Carmona und sein Parador [broschüre]

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Carmona und sein Parador [broschüre]
Stadt, erobert von
Eroberern
ARMONA
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und sein parador
Wie der Morgenstern in der Morgenröte
strahlt, so strahlt in Andalusien Carmona.
Leitspruch im Wappen der Stadt, verliehen von Ferdinand III. von Kastilien.
s steht außer jeden Zweifels, dass zumindest seit der
Bronzezeit (etwa 1300 v. Chr.) in der gesamten Region, was
heute etwa dem westlichen Andalusien entspricht, die Völker
der Tartesser und Turdetaner lebten. Den alten römischen
Geschichtsschreibern (Polibius, Titus Livius) oder auch den modernen
Forschungen von Julio Caro Baroja zufolge, herrschten bereits damals
eine Vielzahl von Königen und Häuptlingen, bis zu dem Zeitpunkt der
römischen Eroberung. Die Sklaverei war allgemein anerkannt und
notwendig, um den bedeutenden Bergbau und die Eisenhütten zu
betreiben. Es gab Seehandel mit der Bretagne, England und Irland...
Von Turdetanien, so hielt Strabon fest „wird Weizen, Wein, Öl
exportiert und es gibt dort viele und gute Fabriken für Eingesalzenes“.
„Und diese Völker sind berühmt dafür, dass sie zu den gebildetsten
gehören; sie haben eine Grammatik, sowie Gedichte und Gesetze in
Versform... und mit getrockneten Eicheln machen sie Brot, dass man
lange Zeit aufbewahren kann...“
Man schätzt, dass dieses Land etwa zehn Jahrhunderte vor Christus von
den Phöniziern besiedelt war, die von der Fruchtbarkeit der Erde und
dem Reichtum an Edelmetallen angelockt wurden. Von verschiedenen
Orten aus – unter ihnen Carmona – betrieb man lange Zeit über einen
intensiven Handel, bis das Gebiet von den Afrikanern erobert wurde;
karthagischen Völkern, die sich ebenfalls hier niederließen, bis die
römischen Legionen beschlossen, dies zu unterbinden.
Der dauernde Druck der Heerführer Sertorius und Viriatus gegenüber
Rom brachte Zeiten der Plünderungen, Verwüstung und Tod für die
Region mit sich, obwohl Carmona auch Momente der Erhabenheit und
des Wohlstands erlebte, da es als sicherer Zufluchtsort für die Besiegten
galt, die sich hier in großer Zahl niederließen und wichtige kulturelle
Elemente beisteuerten. Schon damals war die Stadt mit einer breiten
Mauer mit drei Zitadellen für die Verteidigung seiner Stadttore
umgeben. Im Inneren häuften sich Zisternen, Brunnen, Lagerräume für
Lebensmittel und andere Gebäude. Carmona hatte damals sogar einen
eigenen Senat... Aus dem einen oder anderen Grund waren diese
Bewohner immerzu auf der Seite des römischen Invasors, der dies
anerkannte und für ihre mutige Unterstützung zu danken wusste: Julius
Cäsar selbst wählte für seine persönliche Wache Bewohner von
Carmona, weil er sie zu „den Treuesten“ zählte.
Viel später – früh für die Geschichte – erlebte Carmona die Eroberung
durch die Sarazenen, vermutlich von den Bodenschätzen der Betica und
mythischen Schätzen angelockt. Muza umzingelte recht bald die Stadt,
und angesichts der Unbezwingbarkeit des Platzes und des Widerstands
seiner Bewohner musste er – wie alte Chroniken berichten – zu einer
schlauen List greifen: „Er schickte ein paar Soldaten, die vortäuschten,
von den Mauren verfolgte Deserteure zu sein und im Schloss um Asyl
baten. Sobald sie im Inneren waren, war es leicht, die Tore für den
Feind zu öffnen...“ Muza beauftragte eine aus Juden zusammengesetzte
Garnison mit dem Schutz und die Regierung von Carmona, deren
uralten Hass auf die romanisierenden Goten ausnutzend.
Aber, da die Geschichte auch drückt aber nicht erwürgt, kamen erneut
Zeiten der Erleichterung und wiedererwachtem Glanz, dieses mal durch
den Epos und das Abenteuer der Entdeckung Amerikas. Seit damals
sahen sich Sevilla und seine Umgebung in ein Imperium innerhalb des
Imperiums verwandelt. Es war wohl die reichste Region in allen
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CARMONA UND SEIN PARADOR
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spanischen Territorien...
Viel später sollten die
Bewohner von Carmona eine
weitere Gelegenheit haben,
ihren unverzichtbaren,
wiedererlangten Stolz zu
zeigen: Dort feierte Kaiser
Karl V. im Jahre 1526 seine
Hochzeit mit der Infantin
Doña Isabel: Bei seinem
Besuch in Carmona wurde er
vom Vogt ermahnt, „er flehte
seine Majestät an, das
Vorrecht und die Privilegien,
die Bräuche und
Gewohnheiten dieser Stadt zu
bescheinigen und zu
bewilligen und zu schwören,
dass er sie bewahre und erfülle, wie sie von den Katholischen Königen,
den Vorgängern seiner Majestät, bewahrt wurden“...
Worauf der Kaiser antwortete und schwor, „im Namen Gottes und des
Kreuzeszeichens die Vorrechte und Privilegien dieser Stadt zu bewahren
und zu erfüllen. Und
daraufhin küsste er das
Evangelium und das
besagte Kreuz“.
Das ist ein weiterer, aber
nicht der letzte Beweis für
den eisernen Charakter des
Volkes von Carmona... Ein
altes Sprichwort macht
bereits darauf aufmerksam:
„Stadt für Stadt, Carmona
in Andalusien“.
Parador und maurisches Schloss von Intrigen und Verwünschungen
alls der Reisende interessiert ist, ein paar Details über die
Vergangenheit des Gebäudes, in dem er heutzutage
unterkommt, zu erhalten, sollte er wissen, dass er mit einem
wichtigen Stück Geschichte, das man nur in Jahrhunderten rechnen
kann, unter einem Dach wohnt.
Er erinnere sich oder wisse, dass die Form, die dieses maurische
Schloss und Parador heute hat, vom geduldigen und langen
Werdegang von sehr unterschiedlichen Zivilisationen und Kulturen,
oft gegensätzlichen, gezeichnet ist, von denen die einen immer die
anderen ausschließen.
Hier, unter diesem Dach, haben phönizische, karthagische,
römische, westgotische, arabische, jüdische und christliche Völker
gelebt. Alle erhielten genug; alle hinterließen viel.
Der einzigartige strategische Wert, den die aufeinander folgenden
Zivilisationen Carmona beimaßen, führte dazu, dass es immer
Festungscharakter hatte, es war uneinnehmbar und stark geschützt,
im Schutze einer natürlichen Verteidigungssituation, vervollständigt
mit immer unbesiegbaren, aber auch immer wieder besiegten Heeren.
Das Gebäude, in dem der Besucher heutzutage absteigt, ist sehr
ähnlich demjenigen, das schon immer dort stand.
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CARMONA UND SEIN PARADOR
Drei maurische Schlösser wurden an der ursprünglich von den
römischen Eroberern erbauten Mauer errichtet. Zwei von ihnen an den
Haupttoren der Stadt; das eine in Richtung Sevilla, das andere auf
dem Weg nach Córdoba. Und das Dritte auf der Anhöhe, dort wo es
am einfachsten zu verteidigen war: Das ist der so genannte “Alcázar
de Arriba“ (oberes Schloss), oder Tor von Marchena, der jetzige
Parador, der zuvor Schloss des Königs Peter, für die einen „Der
Grausame“, für die anderen jedoch „Der Gerechte“, war.
Der Parador befindet sich im Westen des ummauerten Gebietes, wo
dem Anschein nach die frühere Akropolis der turdetanischen und
punischen Stadt war lag.
Wenngleich Carmona eine bemerkenswerte Bedeutung unter der
Herrschaft der Römer erlangte, so erreichte es jedoch seinen höchsten
Glanz unter der Herrschaft des Islams. Dieses Gebäude war zunächst
Wohnsitz der Gouverneure, dann der Kalifen. Zu diesen Zeiten sollte
dieses Gebäude etwa seine aktuelle Physiognomie erhalten.
Jener grausame oder gerechte Monarch wählte dieses
Schloss/Parador als seinen Lieblingssitz, Wohnort seiner Lieben und
Liebschaften, sowie Brutstätte anderer, nicht weniger bedeutender,
politischer und militärischer Begebenheiten. Den Chroniken zufolge
war es damals „Wohnort der Liebe
und der Lust Peters I., durch
dessen Tore die prächtigen
Reiterzüge, die die Eskorte von
María de Padilla bildeten, aus- und
eingingen“... Sodass König Peter
anordnete, diesen Palast und sein
Liebesnest mit verschiedenen
Bauwerken zu verjüngen und zu
verschönern, was von denselben
Baumeistern durchgeführt wurde,
die auch den Alcázar von Sevilla
errichteten.
Die Katholischen Könige, die
hier ebenfalls vorbeikamen, zeigten
All das verhindert nicht – eher im Gegenteil
– dass dieser Parador schon immer als
herzlicher Treffpunkt für so berühmte
Besucher wie Antonio Ordóñez diente, der
anscheinend „oft von seinem nahe gelegenen
Landgut mit Namen ´de los Cuarenta´ hierher
kommt, den er von seinen letzten 40
Stierkämpfen gekauft hat“.
Oder Pepe Luis Vázquez, der auch hier in
der Nähe sein Landgut hat... Und viele mehr:
Die einen aus der Politik; andere aus der
Kultur. Künstler. Und alle möglichen
Berühmtheiten, die dem historischen
Hochgenuss und den anderen Genüssen
ebenfalls huldigen, die eine bezaubernde Stadt
von ihrem verzauberten Schloss aus bieten
kann.
große Zuneigung für diese Schlösser.
Nichtsdestotrotz begann seit den Anfängen
des 16. Jahrhunderts ein anhaltender Prozess
der Zerstörung und Vernachlässigung der
Anlage, die die Folgen von zwei verheerenden
Erdbeben und der darauf folgenden
Verwahrlosung waren.
Am Ende des 19. Jahrhunderts entschied
sich die archäologische Gesellschaft von
Carmona dafür, sich des Wiederaufbaus
anzunehmen, der schließlich zum aktuellen
Parador führte, den die Könige von Spanien
im Jahre 1976 einweihten.
Die Anlage, die der Besucher heute nutzt,
wurde nicht von Verschwörung, Legenden,
Verwünschungen und Anekdoten des
geringsten Umfangs verschont: Schon als die
Katholische Königin, Isabella, hierher kam,
warnten die Bewohner von Carmona vor der
Gefahr eines „Fluchs, der zweifellos über
diesen Schlössern lastete“ und den die
wiederholten Erdbeben dann wohl bestätigten. Auch der berühmte
Cervantes lernte eine Art Fluch kennen, vielleicht durch eigenes
Verschulden, als er hier bis zu 50 Tonnen Öl für die unbesiegbare
Armada kaufte – jedoch nicht bezahlte. Dafür musste er längere Zeit
im Gefängnis von Sevilla verweilen.
Zu Kirchen , Klöstern
und Palästen
1. Convento de Santa Clara.
2. Iglesia de Santa María. Bewahrt den Innenhof der
muslimischen Waschungen.
3. Iglesia de San Pedro. Aus dem
15. Jahrhundert, reformiert im 18.
Jahrhundert.
4. Iglesia de Santiago, über einer
früheren Moschee erbaut.
5. Puerta de Córdoba. Das Tor hat
zwei achteckige Türme römischen
6. Ursprungs.
Alcázar de la Puerta de Sevilla.
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7. Ausgezeichnete und einmalige
8. Aussicht.
Convento de la Purísima
9. Concepción, gegründet von
10. Isabella der Katholischen.
11. Convento de las Descalzas.
12. Iglesia de San Blas.
13. Iglesia de San Felipe.
14. Haus des Barons von Gracia Real. 18. Jahrhundert.
15. Haus der Rueda, mit ionischen Pilastern.
Palacio de los Briones.
Casa de los Aguilar.
Römische Totenstadt mit 800 Gräbern. Es bestechen vor
allem die des Elefanten und von Servilia.
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Zigeunerische und überseeische Küche
Vom Meer die Meeresfrüchte,
und von Sevilla der Happen.
Volkstümliches Sprichwort.
rotz der großen Bedeutung, die der Stadt Carmona in der
Geschichte zukommt, sticht sie im gastronomischen Bereich
nicht ganz so hervor; jedoch ist ihre Küche
auch nicht gerade unbedeutend. Sie blieb weltlich
und am Ende ergab sich ein uneinheitliches
Ergebnis – vielleicht unerwartet – und angenehm
überraschend für den Besucher. Wenn der Reisende
also, wie es häufig der Fall ist, auf dem Weg
kommt, der an der Straße von Córdoba nach
Sevilla, auf der Höhe von Écija, hierher führt, so
trifft er auf Carmona wie auf eine unwirkliche
Ausnahmeerscheinung der Ebene.
Das ist Carmona: Eine Ausnahme und eine
außerordentliche Stadt – eine Oase – die in der
Lage war, all diese Jahrhunderte zu überdauern
und sogar aufzublühen; all diesen Bräuchen und
Gewohnheiten, Lebensweisen und Moden zu
widerstehen und sie aufzusaugen, die an diesen
Landen vorbeizogen und verweilen konnten und
wollten, fast seit Anbeginn unserer Zeiten: Hier
kamen Phönizier, Karthager, Römer, Vandalen,
Almoraviden, Juden, Zigeuner und Christen
vorbei...
Krieger, Edelmänner, Könige und Kaiser: Julius Cäsar, Muza der
Eroberer, Peter der Grausame, Die Katholischen Könige, Philipp II. ...
Zuviel Zeit, zu viele Rassen, zu viele und zu verschiedene und
gegensätzliche Kulturen, Religionen und Lebensweisen, als dass sie
nicht zumindest etwas von den gastronomischen Sitten und
Gebräuchen hinterlassen würden. Außerdem muss noch eine
angenehme Feststellung hinzugefügt werden: Carmona genießt die
Nähe zu Sevilla, das neben seiner notwendigen Funktion als Punkt
des Aufbruchs und der Ankunft bei dem großen Abenteuer der
Entdeckung auch den Reichtum seines Ozeans hatte und noch immer
darüber verfügt. Der Fluss Guadalquivir, außergewöhnliche
Speisekammer der exquisitesten Leckerbissen, die man in diesen halb
salzigen, halb süßen Gewässern finden kann. Es sind sowohl die einen
als auch die anderen natürlichen Bedingungen und Gewohnheiten
seiner aufeinander folgenden Bewohner, die zu überraschenden
T
kulinarischen (vielleicht sich widersprechenden) Geschmäckern
führten, unter denen der Besucher auf jeden Fall auszuwählen und zu
mischen vermag.
Die Art der Fischerei, die “al estero“ genannt wird (Technik, die es
erlaubt, viele kleine und wenig begehrte Fische zu fangen) ergibt
reichlich und exquisites Material, um die berühmten “Pescaístos
fritos“ (frittierten Fische) aufzutischen.
Aber daneben bereitet man im gesamten Gebiet viele andere Fische
zu, wie etwa die “Urta“ (Seebrasse), den “Rape“
(Seeteufel), den man auf Seemannsart serviert (“a
la Marinera“), den “Cazón“ (Hundshai), im
Allgemeinen in Soße gekocht...
Oder die “Huevas” (Fischrogen), immer nach
sehr unterschiedlichen und nie verratenen Rezepten
angemacht, die “Almejas“ (Venusmuscheln) mit
einem der hiesigen Weine hergerichtet, die
“Soldaditos de Pavía“ (frittierter panierter Fisch)...
Bis hin zum “Bacalao” (Kabeljau), vielleicht mit
“Papas“ (Kartoffeln), der zur Überraschung des
Besuchers in Carmona seinen, keineswegs
unbedeutenden, Platz findet. Unter den
Gemüsesorten und Hülsenfrüchten gibt es hier in
Carmona einige sehr spezielle Salate, mehr als
leckere “Berenjenas“ (Auberginen), aber auch an
Fleisch fehlt es nicht: Wie etwa “Rabo de Toro“
(Ochsenschwanz), “Ternera a la Sevillana“ (Kalb
nach Sevillaner Art).
“Pato con Aceitunas” (Ente mit Oliven), die
“Boronías”, Eintopf auf der Grundlage von Auberginen; “Papas con
Bacalao Amarillo“ (Kartoffeln mit gelbem Kabeljau), gekocht mit
“Tagarninas“ (Golddistel), “Manitas de Cerdo” (Schweinefüßchen)...
Sogar der sehr eigenartige “Menudo Gitano“ (Innereien auf
Zigeunerart), auch als “Callos a la Sevillana“ (Kutteln auf Sevillaner
Art) bekannt.
Zusammen mit all dem bietet die Küche des Paradors auch noch
exklusivere Gerichte an: “Cazuela de Espinacas” (Spinateintopf);
“Ensalada de Ropa Vieja” (‘Altkleidersalat’) mit Meeresfrüchten;
“Lomo Asado con Pasas” (gegrillte Lende mit Rosinen); “Albondigón
con Especias” (gewürzter Hackbraten); “Coliflor con Manzana y
Tocino” (Blumenkohl mit Apfel und Speck).
Und zum Abschluss jegliche Art von Süßspeisen, die die Seele und
der Magen der Reisenden bereit sind, zu probieren: “Torta de Cidra”
(Cidretorte), “Natillas” (Vanillecreme), “Bizcocho de San Francisco”
(Biskuit des Heiligen Francisco), “Sultanas” (Eierspeise) und die
verlockende Konditorei vom Kloster Santa Clara.
Nur ein Steinwurf entfernt von Sevilla, Écija, Itálica...
Ein jeder Ausflug von Carmona aus sollte unumgänglich
mit Sevilla beginnen. Das Hispalis der Iberer, Hauptstadt der
römischen Provinz “Bética“. Später von den Arabern im
Jahr 712 erobert und durch Ferdinand III. den Heiligen 1248, nach
einem langen und harten Kriegszug, wiedererobert. Aber es war
zweifellos die Entdeckung Amerikas, die sie zur Metropole der
amerikanischen Kolonien machen würde. Vom “Casa de la
Contratación” aus kontrolliert man die Beziehungen zwischen der
Neuen Welt und Europa. Der Ausflug durch diesen Inbegriff einer
festlichen Stadt kann an ihrer prunkvollen Kathedrale beginnen.
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CARMONA UND SEIN PARADOR
Catedral de Santa María: Über dem Standort der
Hauptmoschee der Almohaden, von der noch der “Patio de
Abluciones” (Innenhof der Waschungen), die “Puerta del Perdón“ (Tor
der Verzeihung) und die “Giralda“ (Turm) bestehen blieben, erbaute
man im 15. Jahrhundert diese Kathedrale, die von ihren Ausmaßen
her die größte Spaniens ist. In gotischem Stil enthält sie eine Vielzahl
von wichtigen Kunstwerken.
Reales Alcázares: Palast im Mudejar Stil, von Peter I. von
Kastilien über den alten muselmanischen Palästen errichtet. Er hat
herrliche Gärten.
Barrio de Santa Cruz: Das frühere Judenviertel, heute das
typischste Viertel der Stadt.
Torre del Oro: Der Goldturm der Almohaden aus dem 13.
Jahrhundert, Grenze der Mauern über dem Guadalquivir.
Parque de María Luisa: Herrliche Gärten mit einer Vielzahl
von Lauben, häufiger Spaziergang der Sevillaner.
Écija: Ein weiterer wunderbarer Ausflug wäre Écija, das in einer
Senke am linken Ufer des Flusses Genil liegt; diese wichtige
sevillanische Stadt hat weit zurückliegende Ursprünge, die von den
archäologischen Fundorten des “Cortijo de la Montilla“ und den dort
gefundenen wertvollen Skulpturen und iberischen Keramiken bestätigt
werden. Écija wurde über dem römischen Astigy erbaut, Hauptort des
“Conventus Astigitanus“. Durch seinen architektonischen Reichtum
mit mehr als 500 interessanten Gebäuden hat es den Titel des
Staatskunstbesitzes verdient.
Rathaus: Schönes
platereskes Gebäude aus dem 16.
Jahrhundert.
In Écija fallen seine barocken Türme
auf, die zwischen den Häusern der
Altstadt hervorragen.
Ein weiterer interessanter Ausflug
führt nach Marchena und Morón de
la Frontera.
Casa de Pilatos: Palast der
Herzöge von Medinaceli, Mudejar
mit arabischen, gotischen und
plateresken Elementen.
Palacio de las Dueñas:
Palast aus dem 15. Jahrhundert
mit herrlichem platereskem
Innenhof und Dach im MudejarStil. Eigentum der Herzöge von
Alba.
Hospicio de los Venerables Sacerdotes: Das Hospiz der
ehrwürdigen Priester ist eines der charakteristischen Beispiele des
Barock.
In der Nähe von Sevilla liegt Itálica, ein unumgänglicher Besuch.
Itálica: War die erste römische Stadt außerhalb des heute
italienischen Territoriums. Hier wurden die Imperatoren Trajan und
Hadrian geboren; Letzterer war es, der diese erste monumentale Stadt
von Hispanien, mit mehr als 10.000 Meter Straßen, errichten ließ. Ein
spektakuläres Amphitheater mit Platz für 25.000 Zuschauer. Und mit
Herrschaftshäusern mit mehrfarbigen Mosaiken, alle aus dem 2. und
3. Jahrhundert. Es empfiehlt sich, das Museum zu besuchen.
Marchena: Es liegt in einer
archäologisch reichen Zone, mit
Fundorten aus der Bronzezeit bis hin
zu römischen und westgotischen
Perioden. Der fast gänzlich gut
erhaltene ummauerte Bereich stammt
von den Almohaden, mit einem sehr
schönen Tor, dem „Arco de la Rosa“ (Rosenbogen). Oder das Kloster
“Convento de San Agustín” mit Einflüssen der Azteken und Inka,
sowie herrliche Herrschaftshäuser.
Morón de la Frontera: Am auffälligsten ist seine
eindrucksvolle Kirche “Iglesia de San Miguel” (16. – 18. Jahrhudert)
mit drei großen Kirchenschiffen und schönem Portal. Sein Schloss im
Zentrum der Stadt stammt aus der Romanischen Epoche mit
deutlichem hispanisch- muselmanischem Einfluss.
Parador de Carmona
Alcázar del Rey Don Pedro
C/ Alcázar, s/n. 41410 Carmona (Seville)
Tel.: +34 95 414 10 10 - Fax: +34 95 414 17 12
Email: [email protected]
Zentrale Zimmerreservierung
Requena, 3. 28013 Madrid (España)
Tel.: 902 54 79 79 - Fax: 902 52 54 32
www.parador.es / email: [email protected]
wap.parador.es/wap/
Text: Miguel García Sánchez Design: Fernando Aznar
CARMONA UND SEIN PARADOR
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