museum für asiatische kunst - Staatliche Museen zu Berlin
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museum für asiatische kunst - Staatliche Museen zu Berlin
ÄMP AKU ANT EM GF GG IFM FORSCHUNG BEI DEN STAATLICHEN MUSEEN ZU BERLIN ISL KB FORSCHUNG KGM BEI KK DEN MEK STAATLICHEN MK MUSEEN MVF ZU NG BERLIN RF SBM VAM ZA FORSCHUNG ÄMP ÄGYPTISCHES MUSEUM UND PAPYRUSSAMMLUNG BEI AKU MUSEUM FÜR ASIATISCHE KUNST DEN ANT ANTIKENSAMMLUNG STAATLICHEN EM ETHNOLOGISCHES MUSEUM MUSEEN GF GIPSFORMEREI ZU GG GEMÄLDEGALERIE BERLIN IFM INSTITUT FÜR MUSEUMSFORSCHUNG ISL MUSEUM FÜR ISLAMISCHE KUNST KB KUNSTBIBLIOTHEK KGM KUNSTGEWERBEMUSEUM KK KUPFERSTICHK ABINETT MEK MUSEUM EUROPÄISCHER KULTUREN MK MÜNZK ABINETT MVF MUSEUM FÜR VOR- UND FRÜHGESCHICHTE NG NATIONALGALERIE RF RATHGEN-FORSCHUNGSLABOR SBM SKULPTURENSAMMLUNG UND MUSEUM FÜR BYZANTINISCHE KUNST VAM VORDERASIATISCHES MUSEUM ZA ZENTRALARCHIV 4 6 10 18 30 36 38 48 54 58 66 72 82 88 96 104 114 122 130 138 Vorwort Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Antikensammlung Ethnologisches Museum Gemäldegalerie Gipsformerei Institut für Museumsforschung Kunstbibliothek Kunstgewerbemuseum Kupferstichkabinett Münzkabinett Museum Europäischer Kulturen Museum für Asiatische Kunst Museum für Islamische Kunst Museum für Vor- und Frühgeschichte Nationalgalerie Rathgen-Forschungslabor Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Vorderasiatisches Museum Zentralarchiv „Die Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz bilden als eines der großen Universalmuseen eine historisch gewachsene Institution zur Bewahrung, Erforschung und Vermittlung von Kunst- und Kulturschätzen der gesamten Menschheitsgeschichte.“ Statut der Staatlichen Museen zu Berlin, 2001 F o r s c h u n g b e i d e n S t a a t l i c h e n M u s e e n z u B e rl i n Der internationale Museumsrat ICOM definiert in seinen Standards für Museen als traditionelle Kernaufgabe der Museen – neben dem Sammeln, Bewahren und Vermitteln – das Forschen. Die Staatlichen Museen zu Berlin sind mit sechzehn Museen, zwei Forschungsinstituten, dem Zentralarchiv, der Gipsformerei und der Generaldirektion eine Forschungseinrichtung, in der vor allem sammlungsbezogene Grundlagenforschung betrieben wird. Sie sind damit die größte außeruniversitäre museale Forschungseinrichtung in Deutschland. Als Ergebnis wird diese Forschung in Form von Ausstellungen, Veranstaltungen, öffentlichen Führungen, Ausstellungskatalogen, sammlungsbezogenen Katalogen und eigenen wissenschaftlichen Zeitschriften wie beispielsweise den traditionsreichen Berliner Jahrbüchern, so dem „Jahrbuch der Berliner Museen“, dem „Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz“ oder der „Acta Praehistorica et Archaeologica“ und den „Berliner Beiträgen zur Archäometrie“ publiziert. Die Staatlichen Museen zu Berlin veröffentlichen etwa 70 eigene Publikationen im Jahr und veranstalten jährlich etwa 130 Ausstellungen. Alle diese Leistungen dienen der Forschung beziehungsweise deren Vermittlung und müssen als Forschungsleistungen angesehen werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass sich mit steigendem Anteil an selbst produzierten Ausstellungen einer Institution auch der Forschungsanteil entsprechend erhöht. Unter die Forschungstätigkeit fallen neben der sammlungsbezogenen Grundlagenforschung und deren Präsentation in Ausstellungen, Führungen, Vortragsveranstaltungen und Schriften auch der 4 Vo r wo r t Forschungsservice (Bibliotheken, Archive), die adressatenbezogene Grundlagenforschung sowie die Feldforschung. Zu letzterer zählen traditionell renommierte Grabungsprojekte im Nahen Osten und Ägypten/Sudan sowie ethnologische Feldforschung auf allen Kontinenten. Die konsequent weitergeführte Sammeltätigkeit besonders auf dem Gebiet der Gegenwartskunst und der rezenten Kulturerscheinungen sowie die zahlreichen Restaurierungsprojekte im Zusammenhang mit der Generalsanierung der Museumsinsel erzeugen zusätzliche Impulse für die Forschungsaktivität unserer Museen. Mit ihrer zentralen Kunstbibliothek verfügen die Staatlichen Museen zu Berlin zudem über die meistbenutzte Forschungsbibliothek zur Kunstgeschichte, Archäologie und Ethnologie. Ihr Buchbestand reflektiert die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin als eines der großen Universalmuseen zur Kunst und Kultur der Welt. Nicht unerwähnt bleiben soll darüber hinaus, dass regelmäßig ein Drittel bis die Hälfte der Museumswissenschaftler und Restauratoren in der Hochschullehre tätig ist. Eine der Hauptaufgaben der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht darüber hinaus in der Provenienzrecherche und -forschung. Hierfür wird auch eine neue Forschungsstelle im Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin ab 2008 eingerichtet. Ziel ist es, die Provenienz von Kunstwerken, insbesondere von Erwerbungen und Zugängen aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 sowie von Erwerbungen nach 1945, so lückenlos wie möglich festzustellen, um damit zur Aufklärung der Eigentumsverhältnisse beitragen zu können. Die vorliegende Publikation will aufzeigen, in welch vielfältiger Weise die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin Forschungen betreiben und welch hohen Stellenwert Forschung in den einzelnen Museen hat. Dabei muss das Alleinstellungsmerkmal der Museen – ihre sammlungsbezogene Forschung – berücksichtigt werden. Diese ist Grundlagenforschung, die an die historisch gewachsenen und bearbeiteten Sammlungen gebunden ist. Darin zeigt sich die auszeichnende Besonderheit von Museen gegenüber Universitäten und Hochschulen. Nur die Museen forschen prinzipiell an und mit den Originalen. Und diese anschauliche Grundlagenforschung hat mit Blick auf die Millionen Museumsbesucher eine größtmögliche Öffentlichkeit. Die Staatlichen Museen zu Berlin sind deshalb nicht nur die größte, sondern auch die am stärksten wahrgenommene außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Deutschland. Ziel ihrer Forschungen ist keineswegs Selbstzweck. Durch das bessere Verstehen ihrer Sammlungsgegenstände zur Kunst und Kultur der Welt wollen die Museen zu einer besseren Weltorientierung und zu einem besseren Verständnis auch der Rolle des Menschen in der Welt beitragen. Daher sind die Staatlichen Museen zu Berlin als Forschungseinrichtung nicht nur ein Universalmuseum zur Kunst und Kultur der ganzen Welt, sondern auch für die ganze Welt. Ihre Sammlungsgegenstände wie Forschungsergebnisse sind allgemeiner Besitz. Im Museum, auch das ist eine Besonderheit, wird Forschung zur Bildung zahlloser Besucher! Im Hinblick auf diesen allgemeinen Bildungsauftrag der Museen ist bei der Aufstellung von Forschungsprogrammen für diese die Netzwerkbildung durch eine Struktur nötig, die eine themenbezogene Bündelung quer durch die Sammlungen ermöglicht. Gelungene Beispiele für eine solche Bündelung finden sich in Form der vielen, in der vorliegenden Publikation vorgestellten fruchtbaren Kooperationen und Netzwerke. Sie zeigen, in welchem Maße innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin durch zahlreiche Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen, Akademien und vielen anderen nationalen wie internationalen Forschungseinrichtungen solche museumsübergreifenden Forschungsallianzen bereits gelebt und verwirklicht werden. Die Staatlichen Museen zu Berlin gehören mit der Staatsbibliothek, dem Ibero-Amerikanischen-Institut sowie dem Staatlichen Institut für Musikforschung und dem Geheimen Staatsarchiv zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die vom Bund und allen Ländern finanziert wird. Sie sind als einzige Museumsinstitution Vollmitglied bei der DFG. Prof. Dr. Peter-Klaus Schuster Generaldirektor Staatliche Museen zu Berlin Prof. Dr. Günther Schauerte Stellv. Generaldirektor Staatliche Museen zu Berlin Prof. Dr. Bernhard Graf Leiter Institut für Museumsforschung Staatliche Museen zu Berlin Vo r wo r t 5 Ä G Y P T I S C H E S M U S E U M U N D P A P Y R U S S A M M L U N G Prof. Dr. Dietrich Wildung Direktor Ägyptisches Museum und Papyrussammlung G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Das Ägyptische Museum und Papyrussammlung sieht sich in der Tradition der Frühgeschichte der Ägyptologie, deren Zentren in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris und in Berlin lagen. Grundlegende Werke zur Schrift und Sprache, zur Geschichte und Chronologie des alten Ägypten sind zwischen 1840 und 1870 in Berlin entstanden. Die preußische ÄgyptenSudan-Expedition (1842–1845) machte Berlin zum Dokumentationszentrum der Archäologie des antiken Niltals und legte in der Ägyptischen Abteilung der Königlichen Museen die Basis zu einem der großen Forschungsarchive altägyptischer Objekte und Texte. Forsch ungsergebnisse und Forsch ungsziele Anknüpfend an diese Tradition, die durch die Grabungen in Abusir (1901–1909) und Amarna (1911–1914) ausgebaut wurde, betreibt das Ägyptische Museum und Papyrussammlung Feldforschung im Niltal. Mit den Grabungen in Naga im Nordsudan leistet es seit 1994 in jährlichen Grabungskampagnen einen Beitrag zur Erweiterung der Datenbasis zur Geschichte und Kultur des noch wenig erforschten antiken Sudan 6 Ä g y p t i s c h e s M u s e u m u n d Pa p y r u s s a m m l u n g (Abb. 1, 2). Aufgrund der sehr reichen Fundlage des bislang unerforschten Areals nimmt das Projekt heute eine Spitzenstellung in der Archäologie des mittleren Niltals ein. Eine Ausweitung des Projektes zu einem internationalen Joint Venture – wahrscheinlich mit Frankreich – wird vorbereitet. Im Rahmen der Finanzierung durch die DFG unterliegt das Projekt einer regelmäßigen Evaluierung. Die Stiftung Preußischer Kulturbe- Abb. 1 Nachtbild mit technischem Gerät; Dokumentation von Reliefblöcken des Tempels Naga 200 mit 3D-Streiflicht-Scanner © Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, SMB, Foto: Th. Bauer sitz stellt für das Sudan-Projekt eine halbe Planstelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin zur Verfügung. Mit umfangreichen restauratorischen Arbeiten, die vom Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e.V. finanziert werden (Abb. 3, 4), setzt das Projekt Maßstäbe für die Denkmalpflege in der Archäologie des Sudan und trägt zur Stärkung der historischen und kulturellen Identität des Gastlandes bei. Das Projekt ist ein wichtiger Bestandteil des Antrags auf Aufnahme der ganzen Region in die World Heritage List der UNESCO. Daneben verfolgt das Ägyptische Museum und Papyrussammlung mit dem Projekt auch die Pflege und den Ausbau der Kooperation mit der sudanesischen National Corporation of Antiquities and Museums und damit mit der Republik Sudan. Das Berliner Projekt findet in beiden Ländern Aufmerksamkeit als praktizierter Dialog und als Beispiel unvoreingenommener Kulturhilfe. Es versteht sich folglich auch als positiver Faktor im aktuellen politischen Spannungsfeld. Der hervorragende Bestand des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung an altägyptischer Skulptur ist zudem Gegenstand kunstgeschichtlicher Forschung zum Fragenkomplex „Raum und Bewegung“ in der altägyptischen Kunst. Die Erschließung neuer historischer Quellen bestimmt die Forschungstätigkeit der Papyrussammlung. Aus dem Bestand von mehr als 50.000 Inventareinheiten, die zu einem großen Teil aus Grabungen stammen, werden thematisch und historisch geschlossene Textgruppen restauratorisch und wissenschaftlich bearbeitet und veröffentlicht. Angesichts der sprachlichen Vielfalt der Texte – unter anderem Ägyptisch, Koptisch, Griechisch, Aramäisch, Pehlevi und Ara- Ä g y p t i s c h e s M u s e u m u n d Pa p y r u s s a m m l u n g 7 Abb. 2 Blockfeld; über 1.000 Relieffragmente des Tempels Abb. 3 Gerüste, Gerät, Kapelle; die Dokumentation und Naga 200 sind im Lapidarium zwischengelagert © Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, SMB Foto: Th. Bauer Restaurierung der Hathor-Kapelle in Naga wird vom Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e. V. finanziert, © Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, SMB, Foto: D. Wildung bisch – sind an dieser Editionstätigkeit neben den eigenen Papyrologen auch Spezialisten von deutschen Hochschulen (FU und HU Berlin, Bonn, Göttingen, Köln, LMU München, Tübingen und Würzburg) und Akademien (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Mainz und NRW) und Wissenschaftler aus aller Welt beteiligt, so etwa R. Parkinson, London (literarische Texte Mittleres Reich), U. Luft, Budapest (Briefe Mittleres Reich), und A. Porten, Jerusalem (aramäische Texte). Die Forschungstätigkeit des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung findet ihren Niederschlag in Publikationen unterschiedlicher Art. Zum Grabungsprojekt Naga erscheinen regelmäßige Berichte in den Fachzeitschriften („Archéologie du Nil Moyen“, „Orientalia“, „Kush“, „Ancient Sudan“, „Jahrbuch der Berliner Museen“). Monographische Zwischenberichte liegen vor in „Die Stadt in der Steppe“ (1998) und „Naga. Royal City of Ancient Sudan / Naqa. Medina Malikiya fi Sudan al Qadim“ (2006). Lebhaft ist die Berichterstattung in den Medien, unter anderem in ausführlichen Fernseh-Features (arte, 3sat). Das Projekt ist häufig Gegenstand von Referaten und Vorträgen auf Fachtagungen, zuletzt in London, Paris, Kopenhagen, Warschau und Khartum. Zu den kunsthistorischen Forschungen jen- seits des Naga-Projektes erschienen Beiträge im „Colloquium Rauricum“ und im „Bulletin de la Société Française d’Égyptologie“ als Veröffentlichungen von Fachvorträgen. Einen unmittelbaren Ausdruck finden diese Forschungen in der spezifischen Präsentationsweise ägyptischer Skulptur in der Dauerausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung. Hierzu wurde auf internationalen Tagungen referiert, so unter anderem zuletzt in Kopenhagen, Budapest, Montepulciano und Hamburg. Von der Papyrussammlung werden in regelmäßigen Abständen Bände der „Berliner Griechischen Urkunden“ (BGU) publiziert. Von den Gastwissenschaftlern wurden wissenschaftliche Kataloge vorgelegt zu arabischen Texten (W. Diem, Köln), zu Pehlevi-Texten (P. Weber, Göttingen), zum Totenbuch (Totenbuch-Projekt Bonn), zu demotischen Urkunden (M. Schentuleit und S. Lippert, Tübingen) sowie zu Briefen des Mittleren Reiches (U. Luft, Budapest) und manichäischen Handschriften (G. Robinson, Clairemont/USA). Das dringliche Projekt der wissenschaftlichen Veröffentlichung der Berliner Amarna-Grabung (1911–1914) wird erst nach der Eröffnung des Neuen Museums 2009 in Angriff genommen werden können. Es soll in Kooperation mit der 8 Ä g y p t i s c h e s M u s e u m u n d Pa p y r u s s a m m l u n g Abb. 4 Sechs Säulen; die Freilegung und Restaurierung des Amun-Tempels in Naga wurde 2006 nach zehnjähriger Arbeit abgeschlossen © Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, SMB Foto: D. Wildung Egypt Exploration Society, London, und dem Supreme Council of Antiquities, Kairo, durchgeführt werden. Sowohl die Papyrussammlung als auch das Ägyptische Museum sind als Serviceinstitutionen der Wissenschaft stark frequentierte Forschungsarchive, sowohl für Fachbesucher der Magazine als auch für Fernanfragen. Folglich steht die digitale Erschließung der Bestände auf der Prioritätenliste der kommenden Jahre, um den wissenschaftlichen Zugriff auf diesen Bestand der materiellen und schriftlichen Überlieferung zu erleichtern und zu intensivieren. Der Direktor des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung ist zudem als Honorarprofessor an der FU Berlin und als Gutachter für die DFG, die VW-Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung und die Fondation Michela Schiff Giorgini, Paris, tätig. Ansprechpartner: Prof. Dr. Dietrich Wildung Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Altes Museum Tel: +49 (0)30 20905108 Bodestraße 1–3 10178 Berlin-Mitte Ä g y p t i s c h e s M u s e u m u n d Pa p y r u s s a m m l u n g 9 A N T I K E N S A M M L U N G Prof. Dr. Andreas Scholl Direktor Antikensammlung G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Die Berliner Antikensammlung ist weit mehr als ein Museum zufällig in Berlin versammelter Antiken. Bereits seit Eduard Gerhard, der 1833 sein Amt als „Archäologe bei dem Museum“ antrat, versteht sie sich als planvoll angelegtes Archiv zur Sachkultur der Antike im weitesten Sinne. Sie ist damit ein Forschungsinstrument und Forschungsinstitut von höchstem Rang. Dieses große Objektarchiv systematisch für die archäologische Forschung und die interessierte Öffentlichkeit zu erschließen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft. Allein die konsequente Digitalisierung unserer Bestände wird es mittelfristig ermöglichen, zum Beispiel die vielen Grabungskontexte (etwa in Olympia, Dodona, Pergamon, Milet, Magnesia, Priene und Didyma) als solche transparent zu machen, indem Fundobjekte, Fotos und Archivalien virtuell zusammengeführt werden. Hier ist in den letzten Jahren mit der Einführung des Museumsdokumentationssystems (MDS) bei den Staatlichen Museen zu Berlin eine tragfähige Grundlage geschaffen 10 A n t i ke n s a m m l u n g worden. Am Ende all dieser Bemühungen sollen vollständige und online nutzbare Sammlungskataloge stehen. Folgende stichpunktartig aufgeführte Grundsätze kennzeichnen das besondere Profil unseres Hauses im Kontext vergleichbarer Einrichtungen in Deutschland und weltweit: _ Einbindung in nationale und internationale Kooperationen und Netzwerke: A. Scholl ist Mitglied der CVA-Kommission (Corpus Vasorum Antiquorum-Kommission) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Publikation griechischer Vasen nach internationalen Standards); Kooperation mit dem Forschungsarchiv für Antike Plastik am Archäologischen Institut der Universität Köln (fotografische Erschließung der Skulpturenbestände, geplante OnlineKataloge); Mitgliedschaft am Interdisziplinären Zentrum Alte Welt der FU Berlin; Partner des August-Boeck-Antikenzentrums der HU Berlin; Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut bei der Feldforschung in der Türkei; Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut und der FU Berlin bei der Erforschung der Archäologie des Schwarzmeerraumes; Zusammenarbeit mit russischen Kollegen und Institutionen bei der wissenschaftlichen Erschließung und restauratorischen Betreuung von Objekten aus dem Besitz der Antikensammlung in russischen Museen; Kooperation mit dem Getty Conservation Institute, Los Angeles, bei der Restaurierung antiker Keramik und der Erforschung antiker Produktionstechnologien; Mitwirkung an integrierten Dauer- und Sonderausstellungen der Staatlichen Museen zu Berlin im Kontext des Neuen Museums und der Archäologischen Promenade sowie im Rahmen von Jubiläen und der deutschen EU-Ratspräsidentschaft _ umfangreiche Drittmitteleinwerbung: DFG, Fritz Thyssen Stiftung, Gerda Henkel Stiftung, Bayerische Akademie der Wissen- schaften, VG Wort, Mellon Foundation, New York, Fundaçao Armando Alvares Penteado, São Paulo _ Austausch mittel- und langfristiger Leihgaben mit befreundeten Institutionen in Griechenland und Italien (bislang: Olympia, Ostia, Rom und Warschau), Publikation der Leihgaben durch deutsche Archäologen in Berlin, Archäologen der Partnerinstitutionen sowie weitere internationale Partner _ Schwerpunkte der Forschungstätigkeit der Antikensammlung, die zum international sichtbaren Profil unseres Hauses beitragen: Forschungen im Kontext von Materialuntersuchungen und Restaurierungen von Sammlungsbeständen in den Bereichen Edelmetalle (B. Niemeyer und G. Platz), Bronzen (U. Peltz, N. Franken und M. Maisch berger), Keramik (P. Schilling, B. Zimmermann und U. Kästner) und Marmor (W. Maßmann, W.-D. Heilmeyer, V. Kästner und M. Maischberger) Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre _ Erschließung und wissenschaftliche Publikation der herausragenden Sammlung griechischer Vasen im Rahmen des „Corpus Vasorum Antiquorum“ in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; vier Bände zu griechischen Vasen geometrischer bis klassischer Zeit sind derzeit in Vorbereitung; Forschungen von U. Kästner (Archivstudien, Zusammenarbeit mit dem Istituto Centrale per il Restauro, Rom) zu Restaurierungsgeschichte und -methoden _ Vorbereitung einer Datenbank zu den über 4.000 antiken Skulpturen unseres Hauses in Zusammenarbeit mit dem rasch expandierenden Forschungsarchiv für Antike Plastik am Archäologischen Institut der Universität Köln und mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Mellon Foundation, New York _ Erschließung der 3.460 sogenannten FriederichsBronzen und damit des ältesten Bestandes der Antikensammlung auf diesem wichtigen, in Berlin _ _ _ _ besonders eindrucksvoll vertretenen Feld antiker Kunstindustrie mit finanzieller Unterstützung der DFG (Abb. 1) Forschungen zu antiken Klein- und Großbronzen, teils in Zusammenhang mit Restaurierungen („Xantener Knabe“, Bronzen von Boscoreale), teils in Kooperation mit anderen Häusern der Staatlichen Museen zu Berlin sowie mit russischen Institutionen, die kriegsbedingt verlagerte Teilbestände der Antikensammlung verwahren; gemeinsame Restaurierungen, Ausstellungen und Kolloquien sind in Vorbereitung (Xanten 2008, Berlin 2009, Moskau 2008–2010) Feldforschungen in der Türkei (Pergamon, Milet), Publikation der Ergebnisse Publikation der Ergebnisse der Restaurierung und Forschungen zum Großen Altar von Pergamon Forschungen zur Archäologie des hellenistischen und römisch-kaiserzeitlichen Pergamon A n t i ke n s a m m l u n g 11 Abb. 1 Büste des römischen Weingottes Bacchus, wohl 2. Jahrhundert n. Chr., aus dem ältesten Bestand der Antikensammlung, der 1698 für die kurfürstlich brandenburgische Kunstkammer erworbenen Sammlung etruskischer und römischer Kleinbronzen des römischen Antiquars Giovan Pietro Bellori, 1871 durch Carl Friederichs publiziert, jedoch ohne Bilder © Antikensammlung, SMB, Foto: N. Franken im Kontext einer in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut Istanbul geplanten großen Ausstellung 2010 _ Forschungen zur Provenienz, den antiken Produktionszentren und Handelswegen sowie zur Sammlungsgeschichte der Funde aus dem Schwarzmeergebiet _ Erschließung und Erforschung der Sammlung von 4.700 antiken Terrakotten: Bestandsübersicht, Verlustkatalog, Erforschung einzelner Komplexe; Teilnahme von M. Maischberger am internationalen Kolloquium in Izmir, Juni 2007 _ Bestandskatalog der rund 830 Kameen aus der Zeit von der Antike bis zum 19. Jahrhundert; Einstieg in dieses Projekt mit einem internationalen Kolloquium im Juli 2007 und einer gleichzeitigen Sonderausstellung im Alten Museum _ Verlustkataloge der Bestände an antiken Bronzen, Terrakotten, Kypriaka, Inschriften; Konkordanzen der bereits erfassten und publizierten Verluste an Skulpturen, Vasen, Gläsern, Schmuck, Gemmen und Elfenbeinen mit den in Moskau aufbewahrten Beständen Forsch ungsergebnisse 20 06 Pu b l i k a t i o n e n _ regelmäßige Berichte über aktuelle Projekte und besondere Exponate der Sammlung in der Fachzeitschrift „Antike Welt“ (B. Niemeyer: Restaurierung des Hildesheimer Silberschatzes; U. Kästner: Zur Moskauer Ausstellung mit deutscher 12 A n t i ke n s a m m l u n g Beutekunst; M. Maischberger: Konstantin-Ausstellung im Alten Museum; U. Peltz: Restaurierung der Bronzeamphora aus Schwarzenbach; A. Schäfer: Sosias-Schale; M. Vonderstein: Ton-Arula aus Gela mit Gorgo-Darstellung; N. Franken: Fotografische, archäologische und _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ dokumentarische Erschließung der Bronzen des Bestandes Friederichs) A. Backe, S. Brehme, N. Franken, D. Grassinger, W.-D. Heilmeyer, U. Kästner, V. Kästner, M. Maischberger, A. Scholl, M. Vonderstein: Aufsätze und Objekttexte, in: Deuses Gregos, Ausst.-Kat. São Paulo 2006 A. Backe, K. Dahmen, M. Maischberger, G. Platz: Beiträge, in: Konstantin in Berlin. Ein neu gefundener Kolossalkopf vom Trajansforum in Rom, Ausst.-Kat. Altes Museum, Berlin, Mailand 2006 W.-D. Heilmeyer: Die Erstaufstellung der Skulpturen im Alten Museum, in: Jahrbuch der Berliner Museen 47, 2005, S. 9–43 W.-D. Heilmeyer: Berliner Marmore aus Kleinasien. Bericht über ein archäologischgeologisches Projekt (im Druck) U. Kästner: Die Berliner Vasensammlung im 20. Jahrhundert, in: Jahrbuch der Berliner Museen 47, 2005, S. 45–61 V. Kästner: Ikonographisch bemerkenswerte Fragmente spätarchaischer Terrakottafriese aus Cerveteri in der Berliner Antikensammlung, in: Deliciae fictiles 3, 2006, S. 77–82 M. Maischberger: Il museo di Pergamo a Berlino, 70 anni dopo l’inaugurazione, in: Palladio 36, 2005, S. 109–116 M. Maischberger: Zwischen Sachzwang und Utopie. Zur Technik von Architekturrekonstruktionen im Museum, in: Mittel und Wege, 2006, S. 275–296 U. Peltz: Ein apulischer Brustpanzer, in: Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut 1, 2006, S. 152–154 G. Platz: Die Antikensammlungen für das Alte Museum, in: S. Luig und C. I. Steingräber (Hrsg.), Das Geschenk der Kunst. Die Staatlichen Museen und ihre Sammler, Berlin 2005, S. 16–23 G. Platz: Der Schatzfund von Petescia, in: B. Adembri (Hrsg.), Aeimnestos. Miscellanea di studi per Mauro Cristofani, Florenz 2005 (2006), S. 788–800 G. Platz: Katalogtexte, in: P.-C. Hasse und M. Puhle (Hrsg.), Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, Ausst.-Kat. und Essaybd. Magdeburg, Bd. 1, Dresden 2006 _ G. Platz: Katalogtexte, in: Das persische Weltreich – Pracht und Prunk der Großkönige, Ausst.-Kat. Historisches Museum der Pfalz, Speyer, Speyer 2006 _ G. Platz-Horster und A. Scholl (Hrsg.): Neuauflage des Sammlungskataloges Altes Museum – Pergamonmuseum (im Druck, erscheint Mai 2007; in der Einleitung von A. Scholl Standortbestimmung und Ausblick auf die mittelund langfristigen Forschungsziele der Antikensammlung; Katalogtexte sämtlicher Wissenschaftler der Antikensammlung auf dem Stand der neuesten archäologischen Forschung) _ A. Scholl: Anathemata ton Archaion. Die Akropolisvotive des 8. bis frühen 6. Jahrhunderts v. Chr. und die Staatswerdung Athens, in: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts 121, 2006, S. 1–173, Abb. 1–55 (Publikation der Bonner Habilitationsschrift von 1997, Teil I) (im Druck) _ A. Scholl: „Es sind da auch alte Athenastatuen …“. Pausanias und die vorpersischen Akropolisvotive, in: R. Krumeich und Chr. Witschel (Hrsg.), Die Akropolis von Athen im Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit, Akten des internationalen Kolloquiums am Archäologischen Institut der Universität Bonn, 16.–17.6.2006 (im Druck) _ A. Scholl: Archäologische Forschung in der Berliner Antikensammlung von 1830 bis heute. Eine Zwischenbilanz, in: P.-K. Schuster (Hrsg.), Die Staatlichen Museen zu Berlin als gelehrte Anstalt (im Druck) _ A. Scholl: Möglichkeiten der deutsch-russischen Kooperation bei der wissenschaftlichen Erschließung klassischer Antiken: Die kriegsbedingt verlagerten Objekte der Berliner Antikensammlung, in: H.-D. Bienert (Hrsg.), Deutsch-russische Kooperation in den Altertumswissenschaften, Akten der DFG-Tagung, Moskau, 7.–9.12.2006 (im Druck) _ A. Scholl u. a.: Deuses Gregos – Griechische Götter für São Paulo, in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 42, 2006, S. 217–231 _ C. Weiss: Die antiken Gemmen der Sammlung Dressel in der Antikensammlung (Förderung durch die Fritz Thyssen Stiftung und die VG Wort; Betreuung: G. Platz) (im Druck) A n t i ke n s a m m l u n g 13 Abb. 2 Attisch-rotfigurige Hydria (Wassergefäß), um 510 v. Chr., im 19. Jahrhundert aus zwei unterschiedlichen antiken Gefäßen zusammengesetzt und übermalt. Foto nach der „Ent-Restaurierung“ 1998 durch P. Schilling und B. Lindig © Antikensammlung, SMB, Foto: V. Kästner Pr o j e k t b e r i c h t e _ „Corpus Vasorum Antiquorum“ (Förderung durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften): vier Bände sind in Vorbereitung (Betreuung: U. Kästner; Projektmitarbeiterinnen: Ch. Dehl-von Kaehnel, H. Mommsen, A. SchöneDenkinger und A. Schwarzmaier-Wormit) _ Bilddatenbank Sammlungsbestand Friederichs (Förderung durch die DFG): fotografische Erschließung (digital), Provenienzforschung, Re-Identifizierungen, Verlustkatalog, Bibliographie, Konkordanz und geplante Online-Publikation der Bronzen des Bestandes Friederichs (Leitung: W.-D. Heilmeyer; Durchführung: N. Franken); N. Franken hielt zu diesem Projekt Vorträge in Berlin, Bonn und Greifswald _ Keramikrestaurierung und Erforschung antiker 14 A n t i ke n s a m m l u n g und neuzeitlicher Technologien in Zusammenarbeit mit dem Rathgen-Forschungslabor, Berlin, und dem Getty Conservation Institute, Los Angeles (P. Schilling und B. Zimmermann): UV-Licht-Untersuchungen, Analyse von Klebemitteln, Rückbrände etc.; Kontext: Sonderausstellungen (São Paulo und Berlin) und Kolloquien (Los Angeles und Berlin) (Abb. 2) _ fotografische Erschließung und Bilddatenbank der Sammlung antiker Skulpturen (Förderung durch die Mellon Foundation, New York: Kooperation mit dem Forschungsarchiv für Antike Plastik der Universität Köln (Betreuung: A. Scholl) _ Archäologie des Schwarzmeerraumes in Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut, dem IZAW, FU Berlin, und dem Abb. 3 Faustina-Thermen in Milet/heutige West-Türkei, Blick von Nordwesten, August 2006. Neue Bauuntersuchungen und Grabungen in der von den Berliner Museen zu Beginn des 20. Jahrhunderts freigelegten Badeanlage aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. durch die Antikensammlung in Zusammenarbeit mit der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts © Antikensammlung, SMB, Foto: I. Geske-Heiden Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin: Kontexte, Provenienz, Sammlungsgeschichte (G. Platz und U. Kästner) _ Feldforschungen in der Türkei: Milet (Markttor und Faustina-Thermen; M. Maischberger), Pergamon (Altar, Athena-Heiligtum, Rundmonument Attalos’ I. etc.; V. Kästner) und Herakleia am Latmos (V. Kästner); geplante Publikation dieser Ergebnisse, Verknüpfung mit den Ergebnissen aus der Restaurierung der Friese des Altars und des Markttores im Pergamonmuseum, Berlin (Abb. 3, 4) _ Verlustkataloge der Bestände an Terrakotten, Bronzen, Kypriaka (komplett neu) sowie Vasen, Gläsern, Schmuck, Gemmen, Elfenbeinen (Konkordanz der bereits publizierten Verluste mit den in Moskau befindlichen und erst seit Neuestem zugänglichen Objekten) _ Sammlungs- und Aufstellungsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte (W.-D. Heilmeyer, U. Kästner, V. Kästner, M. Maischberger, G. Platz und A. Scholl) _ Restaurierung von knapp 100 Steindenkmälern der Antikensammlung im Zusammenhang mit Ausstellungsprojekten („Deuses Gregos“ in São Paulo, Gemeinschaftsausstellungen der Staatlichen Museen zu Berlin in Berlin), Dresdener „Herkulanerinnen“, Berliner Göttin Sk 1800; dabei Forschungen zu Restaurierungsphasen und Herstellungstechnologien, Farbfassungen etc. (W. Maßmann; Mitarbeit von Werkvertragsrestauratoren und Praktikanten unter Betreuung von W. Maßmann) A n t i ke n s a m m l u n g 15 Abb. 4 Weingott Dionysos und junger Satyr aus seinem Gefolge, um 160/170 n. Chr., 1906 bei den Berliner Grabungen in den Faustina-Thermen in Milet gefunden. Die Gruppe wurde in spätantiker Zeit massiv überarbeitet, vor allem wurden den beiden Figuren die Geschlechtsteile abgemeißelt; der daran abzulesende Wertewandel am Übergang von der Kaiserzeit zur Spätantike ist Gegenstand der gemeinsamen Forschungen der Antikensammlung und des Deutschen Archäologischen Instituts. Vorangegangen ist eine gründliche Restaurierung und Neuaufstellung der Statue im Pergamonmuseum, 2001/02 © Antikensammlung, SMB, Foto: J. Laurentius 16 A n t i ke n s a m m l u n g Dauer- und Sonderausstellungen _ „Gli argenti di Paternò“, Paternò/Sizilien, 22.1.–7.4.2006 _ „Die Götter beschenken. Griechische Weihegaben“, Pergamonmuseum, Berlin, 9.3.2006–Ende März 2007 _ „Konstantin in Berlin. Ein neu gefundener Kolossalkopf vom Trajansforum in Rom“, Altes Museum, Berlin, 29.3.–3.9.2006 _ „Deuses Gregos“, São Paulo, 20.8.–30.11.2006; Niterói bei Rio de Janeiro, 17.12.2006–4.4.2007 _ „L’antica maniera. Zeichnungen und Gemmen des Giovanni Calandrelli“, Universität, Bonn, 8.9.–22.10.2006; Kunsthalle, Kiel, 29.10.– 3.12.2006 (im Rahmen des Föderalen Programmes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) _ „Konservieren oder restaurieren. Die Restaurierung griechischer Vasen von der Antike bis zur Gegenwart“, Altes Museum, Berlin, 16.11.2006–25.2.2007 _ langfristige Leihgaben aus Olympia (Funde aus der Werkstatt des Phidias), Ostia (Mosaiken aus Dragoncello und knochenverzierte Betten aus Acilia) und Rom (Fresken aus einer Stadtvilla nahe der Stazione Termini) Kommunikation ( H o n o r a r p ro f e s s u r e n , L e h r t ä t i g ke i t , S y m p o s i e n u n d i n t e r n a t i o n a l e K o n f e r e n z e n ) _ Honorarprofessur A. Scholl, FU Berlin: Vorlesungen und Übungen im Wintersemester 2005/06, Sommersemester 2006, Wintersemester 2006/07 _ Lehraufträge wissenschaftlicher Mitarbeiter (U. Kästner und M. Maischberger), FU Berlin und HU Berlin: Wintersemester 2005/06, Sommersemester 2006 _ „Les bijoux de la collection Campana. De l’antique au pastiche“, Journée d’étude, Paris, Ecole du Louvre, 10.1.2006; Teilnahme von G. Platz mit einem Vortrag zum Thema „L’ouvrage d’or étrusque et ses imitations dans le 19e siècle“ _ „The Colors of Clay“, internationale Konferenz, Malibu, 15.–17.6.2006: Teilnahme von U. Kästner, Moderation eines Abschnitts _ „Die Akropolis von Athen im Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit“, internationales Symposium, Archäologisches Institut, Universität Bonn, 16.–17.6.2006: Teilnahme von A. Scholl mit einem Vortrag zum Thema „Arx Athenarum a Pausania descripta. Zur kaiserzeitlichen Inszenierung der Akropolis als Denkmal der Geschichte Athens“ _ „Synchrotron Radiation in Art and Archaeology“, internationale Konferenz, Berlin-Adlershof, 27.–29.9.2006: Teilnahme von B. Niemeyer mit einem Vortrag zum Thema „Fire-Gilding – Metal Analyses and Surface Structures“ _ „Lebensbilder 1933–45: Klassische Archäologie im Zeitalter von Nationalsozialismus und Faschismus“, internationaler Workshop, Deutsches Archäologisches Institut, Berlin, 27.–28.10.2006: Konzept und Organisation: M. Maischberger mit G. Brands, Universität Halle, und dem Deutschen Archäologischen Institut; Vortrag von M. Maischberger über M. Schede _ „Ionische und phrygische Bronzen“, internationales Kolloquium, Altes Museum, Berlin, 15.–16.11.2006: Konzept und Organisation: U. Gehrig und U. Peltz _ „Konservieren oder Restaurieren“, internationale Konferenz, Pergamonmuseum, Berlin, 17.–19.11.2006: Konzept und Organisation: U. Kästner und A. Scholl in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der CVA-Kommission und der Universität Bonn Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Scholl Antikensammlung Altes Museum / Pergamonmuseum Tel: +49 (0)30 20905201 Bodestraße 1–3 10178 Berlin-Mitte A n t i ke n s a m m l u n g 17 E T H N O L O G I S C H E S M U S E U M Prof. Dr. Viola König Direktorin Ethnologisches Museum G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Das Ethnologische Museum entstand aus dem Anliegen seines Gründers Adolf Bastian, das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin zum Mittelpunkt der ethnologischen Forschung in Deutschland zu machen. Die Eröffnung erfolgte 1886. Das Leitbild des Ethnologischen Museums war und ist geprägt von dem Grundsatz, Bestände außereuropäischer Kulturen zu sammeln, zu bewahren, wissenschaftlich zu bearbeiten und sie in geeigneter Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der Wahrnehmung dieser in Teilbereichen veränderlichen Anforderungen sieht das Ethnologische Museum nach wie vor seine Hauptaufgabe. Er forschen Die weltweit einmaligen, umfangreichen Sammlungen werden weiterhin die Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit folgender Generationen von Forschern sein. Das Ethnologische Museum 18 Ethn ologisches Museum steht in der Pflicht, durch die kontinuierliche, verantwortungsvolle Kustodie auch zukünftigen Nutzern die Möglichkeit der Forschung an seinen Beständen zu sichern. Abb. 1 Abbildung der Bewohner des Kotzebue-Sundes © Ethnologisches Museum, SMB L e i t g e d a n ke n Das Ethnologische Museum sieht sich als eine heterogene Einrichtung, die durch ihren weltweit bedeutenden und in dieser Konstellation einzigartigen Sammlungsbestand nahezu alle Bereiche der Ethnologie und im weiteren Sinne der Kulturwissenschaft abdeckt. Hier kommen Fachdisziplinen zusammen, die sonst in der Regel deutlicher voneinander getrennt wirken. Neben den ca. 510.000 Objekten des Museums sind es vor allem die ca. 475.000 Fotodokumente (historische Fotografien und Objektaufnahmen), die ca. 150.000 Musikaufnahmen und die weltweit größte und bedeutendste Sammlung von mehr als 15.000 historischen Wachszylindern (auf der UNESCO-Liste „Memory of the World“), die ca. 90.000 Monographien und 500 laufenden Zeitschriften in der Museumsbibliothek, die ca. 8.000 Aktenbände Archivmaterial und ca. 2.500 ethnologischen Filme, die das einzigartige, vielfältige Bild des Ethnologischen Museums prägen. Dieser historisch gewachsenen Vielfalt muss das Ethnologische Museum in seiner Arbeit gerecht werden, indem es sowohl den künstlerisch-ästhetischen als auch den rein wissenschaftlichen Aspekt der Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit verfolgt. Es gilt eine in der Außenwirkung sinnvolle Synthese aus beiden Ansätzen zu entwickeln. N e t z we r ke Die Ethnologie ist heute mehr denn je eine dynamische Wissenschaft, die nicht nur von der europäischen Wissenschaftstradition geprägt ist, sondern auch die individuellen Anliegen der außereuropäischen Völker berücksichtigen sollte; so sieht das Ethnologische Museum es heute als seine Aufgabe an, diese Bestände, die für manche Ethnien schon wegen ihres Alters zu Referenzsammlungen geworden sind, als einmalige Dokumente ihrer Geschichte zur Verfügung zu stellen. Die Sammlungen des Ethnologischen Museums sind aufgrund ihres Alters (Referenzsammlungen in Bezug auf kulturelle Entwicklungen), der Quantität in den verschiedenen Objektgruppen (archäologische Sammlungen) und der Dokumentation der Artefakte (Sammlungen von For- schungsreisenden des 19. und 20. Jahrhunderts) für die Wissenschaft von außerordentlicher Bedeutung. Fachkollegen aus der ganzen Welt, zunehmend auch aus den jeweiligen Herkunftsländern der Bestände, konsultieren regelmäßig die Sammlungen des Museums. Wissenschaftliche Austauschprogramme und die Betreuung auswärtiger Wissenschaftler gehören zum Standardprogramm des Museums. Drittmittelfinanzierte Projekte tragen wesentlich zur Bearbeitung der Sammlungen bei. Die umfassende Digitalisierung der Objektinformation und der offene Zugang über das Netz sind für ein international ausgerichtetes Museum wie das Ethnologische Museum selbstverständlich. Ethn ologisches Museum 19 Forsch ungsziele Zuständig für die Forschung im Ethnologischen Museum ist die Abteilung I – Wissenschaft und Forschung (WuF). Sie wird traditionell von dem Direktor/der Direktorin geleitet, unterstützt von P. Bolz, dem auch die Betreuung der wissenschaftlichen Volontäre obliegt. Der Schwerpunkt der Forschung auf der wissenschaftlichen Dokumentation der Sammlung ist augenfällig, sowohl die Hintergründe des Sammelns und der Sammler als auch die zeitgemäße Anforderung nach einer adäquaten multimedialen Archivierung betreffend. Neu hinzugekommen ist der Ansatz, die künftige Verwendung der Sammlungen aus wissenschaftlicher Perspektive zu hinterfragen. Daneben sind Wissenschaftler des Ethnologischen Museums anerkannte Spezialisten in verschiedenen Disziplinen. Forsch ungsergebnisse F o r s c h u n g s p r o j e k t e ( e i n s c h l i e ß l i c h Pr o j e k t e vo n G a s t wi s s e n s c h a f t l e r n ) Bedingt durch die Globalisierung und die damit einhergehende Änderung der Lebensbedingungen in überseeischen Kulturen, hat sich die Qualität der Reisen geändert. Auch die wissenschaftlichen Fragestellungen ändern sich. Kostengünstige und kürzere Anreisen in die Zielregion ermöglichen wiederholte Forschungsaufenthalte mit jeweils kürzeren Verweildauern. Nicht zuletzt betreut das Ethnologische Museum seit einigen Jahren Vertreter und ganze Abordnungen der Nachfahren der von ihm gesammelten Kulturen. 2006 wurden erfolgreich Mittel für vier Projekte eingeworben, die in Kooperation mit anderen Institutionen durchgeführt werden: _ „Vom Imperialmuseum zum Kommunikationszentrum? Zur neuen Rolle des Museums als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und nichtwestlichen Gesellschaften“ (in Kooperation mit dem Institut für Museumsforschung, Berlin, und der FU Berlin, Förderung durch die VW-Stiftung, Höhe der Förderung: 713.800,- €) _ „ethnoArc: Linked European Archives for Ethnomusicological Research, IST, Sixth Framework Programme, European Commission“ (Konsortium von sieben Partnern, Höhe der Förderung: 985.231,20 €, davon 705.639,60 € durch die EU, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erhält 129.600,- €) _ „Dismarc – Discovering Music Archives, eContenPlus, Sixth Framework Programme, European Commission“ (Konsortium von zehn Partnern, Höhe der Förderung: ca. 2.000.000 €, davon 994.447,- € durch die EU, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erhält 72.445,- € ) _ „Deutschsprachige Werke von Reisenden und Forschern in Alaska, an der Nordwestküste Amerikas und in den angrenzenden Gebieten“ („Historia Scientiarum“, Förderung durch die Fritz Thyssen Stiftung, Höhe der Förderung: 40.000,- €) Die eingeworbenen Projektmittel umfassen ein Gesamtvolumen von 3.739.031,20 € (alle Partner) und sind Ergebnis der hervorragenden Vernetzung des Ethnologischen Museums mit nationalen und internationalen Wissenschaftsinstitutionen, aber auch der regen Tätigkeit der Volontäre über das Volontariat hinaus. Es wurden zusätzlich sechs junge Wissenschaftler für diese Projekte eingestellt. Zudem sind bei der DFG mehrere Forschungsanträge noch im Antragsverfahren. We i t e r e ü b e r j ä h r i g e Pr o j e k t e _ „Edición facsimilar e interpretación de la nomina de tributos de Tlapa y su Señorio al Imperio Mexicano: Códice Humboldt 1, y Códice Azoyú Reverso 2, Reverso. Edición Bilingue Español – 20 Ethn ologisches Museum Inglés“: in Zusammenarbeit mit G. Gutierrez, Ciesas/Mexico D.F., und M. Pye, NWAF Brigham Young University, Provo/UT (seit 2003, die Untersuchung ist abgeschlossen) Abb. 2 o. Dismarc, © Ethnologisches Museum, SMB Abb. 3 li. Dismarc-Kickoff, © Ethnologisches Museum, SMB _ „Museumsforum“: Wissenschaftskolleg zu Berlin, in Zusammenarbeit mit H. Bredekamp, HU Berlin, R. Meyer-Kalkus und wechselnden Teilnehmern (Förderung seit 2001) _ „Wege des Wissens. Transregionale Studien“: Wissenschaftskolleg zu Berlin, in Zusammenarbeit mit M. Braig, FU Berlin, B. Göbel, IberoAmerikanisches Institut, Berlin, S. Conrad, FU Berlin, A. Eckert, HU Berlin, O. Ette, Universität Potsdam, U. Freitag, ZMO, F. Pannewick, FU Berlin, S. Randeria, Universität Zürich, U. Haltern, HU Berlin, und anderen (Förderung seit 2002, das Ergebnis sind anderweitig – zum Beispiel durch die DFG – geförderte Forschungsprojekte) _ DFG-Projekt „Bangla Gan. Das Genre ‚Lyrical Songs‘ als Ausdruck der urbanen Musikkultur Bengalens und seine Beziehungen zu den Medien des 20. und 21. Jahrhunderts“: Projekt der Universität Köln, Forschungsaufenthalt in Kolkata (12.1.–4.3.2006) _ DFG-Projekt „Walter Lehmann“: Es liegt als Bd. 1 ein Katalog der Sammlung zur Veröffent- lichung vor, Bd. 2 zur Geschichte der Sammlung ist in Vorbereitung (Abschluss Mai 2006) _ „Ausgewählte Werke Adolf Bastians“: Reedition und Herausgabe von drei der insgesamt neun geplanten Bände, „Historia Scientiarum“ (Förderung durch die Fritz Thyssen Stiftung) _ „Analysen von qadscharischen Fliesen mit Unterglasurmalerei (1796–1925)“: DAAD (PPP Projektgebundener Personenaustausch) und Alliance (2005 und 2006), Alliance (französischbritisches Forschungspartnerschaftsprogramm) und British Council (2007 und 2008); Teilnehmer: National Museums of Scotland, Edinburgh, Ethnologisches Museum Berlin, Musée du Louvre, Paris, Musée des Beaux-Arts, HU Berlin, TU Berlin, Institut für Atomare Physik und Fachdidaktik, CNRS (Centre Nationale des Recherches Scientifiques, UMR 171, CNRS-C2RMF) _ Dokumentation der gesamten südamerikanischen Federsammlung des Ethnologischen Museums (2005–2006) Forsch ungsprojekte 20 02–20 05 _ Besuch von Huichol-Indianern in Berlin zur ergänzenden Dokumentation der Preuss-Sammlung (Dezember 2005) _ DFG-Forschungsprojekt Drittmittel: „Ethnische Identität bei Diaspora als demographischer Normalfall: Von Niue-Frauen gewählte ethnische Markierungen am Beispiel von Flechtarbeiten und Kunsthandwerk“ (2002–2004 und 2005) _ Gemeinschaftsprojekt „MEXartes-berlin.de“: in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin, dem Ibero-Amerikanischen Institut, Berlin, dem Goethe-Institut Mexiko und anderen (17.9.2002–23.2.2003); Verleihung des „Aguilar Azteca“ durch den mexikanischen Staatspräsidenten in Anerkennung des Projektes Ethn ologisches Museum 21 G a s t wi s s e n s c h a f t l e r 2 0 0 6 _ S. Castenfeldt, Moesgard-Museum: Forschung zum wissenschaftlichen Nachlass von Wolfgang Lentz (1900–1986), Iranist, Forschungen in Afghanistan _ S. Das Gupta, Kolkata: Nordindische Saiteninstrumente – Sammlungsbestand und historische Zuordnung _ J. Gansemans, Tervuren: Walzensammlungen aus Belgisch-Kongo in Berlin und Tervuren _ M. Ghattas, Kairo: Musik der koptischen Kirche in Ägypten – historische Aufnahmen G a s t wi s s e n s c h a f t l e r 2 0 0 2 – 2 0 0 5 _ P. Faulhaber, DAAD-Stipendium (2003): Arbeiten an der Ticuna-Sammlung zum Forschungsprojekt „Iconography, Myths and Symbolism Inscribed in Ritual Artifacts. The Ticuna Collection in a Comparive Perspective“ _ A. Sellen, PhD, Unidad Académica de Ciencias Sociales y Humanidades de la UNAM en Mérida (UACSHUM), Merida, Yucatán/Mexico, Foundation for the Advancement of Mesoamerican Studies (FAMSI), Inc. (2004), DAAD (2005): Ergebnis der Forschungsaufenthalte in Berlin veröffentlicht im „Baessler-Archiv“, im „FAMSI Report“ und anderem _ M. Valdovinos, DAAD-Stipendium: Bearbeitung der Cora-Sammlung (K. Th. Preuss); die Ergebnisse werden dieses Jahr in dem geplanten „Artes de México“-Band zu unserer PreussSammlung (Cora und Huichol) erscheinen Ko o p erationen und Mitgliedschaften Im Jahr 2006 gab es, wie in den Jahren 2002, 2004 und 2005, zwei Kooperationen mit dem Ethnologischen Museum, im Jahr 2003 drei Kooperationen. Es bestehen zudem Mitgliedschaften unter anderem in der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, der American Association for the Advancement of Science (AAAS), der Society of American Archaeology (SAA), The Mixtec Foundation und anderen mehr. Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 6 _ P. Bolz: Indianerbilder für den König. George Catlin in Europa, in: P. Kort und M. Hollein: I Like America. Fiktionen des Wilden Westens, München 2006, S. 69–85 _ M. Fischer, P. Bolz, S. Kamel (Hrsg.): Adolf Bastian, Tagungsband, Hildesheim (im Druck) _ N. Grube und M. Gaida: Die Maya. Schrift und Kunst, Berlin und Köln 2006 _ P. Junge: Die Datierung von Gedenkköpfen. Das Beispiel der Berliner Benin-Sammlung, in: Benin, Ausst.-Kat., 2008 (in Vorbereitung) _ P. Junge und F. Jacobi (Hrsg.): Weltsprache Abstraktion. Gestalt – Magie – Zeichen, Ausst.- 22 Ethn ologisches Museum Kat. Ethnologisches Museum, Berlin, Berlin 2006 _ L.-Chr. Koch und J. Mendívil: Objekte ohne Kontext: Eine organologische Konstruktion anhand historiographischer Quellen aus der Inkazeit. Eine Anwendung an einer Sammlung vorkolumbischer Musikinstrumente, in: Studien zur Musikarchäologie 4, 2006 _ L.-Ch. Koch und S. Ziegler (Hrsg.): Theodor Koch-Grünberg – Walzenaufnahmen aus Brasilien 1911–1913, Kommentare: M. Kraus und J. Mendívil, CD und Booklet (dt. und portugies. Ausgabe), Noten, Fotos, Berlin 2006 (BPhA-WA3) _ V. König: The Representation of Landscape, Gardens and Other Cultivated Spaces in the Codices and Lienzos (Maps) from Native Mexico, in: Instituto de Investigaciones Antropologica (UNAM), Lorenzo Ochoa (Hrsg.), Anales de Antropologia 39, 2006 _ V. König (Hrsg): Vermessen. Kartographie der Tropen, Ausst.-Kat. Ethnologisches Museum, Berlin, Berlin 2006; darin: Was sind die Tropen?, S. 10–17; Der vierte Kontinent, S. 66–77; Ozeanien und die Inselwelt des Südpazifiks, S. 88–95; Frühe Weltkarten und ihre globale Verbreitung, S. 96–103 _ V. König: Landkarte oder Porträt? Ikonographische und kartographische Importe aus Europa und indigene Entscheidungsprozesse in Mexiko und dem Andenraum in der Kolonialzeit, in: Wolfenbütteler Hefte 2007 _ V. König: (Ein)Sammeln, (Ab)Kaufen, (Aus)Rauben, (Weg)Tauschen – Zeitgeist und Methode ethnographischer Sammlungstätigkeit in Berlin (ungekürzte Fassung), in: A. Bärnreuther und P.-K. Schuster (Hrsg.), Lob der Sammler. Die Staatlichen Museen und ihre Sammler, Berlin 2007 (im Druck) _ V. König: Adolf Bastian and the Sequel: Five Companions and Successors as Collectors for the Royal Museum of Ethnology, in: Adolf Bastian’s Heritage, Berlin 2006, S. 12 ff. (im Druck) _ V. König: Los Eduardos y Otros: Investigadores, viajeros y collectionistas alemanes en el estado de Oaxca, Mexico, y sus contribuciones para la exploración científica (1800–2000), in: Identidades étnicas. Transformaciones en América Latina. Contribuciones al simposio en el Instituto Ibero Americano, realizado en ocasión de los sesenta años de U. Thiemer-Sachse, Berlin (im Druck) _ V. König: The Mapa de Teozacoalco and the Concept of the Mappaemundi, In: Bas van Doesburg (Hrsg.), Escribir en Oaxaca. Jeroglificos y letras de la tradición indigena, 2007, S. 18 ff. (im Druck) _ W. Lobo: Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas, Ausst.-Kat. Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn; Martin-Gropius-Bau, Berlin, München 2006; darin: Mahayana- und VajrayanaBuddhismus in der Zeit von Jayavarman VII, S. 169–173; Im Vertrauen auf Harmonie und Dauer – Der Symbolismus in der Architektur von Jayavarman VII, S. 184–188 _ W. Lobo: Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas, in: Indo-Asiatische Zeitschrift. Mitteilungen der Gesellschaft für Indo-Asiatische Kunst, Heft 10, 2006, S. 48–61 _ W. Lobo: The Desire for Permanence and Salvation, in: Orientations 37, 8, 2006, S. 69–75 _ I. Pfluger-Schindlbeck: On the Symbolism of Hair in Islamic Societies: An Analysis of Approaches, in: Anthropology of the Middle East, 1, 2, 2006, S. 72–88 _ I. Schindlbeck, M. Gaida, V. König (Hrsg.): Baessler-Archiv. Museum für Völkerkunde, ab Bd. 49 ff., 2001 ff. _ M. Schindlbeck: Museums, Anthropology, and Imperial Exchange (Amiria J. M. Henare), in: Anthropos 101, 12, 2006, S. 621 f. _ M. Schindlbeck: Museum und Universität in der Ethnologie, in: Zeitschrift für Ethnologie 131, 2006 S. 356–359 _ M. Schindlbeck und G. Schlee (Hrsg.): Zeitschrift für Ethnologie, seit 2000 _ S. Ziegler: Die Wachszylinder des Berliner Phonogramm-Archivs, Booklet (dt. und engl. Ausgabe), Fotos, Notenbeispiele und CD-ROM, Berlin 2006 Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 2 – 2 0 0 5 _ R. Haas: Begleitheft zur Ausstellung „Copyright by Kadiwéu. Von der Körperbemalung im Mato Grosso zur Fassadenfliese in Berlin“, 2002 _ P. Junge (Hrsg.): Arte da Africa, Rio de Janeiro 2003 _ P. Junge und P. Ivanov (Hrsg.): Kunst aus Africa, Berlin 2005 _ P. Junge und S. Seybold (Hrsg.): Bilder aus Äthiopien. Malerei und Fotografie 1900–1935, Ausst.Kat. Übersee-Museum, Bremen, Bremen 2002 _ V. König: Die Last der Träume, in: Deutsche am Amazonas – Forscher oder Abenteurer? Expeditionen in Brasilien 1800 bis 1914, Berlin 2002, S. 11–15 Ethn ologisches Museum 23 _ V. König: Zum Handel im Nordpazifik, in: E. Donnert (Hrsg.), Festschrift für Günter Mühlpfordt, Köln 2002, Bd. 6, S. 1055–1070 _ V. König: Postkoloniale Diskurse und interkulturelle Dialoge – neue Perspektiven für das Museum?, in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz XXXVIII, 2002, S. 287–308 _ V. König: „La Batalla de Siete Flor“. Resumen, in: ACERVOS. Publicaciones de la Biblioteca Burgoa, Santo Domingo, Oaxaca/Mexico, 2002 _ V. König (Hrsg.): Ethnologische Museum Berlin, Prestel Museumsführer, München 2003 _ V. König: Die Bilderhandschriften: Codices, Lienzos und Mapas. Nachbarn und Zeitgenossen der Azteken. Katalog der zusätzlichen Leihgaben in Berlin und Bonn (mit M. Gaida und A. Nicklisch), in: Azteken, Publikation anlässlich der Ausstellungen in Berlin und Bonn, Köln 2003, S. 358–398 und 10 Addendum I–IX, XIX–XXXII _ V. König: Eduard Seler y Caecilie Seler-Sachs en Oaxca. Estadias y egado. In: R. von Hanffstengel und C. Tercero Vasconcelos (Hrsg.), Eduardo Caecilie Seler – sistematización de los estudios americanistas y sus repercusiones, Concaulta 2003 _ V. König: O Museu Etnológico no sistema dos Museus Estatais de Berlin. In: P. Junge (Hrsg.), Arte da Africa, Rio de Janeiro 2003, S. 18–21 _ V. König: Koloniale Welten, in: Ethnologisches Museum (Hrsg.), Koloniale Kunst aus Lateinamerika. Prozesse gegenseitiger Aneignung, Berlin 2005, S. 40–43 _ V. König: (Ein)Sammeln, (Ab)Kaufen, (Aus)Rauben, (Weg)Tauschen – Zeitgeist und Methode ethnographischer Sammlungstätigkeit in Berlin, in: S. Luig und C. I. Steingräber (Hrsg.), Das Geschenk der Kunst, Berlin 2005, S. 24–31 _ V. König: Mary E. Smith’s Interpretation of the Codex Tulane, the Codex López Ruíz, and Other Documents. Some Conclusions of the Role of Tlaxiao in the Western Part of the Mixteca Alta, in: MexIcon XXVII, 6, Dezember 2005, S. 112–115 _ W. Lobo (Hrsg.): Kambodschanische Kultur, Heft 8 _ W. Lobo: Mit einem Lächeln der Augen und des Gesichtes – Ein Kopf des Gottes Shiva von einem Kosha aus Champa, in: Indo-Asiatische Zeitschrift. Mitteilungen der Gesellschaft für indo-asiatische Kunst 8, 2004, S. 22–36 _ W. Lobo: Kambodschas Größe und Ruhm, 24 Ethn ologisches Museum _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ in: DAMALS. Das Magazin für Geschichte und Kultur 9, 2005, S. 72–77 W. Lobo : Linga et Kosha au Champa. Culte et iconographie, in: P. Baptiste und Th. Zéphir (Hrsg.), Trésors d’art du Vietnam. La sculpture du Champa Ve –XVe siècles, Musée national des arts asiatiques Guimet, Paris 2005, S. 88–95 I. Pfluger-Schindlbeck: Das Fachreferat Islamischer Orient, in: Kurzführer durch das Ethnologische Museum Berlin, München 2003 I. Pfluger-Schindlbeck: Kinship and Descent Systems and Kinship and State: The Caucasus, in: S. Joseph (Hrsg.): Encyclopedia of Women and Islamic Cultures, Bd. 2, Leiden 2004 I. Pfluger-Schindlbeck: Das Fachreferat „Islamischer Orient“ im Ethnologischen Museum Berlin, in: A. Hagedorn und J. Gierlichs (Hrsg.): Islamische Kunst in Deutschland, München, 2004, S. 41–43 I. Pfluger-Schindlbeck: Die ethnographischen Sammlungen islamischer Gesellschaften im Ethnologischen Museum Berlin, in: J. Kröger (Hrsg.): Islamische Kunst in Berliner Sammlungen, Berlin 2004, S. 193–204 I. Pfluger-Schindlbeck: Verwandtschaft, Religion und Geschlecht in Aserbaidschan, Wiesbaden 2005 I. Pfluger-Schindlbeck: Hermann Burchardt im Jemen: Photographische Reisen 1900–1909, 2005 (Hefte zur Kulturgeschichte des Jemen, 3, hrsg. von der Botschaft der BRD, Sana‘a und dem Deutschen Archäologischen Institut) I. Pfluger-Schindlbeck: Kulturfreie Zeichen, in: Shahla Safarzadeh, Ausst.-Kat., Berlin 2005, S. 7 I. Schindlbeck, M. Gaida, V. König (Hrsg.): BaesslerArchiv. Museum für Völkerkunde, ab Bd. 49, 2001 bis Bd. 53, 2005 M. Schindlbeck: Vulkane und Leprakranke: Richard Neuhauss und seine Photographien von Hawaii, in: Baessler-Archiv N.F. XLVIII, 2000, S. 345–378 (publiziert 2002) M. Schindlbeck: Zur Beziehung zwischen Universität und Museum in der Ethnologie, in: Zeitschrift für Ethnologie 127, 2002, S. 116–119 M. Schindlbeck: Rezension zu: M. O’Hanlon und R. L. Welsch (Hrsg.): Hunting the Gatherers. Ethnographic Collectors, Agents, and Agency in Melanesia, 1870s–1930s, in: Anthropos 97, 2002, S. 617–619 Abb. 4 ethnoArc © Ethnologisches Museum, SMB _ M. Schindlbeck: Contemporary Maori Art and Berlin’s Ethnological Museum, in: A. Herle u. a. (Hrsg.): Pacific Art. Persistence, Change and Meaning, Adelaide 2002, S. 342–352 _ M. Schindlbeck: Rezension: U. van der Heyden und J. Zeller (Hrsg.), Kolonialmetropole Berlin, in: Paideuma 49, 2003, S. 305–309 _ M. Schindlbeck: Rezension: H. Glenn Penny, Objects of Culture: Ethnology and Ethnographic Museums in Imperial Germany, in: Paideuma 50, 2004, S. 306–309 _ Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ethnologisches Museum (Hrsg.): Deutsche am Amazonas – Forscher oder Abenteurer? Expeditionen in Brasilien 1800 bis 1914, Berlin u. a. 22005 Fa c h t ag u n g e n u n d Vo r t r ä g e 2 0 0 6 _ Expert Meeting der UNESCO-Sektion „Intangible Cultural Heritage (ICH)“, Paris, 12.–13.1.2006, Thema: „Documentation and Archiving of the Intangible Cultural Heritage (ICH)“ _ Symposium „The Perspectives of the Americanist Studies in an International Context“, Ethnologisches Museum, Berlin, organisiert vom Lateinamerika-Institut, FU Berlin, 19.–22.1.2006: Vortrag „Graphic Communication and the Art of Mapping – The Significance of Representation Systems in Pre-Columbian and Modern Western Societies“ (V. König) _ 16. Treffen der Studiengruppe Historical Sources of Traditional Music im International Council of Traditional Music (ICTM), Ethnologisches Museum, Berlin, 8.–13.3.2006 (finanziell unterstützt durch die Fritz Thyssen Stiftung): Organisation, Themen: „I. Preventing the ,Loss‘ of Tradition“, „II. Repertoires and Their Characteristics in the Early 20th Century“, Vortrag „Sound Archives and Contemporary Ethnomusicology“ (L.-Ch. Koch); – Vortrag „The Wax Cylinder Catalogue of the Berlin Phonogramm-Archiv as a Means of Preventing the ,Loss‘ of Tradition“ (S. Ziegler); – Vortrag „Working with the Phonograph in the Age of Digital Reproduction“ (A. Wiedmann); – Vortrag „Aspects of Folk Song in Romania: Maria T anase ˇ between Muzica Popular ˇa and Folclor“ (M. Mengel) _ Konferenz „Cultural Diversity and the Urban Area Explorations in Urban Ethnomusicology“, Wien, 23.–26.3.2006: Vortrag „Unity in Diversity – Bengali Music as an Urban Icon“ (L.-Ch. Koch) _ Symposium „Crossing Boundaries in Search of Common Ground“, Harvard University, 21.–22.4.2006: Vortrag „Zeitgeist and Methods of Ethnographic Collection Activities in Berlin in the beginning – Implications and Perspectives for the Future“ (V. König; Veröffentlichung Ethn ologisches Museum 25 in: RES Anthropology & Aethetics 52, 2007) _ Annual Meeting of the Society for American Archaeology, Puerto Rico, 26.–30.4.2006, Session „Archaeology in Central and Southern Mexico“: Vortrag „Understanding the Aztec Tributary System and Relationhip with the Mixte-Tlapanec Kingdom of Tlapa: Codex Humboldt Fragment One“ (V. König mit G. Gutierrez und M. Pye); – Session „Religious Authority and Ritual Architecture in Prehispanic South America“: Vortrag „Ritual Paraphernalia and the Foundation of Religious Temples: The Case of the TaironaKágaba/Kogi, Sierra Nevada de Santa Marta, Colombia“ (A. Oyuela-Caycedo und M. Fischer) _ Interdisciplinary Workshop on Music and Religion, Institute for Religious Studies, FU Berlin, 5.–7.5.2006: Vortrag „Raga-Music in North India between Religious Meaning and Courtly Culture“ (L.-Ch. Koch) _ Internationales Symposium „Max Uhle (1856– 1944). Evaluaciones de sus investigaciones y obras“, in Kooperation zwischen der Universidad Católica del Perú, dem Ibero-Amerikanischen Institut, Berlin, und dem Ethnologischen Museum, Berlin, Lima, 5.–7.5.2006: Vortrag „La mision de Max Uhle para el Museo Real de Etnología de Berlín (1892–1895)“ (F. Fischer) _ Jubiläumsringvorlesung der Universität Hamburg: 10.5.2006 Vortrag „Mary Elizabeth Smith (2.8.1932–10.12.2004) und die Mixtekenforschung: Einblicke in das Werk einer großen Forscherin“ (V. König) _ Vortragsreihe „Globalisierung im Zeitalter der Entdeckungen“, Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel: 23.5.2006 Vortrag „Landkarte oder Porträt? Ikonographische und kartographische Importe aus Europa und indigene Entscheidungsprozesse in Mexiko und dem Andenraum in der Kolonialzeit“ (V. König; Veröffentlichung in: Wolfenbütteler Hefte 2007) _ 52. Internationaler Amerikanistenkongress „Pueblos y culturas de las Américas: Diálogos entre globalidad y localidad“, Sevilla, 17.–21.7.2006, Symposium HIST 27 „Las colecciones de los Museos de Etnografía. Su revalorización para el estudio de la historia de la ciencia (Museale Sammlungen – Ihre Bedeutung für die Wissenschaftsgeschichte)“: Organisation in 26 Ethn ologisches Museum _ _ _ _ _ _ _ _ Kooperation mit dem Varldskulturmuseet, Göteborg, Vortrag „Recuperando un legado: El viaje de Konrad Theodor Preuss a Colombia (1913–1919)“ (M. Fischer); – Vortrag „Recent Collections and Their Historical Value“ (M. Gaida); – Vortrag „200 años de colecciones etnográficas sudamericanas en Berlín“ (R. Haas) Vortragsreihe „Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos“, Altes Museum, Berlin: 24.8.2006 Vortrag „Runde Weltbilder – Der Siegeszug der Mappa Mundi auf drei Kontinenten“ (V. König) im Rahmen des Begleitprogrammes zu der Ausstellung „Musik und Identitäten – Kroatische Kulturtage“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 26.8.–24.9.2006: 3.9.2006 Vortrag „Musikinstrumente aus Kroatien und seinen Nachbarländern“ (S. Ziegler); – 17.9.2006 Vortrag „Der ‚Tamburaschenchor Wellebit 1902‘ in Berlin“ (S. Ziegler) Konferenz der europäischen Musikethnologen „European Seminar in Ethnomusicology (ESEM)“, Jokkmokk/Schweden, 6.–10.9.2006: Vortrag „Historical Sound Recordings of Sami Music in the Berlin Phonogramm-Archiv“ (S. Ziegler) 5. Symposium der Internationalen Studiengruppe Musikarchäologie „Herausforderungen und Ziele der Musikarchäologie – Challenges and Objectives in Music Archaeology“, Ethnologisches Museum, Berlin, 18.–23.9.2006 (finanziert durch die DFG): Durchführung und Organisation, Vortrag „An Archaeological Approach to the Surbahar“ (R. Eichmann und L.-Ch. Koch) 3. International Symposium on Traditional Polyphony, Tbilisi/Georgien, 25.–29.9.2006: Vortrag „Polyphony in Historical Recordings of the Berlin Phonogramm-Archiv“ (S. Ziegler) „Klang – Gedanke – Instrument. Curt Sachs und die Musikwissenschaft heute“, Symposium zum 125-jährigen Geburtstag von Curt Sachs, Musikinstrumenten-Museum, Berlin, 28.–30.9.2006: zwei Podiumsdiskussionen Jahrestagung der Walter-Spieß-Gesellschaft, Ethnologisches Museum, Berlin, 21.10.2006: Vortrag „F. Dahlsheim – Phonographische Aufnahmen balinesischer Musik von 1931“ (S. Ziegler) Tagung der IASA-Ländergruppe, Frankfurt/Main, 3.–4.11.2006: Vortrag „Das Berliner Phonogramm-Archiv heute“ (S. Ziegler) _ Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Archivi di Etnomusicologia, Rom: 15.11.2006 Vortrag „From Wax Cylinders to Digital Storage – The Historical Collections of the Berlin Phonogramm-Archiv“ (S. Ziegler) _ The Society for Ethnomusicology (SEM), 51. Annual Conference – Decolonizing Ethnomusicology Honululu, Honolulu, 16.–19.11.2006: Organisation des Panels „Music Archives – a Legacy of Colonial Ethnomusico- logy or a Model for the Digital Democracy?“, Einführungsvortrag (L.-Ch. Koch) _ Symposium „Weltkulturforum“, Rio de Janeiro, 26.11.–3.12.2006: Vortrag „El ‚Humboldt Forum‘ en el centro de Berlin: El plan y la importancia del proyecto Trópicos para su realización“ (V. König) _ Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn: 17.12.2006 Vortrag „Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas“ (W. Lobo) Fa c h t ag u n g e n u n d Vo r t r ä g e 2 0 0 2 – 2 0 0 5 _ 9. „Mixtec Gateway“-Tagung der Mixtec Foundation und Braunstein Foundation, Las Vegas, 9.–13.3.2002: Vortrag „The Mapa de Teozacoalco and the Concept of Mappae Mundi“ (V. König) _ Workshop „Ausstellungen als Instrument der Wissensvermittlung“, Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, HU Berlin (gefördert von der VWStiftung; J. Brüning, M. Roth), 26.–27.4.2002: Vortrag „Das Museum und die Interpretation von Kultur. Die Präsentation von außereuropäischen Kulturen als subjektiver Prozess“ (V. König) _ „Museumsforum“, Wissenschaftskolleg Berlin: 14.5.2002 Vortrag „Die Objekte zum Sprechen bringen – Die Rolle der Kuratoren als Geschichtenerzähler und die Problematik interpretativer Prozesse im Museum“ (V. König) _ Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig: 24.7.2002 Vortrag „,In Siam verbrachte ich meine schönsten Jahre‘ – Der deutsche Architekt, Kunstwissenschaftler und Sammler Karl Döhring“ (W. Lobo) _ Bangkok: 11.12.2002 Vortrag „The Tantric Buddhist God Hevajra and the Path to Enlightenment“ (W. Lobo) _ 10. „Mixtec Gateway“-Tagung der Mixtec Foundation und Braunstein Foundation, Las Vegas, 7.–11.3.2003: Vortrag „The Mixtecs in Exhibitions on Mesoamerican Cultures“ (V. König) _ Annual Meeting of the Society of American Archaeology (SAA), Denver, 21.–23.3.2003: Vortrag „Fake Production in Oaxaca: Criminal Act or Legal Terms of a Native Trade?“ (V. König) _ Staatliches Museum für Völkerkunde München: 10.7.2003 Vortrag „Die Mythen der Hindus“ (W. Lobo) _ Workshop „Das Göttliche und Gegenwärtige – Feste und Rituale im östlichen Indien“, Seminar, 13.9.2003 (W. Lobo) _ Ringvorlesung „AFRIKAMERIKA. Atlantische Konstruktionen“, FU Berlin, HU Berlin: 11.11.2003 Vortrag „Das Konzept und die Rezeption der Afrika-Ausstellung in Rio de Janeiro 2003“ (P. Junge) _ 11. „Mixtec Gateway“-Tagung der Mixtec Foundation und Braunstein Foundation, Las Vegas, 12.–17.3.2004: Vortrag „The Analysis and Interpretation of Codex Egerton (Sanchez Solis) Revised – A Comparison between its Data and New Insights from Other Mixtec Codices“ (V. König) _ Annual Meeting of the Society for American Archaeology (SAA), Montreal, 30.3.–4.4.2004: Vortrag „The Representation of Landscape, Gardens and Other Cultivated Spaces in the Codices and Lienzos (Maps) from Native Mexico“ (V. König) _ Vorträge am Lateinamerika-Institut, FU Berlin: 29.4.2004 Antrittsvorlesung als Honorarprofessorin „Die Mapa von Teozacoalco und das Konzept der Mappa Mundi“ (V. König) _ Workshop „Wayang Legenda. Zeitgenössisches Schattenspiel mit dem Künstler Heri Dono/ Indonesien“, 6.–16.5.2004: Herstellung der Figuren, Erarbeitung und Durchführung einer Aufführung (W. Lobo) _ „Museumsforum“, Wissenschaftskolleg zu Berlin: 10.5.2004 Vortrag „Afrika im Ethnologischen Museum“ (P. Junge) _ Symposium „The ,Other Atlantic‘: the Black Atlantic, Its History and Present“, Ibero- Ethn ologisches Museum 27 From Imperial Museum to Communication Center? The Museum in its Role as Mediator between Science and Non-Western Societies A project by Rainer Hatoum, Susan Kamel, Lidia Guzy Abb. 5 Entdeckungs-Reise in die Süd-See und nach der Berings-Straße zur Erforschung einer nordöstlichen Durchfahrt, Bd. 1, Weimar 1821 © Ethnologisches Museum, SMB Abb. 6 Titelblatt des Projektes „Vom Imperialmuseum zum Kommunikationszentrum? Zur neuen Rolle des Museums als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und nicht-westlichen Gesellschaften“ © R. Hatoum, S. Kamel, L. Guzy _ _ _ _ Amerikanisches Institut, Berlin, 14.6.2004: Vortrag „The Berlin Collections from Africa in Brazil: Experience, Reception, and Reaction of the Exhibit ,Arte da Africa‘ in Rio de Janeiro“ (P. Junge) 10. International Conference of the European Association of Southeast Asian Archaeologists, British Museum, London, 14.–17.9.2004: Vortrag „With Smiling Eyes and Face … A Head of the God Shiva from a Cham Kosha“ (W. Lobo) 29. Deutscher Orientalistentag „Barrieren – Passagen“, Halle, 21.9.2004: Vortrag „Crossroads of Continents Revised – oder Spuren transpazifischer Beziehungen in der materiellen Kultur und Ikonographie in ethnographischen Sammlungen“ (V. König) Workshop „The Wandering Moon Group“, Schattentheater aus Thailand, 26.1.2005: Vorträge, Werkstattgespräch, Performanz (W. Lobo) Vortragsreihe der Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit den Fördervereinen „Das Geschenk der Kunst. Die Staatlichen Museen und ihre Sammler“: 9.3.2005 Vortrag „(Ein)Sammeln, (Ab)Kaufen, (Aus)Rauben, 28 Ethn ologisches Museum _ _ _ _ (Weg)Tauschen – Zeitgeist und Methode ethnographischer Sammlungstätigkeit in Berlin“ (V. König) 12. „Mixtec Gateway“-Tagung der Mixtec Foundation und Braunstein Foundation, Las Vegas, 11.–15.3.2005: Vortrag „ ,A Constant Source of Encouragement‘ – My Personal Experience With Betsy Smith in the Study of Mixtec Painted and Written Sources between 1974 and 2004“ (V. König) Veranstaltung einer internationalen Tagung der Pacific Arts Association Europe, Ethnologisches Museum, Berlin, 21.–23.4.2005 12. EVA-Konferenz „Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie“ (Electronic Imaging & the Visual Arts), Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 9.–11.11.2005, Sektion „Blind Date – Nutzung und Erschließung digitaler Bilder“: Vortrag „Fremde erkennen: Bilderschließung in ethnologischen Museen“ (V. König) Vortragsreihe des Museums für Völkerkunde München: 3.12.2005 Vortrag „Kunst aus Afrika. Von Rio nach Berlin. Die neue Afrika-Ausstellung des Ethnologischen Museums Berlin“ (P. Junge) L e h r ve r a n s t a l t u n g e n _ 2006 führten Wissenschaftler des Ethnologischen Museums sieben Lehrveranstaltungen an Hochschulen durch, in den Jahren 2002 bis 2005 waren es jeweils sechs Lehrveranstaltungen. Alle Wissenschaftler des Ethnologischen Museums sind promoviert, zwei haben habilitiert, die Direktorin nimmt zwei Honorarprofessuren wahr. Eine Prüfungsberechtigung gilt für die FU Berlin und andere Institutionen. Ausstellungen 20 06 In den Ausstellungen des Ethnologischen Museums werden Spezialthemen erstmalig wissenschaftlich bearbeitet und somit kreative, innovative Forschungsansätze verfolgt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht: _ „Kunst aus Afrika“, Ethnologisches Museum, Berlin, ab 28.8.2005 (neue Dauerausstellung, mit Publikation) _ „Vermessen. Kartographie der Tropen“, Ethnologisches Museum, Berlin, 20.5.–27.8.2006 (mit Publikation) _ „Weltsprache Abstraktion. Gestalt – Magie – Zeichen“, Ethnologisches Museum, Berlin, 21.5.–15.10.2006 (in Kooperation mit der Neuen Nationalgalerie, Berlin, mit Publikation) _ „Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas“, Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn, 15.12.2006–9.4.2007 (Sonderausstellung in Kooperation mit der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn, mit Publikation) Ausstellungen 20 02–20 05 _ „Deutsche am Amazonas – Forscher oder Abenteurer. Expeditionen in Brasilien 1800 bis 1914“, Ethnologisches Museum, Berlin, 18.4.–10.11.2002 (mit Publikation) _ „Bilder aus Äthiopien. Malerei und Fotografie 1900–1935“, Übersee-Museum, Bremen, Sommer 2002 (Sonderausstellung) _ „Azteken“, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 17.5.– 10.8.2003; Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn, 26.9.2003–11.1.2004 (mit Publikation) _ „Arte da Africa“, Rio de Janeiro, 13.10.2003– 4.1.2004, Brasilia und Sao Paolo, Januar–April 2004 (Sonderausstellung, mit Publikation) _ „Indianer-Porträts des 19. Jahrhunderts“, Ethnologisches Museum, Berlin, ab Mai 2004 Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Viola König Ethnologisches Museum Tel: +49 (0)30 8301226 Arnimallee 27 14195 Berlin-Dahlem Ethn ologisches Museum 29 G E M Ä L D E G A L E R I E Prof. Dr. Bernd Wolfgang Lindemann Direktor Gemäldegalerie G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Die Gemäldegalerie besitzt eine der international bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei. Mit ihrer Gründung im Jahr 1830 beginnt die Geschichte der Staatlichen Museen zu Berlin. Der Bogen ihres Sammlungsauftrages spannt sich von den Anfängen der mittelalterlichen Tafelmalerei bis hin zum Klassizismus. Dank ihrer erfolgreichen, systematischen Sammlungstätigkeit ist die Gemäldegalerie in der Lage, die Geschichte der abendländischen Malerei in all ihren europäischen Facetten, in all ihren Schulen und Epochen enzyklopädisch zu präsentieren. Durch gezielt vorgenommene Neuerwerbungen werden die Schwerpunkte ihrer Kollektion hochkarätig ergänzt und somit gestärkt. Die Gemäldegalerie ist Teil des bildkünstlerischen Erbes der Menschheit. Von besonderer Bedeutung für die Pflege des Bestandes, über den gebotenen behutsamen Umgang mit den uns anvertrauten 30 Gemäldegalerie Meisterwerken hinaus, ist deshalb der Bereich der Konservierung und Restaurierung. Hier kommen modernste wissenschaftliche Standards nicht nur der restauratorischen Arbeit, sondern auch der technologischen Bilduntersuchung zum Einsatz; Kooperationen mit anderen Einrichtungen wie dem Rathgen-Forschungslabor, Berlin, dem Hahn-Meitner-Institut, Berlin, und anderen wissenschaftlichen Institutionen erweitern das Spektrum erkenntnisfördernder Orientierungen auf diesen essenziellen Gebieten. Die Präsentation, Sicherung und Lagerung der Bestände erfolgt stets nach dem neuesten Stand museologischer und museumstechnischer Prinzipien. Die Inventarisierung nutzt systematisch moderne Standards und baut diese im Verbund der Staatlichen Museen zu Berlin weiter aus. Die Gemäldegalerie erforscht und erschließt fortlaufend ihre Bestände. Dies erfolgt in der Form kritischer Kataloge ganzer Sammlungsbestände ebenso wie in Ausstellungskatalogen oder Spezialpublikationen einzelner Werke. Neben die bewährten Printmedien tritt das breite Spektrum von neuartigen Formen und Techniken der Veröffentlichung. Das Anstoßen und Unterstützen wissenschaftlicher Projekte zur Erforschung der Bildkünste von Mittelalter und Früher Neuzeit gehört zudem zu den ganz wesentlichen Aufgaben der Gemäldegalerie. Wissenschaftliche Tätigkeit setzt Kooperation voraus. Partner der Gemäldegalerie auf diesem Gebiet sind andere Museen ebenso wie Universitäten und sonstige wissenschaftliche Einrichtungen, auch Institutionen naturwissenschaftlicher Forschung, um von diesen entwickelte Verfahren zu weiteren Erkenntnissen zu nutzen. Vor allem durch die permanente, dem Rang der Gemäldegalerie angemessene Präsentation der Sammlung, außerdem durch Sonderausstellungen, Führungen, Vorträge, Publikationen und andere Formen der Öffentlichkeitsarbeit werden die Bestände einem breiten Publikum vermittelt – nicht nur der internationalen Wissenschaftsgemeinde, sondern auch und vor allem der interessierten Öffentlichkeit. Hierbei wird auch angestrebt, das Interesse von Gruppen, für die der Weg in die Museen nicht selbstverständlich ist, überhaupt erst zu wecken. Insbesondere die Schulen werden intensiv in diese Arbeit mit einbezogen. Zudem berät die Gemäldegalerie Institutionen und Einzelpersonen in Fragen, die mit ihren Sammlungsschwerpunkten, den Bildkünsten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, in Zusammenhang stehen. Darüber hinaus ist die Gemäldegalerie eine Stätte der Ausbildung. Insbesondere Praktikanten aller Berufsgruppen, Studierende und Volontäre werden mit der Arbeit und der vielfältigen Aufgabenstellung des Museums vertraut gemacht. Gemäldegalerie 31 Abb. 1 Paris Bordon, Thronende Maria mit dem Kind und den Hll. Fabianus, Rochus, Sebastian und Katharina von Alexandrien, um 1548, nach der Restaurierung © Gemäldegalerie, SMB, Foto: V.-H. Schneider 32 Gemäldegalerie Abb. 2 Paris Bordon, Thronende Maria mit dem Kind und den Hll. Fabianus, Rochus, Sebastian und Katharina von Alexandrien, um 1548, Röntgenaufnahme © Gemäldegalerie, SMB, Foto: G. Schultz Gemäldegalerie 33 Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07 Die Gemäldegalerie veranstaltete im Sommer 2006 die vielbeachtete Ausstellung „Rembrandt – Genie auf der Suche“. Die Präsentation entstand in Zusammenarbeit mit dem Rembrandt Research Project und dem Museum Het Rembrandthuis, Amsterdam, und vermittelte den Stand unserer Kenntnis des Rembrandt’schen Œuvres. Die Ausstellung endete mit einem zweitägigen internationalen Kolloquium sowie einem Studientag, der es ermöglichte, wichtige Fragen unmittelbar vor den Originalen zu diskutieren. Eine Publikation der Vorträge des Kolloquiums ist in Vorbereitung. Darüber hinaus ist der kritische Bestandskatalog der altdeutschen Malerei (13. bis frühes 15. Jahrhundert) abgeschlossen (Bearbeiter: S. Kemperdick); die Drucklegung ist in Vorbereitung. Auch der kritische Bestandskatalog der oberitalienischen Malerei des Quattrocento ist in Arbeit (Bearbeiter: C. Schmidt Arcangeli und S. Weppelmann). Ebenfalls abgeschlossen ist das DFG-Projekt „Zeremoniell und Raum in der frühen italienischen Malerei“, zu dem im kommenden Herbst ein Sammelband mit gleichem Titel, herausgegeben von S. Weppelmann, erscheinen wird. Das Programm der Neutronenautoradiographie (in Kooperation mit dem Hahn-Meitner-Institut, Berlin) wurde fortgesetzt; hier ist insbesondere auf die gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Angriff genommene Untersuchung der Gemälde Antoine Watteaus hinzuweisen. Die Forschungsergebnisse der Gemäldegalerie wurden zudem in Führungen regelmäßig dem Publikum vermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemäldegalerie waren überdies in der Lehre tätig, sowohl an den Berliner Universitäten als auch an anderen Hochschulen im In- und Ausland. Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre Zusätzlich zu den bereits angelaufenen Projekten werden vor allem diese Unternehmungen die nächsten fünf Jahre prägen: Mit einer Ausstellung erforscht die Gemäldegalerie einen Aspekt ihrer eigenen Geschichte: „Ein Architekt rahmt Bilder – Karl Friedrich Schinkel und die Berliner Gemäldegalerie“ (1.5.–31.7.2007; Kuratorin: B. von Roenne). Karl Friedrich Schinkel war nicht nur der Entwerfer des Alten Museums, in dem die Gemäldegalerie im Jahr 1830 gegründet wurde – er hat für dieses Haus auch eigens Bilderrahmen entworfen, die im Rahmen dieser Ausstellung erstmals eine kritische Bearbeitung erfahren. Eine Studioausstellung ist dem großen Altargemälde „Thronende Maria mit dem Kind und Heiligen“ von Paris Bordon gewidmet (5.4.–8.7.2007; Kuratoren: R. Contini und H. Smith). Das Bild ist in den letzten Jahren, unterstützt durch das Getty Grant Program, in der Gemäldegalerie restauriert und wissenschaftlich untersucht worden. Die Ausstellung stellt das Gemälde und die Ergebnisse der Untersuchung vor (Abb. 1, 2). 34 Gemäldegalerie Die langjährige Tätigkeit des Labors für technische Fotografie an der Gemäldegalerie wird danach mit der Ausstellung „Der Blick durch die Bilder: Alte Meister geröntgt“ einem breiteren Publikum vorgestellt (30.8.–28.10.2007; Kurator: G. Schultz). Auch dem italienischen Maler und Kunsttheoretiker Cennino Cennini wird, in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der FU Berlin, mit „Fantasie und Handwerk. Cennino Cennini und die Tradition der toskanischen Malerei von Giotto bis Lorenzo Monaco“ eine Studioausstellung gewidmet (1.11.2007–3.2.2008; Kurator: S. Weppelmann). Die Gemäldegalerie besitzt zwei der wenigen Gemälde des Künstlers. Zudem wird in Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin das malerische Werk Daniel Nicholas Chodowieckis untersucht (Bearbeiter: R. Michaelis). Auch diese Arbeit ist Vorbereitung einer geplanten Ausstellung. Eine andere Ausstellung wird dem italienischen Maler Sebastiano del Piombo gewidmet sein (3.7.–5.10.2008; Kurator: R. Contini). In Kooperation mit dem Städel-Museum Frankfurt/Main entsteht zudem die Ausstellung „Geburt der modernen Malerei: Robert Campin und Rogier van der Weyden“ (20.3.–21.6.2009). Es ist dies die erste Ausstellung, die das Werk dieser beiden Maler unmittelbar einander gegenüberstellt. Dies ist umso notwendiger, als durch eine Reihe von durchweg widersprüchlichen Publikationen vor allem der letzten Jahre unsere Vorstellungen von diesen Künstlern keineswegs präziser geworden sind. In der Ausstellung soll die Kunst Rogiers und seines Lehrmeisters in vergleichender Gegenüberstellung studiert werden können. Im Vorfeld sind grundlegende wissenschaftliche Untersuchungen geplant, darunter auch bildtechnologische Recherchen wie eine Neutronenautoradiographie. Ebenfalls in enger Kooperation mit einer anderen wissenschaftlichen Einrichtung, dem Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, wird die Gemäldegalerie der oft diskutierten, bisher jedoch nicht eindeutig beantworteten Frage nachgehen, inwieweit sich Künstler der Frühen Neuzeit der technischen Errungenschaft der Camera obscura bedient haben können. Das Werk des bisher wenig beachteten Haarlemer Malers Cornelis Bega ist Gegenstand einer Kooperation mit dem Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen, und dem Frans Hals Museum, Haarlem. Darüber hinaus ist in Kooperation mit dem Metropolitan Museum of Art, New York, ein großes Ausstellungsprojekt dem Renaissanceporträt in Malerei und Bildhauerei gewidmet, ausgehend von dem großartigen Bestand in der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung, Berlin (geplant 2011; Bearbeiter: S. Weppelmann). Schließlich hat ein weiteres Projekt die Geschichte der Gemäldegalerie zum Gegenstand: Jakob Schlesinger, der Correggios Gemälde „Leda mit dem Schwan“ wiederherstellte, nachdem es in den Besitz der Gemäldegalerie gekommen war (es war bereits im 18. Jahrhundert mutwillig beschädigt worden), ist eine eigene Untersuchung gewidmet (Bearbeiterin: U. Stehr). Ansprechpartner: Prof. Dr. Bernd Wolfgang Lindemann Gemäldegalerie Tel: +49 (0)30 2662101 Stauffenbergstraße 40 10785 Berlin-Tiergarten Gemäldegalerie 35 G I P S F O R M E R E I Prof. Dr. Andreas Scholl Direktor Antikensammlung Die Berliner Gipsformerei ist die weltgrößte Institution dieser Art. Seit über 150 Jahren werden hier Abgüsse nach Originalen der Berliner Museen, aber auch nach Kunstwerken in anderen europäischen Sammlungen angefertigt. Der umfangreiche Formbestand umfasst derzeit 7.000 Objekte, die durch Bestandskataloge erschlossen sind. Alle hier angefertigten Abgüsse können käuflich erworben werden. Die Gipsformerei bewahrt und pflegt ihren alten Modell- und Formenbestand. In vielen Fällen dokumentieren die wertvollen alten Formen originale Skulpturen, die längst durch Kriege zerstört oder durch Umwelteinflüsse massiv beschädigt sind. Damit stellt die Berliner Gipsformerei ein Skulpturenarchiv von unschätzbarem Wert dar. Es reicht von den Skulpturen des Alten Ägypten und Mesopotamiens über die trojanischen Altertümer aus den Grabungen Heinrich Schliemanns und die wichtigsten Bildwerke der klassischen Antike sowie über das Mittelalter und die Renaissance bis ins frühe 20. Jahrhundert. Damit ist die Gipsformerei nicht nur eine wichtige Serviceeinrichtung für Museen und Sammler, sondern zugleich ein einzigartiges Forschungsinstrument, 3 6 G i p s fo r m e r e i das vergleichende Studien überhaupt erst ermöglicht. Was der Gipsabguss allen anderen Dokumentationsformen voraushat, sind seine Dreidimensionalität und seine unübertroffene Treue in der Wiedergabe kleinster Nuancen der Oberfläche. Hinzu tritt seine Übereinstimmung mit dem Original auch in der Größe, vor allem aber seine nach wie vor handwerklich-mechanische Herstellung, die frei ist von jedem Subjektivismus. Dieser Umstand macht den Abguss zu einem historischen Dokument ersten Ranges. Die Formbarkeit des Gipses und seine Eigenschaft, in dieser Form zu erstarren, seine ungefährliche Handhabung und seine kostengünstige Verarbeitung machen ihn zu einem Werkstoff, der bis heute auch moderneren Materialien gegenüber seine Vorzüge bewahrt. Seine vollkommene Übereinstimmung mit dem Vorbild in der Form bei gleichzeitigem Wegfall aller von der eigentlichen plastischen Form ablenkenden Faktoren (Eigenschaften des Materials, entstellende Beschädigungen der Oberfläche, Patina, Verfärbungen im Boden etc.) machen ihn zu einem abstrakten Anschauungsmittel von großer Präzision. Abb. 1 Blick in die Werkstatt, © Gipsformerei, SMB, Foto: Th. Gade Abb. 2 Bemalung der Nofretete-Büste, © Gipsformerei, SMB, Foto: J. Laurentius Abb. 3 Abgüsse vor der Retuschierung, © Gipsformerei, SMB, Foto: J. Laurentius Ansprechpartner: Axel Möller (Leiter) Gipsformerei Tel: +49 (0)30 32676911 Sophie-Charlotten-Straße 17–18 14059 Berlin-Charlottenburg Prof. Dr. Andreas Scholl Antikensammlung Altes Museum / Pergamonmuseum Tel: +49 (0)30 20905201 Bodestraße 1–3 10178 Berlin-Mitte G i p s fo r m e r e i 3 7 I N S T IT U T F Ü R M U S E U M S F O R S C H U N G Prof. Dr. Bernhard Graf Leiter Institut für Museumsforschung G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Das Institut für Museumsforschung¹ bei den Staatlichen Museen zu Berlin ist die einzige bundesweit tätige Forschungs- und Dokumentationseinrichtung für Museen in Deutschland. Es wurde 1979 aufgrund einer Initiative der Länder und des Bundes als eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung gegründet. Im Zentrum der Forschung stehen übergreifende Fragestellungen des Museumswesens. Die Forschung ist anwendungsorientiert ausgerichtet. Das Institut analysiert die Entwicklung von Museen und deren Bedeutung in der Gesellschaft. Es versteht sich auch als Serviceeinrichtung für die deutschen Museen. Die Projekte und Ein- 3 8 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g zeluntersuchungen des Instituts werden von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen durchgeführt. Dabei finden die Methoden der jeweiligen Einzelwissenschaften (Sozialwissenschaften, Psychologie, Erziehungswissenschaften, Ingenieur- und Naturwissenschaften, Informations- und Rechtswissenschaft etc.) Anwendung. Die wichtigsten langfristig angelegten Forschungsarbeiten des Instituts wie zum Beispiel die regelmäßigen museumsstatistischen Erhebungen und Analysen werden als Daueraufgaben wahrgenommen. Aufgrund seiner spezifischen Forschungsziele nimmt das Institut an Kooperationen in überge- Abb. 1 Logo Deutscher Museumsbund © Deutscher Museumsbund Abb. 2 Logo ICOM © ICOM Deutschland ordnetem Rahmen teil, zum Beispiel bei spartenübergreifenden Fragestellungen (für Bibliotheken, Archive und Museen), die in Form von Einzelprojekten behandelt werden. Das Institut für Museumsforschung ist Partner in europäischen Projekten und Kooperationen, sowohl auf ministerieller als auch auf Verbandsebene. Im Rahmen des Wissenschaftstransfers berät es deutsche Museen, die sich an EU-Projekten beteiligen wollen, und stellt Informationen über museumsrelevante EU-Förderprogramme zur Verfügung. Es ergänzt darüber hinaus die inhaltliche Arbeit der regionalen Museumsämter und Fachberatungsstellen der Bundesländer. In Kooperation mit Fachverbänden und Universitäten veranstaltet das Institut regelmäßig Fachtagungen und Weiterbildungsveranstaltungen, so unter anderem gemeinsam mit dem Deutschen Museumsbund (Abb. 1) und dem Internationalen Museumsrat (ICOM; Abb. 2). ¹ Das Institut – bisher „Institut für Museumskunde“ – hat aus aktuellem Anlass eine Umbenennung beantragt. Hintergrund ist eine zunehmende Verwechslung mit universitären Instituten im Zuge der Einführung neuer Studiengänge. Der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat in seiner Sitzung am 21. Juli 2006 der Umbenennung in „Institut für Museumsforschung“ zum 1. August 2006 zugestimmt. I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 3 9 Forsch ungsziele _ Bearbeitung grundlegender Forschungsfragen des Museumswesens im Rahmen der Daueraufgaben des Instituts _ Planung und Entwicklung von Forschungsprojekten zu den im Leitbild näher bezeichneten Forschungsgebieten und Themen _ Planung und Durchführung der jährlichen statistischen Gesamterhebung über die Entwicklung der Museen in Deutschland _ Mitwirkung am Föderalen Programm der Staatlichen Museen zu Berlin _ Planung und Durchführung museumsrelevanter nationaler, europäischer und internationaler Forschungs- und Kooperationsvorhaben _ Planung und Durchführung von Forschungsprojekten zur Entwicklung von Standards und zur Vernetzung von grundlegenden Forschungsthemen im Rahmen europäischer Kooperationen _ Durchführung spezifischer Forschungsprojekte und Kooperationen in übergeordnetem Rahmen bei spartenübergreifenden Fragestellungen zu den im Leitbild beschriebenen Forschungsgebieten (zum Beispiel Digitalisierung und vernetzte Erschließung von Museen, Bibliotheken und Archiven, museumshistorische Forschungsfragen) _ Transfer von museumsrelevanten Forschungsergebnissen Ziel der Forschungsarbeit des Instituts für Museumsforschung ist die Transparenz seiner Ergebnisse. Deshalb werden alle erarbeiteten Materialien, Dokumentationen und Publikationen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das Institut publiziert seine Forschungsergebnisse und Erhebungen in drei selbst herausgegebenen Schriftenreihen: _ „Materialien aus dem Institut für Museumsforschung“ (hier werden schwerpunktmäßig die Ergebnisse von statistischen Erhebungen und empirischen Analysen publiziert) _ „Mitteilungen und Berichte aus dem Institut für Museumsforschung“ (hier werden die Ergebnisse von Einzelprojekten und Fachtagungen veröffentlicht) _ „Berliner Schriften zur Museumsforschung“ (hier werden grundlegende Fragestellungen und Forschungsergebnisse als Monographien veröffentlicht) K o o p e r a t i o n e n m i t U n ive r s i t ä t e n , H o c h s c h u l e n u n d We i t e r b i l d u n g s e i n r i c h t u n g e n Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Museumsforschung wirken in Forschung und Lehre an Universitäten und Hochschulen mit. S e r vi c e e i n r i c h t u n g e n f ü r d i e e i g e n e u n d f ü r ex t e r n e F o r s c h u n g – B i b l i o t h e k u n d A r c h ive Das Institut für Museumsforschung führt und erweitert die zentrale nationale Fach- und Forschungsbibliothek zum Museumswesen in Deutschland, die national und international relevante Literatur – neben Monographien und Zeitschriften auch „graue Literatur“ – dokumentiert. Hierzu zählt auch, in Verbindung mit der Kunstbibliothek, 4 0 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g die elektronische Erfassung und Erschließung der Bestände und Archive sowie der Diathek einschließlich der Retrokonversion; daneben verfügt die Bibliothek über Archivalien zu Museumsaktivitäten. Das Institut unterhält ferner das Archiv des European Museum of the Year Award (EMYA). Forsch ungsleistungen und Forsch ungsergebnisse Statistische Erhebungen und Analysen Das Institut erstellt jährlich einen statistischen Gesamtbericht über die Entwicklung der Museen in Deutschland (s. „Materialien aus dem Institut für Museumsforschung“). Diese Daten bilden die Grundlage für Trendanalysen. Beides, zusammen- fassende Daten und Analysen, stellt das Institut der Öffentlichkeit zur Verfügung. Ebenso wird die Entwicklung der deutschen Museen im europäischen und internationalen Vergleich statistisch untersucht. Museumsb esucher lich besonderer Museumsveranstaltungen durch. Das Institut führt Besucherbefragungen an exemplarisch ausgewählten Häusern und anläss- Kommunikation und Medien in Museen Neben Untersuchungen zu Anwendungsformen und Entwicklungen neuer Medien im nationalen wie internationalen Vergleich werden Studien zu Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Museumspädago- gik und anderem durchgeführt. Die Wirkung von didaktischen und medialen Museumsangeboten wird insbesondere in Verbindung mit Forschungsarbeiten an Universitäten analysiert. Tr ä g e r s c h a f t u n d F i n a n z i e r u n g Fragen zu Trägerschaft und Finanzierung von Museen werden ebenso wie solche zu Museums- management in Form von empirischen Studien und Kooperationsprojekten aufgegriffen. Ve r fa h r e n , N o r m e n u n d S t a n d a r d s d e r D o k u m e n t a t i o n vo n M u s e e n u n d M u s e u m s o b j e k t e n Verfahren, Normen und Standards der Dokumentation von Museen und Museumsobjekten werden analysiert und operationalisiert. Hierzu werden Pilotprojekte mit ausgewählten Einrichtungen wie beispielsweise den Staatlichen Museen zu Berlin durchgeführt. Museumstechnik Arbeitsschwerpunkte sind die Aufbereitung von Forschungsergebnissen aus den Bereichen präventive Konservierung einschließlich Langzeiter- haltung von digitalen Daten, Sicherheitskonzepte für Museen, technische Grundlagen sowie Anforderungen für Ausstellungen und Museumsräume. I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 4 1 Museumsrecht Arbeiten auf dem Gebiet der museumsbezogenen Rechtsfragen werden im Rahmen von Einzelprojekten behandelt. Museumsgeschichte Das Institut für Museumsforschung bearbeitet derzeit auf Projektbasis übergreifende museumshistorische Fragestellungen zur Geschichte der Museen und ihrer Entwicklung. Hierzu zählen neben sammlungsgeschichtlichen Fragen insbe- sondere Themen der institutionellen Entwicklung von Museen und ihrer Arbeitsformen wie der Entwicklung von Ausstellungsformen und Inszenierungen. Pu b l i k a t i o n e n Vergriffene beziehungsweise durch erweiterte Neuauflagen ersetzte Titel werden nicht mehr aufgeführt (Stand Mai 2007). Die Veröffentlichungen sind zu beziehen über: Institut für Museumsforschung, In der Halde 1, 14195 Berlin, Tel.: +49 (030) 8301-460, Fax: -504, E-Mail: [email protected]. „ M a t e r i a l i e n a u s d e m I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g “ _ Heft 6. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland samt Berlin (West) für das Jahr 1982, Berlin 1983 _ Heft 8. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland samt Berlin (West) für das Jahr 1983, Berlin 1984 _ Heft 10. Eintrittsgeld und Besuchsentwicklung an Museen der Bundesrepublik Deutschland mit Berlin (West), Berlin 1984 _ Heft 14. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland samt Berlin (West) für das Jahr 1984, Berlin 1985 _ Heft 16. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland samt Berlin (West) für das Jahr 1985, Berlin 1986 (mit engl. Zusammenfassung) _ Heft 17. H.-J. Klein (Erstellung): Gutachten zur Änderung der Öffnungszeiten an den Staatlichen 4 2 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g _ _ _ _ _ Museen Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1986 Heft 21. P. Schuck-Wersig u. a.: Wirksamkeit öffentlichkeitsbezogener Maßnahmen für Museen und kulturelle Ausstellungen, Berlin 1993 Heft 22. A. Noschka und T. Weber: Texte im Technischen Museum. Textformulierung und Gestaltung, Verständlichkeit, Testmöglichkeiten, Berlin 1988 (mit engl. Zusammenfassung) Heft 23. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland samt Berlin (West) für das Jahr 1987, Berlin 1988 (mit engl. Zusammenfassung) Heft 24. C. Saro und Ch. Wolters: EDV-gestützte Bestandserschließung in kleinen und mittleren Museen. Bericht zum Projekt „Kleine Museen“ für den Zeitraum 1984–1987, Berlin 1988 (mit engl. Zusammenfassung) Heft 28. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland samt _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Berlin (West) für das Jahr 1988, Berlin 1989 (mit engl. Zusammenfassung) Heft 30. L. Sarasan und J. Sunderland: Was muß man alles tun, um den Computer im Museum erfolgreich einzusetzen? Mit einer Einleitung von Ch. Wolters, Berlin 1989 Heft 31. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland samt Berlin (West) mit Besuchszahlenangaben zu den Museen der (ehemaligen) DDR für das Jahr 1989, Berlin 1990 Heft 32. H.-J. Klein und B. Wüsthoff-Schäfer: Inszenierung an Museen und ihre Wirkung auf Besucher, Karlsruhe 1990 Heft 33. Ch. Wolters: Wie muß man seine Daten formulieren bzw. strukturieren, damit ein Computer etwas Vernünftiges damit anfangen kann?, Berlin 1991 Heft 34. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1990, Berlin 1991 Heft 35. S. Heinze und A. Ludwig: Geschichtsvermittlung und Ausstellungsplanung in Heimatmuseen – eine empirische Studie in Berlin, Berlin 1992 Heft 36. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1991, Berlin 1992 Heft 37. P. Schuck-Wersig und G. Wersig: Museen und Marketing in Europa. Großstädtische Museen zwischen Administration und Markt, Berlin 1992 Heft 38. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1992, Berlin 1993 Heft 39. Bibliographie-Report 1993 zu Museologie, Museumspädagogik und Museumsdidaktik und Besucherforschung, Berlin 1993 Heft 40. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1993, Berlin 1994 Heft 41. M. Hagedorn-Saupe und A. NoschkaRoos: Museumspädagogik in Zahlen. Erhebungsjahr 1993, Berlin 1994 _ Heft 42. A. Geschke: Nutzung elektronischer Bilder im Museum, Berlin 1995 _ Heft 43. Erhebung der Besuchszahlen an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1994, Berlin 1995 _ Heft 44. A. Noschka-Roos: Referierende Bibliographie zur Besucherforschung, Berlin 1996 _ Heft 45. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1995, Berlin 1996 _ Heft 46. Eintrittspreise von Museen und Ausgabeverhalten von Museumsbesuchern, Berlin 1996 _ Heft 47. A. Claudel: Bibliographie zum Einsatz des Computers bei Sammlungsmanagement und -dokumentation, Berlin 1997 _ Heft 48. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1996, Berlin 1997 _ Heft 49. A. Costa u. a.: Besucherreaktionen zum Katalogverkauf in Ausstellungen, Beispielfall: Sonderausstellung „Exil – Flucht und Emigration europäischer Künstler 1933–1945“, Berlin 1998 _ Heft 50. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1997, Berlin 1998 _ Heft 51. A. Mikus: Beispielhafte Konzepte für museumseigene Publikationen, Produkte, deren Vertrieb und Vertriebspartner. Kurzfassung einer Studie der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Berlin 2000 _ Heft 52. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1998, Berlin 1999 _ Heft 53. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 1999, Berlin 2000 _ Heft 54. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2000, Berlin 2001 _ Heft 55. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2001, Berlin 2002 _ Heft 56. M. Hagedorn-Saupe: Lange Nacht der Museen – eine empirische Untersuchung in Berlin, Berlin 2003 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 4 3 Abb. 3 Materialien aus dem Institut für Museumsforschung, Heft 60 © Institut für Museumsforschung, SMB _ Heft 57. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2002, Berlin 2003 _ Heft 58. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2003, Berlin 2004 _ Heft 59. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2004, Berlin 2005 _ Heft 60. Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2005, Berlin 2006 (Abb. 3) „ M a t e r i a l i e n a u s d e m I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g – S o n d e r h e f t e “ _ Nr. 1. G. S. Hilbert: Vocabulary of Museum Security Terms, Berlin 2000 (nur noch als Online-Katalog verfügbar unter: http://elib.zib. de/museum/voc/) _ Nr. 2. nestor / Institut für Museumskunde (Hrsg.): Nicht von Dauer – Kleiner Ratgeber für die Bewahrung digitaler Daten in Museen, Berlin 2004 _ Nr. 3. A. Ermert und M. Hagedorn-Saupe (Hrsg.): A Guide to European Museum Statistics, Berlin 2004 „ M i t t e i l u n g e n u n d B e r i c h t e a u s d e m I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g “ _ Nr. 1. Ch. Wolters: Computereinsatz im Museum – Normen und Standards und ihr Preis, Berlin 1994 _ Nr. 2. J. Schmitt: Rechtsfragen des Volontariats. Gutachten, erstattet im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1994 4 4 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g _ Nr. 3. Organisation und Kosten des Computereinsatzes bei Inventarisierung und Katalogisierung. Workshop im Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin, 18.–19.10.1994, Berlin 1997 _ Nr. 4. Das Institut für Museumskunde der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Kurzdarstellung der Arbeit, Berlin 1995 _ Nr. 5. M. Löcken: Wissenschaftliche Volontariate an den Museen in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1996 _ Nr. 6. H.-H. Clemens und Ch. Wolters: Sammeln, Erforschen, Bewahren und Vermitteln – Das Sammlungsmanagement auf dem Weg vom Papier zum Computer, Berlin 1996 _ Nr. 7. Zusammenstellung von Eintrittspreisregelungen und Öffnungszeiten ausgewählter Museen in westeuropäischen Großstädten, Berlin 1996 _ Nr. 8. Friedrich Waidacher: Vom redlichen Umgang mit Dingen – Sammlungsmanagement im System musealer Aufgaben und Ziele. Workshop zum Sammlungsmanagement, Berlin, 29.10.1996, Berlin 1997 _ Nr. 9. Réunion des organisateurs des grandes expositions. Empfehlungen für die Organisation großer Ausstellungen, Berlin 1996 _ Nr. 10. R. Scheffel: Positionspapier zu Tätigkeitsbereich und Berufsbild in der Museumsdokumentation, Berlin 1997 _ Nr. 11. M. Hagedorn-Saupe und A. Prehn: Mögliche Veränderungen der Öffnungszeiten der Staatlichen Museen zu Berlin. Eine Besucherbefragung, Berlin 1997 _ Nr. 13. P. Schuck-Wersig u. a.: MultimediaAnwendungen in Museen, Berlin 1998 _ Nr. 14. Kunstmuseen und Urheberrecht in der Informationsgesellschaft. Dokumentation einer Arbeitstagung der VG Bild-Kunst, des Instituts für Museumskunde der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Kulturstiftung der Länder, Berlin, 12.6.1998, Berlin 1999 _ Nr. 15. F. Waidacher: Museologische Grundlagen der Objektdokumentation, Berlin 1999 _ Nr. 16. J. Blackaby u. a.: Museumsberatung als Beruf? Berliner Herbsttreffen zur Museumsdokumentation. Workshop, 27.10.1998, Berlin 2000 _ Nr. 17. A. Rymarcewicz: Gesundheitsaufklärung in Ausstellungen – ein Besucherforschungsprojekt am Deutschen Hygiene-Museum, Dresden, Berlin 1999 _ Nr. 19. W. E. Spengler: Thesaurus zu Ackerbaugerät, Feldbestellung – Landwirtschaftliche _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Transport- und Nutzfahrzeuge – Werkzeuge (Holzbearbeitung), Berlin 2000 Nr. 20. Museumspädagogik in technischen Museen. Dokumentation des 1. Symposiums, Berlin, 14.–17.6.1999, Berlin 2000 Nr. 21. S. Krestin: Impressionen einer internationalen Tagung – CIDOC 1997 in Nürnberg, Berlin 2000 Nr. 22. U. Lange: Dokumentation aus der Sicht des Trainers, Workshop, Berlin, 30.10.2000, Berlin 2000 (Vorabdruck aus Heft 22) Nr. 23. Akustische Führungen in Museen und Ausstellungen. Bericht zur Fachtagung im Filmmuseum Berlin 2001, Berlin 2002 Nr. 24. Museumspädagogik in technischen Museen. Dokumentation des 2. Symposiums, Mannheim, 1.–2.10.2000, Berlin 2002 Nr. 25. Methodische Anregungen zu Umweltausstellungen. Beiträge aus der Veranstaltung der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) Nr. 26. Science Center, Technikmuseum, Öffentlichkeit, Workshop „Public Understanding of Science“ II, 3. Symposium „Museumspädagogik in technischen Museen“, Deutsches Museum, München, 9.–12.9.2001, Berlin 2003 Nr. 28. H. W. Hütter und S. Schulenburg: Museumsshops – ein Marketinginstrument von Museen, Berlin 2004 Nr. 29. A.-K. Wienick: Kultursponsoring – eine Untersuchung zur Zusammenarbeit von Berliner Museen und Unternehmen, Berlin 2004 Nr. 30. B. Graf und A. B. Müller (Hrsg.): Ausstellen von Kunst und Kulturen der Welt. Tagungsband, Berlin 4.–5.12.2003, Berlin 2005 Nr. 31. R. Stein u. a.: Das CIDOC Conceptual Reference Model: Eine Hilfe für den Datenaustausch?, Berlin 2005 Nr. 32. H. M. Ebert: Corporate Collections – Kunst als Kommunikationsinstrument in Unternehmen, Berlin 2005 Nr. 33. L. Wittgens: Besucherorientierung und Besucherbindung in Museen. Eine empirische Untersuchung am Fallbeispiel der Akademie der Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2005 Nr. 34. P. Helck u. a.: Absolventenbefragung des Studiengangs Museumskunde an der FHTW Berlin, Berlin 2005 Nr. 35. P. Schuck-Wersig und G. Wersig: Die I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 4 5 Abb. 4 Mitteilungen und Berichte aus dem Institut für Museumsforschung, Nr. 37 © Institut für Museumsforschung, SMB Staatlichen Museen zu Berlin und ihre Besucher. Zusammenfassung aus den Jahren 2001–2004, Berlin 2006 _ Nr. 36. A. Donecker: Untersuchungen der Besucherresonanz zur Sonderausstellung „WeltSpielZeug“ im Ethnologischen Museum Berlin, Berlin 2007 _ Nr. 37. H. Bröckers: Der Museumsbesuch als Event: Museen in der Erlebnisgesellschaft, Berlin 2007 (Abb. 4) „Berliner Schrif ten zur Museumskunde“ (Bd. 1–4 zu beziehen über Gebr. Mann Verlag, Berlin, Bd. 10–20 über GWV Fachverlage, Wiesbaden, Bd. 21–22 über G + H Verlag, Berlin) _ Bd. 1. G. S. Hilbert: Sammlungsgut in Sicherheit, 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 2002 _ Bd. 2. M. Bachmayr und H.–J. Klein: Museum und Öffentlichkeit. Fakten und Daten – Motive und Barrieren, Berlin 1981 _ Bd. 4. B. Graf und H. Treinen: Besucher im Technischen Museum. Zum Besucherverhalten im Deutschen Museum München, Berlin 1983 _ Bd. 10. A. Grote (Hrsg.): Macrocosmos in Microcosmo. Die Welt in der Stube. Zur Geschichte des Sammelns 1450 bis 1800, Opladen 1994 _ Bd. 11. A. Noschka–Roos: Besucherforschung und Didaktik. Ein museumspädagogisches Plädoyer, Opladen 1994 _ Bd. 12. A. Mikus: Firmenmuseen in der 4 6 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g _ _ _ _ _ Bundesrepublik, Schnittstelle zwischen Kultur und Wirtschaft, Opladen 1997 Bd. 14. R.-D. Hennings u. a.: Digitalisierte Bilder im Museum, Technische Tendenzen und organisatorisches Umfeld, Opladen 1996 Bd. 16. G. König: Kinder- und Jugendmuseen. Genese und Entwicklung einer Museumsgattung. Impulse für besucherorientierte Museumskonzepte, Opladen 2002 Bd. 17. K. Winkler: Museum und Avantgarde, Opladen 2002 Bd. 18. S. Kamel: Wege zur Vermittlung von Religion in Berliner Museen. Black Kaaba Meets White Cube, Wiesbaden 2004 Bd. 19. B. Graf und A. B. Müller (Hrsg.): Sichtweisen. Zur veränderten Wahrnehmung Abb. 5 Berliner Schriften zur Museumskunde, Bd. 22 © Institut für Museumsforschung, SMB von Objekten in Museen, Wiesbaden 2005 _ Bd. 20. V. Kirchberg: Gesellschaftliche Funktionen von Museen. Makro-, meso- und mikrosoziologische Perspektiven, Wiesbaden 2005 _ Bd. 21. A. Noschka-Roos u. a. (Hrsg.): Mit neuen Medien im Dialog mit den Besuchern?, Berlin 2005 _ Bd. 22. B. Graf und H. Möbius (Hrsg.): Zur Geschichte der Museen im 19. Jahrhundert (1789–1918), Berlin 2006 (Abb. 5) „Handbuch des Museumsrechts“ ( Einzelbände) _ Bd. 1. I. Küfner–Schmitt: Arbeitsrecht, Opladen 1993 _ Bd. 2. Ch. Armbrüster: Privatversicherungsrecht, Opladen 1993 _ Bd. 3. J. Laufersweiler und A. Schmidt–Rögnitz: Der Erwerb von Museumsgut, Opladen 1994 _ Bd. 4. R. Streinz: Internationaler Schutz von Museumsgut, Opladen 1998 _ Bd. 5. G. Köhler–Fleischmann: Sozialrecht, Opladen 1994 _ Bd. 6. G. Pfennig: Digitale Bildverarbeitung und Urheberrecht. Eine Einführung in die Museumspraxis, Opladen 1998 _ Bd. 7. W. Mößle (Hrsg.): Öffentliches Recht, Opladen 1998 _ Bd. 8. I. Küfner-Schmitt und M. Kulka: Rechtliche Grundlagen der Privatisierung von Dienstleistungen im Museum, Opladen 1998 _ Bd. 10. R. Gärtner: Versicherungsfragen im Museumsbereich, Opladen 2002 Ansprechpartner: Prof. Dr. Bernhard Graf Institut für Museumsforschung Tel: +49 (0)30 8301460 In der Halde 1 14195 Berlin-Dahlem I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 4 7 K U N S T B I B L I O T H E K Dr. Moritz Wullen Direktor Kunstbibliothek G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Die Kunstbibliothek ist eine kunst- und medienwissenschaftliche Forschungseinrichtung mit einer Bibliothek und fünf umfangreichen Museumssammlungen: _ Sammlung Architektur _ Sammlung Fotografie – Museum für Fotografie _ Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek _ Sammlung Buch- und Medienkunst _ Sammlung Graphikdesign Als Bibliothek sammelt, erschließt und vermittelt die Kunstbibliothek aktuelle wissenschaftliche Literatur sowie historische Quellenschriften und Bildzeugnisse der Kunstgeschichte unter Beachtung höchster professioneller Standards. Sie bewahrt und pflegt somit ein umfassendes Bild- und Textarchiv zu den bildenden und angewandten Künsten Europas vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Im Verbund der Staatlichen 48 Kunstbibliothek Museen zu Berlin sichert die Kunstbibliothek darüber hinaus die wissenschaftliche Literatur- und Informationsversorgung der Museen gemäß ihrer im Statut verankerten Rolle als Leihbibliothek. Sie erfüllt zudem vielfältige Aufgaben in der lokalen wie überregionalen Literaturversorgung. Als Museumskomplex mit breit gefächerten Sammlungen entwickelte sich die Kunstbibliothek im Laufe ihrer Geschichte zu einer prominenten Plattform für innovative Bereiche der Kunst in allen Medienbereichen. Die Sammlungen wurden konsequent zu wissenschaftlich wertvollen Bestandsgruppen ausgebaut und für die Forschung verfügbar gemacht. Grundlage der hierbei verfolgten Konzeption ist die starke wechselseitige Vernetzung von Bibliothek und musealen Sammlungen. Diese enge Verflechtung bewährt sich insbesondere bei den interdisziplinären Kunstformen des 20. und 21. Jahrhunderts. Z iele u n d Ergebnis s e – B iblio t hek Z iele Priorität hat der weitere Ausbau der Kunstbibliothek als einer der bedeutendsten Bibliotheken für Kunst- und Bildwissenschaft in Deutschland mit einem international ausgerichteten Erwerbungsprofil. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Verfügbarmachung der Literatur und digitaler Informationsressourcen für die Forschung. Die Kunstbibliothek stellt ihre Buch- und Sammlungsbestände im Lese- und Studiensaal ohne Zulassungsbeschränkungen im Rahmen der geltenden Benutzerordnung zur Verfügung, orientiert sich in ihren Dienstleistungsangeboten an den Bedürfnissen der Besucher und garantiert die Verfüg- barkeit bibliographischer und wissenschaftlicher Informationen über alle Sammlungsbestände. Ebenso richtet sich die Zukunftsperspektive auf die weitere Vertiefung der Sammelschwerpunkte „Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts“, „Kunst der skandinavischen Länder“, „Kunst des angelsächsischen Kulturkreises“ und „Kunst des spanischportugiesischen Kulturkreises“. Im Rahmen eines Sammelschwerpunktprogrammes der großen deutschen Kunstbibliotheken werden diese Sammlungssegmente von der DFG jährlich mit Ankaufsmitteln unterstützt. Ergebnisse Im Ergebnis erwarb die Kunstbibliothek im Jahre 2006 mit einem Erwerbungsetat von knapp 520.000,- € inkl. Drittmitteln 11.072 Buchbindereinheiten und 1.482 laufende Zeitschriften. Sie erschließt die Sammlungs- und Literaturbestände und die digitalen Publikationen nach den höchsten fachwissenschaftlichen, bibliothekarischen und dokumentarischen Standards. Alle Erwerbungen des Jahres 2006 wurden zeitnah katalogisiert und sachlich erschlossen. Sie werden über den eigenen OPAC (http://opac.smb.spk-berlin. de/) und den Verbundkatalog des GBV (http://gso. gbv.de/LNG=DU/DB=2.1/) für die Recherche und Benutzung bereitgestellt. 4.285 eingetragene Benutzer besuchten im Jahre 2006 insgesamt 27.666 Mal die Bibliothek. Sie benutzten 90.956 Bände gegenüber 88.386 Bänden im Jahre 2005. Die Kommentare im Besucherbuch belegen die Zufriedenheit der Benutzerinnen und Benutzer mit den Dienstleistungen der Bibliothek. Auf Wunsch der DFG-Gutachter wurde im Jahre 2004 einmalig der Anteil auswärtiger Benutzer ermittelt. Grundlage der Auswertung waren die bei der Anmeldung vorgelegten Ausweispapiere. Die Auswertung ergab, dass 2004 von 4.494 Benutzerinnen und Benutzern der Kunstbibliothek etwa 74 % aus Berlin waren, 19 % kamen relativ gleichmäßig verteilt aus allen Regionen Deutschlands, 5 % kamen aus europäischen Ländern und 2 % von den übrigen vier Kontinenten. Der hohe Anteil auswärtiger Benutzer belegt ebenso die überregionale Ausstrahlung der Kunstbibliothek wie die Vielzahl von Foto- und Kopienbestellungen aus den Bibliotheks- und Sammlungsbeständen. Z iele u n d Ergeb n is s e – M us e um s s am m lungen Z iele Der Ausbau der Sammlungen, ihre Erschließung und Erforschung und schließlich ihre wissenschaftliche Präsentation für das wissenschaftliche und breite Publikum in Publikationen beziehungsweise Ausstellungen bilden die programmatische Schrittfolge bei allen Aktivitäten der Kunstbiblio- thek. Ein zentrales Erschließungsprojekt betrifft die Sammlung Mode und Lipperheidesche Kostümbibliothek. Ziel ist hier die Bestandserfassung aller Fotografien bis 1960 sowie aller Porträtgraphiken im B-Format mit wissenschaftlicher Kurzinventarisierung im Museumsdokumentationssys- Kunstbibliothek 49 tem MUSYS. Wie unauflöslich Sammlungspflege und Wissenschaft miteinander verwoben sind, zeigt sich ebenso bei den Vorbereitungen zur Ausstellung „Welt aus Schrift“, die für das Kulturforum im Frühjahr 2009 in Planung ist. Erstmals wird die Sammlung Graphikdesign in ihrem ganzen Spektrum für die breite Öffentlichkeit zu bewundern sein. Insbesondere geht es in den nächsten Jahren um die Etablierung der Kunstbibliothek als Kompetenzzentrum für Kunst- und Medienwissenschaften mit den Schwerpunkten, wie sie durch die Sammlung vorgegeben sind: Architektur, Mode, Fotografie, Graphikdesign, Buch- und Medienkunst. Ein Paradebeispiel ist die Sammlung Architektur. Gerade in Fragen der Museumsarchitektur macht sich die Sammlung Architektur als historisch geschulter Ideengeber und Ansprechpartner unentbehrlich. Gezielt werden Ausstellungs- und Forschungsthemen mit Gegenwartsbezug aufgegriffen. In Vorbereitung befinden sich die Schau „Museen im 21. Jahrhundert – Ideen, Projekte, Bauten“ sowie eine umfassende Ausstellung zu Alfred Messel, dem Architekten des Pergamonmuseums, die neue Perspektiven öffnen wird auf die Vergangenheit, aber auch die mögliche Zukunft der Museumsinsel. Eine wichtige Herausforderung ist zudem die konsequente Profilierung der Kunstbibliothek als Kompetenzzentrum für die Geschichte und die Gegenwart der Fotografie. Entscheidender Schritt ist die bauliche und technische Ertüchtigung des Museums für Fotografie in der Berliner Jebensstraße. Nach dem Abschluss der im Herbst 2007 beginnenden Maßnahmen ist das Museum für Fotografie spätestens ab Frühjahr 2009 gerüstet für konservatorisch anspruchsvollste Ausstellungsprojekte mit wissenschaftlich internationalem Anspruch. Auf dieser Basis wird die wissenschaftliche Aufarbeitung der umfangreichen fotografischen Bestände der Kunstbibliothek so intensiv betrieben werden können wie nie zuvor. Ergebnisse Für alle Zukunftsplanungen geben die Erfolge der Vergangenheit die Richtung vor. Herausragendes Beispiel ist die Erschließung der Sammlung Marzona mit mehr als 50.0000 Positionen, die im Jahre 2002 von den Staatlichen Museen zu Berlin erworben wurde. Es sind von Künstlern gestaltete Einladungskarten, Bücher, Ausstellungskataloge, Zeitschriften, Schallplatten und Plakate, die in der Forschung bislang nur selten erwähnt oder berücksichtigt wurden. Dieses Archiv wurde sortiert, wissenschaftlich recherchiert und in Datenbanken erfasst. In Verbindung mit den weiteren Sammlungen zu Künstlerpublikationen (neben anderen die Sammlung des Franklin Furnace Institute und die Sammlungen Reichart, Sohm und Dittmar) steht der Forschung damit eines der umfangreichsten Archive zu Künstlerpublikationen zwischen 1960 und 1990 offen. Auch durch die Bestandserfassung der Sammlung Modekarikatur wurden Standards gesetzt. In der Ausstellung „Ridikül! Mode in der Karikatur, 1600 bis 1900“ im Jahre 2004 wurden die Ergebnisse 50 Kunstbibliothek des Projektes öffentlichkeitswirksam zusammengefasst. Ebenso erfolgreich durchgeführt wurde die Erfassung der Sammlung englischer Karikaturen, die 2006 in der Ausstellung „Napoleons neue Kleider – Pariser und Londoner Karikaturen im klassischen Weimar“ ihren krönenden Abschluss fand. Mit Ausstellungen wie „Coats! Max Mara, 55 Jahre Mode aus Italien“ und „Christian Dior und Deutschland, 1947 bis 1957“ hat sich die Kunstbibliothek als ein Zentrum für Mode und die Erforschung der Modebilder des 20. Jahrhunderts öffentlichkeitswirksam positioniert. Eine vergleichbar mustergültige Verbindung von Forschung, Sammlungserschließung und Wissensermittlung ist in den letzten Jahren auch mit der Sammlung Architektur gelungen. Ausstellungsund Publikationsprojekte zu den großen Architekten des 20. Jahrhunderts wie O. M. Ungers, Renzo Piano oder Rem Koolhaas öffneten neue Perspektiven auf die Geschichte und Gegenwart des Bauens. Wie spannend diese Grundlagenarbeit gerade für die Öffentlichkeit ist, zeigen die 50 Jahre Stiftung Preußischer Kulturbesitz Grafik: [email protected] Friedrich Gilly · Entwurf für das Denkmal Friedrichs des Großen auf dem Leipziger Platz (Ausschnitt) · 1797 · © Kupferstichkabinett. Staatliche Museen zu Berlin 16. März bis 28. Mai 2007 · Alte Nationalgalerie Neue Baukunst BERLIN um 1800 Eine Ausstellung der Kunstbibliothek Alte Nationalgalerie · Museumsinsel · Bodestraße 1-3 · 10178 Berlin · Di-So 10-18 Uhr, Do 10-22 Uhr, am 9. April, 1. Mai, 28. Mai 10-18 Uhr · www.smb.museum Abb. 1 Nagai Kazumasa, Plakat für die Ausstellung „Japanische Plakate – heute“, Kunstbibliothek, 15.6.–2.9.2007 © Kunstbibliothek, SMB Abb. 2 „Neue Baukunst – Berlin um 1800“, Ausstellung der Kunstbibliothek in der Alten Nationalgalerie 16.3.–28.5.2007, © Kunstbibliothek, SMB beeindruckenden Besucherzahlen. Allein die Ausstellung „Neue Baukunst – Berlin um 1800“ in der Alten Nationalgalerie zählte mehr als 60.000 Besucher (Abb. 2). Zudem hat sich die Kunstbibliothek als Veranstalter oder Mitveranstalter unterschiedlicher wissenschaftlicher Veranstaltungen positioniert: _ „Mode Thema Mode“, Vorträge zu historischer Kleidung und Mode, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin _ „2nd General Meeting of the Partners of the Virtual Catalogue for Art History“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 29.9.2006 _ „Gegenrevolutionäre Grundpositionen in der europäischen Bildpublizistik 1789–1848“, Kolloquium des Sonderforschungsbereichs „Erinnerungskulturen“ der Universität Gießen, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 6.–8.11.2006 _ erster Workshop im EU-Projekt „Ornamental Prints“, Kunstbibliothek, Berlin, 23.–24.11.2006 Im Bereich der Sammlung Fotografie wurden in den letzten Jahren die herausragenden Bestände künstlerischer Fotografie um 1900 und der Fotografie der Avantgarde der 1920er-Jahre mit wissenschaftlichen Bestandskatalogen erfasst und in Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Gerade im Bereich der Fotografie wurden in den letzten Jahren erfolgreiche Forschungskooperationen mit universitären und musealen Institutionen auf den Weg gebracht. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunstwissenschaften der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig wurde im Herbst 2004 eine Tagung zum Thema „Fotografische Leidenschaften“ veranstaltet, der gleichnamige Tagungsband ist Ende 2006 erschienen. Eine Vortragsreihe zur „Inszenierten Fotografie“, gemeinsam organisiert mit dem Sonderforschungsbereich „Kulturen des Performativen“ an der FU Berlin, fand im Sommer 2006 statt. Eine Tagung zum Thema „Fotofilm“ wurde zusammen mit den Freunden der Deutschen Kinemathek vom 24. bis 26. November 2006 veranstaltet. Kunstbibliothek 51 A u s s t e l l u n g e n 2 0 0 6 u n d Fo l g e j a h r e _ „Helmut Newton: A Gun for Hire“, Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie, Berlin, 4.6.2005–16.5.2006 _ „Zeit Raum Bild. 10 Jahre Dokumentarfotografie – Förderpreise der Wüstenrot Stiftung“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 13.1.–12.3. 2006 _ „Boris Hars-Tschachotin und Hannes Nehls: Makroskop“, Museum für Fotografie, Berlin, 4.2.–23.4.2006 _ „Sprechende Hände“, Kunstbibliothek, Berlin, 24.2.–17.4.2006 _ „Inventioneering Architecture“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 11.5.–30.6.2006 _ „Regina Schmeken: Unter Spielern“, Museum für Fotografie, Berlin, 24.5.–30.7.2006 _ „Helmut Newton: Yellow Press / Playboy Projections; Veruschka: Self-Portraits“, Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie, Berlin, 3.6.–19.11.2006 _ „Zaubergärten der Seele, Buchkunst und Glasfensterentwürfe von Melchior Lechter“, Kunstbibliothek, Berlin, 28.7.–17.9.2006 _ „Reiner Leist: Windows“, Museum für Fotografie, Berlin, 8.9.2006–4.1.2007 _ „Napoleons neue Kleider – Pariser und Londoner Karikaturen im klassischen Weimar“, Kunstbibliothek, Berlin, 20.10.2006–7.1.2007 _ „O. M. Ungers. Kosmos der Architektur“, Neue Nationalgalerie, Berlin, 27.10.2006–7.1.2007 _ „Coats! Max Mara, 55 Jahre Mode aus Italien“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 30.11.2006–4.3.2007 _ „Newton Nachtwey La Chapelle: Men, War & Peace“, Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie, Berlin, 3.12.2006–20.5.2007 _ „Fragmente zur Melancholie – Bilder aus dem ersten Jahrhundert der Fotografie“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 13.12.2006–25.2.2007 _ „Christian Dior und Deutschland, 1947 bis 1957“, Kunstbibliothek, Berlin, 13.2.–28.5.2007 _ „Neue Baukunst – Berlin um 1800“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 16.3.–28.5.2007 _ „Humanism in China. Ein fotografisches Portrait“, Museum für Fotografie, Berlin, 4.5.–8.7.2007 _ „Barkow Leibinger: REFLECT. Building in the Digital Media City“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 11.5.–1.7.2007 _ „Japanische Plakate – heute“, Kunstbibliothek, Berlin, 15.6.–2.9.2007 (Abb. 1) _ „Simone Mangos: Die Ideologie der Erinnerung“, Museum für Fotografie, Berlin, 22.8.–26.10.2007 _ „Architektur und Ornament“, Museum für Fotografie, Berlin, 28.9.–25.11.2007 _ „Heinz Hajek Halke: Form aus Licht und Schatten“, Kunstbibliothek, Berlin, 14.12.2007–2.3.2008 _ „Museen im 21. Jahrhundert – Ideen, Projekte, Bauten“, Pergamonmuseum, Berlin, 29.2.–25.5.2008 _ „Ott und Stein: 30 Jahre Graphikdesign“, Kunstbibliothek, Berlin, 20.3.–20.6.2008 _ „Alfred Messel“, Pergamonmuseum, Berlin, 18.12.2008–24.3.2009 _ „Welt aus Schrift“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, Frühjahr 2009 Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7 _ F. Bischoff: Neues zu Ulrich Creutz. Oder: Wie lange währte die Lebensarbeitszeit spätgotischer Künstler?, in: J. Fait und M. Hörsch (Hrsg.), Künstlerische Wechselwirkungen in Mitteleuropa, Ostfildern 2006 (Studia Jagellonica Lipsiensia, 1), S. 347–369 _ F. Bischoff: Die Anstellungsverträge des Konrad Pflüger als Görlitzer Stadtwerkmeister, in: T. Torbus (Hrsg.), Die Kunst im Markgraftum Oberlausitz während der Jagellonenherrschaft, Ostfildern 2006 (Studia Jagellonica Lipsiensia, 3), S. 35–46 52 Kunstbibliothek _ F. Bischoff: Französische und deutsche Bauhandwerker in Diensten Sigismunds von Luxemburg. Zur Identität des Pressburger Meisters Konrad von Erling, in: I. Takács u. a. (Hrsg.), Sigismundus Rex et Imperator. Kunst und Kultur zur Zeit Sigismunds von Luxemburg (1387–1437), Ausst.-Kat. Szépmüvészeti Múzeum, Budapest; Musée national d’histoire et d’art, Luxemburg, Mainz 2006, S. 246–250 _ F. Bischoff: Bau- und Ausstattungsgeschichte von St. Moritz von den Anfängen bis zur Barockisierung, in: G. M. Müller (Hrsg.), Das ehemalige _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Kollegiatstift St. Moritz in Augsburg (1019–1803). Geschichte, Kultur, Kunst, Lindenberg 2006, S. 317–340 F. Bischoff: Gerthener, Madern, in: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL), Bd. 52, Leipzig und München 2006, S. 301–303 E. Blauert: Spolien auf Wanderschaft: Zum Schicksal einer Decke des Weydingerhauses, in: Stadtpläne von Berlin. Geschichte vermessen, Berlin 2006 (Schriftenreihe des Landesarchivs, 10), S. 213–223 E. Blauert (Hrsg.): Neue Baukunst – Berlin um 1800, Ausst.-Kat. Alte Nationalgalerie, Berlin 2007 E. Blauert: Schloss Börnicke. Schlösser und Gärten der Mark, hrsg. von S. BadstübnerGröger, Freundeskreis der Schlösser und Gärten der Mark, 1. veränderte Nachauflage J. Brand: Ordnung und Fluxus. Zum Abschied von Bernd Evers als Direktor der Kunstbibliothek, in: Museums-Journal 3, 2006, S. 10 f. L. Derenthal, Photography in Berlin after the Second World War, in: D. Elliott und P.-K. Schuster (Hrsg.): Tokyo – Berlin / Berlin – Tokyo, Ausst.-Kat. Mori Art Museum, Tokyo; Neue Nationalgalerie, Berlin, Ostfildern und Tokyo 2006 (dt. und japan. Ausgabe), S. 252 f. L. Derenthal: Subjective Photography, in: ebd., S. 254 f. L. Derenthal: Regina Schmeken: Unter Spielern, in: Museums-Journal 20, 2, 2006, S. 48 L. Derenthal: Reiner Leist: Window, in: Museums-Journal 20, 3, 2006, S. 82 f. L. Derenthal: Window to the World, in: R. Leist (Hrsg.): Eleven Septembers 1995– 2005, Ausst.-Kat. Museum für Fotografie, Berlin, München u. a. 2006, S. 7–9 L. Derenthal: Trümmerbilder. Fotografien der Kriegszerstörungen von Walter Frentz (1939– 1947), in: H. G. Hiller von Gaertringen (Hrsg.): Das Auge des Dritten Reiches. Hitlers Kameramann und Fotograf Walter Frentz, München und Berlin 2006, S. 226–233 L. Derenthal u. a. (Hrsg.): Fotografische Leidenschaften, Marburg 2006; darin: ders., Und die Frauen warten … Ernst Haas‘ Kriegsheimkehrer, S. 189–193 B. Evers (Hrsg.): Sprechende Hände, Ausst.-Kat. Kunstbibliothek, Berlin, Berlin 2006 _ B. Evers: Das Basilikenwerk von Christian Carl Josias Bunsen, in: Italien in Preußen – Preußen in Italien, Kolloquium der Winckelmann-Gesellschaft, des Forschungszentrums Europäische Aufklärung und der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam, Potsdam, 25.–27.10.2002, Stendal 2006 (Schriften der WinckelmannGesellschaft, 25), S. 177–185 _ A. Kühnel: Horst Zickelbein – Malerei. Galerie Parterre, Berlin 2006 _ A. Kühnel: Zwischen Innovation und Professionalisierung. Plakate der zwanziger und frühen dreißiger Jahre, in: Zeitzeiger. Plakate aus zwei Jahrhunderten, Ausst.-Kat. Deutsches Plakatmuseum Essen, Mainz 2007 _ A. Lepik (Hrsg.): O. M. Ungers. Kosmos der Architektur, Ausst.-Kat. Neue Nationalgalerie, Berlin, Ostfildern 2006 _ A. Rasche: Der männliche Blick – Das Bild der Neuen Frau in Männerzeitschriften, in: S. Bung und M. Zimmermann (Hrsg.), Garçonnes à la mode im Berlin und Paris der zwanziger Jahre, Göttingen 2006 (Querelles, Jahrbuch für Frauenund Geschlechterforschung, 11), S. 118–132 _ A. Rasche (Hrsg.): Coats! Max Mara, 55 Jahre Mode aus Italien, Ausst.-Kat. Kunstbibliothek, Berlin, Mailand 2006 (dt., engl. und ital. Ausgabe); darin: dies., Zukunft braucht Herkunft – Max Mara, 55 Jahre Mode aus Italien, S. 11–14; Der Weg von der Inspiration zum Markt – Kommunikationsstrategien bei Max Mara, S. 99–129 _ A. Rasche (Hrsg.): Christian Dior und Deutschland, 1947 bis 1957, Ausst.-Kat. Kunstbibliothek, Berlin, Stuttgart 2007 (dt. und engl. Ausgabe) Ansprechpartner: Dr. Moritz Wullen Kunstbibliothek Tel: +49 (0)30 2662029 Matthäikirchplatz 6 10785 Berlin-Tiergarten Museum für Fotografie (Kunstbibliohek) / Helmut Newton Stiftung Ansprechpartner: Dr. Ludger Derenthal (Leiter MF) Tel: +49 (0)30 2662187 Ansprechpartner: Ian Lopez (Direktor HNS) Tel: +49 (0)30 31864856 Jebensstraße 2 10623 Berlin-Charlottenburg Kunstbibliothek 53 K U N S T G E W E R B E M U S E U M Lothar Lambacher Stellv. Direktor Kunstgewerbemuseum G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e Gemäß seinem Leitbild dokumentiert, erforscht und publiziert das Kunstgewerbemuseum seine Bestände kontinuierlich und macht diese der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit in geeigneter Weise zugänglich. Es pflegt den wissenschaftlichen Dialog mit Museen, Universitäten, Instituten und Forschern in aller Welt und bewahrt und entwickelt seine eigenen international anerkannten wissenschaftlichen und restauratorischen Kompetenzen auf den Gebieten des europäischen Kunsthandwerks vom Mittelalter bis zur Gegenwart, der Mode und des Design. Die Forschungsziele sind entsprechend der personellen Kapazitäten klar fokussiert und stehen in unmittelbarer Beziehung zu bedeutenden Sammlungsschwerpunk- ten des Museums. Hauptfelder der wissenschaftlichen Forschungen am Kunstgewerbemuseum sind gegenwärtig: _ _ _ _ _ _ sakrale Schatzkunst des Mittelalters Schmuck des Mittelalters Möbelkunst der Renaissance Glas des 19. Jahrhunderts Mode des 18. bis 20. Jahrhunderts Provenienz- und Sammlungsgeschichte Daneben werden vielfältige Forschungsleistungen insbesondere im Zusammenhang mit der Vorbereitung kleinerer und mittelgroßer eigener Sonderausstellungen sowie im Rahmen der wissenschaftlichen Mitarbeit an Projekten Dritter erbracht, die nachfolgend nicht gesondert aufgeführt werden. Fo r s c h ungs ergebnis s e 2 0 0 6 – 2 0 0 7 Den Schwerpunkt der Forschungen zur sakralen Schatzkunst des Mittelalters bildete in den Jahren 2005 und 2006 das Gemeinschaftsprojekt des Kunstgewerbemuseums mit dem Victoria and Albert Museum, London, „Kölner Kuppelre- 5 4 K u n s t g e we r b e m u s e u m liquiare der Romanik in London und Berlin. Konservatorische Maßnahmen und wissenschaftliche Untersuchungen“. An diesem internationalen Forschungsprojekt waren neben den Wissenschaftlern und Restauratoren der beiden Museen Abb. 1 Arbeitstreffen der Mitarbeiter des internationalen Abb. 2 Die Kuppelreliquiare im Kunstgewerbemuseum (li.) Forschungsprojektes „Kölner Kuppelreliquiare der Romanik“, 1.12.2005 © Kunstgewerbemuseum, SMB, Foto: S. Linke und im Victoria and Albert Museum, London (re.), Köln, Ende 12. Jahrhundert © Kunstgewerbemuseum, SMB, Foto: H.-W. Pape sowie dem Rathgen-Forschungslabor, Berlin, weitere externe Fachleute beteiligt: D. Kötzsche, Berlin, R. Kahsnitz, Berlin, C. M. M. Bayer, Bonn, P. Klein, Holzbiologisches Institut der Universität Hamburg, J. Wolters, Lauterbourg/Frankreich, und P. Bolg, Köln (Abb. 1, 2). 2006 wurden die in den Werkstätten des Kunstgewerbemuseums und im Rathgen-Forschungslabor durchgeführten technischen, kunst- und naturwissenschaftlichen Untersuchungen sowie die konservatorischen Maßnahmen am Kuppelreliquiar aus dem Victoria and Albert Museum abgeschlossen. Vor der Remontage des Werkes wurde am 13. Juli 2006 im Kunstgewerbemuseum ein Werkstattsymposium veranstaltet, auf dem mit Spezialisten aus Deutschland, Großbritannien und den USA erste Forschungsergebnisse diskutiert wurden. Am 20. Oktober 2006 wurden diese einer breiteren Fachöffentlichkeit im Rahmen eines internationalen Kolloquiums vorgestellt, das ebenfalls im Kunstgewerbemuseum stattfand. Vom 16. September bis 19. November 2006 wurden die beiden Kuppelreliquiare im Kunstgewerbemuseum in der Sonderausstellung „Höhepunkte romanischer Schatzkunst. Die Kuppelreliquiare in London und Berlin und ihr Umkreis“ gezeigt. Dazu erschien der gleichnamige Ausstellungskatalog von D. Kötzsche und L. Lambacher mit Beiträgen von H. Moland und H.-W. Pape (Berlin 2006). Eine umfassende wissenschaftliche Publikation wird 2007 vorbereitet und soll 2008 erscheinen. Im Rahmen des Forschungskomplexes „Schmuck des Mittelalters“ wurde 2006 das Forschungsprojekt „Der Pritzwalker Silberfund und weitere Bestände an Schmuck des späten Mittelalters im Berliner Kunstgewerbemuseum“ vorläufig abgeschlossen. Es umfasste die erstmalige wissenschaftliche Bearbeitung dieses Sammlungsbestandes und wurde in Kooperation des Kunstgewerbemuseums mit S. Krabath, Sächsisches Landesdenkmalamt Dresden, R. Rehberg, Stadtund Brauereimuseum Pritzwalk, und B. Kluge, Münzkabinett, Berlin, realisiert. Vom 28. Mai bis 29. Oktober 2006 wurde der bearbeitete Bestand im Rahmen des Föderalen Programmes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Stadtund Brauereimuseum Pritzwalk ausgestellt. Dazu erschien als wissenschaftliche Publikation der Forschungsergebnisse von S. Krabath und L. Lambacher „Der Pritzwalker Silberfund. Schmuck des späten Mittelalters“ mit Beiträgen von B. Kluge und R. Rehberg (Bestandskatalog XXIII des Kunstgewerbemuseums, Staatliche Museen zu Berlin, Pritzwalk 2006). Im Nachgang sind für 2007 ergänzende materialanalytische und vergleichende Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Thüringischen Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege geplant. K u n s t g e we r b e m u s e u m 5 5 Die Erarbeitung eines Bestandskataloges der Möbel der Roentgen-Manufaktur im Kunstgewerbemuseum wurde 2006 abgeschlossen. Die Publikation „Präzision und Hingabe. Möbelkunst von Abraham und David Roentgen“ von A. Stiegel mit Beiträgen von B. Göres (Bestandskatalog XXIV des Kunstgewerbemuseums, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin 2007), erscheint zugleich als Katalog der gleichnamigen Ausstellung, die vom 28. April bis 11. November 2007 im Kunstgewerbemuseum stattfindet. Die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse werden am 6. und 7. Juli 2007 auf einem vom Kunstgewerbemuseum veranstalteten internationalen Begleitsymposium zur Ausstellung vorgestellt und diskutiert. Im Rahmen der Forschungen zur Modegeschichte erfolgte in Vorbereitung der Ausstellung „Uli Richter – Mode aus Berlin“, die vom 13. September 2007 bis 6. Januar 2008 gezeigt werden wird, unter Leitung von Ch. Waidenschlager die wissenschaftliche Bearbeitung des Archivs des Berli- ner Couturiers. Einen besonderen Schwerpunkt bildete der Aspekt „Cristóbal Balenciaga als Vorbild des Berliner Couturiers Uli Richter“. Daneben erfolgten archivalische Recherchen, welche die Grundlage für die chronologische Darstellung und Würdigung des Lebenswerkes von Uli Richter bilden und dazu beitragen, seine Modelle korrekt zu datieren und zuzuordnen. Im Kontext der Sammlungsgeschichte forschte S. Netzer über Jacob Salomon Bartholdy, einen bedeutenden Privatsammler des 19. Jahrhunderts, aus dessen Kollektion ein umfangreicher Grundstock des Kunstgewerbemuseums stammt. Die Ergebnisse werden im Mendelssohn-Jahrbuch (Band 15, 2007) publiziert. Für die kunsthistorisch bedeutende Grundlagenpublikation des Münchener Prestel Verlags „Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland“ wurde von S. Netzer zudem der Beitrag „Gläser der Renaissance“ verfasst, der ebenfalls 2007 in Band 4 der Publikationsreihe erscheinen wird. Fo r s c h u n g svo rhab en 2 0 0 7 und Folge jahre In Weiterführung der mit den Untersuchungen an den Kuppelreliquiaren in Berlin und London begonnenen Schwerpunktforschungen zu Kölner Grubenschmelzarbeiten der Romanik sollen unter Leitung von L. Lambacher ab 2007 in Zusammenarbeit mit dem Rathgen-Forschungslabor wissenschaftliche Kooperationsprojekte mit der Dombauverwaltung des Metropolitankapitels der Hohen Domkirche Köln zur Untersuchung des Schreins der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom sowie mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt zu dessen Turmreliquiar aus der Sammlung Hüpsch begonnen werden, deren Abschluss für 2009 geplant ist. Ab 2007 fortgeführt wird auch das bereits 2004 unter Leitung von L. Lambacher begonnene interdisziplinäre Forschungsprojekt zum sogenannten Giselaschmuck, das zusammen mit den nunmehr vorliegenden Forschungsergebnissen zum Pritzwalker Silberfund den wissenschaftlichen Ausgangspunkt für eine mittelfristig (ca. 2012) geplante, umfassende Ausstellung von Werken mittelalterlichen Schmucks im Kunstgewerbemuseum bilden soll. 2007 wird zudem mit dem Erscheinen der von H. Kühne, L. Lambacher und 5 6 K u n s t g e we r b e m u s e u m K. Vanja herausgegebenen Publikation „Das Zeichen am Hut im Mittelalter. Europäische Reisemarkierungen. Symposion in memoriam Kurt Köster (1912–1986). Die Pilgerzeichensammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums“ (Europäische Wallfahrtsstudien, 4) die seit 2005 in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Christliche Archäologie, Denkmalkunde und Kulturgeschichte der HU Berlin laufende Bestandsbearbeitung der Pilgerzeichensammlung abgeschlossen. Die Publikation wird die Beiträge des wissenschaftlichen Symposiums im Kunstgewerbemuseum am 24. und 25. November 2006, aktuelle Berichte zur internationalen Pilgerzeichenforschung sowie den Bestandskatalog der Pilgerzeichensammlung des Kunstgewerbemuseums sowie des Museums für Byzantinische Kunst, Berlin, enthalten (Abb. 3). Von 2006 bis 2008 wird darüber hinaus im Rahmen einer Kooperation mit der Arbeitsstelle Glasmalereiforschung an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ein Forschungsprojekt zum Bestand mittelalterlicher Glasmalerei im Kunstgewerbemuseum durchgeführt, dessen Ergebnisse im Rahmen des „Corpus Vitrearum Medii Aevi“ (Bd. XXII: Berlin und Abb. 3 Marienzeichen, Pilgerzeichen unbestimmter Herkunft, um 1500 © Kunstgewerbemuseum, SMB, Foto: L. Lambacher Abb. 4 Dreiteilige Galarobe, England, um 1765/70 © Kunstgewerbemuseum, SMB Foto: S. Linke Brandenburg) durch G. J. Pfeiffer publiziert werden. Zugleich soll der Verlustkatalog der Glasmalereisammlung des Kunstgewerbemuseums erscheinen. Bereits 2006 wurde mit den Vorarbeiten zur Erarbeitung des Bestandskataloges (mit Verlustliste) „Italienische Renaissancemöbel“ durch A. Stiegel und S. Luig begonnen. Das Projekt wird maßgeblich durch internationale Sponsoren gefördert und soll 2009/10 abgeschlossen sein. Eine Präsentation von Zwischenergebnissen erfolgte am 4. März 2006 auf dem Annual Symposium der Furniture History Society, London, sowie im Rahmen der Sonderausstellung „Original, Kopie, Fälschung? Italienische Renaissancemöbel im 19. Jahrhundert“ vom 28. April bis 27. August 2006 im Kunstgewerbemuseum, Schloss Köpenick, und auf dem Deutschen Kunsthistorikertag in Regensburg im März 2007. 2005 begann die Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen für die inhaltliche Planung der 2008/09 neu einzurichtenden, dauerhaften Präsentation der Mode des 18. bis 20. Jahrhunderts im Kunstgewerbemuseum. Die Forschungen zur europäischen Kostümgeschichte von 1700 bis 2000, mit einem Schwerpunkt auf dem 18. Jahrhundert unter Berücksichtigung der nationalen Unter- schiede zwischen Frankreich, England, Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden, stehen unter der besonderen Fragestellung, wie sich diese Besonderheiten in der Sammlung des Kunstgewerbemuseums manifestieren (Abb. 4). Als erste Publikation zu diesem neuen Sammlungsschwerpunkt des Museums ist erschienen: A. Schönberger u. a.: „Die Sammlung Kamer/Ruf. Mode im Kunstgewerbemuseum“, Berlin 2005 (Patrimonia, 225). Die Erarbeitung des umfassenden Bestandskataloges „Mode“ erfolgt durch Ch. Waidenschlager, er erscheint nach 2009. Die Durchführung eines DFG-Forschungsprojektes zu den figürlichen Porzellanen der KPM Berlin unter externer Leitung von D. Heim ist ebenfalls in Vorbereitung. Die Erarbeitung des Bestandskataloges „Glas des 19. Jahrhunderts“ erfolgt durch S. Netzer 2007/08, die des Bestandskataloges „Gewebe der Renaissance“ durch Ch. Waidenschlager bis 2012. Ansprechpartner: Dr. Angela Schönberger (Direktorin) Kunstgewerbemuseum Tel: +49 (0)30 2662902 Tiergartenstraße 6 10785 Berlin-Tiergarten K u n s t g e we r b e m u s e u m 5 7 K U P F E R S T I C H K A B I N E T T Prof. Dr. Hein-Th. Schulze Altcappenberg Direktor Kupferstichkabinett G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e Das Kupferstichkabinett ist das Museum der graphischen Künste im Verbund der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Ziele und Aufgaben des Hauses leiten sich aus dem Statut der Staatlichen Museen zu Berlin ab. Das Kupferstichkabinett ist das wissenschaftliche Kompetenz- und Ausstellungszentrum der künstlerischen Zeichnung und Druckgraphik in vielfältigster medialer Ausprägung sowie der Buchmalerei, des Künstlerbuches und der hochwertigen Buchillustration. Es ist das Kunstmuseum mit den umfangreichsten Beständen in der Bundesrepublik Deutschland. Weltweit gehört das Kupferstichkabinett zu den vier bedeutendsten Einrichtungen seiner Art. Es ist durch seine Historie, seine Sammlungen und den Charakter seiner Objekte ein überragender Hort künstlerischer Ideen, des „disegno“ als Gestaltungs-, Denk- und Bildungsprinzip und zugleich ein international zentraler Speicher des kulturellen Bildgedächtnisses der Menschheit. Das Kupferstichkabinett ist verschiedens- 58 Kupferstichkabinett ten Disziplinen nutzbar: Es repräsentiert unter einem Dach in außerordentlicher Dichte und Qualität die Geschichte der europäischen und mit ihr korrespondierenden Kunst und Kultur, die Geschichte der Wahrnehmung und Vorstellungskraft, des Wissens und der künstlerischen Phantasie, der Bildmedien und graphischen Techniken vom Hohen Mittelalter bis zur Gegenwart. Das uns anvertraute globale Kulturerbe ist unter Wahrung aktueller und in Erarbeitung stets neuer wissenschaftlicher Standards auf hohem technischen Niveau und mit äußerster Sorgfalt sowohl für die gegenwärtige als auch zukünftige Nutzung zu bewahren. Forschungen sowie Projekte im Bereich der Bestandspflege in der Kategorie extrem umfangreicher Kunstsammlungen („large scale facilities“) sichern die Leit- und Vorbildfunktion des Kupferstichkabinetts. Der öffentliche Zugang zu den Beständen wird durch sorgfältige Dokumentation und Katalogisierung, durch die Bereitstellung von Informationen, die Vorlage der Originale im Studiensaal und im Rahmen des wissenschaftlichen Lehrbetriebes, durch permanente Wechsel- und hochkarätige Sonderausstellungen sowie durch das Netzwerk des weltweiten Leihverkehrs garantiert. Der exzellente wissenschaftliche Ruf weit über die Fachwelt hinaus und das Expertentum des Kupferstichkabinetts sind in Zeiten enorm gewachsener Aufgaben in den museologischen Dienstleistungen nur durch Unterstützung einer nachhaltigen Forschungstätigkeit zu bestärken. Es ist unsere Profession, deren Ergebnisse kritisch zu publizieren und der Öffentlichkeit auf verständlichem Wege – vor allem auch durch die Ausrichtung bedeutender Ausstellungen – zu kommunizieren. So lassen sich auch breite akademische Diskurse anregen. Nicht zuletzt gehören die Ausbildung des wissenschaftlichen, konservatorischen und museologischen Nachwuchses sowie die fachliche Beratung von Einrichtungen insbesondere der Erziehung, Forschung und Lehre im In- und Ausland zu den zentralen Aufgaben. Es ist das erklärte, aus dem besonderen Profil des Hauses und der Funktion eines Museums entwickelte Ziel, Wissen zu ermitteln, das Publikum für kreative Prozesse und abstrakte Zusammenhänge angesichts originaler Kunstwerke zu sensibilisieren, die Begriffe und Sinne zu schärfen, das Kunstverständnis zu fördern und auf anschauliche Weise Wissen zu vermitteln, ergänzt um andere Angebote des Studiums, der ästhetischen Bildung und Information. Zum „public understanding of research and science“ trägt kaum eine andere Institution so viel bei wie das auf Wissenschaft basierende und auf Öffentlichkeit ausgerichtete Museum. Die spezifische Kompetenz des Kupferstichkabinetts wird über örtliche Grenzen hinaus in nationale und internationale Netzwerke und Kooperationen mit geeigneten Partnern eingebracht. Das betrifft sowohl Exzellenzprojekte als auch unmittelbar breitenwirksame Veranstaltungen. Unsere Museumsidee, die Projekte und die Ergebnisse unserer wissenschaftlichen Arbeit werden an Multiplikatoren in der intellektuellen Elite, den Medien, der Politik und Wirtschaft herangetragen. Das Kupferstichkabinett dient den Interessen der Forschung und Wissensvermittlung an die Öffentlichkeit. Es wirbt durch seine wissenschaftliche Seriosität für die unverbrüchliche Akzeptanz kultureller Güter, Themen und Werte in der breiten Öffentlichkeit und arbeitet mit höchster professioneller, wissenschaftlicher und ethischer Verantwortung für seine Aufgaben und Ziele inmitten unserer Gesellschaft. Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07 Auf der Grundlage der Statuten der Staatlichen Museen zu Berlin und des im Dezember 2005 verabschiedeten Leitbildes des Kupferstichkabi- netts haben wir in den Jahren 2006 und 2007 folgende Forschungsleistungen erbracht: F o r s c h u n g s b a s i e r t e , wi s s e n s c h a f t l i c h e A u s s t e l l u n g e n _ „Wittgenstein in New York. Stadt und Architektur in der neueren Kunst auf Papier“, Kupferstichkabinett, Berlin, 30.9.2005–8.1.2006 (die Ausstellung wurde im Rahmen des Föderalen Programmes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz anschließend in Ulm und Bayreuth gezeigt) _ „Fan Lijung – Holzschnitte und Zeichnungen“, Kupferstichkabinett, Berlin, 26.1.–17.4.2006 _ „Dürers Mutter. Schönheit, Alter und Tod im Bild der Renaissance“, Kupferstichkabinett, Berlin, 5.5.–16.7.2006 (Abb. 1) Kupferstichkabinett 59 Abb. 1 Albrecht Dürer Bildnis der Mutter des Künstlers, 1514 © Kupferstichkabinett, SMB Abb. 2 Rembrandt, Bildnis Saskias als Braut, 1633 © Kupferstichkabinett, SMB _ „Rembrandt. Der Zeichner“, Kupferstichkabinett, Berlin, 5.8.–4.11.2006 (die Ausstellung wurde anschließend in Paris und Amsterdam gezeigt) (Abb. 2) _ „Rembrandt. Ein Virtuose der Druckgraphik“, Gemäldegalerie, Berlin, 5.8.–4.11.2006 (die Ausstellung wurde im Rahmen des Föderalen Programmes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zuvor in Corvey gezeigt) _ „An der Wiege der Romantik. Caspar David Friedrichs ‚Jahreszeiten‘ “, Kupferstichkabinett, Berlin, 23.11.2006–11.3.2007 60 Kupferstichkabinett _ „Based on Paper – Die Sammlung Marzona. Revolution der Kunst 1960–1975“, Kupferstichkabinett und Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 22.3.–15.7.2007 _ „Preußisch korrekt – berlinisch gewitzt. Der Maler Franz Krüger (1797–1857)“, Schloss Charlottenburg, Berlin, 4.4.–1.7.2007 (in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und der Nationalgalerie, Berlin) K o n g r e s s e , K o l l o q u i e n u n d Wo r k s h o p s _ „Paper and Water: A Guide for Conservators“, Symposium des internationalen Herausgeberkreises der Publikation „Paper and Water: A Guide for Conservators“, Kupferstichkabinett, Berlin, 25.–28.2.2006 _ „Zeitmatritzen. Die Kunst zwischen Erinnerung und Reproduzierbarkeit“, Tagung organisiert vom Italienischen Kulturinstitut Berlin in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett, Berlin, und der Fondazione Antonio Mazzotta, Mailand, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 24.3.2006 _ „Caspar David Friedrich’s Sepia Cycle: Aesthetics and Restoration“, internationales Symposium zu Restaurierungsfragen um den „Jahreszeiten“-Zyklus von Caspar David Friedrich, Kupferstichkabinett, Berlin, 24.4.2006 _ „Rembrandt. Wissenschaft auf der Suche“, internationales Symposium in Kooperation mit der Gemäldegalerie, Berlin, und der FU Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, 4.–5.11.2006 Vo r t r ä g e d e r wi s s e n s c h a f t l i c h e n M i t a r b e i t e r i n n e n u n d M i t a r b e i t e r _ A. Beloubek-Hammer: „Die Brücke und Berlin“, Bayerische Akademie der Wissenschaften, München, anlässlich der Ausstellung „100 Jahre Brücke. Expressionismus aus Berlin“, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München, 25.4.2006 _ A. Beloubek-Hammer: „Ernst Ludwig Kirchner, ‚ein unruhiger Lebenssucher‘. Die Weltsicht des Künstlers im Spiegel seiner Graphik“, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, anlässlich der dortigen Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner. Erstes Sehen. Das Werk im Berliner Kupferstichkabinett“, 8.6.2006 _ A. Beloubek-Hammer: „Fünf Meisterschüler von Fritz Cremer: Wieland Förster, Lore Plietzsch, Heinz Zander, Friedrich B. Henkel, Sabina Grzimek“, Galerie am Gendarmenmarkt, Berlin, anlässlich der dortigen gleichnamigen Ausstellung, 5.10.2006 _ H. Bevers: „Rembrandts Auseinandersetzung mit Leonardos ‚Abendmahl‘“, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, anlässlich der Verleihung des Wolfgang-Ratjen-Preises 2006 der Vereinigung Convincta Florescit, 19.7.2006, und Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, in der Vortragsreihe zu den Berliner RembrandtAusstellungen, 5.10.2006 _ H. Bevers: „Rembrandt als Zeichner“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, in der Vortragsreihe zu den Berliner Rembrandt-Ausstellungen, 10.8.2006, und Staatliche Museen, Kassel, in der Vortragsreihe „400 Jahre Rembrandt“, 21.9.2006 _ H. Bevers: „La collection des dessins de Rembrandt au Kupferstichkabinett de Berlin: questions de style, fonction, chronologie et attribution“, Musée du Louvre, Paris, anlässlich der dortigen Ausstellung „Autour de Rembrandt dessinateur“, 4.12.2006 _ I. Brückle: „Darf man retuschieren? Wissenschaftliche Restaurierung im Kontext des Museums“, Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig, im Rahmen der Tagung der Leiter von graphischen Sammlungen, 11.11.2006 _ I. Brückle mit A. Pataki und G. Banik: „Standards in Conservation“, im Rahmen der Fifth International Conference of the Institute for Paper Conservation, Edinburgh, 24.7.2006 _ M. Roth: „Zu den Zeichnungen Matthias Grünewalds“, im Rahmen des internationalen Kolloquiums „La technique pictural de Grünewald“, Colmar, organisiert vom Musée d‘Unterlinden, Colmar, und dem Centre de la recherche et de restauration des musées de France (C2RMF), 24.–26.1.2006 _ M. Roth: „Dürers Mutter“, Dürerhaus, Nürnberg, im Rahmen der Dürerhaus-Vorträge, organisiert vom Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg, 5.8.2006 _ M. Roth: „Albrecht Dürer in Straßburg“, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, anlässlich des Roundtable-Gespräches „Albrecht Dürer“, 20.–21.10.2006 Kupferstichkabinett 61 Abb. 3 Caspar David Friedrich Winter / Nacht / Alter und Tod, 1803 © Kupferstichkabinett, SMB _ M. Roth: „Splendor Solis – Digitale Reproduktion und Faksimilierung einer alchemistischen Bildhandschrift“, im Rahmen der EVA-Konferenz „Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie“, Workshop „Digitales Faksimilieren“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 8.–10.11.2006 _ A. Schalhorn: „Der Erfinder der Dampfmaschine – Christusimpuls und Bewegungsprinzip bei Joseph Beuys“, Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg, im Rahmen des Kolloquiums zum Gedenken an Jörg Traeger (1942–2005), 20.–21.1.2006 _ A. Schalhorn: „Von Dieter Roth bis Fang Lijun und Antje Dorn: Sammeln und Ausstellen zeitgenössischer Zeichnung am Berliner Kupferstichkabinett“, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, im Rahmen der Vortragsreihe zu „Beyond the Line – Ein künstlerisches Forschungsprojekt zu Zeichnung diesseits und jenseits der Linie“, organisiert von der Hochschule für Bildende Künste in Kooperation mit dem Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig, 7.11.2006 _ H.-Th. Schulze Altcappenberg: „Eine Inkunabel der Romantik. Der wiederentdeckte Jahreszeiten-Zyklus Caspar David Friedrichs von 1803“, Hamburger Kunsthalle, im Rahmen des Symposiums „Caspar David Friedrich. Die Erfindung der Romantik“, 10.–11.11.2006 (Abb. 3) Pu b l i kat io nen d er wi s s en s c h a ftlic h en M it a r b eiterin nen und M it ar b eiter Ausstellungs- und Bestandspublikationen _ H. Bevers: Rembrandt. Die Zeichnungen im Berliner Kupferstichkabinett. Kritischer Katalog, Berlin und Stuttgart 2006 (dt., engl. und frz. Ausgabe) _ H. Bevers u. a.: Rembrandt. Ein Virtuose der Druckgraphik, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin und Köln 2006 _ M. Roth (Hrsg.): Dürers Mutter. Schönheit, Alter und Tod im Bild der Renaissance, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006 _ A. Schalhorn und M. Lailach (Hrsg.): Based on Paper – Die Sammlung Marzona. Revolution der 62 Kupferstichkabinett Kunst 1960–1975, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2007 (dt. und engl. Ausgabe) _ H.-Th. Schulze Altcappenberg (Hrsg.): Fang Lijun. Holzschnitte und Zeichnungen, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006 _ H.-Th. Schulze Altcappenberg u. a.: Caspar David Friedrich – Jahreszeiten. An der Wiege der Romantik, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, hrsg. von der Kulturstiftung der Länder in Verbindung mit den Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2006 (Patrimonia, 317) Einzelb eiträge _ S. Achenbach: Die Rolle Max Liebermanns und Max Slevogts in den Verlagen Bruno und Paul Cassirer, in: R. E. Feilchenfeldt und T. Raff (Hrsg.), Ein Fest der Künste. Paul Cassirer. Der Kunsthändler als Verleger, München 2006, S. 59–75 _ S. Achenbach: Ludwig von Hofmann. Pastelle – Aquarelle – Zeichnungen, in: Museums-Journal 20, 3, 2006, S. 68 f. _ A. Beloubek-Hammer: Kommentare zu Emy Roeder, Richard Scheibe, Ludwig Thormaehlen und Alexander Zschokke, in: M. M. Moeller (Hrsg.), Brücke-Museum Berlin. Malerei und Plastik. Kommentiertes Verzeichnis der Bestände, München 2006, S. 443–461 _ A. Beloubek-Hammer: Friedrich B. Henkel, Skulpturen und Arbeiten auf Papier, in: Bezirksamt Mitte von Berlin (Hrsg.), Galerie Mitte. Kompendium Zwei, 1992 bis 2003, Berlin 2006, S. 190 f. _ H. Bevers: Bettler bei Rembrandt, in: motz. Berliner Straßenmagazin 12, 2006, S. 20 f. _ H. Bevers u. a.: Spatially Resolved Synchrotron Radiation Induced X-Ray Fluorescence Analyses of Rare Rembrandt Silverpoint Drawings, in: Applied Physics A: Materials Science & Processing 83, 2, 2006, S. 169–173 _ H. Bevers: Rembrandt. Der Zeichner, in: Vernissage. Die Zeitschrift zur Ausstellung, 14, 7, 2006, S. 23–29 _ I. Brückle: Die Restaurierung von Caspar David Friedrichs Sepia-Jahreszeitenzyklus von 1803, in: H.-Th. Schulze Altcappenberg u. a.: Caspar David Friedrich – Jahreszeiten. An der Wiege der Romantik, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, hrsg. von der Kulturstiftung der Länder in Verbindung mit den Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2006 (Patrimonia, 317), S. 47–57 _ I. Brückle und E. Glück: Caspar David Friedrichs künstlerische Technik im Sepia-Jahreszeitenzyklus von 1803, in: ebd., S. 39–46 _ I. Brückle u. a.: Digitale Dokumentation in der Bestandserhaltung, in: Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie, Konferenzband EVA (Electronic Imaging & the Visual Arts), Staatliche Museen zu Berlin, 8.–10.11.2006, Berlin 2006, S. 21–23 _ C. Czok: Schreiben oder Zeichnen. Schadows _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Zeichnungen im schriftlichen Nachlass, in: R. Lacher (Hrsg.), Johann Gottfried Schadow. Der schriftliche Nachlass. Bestandsverzeichnis, Berlin 2006 (Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, Bestandsverzeichnisse 3) C. Czok u. a.: Johann Gottfried Schadow. Die Zeichnungen, Berlin 2006 (darin enthalten: Bestandskatalog der Schadow-Zeichnungen des Kupferstichkabinetts) J. Kettner: Drucktechnik als Kultursynthese. Chinesische und europäische Einflüsse in den Holzschnitten Fang Lijuns, in: H.-Th. Schulze Altcappenberg (Hrsg.), Fang Lijun. Holzschnitte und Zeichnungen, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 30–33 J. Kettner: Anmerkungen zur Zeichnung bei Fang Lijun, in: ebd., S. 34 J. Kettner: Die Vielfalt des Abdrucks. Rembrandts druckgraphische Variationen und ihre Rezeption, in: H. Bevers u. a.: Rembrandt. Ein Virtuose der Druckgraphik, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin und Köln 2006, S. 26–31 G. Metze: Geätzt, gegraben und geritzt. Die graphischen Techniken Rembrandts, in: ebd., S. 32–38 G. Metze: Rembrandt. Ein Virtuose der Druckgraphik, in: Vernissage. Die Zeitschrift zur Ausstellung 7, 14, 2006, S. 42–49 M. Roth: Nachforschungen über Dürers Mutter, in: ders. (Hrsg.), Dürers Mutter. Schönheit, Alter und Tod im Bild der Renaissance, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 9 f. M. Roth: Dürers Mutter in der Bildniskunst Albrecht Dürers, in: ebd., S. 129–134 M. Roth: Dürers Mutter. Schönheit, Alter und Tod im Bild der Renaissance, in: MuseumsJournal 20, 2, 2006, S. 59–61 M. Roth: Überlegungen zu Dürers Mutter, in: I. Lauterbach und M. Stuffmann (Hrsg.), Aspekte deutscher Zeichenkunst, München 2006 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, 16), S. 51–57 M. Roth: Sigismund von Luxemburg als König von Ungarn vom östlichen Prunkfenster des Ulmer Rathauses / Der König von Böhmen vom östlichen Prunkfenster des Ulmer Rathauses, in: I. Takács (Hrsg.), Sigismundus Rex et Impe- Kupferstichkabinett 63 _ _ _ _ _ _ rator. Kunst und Kultur zur Zeit Sigismunds von Luxemburg (1387–1437), Ausst-Kat. Szépmüvészeti Múzeum, Budapest; Musée national d’histoire et d’art, Luxemburg, Mainz 2006, S. 160 f., Kat.-Nr. 2.10, 2.11 M. Roth u. a.: Zu den Zeichnungen Matthias Grünewalds, in: Techné 2006 (im Druck) A. Schalhorn: Fangs Köpfe, in: H.-Th. Schulze Altcappenberg (Hrsg.), Fang Lijun. Holzschnitte und Zeichnungen, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 27–29 A. Schalhorn: Im Energiefeld. Zur Erweiterung der Bildhauerzeichnung bei Joseph Beuys, in: „Ich bin interessiert an Transformation, Veränderung, Revolution“. Joseph Beuys – Zeichnungen, Ausst.-Kat. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe 2006, S. 54–61 A. Schalhorn: Stein (Gestein im Werk von Joseph Beuys), in: Joseph Beuys. Die Materialien und ihre Botschaft, Ausst.-Kat. Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau 2006, S. 201–203 H.-Th. Schulze Altcappenberg: „In effigie“ – Dürers Mutter im Berliner Kupferstichkabinett, in: M. Roth (Hrsg.), Dürers Mutter. Schönheit, Alter und Tod im Bild der Renaissance, Ausst.Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 7 f. H.-Th. Schulze Altcappenberg: Das Paradies. _ _ _ _ Kreis und Kosmos in Botticellis Bilderzyklus zur Göttlichen Komödie, in: B. Ebert und M. Wullen (Hrsg.), Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos, Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Berlin, Berlin 2006, S. 78–85 H.-Th. Schulze Altcappenberg: Nord-Süd-Assoziationen. Akt und Landschaft in der italienischen Zeichenkunst des Quattrocento, in: I. Lauterbach und M. Stuffmann (Hrsg.), Aspekte deutscher Zeichenkunst, München 2006 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, 16), S. 28–38 H.-Th. Schulze Altcappenberg: Girolamo dai Libri, in: S. Marinelli und P. Marini (Hrsg.), Mantegna e le arti a Verona 1450–1500, Ausst.-Kat. Palazzo della Gran Guardia, Verona, Venedig 2006, S. 376 H.-Th. Schulze Altcappenberg: James Simon und das Kupferstichkabinett, in: B. Schultz (Hrsg.), James Simon. Philanthrop und Kunstmäzen / Philanthropist and Patron of the Arts, München 2006, S. 105 U. B. Ullrich: Zwischen Würdigung und Diffamierung – Rollenbilder des Alters in der Graphik um 1500, in: M. Roth (Hrsg.), Dürers Mutter. Schönheit, Alter und Tod im Bild der Renaissance, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 95–100 F o r s c h u n g s z i e l e u n d Pr o j e k t e 2 0 0 7 u n d F o l g e j a h r e L a u fe n d e F o r s c h u n g s - u n d wi s s e n s c h a f t l i c h e A u s s t e l l u n g s p r o j e k t e _ „Verismus und Neue Sachlichkeit“: Ausstellung 2009/10 im Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, mit Bestandskatalog (A. Beloubek-Hammer) _ „A Teaching Compendium for ‚Paper and Water‘ “: wissenschaftliches Grundlagenwerk der konservatorischen Forschung, gefördert von der EU und der Samuel H. Kress Foundation (I. Brückle) _ „Matthias Grünewald. Zeichnungen und Gemälde“: Ausstellung Frühjahr 2008 und Werkverzeichnis der Zeichnungen in Kooperation mit dem Musée d’Unterlinden, Colmar, und der 64 Kupferstichkabinett Kunsthalle Karlsruhe (M. Roth) _ „Das Menschenbild der deutschen Renaissance“: Ausstellung Herbst 2008 im Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, in Kooperation mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, und der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn (M. Roth und A.-F. Köllermann) _ „Michelangelo und die Mauern von Florenz“: wissenschaftliches Projekt zur Künstlersubjektivität in der Frühen Neuzeit in Kooperation mit der HU Berlin und dem Kunsthistorischen Institut Florenz; Ausstellung November 2007– Februar 2008 (H.-Th. Schulze Altcappenberg) Mit telfristig angelegte Forsch ungsprojekte _ „Erich Mendelsohn – Bestandsverzeichnis der Zeichnungen in der Kunstbibliothek“: wissenschaftliches Bestandverzeichnis (S. Achenbach) _ „Deutsch-deutsche Graphik seit 1945“: wissenschaftliches Projekt des Vergleichs der künstlerischen Graphik in der DDR und der BRD; Ausstellungsprojekt (A. Beloubek-Hammer) _ kritischer Katalog der Zeichnungen der Rembrandt-Schule im Kupferstichkabinett: Bestandsverzeichnis; wissenschaftliches Projekt im Anschluss an die Ergebnisse der RembrandtForschung im Jubiläumsjahr 2006 (H. Bevers) _ Supplement zum kritischen Katalog der niederländischen Zeichnungen im Kupferstichkabinett von E. Bock und J. Rosenberg, 1930: Bestandsverzeichnis (H. Bevers) _ interdisziplinäres Projekt zur Erforschung und Analyse von Silberstiftzeichnungen: Kooperation des Kupferstichkabinetts mit dem RathgenForschungslabor, Berlin, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin, und dem Centre de recherche et de restauration des musées de France (C2RMF); die Erträge dieser langfristigen Forschungskooperation fließen in ein mittelfristig angelegtes Projekt zur wissenschaftlichen Neubearbeitung der deutschen Zeichnungen des 15. Jahrhunderts im Kupferstichkabinett ein; Auftrag ist es hier, das übergreifende Projekt zur Bestandserschließung aller Zeichnungen des 15. Jahrhunderts im Kupferstichkabinett abzuschließen; im Gegensatz zu den bereits grundlegend neu bearbeiteten Beständen italienischer und niederländischer Zeichnungen des 15. Jahrhunderts steht die Bearbeitung der deutschen Zeichnungen dieses Jahrhunderts noch aus; sie wird im gebotenen wissenschaftlichen Rahmen und in Zusammenarbeit mit dem Wiener „Corpus der deutschen und niederländischen Handzeichnungen vor 1500“ geleistet und anschließend in einem Bestandskatalog und in einer publikumswirksamen Ausstellung vermittelt werden (Leitung: M. Roth) _ „Die deutschen Zeichnungen des 15. Jahrhunderts im Kupferstichkabinett“: wissenschaftliches Bestandsverzeichnis (M. Roth) _ „Schinkels Erbe. Rettung und innovative Sicherung eines gefährdeten Bestandes“ umfassend angelegtes Projekt, das ab 2009 in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Kunstwissenschaftlern, Konservatoren und Restauratoren sowie Medienspezialisten die großen Bestände des Schinkel-Museums (ehemals in der Bauakademie gegenüber dem Berliner Schloss und heute im Kupferstichkabinett, Berlin, befindlich) aufarbeiten soll; Ziel ist die konservatorische Versorgung nach neuestem Wissens- und Forschungsstand, die vollständige wissenschaftliche Dokumentation und die vollständige Digitalisierung der rund 3.500 Architektur-, Bühnen- und Designentwürfe, Gestaltungsphantasien, freien Skizzen und Landschaften des letzten „uomo universale“ der Künstlergeschichte; dieses weit über die Museen hinausgreifende Forschungsprojekt wird nur mit einer substanziellen Förderung durch Dritte möglich werden (Leitung: H.-Th. Schulze Altcappenberg und I. Brückle); die Ergebnisse werden in einer großen Ausstellung „Schinkel und der frühe Historismus in Deutschland“ vorgestellt (H.-Th. Schulze Altcappenberg) Ansprechpartner: Prof. Dr. Hein-Th. Schulze Altcappenberg Kupferstichkabinett Tel: +49 (0)30 2662002 Matthäikirchplatz 8 10785 Berlin-Tiergarten Kupferstichkabinett 65 M Ü N Z K A B I N E T T Prof. Dr. Bernd Kluge Direktor Münzkabinett G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e Als Realienwissenschaft ist die Numismatik nur mit und an ihren Objekten zu betreiben und daher direkt an Museen und Münzkabinette gebunden. In der Entwicklung der Numismatik vom Münzsammeln zur Wissenschaftsdisziplin haben die Münzkabinette eine bedeutende Rolle gespielt. Hingegen ist die dauerhafte Verwurzelung der Numismatik an Universitäten und Akademien in Deutschland bisher nicht gelungen. Auch aus diesem Grund erwächst den Münzkabinetten eine Verpflichtung zur Pflege und Weiterentwicklung der Numismatik. Als größte Einrichtung der Numismatik in Deutschland hat das Berliner Münzkabinett daher 66 Münzkabinett neben seinen Aufgaben als Museum auch immer die Funktion eines Forschungsinstituts der Numismatik wahrgenommen und nimmt sie weiter wahr. Die Forschungsvorhaben sind zum Einen durch den Museumsauftrag der Bestandserschließung und Bestandspublikation, zum Zweiten durch über den eigenen Bestand hinausgehende Wissenschaftsthemen wie Münzcorpora oder Œuvreverzeichnisse und zum Dritten durch nationale und internationale Kooperationen bestimmt. Ein zentrales Thema stellt auch die Bearbeitung von Münzfunden und Fundmünzen dar. Das gilt für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Forsch ungsergebnisse Ve r g a n g e n h e i t Seit das Münzkabinett im Jahre 1868 ein selbstständiges Museum der Königlichen, später Staatlichen Museen zu Berlin wurde, ist die Forschung ein kontinuierlicher Bestandteil seiner Museumsarbeit gewesen. Dafür stehen als Beispiele die „Zeitschrift für Numismatik“, das „Corpus Nummorum Graecorum“ und das Münz- und Medaillencorpus Brandenburg-Preußens. Die „Zeitschrift für Numismatik“ ist von 1874 bis 1935 in 42 Bänden durch das Münzkabinett herausgegeben worden und entwickelte sich zur bedeutendsten deutschen und zu einer der internatio- nal angesehensten numismatischen Zeitschriften. Das gemeinsam vom Münzkabinett und der Preußischen Akademie der Wissenschaften in der Person Theodor Mommsens initiierte Wissenschaftsunternehmen zur Publikation griechischer Münzen war lokal und personell eng mit dem Münzkabinett verbunden. Die Münzgeschichte und das Corpus der Münzen und Medaillen Brandenburg-Preußens von 1640 bis 1871 umfassen dreizehn Bände und sind die gründlichste numismatische Bearbeitung eines größeren deutschen Territorialstaates überhaupt. G e g e nwa r t Seit 1990 ist das Münzkabinett Bestandteil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und hat nach den wissenschaftlich eingeschränkten, aber keineswegs unfruchtbaren Jahrzehnten in der DDR seine Forschungsposition neu justiert. 1991 wurden als Schriftenreihe die „Berliner Numismatischen Forschungen, Neue Folge“ und 1994 die Reihe „Das Kabinett“ begründet. Die „Kabinett“-Reihe ist Autoren und Themen des Münzkabinetts vorbehalten, während die „Berliner Numismatischen Forschungen“ auch den nicht im Münzkabinett tätigen Numismatikern offenstehen. Beide Reihen haben es gegenwärtig auf jeweils neun Bände gebracht. Ihre Themen reichen von der antiken Numismatik bis in das 20. Jahrhundert. Eng mit dem Münzkabinett verbunden ist die Schriftenreihe „Die Kunstmedaille in Deutschland“ der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst, von der seit 1992 bereits 22 Bände erschienen sind. In ihr spiegelt sich die kontinuierliche Ausstellungs- und Forschungstätigkeit des Münzkabinetts zur Medaillenkunde, die Gesamtdarstellungen zur europäischen Medaille (1995), zur Medaillenkunst in Berlin (1997), zur Medaille des 20. Jahrhunderts in Deutschland (2000) und zur zeitgenössischen Kunstmedaille (2000), einen umfangreichen Bestandskatalog der italienischen Medaillen der Renaissance und des Barock (1997) sowie ferner Künstlermonogra- phien für Leonhard Posch (2002), Raimund Faltz (2004) und Johann Christian Koch (2005) hervorgebracht hat. Der Bearbeitung und Auswertung von Münzfunden hat sich das Münzkabinett ebenfalls intensiv gewidmet. Die Münzfunde in den Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg sind seit 1991 komplett oder teilweise im Münzkabinett bearbeitet worden. Für das Land Brandenburg wurde ein Inventar aller Münzfunde des Mittelalters und der Neuzeit erstellt. Seit 1998 ist die Fundmünzenbearbeitung der Grabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in Milet und Priene wieder aufgenommen worden (Abb. 1). Laufende Forschungsprojekte gelten den Münzen des antiken Pergamon und einer Gesamtbearbeitung der deutschen Münzen aus der Zeit der Ottonen und Salier (919–1125) innerhalb eines „Conspectus Nummorum Germaniae Medii Aevi“. Gemeinschaftlich mit den Münzkabinetten Paris und Wien veröffentlicht das Münzkabinett seine Bestände der Münzen des sasanidischen Großreiches vom 3. bis 7. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Iran in einer „Sylloge Nummorum Sasanidarum“, mit der zugleich ein neues, innovatives Modell von Münzkatalogen eingeführt wird (Abb. 2). Das seit 1997 laufende Projekt hat bisher zwei umfangreiche Bände hervorgebracht. An weiteren wird gearbeitet. Parallel dazu hat die Münzkabinett 67 Abb 1 Reinigung und restauratorische Bearbeitung der Fundmünzen von Milet vor Ort an der Grabung, 2006 © Münzkabinett, SMB Bearbeitung der Vorgänger, der parthischen Münzen, bereits in Vorarbeiten begonnen. Mit der Wiedereröffnung des Bode-Museums 2006 ist nach mehrjährigen Vorarbeiten eine neue ständige Ausstellung des Münzkabinetts der Öffentlichkeit zugänglich, die annähernd 5.000 Münzen, Medaillen und andere Objekte der Münz- und Geldgeschichte vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zu den Euros des 21. Jahrhunderts zeigt. Es handelt sich dabei um die modernste und umfangreichste numismatische Ausstellung innerhalb Deutschlands. Eine neue Aufgabe stellt das virtuelle Münzkabinett dar. Es handelt sich dabei um den interaktiven Katalog aller in den verschiedenen Häusern der Staatlichen Museen zu Berlin gezeigten Exponate des Münzkabinetts, mit dem nicht nur der traditionelle gedruckte Ausstellungskatalog ersetzt wird, sondern die Münzen auch in vielfachen Betrachtungszusammenhängen miteinander und mit Hintergrundinformationen verknüpft sind. In internationalen Gremien nimmt das Münzkabinett Einfluss auf die Entwicklung von Dokumentationsstandards, die den Datenaustausch in Internetdatenbanken ermöglichen sollen. Mit dem Vorsitz in der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik (1992–1998) und der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst (1991–2001), der Ausrichtung des XII. Internationalen Numismatischen Kongresses (1997) nebst Herausgabe seiner Proceedings (2000) sowie des XXVII. FIDEM-Kongresses der Medaillenkunst (2000) hat das Münzkabinett seine Fähigkeiten in der Organisation von Wissenschaft unter Beweis gestellt. Die Lehre wird durch Lehraufträge für antike Numismatik und eine Honorarprofessur für Numismatik des Mittelalters an der HU Berlin wahrgenommen. Zukunft In der näheren Zukunft (bis 2009) werden die laufenden Projekte fortgesetzt. Bis 2011 soll die „Sylloge Nummorum Sasanidarum“ abgeschlossen werden. Ab 2007 beteiligt sich das Münzkabinett an dem von der British Academy und der Österreichischen Akademie getragenen Projekt „Coins, Pots and People: Cultural Aspects of Parthian Iran“. Dazu wird das Münzkabinett seine Bestände parthischer Münzen zusammen mit den Beständen der Kabinette London, Paris 68 Münzkabinett und Wien in einer neuen Sylloge publizieren. Zur Numismatik des Mittelalters wird zudem 2007 ein im Münzkabinett erarbeitetes Handbuch vorgelegt, das neben der Darstellung der Münzund Geldgeschichte Europas vom 5. bis zum 15. Jahrhundert einen Katalog der Spitzenstücke der Sammlung des Münzkabinetts bietet (Abb. 3). In dem von der DFG finanzierten Projekt „Die merowingischen Monetarmünzen als interdisziplinär mediävistische Herausforderung“ werden Abb. 2 Silbermünze (Drachme) des sasanidischen Großkönigs Shapur I. (240–272), in: M. Alram und R. Gyselen (Bearb.): Sylloge Nummorum Sasanidarum Paris – Berlin – Wien, Bd. 1: Ardashir I. – Shapur I. Wien 2003, S. 352, Nr. 147 © Münzkabinett, SMB Abb. 3 Goldmünze (Noble) König Edwards III. von England (1327–1377) Diese und weitere 1.317 Münzen des Münzkabinetts bilden die Grundlage des Handbuchs (2007), das eine moderne Gesamtdarstellung der Numismatik des Mittelalters bietet © Münzkabinett, SMB, Foto: Lübke & Wiedemann, Stuttgart Abb. 4 Goldmünze (Triens) des merowingischen Monetars Theudelinus aus Metz, 6. Jahrhundert Die merowingischen Monetarmünzen sind Gegenstand des 2007–2009 durch die DFG geförderten Wissenschaftsprojektes des Münzkabinetts © Münzkabinett, SMB, Foto: Lübke & Wiedemann, Stuttgart von 2007 bis 2009 zusammen mit den Universitäten Paderborn und Regensburg die merowingischen Monetarmünzen nach historischen, philologischen und numismatischen Gesichtspunkten ausgewertet (Abb. 4). Die merowingischen Münzen des Münzkabinetts werden dazu in einem Bestandskatalog vorgelegt. Zudem wird 2007 in einer Ausstellung und einer Künstlermonographie der Kölner Medailleur und Bildhauer Hans Karl Burgeff (1928–2005) gewürdigt. Für 2008 und 2009 sind als Gemeinschaftsprojekt mit dem Kunsthistorischen Museum Wien Ausstellungen zur hohenzollernschen Medaillenkunst in Wien und zur habsburgischen Medaillenkunst in Berlin vorgesehen. Der interaktive Münzkatalog des Münzkabinetts wird ständig weiter ausgebaut und ist ab Mai 2007 nicht mehr nur im Museum, sondern auch im Internet benutzbar. Das Internet soll mit seinen Möglichkeiten vernetzten Arbeitens als Publikationsmedium stärker in Anspruch genom- Münzkabinett 69 men werden. Knotendatenbanken im Bereich der Antike unter Beteiligung anderer großer Münzkabinette sollen neue Formen wissenschaftlicher Dokumentation beispielgebend erschließen. Zum Münzkabinett als Wissenschaftsinstitut in- formiert ausführlich B. Kluge: „Das Münzkabinett. Museum und Wissenschaftsinstitut“, Berlin 2005 (Das Kabinett, 9) mit einer Bibliographie der Forschungsleistungen (s. auch im Internet unter: www.smb.spk-berlin.de/pdf/Kluge_Kabinett.pdf). Pu b l i k a t i o n e n d e s M ü n z k a b i n e t t s s e i t 19 9 0 ( M o n o g r a p h i e n ) S c h r i f t e n r e i h e : B e r l i n e r N u m i s m a t i s c h e Fo r s c h u n g e n N e u e Fo l g e _ Bd. 1. B. Kluge (Hrsg.): Fernhandel und Geldwirtschaft. Beiträge zum Münzwesen in sächsischer und salischer Zeit. Ergebnisse des Dannenberg-Kolloquiums, Sigmaringen 1993 (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Monographien, 31) _ Bd. 2. M. Kunzel: Das Münzwesen Mecklenburgs von 1492 bis 1872. Münzgeschichte und Geprägekatalog, 1994 _ Bd. 3. H. Emmerig: Der Regensburger Pfennig. Die Münzprägung in Regensburg vom 12. Jahrhundert bis 1409, 1993 _ Bd. 4. B. Kluge u. a.: Die Münzen der Reichsstadt Goslar 1290 bis 1764. Münzgeschichte und Geprägekatalog, 1995 _ Bd. 5. L. Börner (Bearb.): Bestandskataloge des Münzkabinetts Berlin. Die italienischen Medail- _ _ _ _ len der Renaissance und des Barock 1450–1750, 1997 Bd. 6. W. Hollstein (Hrsg.): Metallanalytische Untersuchungen an Münzen der Römischen Republik, 2000 Bd. 7. M. Kunzel: Die Münzen der Hansestadt Wismar 1359 bis 1854. Münzgeschichte und Geprägekatalog, Wismar und Berlin 1998 (Wismarer Studien zur Archäologie und Geschichte, 6) Bd. 8. M. Kunzel: Die Münzen der Hansestadt Rostock 1492 bis 1864. Münzgeschichte und Geprägekatalog, 2004 Bd. 9. W. Steguweit: Raimund Faltz. Medailleur des Barock, 2004 Schrif tenreihe: Das Kabinett _ Heft 1. W. Steguweit: Das Menschenbild auf Medaillen des 20. Jahrhunderts. Sammlung Marzinek, 1994 _ Heft 2. L. Börner: Von Pisano bis Selvi. Meisterwerke italienischer Medaillenkunst, 1995 _ Heft 3. H.-D. Schultz: Antike Münzen. Bildheft zur Ausstellung des Münzkabinetts, 1997 _ Heft 4. W. Steguweit: Das Münzkabinett und die Förderung der Medaillenkunst. Künstlerbriefe von der Jahrhundertwende bis zum Ersten Weltkrieg, 1998 _ Heft 5. W. Steguweit: Das Münzkabinett und die Förderung der Medaillenkunst. Künstlerbriefe 70 Münzkabinett und Medaillenedition im Ersten Weltkrieg, 1998 _ Heft 6. E. Bannicke: Münz- und Medaillenstempel, Modelle, Proben, Fälschungen. Die Sammlung des ehemaligen Stempelarchivs der Berliner Münze im Münzkabinett, 1999 _ Heft 7. W. Steguweit u. a.: Kunstmedaillen der Gegenwart in Deutschland. Sammlung Georg Wimmelmann, 2002 _ Heft 8. W. Steguweit: Medailleur des Königs Raimund Faltz (1658–1703). Modelle, Medaillen, Münzen, 2003 _ Heft 9. B. Kluge: Das Münzkabinett. Museum und Wissenschaftsinstitut, 2005 Schrif tenreihe: Die Kunstmedaille in Deutschland _ Bd 1. Die Kunstmedaille der Gegenwart in Deutschland 1988–1991, 1992 _ Bd 2. Die Kunstmedaille der Gegenwart in Deutschland 1991–1993, 1994 _ Bd 4. Die Kunstmedaille der Gegenwart in Deutschland 1993–1995, 1996 _ Bd 7. W. Steguweit (Hrsg.): Kunst und Technik der Medaille und Münze. Das Beispiel Berlin, 1997 _ Bd 8. M. Heidemann: Medaillenkunst in Deutschland von 1895 bis 1914, 1998 _ Bd 10. Die Kunstmedaille in Deutschland 1995–1998, 1999 _ Bd 11. Arche 2000, 2000 _ Bd 12. Internationale Medaillenkunst. XXVII FIDEM, 2000 _ Bd 15. A. Forschler-Tarrasch: Leonhard Posch. Porträtmedailleur und Bildhauer, 2002 _ Bd 17. W. Steguweit u. a.: Dank der Burg. Medaillenkunst in Halle im 20. Jahrhundert, 2002 _ Bd 21. E. Bannicke: Johann Christian Koch, Medailleur des Barock, 2005 Ausstellungskataloge _ L. Börner und W. Steguweit: Die Sprache der Medaille, Berlin 1990 _ W. Steguweit und I. Weber: Aufbruch – Durchbruch. Zeitzeichen in der deutschen Medaillenkunst. Medaillen, Reliefs, Kleinplastik, Berlin 1990 _ W. Steguweit: Europäische Medaillenkunst von der Renaissance bis zur Gegenwart, Berlin 1995 _ W. Steguweit: Die Medaille und Gedenkmünze des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Berlin 2000 _ Münzen und Medaillen. 100 Themen. Die Ausstellung des Münzkabinetts im Bode-Museum, Prestel-Museumsführer, München u. a. 2006 S o n s t i g e Pu b l i k a t i o n e n _ B. Kluge und B. Weisser (Hrsg.): XII. Internationaler Numismatischer Kongress, Berlin 1997. Akten / Proceedings / Actes, 2 Bde., Berlin 2000 _ M. Alram und R. Gyselen (Bearb.): Sylloge Nummorum Sasanidarum Paris – Berlin – Wien, Bd. 1: Ardashir I. – Shapur I., Wien 2003 _ N. Schindel (Bearb.): Sylloge Nummorum Sasanidarum Paris – Berlin – Wien. Bd. 3, 1 und 3, 2: Shapur II. – Kawad I. / 2. Regierung, Wien 2004 Ansprechpartner: Prof. Dr. Bernd Kluge Münzkabinett Bode-Museum Tel: +49 (0)30 20905701 Bodestraße 1–3 10178 Berlin-Mitte Münzkabinett 71 M U S E U M E U R O P Ä I S C H E R K U LT U R E N Dr. Elisabeth Tietmeyer Stellv. Direktorin Museum Europäischer Kulturen G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Das Museum Europäischer Kulturen ging 1999 aus der Vereinigung des Museums für (Deutsche) Volkskunde mit der Europäischen Sammlung des Ethnologischen Museums hervor. Jene Vorläuferinstitutionen des Museums widmeten sich der Alltagskultur der unteren und mittleren gesellschaftlichen Schichten und betrachteten die Objekte insbesondere als Belege vergangener ländlicher Lebenswelten. Seit den 1970er-Jahren stehen Alltag und Lebenswelt des Industriezeitalters bis hin zur Gegenwart als ein „musée des civilisations“ in der Forschungs- und Sammlungsperspektive des Museums im Vordergrund. In diesem Sinne gehört auch das Thema der Migration zu den Grundbegriffen des Verständnisses von Kulturzusammenhängen in Europa. Forsch ungsziele Anhand von originalen, bereits vorhandenen und noch zu sammelnden Sachzeugnissen und deren Deutung sollen gesellschaftliche Zusammenhänge von vergangenen und gegenwärtigen Lebenswelten in Europa verständlich gemacht werden. In diesem Sinne ist das Museum Europäischer Kulturen ein 7 2 M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n Ort der Forschung, der Bildung und des aktiven Aneignens von Wissen. Darüber hinaus möchte das Museum ein Forum für interkulturelle Begegnungen bieten; Voraussetzung dafür ist die intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den eigenen und anderen Kulturen. Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07 Die Forschungsergebnisse des Museums Europäischer Kulturen werden wie folgt strukturiert: Ausstellungs- und Veranstaltungsreihen (jährlich zu Ostern und Weihnachten, „Europäische Kulturtage“, „Interkultureller Tag“, „Textiler Tag“, zweijährlich „Europabilder“, halbjährliche Ausstellungen zu Themen europäischer Alltagskulturen und im Kulturvergleich), Publikationsreihen („Schriftenreihe des Museums Europäischer Kulturen“, „Schriften des Vereins der Freunde des Museums Europäischer Kulturen“, „Berliner Blätter“ [Organ des Instituts für Europäische Ethnologie, HU Berlin, und der Gesellschaft für Eth- nographie], „Visuelle Kultur“ [Organ der Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde], „Schriftenreihe Arbeitskreis Bild Druck Papier“ sowie regelmäßige Tagungen zu verschiedenen Themen (Arbeitskreis Bild Druck Papier, Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Gesellschaft für Ethnographie und Institut für Europäische Ethnologie, HU Berlin, Kommission Sachkulturforschung und Museum der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Société Internationale d’Ethnologie et de Folklore). Pu b l i k a t i o n e n , Pr o j e k t b e r i c h t e , wi s s e n s c h a f t l i c h e D o k u m e n t a t i o n e n _ Ch. Binroth: Nützlich und auch schön – Der Einfluss des Seidenbaus auf die kulturlandschaftliche Entwicklung in Preußen, Oktober 2006 (Masterarbeit an der Universität Frankfurt/Oder) _ J. Dilger und K. Vanja: Crèches protestantes, in: M.-P. Mallé (Hrsg.), Rêver Noël: Faire la crèche en Europe, Paris 2006, S. 136–143 _ J. Franke (Hrsg.): Ein europäischer Freiheitskämpfer – Ludwik Mierosławski 1814–1878, Berlin 2006 (Kleine Schriften der Freunde des Museums Europäischer Kulturen e. V., Heft 5) _ U. Hägele und I. Ziehe (Hrsg.): Fotos – „schön und nützlich zugleich“. Das Objekt Fotografie, Tagungsband, Institut für Volkskunde / Europäische Ethnologie, Wien, 15.–17.10.2004, Münster 2006 (Visuelle Kultur. Studien und Materialien, 2); darin: I. Ziehe: Bildtafeln – ein wissenschaftliches Dokumentationsmedium, S. 159–176 _ B. Michalski: Zwei Porträtstatuetten aus der Werkstatt des Bildhauers Gustav Hermann Blaeser, Berlin, um 1840, 2007 (Magisterarbeit an der Akademie der Bildenden Künste, Warschau) _ D. Neuland-Kitzerow und J. Redlin: Objekttexte, in: Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und Kirchenkreis Magdeburg (Hrsg.), Tausend Jahre Taufen in Mitteldeutschland, Ausst.-Kat. Dom, Magdeburg, Regensburg 2006 _ E. Tietmeyer: Das „Andere“ und das „Eigene“: Geschichte, Profil und Perspektiven des Museums Europäischer Kulturen Berlin, _ _ _ _ _ in: C. Grewe (Hrsg.), Die Schau des Fremden: Ausstellungskonzepte zwischen Kunst, Kommerz und Wissenschaft, Stuttgart 2006 (Historische Transatlantische Studien, 26), S. 143–155 E. Tietmeyer: Objekttexte, in: Staatliche Museen zu Berlin (Hrsg.), Schönheit! 50 Meisterwerke aus den Staatlichen Museen zu Berlin ausgewählt von A. Puri Purini, Berlin 2007, S. 56–64 K. Vanja: Vivatbänder als Memorialzeichen, in: R. Born u. a. (Hrsg.), Visuelle Erinnerungskulturen und Geschichtskonstruktionen in Deutschland und Polen 1800–1939, Beitragsband, 11. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, HU Berlin, 30.9.–3.10.2004, Warschau 2006 (Das gemeinsame Kulturerbe, 3), S. 323–334 K. Vanja: Objekttexte, in: B. Ebert und M. Wullen (Hrsg.), Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos, Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Berlin, Berlin 2006, S. 23, 50 K. Vanja und A. Vogler: Museum Europäischer Kulturen, in: B. Schultz (Hrsg.), James Simon. Philantrop und Kunstmäzen / Philantropist and Patron of the Arts, München u. a. 2006, S. 130–137 K. Vanja u. a. (Hrsg.): Arbeitskreis Bild Druck Papier, Tagungsband, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden, 5.–8.5.2005, Münster u. a. 2006 (Schriftenreihe Arbeitskreis Bild Druck Papier, 10) M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 7 3 Abb. 1 Blick in die Ausstellung „Die Stunde Null: ÜberLeben – Umbruchzeiten 1945“, Museum Europäischer Kulturen 8.5.2005–1.1.2008 © Museum Europäischer Kulturen, SMB, Foto: S. Steiß, 2006 _ K. Vanja u. a. (Hrsg.): Arbeitskreis Bild Druck Papier, Tagungsband Ravenna, 25.–28.5.2006, Münster u. a. 2007 (Schriftenreihe Arbeitskreis Bild Druck Papier, 11) _ B. Wild: Siebenbürgen, vielfältige Welten zwischen den Welten, in: S. Ionescu (Hrsg.), Osmanische Teppiche in Siebenbürgen, Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Museum für Islamische Kunst, 13.10.2006–14.1.2007, Rom 2006, S. 7–21 (dt. und engl. Ausgabe) _ B. Wild u. a. (Hrsg.): Deutsche in Ungarn – Ungarn in Deutschland. Europäische Lebenswege, Ausst.-Kat. Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 13.10.2006–14.1.2007, und Folgestationen, unter der Leitung des Donauschwäbischen Zentralmuseums, Ulm, Ulm 2006 _ B. Wild u. a. (Hrsg.): Die geheimnisvolle Kiste, museumspädagogische Begleitpublikation zur Ausstellung „Deutsche in Ungarn – Ungarn in Deutschland. Europäische Lebenswege“, Museum Europäischer Kulturen 2006/07, Berlin 2006 (dt. und ungar. Ausgabe) Ausstellungen _ „Die Stunde Null: ÜberLeben – Umbruchzeiten 1945“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 8.5.2005–1.1.2008 (Abb. 1) _ „Polenbegeisterung. Deutsche und Polen nach dem Novemberaufstand 1830 / Solidarnósc 1830“, Königsschloss, Warschau, 29.11.2005–31.1.2006; Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 3.3.–30.4.2006 (anlässlich des Deutsch-Polnischen Jahres 2005/06, Kooperation mit dem Königsschloss, Warschau) _ „Ein europäischer Freiheitskämpfer: Ludwik Mierosławski (1814–1878)“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 17.3.–7.5.2006 (anlässlich des DeutschPolnischen Jahres 2005/06) 74 M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n _ „Dioramen. 3D-Schaubilder im 19. Jahrhundert“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 21.5.–16.7.2006 (Wanderausstellung des Altonaer Museums – Norddeutsches Landesmuseum, Hamburg) _ „Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos“, Pergamonmuseum, Berlin, 8.6.–27.8.2006 (Kooperation der Staatlichen Museen zu Berlin mit der HU Berlin) _ „Musik und Identitäten. Kroatische Kulturtage im Museum Europäischer Kulturen“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 26.8.–25.9.2006 (Kooperation mit dem Ethnographischen Museum, Zagreb, und der Botschaft der Republik Kroatien, Berlin) _ „Osmanische Teppiche aus Siebenbürgen“, Museum für Islamische Kunst, Berlin, 13.10.2006– 14.1.2007 (Koordinierung Ostmittel- und Südosteuropa am Museum Europäischer Kulturen) _ „Deutsche in Ungarn – Ungarn in Deutschland. Europäische Lebenswege“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 27.10.2006–7.1.2007, und Folgestationen (anlässlich des Kulturjahres „Ungarischer Akzent“ 2006, Kooperation mit verschiedenen Museen in Deutschland und Ungarn) _ „Frühling im Herbst – Wiosna jesieni – Le printemps en automne. Vom polnischen November zum deutschen Mai. Das Europa der Nationen 1830–1832“, Gerhard-Hauptmann-Haus, Jelenia Góra (Hirschberg)/Polen, 6.11.–31.12.2006 (Föderales Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) _ „Stolle und Co. Rezepte und Konzepte zur Weihnachtszeit in Europa“, 11.11.2006–4.2.2007 _ „Das Zeichen am Hut. Europäische Pilgerzeichen im Mittelalter“, Kunstgewerbemuseum, Berlin, 25.11.2006–11.2.2007 (Kooperation mit dem Kunstgewerbemuseum, Berlin, und der HU Berlin) _ „Vom Himmel hoch, da komm ich her. Adventskalender aus 100 Jahren“, Dominikanerkloster, Prenzlau, 30.11.2006–7.1.2007 (Föderales Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) Pr o j e k t e _ „Der ländliche Raum der Gemeinde Sulechów, Züllichau, in der Neumark“, Oktober 2005– Juni 2006: Kooperationspartner im Rahmen des Studiums „Schutz europäischer Kulturgüter“, Universität, Frankfurt/Oder (Ch. Binroth) _ „Casa mare – der große Raum. Dokumentation in Südosteuropa“, 2006–2007 (F. Gaudlitz und B. Wild) _ „ZusammenLeben. Dokumentation von Malmkrog/Siebenbürgen“, 2006–2007 (S. Orendt und B. Wild) _ „Zwischen den Welten – Roma in Slowenien, Kroatien, Montenegro und Bosnien/Herzegowina“, 2006–2007 (N. Pušija und B. Wild) Lehre und Begutachtungen _ Gutachtertätigkeit bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes, seit 1985 (K. Vanja) _ Betreuung und Zweitgutachten der Diplomarbeit „Original und Rezeption. Analyse und Bewertung anhand der Sammlung von Graubündner Masken im Museum Europäischer Kulturen Berlin“, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang Museumskunde, 2006 (E. Tietmeyer) _ Betreuung einer Diplomarbeit zum Thema „Priesterkleidung“, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang Museumskunde, 2006 (D. Neuland-Kitzerow) _ Seminarveranstaltung zum Thema „Historische Textilpflege: Bleiche“, Kunsthochschule BerlinWeißensee, Fach Modegestaltung, April 2006 (D. Neuland-Kitzerow) _ Seminarveranstaltung zum Thema „Sammlungen als Kreativitätspotential“, Universität der Künste Berlin, Fach Modegestaltung, Mai 2006 (D. Neuland-Kitzerow) _ Seminar „Fotografie und Museum. Umgang mit Fotografie im Museum“, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang Museumskunde, Sommersemester 2006 (I. Ziehe) _ Betreuung einer Magisterarbeit zum Thema „Betriebsgruppen – Amateurfotografie in der DDR“, HU Berlin, Institut für Europäische Ethnologie, 2006–2007 (I. Ziehe) _ Betreuung einer Magisterarbeit zum Thema „Bedingungen für Nachkriegskleidung“, M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 7 5 HU Berlin, Institut für Europäische Ethnologie, 2006–2007 (D. Neuland-Kitzerow) _ Blockseminare zum Thema „Sammlungen als kulturhistorisches Gedächtnis und Inspiration“, Universität Dortmund, Institut für Kunst und Materielle Kultur, Wintersemester 2006/07 (D. Neuland-Kitzerow) _ Betreuung einer Diplomarbeit zum Thema „Bedeutung von Museumsvereinen“, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang Museumskunde, Beginn im Sommersemester 2006, voraussichtlicher Abschluss 2007 (I. Ziehe) _ Betreuung einer Diplomarbeit zur Aufarbeitung eines fotografischen Nachlasses im Museum Europäischer Kulturen, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang Museumskunde, voraussichtlicher Abschluss 2007 (I. Ziehe) _ Begutachtung einer Dissertation zum Thema „Populäre Druckgraphik”, HU Berlin, Theologische Fakultät, 2007 (K. Vanja) O r g a n i s a t i o n vo n u n d / o d e r a k t ive Te i l n a h m e a n Tag u n g e n , Vo r t r ä g e _ „Uniformierung in Bewegung. Vestimentäre Praktiken zwischen Vereinheitlichung, Kostümierung und Maskerade“, Staatliche Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 2.–4.3.2006: Kooperation mit den Universitäten Dortmund und Frankfurt/Main, Ko-Organisation und Moderationen von Tagungssektionen (D. Neuland-Kitzerow) _ „Trade and Circulation of Popular Prints“, 7. Kongress der Société Internationale d’Ethnologie et de Folklore (SIEF), „Picture Committee“, Trient, 9.–12.3.2006: Kooperation mit der Provincia Autonoma di Trento – Assessorato alla Cultura, den Comuni di Castello Tesino, Cinte Tesino e Pieve Tesino und dem Centro Tesino di Cultura, Organisation und Vortrag „Bilderhandel in Europa“ (K. Vanja) (Abb. 2) _ 26. Tagung des Arbeitskreises Bild Druck Papier, Ravenna, 25.–28.5.2006: Ko-Organisation und Moderation (K. Vanja) _ „15 Jahre ‚Weimarer Dreieck‘: Bilanz und Ausblick. Die Zusammenarbeit der Regierungen und der Bürgergesellschaft Deutschlands, Frankreichs und Polens“, veranstaltet vom Komitee zur Förderung der deutsch-französisch-polnischen Zusammenarbeit, Rathaus, Weimar, 29.8.2006: Beitrag zur Sektion „Die Künste, Museen und Ausstellungen“ (K. Vanja) _ „Visuelle Erinnerungskulturen und Geschichtskonstruktionen in Deutschland und Polen II (ab 1939)“, 13. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker und 76 M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n _ _ _ _ Denkmalpfleger, Polnisches Institut, Darmstadt, 27.9.–1.10.2006: Moderation (K. Vanja) „Dinge – Räume – Zeiten. Religion und Frömmigkeit als Ausstellungsthema“, 17. Tagung der Kommission für Sachkulturforschung und Museum der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Heimathaus Münsterland und Krippenmuseum, Telgte, 4.–6.10.2006: Begrüßung als Vorsitzende der Kommission (D. Neuland-Kitzerow), Vortrag „Du sollst dir kein Bild machen – Der Versuch der Darstellung des Undarstellbaren“ (J. Redlin) „Der engagierte Blick. Fotoamateure und Autorenfotografen dokumentieren den Alltag“, 3. Tagung der Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und des Museums Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 13.– 14.10.2006: Organisation und Leitung (I. Ziehe) „Uniforms: Yesterday, Today and Tomorrow“, Tagung der ICOM, Königliches Militärhistorisches Museum, Brüssel, 17.–21.10.2006: Vortrag „Picture Stories Made From Uniforms. Textile European Perspectives“ (D. Neuland-Kitzerow) „Kunst und Ethnographie“, Tagung der Gesellschaft für Ethnographie, des Instituts für Europäische Ethnologie, HU Berlin, und des Museums Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 17.–18.11.2006: Kooperation mit der Gesellschaft für Ethnographie und dem Institut für Ethnologie, HU Berlin, Ko-Konzeption, Ko-Organisation (D. NeulandKitzerow), Moderationen (D. Neuland-Kitzerow Abb. 2 Flyer der internationalen Tagung zum Bilderhandel „Trade and Circulation of Popular Prints“, Trient, 9.–12.3.2006 © Museum Europäischer Kulturen, SMB Foto: U. Franz-Scarciglia, 2006 und E. Tietmeyer), Vortrag „Wo Kunst und reale Lebensräume miteinander verschmelzen! – Die Theaterprojekte von Annette Kuß“ (J. Redlin) _ „Das Zeichen am Hut im Mittelalter. Europäische Reisemarkierungen. Symposium in memoriam Kurt Köster (1912–1986). Die Pilgerzeichensammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums“, Kunstgewerbemuseum, Berlin, 26.11.2006: Kooperation mit dem Kunstgewerbemuseum, Berlin, und der HU Berlin, Ko-Organisation (K. Vanja und J. Dilger) _ „Vom Himmel hoch, da komm ich her. Adventskalender aus 100 Jahren“, Ausstellung, Dominikanerkloster, Prenzlau, 30.11.2006: Er- öffnungsvortrag „Die Geschichte der Adventskalender“ (T. Peschel) _ „Zur Amateurfotografie in Potsdam nach 1945“, Gesellschaft für Fotografie und Fotoclub Potsdam, 17.1.2007: Vortrag anlässlich der Ausstellung „Auslöser Potsdam“, Potsdam-Museum, Potsdam (I. Ziehe) _ „Museen brauchen Menschen – Kundenbindung und Kommunikationsnetzwerke in der Museumsarbeit“, 5. internationale Konferenz der Ethnographischen Museen in Zentral- und Südosteuropa, Volkskundemuseum, Graz, 25.–27.1.2007: Vortrag „Kunden, Freunde und Partner des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin“ (E. Tietmeyer) B e i r ä t e u n d E va l u i e r u n g s ko m m i s s i o n e n _ Evaluierungskommission des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst für das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden, seit 1994 (K. Vanja) _ Beiratstätigkeit für das DFG-Projekt „Evifa. Virtuelle Fachbibliothek des Sondersammelgebietes Volks- und Völkerkunde der HumboldtUniversität zu Berlin“ an der dortigen Universitätsbibliothek, seit 2002 (E. Tietmeyer) _ Beiratstätigkeit für das Musée Cité Nationale de l’Histoire de l’Immigration, Paris, seit 2004 (K.Vanja) _ Evaluierungstätigkeit im Akkreditierungsverfahren für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge am Institut für Europäische Ethno- logie, HU Berlin, 2006 (D. Neuland-Kitzerow) _ Evaluierungskommission des Staatsministers für Kultur und Medien für das Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur, Kassel, seit 2006 (Vorsitz: K. Vanja) _ Evaluierungskommission der Leibniz-Gemeinschaft für das Germanische Nationalmuseum, Nürnberg, seit 2006 (K. Vanja) _ wissenschaftliche Beiratstätigkeiten am Schlesischen Museum zu Görlitz, am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden, am Musée de l’Europe, Brüssel, am Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée, Paris und Marseille, sowie am Donauschwäbischen Zentralmuseum, Ulm (K. Vanja) M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 7 7 Abb. 3 Puppenwagen, Deutschland, um 1950 © Museum Europäischer Kulturen, SMB Foto: S. Steiß Pr o j e k t e 2 0 0 7 u n d F o l g e j a h r e Pu b l i k a t i o n e n , w i s s e n s c h a f t l i c h e D o k u m e n t a t i o n e n _ J. Dilger und J. Redlin: KinderMobil. Kleine Helfer für kleine Helden, 1.4.2007–1.1.2008, Berlin 2007 (Kleine Schriften des Vereins der Freunde des Museums Europäischer Kulturen e. V., Heft 6) (Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung) _ J. Dilger und K. Vanja: Das Zeichen am Hut. Europäische Pilgerzeichen im Mittelalter. Symposium in memoriam Kurt Köster, 26.11.2006 – Tagungsbericht, in: Zeitschrift für Volkskunde (im Druck) _ J. Dilger und K. Vanja: Publikation zur Ausstellung und zum Symposium „Das Zeichen am Hut im Mittelalter. Europäische Reisemarkierungen. Symposion in memoriam Kurt Köster (1912– 1986). Die Pilgerzeichensammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums”, 25.11.2006–11.2.2007 (geplant 2007) _ U. Hägele und I. Ziehe (Hrsg.): Der engagierte Blick. Fotoamateure und Autorenfotografen dokumentieren den Alltag, 3. Tagung der Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und des Museums Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 13.–14.10.2006, Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen, Tagungsband (Visuelle Kultur. Studien und Materialien, 3) (in Vorbereitung) _ U. Hägele und I. Ziehe (Hrsg.): Visuelle Kultur. Studien und Materialien, Tagungsbände 4 und 5 7 8 M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n (geplant 2009 und 2011) _ D. Neuland-Kitzerow: Picture Stories Made From Uniforms. Textile European Perspectives, in: Uniforms: Yesterday, Today and Tomorrow, Tagung der ICOM, Königliches Militärhistorisches Museum, Brüssel, 17.–21.10.2006, Tagungsband (geplant 2007) _ D. Neuland-Kitzerow u. a. (Hrsg.): Uniformierungen in Bewegung. Vestimentäre Praktiken zwischen Vereinheitlichung, Kostümierung und Maskerade, Staatliche Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 2.–4.3.2006, Tagungsband; darin: gemeinsames Vorwort mit K. Vanja als Mitveranstalter der Tagung sowie Beitrag: ,Die Uniform hat keinen guten Ruf‘ oder Kooperation als Erfahrung. Was hat das Museum Europäischer Kulturen mit dem Thema der Uniformität zu tun? (im Druck) _ D. Neuland-Kitzerow u. a. (Hrsg.): Kunst und Ethnographie, Tagung der Gesellschaft für Ethnographie, des Instituts für Europäische Ethnologie, HU Berlin, und des Museums Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 17.–18.11.2006, in: Berliner Blätter (geplant 2007) _ T. Peschel: Adventskalender in Europa (im Druck) _ J. Redlin: Nationale Totenehrung und säkulare Bestattungsrituale in der DDR, Dissertation (in Vorbereitung; s. http://www2.hu-berlin.de/ _ _ _ _ ethno/seiten/forschung/abschlussarbeiten/ dissproj/jredlin.htm) J. Redlin: Du sollst dir kein Bild machen – Der Versuch der Darstellung des Undarstellbaren, in: Dinge – Räume – Zeiten. Religion und Frömmigkeit als Ausstellungsthema, 17. Tagung der Kommission Sachkulturforschung und Museum der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Heimathaus Münsterland und Krippenmuseum, Telgte, 4.–6.10.2006, Tagungsband (geplant 2007) J. Redlin: Wo Kunst und reale Lebensräume miteinander verschmelzen! – Die Theaterprojekte von Annette Kuß, in: Kunst und Ethnographie, Tagung der Gesellschaft für Ethnographie, des Instituts für Europäische Ethnologie, HU Berlin, und des Museums Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 17.–18.11.2006, in: Berliner Blätter (geplant 2007) J. Redlin: (Im)mobilität und neue Raumnahmen mit Kindern, in: 2. internationaler Kongress Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Institut für Volkskunde und Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Universität, Hamburg, 1.–3.6.2007, Tagungsband (geplant 2007/08) E. Tietmeyer: Der Maler Wilhelm Kiesewetter auf der Krim (1845–1847), in: Institut für Turkologie, FU Berlin (Hrsg.), Caucasus, Crimea and the Volga-Ural Region: Islamic Art & Architecture in the European Periphery (im Druck; dt. und engl. Ausgabe) _ E. Tietmeyer: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“. Das Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin als Ort interkultureller Begegnungen, in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 2007 (im Druck) _ E. Tietmeyer: Ethnologisch-kulturhistorische Museen als Ort interkultureller Kommunikation, in: Ethnologen in öffentlichen Praxisfeldern, Tagung, Zeppelin Universität Friedrichshafen, 2.–3.11.2007, Tagungsband (geplant 2008) _ E. Tietmeyer: Museum als Beruf, in: S. KlockeDaffa u. a. (Hrsg.), Berufsorientierung in den Kulturwissenschaften (geplant 2008) _ K. Vanja: Das Museum Europäischer Kulturen und seine Sammler, Berlin 2007 (im Druck) _ K. Vanja: Bilderhandel in Europa, in: Trade and Circulation of Popular Prints, 7. Kongress der Société Internationale d’Ethnologie et de Folklore (SIEF), „Picture Committee”, Trient, 9.–12.3.2006, Tagungsband, 2007 (im Druck) _ K. Vanja: „Die Welt in Bildern“ – Vom Orbis Pictus des Amos Comenius bis zum „Allergrößten BilderABC“ von Winckelmann & Söhne in Berlin, in: M. Wullen u. a. (Hrsg.), Das ABC der Bilder (im Druck) _ K. Vanja: Populäre Massenkultur – Das Beispiel der „Bilder für jedermann“. Populäre Druckgraphik am Ende des langen 19. Jahrhunderts, in: B. Buberl (Hrsg.), Das Lange Neunzehnte Jahrhundert (in Vorbereitung) Ausstellungen _ „KinderMobil. Kleine Helfer für kleine Helden“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 1.4.2007– 1.1.2008 (Abb. 3) _ „Dazwischen – Portät eines rumänischen Dorfes. Fotografien von Stefan Orendt“, Institut für Europäische Ethnologie, HU Berlin, 25.4.–20.10.2007 (Koordinierungsstelle Ostmittel- und Südosteuropa am Museum Europäischer Kulturen) _ „Ein Zehntausendblütenteppich des 21. Jahrhunderts“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 28.4.–9.9.2007 _ „Frühling im Herbst – Wiosna jesieni – Le prin- temps en automne. Vom polnischen November zum deutschen Mai. Das Europa der Nationen 1830–1832“, Landtag Rheinland-Pfalz, Mainz, 175 Jahre Hambacher Fest 1832–2007, Mai 2007; Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn, Juni 2007 (Föderales Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ) _ „Rumänische Kulturtage im Museum Europäischer Kulturen“, Oktober–November 2007 _ „Weihnachten in Europa“, November 2007– Januar 2008 _ „Vom Himmel hoch, da komm ich her. Adventskalender aus 100 Jahren“, Stadtmuseum M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 7 9 _ _ _ _ _ _ Pirna, 1.12.2007–14.1.2008; Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, 2008/09; Stadtmuseum, Lindern, 2009/10 (Föderales Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) „Stereotypen in Europa“, ab 2008 (Föderales Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) „Wer wir sind!“, Profilausstellung des Museums Europäischer Kulturen, 2008 „ReklameKUNST auf Sammelbildern“, Dominikanerkloster, Prenzlau, 2008 (Föderales Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) „Zyprische Kulturtage im Museum Europäischer Kulturen“, Mai–Juni 2008 „Vietnamesisches Leben in Berlin“, Mai–August 2008 „Fromme Wege“, Kloster Stift zum Heiligengrabe, Heiligengrabe, 2008–2010 _ _ _ _ _ _ _ (Föderales Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Kooperation mit dem Kloster Sift zum Heiligengrabe) „Migrantenökonomie“, Teil I, 2008–2010 „1.000 Jahre deutsch-polnische Nachbarschaft im europäischen Kontext“, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 2009 (Kooperation mit den Berliner Festspielen und polnischen Institutionen) „Europäische Tuchmosaike“, 2009 Dauerausstellung des Museums Europäischer Kulturen, 2010 „Europabilder: Jugend Europas – ein Bildarchiv für die Zukunft“, Beginn einer Ausstellungsreihe, 2010 „Weihnachtspyramiden“, November 2010– Januar 2011 „Hochzeiten in Europa“, 2011 M e h r e r e J a h r e u m f a s s e n d e G ro ß p ro j e k t e m i t A u s s t e l l u n g u n d Pu b l i k a t i o n e n _ „Europäische Tuchmosaike ,Fleckelteppiche‘ “ (Arbeitstitel), Kooperation mit Partnermuseen aus Europa, 2007–2009 (D. NeulandKitzerow) _ „Migrantenökonomie in Europa“ (Arbeitstitel), im Rahmen des geplanten EU-Projektes „Culture“, 2008–2010 (D. Neuland-Kitzerow und E. Tietmeyer) Lehre _ Blockseminar zum Thema „Sacherschließung von Fotografie“, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang Museumskunde, Wintersemester 2007 (I. Ziehe) _ Seminare zum Thema „Migrantenökonomie in Berlin“, Institut für Europäische Ethnologie, HU Berlin, 2008–2009 (D. Neuland-Kitzerow und E. Tietmeyer) O r g a n i s a t i o n vo n u n d / o d e r a k t i ve Te i l n a h m e a n Ta g u n g e n , Vo r t r ä g e _ 27. Tagung des Arbeitskreises Bild Druck Papier, Meertens Institut, Amsterdam, 17.–20.5.2007 (K. Vanja) _ 2. internationaler Kongress Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Institut für Volkskunde und Forschungskolleg, Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Universität Hamburg, 1.–3.6.2007: Vortrag „(Im)mobilität und neue Raumnahmen mit Kindern“ (J. Redlin) _ Fachtagung zum Projekt „Europäische Tuch- 8 0 M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n mosaike ,Fleckelteppiche‘ “ (Arbeitstitel), Oktober 2007: Kooperation mit Partnermuseen aus Europa (D. Neuland-Kitzerow) _ „Ethnologen in öffentlichen Praxisfeldern“, Zeppelin Universität Friedrichshafen, 2.–3.11.2007 (E. Tietmeyer) _ 4. und 5. Tagung der Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und des Museums Europäischer Kulturen, Berlin, 2008 und 2010: Organisation und Leitung (I. Ziehe) Na t i o n a l e u n d i n t e r n a t i o n a l e Ve r n e t z u n g e n – M i t g l i e d s c h a f t e n F a c h w i s s e n s c h a f t l i c h e G e s e l l s c h a f t e n b e z i e h u n g s we i s e Ve r e i n e _ Arbeitskreis deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, Warschau und Mainz _ Deutsche Gesellschaft für Volkskunde (unter anderem Vertretung der volkskundlichkulturhistorischen Museen im Hauptausschuss) _ Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde _ Gesellschaft für Ethnographie _ Hessische Vereinigung für Volkskunde _ Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg (Vorstand) _ Niederdeutsche Gesellschaft für Kulturgeschichte _ Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde, Basel _ Tübinger Vereinigung für Volkskunde _ Verband der Restauratoren e. V. _ Verein für Volkskunde, Wien (korrespondierendes Mitglied) M u s e u m s ve r e i n i g u n g e n _ ICOM _ Deutscher Museumsbund Arb eitskreise _ Arbeitskreis Bild Druck Papier (Leitung) K o m m i s s i o n e n d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r Vo l k s k u n d e _ Fotografie _ Sachkulturforschung und Museum _ Deutsche und osteuropäische Volkskunde M u s e u m s n e t z we r ke _ Réseau des Musées de l’Europe, Paris _ Netzwerk der ethnographischen Museen in Zentral- und Südosteuropa, zur Zeit Graz _ Ostdeutsche Landesmuseen beim Staatsminister für Kultur und Medien Ansprechpartner: Prof. Dr. Konrad Vanja (Direktor) Museum Europäischer Kulturen Tel: +49 (0)30 83901287 Im Winkel 8 14195 Berlin-Dahlem M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 8 1 M U S E U M F Ü R A S I AT I S C H E K U N S T Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung Prof. Dr. Willibald Veit Direktor Museum für Asiatische Kunst G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e Von Anfang an fungierte das Museum1 nicht nur als Bildungs-, sondern auch als Forschungseinrichtung, die die Fächer Ostasiatische Kunstgeschichte und Indische Kunstgeschichte an deutschen Universitäten zu etablieren half und dazu beitrug, seit 1912 mit der „Ostasiatischen Zeitschrift“ eine der weltweit bedeutendsten Fachzeitschriften zu publizieren. Seit 1997 erscheint zudem die „Indo-Asiatische Zeitschrift“. Die traditionelle und zugleich wichtigste Aufgabe ist die Bewahrung und Pflege der Sammlungen. Ein weiteres wesentliches Anliegen ist es, sie durch Forschung, Dokumentation und Publikation zu erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ebenfalls im Mittelpunkt steht die Präsentation und Vermittlung der Kunst des asiatischen Kulturraumes sowohl durch permanente Ausstellungen als auch durch Sonderausstellungen. Neben der sammlungsbezogenen Forschung verfolgt das Museum auch Sonderforschungsprojekte, bei denen – auch im Zusammenspiel mit Partnerinstitutionen – kunstwissen- 82 Museum für Asiatische Kunst schaftliche und kunsthistorische Fragestellungen untersucht werden. Vernetzung mit anderen nationalen und internationalen Museen und Forschungseinrichtungen spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Museum für Asiatische Kunst agiert an der Schnittstelle von Kunst, Bildung und Wissenschaft einerseits und als Mittler zwischen der euro-amerikanischen und asiatischen Wissenschaftskultur andererseits. Hieraus leitet sich die Verpflichtung ab, Kooperationen und Austausch gleichermaßen mit der Kunstwissenschaft und Asienforschung im Westen wie mit den Wissenschaftsinstitutionen im asiatischen Kulturkreis zu pflegen und zu intensivieren. ¹ Auf der Grundlage eines entsprechenden Beschlusses des Stiftungsrates der Stiftung Preußischer Kulturbesitz firmieren das Museum für Ostasiatische Kunst und das Museum für Indische Kunst seit dem 4. Dezember 2006 unter dem neuen gemeinsamen Namen „Museum für Asiatische Kunst“. Abb. 1 Khotan (auf dem Gebiet der heutigen Uigurischen Autonomen Region Xinjiang/VR China), Kopf mit Krone, 3.– 4. Jahrhundert © Kunstsammlung Süd-, Südostund Zentralasien, Museum für Asiatische Kunst, SMB, Foto: I. Papadopoulos Forsch ungsergebnisse 20 06 Pu b l i k a t i o n e n _ Indo-Asiatische Zeitschrift 10, 2006 _ Ostasiatische Zeitschrift N.S. 11, 2006; N.S. 12, 2006 _ H. Butz: Wege und Wandel. 100 Jahre Museum für Ostasiatische Kunst, Ausst.-Kat., Berlin 2006 _ A. Papist-Matsuo: Eine japanische Leidenschaft. Die Sammlung Klaus F. Naumann / A Japanese Taste for Lacquer. The Klaus F. Naumann Collection, Ausst.-Kat., hrsg. von C. Treimer, Berlin 2006 (dt. und engl. Ausgabe) _ M. Trede u. a. (Hrsg.): Kunst aus Japan. Die Sammlung John C. Weber / Arts of Japan. The John C. Weber Collection, New York, Ausst.-Kat., Berlin 2006 (dt. und engl. Ausgabe) Pr o j e k t e Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien _ „Art of Khotan“ (Terrakotten, Wandmalereien, Stein- und Stuckobjekte), seit 2003 (C. Bhattacharya-Haesner) (Abb. 1) _ Durchsicht und Neuordnung der zahlreichen Originalfotos aus dem Zeitraum vor dem Ersten Weltkrieg, Aufnahme in einen Index, 2005–2006 (C. Dreyer) _ Erstellung eines wissenschaftlichen Index mit Suchbegriffen für die Akten der sogenann- ten Turfan-Expeditionen (1902–1914), um den Zugang zu den Informationen (Fundbücher, Fotolisten, Erlebnisberichte, wissenschaftliche Nachrichten) zu ermöglichen, April 2006–2007 (C. Dreyer) _ Erstellung einer Datenbank der Turfan-Texte, November 2006 – ca. Mitte 2007 (S. Raschmann und L. Sander) Museum für Asiatische Kunst 83 Abb. 2 China, Östliche Han-Dynastie Spiegel mit Darstellungen von Pferd, Wagen und Göttern, 2. Jahrhundert n. Chr. ehemals Sammlung Pauline Oeder © Ostasiatische Kunstsammlung, Museum für Asiatische Kunst, SMB Foto: J. Liepe Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung _ Erstellung eines Bestandskataloges der Sammlung chinesischer Bronzespiegel, seit 2003 (C. Schulten) (Abb. 2) _ Erstellung eines Kataloges „Ancient Chinese Art Objects Collected in Overseas Museums“ mit 300 ausgewählten Werken, 2006–2007 (Kooperation mit dem National Museum of China, Beijing; G. Wang, J. Sun und D. Geng) _ Erstellung eines Bestandskataloges der Sammlung populärer chinesischer Druckgraphik (Sammlung Wallenstein), seit 2006 (E. J. Laing, University of Michigan, Ann Arbor) (Abb. 3) _ Erstellung eines Bestandskataloges der OrdosBronzen aus der Sammlung Dr. Hans Bidder, seit 2006 (Kooperation mit der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts, Berlin; M. Wagner) (Abb. 4) Dauer- und Sonderausstellungen Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien _ „Lustgärten und Gartengräber – Höfische Kunst zur Zeit der Moghul-Herrschaft“, 84 Museum für Asiatische Kunst 28.4.2006–28.1.2007 Abb. 3 China, Yangliuqing bei Tianjin, Werkstatt Fushengfa, Das Treffen am siebten Tag des siebten Monats aus einer ehemals zwölf Blätter umfassenden Bildfolge der Legende vom Rinderhirten und der Weberin Ende 19.–frühes 20. Jahrhundert, Schenkung Gerd und Lotti Wallenstein © Ostasiatische Kunstsammlung, Museum für Asiatische Kunst, SMB, Foto: J. Liepe Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung _ „Aufbruch in die Moderne – Holzschnitte des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung Walter Schmidt“, 6.9.2005–1.1.2006 _ „Blumen, Vögel, Tiere – anlässlich der Rückkehr eines in Japan restaurierten Stellschirms des 16. Jahrhunderts nach Berlin“, 27.9.2005–29.1.2006 _ „Flora und Fauna, Teil I. Meisterwerke der japanischen Malerei aus der Sammlung Klaus F. Naumann“, 31.10.2005–26.2.2006 _ „Zhao Shao’ang (1905–1998) zum 100. Geburtstag“, 6.12.2005–9.4.2006 _ „Chinesische Malerei des 18. Jahrhunderts, Teil II“, 6.12.2005–30.9.2006 _ „Moderne japanische Graphik aus Beständen des Museums“, 20.12.2005–19.3.2006 _ „Udo Kaller – Hundert Ansichten von ‚Hundert Ansichten‘ “, 6.1.–5.3.2006 _ „Landschaften, Pflanzen und Gelehrte – Aspekte der Literatenmalerei in Japan“, 7.2.–28.5.2006 _ „Meisterwerke der Literatenmalerei aus der Sammlung Klaus F. Naumann“, 7.3.–2.7.2006 _ „Zwischen Vergangenheit und Zukunft: Neue Fotografie und Videos aus China“, 24.3.– 14.5.2006 (in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin) _ „Japanische Keramik des 20. Jahrhunderts aus der Schenkung Crueger“, 7.4.–25.6.2006 _ „Segen und Nutzen vereint: Tiere in der chinesischen Malerei“, 25.4.–13.8.2006 Museum für Asiatische Kunst 85 Abb. 4 Ordos-Gebiet im Nordwesten Chinas, Östliche Zhou-Dynastie, Plakettenpaar in Form von Tigern und erlegten Wildeseln Zhanguo-Periode (480–222 v. Chr.), ehemals Sammlung Dr. Hans Bidder © Ostasiatische Kunstsammlung, Museum für Asiatische Kunst, SMB, Foto: J. Liepe _ „Das goldene Zeitalter des japanischen Farbholzschnitts: Utamaro, Sharaku und ihr Umfeld“, 23.5.–27.8.2006 _ „Momentaufnahmen, Bilderzählungen, erzählte Geschichte – Zeit und Narration in der Malerei Japans“, 6.6.–24.9.2006 _ „Tsujimura Shiro: Feuer beseelt Keramik!“, 17.6.–3.10.2006 _ „Figuren und Geschichten – Meisterwerke aus der Sammlung Klaus F. Naumann“, 11.7.–3.10.2006 _ „Meisterwerke aus Privathand – Dauerleihgaben an das Museum“, 22.8.–3.12.2006 _ „Thomas Baumhekel – Zeichensprache“, 25.8.–12.11.2006 _ „Lee Ufan – Ein Album aus der Sammlung Dieter und Si Rosenkranz“, 5.9.–10.12.2006 _ „Highlights der Sammlung“, 3.10.2006–28.1.2007 _ „100 Jahre Sammeln chinesischer Malerei und Gelehrtensteine aus der Sammlung Gudrun und Willi Benz“, 10.10.2006–1.4.2007 _ „Kunst aus Japan. Die Sammlung John C. Weber, New York“, 14.10.2006–7.1.2007 _ „Wege und Wandel – 100 Jahre Museum für Ostasiatische Kunst“, 14.10.2006–7.1.2007 _ „Eine japanische Leidenschaft – Lacke der Sammlung Klaus F. Naumann“, 14.10.2006–14.1.2007 (mit freundlicher Unterstützung der Japan Foundation und des Japanischen Kulturinstituts Köln) _ „China in der Schweiz – Jiang E’shi (1913–1972)“, 12.12.2006–14.4.2007 _ „Surimono – kostbare Geschenke der Druckkunst“, 19.12.2006–29.4.2007 Kommunikation H o n o r a r p ro f e s s u r _ W. Veit: Honorarprofessur Ostasiatische Kunstgeschichte, FU Berlin, Lehrtätigkeit, Betreuung von Doktoranden und Magistranden Lehrauf trag Restaurier ung Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien _ T. Gabsch: Lehrauftrag, Universität Frankfurt / 86 Museum für Asiatische Kunst Oder, Studiengang Schutz Europäischer Kulturgüter, Fachbereich Restaurierung und Materialkunde, seit 2004 Gastwissenschaf tler Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien _ T. Mkrtychev, State Museum of Oriental Art, Moskau, und N. Baimatowa, Getty-Stipendiatin: „Turfan: The Art and Architecture of Senghimaghiz Gorge, on the Northern Silk Road (C 8th– 12th century AD)”, 2005–2006 (Getty-Projekt) Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung _ G. San, Shanghai Museum, Shanghai: Begutachtung chinesischer Malerei, 5.–17.2.2006 Wi s s e n s c h a f t l i c h e Pr a k t i k a n t e n _ _ _ _ _ Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien B.-A. Schmidt: Studienvorpraktikum, Restaurierung, 15.9.2005–30.6.2006 K. Vartanian: Praktikum, Kunstgeschichte, 2.1.–30.4.2006 J. Voß: Studienpraktikum/Praxissemester, Museologie, 27.2.–19.5.2006 J. Bulir: Praxissemester, Restaurierung, 1.3.–31.5.2006 E. Beall: Studienpraktikum/Praxissemester, Indologie, 14.8.–13.10.2006 _ _ _ _ _ _ Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung X. Wang: Praktikum, Kunstgeschichte, 13.2.–24.3.2006 M. Walter: Praktikum, Kunstgeschichte, 20.2.–31.3.2006 N. Hahn: Praktikum, Kunstgeschichte, 3.5.–21.7.2006 C. Meyet: Praktikum, Kunstgeschichte, 1.–31.8.2006 A. Schuchert: Schülerpraktikum, 7.–18.8.2006 N. Geißler: Praktikum, Kunstgeschichte, 21.8.–13.10.2006 Symposium Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung _ „Mäzene und Mäzenatentum im 21. Jahrhundert. Perspektiven für das Museum für Ostasiatische Kunst / Patrons and Patronage in the 21st Century. Perspectives for the Museum of East Asian Art“, 9.11.2006 (in Zusammenarbeit mit dem Institut für Museumsforschung, Berlin, und der Kulturstiftung der Länder) Ansprechpartner: Prof. Dr. Willibald Veit Museum für Asiatische Kunst Tel: +49 (0)30 8301382 Takustraße 40 14195 Berlin-Dahlem Museum für Asiatische Kunst 87 MUSEUM FÜR ISLAMISCHE KUNST Prof. Dr. Claus-Peter Haase Direktor Museum für Islamische Kunst G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e Die Forschung im Museum für Islamische Kunst konzentriert sich im Wesentlichen auf die Bestandsanalyse, ferner auf Vorbereitungen größerer Ausstellungsvorhaben, wie der Projekte „Entstehung der islamischen Kunst“ und „Die Preußen und die Türken“ (früher: „Berlin – Istanbul“), und in einzelnen Fällen auf darüber hinausgehende Projekte, die jeweils kontinuierliche Forschung erfordern und für die nächsten zwei bis drei Jahre fortlaufen. Der Direktor ist zugleich, wie mehrere seiner Vorgänger, Honorarprofessor für Islamische Kunstgeschichte und Archäologie am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin und leitet die Grabung im islamzeitlichen Madinat al-Far in Syrien. Nahezu alle Mitarbeiter sind im Berichtszeitraum durch Veröffentlichungen und Kongressteilnahme in der Forschung hervorgetreten beziehungsweise bereiten Entsprechendes vor. Die Spezialisierung der Kuratoren in den notorisch seltenen, in Deutschland meist einmaligen Gebieten der islamischen Kunst bringt 88 Museum für Islamische Kunst ihren internationalen Einsatz mit sich, der sich auch in Beiträgen zu großen Ausstellungskatalogen niederschlägt. Das Museum ist mit allen relevanten internationalen Forschungseinrichtungen vernetzt, im Besonderen ist beispielhaft zu verweisen auf die Mitarbeit am „Museum ohne Grenzen“ für die Reihe „Islamische Kunst“ und deren Abschlussband „Discover Islamic Art in the Mediterranean“ unter Einbeziehung großer europäischer Museen und der Antikenabteilungen und Museen von acht islamischen Mittelmeerländern sowie auf das Projekt einer neuen kunstwissenschaftlichen und archäologischen Erforschung des Palastes und der Fassade von Mschatta in Zusammenarbeit mit der Antikendirektion von Jordanien und der TU Berlin (Abb. 1, 2). Die Öffnung des Museums für die moderne Kunst, die sich mit dem Orient auseinandersetzt, verlangt regelmäßige Recherchen zu orientalischen und abendländischen Künstlern und ihren Interpreten. Hier wird ein neues Netzwerk allmählich aufgebaut. Abb. 1 Mschatta, Motiv von der linken Fassadenhälfte mit Kentaur © Museum für Islamische Kunst, SMB Forsch ungsergebnisse 20 06 Pu b l i k a t i o n e n Museumsmitarb eiter _ A. v. Gladiß (Hrsg.): Die Dschazira. Kulturlandschaft zwischen Euphrat und Tigris, Ausst.-Kat. Museum für Islamische Kunst, Berlin, Berlin 2006 _ C.-P. Haase: Erziehung des Auges. Die Umdeutung von Ornamentsystemen bei anatolischen Teppichen, in: Bildwelten des Wissens, Kunsthistorisches Jahrbuch für Bildkritik 3, 1, 2005, S. 48–58, 60 _ C.-P. Haase: Vorwort, in: K. Rainer und A. Tunis, Marokko mon amour. Glanzvolle Textil-Tradition im Königreich Marokko, Graz 2005, S. 4–6 _ C.-P. Haase: The Excavations at Madinat al-Far/ Hisn Maslama on the Balikh Road, in: H. Kennedy (Hrsg.), Muslim Military Architecture in Greater Syria, Leiden und Boston 2006, S. 54–60 _ C.-P. Haase: Islamische Religion und Theologie im Zeitalter der Kreuzzüge, in: A. Wieczorek u. a. (Hrsg.), Saladin und die Kreuzfahrer, Ausst.Kat. Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim; Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle, Mainz 2006, S. 336, 338 f. _ C.-P. Haase: Islamische Buchkunst zur Kreuzfahrerzeit, in: Syrien in der Zeit Saladins, _ _ _ _ _ Begleitschrift zur Sonderausstellung „Saladin und die Kreuzfahrer“, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, 5.3–2.7.2006, Oldenburg, 2006, S. 57–61 C.-P. Haase: Arabische Kalligraphie auf Textilien, in: C. Fluck und G. Helmecke (Hrsg.), Textile Messages. Inscribed Fabrics from Roman to Abbasid Egypt, Leiden und Boston 2006, S. 14–22 C.-P. Haase: Mack und der Orient, ein kulturhistorischer Aspekt, in: Mack. Transit zwischen Okzident und Orient, Ausst-Kat. Berlin, Köln 2006, S. 19–27 G. Helmecke: Astrolabien, in: Vermessen. Kartographie der Tropen, Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung des Ethnologischen Museums, Berlin, Berlin 2006, S. 26–29 G. Helmecke: Tiraz-Inschriften im Berliner Museum für Islamische Kunst, in: C. Fluck und G. Helmecke (Hrsg.), Textile Messages. Inscribed Fabrics from Roman to Abbasid Egypt, Leiden und Boston 2006 (Studies in Textile and Costume History, 4), S. 173–191 G. Helmecke: Ein ägyptischer Tiraz auf den Museum für Islamische Kunst 89 _ _ _ _ Abbasidenkalifen al-Mu’tamid ala-allah, in: ebd., S. 233–238 G. Helmecke: Fragmento de un jarrón de la Alhambra, in: Los jarrones de la Alhambra: Simbología y poder, Ausst.-Kat., Granada 2006, Kat.-Nr. 5 J. Kröger: Emil Schmutzler (1889–1952) und die Teppiche in Siebenbürgen, in: S. Ionescu (Hrsg.), Osmanische Teppiche in Siebenbürgen, Ausst.Kat. Museum für Islamische Kunst, Berlin, Rom 2006, S. 22–31 J. Kröger: Die Erforschung der Dschazira durch Friedrich Sarre und Ernst Herzfeld während der Reise im Euphrat- und Tigrisgebiet vom Oktober 1907 bis Januar 1908, in: A. v. Gladiß (Hrsg.), Die Dschazira. Kulturlandschaft zwischen Euphrat und Tigris, Ausst.-Kat. Museum für Islamische Kunst, Berlin, Berlin 2006, S. 127–137 J. Kröger: The Hedwig Beakers: Medieval European Glass Vessels Made in Sicily around 1200, in: A. Hagedorn (Hrsg.), The Phenomenon of „Foreign“ in Oriental Art, Wiesbaden 2006, S. 27–47 A u s w ä r t i g e Wi s s e n s c h a f t l e r _ S. Amariglio: The Fatimid Ivory Panels in Berlin and Paris: Function and Meaning, Tel Aviv 2006 (Dissertation, Tel Aviv University, The Yolanda and David Katz Faculty of the Arts, The Department of Art History) _ F. Bloch, V. Daiber, P. Knötzele: Studien zur spätantiken und islamischen Keramik. Hirbat alMinya – Baalbek – Resafa, hrsg. vom Deutschen Archäologischen Institut, Orient-Abteilung, Rahden/Westfalen 2006 (Orient-Archäologie, 18) _ Ch. Ewert: Das Aleppozimmer. Strukturen und Dekorelemente der Malereien im Aleppozimmer des Museums für Islamische Kunst in Berlin, 2006 (Forschungen zur Islamischen Kunstgeschichte N.F. 1, 2006) Pr o j e k t b e r i c h t e z u K u n s t we r ke n d e s M u s e u m s f ü r I s l a m i s c h e K u n s t Museumsmitarb eiter _ D. Heiden: Katalog der Holzobjekte der Sammlung des Museums für Islamische Kunst (Dissertation) _ G. Helmecke: Arbeiten am Bestandskatalog „Islamische Keramik“ _ G. Helmecke: Verlustdokumentation des Museums für Islamische Kunst _ J. Kröger: Verlustdokumentation des Museums für Islamische Kunst 90 Museum für Islamische Kunst _ F. C. Phillip: Die Sammlung iranischer Damaszener-Waffen; Sammlungen Prinz Carl im Deutschen Historischen Museum sowie im Topkapi Serail und Militärmuseum, Istanbul (Bestandskatalog und Dissertationsprojekt, FU Berlin) _ T. Tunsch: Verlustdokumentation des Museums für Islamische Kunst Abb. 2 Mschatta, Motiv von der rechten Fassadenhälfte mit ausschließlich vegetabilem Dekor © Museum für Islamische Kunst, SMB Abb. 3 Grabung in der abbasidischen Residenzstadt Samarra, um 1912 © Museum für Islamische Kunst, SMB A u s w ä r t i g e Wi s s e n s c h a f t l e r _ R. Gyselen, CNRS: „Mondes iranien et indien“, Corpus sasanidischer Siegelsteine des Museums für Islamische Kunst _ A. Harrak, Department of Near and Middle Eastern Civilizations, University of Toronto: Lesung und Einordnung einer Inschrift auf dem Wandfragment I. 4251 aus Takrit/Irak mit einer syrischen Inschrift in Estrangelo für ein „Corpus of Syriac Inscriptions in Iraq“ _ T. Vorderstrasse, Universität Leiden: Bearbeitung der St. Simeon-Keramik unter Berücksichtigung der Funde zahlreicher Sammlungen und Ausgrabungen, unter anderem im Museum für Islamische Kunst (Dissertation) F o r s c h u n g e n i n d e n A r c h ive n d e s M u s e u m s f ü r I s l a m i s c h e K u n s t _ J. Kröger: Forschungen zu siebenbürgischen Teppichen (Archiv Erdmann) _ M. Ritter, Österreichische Akademie der Wissen- schaften, Institut für Iranistik, Wien: Forschungen zur safawidischen Wandmalerei (Fotoarchiv Negative Sarre) Museum für Islamische Kunst 91 Abb. 4 Grabung in Ktesiphon in Zusammenarbeit mit der Deutschen Orient-Gesellschaft und dem Metropolitan Museum of Art, New York, 1928–1932 © Museum für Islamische Kunst, SMB Projektberichte zu Forschungen über Ausgrabungen des Museums für Islamische Kunst A u s g r a b u n g e n i n S a m a r r a / I r a k ( 19 11 – 19 13 ) ( A b b . 3 ) _ F. Dahmani: Die Wandmalereien von Samarra. Eine Neuinterpretation der Ausgrabungsergebnisse (Dissertation, Lehrstuhl A. Northedge, UFR d’Art et d’Archéologie, Université de Paris I) _ Ch. Konrad, M. Müller-Wiener, V. Porter und M. Rosser-Owen: The Samarrafinds Project, ein bislang noch unfinanziertes Projekt zur Dokumentation sämtlicher Funde der Ausgrabungen von Samarra (Museum für Islamische Kunst, Berlin, British Museum und Victoria and Albert Museum, London, The Metropolitan 92 Museum für Islamische Kunst Museum of Art, New York, Freer Gallery of Art and Arthur M. Sackler Gallery, Herzfeld Archive, Washington) _ Chen Yuh-schiow, National Palace Museum, Taipeh: Untersuchungen zu den chinesischen Protoporzellanen und den Porzellanfunden der Ausgrabungen in Samarra, Einordnung in den Kontext der neuesten Funde, insbesondere aus der Unterwasserarchäologie (Dissertation, Universität Heidelberg, Institut Ostasiatische Kunstgeschichte) A u s g r a b u n g e n i n K t e s i p h o n / I r a k ( 19 2 8 –192 9 u n d 19 31–193 2 ) ( A b b . 4 ) _ E. Hunter, University of Cambridge: Lesungen von Texten auf Zauberschalen aus den Ausgrabungen der Ktesiphon-Expedition _ J. Kröger: Die parthischen, sasanidischen und islamischen Glasfunde der Ausgrabungen in Ktesiphon 1928/29 und 1931/32 (Bestandskatalog, Überarbeitung eines mit Mitteln der DFG erarbeiteten Manuskriptes) _ D. Weber: Lesungen von Pahlavi-Inschriften auf Keramikfunden der Ktesiphon-Expedition A u s g r a b u n g e n i n K h i r b a t a l - M i n y a / Pa l ä s t i n a ( 19 3 6 –19 3 9 ) _ M. Ritter: Der Baudekor von Hirbat al-Minya, Überarbeitung der Magisterarbeit und Vorberei- tung zu deren Publikation A u s g r a b u n g e n i n Ta k h t - i S u l a i m a n / I r a n (Ausgrabung des Deutschen Archäologischen Instituts) _ U. Franke-Vogt: Abschlussarbeiten für eine Publikation zu den Funden il-khanidischer Baukeramik vom Takht-i Sulaiman unter besonderer Berücksichtigung der im Museum für Islamische Kunst aufbewahrten Funde Pr o j e k t b e r i c h t e vo n M u s e u m s m i t a r b e i t e r n z u K u n s t we r ke n a u s a n d e r e n S a m m l u n g e n _ C.-P. Haase, J. Kröger und A. v. Gladiß: Katalogprojekt für das Museum in Herat/Afghanistan (Hrsg. U. Franke-Vogt) _ C.-P. Haase: Orientalia der Münchner „Kunstkammer“ nach dem Fickler-Inventar _ C.-P. Haase: Katalog der orientalischen Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel _ C.-P. Haase: Arabisch-persische Kalligraphien der Moghulalben des Museums für Islamische Kunst und des Museums für Asiatische Kunst, Berlin _ J. Kröger: The International Merv Project. The Stucco Programme. Die Stuckfunde der internationalen Ausgrabungen in Merv/Turkmenistan _ T. Tunsch: Beitrag zum Kunstsammler Herbert M. Gutmann, in: V. J. Rheinheimer (Hrsg.), Herbert M. Gutmann 1879–1942. Bankier in Berlin, Bauherr in Potsdam, Kunstsammler, Leipzig 2007 Dauer- und Sonderausstellungen _ „Osmanische Teppiche in Siebenbürgen“, 28.10.2006–7.1.2007 _ „Die Dschazira – Kulturlandschaft zwischen Euphrat und Tigris“, 11.11.2006–2.9.2007 _ „Discover Islamic Art Virtual Museum“, eine Ausstellung des Museum With No Frontiers im Internet, die durch eine seit 2003 laufende Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus acht arabischen Ländern des Mittelmeeraumes und neun Museen europäischer Länder dank einer Finanzierung durch die EU ermöglicht worden ist; das Ziel ist, 850 Kunstwerke und 385 Bauwerke der teilnehmenden Museen und Antikenverwaltungen einem breiten Publikum online vorzustellen Museum für Islamische Kunst 93 Kommunikation L e h r t ä t i g ke i t _ C.-P. Haase: Lehrveranstaltungen zur islamischen Kunstgeschichte und Archäologie, Kunsthistorisches Institut, FU Berlin Wi s s e n s c h a f t l i c h e Vo r t r ä g e _ C.-P. Haase: „Die frühen mongolischen und türkischen künstlerischen Kontakte zu Iran“, im Rahmen des Symposiums anlässlich der Ausstellung „Dschinghis-Khan und seine Erben“, Staatliches Museum für Völkerkunde München, 20.1.2006 _ C.-P. Haase: „Malankhuliyya – arabische und persische literarische Heilungsversuche“, im Rahmen der Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“, Neue Nationalgalerie, Berlin, 7.3.2006 _ C.-P. Haase: „Quoting Oriental Style – Observations on the Imitation Criteria in the Arts from the Duecento to Quattrocento“, im Rahmen des Symposiums „Gift, Good, Theft. Circulation and Reception of Islamic Objects in Italy and the Mediterranean World, 1250–1500“, Kunsthistorisches Institut, Florenz, 10.–12.3.2006 _ C.-P. Haase: „Number, Sign and Ornament in Islamic Art“, Jacobs University Bremen, 6.4.2006 _ C.-P. Haase: „Masterworks of Persian-Arabic Calligraphy in the Mughal Albums in Berlin“, The Toby Falk Lecture SOAS, University of London, 17.5.2006 _ C.-P. Haase: „Das Mschatta-Projekt: Auf den Spuren frühislamischer Architektur“, in der Reihe „Inselperspektiven“, 14.6.2006 _ C.-P. Haase: „Seit wann ist der Kosmos rund? Wissenschaft und Glaube im islamischen Mittelalter“, anlässlich der Ausstellung „Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos“, Pergamonmuseum, Berlin, 29.6.2006 _ C.-P. Haase: „Islamic Art in the Berlin Museum“, National Palace Museum, Taipei/Taiwan, 26.7.2006 94 Museum für Islamische Kunst _ C.-P. Haase: „Die Kunst des Islams zwischen Religion und kulturellen Beziehungen“, Berliner Sommer-Universität, 3.9.2006 _ C.-P. Haase: „Saladin und die Religion“, Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz, Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, 19.10.2006 _ C.-P. Haase: „Madinat al-Far – Public and Domestic Architecture“, im Rahmen des Symposiums „Residenzen, Befestigungen, Siedlungen. Transformationsprozesse von der Spätantike zur frühislamischen Zeit“, Deutsches Archäologisches Institut, Damaskus, 5.–9.11.2006 _ C.-P. Haase: „Das Wandern orientalischer Teppichmuster“, Königin-Luise-Stiftung, Berlin, 15.12.2006 _ G. Helmecke: „Die Zentren islamischer Textilkunst in Sizilien und Süditalien, ihre Erzeugnisse und ihre Rezeption“, im Rahmen des Symposiums „Gift, Good, Theft. Circulation and Reception of Islamic Objects in Italy and the Mediterranean World, 1250–1500”, Kunsthistorisches Institut, Florenz, 10.–12.3.2006 _ G. Helmecke: „Dresses for the Deceased – Garments in the Museum of Islamic Art in Berlin“, im Rahmen der ETSG-Konferenz, University of Manchester, 8.–10.9.2006 _ J. Kröger: „Emil Schmutzler (1889–1952) und die Erforschung der osmanischen Teppiche in Siebenbürgen“, im Rahmen des Volkmann-Treffens, Museum für Islamische Kunst, Berlin, 26.–29.10.2006 Forsch ungsziele 20 07–20 08 _ C.-P. Haase: Grabungskampagnen in Madinat a-Far/Syrien, Vorbereitung einer Kampagne in Madinat-al Far 2008 _ G. Helmecke: Forschungsarbeiten zum Bereich der archäologischen Textilien des Museums in Zusammenarbeit mit der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Berlin, sowie Fortführung der Arbeiten am Keramik-Katalog _ Fortführung der Präsentation und Pflege des Projektes „Discover Islamic Art Virtual Museum“ _ Sammlungsvorbereitungen _ Vorbereitungen zu einem Bestandskatalog der Keir Collection _ wissenschaftliche Betreuung umfangreicher Restaurierungsmaßnahmen zur Ausstellungsvorbereitung im Hinblick auf die Neuausstellung des Museums im Nordflügel des Pergamonmuseums A u s s t e l l u n g s vo r b e r e i t u n g e n ( j e we i l s m i t K a t a l o g ) _ „Die Entstehung der islamischen Kunst“ _ „Keir Collection“ _ „Die Preußen und die Türken“ Pu b l i k a t i o n e n ( i n Vo r b e r e i t u n g ) _ J. Gonnella und J. Kröger (Hrsg.): Das AleppoZimmer um 1600, internationales Symposium des Museums für Islamische Kunst, Berlin, 12.–14.4.2002, Münster 2007 (die Druckkostenbewilligung durch die Gerda Henkel Stiftung ist erfolgt) Ansprechpartner: Prof. Dr. Claus-Peter Haase Museum für Islamische Kunst Pergamonmuseum Tel: +49 (0)30 20905401 Bodestraße 1–3 10178 Berlin-Mitte Museum für Islamische Kunst 95 MUSEUM FÜR VOR- UND FRÜHGESCHICHTE Prof. Dr. Wilfried Menghin Direktor Museum für Vor- und Frühgeschichte G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t _ Erschließung der Sammlungsbestände durch Mitarbeiter des Museums für Vor- und Frühgeschichte sowie mit dem Museum verbundene Wissenschaftler und deren Publikation sowohl in den hauseigenen Buchreihen „Bestandskataloge des Museums für Vorund Frühgeschichte“, „Berliner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte“, „Altertümer aus dem Museum für Vor- und Frühgeschichte“ und „Acta Praehistorica et Archaeologica“ als auch in diversen Fachzeitschriften und Sammelwerken _ Durchführung spezieller Forschungsprogramme, in der Regel unter Einbindung auswärtiger wissenschaftlicher Institute, zu Bereichen, die direkt mit den Sammlungsbeständen des Museums für Vor- und Frühgeschichte zu tun haben (Beispiele: Forschungen zur Tauschierung der Mero- 9 6 Museum für Vor- und Frühgeschichte wingerzeit, Kalenderforschung ausgehend vom „Berliner Goldhut“) _ Forschungen, deren Ergebnisse in Sonderausstellungen und den dazugehörigen Katalogen ihren Niederschlag finden, in der Regel ebenfalls unter Einbindung auswärtiger wissenschaftlicher Institute (Beispiele: Ausstellung „Archäologie in Deutschland“ oder „Im Zeichen des goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen“) _ Beteiligung von Wissenschaftlern des Museums für Vor- und Frühgeschichte an Forschungen anderer Institutionen (Beispiele: Teilnahme an den Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in OlonKurin-Gol, Altaigebirge/Mongolei, und an Untersuchungen zur Herstellungstechnik von Ausgrabungsfunden in Olympia) Forsch ungsziele _ umfassende Auswertung der Sammlungsbestände zur Erzielung archäologisch-historischer sowie herstellungstechnischer Aussagen _ Durchführung von Forschungsprogrammen zu Themenbereichen, die sich aus den Sammlungsbeständen ergeben (Beispiel: Die Hortfunde der Bronzezeit und ihre soziokulturelle Bedeutung) _ Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen zur Durchführung von Forschungsprogrammen, die entweder in die Arbeit des Museums eingebracht werden können oder aber den Forschungsausrichtungen einzelner Mitarbeiter des Museums für Vor- und Frühgeschichte entsprechen (Beispiel: die im Museum für Vor- und Frühgeschichte angesiedelte und von polnischen, baltischen und deutschen Wissenschaftsinstitutionen getragene Kommission zur Erforschung von Sammlungen archäologischer Funde und Unterlagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa) Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07 Pu b l i k a t i o n e n _ Acta Praehistorica et Archaeologica 38, 2006; 39, 2007 _ Archäologisches Nachrichtenblatt 11, 2006, Hefte 1–4; 12, 2007, Hefte 1–2 _ H. Ament: Die archäologischen Funde des frühen Mittelalters aus dem westlichen Deutschland im Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, Berlin 2006 (Bestandskataloge des Museums für Vor- und Frühgeschichte, 10) _ E. Bähr u. a.: Fundort bekannt. Zeichnungen und Collagen von Beate Treptow, Berlin 2006 (Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin) _ M. Bertram u. a.: Archäologie des Grauens. Funde und Befunde des Zweiten Weltkriegs aus Berlin, Berlin 2006 (Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin) _ A. Hänsel (Text unter Verwendung von Vorlagen von M. Bertram u. a.): Museum für Vor- und Frühgeschichte. Kurzführer durch die ständige Ausstellung / Museum for Pre- and Early History. Short Guide to the Permanent Exhibition, Berlin 2006 _ Ch. Reich: Das Gräberfeld von Szeremle und die Gruppen inkrustierter Keramik entlang mittlerer und unterer Donau. Text- und Tafelband, Berlin 2006 (Berliner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte N.F. 13, 2006) _ zahlreiche Beiträge von Mitarbeitern des Museums für Vor- und Frühgeschichte in diversen wissenschaftlichen Publikationen (für eine detaillierte Auflistung vgl. den Jahresbericht des Museums für Vor- und Frühgeschichte für das Jahr 2006) Ausstellungen _ „Histria – Istra – Istrien. Ein archäologisches Juwel in der Adria“, Sonderausstellung, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 19.11.2005–26.3.2006 (Kooperationsprojekt mit dem Archäologischen Museum, Pula; Kuratorin: A. Hänsel) _ „Schliemanns Traum von Troja / Troja sen Henryka Schlimanna“, Pánstwowe Muzeum Archeologiczne, Warschau, 20.3.–10.6.2006; Muzeum Archeologi- czne, Krakau, 15.6.–10.9.2006; Muzeum Archeologiczne, Danzig, 27.9.–10.12.2006; Muzeum Archeologiczne, Posen, 4.1.–10.3.2007; Muzeum Archeologiczne i Etnograficzne, Łodz, 15.3.–10.6.2007; Muzeum Miejskie Wrocłavia, Breslau, 15.6.–10.9.2007; Muzeum Narodowe, Stettin, 15.9.– 15.12.2007 (Wanderausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte, konzipiert für das Deutsch-Polnische Jahr in Zusammen- Museum für Vor- und Frühgeschichte 9 7 Abb. 1 CT-Untersuchung des Unterkiefers des Neandertalers von Le Moustier im Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Abteilung für Humanevolution, Leipzig, 29.–30.5.2006 © Museum für Vor- und Frühgeschichte, SMB, Foto: A. Hoffmann Abb. 2 Berliner Goldhut in der zerstörungsfreien Materialuntersuchung, Synchrotron-RöntgenfluoreszenzAnalyse an der BAM-Line im Berliner Elektronenspeicherring der Gesellschaft für Synchrotronstrahlung m. b. H. Berlin-Adlershof, November 2006 © Museum für Vor- und Frühgeschichte, SMB Foto: H. Born arbeit mit dem Pánstwowe Muzeum Archeologiczne, Warschau; Kuratorin: A. Hänsel) _ „Fundort bekannt. Zeichnungen und Collagen von Beate Treptow“, Sonderausstellung, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 12.5.–13.8.2006 (Kuratoren: M. Bertram und M. Nawroth) _ „Vom Rand und aus der Mitte. Archäologie in Berlin seit dem Mauerfall“, Sonderausstellung, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 27.9.2006–8.1.2007 (Kooperation mit dem Landesdenkmalamt Berlin und der Fachhochschule Düsseldorf; Kurator: H. Neumayer) _ „Blick Mira! Das Fotoarchiv des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Madrid“, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 8.2.–20.5.2007 (Ausstellung des Deutschen Archäologischen Instituts, Madrid, und des Katalanischen Nationalmuseums für Archäologie, Tarragona, in Zusammenarbeit mit dem Museum für Vor- und Frühgeschichte und der Botschaft von Spanien; Kuratoren: M. Nawroth und H. Neumayer) _ „Merowingerzeit – Europa ohne Grenzen. Archäologie und Geschichte des 5. bis 8. Jahrhunderts“, Staatliches Puschkin-Museum der Schönen Künste, Moskau, 12.3.–11.5.2007; Staatliche Eremitage, St. Petersburg, 19.6.–16.8.2007 (ein Projekt des Staatlichen Puschkin-Museums der Schönen Künste, Moskau, der Staatlichen Eremitage, St. Petersburg, des Staatlichen Historischen Museums Moskau, und des Museums für Vor- und Frühgeschichte, Berlin; Kuratoren von deutscher Seite: W. Menghin und M. Bertram) Forsch ungsprojekte _ Forschungen zu kriegsbedingt verlagerten Beständen (M. Bertram, E. Gringmuth-Dallmer, H. Junker und W. Menghin) _ Forschungen zu den paläolithischen Skeletten von Le Moustier und Combe Capelle 9 8 Museum für Vor- und Frühgeschichte (A. Hoffmann in Kooperation mit dem Anthropologischen Institut, Universität Zürich, und dem Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig) (Abb. 1) _ Forschungen zur Nekropole „Oberhof“ der im Abb. 3 Detail der Webseite des EU-Projektes „MU.S.EU.M“ www.europeanvirtualmuseum.it/virtuale.htm Ziel ist der Aufbau eines virtuellen Europa-Museums vom Paläolithikum bis zur Bronzezeit © Museum für Vor- und Frühgeschichte, SMB _ _ _ _ Museum für Vor- und Frühgeschichte verwahrten Prussia-Sammlung (DFG-Projekt; Ch. Reich) Projekt „MU.S.EU.M. (Multimedia System for an European Museum)“: Technologie und Kommunikation sowie die Anwendung europäischer Trainingssysteme zur Angleichung der unterschiedlichen Standards (M. Nawroth als Vertreter des Museums für Vor- und Frühgeschichte im Rahmen eines EU-Pilotprojektes im Bereich Museumsmanagement) (Abb. 3) Toreumata. Meisterwerke großflächiger archaischer Silhouettenbleche im Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Kooperation verschiedener Forschungsinstitutionen unter Mitarbeit von H. Born) Forschungen zur Sammlung trojanischer Altertümer Heinrich Schliemanns (A. Hänsel und H. Born in Kooperation mit verschiedenen internationalen Wissenschaftlern; Fortsetzung des seit 2004 von der DFG geförderten Projektes von D. Hertel) Forschungsprojekt „Deutsche und polnische archäologische Tätigkeit in Südrussland und im Kaukasus im 19. und frühen 20. Jahrhundert“, 2005–2009 (Kooperation des Museums für Vor- und Frühgeschichte, Berlin [W. Menghin, M. Bertram, M. Nawroth und H. Neumayer], mit dem Instytut Archeologii, Maria CurieSklodowska University, Lublin [A. Kokowski, J. Chororowski, J. Andrzejowski, M. Mielczrek, K. Demidziuk und M. Gladysz-Juscinska]) _ Forschungen zum „Berliner Goldhut“, 2006–2008 (W. Menghin und H. Born in Kooperation mit verschiedenen Forschungsinstitutionen) (Abb. 2) _ Olympische Forschungen, seit 2006 (Projekt des Deutschen Archäologischen Instituts unter Mitarbeit von H. Born) _ Goten und Vandalen auf der iberischen Halbinsel und Nordafrika, 2006–2009, Ausstellung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (H. Neumayer als Mitglied des Expertengremiums zur Vorbereitung der Ausstellung und des Kataloges) Museum für Vor- und Frühgeschichte 9 9 Abb. 4 H. Meller, Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie des Landesmuseums für Vorgeschichte, Halle, als Redner während der Tagung „Astronomische Orientierung und Kalender in der Vorgeschichte“, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 9.–11.1.2006 © Museum für Vor- und Frühgeschichte, SMB, Foto: M. Kacner Tag u n g e n _ Workshops der deutsch-russischen Expertenkommission zum Wiederaufbau der Maria Entschlafenskirche auf dem Wolotower Feld bei Nowgorod/Russland, Nowgorod, 24.–28.2.2006; Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 28.–29.6.2006 _ Tagung der Kommission zur Erforschung von Sammlungen archäologischer Funde und Unter- lagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa mit dem Kolloquium „Der Ostseeraum als Forschungslandschaft“, Białe Błota/Polen, 23.–27.6.2006 _ „Astronomische Orientierung und Kalender in der Vorgeschichte“, internationales Kolloquium, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 9.–11.11.2006 (Abb. 4) Kommunikation L e h r ve r a n s t a l t u n g e n _ E. Gringmuth-Dallmer: Hauptseminar „Ur- und frühgeschichtliches Befestigungswesen in Mitteleuropa“, HU Berlin, Wintersemester 2005/06 _ E. Gringmuth-Dallmer: Vorlesung „Landesausbau – Wüstung – Umstrukturierung. Änderungen der Siedlungslandschaft seit dem frühen Mittelalter (1)“, HU Berlin, Sommersemester 2006 _ E. Gringmuth-Dallmer: Vorlesung „Landesausbau (2)”, HU Berlin, Wintersemester 2006/07 10 0 Museum für Vor- und Frühgeschichte _ W. Menghin: Bestimmungsübung zu frühmittelalterlichen Kleinfunden (Waffen, Schmuck, Gerät, Glas, Keramik), FU Berlin, Wintersemester 2005/06 _ H. Neumayer: Übung „Bearbeitung vor- und frühgeschichtlicher Objekte“, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang Restaurierung/Grabungstechnik, Wintersemester 2006/07 Vo r t r ä g e _ A. Hoffmann: „150 Jahre Fund im Neandertal“, Besucherakademie der Staatlichen Museen zu Berlin, Wintersemester 2005/06 _ B. Langner: „Andere Zeiten – andere Götter. Kult und Religion in der Vorgeschichte Europas“, Besucherakademie der Staatlichen Museen zu Berlin, Sommersemester 2006 _ G. Lidke: „Bestattungen. Von den Neandertalern bis zur Jungsteinzeit“, Besucherakademie der Staatlichen Museen zu Berlin, Wintersemester 2005/06 _ zahlreiche Vorträge von Mitarbeitern des Museums für Vor- und Frühgeschichte über ihre Forschungsergebnisse in diversen Institutionen in- und außerhalb Berlins Fo r s c h u n g s r e i s e n _ Rom, 22.–26.2.2006, internationale Konferenz „MU.S.EU.M. (Multimedia System for an European Museum)“ (W. Menghin und M. Nawroth) _ Madrid, 21.–24.3.2006, Kontaktaufnahme mit dem Deutschen Archäologischen Institut, Madrid, und dem Museo Arqueologico Nacional, Madrid, zwecks zukünftiger Kooperation (M. Nawroth und H. Neumayer) _ Ashgabat/Turkmenistan, 9.–17.5.2006, Erarbeitung eines Restaurierungskonzeptes für die Funde aus den „Königsgräbern“ von GonurTepe/Iran für das Deutsche Archäologische Institut (H. Born) _ Olon-Kurin-Gol, Altai/Mongolei, 18.6.–31.7.2006, Bergung von Funden aus einem skythischen Kurgan bei einer Ausgrabung des Deutschen Archäologischen Instituts in Kooperation mit dem Institut für Archäologie und Ethnographie, Sibirische Abteilung, Russische Akademie der _ _ _ _ Wissenschaften, Novosibirsk, und dem Institut für Archäologie, Akademie der Wissenschaften, Ulaanbaatar/Mongolei (F. Thieme) Milet/Türkei, 28.8.–22.9.2006, Ausgrabung der Universität Bochum und des Deutschen Archäologischen Instituts, Restaurierung und Abgussherstellung von Münzen für das Münzkabinett, Berlin (S. Krebstakies) Olympia, 12.–29.9.2006, Untersuchungen und Makrofotografien von Herstellungstechniken an griechischen Helmen (H. Born) Moskau, 7.–10.12.2006, Vorbereitung eines Forschungsprogrammes in Kooperation mit der DFG und russischen Wissenschaftlern (W. Menghin und M. Nawroth) weiterhin diverse Reisen der Mitarbeiter zur Vorbereitung künftiger Ausstellungen und Forschungsprojekte Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre Pu b l i k a t i o n e n _ neben der jährlich erscheinenden Zeitschrift „Acta Praehistorica et Archaeologica“ sind mehrere Bände der Reihen „Bestandskataloge des Museums für Vor- und Frühgeschichte“, „Berliner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte“ und „Altertümer aus dem Museum für Vor- und Frühgeschichte“ geplant; Inhalt: Forschungen zu Sammlungsbeständen des Museums für Vor- und Frühgeschichte; Autoren: Mitarbeiter des Muse- ums für Vor- und Frühgeschichte sowie Wissenschaftler anderer Institutionen _ Archäologisches Nachrichtenblatt 12, 2007, Hefte 3–4 _ Kataloge zu den in diesem Zeitraum durchgeführten Sonderausstellungen _ Veröffentlichungen von Mitarbeitern des Museums für Vor- und Frühgeschichte in verschiedenen wissenschaftlichen Fachorganen Museum für Vor- und Frühgeschichte 101 Ausstellungen _ „Archäologie und Kultur in Tuva“, Begleitprogramm zur Ausstellung „Im Zeichen des goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen“, Juli–September 2007 _ „Im Zeichen des goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen“, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 6.7.– 1.10.2007; Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München, 10.11.2007–3.2.2008; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 29.2.–25.5.2008 (Veranstalter: Deutsches Archäologisches Institut und das Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München; Leiter des Ausstellungsbüros: M. Nawroth) _ „Kopfgefäße“, Sonderausstellung, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 26.10.2007– 24.2.2008; Städtische Galerie Speyer, 7.3.–13.4.2008 (Kooperation mit Künstlern und Literaten aus Rheinland-Pfalz und Berlin; Kurator: H. Neumayer) _ „Archäologie unter den Füßen – Die Lausitzer Kultur“, erste Jahreshälfte 2008 (Kuratorin: A. Hänsel) _ „Das Tafelsilber von Troja“, Herbst 2008–Frühjahr 2009 (Schwerpunkt der Präsentation: Grabungen Heinrich Schliemanns sowie neue Untersuchungsergebnisse zur Herstellungstechnik; Kooperation mit P. Northover, University of Oxford, dem GeoForschungsZentrum Potsdam und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin; Kuratoren A. Hänsel und H. Born) _ Eröffnung der neuen ständigen Ausstellung zur Vor- und Frühgeschichte Europas und des Mittelmeerraumes im Neuen Museum auf der Museumsinsel, 16.10.2009 _ Eröffnung der ständigen Ausstellung zur Vorund Frühgeschichte („Familienmuseum“) im Langhansbau, 2010 _ „Die Ausgrabungen in der neolithischen Siedlung von Cucuteni in der oberen Moldau“, Berlin und Iaşi/Rumänien, 2010 (gemeinsames Projekt mit der Akademie der Wissenschaften, Iaşi; Kuratorin: A. Hoffmann) Forsch ungsprojekte _ Fortführung der in den Jahren 2006 und 2007 laufenden Projekte _ „Einzigartige Kleidungsstücke der Skythenzeit – Archäologischer Befund und naturwissenschaftliche Analysen“, ab 2007 (interdisziplinäres Projekt von Archäologie, Restaurierungswissenschaft und Naturwissenschaft; Kooperation mit Wissenschaftlern des Rathgen-Forschungslabors, Berlin, des Staatlichen Historischen Museums Moskau, des Wissenschaftsforschungszentrums für biomedizinische Technologie, Moskau [Wissenschaftsforschungslaboratorium des Lenin-Mausoleums], der Biologischen Fakultät, Staatliche Lomonossow-Universität, Moskau, und des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Chemophysik, Moskau; Projektleitung: K. Firsov, Staatliches Historisches Museum Moskau, und M. Nawroth) _ Forschungen zu alten und neuen Ausgrabungen von Kurganen in Maritzyn/Ukraine, ab 2007 10 2 Museum für Vor- und Frühgeschichte _ _ _ _ _ (gemeinsames Projekt mit dem Archäologischen Institut, Kiew; A. und S. Buiskych sowie M. Nawroth) Bestandskatalog zu den Beständen der Altsteinzeit in Frankreich (Sammlungen Wiegers und Landesque sowie aus dem Grassi-Museum, Leipzig, übernommene Bestände), ab 2007 (A. Hoffmann) Bestandskatalog zu den frühmittelalterlichen Funden aus dem südwestlichen Deutschland, ab 2008 (M. Bertram) Bestandskatalog der bronzezeitlichen Sammlungsbestände aus Südosteuropa, ab 2008 (A. Hänsel) Bestandskatalog zu dem thüringischen Gräberfeld von Weimar-Nordfriedhof, ab 2009 (M. Bertram) Bestandskatalog zu den provinzialrömischen Beständen aus Frankreich, ab 2009 (H. Neumayer) Tag u n g e n _ internationale Tagung zu aktuellen Schwerpunkten der Merowingerforschung anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Merowingerzeit – Europa ohne Grenzen“, Staatliche Eremitage, St. Petersburg, Juni 2007 _ „Links und rechts von Oder und Neiße“, Tagung der Kommission zur Erforschung von Sammlungen archäologischer Funde und Unterlagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa, Städtisches Museum, Görlitz, 22.–25.6.2007 _ „Skythen. Zwischen Jenissei und mittlerer Donau: Reiternomadische Eliten der Skythenzeit“, internationaler Kongress in Verbindung mit der Ausstellung „Im Zeichen des Goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen“, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 6.–8.7.2007 (Veranstalter: DFG, Deutsches Archäologisches Institut und Museum für Vor- und Frühgeschichte) Kommunikation _ Lehrtätigkeit von Mitarbeitern des Museums für Vor- und Frühgeschichte an Berliner Universitäten und Hochschulen sowie der Besucher- akademie der Staatlichen Museen zu Berlin _ Vorträge im In- und Ausland Forsch ungsreisen _ Reisen im Zusammenhang mit Ausstellungen, Projekten, Tagungen und Vorträgen Ansprechpartner: Prof. Dr. Wilfried Menghin Museum für Vor- und Frühgeschichte Tel: +49 (0)30 32674811 Schloss Charlottenburg, Langhansbau 14059 Berlin-Charlottenburg Museum für Vor- und Frühgeschichte 10 3 N A T I O N A L G A L E R I E Prof. Dr. Angela Schneider Stellv. Direktorin Nationalgalerie G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Als Museum für die bildende Kunst des 19., 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts versteht die Nationalgalerie die Bearbeitung ihrer umfassenden Bestände und ihre reiche Ausstellungstätigkeit als zentralen Beitrag zur Forschung. Die Sammlungs- und Archivbestände sowie die Ausstellungen werden von wissenschaftlichen Katalogen begleitet, in die neue Erkenntnisse einfließen. Beson- ders auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst ist jede Katalogisierung und jede Ausstellung Grundlagenforschung, die neues und unbekanntes Material erschließt. Die Forschungsaufgaben der verschiedenen Häuser der Nationalgalerie sind außerordentlich unterschiedlich und werden hier in der Folge im Einzelnen dargestellt. A l t e Na t i o n a l g a l e r i e Forsch ungsergebnisse 20 06 Die Alte Nationalgalerie ist das bedeutendste Museum zur Kunst des 19. Jahrhunderts in Deutschland. In Hinblick auf dessen Erforschung steht die umfangreiche und nach Qualität und Genese einzigartige Sammlung, unter anderem mit größeren Werkkomplexen von Caspar David Friedrich, Adolph Menzel und Max Liebermann, sowie mit ihrem einmaligen Bestand an etwa 1.500 Skulpturen, im Vordergrund. Diese sind in den letzten Jahren durch aufwendige wissenschaftliche Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Dabei stellt der 2006 erschienene, auf 10 4 N a t i o n a l g a l e r i e 20 Jahren Forschungsarbeit basierende Bestandskatalog der Skulpturen des 19. Jahrhunderts die erste Publikation zu diesem Gebiet seit Bestehen des Museums dar (Abb. 1). Begleitend zu dem Katalog wurde eine CD-ROM herausgegeben. Die Sammlungsbestände werden zudem immer wieder durch wissenschaftliche Symposien aufgearbeitet, die die Alte Nationalgalerie zusammen mit anderen wissenschaftlichen Organisationen veranstaltet. So wurden zum Beispiel die Kolloquien „Zwischen Neugotik und Klassizismus. Wege zu einer patriotischen Baukunst“ (in Kooperation mit Abb. 1 B. Maaz (Hrsg.), Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert. Bestandskatalog der Skulpturen 2 Bde., Leipzig 2006, Bd. 1, Umschlag © Alte Nationalgalerie, SMB dem Kunstgeschichtlichen Seminar, HU Berlin, und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, März 2006) und „Ähnlichkeit und Entstellung – Entgrenzungstendenzen des Porträts“ (in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte, FU Berlin, November 2006) abgehalten. Darüber hinaus finden regelmäßig Vortragsreihen statt, die die Sammlungsschwerpunkte und die Sonderausstellungen des Hauses wissenschaftlich begleiten. Überdies wird das „Jahrbuch der Berliner Museen“, eines der anerkanntesten Periodika der archäologischen und kunsthistorischen Fachwelt Europas, durch einen Mitarbeiter der Alten Nationalgalerie als Schriftleiter betreut (Evaluierung wissenschaftlicher Beiträge in Abstimmung mit dem Redaktionsbeirat und damit Mitverantwortung für das Wissenschaftsniveau der Staatlichen Museen zu Berlin und deren Außenwirkung). Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre Die Forschungsziele der Alten Nationalgalerie werden sich auch in den nächsten Jahren nicht grundlegend ändern. Als Projekte der nächsten Jahre sind die weitere Bearbeitung der Sammlung sowie die Erfassung, Bearbeitung und Publikation des sogenannten Fremdbesitzes zu nennen. Hinzu kommt die wissenschaftliche Vorbereitung und Grundlagenforschung zu einem Ausstellungsprojekt zu Carl Gustav Carus, dessen Werk einer neuen kunsthistorischen Sichtung und Evaluierung bedarf. Zu diesem Künstler, der auch als Arzt und Naturwissenschaftler tätig war, soll ein wissenschaftliches Kolloquium stattfinden, das die Voraussetzung für die ihm gewidmete Ausstellung sein wird. Darüber hinaus steht die kommentierte Edition der Briefe Alexander von Humboldts an Christian Daniel Rauch vor der Drucklegung. N a t i o n a l g a l e r i e 10 5 N e u e Na t i o n a l g a l e r i e Forsch ungsergebnisse 20 06 Die Neue Nationalgalerie zeichnet sich durch viele und unterschiedliche Ausstellungen aus, deren wissenschaftliche Ergebnisse als eigene Forschungsleistung zu betrachten sind. Für das Jahr 2006 sind hier beispielhaft „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“ zu nennen, eine Schau, die in Zusammenarbeit mit der Réunion des Musées Nationaux, Paris, ein geistiges Panorama von der Antike bis in die Gegenwart bot. Die Idee der Melancholie konnte als universale Bezugsgröße durch zwei Jahrtausende hindurch bildnerisch dargestellt werden. In diesem Kontext, der auch wissenschaftliche Instrumente mit einschloss, wurden neue, wesentliche Forschungsimpulse vermittelt. Ein anderes herausragendes Beispiel dieser anwendungsbezogenen Forschung war die Ausstellung „Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin. Die Kunst zweier Städte“. Sie wurde gemeinsam mit dem Mori Art Museum, Tokyo, über mehrere Jahre hinweg vorbereitet und erschloss in einigen Bereichen völlig neues Material. Viele der japanischen Werke wurden zum ersten Mal in Deutschland gezeigt, die inhaltlichen Zusammenhänge erstmals publiziert. Der direkte Kontakt zu den Künstlern und Zeitzeugen sowie die Arbeit in ihren und anderen Archiven ist als direkte Forschungstätigkeit anzusehen. Zu beiden Ausstellungen wurden ausführliche Kataloge veröffentlicht und Begleitprogramme mit Bezügen zu verwandten Themenbereichen wie Literatur, Film, Musik und Performance veranstaltet. Besonders erwähnenswert ist das tägliche Programm zur Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“ unter dem Titel „Salon Noir“. Im Rahmen von „Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin. Die Kunst zweier Städte“ konnten mithilfe der Japan Foundation, Düsseldorf, Künstler- und Kuratorengespräche stattfinden. Forsch ungsziele 20 07–20 08 Unter den Ausstellungen der Jahre 2007 und 2008 werden neben einer wissenschaftlich neuen Sicht des Werkes von Paul Klee, die seit zwei Jahren erarbeitet wird, auch verschiedene Einzelpräsentationen lebender Künstler stattfinden, die für den Ort des Museums eigens neue Arbeiten schaffen. Diese Präsentationen, etwa von Jannis Kounellis und Hiroshi Sugimoto, sind die Grundlage für neue Forschung am gerade entstandenen Objekt. Pr ove n i e n z f o r s c h u n g a n d e r A l t e n u n d N e u e n Na t i o n a l g a l e r i e Für die Sammlung der Alten und der Neuen Nationalgalerie ist in den letzten Jahren intensive Provenienzforschung betrieben worden. So konnten auf der Grundlage des im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin verwahrten Archivmaterials der Nationalgalerie und der entsprechenden weiterführenden Publikationen sowie Archive alle Erwerbungen aus der Zeit von 1933 bis 1945 erfasst und 10 6 N a t i o n a l g a l e r i e bewertet werden. Diese außerordentlich aufwendigen Recherchen müssen für die Zeit nach 1945 fortgesetzt werden, um auch die Geschichte und die Bedingungen der Erwerbungen aus der Nachkriegszeit aufzuschlüsseln. Dies wird angesichts der jüngeren deutschen Vergangenheit als eine vordringliche Aufgabe verstanden. Abb. 2 Odilon Redon Hommage à Goya, um 1895 (1885?) © Museum Scharf-Gerstenberg, SMB Foto: Archiv Museum Berggruen und Museum Schar f-Gerstenb erg Forsch ungsergebnisse 20 06 Im Charlottenburger Museumsquartier wurde 2006 im Museum Berggruen die Ausstellung „Picasso – Der Zeichner“ gezeigt. Außerdem begannen die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme des Museums Scharf-Gerstenberg, das Anfang 2008 eröffnet werden soll. Unter dem Titel „Surreale Welten“ wird hier die Sammlung Dieter Scharf zur Erinnerung an Otto Gerstenberg die Kunst des Surrealismus und seiner Vorläufer präsentieren (Abb. 2). Im Zentrum der Forschungen hat jedoch zunächst die Sammlungsgeschichte mit dem Ziel einer Rekonstruktion der um 1910 in Berlin angelegten Privatsammlung des ehemaligen Direktors der Victoria-Versicherung Otto Gerstenberg gestanden. Die einstmals über 850 Werke der Sammlung befinden sich nur noch zum kleinen Teil in Familienbesitz, der Großteil wechselte im oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf unterschiedlichen Wegen die Besitzer. Aufgrund intensiver Forschungen konnte in zahlreichen Fällen der aktuelle Standort hochrangiger Gemälde geklärt werden. So befindet sich beispielsweise ein bedeutendes Werkkonvolut aus der Sammlung, das 1943 in den Depots der Nationalgalerie eingelagert wurde, heute als kriegsbedingt verlagertes Kunstgut in der Staatlichen Eremitage St. Petersburg und im Puschkin-Museum Moskau. N a t i o n a l g a l e r i e 10 7 Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre Die Forschungen zur Rekonstruktion der Sammlung Gerstenberg werden 2007 fortgesetzt und durch Recherchen zur Sammlung des Enkels Dieter Scharf ergänzt, der auf der Basis eines Teils der historischen Bestände eine eigene Sammlung aufgebaut hat. Mit seiner Konzentration auf „Surreale Welten“ wird das Museum Scharf-Gerstenberg eine in Deutschland einmalige inhaltliche Ausrichtung haben. Es ist beabsichtigt, diesen Schwerpunkt durch entsprechende Forschungsaktivitäten weiter zu akzentuieren. Gedacht ist an ein Studienzentrum zum Surrealismus mit zwei Schwer- punkten: Zum einen gilt es, die historische Bewegung der surrealistischen Schriftsteller und Maler eingehend zu erforschen, zum anderen ist jenen spezifisch surrealistischen Bildstrategien nachzugehen, die Eingang in zeitgenössische Darstellungsformen gefunden haben. In Zusammenarbeit mit Kunst- und Literaturhistorikern, Romanisten und Theaterwissenschaftlern der drei Berliner Universitäten könnte im Rahmen des Museums ScharfGerstenberg ein einzigartiges Forschungszentrum zur Kunst des Surrrealismus entstehen, das es in dieser Form nirgendwo anders gibt. H a m b u r g e r B a h n h o f – M u s e u m f ü r G e g e nwa r t – B e rl i n Forsch ungsergebnisse 20 06 Das weit gefächerte Ausstellungsprogramm des Hamburger Bahnhofs – Museum für Gegenwart – Berlin kann per se als Forschung begriffen werden, da hier bis dato unbekannte Kunstwerke im wissenschaftlichen und künstlerischen Kontext vorgestellt werden. Dies gilt auch für die Friedrich Christian Flick Collection, die – zuvor unpubliziert und nicht ausgestellt – mit zentralen Werken den Schwerpunkt zweier wichtiger Ausstellungen bildete: Unter dem Titel „Fast nichts – Minimalistische Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof“ wurden im Frühjahr 2006 Positionen der Minimal und PostMinimal Art, der Land Art und der Konzeptkunst gezeigt. Die Herbstausstellung des Jahres 2006 „Jenseits des Kinos: Die Kunst der Projektion. Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005“ widmete sich dem projizierten, bewegten Bild als einer grenzüberschreitenden Sonderform sowohl des Kinos als auch der bildenden Kunst. Die große Ausstellung wurde von einem wissenschaftlichen Symposium, Musikveranstaltungen und einer Filmreihe im Berliner Kino „Arsenal“ begleitet. Darüber hinaus konnte die experimentelle „WerkRaum“-Reihe des Hamburger Bahnhofs mit wichtigen Projekten fortgesetzt werden. Der deutsche Videokünstler Marcel Odenbach stellte im Frühjahr sein filmisches Werk „In stillen Teichen lauern Krokodile“ vor, das sich mit dem Genozid in Ruanda 10 8 N a t i o n a l g a l e r i e auseinandersetzt. Der libanesische Künstler Walid Raad warf in seinem Langzeitprojekt „The Atlas Group 1989–2004“, seiner ersten großen Museumsausstellung, Fragen nach dem Verhältnis von Politik und Ästhetik auf. Neben diesen „Forschungsausstellungen“ verfügt der Hamburger Bahnhof über verschiedene Künstler- und Medienarchive, die teilweise bereits wissenschaftlich bearbeitet werden. Auch hier besteht jedoch noch weiterer Bedarf. An erster Stelle ist das Joseph Beuys Medien-Archiv zu nennen, das 1996 von der Familie Beuys, der VG Bild-Kunst und der Nationalgalerie gemeinsam gegründet wurde. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, alle zur Verfügung stehenden, noch zu Beuys’ Lebzeiten aufgenommenen audiovisuellen Dokumente zu recherchieren, zu archivieren und zu veröffentlichen. Die Sammlung des Archivs umfasst nach umfangreichen Recherchen über 200 Stunden Film- und Audiomaterial. Es dokumentiert nahezu den gesamten Werklauf von Joseph Beuys und erweitert die Möglichkeiten des Museums, einen so umfassend arbeitenden Künstler wie ihn angemessen vorstellen zu können, entscheidend. Die wichtigsten Film- und Tondokumente werden gemeinsam mit Eva und Wenzel Beuys in einer ersten, auf zehn Bände angelegten Reihe, die jeweils aus einer beschreibenden Buchpublikation und einer beigelegten DVD bestehen, veröffentlicht (Abb. 3). Die ersten fünf Bände Abb. 3 Joseph Beuys, Transsibirische Bahn, 1970 Buch und DVD, 2004 (Schriftenreihe des Joseph Beuys Medien-Archivs, 4) © VG Bild-Kunst Bonn 2007 sind bereits erschienen, die weiteren erscheinen sukzessive. In der Reihe werden die Werkzusammenhänge umfangreich dokumentiert, wodurch Beuys’ filmisches Werk in seinen Beziehungen zum Gesamtœuvre betrachtet werden kann. Neben dem Joseph Beuys Medien-Archiv führten die umfangreiche Schenkung Mike Steiners mit Videoarbeiten von Künstlern der 1970er-Jahre und die Filme der Sammlung Marzona zu einer bedeutenden Erweiterung des medialen Sammlungsbestandes, der durch Zukäufe von Video- und Filmarbeiten, die sich im Grenzgebiet der bildenden Kunst aufhalten, stetig verstärkt wird. Hier ist eine weitere Aufarbeitung dringend nötig und auch vorgesehen. Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre In der Fortsetzung des Ausstellungsprogrammes, der wissenschaftlichen Symposien und Vorträge sowie der Fortsetzung der Schriftenreihe des Joseph Beuys Medien-Archivs und in der Aufar- beitung der umfangreichen medialen Bestände des Hamburger Bahnhofs liegen die Forschungsaufgaben der nächsten Jahre. N a t i o n a l g a l e r i e 10 9 Abb. 4 Blick in die Ausstellung „Druet sieht Rodin. Skulptur und Fotografie“ Alte Nationalgalerie, 1.11.2005–8.1.2006, © Alte Nationalgalerie, SMB, Foto: A. Kilger A u s s t e l l u n g e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7 ( A u s wa h l ) A l t e Na t i o n a l g a l e r i e _ „Druet sieht Rodin. Skulptur und Fotografie“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 1.11.2005–8.1.2006 (in Kooperation mit dem Museum für Fotografie, Berlin) (Abb. 4) _ „Pour le mérite. Vom königlichen Gelehrtenkabinett zur nationalen Bildnissammlung“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 30.5.–10.9.2006 (in Kooperation mit dem Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste) _ „Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft. Caspar David Friedrichs Gemälde ‚Mönch am Meer‘ betrachtet von Clemens Bretano, Achim von Arnim und Heinrich von Kleist“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 2.6.–27.8.2006 _ „Nikolaus Lauer: Königin und Bürgerschaft. Porträts um 1800“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 3.11.2006–28.2007 (in Kooperation mit dem Saarland und der Kreisstadt St. Wendel im Rahmen des Föderalen Programmes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) _ „Blicke auf Europa. Europa und die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts“, Palais des BeauxArts, Brüssel, 8.3.–20.5.2007; Neue Pinakothek München, voraussichtlich 22.6.–2.9.2007 (in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und in Zusammenarbeit mit dem Palais des Beaux-Arts, Brüssel) _ „Preußisch korrekt – berlinisch gewitzt. Der Maler Franz Krüger (1797–1857)“, Schloss Charlottenhof, Berlin, 4.4.–1.7.2007 (in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und dem Kupferstichkabinett, Berlin) _ „Frankreich in der Alten Nationalgalerie. Französische Kunst und deutscher Impressionismus in der Sammlung der Nationalgalerie“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 23.5.–7.10.2007 N e u e Na t i o n a l g a l e r i e _ „Immendorff. Male Lago – Unsichtbarer Beitrag“, Neue Nationalgalerie, Berlin, 23.9.2005–22.1. 2006 _ „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“, 110 N a t i o n a l g a l e r i e Neue Nationalgalerie, Berlin, 17.2.–7.5.2006 (Abb. 5) _ „Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin. Die Kunst zweier Städte“, Neue Nationalgalerie, Berlin, 7.6.–3.10.2006 Abb. 5 Blick in die Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“, Neue Nationalgalerie, 17.2.–7.5.2006, hier mit Werken der Frühen Neuzeit, die von der Melancholie als gleichsam intellektueller Haltung bis zur melancholischen Empfindsamkeit des 18. Jahrhunderts führen, © Neue Nationalgalerie, SMB, Foto: Th. Bruns Museum Berggruen _ „Picasso – Der Zeichner“, Museum Berggruen, Berlin, 27.9.2006–7.1.2007 H a m b u r g e r B a h n h o f – M u s e u m f ü r G e g e nwa r t – B e rl i n _ „Fast nichts – Minimalistische Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof“, Hamburger Bahnhof, Berlin, 24.9.2005–23.4.2006 _ „WerkRaum, 18: Ulrike Grossarth. 1, 2, 3, 4, 5 – Umgebung“, Hamburger Bahnhof, Berlin, 17.12.2005–5.3.2006 _ „WerkRaum, 19: Marcel Odenbach. In stillen Teichen lauern Krokodile“, Hamburger Bahnhof, Berlin, 23.3.–11.6.2006 _ „Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof. Richard Jackson”, Hamburger Bahnhof, Berlin, 19.5.–13.8.2006 _ „WerkRaum. 21: The Atlas-Group (1989–2004). A Project by Walid Raad”, Hamburger Bahnhof, Berlin, 22.9.2006–7.1.2007 _ „Jenseits des Kinos: Die Kunst der Projektion. Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005. Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, der Kramlich Collection und anderen Sammlungen“, Hamburger Bahnhof, Berlin, 29.9.2006–25.2.2007 _ „Übersetzung. Text als Bild. Walter Benjamin, Marcel Broodthaers, Günther Karl Bose, Arnold Dreyblatt, Eran Schaerf, Tomas Schmit“, Hamburger Bahnhof, Berlin, 18.10.2006–7.1.2007 _ „Schmerz“, Hamburger Bahnhof, Berlin, und Medizinhistorisches Museum der Charité, Berlin, 5.4.–5.8.2007 (Kooperation mit dem Museum Europäischer Kulturen, Berlin, und dem Medizinhistorischen Museum der Charité, Berlin) N a t i o n a l g a l e r i e 111 Ve r a n s t a l t u n g e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7 ( A u s wa h l ) A l t e Na t i o n a l g a l e r i e _ W. Busch, FU Berlin: „Caspar David Friedrichs ‚Mönch am Meer‘. Faustische Selbstüberhebung oder demütige Selbstbescheidung?“, Vortrag anlässlich der Ausstellung „Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft. Caspar David Friedrichs Gemälde ‚Mönch am Meer‘ betrachtet von Clemens Bretano, Achim von Arnim und Heinrich von Kleist“, 29.6.2006 _ H. Frank, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin: „‚Mönch am Meer‘ und ‚Abtei im Eichwald‘. Ein Bilderpaar Caspar David Friedrichs und seine widersprüchlichen Botschaften“, Vortrag anlässlich der Ausstellung „Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft. Caspar David Friedrichs Gemälde ‚Mönch am Meer‘ betrachtet von Clemens Bretano, Achim von Arnim und Heinrich von Kleist“, 24.8.2006 N e u e Na t i o n a l g a l e r i e _ Podiumsdiskussion mit G. Régnier, P.-K. Schuster, M. Wullen und J. C. Crespy im Rahmen des „Salon Noir“ anlässlich der Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“, 17.2.2006 _ R. Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer: „Depression als Krankheit. Zur Grenze zwischen Depression und Melancholie“, Vortrag im Rahmen des „Salon Noir“ anlässlich der Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“, 4.4.2006 _ M. Wuttke spricht Antonin Artauds „Schluss mit dem Gottesgericht“ im Rahmen des „Salon Noir“ anlässlich der Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“, 13.4.2006 _ Toyo Ito: „Emerging Grid“, Vortrag anlässlich der Ausstellung „Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin. Die Kunst zweier Städte“, 7.6.2006 _ Ch. Cellarius: „Raum für das Informationszeitalter – weiterführende Notizen zur Ausstellungsarchitektur von Berlin – Tokyo“, Vortrag anlässlich der Ausstellung „Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin. Die Kunst zweier Städte“, 23.8.2006 H a m b u r g e r B a h n h o f – M u s e u m f ü r G e g e nwa r t – B e rl i n _ C. David: „Contemporary Arab Representations“, Vortrag, 25.1.2006 _ Mariko Mori – Benjamin Jahr, 17.10.2006 _ D. Karavan: Vortrag, 21.10.2006 _ „Projektionen“, Symposium anlässlich der Ausstellung „Jenseits des Kinos: Die Kunst der Projektion. Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005. Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, der Kramlich Collection und anderen Sammlungen“, 27.–29.10.2006 _ Symposium „FU-Sonderforschung“, 3.–5.11.2006 Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7 ( A u s wa h l ) _ E. Blume: Joseph Beuys: Wenn sich keiner meldet, zeichne ich nicht, in: I. Lauterbach und M. Stuffmann (Hrsg.), Aspekte deutscher Zeichenkunst, München 2006 _ E. Blume: Joseph Beuys, „I Like America and America Likes Me“, in: M. Hollein und P. Kort (Hrsg.), I Like America. Fiktionen des Wilden 112 N a t i o n a l g a l e r i e Westens, Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main, München u. a. 2006 _ E. Blume: Oppostion in der DDR, in: B. Lange (Hrsg.), Vom Expressionismus bis heute, München u. a. 2006 (Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, 8) _ B. Ebert und M. Wullen (Hrsg.): Der Ball ist _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ rund – Kreis, Kugel, Kosmos, Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Berlin, Berlin 2006; darin: M. Wullen: Kreis, Kugel, Kosmos – die Idee – die Ausstellung F. Jacobi und P. Junge (Hrsg.): Weltsprache Abtraktion. Gestalt – Magie – Zeichen, Ausst.Kat. Ethnologisches Museum, Berlin, Berlin 2006 J. Jäger u. a. (Hrsg.): Jenseits des Kinos: Die Kunst der Projektion. Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005, Ausst.-Kat. Nationalgalerie, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, Ostfildern 2006 (engl. und dt. Ausgabe) G. Knapstein: Richard Jackson. Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2006 (Museum für Gegenwart, 5) B. Maaz (Hrsg.): Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert. Bestandskatalog der Skulpturen, 2 Bde., Leipzig 2006 (mit CD-ROM) B. Maaz: „Den denkenden Geist zu beschäftigen“ – Skulptur in Deutschland vom Frühklassizismus zum Realismus, in: A. Beyer (Hrsg.), Klassik und Romantik, München u. a. 2006 (Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, 6) B. Schmitz: The Atlas Group (1989–2004). A Projekt by Walid Raad, Ausst.-Kat., Köln 2006 B. Schmitz: Marcel Odenbach. In stillen Teichen lauern Krokodile, Ausst.-Kat. hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2006 (Museum für Gegenwart, 6) A. Schneider u. a. (Hrsg.): Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin. Die Kunst zweier Städte, Ausst.Kat. Neue Nationalgalerie, Berlin, und Mori Art Museum, Tokyo, Ostfildern 2006 D. Scholz (Hrsg.): Picasso – Der Zeichner, Ausst.Kat. Museum Berggruen, Berlin, Berlin 2006 P.-K. Schuster: MELENCOLIA I – Dürer und seine Nachfolger, in: Jean Clair (Hrsg.), Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst, Ausst.-Kat. Neue Nationalgalerie, Ostfildern 2005, S. 90–96 Staatliche Museen zu Berlin, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München (Hrsg.): Blicke auf Europa. Europa und die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts, Ausst.-Kat. Palais des BeauxArts, Brüssel, Ostfildern 2007 (dt., engl. und frz. Ausgabe) B. Verwiebe: Erweiterte Wahrnehmung, in: Caspar David Friedrich. Die Erfindung der Romantik, _ _ _ _ Ausst-Kat. Museum Folkwang, Essen, und Hamburger Kunsthalle, München 2006, S. 337–344 B. Verwiebe: „Paysages enchantés“. Peinture transparente de la sentimentalité et Romantisme. Clairs de lune artificiels et tableaux de feu en Italie, in : J.-M. Bouhours (Hrsg.), Lumière, transparence, opacité, Ausst.-Kat. Nouveau Musée National de Monaco, Monte Carlo, Mailand 2006, S. 80–87 F. Weidemann: Cases and Results of Provenance Research at the National Gallery Berlin, in: American Association of Museums (Hrsg.), Vitalizing Memory: International Perspectives of Provenance Research, Washington 2006 A. Wesenberg (Hrsg.): Berliner Impressionismus. Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie, Ausst.-Kat. Alte Nationalgalerie, Berlin, Berlin 2006; darin: dies., Berliner Impressionismus. Der Secessionsstil – seine Grundlagen und seine Ausprägungen, S. 9–20 A. Wesenberg (Hrsg.): Frankreich in der Nationalgalerie. Courbet, Manet, Cézanne, Renoir, Rodin, Ausst.-Kat. Alte Nationalgalerie, Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2007 Ansprechpartner: Dr. Bernhard Maaz (Leiter) Alte Nationalgalerie Tel: +49 (0)30 20905801 Bodestraße 1–3, 10178 Berlin-Mitte Prof. Dr. Angela Schneider Neue Nationalgalerie Tel: +49 (0)30 2662651 Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin-Tiergarten Dr. Dieter Scholz (Leiter) Museum Berggruen / Museum Scharf-Gerstenberg Tel: +49 (0)30 32695815 Schlossstraße 1, 14059 Berlin-Charlottenburg Prof. Dr. Eugen Blume (Leiter) Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin Tel: +49 (0)30 39783412 Invalidenstraße 50–51, 10557 Berlin-Tiergarten N a t i o n a l g a l e r i e 113 R AT H G E N - F O R S C H U N G S L A B O R Dr. Stefan Simon Direktor Rathgen-Forschungslabor G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e Das Rathgen-Forschungslabor ist die Leitinstitution für konservierungswissenschaftliche, kunsttechnologische und archäometrische Belange innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin und bundesweit eine von wenigen Forschungseinrichtungen, die materialübergreifend entsprechende Untersuchungen an Museumsobjekten durchführt sowie naturwissenschaftliche Fragestellungen aus der Denkmalpflege und der Erhaltung archäologischer Stätten bearbeitet. In allen die Konservierung und Erhaltung von mobilem und immobilem Kunst- und Kulturgut betreffenden Fragen hat das Rathgen-Forschungslabor dadurch eine national herausragende Stellung inne. Aufgrund dieser Stellung war und ist das Rathgen-Forschungslabor in zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte eingebunden und stellt seine Expertise auch in internationalen Fach- 114 R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r gremien wie dem International Council on Monuments and Sites (ICOMOS), dem International Council of Museums – Committee for Conservation (ICOM-CC) oder dem International Centre for the Study and Preservation of Cultural Property (ICCROM) zur Verfügung. Es steht in der Tradition des ältesten Museumslabors der Welt, der am 1. April 1888 als Chemisches Labor der Königlichen Museen zu Berlin gegründeten Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, und ist nach dessen erstem Direktor Friedrich Rathgen benannt. Nach dem Statut der Staatlichen Museen zu Berlin dient das Rathgen-Forschungslabor insbesondere der naturwissenschaftlichen und technologischen Untersuchung von Sammlungsobjekten der Staatlichen Museen zu Berlin sowie von Angeboten. Die Durchführung langfristiger eigener Forschungsprojekte ist gleichermaßen Auftrag des Statuts. Das Rathgen-Forschungslabor beruft sich auf Artikel 2 der Internationalen Charta über die Erhaltung und Restaurierung von Kunstdenkmälern und Denkmalgebieten (Charta von Venedig, 1964): „Die Erhaltung und Restaurierung von Denkmälern bildet den Gegenstand eines Faches, welches sich aller naturwissenschaftlichen und technischen Mittel und Methoden bedient, die einen Beitrag zur Erforschung und Erhaltung der überkommenen Denkmäler leisten können.“ Mit der Umwandlung des Rathgen-Forschungslabors in ein zentrales Kompetenzzentrum für die Erhaltung von Kulturgut entsprechend den Empfehlungen der Strukturkommission der Staatlichen Museen zu Berlin wird einerseits eine Verknüpfung zu den ursprünglichen Wurzeln des Forschungslabors im 19. Jahrhundert geschaffen und andererseits eine bessere Vorbereitung auf die konservatorischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ermöglicht. Abb. 1 Ultraschall-Tomographie am beschädigten Arm einer Marmorskulptur. Ultraschallgeschwindigkeiten unter 2000 m/s stehen für fragile und gefährdete Bereiche © Rathgen-Forschungslabor, SMB, Diagramm: S. Simon Forsch ungsergebnisse Das Forschungsprofil des Rathgen-Forschungslabors wird aus je drei vertikalen und drei hori- zontalen Leitelementen aufgebaut: A . Ve r t i k a l e L e i t e l e m e n t e Als Tätigkeitsfelder des Rathgen-Forschungslabors werden drei, nicht immer scharf voneinander zu trennende Schlüsselprioritäten formuliert: 1. Konservierungswissenschaft („conservation science“) 2. Kunsttechnologie („technical art history“) 3. Archäometrie („archaeometry“) Pr i o r i t ä t 1 : K o n s e r v i e r u n g s w i s s e n s c h a f t ( „ c o n s e r v a t i o n s c i e n c e “ ) Unter Konservierungswissenschaft versteht man die angewandte Forschung zur besseren Erhaltung und zum verantwortlichen Gebrauch von beweglichem und unbeweglichem Kunstund Kulturgut sowie Sammlungen. Im Mittelpunkt der Forschung stehen: _ die Charakterisierung von Materialien und Verwitterungsprodukten _ die Aufklärung von Verwitterungsmechanismen und deren Kinetik _ die Entwicklung neuer Methodologien der präventiven Konservierung sowie „risk assessment“ R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r 115 _ die Entwicklung neuer Materialien und Techniken für Konservierung und Restaurierung Eine Weiterentwicklung der Konservierungswissenschaft wie überhaupt der Aufbau des Kompetenzzentrums für die Erhaltung von Kulturgut kann nur durch intensive Zusammenarbeit mit Restauratoren und ihre Einbeziehung in das Arbeitsteam erreicht werden. Der Schwerpunkt liegt hier insbesondere auf por tablen und zerstörungsfreien Mess- und Untersuchungssystemen (Abb. 1). Pr i o r i t ä t 2 : K u n s t t e c h n o l o g i e ( „ t e c h n i c a l a r t h i s t o r y “ ) Die Kunsttechnologieforschung ist ein umfassendes Wissensgebiet, bei dem das Verständnis für das Kunstwerk und seine Bedeutung im Mittelpunkt stehen, nicht dessen Erhalt. Sie bedient sich der Charakterisierung von Materialien, um Rückschlüsse auf Produktionstechniken und Werkstattpraxis zu ermöglichen sowie thematische Studien zu Künstlern, Schulen, Perioden und Einflüssen durchzuführen (Abb. 2). Als Vorbilder können die langfristigen Initiativen an der National Gallery, London, und am Musée du Louvre, Paris, herangezogen werden, die darüber auch regelmäßig publizieren. Eine sehr enge Abstimmung mit Kunsthistorikern ist für Erfolge auf diesem Arbeitsgebiet wesentlich. Pr i o r i t ä t 3 : A r c h ä o m e t r i e ( „ a r c h a e o m e t r y “ ) Unter den Begriff der Archäometrie fallen Untersuchungen zur Datierung und zur Aufklärung von kulturellen Beziehungen, zum Technologietransfer und zu Handelswegen, die sich auf die Charakterisierung der Materialien stützen. In erster Linie ist für dieses Arbeitsgebiet eine enge Anbindung an den universitären Sektor erforderlich, da die notwendige und arbeitsintensive apparative Hightechausrüstung teuer und nur an wenigen Standorten verfügbar ist. Darüber hinaus ist die enge Zusammenarbeit mit Archäologen notwendig. B. Horizontale Leitelemente 1. Lehre Neben der Einbindung der Wissenschaftler in die Lehre verschiedener Hochschulprogramme sind Studenten, Praktikanten, junge Wissenschaftler und Restauratoren, die am Rathgen-Forschungslabor ihre Diplom- beziehungsweise ihre Doktorarbeit durchführen, sowie Research Fellows ein weiteres wichtiges Element erfolgreicher Forschung. Ein Teil der Mitarbeiter ist in der Hochschullehre aktiv. Besondere Beziehungen bestehen zum Studiengang Restaurierung an der Fachhochschule Potsdam sowie zum Lehrstuhl Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft an der TU München. Die 116 R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r Lehrveranstaltungen wurden 2006 wie folgt auf die drei Schlüsselprioritäten aufgeteilt: 1 Semesterwochenstunde Archäometrie, 36 Semesterwochenstunden Kunsttechnologie und 68 Semesterwochenstunden Konservierungswissenschaft. Traditionell sind am Rathgen-Forschungslabor Dissertanten und Diplomanden zu Gast. Dies stellt stets hohe Anforderungen nicht nur an die jeweiligen Betreuer, sondern auch an das gesamte Personal. Gemeinsam mit den temporär anwesenden Gastwissenschaftlern zeigen die Zahlen für den Zeitraum von 2000 bis 2007 eine ansteigende Tendenz. Mittelfristig werden Anstrengun- Abb. 2 Elementverteilungsbilder am neuen Rasterelektronenmikroskop des Rathgen-Forschungslabors (ESEM/EDX) erlauben die Zuordnung von Pigmenten zu einzelnen Malschichten in Gemäldequerschliffen, © Rathgen-Forschungslabor, SMB, Foto: S. Simon Abb. 3 Restauratorenausbildung in Petra/Jordanien für das jordanische Department of Antiquities und den World Monuments Fund (WMF-Kurs), Mai 2006 © Rathgen-Forschungslabor, SMB, Foto: S. Simon gen unternommen, im Raum Berlin einen Master- beziehungsweise einen PhD-Studiengang für Konservierungswissenschaft zu etablieren und damit gegenüber dem europäischen Umfeld auf einem kritischen Sektor aufzuholen (Abb. 3). 2 . Wi s s e n s m a n a g e m e n t u n d „ d i s s e m i n a t i o n “ Wissensmanagement und die zeitnahe Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse bilden das zweite horizontale Element. Es gibt allerdings nur wenige Fachzeitschriften, in denen sogenannte „peer-reviewed papers“ veröffentlicht werden können. Durchschnittlich wurden in den letzten Jahren etwa zehn bis fünfzehn Veröffentlichungen pro Jahr im Rathgen-Forschungslabor realisiert, der traditionell sehr niedrige prozentuale Anteil begutachteter Artikel ist im Steigen begriffen (Abb. 4). Auch der Anteil englischsprachiger Veröffentlichungen ist in den letzten Jahren gestiegen. In Zusammenarbeit beispielsweise mit dem Institut für Museumsforschung, Berlin, sollen die notwendigen Instrumente zum Austausch und zur Verbreitung von Wissen wie Datenbanken oder internetfähige Oberflächen entwickelt werden. Nur so kann der am Rathgen-Forschungslabor erarbeitete einzigartige Wissensfundus einer interessierten Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Umfangreiche Datenbanken, so die Berliner Datenbank für Metallanalysen (über 30.000 Einträge) oder für Dünnschliffe kulturgeschichtlicher Objekte (etwa 5.000 Einträge), sollen dahingehend aufgearbeitet werden. Die „Berliner Beiträge für Archäometrie“, seit den 1970er-Jahren vom Rathgen-Forschungslabor herausgegeben, sollen ein neues Profil erhalten und möglichst in eine Zeitschrift mit „peerreview“ umgewandelt werden. Verstärkt wird das Instrument der Tagungen zur Verbreitung von Ergebnissen, aber auch als Platt- R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r 117 Abb. 4 Entwicklung der Publikationen des Rathgen-Forschungslabors, 2000–2006 © Rathgen-Forschungslabor, SMB Diagramm: S. Simon form für aktuelle Themen genutzt. Der internationalen Tagung über den „Impact of Loan Traffic on Works of Art“ im September 2006 sollen 2007 drei weitere Tagungen in Berlin zu konservierungsrelevanten Fragestellungen folgen („Public-Private Partnerships in the Management of Cultural Heritage Assets – A European Challenge“, 15.–16.6.2007; „Cultural Heritage between Conservation and Contamination – The Issue of Biocidal Products in Museum Collections and Monuments“, 29.11.–1.12.2007; ein eintägiger Workshop zur Problematik des Raumklimas in genutzten historischen Räumen und Museen, 16.11.2007), deren Finanzierung zum Teil über Drittmittel gesichert werden konnte. 3 . N e t wo r k i n g , E n t w i c k l u n g u n d K o n z i p i e r u n g vo n Fo r s c h u n g s p ro j e k t e n Die Bedeutung langfristiger und international vernetzter Forschungsprojekte ist im konservierungswissenschaftlichen Umfeld inzwischen unbestritten. Die notwendige Ankopplung des Rathgen-Forschungslabors an die starke Entwicklung der europäischen Forschungslandschaft während der letzten 20 Jahre, insbesondere in Abstimmung mit den konservierungswissenschaftlichen Abteilungen der anderen großen Universalmuseen, bedarf besonderer Anstrengungen. Nach Abschluss des letzten DBU-Projektes (Detoxifizierung holzschutzmittelbelasteter national wertvoller Kunstobjekte mit Farbfassungen und Oberflächenveredelungsschichten am Beispiel des Epitaphs von Döben und des Heiligen Grabes des Stiftes Neuzelle) 2003 wurden ab 2005 wieder verstärkt Forschungsanträge, insbesondere auf europäischer Ebene, gestellt. Obwohl die Genehmigungsaussichten aufgrund des starken Wettbewerbs in der Regel unter zehn Prozent liegen und die Vorbereitungsarbeiten zeit- und personalintensiv sind, besteht zu dieser Strategie langfristig keine Alternative (Abb. 5). 118 R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r Die internationale und nationale Vernetzung, auch durch Tätigkeiten in entsprechend ausgewiesenen Gremien, ist ebenfalls ein Leistungsmerkmal der Forschung am Rathgen-Forschungslabor. Mitarbeiter des Labors sind Mitglied des ICCROM-Council, der ICOMOS Scientific Committees „Stone“ und „Earthen Architectural Heritage”, des Technischen Komittees der Réunion Internationale des Laboratoires d‘Essais et de Recherches sur les Materiaux et les Constructions (RILEM) TC 203 RHM („Repair Mortars for Historic Masonry”) sowie des deutschen Spiegelausschusses im Normenausschuss Bau des Deutschen Instituts für Normung DIN-NAB (CEN [Comité Européen de Normalisation] TC [Technical Committee] 346 „Conservation of Cultural Heritage“). Daneben wirken sie in den wissenschaftlichen Komitees für wichtige internationale Tagungen wie „Objects and Access“ (The International Institute for Conservation of Historic and Artistic Works [IIC], London 2008) und die nächste ICOM-CC Konferenz (NeuDelhi 2008) mit. Forsch ungsrahmenziele Als mittelfristige Rahmenziele hat das RathgenForschungslabor mit dem Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin im Januar 2007 folgende Punkte vereinbart: _ Funktion als Ansprechpartner für alle konservierungswissenschaftlichen, kunsttechnologischen und archäometrischen Fragestellungen innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin _ Einwerbung und Durchführung langfristiger Forschungsprojekte auf dem Sektor der Konservierungswissenschaft, Kunsttechnologie und Archäometrie, insbesondere in kompetitiven Verfahren _ Angebot theoretisch und methodisch fundierter („state of the art“) konservierungswissenschaftlicher Forschung, Dienst- und übriger Arbeitsleistungen _ Gewährleistung der Professionalität der wissenschaftlichen Arbeit und der Dienstleistungen entsprechend den DFG-Richtlinien von Januar 1998 zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis Dem Rathgen-Forschungslabor steht ein Advisory Board zur Seite. Es besteht aus Konservierungswissenschaftlern, die in ihren Ländern als Direktoren und Leiter vergleichbarer Einrichtungen zum Teil seit Jahrzehnten in der Verantwortung für den konservierungswissenschaftlichen Dialog im musealen und denkmalpflegerischen Umfeld stehen. Das Komitee soll dazu beizutragen, im Dialog Perspektiven für die Weiterentwicklung des Rathgen-Forschungslabors zu dem geplanten zentralen Kompetenzzentrum für die Erhaltung von Kulturgut an den Staatlichen Museen zu Berlin zu entwickeln. Über 30 Jahre nach der letzten von S. Waetzold und J. Riederer durchgeführten Einordnung des Rathgen-Forschungslabors in den internationalen Kontext wird an das Advisory Board die Erwartung gestellt, das Forschungslabor mittelfristig bei seiner Entwicklung zu begleiten und damit einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten, den internationalen „state of the art“ in Konservierungswissenschaft und Konservierung für die Staatlichen Museen in Berlin greifbar und transparent zu machen. Die dauerhafte Besetzung der institutionellen Stellen hat beim Rathgen-Forschungslabor neben einem negativen Effekt in der Altersstruktur auch zu einer reduzierten Flexibilität bei dem Aufgreifen neuer Ideen und Themen geführt. Diese Situation scheint charakteristisch für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Deutschland zu sein (vgl. D. Wegener: Forschung an Museen. Beobachtungen bei der Evaluation der Blauen Liste (WGL), in: Deutscher Museumsbund (Hrsg.), museumskunde 67, 2, 2002, 112– 116). Im Vergleich zu seinen Homologen an den großen Museen der Welt hat sich das RathgenForschungslabor von seinem Personalstand von 1974 aus nicht weiterentwickelt. Die Basis für erfolgreiche Forschungsleistungen ist damit sehr schmal, hinzu kommt ein überalterter Gerätepark mit ansteigender Ausfallquote. Mittelfristig kann diese Entwicklung nur durch Einbeziehung des Rathgen-Forschungslabors in alle konservierungswissenschaftlichen, kunsttechnologischen und archäometrischen Untersuchungen und Fragestellungen innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin umgekehrt werden. Erst dadurch wird dem Rathgen-Forschungslabor ermöglicht, gemeinsam mit den Sammlungen mittel- und langfristige Problemfelder der Konservierungsforschung innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin zu identifizieren und in forschungsrelevante Fragestellungen zu übersetzen. Unter den derzeitigen Voraussetzungen ist dies nur unzureichend möglich. Für die konzeptuelle Entwicklung und Umwandlung des Rathgen-Forschungslabors in das geplante Kompetenzzentrum „Konservierung“ der Staatlichen Museen zu Berlin ist letztlich der notwendige baulich-räumliche Rahmen durch einen vorrangigen Umzug des Rathgen-Forschungslabors auf die Museumshöfe mit bedarfsgerechter Flächenanpassung zu schaffen sowie die notwendigen personellen und infrastrukturellen (insbesondere gerätetechnischen) Anpassungen an den heute veränderten Bedarf voranzutreiben. Andernfalls werden auch weiterhin wichtige Kernkriterien moderner Forschung (vgl. etwa die Kriterien für die Evaluierung von Einrichtungen der LeibnizGemeinschaft unter: http://www.wgl.de:8080/wgl/ Dokument//Evaluierungsdokumente/Dok-566/ Evaluierungskriterien_041125.pdf) am RathgenForschungslabor nicht erfüllt werden können. R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r 119 Anhang L e h r t ä t i g ke i t _ Lehrauftrag, seit April 2007 Honorarprofessur, Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Architektur und Städtebau, Studiengang Restaurierung _ Lehrauftrag, Fachhochschule für technische Wissenschaften, Berlin, Fachbereich 5, Studiengang Restaurierung/Grabungstechnik _ Lehrauftrag, TU München, Lehrstuhl Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7 _ I. Brückle, S. Rohde-Enslin, S. Simon: Digitale Dokumentation in der Bestandserhaltung, in: Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie, Konferenzband EVA (Electronic Imaging & the Visual Arts), Staatliche Museen zu Berlin, 8.–10.11.2006, Berlin 2006, S. 21–23 _ M. Favaro, R. Mendichi, F. Ossola, U. Russo, S. Simon, P. Tomasin, P. A. Vigato: Evaluation of Polymers for Conservation Treatments of Outdoor Exposed Stone Monuments. Part I: PhotoOxidative Weathering, in: Polymer Degradation and Stability 91, 2006, 3083–3096 _ M. Favaro, R. Mendichi, F. Ossola, S. Simon, P. Tomasin, P. A. Vigato: Evaluation of Polymers for Conservation Treatments of Outdoor Exposed Stone Monuments. Part II: Photo-Oxidative and Salt-Induced Weathering of AcrylicSilicone Mixtures, in: Polymer Degradation and Stability 92, 3, 2007, 335–351 _ M. Laurenzi Tabasso und S. Simon: Testing Methods and Criteria for the Selection / Evaluation of Products for the Conservation of Porous Building Materials, in: Reviews in Conservation 2006, 67–82 _ T. Lombardo und S. Simon: Laboratory Study on Desalination by Poultices, in: S. Simon und M. Drdacky (Hrsg.), European Research on Cultural Heritage – State-of-the-Art Studies, Volume 5, ARCCHIP, SALTeXPERT Workshop, in Kooperation mit dem Getty Conservation Institute, Los Angeles, Institute of Theoretical and Applied Mechanics (ITAM), Prag 2006, S. 275–285 _ C. Moreau, S. Simon, S. Haake, M. Favaro: How to Assess the Efficiency of a Stone Consolidant – The Example of the Bologna Cocktail, 12 0 R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r _ _ _ _ _ _ in: Proceedings of the 7th European Conference ‚Sauveur‘ Safeguarded Cultural Heritage, Institute of Theoretical and Applied Mechanics (ITAM), Prag, 31.5.–3.6.2006, Prag 2007, Bd. 1, S. 197–205 I. Reiche, A. Berger, A. Duval, W. Görner, H. Guicharnaud, S. Merchel, M. Radke, J. Riederer, H. Riesemeier, M. Roth: Synchtron Radiation and Protons on the Traces of Famous Artists: Nondestructive Analysis of Silverpoint Drawings by Albrecht Dürer, in: A. Denker, A. Adriaens, M. Dowsett, A. Giumlia-Mair (Hrsg.): COST Action G8: Nondestructive Testing and Analysis of Museum Objects, Stuttgart 2006, S. 91–101 J. Riederer: Die Metallanalyse römischer Münzen aus Kupferlegierungen des Herzog Anton UlrichMuseums in Braunschweig, in: W. Leschhorn: Die römischen Münzen, Braunschweig 2006 (Sammlungskataloge des Herzog Anton UlrichMuseums Braunschweig, XV), S. 31–39 G. Schenck, A. Unger, F. Ziegler: Das „Note“book des Carl Maria von Weber, in: VDR Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut 2006, Heft 1, 124–132 A. Schönemann, W. Frenzel, A. Unger, E. Kenndler: Investigation on the Fatty Acid Composition of Tung Oil for a Technical Examination of a Polychromed Wooden Altar, in: Studies in Conservation 51, 2006, 1–12 S. Simon: Kulturelles Erbe Erdarchitektur – Materialien, Forschung und Konservierung, in: A. Diekamp (Hrsg.), Naturwissenschaft und Denkmalpflege, Innsbruck 2007, S. 263–273 S. Simon: Konservierungswissenschaft im Kontext archäologischer Objekte, in: U. Kästner Abb. 5 Forschungsprojekte und Anträge des Rathgen-Forschungslabors, 2000–2007 © Rathgen-Forschungslabor, SMB Diagramm: S. Simon _ _ _ _ _ (Hrsg.), DFG-Restaurierungs-Kolloquium, Puschkin-Museum, Moskau, Oktober 2005 (im Druck) S. Simon: Conservation Science – Naturwissenschaften im Dienst des kulturellen Erbes. Eine Zustandsbeschreibung, in: A. Bärnreuther und P.-K. Schuster (Hrsg.), „Freistätte für Kunst und Wissenschaft“. Die Staatlichen Museen zu Berlin als Forschungseinrichtung, Berlin 2007, S. 56–63 S. Simon: Illicit Traffic: A Challenge for Conservation Science and Conservation, in: Technological Educational Institute, Athen (Hrsg.), Proceedings of the CSSIM Conference „Conservation Strategies for Saving Indoor Metals Collections“, 27.2.–1.3.2007 (im Druck) S. Simon und M. Drdacky (Hrsg.): European Research on Cultural Heritage – State-of-theArt Studies, Volume 5, ARCCHIP, SALTeXPERT Workshop, in Kooperation mit dem Getty Conservation Institute, Los Angeles, Institute of Theoretical and Applied Mechanics (ITAM), Prag 2006 S. Simon und R. Utz: Experiences with Large Collections and Big Monuments – How to Approach the Analytical Challenges. Small Samples – Big Objects, in: EU-ARTECH Workshop, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München, 9.5.2007, München 2007, S. 105–127 S. Simon, S. Maekawa, R. Utz: From the Mogao Grottoes to the Margravial Opera House in Bayreuth – Case Studies on the Impact of Visitors on the Moisture Balance of Historic Rooms/ Von den Mogao-Grotten zum Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth – Fallbeispiele zum Einfluß von Besuchern auf die Feuchtebilanz historischer Räume, in: ICOMOS. Hefte des Deutschen Nationalkommitees XLII, 2006, 19–34 _ S. Simon, M. Shaer, E. Kaiser: The Salt-Laden Rock-Carved Tomb Façades in Petra, Jordan: Scientific Investigations, in: S. Simon und M. Drdacky (Hrsg.), European Research on Cultural Heritage – State-of-the-Art Studies, Volume 5, ARCCHIP, SALTeXPERT Workshop, in Kooperation mit dem Getty Conservation Institute, Los Angeles, Institute of Theoretical and Applied Mechanics (ITAM), Prag 2006, S. 341–349 _ H. Tello und A. Unger: „Green Chemistry“ Finds Its Way into Conservation Science, in: ICOM Ethnographic Conservation Newsletter 27, 2006, 3–5 _ A. Unger, H. Tello, S. Lindex, B. Trommer, S. Behrendt: „Grüne Chemie“ hält Einzug in die Restaurierung, in: Restauro 112, 6, 2006, 384–394 _ K. Zajadacz und S. Simon: Grouting of Architectural Surfaces – The Challenge of Testing, in: Laboratório Nacional de Engenharia Civil, J. Delgado Rodrigues and J. M. Mimoso (Hrsg.), Proceedings of the International Seminar „Theory and Practice in Conservation“, Lissabon, 4.–5.5.2006, Lissabon 2006, S. 509–516 _ K. Zajadacz und S. Simon: Modern Grouting Pro ducts – A Market Overview, in: Proceedings of the 7th European Conference ‚Sauveur‘ Safeguarded Cultural Heritage, Institute of Theoretical and Applied Mechanics (ITAM), Prag, 31.5.–3.6.2006, Prag 2007, Bd. 2, S. 965–967 Ansprechpartner: Dr. Stefan Simon Rathgen-Forschungslabor Tel: +49 (0)30 32674911 Schlossstraße 1A 14059 Berlin-Charlottenburg R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r 12 1 SKULPTURENSAMMLUNG UND M U S E U M F Ü R BY Z A N T I N I S C H E K U N S T Prof. Dr. Arne Effenberger Direktor Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Gemäß dem Leitbild des Museums konzentriert sich die Forschungstätigkeit auf drei Schwerpunkte: bestandsbezogene Forschung, fachspezifische Forschung – hier einerseits auf dem Gebiet der spätantiken und byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte, andererseits auf denjenigen Feldern der allgemeinen Kunstgeschichte, die von der Spezifik der Skulpturensammlung vorgegeben sind – sowie spezielle Forschungen, die von den Restauratoren geleistet werden und heute unentbehrlicher Teil der bestandsbezogenen Forschung darstellen. Die Erforschung der eigenen Bestände ist eine genuine Aufgabe des Museums. Sie wird in erster Linie in der ständigen Ausstellung und den begleitenden, für die Museumsbesucher bestimmten Publikationen sowie in der Öffentlichkeitsarbeit (Akademiekurse, Vorträge, Führungen zu Spezialthemen) sichtbar. Das neue Ausstellungskonzept im wiedereröffneten Bode-Museum ist das Ergebnis einer umfassenden Synthese aus wissenschaftlichen, museumsdidaktischen und ästhetischen Erkenntnissen. Die bestandsbezogene Forschung schlägt sich zugleich in der reichen Publikationstätigkeit der Mitarbeiter nieder, die im Folgenden nur für die Jahre 2006 bis 2007 dokumentiert wird. Darüber hinaus beteiligen sich die Wissenschaftler durch fachspezifische Forschungen und Publikationen am allgemeinen, grundlagenorientierten Diskurs. Kunstwissenschaftliche Theoriebildung und Trendforschung gehören zwar nicht zu den genuinen Aufgaben eines archäologischen oder kunsthistorischen Museums, werden aber stets in die eigenen Forschungen einbezogen. Hingegen bestimmen die Museen durch die Art und Weise der Präsentation der Kunstwerke ganz wesentlich die Wahrnehmungskultur der menschlichen Gesellschaft. Für eine archäologisch geprägte Sammlung wie das Museum für Byzantinische Kunst stellt die Teilnahme an Ausgraben und die Durchführung eigener Surveys an Orten, die einst zum byzantinischen Kulturgebiet 12 2 S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t Abb. 1 Giambologna, Mars, um 1580 © Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, SMB gehört haben, eine wichtige Voraussetzung dar, um hochspezialisiertes Wissen erwerben und in die Forschung einbringen zu können. Die Teilnahme an Kongressen und Tagungen sowie Studiendienstreisen dienen dem Erkenntnisgewinn, der eigenen Fortbil- dung und der fachwissenschaftlichen Kommunikation der Mitarbeiter. Für die Berliner Universitäten stellen die von ihnen darüber hinaus abgehaltenen Lehrveranstaltungen eine große Bereicherung des Angebotsprofils dar. Forsch ungsziele L a u fe n d e b e s t a n d s b e z o g e n e F o r s c h u n g e n Wi s s e n s c h a f t l i c h e M i t a r b e i t e r _ A. Effenberger: Bearbeitung des Bestandskataloges „Figürliche byzantinische Skulpturen“; – Einzelstudien zum Christus-Relief von Psamathia (gemeinsam mit B. Meyer) und zum Berliner Kugelspiel _ H.-U. Kessler: Bearbeitung des Bestandskataloges „Deutsche, französische und niederländische Skulptur des 16. bis 18. Jahrhunderts“ _ M. Knuth: Bearbeitung des Bestandskataloges „Italienische Bildwerke des 15. Jahrhunderts“; – Verlustkatalog der Skulpturensammlung _ V. Krahn: Bearbeitung des Bestandskataloges der Bildwerke von Giambologna (Abb. 1) _ G. Mietke: Bearbeitung des Bestandskataloges „Oströmische Bauornamentik und ornamentale Ausstattungsskulptur“ (gemeinsam mit B. Meyer); – Verlustkatalog des Museums für Byzantinische Kunst _ Th.-M. Schmidt: Bearbeitung des Bestandskataloges „Römische Sarkophage der Spätantike“ S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t 12 3 Abb. 2, 3 Andreas Schlüter Apoll und Daphne, 1712 von der Attika der Villa Kamecke © Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, SMB Restauratoren _ B. Buczynski: Forschungen zu Herstellungstechniken an Tonbildwerken der Skulpturensammlung _ H. Jehle: technologische Untersuchungen an den Elfenbeinobjekten des Museums für Byzantinische Kunst im Hinblick auf die Bearbeitung des Bestandskataloges; – technologische Untersuchungen an italienischen Reliefarbeiten aus Stuck und Cartapesta, die unter Verwendung eines Models erstellt wurden; – Forschungen zur Materialzusammensetzung der formbaren Massen und zur Herstellungstechnik unter Einbeziehung historischer Quellen _ D. Köcher: Untersuchungen zur Bildhauer- technik und Fassungstechnologie der Skulpturen der Naumburger Triumphkreuzgruppe; – Untersuchungen zur Bildhauertechnik und Fassungstechnologie romanischer Holzbildwerke der Skulpturensammlung _ K. Mälck: gewebetechnische Untersuchungen zum geplanten Bestandskatalog „Textilien aus Ägypten, Bd. 3“ _ B. Meyer: technologische Untersuchungen zum Bestandskatalog „Römische Sarkophage der Spätantike“; – technologische Untersuchungen zum Bestandskatalog „Oströmische Bauornamentik und ornamentale Ausstattungsskulptur“ Fa c h s p e z i f i s c h e F o r s c h u n g e n Wi s s e n s c h a f t l i c h e M i t a r b e i t e r _ A. Effenberger: Studien zur historischen Topographie von Konstantinopel, insbesondere zum Verlauf der Konstantinsmauer, zu palaiologischen Klosteranlagen und zur spätbyzantinisch-frühosmanischen Stadt; – Studien zum Patrozinium und zur Baugeschichte der Eski ·Imaret Camii, Istanbul (gemeinsam mit N. Asutay-Effenberger) _ H. U. Kessler: Studien zum bildhauerischen Œuvre von Andreas Schlüter (Vorbereitung zu der geplanten Ausstellung „Andreas Schlüter“) (Abb. 2, 3); – Studien zur Merkur-Venus-Gruppe von Jean-Baptiste Pigalle; – der Mannheimer Hochaltar von Paul Egell _ M. Knuth: Studien zu den Madonnendarstellungen von Donatello; – Studien zum Werk von Desiderio da Settignano, Antonio Rossellino (Abb. 4), Andrea del Verrocchio, Antonio Pollaiuolo und Benedetto da Maiano; – Studien zu den 12 4 S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t Abb. 4 Antonio Rossellino Madonna, um 1475 © Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, SMB Einflüssen der italienischen Renaissanceskulptur auf das bildhauerische Werk von Andreas Schlüter _ V. Krahn: Studien zu den Bildwerken von Giambologna in der Berliner Skulpturensammlung _ G. Mietke: seit 2003 Mitarbeit als Spezialistin für byzantinische Architektur und Topographie bei den italienischen Ausgrabungen in Elaioussa bei Sebaste/Südtürkei unter Leitung von E. Equini Schneider, Universität La Sapienza, Rom; Dokumentation und Erforschung von Architektur und liturgischer Ausstattung der Kirche auf der Agora; – seit 2005 Teilnahme als Spezialistin für byzantinische Architektur und Topographie am archäologischen Survey in Korykos/Südtürkei unter der Leitung von S. Durugönül, Universität Mersin; Aufnahme einer bisher unbekannten frühbyzantinischen Kirche in der Nekropole und Dokumentation von Bauornamentik; – Dokumentation der gesamten Bau- und Ausstattungsornamentik von Alahan Monastır (Abb. 5) einschließlich der Steinobjekte im Depot der Kreisstadt Mut (das Projekt wurde durch Fördermittel der Gerda Henkel Stiftung finanziert); die Dokumentation fand seit 2004 im Rahmen eines archäologischen Surveys im Tal des Göksu/Türkei unter Leitung von H. Elton, bis 2006 Direktor des British Institute, Ankara, statt; – Forschungen zur Entwicklungsgeschichte der Bauornamentik im östlichen Rauhen Kilikien S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t 12 5 Abb. 5 Alahan Monastır, Ostkirche von Südosten 5./6. Jahrhundert © Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, SMB Foto: G. Mietke in der Südtürkei; bisher wurde Bauornamentik in Kanlıdivane, Korykos, Da Pazarı, Alahan Monastır und einigen umliegenden Dörfern erfasst; – Publikation der Bauaufnahme zweier frühbyzantinischer Siedlungen in Akören/Südtürkei in Zusammenarbeit mit U. Wulf-Rheidt, Architektur-Referat an der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts, Berlin, und weiteren Kolleginnen und Kollegen; – Forschungen zur Entstehung der Sammlung byzantinischer Denkmäler an den Berliner Museen; – Untersu- chung der Anfänge der Erforschung christlicher Denkmäler in der Türkei; – Untersuchungen zur Heiligentopographie in Kilikien/Türkei in Zusammenarbeit mit C. Sode, Lehrstuhl für Byzantinistik, Universität Köln _ Th.-M. Schmidt: Studien zu den Bildzyklen der drei Magier und der drei hebräischen Jünglinge und ihrer ikonographischen Verquickung in der spätantiken Kunst, ausgehend von der besonderen Ikonographie des Theusebius-Sarkophages; – Studien zu den antiken und ergänzten 12 6 S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t Bestandteilen des großen Sarkophagdeckels mit Hirtengenre (gemeinsam mit B. Meyer); – Studien zum eventuell überarbeiteten Riefelsarkophag aus Patti/Sizilien (gemeinsam mit B. Meyer); – Studien zur Natursymbolik als Argument der Auferstehungshoffnung auf dem neu erworbenen Baumsarkophag; – die Hebamme am Totenbett; Studien zur außergewöhnlichen Ikonographie eines Sarkophagdeckels mit Totenklage im Museo Nacional de Bellas Artes, Havanna/Kuba Restauratoren _ M. Böhl: wissenschaftlich-technologische Untersuchung der „Hl. Julia“ des Meisters von Osnabrück und an verwandten Objekten dieses Meisters in der Skulpturensammlung und in anderen Museen; – Untersuchung des venezianischen Kruzifixes von Antonio Bonvicino _ B. Buczynski: Forschungen zur Steinbearbeitung an Werken des Niclaus Gerhaert von Leyden; – Untersuchungen zur Konservierung von brandgeschädigten Terrakotten mit glasierten Oberflächen; – technologische Untersuchungen an Tonbildwerken für den Bestandskatalog der italienischen Bildwerke des 15. Jahrhunderts (gemeinsam mit M. Knuth); – Restaurierung des Terrakottareliefs von Jacopo Sansovino mit der Darstellung der Sacra Conversazione; – Untersuchungen zur Steinimitation an Tonbildwerken in Italien _ H. Jehle: Grundlagenforschung zum Werkstoff Elfenbein mit dem Schwerpunkt Farb- bezie- hungsweise Materialveränderungen unter Lichteinfluss _ D. Köcher: Promotion zum Dr. rer. nat. an der Hochschule für Bildende Künste Dresden zum Thema „Einfluss von Rohmaterial und Herstellung natürlicher Krapplacke auf Farbigkeit und Lichtechtheit“; – Forschungen zur Alizarinsynthese von Carl Graebe und Carl Theodor Liebermann im Jahr 1868; Geschichte und Auswirkungen _ K. Mälck: Erstellung virtueller Rekonstruktionen spätantiker Stickereien; – diverse Projekte zur Altersbestimmung spätantiker Textilien _ B. Meyer: technologische Studien zu den antiken und ergänzten Bestandteilen des großen Sarkophagdeckels mit Hirtengenre; – technologische Studien zum eventuell überarbeiteten Riefelsarkophag aus Patti/Sizilien; – Ergebnisse der Restaurierung des Christus-Reliefs von Psamathia Ve r w a l t u n g s m i t a r b e i t e r _ M. Klühs: Dokumentation von Versuchen zu Herstellungstechniken spätantiker Militärtracht und praktische Tests zu ihrer Funktionalität Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07 Ausstellungen _ Neugestaltung der ständigen Ausstellung der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst im Bode-Museum nach neuesten wissenschaftlichen, museumsdidaktischen und ästhetischen Gesichtspunkten S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t 12 7 Pu b l i k a t i o n e n _ A. Effenberger: Objekttexte, in: Das BodeMuseum. 100 Meisterwerke, Berlin 2006 _ A. Effenberger: Die Klöster der beiden Kyrai Martha und die Kirche des Bebaia Elpis-Klosters in Konstantinopel, in: Millenium 4, 2006, S. 255–291 _ A. Effenberger: Die Reliefikonen der Theotokos und des Erzengels Michael im Museum für Byzantinische Kunst, Berlin, in: Jahrbuch der Berliner Museen N.F. 48, 2006, S. 9–45 _ A. Effenberger: Nochmals zur Aufstellung des Theodosius-Obelisken im Hippodrom von Konstantinopel, in: Gymnasium 114, 2007 (im Druck) _ A. Effenberger: Zur Restaurierungstätigkeit des Michael Dukas Glabas Tarchaneiotes im Pammakaristoskloster und zur Erbauungszeit des Parekklesions, in: Zograf 31, 2007 (im Druck) _ A. Effenberger: Zu den Eltern der Maria Dukaina Komnene Branaina Tarchaneiotissa, in: Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik 57, 2007 (im Druck) _ A. Effenberger: Konstantinopel – Istanbul: Zum Wandel des Stadtbildes in Veduten des 15. Jahrhunderts und zu den Minaretten der Hagia Sophia, in: U. Koenen und M. Müller-Wiener (Hrsg.), Grenzgänge im östlichen Mittelmeerraum. Byzanz und die Islamische Welt vom 9. bis 15. Jahrhundert, Wiesbaden 2007 (im Druck) _ A. Effenberger: Zu den Gräbern in der Pammakaristoskirche, in: Byzantion 77, 2007 (im Druck) _ A. Effenberger und N. Asutay-Effenberger: Die Porphyrsarkophage der oströmischen Kaiser. Versuch einer Bestandserfassung, Zeitbestimmung und Zuordnung, Wiesbaden 2006 (Spätantike – frühes Christentum – Byzanz, Reihe B: Studien und Perspektiven, 15) _ A. Effenberger, G. Mietke und Th.-M. Schmidt: Das Museum für Byzantinische Kunst im Bode-Museum, Prestel-Führer, hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin, München 2006 _ H.-U. Kessler: Objekttexte, in: Die Skulpturensammlung im Bode-Museum, Prestel-Führer, hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin, München 2006 _ H.-U. Kessler: Objekttexte, in: Das BodeMuseum. 100 Meisterwerke, Berlin 2006 _ M. Knuth: Dokumentation der Verluste, Bd. VII: Skulpturensammlung. Skulpturen und Möbel, hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2006 _ M. Knuth: Objekttexte, in: Die Skulpturensammlung im Bode-Museum, Prestel-Führer, hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin, München 2006 _ M. Knuth: Objekttexte, in: Das Bode-Museum. 100 Meisterwerke, Berlin 2006 _ V. Krahn: I bozzetti del Giambologna, in: Giambologna, gli dei, gli eroi, Ausst.-Kat. Museo del Bargello, Florenz, Florenz 2006, S. 44–61, und Objekttexte _ V. Krahn: Die Entwurfsmodelle Giambolognas, in: Giambologna. Triumph des Körpers, Ausst.-Kat. Kunsthistorisches Museum, Wien, Wien 2006, S. 71–101 _ V. Krahn: Objekttexte, in: Die Skulpturensammlung im Bode-Museum, Prestel-Führer, hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin, München 2006 _ V. Krahn: Objekttexte, in: Das Bode-Museum. 100 Meisterwerke, Berlin 2006 _ V. Krahn: Zwei neue Knaben aus der Renaissance. Das Berliner Bode-Museum erwirbt eine Bronze vom Genueser Nicolò Roccatagliata: Zur Erinnerung an den Mäzen Alfred Beit, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.12.2006 _ V. Krahn: „Sie ist nur mit einem Apfel bekleidet und auffällig decent ...“. Graf August Dönhoff als Sammler von Kleinbronzen, in: K. Heck und Ch. Thielemann (Hrsg.), Friedrichstein. Das Schloss der Grafen Dönhoff in Ostpreußen, Berlin 2006, S. 245–261 _ G. Mietke: Objekttexte, in: Das Bode-Museum. 100 Meisterwerke, Berlin 2006 _ G. Mietke: Katalogbeitrag in: B. Ebert und M. Wullen (Hrsg.), Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos, Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Berlin, Berlin 2006 _ G. Mietke: Studien zur frühbyzantinischen Bauornamentik im Rauhen Kilikien: Überlegungen zur formalen Herkunft und Datie- 12 8 S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t rung einiger Kapitelle, in: Istanbuler Mitteilungen 56, 2006 (im Druck) _ G. Mietke: Josef Strzygowski und die Sammlung spätantiker und byzantinischer Denkmäler, in: A. Bärnreuther und P.-K. Schuster (Hrsg.), Lob der Sammler. Die Staatlichen Museen und ihre Sammler, Berlin 2007 (im Druck) _ Th.-M. Schmidt: Katalogbeitrag in: F. Jacobi und P. Jung (Hrsg.), Weltsprache Abstraktion. Gestalt – Magie – Zeichen, Ausst.-Kat. Ethnologisches Museum, Berlin, Berlin 2006, S. 42 f. _ Th.-M. Schmidt: Die Zeit läuft im Kreis. Bemerkungen zur Front und zu den Nebenseiten des restaurierten Persephone-Sarkophages in Aachen, in: G. Koch (Hrsg.), Symposium des Sarkophag-Corpus in Marburg, 2.–7.7.2001 (Sarkophag-Studien, 3) (im Druck) _ Th.-M. Schmidt: Der verschollene Girlandensarkophag Topham im Museo Nacional de Bellas Artes zu Havanna/Kuba, in: Les sarcophages romains: centres et peripheries. Colloque international, Université Paris-Sorbonne, Institut National d’Histoire de l’Art, 3.–5.11.2005, Paris 2007 (Sarkophag-Studien, 5) (im Druck) _ Th.-M. Schmidt: Beiträge für den „Katalog der antiken Skulpturen der Sammlung Condes des Lagunillas im Museo Nacional de Bellas Artes, Havanna/Kuba“, hrsg. vom Winckelmann-Institut, HU Berlin (im Druck) _ Th.-M. Schmidt: Pferde als Allegorie des Herrscherhauses – Phantasie oder Phantasma? Zum Heragespann im Ostfries des Pergamonaltares, in: Istanbuler Mitteilungen (voraussichtlich 2007) S t ä n d i g e L e h r t ä t i g ke i t _ B. Buczynski: Lehraufträge, TU Berlin, Institut für Kunstgeschichte _ A. Effenberger: Honorarprofessur, FU Berlin, Byzantinisch-Neugriechisches Seminar Ansprechpartner: Prof. Dr. Arne Effenberger Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Bode-Museum Tel: +49 (0)30 20905601 Bodestraße 1–3 10178 Berlin-Mitte S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t 12 9 V O R D E R A S I AT I S C H E S M U S E U M Prof. Dr. Beate Salje Direktorin Vorderasiatisches Museum G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Das Vorderasiatische Museum nimmt aufgrund seines Bestandes an herausragenden Werken aus 6.000 Jahren Kulturgeschichte Mesopotamiens und seiner Nachbarregionen und als einziges großes Museum seiner Art im deutschsprachigen Raum neben dem Musée du Louvre in Paris, dem British Museum in London und den großen Museen in den „Quellenländern“ (Irak, Syrien und Türkei) eine Sonderstellung als eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Einrichtungen zu den Altorientalischen Hochkulturen ein. Es versteht sich primär als kulturgeschichtliches Museum, da es seine ca. 250.000 Objekte umfassende Sammlung – überwiegend aus den Fundteilungen der großen deutschen Grabungen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts im Orient – im Kontext präsentiert. Gerade diese in ihrem Fundzusammenhang zu erforschenden Objekte 13 0 Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m bilden die Besonderheit der Sammlung, da sie aus der Region stammen, in der sich die menschliche Zivilisation herausgebildet hat, der „Wiege der Menschheit“, deren Einflüsse auf das christliche Abendland deutlich erkennbar sind. Ergänzt durch Sammlungsbestände aus Palästina, Kleinasien, Urartu, West-Iran, Palmyra und Altsüdarabien (Jemen), stellt die Sammlung des Vorderasiatischen Museums ein einzigartiges Archiv der materiellen Kultur des Alten Orients in seiner Gesamtheit dar, wobei Mesopotamien den kulturgeschichtlichen Schwerpunkt bildet. Hinzu kommt die Bedeutung des Vorderasiatischen Museums als Teil des kulturellen Gedächtnisses der Menschheit, indem es Sachwalter nicht nur der materiellen, sondern auch der immateriellen Kultur des Alten Orients ist. Die über 25.000 Objekte umfassende Inschriftensammlung ist ein Abb.1 Babylon, Ausgrabungen am Ischtar-Tor, 1899 © Vorderasiatisches Museum, Archiv, SMB, Montage: O. M. Teßmer bedeutendes Forschungsgebiet, und das Vorderasiatische Museum nimmt entscheidenden Anteil an der Erschließung dieser Geschichte des Wissens, es ist eingebunden in die international organisierte philologische Forschung, wobei vor allem Texte auf Tontafeln Zeugen der frühesten Schrift gegen Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. aus Uruk sind bis zu vereinzelt noch in Keilschrift festgehaltenen Begebenheiten aus den letzten Jahrhunderten v. Chr. Die Auswertung dieses einmaligen Kulturbesitzes für die Interessen der Allgemeinheit in Wissenschaft und Bildung und für den Kulturaustausch zwischen den Völkern ist eine der wesentlichen Maximen unserer Forschungstätigkeit. Hierbei ist naturgemäß die Darbietung und Interpretation von besonderer Bedeutung für die Öffentlichkeit. Die Sichtbarkeit der Vorderasiatischen Kulturgeschichte ist bei jährlich rund eine Million Besuchern im Vorderasiatischen Museum auf der Museumsinsel hervorragend. Das Vorderasiatische Museum hat eine klare wissenschaftliche Zielsetzung. International vernetzte Forschungsprogramme orientieren sich am Sammlungskonzept, das heißt, es handelt sich um objektbezogene Forschungen zur Erschließung der Bestände für Forschung und Bildung, überwiegend beruhend auf den Beständen aus den alten Grabungen. Die Drittmitteleinwerbung ist gekoppelt an diese Projekte. Wir bieten somit einen Service für die Forschung. Rund 400 Fachwissenschaftlern aus aller Welt wird jährlich in unserem Studiensaal die ganze Breite unserer Forschungssammlung zugänglich gemacht. Diese einmaligen wissenschaftlichen Forschungsmöglichkeiten basieren hauptsächlich auf den großen mesopotamischen Aus- Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m 13 1 grabungsprojekten mit Museumsbeteilung in Babylon (1899–1917; Abb. 1), Assur (1903– 1914) und Uruk (1912–1913, 1928–1939); vorangegangen waren bereits seit 1888 die Grabungen in Sam’al in Nord-Syrien, heute Türkei. Zeitgleich mit der Grabung in Babylon erfolgte 1899 die Gründung der Vorderasiatischen Abteilung der Königlichen Museen in der Tradition der Museen in Paris und London. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der von deutschen Bauhistorikern durchgeführten Ausgrabungen hatten großen Einfluss auf die Entwicklung des Forschungsfeldes der Vorderasiatischen Archäologie und Altorientalistik. Erstmals in das Licht der breiten Öffentlichkeit trat dies 1930, als der Museumsneubau auf der Museumsinsel eröffnet wurde, mit einem der Sieben Weltwunder der Antike – die Mauern von Babylon – mit der Rekonstruktion des Ischtar-Tores und der Prozessionsstraße von Babylon aus Hunderttausenden von farbig glasierten Ziegelbrocken und modernem Ergänzungsmaterial (Abb. 2). Das Vorderasiatische Museum betreibt Grundlagenforschung im Bereich der Altorientalischen Wissenschaften, vergleichbar mit den Partnern British Museum und Musée du Louvre, die mit ihren Ausgrabungsfunden komplementäre Bereiche Vorderasiens abdecken. Mit zahlreichen Publikationen, Ausstellungen und Kongressen ist es sowohl national als auch international deutlich vertreten. Als einziges Fachmuseum im deutschsprachigen Raum bildet es ein Forum für den gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Dialog. Abb. 2 Babylon, Rekonstruktion des Ischtar-Tores im Vorderasiatischen Museum, Berlin © Vorderasiatisches Museum, SMB, Foto: K. Göken Abb. 3 Tell Halaf/Syrien Ausgrabung: freigelegtes Skorpionentor, 2006 © SMB-Grabungsprojekt Tell Halaf, Foto: G. Mirsch Forsch ungsziele Die Forschungsziele des Vorderasiatischen Museums ergeben sich aus dem musealen Kontext, der herausragenden Stellung des Hauses im internationalen Vergleich, dem exzellenten Profil der Sammlung, seiner historischen Genese sowie seiner Verantwortung als Bewahrer unschätzbaren 13 2 Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m Kulturgutes. So wie sich die Bedeutung des Vorderasiatischen Museums historisch aus den Feldforschungen in den Ländern Vorderasiens ergeben hat, so definiert es heute seine Bedeutung als Hüter der reichen Sachzeugen in der Verantwortung für deren sorgfältige Erschließung und Präsentation als kulturelles Erbe der Menschheit. Dies wird international, aber auch landesweit so gesehen, indem das Vorderasiatische Museum eine Rolle als Leitmuseum ausfüllt und zuständigkeitshalber entsprechende Objektbestände in seine Verantwortung übernommen hat beziehungsweise bestrebt ist, dieses zu tun, und diese wissenschaftlich betreut. Das Vorderasiatische Museum ist in diesem Sinne auch Sachwalter der nach Deutschland gelangten umfangreichen Sammlungen aus deutschen Grabungen, an denen das Museum als Ausgräber keinen Anteil hatte, zum Beispiel Tell Halaf, Habuba Kabira, Tell Bi’a, Halawa und Tell Schech Hassan, unter anderem auch als wesentliche Grundlage für die Konzeption der neu hinzukommenden Ausstellungsräume für das Vorderasiatische Museum im Obergeschoss des Südflügels des Pergamonmuseums. Auch gegenwärtig hat planmäßige Feldforschung für das Vorderasiatische Museum große Bedeutung (Abb. 3), wobei Objektzuwachs nicht mehr vorrangige Zielstellung sein kann. Vielmehr dient sie der Erschließung von historischen Primärquellen und stellt neben dem Erkenntnisgewinn für die eigene Sammlung eine wichtige Methode bei der Erforschung des kulturellen Menschheitserbes dar. Das Vorderasiatische Museum erforscht und erschließt systematisch seine Bestände. Dies erfolgt insbesondere auf der Basis von wissenschaftlichem Austausch mit anderen internationalen Museen und durch Kooperationsvereinbarungen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise dem Deutschen Archäologischen Institut. Das Anstoßen und Unterstützen wissenschaftlicher Projekte zur Erforschung der Altorientalischen Geschichte in ihrem kulturellen Zusammenhang und in ihren Auswirkungen bis in die Neuzeit gehört zu unseren wesentlichen Aufgaben. Die Ergebnisse dieser Aktivitäten sind Endpublikationen zu den auch mit Mitarbeitern des Museums durchgeführten alten deutschen Grabungen im Orient (Beispiele sind die erwähnten Kampagnen in Uruk, Assur und Babylon) sowie Begleitpublikationen zu themenbezogenen eigenen Sonderausstellungen. Der Bestand des Fotoarchivs des Vorderasiatischen Museums umfasst die Dokumentation der alten deutschen Ausgrabungen im Orient, Objektfotografien des Samm- lungsbestandes und restauratorische Zustandsfotos, die für wissenschaftliche Kollationen und für Publikationen genutzt werden können. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Forschungen der Vorderasiatischen Abteilung der Königlichen Museen lag zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf der laufenden Publikation der Ergebnisse der deutschen Ausgrabungen im Orient. Aufgrund der geschichtlichen Wirrnisse des 20. Jahrhunderts – Eintreffen der Funde aus den Museumsgrabungen in Berlin erst Mitte der 1920er-Jahre, Konzeption und Aufbau einer ständigen Ausstellung der Sammlung bis 1930 beziehungsweise 1934/36, ab 1939 Wegpacken und Sichern der Sammlung im Keller des Museums, Kriegsschäden, 1945/46 Verbringung großer Teile der Sammlung in die Sowjetunion, deren Rückkehr 1958, mangelnde Kontakte in der Zeit der deutschen Teilung zu den Partnerinstitutionen der Grabungen – setzt sich die wissenschaftliche Aufarbeitung der Bestände des Vorderasiatischen Museums aus den bedeutendsten Stätten des Alten Orients wie Babylon, Assur und Uruk bis heute fort. Hierzu sind zunächst immer noch umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchzuführen, da nur so eine abschließende Bearbeitung und Neupräsentation dieses Weltkulturerbes erfolgen kann. Die Restaurierungsmaßnahmen sind Ankäufen in anderen Bereichen der Staatlichen Museen zu Berlin gleichzusetzen. Das Vorderasiatische Museum ist darüber hinaus ein Kompetenzzentrum für die wissenschaftliche Ausbildung und Qualifizierung von Studenten der Vorderasiatischen Archäologie und Altorientalistik sowie der Restaurierungswissenschaften und der Museologie. Auch im Bereich der wissenschaftlichen Fortbildung leisten wir mit den Museumsassistenzen in Fortbildung einen attraktiven Beitrag. Insgesamt ist die Zielstellung all dieser Maßnahmen, das Geschichtsverständnis für den Alten Orient kreativ für das traditionelle Publikum sowie für neue Zielgruppen zu fördern und auf anschauliche Weise Wissen zu vermitteln, wozu die wissenschaftlichen Projekte zur Aufarbeitung der unersetzlichen Kulturgüter Mesopotamiens immer neue Anregungen liefern. Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m 13 3 Forsch ungsergebnisse Pr o j e k t e Das Vorderasiatische Museum unterstützt als Forschungszentrum neben eigener wissenschaftlicher Forschung auch Projekte von Gastwissenschaftlern und fungiert als Forschungskoordinator. Hierzu gehört auch die Organisation wissenschaftlicher Tagungen. Jedoch erlauben weder die finanzielle noch die personelle Ausstattung eine flächendeckende Bearbeitung der relevanten Forschungsfelder. Dies ist nur über Drittmitteleinwerbungen möglich, die aber in der erforderlichen Betreuung der Projekte durch die Mitarbeiter des Museums personell an enge Grenzen stößt. Jedoch können Impulse für Programme mit anderen Wissenschaftlern und Institutionen gegeben und so Ressourcen gebündelt und vernetzt werden. Bei der Einwerbung von Dritt- und Projektmitteln konnte das Vorderasiatische Museum durch sein breites Spektrum von Ideen und seine erfolgreiche Arbeit überzeugen und die Finanzierung folgender Projekte mit einem Gesamtvolumen von nahezu zwei Millionen Euro sichern: _ Tell Halaf/Syrien (2001 und Folgejahre): Wiedererrichtung der Tell Halaf-Fassade im Vorderasiatischen Museum (Abb. 4), Förderung der Wiederrichtung und der wissenschaftlichen Aufarbeitung durch den Stifterverband der Deutschen Wissenschaft und die DFG, Finanzierung der Restaurierung durch die Salomon Oppenheim-Stiftung, die Alfred von Oppenheim-Stiftung und das Auswärtige Amt, Kooperation mit der TU Berlin _ Tell Halaf/Syrien (2006 und Folgejahre): Wiederaufnahme der Grabungen, Förderung durch die DFG, Kooperation mit den Universitäten Tübingen und Halle _ Tell Knedig/Syrien (1993–1997): Ausgrabung des Vorderasiatischen Museums und wissenschaftliche Aufarbeitung, Förderung durch die DFG _ Tell Knedig/Syrien (1998–2001): wissenschaftliche Aufarbeitung, Förderung durch die DFG _ Terrakotten aus Babylon (1996–2006): Förderung durch die DFG Hinzu kommen internationale und nationale Kooperationsprojekte, finanziert durch verschiedenste Förderinstitutionen, darunter zahlreiche 13 4 Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m Langzeitvorhaben, an denen das Vorderasiatische Museum maßgeblich beteiligt ist: _ Ausgrabungen in Uruk-Warka/Irak, Endberichte (1985 und Folgejahre): Deutsches Archäologisches Institut – Abteilung Baghdad, heute Orient-Abteilung, DFG-Langzeitprojekt _ Assur-Projekt (1997 und Folgejahre): Deutsche Orient-Gesellschaft und FU Berlin, DFG-Langzeitprojekt _ Archive und Bibliotheken in Babylon (2000– 2005): Schwedischer Wissenschaftsrat, Universität Uppsala, DAAD _ Cuneiform Digital Library Initiative (CDLI) (1998 und Folgejahre): Kooperation mit der UCLA, Los Angeles, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, und der National Science Foundation/USA, Langzeitprojekt _ Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur (1998 und Folgejahre): Kooperation mit der Universität Heidelberg, Fachbereich Assyriologie, Förderung durch Leibniz-Preisgelder, Heidelberger Akademie der Wissenschaften _ Hethitische Staatsverträge (2002 und Folgejahre): Kooperation mit der Universität Würzburg, der DFG und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz _ Tell Amarna-Texte (2000 und Folgejahre): Kooperation mit der University Tel Aviv, der University of Southern California, Los Angeles, dem DAAD und der Fritz Thyssen Stiftung _ Texte aus Nuzi (2005 und Folgejahre): Kooperation mit der Universität Leiden _ Anatolica im Bestand des Vorderasiatischen Museums (2005 und Folgejahre): Kooperation mit der FU Berlin, dem Leonardo-Stipendien-Programm der EU, der Robert Bosch-Stiftung und den Besucherdiensten der Staatlichen Museen zu Berlin Dies alles geschieht in Zusammenarbeit mit einschlägigen Nachbarinstitutionen, durch koordinierte Verbundprojekte, ist interessant für Forscher der Region und für Gast- und Nachwuchswissenschaftler sowie für die internationale Wissenschaftsgemeinschaft. Das strahlt wiederum aus auf die Öffentlichkeit durch internationale Symposien, Gastvorträge und anderes. Die Präsenz von Gast- wissenschaftlern, auch in Zusammenarbeit mit der FU Berlin, dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, ist von zentraler Bedeutung für den Aufbau und die Weiterentwicklung von Kooperationen. Das Vorderasiatische Museum kann somit einen bedeutenden Beitrag zum Kulturaustausch und zur Völkerverständigung leisten, indem es die Kulturgeschichte des vorderasiatischen Raumes (Mesopotamiens und seiner Nachbarn) in diesen schwierigen politischen Zeiten stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt. Abb. 4 Tell Halaf-Fassade, Rekonstruktionszeichnung © Vorderasiatisches Museum, SMB, Repro: O. M. Teßmer D i e g r o ß e n Pr o j e k t e i m E i n z e l n e n _ Tell Halaf-Projekt (2001 und Folgejahre): Wiederaufbau der Tell Halaf-Fassade aus den Überresten des im November 1943 zerstörten Tell Halaf-Museums in Berlin als neuen Zugang zum Vorderasiatischen Museum nach der Generalsanierung. Durch die Entwicklung neuer Methoden auf dem Gebiet der Steinrestaurierung ist das Projekt zu einem Referenzprojekt von internationalem Rang geworden und hat sich zudem zu einem herausragenden Beispiel der deutsch-syrischen Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet entwickelt. Das Projekt findet eine große Medienöffentlichkeit sowohl bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten (ZDF-Langzeitprojekt „Museumsinsel“ sowie ARD/RBB) als auch bei freien Dokumentarfilmern (mpr: zweiteiliger Film über Leben und Lebenswerk Max von Oppenheims für ARD/NDR). Ab 2007 wissenschaftliche Konzeptentwicklung für eine Ausstellung „Tell Halaf“ im Jahr 2010 in Berlin als Auftakt einer Welttournee der wiedererstandenen Funde vom Tell Halaf _ Tell Halaf-Grabung (2006 und Folgejahre): Wiederaufnahme der deutschen archäologischen Feldforschungen/Ausgrabungen am Tell Halaf, einer der bekanntesten Ruinenstätten Nordost- Syriens, nach 77-jähriger Unterbrechung durch die Staatlichen Museen zu Berlin – Vorderasiatisches Museum und die Direction Générale des Antiquités et des Musées Damas/Syrien in Zusammenarbeit mit den Universitäten Tübingen und Halle. Ein zunächst auf fünf Jahre angelegtes Forschungsprogramm zur Klärung von Fragen zur Siedlungschronologie, Siedlungsstruktur und zur Bedeutung des Tell Halaf in der kulturhistorischern Entwicklung Vorderasiens _ im Zusammenhang mit dem Tell Halaf-Projekt und der Tell Halaf-Grabung Forschungen in der Türkei und in Syrien zur Klärung der Herkunft der Basalte vom Tell Halaf (2006 und Folgejahre): interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Geowissenschaften, TU Berlin, Abteilung Mineralogie. Förderung durch die DFG _ Assur-Projekt (1997 und Folgejahre): Das Vorderasiatische Museum beherbergt aus den Fundteilungen der durch den späteren Direktor W. Andrae durchgeführten deutschen Grabungen in Assur (1903–1914) an die 40.000 Funde aus der Hauptstadt des assyrischen Weltreiches. Neben den deutschen Ausgrabungen in Babylon und Uruk bilden die Hinterlassenschaften aus Assur Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m 13 5 einen der Schwerpunkte im Vorderasiatischen Museum, da sie eine Entwicklung über drei Jahrtausende hinweg bezeugen _ Terrakotten aus Babylon (1996–2006): Die wissenschaftliche Bearbeitung und Publikation der über 7.000 Terrakotten aus Babylon im Vorderasiatischen Museum wurde 2006 mit der Publikation der 4.000 anthropomorphen Terrakotten vom Beginn des 2. Jahrtausends bis zum Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. vorläufig abgeschlossen. Die noch ausstehende Bearbeitung der übrigen ca. 3.000 Terrakotten (Tierfiguren, Möbel, Schiffe und Geräte) wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen Sonderausstellungen _ „Wiedererstehendes Assur – 100 Jahre deutsche Ausgrabungen in Assyrien“, Vorderasiatisches Museum, Berlin, 24.10.2003–30.05.2004 _ „Gesichter des Orients – 10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien“, Altes Museum, Berlin, 8.10.2004–9.1.2005; Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn, 29.4.2005–21.8.2005 (in Zusammenarbeit mit der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn) _ „Robert Koldewey – ein Archäologenleben“, Vorderasiatisches Museum, Berlin, 1.9.2005–31.12.2005 _ „SAM’AL – Archäologische Miszellen“, Vorderasiatisches Museum, Berlin, 19.5.2006–3.10.2006 _ „Anton Moortgat und die Vorderasiatische Archäologie“, geplant 2007 _ „Babylon“, Musée du Louvre, Paris, 10.3.– 2.6.2008, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 26.6.– 5.10.2008; British Museum, London, 13.11.2008– 1.3.2009 (in Zusammenarbeit mit dem Musée du Louvre, Paris, dem British Museum, London, und dem Martin-Gropius-Bau, Berlin) _ „Qatna vor 3.500 Jahren – Residenz und Grablege altsyrischer Könige“, geplant 2009 (in Zusammenarbeit mit der syrischen Antikendirektion und dem Landesmuseum Württemberg, Stuttgart) _ „Tell Halaf“, geplant 2010 _ „Die Weihrauchstraße“, geplant 2011 Pu b l i k a t i o n e n _ N. Cholidis und L. Martin: Der Tell Halaf und sein Ausgräber Max Freiherr von Oppenheim, Mainz 2002 _ E. Klengel-Brandt und N. Cholidis: Die Terrakotten von Babylon im Vorderasiatischen Museum Berlin, 2 Bde., Saarwellingen 2006 (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft, 115) _ L. Martin: Geborgen aus Schutt und Asche – Die Zukunft der Tell Halaf-Funde, in: Faszination Orient. Max von Oppenheim. Forscher – Sammler – Diplomat, Köln 2002, S. 267–277 _ L. Martin, E. Klengel-Brandt, S. Kulemann-Ossen: Tall Knedig. Die Ergebnisse der Ausgrabungen des Vorderasiatischen Museums Berlin in Nordost-Syrien von 1993 bis 1998, Saarwellingen 2005 (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft, 113) 13 6 Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m _ J. Marzahn und B. Salje (Hrsg.): Wiedererstehendes Assur – 100 Jahre deutsche Ausgrabungen in Assyrien, Mainz 2003 _ J. Marzahn, B. Salje, R.-B. Wartke: Vorderasiatisches Museum, in: Pergamonmuseum, Berlin – 66 Meisterwerke, Tübingen und London 2005, S. 8–45 _ B. Salje (Hrsg.): Vorderasiatische Museen: Gestern – heute – morgen. Berlin – London – Paris – New York. Eine Standortbestimmung im Vergleich, Kolloquium aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Vorderasiatischen Museums Berlin, 7.5.1999, Mainz 2001 _ B. Salje: Vorderasiatisches Museum, in: P.-K. Schuster und C. I. Steingräber (Hrsg.): Museumsinsel Berlin, Berlin 2004, S. 270–297 _ B. Salje: Max Freiherr von Oppenheim und das Vorderasiatische Museum Berlin, in: S. Luig und C. I. Steingräber (Hrsg.), Das Geschenk der Kunst – Die Staatlichen Museen und ihre Sammler, Berlin 2005, S. 122–131 _ B. Salje: Vorderasiatisches Museum, in: B. Schultz (Hrsg.), James Simon. Philanthrop und Kunstmäzen / Philantropist and Patron of the Arts, Berlin 2006, S. 46 f. _ B. Salje: Assur – 100 Jahre Forschung, in: A. Bärnreuther und P.-K. Schuster (Hrsg.), „Freistätte für Kunst und Wissenschaft“. Die Staatlichen Museen zu Berlin als For- schungseinrichtung, Berlin 2007 _ B. Salje, N. Riedl, G. Schauerte (Bearb.): Gesichter des Orients – 10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien, Mainz 2004 _ R.-B. Wartke: Sam’al – Ein aramäischer Stadtstaat des 10. bis 8. Jahrhunderts v. Chr. und die Geschichte seiner Erforschung, Mainz 2005 _ R.-B. Wartke (Hrsg.): Robert Koldewey. Symposium zum 150. Geburtstag von Robert Koldewey, Vorderasiatisches Museum, Berlin, 21.11.2005, Mainz (in Vorbereitung) S y m p o s i e n u n d i n t e r n a t i o n a l e K o n fe r e n z e n _ „Gesichter des Orients – 10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien“, Altes Museum, Berlin, 9.–10.10.2004 (in Zusammenarbeit mit der Kunstund Ausstellungshalle der BRD, Bonn) _ „Assur – Gott, Stadt, Land“, 5. Internationales Kolloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft, Vorderasiatisches Museum, Berlin, 24.10.2005 (anlässlich der Ausstellung „Wiedererstehendes Assur – 100 Jahre deutsche Ausgrabungen Assyrien“, Vorderasiatisches Museum, Berlin, 2003/04) _ „Robert Koldewey – ein Archäologenleben“, Vorderasiatisches Museum, Berlin, 21.11.2005 Gremienarb eit _ Deutsches Archäologisches Institut (korrespondierendes Mitglied: B. Salje) _ Deutsche Orient-Gesellschaft (Vorstand und Stellvertretender Schatzmeister: J. Marzahn; wissenschaftlicher Beirat: B. Salje) _ Förderverein Freunde der Antike auf der Museumsinsel, Berlin (Vorstand: B. Salje und R.-B. Wartke) _ Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung, Köln (Kuratorium: L. Martin) _ ANTIKE WELT (wissenschaftlicher Beirat für die Archäologie im Vorderen Orient: R.-B. Wartke) _ Türkisches Archäologisches Institut (korrespondierende Mitglieder: J. Marzahn und L. Martin) Lehraufträge / Blockseminare / Tagesseminare / diplomatische Gesprächsrunden _ FU Berlin, Seminar für Vorderasiatische Archäologie: Lehrauftrag, Wintersemester 2006/07 (J. Marzahn) _ Tell Halaf-Projekt, Berlin: Tagesseminare, 2002 und Folgejahre (N. Cholidis und L. Martin) _ Gesprächsrunde der Diplomatischen Depesche und des info-Radios zu Jordanien, Berlin, 28.3.2004 (B. Salje, S. Rusheidat, Botschafter Jordaniens, und A. K. Gärber, Ressortleiter Naher und Mittlerer Osten der Friedrich-Ebert-Stiftung) _ Gesprächsrunde der Diplomatischen Depesche und des info-Radios zu Syrien, Berlin, 29.5.2005 (L. Martin, H. Omran, Botschafter Syriens, S. Reitmeier, Friedrich Naumann-Stiftung) Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Beate Salje Vorderasiatisches Museum Pergamonmuseum Tel: +49 (0)30 20905301 Bodestraße 1–3 10178 Berlin-Mitte Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m 13 7 Z E N T R A L A R C H I V Petra Winter Dipl.-Archivarin Zentralarchiv G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t Das Zentralarchiv ist eine wissenschaftliche Dienstleistungseinrichtung im Verbund der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Es versteht sich als Stätte der Forschung und zugleich als das historische „Gedächtnis“ der Museen. Mit seinen Beständen repräsentiert das Zentralarchiv sammlungsübergreifend die 175-jährige Geschichte der ehemals Königlichen, später Staatlichen Museen zu Berlin. Hauptaufgabe des Archivs ist es, die ihm anvertrauten Bestände, Nachlässe und Sammlungen nach archivfachlichen Grundsätzen zu bewahren und zu erschließen und vor allem für die Benutzung durch die historisch interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Hinzu tritt die Aufgabe, die Provenienz der museumseigenen Bestände zu erhellen und damit für die Bestandssicherung der Staatlichen Museen zu Berlin zu wirken. Forsch ungsziele Ausgehend von den vorgenannten Grundsätzen wirkt das Zentralarchiv als kultur- und kunsthistorische Informationsstelle der Staatlichen Museen zu Berlin. Es erbringt dabei einerseits eigenständige Forschungsleistungen zur Geschichte der Staatlichen Museen zu Berlin im weitesten Sinne 13 8 Z e n t r a l a r c h i v und schafft andererseits durch die Erschließung seiner Bestände unerlässliche Voraussetzungen und Grundlagen für weiterführende Forschungen der Museen sowie der wissenschaftlichen Öffentlichkeit. Abb. 1 Aus einem Schreibkalender von Johann Gottfried Schadow Nachlass Schadow, Zentralarchiv © Zentralarchiv, SMB Forsch ungsergebnisse 20 06 Pr ove n i e n z f o r s c h u n g Seit Jahren nimmt die Zahl der Anfragen nach NSverfolgungsbedingt entzogenem Kunst- und Kulturgut, die sowohl die Bestände der Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin als auch Privatbesitz sowie Bestände anderer Museen und Galerien betreffen, kontinuierlich zu und bestimmt mittlerweile den Hauptanteil der Recherchen im Zentralarchiv. Diese komplexen Sachverhalte erfordern in der Regel aufwendige Recherchen nach Unterlagen über den Verbleib von Kunstgut aus zumeist jüdischen Sammlungen. Zudem ist eine stetig steigende Anzahl von Anfragen zu Kunstgut, welches in der DDR unrechtmäßig den Eigentümern entzogen wurde, zu bearbeiten. Um diese Recherchen mit zweckmäßigen Findmitteln zu unterstützen und in angemessener Zeit zu bearbeiten, wird im Zentralarchiv seit 2003 eine Datenbank auf- und kontinuierlich ausgebaut, die im Rahmen einer Tiefenerschließung von ausgewählten Akten der Nationalgalerie (Abb. 3) aus dem Zeitraum von 1933 bis 1945 bereits jetzt zahlreiche detaillierte Informationen zu einzelnen Z e n t r a l a r c h i v 13 9 Kunstwerken erfasst. Bisher wurden auf diese Weise 105 Akten ausgewertet. Die daraus resultierende Datenbank enthält derzeit den Nachweis von ca. 14.000 Kunstwerken. Sie hat sich in den letzten Jahren als deutschlandweit einmaliges Findmittel zur Provenienzforschung erwiesen und wird sowohl von Kollegen aus anderen Museen als auch von freiberuflichen Provenienzforschern und Rechtsanwaltskanzleien sehr häufig konsultiert. Darüber hinaus ist das Archiv seit Jahren engagiertes Mitglied in dem internationalen „Arbeitskreis Provenienzforschung“, in dem sich Vertreter namhafter Museen im deutschsprachigen Raum zusammengefunden haben, um Informationen und Erfahrungen im Umgang mit Restitutionsansprüchen auszuwerten. Die Provenienzforschung im Zentralarchiv umfasst jedoch nicht nur die Bearbeitung von aktuellen Restitutionsfällen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sondern liefert auch wertvolle Informationen zu den Objektdokumentationen der Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin, die Eingang finden in die Bestands-, Verlust- und Fremdbesitzkataloge der Sammlungen. So wurde im Berichtszeitraum der Bestandskatalog der Skulpturen des 19. Jahrhunderts der Alten Nationalgalerie durch den Abgleich zahlloser Akten aktiv unterstützt. Seit 2003 ist das Zentralarchiv zudem vom Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit der koordinatorischen Leitung des Projektes zur Dokumentation der Bestände aus dem ehemaligen Hohenzollernmuseum in den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin betraut. Abb. 2 Die Schreibkalender von Johann Gottfried Schadow Nachlass Schadow, Zentralarchiv © Zentralarchiv, SMB E r a r b e i t u n g vo n F i n d m i t t e l n / Pu b l i k a t i o n e n Die kontinuierliche Erschließung der Bestände im Zentralarchiv – Akten, Nachlässe, Baupläne, Fotos – mündet naturgemäß in der Erstellung von Findmitteln (auf der Grundlage von Datenbanken), die unabdingbare Voraussetzung für interne Recherchen sowie für die externe Benutzung sind. Dazu treten mehrjährige arbeitsintensive Projekte, die der Bearbeitung und Erschließung von ausgewählten Aktenbeständen dienen und als deren Ergebnis sogenannte Publikationsfindbücher veröffentlicht werden. So konnten 2006 die Bän- 14 0 Z e n t r a l a r c h i v de 3 und 4 der Schriftenreihe des Zentralarchivs vorgelegt werden: das Bestandsverzeichnis zum schriftlichen Nachlass von Johann Gottfried Schadow (Abb. 1, 2) sowie das Findbuch zu den Akten der Skulpturensammlung und der FrühchristlichByzantinischen Sammlung. Letzteres wurde im Hinblick auf die Wiedereröffnung der Skulpturensammlung im Bode-Museum Ende 2006 sowie als Teil 1 des Findbuches zu den Akten des Kaiser Friedrich-Museums erarbeitet. In Vorbereitung der Wiedereröffnung des Bode- Abb. 3 Akte der Nationalgalerie Abb. 4 Historische Raumaufnahme © Zentralarchiv, SMB des Kaiser Friedrich-Museums, 1904 © Zentralarchiv, SMB Museums wurden zudem die historischen fotografischen Raumaufnahmen des Kaiser FriedrichMuseums bearbeitet und inhaltlich erschlossen (Abb. 4). Im Ergebnis sind nun neben detaillierten Angaben zu den einzelnen Räumen die abgebildeten Kunstwerke der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung in einer Datenbank zu recherchieren. Die im Zentralarchiv aufbewahrten historischen Baupläne stellen seit Jahren eine umfangreiche und außerordentlich wichtige Quelle für die Baumaßnahmen an den Gebäuden der Museen im Allgemeinen sowie für den Masterplan Museumsinsel im Besonderen dar. Die Erschließung dieser Pläne wird deshalb kontinuierlich – im Rahmen der begrenzten personellen Kapazitäten – vorangetrieben. Konservatorische Probleme spielen bei diesen sensiblen Materialien eine besondere Rolle. G e s c h i c h t e d e r S t a a t l i c h e n M u s e e n z u B e rl i n Die Mitarbeiter des Zentralarchivs sind bestrebt, in Aufsätzen und Beiträgen für das „Jahrbuch der Berliner Museen“ und das „Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz“ sowie in Ausstellungskatalogen, Tagungsbänden, Fachzeitschriften und Ähnlichem die Ergebnisse ihrer Forschungen zur Geschichte der ehemals Königlichen, später Staatlichen Museen zu Berlin zu publizieren. Darüber hinaus unterstützt das Archiv Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen aktiv bei ihren Forschungen zur Geschichte der Sammlungen. So beruhten zahlreiche diesbezügliche Aufsätze im „Jahrbuch der Berliner Museen“ 2005 (erschienen 2006) auf institutionsgeschichtlichen Recherchen in den Beständen des Zentralarchivs. Darunter befand sich unter anderem eine Erstedition von Briefen des Generaldirektors der Museen Ludwig Justi durch eine Mitarbeiterin des Zentralarchivs. Das Zentralarchiv beteiligte sich zudem im Rahmen einer Arbeitsgruppe aktiv an der inhaltlichen Vorbereitung eines Symposiums anlässlich des 50. Todestages Ludwig Justis im Oktober 2007, welches von der Richard-Schöne-Gesellschaft und den Staatlichen Museen zu Berlin veranstaltet werden soll. Für einen Sonderband der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg (im Druck) wurde darüber hinaus 2006 ein Beitrag zur Geschichte der Staatlichen Museen zu Berlin zwischen 1933 und 1946 verfasst. Z e n t r a l a r c h i v 14 1 L e h r t ä t i g ke i t / A u s b i l d u n g Das Zentralarchiv pflegt seit Jahren einen intensiven Kontakt zu den kunsthistorischen Instituten der drei Berliner Universitäten sowie zum Fachbereich Informationswissenschaften an der Fachhochschule Potsdam. Im Rahmen einer Lehrtätigkeit durch den Leiter des Zentralarchivs J. Grabowski wurde 2006 mit angehenden Archivaren an der Fachhochschule Potsdam ein Blockseminar zur Geschichte der Nationalgalerie durchgeführt, welches vor allem Einblick in die Komplexität der Provenienzforschung gab. Eine erfolgreiche Kooperation besteht zudem mit der „Forschungsstelle zur Entarteten Kunst“ an der FU Berlin. Dort entstehende Dissertationen und Magisterarbeiten werden im Zentralarchiv regelmäßig durch aktive Recherchen in den Beständen unterstützt. Trotz seiner beschränkten personellen Kapazitäten bemüht sich das Zentralarchiv kontinuierlich, Praktikumsplätze für Studenten der Archivwissenschaft und der Kunstgeschichte zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus wurden Auszubildende der Medien- und Informationsdienste (FAMI) im Archiv Werner Kittel, welches im Leihvertrag dem Zentralarchiv beigeordnet ist, als Praktikanten eingesetzt. 2006 war zudem erstmals ein Volontär im Zentralarchiv tätig. Vo r h a b e n 2 0 0 7 u n d F o l g e j a h r e Pr ove n i e n z f o r s c h u n g Neben der Bearbeitung von aktuellen Restitutionsansprüchen Dritter gegenüber der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie anderen Anfragen Dritter wird das Zentralarchiv die Datenbank zur Tiefenerschließung von ausgewählten Akten der Nationalgalerie im Zeitraum von 1933 bis 1945 kontinuierlich ausbauen. Zudem ist es angesichts des steigenden Interesses an der Zeit nach 1945 und dem in der DDR erfolgten unrechtmäßigen Entzug von Kulturgut unerlässlich, die Tiefenerschließung auf die umfangreichen Aktenbestände nach 1945 auszudehnen. Bisher wurden in die Tiefenerschließung aufgrund der aktuellen Erfordernisse und der sehr beschränkten personellen Kapazitäten des Zentralarchivs nur die Akten der Nationalgalerie, die von diesen Anfragen in besonders hohem Maße berührt ist, einbezogen. Im Interesse einer systematischen Provenienzforschung der Staatlichen Museen zu Berlin müssen künftig auch die nahezu lückenlos über- 14 2 Z e n t r a l a r c h i v lieferten Alt-Aktenbestände anderer betroffener Sammlungen ausgewertet werden, beispielsweise die Akten der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung zwischen 1933 und 1945 sowie – in einem weiteren Schritt – die Akten nach 1945. Um das erhöhte Aufkommen diesbezüglicher Anfragen und die wachsende Insistenz der Antragsteller abzufangen sowie die systematische Provenienzforschung auf andere Sammlungen auszuweiten, ist eine personelle Aufstockung im Bereich der Wissenschaftler am Zentralarchiv unabdingbar. Seit 2006 unterstützt das Zentralarchiv den in der Alten Nationalgalerie in Erarbeitung befindlichen Katalog des Fremdbesitzes aktiv mit Recherchen. Das Projekt zur Dokumentation der Bestände aus dem ehemaligen Hohenzollernmuseum in den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin soll im Sommer 2007 zum Abschluss gebracht werden. E r a r b e i t u n g vo n F i n d m i t t e l n / Pu b l i k a t i o n e n Das Findbuch zu den Akten des Kaiser Friedrich-Museums wird in den kommenden Jahren um weitere Teile ergänzt werden. Dazu werden Publikationsfindbücher zu den Akten der Gemäldegalerie, des Münzkabinetts, des Museums für Islamische Kunst sowie zu den Hausakten des Kaiser Friedrich-Museums erarbeitet und publi- ziert. In Vorbereitung auf die Wiedereröffnung des Neuen Museums auf der Museumsinsel 2009 ist mit einem erhöhten Benutzungsinteresse an den Akten diverser dort ehemals beheimateter Sammlungen sowie an den Bauplänen und den historischen Fotos zum Gebäude zu rechnen. G e s c h i c h t e d e r S t a a t l i c h e n M u s e e n z u B e rl i n An dem im Oktober 2007 stattfindenden Symposium anlässlich des 50. Todestages von Ludwig Justi werden sich Mitarbeiter des Zentralarchivs voraussichtlich mit Vorträgen beteiligen. Im Zentralarchiv entsteht zudem derzeit eine Dissertation zur Nachkriegsgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin, die Teilung und Wiederaufbau der ehemals Preußischen Kunstsammlungen zwischen 1945 und 1961 beleuchten wird. Die Publikation dieser Arbeit ist als Sonderband des „Jahrbuches der Berliner Museen“ im Jahr 2008 geplant. Des Weiteren wird sich das Zentralarchiv nach wie vor mit Aufsätzen und Beiträgen zu historischen Sachverhalten in verschiedene Publikationen der Museen sowie anderer Institutionen einbringen. L e h r t ä t i g ke i t / A u s b i l d u n g Die erfolgreiche Kooperation mit den Berliner Universitäten und der Fachhochschule Potsdam soll im Rahmen der begrenzten Kapazität des Zentralarchivs fortgesetzt werden. Auch werden weiterhin Praktikumsplätze für Studenten der Archivwissenschaft, der Kunstgeschichte sowie für Auszubildende (Fachangestellte für Medienund Informationsdienste) angeboten. Geplant ist zudem, für Studenten der Architektur Praktika zur archivischen Erschließung von Bauplänen anzubieten. Ansprechpartner: Dr. Jörn Grabowski (Leiter) Zentralarchiv Tel: +49 (0)30 20906201 Bodestraße 1–3 10178 Berlin-Mitte Z e n t r a l a r c h i v 14 3 Forschung bei den Staatlichen Museen zu Berlin Herausgegeben von Peter-Klaus Schuster, Günther Schauerte und Bernhard Graf unter Mitwirkung von Frederike Johanning-Fischer und Anna Littmann Alle Rechte vorbehalten © 2007 Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz Gesamtredaktion: Frederike Johanning-Fischer, Anna Littmann Lektorat: Uta Barbara Ullrich Gestaltung und Satz: Ott + Stein, Oliver Peters, Berlin Druck und Bindung: Mega-Satz-Service, Reiter-Druck, Berlin Papier: 150 g/m2 Polaris matt Schrift: Gill Sans, Regular und Bold ISBN: 978-3-88609-586-5 Printed in Germany Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Soweit nicht anders angegeben, liegen die Reproduktionsrechte bei den Künstlern selbst bzw. ihren juristischen Vertretern. Abbildungsverzeichnis und Copyright der Gebäudeabbildungen: S. 6, 10: Altes Museum © SMB, Foto: F. Friedrich, Berlin S. 10, 88, 130: Pergamonmuseum © SMB, Foto: F. Friedrich, Berlin S. 18, 82: Museen Dahlem © SMB, Foto: SMB S. 30: Kulturforum Potsdamer Platz © SMB, Foto: SMB S. 36: Gipsformerei © Gipsformerei, SMB, Foto: I. Geske S. 38: Institut für Museumsforschung © SMB, Foto: S. Rohde-Enslin S. 48, 58: Kunstbibliothek und Kupferstichkabinett © SMB, Foto: SMB S. 54: Kunstgewerbemuseum © SMB, Foto: SMB S. 66, 122: Bode-Museum © SMB, Foto: F. Friedrich, Berlin S. 72: Museum Europäischer Kulturen © SMB, Foto: S. Steiß S. 96: Museum für Vorund Frühgeschichte © SMB, Foto: C. Plamp, Museum S. 104: Alte Nationalgalerie © SMB, Foto: F. Friedrich, Berlin S. 104: Neue Nationalgalerie © SMB, Foto: F. Friedrich, Berlin S. 104: Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin © SMB, Foto: F. Friedrich, Berlin S. 104: Museum Berggruen © SMB, Foto: SMB S. 114: Rathgen-Forschungslabor über dem Bröhan-Museum © SMB, Foto: S. Simon S. 138: Museumsinsel 2000 © Bildarchiv Lehnartz Bildnachweis: Die Rechte an den abgebildeten Kunstwerken und Fotografien liegen bei: S. 109, Joseph Beuys, Transsibirische Bahn, 1970, Buch und DVD, 2004 (Schriftenreihe des Joseph Beuys Medien-Archivs, 4), © VG Bild-Kunst Bonn 2007 Besuchen Sie uns im Internet: www.smb.museum www.MuseumShop.de