Einführung in den Umgang mit der Ständerbohrmaschine
Transcription
Einführung in den Umgang mit der Ständerbohrmaschine
Seite |1 Ausführlicher Unterrichtsentwurf zum 2. fachdidaktischen Tagespraktikum im Fach Technik am X.X.X von XXX Schule: XXX Ausbildungslehrer: XXX Betreuender Dozent: XXX Thema der Unterrichtseinheit: Bau des „Verschlossenen Kreuzes“ Thema der Unterrichtsstunde: Bohren mit der Ständerbohrmaschine Seite |2 Inhaltsverzeichnis 1 Lernvoraussetzungen ........................................................ 3 1.1 2 3 Sachanalyse...................................................................... 3 2.1 Ständerbohrmaschine................................................. 3 2.2 Bohrer......................................................................... 4 2.3 Das „Verschlossene Kreuz“ ........................................ 5 2.4 Sicherheit ................................................................... 5 Didaktische Analyse .......................................................... 6 3.1 Didaktische Vorüberlegung......................................... 6 3.2 Bezug zum Bildungsplan ............................................ 6 3.3 Auswahl von Inhalten.................................................. 8 3.4 Ziele/ Kompetenzen/ Überprüfbarkeit ......................... 9 3.4.1 Ziele ...................................................................... 9 3.4.2 Kompetenzen...................................................... 10 3.4.3 Überprüfbarkeit ................................................... 10 3.5 5 Begründung der Ziele und Inhalte............................. 11 3.5.1 Exemplarische Bedeutung: ................................. 11 3.5.2 Gegenwartsbedeutung:....................................... 11 3.5.3 Zukunftsbedeutung: ............................................ 12 3.5.4 Struktur des Inhalts ............................................. 12 3.5.5 Zugänglichkeit..................................................... 13 3.6 4 Schule, Klasse, Lernvoraussetzungen........................ 3 Didaktisch-Methodische Überlegung ........................ 13 Anhang............................................................................ 17 4.1 Arbeitsblatt/Checkliste/ Zeichnung............................ 17 4.2 Verlaufsskizze .......................................................... 18 Quellenangaben .............................................................. 20 Seite |3 1 Lernvoraussetzungen 1.1 Schule, Klasse, Lernvoraussetzungen Die Grund-, Haupt- und Werkrealschule Berg legt besonderen Wert auf die Förderung der Eigeninitiative und Selbständigkeit. „Unsere pädagogischen Intentionen sind verstärkt ausgerichtet auf Förderung der Eigeninitiative und Selbstständigkeitsentwicklung […]“1 Gut, aber das muss dann in der Stundenplanung berücksichtigt werden Unterrichtet wird im Technikraum der Schule. Durch die geringe Schülerzahl (sieben Schülerinnen und Schüler (SuS)) ist genügend Platz im Raum vorhanden, um im selben Abschnitt Stationenarbeiten auszuführen. Weiter bietet der Technikraum genügend Werkzeug für Holzarbeiten, verfügt über 2 Ständerbohrmaschinen, Schutzbrillen für alle SuS u.v.m., was das Arbeiten an unterschiedlichen Teilschritten des Werkstücks zulässt. Unter den sieben SuS kristallisierten sich bereits drei heraus: Schüler M. fällt durch sein breites Wissen über technische Gegenstände auf, was auf den Hof seiner Eltern zurückzuführen ist. Schüler F. erbittet ständige Bestätigung während der Bearbeitung seiner Werkstücke, schweift gerne ab und erfragt mehrmals die Arbeitsschritte. Schülerin M. lässt gerne andere ihre Arbeit übernehmen, da sie dem Technikunterricht nicht sonderlich viel Interesse schenkt. Diese Schülerin profitiert sehr stark von der kleinen Klasse, da sie sich in einer größeren Klasse zurückziehen würde, ohne dass dies auffallen würde. 2 2.1 Sachanalyse Ständerbohrmaschine Eine Ständerbohrmaschine ist eine meist fest installierte Bohrmaschine. Sie besteht aus dem Fuß, der Säule, der Bohrspindel, dem meistens schwenkbaren und in der Höhe verstellbaren Bohrtisch. Besonders zur Bearbeitung von kleinen Werkstücken eignet sich eine Ständerbohrmaschine. Mindestens eine Ständerbohrmaschine ist mittlerweile in nahezu jedem Technikraum zu finden. 1 http://www.berg-schussental.de/177.0.html am 2.12.2009 Macht nur Sinn, wenn dieses Wissen in der Planung genutzt wird Seite |4 Mit einer Ständerbohrmaschine kann man wie auch mit einer normalen Bohrmaschine zahlreiche Stoffe wie Holz, Kunststoff oder Metall bearbeiten. Den Bohrer kann man mittels eines Spannfutters an der Ständerbohrmaschine schnell auswechseln. Zum Betrieb der Ständerbohrmaschine muss man lediglich das betreffende Werkstück in eine Spannvorrichtung einspannen. Je nach Größe des Werkstückes kann man den Bohrtisch bei der Ständerbohrmaschine in der Höhe oder in der Position verstellen. Bei einigen Modellen verstellt man die Maschine selbst. Mittels eines Vorschubhebels an der Ständerbohrmaschine kann man den Bohrer vertikal steuern. Durch die Führung mit dem Vorschubhebel kann man in die Tiefe bohren, die Tiefe kann man vorher an einer Skala einstellen oder an eben so einer während des Bohrens ablesen. Die Maschine wird meist mittels einer einfachen Steckdose betrieben und ist mit einem An-/ Ausschalter zusätzlichen und meistens Notausschalter versehen. einem Die Geschwindigkeit des Bohrers kann entweder durch einen elektrischen Schalter oder durch ein Riemengetriebe verändert werden. Ständerbohrmaschine a2 2.2 Bohrer Es gibt verschiedene Bohrertypen, jedoch wird in der Unterrichtsstunde lediglich der Spiralbohrer mit Zentrierspitze verwendet. Durch die Zentrierspitze ist es möglich, den Bohrer auch ohne Vorstecher an exakt der Stelle einzusetzen, an der das Loch angezeichnet ist, wodurch auch das Vorstechen vernachlässigt werden kann. Der Spiralbohrer mit Zentrierspitze wird auch als Holzbohrer bezeichnet. 3 Spiralbohrer mit Zentrierspitze 2 http://www.werkzeug-news.de/hits01/img/flott-tb13stw.jpg am 2.12.09 http://www.bauen-und-heimwerken.de/images/stories/Werkzeuge/Bohren/holzbohrer2.jpg am 2.12.09 3 Seite |5 4 2.3 Das „Verschlossene Kreuz“ Das Kreuz ist mit einem Riegelmechanismus verschlossen. Durch Drehen des Kreuzes um die Mittelachse werden die Riegel nach außen gedrückt (Fliehkraft) und es lässt sich öffnen. Ich habe den SuS die Holzstücke bereits zugesägt, wodurch nur noch die Bohrungen und das anschließende Leimen auszuführen sind. 2.4 Sicherheit Beim Bohren müssen einige Sicherheitsbestimmungen beachtet werden. So darf man an der Ständerbohrmaschine nicht mit einem Schal, einer Kette, Anziehsachen mit Bändern (Pullover etc.), sehr lockerer Kleidung, langen Haaren und Armbändern oder Uhren bohren. Diese Gegenstände Quellen? müssen vorher abgelegt, zurückgebunden oder sogar unter eine Mütze gebracht werden, um die Sicherheit für die Benutzer gewährleisten zu können. Jeder, der mit der Maschine bohrt, muss sich vorher über die entsprechenden Schalter und Hebel informiert haben, um in einer unerwarteten Situation richtig handeln zu können. Bevor die Maschine angeschaltet wird, ist auf die Funktionsfähigkeit aller Bestandteile zu achten (Kabel und Verkleidung der Maschine ohne Beschädigung, Bohrer richtig im Bohrfutter eingespannt etc.). Während des Bohrens ist auf die eigene Sicherheit zu achten. Das Tragen einer Schutzbrille z.B. schützt vor evtl. umherfliegendem Span. Weiterhin ist auf einen Sicherheitsabstand zum Bohrfutter von einem Meter bis 1,5 m Abstand zum Bohrfutter? Wie bohrt man da? eineinhalb Metern zu achten, um nicht von diesem erfasst werden zu können. Für einen festen Halt des Werkstückes sollte gesorgt werden, was bei kleineren Teilen generell durch einen Maschinenschraubstock und bei größeren Teilen mittels Schraubzwingen gewährleistet werden kann. Die Drehzahl sollte dem Durchmesser des Bohrers angepasst sein, um diesen nicht zu beschädigen und ebenfalls das Getriebe der Bohrmaschine nicht zu überlasten. Der Vorschub ist in gleichmäßiger Geschwindigkeit und mit wenig Druck zu betätigen und gelegentlich zurückzunehmen, damit der Span gut aus dem Bohrloch gefördert werden kann und eine evtl. auftretende Überhitzung vermieden wird bzw. sich der Bohrer nicht verkeilen kann. 4 http://www.tip-top.de/de/Tiptop/dsl/assets/images/KKreuz09.jpg am 8.12.09 Qualität der Bohrung fehlt Seite |6 3 Didaktische Analyse 3.1 Didaktische Vorüberlegung In nahezu jedem Gebrauchsgegenstand aus dem Alltag ist eine Bohrung vorhanden. Da die Bohrmaschine eine grundlegende Maschine in der Technik ist, sollte jeder mit ihr vertraut sein und diese auch bedienen können. Um mit der Ständerbohrmaschine fachgerecht umgehen zu können, ist eine Sicherheitsbelehrung notwendig, welche allerdings sehr theoretisch fundiert ist, jedoch leicht durch einige wenige praktische Vorführungen und einen gewissen selbsterfahrenden Teil aufgenommen werden kann. Die SuS werden mit Freude diese neue Maschine benutzen wollen und müssen Ein bisschen arg geschraubt formuliert. Was bedeutet das genau: theoretisch fundiert deshalb genau in den sicheren Umgang eingeführt werden, um evtl. Verletzungen auszuschließen. 3.2 Bezug zum Bildungsplan Die Unterrichtseinheit ist hauptsächlich dem Fächerverbund WirtschaftArbeit–Gesundheit und dem Themeninhalt Arbeit-Produktion-Technik zuzuordnen. Bereits in den Leitgedanken des Fächerverbundes heißt es: „Die SuS sind in der Lage, fachspezifische Arbeitsweisen anzuwenden […]. Die SuS zeigen die Bereitschaft und die Fähigkeit, Aufgaben sorgfältig und mit Stetigkeit durchzuführen[…] […]die Auseinandersetzung mit Aufgaben und Problemstellungen aus priva5 ten, beruflichen und öffentlichen Lebensbereichen grundlegend.“ Da das Bohren in den verschiedensten Situationen notwendig sein kann, ist es für die SuS wichtig, sich damit zu beschäftigen und zu lernen, wie sie sicher und fachgerecht mit einer Bohrmaschine umgehen. Die SuS werden durch das Anwenden der Checkliste (siehe Anhang) die Sicherheitsvorschriften mehrfach durchgehen und sie dadurch verinnerlichen. Weiterhin werden folgende Kompetenzen geschult: 5 http://www.bildung-staerktmenschen.de/service/downloads/Bildungsstandards/Hs/Hs_WAG_bs.pdf am 2.12.09 Gute Idee: Auszug aus dem Bildungsplan und kurze Erläuterung Seite |7 Die SuS … • „Setzen Werkzeuge, Geräte und Maschinen sach- und fachgerecht ein und wenden grundlegende Bearbeitungsverfahren an;“6 Das Bohren ist ein grundlegendes Bearbeitungsverfahren, welches die SuS am Ende meiner Stunde anwenden können. • „[…] Fertigen […] Gegenstände aus Holz […]“7 Um das Bohren zu erlernen, habe ich mich zur Absicherung des Gelernten für das „verschlossene Kreuz“ entschieden. Bei diesem müssen die SuS die Bohrungen übertragen, welche sie nach dem Erfahren der Sicherheitsregeln selbständig bohren. Im Anschluss wenden sie wieder bekannte Verfahren wie Leimen und Oberflächenbearbeitung von Holz an. Der Fächerverbund Materie-Natur-Technik spielt ebenfalls mit herein: „Die geltenden Sicherheitsvorschriften […] werden eingehalten und entsprechend angewendet.“8 Und die Inhalte: Aus dem Thema vom Chaos zur Ordnung: „Einführung in die […] Sicherheitsvorschriften“9 Aus dem Thema vom Ordnen zum Gestalten: „Sach- und fachgerechter Einsatz von Geräten, Werkzeugen und Maschinen“10 Sie entsprechen zwar den Inhalten aus dem Fächerverbund WAG, sind aber im gesamten Zusammenhang nicht geeignet, da die Themenfelder eher auf das Ordnen und Verstehen des naturwissenschaftlichen „Chaos“ bezogen sind und nicht auf das handwerkliche Arbeiten. 6 http://www.bildung-staerktmenschen.de/service/downloads/Bildungsstandards/Hs/Hs_WAG_bs.pdf am 2.12.09 7 http://www.bildung-staerktmenschen.de/service/downloads/Bildungsstandards/Hs/Hs_WAG_bs.pdf am 2.12.09 8 http://www.bildung-staerktmenschen.de/service/downloads/Bildungsstandards/Hs/Hs_MNT_bs.pdf am 2.12.09 9 http://www.bildung-staerktmenschen.de/service/downloads/Bildungsstandards/Hs/Hs_MNT_bs.pdf am 2.12.09 10 http://www.bildung-staerktmenschen.de/service/downloads/Bildungsstandards/Hs/Hs_MNT_bs.pdf am 2.12.09 Und das ist alles, was für den Inhalt spricht? Der Bildungsplan ist nur eine Legitimationsgrundlage für Unterricht. Was sagt denn die didaktische Diskussion? Seite |8 3.3 Auswahl von Inhalten Das sichere und richtige Umgehen mit Werkzeugen ist sehr wichtig. Bei der Ständerbohrmaschine (dem Bohren allgemein) ist viel zu beachten und zu erfahren. Deshalb ist es mein Anliegen, dies anschaulich und einfach in eingeschränkter Form zu vermitteln, damit die Inhalte sicher behalten werden. So werde ich lediglich auf die Sicherheitsregeln, die Grundfunktionen der Ständerbohrmaschine und das Bohren (mit einem Holzbohrer) in Holz in meinem Unterricht eingehen. Durch die Benutzung eines „Holzbohrers“ Gut argumentiert muss kein Vorstecher verwendet werden. Ebenso wird der Werkstoff Holz bestimmt, da dieser die wenigsten Probleme beim Bohren bereitet (Es ist darauf zu achten, dass keine Astlöcher in den Hölzern der SuS vorkommen.) Ich werde den SuS eine Checkliste (siehe Anhang) mit den Sicherheitsregeln (Du, die Maschine, dein Werkstück, das Bohren) geben und ihnen die- Überzeugende Gliederung der Checkliste se vormachen, damit es hier keine Missverständnisse geben kann. Die SUS lernen, dass Selbstorganisation über eine Checkliste vollzogen werden kann, welche sie Schritt für Schritt abarbeiten. Durch die Checkliste können die SuS selbsständig an die Bohrmaschine gehen, ohne erfragen zu müssen, ob sie nun alles beachtet haben. Um ihnen die Gefahr während des Bohrens aufzuzeigen, habe ich mich für das Fallbeispiel „Plastiktüte im Bohrfutter“ entschieden, um ihnen den Sicherheitsabstand und das Bestehen der Regeln deutlich zu machen. Im Anschluss daran werde ich ein Probeholz ausgeben, mit welchem die SuS erste Erfahrungen an der Bohrmaschine sammeln können. Durch das Das gehört in die methodische Analyse (Wie gehe ich vor und warum mache ich das so?) Probeholz können die SuS die ersten Bohrungen sorgenfrei durchführen, wodurch sie nicht unter dem Druck stehen es „perfekt“ machen zu müssen. Bei diesen Bohrungen achten die SuS dadurch intensiver auf die Sicherheitsaspekte und den Handlungsablauf beim Bohren. An dem Probeholz ist lediglich ein Bohrloch eingezeichnet, damit diejenigen, die nicht gleich an die Bohrmaschine können erst einmal ihre weiteren Bohrlöcher einzeichnen, wodurch sie eine Übung des richtigen Anzeichnens durchführen, was sie bei ihrem Werkstück dann ebenfalls machen. Das ist eigentlich ein Fehler in der didaktischen Reduktion. Man kann nur aus organisatorischen Gründen argumentieren: Weil nur 1 Schüler an der Bohrmaschine arbeiten kann,… Seite |9 SuS, die schneller sind, können mit einem Plakat anfangen, auf welchem sie die Sicherheitsregel mit Bildern und Stichworten veranschaulichen können, welches in folgenden Unterrichtsstunden weiter verwendet werden kann. Durch das Erstellen eines Plakates setzten sich die SuS nochmals mit dem Thema auseinander und machen es sich verständlich. Denjenigen, die bereits gebohrt haben, werde ich ein Arbeitsblatt über die Ständerbohrmaschine (siehe Anhang) ausgeben, welches sie zur Ergebnissicherung ausfüllen. Die SuS gehen dadurch ihre praktische Arbeits nochmals gedanklich durch und halten ihn in eigenen Worten fest. Durch die verschiedenen Differenzierungen habe ich die Möglichkeit Schülerin M. beim Anzeichen der Bohrlöcher zu unterstützen, damit sie ebenfalls Gehört in die methodische Analyse an die Bohrmaschine geht und selbst tätig wird. Schüler M. kann ich ggf. als „Experte“ deklarieren, woraufhin er dann andere, welche noch nicht so weit sind, unterstützen kann. Schüler F. werde ich als Ersten an die Bohrmaschine schicken, damit er ggf. im weiteren Verlauf der Stunde ebenfalls als Experte dienen kann. 3.4 Ziele/ Kompetenzen/ Überprüfbarkeit 3.4.1 Ziele • SuS wissen über die Gefahren beim Bohren bescheid. Durch das Fallbeispiel der Plastiktüte, welche als Beispiel für lange Haare oder einen Schal etc. ist, sehen die SuS, wie wichtig es ist, dass sie vor dem Bohren diese Gegenstände ablegen oder abdecken. • „SuS kennen die Sicherheitsregeln beim Bohren“ Die Sicherheitsregeln werden den SuS in Form einer Checkliste aus- Nicht überprüfbar formuliert. Besser: SuS können drei typische Gefahren beim Bohren an der Bohrmaschine aufzählen. Sie können … nennen gegeben, welche sie jedesmal, bevor sie die Bohrmaschine benutzen, abhaken müssen und diese dadurch mehrmals wiederholen. Dadurch, dass die SuS drei Probebohrungen durchführen, gehen sie die Sicherheitsregeln mindestens drei Mal durch. • „SuS können die Ständerbohrmaschine selbständig bedienen“ Nach der Erarbeitung der Sicherheits- und Bedienungselemente dürfen die SuS selbständig mit einem Probeholz an die Maschine. Nach Das geht, ist aber sehr allgemein formuliert! S e i t e | 10 dem Bohren füllen sie ein Arbeitsblatt aus, welches die Bedienelemente abfragt und vertieft. Wieso gehört das Ausfüllen eines Arbeitsblattes zum Bedienen der Maschine? 3.4.2 Kompetenzen Im ersten Abschnitt meiner Unterrichtsstunde geht es hauptsächlich um die Kompetenzen, mit Maschinen und Werkzeugen sach- und fachgerecht umgehen zu können und diese verantwortungsbewusst einzusetzen. Den SuS werden Bedienung und Gefahren der Ständerbohrmaschine aufgezeigt, was durch das Fallbeispiel und das selbständige Bohren geschieht. Im zweiten Abschnitt geht es hauptsächlich um die Fertigung eines Werkstückes aus Holz und um die Anwendung grundlegender Bearbeitungsverfahren. Nachdem die eigenständige Erkundung der Bohrmaschine mit dem Probeholz besprochen ist, bekommen die SuS das Holz für ihr Werkstück Was hat das mit Kompetenzen zu tun? Eine Definition des Begriffs wäre nicht schlecht. und können mit dem Fertigen beginnen. Des weiteren werden den SuS die Kompetenz selbstständiges Arbeiten, der Erwerb von Kenntnissen und Einsichten nahegebracht. Die SuS können an mehreren Stellen des Unterrichts selbständig arbeiten, zum einen an der Bohrmaschine und ebenso beim Ausfüllen des Plakates über die Sicherheitsvorschriften. Die SuS erlangen Kenntnisse über das Bohren und bekommen Einsicht in die Gefahren hierbei. Durch das Beispiel der Plastiktüte im Bohrfutter erkennen die SuS, warum die Sicherheitsvorschriften bestehen und wozu die Checkliste dient. 3.4.3 Überprüfbarkeit Während des selbstständigen Arbeitens können die schwächeren SuS von mir gezielt gefragt und gefördert werden, wodurch ich verhindern kann, dass eben diesen etwas Relevantes entgeht, was im Anschluss zu Problemen führen könnte. Bevor die SuS an der Bohrmaschine bohren dürfen, müssen sie ihre Checkliste durchgehen und abhaken, wodurch sie mehrmals die Sicherheitsregeln wiederholen. Nach den ersten Bohrversuchen fertigen die SuS ein weiteres Werkstück an, bei welchem sie zwei Durchbohrungen machen, welche sie selbständig von einer Zeichnung (siehe Anhang) auf ihr Werkstückholz übertragen. Zur Fertigstellung des Werkstücks Was hat das mit Überprüfbarkeit zu tun? S e i t e | 11 müssen noch 4 Bohrungen auf Maß gemacht werden, was allerdings den Rahmen der Unterrichtsstunde sprengen würde und aus diesem Grunde lediglich von sehr schnellen SuS vorbereitet werden kann. 3.5 Begründung der Ziele und Inhalte Die Begründung erfolgt nach bildungstheoretischer Didaktik nach Klafki in fünf Dimensionen. 3.5.1 Exemplarische Bedeutung: Welchen größeren Sinn oder Sachzusammenhang vertritt oder erschließt der Inhalt? Die SuS sollen erlernen, wie man eine Ständerbohrmaschine (andere Bohrmaschinen) richtig und vor allem sicher bedient, damit sie Löcher in Holz (später auch in andere Materialien) bohren können, ohne sich dabei zu gefährden. Durch das Wissen über das einfache Bohren in Holz erlernen sie fundamentale Grundkenntnisse über das Bohren. Das Anwenden der Sicherheitsregeln wird ihnen nahegelegt und sie verstehen, warum es diese (und auch andere Sicherheitsregeln) gibt (Fallbeispiel). 3.5.2 Gegenwartsbedeutung: Welche Bedeutung hat der Inhalt bereits im geistigen Leben der Kinder? Die SuS waren die letzten neun Wochen mit der Herstellung einer Bücherstütze beschäftigt. Einige hatten sich als Verzierung einen Buchstaben wie z.B. das „D“ ausgesucht, welches sie mit der Laubsäge aussägten. Da die SuS allerdings noch keine Einweisung in das Bohren mit der Ständerbohrmaschine hatten, mussten sie sich das Anfangsloch für den inneren Ausschnitt von einer Lehrkraft bohren lassen. Die SuS haben bereits mit den grundlegenden Handwerkzeugen gearbeitet, sehen allerdings in ihrem Alltag (Fernsehen, Haushalt, Baustellen), dass hier meist mit Maschinen gearbeitet wird. Sie kennen etliche Gegenstände aus ihrem alltäglichen Umfeld, bei denen Löcher gebohrt werden müssen, wodurch ihnen das Bohren sicherlich bereits ein Begriff ist. Nun sollen die SuS selbständig und sicher mit der Ständerbohrmaschine und anderen Bohrmaschinen umgehen können. Gute Idee: Definition + Anwendung Warum ist Bohren ein exemplarischer Inhalt? Das können die SuS auf das Bohren in Metall oder Kunststoff anwenden usw. S e i t e | 12 3.5.3 Zukunftsbedeutung: Worin liegt die Bedeutung des Themas für die Zukunft der Kinder? Bei kommenden Werkstücken wird es häufig wieder der Fall sein, dass die SuS ein oder mehrere Löcher bohren müssen, was sie von nun an selbständig machen können. Ebenso können sie das Bohren von Holz auf an- Gut! dere Materialien übertragen, wodurch sie mit kurzer Erläuterung der speziellen Gegebenheiten auch diese Bohrungen durchführen können. Da das Bohren eine der Grundfertigkeiten der handwerklichen Berufe ist, lernen die SuS hier einen bedeutenden Arbeitsbereich kennen. In vielen Berufen gibt es unterschiedliche Sicherheitsbestimmungen für bestimmte Tätigkeiten, welche die SuS in dieser Unterrichtseinheit lernen. Sie Lernen ebenfalls, dass Sicherheitseinweisungen nicht ohne Grund bestehen, und setzen sich mit ihnen in beschränkter Form auseinander. 3.5.4 Struktur des Inhalts Wie ist die thematische Struktur? Bezieht sich jede Aufgabe auf die vorangehende Aufgabe? Die SuS werden über ein „Tischgespräch“ an das Thema herangeführt, in dem sie nach ihren bisherigen Arbeitsschritten gefragt werden. Das Zeigen und Herausgeben des „Verschlossenen Kreuzes“ stellt in gewisser Hinsicht eine Unterbrechung des roten Fadens dar, dient allerdings als zusätzliche Absicherung, sollte das anfängliche Tischgespräch nicht fruchten. Des weiteren dient es als Motivation für die SuS, da sie eben dieses Herstellen dürfen. An dem Werkstück sehen die SuS auch, dass sie auf jeden Fall noch bohren dürfen und ich kann ohne weitere Bedenken den Lehrgang starten. Mithilfe des Lehrganges gebe ich den SuS Informationen über die Sicherheitsregeln beim Bohren und über die grundsätzliche Bedienung einer Ständerbohrmaschine. Weiterhin wird mithilfe einer Plastiktüte anschaulich aufgezeigt, wie gefährlich eine solche Maschine sein kann. Danach dürfen die SuS selbst in ein Probeholz bohren, um die Sicherheitsregeln mithilfe einer Checkliste und des selbständigen Durchführens zu verinnerlichen. Im Anschluss daran dürfen die SuS ihr Werkstück erstellen. Überzeugend argumentiert S e i t e | 13 3.5.5 Zugänglichkeit Welches sind die besonderen Situationen und Ereignisse, in oder an denen die Struktur des Inhalts den Kindern interessant, begreiflich, anschaulich gemacht wird? Mit dem Einstieg zeige ich den SuS auf, dass sie noch nicht bohren dürfen bzw. können, und gebe ihnen mithilfe des fertigen Werkstückes den Anreiz, dies zu erlernen. Ich sage ihnen, dass wir vor der Herstellung noch einiges dafür erarbeiten müssen. Ich stelle mich als „Roboter“ dar, der die Checkliste abarbeitet, um ihnen jeden Punkt aufzuzeigen. Durch das Zeigen der potentiellen Gefahr werden sie die Sicherheitsbelehrung verstehen und diese Regeln im Anschluss beachten. Durch die Plakate über sich Sicherheitsre- Nicht vergessen: Die Bohrmaschine ist ein Realobjekt, das im Raum steht, also nicht nur Interesse weckt, sondern unmittelbar zugänglich ist. geln veranschaulichen die SuS selbstständig und in eigenen Bildern und Worten die Regeln. 3.6 Didaktisch-methodische Überlegung In meinem Unterricht geht es um das Bohren mit der Ständerbohrmaschine und die damit verbundene Sicherheitsbelehrung. Einige der SuS hätten bereits bohren müssen, um ihre Verzierung an ihrer Buchstütze aussägen zu können („D“), dies musste allerdings eine Lehrperson für sie übernehmen, da sie die Ständerbohrmaschine noch nicht bedienen durften bzw. konnten. Da es sich um eine sehr kleine Klasse handelt und es im Technikraum 2 Ständerbohrmaschinen gibt, ist es mir möglich, Probebohrungen von den SuS in Einzelarbeit durchführen zu lassen, ohne dabei einen großen Zeitverlust zu erfahren. In meiner Stunde über die Sicherheit an der Ständerbohrmaschine verfehlen die Fertigungsaufgabe sowie die Konstruktionsaufgabe ihre Wirkung, da das Werkstück in diesem Zusammenhang nur als Motivation fungiert. Die Planung des Werkstückes und die sachgerechte Anwendung von Maschinen und Werkzeugen zur Herstellung des Werkstückes stehen also im Hintergrund. Um den SuS das sichere Bohren beizubringen, eignet sich der Lehrgang am besten, denn bei ihm kann ich den SuS die Sicherheitsregeln vor und während des Bohrens in Teilschritten (bist DU bereit, ist die Maschine bereit, ist dein Werkstück bereit, während des Bohrens) zeigen und sie nach Die Argumentation überzeugt S e i t e | 14 einer kurzen Theoriephase selbstständig Erfahrungen beim Bohren machen lassen. Die SuS lernen dadurch den fachgerechten Umgang mit der Ständerbohrmaschine. Der Ablauf der Stunde sieht folgendermaßen aus: Einstieg: Der Einstieg erfolgt über ein Unterrichtsgespräch am Tisch sitzend, damit ich die SuS ggf. in Richtung des Stundenthemas lenken kann. Das Unterrichtsgespräch wurde von mir gewählt, da die SuS aus der großen Pause Gut: Methode benannt und begründet kommen und ich in dem Gespräch evtl. auftretende Ablenkungen leicht kontrollieren und jeden SuS mit einbeziehen, kann. Um die Motivation, die Ständerbohrmaschine bedienen zu können, bei jedem SuS zu fördern, habe ich mich für das Geduldspiel „Das verschlossene Kreuz“ entschieden, welches ich den SuS gebe, damit jeder von ihnen versuchen kann, es zu öffnen. Durch diesen Versuch, mit dem Werkstück über verschiedene Möglichkeiten das Kreuz zu öffnen, fördere ich die Problemlöse-Kompetenz der Schüler und das Verständnis technischer Gegebenheiten. Falls im Einstieg das Bohren nicht genannt wurde, kann ich die SuS ebenso über das Kreuz zum Stundenthema führen, indem ich sie auf die vorhandenen Löcher aufmerksam mache. Erarbeitung: Das Unterrichtsgespräch beende ich, indem ich den SuS die Checkliste austeile, welche sie für sich einmal durchlesen und mir daraufhin zur Ständerbohrmaschine folgen. Nun folgt der Lehrgang, indem mir die SuS jeden Punkt auf der Checkliste nacheinander vorlesen und ich diesen dann durchführe (ich achte darauf, dass ich bei jedem Punkt eine Aktion durchführen muss und deswegen einen Schal, ein offenes Hemd trage etc.) Sobald ich die Liste einmal mit ihnen durchgegangen bin, frage ich einen SuS (Schüler oder Schülerin), ob er dies nochmals machen kann, ohne die Checkliste. Die anderen SuS haben die Liste noch vor sich und helfen der/m SuS gegebenenfalls. Hierbei kommt die Expertenmethode zum Einsatz, wobei ein Wechselspiel zwischen Experten und Novizen herrscht, da die SuS, die die Checkliste in der Hand haben, ebenso kontrollieren wie auch nachhelfen und der SuS, der die Punkte vormacht, während des Vormachens den anderen SuS erklärt, was er gerade macht. Das ist ein bisschen dick aufgetragen S e i t e | 15 Nachdem die Liste nun das zweite Mal durchgegangen wurde, zeige ich den SuS die Gefahr des Bohrens an dem Fallbeispiel: „Plastiktüte wird vom Bohrfutter erfasst“, wobei ich als Experte den Novizen die Gefahr aufzeige. Die SuS lasse ich in einem Sicherheitsabstand um die Bohrmaschine stehen, wodurch das Beispiel den Charakter eines Unterrichtsgespräches erlangt. Dadurch wird den SuS aufgezeigt, wie wichtig es ist, sich an die Sicherheitsregeln zu halten. Nach diesem Gespräch bekommen die SuS ihr Probeholz und können in „Einzelarbeit“ selbstständig Bohrungen durchführen. Differenzierung1: An dem Probeholz ist erst eine von drei zu machenden Bohrungen eingezeichnet, wodurch die SuS, welche nicht sofort an die Bohrmaschine können, die weiteren Bohrungen ebenfalls in Einzelarbeit einzeichnen können. Sicherung1: SuS, die bereits eine Bohrung durchgeführt haben, bekommen von mir ein Arbeitsblatt über die Ständerbohrmaschine, durch welches die Funktion der Grundelemente der Ständerbohrmaschine abgefragt werden und was sie bei ihnen beachten müssen. Bei dieser Einzelarbeit setzen sich die SuS nochmals mit der Sache (Ständerbohrmaschine und Sicherheit) auseinander. Differenzierung2: Sollten einige SuS schneller sein als andere, können diese in Gruppenoder Einzelarbeit noch ein Plakat über die Ständerbohrmaschine und deren Sicherheitsregeln erstellen, bei welchem sie von mir ein Themenbereich (Du, die Maschine, dein Werkstück, während des Bohrens) bekommen, welchen sie dann mit selbst gemalten Bildern, Warnzeichen und Stichworten veranschaulichen sollen. Nachdem alle SuS die drei Probebohrungen durchgeführt haben, bekommen sie die Bauteile des Werkstücks („Verschlossenes Kreuz“) und die Zeichnung mit den Maßen der Bohrungen und können damit die Fertigung beginnen. Dies erfolgt dann über selbstorganisiertes freies Arbeiten, denn die SuS können mit ihrer Checkliste zu der Bohrmaschine gehen, an ihrem Plakat weiterarbeiten oder aber die Bohrungen auf ihren Rohlingen anzeichnen. S e i t e | 16 Sicherung gesamt: Die Sicherung der jeweiligen Erkenntnisse erfolgt durch das mehrmalige Wiederholen der Checkliste und die ausgeteilten Arbeitsblätter. Durch das folgende selbstständige Arbeiten kann ich überprüfen, ob jeder SuS Bohrungen durchführen kann und die Checkliste befolgt. Der Bohrer wird bei jedem Wechsel des „Bohrenden“ wieder aus dem Bohrfutter entfernt und von jedem anfangs eingespannt, damit auch dies von jedem SuS gemacht wird. Zum Ende der Stunde wird noch der Arbeitsraum gemeinsam aufgeräumt, wobei darauf zu achten ist, dass die Späne von den Bohrtischen abgefegt werden und sich jeder daran beteiligt. Gut: Schritte beschrieben und begründet. Vorsicht: nicht zu sehr in eine „Vorerzählung“ der Stunde verfallen S e i t e | 17 4 Anhang 4.1 Arbeitsblatt/Checkliste/ Zeichnung Die Ständerbohrmaschine Schrifttype schlecht lesbar Ein- und Ausschalter Vorschubhebel Bohrfutter Maschinenfuß Funktion/ zu beachten! Ein und Ausschalter Vorschubhebel Bohrfutter Maschinenfuß Skizze an der Tafel: Das ist alles zu eng aufeinander. Lieber Seite für Seite darstellen oder wenigstens durch einen Rahmen kenntlich machen, was auf eine Seite gehört. S e i t e | 18 4.2 Verlaufsskizze S e i t e | 19 S e i t e | 20 5 Quellenangaben Bücher: • Schmayl Winfried, Wilkening Fritz, 1995: Technikunterricht, S.91 ff: Julius Kleinhardt, Bad Heilbronn Hier fehlt eine fachkundliche Literatur, z.B. Unterlagen der Unfallkassen (Sachanalyse) Internetseiten: • http://www.bauen-undheimwerken.de/images/stories/Werkzeuge/Bohren/holzbohrer2.jpg am 2.12.09 • http://www.berg-schussental.de/177.0.html am 2.12.09 • http://www.bildung-staerktmenschen.de/service/downloads/Bildungsstandards/Hs/Hs_WAG_bs.pdf am 2.12.09 • http://www.bildung-staerktmenschen.de/service/downloads/Bildungsstandards/Hs/Hs_MNT_bs.pdf am 2.12.09 • http://www.handwerkerversand.de/images/product_images/popup_images/26150636JA.jpg am 2.12.09 • http://www.tip-top.de/de/Tiptop/dsl/assets/images/KKreuz09.jpg am 8.12.09 • http://www.werkzeug-news.de/hits01/img/flott-tb13stw.jpg am 2.12.09 Fazit: Der Unterrichtsentwurf ist wirklich ein ausführlicher. Die Sachanalyse war schwierig einzugrenzen, da verschiedene Aspekte eine Rolle spielten. Hier hätte man das Drehkreuz (Zugangsthema) weglassen können, es diente als Mittel zum Zweck. Gut gelöst ist die Benennung und Begründung der eingesetzten Methoden. Hier kann man gut nachvollziehen, wie vorgegangen wird und warum das genau so gemacht wird und nicht anders. Die didaktische Begründung ist etwas unübersichtlich geordnet und nicht vollständig. Unübersichtlich, weil die Begründungen (Bildungsplan, Bedeutungsebenen nach Klafki) auseinander gerissen sind. Nicht vollständig, weil grundlegende Darstellungen der didaktischen Konzeption fehlen: Welche Ziele des Faches lassen sich mit diesem Unterricht erreichen? Da hat der Unterricht einiges zu bieten (Förderung der Selbstständigkeit…), warum damit nicht wuchern? Der Begriff „Kompetenz“ spielt in der Begründung eine wichtige Rolle. Allerdings hat man das deutliche Gefühl, dass der Autor nicht richtig weiß, was eine Kompetenz ist. Da hätte eine Definition gut getan, z.B. die von Weinert: „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“ (Hinweis: volitional heißt willentlich, den Willen betreffend) S e i t e | 21 Weinert, F. (2001). Vergleichende Leistungsmessung in Schulen - eine umstrittene Selbstverständlichkeit. In Ders, Leistungsmessung in Schulen (S. 17-31). Weinheim: Beltz. Gelegentlich ist die Zuordnung zu den Begründungsaspekten nicht stimmig (methodische Argumentation in der didaktischen Diskussion). Insgesamt ein guter Entwurf, der Raum nach oben lässt, aber sehr solide Grundlagen zeigt.