Sonderzeichen in Word

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Sonderzeichen in Word
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Praxis Sonderzeichen
PCtipp, September 2006
Gratis
€, £ und $
Rundheraus gesagt: Sonderzeichen
tippen ist ein elender #&+@Ÿ*‰ !!
Doch ein paar wenige Tricks und Tools
vereinfachen die Arbeit erheblich.
■ von David Lee
S
ind Sonderzeichen nur etwas für Sonderlinge? Man könnte es meinen, wenn man die
Tastatur betrachtet. Der Gedankenstrich
fehlt ebenso wie richtige Anführungszeichen und
auch den korrekten Apostroph sucht man vergebens.
Sonderbar sind diese Zeichen nicht, sonderbar sind höchstens die Hindernisse, die Anwendern in den Weg gelegt werden, um sie zu tippen.
Eine Folge davon ist, dass meist falsche Zeichen
verwendet werden (siehe Box «So gehts richtig»,
Seite 43). Mit dem nötigen Grundwissen und ein
paar Tricks geht es jedoch viel einfacher.
Zeichensätze
Zunächst müssen zwei Grundvoraussetzungen
erfüllt sein. Die erste betrifft den Zeichensatz
(englisch «font»): Wenn die verwendete Schrift
ein bestimmtes Zeichen nicht enthält, kann die-
1
Die WindowsZeichentabelle
zeigt den Umfang einer
Schrift
ses natürlich auch nicht getippt werden. Theoretisch können Schriften über 65000 Zeichen umfassen – genug Platz für alle möglichen Symbole
und griechische, kyrillische, hebräische und arabische Schriftzeichen. Früher hingegen reichte der
Speicherplatz gerade mal für 128 Zeichen. Sonderzeichen mussten mit einem separaten Font wie
«Symbol» geschrieben werden und fügten sich
nicht harmonisch ins Schriftbild ein.
Doch die einzelnen Fonts unterscheiden sich
stark im Umfang. Auch heute kommen Schriften, die man z. B. aus dem Internet gratis herunterlädt, meist schmalbrüstig daher – manchmal
fehlen Umlaute oder sogar Kleinbuchstaben. Bei
alten Schriften vermisst man das Euro-Zeichen.
Schreiben Sie also Ihre Texte grundsätzlich in
einem gut bestückten Zeichensatz. Viele auf
Windows XP vorinstallierte Fonts wie Georgia
oder Verdana erfüllen die Anforderungen. Mit
der Windows-Zeichentabelle, gut versteckt unter
Programme/Zubehör/Systemprogramme/
Zeichentabelle, sehen Sie von jeder installierten Schrift den gesamten Satz, Screen 1.
Tastaturbelegung
Die andere Grundvoraussetzung ist die passende
Tastaturbelegung. Auch wenn eine Schrift Umlaute enthält, ist noch nicht garantiert, dass ein
«ü» auf dem Bildschirm erscheint, wenn Sie die
entsprechende Taste drücken. Dazu muss die Tastaturbelegung mit Ihrer Tastatur übereinstimmen.
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Fast jedes Land hat ein eigenes Tastenlayout; es
gibt sogar einige Unterschiede zwischen der
schweizerdeutschen und der deutschen Tastatur.
Windows zeigt in der Taskleiste ein kleines
Symbol mit zwei Buchstaben für die Landeseinstellung; DE z. B. steht für Deutsch. Über dieses
Symbol lässt sich ein Menü aufpoppen, in dem
Sie die Tastaturbelegung umschalten.
Damit dieses Symbol sichtbar ist, müssen mindestens zwei Tastaturbelegungen aktiv sein. In
Windows 2000 und älteren Versionen fügen Sie
in der Systemsteuerung Tastatur unter dem
Reiter Eingabe (in älteren Windows heisst er
Sprache) weitere Tastaturbelegungen hinzu. In
Windows XP erreichen Sie das im Fenster Systemsteuerung/Regions- und Sprachoptionen/
Sprachen/Details mittels Hinzufügen, Screen 2.
Fehlt vom «DE» weiterhin jede Spur, wählen
Sie unter Windows XP im erwähnten Fenster den
Befehl Eingabegebietsschema-Leiste A und aktivieren Eingabegebietsschema-Leiste auf dem
Desktop anzeigen. Lässt sich der Button nicht
anklicken, nehmen Sie im Reiter Erweitert die
Option Alle erweiterten Textdienste deaktivieren heraus. Es erscheint ein Fenster auf dem
Schreibtisch, das Sie mit einem Klick auf das Minuszeichen in den Systemtray minimieren.
Normalerweise wird bei der Systeminstallation bereits die richtige Tastaturbelegung gewählt.
Weil es in Windows aber möglich ist, per Tastaturbefehl die Belegung umzuschalten, wird sie
manchmal unabsichtlich verstellt. Wir empfehlen
daher, diese Tastaturbefehle zu deaktivieren.
Dazu gehen Sie in Windows XP wieder in den
unter Screen 2 abgebildeten Dialog. Nun klicken
Sie auf Tastatur B, wählen im darauf folgenden
Fenster jedes Element der Liste an, klicken auf
«Tastenkombination ändern» und deaktivieren
beide Häkchen. In Windows 2000 und Vorgängerversionen gehen Sie wiederum in die TastaturSystemsteuerung, Reiter Sprache (Windows
2000: Eingabe). Die Tastaturkürzel schalten Sie
unten im Fenster bei «Sprachumschaltung»
(Windows 2000: «Tastenkombination für Eingabegebietsschemas») aus.
Eine Bildschirmtastatur bieten Windows 2000
und XP unter Programme/Zubehör/Eingabehilfen, Screen 3. Dieses Tool ist nützlich, um zu
sehen, mit welcher Taste man ein bestimmtes
Zeichen tippt. Die Bildschirmtastatur zeigt die
Zeichen unter Berücksichtigung von Tastaturbelegung und Schriftart an. Bei gedrückter Shiftoder Alt-Gr-Taste wird die Anzeige gewechselt.
So kann man auch problemlos mit Symbolschriften wie Wingdings arbeiten.
Gut versteckte Zeichen
Für viele Sonderzeichen ist aber auf der Tastatur
gar keine Taste vorgesehen. Um solche Zeichen
zu erzeugen, gibt es verschiedene Methoden.
Herauskopieren: Natürlich lassen sich Sonderzeichen aus der Zeichentabelle von Windows,
Word oder OpenOffice herauskopieren. In Word
heisst der Menübefehl Einfügen/Symbol (fehlt
er, lesen Sie die Box «Symbol-Befehl ergänzen»,
Seite 44), in OpenOffice Einfügen/Sonderzei-
A
chen. In Windows führt der Weg über die oben
erwähnte Zeichentabelle in Programme/Zubehör/Systemprogramme. Klicken Sie erst das
gewünschte Zeichen, dann den Knopf Auswählen an und befördern Sie das Zeichen mit Kopieren in die Zwischenablage.
2
Die Einstellungen für die
Tastaturbelegung unter
Windows XP
3
Die Bildschirmtastatur bei
gedrückter
Shift-Taste mit
schweizerdeutscher Tastaturbelegung
B
Diese Vorgehensweisen sind aber nicht sehr effizient. Etwas schneller geht es mit der Shareware
PopChar, zu finden auf www.pctipp.ch mit WEBCODE
21102. Dieses Programm ist eine Art fortgeschrittene Zeichentabelle, die im Systemtray wartet
und jederzeit «aufgepoppt» werden kann.
SONDERZEICHEN
So gehts richtig
APOSTROPH
Für den Apostroph wird meist
ein falsches Zeichen verwendet. Grund: Für das richtige
Zeichen gibt es keine Taste.
Der Apostroph wird mit
Alt+0146 geschrieben und
sieht aus wie ein hochgestelltes Komma.
Falsch:
Accent aigu
Falsch:
Accent grave
wie Sie mit Makros die richtigen Anführungszeichen in Word
oder OpenOffice verwenden,
lesen Sie in PCtipp 8/2006,
Seite 37, WEBCODE pdf060837.
Falsch: Minu- Richtig:
tenzeichen
Apostroph
ANFÜHRUNGSZEICHEN
Ähnlich verhält es sich mit den
Anführungszeichen. Die in der
Schweiz korrekten Zeichen «...»
(Guillemets) sind nur über die
Fingerverrenkungen Alt+0171
bzw. Alt+0187 oder Zeichentabellen erreichbar. Einen Trick,
LANGER GEDANKENSTRICH
Für Preisangaben (2.–), als
«bis»-Zeichen (15–19 Uhr)
und als Gedankenstrich verwendet man den Halbgeviertstrich, der länger ist als der
Bindestrich. Aber auch dieses
Zeichen ist nicht über eine
einzelne Taste erreichbar.
Der Code: Alt+0150.
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Praxis Sonderzeichen
Zahlencode: Tippen Sie auf dem Zahlenblock
bei gedrückter Alt-Taste eine Zahl – NumLock
muss dafür auf der Tastatur aktiviert sein –, so
wird das Zeichen geschrieben, das intern im System dieser Nummer zugewiesen ist.
Welches Zeichen zu welcher Nummer gehört,
ist allerdings ziemlich unübersichtlich: Es gibt bei
der Nummerierung verschiedene Standards. Die
ersten 128 Nummern sind bei jeder Schrift gleich:
Dies ist der ASCII-Standard. Beispielsweise ist
Nummer 65 immer das grosse A – egal, ob Sie
Alt+065 oder Alt+65 eintippen. Für die nächsten
128 gibt es bereits zwei Richtlinien, den ANSIStandard und den DOS-Standard. Ohne führende Null wird der DOS-Standard verwendet,
mit Null der ANSI-Standard, der im grossen
Ganzen die wichtigeren Zeichen enthält. Weil
DOS und ANSI verschieden belegt sind, gibt z.B.
Alt+128 ein Ç, Alt+0128 ein €-Zeichen.
Eine ausführlichere Erklärung dazu lesen Sie
unter WEBCODE 30078 nach. Dort gibts auch eine
Tabelle mit ANSI-Codes, die wichtigsten finden
Sie in der Box «Eine Auswahl», unten rechts.
Es empfiehlt sich, eine solche ANSI-Tabelle
auszudrucken und sich diejenigen Zeichen zu
merken, die Sie häufig brauchen wie z.B. 0223 für
ß oder 0150 für den Gedankenstrich (–). Auch
wenn diese Zahlentipperei etwas aufwändig ist,
hat sie doch ihre Vorteile. Sie funktioniert ohne
ZusatzSoftware in jedem Programm und unter
jedem Windows, unabhängig von Tastaturbelegung und sonstigen Einstellungen. Auch im Ausland werden Sie z. B. mit Alt+129 an jedem PC
ein «ü» hinkriegen.
Selbst mit dem ANSI-Code sind aber nur 255
Zeichen, also längst nicht alle abgedeckt: Dann
kommt der Unicode zum Zuge, mit dem Sie auch
Symbole wie ‰ (Promille) erzeugen: Alt+8240.
Unter http://unicode.e-workers.de finden Sie
entsprechende Tabellen. Unicodes per Tastaturblock funktionieren jedoch erst ab Windows
2000 und nur mit wenigen Programmen, etwa in
Microsoft Word, Outlook oder WordPad.
Word: Word hat für gewisse Sonderzeichen eigene Tastenkombinationen. So kann man ein ©
mit Alt+C erzeugen oder einen Gedankenstrich
mit Ctrl+Num+Minuszeichen. Unter Einfügen/
PCtipp, September 2006
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Symbol sehen Sie nicht nur jedes Sonderzeichen,
sondern auch die entsprechenden Tastenkombinationen. Diese lassen sich sogar selbst definieren. Der grosse Nachteil ist, dass das nur in Word
klappt.
Ebenfalls nur in Word bzw. Office-Programmen funktioniert dieser Trick: Ist unter Extras/
AutoKorrektur-Optionen/AutoKorrektur
das Feld «Während der Eingabe ersetzen» mit
einem Häkchen versehen, wandelt Word vorgegebene Zeichenfolgen beim Tippen in Sonderzeichen um. Aus der Buchstabenfolge (c) wird
etwa ein ©-Zeichen. Im Register AutoKorrektur
können Sie auch eigene Zeichenfolgen definieren. Füllen Sie die Felder «Ersetzen» und «Durch»
aus und klicken Sie auf Hinzufügen.
AllChars: Wer Tastenkürzel global verwenden will
und die Sonderzeicheneingabe per Nummernblock zu kompliziert findet, benutzt das Tool
AllChars, WEBCODE 33771. Es muss nicht installiert
werden und ist kostenlos. AllChars wartet im Systemtray auf Tastenkombinationen. Sobald Sie Ctrl
gedrückt und wieder losgelassen haben, erzeugen
Sie mit zwei weiteren, nacheinander getippten Tasten ein Sonderzeichen. Diese Tastaturkürzel sind
einleuchtend und leicht zu erlernen. Zum Beispiel
erreichen Sie ein hochgestelltes 2 mit .2 (Punkt 2),
ein ¼ mit 14 oder ein © mit CR. Die Liste der
Abkürzungen rufen Sie mit HH auf.
Eigene Tastaturbelegung: Für Windows 2000
und XP gibt es eine noch elegantere Lösung. Mit
Microsofts Gratisprogramm Keyboard Layout Creator
(WEBCODE 33770) erstellen Sie Ihre persönliche Tastaturbelegung. Sie können zum Beispiel die bestehende deutschschweizer Tastatur einlesen und
mit etlichen Sonderzeichen anreichern, indem
Sie für diese Symbole Tastenkombinationen definieren. Verwenden Sie dazu die Alt-Gr-Taste
und nicht die Alt-Taste, da diese in manchen Programmen für Steuerbefehle verwendet wird.
Macintosh-User schreiben Sonderzeichen seit
eh und je über solche Tastenkombinationen. Wir
haben darum mit dem Keyboard Layout Creator
eine selbstinstallierende Mac-Tastaturbelegung
für Windows kreiert (ebenfalls unter WEBCODE
33770), Screen 6. Sie können natürlich nach Belieben eigene Kombinationen entwerfen. Der Keyboard Layout Creator erstellt aus Ihrem Tastaturlayout sogleich ein Installationspaket, das sich
auch auf anderen PCs installieren lässt.
Sonderzeichen in E-Mails
Per E-Mail lassen sich nur die 128 Zeichen des
ASCII-Codes übermitteln. Alle anderen Zeichen,
zu denen auch Umlaute zählen, werden codiert,
das heisst, ein Sonderzeichen wird aus einer bestimmten Kombination von ASCII-Zeichen zusammengesetzt. Die Mailsoftware des Empfängers muss diese Zeichen wieder decodieren.
Obwohl die meisten E-Mail-Programme Sonderzeichen decodieren können, klappt es nicht
immer automatisch. Wer absolute Garantie haben will, dass das Geschriebene richtig angezeigt
wird, verzichtet auf spezielle Zeichen und schreibt
Umlaute als ae, oe und ue.
■
ZAHLENCODES
WORD-TIPP
Eine Auswahl
Symbol-Befehl ergänzen
Fehlt Ihrem Einfügen-Menü in
Word der Befehl «Symbole»?
Gehen Sie zu EXTRAS/ANPASSEN/BEFEHLE und klicken Sie
auf BEFEHLE NEU ANORDNEN.
Aktivieren Sie den Punkt
«Menüleiste» und im Aufklappmenü rechts daneben
das Menü «Einfügen». Nun
gehts weiter zu HINZUFÜGEN.
Als «Kategorie» ist erneut
«Einfügen» auszuwählen, danach steht rechts der Befehl
«Symbol» zur Verfügung,
Screen rechts. Klicken Sie ihn
an und bestätigen Sie mit OK.
Sie haben jetzt noch die Mög-
Mac-Sonderzeichenbelegung
für WindowsPC, erstellt mit
dem Keyboard
Layout Creator
lichkeit, den neuen Befehl
im Menü NACH OBEN oder
NACH UNTEN zu verschieben.
SCHLIESSEN Sie das Fenster.
Bevor Sie das Ganze dann mit
einem erneuten SCHLIESSEN
endgültig beenden, vergewissern Sie sich, ob unter «Speichern in» die Datei «normal.
dot» gewählt ist – nur dann
gilt Ihre Änderung in allen
Dokumenten.
Hier ergänzen
Sie den Befehl
«Symbol»,
falls er im
Word-Menü
«Einfügen»
fehlt
ß 0223
– 0150
ü 129
(CH-Tastatur: ü)
ä 132
(CH-Tastatur: ä)
ö 148
(CH-Tastatur: ö)
Ü 154
(CH-Tastatur: ¨U)
Ä 142
(CH-Tastatur: ¨A)
Ö 153
(CH-Tastatur: ¨O)
é 130
(CH-Tastatur:
Shift+e)
è 138
(CH-Tastatur:
Shift+ü)
’ 0146
« 0171 oder 174
» 0187 oder 175
ç 0231
(CH-Tastatur:
Shift+4)
€ 0128
(CH-Tastatur:
Alt Gr+e)
{ 123
} 125
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Stand: September 2006
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