im Blick

Transcription

im Blick
Wirtschaft
im Blick
RECKLINGHAUSEN n
HERTEN n
AUSGABE 4/2012 n
Wirtschaftsförderung
RECKLINGHAUSEN
HERTEN
SCHWERPUNKT:
Inklusion – Eingliederung als neue Chance
GEWERBEPARK ORTLOH:
In Recklinghausens Osten entstehen neue Gewerbeimmobilien
FLÜGGE GEWORDEN:
Hertener Unternehmen BlueSens verlässt das Zukunftszentrum
INHALT/KOLUMNE n n n
Inhalt
Editorial
n Erfolgsgeschichte
Glare-Productions
S. 3
n Treffpunkt
Ausgezeichnet: Der Vestische Unternehmenspreis ist
in diesem Jahr fest in weiblichen Händen – ihn gewann
Dietlinde Stüben-Endres vom Autohaus Glückauf. S. 5
Förderpreis für den Nachwuchs
S. 3
Immobilienmesse „Expo Real“
S. 4
Vestischer Unternehmenspreis
S. 5
GUT-Frühstück bei Bieling
S. 6
Unternehmertreffen im Hertener Norden
S. 6
Wirtschaftsempfang Recklinghausen
S. 7
n Vor Ort
Revierhallen
Wirtschaftsempfang: Ein besonderes Geschenk gab es
für Recklinghausens Bürgermeister Wolfgang Pantförder: Ein Trikot mit der Nummer 10.
S. 7
S. 4
GBA mbh
S. 11
Gewerbepark Ortloh
S. 13
BlueSens
S. 13
Jannack + von Heesen
S. 14
Hosch AG
S. 15
Tiemeyer
S. 15
E&S Planbau Kühlturmbau GmbH
S. 16
n Service
Ökoprofit
Gut beraten: Das Hertener Büro Jannack + von Heesen hilft Unternehmen bei der Optimierung ihrer
Betriebsabläufe.
S. 14
2 Wirtschaft im Blick
S. 7
Hochschulgespräche
S. 10
Neuer Ausbildungsführer
S. 11
Studentische Unternehmensberatung
„move“
S. 14
Titelfoto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de
Menschen mit Behinderungen gehören mitten in unsere Gesellschaft hinein. Sie sind
Teil der Vielfalt von
alten und jungen, von
großen und kleinen,
von
starken
und
schwachen Menschen.
Was sich so selbstverständlich anhört, ist im
Horst Bögeholz,
Alltag häufig noch gar
Pfarrer und Vorstand
nicht so selbstverständdes Diakonischen Werkes lich. Da ist der Bordim Kirchenkreis
stein für die RollstuhlRecklinghausen e. V.
fahrerin zu hoch. Fragende, manchmal auch
strafende Blicke treffen
die Gruppe von geistig behinderten Menschen, die
im Cafe sitzt. Fragen Sie sich selbst: Wo und wie
begegnen Ihnen Menschen mit Behinderungen in
ihrem Alltag?
Mit der auch in unserem Lande geltenden UNBehindertenrechtskonvention ist der Begriff der
Inklusion in den Vordergrund gerückt. Aufgabe ist
es, einen uneingeschränkten Zugang in alle gesellschaftlichen Bereiche zu ermöglichen. So sollen
„behinderte“ und „nicht behinderte“ Kinder in
dieselbe Kindertagesstätte gehen und auch dieselbe Schule besuchen. Wie das zu organisieren ist,
daran wird momentan intensiv gearbeitet.
Das Thema Arbeit gehört auch dazu. In den
Recklinghäuser Werkstätten, Werkstätten für
Menschen mit Behinderungen, wird seit vielen
Jahren Tag für Tag gute Arbeit geleistet. Dort
werden keine Streichhölzer sortiert, sondern Produkte und Dienstleistungen für Industrie und
Handel geleistet, hergestellt, montiert oder verpackt. Die Recklinghäuser Werkstätten werden
auch in Zukunft ein wichtiges Angebot sein.
Dass ist aber nicht alles. Viele Menschen mit
Behinderungen könnten auf dem so genannten
ersten Arbeitsmarkt tätig sein. Es sind noch viel
zu wenige. Beispiele zeigen, dass das ganz erfolgreich funktioniert. Häufig sind es mittelständische
Betriebe oder Handwerksbetriebe, die mit diesen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gute
Erfahrungen machen. Ein Beispiel lesen sie in dieser Ausgabe.
Es geht immer darum, dass Menschen, mit und
ohne Behinderung, ihren Lebensweg gehen. Dass
sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Gesellschaft einbringen. Mit geeigneter Unterstützung
gelingt das – den Menschen mit und den Menschen ohne Behinderung. Die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen hat in diesem Bereich
viel Erfahrung. Vielleicht sind Sie nach der Lektüre angeregt, an diesen Erfahrungen teil zu haben.
n n n ERFOLGSGESCHICHTE/TREFFPUNKT
Den Messeauftritt zu einem Erlebnis machen
Hertener Unternehmen Glare-Productions erstellt Software für Präsentationen
n Diese Situation kennt jeder, der schon einmal an
einer Präsentation teilgenommen hat: Der Vortragende
schaltet den Beamer ein, bringt seinen Laptop in Position, startet (in der Regel) das Microsoft-Programm
„Power-Point“ – und die Zuhörer können sich schon
einmal auf eine mit Balken-, Torten- und Linien-Diagrammen gefüllte Stunde einstellen. Dass das nicht so
ablaufen muss, daran arbeitet das Hertener Unternehmen „Glare Productions“. Das Ziel: Die Präsentation
zu einem Erlebnis zu machen.
Wie so etwas aussehen kann, davon überzeugte sich
jetzt Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel anlässlich
eines Unternehmensbesuchs. „Ziel unserer Tätigkeit
ist die Entwicklung und Kreation von interaktiven
Präsentationenin 3D-Echtzeitgrafik in höchster Ausgabequalität, die mittels Motion Tracking, Touch,
iPad, iPhone gesteuert werden kann“, erläuterte
Andreas Klasing, Mitbegründer und Geschäftsführer
von Glare Productions“. Der Unterschied zu Programmen wie etwa Power-Point ist deutlich sichtbar,
da sich die Präsentationen flexibel in die verschiedensten Umgebungen integrieren lassen: Das erlaubt
etwa, komplexe und visuell ansprechende 3D Animationen und Designs mit den neuesten technologischen Entwicklungen zu kombinieren und so neuartige audiovisuelle Präsentationen und Installationen
herzustellen. Klasing demonstriert das etwa am Beispiel eines Sportwagens: Per Touchpad lässt sich der
Wagen in 3D Echtzeitgrafik in alle Richtungen drehen und skalieren, auf der Leinwand vollzieht sich
die Bewegung, ruckelfrei, mit eindrucksvollen Licht-,
Spiegelungs- und Farbeffekten. „Unsere Software
ermöglicht vor allem Animationen, die sich an interaktiven Inputs orientieren, wie das Drücken eines
Knopfes und Ähnliches“, so Klasing. „Gängige
Anwendungsgebiete sind unter anderem die Navigation durch eine Präsentation via Lichtschranken oder
Motion Tracking sowie Informations-Terminals mit
Touchscreens.“ Dabei lassen sich die verschiedensten
Präsentation per Fingertipp: Andreas Klasing (links) erläutert Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel seine Präsentationssoftware.
Foto: Heselmann
Geräte nahtlos einbinden – auch Multi-TouchAnwendungen sind möglich. „Der Unterschied zu
vielen anderen Präsentations-Tools besteht auch darin, dass Daten in Echtzeit verarbeitet und bearbeitet
werden können“, erklärt Andreas Klasing. Präsentations-Daten könnten aus vielen externen Quellen
bezogen werden, so auch aus dem Internet, aus
Excel- oder Text-Dateien sowie Datenbanken.
„Sobald die Daten an der Quelle geändert werden,
werden auch die Grafiken in der Präsentation angepasst, so dass immer die neusten Informationen dargestellt werden.“
Glare Productions ist zwar ein neues Unternehmen,
als Neulinge kann man das Team um Andreas Klasing allerdings nicht bezeichnen. Seit über 20 Jahren
ist er und sein Team im Entertainment-Bereich tätig
und hat in dieser Zeit natürlich einen großen Erfahrungsschatz gesammelt. Die Anwendung seiner Pro-
dukte sieht Klasing vor allen Dingen bei großen Präsentationen, Events, interaktiven Applikationen und
TV-Grafiken - aber auch auf Messen, besonders weil
sich alle Arten von Produkten gezielt für den Kunden
umsetzen lassen. „Mit uns kann ein Messeauftritt
zum echten interaktiven Erlebnis werden“, verspricht
Klasing: „Power-Point und Post Production war
gestern, denn die Änderungen der Animationen in
Realtime ermöglichen uns, in jedem Moment optischen Einfluss zu nehmen und diesen zudem in geringer Zeit modifizieren zu können. Echtzeit-Interaktivität ist die Zukunft.“
Matthias Heselmann n
Info
Glare Productions
www.glareproductions.com
Unternehmer zeichnen Nachwuchsmitarbeiter aus
n Ansporn und Motivation: Der Vestische Unterneh-
Bei der Preisverleihung in den Räumen der Rechtsanwaltkanzlei Sprenger in Recklinghausen (v.l.): Barbara Feldhaus (RWE), Christine Gudd (Vestischer
Unternehmerkreis), Preisträger Martin Weyland und
Alexander Francavilla, Dieter Krawczak (Sparkasse
Vest), Dominik Sprenger (Vestischer Unternehmerkreis)
merkreis e.V. hat auch in diesem Jahr wieder den
Nachwuchsförderpreis für die besten Nachwuchsmitarbeiter vergeben.
Mit dem Nachwuchsförderpreis, der zur Jahreswende
2008/2009 erstmalig vergeben wurde, hat der Vestische Unternehmerkreis eine Auszeichnung geschaffen, die sich bewusst nicht an Schulnoten orientiert.
Voraussetzungen für die Nominierung sind vielmehr
eigenverantwortliches Handeln des jungen Mitarbeiters beziehungsweise Auszubildenden, das Einbringen von Ideen sowie ein nachweislich positiver Effekt
dieses Engagements für das Unternehmen bzw. den
Betrieb. Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben,
für den besten Auszubildenden sowie für den besten
Berufseinsteiger. Jeder Betrieb hat die Möglichkeit,
einen Bewerber pro Kategorie ins Rennen zu schikken.
Bei dem Empfang des Unternehmerkreises in den
Räumen der Rechtsanwaltskanzlei Sprenger wurde
den Preisträgern ein Bildungsgutschein in Höhe von
je 600 Euro überreicht, der in diesem Jahr jeweils
durch RWE und die Sparkasse Vest gesponsort wird.
Ausgezeichnet als bester Berufseinsteiger wurde diesmal Martin Weyland der Ra.Be-Hygiene GmbH aus
Recklinghausen. Seinen Beruf als Dachdecker konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen.
Aus der beruflichen Sackgasse entwickelte er für sich
ein neues Profil als Schädlingsbekämpfer, für das er
durch seine baulichen Kenntnisse aus dem früheren
Beruf besonders qualifiziert ist.
Als bester Auszubildender wurde Alexander Francavilla der IST_Planbar GmbH (Recklinghausen) ausgezeichnet, der weit überdurchschnittliche Fähigkeiten im EDV-Bereich bewiesen hat, in dem er u. a.
hoch effiziente Datenbanklösungen entwickelte. n
Wirtschaft im Blick 3
VOR ORT/TREFFPUNKT n n n
Viel Platz für gute Ideen
Dirk Frankauer vermietet Gewerbeimmobilien auf dem Gelände der ehemaligen Zeche König Ludwig
n Die Verbundenheit zum Bergbau ist bei Dirk Frankauer immer noch vorhanden – deshalb hat er seiner
Geschäftsidee den Namen „Revierhallen“ gegeben.
Doch sein Projekt, obschon auf dem Gelände der alten
Zeche König Ludwig angesiedelt, ist rein überirdisch:
Frankauer vermietet Platz, und zwar sowohl für kleine
und mittlere Unternehmen als auch für Privatleute.
Auf dem Gelände der ehemaligen Firma Frankauer
baut der Sohn des Firmengründers Hallen, die angemietet werden können. Statt verfallender und maroder
Gebäude prägen demnächst also moderne und neue
Räume das Gelände in Recklinghausen-König-Ludwig.
Bis 1996 existierte auf dem Gelände die Firma Frankauer, der größte Bergbau-Zuliefer-Betrieb in NRW.
Nach dem Tod des Vaters orientierte sich das Unternehmen um und setzte unter dem Namen SFB-Elektro auf Elektrotechnik. Für die Idee, das alte
Betriebsgelände an der Alten Grenzstraße für die
Vermietung von Hallen zu nutzen, war auch ein Feuer mitverantwortlich: Im März 2011 verzeichnete die
Recklinghäuser Feuerwehr einen Großeinsatz auf
dem alten Frankauer-Grundstück. „Damals ist die
komplette ehemalige Verwaltung abgebrannt“, erinnert sich Dirk Frankauer heute. So entstand die
Idee, die heute Gestalt annimmt: Auf den 7.500 Quadratmetern, die das Gelände umfasst, entstehen
Gewerbehallen und Garagen mit einer Grundfläche
von insgesamt 2.700 Quadratmetern. Schon bezugsfertig sind die Gewerbehallen: Insgesamt sechs davon
vermietet Frankauer – Unternehmen haben aber
auch die Möglichkeit, mehrere Hallen anzumieten
und diese dann zusammenzulegen. „Die Hallen eignen sich etwa für Handwerksbetriebe“, berichtet
Frankauer – sie bestehen aus einem großen Raum,
der zum Beispiel als Lager- oder Produktionshalle
genutzt werden kann sowie einem davon abgetrennten Büroraum. „Alle Hallen sind beheizt und verfügen selbstverständlich über Strom- und Wasseran-
Moderne Bauten auf dem alten Zechengelände: Dirk Frankauer vor seinen „Revierhallen“.
schlüsse sowie Sanitäranlagen“, ergänzt Frankauer.
Mit Hilfe der Recklinghäuser Wirtschaftsförderung
meisterte der Unternehmer alle Hürden, die es zu
nehmen galt: Seit Mitte November sind die Hallen
fertig. Ihnen gegenüber entsteht bis zum kommenden
Februar ein weiterer Gebäudetrakt, der aus Großraumgaragen besteht. Diese gibt es in drei verschiedenen Größen und eignen sich laut Frankauer für
alle Zwecke: „Ob jemand sein Boot für den Winter
unterstellen möchte, wegen eines Umzugs seine
Möbel einlagern will oder als Unternehmer Platz für
seine Baustellengeräte braucht – hier bekommt er die
Möglichkeit.“ Das Angebot gelte bewusst nicht nur
Foto: Heselmann
für Unternehmer, sondern auch für Privatleute. Die
Garagen werden, wenn sie fertig sind, auch über
einen Sanitärbereich verfügen – außerdem wird das
Gelände rund um die Uhr videoüberwacht. –mh n
Info
Dirk Frankauer
Alte Grenzstraße 147, RE, r 0151/46411864
www.revierhallen.de
Flagge zeigen in München
Unter dem Titel „Vision und Wege“ hat die mfi den Fortschritt bei den Recklinghausen Arcaden in einem „Workbook“ dokumentiert. Auf der „Expo Real“ überreichten
mfi-Chef Matthias Böning (2. v. r.) und Stefan Klug (l.), Leiter mfi-Projektmanagement, das Buch an Christoph Tesche, den Ersten Beigeordneten und Kämmerer der
Stadt Recklinghausen (2. v. l.) und Axel Tschersich, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Liegenschaften (l.).
4 Wirtschaft im Blick
n Einmal im Jahr schaut alles, was in der Immobilienbranche Rang und Namen
hat, nach München: Immer im Herbst findet in der bayerischen Landeshauptstadt
die „Expo Real“ statt, die europaweit größte Messe für Gewerbeimmobilien. Auch
die Stadt Recklinghausen präsentierte sich in München den Messebesuchern – und
freute sich über eine Auszeichnung für die Recklinghausen Arcaden.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zeichnete im Rahmen der
„Expo Real“ die derzeit im Bau befindlichen Recklinghausen Arcaden der mfi
(management für immobilien AG) mit dem Vorzertifikat in Gold, der höchstmöglichen Nachhaltigkeitsstufe, aus. DGNB-Präsident Prof. Manfred Hegger
und DGNB-Geschäftsführerin Dr. Christine Lemaitre überreichten mfi-Vorstandsvorsitzenden Matthias Böning die Urkunde auf dem Messestand des
Essener Unternehmens. Für die Prämierung waren nicht nur ökologische
Aspekte, sondern auch die ökonomische, soziokulturelle sowie die Prozessqualität ausschlaggebend.
Auch die Stadt Herten präsentierte sich in München. Stadtbaurat Volker Lindner
sowie Vertreter des Projektbüros Bergbaustandorte und der Wirtschaftsförderung
machten im Gespräch mit Projektentwicklern, Maklern und Immobilienfinanzierern auf die Standortpotenziale der Stadt und der Region aufmerksam. „Um
Standorte nachhaltig bekannt zu machen, ist es unverzichtbar, in München Flagge zu zeigen“, so Wirtschaftsförderer Michael Blume. n
n n n TREFFPUNKT
Auszeichnung für starke Frauen
Dietlinde Stüben-Endres erhält den Vestischen Unternehmenspreis
n Die Veranstaltung hatte hochkarätige Konkurrenz:
Während in den Räumen der Sparkasse Vest der Vestische Unternehmenspreis verliehen wurde, kämpften
zeitgleich Schalke 04 und Borussia Dortmund um
Punkte in der Champions League. Dass die Stuhlreihen
im Foyer der Bank dennoch bis auf den letzten Platz
besetzt waren, spricht durchaus für das Renommee des
Preises. Die Auszeichnung nahm Dietlinde StübenEndres vom Gelsenkirchener Autohaus Glückauf entgegen.
Zum neunten Mal hatte die Wirtschaftsvereinigung
Vest den Preis verliehen – und in diesem Jahr standen
vor allen Dingen die Frauen im Mittelpunkt. „Frauen
in der Wirtschaft“ lautete das Motto, und Michael
Böhm, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung,
konnte gleich zu Beginn eine Rekordbeteiligung verkünden: 23 Unternehmen hatten sich um den Preis
beworben – mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Davon kamen sieben Unternehmen in die
engere Auswahl, darunter auch die Parkhotel Engelsburg Betriebs GmbH aus Recklinghausen und das
Hertener Autohaus Blendorf. „Alle sieben Unternehmen können sich als Gewinner fühlen“, gab Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Schulte den
Nominierten mit auf den Weg.
Wie immer hatte sich die Wirtschaftsvereinigung Vest
auch in diesem Jahr bemüht, eine hochkarätige Gastrednerin zu suchen – und war in Person von Caroline
Krüll fündig geworden. Die auch aus dem Fernsehen
bekannte Motivationstrainerin hielt den zahlreichen
Anwesenden im Foyer der Sparkasse einen Vortrag
zum Thema Selbstvermarktung – und riss die Zuhörer dabei im wahrsten Sinne des Wortes von ihren Sitzen. Denn Mitmachen war gefragt: Forderte Caroline
Krüll ihre Zuschauer zu Beginn des Vortrages noch
harmlos auf, sich gegenseitig ihre jeweiligen „Markeneigenschaften“ zu nennen, so war später körperliche
Starke Frauen: Motivationstrainerin Caroline Krüll (Mitte) überreicht den Vestischen Unternehmenspreis an
Dietlinde Stüben-Endres (3. v. r.) und ihr Team.
Foto: Heselmann
Betätigung angesagt. Ihre „Siegerpose“ sollten die
Zuhörer einnehmen, und dann gab es noch einen
praktischen Tipp von Caroline Krüll: „Wenn Ihnen
nach Weinen zumute ist, nehmen Sie das Kinn hoch:
In dieser Stellung können keine Tränen fließen.“
Den Höhepunkt des Abends stellte dann die Preisverleihung dar. „Der Jury ist es diesmal nicht besonders
leicht gefallen“, so Prof. Müller-Jundt von der Westfä-
lischen Hochschule. Schließlich machte das Autohaus
von Dietlinde Stüben-Endres (58) das Rennen. Die
Unternehmerin zeigte sich nicht nur besonders stolz
darauf, dass damit ihr Engagement für Frauen in einstigen Männerbranchen und -berufen gewürdigt werde. Sie ist auch gleichzeitig Obermeisterin der KfzInnung, eine von nur drei Obermeisterinnen in
Deutschland überhaupt, wie sie betont.
–mh n
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Wirtschaft im Blick 5
TREFFPUNKT n n n
Unternehmerfrühstück „unter Strom“
GUT-Treffen findet im Autohaus Bieling statt / Teilnehmer diskutieren über das Thema Elektroauto
GUT-Vorsitzender Christian Kowalk (kleines Foto) begrüßte die Unternehmer im Autohaus Bieling an der Kaiserstraße in Herten.
Fotos: Brigitte Berkau
n Schicke Autos und Umwelt schonen – geht das? Wie
funktioniert so ein Autohaus? Was gibt es Neues auf
dem Auto-Markt? Rund um diese Fragen drehte sich
alles beim 20. Unternehmerfrühstück des Hertener
Netzwerkes GUT (Unternehmer- und Gründer-Treff),
das in den Räumen des Hertener Autohauses Bieling
stattfand.
Ein großes Thema war dabei – wie in der Eingangsfrage bereits erwähnt – die Verbindung von Fahrspaß
und Umweltverträglichkeit. Da das Autohaus an der
Kaiserstraße Opel-Vertragspartner ist, stand dabei
natürlich der Opel Ampera im Mittelpunkt – die
Elektrovariante des Rüsselsheimer Autobauers. Gastgeber Thomas Bieling stellte den Elektroflitzer mit
dem Blitz auf der Motorhaube ausführlich vor.
Neben den Einblicken und Ansichten am „lebenden“
Objekt gab der Autohauschef auch einen Ausblick
auf mögliche zukünftige Entwicklungen und Konzepte – am Ende des Vormittages hatten einige Besucher des Unternehmerfrühstücks sogar Gelegenheit,
das Auto bei einer Probefahrt zu erleben, außerdem
gab es eine Führung durch die Räumlichkeiten und
Werkstätten des Autohauses.
Das Thema Strom spielte auch beim zweiten Vortrag
des Vormittages eine Rolle: Thorsten Rattmann von
den Hertener Stadtwerken nahm Stellung zum Thema Energielieferant und erklärte, wie der Strom für
das Elektroauto auf möglichst umweltschonende
Weise erzeugt werden kann.
Neben den Vorträgen gab es natürlich auch genügend
Gelegenheit, sich bei einem belegten Brötchen und
einer Tasse Kaffee (für die Bewirtung hatte wie
immer das Team vom Hof Wessels gesorgt) auszutauschen und kennenzulernen. n
Info
GUT – Unternehmer- und Gründer-Treff
Kurt-Schumacher-Straße 2, Herten
r 0 23 66 /18140
[email protected]
Informationen aus erster Hand für Unternehmer aus dem Hertener Norden
Gut besucht: Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich über Fördermöglichkeiten für
ihre Beschäftigten und Neueinstellungen zu informieren.
Foto: Stadt Herten
n Zum ersten Mal fand jetzt ein Treffen für Unterneh-
merinnen und Unternehmen im Gewerbegebiet NordWest statt. Etwa 35 Gäste folgten der Einladung der
städtischen Wirtschaftsförderung. Sie nutzten die
Gelegenheit, Informationen aus erster Hand über die
Fördermöglichkeiten für ihre Beschäftigten und bei
Neueinstellungen zu erhalten.
6 Wirtschaft im Blick
Der Hertener Geschäftsstellenleiter Maurice Haase
von der Bundesagentur für Arbeit und Regina Haastert vom Hertener Arbeitgeberservice des Jobcenters
stellten die verschiedenen Instrumente ihrer Einrichtungen vor. Die Nachfragen der Gäste machten deutlich, dass die Förderinstrumente für die Arbeitgeber
von großem Interesse sind.
Fachbereichsleiter Peter Brautmeier stellte in diesem
Rahmen den Unternehmerinnen und Unternehmern
die Struktur des neuen Fachbereichs "Wirtschaft &
Arbeit" der Stadt Herten vor. Nachdem das Jobcenter Kreis Recklinghausen seit Beginn des Jahres als
Optionskommune in der Trägerschaft des Kreises ist,
hat dieser die Städte für bestimmte Aufgaben verantwortlich gemacht.
Die Veranstaltung fand in dem neuen Qualifizierungszentrum der Maler- und Lackiererinnung Mittleres Ruhrgebiet statt. Als Hausherr begrüßte der
stellvertretende Obermeister und Hertener Malermeister Ludger Röwer die Gäste in den frisch renovierten
Räumlichkeiten. Rund 250.000 Euro investiert die
Maler- und Lackiererinnung insgesamt in die Herrichtung ihres neuen Zentrums. Dort finden die überbetrieblichen Unterweisungen für alle Auszubildenden der Innungen Recklinghausen, Gelsenkirchen
und Dorsten statt. Außerdem sollen die neuen
umweltfreundlichen Techniken im Bereich Malen/
Lackieren vermittelt werden. Ludger Röwer kündigte
an, dass sich das Haus an der Schlägel-und-Eisen-Str.
50 auch für externe Schulungen und Fachveranstaltungen öffnen werde. n
Info
Maler- und Lackierer-Innung Mittleres Ruhrgebiet
Ludger Röwer, stellv. Obermeister
r 0 23 66 /55401
n n n TREFFPUNKT/SERVICE
Die „10” für den Bürgermeister
Wirtschaftsempfang Recklinghausen: Gäste diskutieren über das Thema Sportsponsoring
n Beim Fußball tragen die Spieler bekanntlich Rükkennummern, und mit einigen von ihnen ist in der
Regel eine besondere Bedeutung verbunden. Die „1“
gebührt selbstverständlich dem Torhüter, die „9“ ist
meist für den Mittelstürmer reserviert. Die Nummer
mit dem meisten Glanz ist jedoch die „10“: Sie gebührt
dem Spielmacher, große Fußballer wie Pele oder
Maradona haben sie getragen. Ein Trikot mit eben
jener Nummer bekam jetzt Recklinghausens „Spielmacher“ überreicht: Beim Wirtschaftsempfang der Stadt
hatte Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender des
VfL Bochum, Bürgermeister Wolfgang Pantförder das
„Zehner-Trikot“ seines Vereins mitgebracht.
Während die Fassade des Rathauses als überdimensionale Leinwand für die Lichtprojektionen der Aktion „Recklinghausen leuchtet“ diente, hatten sich
drinnen Unternehmerinnen und Unternehmer sowie
Vertreter von Politik und Verwaltung getroffen, um
das abgelaufene Jahr Revue passieren zu lassen. Bürgermeister Pantförder zog eine insgesamt positive
Bilanz des vergangenen Jahres – und überließ das
Podium dann den geladenen Gästen.
Wie auch schon im vergangenen Jahr gab es einen
Schwerpunkt beim Wirtschaftsempfang: In diesem
Jahr drehte sich alles um das Thema Sportsponsoring. Dazu waren einige Hochkaräter ins Rathaus
gekommen: unter anderem Hans-Peter Villis, neuer
Aufsichtsratsvorsitzender beim Zweitligisten VfL
Bochum und bis vor kurzem noch EnBW-Vorstandsvorsitzender, André Weßels, Olympia-Bronzemedaillengewinner im Fechten, Mareike Schüllenbach,
Managerin der Handballerinnen des PSV Recklinghausen und Jochen Sandkühler, Marketing-Experte
beim Basketballverein Citybasket Recklinghausen.
Die Gäste deckten eine große Bandbreite des Themas
ab: Logisch, dass Hans-Peter Villis, der sowohl die
Seite der Sponsoren als auch die Seite der Vereine
kennt, einen anderen Bezug zum Sponsoring hat als
der Einzelsportler Weßels oder die Handballmanage-
Verstärkung für den VfL Bochum: Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Villis (2.v.r.) überreichte Bürgermeister
Wolfgang Pantförder ein Trikot des Zweitligisten. Mit im Bild: Fechter und Bronzemedaillengewinner André
Weßels und Stadtsprecherin Corinna Weiß.
Foto: Heselmann
rin eines Drittligisten. Dennoch: Es gibt auch
Gemeinsamkeiten, erfuhren die Zuhörer im Ratssaal.
„Der größte Fehler, den ein Verein machen kann, ist
der, unvorbereitet in ein Gespräch mit einem potenziellen Sponsor zu gehen“, so Villis. „Man muss seine
Hausaufgaben machen, die Philosophie des eigenen
Vereins vertreten und wissen, welches die Werte meines Clubs sind. Und natürlich muss auch die Leistung stimmen.“
Auf lokaler Ebene sei der Ansatz natürlich ein leicht
anderer, so Jochen Sandkühler. „Vor allem geht es
darum, Netzwerke zu knüpfen, die Vertreter der
Wirtschaft aus der Stadt zusammenzubringen“, sagte
der Vertreter von Citybasket. Die waren nicht mit
leeren Händen gekommen: Für Bürgermeister Wolfgang Pantförder hatte Sandkühler einen von allen
Spielern unterschriebenen Basketball dabei. Nach der
von Stadtsprecherin Corinna Weiß moderierten Talkrunde hatten die Gäste noch Gelegenheit, bei einem
Teller Suppe und einem Glas Bier ins Gespräch zu
kommen.
Bilder vom Wirtschaftsempfang stehen im Internet:
www.wirtschaftsfoerderung-recklinghausen.de
Matthias Heselmann n
Ökoprofit: Auch Unternehmen aus Recklinghausen machen mit
n Ökoprofit geht in die nächste Runde: Ende Novem-
ber ist nun auch unter Mitwirkung der Stadt Recklinghausen das vierte kreisweite Projekt an den Start
gegangen, bei dem es darum geht, Unternehmen durch
Umweltschutzmaßnahmen bei der Senkung von
Betriebskosten zu helfen (Wirtschaft im Blick berichtete).
So funktioniert das Projekt: In acht halbtägigen
Workshops über ein Jahr hinweg werden in den
Unternehmen unter der Leitung des Beratungsbüros
B.A.U.M Consult systematisch verschiedene Themenbereiche abgeklopft, die für die Betriebe interessant sind. Diese Beratung vor Ort bildet das Kernstück. Den teilnehmenden Betrieben wird im Unternehmen aufgezeigt, in welchen Bereichen Ansätze für
Verbesserungen
hinsichtlich
Rechtssicherheit,
Umweltentlastung und Kostensenkung bestehen.
Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Betriebes werden Ideen für konkrete Umweltmaßnahmen gesam-
melt und dann konkrete Maßnahmen mit Termin,
Verantwortlichkeit und Budget festgelegt und
geplant.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Allein die
1.181 Betriebe aus Nordrhein-Westfalen, die das Programm erfolgreich abgeschlossen haben, konnten
ihre Betriebskosten um insgesamt über 55 Mio. Euro
pro Jahr senken. Dabei haben die Betriebe rund 158
Mio. Euro investiert, d.h. die Maßnahmen rechnen
sich innerhalb von drei Jahren. Die meisten Maßnahmen erfordern keine oder nur geringe Investitionen –
für die teilnehmenden Unternehmen also eine lohnende Sache.
An der aktuellen Runde nehmen bislang mindestens
elf Betriebe teil: Aus Recklinghausen sind das unter
anderem die Firma Harold Scholz & Co. GmbH
Farbpigmente, die Firma Schloemer GmbH Technischer Großhandel sowie die Kommunalen Servicebetrieb der Stadt (KSR). n
Großer Bahnhof: Zum Start der letzten ÖkoprofitRunde hatten sich im Februar 2011 viele Landes- und
Kommunalpolitiker in Marl getroffen.
Wirtschaft im Blick 7
SCHWERPUNKT: INKLUSION – EINGLIEDERUNG ALS NEUE CHANCE n n n
Wege in den Arbeitsmarkt
Die Diakonie hilft Menschen mit Behinderungen bei der Jobsuche – und will Vorurteile bei Arbeitgebern entkräften
n Für die Erklärung von Fremdwörtern – und gerade
solchen, die man häufiger gebraucht - ist es manchmal
hilfreich, sich optischer Hilfsmittel zu bedienen. „Integration“ ist so ein häufig gebrauchtes Fremdwort,
etwas weniger gebräuchlich, aber in den vergangenen
Jahren verstärkt zu hören, ist das Wort „Inklusion“.
Die Online-Enzyklopädie Wikipedia bedient sich einer
wunderbar simplen, aber ungeheuer eingängigen Grafik, um die Wörter zu erklären und gleichzeitig voneinander abzugrenzen. Auf dem Schaubild „Integration“
sieht man einen Kreis, in dem lauter rote Punkte sind –
darin eingeschlossen einen weiteren Kreis, der von
blauen und gelben Punkten bevölkert wird. Allerdings
sind im inneren Kreis keine roten Punkte, und die blauen und gelben sind wiederum auf den inneren Kreis
beschränkt. Die Grafik zur „Inklusion“ zeigt dagegen
nur einen Kreis: In ihm sind rote, gelbe und blaue
Punkte gleichmäßig verteilt.
Genau so sollte Gesellschaft funktionieren: Niemand
sollte ausgeschlossen sein – um im Bild zu bleiben:
Außerhalb des Kreises darf es keine Punkte geben.
Aber Inklusion bedeutet eben mehr als bloße Integration: Es bedeutet, dem einzelnen Individuum
nicht bloß einen Platz in der Gesellschaft zuzuweisen,
sondern ihm die freie Wahl zu überlassen, wo er sich
in der Gesellschaft einbringen möchte.
Das klingt natürlich sehr theoretisch – in der Realität
geht es nicht um farbige Punkte in einem Kreis, sondern um Menschen. Und darum, wie man „das
gemeinsame Leben und Lernen von Menschen mit
und ohne Behinderungen als gesellschaftliche Normalform“ etabliert, wie es Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes
NRW, formuliert. Das ist ein Prozess, der schon in
der Schule anfängt – indem man sich beispielsweise
bemüht, behinderte und nicht-behinderte Kinder
gemeinsam zu unterrichten –, der sich aber später auf
dem Arbeitsmarkt fortsetzt.
An dieser Stelle setzt im Kreis Recklinghausen die
Diakonie mit ihrem Integrationsfachdienst (IFD) an,
eine Stelle, die im Auftrag des Integrationsamtes des
Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe
(LWL)
arbeitet. „Wir versuchen, für Menschen mit Behinderungen Wege in den ersten Arbeitsmarkt zu finden“,
umschreibt Heinz Waschhof, Leiter Berufliche Integration, seine Aufgabe und die seiner Dienststelle.
Die meisten Menschen im Kreis assoziieren die
Arbeit, die die Diakonie für Menschen mit Behinderungen leistet, mit dem Betrieb der Recklinghäuser
Werkstätten. An acht Standorten im Kreis arbeiten
mehr als 1.800 Frauen und Männer mit Behinderungen. Angeleitet und unterstützt werden Sie von 225
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „In den Werkstätten arbeiten Menschen mit geistigen, psychischen,
körperlichen und mehrfachen Behinderungen“,
erläutert Waschhof. „Angeleitet und unterstützt werden sie von Handwerksmeistern, Facharbeitern und
Technikern aus den entsprechenden Fachbereichen
(etwa Metallverarbeitung, Schreinerei oder Gartenbau). Die Frauen und Männer mit Behinderungen
arbeiten an Arbeitsplätzen, die ihren individuellen
Fähigkeiten und Bedürfnissen angepasst sind.“ In der
Regel arbeiten dort Menschen, nachdem sie die Förderschule und Berufsvorbereitung absolviert haben.
8 Wirtschaft im Blick
Gelungenes Beispiel für Inklusion: Ein Mitarbeiter packt bei LLS mit an, beobachtet von LLS-Projektmanager
Boris Wiedemeyer, Gesellschafter Hans Bielefeld und IFD-Mitarbeiter Stefan Hewner (v.l.). Foto: Heselmann
„Aber nicht nur“, führt Heinz Waschhof weiter aus.
„Die Werkstätten stehen auch Menschen offen, die
wegen einer psychischen Erkrankung oder wesentlichen Behinderung ein Angebot zur beruflichen Rehabilitation wahrnehmen möchten.“
Und es ist längst nicht so, dass die Menschen in den
Werkstätten bloße Beschäftigungstherapie verrichten.
Im Gegenteil: Die Produkte, die etwa an der Alte
Grenzstraße in Recklinghausen oder der Hasselbruchstraße in Herten gefertigt werden, stehen
denen, die in „normalen“ Betrieben produziert werden, in nichts nach. „Unsere Mitarbeiter stellen etwa
Viel mehr als nur
Beschäftigungstherapie
Spurstangen für die Autoindustrie her“, erläutert
Michael Wiese, Pressesprecher des Diakonischen
Werkes. „Das könnten sie nicht ohne die nötigen
Qualifizierungen und Zertifizierungen.“
Allerdings sind die Recklinghäuser Werkstätten nicht
die einzige Möglichkeit, die Menschen mit Behinderungen haben, welche am Arbeitsmarkt teilnehmen
wollen. So werden etwa im Rahmen der Maßnahme
„Unterstützte Beschäftigung“ über einen Zeitraum
von maximal zwei Jahren Menschen mit einem Handicap intensiv durch Ergotherapeuten angeleitet bzw.
auch sozial durch Sozialpädagoginnen unterstützt.
Hierbei handelt es sich oftmals um junge Menschen
bis ca. 25, die eher dem Arbeitsmarkt und nicht den
Werkstätten zuzurechnen sind. Doch die Arbeit der
Diakonie reicht noch weiter: Heinz Waschhof und
sein Team bemühen sich intensiv darum, Menschen
mit Behinderungen den Zugang zum ersten, zum
„normalen“ Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Gerade
diesen Schwerpunkt von Inklusion – nämlich Beteiligung am Arbeitsmarkt und nicht Zugehörigkeit zu
einer Sondereinrichtung – widmen wir uns mit den
Bereichen unserer Dienststelle“, so Waschhof. „Das
tun wir insbesondere mit der Vermittlung und
Gestaltung der Übergänge gleich zu Beginn der
Berufslaufbahn nach der Schule, mit einem Wechsel
aus der Werkstatt heraus oder nach psychischer
Erkrankung.“
An einem Beispiel macht Waschhof klar, wie diese
Unterstützung aussehen kann – in diesem Fall geht
es um vier Menschen mit Behinderungen, die inzwischen befristete Arbeitsverträge in der freien Wirtschaft gefunden haben. „Zwei Jahre lang haben wir
sie vor Ort, im Betrieb, intensiv begleitet“, erzählt
Waschhof. Ermöglicht wurde das durch eine Fördermaßnahme der Agentur für Arbeit Recklinghausen
in Höhe von 255.000 Euro, zu deren Durchführung
die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen durch
die Arbeitsagentur beauftragt wurde. „Neben der
Begleitung am Arbeitsplatz gab es weitere Unterstüt-
n n n SCHWERPUNKT: INKLUSION – EINGLIEDERUNG ALS NEUE CHANCE
zung“, so Waschhof weiter. „In Rollenspielen, Gruppen- und Einzelgesprächen wurde intensiv miteinander gearbeitet. Ziel war es, im Betrieb, auch in
Zusammenarbeit mit den Kollegen, die Arbeiten zu
erledigen, die gefordert werden.“ Dabei sei es auch
um Dinge gegangen, die über das rein Fachliche hinausgegangen wären. „Das können kleine, auf den
ersten Blick unwichtig scheinende Details sein“, so
Waschhof, „etwa die Frage, wo die Toilette ist, aber
auch zwischenmenschliche Fragen – zum Beispiel,
wie man mit Kritik von Mitarbeitern oder Vorgesetzen umgeht.“
Ein Beispiel für eine solche gelungene Vermittlung
kann man beim Recklinghäuser Unternehmen LLS
beobachten. Die Firma, die im Auftrag von Runners
Point deren Lager und Logistik übernimmt, arbeitet
seit März mit dem Integrationsfachdienst zusammen
– und zwar erfolgreich. Seitdem arbeiten einige Menschen mit Behinderungen für LLS und übernehmen
dort Aufgaben, die ihren Fähigkeiten entsprechen:
Etwa im Lager oder bei der Verpackung und Verkaufsvorbereitung von Sportschuhen. Hans Bielefeld, geschäftsführender Gesellschafter, hat die Entscheidung nicht bereut. „Wir sind sehr zufrieden mit
den Mitarbeitern”, bilanziert er heute. „Auch in
unserem Betrieb gab es zwar zunächst einige Vorbehalte, aber die Skeptiker konnten schnell davon überzeugt werden, dass sich der Einsatz dieser Menschen
für beide Seiten lohnt.” Bei der täglichen Arbeit stehen den behinderten Mitarbeitern Kollegen zur Seite
und leiten sie an, außerdem kümmern sich Mitarbei-
tende des Integrationsfachdienstes darum, dass eventuell auftretende Probleme sofort gelöst werden können.
Hans Bielefeld weiß, was er an seinen Mitarbeitern
hat – doch nach wie vor gibt es bei Arbeitgebern mitunter Vorbehalte gegen die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Die seien meist unbegründet, meint Heinz Waschhof. „Das sind sehr motivierte und zuverlässige Mitarbeiter“, ist der Leiter der
Beruflichen Integration überzeugt. Arbeitgeber seien
meist überrascht, wie gut die Zusammenarbeit funktioniere. Und nicht nur das: „Die Anstellung eines
Menschen mit einer Behinderung macht auch etwas
mit den Kollegen – es beeinflusst das Betriebsklima
zum Positiven“, so Heinz Waschhof. Außerdem ist
die Arbeit des Integrationsfachdienstes mit der Vermittlung längst nicht abgeschlossen. „Wir sind regelmäßig im Betrieb“, berichtet Heinz Waschhof.
„Wenn es akuten Bedarf gibt, sind wir auch zwischendurch ganz schnell da. Wir bleiben Ansprechpartner.“
Matthias Heselmann n
Info
Unternehmen, die sich zum Thema informieren
wollen, können das tun beim:
Integrationsfachdienst Recklinghausen
Kaiserwall 17 und 19, r 02361/ 9372630
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Andrea Heide arbeitet erfolgreich in einem mittelständischen Unternehmen.
Foto: Diakonie
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Ich arbeite gerne in Recklinghausen, weil...
… ich, obwohl ich kein gebürtiger Recklinghäuser
bin, die Stadt sehr mag. Recklinghausen hat einen
ganz besonderen Charme: Die Fachwerkhäuser und
die kleinen, verwinkelten Gassen der Altstadt etwa
gefallen mir nach den vielen Jahren in der Stadt
immer noch. Geboren wurde ich in den Niederlanden
– und eigentlich bin ich eher zufällig in Recklinghausen gelandet. Seit 1996 leite ich erfolgreich das
Unternehmen DTE, seit 2003 mit Sitz im Gewerbepark Ortloh. DTE beschäftigt sich mit Chiptuning:
Ziel ist dabei etwa die Leistungssteigerung von
Motoren oder die Senkung des Treibstoffverbrauchs,
sowohl für PKW als auch für LKW, Bootsmotoren
und Nutzfahrzeuge wie etwa Traktoren oder Baumaschinen. Am Firmenstandort Recklinghausen schätze
ich vor allem die gute Anbindung: Gerade vom
Gewerbepark Ortloh ist man sehr schnell auf der
Autobahn. Inzwischen kann ich mir auch nicht mehr
vorstellen, aus Recklinghausen wegzuziehen: Ich lebe
hier mit meiner Frau und meinen beiden Kindern,
und wenn man sich hier alles aufgebaut hat, dann
bleibt man auch hier.
Patrick van Dunen,
Geschäftsführer DTE
Hochschulgespräche
zum Thema
„Finanzplatz Emscher-Lippe“
n „Finanzplatz Emscher-Lippe – Globale Trends,
regionale und einzelwirtschaftliche Herausforderungen“: Unter diesem Motto finden am Mittwoch, 30.
Januar 2013, 18.30 Uhr, wieder die Recklinghäuser
Hochschulgespräche statt. Ort ist die Mensa der
Hochschule am Standort Recklinghausen am AugustSchmidt-Ring.
Als Referenten stehen bislang fest: Dr. Stefan Gärtner vom Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule, Prof. Dr. Thomas Heide und Prof.
Dr. Ralf-Michael Marquardt (beide vom Fachbereich
Wirtschaftsrecht der Hochschule) sowie Dr. Michael
Schulte, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vest.
Moderiert wird die Veranstaltung von Peter Brautmeier, Vorsitzender der Vestischen Freundegesellschaft der Westfälischen Hochschule.
Die Recklinghäuser Hochschulgespräche wurden
1999, vier Jahre nach der Gründung der Fachhochschulabteilung in Recklinghausen, ins Leben gerufen. n
Mehr Infos zu der Veranstaltung stehen im Internet:
www.hochschulgespraeche.w-hs.de
Hier erreichen Sie Ihre Netzwerkpartner:
Arbeitgeberservice - Agentur für Arbeit
Teamleitung: Pia Schepers
Ansprechpartnerin:
Jutta Kottenstedte, r 02361/40-1164
[email protected]
[email protected]
Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen
Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie,
Westfälischer Arbeitgeberverband für die chemische
Industrie, Arbeitgeberverband Ruhr-Lippe e. V.,
Vereinigung der Papier, Pappe und Kunststoff
verarbeitenden Industrie Westfalens e. V.
Königsallee 67, 44789 Bochum,
r 0234/58877-0, www.agv-bochum.de
BVMW-Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V
Geschäftsführer der Region Metropole Ruhr
r 02361 487513 - Fax 02361/487514 Mobil: 0173/5338493
E-Mail: [email protected]
www.metropoleruhr.bvmw.de
GUT – Unternehmer- und Gründertreff Herten
z. H. Wirtschaftsförderungsagentur Stadt Herten
Kurt-Schumacher-Straße 2, 45699 Herten
r 0 23 66 / 30 36 16, Fax 0 23 66 / 30 33 13
www.GutHerten.de, E-Mail: [email protected]
Jungunternehmer-Stammtisch JUST
Christian Koloßa,
[email protected]
Tim Flake, r 02361/108516,
[email protected]
www.just-re.de
10 Wirtschaft im Blick
Nutzungsmanagement Herten Süd
Dr. Siegbert Panteleit, r 02 09 / 3 33 04
Mobil 01 72 / 2 80 82 83, [email protected]
Projektbüro Süd/Grullbad
Am Neumarkt 21, 45663 Recklinghausen
Andrea Staubermann, r 0 23 61 / 50 - 25 68
[email protected]
Marion Slota, r 0 23 61 / 50 - 25 69
[email protected]
Startercenter NRW Emscher Lippe
- IHK Nord Westfalen, Klemens Hütter,
r 0209/388-103, [email protected]
- Kreis Recklinghausen, Petra Bauer / Eva Wobbe,
Kurt-Schumacher-Allee 1, 45657 Recklinghausen
r 0 23 61 / 53-4330
[email protected]
- Handwerkskammer Münster (GE-Buer)
Dagmar Voigt-Sanktjohanser, 0209/380-77 10
[email protected]
Jobcenter Kreis Recklinghausen - Team Arbeit Vest
Bezirksstelle Recklinghausen:
Antoinette Weller, r 02361/ 9384-1133
[email protected]
Vestische Freundegesellschaft der
Westfälischen Hochschule RE e.V.
Peter Brautmeier, Geschäftsführer,
r 0 23 66/ 30 32 62, [email protected]
Vestischer Unternehmerkreis e. V. Geschäftsstelle
Christine Gudd, Maringer Straße 26
45663 Recklinghausen,
r 02361 / 5820082, Fax 02361/5820082,
[email protected] www.VestUK.de
Wirtschaftsförderung Stadt Recklinghausen
FB Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing,
Liegenschaften
Rathausplatz 3, 45657 Recklinghausen
r 0 23 61 / 50 5050 · Fax 02361/50914 01
www.wirtschaftsfoerderung-recklinghausen.de
[email protected]
Wirtschaftsförderungsagentur Stadt Herten
ZukunftsZentrum, Bauteil C, 2. Obergeschoss,
Konrad-Adenauer-Straße 9-13, 45699 Herten
r 0 23 66 / 30 34 00 · Fax 0 23 66 / 30 33 13
www.wirtschaftsfoerderung-herten.de
[email protected]
Bezirksstelle Herten:
Regina Haastert, r 02366 / 1810-201
[email protected]
Wirtschaftsjunioren der IHK, Vestische Gruppe
c/o Anika Klaftke,
[email protected]
r 0175/5905988
www.wj-nordwestfalen.de
Jobcenter in Recklinghausen
Sandra Arnold, Teamleiterin Markt und Integration,
Görresstraße 15, 45657 Recklinghausen,
r 0 23 61 / 93 84 - 23 47, Fax 0 23 61 / 93 84 - 29 21,
[email protected]
Wirtschaftsvereinigung Vest Recklinghausen e. V.
Michael Böhm, r 07 00 / 98 73 25 54
[email protected]
www.wv-recklinghausen.de
n n n VOR ORT/SERVICE
Von Praktikern für Praktiker
GBA sorgt für bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung
n Wer glaubt, das Wort „Fachkräftemangel“ geistere
erst seit wenigen Jahren durch die Unternehmens- und
Medienlandschaft, der liegt falsch: Schon 1989, zu
Zeiten der „alten“ Bundesrepublik, gab es die Sorge,
dass in einigen Berufen die Fachkräfte ausbleiben
könnten. Vor allem in der Bauwirtschaft: „Sei schlau,
geh zum Bau“ war das Motto einer Kampagne, mit der
man junge Menschen für einen Beruf in der Branche
begeistern wollte. In Recklinghausen gingen findige
Unternehmer damals einen Schritt weiter: Aus einem
mittelständischen Bauunternehmen heraus entstand die
GBA, die Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung.
Die Idee: Spätaussiedler, die damals (noch vor dem
Mauerfall) in die Bundesrepublik kamen, sollten für
den Baubereich geschult werden. Die Geschichte half
mit: Nach der friedlichen Revolution in der DDR
und der daraus resultierenden Wiedervereinigung
expandierte die GBA Richtung Osten: Damals gab es
vor allem in den neuen Bundesländern einen hohen
Bedarf an Fachkräften. „Seit etwa 2005 geht der
Blick jedoch wieder mehr nach Westen“, erläutert
Henry Wollner, GBA-Regionalleiter in Recklinghausen.
Hier in Recklinghausen befindet sich auch der
Hauptsitz – insgesamt ist die GBA mit zwölf Standorten in fünf Bundesländern vertreten, 150 Mitarbeiter zählt das Unternehmen derzeit. Die Stärke der
GBA liegt nach den Worten von Henry Wollner vor
allem in der Orientierung am tatsächlichen Bedarf.
„Wir arbeiten eng mit den Unternehmen, den Jobcentern und der Agentur für Arbeit zusammen“,
berichtet Wollner. Wenn beispielsweise eine Baufirma
anmeldet, dass sie Mitarbeiter mit einer bestimmten
Qualifizierung benötige, kann die GBA in Absprache
mit der Arbeitsagentur beziehungsweise dem Jobcenter zielgerichtet auf diese Qualifizierung hin weiterbilden – „auf diese Weise erreichen wir eine durchschnittliche Vermittlungsquote von bis zu 90 Prozent“, so Wollner, „in manchen Bereichen, etwa bei
den Schweißern, können wir bis zu 100 Prozent der
bei uns geschulten Personen in Arbeit bringen.“
Henry Wollner (rechts) und Ausbilder Lars Kocks mit einem Kursteilnehmer.
Sowieso sei Flexibilität der zentrale Begriff. Unternehmen können sich melden und ihren Bedarf
anmelden – die GBA schult aber auch Mitarbeiter
von Unternehmen, wenn beispielsweise eine neue
Maschine angeschafft wird. „In manchen Fällen findet diese Schulung auch vor Ort direkt in den Unternehmen statt“, so Henry Wollner. „Getreu unserer
Firmenphilosophie ,von Praktikern für Praktiker‘
setzen wir auch heute unseren Schwerpunkt auf die
Vermittlung von verwertbaren Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, welche den sich stetig wandelnden Anforderungen der Berufswelt und der Wirtschaft gewachsen sind“, so Wollner weiter.
Die Bandbreite der angebotenen Schulungen und
Weiterbildungen ist groß: In den verschiedenen Niederlassungen der GBA werden unter anderem
Schweißer ausgebildet (und erhalten da etwa den
europaweit gültigen Schweißerpass), andere Teilnehmer lassen sich zum geprüften Baumaschinenführer
IHK (Erd-und Tiefbau) ausbilden. Ein weiteres großes Thema ist die energetische Bausanierung: Auch
Foto: Heselmann
auf diesem Bereich bietet die GBA zahlreiche modulare Schulungen an. In Kürze soll das Angebot um
eine modulare Weiterbildung im Gleisbau erweitert
werden. „Die Deutsche Bahn saniert und baut zahlreiche Bahnstrecken und benötigt ständig Fachpersonal“, sagt Henry Wollner. Ausgebildet wird sowohl
im Bereich Gleisbau als auch bei den gleisbaubezogenen Baumaschinen – so wird die GBA unter anderem
die Zwei-Wege-Bagger-Ausbildung anbieten. Im
Rahmen der Gleisbauausbildung soll demnächst
auch das Thermitschweißen zum Schweißen der
Schienenstränge angeboten werden.
Matthias Heselmann n
Info
GBA Recklinghausen (Hauptsitz)
Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung mbH
Hubertusstraße 55, 45657 Recklinghausen
r 02361/30658 - 0, [email protected]
Neuer Ausbildungsführer erschienen
n „Da geht was“ – unter diesem Motto ist auch in die-
sem Jahr wieder ein Ausbildungsführer erschienen.
Mit diesem interkommunalen Projekt, welches unter
der Federführung Recklinghausens gemeinsam von
den Städten Bochum, Castrop-Rauxel und Herten
für die Region entwickelt und realisiert worden ist,
möchten die beteiligten Kommunen dazu beitragen,
dass Betriebe einen passenden Auszubildenden finden und jungen Menschen in der Region eine Perspektive aufgezeigt wird.
Die vier Städte möchten die Jugendlichen in ihrer
Berufswahl unterstützen, da die beteiligten Akteure
wissen, dass die Abwägung zwischen Interessen,
Können und Perspektiven nicht leicht fällt. In der
Broschüre werden Unternehmen aus den jeweiligen
Städten mit ihren Ausbildungsberufen vorgestellt.
Ferner erfahren Jugendliche, die sich für die Ausbildungsberufe interessieren, welche Voraussetzungen
und Qualifikationen für die Bewerbung zu erbringen
sind. Alle Informationen aus dem Ausbildungsführer
sind auch auf einer Internetseite einzusehen. Darüber hinaus erhält der User auch die gesamten Informationen der Ausbildungsführer aus den teilnehmenden Städten.
Die Ausbildungsführer selbst werden in den Schulen
verteilt und liegen etwa in den Rathäusern aus. Das
Gemeinschaftsprojekt „Ausbildungsführer“ der
Städte Bochum, Castrop-Rauxel, Herten und Recklinghausen wird mit Mitteln des NRW-Wirtschaftsministeriums gefördert. n
www.lehrstellen-finden.de
Wirtschaft im Blick 11
IMMOBILIEN n n n
Angebote
Gewerbeflächen/-immobilien
n RECKLINGHAUSEN:
Melanie Murek, r 02361 / 50-1406
[email protected]
Ursula Metz, r 02361 / 50-1415
[email protected]
Jörg Smolka, r 02361 / 50-1403
[email protected]
Recklinghausen:
1. Immobilienangebot für diverse Nutzungen
Im Bereich „Zum Wetterschacht“ steht kurzfristig
eine 2½-geschossige Immobilie für Büronutzung und
kleinere Lagerhaltung mit einer Gesamtfläche von
über 500 m² zur Verfügung. Die dazu gehörigen
Grundstücke mit einer Größe von insgesamt über
4.000 m² bieten gute Erweiterungsmöglichkeiten.
Die genauen Objektdaten stellen sich wie folgt dar:
• Gewerbebereich im EG mit Lager/ Ausstellung,
Personal- und Sanitärbereich mit ca. 225 m²,
• OG mit Büroeinheit
• ausgebauter Spitzboden
• OG und DG gesamt ca. 187 m²
• 6 Garagen
• Grundstück komplett eingezäunt
• Platzfläche größtenteils gepflastert, zwei LkwZufahrten
2. Büro-/Praxis-Etagen am Kurfürstenwall
Im 2. und 3. OG stehen zwei Büroflächen mit jeweils
ca. 120 m² zur Verfügung. Die bisherige Nutzung
bezog sich auf Praxen von Ärzten. Diese kann
jedoch auch anderweitig gestaltet werden. Ein Personenaufzug ist vorhanden, wobei jedoch kein vollkommen barrierefreier Zugang besteht.
3. Ladenlokal in der Altstadt von Recklinghausen
Im Innenstadtbereich an der Breite Straße in 1ALage ist aktuell ein kleines Ladenlokal verfügbar.
Die Nutzfläche wurde mit 37 m² angegeben. Dazu
gehört ein WC und ein Abstellraum.
Herten:
n HERTEN: Kontakt Monika Fischer
r 02366 / 303400 · Fax 02366 / 303313
[email protected]
1. Herten-Disteln, Büroräume
In einem Wohn- und Geschäftshaus befinden sich im
Souterrain 130 m² Büroflächen. Aufgeteilt in ein
Großraumbüro mit 44 m² und angrenzenden 37,5 m²
Flächen, ein Büro mit 14,8 m², Küche mit 10,25 m²,
Abstellraum mit 10,25 m², Besprechung mit 9,2 m²,
WC/Dusche mit 4,5 m² Flächen. Parkplätze vor
dem Gebäude und auf dem Hof.
Das Mietobjekt steht nach Vereinbarung zur Verfügung.
2. Herten-Langenbochum, Bürogebäude
Zweigeschossiges Bürogebäude mit 620 m² Flächen,
aufgeteilt in 320 m² Büroflächen pro Etage. Variable
Bürolösungen durch Leichtbautrennwände möglich. Zusätzlich 44,8 m² Kellerräume zur Lagerung.
Parken auf dem Grundstück.
Das Mietobjekt steht nach Vereinbarung zur Verfügung.
4. Herten-Scherlebeck, Ladenlokal
Ladenlokal mit doppelter Glaseingangstür und 348
m² Verkaufsfläche, mit angrenzenden 129 m² Sozial- und Nebenflächen. Nach Bedarf kann das
Inventar mit übernommen werden. Weitere 79 m²
Flächen befinden sich im Keller.
Das Mietobjekt steht nach Vereinbarung zur Verfügung.
5. Herten-Innenstadt, Büroflächen
In einem Wohn- und Geschäftshaus befinden sich
85 m² Büroflächen im Erdgeschoss. Umfangreiche
Renovierung im Jahr 2009. Großer Empfangsraum,
2 Büros, Wartebereich, Teeküche u. Archiv, kleines
Lager, 2 getrennte WC, Gäste-WC.
Das Mietobjekt steht nach Vereinbarung zur Verfügung.
6. Herten-Innenstadt, Ladenlokal
Zwei direkt nebeneinander liegende Ladenlokale in
einem Wohn- und Geschäftshaus. Kleines Ladenlokal mit 65 m² Fläche, inkl. einer separaten Küche
und ein 95 m² Ladenlokal die miteinander verbunden werden können.
Das Mietobjekt steht nach Vereinbarung zur Verfügung.
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12 Wirtschaft im Blick
n n n VOR ORT
Es tut sich was im Gewerbepark Ortloh
Unternehmen DTE und Sto bauen neue Gewerbeimmobilien
n Im Osten was neues: Im Recklinghäuser Gewerbepark Ortloh wird fleißig gebaut. Gleich zwei Unternehmen errichten dort zurzeit neue Gewerbeimmobilien:
Der Chiptuner DTE und die Sto AG, ein international
führender Hersteller von Farben, Putzen, Lacken und
Beschichtungssystemen sowie Wärmedämm-Verbundsystemen.
DTE gibt es schon seit einigen Jahren: 1996 gründete
Geschäftsführer Patrick van Drunen in Recklinghausen das Unternehmen, das schon bald wuchs. 2003
erfolgte die Verlegung der Firmenzentrale und die
Zusammenlegung der Abteilungen Entwicklung und
Produktion in den Gewerbepark Ortloh. DTE bietet
Chiptuning an – sowohl für PKW als auch für LKW,
Bootsmotoren und Nutzfahrzeuge wie etwa Traktoren oder Baumaschinen. Ziel ist dabei die Leistungssteigerung von Motoren oder die Senkung des Treibstoffverbrauchs. Offenbar ein erfolgversprechendes
Geschäftsmodell: Mittlerweile ist DTE europaweit
vertreten, mit Stützpunkten in Italien, den Niederlanden, England, Schweiz, Belgien, Türkei und Norwegen. Doch in Recklinghausen wird der Platz allmählich zu eng, deshalb wird neu gebaut: Direkt neben
dem DTE-Sitz an der Maria-von-Linden-Straße entsteht ein 850 Quadratmeter großer Neubau, der Platz
für vier neue Werkstätten bietet. Unter anderem wird
der Neubau über einen neuen Leistungsprüfstand
verfügen, außerdem gibt es mehr Lagerfläche – „wir
platzen jetzt schon aus allen Nähten“, so DTE-Chef
van Drunen. Die 26 Mitarbeiter müssten in mehreren
Schichten arbeiten, weil der alte Standort nicht über
genügend Raum verfüge. Anfang des kommenden
Jahres, so ist es geplant, wird das Unternehmen
umziehen. Dass von der Planung bis zum Bau bis
jetzt alles recht reibungslos funktioniert habe, liege
auch an der Recklinghäuser Wirtschaftsförderung, so
Mehr Platz: Neben dem alten Firmensitz baut das Unternehmen DTE eine neue Halle, die unter anderem vier
Werkstätten beherbergt.
Foto: Heselmann
Patrick van Drunen. „Wenn es ein Problem gab,
konnten wir uns immer dort melden und uns sicher
sein, dass uns unbürokratisch geholfen wurde“, so
van Drunen.
Der andere Neubau im Gewerbepark Ortloh hat
weniger etwas mit Autos als mit Farben zu tun: Die
Firma Sto baut direkt am Eingang der Maria-vonLinden-Straße eine neue Niederlassung – beziehungsweise lässt bauen, denn die Planung und Durchführung des Baus übernimmt die ostwestfälische Accent
Gmbh, die für Sto schon einige Projekte verwirklicht
hat. Auf etwa 1000 Quadratmetern entsteht dort ein
Standort mit Lagerhalle sowie Verkaufsräumen mit
Büro und Seminarräumen. Allerdings nicht für den
Einzelhandel: Sto verkauft seine Produkte nur an
Handwerker und Gewerbetreibende. Inzwischen hat
das Unternehmen mehr als 1.000 verschiedene Pro-
dukte und Systeme zur Fassadendämmung, Akustikoptimierung und Betoninstandsetzung sowie zur
Beschichtung von Neu- und Altbauten im Sortiment.
Die Sto AG beschäftigte 2011 weltweit rund 4.700
Mitarbeiter in 39 Tochtergesellschaften und wird
heute in dritter Generation von der Gründerfamilie
Stotmeister geführt.
Matthias Heselmann n
Info
DTE, Maria-von-Linden-Straße 27,
45665 Recklinghausen, r 0 23 61 / 48 39 06
www.chiptuning.com
Sto AG, Ehrenbachstraße 1, 79780 Stühlingen
r 0 77 44 / 57 10 10
www.sto.de
BlueSens: Die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte
n „Das ist die Weiterentwicklung einer besonderen
Erfolgsgeschichte.“ Bürgermeister Dr. Uli Paetzel
fand lobende Worte für die Geschäftsführer und Mitarbeiter der Firma BlueSens. „So etwas erträumt man
sich als städtische Wirtschaftsförderung“. In der Tat:
Bis jetzt ist die Firmengeschichte des Unternehmens
BlueSens genau so gelaufen, wie man es sich vorgestellt hatte. Jetzt bezog BlueSens das neue Firmengebäude in Herten-Disteln, anlässlich der Einweihung
fand eine kleine Feier statt.
Die Firma, die sich auf die Herstellung von Sensoren
für die Gasanalyse von Bioprozessen spezialisiert, ist
flügge geworden und hat das Nest verlassen. Das
Nest: Das war in diesem Fall das Hertener Zukunftszentrum. Dort hatte das 2001 von Dr. Holger Müller
und Dr. Udo Schmale gegründete Unternehmen Zeit
und Raum, in aller Ruhe zu wachsen. Aus dem StartUp-Unternehmen wurde im Laufe der Zeit ein gut
funktionierender Betrieb, der mittlerweile 17 Mitarbeiter in ganz Deutschland hat. Da war es an der
Zeit, aus dem „gut behüteten“ Umfeld des Zukunftszentrums herauszutreten und vollständig auf eigenen
Beinen zu stehen. Mit tatkräftiger Hilfe der Wirt-
schaftsförderung fanden Müller und Schmale einen
geeigneten Standort am Snirgelskamp – ein Umzug
in eine andere Stadt stand nicht zur Debatte. „Für
uns ist Herten eine Wohlfühlstadt“, so Müller. „Wir
haben ein privates Umfeld aufgebaut, viele Mitarbeiter sind aus der Nähe.“ Das Gewerbeobjekt in
Disteln sei attraktiv und für einen akzeptablen Preis
zu erwerben gewesen – und es bietet die Möglichkeit
zur Expansion. „In den kommenden Jahren können
wir weitere Gebäude auf dem Gelände errichten“, so
Müller. „Die Planungen dafür haben bereits begonnen.“
Insgesamt steht dem Unternehmen am neuen Standort jetzt eine Fläche von 3000 Quadratmetern zur
Verfügung, 200 Quadratmeter entfallen auf die Produktion, 600 Quadratmeter beträgt die Gesamtfläche
des Gebäudes.
Nicht nur die Räume von BlueSens sollen weiter
wachsen, auch die Mitarbeiterzahl soll steigen: So
sucht die Firma noch einen Entwicklungsingenieur
(Elektrotechnik, Mechatronik). Außerdem sind Studenten für Abschlussarbeiten oder Praktika stets
willkommen.
-mh n
Dr. Holger Müller (r.) und Dr. Udo Schmale (l.) mit
Bürgermeister Dr. Uli Paetzel.
Foto: Heselmann
Info
BlueSens
Snirgelskamp 25, Herten, r 02366/4995500
www.bluesens.com
Wirtschaft im Blick 13
VOR ORT/SERVICE n n n
„Die Berateringenieure“
Lars Jannack und Christian von Heesen optimieren technische Betriebsabläufe
n Wenn in einem Unternehmen die Zahlen nicht stim-
men, dann sind Unternehmer schnell mit einem Unternehmensberater zur Hand – der dann in die Bücher
schaut, Zahlen vergleicht und Vorschläge macht. Lars
Jannack und Christian von Heesen dagegen verfolgen
einen anderen Ansatz: „Die Berater-Ingenieure“ nennen sie ihre Firma, und ihr Blick richtet sich auf das
ganze Unternehmen: „Sie können Unternehmensberater engagieren, die Ihnen abstrakte Analysen, Zahlen
und Handlungsempfehlungen liefern –, oder solche, die
in Ihrem Unternehmen die Ärmel hochkrempeln und so
agieren, als sei es ihr eigenes“, erläutert Lars Jannack.
„Und die ihr Wissen und ihre Erfahrung in der Zusammenarbeit an Sie und Ihre Mitarbeiter weitergeben,
damit Sie nachhaltig davon profitieren.“
Seit einem Jahr sind Jannack und von Heesen in Herten ansässig, und zwar an prominenter Stelle: Die
Büroräume ihres Betriebes befinden sich im alten
Westerholter Rathaus. Jetzt statteten Stadtbaurat
Volker Lindner und Wirtschaftsförderer Michael
Blume als Vertreter der Stadt Herten den „BeraterIngenieuren“ einen Besuch ab.
„Wir haben Spaß daran, dafür zu sorgen, dass die
Dinge vernünftig laufen“, erläutert Lars Jannack die
Unternehmensphilosophie. Wie so eine Beratung
ablaufen könnte, erläutert er an einem Beispiel. „Stellen Sie sich etwa ein Unternehmen vor, dass einen
Artikel in relativ kleiner Stückzahl produziert“, so
Jannack. „Nun wird ein Großabnehmer, etwa ein
Baumarkt auf diese Firma aufmerksam und bestellt
eine große Menge des Artikels.“ Was sich zunächst
positiv anhört, entwickelt sich in dem Beispiel allerdings nicht gut: „Wegen des plötzlichen Mehrbedarfs
kann es jetzt wegen nicht optimaler Produktionsabläufe zu der paradoxen Situation kommen, dass
weniger produziert wird als vorher“, so Jannack –
gerade zu diesem Zeitpunkt sei das natürlich äußerst
Gut beraten: Dr. Richard Addicks, Christian von Heesen, Lars Jannack, Hertens Stadtbaurat Volker Lindner
und Wirtschaftsförderer Michael Blume (von links).
Foto: Heselmann
schlecht für das Unternehmen. „In so einer Lage
kommen wir dann ins Spiel“, erläutert der Ingenieur.
Zum einen sei der unvoreingenommene Blick von
außen ein Vorteil – zum anderen verfügen Jannack
und von Heesen auch über jede Menge Erfahrung.
Lars Jannack etwa startete seine Laufbahn als Führungsnachwuchs-Trainee in der Novoferm GmbH,
einer Tochter der Friedr. Krupp AG Hoesch-Krupp.
Zunächst sammelte er Erfahrung in der technischen
Planung von ausländischen Werken sowie im Bauprojektmanagement. Als Betriebsleiter erweiterte und
modernisierte er Fertigungskapazitäten, führte ITSysteme ein und übernahm erstmals größere Personalverantwortung. Seine berufliche Laufbahn führte
ihn auch ins Ausland – so arbeitete er unter anderem
in Russland, China und im Iran.
Christian von Heesen blickt auf 15 Jahre Berufserfahrung zurück – er arbeitete unter anderem bei der
Novoferm GmbH, wo er sich vom Instandhaltungsleiter über den Fertigungsleiter bis hin zum Betriebsleiter Sektionaltorfertigung entwickelte. Zuletzt
betreute er Kunden im In- und Ausland und hatte die
Führungsverantwortung für 170 Mitarbeiter.
Matthias Heselmann n
Info
Jannack + von Heesen, Berateringenieure
Bahnhofstraße 6, 45701 Herten
r 0209 / 88 33 - 96 53
www.berateringenieure.de
Die Brücke zwischen Theorie und Praxis: Studentische Unternehmensberatung „move“
n Ein simples Konzept. Motivierte Studenten sammeln
praktische Erfahrung während ihrer Studienzeit und
Unternehmen werden aus einer frischen Perspektive
und mit hoher Professionalität beraten. Seit ihrer
Gründung 1995 an der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster setzt die studentische Unternehmensberatung move e.V. dieses Konzept gelungen um.
Mit über 100 erfolgreich abgeschlossenen Projekten
und Schwerpunkten in den Bereichen Marketing,
Strategie, Prozesse und Technologie hat sich move
einen Namen im Münsterland und weit darüber hinaus gemacht. Das vielfältige Wissen und die forschungsnahen Erkenntnisse aus dem Studium der
mittlerweile über 80 studentischen Berater aus den
verschiedensten Studienrichtungen legen dabei den
Grundstein für eine kompetente und kundenorientierte Beratung.
Um vollständiges Mitglied bei move zu werden und
die notwendigen Qualifikationen für ein Beratungsprojekt zu bekommen, müssen interessierte Studenten ein strenges Bewerbungsverfahren, eine sechsmonatige Ausbildungsphase mit mehreren Schulungen
14 Wirtschaft im Blick
und einem internen Projekt sowie einer dazugehörigen Abschlusspräsentation durchlaufen. „Durch die
anspruchsvolle Probezeit und unser andauerndes
Weiterbildungsprogramm stellen wir sicher, dass
unseren Kunden nur die besten und qualifiziertesten
studentischen Berater in den Projekten zur Seite stehen.“, erläutert Alexander Hummels, Mitglied des
Vereinsvorstands. Wer dennoch bei „studentischen“
eine Augenbraue hochzieht - ein weiteres Qualitätssiegel bildet die jährliche Prüfung durch den Bundesverband Deutscher Studentischer Unternehmensberatungen.
Der Weg zur Zusammenarbeit mit move ist einfach.
Nach dem ersten Kontakt per Telefon oder Mail, in
dem besprochen wird, welche Hilfe das Unternehmen
benötigt, wird das Projekt vereinsintern ausgeschrieben. Daraufhin folgt die sorgfältige Auswahl der Studenten nach Fähigkeit, Wissen und notwendiger
Erfahrung. Nach einer unverbindlichen Angebotspräsentation des ausgewählten Teams vor der Unternehmensleitung folgen Arbeitsphasen und Zwischenpräsentationen bis zum erfolgreichen Abschluss. n
Schwungvoll: David Middelbeck, Sophia Althusen
und Alexander Hummelt (von links) vom move-Vorstand.
Info
move - Studentische Unternehmensberatung e.V.
r 0163/8979193
www.move-ev.de
n n n VOR ORT
Das „Goldene Modul“ geht nach „Down under“
Australischer Manager gewinnt den diesjährigen Hosch-Managerpreis
n Würde man in der Recklinghäuser City eine Stra-
ßenumfrage durchführen und die Passanten nach der
Firma Hosch befragen, gäbe es wahrscheinlich viele
ratlose Gesichter. Dennoch: Das Unternehmen Hosch
ist eines der Recklinghäuser Unternehmen mit Weltrang – und das wurde bei der Verleihung des „Goldenen Moduls“ im September deutlich sichtbar. „All die
vielen Flaggen“, staunte Bürgermeister Wolfgang
Pantförder, als er den Raum betrat, in dem der Preis
verliehen wurde – jeder der Anwesenden hatte vor seinem Sitzplatz die Fahne seines Heimatlandes stehen,
und da war von Indien über die USA bis hin zu Australien nahezu jeder Kontinent vertreten.
Mit dem „Goldenen Modul“ wird jährlich der erfolgreichste Manager der Hosch-„Familie“ geehrt: In
diesem Jahr ging die Auszeichnung an James Stamelos, Leiter von Hosch International in Australien.
Stamelos erhielt die Auszeichnung im Rahmen des
27. International Management Meeting, bei dem
vom 25. bis zum 27. September die Manager der 13
Hosch-Töchter über die aktuellen Entwicklungen des
weltweit führenden Herstellers von Abstreifern zur
optimalen Gurtbandreinigung diskutierten.
Die Gründe für den Award, der zum zweiten Mal
nach 2010 nach „Down Under“ ging: In den ersten
acht Monaten dieses Jahres erreichte der Standort im
westaustralischen Perth ein Umsatzplus von über 30
Prozent. Zudem stockte Stamelos seine Mitarbeiterzahl von 26 auf 34 auf. Darüber hinaus gewann Stamelos einen der weltweit größten und beeindruckendsten Bergbaustandorte, PT Freeport, in Indonesien
als neuen Kunden. „Exzellente Produkte und Service
sind der Garant für die Zufriedenheit unserer Kunden“, so der 41-jährige Australier mit griechischen
Wurzeln, der 2002 in Griechenland bei Hosch einstieg und im Jahr 2005 nach Australien wechselte.
Hosch-Geschäftsführer Eckhard Hell zeigte sich voll
des Lobes: „James Stamelos hat gezeigt, dass stetiges
Wachstum nur möglich ist, wenn man die HOSCHPhilosophie konsequent lebt. Er und sein Team sind
Ausgezeichnet: Hella Pankoke, Assistentin der Geschäftsführung, Erster Beigeordneter und Kämmerer Christoph Tesche, Bürgermeister Wolfgang Pantförder, Preisträger James Stamelos, Cornelia Kil-Frech und HoschGeschäftsführer Eckhard Hell (von links).
Foto: Heselmann
zweifelsfrei auf dem richtigen Weg. Wir sind sehr
stolz auf ihren Erfolg.“ Recklinghausens Bürgermeister Wolfgang Pantförder sowie Kämmerer und
Erster Beigeordneter Christoph Tesche überreichten
dem am weitesten gereisten Hosch-Vertreter die
Ehrung im Rahmen einer Feierstunde. Pantförder
freute sich aber nicht nur mit dem Preisträger, sondern mit der gesamten Hosch-„Familie“: „Ihr Unternehmen trägt den Namen unser Stadt dank seiner
internationalen Ausstrahlung in die ganze Welt hinaus. Sie haben es geschafft, sich nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit gut aufzustellen.“
Die Verleihung des Moduls schloss sich an einen
Motivationsworkshop der Unternehmensberatung
Contract KG aus Köln an. Einen Vormittag lang
lernten die Hosch-Führungskräfte, wie sie ihre Mitarbeiter erfolgreich und langfristig motivieren. Am
Nachmittag folgte ein Ausflug zu dem Bergbau-Ausrüster Caterpillar in Lünen und ins Schiffshebewerk
in Henrichenburg, nahe der Recklinghäuser Firmenzentrale.
Matthias Heselmann n
Info
Hosch AG
Am Stadion 36 45659 Recklinghausen
r 0 23 61 / 5898-0
www.hosch.de
Tiemeyer baut an
n Eine gute Nachricht konnte Firmenchef Heinz-Die-
ter Tiemeyer dem Gast verkünden: Die TiemeyerGruppe vergrößert ihren Recklinghäuser Standort. In
Zahlen bedeutet das: 15 neue Mitarbeiter werden eingestellt. Bürgermeister Wolfgang Pantförder nahm das
erfreut zur Kenntnis.
Recklinghausens Stadtoberhaupt hatte dem Autohaus gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Verwaltung einen Besuch abgestattet. „Recklinghausen
soll unser stärkster Standort werden“, erklärte Firmenchef Heinz-Dieter Tiemeyer. Mittlerweile sind
die Kapazitäten an der Rheinstraße aber nicht mehr
ausreichend. In einer Halle an der Mainstraße wird
Tiemeyer eine weitere Lackiererei einrichten. n
Info
Tiemeyer Automobile GmbH
Rheinstraße 7-9, 45663 RE, r 02361/4042-0
www.tiemeyer.de
Politik und Wirtschaft im Gespräch (v.l.): Udo Schmidt (Wirtschaftsausschuss), Bürgermeister Wolfgang Pantförder, Kämmerer Christoph Tesche, Hans Albert Jung (Verkaufsleiter Großkunden), Marc Weber (Betriebsleiter Recklinghausen), Inhaber Heinz-Dieter Tiemeyer sowie Axel Tschersich und Jörg Smolka von der Wirtschaftsförderung.
Foto: Recklinghäuser Zeitung
Wirtschaft im Blick 15
VOR ORT/TERMINE n n n
Termine im Überblick
26. 11. - 23. 12. 2012
Weihnachtsmarkt • Altstadt, RE
30. 11. 2012
Adventssingen • Altstadt und Rathausplatz, RE
30. 11. 2012
Karin Zimny & Herbie Klinger Band
im Glashaus Herten
1. 12. 2012
Langenbochumer Adventmarkt, Herten
2. 12. 2012
Verkaufsoffener Sonntag in Recklinghausen:
Altstadt, Hochlarmark, Süd, Grullbad,
König-Ludwig, Hillerheide
2. 12. 2012
ARTvent – Geschenke für Individualisten
Schloss Herten
2. 12. 2012
Westerholter Weihnachtsmarkt
mit „Verkaufsoffenem Sonntag“
Im Gespräch vor Ort: Udo Schmidt, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, Rolf Edlinger, Inhaber von E&S
Planbau, Axel Teschersich, Leiter Wirtschaftsförderung und Christoph Tesche, Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Recklinghausen.
Foto: Heselmann
„Coole Technik
aus Recklinghausen“
Wirtschaft im Fokus mit „E&S Planbau“
n In der 22. Auflage der Aktion „Wirtschaft im
Fokus“ präsentiert die Wirtschaftsförderung das in
Recklinghausen ansässige Unternehmen E&S Planbau
Kühlturmbau GmbH. Unter dem Titel „Coole Technik
aus Recklinghausen“ wurde das Unternehmen auf
sechs Plakatflächen an prominenten Stellen in Recklinghausen vorgestellt.
Das Motto „Coole Technik aus Recklinghausen“
trifft perfekt auf das Unternehmen E&S Planbau
Kühlturmbau GmbH zu, dessen Kerngeschäft die
Planung, wärme- und schalltechnische Berechnung,
Lieferung sowie Montage von Verdunstungskühltürmen aller Art ist.
Diese Verdunstungskühltürme bietet die E&S Planbau Kühlturmbau GmbH entsprechend den Anfor______________________________________________ Anzeige
f
Der Verkau
geht weiter!
derungen und Wünschen der Kunden in verschiedenen Bauarten und Größen an. So reicht die Produktpalette von kleinen mobilen Kompaktkühltürmen,
die auch auf Mietbasis zur Verfügung gestellt werden
können, bis hin zu großen Zellen- und Naturzugkühltürmen. Dabei sind insbesondere letztere weithin
sichtbare Landmarken von Kraftwerken, in denen sie
überwiegend zum Einsatz kommen.
Das Unternehmen wurde im Jahre 1979 von Rolf
Edlinger in Recklinghausen gegründet und residiert
seither am angestammten Ort. Basierend auf der
langjährigen Erfahrung hat sich die E&S Planbau
Kühlturmbau GmbH zu einem der führenden Unternehmen der Branche entwickelt. Bis heute wurden
mehr als 1.000 Kühlturmzellen als Neubauten erstellt
oder saniert. Auch zahlreiche neu errichtete sowie
mehr als 30 instandgesetzte Naturzugkühltürme zeugen von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
Die E&S Planbau Kühlturmbau GmbH beschäftigt
am Standort Recklinghausen 27 Mitarbeiter. Dazu
kommen noch 21 Mitarbeiter in der Niederlassung
Elstra in Sachsen. n
Info
E&S Planbau Kühlturmbau GmbH
Resselstraße 12, 45663 Recklinghausen,
r 02361/65854-0, [email protected]
www.eundsplanbau.de
16 Wirtschaft im Blick
5. 12. 2012
83. Nikolausumzug • Altstadt, RE
5. 12. 2012
Nikolaus-Umzug in der Hertener Innenstadt
8. + 9. 12. 2012
„Lichterwald“ am Schloss Herten
30. 12. 2012
Verkaufsoffener Sonntag
Altstadt plus Suderwich, Ortloh, Röllinghausen RE
3. 2. 2013
Verkaufsoffener Sonntag
Suderwich, Ortloh, Röllinghausen, RE
11. 2. 2013
Rosenmontagszug • Altstadt, RE
15. 3. - 24. 3. 2013
Palmkirmes • Saatbruchgelände, RE
Die nächste WIB erscheint im März 2013.
Impressum
Herausgeber (v.i.S.d.P.):
Stadt Recklinghausen, FB 15 - Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing,
Liegenschaften, Rathausplatz 3, 45657 Recklinghausen,
r 02361/50-5050, www.wirtschaftsfoerderung-recklinghausen.de
Stadt Herten, Wirtschaftsförderungsagentur
ZukunftsZentrum, Bauteil A, 2. Obergeschoss,
Konrad-Adenauer-Straße 9-13, 45699 Herten , r 02366 /303-617,
www.herten.de/wirtschaft-arbeit
Redaktion: NB Medienservice GmbH & Co. KG, Matthias Heselmann,
Hagenstraße 15, 45894 Gelsenkirchen, 0209/1477944,
www.nb-medienservice.de, E-Mail: [email protected]
Lektorat/Satz/Layout/Druck/Vertrieb:
Verlag J. Bauer KG, Kampstraße 84b, 45772 Marl,
r 02365/ 107-1102, E-Mail: [email protected]
Anzeigen/Werbung: Verlag J. Bauer KG, Kampstraße 84b, 45772 Marl
r 02361/1805 2210, Andreas Köhler
r 02366/100032 06, Ursula Queda
r 02361/66560, Rasmus Thiess
r 02368/58013, Rainer Völkel
Erscheinungsweise: vierteljährlich, Redaktionsschluss 1 Monat vor
Erscheinungstermin • Verteilung: Post/Porto • Auflage: 6.800