug"zeigt, sind im Bergwerk "Lautenthals Glück" die dort
vorhandenen Blei-, Zink-und Silbererze führenden Schichten
auf fast 700 m vertikale Erstreckung aufgeschlossen (Grafik:
Stedingk)
Was kann man sonst noch besichtigen:
Lautenthal: Bergbaukundlicher Lehrpfad und Geologischer
an der Innerste Lehrpfad; weitere Besucherbergwerke: Rammelsberg bei Goslar, 19-Lachter-Stollen in Wildemann, Oberharzer Bergbaumuseum Clausthal-Zellerfeld; Bergwerksmuseum Bad Grund; Geologische Sammlung im Stadtmuseum
Goslar; Einhornhöhle in Scharzfeld; Iberger Höhle
Wo kann man essen, übernachten:
Imbiß im Museum an der Erzbahnstrecke; Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und -wohnungen, Gaststätten in Lautenthal und Umgebung. Für Übernachtungen: Tourist-Info:
Kaspar-Bitter-Str., 38685 Lautenthal, Tel.: 05325-4444, Fax:
05325-6917
Herausgeber und Fachbehörde für den
Geotopschutz:
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Stilleweg
2, 30655 Hannover
Tel.: 0511-643-0, 0511-643-2304,
www.lbeg.niedersachsen.de
Internet-Adressen:
www.lbeg.de/extras/geologie/downloads/geotope,
www.dgg.de, www.geo-top.de, www.geotope.de,
www.tag-des-geotops.de, www.geoakademie.de,
www.niedersaechsisches-bergbaumuseum.de
www.lautenthals-glueck.de
Abb. 3 (rechts): Erzbunker (Foto: Stedingk)
LBEG-Codierung: TK25: 4027 Seesen, Südende: R 35 89 000 H 57 49 000, Nordende: R 35 88 300 H 57 50 600
Verantwortlich:
LBEG: Dr. Heinz-Gerd Röhling