museum für asiatische kunst - Staatliche Museen zu Berlin

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museum für asiatische kunst - Staatliche Museen zu Berlin
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FORSCHUNG BEI DEN STAATLICHEN
MUSEEN ZU BERLIN
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MUSEEN
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FORSCHUNG
ÄMP ÄGYPTISCHES MUSEUM UND PAPYRUSSAMMLUNG
BEI
AKU MUSEUM FÜR ASIATISCHE KUNST
DEN
ANT ANTIKENSAMMLUNG
STAATLICHEN
EM ETHNOLOGISCHES MUSEUM
MUSEEN
GF GIPSFORMEREI
ZU
GG GEMÄLDEGALERIE
BERLIN
IFM INSTITUT FÜR MUSEUMSFORSCHUNG
ISL MUSEUM FÜR ISLAMISCHE KUNST
KB KUNSTBIBLIOTHEK
KGM KUNSTGEWERBEMUSEUM
KK KUPFERSTICHK ABINETT
MEK MUSEUM EUROPÄISCHER KULTUREN
MK MÜNZK ABINETT
MVF MUSEUM FÜR VOR- UND FRÜHGESCHICHTE
NG NATIONALGALERIE
RF RATHGEN-FORSCHUNGSLABOR
SBM SKULPTURENSAMMLUNG UND MUSEUM FÜR BYZANTINISCHE KUNST
VAM VORDERASIATISCHES MUSEUM
ZA ZENTRALARCHIV
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Vorwort
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
Antikensammlung
Ethnologisches Museum
Gemäldegalerie
Gipsformerei
Institut für Museumsforschung
Kunstbibliothek
Kunstgewerbemuseum
Kupferstichkabinett
Münzkabinett
Museum Europäischer Kulturen
Museum für Asiatische Kunst
Museum für Islamische Kunst
Museum für Vor- und Frühgeschichte
Nationalgalerie
Rathgen-Forschungslabor
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
Vorderasiatisches Museum
Zentralarchiv
„Die Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz bilden als eines der großen
Universalmuseen eine historisch gewachsene Institution zur Bewahrung, Erforschung und Vermittlung
von Kunst- und Kulturschätzen der gesamten Menschheitsgeschichte.“
Statut der Staatlichen Museen zu Berlin, 2001
F o r s c h u n g b e i d e n S t a a t l i c h e n M u s e e n z u B e rl i n
Der internationale Museumsrat ICOM definiert
in seinen Standards für Museen als traditionelle
Kernaufgabe der Museen – neben dem Sammeln,
Bewahren und Vermitteln – das Forschen. Die
Staatlichen Museen zu Berlin sind mit sechzehn
Museen, zwei Forschungsinstituten, dem Zentralarchiv, der Gipsformerei und der Generaldirektion eine Forschungseinrichtung, in der vor
allem sammlungsbezogene Grundlagenforschung
betrieben wird. Sie sind damit die größte außeruniversitäre museale Forschungseinrichtung in
Deutschland. Als Ergebnis wird diese Forschung
in Form von Ausstellungen, Veranstaltungen,
öffentlichen Führungen, Ausstellungskatalogen,
sammlungsbezogenen Katalogen und eigenen
wissenschaftlichen Zeitschriften wie beispielsweise den traditionsreichen Berliner Jahrbüchern,
so dem „Jahrbuch der Berliner Museen“, dem
„Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz“ oder der
„Acta Praehistorica et Archaeologica“ und den
„Berliner Beiträgen zur Archäometrie“ publiziert.
Die Staatlichen Museen zu Berlin veröffentlichen
etwa 70 eigene Publikationen im Jahr und veranstalten jährlich etwa 130 Ausstellungen. Alle
diese Leistungen dienen der Forschung beziehungsweise deren Vermittlung und müssen als
Forschungsleistungen angesehen werden. Wichtig
ist in diesem Zusammenhang, dass sich mit steigendem Anteil an selbst produzierten Ausstellungen einer Institution auch der Forschungsanteil
entsprechend erhöht.
Unter die Forschungstätigkeit fallen neben der
sammlungsbezogenen Grundlagenforschung und
deren Präsentation in Ausstellungen, Führungen,
Vortragsveranstaltungen und Schriften auch der
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Vo r wo r t
Forschungsservice (Bibliotheken, Archive), die
adressatenbezogene Grundlagenforschung sowie
die Feldforschung. Zu letzterer zählen traditionell renommierte Grabungsprojekte im Nahen
Osten und Ägypten/Sudan sowie ethnologische
Feldforschung auf allen Kontinenten.
Die konsequent weitergeführte Sammeltätigkeit
besonders auf dem Gebiet der Gegenwartskunst
und der rezenten Kulturerscheinungen sowie die
zahlreichen Restaurierungsprojekte im Zusammenhang mit der Generalsanierung der Museumsinsel erzeugen zusätzliche Impulse für die
Forschungsaktivität unserer Museen. Mit ihrer
zentralen Kunstbibliothek verfügen die Staatlichen Museen zu Berlin zudem über die meistbenutzte Forschungsbibliothek zur Kunstgeschichte,
Archäologie und Ethnologie. Ihr Buchbestand reflektiert die Sammlungen der Staatlichen Museen
zu Berlin als eines der großen Universalmuseen
zur Kunst und Kultur der Welt. Nicht unerwähnt
bleiben soll darüber hinaus, dass regelmäßig ein
Drittel bis die Hälfte der Museumswissenschaftler und Restauratoren in der Hochschullehre
tätig ist. Eine der Hauptaufgaben der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht
darüber hinaus in der Provenienzrecherche und
-forschung. Hierfür wird auch eine neue Forschungsstelle im Institut für Museumsforschung
der Staatlichen Museen zu Berlin ab 2008 eingerichtet. Ziel ist es, die Provenienz von Kunstwerken, insbesondere von Erwerbungen und Zugängen aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 sowie
von Erwerbungen nach 1945, so lückenlos wie
möglich festzustellen, um damit zur Aufklärung
der Eigentumsverhältnisse beitragen zu können.
Die vorliegende Publikation will aufzeigen, in
welch vielfältiger Weise die Sammlungen der
Staatlichen Museen zu Berlin Forschungen betreiben und welch hohen Stellenwert Forschung
in den einzelnen Museen hat. Dabei muss das
Alleinstellungsmerkmal der Museen – ihre sammlungsbezogene Forschung – berücksichtigt werden. Diese ist Grundlagenforschung, die an die
historisch gewachsenen und bearbeiteten Sammlungen gebunden ist. Darin zeigt sich die auszeichnende Besonderheit von Museen gegenüber
Universitäten und Hochschulen. Nur die Museen
forschen prinzipiell an und mit den Originalen.
Und diese anschauliche Grundlagenforschung
hat mit Blick auf die Millionen Museumsbesucher
eine größtmögliche Öffentlichkeit. Die Staatlichen Museen zu Berlin sind deshalb nicht nur die
größte, sondern auch die am stärksten wahrgenommene außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Deutschland. Ziel ihrer Forschungen ist
keineswegs Selbstzweck. Durch das bessere Verstehen ihrer Sammlungsgegenstände zur Kunst
und Kultur der Welt wollen die Museen zu einer
besseren Weltorientierung und zu einem besseren Verständnis auch der Rolle des Menschen in
der Welt beitragen. Daher sind die Staatlichen
Museen zu Berlin als Forschungseinrichtung nicht
nur ein Universalmuseum zur Kunst und Kultur
der ganzen Welt, sondern auch für die ganze Welt.
Ihre Sammlungsgegenstände wie Forschungsergebnisse sind allgemeiner Besitz. Im Museum,
auch das ist eine Besonderheit, wird Forschung
zur Bildung zahlloser Besucher!
Im Hinblick auf diesen allgemeinen Bildungsauftrag der Museen ist bei der Aufstellung von
Forschungsprogrammen für diese die Netzwerkbildung durch eine Struktur nötig, die eine
themenbezogene Bündelung quer durch die
Sammlungen ermöglicht. Gelungene Beispiele
für eine solche Bündelung finden sich in Form
der vielen, in der vorliegenden Publikation vorgestellten fruchtbaren Kooperationen und Netzwerke. Sie zeigen, in welchem Maße innerhalb der
Staatlichen Museen zu Berlin durch zahlreiche
Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen,
Akademien und vielen anderen nationalen wie
internationalen Forschungseinrichtungen solche
museumsübergreifenden Forschungsallianzen bereits gelebt und verwirklicht werden.
Die Staatlichen Museen zu Berlin gehören mit der
Staatsbibliothek, dem Ibero-Amerikanischen-Institut sowie dem Staatlichen Institut für Musikforschung und dem Geheimen Staatsarchiv zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die vom Bund und
allen Ländern finanziert wird. Sie sind als einzige
Museumsinstitution Vollmitglied bei der DFG.
Prof. Dr. Peter-Klaus Schuster
Generaldirektor
Staatliche Museen zu Berlin
Prof. Dr. Günther Schauerte
Stellv. Generaldirektor
Staatliche Museen zu Berlin
Prof. Dr. Bernhard Graf
Leiter
Institut für Museumsforschung
Staatliche Museen zu Berlin
Vo r wo r t
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Ä G Y P T I S C H E S
M U S E U M
U N D P A P Y R U S S A M M L U N G
Prof. Dr. Dietrich Wildung
Direktor Ägyptisches Museum und
Papyrussammlung
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Das Ägyptische Museum und Papyrussammlung sieht sich in der Tradition der
Frühgeschichte der Ägyptologie, deren
Zentren in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris und in Berlin lagen. Grundlegende Werke zur Schrift und Sprache,
zur Geschichte und Chronologie des alten
Ägypten sind zwischen 1840 und 1870 in
Berlin entstanden. Die preußische ÄgyptenSudan-Expedition (1842–1845) machte Berlin
zum Dokumentationszentrum der Archäologie des antiken Niltals und legte in der Ägyptischen Abteilung der Königlichen Museen
die Basis zu einem der großen Forschungsarchive altägyptischer Objekte und Texte.
Forsch ungsergebnisse und Forsch ungsziele
Anknüpfend an diese Tradition, die durch die
Grabungen in Abusir (1901–1909) und Amarna
(1911–1914) ausgebaut wurde, betreibt das Ägyptische Museum und Papyrussammlung Feldforschung im Niltal. Mit den Grabungen in Naga im
Nordsudan leistet es seit 1994 in jährlichen Grabungskampagnen einen Beitrag zur Erweiterung
der Datenbasis zur Geschichte und Kultur des
noch wenig erforschten antiken Sudan
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Ä g y p t i s c h e s M u s e u m u n d Pa p y r u s s a m m l u n g
(Abb. 1, 2). Aufgrund der sehr reichen Fundlage
des bislang unerforschten Areals nimmt das Projekt heute eine Spitzenstellung in der Archäologie des mittleren Niltals ein. Eine Ausweitung des
Projektes zu einem internationalen Joint Venture – wahrscheinlich mit Frankreich – wird vorbereitet. Im Rahmen der Finanzierung durch die
DFG unterliegt das Projekt einer regelmäßigen
Evaluierung. Die Stiftung Preußischer Kulturbe-
Abb. 1
Nachtbild mit technischem Gerät; Dokumentation von Reliefblöcken des Tempels Naga 200 mit 3D-Streiflicht-Scanner
© Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, SMB, Foto: Th. Bauer
sitz stellt für das Sudan-Projekt eine halbe Planstelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin zur
Verfügung. Mit umfangreichen restauratorischen
Arbeiten, die vom Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e.V. finanziert werden
(Abb. 3, 4), setzt das Projekt Maßstäbe für die
Denkmalpflege in der Archäologie des Sudan und
trägt zur Stärkung der historischen und kulturellen
Identität des Gastlandes bei. Das Projekt ist ein
wichtiger Bestandteil des Antrags auf Aufnahme
der ganzen Region in die World Heritage List der
UNESCO. Daneben verfolgt das Ägyptische
Museum und Papyrussammlung mit dem Projekt
auch die Pflege und den Ausbau der Kooperation
mit der sudanesischen National Corporation of
Antiquities and Museums und damit mit der Republik Sudan. Das Berliner Projekt findet in beiden
Ländern Aufmerksamkeit als praktizierter Dialog
und als Beispiel unvoreingenommener Kulturhilfe.
Es versteht sich folglich auch als positiver Faktor
im aktuellen politischen Spannungsfeld.
Der hervorragende Bestand des Ägyptischen
Museums und Papyrussammlung an altägyptischer
Skulptur ist zudem Gegenstand kunstgeschichtlicher Forschung zum Fragenkomplex „Raum und
Bewegung“ in der altägyptischen Kunst.
Die Erschließung neuer historischer Quellen
bestimmt die Forschungstätigkeit der Papyrussammlung. Aus dem Bestand von mehr als
50.000 Inventareinheiten, die zu einem großen
Teil aus Grabungen stammen, werden thematisch und historisch geschlossene Textgruppen
restauratorisch und wissenschaftlich bearbeitet
und veröffentlicht. Angesichts der sprachlichen
Vielfalt der Texte – unter anderem Ägyptisch,
Koptisch, Griechisch, Aramäisch, Pehlevi und Ara-
Ä g y p t i s c h e s M u s e u m u n d Pa p y r u s s a m m l u n g
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Abb. 2
Blockfeld; über 1.000 Relieffragmente des Tempels
Abb. 3
Gerüste, Gerät, Kapelle; die Dokumentation und
Naga 200 sind im Lapidarium zwischengelagert
© Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, SMB
Foto: Th. Bauer
Restaurierung der Hathor-Kapelle in Naga wird vom
Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e. V.
finanziert, © Ägyptisches Museum und Papyrussammlung,
SMB, Foto: D. Wildung
bisch – sind an dieser Editionstätigkeit neben den
eigenen Papyrologen auch Spezialisten von deutschen Hochschulen (FU und HU Berlin, Bonn,
Göttingen, Köln, LMU München, Tübingen und
Würzburg) und Akademien (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Mainz und NRW) und
Wissenschaftler aus aller Welt beteiligt, so etwa
R. Parkinson, London (literarische Texte Mittleres Reich), U. Luft, Budapest (Briefe Mittleres
Reich), und A. Porten, Jerusalem (aramäische
Texte). Die Forschungstätigkeit des Ägyptischen
Museums und Papyrussammlung findet ihren Niederschlag in Publikationen unterschiedlicher Art.
Zum Grabungsprojekt Naga erscheinen regelmäßige Berichte in den Fachzeitschriften („Archéologie du Nil Moyen“, „Orientalia“, „Kush“,
„Ancient Sudan“, „Jahrbuch der Berliner Museen“).
Monographische Zwischenberichte liegen vor
in „Die Stadt in der Steppe“ (1998) und „Naga.
Royal City of Ancient Sudan / Naqa. Medina Malikiya fi Sudan al Qadim“ (2006). Lebhaft ist die
Berichterstattung in den Medien, unter anderem
in ausführlichen Fernseh-Features (arte, 3sat).
Das Projekt ist häufig Gegenstand von Referaten und Vorträgen auf Fachtagungen, zuletzt in
London, Paris, Kopenhagen, Warschau und Khartum. Zu den kunsthistorischen Forschungen jen-
seits des Naga-Projektes erschienen Beiträge im
„Colloquium Rauricum“ und im „Bulletin de la
Société Française d’Égyptologie“ als Veröffentlichungen von Fachvorträgen. Einen unmittelbaren
Ausdruck finden diese Forschungen in der spezifischen Präsentationsweise ägyptischer Skulptur in
der Dauerausstellung des Ägyptischen Museums
und Papyrussammlung. Hierzu wurde auf internationalen Tagungen referiert, so unter anderem
zuletzt in Kopenhagen, Budapest, Montepulciano
und Hamburg.
Von der Papyrussammlung werden in regelmäßigen
Abständen Bände der „Berliner Griechischen
Urkunden“ (BGU) publiziert. Von den Gastwissenschaftlern wurden wissenschaftliche Kataloge
vorgelegt zu arabischen Texten (W. Diem, Köln),
zu Pehlevi-Texten (P. Weber, Göttingen), zum
Totenbuch (Totenbuch-Projekt Bonn), zu demotischen Urkunden (M. Schentuleit und S. Lippert,
Tübingen) sowie zu Briefen des Mittleren Reiches
(U. Luft, Budapest) und manichäischen Handschriften (G. Robinson, Clairemont/USA).
Das dringliche Projekt der wissenschaftlichen
Veröffentlichung der Berliner Amarna-Grabung
(1911–1914) wird erst nach der Eröffnung des
Neuen Museums 2009 in Angriff genommen
werden können. Es soll in Kooperation mit der
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Ä g y p t i s c h e s M u s e u m u n d Pa p y r u s s a m m l u n g
Abb. 4
Sechs Säulen; die Freilegung und Restaurierung des
Amun-Tempels in Naga wurde 2006 nach zehnjähriger
Arbeit abgeschlossen
© Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, SMB
Foto: D. Wildung
Egypt Exploration Society, London, und dem
Supreme Council of Antiquities, Kairo, durchgeführt werden.
Sowohl die Papyrussammlung als auch das Ägyptische Museum sind als Serviceinstitutionen der
Wissenschaft stark frequentierte Forschungsarchive, sowohl für Fachbesucher der Magazine als
auch für Fernanfragen. Folglich steht die digitale
Erschließung der Bestände auf der Prioritätenliste
der kommenden Jahre, um den wissenschaftlichen
Zugriff auf diesen Bestand der materiellen und
schriftlichen Überlieferung zu erleichtern und
zu intensivieren. Der Direktor des Ägyptischen
Museums und Papyrussammlung ist zudem als
Honorarprofessor an der FU Berlin und als Gutachter für die DFG, die VW-Stiftung, die Fritz
Thyssen Stiftung und die Fondation Michela Schiff
Giorgini, Paris, tätig.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Dietrich Wildung
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
Altes Museum
Tel: +49 (0)30 20905108
Bodestraße 1–3
10178 Berlin-Mitte
Ä g y p t i s c h e s M u s e u m u n d Pa p y r u s s a m m l u n g
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A N T I K E N S A M M L U N G
Prof. Dr. Andreas Scholl
Direktor Antikensammlung
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Die Berliner Antikensammlung ist weit
mehr als ein Museum zufällig in Berlin versammelter Antiken. Bereits seit Eduard
Gerhard, der 1833 sein Amt als „Archäologe bei dem Museum“ antrat, versteht
sie sich als planvoll angelegtes Archiv zur
Sachkultur der Antike im weitesten Sinne.
Sie ist damit ein Forschungsinstrument
und Forschungsinstitut von höchstem
Rang. Dieses große Objektarchiv systematisch für die archäologische Forschung und
die interessierte Öffentlichkeit zu erschließen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der
Zukunft. Allein die konsequente Digitalisierung unserer Bestände wird es mittelfristig
ermöglichen, zum Beispiel die vielen Grabungskontexte (etwa in Olympia, Dodona,
Pergamon, Milet, Magnesia, Priene und
Didyma) als solche transparent zu machen,
indem Fundobjekte, Fotos und Archivalien
virtuell zusammengeführt werden. Hier
ist in den letzten Jahren mit der Einführung des Museumsdokumentationssystems
(MDS) bei den Staatlichen Museen zu Berlin eine tragfähige Grundlage geschaffen
10
A n t i ke n s a m m l u n g
worden. Am Ende all dieser Bemühungen
sollen vollständige und online nutzbare
Sammlungskataloge stehen.
Folgende
stichpunktartig
aufgeführte
Grundsätze kennzeichnen das besondere
Profil unseres Hauses im Kontext vergleichbarer Einrichtungen in Deutschland
und weltweit:
_ Einbindung in nationale und internationale
Kooperationen und Netzwerke: A. Scholl
ist Mitglied der CVA-Kommission (Corpus
Vasorum Antiquorum-Kommission) der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften
(Publikation griechischer Vasen nach internationalen Standards); Kooperation mit
dem Forschungsarchiv für Antike Plastik
am Archäologischen Institut der Universität Köln (fotografische Erschließung
der Skulpturenbestände, geplante OnlineKataloge); Mitgliedschaft am Interdisziplinären Zentrum Alte Welt der FU Berlin; Partner des August-Boeck-Antikenzentrums der HU Berlin; Kooperation mit
dem Deutschen Archäologischen Institut
bei der Feldforschung in der Türkei; Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut und der FU Berlin bei der
Erforschung der Archäologie des Schwarzmeerraumes; Zusammenarbeit mit russischen Kollegen und Institutionen bei der
wissenschaftlichen Erschließung und restauratorischen Betreuung von Objekten
aus dem Besitz der Antikensammlung in
russischen Museen; Kooperation mit dem
Getty Conservation Institute, Los Angeles, bei der Restaurierung antiker Keramik
und der Erforschung antiker Produktionstechnologien; Mitwirkung an integrierten
Dauer- und Sonderausstellungen der Staatlichen Museen zu Berlin im Kontext des
Neuen Museums und der Archäologischen
Promenade sowie im Rahmen von Jubiläen
und der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
_ umfangreiche Drittmitteleinwerbung: DFG,
Fritz Thyssen Stiftung, Gerda Henkel Stiftung, Bayerische Akademie der Wissen-
schaften, VG Wort, Mellon Foundation,
New York, Fundaçao Armando Alvares
Penteado, São Paulo
_ Austausch mittel- und langfristiger Leihgaben mit befreundeten Institutionen in
Griechenland und Italien (bislang: Olympia,
Ostia, Rom und Warschau), Publikation der
Leihgaben durch deutsche Archäologen in
Berlin, Archäologen der Partnerinstitutionen sowie weitere internationale Partner
_ Schwerpunkte der Forschungstätigkeit der
Antikensammlung, die zum international
sichtbaren Profil unseres Hauses beitragen:
Forschungen im Kontext von Materialuntersuchungen und Restaurierungen von
Sammlungsbeständen in den Bereichen
Edelmetalle (B. Niemeyer und G. Platz),
Bronzen (U. Peltz, N. Franken und
M. Maisch berger), Keramik (P. Schilling,
B. Zimmermann und U. Kästner) und
Marmor (W. Maßmann, W.-D. Heilmeyer,
V. Kästner und M. Maischberger)
Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre
_ Erschließung und wissenschaftliche Publikation
der herausragenden Sammlung griechischer
Vasen im Rahmen des „Corpus Vasorum Antiquorum“ in Zusammenarbeit mit der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften;
vier Bände zu griechischen Vasen geometrischer
bis klassischer Zeit sind derzeit in Vorbereitung;
Forschungen von U. Kästner (Archivstudien,
Zusammenarbeit mit dem Istituto Centrale per
il Restauro, Rom) zu Restaurierungsgeschichte
und -methoden
_ Vorbereitung einer Datenbank zu den über
4.000 antiken Skulpturen unseres Hauses in
Zusammenarbeit mit dem rasch expandierenden
Forschungsarchiv für Antike Plastik am Archäologischen Institut der Universität Köln und
mit großzügiger finanzieller Unterstützung der
Mellon Foundation, New York
_ Erschließung der 3.460 sogenannten FriederichsBronzen und damit des ältesten Bestandes der
Antikensammlung auf diesem wichtigen, in Berlin
_
_
_
_
besonders eindrucksvoll vertretenen Feld antiker
Kunstindustrie mit finanzieller Unterstützung der
DFG (Abb. 1)
Forschungen zu antiken Klein- und Großbronzen,
teils in Zusammenhang mit Restaurierungen
(„Xantener Knabe“, Bronzen von Boscoreale),
teils in Kooperation mit anderen Häusern
der Staatlichen Museen zu Berlin sowie mit
russischen Institutionen, die kriegsbedingt
verlagerte Teilbestände der Antikensammlung
verwahren; gemeinsame Restaurierungen,
Ausstellungen und Kolloquien sind in
Vorbereitung (Xanten 2008, Berlin 2009,
Moskau 2008–2010)
Feldforschungen in der Türkei (Pergamon, Milet),
Publikation der Ergebnisse
Publikation der Ergebnisse der Restaurierung und Forschungen zum Großen Altar von
Pergamon
Forschungen zur Archäologie des hellenistischen und römisch-kaiserzeitlichen Pergamon
A n t i ke n s a m m l u n g
11
Abb. 1
Büste des römischen Weingottes
Bacchus, wohl 2. Jahrhundert n. Chr., aus
dem ältesten Bestand der Antikensammlung, der
1698 für die kurfürstlich brandenburgische
Kunstkammer erworbenen Sammlung etruskischer und
römischer Kleinbronzen des römischen Antiquars
Giovan Pietro Bellori, 1871 durch
Carl Friederichs publiziert, jedoch ohne Bilder
© Antikensammlung, SMB, Foto: N. Franken
im Kontext einer in Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Archäologischen Institut Istanbul
geplanten großen Ausstellung 2010
_ Forschungen zur Provenienz, den antiken
Produktionszentren und Handelswegen sowie
zur Sammlungsgeschichte der Funde aus dem
Schwarzmeergebiet
_ Erschließung und Erforschung der Sammlung von
4.700 antiken Terrakotten: Bestandsübersicht,
Verlustkatalog, Erforschung einzelner Komplexe;
Teilnahme von M. Maischberger am internationalen Kolloquium in Izmir, Juni 2007
_ Bestandskatalog der rund 830 Kameen aus der
Zeit von der Antike bis zum 19. Jahrhundert;
Einstieg in dieses Projekt mit einem
internationalen Kolloquium im Juli 2007
und einer gleichzeitigen Sonderausstellung
im Alten Museum
_ Verlustkataloge der Bestände an antiken
Bronzen, Terrakotten, Kypriaka, Inschriften;
Konkordanzen der bereits erfassten und
publizierten Verluste an Skulpturen, Vasen,
Gläsern, Schmuck, Gemmen und Elfenbeinen mit
den in Moskau aufbewahrten Beständen
Forsch ungsergebnisse 20 06
Pu b l i k a t i o n e n
_ regelmäßige Berichte über aktuelle Projekte
und besondere Exponate der Sammlung in der
Fachzeitschrift „Antike Welt“
(B. Niemeyer: Restaurierung des
Hildesheimer Silberschatzes; U. Kästner:
Zur Moskauer Ausstellung mit deutscher
12
A n t i ke n s a m m l u n g
Beutekunst; M. Maischberger: Konstantin-Ausstellung im Alten Museum; U. Peltz: Restaurierung der Bronzeamphora aus Schwarzenbach;
A. Schäfer: Sosias-Schale; M. Vonderstein:
Ton-Arula aus Gela mit Gorgo-Darstellung;
N. Franken: Fotografische, archäologische und
_
_
_
_
_
_
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_
_
_
_
_
dokumentarische Erschließung der Bronzen des
Bestandes Friederichs)
A. Backe, S. Brehme, N. Franken, D. Grassinger,
W.-D. Heilmeyer, U. Kästner, V. Kästner,
M. Maischberger, A. Scholl, M. Vonderstein:
Aufsätze und Objekttexte, in: Deuses Gregos,
Ausst.-Kat. São Paulo 2006
A. Backe, K. Dahmen, M. Maischberger, G. Platz:
Beiträge, in: Konstantin in Berlin. Ein neu gefundener Kolossalkopf vom Trajansforum in Rom,
Ausst.-Kat. Altes Museum, Berlin, Mailand 2006
W.-D. Heilmeyer: Die Erstaufstellung der
Skulpturen im Alten Museum, in: Jahrbuch der
Berliner Museen 47, 2005, S. 9–43
W.-D. Heilmeyer: Berliner Marmore aus
Kleinasien. Bericht über ein archäologischgeologisches Projekt (im Druck)
U. Kästner: Die Berliner Vasensammlung im
20. Jahrhundert, in: Jahrbuch der Berliner
Museen 47, 2005, S. 45–61
V. Kästner: Ikonographisch bemerkenswerte
Fragmente spätarchaischer Terrakottafriese aus
Cerveteri in der Berliner Antikensammlung,
in: Deliciae fictiles 3, 2006, S. 77–82
M. Maischberger: Il museo di Pergamo a Berlino,
70 anni dopo l’inaugurazione, in: Palladio 36,
2005, S. 109–116
M. Maischberger: Zwischen Sachzwang und
Utopie. Zur Technik von Architekturrekonstruktionen im Museum, in: Mittel und Wege, 2006,
S. 275–296
U. Peltz: Ein apulischer Brustpanzer, in: Beiträge
zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut 1, 2006,
S. 152–154
G. Platz: Die Antikensammlungen für das Alte
Museum, in: S. Luig und C. I. Steingräber (Hrsg.),
Das Geschenk der Kunst. Die Staatlichen
Museen und ihre Sammler, Berlin 2005, S. 16–23
G. Platz: Der Schatzfund von Petescia,
in: B. Adembri (Hrsg.), Aeimnestos. Miscellanea
di studi per Mauro Cristofani, Florenz 2005
(2006), S. 788–800
G. Platz: Katalogtexte, in: P.-C. Hasse und
M. Puhle (Hrsg.), Heiliges Römisches Reich
Deutscher Nation, Ausst.-Kat. und Essaybd.
Magdeburg, Bd. 1, Dresden 2006
_ G. Platz: Katalogtexte, in: Das persische Weltreich – Pracht und Prunk der Großkönige,
Ausst.-Kat. Historisches Museum der Pfalz,
Speyer, Speyer 2006
_ G. Platz-Horster und A. Scholl (Hrsg.):
Neuauflage des Sammlungskataloges Altes
Museum – Pergamonmuseum (im Druck, erscheint Mai 2007; in der Einleitung von A. Scholl
Standortbestimmung und Ausblick auf die mittelund langfristigen Forschungsziele der Antikensammlung; Katalogtexte sämtlicher Wissenschaftler der Antikensammlung auf dem Stand
der neuesten archäologischen Forschung)
_ A. Scholl: Anathemata ton Archaion. Die Akropolisvotive des 8. bis frühen 6. Jahrhunderts v. Chr.
und die Staatswerdung Athens, in: Jahrbuch des
Deutschen Archäologischen Instituts 121, 2006,
S. 1–173, Abb. 1–55 (Publikation der Bonner
Habilitationsschrift von 1997, Teil I) (im Druck)
_ A. Scholl: „Es sind da auch alte Athenastatuen
…“. Pausanias und die vorpersischen Akropolisvotive, in: R. Krumeich und Chr. Witschel (Hrsg.),
Die Akropolis von Athen im Hellenismus und in
der römischen Kaiserzeit, Akten des internationalen Kolloquiums am Archäologischen Institut
der Universität Bonn, 16.–17.6.2006 (im Druck)
_ A. Scholl: Archäologische Forschung in der
Berliner Antikensammlung von 1830 bis heute.
Eine Zwischenbilanz, in: P.-K. Schuster (Hrsg.),
Die Staatlichen Museen zu Berlin als gelehrte
Anstalt (im Druck)
_ A. Scholl: Möglichkeiten der deutsch-russischen
Kooperation bei der wissenschaftlichen Erschließung klassischer Antiken: Die kriegsbedingt
verlagerten Objekte der Berliner Antikensammlung, in: H.-D. Bienert (Hrsg.), Deutsch-russische
Kooperation in den Altertumswissenschaften,
Akten der DFG-Tagung, Moskau, 7.–9.12.2006
(im Druck)
_ A. Scholl u. a.: Deuses Gregos – Griechische
Götter für São Paulo, in: Jahrbuch Preußischer
Kulturbesitz 42, 2006, S. 217–231
_ C. Weiss: Die antiken Gemmen der Sammlung
Dressel in der Antikensammlung (Förderung
durch die Fritz Thyssen Stiftung und die VG
Wort; Betreuung: G. Platz) (im Druck)
A n t i ke n s a m m l u n g
13
Abb. 2
Attisch-rotfigurige Hydria (Wassergefäß), um 510 v. Chr., im 19. Jahrhundert aus zwei unterschiedlichen antiken Gefäßen
zusammengesetzt und übermalt. Foto nach der „Ent-Restaurierung“ 1998 durch P. Schilling und B. Lindig
© Antikensammlung, SMB, Foto: V. Kästner
Pr o j e k t b e r i c h t e
_ „Corpus Vasorum Antiquorum“ (Förderung
durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften): vier Bände sind in Vorbereitung
(Betreuung: U. Kästner; Projektmitarbeiterinnen:
Ch. Dehl-von Kaehnel, H. Mommsen, A. SchöneDenkinger und A. Schwarzmaier-Wormit)
_ Bilddatenbank Sammlungsbestand Friederichs
(Förderung durch die DFG): fotografische
Erschließung (digital), Provenienzforschung,
Re-Identifizierungen, Verlustkatalog, Bibliographie,
Konkordanz und geplante Online-Publikation
der Bronzen des Bestandes Friederichs (Leitung:
W.-D. Heilmeyer; Durchführung: N. Franken);
N. Franken hielt zu diesem Projekt Vorträge in
Berlin, Bonn und Greifswald
_ Keramikrestaurierung und Erforschung antiker
14
A n t i ke n s a m m l u n g
und neuzeitlicher Technologien in Zusammenarbeit mit dem Rathgen-Forschungslabor, Berlin,
und dem Getty Conservation Institute,
Los Angeles (P. Schilling und B. Zimmermann):
UV-Licht-Untersuchungen, Analyse von Klebemitteln, Rückbrände etc.; Kontext: Sonderausstellungen (São Paulo und Berlin) und
Kolloquien (Los Angeles und Berlin) (Abb. 2)
_ fotografische Erschließung und Bilddatenbank
der Sammlung antiker Skulpturen (Förderung
durch die Mellon Foundation, New York: Kooperation mit dem Forschungsarchiv für Antike Plastik der Universität Köln (Betreuung: A. Scholl)
_ Archäologie des Schwarzmeerraumes in
Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut, dem IZAW, FU Berlin, und dem
Abb. 3
Faustina-Thermen in Milet/heutige West-Türkei, Blick von Nordwesten, August 2006. Neue Bauuntersuchungen und
Grabungen in der von den Berliner Museen zu Beginn des 20. Jahrhunderts freigelegten Badeanlage aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. durch die Antikensammlung in Zusammenarbeit mit der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts
© Antikensammlung, SMB, Foto: I. Geske-Heiden
Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin:
Kontexte, Provenienz, Sammlungsgeschichte
(G. Platz und U. Kästner)
_ Feldforschungen in der Türkei: Milet (Markttor und Faustina-Thermen; M. Maischberger),
Pergamon (Altar, Athena-Heiligtum, Rundmonument Attalos’ I. etc.; V. Kästner) und
Herakleia am Latmos (V. Kästner); geplante
Publikation dieser Ergebnisse, Verknüpfung mit
den Ergebnissen aus der Restaurierung der Friese
des Altars und des Markttores im Pergamonmuseum, Berlin (Abb. 3, 4)
_ Verlustkataloge der Bestände an Terrakotten,
Bronzen, Kypriaka (komplett neu) sowie Vasen,
Gläsern, Schmuck, Gemmen, Elfenbeinen
(Konkordanz der bereits publizierten Verluste
mit den in Moskau befindlichen und erst seit
Neuestem zugänglichen Objekten)
_ Sammlungs- und Aufstellungsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte (W.-D. Heilmeyer, U. Kästner,
V. Kästner, M. Maischberger, G. Platz und A. Scholl)
_ Restaurierung von knapp 100 Steindenkmälern
der Antikensammlung im Zusammenhang mit
Ausstellungsprojekten („Deuses Gregos“ in São
Paulo, Gemeinschaftsausstellungen der Staatlichen Museen zu Berlin in Berlin), Dresdener
„Herkulanerinnen“, Berliner Göttin Sk 1800;
dabei Forschungen zu Restaurierungsphasen und
Herstellungstechnologien, Farbfassungen etc.
(W. Maßmann; Mitarbeit von Werkvertragsrestauratoren und Praktikanten unter Betreuung
von W. Maßmann)
A n t i ke n s a m m l u n g
15
Abb. 4
Weingott Dionysos und junger Satyr aus seinem Gefolge, um 160/170 n. Chr., 1906 bei den Berliner Grabungen in den Faustina-Thermen in Milet gefunden. Die Gruppe wurde in spätantiker Zeit massiv überarbeitet, vor allem wurden den beiden
Figuren die Geschlechtsteile abgemeißelt; der daran abzulesende Wertewandel am Übergang von der Kaiserzeit zur
Spätantike ist Gegenstand der gemeinsamen Forschungen der Antikensammlung und des Deutschen Archäologischen Instituts.
Vorangegangen ist eine gründliche Restaurierung und Neuaufstellung der Statue im Pergamonmuseum, 2001/02
© Antikensammlung, SMB, Foto: J. Laurentius
16
A n t i ke n s a m m l u n g
Dauer- und Sonderausstellungen
_ „Gli argenti di Paternò“, Paternò/Sizilien,
22.1.–7.4.2006
_ „Die Götter beschenken. Griechische Weihegaben“, Pergamonmuseum, Berlin,
9.3.2006–Ende März 2007
_ „Konstantin in Berlin. Ein neu gefundener
Kolossalkopf vom Trajansforum in Rom“,
Altes Museum, Berlin, 29.3.–3.9.2006
_ „Deuses Gregos“, São Paulo, 20.8.–30.11.2006;
Niterói bei Rio de Janeiro, 17.12.2006–4.4.2007
_ „L’antica maniera. Zeichnungen und Gemmen
des Giovanni Calandrelli“, Universität, Bonn,
8.9.–22.10.2006; Kunsthalle, Kiel, 29.10.–
3.12.2006 (im Rahmen des Föderalen Programmes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
_ „Konservieren oder restaurieren.
Die Restaurierung griechischer Vasen von der
Antike bis zur Gegenwart“, Altes Museum, Berlin,
16.11.2006–25.2.2007
_ langfristige Leihgaben aus Olympia (Funde aus
der Werkstatt des Phidias), Ostia (Mosaiken aus
Dragoncello und knochenverzierte Betten aus
Acilia) und Rom (Fresken aus einer Stadtvilla
nahe der Stazione Termini)
Kommunikation
( H o n o r a r p ro f e s s u r e n , L e h r t ä t i g ke i t , S y m p o s i e n u n d i n t e r n a t i o n a l e K o n f e r e n z e n )
_ Honorarprofessur A. Scholl, FU Berlin:
Vorlesungen und Übungen im Wintersemester 2005/06, Sommersemester 2006, Wintersemester 2006/07
_ Lehraufträge wissenschaftlicher Mitarbeiter
(U. Kästner und M. Maischberger), FU Berlin und
HU Berlin: Wintersemester 2005/06, Sommersemester 2006
_ „Les bijoux de la collection Campana.
De l’antique au pastiche“, Journée d’étude,
Paris, Ecole du Louvre, 10.1.2006; Teilnahme
von G. Platz mit einem Vortrag zum Thema
„L’ouvrage d’or étrusque et ses imitations dans
le 19e siècle“
_ „The Colors of Clay“, internationale Konferenz,
Malibu, 15.–17.6.2006: Teilnahme von U. Kästner,
Moderation eines Abschnitts
_ „Die Akropolis von Athen im Hellenismus und
in der römischen Kaiserzeit“, internationales
Symposium, Archäologisches Institut, Universität Bonn, 16.–17.6.2006: Teilnahme von A. Scholl
mit einem Vortrag zum Thema „Arx Athenarum
a Pausania descripta. Zur kaiserzeitlichen
Inszenierung der Akropolis als Denkmal der
Geschichte Athens“
_ „Synchrotron Radiation in Art and Archaeology“, internationale Konferenz, Berlin-Adlershof,
27.–29.9.2006: Teilnahme von B. Niemeyer mit
einem Vortrag zum Thema „Fire-Gilding – Metal
Analyses and Surface Structures“
_ „Lebensbilder 1933–45: Klassische Archäologie im Zeitalter von Nationalsozialismus
und Faschismus“, internationaler Workshop,
Deutsches Archäologisches Institut, Berlin,
27.–28.10.2006: Konzept und Organisation:
M. Maischberger mit G. Brands, Universität Halle,
und dem Deutschen Archäologischen Institut;
Vortrag von M. Maischberger über M. Schede
_ „Ionische und phrygische Bronzen“, internationales Kolloquium, Altes Museum, Berlin,
15.–16.11.2006: Konzept und Organisation:
U. Gehrig und U. Peltz
_ „Konservieren oder Restaurieren“, internationale Konferenz, Pergamonmuseum, Berlin,
17.–19.11.2006: Konzept und Organisation:
U. Kästner und A. Scholl in Zusammenarbeit mit
der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,
der CVA-Kommission und der Universität Bonn
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Scholl
Antikensammlung
Altes Museum / Pergamonmuseum
Tel: +49 (0)30 20905201
Bodestraße 1–3
10178 Berlin-Mitte
A n t i ke n s a m m l u n g
17
E T H N O L O G I S C H E S
M U S E U M
Prof. Dr. Viola König
Direktorin Ethnologisches Museum
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Das Ethnologische Museum entstand aus
dem Anliegen seines Gründers Adolf Bastian, das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin zum Mittelpunkt der ethnologischen Forschung in Deutschland
zu machen. Die Eröffnung erfolgte 1886.
Das Leitbild des Ethnologischen Museums
war und ist geprägt von dem Grundsatz,
Bestände außereuropäischer Kulturen zu
sammeln, zu bewahren, wissenschaftlich
zu bearbeiten und sie in geeigneter Form
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
In der Wahrnehmung dieser in Teilbereichen veränderlichen Anforderungen sieht
das Ethnologische Museum nach wie vor
seine Hauptaufgabe.
Er forschen
Die weltweit einmaligen, umfangreichen Sammlungen werden weiterhin die Grundlage für die
wissenschaftliche Arbeit folgender Generationen
von Forschern sein. Das Ethnologische Museum
18
Ethn ologisches Museum
steht in der Pflicht, durch die kontinuierliche,
verantwortungsvolle Kustodie auch zukünftigen
Nutzern die Möglichkeit der Forschung an seinen
Beständen zu sichern.
Abb. 1
Abbildung der Bewohner des Kotzebue-Sundes
© Ethnologisches Museum, SMB
L e i t g e d a n ke n
Das Ethnologische Museum sieht sich als eine
heterogene Einrichtung, die durch ihren weltweit bedeutenden und in dieser Konstellation
einzigartigen Sammlungsbestand nahezu alle
Bereiche der Ethnologie und im weiteren Sinne
der Kulturwissenschaft abdeckt. Hier kommen
Fachdisziplinen zusammen, die sonst in der Regel
deutlicher voneinander getrennt wirken. Neben
den ca. 510.000 Objekten des Museums sind es
vor allem die ca. 475.000 Fotodokumente (historische Fotografien und Objektaufnahmen), die
ca. 150.000 Musikaufnahmen und die weltweit
größte und bedeutendste Sammlung von mehr
als 15.000 historischen Wachszylindern (auf der
UNESCO-Liste „Memory of the World“), die ca.
90.000 Monographien und 500 laufenden Zeitschriften in der Museumsbibliothek, die ca. 8.000
Aktenbände Archivmaterial und ca. 2.500 ethnologischen Filme, die das einzigartige, vielfältige
Bild des Ethnologischen Museums prägen. Dieser
historisch gewachsenen Vielfalt muss das Ethnologische Museum in seiner Arbeit gerecht werden,
indem es sowohl den künstlerisch-ästhetischen
als auch den rein wissenschaftlichen Aspekt der
Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit verfolgt. Es
gilt eine in der Außenwirkung sinnvolle Synthese
aus beiden Ansätzen zu entwickeln.
N e t z we r ke
Die Ethnologie ist heute mehr denn je eine
dynamische Wissenschaft, die nicht nur von der
europäischen Wissenschaftstradition geprägt
ist, sondern auch die individuellen Anliegen der
außereuropäischen Völker berücksichtigen sollte;
so sieht das Ethnologische Museum es heute als
seine Aufgabe an, diese Bestände, die für manche
Ethnien schon wegen ihres Alters zu Referenzsammlungen geworden sind, als einmalige Dokumente ihrer Geschichte zur Verfügung zu stellen.
Die Sammlungen des Ethnologischen Museums
sind aufgrund ihres Alters (Referenzsammlungen
in Bezug auf kulturelle Entwicklungen), der
Quantität in den verschiedenen Objektgruppen
(archäologische Sammlungen) und der Dokumentation der Artefakte (Sammlungen von For-
schungsreisenden des 19. und 20. Jahrhunderts)
für die Wissenschaft von außerordentlicher
Bedeutung. Fachkollegen aus der ganzen Welt,
zunehmend auch aus den jeweiligen Herkunftsländern der Bestände, konsultieren regelmäßig
die Sammlungen des Museums. Wissenschaftliche
Austauschprogramme und die Betreuung auswärtiger Wissenschaftler gehören zum Standardprogramm des Museums. Drittmittelfinanzierte
Projekte tragen wesentlich zur Bearbeitung der
Sammlungen bei. Die umfassende Digitalisierung
der Objektinformation und der offene Zugang
über das Netz sind für ein international ausgerichtetes Museum wie das Ethnologische Museum
selbstverständlich.
Ethn ologisches Museum
19
Forsch ungsziele
Zuständig für die Forschung im Ethnologischen
Museum ist die Abteilung I – Wissenschaft und
Forschung (WuF). Sie wird traditionell von dem
Direktor/der Direktorin geleitet, unterstützt von
P. Bolz, dem auch die Betreuung der wissenschaftlichen Volontäre obliegt. Der Schwerpunkt der
Forschung auf der wissenschaftlichen Dokumentation der Sammlung ist augenfällig, sowohl die
Hintergründe des Sammelns und der Sammler
als auch die zeitgemäße Anforderung nach einer
adäquaten multimedialen Archivierung betreffend.
Neu hinzugekommen ist der Ansatz, die künftige
Verwendung der Sammlungen aus wissenschaftlicher Perspektive zu hinterfragen. Daneben
sind Wissenschaftler des Ethnologischen Museums anerkannte Spezialisten in verschiedenen
Disziplinen.
Forsch ungsergebnisse
F o r s c h u n g s p r o j e k t e ( e i n s c h l i e ß l i c h Pr o j e k t e vo n G a s t wi s s e n s c h a f t l e r n )
Bedingt durch die Globalisierung und die damit
einhergehende Änderung der Lebensbedingungen in überseeischen Kulturen, hat sich die
Qualität der Reisen geändert. Auch die wissenschaftlichen Fragestellungen ändern sich. Kostengünstige und kürzere Anreisen in die Zielregion
ermöglichen wiederholte Forschungsaufenthalte
mit jeweils kürzeren Verweildauern. Nicht
zuletzt betreut das Ethnologische Museum seit
einigen Jahren Vertreter und ganze Abordnungen
der Nachfahren der von ihm gesammelten
Kulturen.
2006 wurden erfolgreich Mittel für vier Projekte
eingeworben, die in Kooperation mit anderen
Institutionen durchgeführt werden:
_ „Vom Imperialmuseum zum Kommunikationszentrum? Zur neuen Rolle des Museums als
Schnittstelle zwischen Wissenschaft und nichtwestlichen Gesellschaften“ (in Kooperation mit
dem Institut für Museumsforschung, Berlin,
und der FU Berlin, Förderung durch die
VW-Stiftung, Höhe der Förderung: 713.800,- €)
_ „ethnoArc: Linked European Archives for Ethnomusicological Research, IST, Sixth Framework
Programme, European Commission“ (Konsortium von sieben Partnern, Höhe der Förderung:
985.231,20 €, davon 705.639,60 € durch die EU,
die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erhält
129.600,- €)
_ „Dismarc – Discovering Music Archives, eContenPlus, Sixth Framework Programme, European
Commission“ (Konsortium von zehn Partnern,
Höhe der Förderung: ca. 2.000.000 €, davon
994.447,- € durch die EU, die Stiftung
Preußischer Kulturbesitz erhält 72.445,- € )
_ „Deutschsprachige Werke von Reisenden und
Forschern in Alaska, an der Nordwestküste
Amerikas und in den angrenzenden Gebieten“
(„Historia Scientiarum“, Förderung durch die
Fritz Thyssen Stiftung, Höhe der Förderung:
40.000,- €)
Die eingeworbenen Projektmittel umfassen
ein Gesamtvolumen von 3.739.031,20 € (alle
Partner) und sind Ergebnis der hervorragenden
Vernetzung des Ethnologischen Museums mit
nationalen und internationalen Wissenschaftsinstitutionen, aber auch der regen Tätigkeit
der Volontäre über das Volontariat hinaus. Es
wurden zusätzlich sechs junge Wissenschaftler
für diese Projekte eingestellt. Zudem sind bei
der DFG mehrere Forschungsanträge noch im
Antragsverfahren.
We i t e r e ü b e r j ä h r i g e Pr o j e k t e
_ „Edición facsimilar e interpretación de la nomina
de tributos de Tlapa y su Señorio al Imperio
Mexicano: Códice Humboldt 1, y Códice Azoyú
Reverso 2, Reverso. Edición Bilingue Español –
20 Ethn ologisches Museum
Inglés“: in Zusammenarbeit mit G. Gutierrez,
Ciesas/Mexico D.F., und M. Pye, NWAF Brigham
Young University, Provo/UT (seit 2003, die
Untersuchung ist abgeschlossen)
Abb. 2 o.
Dismarc, © Ethnologisches Museum, SMB
Abb. 3 li.
Dismarc-Kickoff, © Ethnologisches Museum, SMB
_ „Museumsforum“: Wissenschaftskolleg zu Berlin,
in Zusammenarbeit mit H. Bredekamp, HU
Berlin, R. Meyer-Kalkus und wechselnden
Teilnehmern (Förderung seit 2001)
_ „Wege des Wissens. Transregionale Studien“:
Wissenschaftskolleg zu Berlin, in Zusammenarbeit mit M. Braig, FU Berlin, B. Göbel, IberoAmerikanisches Institut, Berlin, S. Conrad, FU
Berlin, A. Eckert, HU Berlin, O. Ette, Universität Potsdam, U. Freitag, ZMO, F. Pannewick,
FU Berlin, S. Randeria, Universität Zürich,
U. Haltern, HU Berlin, und anderen (Förderung seit 2002, das Ergebnis sind anderweitig – zum Beispiel durch die DFG – geförderte
Forschungsprojekte)
_ DFG-Projekt „Bangla Gan. Das Genre ‚Lyrical
Songs‘ als Ausdruck der urbanen Musikkultur
Bengalens und seine Beziehungen zu den Medien
des 20. und 21. Jahrhunderts“: Projekt der
Universität Köln, Forschungsaufenthalt in
Kolkata (12.1.–4.3.2006)
_ DFG-Projekt „Walter Lehmann“: Es liegt als
Bd. 1 ein Katalog der Sammlung zur Veröffent-
lichung vor, Bd. 2 zur Geschichte der Sammlung
ist in Vorbereitung (Abschluss Mai 2006)
_ „Ausgewählte Werke Adolf Bastians“: Reedition
und Herausgabe von drei der insgesamt neun
geplanten Bände, „Historia Scientiarum“ (Förderung durch die Fritz Thyssen Stiftung)
_ „Analysen von qadscharischen Fliesen mit
Unterglasurmalerei (1796–1925)“: DAAD (PPP
Projektgebundener Personenaustausch) und
Alliance (2005 und 2006), Alliance (französischbritisches Forschungspartnerschaftsprogramm)
und British Council (2007 und 2008); Teilnehmer: National Museums of Scotland, Edinburgh,
Ethnologisches Museum Berlin, Musée du
Louvre, Paris, Musée des Beaux-Arts,
HU Berlin, TU Berlin, Institut für Atomare
Physik und Fachdidaktik, CNRS (Centre
Nationale des Recherches Scientifiques,
UMR 171, CNRS-C2RMF)
_ Dokumentation der gesamten südamerikanischen Federsammlung des Ethnologischen
Museums (2005–2006)
Forsch ungsprojekte 20 02–20 05
_ Besuch von Huichol-Indianern in Berlin zur
ergänzenden Dokumentation der Preuss-Sammlung (Dezember 2005)
_ DFG-Forschungsprojekt Drittmittel: „Ethnische
Identität bei Diaspora als demographischer
Normalfall: Von Niue-Frauen gewählte ethnische
Markierungen am Beispiel von Flechtarbeiten
und Kunsthandwerk“ (2002–2004 und 2005)
_ Gemeinschaftsprojekt „MEXartes-berlin.de“:
in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der
Welt, Berlin, dem Ibero-Amerikanischen Institut,
Berlin, dem Goethe-Institut Mexiko und
anderen (17.9.2002–23.2.2003); Verleihung
des „Aguilar Azteca“ durch den mexikanischen
Staatspräsidenten in Anerkennung des Projektes
Ethn ologisches Museum 21
G a s t wi s s e n s c h a f t l e r 2 0 0 6
_ S. Castenfeldt, Moesgard-Museum: Forschung
zum wissenschaftlichen Nachlass von Wolfgang
Lentz (1900–1986), Iranist, Forschungen in
Afghanistan
_ S. Das Gupta, Kolkata: Nordindische Saiteninstrumente – Sammlungsbestand und
historische Zuordnung
_ J. Gansemans, Tervuren: Walzensammlungen aus
Belgisch-Kongo in Berlin und Tervuren
_ M. Ghattas, Kairo: Musik der koptischen Kirche
in Ägypten – historische Aufnahmen
G a s t wi s s e n s c h a f t l e r 2 0 0 2 – 2 0 0 5
_ P. Faulhaber, DAAD-Stipendium (2003): Arbeiten
an der Ticuna-Sammlung zum Forschungsprojekt
„Iconography, Myths and Symbolism Inscribed
in Ritual Artifacts. The Ticuna Collection in a
Comparive Perspective“
_ A. Sellen, PhD, Unidad Académica de Ciencias
Sociales y Humanidades de la UNAM en Mérida
(UACSHUM), Merida, Yucatán/Mexico, Foundation for the Advancement of Mesoamerican
Studies (FAMSI), Inc. (2004), DAAD (2005):
Ergebnis der Forschungsaufenthalte in Berlin
veröffentlicht im „Baessler-Archiv“, im „FAMSI
Report“ und anderem
_ M. Valdovinos, DAAD-Stipendium: Bearbeitung
der Cora-Sammlung (K. Th. Preuss); die
Ergebnisse werden dieses Jahr in dem geplanten
„Artes de México“-Band zu unserer PreussSammlung (Cora und Huichol) erscheinen
Ko o p erationen und Mitgliedschaften
Im Jahr 2006 gab es, wie in den Jahren 2002,
2004 und 2005, zwei Kooperationen mit dem
Ethnologischen Museum, im Jahr 2003 drei
Kooperationen. Es bestehen zudem Mitgliedschaften unter anderem in der Deutschen
Gesellschaft für Völkerkunde, der American
Association for the Advancement of Science
(AAAS), der Society of American Archaeology
(SAA), The Mixtec Foundation und anderen
mehr.
Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 6
_ P. Bolz: Indianerbilder für den König. George
Catlin in Europa, in: P. Kort und M. Hollein:
I Like America. Fiktionen des Wilden Westens,
München 2006, S. 69–85
_ M. Fischer, P. Bolz, S. Kamel (Hrsg.): Adolf Bastian,
Tagungsband, Hildesheim (im Druck)
_ N. Grube und M. Gaida: Die Maya. Schrift und
Kunst, Berlin und Köln 2006
_ P. Junge: Die Datierung von Gedenkköpfen.
Das Beispiel der Berliner Benin-Sammlung,
in: Benin, Ausst.-Kat., 2008 (in Vorbereitung)
_ P. Junge und F. Jacobi (Hrsg.): Weltsprache
Abstraktion. Gestalt – Magie – Zeichen, Ausst.-
22 Ethn ologisches Museum
Kat. Ethnologisches Museum, Berlin, Berlin 2006
_ L.-Chr. Koch und J. Mendívil: Objekte ohne
Kontext: Eine organologische Konstruktion
anhand historiographischer Quellen aus der
Inkazeit. Eine Anwendung an einer Sammlung
vorkolumbischer Musikinstrumente, in: Studien
zur Musikarchäologie 4, 2006
_ L.-Ch. Koch und S. Ziegler (Hrsg.): Theodor
Koch-Grünberg – Walzenaufnahmen aus
Brasilien 1911–1913, Kommentare:
M. Kraus und J. Mendívil, CD und Booklet
(dt. und portugies. Ausgabe), Noten, Fotos,
Berlin 2006 (BPhA-WA3)
_ V. König: The Representation of Landscape,
Gardens and Other Cultivated Spaces in the
Codices and Lienzos (Maps) from Native Mexico,
in: Instituto de Investigaciones Antropologica
(UNAM), Lorenzo Ochoa (Hrsg.), Anales de
Antropologia 39, 2006
_ V. König (Hrsg): Vermessen. Kartographie der
Tropen, Ausst.-Kat. Ethnologisches Museum,
Berlin, Berlin 2006; darin: Was sind die Tropen?,
S. 10–17; Der vierte Kontinent, S. 66–77;
Ozeanien und die Inselwelt des Südpazifiks,
S. 88–95; Frühe Weltkarten und ihre globale
Verbreitung, S. 96–103
_ V. König: Landkarte oder Porträt? Ikonographische und kartographische Importe aus
Europa und indigene Entscheidungsprozesse in
Mexiko und dem Andenraum in der Kolonialzeit,
in: Wolfenbütteler Hefte 2007
_ V. König: (Ein)Sammeln, (Ab)Kaufen,
(Aus)Rauben, (Weg)Tauschen – Zeitgeist und
Methode ethnographischer Sammlungstätigkeit
in Berlin (ungekürzte Fassung), in: A. Bärnreuther und P.-K. Schuster (Hrsg.), Lob der
Sammler. Die Staatlichen Museen und ihre
Sammler, Berlin 2007 (im Druck)
_ V. König: Adolf Bastian and the Sequel:
Five Companions and Successors as Collectors
for the Royal Museum of Ethnology,
in: Adolf Bastian’s Heritage, Berlin 2006, S. 12 ff.
(im Druck)
_ V. König: Los Eduardos y Otros: Investigadores,
viajeros y collectionistas alemanes en el estado
de Oaxca, Mexico, y sus contribuciones para la
exploración científica (1800–2000), in: Identidades étnicas. Transformaciones en América
Latina. Contribuciones al simposio en el Instituto Ibero Americano, realizado en ocasión de
los sesenta años de U. Thiemer-Sachse, Berlin
(im Druck)
_ V. König: The Mapa de Teozacoalco and the
Concept of the Mappaemundi,
In: Bas van Doesburg (Hrsg.), Escribir en Oaxaca.
Jeroglificos y letras de la tradición indigena, 2007,
S. 18 ff. (im Druck)
_ W. Lobo: Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas, Ausst.-Kat. Kunst- und Ausstellungshalle
der BRD, Bonn; Martin-Gropius-Bau, Berlin,
München 2006; darin: Mahayana- und VajrayanaBuddhismus in der Zeit von Jayavarman VII,
S. 169–173; Im Vertrauen auf Harmonie und
Dauer – Der Symbolismus in der Architektur
von Jayavarman VII, S. 184–188
_ W. Lobo: Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas, in: Indo-Asiatische Zeitschrift. Mitteilungen der Gesellschaft für Indo-Asiatische
Kunst, Heft 10, 2006, S. 48–61
_ W. Lobo: The Desire for Permanence and
Salvation, in: Orientations 37, 8, 2006, S. 69–75
_ I. Pfluger-Schindlbeck: On the Symbolism of Hair
in Islamic Societies: An Analysis of Approaches,
in: Anthropology of the Middle East, 1, 2, 2006,
S. 72–88
_ I. Schindlbeck, M. Gaida, V. König (Hrsg.):
Baessler-Archiv. Museum für Völkerkunde,
ab Bd. 49 ff., 2001 ff.
_ M. Schindlbeck: Museums, Anthropology, and
Imperial Exchange (Amiria J. M. Henare),
in: Anthropos 101, 12, 2006, S. 621 f.
_ M. Schindlbeck: Museum und Universität in der
Ethnologie, in: Zeitschrift für Ethnologie 131,
2006 S. 356–359
_ M. Schindlbeck und G. Schlee (Hrsg.): Zeitschrift
für Ethnologie, seit 2000
_ S. Ziegler: Die Wachszylinder des Berliner
Phonogramm-Archivs, Booklet (dt. und engl.
Ausgabe), Fotos, Notenbeispiele und CD-ROM,
Berlin 2006
Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 2 – 2 0 0 5
_ R. Haas: Begleitheft zur Ausstellung „Copyright
by Kadiwéu. Von der Körperbemalung im Mato
Grosso zur Fassadenfliese in Berlin“, 2002
_ P. Junge (Hrsg.): Arte da Africa, Rio de Janeiro
2003
_ P. Junge und P. Ivanov (Hrsg.): Kunst aus Africa,
Berlin 2005
_ P. Junge und S. Seybold (Hrsg.): Bilder aus Äthiopien. Malerei und Fotografie 1900–1935, Ausst.Kat. Übersee-Museum, Bremen, Bremen 2002
_ V. König: Die Last der Träume, in: Deutsche am
Amazonas – Forscher oder Abenteurer?
Expeditionen in Brasilien 1800 bis 1914,
Berlin 2002, S. 11–15
Ethn ologisches Museum 23
_ V. König: Zum Handel im Nordpazifik,
in: E. Donnert (Hrsg.), Festschrift für Günter
Mühlpfordt, Köln 2002, Bd. 6, S. 1055–1070
_ V. König: Postkoloniale Diskurse und interkulturelle Dialoge – neue Perspektiven für das
Museum?, in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz
XXXVIII, 2002, S. 287–308
_ V. König: „La Batalla de Siete Flor“. Resumen, in:
ACERVOS. Publicaciones de la Biblioteca Burgoa,
Santo Domingo, Oaxaca/Mexico, 2002
_ V. König (Hrsg.): Ethnologische Museum Berlin,
Prestel Museumsführer, München 2003
_ V. König: Die Bilderhandschriften: Codices,
Lienzos und Mapas. Nachbarn und Zeitgenossen
der Azteken. Katalog der zusätzlichen Leihgaben in Berlin und Bonn (mit M. Gaida und
A. Nicklisch), in: Azteken, Publikation anlässlich
der Ausstellungen in Berlin und Bonn, Köln 2003,
S. 358–398 und 10 Addendum I–IX, XIX–XXXII
_ V. König: Eduard Seler y Caecilie Seler-Sachs en
Oaxca. Estadias y egado. In: R. von Hanffstengel
und C. Tercero Vasconcelos (Hrsg.), Eduardo
Caecilie Seler – sistematización de los estudios
americanistas y sus repercusiones,
Concaulta 2003
_ V. König: O Museu Etnológico no sistema dos
Museus Estatais de Berlin. In: P. Junge (Hrsg.),
Arte da Africa, Rio de Janeiro 2003, S. 18–21
_ V. König: Koloniale Welten, in: Ethnologisches
Museum (Hrsg.), Koloniale Kunst aus Lateinamerika. Prozesse gegenseitiger Aneignung,
Berlin 2005, S. 40–43
_ V. König: (Ein)Sammeln, (Ab)Kaufen, (Aus)Rauben,
(Weg)Tauschen – Zeitgeist und Methode
ethnographischer Sammlungstätigkeit in
Berlin, in: S. Luig und C. I. Steingräber (Hrsg.),
Das Geschenk der Kunst, Berlin 2005, S. 24–31
_ V. König: Mary E. Smith’s Interpretation of the
Codex Tulane, the Codex López Ruíz, and Other
Documents. Some Conclusions of the Role of
Tlaxiao in the Western Part of the Mixteca Alta,
in: MexIcon XXVII, 6, Dezember 2005,
S. 112–115
_ W. Lobo (Hrsg.): Kambodschanische Kultur, Heft 8
_ W. Lobo: Mit einem Lächeln der Augen und
des Gesichtes – Ein Kopf des Gottes Shiva von
einem Kosha aus Champa, in: Indo-Asiatische
Zeitschrift. Mitteilungen der Gesellschaft für
indo-asiatische Kunst 8, 2004, S. 22–36
_ W. Lobo: Kambodschas Größe und Ruhm,
24 Ethn ologisches Museum
_
_
_
_
_
_
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_
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_
_
in: DAMALS. Das Magazin für Geschichte und
Kultur 9, 2005, S. 72–77
W. Lobo : Linga et Kosha au Champa. Culte
et iconographie, in: P. Baptiste und Th. Zéphir
(Hrsg.), Trésors d’art du Vietnam. La sculpture
du Champa Ve –XVe siècles, Musée national des
arts asiatiques Guimet, Paris 2005, S. 88–95
I. Pfluger-Schindlbeck: Das Fachreferat
Islamischer Orient, in: Kurzführer durch das
Ethnologische Museum Berlin, München 2003
I. Pfluger-Schindlbeck: Kinship and Descent
Systems and Kinship and State: The Caucasus,
in: S. Joseph (Hrsg.): Encyclopedia of Women
and Islamic Cultures, Bd. 2, Leiden 2004
I. Pfluger-Schindlbeck: Das Fachreferat
„Islamischer Orient“ im Ethnologischen Museum
Berlin, in: A. Hagedorn und J. Gierlichs (Hrsg.):
Islamische Kunst in Deutschland, München, 2004,
S. 41–43
I. Pfluger-Schindlbeck: Die ethnographischen
Sammlungen islamischer Gesellschaften im
Ethnologischen Museum Berlin, in: J. Kröger
(Hrsg.): Islamische Kunst in Berliner Sammlungen,
Berlin 2004, S. 193–204
I. Pfluger-Schindlbeck: Verwandtschaft, Religion
und Geschlecht in Aserbaidschan,
Wiesbaden 2005
I. Pfluger-Schindlbeck: Hermann Burchardt im
Jemen: Photographische Reisen 1900–1909, 2005
(Hefte zur Kulturgeschichte des Jemen, 3, hrsg.
von der Botschaft der BRD, Sana‘a und dem
Deutschen Archäologischen Institut)
I. Pfluger-Schindlbeck: Kulturfreie Zeichen,
in: Shahla Safarzadeh, Ausst.-Kat., Berlin 2005,
S. 7
I. Schindlbeck, M. Gaida, V. König (Hrsg.): BaesslerArchiv. Museum für Völkerkunde, ab Bd. 49, 2001
bis Bd. 53, 2005
M. Schindlbeck: Vulkane und Leprakranke:
Richard Neuhauss und seine Photographien von
Hawaii, in: Baessler-Archiv N.F. XLVIII, 2000,
S. 345–378 (publiziert 2002)
M. Schindlbeck: Zur Beziehung zwischen Universität und Museum in der Ethnologie, in: Zeitschrift für Ethnologie 127, 2002, S. 116–119
M. Schindlbeck: Rezension zu: M. O’Hanlon und
R. L. Welsch (Hrsg.): Hunting the Gatherers.
Ethnographic Collectors, Agents, and Agency in
Melanesia, 1870s–1930s, in: Anthropos 97, 2002,
S. 617–619
Abb. 4
ethnoArc
© Ethnologisches Museum, SMB
_ M. Schindlbeck: Contemporary Maori Art and
Berlin’s Ethnological Museum, in: A. Herle u. a.
(Hrsg.): Pacific Art. Persistence, Change and
Meaning, Adelaide 2002, S. 342–352
_ M. Schindlbeck: Rezension: U. van der Heyden
und J. Zeller (Hrsg.), Kolonialmetropole Berlin,
in: Paideuma 49, 2003, S. 305–309
_ M. Schindlbeck: Rezension: H. Glenn Penny,
Objects of Culture: Ethnology and
Ethnographic Museums in Imperial Germany,
in: Paideuma 50, 2004, S. 306–309
_ Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer
Kulturbesitz, Ethnologisches Museum (Hrsg.):
Deutsche am Amazonas – Forscher oder
Abenteurer? Expeditionen in Brasilien 1800 bis
1914, Berlin u. a. 22005
Fa c h t ag u n g e n u n d Vo r t r ä g e 2 0 0 6
_ Expert Meeting der UNESCO-Sektion
„Intangible Cultural Heritage (ICH)“, Paris,
12.–13.1.2006, Thema: „Documentation and
Archiving of the Intangible Cultural Heritage
(ICH)“
_ Symposium „The Perspectives of the Americanist Studies in an International Context“,
Ethnologisches Museum, Berlin, organisiert vom
Lateinamerika-Institut, FU Berlin, 19.–22.1.2006:
Vortrag „Graphic Communication and the Art
of Mapping – The Significance of Representation
Systems in Pre-Columbian and Modern Western
Societies“ (V. König)
_ 16. Treffen der Studiengruppe Historical Sources
of Traditional Music im International Council of
Traditional Music (ICTM), Ethnologisches
Museum, Berlin, 8.–13.3.2006 (finanziell unterstützt durch die Fritz Thyssen Stiftung): Organisation, Themen: „I. Preventing the ,Loss‘ of Tradition“, „II. Repertoires and Their Characteristics
in the Early 20th Century“, Vortrag „Sound
Archives and Contemporary Ethnomusicology“
(L.-Ch. Koch); – Vortrag „The Wax Cylinder
Catalogue of the Berlin Phonogramm-Archiv as
a Means of Preventing the ,Loss‘ of Tradition“
(S. Ziegler); – Vortrag „Working with the
Phonograph in the Age of Digital Reproduction“
(A. Wiedmann); – Vortrag „Aspects of Folk Song
in Romania: Maria T anase
ˇ
between Muzica
Popular ˇa and Folclor“ (M. Mengel)
_ Konferenz „Cultural Diversity and the Urban
Area Explorations in Urban Ethnomusicology“,
Wien, 23.–26.3.2006: Vortrag „Unity in Diversity –
Bengali Music as an Urban Icon“ (L.-Ch. Koch)
_ Symposium „Crossing Boundaries in Search
of Common Ground“, Harvard University,
21.–22.4.2006: Vortrag „Zeitgeist and Methods
of Ethnographic Collection Activities in Berlin in
the beginning – Implications and Perspectives for
the Future“ (V. König; Veröffentlichung
Ethn ologisches Museum 25
in: RES Anthropology & Aethetics 52, 2007)
_ Annual Meeting of the Society for American
Archaeology, Puerto Rico, 26.–30.4.2006, Session
„Archaeology in Central and Southern Mexico“:
Vortrag „Understanding the Aztec Tributary
System and Relationhip with the Mixte-Tlapanec
Kingdom of Tlapa: Codex Humboldt Fragment
One“ (V. König mit G. Gutierrez und M. Pye); –
Session „Religious Authority and Ritual Architecture in Prehispanic South America“: Vortrag
„Ritual Paraphernalia and the Foundation of
Religious Temples: The Case of the TaironaKágaba/Kogi, Sierra Nevada de Santa Marta,
Colombia“ (A. Oyuela-Caycedo und M. Fischer)
_ Interdisciplinary Workshop on Music and
Religion, Institute for Religious Studies, FU
Berlin, 5.–7.5.2006: Vortrag „Raga-Music in
North India between Religious Meaning and
Courtly Culture“ (L.-Ch. Koch)
_ Internationales Symposium „Max Uhle (1856–
1944). Evaluaciones de sus investigaciones y
obras“, in Kooperation zwischen der Universidad Católica del Perú, dem Ibero-Amerikanischen Institut, Berlin, und dem Ethnologischen
Museum, Berlin, Lima, 5.–7.5.2006: Vortrag „La
mision de Max Uhle para el Museo Real de
Etnología de Berlín (1892–1895)“ (F. Fischer)
_ Jubiläumsringvorlesung der Universität
Hamburg: 10.5.2006 Vortrag „Mary Elizabeth
Smith (2.8.1932–10.12.2004) und die Mixtekenforschung: Einblicke in das Werk einer großen
Forscherin“ (V. König)
_ Vortragsreihe „Globalisierung im Zeitalter der
Entdeckungen“, Herzog-August-Bibliothek
Wolfenbüttel: 23.5.2006 Vortrag „Landkarte
oder Porträt? Ikonographische und kartographische Importe aus Europa und indigene
Entscheidungsprozesse in Mexiko und dem
Andenraum in der Kolonialzeit“ (V. König;
Veröffentlichung in: Wolfenbütteler Hefte
2007)
_ 52. Internationaler Amerikanistenkongress
„Pueblos y culturas de las Américas: Diálogos
entre globalidad y localidad“, Sevilla,
17.–21.7.2006, Symposium HIST 27 „Las colecciones de los Museos de Etnografía. Su revalorización para el estudio de la historia de la ciencia
(Museale Sammlungen – Ihre Bedeutung für
die Wissenschaftsgeschichte)“: Organisation in
26 Ethn ologisches Museum
_
_
_
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_
_
Kooperation mit dem Varldskulturmuseet,
Göteborg, Vortrag „Recuperando un legado:
El viaje de Konrad Theodor Preuss a Colombia
(1913–1919)“ (M. Fischer); – Vortrag „Recent
Collections and Their Historical Value“
(M. Gaida); – Vortrag „200 años de colecciones
etnográficas sudamericanas en Berlín“ (R. Haas)
Vortragsreihe „Der Ball ist rund – Kreis, Kugel,
Kosmos“, Altes Museum, Berlin: 24.8.2006
Vortrag „Runde Weltbilder – Der Siegeszug der
Mappa Mundi auf drei Kontinenten“ (V. König)
im Rahmen des Begleitprogrammes zu der
Ausstellung „Musik und Identitäten –
Kroatische Kulturtage“, Museum Europäischer
Kulturen, Berlin, 26.8.–24.9.2006: 3.9.2006
Vortrag „Musikinstrumente aus Kroatien und
seinen Nachbarländern“ (S. Ziegler); – 17.9.2006
Vortrag „Der ‚Tamburaschenchor Wellebit 1902‘
in Berlin“ (S. Ziegler)
Konferenz der europäischen Musikethnologen
„European Seminar in Ethnomusicology (ESEM)“,
Jokkmokk/Schweden, 6.–10.9.2006: Vortrag
„Historical Sound Recordings of Sami Music in
the Berlin Phonogramm-Archiv“ (S. Ziegler)
5. Symposium der Internationalen Studiengruppe
Musikarchäologie „Herausforderungen und Ziele
der Musikarchäologie – Challenges and Objectives in Music Archaeology“, Ethnologisches
Museum, Berlin, 18.–23.9.2006 (finanziert durch
die DFG): Durchführung und Organisation,
Vortrag „An Archaeological Approach to the
Surbahar“ (R. Eichmann und L.-Ch. Koch)
3. International Symposium on Traditional
Polyphony, Tbilisi/Georgien, 25.–29.9.2006:
Vortrag „Polyphony in Historical Recordings of
the Berlin Phonogramm-Archiv“ (S. Ziegler)
„Klang – Gedanke – Instrument. Curt Sachs und
die Musikwissenschaft heute“, Symposium zum
125-jährigen Geburtstag von Curt Sachs, Musikinstrumenten-Museum, Berlin, 28.–30.9.2006:
zwei Podiumsdiskussionen
Jahrestagung der Walter-Spieß-Gesellschaft,
Ethnologisches Museum, Berlin, 21.10.2006:
Vortrag „F. Dahlsheim – Phonographische
Aufnahmen balinesischer Musik von 1931“
(S. Ziegler)
Tagung der IASA-Ländergruppe, Frankfurt/Main,
3.–4.11.2006: Vortrag „Das Berliner Phonogramm-Archiv heute“ (S. Ziegler)
_ Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Archivi
di Etnomusicologia, Rom: 15.11.2006 Vortrag
„From Wax Cylinders to Digital Storage – The
Historical Collections of the Berlin Phonogramm-Archiv“ (S. Ziegler)
_ The Society for Ethnomusicology (SEM),
51. Annual Conference – Decolonizing Ethnomusicology Honululu, Honolulu,
16.–19.11.2006: Organisation des Panels „Music
Archives – a Legacy of Colonial Ethnomusico-
logy or a Model for the Digital Democracy?“,
Einführungsvortrag (L.-Ch. Koch)
_ Symposium „Weltkulturforum“, Rio de Janeiro,
26.11.–3.12.2006: Vortrag „El ‚Humboldt Forum‘
en el centro de Berlin: El plan y la importancia
del proyecto Trópicos para su realización“
(V. König)
_ Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn:
17.12.2006 Vortrag „Angkor – Göttliches Erbe
Kambodschas“ (W. Lobo)
Fa c h t ag u n g e n u n d Vo r t r ä g e 2 0 0 2 – 2 0 0 5
_ 9. „Mixtec Gateway“-Tagung der Mixtec Foundation und Braunstein Foundation, Las Vegas,
9.–13.3.2002: Vortrag „The Mapa de Teozacoalco
and the Concept of Mappae Mundi“ (V. König)
_ Workshop „Ausstellungen als Instrument der
Wissensvermittlung“, Helmholtz-Zentrum für
Kulturtechnik, HU Berlin (gefördert von der VWStiftung; J. Brüning, M. Roth), 26.–27.4.2002: Vortrag „Das Museum und die Interpretation von
Kultur. Die Präsentation von außereuropäischen
Kulturen als subjektiver Prozess“ (V. König)
_ „Museumsforum“, Wissenschaftskolleg Berlin:
14.5.2002 Vortrag „Die Objekte zum Sprechen
bringen – Die Rolle der Kuratoren als Geschichtenerzähler und die Problematik interpretativer
Prozesse im Museum“ (V. König)
_ Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig:
24.7.2002 Vortrag „,In Siam verbrachte ich
meine schönsten Jahre‘ – Der deutsche
Architekt, Kunstwissenschaftler und Sammler
Karl Döhring“ (W. Lobo)
_ Bangkok: 11.12.2002 Vortrag „The Tantric
Buddhist God Hevajra and the Path to
Enlightenment“ (W. Lobo)
_ 10. „Mixtec Gateway“-Tagung der Mixtec Foundation und Braunstein Foundation, Las Vegas,
7.–11.3.2003: Vortrag „The Mixtecs in Exhibitions on Mesoamerican Cultures“ (V. König)
_ Annual Meeting of the Society of American
Archaeology (SAA), Denver, 21.–23.3.2003:
Vortrag „Fake Production in Oaxaca: Criminal
Act or Legal Terms of a Native Trade?“ (V. König)
_ Staatliches Museum für Völkerkunde München:
10.7.2003 Vortrag „Die Mythen der Hindus“
(W. Lobo)
_ Workshop „Das Göttliche und Gegenwärtige –
Feste und Rituale im östlichen Indien“, Seminar,
13.9.2003 (W. Lobo)
_ Ringvorlesung „AFRIKAMERIKA.
Atlantische Konstruktionen“, FU Berlin,
HU Berlin: 11.11.2003 Vortrag „Das Konzept
und die Rezeption der Afrika-Ausstellung in
Rio de Janeiro 2003“ (P. Junge)
_ 11. „Mixtec Gateway“-Tagung der Mixtec
Foundation und Braunstein Foundation, Las
Vegas, 12.–17.3.2004: Vortrag „The Analysis and
Interpretation of Codex Egerton (Sanchez Solis)
Revised – A Comparison between its Data and
New Insights from Other Mixtec Codices“
(V. König)
_ Annual Meeting of the Society for American
Archaeology (SAA), Montreal, 30.3.–4.4.2004:
Vortrag „The Representation of Landscape,
Gardens and Other Cultivated Spaces in the
Codices and Lienzos (Maps) from Native
Mexico“ (V. König)
_ Vorträge am Lateinamerika-Institut, FU Berlin:
29.4.2004 Antrittsvorlesung als Honorarprofessorin „Die Mapa von Teozacoalco und das
Konzept der Mappa Mundi“ (V. König)
_ Workshop „Wayang Legenda. Zeitgenössisches
Schattenspiel mit dem Künstler Heri Dono/
Indonesien“, 6.–16.5.2004: Herstellung der
Figuren, Erarbeitung und Durchführung einer
Aufführung (W. Lobo)
_ „Museumsforum“, Wissenschaftskolleg zu Berlin:
10.5.2004 Vortrag „Afrika im Ethnologischen
Museum“ (P. Junge)
_ Symposium „The ,Other Atlantic‘: the Black
Atlantic, Its History and Present“, Ibero-
Ethn ologisches Museum 27
From Imperial Museum to Communication Center?
The Museum in its Role as Mediator between
Science and Non-Western Societies
A project by Rainer Hatoum, Susan Kamel, Lidia Guzy
Abb. 5
Entdeckungs-Reise in die Süd-See und nach der
Berings-Straße zur Erforschung einer nordöstlichen
Durchfahrt, Bd. 1, Weimar 1821
© Ethnologisches Museum, SMB
Abb. 6
Titelblatt des Projektes „Vom Imperialmuseum zum
Kommunikationszentrum? Zur neuen Rolle des Museums
als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und
nicht-westlichen Gesellschaften“
© R. Hatoum, S. Kamel, L. Guzy
_
_
_
_
Amerikanisches Institut, Berlin, 14.6.2004:
Vortrag „The Berlin Collections from Africa in
Brazil: Experience, Reception, and Reaction of
the Exhibit ,Arte da Africa‘ in Rio de Janeiro“
(P. Junge)
10. International Conference of the European
Association of Southeast Asian Archaeologists,
British Museum, London, 14.–17.9.2004: Vortrag
„With Smiling Eyes and Face … A Head of the
God Shiva from a Cham Kosha“ (W. Lobo)
29. Deutscher Orientalistentag „Barrieren –
Passagen“, Halle, 21.9.2004: Vortrag „Crossroads
of Continents Revised – oder Spuren transpazifischer Beziehungen in der materiellen Kultur
und Ikonographie in ethnographischen
Sammlungen“ (V. König)
Workshop „The Wandering Moon Group“,
Schattentheater aus Thailand, 26.1.2005: Vorträge, Werkstattgespräch, Performanz (W. Lobo)
Vortragsreihe der Staatlichen Museen zu
Berlin in Kooperation mit den Fördervereinen „Das Geschenk der Kunst. Die Staatlichen
Museen und ihre Sammler“: 9.3.2005 Vortrag „(Ein)Sammeln, (Ab)Kaufen, (Aus)Rauben,
28 Ethn ologisches Museum
_
_
_
_
(Weg)Tauschen – Zeitgeist und Methode ethnographischer Sammlungstätigkeit in Berlin“
(V. König)
12. „Mixtec Gateway“-Tagung der Mixtec Foundation und Braunstein Foundation, Las Vegas,
11.–15.3.2005: Vortrag „ ,A Constant Source of
Encouragement‘ – My Personal Experience With
Betsy Smith in the Study of Mixtec Painted and
Written Sources between 1974 and 2004“
(V. König)
Veranstaltung einer internationalen Tagung der
Pacific Arts Association Europe, Ethnologisches
Museum, Berlin, 21.–23.4.2005
12. EVA-Konferenz „Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie“ (Electronic Imaging & the Visual Arts), Kulturforum
Potsdamer Platz, Berlin, 9.–11.11.2005, Sektion
„Blind Date – Nutzung und Erschließung digitaler
Bilder“: Vortrag „Fremde erkennen: Bilderschließung in ethnologischen Museen“ (V. König)
Vortragsreihe des Museums für Völkerkunde
München: 3.12.2005 Vortrag „Kunst aus Afrika.
Von Rio nach Berlin. Die neue Afrika-Ausstellung
des Ethnologischen Museums Berlin“ (P. Junge)
L e h r ve r a n s t a l t u n g e n
_ 2006 führten Wissenschaftler des Ethnologischen Museums sieben Lehrveranstaltungen
an Hochschulen durch, in den Jahren 2002 bis
2005 waren es jeweils sechs Lehrveranstaltungen. Alle Wissenschaftler des
Ethnologischen Museums sind promoviert,
zwei haben habilitiert, die Direktorin nimmt
zwei Honorarprofessuren wahr.
Eine Prüfungsberechtigung gilt für die FU Berlin
und andere Institutionen.
Ausstellungen 20 06
In den Ausstellungen des Ethnologischen
Museums werden Spezialthemen erstmalig
wissenschaftlich bearbeitet und somit kreative,
innovative Forschungsansätze verfolgt und einer
breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht:
_ „Kunst aus Afrika“, Ethnologisches Museum,
Berlin, ab 28.8.2005 (neue Dauerausstellung,
mit Publikation)
_ „Vermessen. Kartographie der Tropen“, Ethnologisches Museum, Berlin, 20.5.–27.8.2006
(mit Publikation)
_ „Weltsprache Abstraktion. Gestalt – Magie
– Zeichen“, Ethnologisches Museum, Berlin,
21.5.–15.10.2006 (in Kooperation mit der Neuen
Nationalgalerie, Berlin, mit Publikation)
_ „Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas“,
Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn,
15.12.2006–9.4.2007 (Sonderausstellung in
Kooperation mit der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn, mit Publikation)
Ausstellungen 20 02–20 05
_ „Deutsche am Amazonas – Forscher oder
Abenteurer. Expeditionen in Brasilien
1800 bis 1914“, Ethnologisches Museum, Berlin,
18.4.–10.11.2002 (mit Publikation)
_ „Bilder aus Äthiopien. Malerei und Fotografie
1900–1935“, Übersee-Museum, Bremen, Sommer
2002 (Sonderausstellung)
_ „Azteken“, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 17.5.–
10.8.2003; Kunst- und Ausstellungshalle der BRD,
Bonn, 26.9.2003–11.1.2004 (mit Publikation)
_ „Arte da Africa“, Rio de Janeiro, 13.10.2003–
4.1.2004, Brasilia und Sao Paolo, Januar–April
2004 (Sonderausstellung, mit Publikation)
_ „Indianer-Porträts des 19. Jahrhunderts“,
Ethnologisches Museum, Berlin, ab Mai 2004
Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Viola König
Ethnologisches Museum
Tel: +49 (0)30 8301226
Arnimallee 27
14195 Berlin-Dahlem
Ethn ologisches Museum 29
G
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M
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G
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L
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R
I
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Prof. Dr. Bernd Wolfgang Lindemann
Direktor Gemäldegalerie
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Die Gemäldegalerie besitzt eine der international bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei. Mit ihrer Gründung im
Jahr 1830 beginnt die Geschichte der Staatlichen Museen zu Berlin. Der Bogen ihres
Sammlungsauftrages spannt sich von den
Anfängen der mittelalterlichen Tafelmalerei bis hin zum Klassizismus. Dank ihrer
erfolgreichen, systematischen Sammlungstätigkeit ist die Gemäldegalerie in der
Lage, die Geschichte der abendländischen
Malerei in all ihren europäischen Facetten, in all ihren Schulen und Epochen enzyklopädisch zu präsentieren. Durch gezielt
vorgenommene Neuerwerbungen werden
die Schwerpunkte ihrer Kollektion hochkarätig ergänzt und somit gestärkt.
Die Gemäldegalerie ist Teil des bildkünstlerischen Erbes der Menschheit. Von besonderer Bedeutung für die Pflege des
Bestandes, über den gebotenen behutsamen Umgang mit den uns anvertrauten
30 Gemäldegalerie
Meisterwerken hinaus, ist deshalb der
Bereich der Konservierung und Restaurierung. Hier kommen modernste wissenschaftliche Standards nicht nur der restauratorischen Arbeit, sondern auch der technologischen Bilduntersuchung zum Einsatz;
Kooperationen mit anderen Einrichtungen
wie dem Rathgen-Forschungslabor, Berlin,
dem Hahn-Meitner-Institut, Berlin, und anderen wissenschaftlichen Institutionen erweitern das Spektrum erkenntnisfördernder Orientierungen auf diesen essenziellen
Gebieten. Die Präsentation, Sicherung und
Lagerung der Bestände erfolgt stets nach
dem neuesten Stand museologischer und
museumstechnischer Prinzipien. Die Inventarisierung nutzt systematisch moderne
Standards und baut diese im Verbund der
Staatlichen Museen zu Berlin weiter aus.
Die Gemäldegalerie erforscht und erschließt
fortlaufend ihre Bestände. Dies erfolgt
in der Form kritischer Kataloge ganzer
Sammlungsbestände ebenso wie in Ausstellungskatalogen oder Spezialpublikationen
einzelner Werke. Neben die bewährten
Printmedien tritt das breite Spektrum
von neuartigen Formen und Techniken der
Veröffentlichung. Das Anstoßen und Unterstützen wissenschaftlicher Projekte zur
Erforschung der Bildkünste von Mittelalter
und Früher Neuzeit gehört zudem zu den
ganz wesentlichen Aufgaben der Gemäldegalerie. Wissenschaftliche Tätigkeit setzt
Kooperation voraus. Partner der Gemäldegalerie auf diesem Gebiet sind andere
Museen ebenso wie Universitäten und sonstige wissenschaftliche Einrichtungen, auch
Institutionen naturwissenschaftlicher Forschung, um von diesen entwickelte Verfahren zu weiteren Erkenntnissen zu nutzen.
Vor allem durch die permanente, dem Rang
der Gemäldegalerie angemessene Präsentation der Sammlung, außerdem durch
Sonderausstellungen, Führungen, Vorträge,
Publikationen und andere Formen der
Öffentlichkeitsarbeit werden die Bestände
einem breiten Publikum vermittelt – nicht
nur der internationalen Wissenschaftsgemeinde, sondern auch und vor allem der
interessierten Öffentlichkeit. Hierbei wird
auch angestrebt, das Interesse von Gruppen, für die der Weg in die Museen nicht
selbstverständlich ist, überhaupt erst zu
wecken. Insbesondere die Schulen werden
intensiv in diese Arbeit mit einbezogen.
Zudem berät die Gemäldegalerie Institutionen und Einzelpersonen in Fragen, die
mit ihren Sammlungsschwerpunkten, den
Bildkünsten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, in Zusammenhang stehen.
Darüber hinaus ist die Gemäldegalerie
eine Stätte der Ausbildung. Insbesondere
Praktikanten aller Berufsgruppen, Studierende und Volontäre werden mit der Arbeit
und der vielfältigen Aufgabenstellung des
Museums vertraut gemacht.
Gemäldegalerie 31
Abb. 1
Paris Bordon, Thronende Maria mit dem Kind und den Hll. Fabianus, Rochus, Sebastian
und Katharina von Alexandrien, um 1548, nach der Restaurierung
© Gemäldegalerie, SMB, Foto: V.-H. Schneider
32 Gemäldegalerie
Abb. 2
Paris Bordon, Thronende Maria mit dem Kind und den Hll. Fabianus, Rochus, Sebastian
und Katharina von Alexandrien, um 1548, Röntgenaufnahme
© Gemäldegalerie, SMB, Foto: G. Schultz
Gemäldegalerie 33
Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07
Die Gemäldegalerie veranstaltete im Sommer
2006 die vielbeachtete Ausstellung „Rembrandt –
Genie auf der Suche“. Die Präsentation entstand
in Zusammenarbeit mit dem Rembrandt Research
Project und dem Museum Het Rembrandthuis,
Amsterdam, und vermittelte den Stand unserer
Kenntnis des Rembrandt’schen Œuvres. Die Ausstellung endete mit einem zweitägigen internationalen Kolloquium sowie einem Studientag, der es
ermöglichte, wichtige Fragen unmittelbar vor den
Originalen zu diskutieren. Eine Publikation der
Vorträge des Kolloquiums ist in Vorbereitung.
Darüber hinaus ist der kritische Bestandskatalog der altdeutschen Malerei (13. bis frühes
15. Jahrhundert) abgeschlossen (Bearbeiter:
S. Kemperdick); die Drucklegung ist in Vorbereitung. Auch der kritische Bestandskatalog der
oberitalienischen Malerei des Quattrocento ist
in Arbeit (Bearbeiter: C. Schmidt Arcangeli und
S. Weppelmann). Ebenfalls abgeschlossen ist das
DFG-Projekt „Zeremoniell und Raum in der frühen italienischen Malerei“, zu dem im kommenden
Herbst ein Sammelband mit gleichem Titel, herausgegeben von S. Weppelmann, erscheinen wird.
Das Programm der Neutronenautoradiographie
(in Kooperation mit dem Hahn-Meitner-Institut,
Berlin) wurde fortgesetzt; hier ist insbesondere
auf die gemeinsam mit der Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in
Angriff genommene Untersuchung der Gemälde
Antoine Watteaus hinzuweisen.
Die Forschungsergebnisse der Gemäldegalerie
wurden zudem in Führungen regelmäßig dem
Publikum vermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemäldegalerie waren überdies in der
Lehre tätig, sowohl an den Berliner Universitäten
als auch an anderen Hochschulen im In- und
Ausland.
Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre
Zusätzlich zu den bereits angelaufenen Projekten
werden vor allem diese Unternehmungen die
nächsten fünf Jahre prägen:
Mit einer Ausstellung erforscht die Gemäldegalerie einen Aspekt ihrer eigenen Geschichte: „Ein
Architekt rahmt Bilder – Karl Friedrich Schinkel
und die Berliner Gemäldegalerie“ (1.5.–31.7.2007;
Kuratorin: B. von Roenne). Karl Friedrich Schinkel
war nicht nur der Entwerfer des Alten Museums,
in dem die Gemäldegalerie im Jahr 1830 gegründet wurde – er hat für dieses Haus auch eigens
Bilderrahmen entworfen, die im Rahmen dieser
Ausstellung erstmals eine kritische Bearbeitung
erfahren.
Eine Studioausstellung ist dem großen Altargemälde „Thronende Maria mit dem Kind und Heiligen“ von Paris Bordon gewidmet (5.4.–8.7.2007;
Kuratoren: R. Contini und H. Smith). Das Bild
ist in den letzten Jahren, unterstützt durch das
Getty Grant Program, in der Gemäldegalerie
restauriert und wissenschaftlich untersucht worden. Die Ausstellung stellt das Gemälde und die
Ergebnisse der Untersuchung vor (Abb. 1, 2).
34 Gemäldegalerie
Die langjährige Tätigkeit des Labors für technische Fotografie an der Gemäldegalerie wird
danach mit der Ausstellung „Der Blick durch die
Bilder: Alte Meister geröntgt“ einem breiteren
Publikum vorgestellt (30.8.–28.10.2007; Kurator:
G. Schultz).
Auch dem italienischen Maler und Kunsttheoretiker Cennino Cennini wird, in Kooperation mit
dem Institut für Kunstgeschichte der FU Berlin,
mit „Fantasie und Handwerk. Cennino Cennini
und die Tradition der toskanischen Malerei von
Giotto bis Lorenzo Monaco“ eine Studioausstellung gewidmet (1.11.2007–3.2.2008; Kurator:
S. Weppelmann). Die Gemäldegalerie besitzt
zwei der wenigen Gemälde des Künstlers. Zudem
wird in Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin das malerische Werk Daniel Nicholas Chodowieckis untersucht (Bearbeiter: R. Michaelis). Auch diese Arbeit ist Vorbereitung einer
geplanten Ausstellung. Eine andere Ausstellung
wird dem italienischen Maler Sebastiano del
Piombo gewidmet sein (3.7.–5.10.2008; Kurator:
R. Contini).
In Kooperation mit dem Städel-Museum Frankfurt/Main entsteht zudem die Ausstellung
„Geburt der modernen Malerei: Robert Campin
und Rogier van der Weyden“ (20.3.–21.6.2009).
Es ist dies die erste Ausstellung, die das Werk
dieser beiden Maler unmittelbar einander gegenüberstellt. Dies ist umso notwendiger, als durch
eine Reihe von durchweg widersprüchlichen
Publikationen vor allem der letzten Jahre unsere
Vorstellungen von diesen Künstlern keineswegs
präziser geworden sind. In der Ausstellung soll
die Kunst Rogiers und seines Lehrmeisters in
vergleichender Gegenüberstellung studiert werden können. Im Vorfeld sind grundlegende wissenschaftliche Untersuchungen geplant, darunter
auch bildtechnologische Recherchen wie eine
Neutronenautoradiographie.
Ebenfalls in enger Kooperation mit einer anderen
wissenschaftlichen Einrichtung, dem Institut für
Wissenschaftsgeschichte, Berlin, wird die Gemäldegalerie der oft diskutierten, bisher jedoch
nicht eindeutig beantworteten Frage nachgehen,
inwieweit sich Künstler der Frühen Neuzeit der
technischen Errungenschaft der Camera obscura
bedient haben können.
Das Werk des bisher wenig beachteten Haarlemer Malers Cornelis Bega ist Gegenstand
einer Kooperation mit dem Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen, und dem Frans Hals
Museum, Haarlem. Darüber hinaus ist in Kooperation mit dem Metropolitan Museum of Art,
New York, ein großes Ausstellungsprojekt dem
Renaissanceporträt in Malerei und Bildhauerei gewidmet, ausgehend von dem großartigen
Bestand in der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung, Berlin (geplant 2011; Bearbeiter:
S. Weppelmann).
Schließlich hat ein weiteres Projekt die Geschichte der Gemäldegalerie zum Gegenstand:
Jakob Schlesinger, der Correggios Gemälde „Leda
mit dem Schwan“ wiederherstellte, nachdem es
in den Besitz der Gemäldegalerie gekommen
war (es war bereits im 18. Jahrhundert mutwillig
beschädigt worden), ist eine eigene Untersuchung
gewidmet (Bearbeiterin: U. Stehr).
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernd Wolfgang Lindemann
Gemäldegalerie
Tel: +49 (0)30 2662101
Stauffenbergstraße 40
10785 Berlin-Tiergarten
Gemäldegalerie 35
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Prof. Dr. Andreas Scholl
Direktor Antikensammlung
Die Berliner Gipsformerei ist die weltgrößte
Institution dieser Art. Seit über 150 Jahren werden hier Abgüsse nach Originalen der Berliner
Museen, aber auch nach Kunstwerken in anderen europäischen Sammlungen angefertigt. Der
umfangreiche Formbestand umfasst derzeit 7.000
Objekte, die durch Bestandskataloge erschlossen sind. Alle hier angefertigten Abgüsse können
käuflich erworben werden.
Die Gipsformerei bewahrt und pflegt ihren alten
Modell- und Formenbestand. In vielen Fällen
dokumentieren die wertvollen alten Formen originale Skulpturen, die längst durch Kriege zerstört
oder durch Umwelteinflüsse massiv beschädigt
sind. Damit stellt die Berliner Gipsformerei ein
Skulpturenarchiv von unschätzbarem Wert dar.
Es reicht von den Skulpturen des Alten Ägypten
und Mesopotamiens über die trojanischen Altertümer aus den Grabungen Heinrich Schliemanns
und die wichtigsten Bildwerke der klassischen
Antike sowie über das Mittelalter und die Renaissance bis ins frühe 20. Jahrhundert. Damit ist die
Gipsformerei nicht nur eine wichtige Serviceeinrichtung für Museen und Sammler, sondern
zugleich ein einzigartiges Forschungsinstrument,
3 6 G i p s fo r m e r e i
das vergleichende Studien überhaupt erst ermöglicht.
Was der Gipsabguss allen anderen Dokumentationsformen voraushat, sind seine Dreidimensionalität und seine unübertroffene Treue in der
Wiedergabe kleinster Nuancen der Oberfläche.
Hinzu tritt seine Übereinstimmung mit dem Original auch in der Größe, vor allem aber seine
nach wie vor handwerklich-mechanische Herstellung, die frei ist von jedem Subjektivismus. Dieser
Umstand macht den Abguss zu einem historischen
Dokument ersten Ranges. Die Formbarkeit des
Gipses und seine Eigenschaft, in dieser Form zu
erstarren, seine ungefährliche Handhabung und
seine kostengünstige Verarbeitung machen ihn zu
einem Werkstoff, der bis heute auch moderneren
Materialien gegenüber seine Vorzüge bewahrt.
Seine vollkommene Übereinstimmung mit dem
Vorbild in der Form bei gleichzeitigem Wegfall aller von der eigentlichen plastischen Form
ablenkenden Faktoren (Eigenschaften des Materials, entstellende Beschädigungen der Oberfläche, Patina, Verfärbungen im Boden etc.) machen
ihn zu einem abstrakten Anschauungsmittel von
großer Präzision.
Abb. 1 Blick in die Werkstatt, © Gipsformerei, SMB, Foto: Th. Gade
Abb. 2 Bemalung der Nofretete-Büste, © Gipsformerei, SMB, Foto: J. Laurentius
Abb. 3 Abgüsse vor der Retuschierung, © Gipsformerei, SMB, Foto: J. Laurentius
Ansprechpartner:
Axel Möller (Leiter)
Gipsformerei
Tel: +49 (0)30 32676911
Sophie-Charlotten-Straße 17–18
14059 Berlin-Charlottenburg
Prof. Dr. Andreas Scholl
Antikensammlung
Altes Museum / Pergamonmuseum
Tel: +49 (0)30 20905201
Bodestraße 1–3
10178 Berlin-Mitte
G i p s fo r m e r e i 3 7
I N S T IT U T F Ü R M U S E U M S F O R S C H U N G
Prof. Dr. Bernhard Graf
Leiter Institut für Museumsforschung
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Das Institut für Museumsforschung¹ bei
den Staatlichen Museen zu Berlin ist die
einzige bundesweit tätige Forschungs- und
Dokumentationseinrichtung für Museen in
Deutschland. Es wurde 1979 aufgrund einer
Initiative der Länder und des Bundes als
eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung gegründet.
Im Zentrum der Forschung stehen übergreifende Fragestellungen des Museumswesens. Die Forschung ist anwendungsorientiert ausgerichtet. Das Institut analysiert
die Entwicklung von Museen und deren
Bedeutung in der Gesellschaft. Es versteht
sich auch als Serviceeinrichtung für die
deutschen Museen. Die Projekte und Ein-
3 8 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g
zeluntersuchungen des Instituts werden
von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern unterschiedlicher
Fachrichtungen durchgeführt. Dabei finden
die Methoden der jeweiligen Einzelwissenschaften (Sozialwissenschaften, Psychologie,
Erziehungswissenschaften, Ingenieur- und
Naturwissenschaften, Informations- und
Rechtswissenschaft etc.) Anwendung. Die
wichtigsten langfristig angelegten Forschungsarbeiten des Instituts wie zum Beispiel die regelmäßigen museumsstatistischen Erhebungen und Analysen werden als
Daueraufgaben wahrgenommen. Aufgrund
seiner spezifischen Forschungsziele nimmt
das Institut an Kooperationen in überge-
Abb. 1 Logo Deutscher Museumsbund
© Deutscher Museumsbund
Abb. 2 Logo ICOM
© ICOM Deutschland
ordnetem Rahmen teil, zum Beispiel bei
spartenübergreifenden Fragestellungen (für
Bibliotheken, Archive und Museen), die in
Form von Einzelprojekten behandelt werden.
Das Institut für Museumsforschung ist Partner in europäischen Projekten und Kooperationen, sowohl auf ministerieller als
auch auf Verbandsebene. Im Rahmen des
Wissenschaftstransfers berät es deutsche
Museen, die sich an EU-Projekten beteiligen wollen, und stellt Informationen über
museumsrelevante EU-Förderprogramme
zur Verfügung. Es ergänzt darüber hinaus
die inhaltliche Arbeit der regionalen Museumsämter und Fachberatungsstellen der
Bundesländer. In Kooperation mit Fachverbänden und Universitäten veranstaltet das
Institut regelmäßig Fachtagungen und Weiterbildungsveranstaltungen, so unter anderem gemeinsam mit dem Deutschen Museumsbund (Abb. 1) und dem Internationalen
Museumsrat (ICOM; Abb. 2).
¹ Das Institut – bisher „Institut für Museumskunde“ –
hat aus aktuellem Anlass eine Umbenennung beantragt.
Hintergrund ist eine zunehmende Verwechslung mit
universitären Instituten im Zuge der Einführung neuer
Studiengänge. Der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz hat in seiner Sitzung am 21. Juli 2006 der
Umbenennung in „Institut für Museumsforschung“ zum
1. August 2006 zugestimmt.
I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 3 9
Forsch ungsziele
_ Bearbeitung grundlegender Forschungsfragen
des Museumswesens im Rahmen der Daueraufgaben des Instituts
_ Planung und Entwicklung von Forschungsprojekten zu den im Leitbild näher bezeichneten
Forschungsgebieten und Themen
_ Planung und Durchführung der jährlichen statistischen Gesamterhebung über die Entwicklung
der Museen in Deutschland
_ Mitwirkung am Föderalen Programm der
Staatlichen Museen zu Berlin
_ Planung und Durchführung museumsrelevanter
nationaler, europäischer und internationaler
Forschungs- und Kooperationsvorhaben
_ Planung und Durchführung von Forschungsprojekten zur Entwicklung von Standards und
zur Vernetzung von grundlegenden Forschungsthemen im Rahmen europäischer Kooperationen
_ Durchführung spezifischer Forschungsprojekte
und Kooperationen in übergeordnetem Rahmen
bei spartenübergreifenden Fragestellungen zu
den im Leitbild beschriebenen Forschungsgebieten (zum Beispiel Digitalisierung und vernetzte
Erschließung von Museen, Bibliotheken und
Archiven, museumshistorische Forschungsfragen)
_ Transfer von museumsrelevanten
Forschungsergebnissen
Ziel der Forschungsarbeit des Instituts für
Museumsforschung ist die Transparenz seiner
Ergebnisse. Deshalb werden alle erarbeiteten
Materialien, Dokumentationen und
Publikationen der Öffentlichkeit zur Verfügung
gestellt. Das Institut publiziert seine
Forschungsergebnisse und Erhebungen in drei
selbst herausgegebenen Schriftenreihen:
_ „Materialien aus dem Institut für Museumsforschung“ (hier werden schwerpunktmäßig die
Ergebnisse von statistischen Erhebungen und
empirischen Analysen publiziert)
_ „Mitteilungen und Berichte aus dem Institut für
Museumsforschung“ (hier werden die
Ergebnisse von Einzelprojekten und Fachtagungen veröffentlicht)
_ „Berliner Schriften zur Museumsforschung“
(hier werden grundlegende Fragestellungen
und Forschungsergebnisse als Monographien
veröffentlicht)
K o o p e r a t i o n e n m i t U n ive r s i t ä t e n ,
H o c h s c h u l e n u n d We i t e r b i l d u n g s e i n r i c h t u n g e n
Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Instituts für Museumsforschung
wirken in Forschung und Lehre an Universitäten
und Hochschulen mit.
S e r vi c e e i n r i c h t u n g e n
f ü r d i e e i g e n e u n d f ü r ex t e r n e F o r s c h u n g – B i b l i o t h e k u n d A r c h ive
Das Institut für Museumsforschung führt und
erweitert die zentrale nationale Fach- und Forschungsbibliothek zum Museumswesen in Deutschland, die national und international relevante Literatur – neben Monographien und Zeitschriften
auch „graue Literatur“ – dokumentiert. Hierzu
zählt auch, in Verbindung mit der Kunstbibliothek,
4 0 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g
die elektronische Erfassung und Erschließung der
Bestände und Archive sowie der Diathek einschließlich der Retrokonversion; daneben verfügt
die Bibliothek über Archivalien zu Museumsaktivitäten. Das Institut unterhält ferner das Archiv des
European Museum of the Year Award (EMYA).
Forsch ungsleistungen und Forsch ungsergebnisse
Statistische Erhebungen und Analysen
Das Institut erstellt jährlich einen statistischen
Gesamtbericht über die Entwicklung der Museen
in Deutschland (s. „Materialien aus dem Institut
für Museumsforschung“). Diese Daten bilden die
Grundlage für Trendanalysen. Beides, zusammen-
fassende Daten und Analysen, stellt das Institut
der Öffentlichkeit zur Verfügung. Ebenso wird
die Entwicklung der deutschen Museen im europäischen und internationalen Vergleich statistisch
untersucht.
Museumsb esucher
lich besonderer Museumsveranstaltungen durch.
Das Institut führt Besucherbefragungen an
exemplarisch ausgewählten Häusern und anläss-
Kommunikation und Medien in Museen
Neben Untersuchungen zu Anwendungsformen
und Entwicklungen neuer Medien im nationalen
wie internationalen Vergleich werden Studien zu
Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Museumspädago-
gik und anderem durchgeführt. Die Wirkung von
didaktischen und medialen Museumsangeboten
wird insbesondere in Verbindung mit Forschungsarbeiten an Universitäten analysiert.
Tr ä g e r s c h a f t u n d F i n a n z i e r u n g
Fragen zu Trägerschaft und Finanzierung von
Museen werden ebenso wie solche zu Museums-
management in Form von empirischen Studien
und Kooperationsprojekten aufgegriffen.
Ve r fa h r e n , N o r m e n u n d S t a n d a r d s d e r D o k u m e n t a t i o n
vo n M u s e e n u n d M u s e u m s o b j e k t e n
Verfahren, Normen und Standards der Dokumentation von Museen und Museumsobjekten werden
analysiert und operationalisiert. Hierzu werden
Pilotprojekte mit ausgewählten Einrichtungen wie
beispielsweise den Staatlichen Museen zu Berlin
durchgeführt.
Museumstechnik
Arbeitsschwerpunkte sind die Aufbereitung von
Forschungsergebnissen aus den Bereichen präventive Konservierung einschließlich Langzeiter-
haltung von digitalen Daten, Sicherheitskonzepte
für Museen, technische Grundlagen sowie Anforderungen für Ausstellungen und Museumsräume.
I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 4 1
Museumsrecht
Arbeiten auf dem Gebiet der museumsbezogenen Rechtsfragen werden im Rahmen von
Einzelprojekten behandelt.
Museumsgeschichte
Das Institut für Museumsforschung bearbeitet
derzeit auf Projektbasis übergreifende museumshistorische Fragestellungen zur Geschichte der
Museen und ihrer Entwicklung. Hierzu zählen
neben sammlungsgeschichtlichen Fragen insbe-
sondere Themen der institutionellen Entwicklung von Museen und ihrer Arbeitsformen wie
der Entwicklung von Ausstellungsformen und
Inszenierungen.
Pu b l i k a t i o n e n
Vergriffene beziehungsweise durch erweiterte
Neuauflagen ersetzte Titel werden nicht mehr
aufgeführt (Stand Mai 2007).
Die Veröffentlichungen sind zu beziehen über:
Institut für Museumsforschung, In der Halde 1,
14195 Berlin, Tel.: +49 (030) 8301-460, Fax: -504,
E-Mail: [email protected].
„ M a t e r i a l i e n a u s d e m I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g “
_ Heft 6. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland samt
Berlin (West) für das Jahr 1982,
Berlin 1983
_ Heft 8. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland samt
Berlin (West) für das Jahr 1983,
Berlin 1984
_ Heft 10. Eintrittsgeld und Besuchsentwicklung
an Museen der Bundesrepublik Deutschland mit
Berlin (West), Berlin 1984
_ Heft 14. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland
samt Berlin (West) für das Jahr 1984, Berlin
1985
_ Heft 16. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland samt
Berlin (West) für das Jahr 1985,
Berlin 1986 (mit engl. Zusammenfassung)
_ Heft 17. H.-J. Klein (Erstellung): Gutachten zur
Änderung der Öffnungszeiten an den Staatlichen
4 2 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g
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Museen Stiftung Preußischer Kulturbesitz,
Berlin 1986
Heft 21. P. Schuck-Wersig u. a.: Wirksamkeit
öffentlichkeitsbezogener Maßnahmen für
Museen und kulturelle Ausstellungen,
Berlin 1993
Heft 22. A. Noschka und T. Weber: Texte im
Technischen Museum. Textformulierung und
Gestaltung, Verständlichkeit, Testmöglichkeiten,
Berlin 1988 (mit engl. Zusammenfassung)
Heft 23. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland samt
Berlin (West) für das Jahr 1987, Berlin 1988
(mit engl. Zusammenfassung)
Heft 24. C. Saro und Ch. Wolters: EDV-gestützte Bestandserschließung in kleinen und mittleren
Museen. Bericht zum Projekt „Kleine Museen“
für den Zeitraum 1984–1987,
Berlin 1988 (mit engl. Zusammenfassung)
Heft 28. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland samt
_
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Berlin (West) für das Jahr 1988,
Berlin 1989 (mit engl. Zusammenfassung)
Heft 30. L. Sarasan und J. Sunderland: Was muß
man alles tun, um den Computer im Museum
erfolgreich einzusetzen?
Mit einer Einleitung von Ch. Wolters,
Berlin 1989
Heft 31. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland samt
Berlin (West) mit Besuchszahlenangaben zu den
Museen der (ehemaligen) DDR für das Jahr 1989,
Berlin 1990
Heft 32. H.-J. Klein und B. Wüsthoff-Schäfer:
Inszenierung an Museen und ihre Wirkung auf
Besucher, Karlsruhe 1990
Heft 33. Ch. Wolters: Wie muß man seine
Daten formulieren bzw. strukturieren, damit ein
Computer etwas Vernünftiges damit anfangen
kann?, Berlin 1991
Heft 34. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1990, Berlin 1991
Heft 35. S. Heinze und A. Ludwig: Geschichtsvermittlung und Ausstellungsplanung in Heimatmuseen – eine empirische Studie in Berlin, Berlin
1992
Heft 36. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1991, Berlin 1992
Heft 37. P. Schuck-Wersig und G. Wersig: Museen
und Marketing in Europa. Großstädtische
Museen zwischen Administration und Markt,
Berlin 1992
Heft 38. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1992, Berlin 1993
Heft 39. Bibliographie-Report 1993 zu Museologie, Museumspädagogik und Museumsdidaktik
und Besucherforschung,
Berlin 1993
Heft 40. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1993, Berlin 1994
Heft 41. M. Hagedorn-Saupe und A. NoschkaRoos: Museumspädagogik in Zahlen.
Erhebungsjahr 1993, Berlin 1994
_ Heft 42. A. Geschke: Nutzung elektronischer
Bilder im Museum, Berlin 1995
_ Heft 43. Erhebung der Besuchszahlen an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1994, Berlin 1995
_ Heft 44. A. Noschka-Roos: Referierende
Bibliographie zur Besucherforschung,
Berlin 1996
_ Heft 45. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1995, Berlin 1996
_ Heft 46. Eintrittspreise von Museen und Ausgabeverhalten von Museumsbesuchern, Berlin 1996
_ Heft 47. A. Claudel: Bibliographie zum Einsatz
des Computers bei Sammlungsmanagement
und -dokumentation, Berlin 1997
_ Heft 48. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1996, Berlin 1997
_ Heft 49. A. Costa u. a.: Besucherreaktionen
zum Katalogverkauf in Ausstellungen, Beispielfall:
Sonderausstellung „Exil – Flucht und Emigration
europäischer Künstler 1933–1945“, Berlin 1998
_ Heft 50. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1997, Berlin 1998
_ Heft 51. A. Mikus: Beispielhafte Konzepte für
museumseigene Publikationen, Produkte,
deren Vertrieb und Vertriebspartner.
Kurzfassung einer Studie der Staatlichen Museen
zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Berlin 2000
_ Heft 52. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1998, Berlin 1999
_ Heft 53. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 1999, Berlin 2000
_ Heft 54. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 2000, Berlin 2001
_ Heft 55. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 2001, Berlin 2002
_ Heft 56. M. Hagedorn-Saupe:
Lange Nacht der Museen – eine empirische
Untersuchung in Berlin, Berlin 2003
I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 4 3
Abb. 3
Materialien aus dem Institut für
Museumsforschung, Heft 60
© Institut für Museumsforschung, SMB
_ Heft 57. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 2002, Berlin 2003
_ Heft 58. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 2003, Berlin 2004
_ Heft 59. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 2004, Berlin 2005
_ Heft 60. Statistische Gesamterhebung an den
Museen der Bundesrepublik Deutschland für das
Jahr 2005, Berlin 2006 (Abb. 3)
„ M a t e r i a l i e n a u s d e m I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g – S o n d e r h e f t e “
_ Nr. 1. G. S. Hilbert: Vocabulary of Museum
Security Terms, Berlin 2000 (nur noch als
Online-Katalog verfügbar unter: http://elib.zib.
de/museum/voc/)
_ Nr. 2. nestor / Institut für Museumskunde
(Hrsg.): Nicht von Dauer – Kleiner Ratgeber für
die Bewahrung digitaler Daten in Museen, Berlin
2004
_ Nr. 3. A. Ermert und M. Hagedorn-Saupe
(Hrsg.): A Guide to European Museum Statistics,
Berlin 2004
„ M i t t e i l u n g e n u n d B e r i c h t e a u s d e m I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g “
_ Nr. 1. Ch. Wolters: Computereinsatz im
Museum – Normen und Standards und ihr Preis,
Berlin 1994
_ Nr. 2. J. Schmitt: Rechtsfragen des Volontariats.
Gutachten, erstattet im Auftrag der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1994
4 4 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g
_ Nr. 3. Organisation und Kosten des Computereinsatzes bei Inventarisierung und Katalogisierung. Workshop im Konrad-Zuse-Zentrum
für Informationstechnik Berlin, 18.–19.10.1994,
Berlin 1997
_ Nr. 4. Das Institut für Museumskunde der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Kurzdarstellung der Arbeit, Berlin 1995
_ Nr. 5. M. Löcken: Wissenschaftliche Volontariate
an den Museen in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1996
_ Nr. 6. H.-H. Clemens und Ch. Wolters: Sammeln,
Erforschen, Bewahren und Vermitteln – Das
Sammlungsmanagement auf dem Weg vom
Papier zum Computer, Berlin 1996
_ Nr. 7. Zusammenstellung von Eintrittspreisregelungen und Öffnungszeiten ausgewählter Museen
in westeuropäischen Großstädten, Berlin 1996
_ Nr. 8. Friedrich Waidacher: Vom redlichen
Umgang mit Dingen – Sammlungsmanagement im System musealer Aufgaben und Ziele.
Workshop zum Sammlungsmanagement, Berlin,
29.10.1996, Berlin 1997
_ Nr. 9. Réunion des organisateurs des grandes
expositions. Empfehlungen für die Organisation
großer Ausstellungen, Berlin 1996
_ Nr. 10. R. Scheffel: Positionspapier zu Tätigkeitsbereich und Berufsbild in der Museumsdokumentation, Berlin 1997
_ Nr. 11. M. Hagedorn-Saupe und A. Prehn:
Mögliche Veränderungen der Öffnungszeiten
der Staatlichen Museen zu Berlin.
Eine Besucherbefragung, Berlin 1997
_ Nr. 13. P. Schuck-Wersig u. a.: MultimediaAnwendungen in Museen, Berlin 1998
_ Nr. 14. Kunstmuseen und Urheberrecht in der
Informationsgesellschaft. Dokumentation einer
Arbeitstagung der VG Bild-Kunst, des Instituts
für Museumskunde der Staatlichen Museen zu
Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz und
der Kulturstiftung der Länder, Berlin, 12.6.1998,
Berlin 1999
_ Nr. 15. F. Waidacher: Museologische Grundlagen
der Objektdokumentation, Berlin 1999
_ Nr. 16. J. Blackaby u. a.: Museumsberatung als
Beruf? Berliner Herbsttreffen zur Museumsdokumentation. Workshop, 27.10.1998,
Berlin 2000
_ Nr. 17. A. Rymarcewicz: Gesundheitsaufklärung
in Ausstellungen – ein Besucherforschungsprojekt am Deutschen Hygiene-Museum,
Dresden, Berlin 1999
_ Nr. 19. W. E. Spengler: Thesaurus zu Ackerbaugerät, Feldbestellung – Landwirtschaftliche
_
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Transport- und Nutzfahrzeuge – Werkzeuge
(Holzbearbeitung), Berlin 2000
Nr. 20. Museumspädagogik in technischen
Museen. Dokumentation des 1. Symposiums,
Berlin, 14.–17.6.1999, Berlin 2000
Nr. 21. S. Krestin: Impressionen einer internationalen Tagung – CIDOC 1997 in Nürnberg,
Berlin 2000
Nr. 22. U. Lange: Dokumentation aus der Sicht
des Trainers, Workshop, Berlin, 30.10.2000,
Berlin 2000 (Vorabdruck aus Heft 22)
Nr. 23. Akustische Führungen in Museen und
Ausstellungen. Bericht zur Fachtagung im
Filmmuseum Berlin 2001, Berlin 2002
Nr. 24. Museumspädagogik in technischen
Museen. Dokumentation des 2. Symposiums,
Mannheim, 1.–2.10.2000, Berlin 2002
Nr. 25. Methodische Anregungen zu Umweltausstellungen. Beiträge aus der Veranstaltung der
Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA)
Nr. 26. Science Center, Technikmuseum,
Öffentlichkeit, Workshop „Public Understanding
of Science“ II, 3. Symposium „Museumspädagogik
in technischen Museen“, Deutsches Museum,
München, 9.–12.9.2001, Berlin 2003
Nr. 28. H. W. Hütter und S. Schulenburg:
Museumsshops – ein Marketinginstrument
von Museen, Berlin 2004
Nr. 29. A.-K. Wienick: Kultursponsoring – eine
Untersuchung zur Zusammenarbeit von Berliner
Museen und Unternehmen, Berlin 2004
Nr. 30. B. Graf und A. B. Müller (Hrsg.):
Ausstellen von Kunst und Kulturen der Welt.
Tagungsband, Berlin 4.–5.12.2003,
Berlin 2005
Nr. 31. R. Stein u. a.: Das CIDOC Conceptual
Reference Model: Eine Hilfe für den
Datenaustausch?, Berlin 2005
Nr. 32. H. M. Ebert: Corporate Collections –
Kunst als Kommunikationsinstrument in
Unternehmen, Berlin 2005
Nr. 33. L. Wittgens: Besucherorientierung und
Besucherbindung in Museen. Eine empirische
Untersuchung am Fallbeispiel der Akademie der
Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2005
Nr. 34. P. Helck u. a.: Absolventenbefragung des
Studiengangs Museumskunde an der FHTW
Berlin, Berlin 2005
Nr. 35. P. Schuck-Wersig und G. Wersig: Die
I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 4 5
Abb. 4
Mitteilungen und Berichte
aus dem Institut
für Museumsforschung, Nr. 37
© Institut für Museumsforschung, SMB
Staatlichen Museen zu Berlin und ihre Besucher.
Zusammenfassung aus den Jahren 2001–2004,
Berlin 2006
_ Nr. 36. A. Donecker: Untersuchungen der
Besucherresonanz zur Sonderausstellung
„WeltSpielZeug“ im Ethnologischen
Museum Berlin, Berlin 2007
_ Nr. 37. H. Bröckers: Der Museumsbesuch als
Event: Museen in der Erlebnisgesellschaft,
Berlin 2007 (Abb. 4)
„Berliner Schrif ten zur Museumskunde“
(Bd. 1–4 zu beziehen über Gebr. Mann Verlag, Berlin, Bd. 10–20
über GWV Fachverlage, Wiesbaden, Bd. 21–22 über G + H Verlag, Berlin)
_ Bd. 1. G. S. Hilbert: Sammlungsgut in Sicherheit,
3., vollständig überarbeitete und erweiterte
Auflage, Berlin 2002
_ Bd. 2. M. Bachmayr und H.–J. Klein: Museum und
Öffentlichkeit. Fakten und Daten – Motive und
Barrieren, Berlin 1981
_ Bd. 4. B. Graf und H. Treinen: Besucher im Technischen Museum. Zum Besucherverhalten im
Deutschen Museum München, Berlin 1983
_ Bd. 10. A. Grote (Hrsg.): Macrocosmos in Microcosmo. Die Welt in der Stube. Zur Geschichte
des Sammelns 1450 bis 1800, Opladen 1994
_ Bd. 11. A. Noschka–Roos: Besucherforschung
und Didaktik. Ein museumspädagogisches Plädoyer, Opladen 1994
_ Bd. 12. A. Mikus: Firmenmuseen in der
4 6 I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g
_
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_
Bundesrepublik, Schnittstelle zwischen Kultur
und Wirtschaft, Opladen 1997
Bd. 14. R.-D. Hennings u. a.: Digitalisierte Bilder
im Museum, Technische Tendenzen
und organisatorisches Umfeld, Opladen 1996
Bd. 16. G. König: Kinder- und Jugendmuseen.
Genese und Entwicklung einer Museumsgattung.
Impulse für besucherorientierte Museumskonzepte, Opladen 2002
Bd. 17. K. Winkler: Museum und Avantgarde,
Opladen 2002
Bd. 18. S. Kamel: Wege zur Vermittlung von
Religion in Berliner Museen. Black Kaaba Meets
White Cube, Wiesbaden 2004
Bd. 19. B. Graf und A. B. Müller (Hrsg.):
Sichtweisen. Zur veränderten Wahrnehmung
Abb. 5
Berliner Schriften zur
Museumskunde, Bd. 22
© Institut für Museumsforschung, SMB
von Objekten in Museen, Wiesbaden 2005
_ Bd. 20. V. Kirchberg: Gesellschaftliche Funktionen
von Museen. Makro-, meso- und mikrosoziologische Perspektiven, Wiesbaden 2005
_ Bd. 21. A. Noschka-Roos u. a. (Hrsg.):
Mit neuen Medien im Dialog mit den Besuchern?,
Berlin 2005
_ Bd. 22. B. Graf und H. Möbius (Hrsg.):
Zur Geschichte der Museen im 19. Jahrhundert
(1789–1918), Berlin 2006 (Abb. 5)
„Handbuch des Museumsrechts“
( Einzelbände)
_ Bd. 1. I. Küfner–Schmitt: Arbeitsrecht, Opladen
1993
_ Bd. 2. Ch. Armbrüster: Privatversicherungsrecht,
Opladen 1993
_ Bd. 3. J. Laufersweiler und A. Schmidt–Rögnitz:
Der Erwerb von Museumsgut, Opladen 1994
_ Bd. 4. R. Streinz: Internationaler Schutz von
Museumsgut, Opladen 1998
_ Bd. 5. G. Köhler–Fleischmann: Sozialrecht, Opladen 1994
_ Bd. 6. G. Pfennig: Digitale Bildverarbeitung und
Urheberrecht. Eine Einführung in die
Museumspraxis, Opladen 1998
_ Bd. 7. W. Mößle (Hrsg.): Öffentliches Recht,
Opladen 1998
_ Bd. 8. I. Küfner-Schmitt und M. Kulka:
Rechtliche Grundlagen der Privatisierung von
Dienstleistungen im Museum, Opladen 1998
_ Bd. 10. R. Gärtner: Versicherungsfragen im
Museumsbereich, Opladen 2002
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Graf
Institut für Museumsforschung
Tel: +49 (0)30 8301460
In der Halde 1
14195 Berlin-Dahlem
I n s t i t u t f ü r M u s e u m s fo r s c h u n g 4 7
K U N S T B I B L I O T H E K
Dr. Moritz Wullen
Direktor Kunstbibliothek
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Die Kunstbibliothek ist eine kunst- und
medienwissenschaftliche
Forschungseinrichtung mit einer Bibliothek und fünf
umfangreichen Museumssammlungen:
_ Sammlung Architektur
_ Sammlung Fotografie – Museum für
Fotografie
_ Sammlung Modebild – Lipperheidesche
Kostümbibliothek
_ Sammlung Buch- und Medienkunst
_ Sammlung Graphikdesign
Als Bibliothek sammelt, erschließt und vermittelt die Kunstbibliothek aktuelle wissenschaftliche Literatur sowie historische
Quellenschriften und Bildzeugnisse der
Kunstgeschichte unter Beachtung höchster
professioneller Standards. Sie bewahrt und
pflegt somit ein umfassendes Bild- und Textarchiv zu den bildenden und angewandten
Künsten Europas vom Mittelalter bis zur
Gegenwart. Im Verbund der Staatlichen
48 Kunstbibliothek
Museen zu Berlin sichert die Kunstbibliothek darüber hinaus die wissenschaftliche
Literatur- und Informationsversorgung
der Museen gemäß ihrer im Statut verankerten Rolle als Leihbibliothek. Sie erfüllt
zudem vielfältige Aufgaben in der lokalen
wie überregionalen Literaturversorgung.
Als Museumskomplex mit breit gefächerten Sammlungen entwickelte sich die
Kunstbibliothek im Laufe ihrer Geschichte
zu einer prominenten Plattform für innovative Bereiche der Kunst in allen Medienbereichen. Die Sammlungen wurden
konsequent zu wissenschaftlich wertvollen
Bestandsgruppen ausgebaut und für die
Forschung verfügbar gemacht. Grundlage
der hierbei verfolgten Konzeption ist die
starke wechselseitige Vernetzung von Bibliothek und musealen Sammlungen. Diese
enge Verflechtung bewährt sich insbesondere bei den interdisziplinären Kunstformen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Z iele u n d Ergebnis s e – B iblio t hek
Z iele
Priorität hat der weitere Ausbau der Kunstbibliothek als einer der bedeutendsten Bibliotheken
für Kunst- und Bildwissenschaft in Deutschland
mit einem international ausgerichteten Erwerbungsprofil. Eine zentrale Rolle spielt dabei die
Verfügbarmachung der Literatur und digitaler
Informationsressourcen für die Forschung. Die
Kunstbibliothek stellt ihre Buch- und Sammlungsbestände im Lese- und Studiensaal ohne Zulassungsbeschränkungen im Rahmen der geltenden
Benutzerordnung zur Verfügung, orientiert sich in
ihren Dienstleistungsangeboten an den Bedürfnissen der Besucher und garantiert die Verfüg-
barkeit bibliographischer und wissenschaftlicher
Informationen über alle Sammlungsbestände.
Ebenso richtet sich die Zukunftsperspektive auf
die weitere Vertiefung der Sammelschwerpunkte
„Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts“, „Kunst
der skandinavischen Länder“, „Kunst des angelsächsischen Kulturkreises“ und „Kunst des spanischportugiesischen Kulturkreises“. Im Rahmen eines
Sammelschwerpunktprogrammes der großen deutschen Kunstbibliotheken werden diese Sammlungssegmente von der DFG jährlich mit Ankaufsmitteln
unterstützt.
Ergebnisse
Im Ergebnis erwarb die Kunstbibliothek im Jahre
2006 mit einem Erwerbungsetat von knapp
520.000,- € inkl. Drittmitteln 11.072 Buchbindereinheiten und 1.482 laufende Zeitschriften. Sie
erschließt die Sammlungs- und Literaturbestände
und die digitalen Publikationen nach den höchsten fachwissenschaftlichen, bibliothekarischen
und dokumentarischen Standards. Alle Erwerbungen des Jahres 2006 wurden zeitnah katalogisiert und sachlich erschlossen. Sie werden über
den eigenen OPAC (http://opac.smb.spk-berlin.
de/) und den Verbundkatalog des GBV (http://gso.
gbv.de/LNG=DU/DB=2.1/) für die Recherche
und Benutzung bereitgestellt. 4.285 eingetragene
Benutzer besuchten im Jahre 2006 insgesamt
27.666 Mal die Bibliothek. Sie benutzten 90.956
Bände gegenüber 88.386 Bänden im Jahre 2005.
Die Kommentare im Besucherbuch belegen die
Zufriedenheit der Benutzerinnen und Benutzer
mit den Dienstleistungen der Bibliothek.
Auf Wunsch der DFG-Gutachter wurde im Jahre
2004 einmalig der Anteil auswärtiger Benutzer
ermittelt. Grundlage der Auswertung waren die
bei der Anmeldung vorgelegten Ausweispapiere.
Die Auswertung ergab, dass 2004 von 4.494
Benutzerinnen und Benutzern der Kunstbibliothek etwa 74 % aus Berlin waren, 19 % kamen
relativ gleichmäßig verteilt aus allen Regionen
Deutschlands, 5 % kamen aus europäischen Ländern und 2 % von den übrigen vier Kontinenten.
Der hohe Anteil auswärtiger Benutzer belegt
ebenso die überregionale Ausstrahlung der
Kunstbibliothek wie die Vielzahl von Foto- und
Kopienbestellungen aus den Bibliotheks- und
Sammlungsbeständen.
Z iele u n d Ergeb n is s e – M us e um s s am m lungen
Z iele
Der Ausbau der Sammlungen, ihre Erschließung
und Erforschung und schließlich ihre wissenschaftliche Präsentation für das wissenschaftliche
und breite Publikum in Publikationen beziehungsweise Ausstellungen bilden die programmatische
Schrittfolge bei allen Aktivitäten der Kunstbiblio-
thek. Ein zentrales Erschließungsprojekt betrifft
die Sammlung Mode und Lipperheidesche Kostümbibliothek. Ziel ist hier die Bestandserfassung
aller Fotografien bis 1960 sowie aller Porträtgraphiken im B-Format mit wissenschaftlicher Kurzinventarisierung im Museumsdokumentationssys-
Kunstbibliothek 49
tem MUSYS. Wie unauflöslich Sammlungspflege
und Wissenschaft miteinander verwoben sind,
zeigt sich ebenso bei den Vorbereitungen zur
Ausstellung „Welt aus Schrift“, die für das Kulturforum im Frühjahr 2009 in Planung ist. Erstmals wird die Sammlung Graphikdesign in ihrem
ganzen Spektrum für die breite Öffentlichkeit zu
bewundern sein.
Insbesondere geht es in den nächsten Jahren um
die Etablierung der Kunstbibliothek als Kompetenzzentrum für Kunst- und Medienwissenschaften mit den Schwerpunkten, wie sie durch
die Sammlung vorgegeben sind: Architektur,
Mode, Fotografie, Graphikdesign, Buch- und
Medienkunst. Ein Paradebeispiel ist die Sammlung
Architektur. Gerade in Fragen der Museumsarchitektur macht sich die Sammlung Architektur als
historisch geschulter Ideengeber und Ansprechpartner unentbehrlich. Gezielt werden Ausstellungs- und Forschungsthemen mit Gegenwartsbezug aufgegriffen. In Vorbereitung befinden sich
die Schau „Museen im 21. Jahrhundert – Ideen,
Projekte, Bauten“ sowie eine umfassende Ausstellung zu Alfred Messel, dem Architekten des
Pergamonmuseums, die neue Perspektiven öffnen wird auf die Vergangenheit, aber auch die
mögliche Zukunft der Museumsinsel.
Eine wichtige Herausforderung ist zudem die
konsequente Profilierung der Kunstbibliothek
als Kompetenzzentrum für die Geschichte und
die Gegenwart der Fotografie. Entscheidender
Schritt ist die bauliche und technische Ertüchtigung des Museums für Fotografie in der Berliner Jebensstraße. Nach dem Abschluss der im
Herbst 2007 beginnenden Maßnahmen ist das
Museum für Fotografie spätestens ab Frühjahr
2009 gerüstet für konservatorisch anspruchsvollste Ausstellungsprojekte mit wissenschaftlich
internationalem Anspruch. Auf dieser Basis wird
die wissenschaftliche Aufarbeitung der umfangreichen fotografischen Bestände der Kunstbibliothek so intensiv betrieben werden können wie
nie zuvor.
Ergebnisse
Für alle Zukunftsplanungen geben die Erfolge der
Vergangenheit die Richtung vor. Herausragendes
Beispiel ist die Erschließung der Sammlung Marzona mit mehr als 50.0000 Positionen, die im
Jahre 2002 von den Staatlichen Museen zu Berlin
erworben wurde. Es sind von Künstlern gestaltete Einladungskarten, Bücher, Ausstellungskataloge, Zeitschriften, Schallplatten und Plakate, die
in der Forschung bislang nur selten erwähnt oder
berücksichtigt wurden. Dieses Archiv wurde sortiert, wissenschaftlich recherchiert und in Datenbanken erfasst. In Verbindung mit den weiteren
Sammlungen zu Künstlerpublikationen (neben
anderen die Sammlung des Franklin Furnace Institute und die Sammlungen Reichart, Sohm und
Dittmar) steht der Forschung damit eines der
umfangreichsten Archive zu Künstlerpublikationen zwischen 1960 und 1990 offen.
Auch durch die Bestandserfassung der Sammlung
Modekarikatur wurden Standards gesetzt. In der
Ausstellung „Ridikül! Mode in der Karikatur, 1600
bis 1900“ im Jahre 2004 wurden die Ergebnisse
50 Kunstbibliothek
des Projektes öffentlichkeitswirksam zusammengefasst. Ebenso erfolgreich durchgeführt wurde
die Erfassung der Sammlung englischer Karikaturen, die 2006 in der Ausstellung „Napoleons neue
Kleider – Pariser und Londoner Karikaturen im
klassischen Weimar“ ihren krönenden Abschluss
fand. Mit Ausstellungen wie „Coats! Max Mara,
55 Jahre Mode aus Italien“ und „Christian Dior und
Deutschland, 1947 bis 1957“ hat sich die Kunstbibliothek als ein Zentrum für Mode und die
Erforschung der Modebilder des 20. Jahrhunderts
öffentlichkeitswirksam positioniert.
Eine vergleichbar mustergültige Verbindung von
Forschung, Sammlungserschließung und Wissensermittlung ist in den letzten Jahren auch mit der
Sammlung Architektur gelungen. Ausstellungsund Publikationsprojekte zu den großen Architekten des 20. Jahrhunderts wie O. M. Ungers,
Renzo Piano oder Rem Koolhaas öffneten neue
Perspektiven auf die Geschichte und Gegenwart
des Bauens. Wie spannend diese Grundlagenarbeit gerade für die Öffentlichkeit ist, zeigen die
50 Jahre Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Grafik: [email protected]
Friedrich Gilly · Entwurf für das Denkmal Friedrichs des Großen auf dem Leipziger Platz (Ausschnitt) · 1797 · © Kupferstichkabinett. Staatliche Museen zu Berlin
16. März bis 28. Mai 2007 · Alte Nationalgalerie
Neue Baukunst
BERLIN
um 1800
Eine Ausstellung der Kunstbibliothek
Alte Nationalgalerie · Museumsinsel · Bodestraße 1-3 · 10178 Berlin · Di-So 10-18 Uhr, Do 10-22 Uhr, am 9. April, 1. Mai, 28. Mai 10-18 Uhr · www.smb.museum
Abb. 1
Nagai Kazumasa, Plakat für die Ausstellung „Japanische
Plakate – heute“, Kunstbibliothek, 15.6.–2.9.2007
© Kunstbibliothek, SMB
Abb. 2
„Neue Baukunst – Berlin um 1800“, Ausstellung
der Kunstbibliothek in der Alten Nationalgalerie
16.3.–28.5.2007, © Kunstbibliothek, SMB
beeindruckenden Besucherzahlen. Allein die Ausstellung „Neue Baukunst – Berlin um 1800“ in
der Alten Nationalgalerie zählte mehr als 60.000
Besucher (Abb. 2).
Zudem hat sich die Kunstbibliothek als Veranstalter oder Mitveranstalter unterschiedlicher wissenschaftlicher Veranstaltungen positioniert:
_ „Mode Thema Mode“, Vorträge zu historischer
Kleidung und Mode, Kulturforum Potsdamer
Platz, Berlin
_ „2nd General Meeting of the Partners of the
Virtual Catalogue for Art History“, Kulturforum
Potsdamer Platz, Berlin, 29.9.2006
_ „Gegenrevolutionäre Grundpositionen in der
europäischen Bildpublizistik 1789–1848“,
Kolloquium des Sonderforschungsbereichs
„Erinnerungskulturen“ der Universität
Gießen, Kulturforum Potsdamer Platz,
Berlin, 6.–8.11.2006
_ erster Workshop im EU-Projekt „Ornamental
Prints“, Kunstbibliothek, Berlin, 23.–24.11.2006
Im Bereich der Sammlung Fotografie wurden in
den letzten Jahren die herausragenden Bestände
künstlerischer Fotografie um 1900 und der Fotografie der Avantgarde der 1920er-Jahre mit wissenschaftlichen Bestandskatalogen erfasst und in
Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Gerade im Bereich der Fotografie wurden in
den letzten Jahren erfolgreiche Forschungskooperationen mit universitären und musealen Institutionen auf den Weg gebracht. In Zusammenarbeit
mit dem Institut für Kunstwissenschaften der
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
wurde im Herbst 2004 eine Tagung zum Thema
„Fotografische Leidenschaften“ veranstaltet, der
gleichnamige Tagungsband ist Ende 2006 erschienen. Eine Vortragsreihe zur „Inszenierten Fotografie“, gemeinsam organisiert mit dem Sonderforschungsbereich „Kulturen des Performativen“
an der FU Berlin, fand im Sommer 2006 statt. Eine
Tagung zum Thema „Fotofilm“ wurde zusammen
mit den Freunden der Deutschen Kinemathek
vom 24. bis 26. November 2006 veranstaltet.
Kunstbibliothek 51
A u s s t e l l u n g e n 2 0 0 6 u n d Fo l g e j a h r e
_ „Helmut Newton: A Gun for Hire“,
Helmut Newton Stiftung im Museum für
Fotografie, Berlin, 4.6.2005–16.5.2006
_ „Zeit Raum Bild. 10 Jahre Dokumentarfotografie – Förderpreise der Wüstenrot Stiftung“,
Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin,
13.1.–12.3. 2006
_ „Boris Hars-Tschachotin und Hannes Nehls:
Makroskop“, Museum für Fotografie, Berlin,
4.2.–23.4.2006
_ „Sprechende Hände“, Kunstbibliothek, Berlin,
24.2.–17.4.2006
_ „Inventioneering Architecture“, Kulturforum
Potsdamer Platz, Berlin, 11.5.–30.6.2006
_ „Regina Schmeken: Unter Spielern“, Museum für
Fotografie, Berlin, 24.5.–30.7.2006
_ „Helmut Newton: Yellow Press / Playboy
Projections; Veruschka: Self-Portraits“, Helmut
Newton Stiftung im Museum für Fotografie, Berlin, 3.6.–19.11.2006
_ „Zaubergärten der Seele, Buchkunst und
Glasfensterentwürfe von Melchior Lechter“,
Kunstbibliothek, Berlin, 28.7.–17.9.2006
_ „Reiner Leist: Windows“, Museum für Fotografie,
Berlin, 8.9.2006–4.1.2007
_ „Napoleons neue Kleider – Pariser und
Londoner Karikaturen im klassischen Weimar“,
Kunstbibliothek, Berlin, 20.10.2006–7.1.2007
_ „O. M. Ungers. Kosmos der Architektur“, Neue
Nationalgalerie, Berlin, 27.10.2006–7.1.2007
_ „Coats! Max Mara, 55 Jahre Mode aus
Italien“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin,
30.11.2006–4.3.2007
_ „Newton Nachtwey La Chapelle: Men, War &
Peace“, Helmut Newton Stiftung im Museum für
Fotografie, Berlin, 3.12.2006–20.5.2007
_ „Fragmente zur Melancholie – Bilder aus dem
ersten Jahrhundert der Fotografie“, Alte
Nationalgalerie, Berlin, 13.12.2006–25.2.2007
_ „Christian Dior und Deutschland, 1947 bis
1957“, Kunstbibliothek, Berlin, 13.2.–28.5.2007
_ „Neue Baukunst – Berlin um 1800“,
Alte Nationalgalerie, Berlin, 16.3.–28.5.2007
_ „Humanism in China. Ein fotografisches Portrait“,
Museum für Fotografie, Berlin, 4.5.–8.7.2007
_ „Barkow Leibinger: REFLECT. Building in the
Digital Media City“, Kulturforum Potsdamer
Platz, Berlin, 11.5.–1.7.2007
_ „Japanische Plakate – heute“, Kunstbibliothek,
Berlin, 15.6.–2.9.2007 (Abb. 1)
_ „Simone Mangos: Die Ideologie der Erinnerung“,
Museum für Fotografie, Berlin, 22.8.–26.10.2007
_ „Architektur und Ornament“, Museum für
Fotografie, Berlin, 28.9.–25.11.2007
_ „Heinz Hajek Halke: Form aus Licht
und Schatten“, Kunstbibliothek, Berlin,
14.12.2007–2.3.2008
_ „Museen im 21. Jahrhundert – Ideen,
Projekte, Bauten“, Pergamonmuseum, Berlin,
29.2.–25.5.2008
_ „Ott und Stein: 30 Jahre Graphikdesign“,
Kunstbibliothek, Berlin, 20.3.–20.6.2008
_ „Alfred Messel“, Pergamonmuseum, Berlin,
18.12.2008–24.3.2009
_ „Welt aus Schrift“, Kulturforum Potsdamer Platz,
Berlin, Frühjahr 2009
Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7
_ F. Bischoff: Neues zu Ulrich Creutz. Oder: Wie
lange währte die Lebensarbeitszeit spätgotischer
Künstler?, in: J. Fait und M. Hörsch (Hrsg.),
Künstlerische Wechselwirkungen in Mitteleuropa, Ostfildern 2006 (Studia Jagellonica
Lipsiensia, 1), S. 347–369
_ F. Bischoff: Die Anstellungsverträge des
Konrad Pflüger als Görlitzer Stadtwerkmeister,
in: T. Torbus (Hrsg.), Die Kunst im Markgraftum
Oberlausitz während der Jagellonenherrschaft,
Ostfildern 2006 (Studia Jagellonica Lipsiensia, 3),
S. 35–46
52 Kunstbibliothek
_ F. Bischoff: Französische und deutsche Bauhandwerker in Diensten Sigismunds von Luxemburg.
Zur Identität des Pressburger Meisters Konrad
von Erling, in: I. Takács u. a. (Hrsg.), Sigismundus
Rex et Imperator. Kunst und Kultur zur Zeit
Sigismunds von Luxemburg (1387–1437),
Ausst.-Kat. Szépmüvészeti Múzeum, Budapest;
Musée national d’histoire et d’art, Luxemburg,
Mainz 2006, S. 246–250
_ F. Bischoff: Bau- und Ausstattungsgeschichte von
St. Moritz von den Anfängen bis zur Barockisierung, in: G. M. Müller (Hrsg.), Das ehemalige
_
_
_
_
_
_
_
_
_
_
_
_
_
Kollegiatstift St. Moritz in Augsburg (1019–1803).
Geschichte, Kultur, Kunst, Lindenberg 2006,
S. 317–340
F. Bischoff: Gerthener, Madern, in: Allgemeines
Künstlerlexikon (AKL), Bd. 52, Leipzig und
München 2006, S. 301–303
E. Blauert: Spolien auf Wanderschaft: Zum
Schicksal einer Decke des Weydingerhauses, in:
Stadtpläne von Berlin. Geschichte vermessen,
Berlin 2006 (Schriftenreihe des Landesarchivs,
10), S. 213–223
E. Blauert (Hrsg.): Neue Baukunst – Berlin um
1800, Ausst.-Kat. Alte Nationalgalerie,
Berlin 2007
E. Blauert: Schloss Börnicke. Schlösser und
Gärten der Mark, hrsg. von S. BadstübnerGröger, Freundeskreis der Schlösser und Gärten
der Mark, 1. veränderte Nachauflage
J. Brand: Ordnung und Fluxus. Zum Abschied
von Bernd Evers als Direktor der Kunstbibliothek, in: Museums-Journal 3, 2006, S. 10 f.
L. Derenthal, Photography in Berlin after the
Second World War, in: D. Elliott und P.-K.
Schuster (Hrsg.): Tokyo – Berlin / Berlin – Tokyo,
Ausst.-Kat. Mori Art Museum, Tokyo;
Neue Nationalgalerie, Berlin, Ostfildern und
Tokyo 2006 (dt. und japan. Ausgabe), S. 252 f.
L. Derenthal: Subjective Photography, in: ebd.,
S. 254 f.
L. Derenthal: Regina Schmeken: Unter Spielern,
in: Museums-Journal 20, 2, 2006, S. 48
L. Derenthal: Reiner Leist: Window,
in: Museums-Journal 20, 3, 2006, S. 82 f.
L. Derenthal: Window to the World,
in: R. Leist (Hrsg.): Eleven Septembers 1995–
2005, Ausst.-Kat. Museum für Fotografie, Berlin,
München u. a. 2006, S. 7–9
L. Derenthal: Trümmerbilder. Fotografien der
Kriegszerstörungen von Walter Frentz (1939–
1947), in: H. G. Hiller von Gaertringen (Hrsg.):
Das Auge des Dritten Reiches. Hitlers Kameramann und Fotograf Walter Frentz, München und
Berlin 2006, S. 226–233
L. Derenthal u. a. (Hrsg.): Fotografische Leidenschaften, Marburg 2006; darin: ders., Und die
Frauen warten … Ernst Haas‘ Kriegsheimkehrer,
S. 189–193
B. Evers (Hrsg.): Sprechende Hände,
Ausst.-Kat. Kunstbibliothek, Berlin, Berlin 2006
_ B. Evers: Das Basilikenwerk von Christian Carl
Josias Bunsen, in: Italien in Preußen – Preußen
in Italien, Kolloquium der Winckelmann-Gesellschaft, des Forschungszentrums Europäische
Aufklärung und der Philosophischen Fakultät der
Universität Potsdam, Potsdam, 25.–27.10.2002,
Stendal 2006 (Schriften der WinckelmannGesellschaft, 25), S. 177–185
_ A. Kühnel: Horst Zickelbein – Malerei. Galerie
Parterre, Berlin 2006
_ A. Kühnel: Zwischen Innovation und Professionalisierung. Plakate der zwanziger und frühen
dreißiger Jahre, in: Zeitzeiger. Plakate aus zwei
Jahrhunderten, Ausst.-Kat. Deutsches Plakatmuseum Essen, Mainz 2007
_ A. Lepik (Hrsg.): O. M. Ungers. Kosmos der
Architektur, Ausst.-Kat. Neue Nationalgalerie,
Berlin, Ostfildern 2006
_ A. Rasche: Der männliche Blick – Das Bild der
Neuen Frau in Männerzeitschriften, in: S. Bung
und M. Zimmermann (Hrsg.), Garçonnes à la
mode im Berlin und Paris der zwanziger Jahre,
Göttingen 2006 (Querelles, Jahrbuch für Frauenund Geschlechterforschung, 11), S. 118–132
_ A. Rasche (Hrsg.): Coats! Max Mara, 55 Jahre
Mode aus Italien, Ausst.-Kat. Kunstbibliothek,
Berlin, Mailand 2006 (dt., engl. und ital. Ausgabe); darin: dies., Zukunft braucht Herkunft –
Max Mara, 55 Jahre Mode aus Italien, S. 11–14;
Der Weg von der Inspiration zum Markt – Kommunikationsstrategien bei Max Mara, S. 99–129
_ A. Rasche (Hrsg.): Christian Dior und Deutschland, 1947 bis 1957, Ausst.-Kat. Kunstbibliothek,
Berlin, Stuttgart 2007 (dt. und engl. Ausgabe)
Ansprechpartner: Dr. Moritz Wullen
Kunstbibliothek
Tel: +49 (0)30 2662029
Matthäikirchplatz 6
10785 Berlin-Tiergarten
Museum für Fotografie (Kunstbibliohek) / Helmut
Newton Stiftung
Ansprechpartner: Dr. Ludger Derenthal (Leiter MF)
Tel: +49 (0)30 2662187
Ansprechpartner: Ian Lopez (Direktor HNS)
Tel: +49 (0)30 31864856
Jebensstraße 2
10623 Berlin-Charlottenburg
Kunstbibliothek 53
K U N S T G E W E R B E M U S E U M
Lothar Lambacher
Stellv. Direktor Kunstgewerbemuseum
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e
Gemäß seinem Leitbild dokumentiert,
erforscht und publiziert das Kunstgewerbemuseum seine Bestände kontinuierlich
und macht diese der Forschung und der
interessierten Öffentlichkeit in geeigneter
Weise zugänglich. Es pflegt den wissenschaftlichen Dialog mit Museen, Universitäten, Instituten und Forschern in aller
Welt und bewahrt und entwickelt seine
eigenen international anerkannten wissenschaftlichen und restauratorischen Kompetenzen auf den Gebieten des europäischen
Kunsthandwerks vom Mittelalter bis zur
Gegenwart, der Mode und des Design. Die
Forschungsziele sind entsprechend der
personellen Kapazitäten klar fokussiert
und stehen in unmittelbarer Beziehung
zu bedeutenden Sammlungsschwerpunk-
ten des Museums. Hauptfelder der wissenschaftlichen Forschungen am Kunstgewerbemuseum sind gegenwärtig:
_
_
_
_
_
_
sakrale Schatzkunst des Mittelalters
Schmuck des Mittelalters
Möbelkunst der Renaissance
Glas des 19. Jahrhunderts
Mode des 18. bis 20. Jahrhunderts
Provenienz- und Sammlungsgeschichte
Daneben werden vielfältige Forschungsleistungen insbesondere im Zusammenhang
mit der Vorbereitung kleinerer und mittelgroßer eigener Sonderausstellungen sowie
im Rahmen der wissenschaftlichen Mitarbeit an Projekten Dritter erbracht, die nachfolgend nicht gesondert aufgeführt werden.
Fo r s c h ungs ergebnis s e 2 0 0 6 – 2 0 0 7
Den Schwerpunkt der Forschungen zur sakralen
Schatzkunst des Mittelalters bildete in den Jahren 2005 und 2006 das Gemeinschaftsprojekt
des Kunstgewerbemuseums mit dem Victoria
and Albert Museum, London, „Kölner Kuppelre-
5 4 K u n s t g e we r b e m u s e u m
liquiare der Romanik in London und Berlin. Konservatorische Maßnahmen und wissenschaftliche
Untersuchungen“. An diesem internationalen
Forschungsprojekt waren neben den Wissenschaftlern und Restauratoren der beiden Museen
Abb. 1
Arbeitstreffen der Mitarbeiter des internationalen
Abb. 2
Die Kuppelreliquiare im Kunstgewerbemuseum (li.)
Forschungsprojektes „Kölner Kuppelreliquiare der
Romanik“, 1.12.2005
© Kunstgewerbemuseum, SMB, Foto: S. Linke
und im Victoria and Albert Museum, London (re.),
Köln, Ende 12. Jahrhundert
© Kunstgewerbemuseum, SMB, Foto: H.-W. Pape
sowie dem Rathgen-Forschungslabor, Berlin, weitere externe Fachleute beteiligt: D. Kötzsche,
Berlin, R. Kahsnitz, Berlin, C. M. M. Bayer, Bonn,
P. Klein, Holzbiologisches Institut der Universität
Hamburg, J. Wolters, Lauterbourg/Frankreich,
und P. Bolg, Köln (Abb. 1, 2). 2006 wurden die
in den Werkstätten des Kunstgewerbemuseums
und im Rathgen-Forschungslabor durchgeführten
technischen, kunst- und naturwissenschaftlichen
Untersuchungen sowie die konservatorischen
Maßnahmen am Kuppelreliquiar aus dem Victoria and Albert Museum abgeschlossen. Vor der
Remontage des Werkes wurde am 13. Juli 2006
im Kunstgewerbemuseum ein Werkstattsymposium veranstaltet, auf dem mit Spezialisten aus
Deutschland, Großbritannien und den USA erste
Forschungsergebnisse diskutiert wurden. Am
20. Oktober 2006 wurden diese einer breiteren
Fachöffentlichkeit im Rahmen eines internationalen Kolloquiums vorgestellt, das ebenfalls im
Kunstgewerbemuseum stattfand. Vom 16. September bis 19. November 2006 wurden die beiden Kuppelreliquiare im Kunstgewerbemuseum
in der Sonderausstellung „Höhepunkte romanischer Schatzkunst. Die Kuppelreliquiare in London und Berlin und ihr Umkreis“ gezeigt. Dazu
erschien der gleichnamige Ausstellungskatalog
von D. Kötzsche und L. Lambacher mit Beiträgen von H. Moland und H.-W. Pape (Berlin 2006).
Eine umfassende wissenschaftliche Publikation
wird 2007 vorbereitet und soll 2008 erscheinen.
Im Rahmen des Forschungskomplexes „Schmuck
des Mittelalters“ wurde 2006 das Forschungsprojekt „Der Pritzwalker Silberfund und weitere
Bestände an Schmuck des späten Mittelalters
im Berliner Kunstgewerbemuseum“ vorläufig
abgeschlossen. Es umfasste die erstmalige wissenschaftliche Bearbeitung dieses Sammlungsbestandes und wurde in Kooperation des Kunstgewerbemuseums mit S. Krabath, Sächsisches
Landesdenkmalamt Dresden, R. Rehberg, Stadtund Brauereimuseum Pritzwalk, und B. Kluge,
Münzkabinett, Berlin, realisiert. Vom 28. Mai
bis 29. Oktober 2006 wurde der bearbeitete
Bestand im Rahmen des Föderalen Programmes
der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Stadtund Brauereimuseum Pritzwalk ausgestellt. Dazu
erschien als wissenschaftliche Publikation der
Forschungsergebnisse von S. Krabath und L. Lambacher „Der Pritzwalker Silberfund. Schmuck des
späten Mittelalters“ mit Beiträgen von B. Kluge
und R. Rehberg (Bestandskatalog XXIII des
Kunstgewerbemuseums, Staatliche Museen zu
Berlin, Pritzwalk 2006). Im Nachgang sind für
2007 ergänzende materialanalytische und vergleichende Untersuchungen in Zusammenarbeit mit
dem Thüringischen Landesamt für Archäologie
und Denkmalpflege geplant.
K u n s t g e we r b e m u s e u m 5 5
Die Erarbeitung eines Bestandskataloges der
Möbel der Roentgen-Manufaktur im Kunstgewerbemuseum wurde 2006 abgeschlossen. Die Publikation „Präzision und Hingabe. Möbelkunst von
Abraham und David Roentgen“ von A. Stiegel mit
Beiträgen von B. Göres (Bestandskatalog XXIV
des Kunstgewerbemuseums, Staatliche Museen
zu Berlin, Berlin 2007), erscheint zugleich als
Katalog der gleichnamigen Ausstellung, die vom
28. April bis 11. November 2007 im Kunstgewerbemuseum stattfindet. Die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse werden am 6. und
7. Juli 2007 auf einem vom Kunstgewerbemuseum
veranstalteten internationalen Begleitsymposium
zur Ausstellung vorgestellt und diskutiert.
Im Rahmen der Forschungen zur Modegeschichte
erfolgte in Vorbereitung der Ausstellung „Uli
Richter – Mode aus Berlin“, die vom 13. September 2007 bis 6. Januar 2008 gezeigt werden wird,
unter Leitung von Ch. Waidenschlager die wissenschaftliche Bearbeitung des Archivs des Berli-
ner Couturiers. Einen besonderen Schwerpunkt
bildete der Aspekt „Cristóbal Balenciaga als Vorbild des Berliner Couturiers Uli Richter“. Daneben erfolgten archivalische Recherchen, welche
die Grundlage für die chronologische Darstellung und Würdigung des Lebenswerkes von Uli
Richter bilden und dazu beitragen, seine Modelle
korrekt zu datieren und zuzuordnen.
Im Kontext der Sammlungsgeschichte forschte
S. Netzer über Jacob Salomon Bartholdy, einen
bedeutenden Privatsammler des 19. Jahrhunderts,
aus dessen Kollektion ein umfangreicher Grundstock des Kunstgewerbemuseums stammt. Die
Ergebnisse werden im Mendelssohn-Jahrbuch
(Band 15, 2007) publiziert. Für die kunsthistorisch bedeutende Grundlagenpublikation des
Münchener Prestel Verlags „Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland“ wurde von S. Netzer zudem der Beitrag „Gläser der Renaissance“
verfasst, der ebenfalls 2007 in Band 4 der Publikationsreihe erscheinen wird.
Fo r s c h u n g svo rhab en 2 0 0 7 und Folge jahre
In Weiterführung der mit den Untersuchungen
an den Kuppelreliquiaren in Berlin und London
begonnenen Schwerpunktforschungen zu Kölner Grubenschmelzarbeiten der Romanik sollen unter Leitung von L. Lambacher ab 2007 in
Zusammenarbeit mit dem Rathgen-Forschungslabor wissenschaftliche Kooperationsprojekte mit
der Dombauverwaltung des Metropolitankapitels
der Hohen Domkirche Köln zur Untersuchung
des Schreins der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom sowie mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt zu dessen Turmreliquiar aus
der Sammlung Hüpsch begonnen werden, deren
Abschluss für 2009 geplant ist.
Ab 2007 fortgeführt wird auch das bereits 2004
unter Leitung von L. Lambacher begonnene interdisziplinäre Forschungsprojekt zum sogenannten
Giselaschmuck, das zusammen mit den nunmehr vorliegenden Forschungsergebnissen zum
Pritzwalker Silberfund den wissenschaftlichen
Ausgangspunkt für eine mittelfristig (ca. 2012)
geplante, umfassende Ausstellung von Werken
mittelalterlichen Schmucks im Kunstgewerbemuseum bilden soll. 2007 wird zudem mit dem
Erscheinen der von H. Kühne, L. Lambacher und
5 6 K u n s t g e we r b e m u s e u m
K. Vanja herausgegebenen Publikation „Das Zeichen am Hut im Mittelalter. Europäische Reisemarkierungen. Symposion in memoriam Kurt Köster
(1912–1986). Die Pilgerzeichensammlung des
Berliner Kunstgewerbemuseums“ (Europäische
Wallfahrtsstudien, 4) die seit 2005 in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Christliche Archäologie, Denkmalkunde und Kulturgeschichte der
HU Berlin laufende Bestandsbearbeitung der
Pilgerzeichensammlung abgeschlossen. Die Publikation wird die Beiträge des wissenschaftlichen
Symposiums im Kunstgewerbemuseum am 24.
und 25. November 2006, aktuelle Berichte zur
internationalen Pilgerzeichenforschung sowie den
Bestandskatalog der Pilgerzeichensammlung des
Kunstgewerbemuseums sowie des Museums für
Byzantinische Kunst, Berlin, enthalten (Abb. 3).
Von 2006 bis 2008 wird darüber hinaus im Rahmen einer Kooperation mit der Arbeitsstelle
Glasmalereiforschung an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ein
Forschungsprojekt zum Bestand mittelalterlicher
Glasmalerei im Kunstgewerbemuseum durchgeführt, dessen Ergebnisse im Rahmen des „Corpus Vitrearum Medii Aevi“ (Bd. XXII: Berlin und
Abb. 3
Marienzeichen, Pilgerzeichen unbestimmter
Herkunft, um 1500
© Kunstgewerbemuseum, SMB, Foto: L. Lambacher
Abb. 4
Dreiteilige Galarobe, England, um 1765/70
© Kunstgewerbemuseum, SMB
Foto: S. Linke
Brandenburg) durch G. J. Pfeiffer publiziert werden. Zugleich soll der Verlustkatalog der Glasmalereisammlung des Kunstgewerbemuseums
erscheinen.
Bereits 2006 wurde mit den Vorarbeiten zur Erarbeitung des Bestandskataloges (mit Verlustliste)
„Italienische Renaissancemöbel“ durch A. Stiegel
und S. Luig begonnen. Das Projekt wird maßgeblich durch internationale Sponsoren gefördert
und soll 2009/10 abgeschlossen sein. Eine Präsentation von Zwischenergebnissen erfolgte am
4. März 2006 auf dem Annual Symposium der
Furniture History Society, London, sowie im
Rahmen der Sonderausstellung „Original, Kopie,
Fälschung? Italienische Renaissancemöbel im
19. Jahrhundert“ vom 28. April bis 27. August
2006 im Kunstgewerbemuseum, Schloss Köpenick, und auf dem Deutschen Kunsthistorikertag
in Regensburg im März 2007.
2005 begann die Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen für die inhaltliche Planung der
2008/09 neu einzurichtenden, dauerhaften Präsentation der Mode des 18. bis 20. Jahrhunderts im
Kunstgewerbemuseum. Die Forschungen zur europäischen Kostümgeschichte von 1700 bis 2000,
mit einem Schwerpunkt auf dem 18. Jahrhundert
unter Berücksichtigung der nationalen Unter-
schiede zwischen Frankreich, England, Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden, stehen unter der besonderen Fragestellung, wie
sich diese Besonderheiten in der Sammlung des
Kunstgewerbemuseums manifestieren (Abb. 4).
Als erste Publikation zu diesem neuen Sammlungsschwerpunkt des Museums ist erschienen:
A. Schönberger u. a.: „Die Sammlung Kamer/Ruf.
Mode im Kunstgewerbemuseum“, Berlin 2005
(Patrimonia, 225). Die Erarbeitung des umfassenden Bestandskataloges „Mode“ erfolgt durch
Ch. Waidenschlager, er erscheint nach 2009.
Die Durchführung eines DFG-Forschungsprojektes zu den figürlichen Porzellanen der KPM
Berlin unter externer Leitung von D. Heim ist
ebenfalls in Vorbereitung. Die Erarbeitung des
Bestandskataloges „Glas des 19. Jahrhunderts“
erfolgt durch S. Netzer 2007/08, die des Bestandskataloges „Gewebe der Renaissance“ durch
Ch. Waidenschlager bis 2012.
Ansprechpartner:
Dr. Angela Schönberger (Direktorin)
Kunstgewerbemuseum
Tel: +49 (0)30 2662902
Tiergartenstraße 6
10785 Berlin-Tiergarten
K u n s t g e we r b e m u s e u m 5 7
K U P F E R S T I C H K A B I N E T T
Prof. Dr. Hein-Th. Schulze Altcappenberg
Direktor Kupferstichkabinett
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e
Das Kupferstichkabinett ist das Museum
der graphischen Künste im Verbund der
Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung
Preußischer Kulturbesitz. Die Ziele und
Aufgaben des Hauses leiten sich aus dem
Statut der Staatlichen Museen zu Berlin
ab. Das Kupferstichkabinett ist das wissenschaftliche Kompetenz- und Ausstellungszentrum der künstlerischen Zeichnung
und Druckgraphik in vielfältigster medialer Ausprägung sowie der Buchmalerei,
des Künstlerbuches und der hochwertigen
Buchillustration. Es ist das Kunstmuseum
mit den umfangreichsten Beständen in
der Bundesrepublik Deutschland. Weltweit gehört das Kupferstichkabinett zu
den vier bedeutendsten Einrichtungen seiner Art. Es ist durch seine Historie, seine
Sammlungen und den Charakter seiner
Objekte ein überragender Hort künstlerischer Ideen, des „disegno“ als Gestaltungs-,
Denk- und Bildungsprinzip und zugleich ein
international zentraler Speicher des kulturellen Bildgedächtnisses der Menschheit.
Das Kupferstichkabinett ist verschiedens-
58 Kupferstichkabinett
ten Disziplinen nutzbar: Es repräsentiert
unter einem Dach in außerordentlicher
Dichte und Qualität die Geschichte der
europäischen und mit ihr korrespondierenden Kunst und Kultur, die Geschichte der
Wahrnehmung und Vorstellungskraft, des
Wissens und der künstlerischen Phantasie,
der Bildmedien und graphischen Techniken
vom Hohen Mittelalter bis zur Gegenwart.
Das uns anvertraute globale Kulturerbe
ist unter Wahrung aktueller und in Erarbeitung stets neuer wissenschaftlicher
Standards auf hohem technischen Niveau
und mit äußerster Sorgfalt sowohl für die
gegenwärtige als auch zukünftige Nutzung
zu bewahren. Forschungen sowie Projekte
im Bereich der Bestandspflege in der Kategorie extrem umfangreicher Kunstsammlungen („large scale facilities“) sichern die
Leit- und Vorbildfunktion des Kupferstichkabinetts. Der öffentliche Zugang zu den
Beständen wird durch sorgfältige Dokumentation und Katalogisierung, durch die
Bereitstellung von Informationen, die Vorlage der Originale im Studiensaal und im
Rahmen des wissenschaftlichen Lehrbetriebes, durch permanente Wechsel- und
hochkarätige Sonderausstellungen sowie
durch das Netzwerk des weltweiten Leihverkehrs garantiert.
Der exzellente wissenschaftliche Ruf weit
über die Fachwelt hinaus und das Expertentum des Kupferstichkabinetts sind in
Zeiten enorm gewachsener Aufgaben in
den museologischen Dienstleistungen nur
durch Unterstützung einer nachhaltigen
Forschungstätigkeit zu bestärken. Es ist
unsere Profession, deren Ergebnisse kritisch zu publizieren und der Öffentlichkeit
auf verständlichem Wege – vor allem auch
durch die Ausrichtung bedeutender Ausstellungen – zu kommunizieren. So lassen
sich auch breite akademische Diskurse
anregen. Nicht zuletzt gehören die Ausbildung des wissenschaftlichen, konservatorischen und museologischen Nachwuchses
sowie die fachliche Beratung von Einrichtungen insbesondere der Erziehung, Forschung und Lehre im In- und Ausland zu
den zentralen Aufgaben. Es ist das erklärte,
aus dem besonderen Profil des Hauses und
der Funktion eines Museums entwickelte
Ziel, Wissen zu ermitteln, das Publikum für
kreative Prozesse und abstrakte Zusammenhänge angesichts originaler Kunstwerke zu sensibilisieren, die Begriffe und
Sinne zu schärfen, das Kunstverständnis
zu fördern und auf anschauliche Weise
Wissen zu vermitteln, ergänzt um andere
Angebote des Studiums, der ästhetischen
Bildung und Information.
Zum „public understanding of research and
science“ trägt kaum eine andere Institution
so viel bei wie das auf Wissenschaft basierende und auf Öffentlichkeit ausgerichtete
Museum. Die spezifische Kompetenz des
Kupferstichkabinetts wird über örtliche
Grenzen hinaus in nationale und internationale Netzwerke und Kooperationen
mit geeigneten Partnern eingebracht. Das
betrifft sowohl Exzellenzprojekte als auch
unmittelbar breitenwirksame Veranstaltungen. Unsere Museumsidee, die Projekte
und die Ergebnisse unserer wissenschaftlichen Arbeit werden an Multiplikatoren in
der intellektuellen Elite, den Medien, der
Politik und Wirtschaft herangetragen. Das
Kupferstichkabinett dient den Interessen
der Forschung und Wissensvermittlung
an die Öffentlichkeit. Es wirbt durch seine
wissenschaftliche Seriosität für die unverbrüchliche Akzeptanz kultureller Güter,
Themen und Werte in der breiten Öffentlichkeit und arbeitet mit höchster professioneller, wissenschaftlicher und ethischer
Verantwortung für seine Aufgaben und
Ziele inmitten unserer Gesellschaft.
Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07
Auf der Grundlage der Statuten der Staatlichen
Museen zu Berlin und des im Dezember 2005
verabschiedeten Leitbildes des Kupferstichkabi-
netts haben wir in den Jahren 2006 und 2007 folgende Forschungsleistungen erbracht:
F o r s c h u n g s b a s i e r t e , wi s s e n s c h a f t l i c h e A u s s t e l l u n g e n
_ „Wittgenstein in New York. Stadt und Architektur in der neueren Kunst auf Papier“, Kupferstichkabinett, Berlin, 30.9.2005–8.1.2006 (die
Ausstellung wurde im Rahmen des Föderalen
Programmes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz anschließend in Ulm und Bayreuth gezeigt)
_ „Fan Lijung – Holzschnitte und Zeichnungen“,
Kupferstichkabinett, Berlin, 26.1.–17.4.2006
_ „Dürers Mutter. Schönheit, Alter und Tod im Bild
der Renaissance“, Kupferstichkabinett, Berlin,
5.5.–16.7.2006 (Abb. 1)
Kupferstichkabinett 59
Abb. 1
Albrecht Dürer
Bildnis der Mutter des Künstlers, 1514
© Kupferstichkabinett, SMB
Abb. 2
Rembrandt, Bildnis Saskias als Braut, 1633
© Kupferstichkabinett, SMB
_ „Rembrandt. Der Zeichner“, Kupferstichkabinett,
Berlin, 5.8.–4.11.2006 (die Ausstellung wurde
anschließend in Paris und Amsterdam gezeigt)
(Abb. 2)
_ „Rembrandt. Ein Virtuose der Druckgraphik“,
Gemäldegalerie, Berlin, 5.8.–4.11.2006
(die Ausstellung wurde im Rahmen des
Föderalen Programmes der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz zuvor in Corvey gezeigt)
_ „An der Wiege der Romantik. Caspar David
Friedrichs ‚Jahreszeiten‘ “, Kupferstichkabinett,
Berlin, 23.11.2006–11.3.2007
60 Kupferstichkabinett
_ „Based on Paper – Die Sammlung Marzona.
Revolution der Kunst 1960–1975“, Kupferstichkabinett und Kulturforum Potsdamer Platz,
Berlin, 22.3.–15.7.2007
_ „Preußisch korrekt – berlinisch gewitzt.
Der Maler Franz Krüger (1797–1857)“, Schloss
Charlottenburg, Berlin, 4.4.–1.7.2007
(in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und
der Nationalgalerie, Berlin)
K o n g r e s s e , K o l l o q u i e n u n d Wo r k s h o p s
_ „Paper and Water: A Guide for Conservators“,
Symposium des internationalen Herausgeberkreises der Publikation „Paper and Water:
A Guide for Conservators“, Kupferstichkabinett,
Berlin, 25.–28.2.2006
_ „Zeitmatritzen. Die Kunst zwischen Erinnerung
und Reproduzierbarkeit“, Tagung organisiert
vom Italienischen Kulturinstitut Berlin in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett, Berlin,
und der Fondazione Antonio Mazzotta, Mailand,
Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, 24.3.2006
_ „Caspar David Friedrich’s Sepia Cycle:
Aesthetics and Restoration“, internationales
Symposium zu Restaurierungsfragen um den
„Jahreszeiten“-Zyklus von Caspar David
Friedrich, Kupferstichkabinett, Berlin,
24.4.2006
_ „Rembrandt. Wissenschaft auf der Suche“,
internationales Symposium in Kooperation mit
der Gemäldegalerie, Berlin, und der FU Berlin,
Staatsbibliothek zu Berlin, 4.–5.11.2006
Vo r t r ä g e d e r wi s s e n s c h a f t l i c h e n M i t a r b e i t e r i n n e n u n d M i t a r b e i t e r
_ A. Beloubek-Hammer: „Die Brücke und Berlin“, Bayerische Akademie der Wissenschaften,
München, anlässlich der Ausstellung „100 Jahre
Brücke. Expressionismus aus Berlin“, Kunsthalle
der Hypo-Kulturstiftung München, 25.4.2006
_ A. Beloubek-Hammer: „Ernst Ludwig Kirchner,
‚ein unruhiger Lebenssucher‘. Die Weltsicht des
Künstlers im Spiegel seiner Graphik“,
Westfälisches Landesmuseum für Kunst und
Kulturgeschichte, Münster, anlässlich der
dortigen Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner.
Erstes Sehen. Das Werk im Berliner Kupferstichkabinett“, 8.6.2006
_ A. Beloubek-Hammer: „Fünf Meisterschüler
von Fritz Cremer: Wieland Förster,
Lore Plietzsch, Heinz Zander, Friedrich B. Henkel, Sabina Grzimek“, Galerie am Gendarmenmarkt, Berlin, anlässlich der dortigen gleichnamigen Ausstellung, 5.10.2006
_ H. Bevers: „Rembrandts Auseinandersetzung mit
Leonardos ‚Abendmahl‘“, Zentralinstitut für
Kunstgeschichte, München, anlässlich der
Verleihung des Wolfgang-Ratjen-Preises 2006 der
Vereinigung Convincta Florescit, 19.7.2006, und
Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, in
der Vortragsreihe zu den Berliner RembrandtAusstellungen, 5.10.2006
_ H. Bevers: „Rembrandt als Zeichner“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, in der Vortragsreihe zu den Berliner Rembrandt-Ausstellungen,
10.8.2006, und Staatliche Museen, Kassel, in der
Vortragsreihe „400 Jahre Rembrandt“, 21.9.2006
_ H. Bevers: „La collection des dessins de
Rembrandt au Kupferstichkabinett de Berlin:
questions de style, fonction, chronologie et
attribution“, Musée du Louvre, Paris, anlässlich
der dortigen Ausstellung „Autour de Rembrandt
dessinateur“, 4.12.2006
_ I. Brückle: „Darf man retuschieren?
Wissenschaftliche Restaurierung im Kontext
des Museums“, Herzog Anton Ulrich-Museum,
Braunschweig, im Rahmen der Tagung der Leiter
von graphischen Sammlungen, 11.11.2006
_ I. Brückle mit A. Pataki und G. Banik: „Standards
in Conservation“, im Rahmen der Fifth International Conference of the Institute for Paper
Conservation, Edinburgh, 24.7.2006
_ M. Roth: „Zu den Zeichnungen Matthias Grünewalds“, im Rahmen des internationalen
Kolloquiums „La technique pictural de
Grünewald“, Colmar, organisiert vom Musée
d‘Unterlinden, Colmar, und dem Centre de la
recherche et de restauration des musées de
France (C2RMF), 24.–26.1.2006
_ M. Roth: „Dürers Mutter“, Dürerhaus, Nürnberg, im Rahmen der Dürerhaus-Vorträge,
organisiert vom Kunst- und Kulturpädagogischen
Zentrum der Museen in Nürnberg, 5.8.2006
_ M. Roth: „Albrecht Dürer in Straßburg“,
Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg,
anlässlich des Roundtable-Gespräches
„Albrecht Dürer“, 20.–21.10.2006
Kupferstichkabinett 61
Abb. 3
Caspar David Friedrich
Winter / Nacht / Alter und Tod, 1803
© Kupferstichkabinett, SMB
_ M. Roth: „Splendor Solis – Digitale Reproduktion und Faksimilierung einer alchemistischen
Bildhandschrift“, im Rahmen der EVA-Konferenz „Elektronische Bildverarbeitung & Kunst,
Kultur, Historie“, Workshop „Digitales Faksimilieren“, Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin,
8.–10.11.2006
_ A. Schalhorn: „Der Erfinder der Dampfmaschine – Christusimpuls und Bewegungsprinzip bei
Joseph Beuys“, Kunstforum Ostdeutsche
Galerie, Regensburg, im Rahmen des Kolloquiums zum Gedenken an Jörg Traeger (1942–2005),
20.–21.1.2006
_ A. Schalhorn: „Von Dieter Roth bis Fang Lijun
und Antje Dorn: Sammeln und Ausstellen
zeitgenössischer Zeichnung am Berliner Kupferstichkabinett“, Hochschule für Bildende Künste
Braunschweig, im Rahmen der Vortragsreihe zu
„Beyond the Line – Ein künstlerisches
Forschungsprojekt zu Zeichnung diesseits und
jenseits der Linie“, organisiert von der
Hochschule für Bildende Künste in Kooperation
mit dem Herzog Anton Ulrich-Museum,
Braunschweig, 7.11.2006
_ H.-Th. Schulze Altcappenberg: „Eine Inkunabel
der Romantik. Der wiederentdeckte Jahreszeiten-Zyklus Caspar David Friedrichs von
1803“, Hamburger Kunsthalle, im Rahmen des
Symposiums „Caspar David Friedrich. Die Erfindung der Romantik“, 10.–11.11.2006 (Abb. 3)
Pu b l i kat io nen d er wi s s en s c h a ftlic h en M it a r b eiterin nen und M it ar b eiter
Ausstellungs- und Bestandspublikationen
_ H. Bevers: Rembrandt. Die Zeichnungen im
Berliner Kupferstichkabinett. Kritischer Katalog,
Berlin und Stuttgart 2006 (dt., engl. und frz.
Ausgabe)
_ H. Bevers u. a.: Rembrandt. Ein Virtuose der
Druckgraphik, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett,
Berlin, Berlin und Köln 2006
_ M. Roth (Hrsg.): Dürers Mutter. Schönheit, Alter
und Tod im Bild der Renaissance, Ausst.-Kat.
Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006
_ A. Schalhorn und M. Lailach (Hrsg.): Based on
Paper – Die Sammlung Marzona. Revolution der
62 Kupferstichkabinett
Kunst 1960–1975, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2007 (dt. und engl. Ausgabe)
_ H.-Th. Schulze Altcappenberg (Hrsg.): Fang Lijun.
Holzschnitte und Zeichnungen, Ausst.-Kat.
Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006
_ H.-Th. Schulze Altcappenberg u. a.: Caspar
David Friedrich – Jahreszeiten. An der Wiege
der Romantik, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett,
Berlin, hrsg. von der Kulturstiftung der Länder in
Verbindung mit den Staatlichen Museen zu Berlin,
Berlin 2006 (Patrimonia, 317)
Einzelb eiträge
_ S. Achenbach: Die Rolle Max Liebermanns und
Max Slevogts in den Verlagen Bruno und Paul
Cassirer, in: R. E. Feilchenfeldt und T. Raff (Hrsg.),
Ein Fest der Künste. Paul Cassirer. Der Kunsthändler als Verleger, München 2006, S. 59–75
_ S. Achenbach: Ludwig von Hofmann. Pastelle –
Aquarelle – Zeichnungen, in: Museums-Journal
20, 3, 2006, S. 68 f.
_ A. Beloubek-Hammer: Kommentare zu Emy
Roeder, Richard Scheibe, Ludwig Thormaehlen
und Alexander Zschokke, in: M. M. Moeller
(Hrsg.), Brücke-Museum Berlin. Malerei und
Plastik. Kommentiertes Verzeichnis der Bestände,
München 2006, S. 443–461
_ A. Beloubek-Hammer: Friedrich B. Henkel,
Skulpturen und Arbeiten auf Papier,
in: Bezirksamt Mitte von Berlin (Hrsg.),
Galerie Mitte. Kompendium Zwei, 1992 bis 2003,
Berlin 2006, S. 190 f.
_ H. Bevers: Bettler bei Rembrandt, in: motz.
Berliner Straßenmagazin 12, 2006, S. 20 f.
_ H. Bevers u. a.: Spatially Resolved Synchrotron
Radiation Induced X-Ray Fluorescence Analyses
of Rare Rembrandt Silverpoint Drawings,
in: Applied Physics A: Materials Science & Processing 83, 2, 2006, S. 169–173
_ H. Bevers: Rembrandt. Der Zeichner,
in: Vernissage. Die Zeitschrift zur Ausstellung,
14, 7, 2006, S. 23–29
_ I. Brückle: Die Restaurierung von Caspar David
Friedrichs Sepia-Jahreszeitenzyklus von 1803,
in: H.-Th. Schulze Altcappenberg u. a.: Caspar
David Friedrich – Jahreszeiten. An der Wiege
der Romantik, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett,
Berlin, hrsg. von der Kulturstiftung der Länder in
Verbindung mit den Staatlichen Museen zu Berlin,
Berlin 2006 (Patrimonia, 317), S. 47–57
_ I. Brückle und E. Glück: Caspar David Friedrichs
künstlerische Technik im Sepia-Jahreszeitenzyklus von 1803, in: ebd., S. 39–46
_ I. Brückle u. a.: Digitale Dokumentation in der
Bestandserhaltung, in: Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie, Konferenzband
EVA (Electronic Imaging & the Visual Arts),
Staatliche Museen zu Berlin, 8.–10.11.2006,
Berlin 2006, S. 21–23
_ C. Czok: Schreiben oder Zeichnen. Schadows
_
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_
_
_
_
_
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_
Zeichnungen im schriftlichen Nachlass,
in: R. Lacher (Hrsg.), Johann Gottfried Schadow.
Der schriftliche Nachlass. Bestandsverzeichnis,
Berlin 2006 (Staatliche Museen zu Berlin,
Zentralarchiv, Bestandsverzeichnisse 3)
C. Czok u. a.: Johann Gottfried Schadow.
Die Zeichnungen, Berlin 2006 (darin enthalten:
Bestandskatalog der Schadow-Zeichnungen des
Kupferstichkabinetts)
J. Kettner: Drucktechnik als Kultursynthese.
Chinesische und europäische Einflüsse in den
Holzschnitten Fang Lijuns, in: H.-Th. Schulze
Altcappenberg (Hrsg.), Fang Lijun. Holzschnitte
und Zeichnungen, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 30–33
J. Kettner: Anmerkungen zur Zeichnung bei
Fang Lijun, in: ebd., S. 34
J. Kettner: Die Vielfalt des Abdrucks. Rembrandts
druckgraphische Variationen und ihre Rezeption,
in: H. Bevers u. a.: Rembrandt. Ein Virtuose der
Druckgraphik, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett,
Berlin, Berlin und Köln 2006, S. 26–31
G. Metze: Geätzt, gegraben und geritzt.
Die graphischen Techniken Rembrandts, in: ebd.,
S. 32–38
G. Metze: Rembrandt. Ein Virtuose der Druckgraphik, in: Vernissage. Die Zeitschrift zur
Ausstellung 7, 14, 2006, S. 42–49
M. Roth: Nachforschungen über Dürers Mutter,
in: ders. (Hrsg.), Dürers Mutter. Schönheit, Alter
und Tod im Bild der Renaissance, Ausst.-Kat.
Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 9 f.
M. Roth: Dürers Mutter in der Bildniskunst
Albrecht Dürers, in: ebd., S. 129–134
M. Roth: Dürers Mutter. Schönheit, Alter und
Tod im Bild der Renaissance, in: MuseumsJournal 20, 2, 2006, S. 59–61
M. Roth: Überlegungen zu Dürers Mutter,
in: I. Lauterbach und M. Stuffmann (Hrsg.),
Aspekte deutscher Zeichenkunst, München 2006
(Veröffentlichungen des Zentralinstituts für
Kunstgeschichte, 16), S. 51–57
M. Roth: Sigismund von Luxemburg als König
von Ungarn vom östlichen Prunkfenster des
Ulmer Rathauses / Der König von Böhmen vom
östlichen Prunkfenster des Ulmer Rathauses,
in: I. Takács (Hrsg.), Sigismundus Rex et Impe-
Kupferstichkabinett 63
_
_
_
_
_
_
rator. Kunst und Kultur zur Zeit Sigismunds
von Luxemburg (1387–1437), Ausst-Kat. Szépmüvészeti Múzeum, Budapest; Musée national
d’histoire et d’art, Luxemburg, Mainz 2006,
S. 160 f., Kat.-Nr. 2.10, 2.11
M. Roth u. a.: Zu den Zeichnungen Matthias
Grünewalds, in: Techné 2006 (im Druck)
A. Schalhorn: Fangs Köpfe, in: H.-Th. Schulze
Altcappenberg (Hrsg.), Fang Lijun. Holzschnitte
und Zeichnungen, Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 27–29
A. Schalhorn: Im Energiefeld. Zur Erweiterung
der Bildhauerzeichnung bei Joseph Beuys,
in: „Ich bin interessiert an Transformation,
Veränderung, Revolution“. Joseph Beuys – Zeichnungen, Ausst.-Kat. Staatliche Kunsthalle
Karlsruhe, Karlsruhe 2006, S. 54–61
A. Schalhorn: Stein (Gestein im Werk von
Joseph Beuys), in: Joseph Beuys. Die Materialien
und ihre Botschaft, Ausst.-Kat. Museum Schloss
Moyland, Bedburg-Hau 2006, S. 201–203
H.-Th. Schulze Altcappenberg: „In effigie“ –
Dürers Mutter im Berliner Kupferstichkabinett,
in: M. Roth (Hrsg.), Dürers Mutter. Schönheit,
Alter und Tod im Bild der Renaissance, Ausst.Kat. Kupferstichkabinett, Berlin, Berlin 2006, S. 7 f.
H.-Th. Schulze Altcappenberg: Das Paradies.
_
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Kreis und Kosmos in Botticellis Bilderzyklus zur
Göttlichen Komödie, in: B. Ebert und M. Wullen
(Hrsg.), Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos,
Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Berlin,
Berlin 2006, S. 78–85
H.-Th. Schulze Altcappenberg: Nord-Süd-Assoziationen. Akt und Landschaft in der italienischen
Zeichenkunst des Quattrocento, in: I. Lauterbach und M. Stuffmann (Hrsg.), Aspekte deutscher Zeichenkunst, München 2006 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte,
16), S. 28–38
H.-Th. Schulze Altcappenberg: Girolamo dai Libri,
in: S. Marinelli und P. Marini (Hrsg.), Mantegna e
le arti a Verona 1450–1500, Ausst.-Kat. Palazzo
della Gran Guardia, Verona, Venedig 2006, S. 376
H.-Th. Schulze Altcappenberg: James Simon und
das Kupferstichkabinett, in: B. Schultz (Hrsg.),
James Simon. Philanthrop und Kunstmäzen /
Philanthropist and Patron of the Arts,
München 2006, S. 105
U. B. Ullrich: Zwischen Würdigung und Diffamierung – Rollenbilder des Alters in der Graphik
um 1500, in: M. Roth (Hrsg.), Dürers Mutter.
Schönheit, Alter und Tod im Bild der Renaissance,
Ausst.-Kat. Kupferstichkabinett, Berlin,
Berlin 2006, S. 95–100
F o r s c h u n g s z i e l e u n d Pr o j e k t e 2 0 0 7 u n d F o l g e j a h r e
L a u fe n d e F o r s c h u n g s - u n d wi s s e n s c h a f t l i c h e A u s s t e l l u n g s p r o j e k t e
_ „Verismus und Neue Sachlichkeit“:
Ausstellung 2009/10 im Kulturforum Potsdamer
Platz, Berlin, mit Bestandskatalog
(A. Beloubek-Hammer)
_ „A Teaching Compendium for ‚Paper and
Water‘ “: wissenschaftliches Grundlagenwerk der
konservatorischen Forschung, gefördert
von der EU und der Samuel H. Kress Foundation
(I. Brückle)
_ „Matthias Grünewald. Zeichnungen und
Gemälde“: Ausstellung Frühjahr 2008 und Werkverzeichnis der Zeichnungen in Kooperation
mit dem Musée d’Unterlinden, Colmar, und der
64 Kupferstichkabinett
Kunsthalle Karlsruhe (M. Roth)
_ „Das Menschenbild der deutschen Renaissance“:
Ausstellung Herbst 2008 im Kulturforum
Potsdamer Platz, Berlin, in Kooperation mit den
Bayerischen Staatsgemäldesammlungen,
München, und der Kunst- und Ausstellungshalle
der BRD, Bonn (M. Roth und A.-F. Köllermann)
_ „Michelangelo und die Mauern von Florenz“:
wissenschaftliches Projekt zur Künstlersubjektivität in der Frühen Neuzeit in Kooperation mit
der HU Berlin und dem Kunsthistorischen
Institut Florenz; Ausstellung November 2007–
Februar 2008 (H.-Th. Schulze Altcappenberg)
Mit telfristig angelegte Forsch ungsprojekte
_ „Erich Mendelsohn – Bestandsverzeichnis der
Zeichnungen in der Kunstbibliothek“: wissenschaftliches Bestandverzeichnis (S. Achenbach)
_ „Deutsch-deutsche Graphik seit 1945“: wissenschaftliches Projekt des Vergleichs der künstlerischen Graphik in der DDR und der BRD;
Ausstellungsprojekt (A. Beloubek-Hammer)
_ kritischer Katalog der Zeichnungen der
Rembrandt-Schule im Kupferstichkabinett:
Bestandsverzeichnis; wissenschaftliches Projekt
im Anschluss an die Ergebnisse der RembrandtForschung im Jubiläumsjahr 2006 (H. Bevers)
_ Supplement zum kritischen Katalog der niederländischen Zeichnungen im Kupferstichkabinett
von E. Bock und J. Rosenberg, 1930: Bestandsverzeichnis (H. Bevers)
_ interdisziplinäres Projekt zur Erforschung und
Analyse von Silberstiftzeichnungen: Kooperation
des Kupferstichkabinetts mit dem RathgenForschungslabor, Berlin, der Bundesanstalt für
Materialforschung und -prüfung, Berlin,
und dem Centre de recherche et de restauration
des musées de France (C2RMF); die Erträge
dieser langfristigen Forschungskooperation
fließen in ein mittelfristig angelegtes Projekt zur
wissenschaftlichen Neubearbeitung der deutschen Zeichnungen des 15. Jahrhunderts im
Kupferstichkabinett ein; Auftrag ist es hier, das
übergreifende Projekt zur Bestandserschließung aller Zeichnungen des 15. Jahrhunderts im Kupferstichkabinett abzuschließen;
im Gegensatz zu den bereits grundlegend neu
bearbeiteten Beständen italienischer und niederländischer Zeichnungen des 15. Jahrhunderts
steht die Bearbeitung der deutschen Zeichnungen dieses Jahrhunderts noch aus; sie wird
im gebotenen wissenschaftlichen Rahmen und
in Zusammenarbeit mit dem Wiener „Corpus
der deutschen und niederländischen Handzeichnungen vor 1500“ geleistet und anschließend in
einem Bestandskatalog und in einer
publikumswirksamen Ausstellung vermittelt
werden (Leitung: M. Roth)
_ „Die deutschen Zeichnungen des 15. Jahrhunderts im Kupferstichkabinett“: wissenschaftliches
Bestandsverzeichnis (M. Roth)
_ „Schinkels Erbe. Rettung und innovative Sicherung eines gefährdeten Bestandes“ umfassend
angelegtes Projekt, das ab 2009 in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Kunstwissenschaftlern, Konservatoren und Restauratoren
sowie Medienspezialisten die großen Bestände
des Schinkel-Museums (ehemals in der Bauakademie gegenüber dem Berliner Schloss und
heute im Kupferstichkabinett, Berlin, befindlich)
aufarbeiten soll; Ziel ist die konservatorische
Versorgung nach neuestem Wissens- und Forschungsstand, die vollständige wissenschaftliche
Dokumentation und die vollständige Digitalisierung der rund 3.500 Architektur-, Bühnen- und
Designentwürfe, Gestaltungsphantasien, freien
Skizzen und Landschaften des letzten „uomo
universale“ der Künstlergeschichte; dieses weit
über die Museen hinausgreifende Forschungsprojekt wird nur mit einer substanziellen Förderung
durch Dritte möglich werden (Leitung: H.-Th.
Schulze Altcappenberg und I. Brückle); die
Ergebnisse werden in einer großen Ausstellung
„Schinkel und der frühe Historismus in Deutschland“ vorgestellt (H.-Th. Schulze Altcappenberg)
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Hein-Th. Schulze Altcappenberg
Kupferstichkabinett
Tel: +49 (0)30 2662002
Matthäikirchplatz 8
10785 Berlin-Tiergarten
Kupferstichkabinett 65
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Prof. Dr. Bernd Kluge
Direktor Münzkabinett
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e
Als Realienwissenschaft ist die Numismatik nur mit und an ihren Objekten zu
betreiben und daher direkt an Museen
und Münzkabinette gebunden. In der Entwicklung der Numismatik vom Münzsammeln zur Wissenschaftsdisziplin haben
die Münzkabinette eine bedeutende Rolle
gespielt. Hingegen ist die dauerhafte Verwurzelung der Numismatik an Universitäten und Akademien in Deutschland
bisher nicht gelungen. Auch aus diesem
Grund erwächst den Münzkabinetten
eine Verpflichtung zur Pflege und Weiterentwicklung der Numismatik. Als größte
Einrichtung der Numismatik in Deutschland hat das Berliner Münzkabinett daher
66 Münzkabinett
neben seinen Aufgaben als Museum auch
immer die Funktion eines Forschungsinstituts der Numismatik wahrgenommen und
nimmt sie weiter wahr. Die Forschungsvorhaben sind zum Einen durch den Museumsauftrag der Bestandserschließung und
Bestandspublikation, zum Zweiten durch
über den eigenen Bestand hinausgehende
Wissenschaftsthemen wie Münzcorpora
oder Œuvreverzeichnisse und zum Dritten
durch nationale und internationale Kooperationen bestimmt. Ein zentrales Thema
stellt auch die Bearbeitung von Münzfunden und Fundmünzen dar. Das gilt für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Forsch ungsergebnisse
Ve r g a n g e n h e i t
Seit das Münzkabinett im Jahre 1868 ein selbstständiges Museum der Königlichen, später Staatlichen Museen zu Berlin wurde, ist die Forschung
ein kontinuierlicher Bestandteil seiner Museumsarbeit gewesen. Dafür stehen als Beispiele
die „Zeitschrift für Numismatik“, das „Corpus
Nummorum Graecorum“ und das Münz- und
Medaillencorpus Brandenburg-Preußens. Die
„Zeitschrift für Numismatik“ ist von 1874 bis 1935
in 42 Bänden durch das Münzkabinett herausgegeben worden und entwickelte sich zur bedeutendsten deutschen und zu einer der internatio-
nal angesehensten numismatischen Zeitschriften.
Das gemeinsam vom Münzkabinett und der Preußischen Akademie der Wissenschaften in der
Person Theodor Mommsens initiierte Wissenschaftsunternehmen zur Publikation griechischer
Münzen war lokal und personell eng mit dem
Münzkabinett verbunden. Die Münzgeschichte
und das Corpus der Münzen und Medaillen Brandenburg-Preußens von 1640 bis 1871 umfassen
dreizehn Bände und sind die gründlichste numismatische Bearbeitung eines größeren deutschen
Territorialstaates überhaupt.
G e g e nwa r t
Seit 1990 ist das Münzkabinett Bestandteil der
Stiftung Preußischer Kulturbesitz und hat nach
den wissenschaftlich eingeschränkten, aber keineswegs unfruchtbaren Jahrzehnten in der DDR
seine Forschungsposition neu justiert. 1991
wurden als Schriftenreihe die „Berliner Numismatischen Forschungen, Neue Folge“ und 1994
die Reihe „Das Kabinett“ begründet. Die „Kabinett“-Reihe ist Autoren und Themen des Münzkabinetts vorbehalten, während die „Berliner
Numismatischen Forschungen“ auch den nicht
im Münzkabinett tätigen Numismatikern offenstehen. Beide Reihen haben es gegenwärtig auf
jeweils neun Bände gebracht. Ihre Themen reichen von der antiken Numismatik bis in das
20. Jahrhundert. Eng mit dem Münzkabinett verbunden ist die Schriftenreihe „Die Kunstmedaille
in Deutschland“ der Deutschen Gesellschaft
für Medaillenkunst, von der seit 1992 bereits
22 Bände erschienen sind. In ihr spiegelt sich die
kontinuierliche Ausstellungs- und Forschungstätigkeit des Münzkabinetts zur Medaillenkunde, die
Gesamtdarstellungen zur europäischen Medaille
(1995), zur Medaillenkunst in Berlin (1997), zur
Medaille des 20. Jahrhunderts in Deutschland
(2000) und zur zeitgenössischen Kunstmedaille
(2000), einen umfangreichen Bestandskatalog der
italienischen Medaillen der Renaissance und des
Barock (1997) sowie ferner Künstlermonogra-
phien für Leonhard Posch (2002), Raimund Faltz
(2004) und Johann Christian Koch (2005) hervorgebracht hat.
Der Bearbeitung und Auswertung von Münzfunden hat sich das Münzkabinett ebenfalls intensiv
gewidmet. Die Münzfunde in den Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg sind seit 1991
komplett oder teilweise im Münzkabinett bearbeitet worden. Für das Land Brandenburg wurde
ein Inventar aller Münzfunde des Mittelalters und
der Neuzeit erstellt. Seit 1998 ist die Fundmünzenbearbeitung der Grabungen des Deutschen
Archäologischen Instituts in Milet und Priene
wieder aufgenommen worden (Abb. 1). Laufende
Forschungsprojekte gelten den Münzen des antiken Pergamon und einer Gesamtbearbeitung der
deutschen Münzen aus der Zeit der Ottonen
und Salier (919–1125) innerhalb eines „Conspectus Nummorum Germaniae Medii Aevi“.
Gemeinschaftlich mit den Münzkabinetten Paris
und Wien veröffentlicht das Münzkabinett seine
Bestände der Münzen des sasanidischen Großreiches vom 3. bis 7. Jahrhundert auf dem Gebiet
des heutigen Iran in einer „Sylloge Nummorum
Sasanidarum“, mit der zugleich ein neues, innovatives Modell von Münzkatalogen eingeführt
wird (Abb. 2). Das seit 1997 laufende Projekt hat
bisher zwei umfangreiche Bände hervorgebracht.
An weiteren wird gearbeitet. Parallel dazu hat die
Münzkabinett 67
Abb 1
Reinigung und restauratorische Bearbeitung
der Fundmünzen von Milet vor Ort an der Grabung, 2006
© Münzkabinett, SMB
Bearbeitung der Vorgänger, der parthischen Münzen, bereits in Vorarbeiten begonnen.
Mit der Wiedereröffnung des Bode-Museums
2006 ist nach mehrjährigen Vorarbeiten eine
neue ständige Ausstellung des Münzkabinetts der
Öffentlichkeit zugänglich, die annähernd 5.000
Münzen, Medaillen und andere Objekte der
Münz- und Geldgeschichte vom 7. Jahrhundert
v. Chr. bis zu den Euros des 21. Jahrhunderts
zeigt. Es handelt sich dabei um die modernste und
umfangreichste numismatische Ausstellung innerhalb Deutschlands.
Eine neue Aufgabe stellt das virtuelle Münzkabinett dar. Es handelt sich dabei um den interaktiven
Katalog aller in den verschiedenen Häusern der
Staatlichen Museen zu Berlin gezeigten Exponate
des Münzkabinetts, mit dem nicht nur der traditionelle gedruckte Ausstellungskatalog ersetzt
wird, sondern die Münzen auch in vielfachen
Betrachtungszusammenhängen miteinander und
mit Hintergrundinformationen verknüpft sind.
In internationalen Gremien nimmt das Münzkabinett Einfluss auf die Entwicklung von Dokumentationsstandards, die den Datenaustausch in
Internetdatenbanken ermöglichen sollen.
Mit dem Vorsitz in der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik
(1992–1998) und der Deutschen Gesellschaft
für Medaillenkunst (1991–2001), der Ausrichtung
des XII. Internationalen Numismatischen Kongresses (1997) nebst Herausgabe seiner Proceedings (2000) sowie des XXVII. FIDEM-Kongresses
der Medaillenkunst (2000) hat das Münzkabinett
seine Fähigkeiten in der Organisation von Wissenschaft unter Beweis gestellt. Die Lehre wird
durch Lehraufträge für antike Numismatik und
eine Honorarprofessur für Numismatik des Mittelalters an der HU Berlin wahrgenommen.
Zukunft
In der näheren Zukunft (bis 2009) werden die
laufenden Projekte fortgesetzt. Bis 2011 soll die
„Sylloge Nummorum Sasanidarum“ abgeschlossen werden. Ab 2007 beteiligt sich das Münzkabinett an dem von der British Academy und
der Österreichischen Akademie getragenen Projekt „Coins, Pots and People: Cultural Aspects
of Parthian Iran“. Dazu wird das Münzkabinett
seine Bestände parthischer Münzen zusammen
mit den Beständen der Kabinette London, Paris
68 Münzkabinett
und Wien in einer neuen Sylloge publizieren. Zur
Numismatik des Mittelalters wird zudem 2007
ein im Münzkabinett erarbeitetes Handbuch
vorgelegt, das neben der Darstellung der Münzund Geldgeschichte Europas vom 5. bis zum 15.
Jahrhundert einen Katalog der Spitzenstücke der
Sammlung des Münzkabinetts bietet (Abb. 3).
In dem von der DFG finanzierten Projekt „Die
merowingischen Monetarmünzen als interdisziplinär mediävistische Herausforderung“ werden
Abb. 2
Silbermünze (Drachme) des sasanidischen Großkönigs
Shapur I. (240–272), in: M. Alram und
R. Gyselen (Bearb.): Sylloge Nummorum Sasanidarum
Paris – Berlin – Wien, Bd. 1: Ardashir I. – Shapur I.
Wien 2003, S. 352, Nr. 147
© Münzkabinett, SMB
Abb. 3
Goldmünze (Noble) König Edwards III.
von England (1327–1377)
Diese und weitere 1.317 Münzen des Münzkabinetts bilden
die Grundlage des Handbuchs (2007), das eine moderne
Gesamtdarstellung der Numismatik des Mittelalters bietet
© Münzkabinett, SMB, Foto: Lübke & Wiedemann, Stuttgart
Abb. 4
Goldmünze (Triens) des merowingischen Monetars
Theudelinus aus Metz, 6. Jahrhundert
Die merowingischen Monetarmünzen sind
Gegenstand des 2007–2009 durch die DFG geförderten
Wissenschaftsprojektes des Münzkabinetts
© Münzkabinett, SMB, Foto: Lübke & Wiedemann, Stuttgart
von 2007 bis 2009 zusammen mit den Universitäten Paderborn und Regensburg die merowingischen Monetarmünzen nach historischen, philologischen und numismatischen Gesichtspunkten
ausgewertet (Abb. 4). Die merowingischen Münzen des Münzkabinetts werden dazu in einem
Bestandskatalog vorgelegt. Zudem wird 2007 in
einer Ausstellung und einer Künstlermonographie der Kölner Medailleur und Bildhauer Hans
Karl Burgeff (1928–2005) gewürdigt. Für 2008
und 2009 sind als Gemeinschaftsprojekt mit dem
Kunsthistorischen Museum Wien Ausstellungen
zur hohenzollernschen Medaillenkunst in Wien
und zur habsburgischen Medaillenkunst in Berlin vorgesehen. Der interaktive Münzkatalog des
Münzkabinetts wird ständig weiter ausgebaut und
ist ab Mai 2007 nicht mehr nur im Museum, sondern auch im Internet benutzbar. Das Internet soll
mit seinen Möglichkeiten vernetzten Arbeitens als
Publikationsmedium stärker in Anspruch genom-
Münzkabinett 69
men werden. Knotendatenbanken im Bereich der
Antike unter Beteiligung anderer großer Münzkabinette sollen neue Formen wissenschaftlicher
Dokumentation beispielgebend erschließen.
Zum Münzkabinett als Wissenschaftsinstitut in-
formiert ausführlich B. Kluge: „Das Münzkabinett.
Museum und Wissenschaftsinstitut“, Berlin 2005
(Das Kabinett, 9) mit einer Bibliographie der
Forschungsleistungen (s. auch im Internet unter:
www.smb.spk-berlin.de/pdf/Kluge_Kabinett.pdf).
Pu b l i k a t i o n e n d e s M ü n z k a b i n e t t s s e i t 19 9 0 ( M o n o g r a p h i e n )
S c h r i f t e n r e i h e : B e r l i n e r N u m i s m a t i s c h e Fo r s c h u n g e n
N e u e Fo l g e
_ Bd. 1. B. Kluge (Hrsg.): Fernhandel und Geldwirtschaft. Beiträge zum Münzwesen in sächsischer und salischer Zeit. Ergebnisse des
Dannenberg-Kolloquiums, Sigmaringen 1993
(Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz,
Monographien, 31)
_ Bd. 2. M. Kunzel: Das Münzwesen Mecklenburgs
von 1492 bis 1872. Münzgeschichte und
Geprägekatalog, 1994
_ Bd. 3. H. Emmerig: Der Regensburger Pfennig.
Die Münzprägung in Regensburg vom 12. Jahrhundert bis 1409, 1993
_ Bd. 4. B. Kluge u. a.: Die Münzen der Reichsstadt Goslar 1290 bis 1764. Münzgeschichte und
Geprägekatalog, 1995
_ Bd. 5. L. Börner (Bearb.): Bestandskataloge des
Münzkabinetts Berlin. Die italienischen Medail-
_
_
_
_
len der Renaissance und des Barock 1450–1750,
1997
Bd. 6. W. Hollstein (Hrsg.): Metallanalytische
Untersuchungen an Münzen der Römischen
Republik, 2000
Bd. 7. M. Kunzel: Die Münzen der Hansestadt
Wismar 1359 bis 1854. Münzgeschichte und
Geprägekatalog, Wismar und Berlin 1998
(Wismarer Studien zur Archäologie und
Geschichte, 6)
Bd. 8. M. Kunzel: Die Münzen der Hansestadt
Rostock 1492 bis 1864. Münzgeschichte und
Geprägekatalog, 2004
Bd. 9. W. Steguweit: Raimund Faltz. Medailleur
des Barock, 2004
Schrif tenreihe: Das Kabinett
_ Heft 1. W. Steguweit: Das Menschenbild auf
Medaillen des 20. Jahrhunderts. Sammlung
Marzinek, 1994
_ Heft 2. L. Börner: Von Pisano bis Selvi. Meisterwerke italienischer Medaillenkunst, 1995
_ Heft 3. H.-D. Schultz: Antike Münzen. Bildheft
zur Ausstellung des Münzkabinetts, 1997
_ Heft 4. W. Steguweit: Das Münzkabinett und die
Förderung der Medaillenkunst. Künstlerbriefe
von der Jahrhundertwende bis zum Ersten
Weltkrieg, 1998
_ Heft 5. W. Steguweit: Das Münzkabinett und die
Förderung der Medaillenkunst. Künstlerbriefe
70 Münzkabinett
und Medaillenedition im Ersten Weltkrieg, 1998
_ Heft 6. E. Bannicke: Münz- und Medaillenstempel, Modelle, Proben, Fälschungen. Die Sammlung des ehemaligen Stempelarchivs der Berliner
Münze im Münzkabinett, 1999
_ Heft 7. W. Steguweit u. a.: Kunstmedaillen der
Gegenwart in Deutschland. Sammlung Georg
Wimmelmann, 2002
_ Heft 8. W. Steguweit: Medailleur des Königs
Raimund Faltz (1658–1703). Modelle, Medaillen,
Münzen, 2003
_ Heft 9. B. Kluge: Das Münzkabinett. Museum
und Wissenschaftsinstitut, 2005
Schrif tenreihe: Die Kunstmedaille in Deutschland
_ Bd 1. Die Kunstmedaille der Gegenwart in
Deutschland 1988–1991, 1992
_ Bd 2. Die Kunstmedaille der Gegenwart
in Deutschland 1991–1993, 1994
_ Bd 4. Die Kunstmedaille der Gegenwart in
Deutschland 1993–1995, 1996
_ Bd 7. W. Steguweit (Hrsg.): Kunst und Technik
der Medaille und Münze. Das Beispiel Berlin,
1997
_ Bd 8. M. Heidemann: Medaillenkunst in
Deutschland von 1895 bis 1914, 1998
_ Bd 10. Die Kunstmedaille in Deutschland
1995–1998, 1999
_ Bd 11. Arche 2000, 2000
_ Bd 12. Internationale Medaillenkunst.
XXVII FIDEM, 2000
_ Bd 15. A. Forschler-Tarrasch: Leonhard Posch.
Porträtmedailleur und Bildhauer, 2002
_ Bd 17. W. Steguweit u. a.: Dank der Burg. Medaillenkunst in Halle im 20. Jahrhundert, 2002
_ Bd 21. E. Bannicke: Johann Christian Koch,
Medailleur des Barock, 2005
Ausstellungskataloge
_ L. Börner und W. Steguweit: Die Sprache der
Medaille, Berlin 1990
_ W. Steguweit und I. Weber: Aufbruch – Durchbruch. Zeitzeichen in der deutschen Medaillenkunst. Medaillen, Reliefs, Kleinplastik, Berlin 1990
_ W. Steguweit: Europäische Medaillenkunst von
der Renaissance bis zur Gegenwart, Berlin 1995
_ W. Steguweit: Die Medaille und Gedenkmünze
des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Berlin 2000
_ Münzen und Medaillen. 100 Themen. Die
Ausstellung des Münzkabinetts im Bode-Museum,
Prestel-Museumsführer, München u. a. 2006
S o n s t i g e Pu b l i k a t i o n e n
_ B. Kluge und B. Weisser (Hrsg.): XII. Internationaler Numismatischer Kongress, Berlin 1997.
Akten / Proceedings / Actes, 2 Bde., Berlin 2000
_ M. Alram und R. Gyselen (Bearb.): Sylloge
Nummorum Sasanidarum Paris – Berlin – Wien,
Bd. 1: Ardashir I. – Shapur I., Wien 2003
_ N. Schindel (Bearb.): Sylloge Nummorum
Sasanidarum Paris – Berlin – Wien. Bd. 3, 1
und 3, 2: Shapur II. – Kawad I. / 2. Regierung,
Wien 2004
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernd Kluge
Münzkabinett
Bode-Museum
Tel: +49 (0)30 20905701
Bodestraße 1–3
10178 Berlin-Mitte
Münzkabinett 71
M U S E U M E U R O P Ä I S C H E R K U LT U R E N
Dr. Elisabeth Tietmeyer
Stellv. Direktorin Museum Europäischer Kulturen
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Das Museum Europäischer Kulturen ging
1999 aus der Vereinigung des Museums für
(Deutsche) Volkskunde mit der Europäischen Sammlung des Ethnologischen Museums hervor. Jene Vorläuferinstitutionen des
Museums widmeten sich der Alltagskultur
der unteren und mittleren gesellschaftlichen
Schichten und betrachteten die Objekte insbesondere als Belege vergangener ländlicher
Lebenswelten. Seit den 1970er-Jahren stehen Alltag und Lebenswelt des Industriezeitalters bis hin zur Gegenwart als ein „musée
des civilisations“ in der Forschungs- und
Sammlungsperspektive des Museums im
Vordergrund. In diesem Sinne gehört auch
das Thema der Migration zu den Grundbegriffen des Verständnisses von Kulturzusammenhängen in Europa.
Forsch ungsziele
Anhand von originalen, bereits vorhandenen und
noch zu sammelnden Sachzeugnissen und deren
Deutung sollen gesellschaftliche Zusammenhänge
von vergangenen und gegenwärtigen Lebenswelten
in Europa verständlich gemacht werden. In diesem
Sinne ist das Museum Europäischer Kulturen ein
7 2 M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n
Ort der Forschung, der Bildung und des aktiven
Aneignens von Wissen. Darüber hinaus möchte
das Museum ein Forum für interkulturelle Begegnungen bieten; Voraussetzung dafür ist die intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den
eigenen und anderen Kulturen.
Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07
Die Forschungsergebnisse des Museums Europäischer Kulturen werden wie folgt strukturiert:
Ausstellungs- und Veranstaltungsreihen (jährlich
zu Ostern und Weihnachten, „Europäische Kulturtage“, „Interkultureller Tag“, „Textiler Tag“,
zweijährlich „Europabilder“, halbjährliche Ausstellungen zu Themen europäischer Alltagskulturen und im Kulturvergleich), Publikationsreihen
(„Schriftenreihe des Museums Europäischer
Kulturen“, „Schriften des Vereins der Freunde
des Museums Europäischer Kulturen“, „Berliner
Blätter“ [Organ des Instituts für Europäische Ethnologie, HU Berlin, und der Gesellschaft für Eth-
nographie], „Visuelle Kultur“ [Organ der Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für
Volkskunde], „Schriftenreihe Arbeitskreis Bild
Druck Papier“ sowie regelmäßige Tagungen zu
verschiedenen Themen (Arbeitskreis Bild Druck
Papier, Kommission Fotografie der Deutschen
Gesellschaft für Volkskunde, Gesellschaft für Ethnographie und Institut für Europäische Ethnologie, HU Berlin, Kommission Sachkulturforschung
und Museum der Deutschen Gesellschaft für
Volkskunde, Société Internationale d’Ethnologie
et de Folklore).
Pu b l i k a t i o n e n , Pr o j e k t b e r i c h t e , wi s s e n s c h a f t l i c h e D o k u m e n t a t i o n e n
_ Ch. Binroth: Nützlich und auch schön – Der
Einfluss des Seidenbaus auf die kulturlandschaftliche Entwicklung in Preußen, Oktober 2006
(Masterarbeit an der Universität Frankfurt/Oder)
_ J. Dilger und K. Vanja: Crèches protestantes, in:
M.-P. Mallé (Hrsg.), Rêver Noël: Faire la crèche
en Europe, Paris 2006, S. 136–143
_ J. Franke (Hrsg.): Ein europäischer Freiheitskämpfer – Ludwik Mierosławski 1814–1878,
Berlin 2006 (Kleine Schriften der Freunde des
Museums Europäischer Kulturen e. V., Heft 5)
_ U. Hägele und I. Ziehe (Hrsg.): Fotos – „schön
und nützlich zugleich“. Das Objekt Fotografie,
Tagungsband, Institut für Volkskunde / Europäische Ethnologie, Wien, 15.–17.10.2004, Münster
2006 (Visuelle Kultur. Studien und Materialien,
2); darin: I. Ziehe: Bildtafeln – ein wissenschaftliches Dokumentationsmedium, S. 159–176
_ B. Michalski: Zwei Porträtstatuetten aus der
Werkstatt des Bildhauers Gustav Hermann
Blaeser, Berlin, um 1840, 2007 (Magisterarbeit an
der Akademie der Bildenden Künste, Warschau)
_ D. Neuland-Kitzerow und J. Redlin: Objekttexte,
in: Evangelische Kirche der Kirchenprovinz
Sachsen und Kirchenkreis Magdeburg (Hrsg.),
Tausend Jahre Taufen in Mitteldeutschland,
Ausst.-Kat. Dom, Magdeburg, Regensburg 2006
_ E. Tietmeyer: Das „Andere“ und das „Eigene“:
Geschichte, Profil und Perspektiven des
Museums Europäischer Kulturen Berlin,
_
_
_
_
_
in: C. Grewe (Hrsg.), Die Schau des Fremden:
Ausstellungskonzepte zwischen Kunst, Kommerz
und Wissenschaft, Stuttgart 2006 (Historische
Transatlantische Studien, 26), S. 143–155
E. Tietmeyer: Objekttexte, in: Staatliche Museen
zu Berlin (Hrsg.), Schönheit! 50 Meisterwerke
aus den Staatlichen Museen zu Berlin ausgewählt
von A. Puri Purini, Berlin 2007, S. 56–64
K. Vanja: Vivatbänder als Memorialzeichen,
in: R. Born u. a. (Hrsg.), Visuelle Erinnerungskulturen und Geschichtskonstruktionen in
Deutschland und Polen 1800–1939, Beitragsband,
11. Tagung des Arbeitskreises deutscher und
polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger,
HU Berlin, 30.9.–3.10.2004, Warschau 2006
(Das gemeinsame Kulturerbe, 3), S. 323–334
K. Vanja: Objekttexte, in: B. Ebert und M. Wullen
(Hrsg.), Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos,
Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Berlin,
Berlin 2006, S. 23, 50
K. Vanja und A. Vogler: Museum Europäischer
Kulturen, in: B. Schultz (Hrsg.), James Simon.
Philantrop und Kunstmäzen / Philantropist and
Patron of the Arts, München u. a. 2006,
S. 130–137
K. Vanja u. a. (Hrsg.): Arbeitskreis Bild Druck
Papier, Tagungsband, Institut für Sächsische
Geschichte und Volkskunde, Dresden,
5.–8.5.2005, Münster u. a. 2006 (Schriftenreihe
Arbeitskreis Bild Druck Papier, 10)
M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 7 3
Abb. 1
Blick in die Ausstellung „Die Stunde Null: ÜberLeben – Umbruchzeiten 1945“, Museum Europäischer Kulturen
8.5.2005–1.1.2008 © Museum Europäischer Kulturen, SMB, Foto: S. Steiß, 2006
_ K. Vanja u. a. (Hrsg.): Arbeitskreis Bild Druck
Papier, Tagungsband Ravenna, 25.–28.5.2006,
Münster u. a. 2007 (Schriftenreihe Arbeitskreis
Bild Druck Papier, 11)
_ B. Wild: Siebenbürgen, vielfältige Welten
zwischen den Welten, in: S. Ionescu (Hrsg.),
Osmanische Teppiche in Siebenbürgen,
Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Museum für
Islamische Kunst, 13.10.2006–14.1.2007,
Rom 2006, S. 7–21 (dt. und engl. Ausgabe)
_ B. Wild u. a. (Hrsg.): Deutsche in Ungarn –
Ungarn in Deutschland. Europäische
Lebenswege, Ausst.-Kat. Museum Europäischer
Kulturen, Berlin, 13.10.2006–14.1.2007, und
Folgestationen, unter der Leitung des Donauschwäbischen Zentralmuseums, Ulm, Ulm 2006
_ B. Wild u. a. (Hrsg.): Die geheimnisvolle Kiste,
museumspädagogische Begleitpublikation zur
Ausstellung „Deutsche in Ungarn – Ungarn in
Deutschland. Europäische Lebenswege“,
Museum Europäischer Kulturen 2006/07,
Berlin 2006 (dt. und ungar. Ausgabe)
Ausstellungen
_ „Die Stunde Null: ÜberLeben – Umbruchzeiten
1945“, Museum Europäischer Kulturen,
Berlin, 8.5.2005–1.1.2008 (Abb. 1)
_ „Polenbegeisterung. Deutsche und Polen nach
dem Novemberaufstand 1830 / Solidarnósc
1830“, Königsschloss, Warschau,
29.11.2005–31.1.2006; Museum Europäischer
Kulturen, Berlin, 3.3.–30.4.2006 (anlässlich des
Deutsch-Polnischen Jahres 2005/06,
Kooperation mit dem Königsschloss, Warschau)
_ „Ein europäischer Freiheitskämpfer: Ludwik
Mierosławski (1814–1878)“, Alte Nationalgalerie,
Berlin, 17.3.–7.5.2006 (anlässlich des DeutschPolnischen Jahres 2005/06)
74
M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n
_ „Dioramen. 3D-Schaubilder im
19. Jahrhundert“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 21.5.–16.7.2006 (Wanderausstellung des Altonaer Museums – Norddeutsches
Landesmuseum, Hamburg)
_ „Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos“,
Pergamonmuseum, Berlin, 8.6.–27.8.2006
(Kooperation der Staatlichen Museen zu Berlin
mit der HU Berlin)
_ „Musik und Identitäten. Kroatische Kulturtage im Museum Europäischer Kulturen“,
Museum Europäischer Kulturen, Berlin,
26.8.–25.9.2006 (Kooperation mit dem
Ethnographischen Museum, Zagreb, und der
Botschaft der Republik Kroatien, Berlin)
_ „Osmanische Teppiche aus Siebenbürgen“,
Museum für Islamische Kunst, Berlin, 13.10.2006–
14.1.2007 (Koordinierung Ostmittel- und Südosteuropa am Museum Europäischer Kulturen)
_ „Deutsche in Ungarn – Ungarn in Deutschland.
Europäische Lebenswege“, Museum Europäischer Kulturen, Berlin, 27.10.2006–7.1.2007,
und Folgestationen (anlässlich des Kulturjahres
„Ungarischer Akzent“ 2006, Kooperation mit
verschiedenen Museen in Deutschland und
Ungarn)
_ „Frühling im Herbst – Wiosna jesieni – Le printemps en automne. Vom polnischen November
zum deutschen Mai. Das Europa der Nationen
1830–1832“, Gerhard-Hauptmann-Haus,
Jelenia Góra (Hirschberg)/Polen,
6.11.–31.12.2006 (Föderales Programm der
Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
_ „Stolle und Co. Rezepte und Konzepte zur
Weihnachtszeit in Europa“, 11.11.2006–4.2.2007
_ „Das Zeichen am Hut. Europäische Pilgerzeichen
im Mittelalter“, Kunstgewerbemuseum, Berlin,
25.11.2006–11.2.2007 (Kooperation mit dem
Kunstgewerbemuseum, Berlin, und der HU
Berlin)
_ „Vom Himmel hoch, da komm ich her. Adventskalender aus 100 Jahren“, Dominikanerkloster,
Prenzlau, 30.11.2006–7.1.2007 (Föderales
Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
Pr o j e k t e
_ „Der ländliche Raum der Gemeinde Sulechów,
Züllichau, in der Neumark“, Oktober 2005–
Juni 2006: Kooperationspartner im Rahmen des
Studiums „Schutz europäischer Kulturgüter“,
Universität, Frankfurt/Oder (Ch. Binroth)
_ „Casa mare – der große Raum. Dokumentation in
Südosteuropa“, 2006–2007 (F. Gaudlitz und B. Wild)
_ „ZusammenLeben. Dokumentation von Malmkrog/Siebenbürgen“, 2006–2007
(S. Orendt und B. Wild)
_ „Zwischen den Welten – Roma in Slowenien,
Kroatien, Montenegro und Bosnien/Herzegowina“, 2006–2007 (N. Pušija und B. Wild)
Lehre und Begutachtungen
_ Gutachtertätigkeit bei der Studienstiftung des
Deutschen Volkes, seit 1985 (K. Vanja)
_ Betreuung und Zweitgutachten der
Diplomarbeit „Original und Rezeption.
Analyse und Bewertung anhand der
Sammlung von Graubündner Masken im
Museum Europäischer Kulturen Berlin“, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin,
Studiengang Museumskunde, 2006 (E. Tietmeyer)
_ Betreuung einer Diplomarbeit zum Thema
„Priesterkleidung“, Fachhochschule für Technik
und Wirtschaft, Berlin, Studiengang Museumskunde, 2006 (D. Neuland-Kitzerow)
_ Seminarveranstaltung zum Thema „Historische
Textilpflege: Bleiche“, Kunsthochschule BerlinWeißensee, Fach Modegestaltung,
April 2006 (D. Neuland-Kitzerow)
_ Seminarveranstaltung zum Thema „Sammlungen als Kreativitätspotential“, Universität der
Künste Berlin, Fach Modegestaltung, Mai 2006
(D. Neuland-Kitzerow)
_ Seminar „Fotografie und Museum. Umgang
mit Fotografie im Museum“, Fachhochschule
für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang
Museumskunde, Sommersemester 2006
(I. Ziehe)
_ Betreuung einer Magisterarbeit zum Thema
„Betriebsgruppen – Amateurfotografie in der
DDR“, HU Berlin, Institut für Europäische
Ethnologie, 2006–2007 (I. Ziehe)
_ Betreuung einer Magisterarbeit zum Thema
„Bedingungen für Nachkriegskleidung“,
M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 7 5
HU Berlin, Institut für Europäische Ethnologie,
2006–2007 (D. Neuland-Kitzerow)
_ Blockseminare zum Thema „Sammlungen als
kulturhistorisches Gedächtnis und Inspiration“,
Universität Dortmund, Institut für Kunst und
Materielle Kultur, Wintersemester 2006/07
(D. Neuland-Kitzerow)
_ Betreuung einer Diplomarbeit zum Thema
„Bedeutung von Museumsvereinen“,
Fachhochschule für Technik und Wirtschaft,
Berlin, Studiengang Museumskunde, Beginn
im Sommersemester 2006, voraussichtlicher
Abschluss 2007 (I. Ziehe)
_ Betreuung einer Diplomarbeit zur Aufarbeitung
eines fotografischen Nachlasses im Museum
Europäischer Kulturen, Fachhochschule für
Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang
Museumskunde, voraussichtlicher Abschluss
2007 (I. Ziehe)
_ Begutachtung einer Dissertation zum Thema
„Populäre Druckgraphik”, HU Berlin,
Theologische Fakultät, 2007 (K. Vanja)
O r g a n i s a t i o n vo n u n d / o d e r a k t ive Te i l n a h m e a n Tag u n g e n , Vo r t r ä g e
_ „Uniformierung in Bewegung. Vestimentäre
Praktiken zwischen Vereinheitlichung,
Kostümierung und Maskerade“, Staatliche
Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 2.–4.3.2006:
Kooperation mit den Universitäten
Dortmund und Frankfurt/Main, Ko-Organisation
und Moderationen von Tagungssektionen
(D. Neuland-Kitzerow)
_ „Trade and Circulation of Popular Prints“,
7. Kongress der Société Internationale
d’Ethnologie et de Folklore (SIEF), „Picture
Committee“, Trient, 9.–12.3.2006: Kooperation
mit der Provincia Autonoma di Trento – Assessorato alla Cultura, den Comuni di Castello
Tesino, Cinte Tesino e Pieve Tesino und dem
Centro Tesino di Cultura, Organisation
und Vortrag „Bilderhandel in Europa“ (K. Vanja)
(Abb. 2)
_ 26. Tagung des Arbeitskreises Bild Druck Papier,
Ravenna, 25.–28.5.2006: Ko-Organisation und
Moderation (K. Vanja)
_ „15 Jahre ‚Weimarer Dreieck‘: Bilanz und Ausblick. Die Zusammenarbeit der Regierungen und
der Bürgergesellschaft Deutschlands, Frankreichs
und Polens“, veranstaltet vom Komitee zur
Förderung der deutsch-französisch-polnischen
Zusammenarbeit, Rathaus, Weimar, 29.8.2006:
Beitrag zur Sektion „Die Künste, Museen und
Ausstellungen“ (K. Vanja)
_ „Visuelle Erinnerungskulturen und Geschichtskonstruktionen in Deutschland und Polen II
(ab 1939)“, 13. Tagung des Arbeitskreises
deutscher und polnischer Kunsthistoriker und
76
M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n
_
_
_
_
Denkmalpfleger, Polnisches Institut, Darmstadt,
27.9.–1.10.2006: Moderation (K. Vanja)
„Dinge – Räume – Zeiten. Religion und
Frömmigkeit als Ausstellungsthema“, 17. Tagung
der Kommission für Sachkulturforschung und
Museum der Deutschen Gesellschaft für
Volkskunde, Heimathaus Münsterland und
Krippenmuseum, Telgte, 4.–6.10.2006: Begrüßung
als Vorsitzende der Kommission
(D. Neuland-Kitzerow), Vortrag „Du sollst dir
kein Bild machen – Der Versuch der Darstellung
des Undarstellbaren“ (J. Redlin)
„Der engagierte Blick. Fotoamateure und
Autorenfotografen dokumentieren den
Alltag“, 3. Tagung der Kommission Fotografie
der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und
des Museums Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin, Museen Dahlem, 13.–
14.10.2006: Organisation und Leitung (I. Ziehe)
„Uniforms: Yesterday, Today and Tomorrow“,
Tagung der ICOM, Königliches Militärhistorisches
Museum, Brüssel, 17.–21.10.2006: Vortrag
„Picture Stories Made From Uniforms. Textile
European Perspectives“ (D. Neuland-Kitzerow)
„Kunst und Ethnographie“, Tagung der Gesellschaft für Ethnographie, des Instituts für Europäische Ethnologie, HU Berlin, und des Museums
Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu
Berlin, Museen Dahlem, 17.–18.11.2006:
Kooperation mit der Gesellschaft für Ethnographie und dem Institut für Ethnologie, HU Berlin,
Ko-Konzeption, Ko-Organisation (D. NeulandKitzerow), Moderationen (D. Neuland-Kitzerow
Abb. 2
Flyer der internationalen Tagung
zum Bilderhandel „Trade and Circulation
of Popular Prints“, Trient, 9.–12.3.2006
© Museum Europäischer Kulturen, SMB
Foto: U. Franz-Scarciglia, 2006
und E. Tietmeyer), Vortrag „Wo Kunst und reale
Lebensräume miteinander verschmelzen! – Die
Theaterprojekte von Annette Kuß“ (J. Redlin)
_ „Das Zeichen am Hut im Mittelalter.
Europäische Reisemarkierungen. Symposium
in memoriam Kurt Köster (1912–1986).
Die Pilgerzeichensammlung des Berliner
Kunstgewerbemuseums“, Kunstgewerbemuseum, Berlin, 26.11.2006: Kooperation mit
dem Kunstgewerbemuseum, Berlin, und der
HU Berlin, Ko-Organisation (K. Vanja und
J. Dilger)
_ „Vom Himmel hoch, da komm ich her. Adventskalender aus 100 Jahren“, Ausstellung,
Dominikanerkloster, Prenzlau, 30.11.2006: Er-
öffnungsvortrag „Die Geschichte der
Adventskalender“ (T. Peschel)
_ „Zur Amateurfotografie in Potsdam nach 1945“,
Gesellschaft für Fotografie und Fotoclub
Potsdam, 17.1.2007: Vortrag anlässlich der
Ausstellung „Auslöser Potsdam“,
Potsdam-Museum, Potsdam (I. Ziehe)
_ „Museen brauchen Menschen – Kundenbindung
und Kommunikationsnetzwerke in der
Museumsarbeit“, 5. internationale Konferenz
der Ethnographischen Museen in Zentral- und
Südosteuropa, Volkskundemuseum, Graz,
25.–27.1.2007: Vortrag „Kunden, Freunde und
Partner des Museums Europäischer Kulturen –
Staatliche Museen zu Berlin“ (E. Tietmeyer)
B e i r ä t e u n d E va l u i e r u n g s ko m m i s s i o n e n
_ Evaluierungskommission des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst für das
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden, seit 1994 (K. Vanja)
_ Beiratstätigkeit für das DFG-Projekt „Evifa.
Virtuelle Fachbibliothek des Sondersammelgebietes Volks- und Völkerkunde der HumboldtUniversität zu Berlin“ an der dortigen Universitätsbibliothek, seit 2002 (E. Tietmeyer)
_ Beiratstätigkeit für das Musée Cité Nationale
de l’Histoire de l’Immigration, Paris, seit 2004
(K.Vanja)
_ Evaluierungstätigkeit im Akkreditierungsverfahren für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge am Institut für Europäische Ethno-
logie, HU Berlin, 2006 (D. Neuland-Kitzerow)
_ Evaluierungskommission des Staatsministers für
Kultur und Medien für das Zentralinstitut
und Museum für Sepulkralkultur, Kassel,
seit 2006 (Vorsitz: K. Vanja)
_ Evaluierungskommission der Leibniz-Gemeinschaft für das Germanische Nationalmuseum,
Nürnberg, seit 2006 (K. Vanja)
_ wissenschaftliche Beiratstätigkeiten am
Schlesischen Museum zu Görlitz, am Institut für
Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden,
am Musée de l’Europe, Brüssel, am Musée des
Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée,
Paris und Marseille, sowie am Donauschwäbischen Zentralmuseum, Ulm (K. Vanja)
M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 7 7
Abb. 3
Puppenwagen, Deutschland, um 1950
© Museum Europäischer Kulturen, SMB
Foto: S. Steiß
Pr o j e k t e 2 0 0 7 u n d F o l g e j a h r e
Pu b l i k a t i o n e n , w i s s e n s c h a f t l i c h e D o k u m e n t a t i o n e n
_ J. Dilger und J. Redlin: KinderMobil. Kleine Helfer
für kleine Helden, 1.4.2007–1.1.2008, Berlin
2007 (Kleine Schriften des Vereins der Freunde
des Museums Europäischer Kulturen e. V., Heft 6)
(Begleitpublikation zur gleichnamigen
Ausstellung)
_ J. Dilger und K. Vanja: Das Zeichen am Hut.
Europäische Pilgerzeichen im Mittelalter.
Symposium in memoriam Kurt Köster,
26.11.2006 – Tagungsbericht, in:
Zeitschrift für Volkskunde (im Druck)
_ J. Dilger und K. Vanja: Publikation zur Ausstellung und zum Symposium „Das Zeichen am Hut
im Mittelalter. Europäische Reisemarkierungen.
Symposion in memoriam Kurt Köster (1912–
1986). Die Pilgerzeichensammlung des Berliner
Kunstgewerbemuseums”, 25.11.2006–11.2.2007
(geplant 2007)
_ U. Hägele und I. Ziehe (Hrsg.): Der engagierte
Blick. Fotoamateure und Autorenfotografen
dokumentieren den Alltag, 3. Tagung der Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft
für Volkskunde und des Museums Europäischer
Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin, Museen
Dahlem, 13.–14.10.2006, Staatliche Museen zu
Berlin, Museum Europäischer Kulturen,
Tagungsband (Visuelle Kultur. Studien und
Materialien, 3) (in Vorbereitung)
_ U. Hägele und I. Ziehe (Hrsg.): Visuelle Kultur.
Studien und Materialien, Tagungsbände 4 und 5
7 8 M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n
(geplant 2009 und 2011)
_ D. Neuland-Kitzerow: Picture Stories Made
From Uniforms. Textile European Perspectives,
in: Uniforms: Yesterday, Today and Tomorrow,
Tagung der ICOM, Königliches Militärhistorisches Museum, Brüssel, 17.–21.10.2006,
Tagungsband (geplant 2007)
_ D. Neuland-Kitzerow u. a. (Hrsg.): Uniformierungen in Bewegung. Vestimentäre Praktiken
zwischen Vereinheitlichung, Kostümierung und
Maskerade, Staatliche Museen zu Berlin, Museen
Dahlem, 2.–4.3.2006, Tagungsband; darin:
gemeinsames Vorwort mit K. Vanja als Mitveranstalter der Tagung sowie Beitrag: ,Die Uniform hat keinen guten Ruf‘ oder Kooperation als
Erfahrung. Was hat das Museum Europäischer
Kulturen mit dem Thema der Uniformität zu
tun? (im Druck)
_ D. Neuland-Kitzerow u. a. (Hrsg.): Kunst und
Ethnographie, Tagung der Gesellschaft für
Ethnographie, des Instituts für Europäische Ethnologie, HU Berlin, und des Museums
Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu
Berlin, Museen Dahlem, 17.–18.11.2006, in:
Berliner Blätter (geplant 2007)
_ T. Peschel: Adventskalender in Europa
(im Druck)
_ J. Redlin: Nationale Totenehrung und säkulare
Bestattungsrituale in der DDR, Dissertation
(in Vorbereitung; s. http://www2.hu-berlin.de/
_
_
_
_
ethno/seiten/forschung/abschlussarbeiten/
dissproj/jredlin.htm)
J. Redlin: Du sollst dir kein Bild machen – Der
Versuch der Darstellung des Undarstellbaren,
in: Dinge – Räume – Zeiten. Religion und Frömmigkeit als Ausstellungsthema, 17. Tagung der
Kommission Sachkulturforschung und Museum
der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde,
Heimathaus Münsterland und Krippenmuseum,
Telgte, 4.–6.10.2006, Tagungsband (geplant 2007)
J. Redlin: Wo Kunst und reale Lebensräume
miteinander verschmelzen! – Die Theaterprojekte von Annette Kuß, in: Kunst und
Ethnographie, Tagung der Gesellschaft für
Ethnographie, des Instituts für Europäische
Ethnologie, HU Berlin, und des Museums
Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu
Berlin, Museen Dahlem, 17.–18.11.2006,
in: Berliner Blätter (geplant 2007)
J. Redlin: (Im)mobilität und neue Raumnahmen
mit Kindern, in: 2. internationaler Kongress
Kulturwissenschaftliche Technikforschung,
Institut für Volkskunde und Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung,
Universität, Hamburg, 1.–3.6.2007, Tagungsband
(geplant 2007/08)
E. Tietmeyer: Der Maler Wilhelm Kiesewetter
auf der Krim (1845–1847), in: Institut für
Turkologie, FU Berlin (Hrsg.), Caucasus,
Crimea and the Volga-Ural Region: Islamic Art &
Architecture in the European Periphery
(im Druck; dt. und engl. Ausgabe)
_ E. Tietmeyer: „Fremd ist der Fremde nur in der
Fremde“. Das Museum Europäischer Kulturen –
Staatliche Museen zu Berlin als Ort interkultureller Begegnungen, in: Jahrbuch Preußischer
Kulturbesitz 2007 (im Druck)
_ E. Tietmeyer: Ethnologisch-kulturhistorische
Museen als Ort interkultureller Kommunikation, in: Ethnologen in öffentlichen Praxisfeldern,
Tagung, Zeppelin Universität Friedrichshafen,
2.–3.11.2007, Tagungsband (geplant 2008)
_ E. Tietmeyer: Museum als Beruf, in: S. KlockeDaffa u. a. (Hrsg.), Berufsorientierung in den
Kulturwissenschaften (geplant 2008)
_ K. Vanja: Das Museum Europäischer Kulturen
und seine Sammler, Berlin 2007 (im Druck)
_ K. Vanja: Bilderhandel in Europa, in: Trade and
Circulation of Popular Prints, 7. Kongress
der Société Internationale d’Ethnologie et de
Folklore (SIEF), „Picture Committee”, Trient,
9.–12.3.2006, Tagungsband, 2007 (im Druck)
_ K. Vanja: „Die Welt in Bildern“ – Vom Orbis
Pictus des Amos Comenius bis zum
„Allergrößten BilderABC“ von Winckelmann &
Söhne in Berlin, in: M. Wullen u. a. (Hrsg.),
Das ABC der Bilder (im Druck)
_ K. Vanja: Populäre Massenkultur – Das Beispiel
der „Bilder für jedermann“. Populäre Druckgraphik am Ende des langen 19. Jahrhunderts,
in: B. Buberl (Hrsg.), Das Lange Neunzehnte
Jahrhundert (in Vorbereitung)
Ausstellungen
_ „KinderMobil. Kleine Helfer für kleine Helden“,
Museum Europäischer Kulturen,
Berlin, 1.4.2007– 1.1.2008 (Abb. 3)
_ „Dazwischen – Portät eines rumänischen Dorfes.
Fotografien von Stefan Orendt“,
Institut für Europäische Ethnologie, HU Berlin,
25.4.–20.10.2007 (Koordinierungsstelle
Ostmittel- und Südosteuropa am Museum
Europäischer Kulturen)
_ „Ein Zehntausendblütenteppich des
21. Jahrhunderts“, Museum Europäischer
Kulturen, Berlin, 28.4.–9.9.2007
_ „Frühling im Herbst – Wiosna jesieni – Le prin-
temps en automne. Vom polnischen November
zum deutschen Mai. Das Europa der Nationen
1830–1832“, Landtag Rheinland-Pfalz, Mainz,
175 Jahre Hambacher Fest 1832–2007,
Mai 2007; Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn,
Juni 2007 (Föderales Programm der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz )
_ „Rumänische Kulturtage im Museum Europäischer
Kulturen“, Oktober–November 2007
_ „Weihnachten in Europa“, November 2007–
Januar 2008
_ „Vom Himmel hoch, da komm ich her.
Adventskalender aus 100 Jahren“, Stadtmuseum
M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 7 9
_
_
_
_
_
_
Pirna, 1.12.2007–14.1.2008; Stadtgeschichtliches
Museum Leipzig, 2008/09; Stadtmuseum, Lindern, 2009/10 (Föderales Programm der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz)
„Stereotypen in Europa“, ab 2008 (Föderales
Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
„Wer wir sind!“, Profilausstellung des Museums
Europäischer Kulturen, 2008
„ReklameKUNST auf Sammelbildern“,
Dominikanerkloster, Prenzlau, 2008 (Föderales
Programm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
„Zyprische Kulturtage im Museum Europäischer
Kulturen“, Mai–Juni 2008
„Vietnamesisches Leben in Berlin“,
Mai–August 2008
„Fromme Wege“, Kloster Stift zum
Heiligengrabe, Heiligengrabe, 2008–2010
_
_
_
_
_
_
_
(Föderales Programm der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz, Kooperation mit dem Kloster
Sift zum Heiligengrabe)
„Migrantenökonomie“, Teil I, 2008–2010
„1.000 Jahre deutsch-polnische Nachbarschaft
im europäischen Kontext“, Martin-Gropius-Bau,
Berlin, 2009 (Kooperation mit den Berliner
Festspielen und polnischen Institutionen)
„Europäische Tuchmosaike“, 2009
Dauerausstellung des Museums Europäischer
Kulturen, 2010
„Europabilder: Jugend Europas – ein Bildarchiv
für die Zukunft“, Beginn einer Ausstellungsreihe,
2010
„Weihnachtspyramiden“, November 2010–
Januar 2011
„Hochzeiten in Europa“, 2011
M e h r e r e J a h r e u m f a s s e n d e G ro ß p ro j e k t e m i t A u s s t e l l u n g u n d Pu b l i k a t i o n e n
_ „Europäische Tuchmosaike ,Fleckelteppiche‘ “
(Arbeitstitel), Kooperation mit Partnermuseen aus Europa, 2007–2009 (D. NeulandKitzerow)
_ „Migrantenökonomie in Europa“ (Arbeitstitel),
im Rahmen des geplanten EU-Projektes
„Culture“, 2008–2010 (D. Neuland-Kitzerow
und E. Tietmeyer)
Lehre
_ Blockseminar zum Thema „Sacherschließung
von Fotografie“, Fachhochschule für Technik und
Wirtschaft, Berlin, Studiengang Museumskunde,
Wintersemester 2007 (I. Ziehe)
_ Seminare zum Thema „Migrantenökonomie in
Berlin“, Institut für Europäische Ethnologie,
HU Berlin, 2008–2009
(D. Neuland-Kitzerow und E. Tietmeyer)
O r g a n i s a t i o n vo n u n d / o d e r a k t i ve Te i l n a h m e a n Ta g u n g e n , Vo r t r ä g e
_ 27. Tagung des Arbeitskreises Bild Druck Papier,
Meertens Institut, Amsterdam, 17.–20.5.2007
(K. Vanja)
_ 2. internationaler Kongress Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Institut für
Volkskunde und Forschungskolleg, Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Universität
Hamburg, 1.–3.6.2007: Vortrag „(Im)mobilität
und neue Raumnahmen mit Kindern“ (J. Redlin)
_ Fachtagung zum Projekt „Europäische Tuch-
8 0 M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n
mosaike ,Fleckelteppiche‘ “ (Arbeitstitel),
Oktober 2007: Kooperation mit Partnermuseen
aus Europa (D. Neuland-Kitzerow)
_ „Ethnologen in öffentlichen Praxisfeldern“,
Zeppelin Universität Friedrichshafen,
2.–3.11.2007 (E. Tietmeyer)
_ 4. und 5. Tagung der Kommission Fotografie der
Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und des
Museums Europäischer Kulturen, Berlin, 2008
und 2010: Organisation und Leitung (I. Ziehe)
Na t i o n a l e u n d i n t e r n a t i o n a l e Ve r n e t z u n g e n – M i t g l i e d s c h a f t e n
F a c h w i s s e n s c h a f t l i c h e G e s e l l s c h a f t e n b e z i e h u n g s we i s e Ve r e i n e
_ Arbeitskreis deutscher und polnischer
Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, Warschau
und Mainz
_ Deutsche Gesellschaft für Volkskunde
(unter anderem Vertretung der volkskundlichkulturhistorischen Museen im Hauptausschuss)
_ Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde
_ Gesellschaft für Ethnographie
_ Hessische Vereinigung für Volkskunde
_ Landesgeschichtliche Vereinigung für die
Mark Brandenburg (Vorstand)
_ Niederdeutsche Gesellschaft für
Kulturgeschichte
_ Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde,
Basel
_ Tübinger Vereinigung für Volkskunde
_ Verband der Restauratoren e. V.
_ Verein für Volkskunde, Wien
(korrespondierendes Mitglied)
M u s e u m s ve r e i n i g u n g e n
_ ICOM
_ Deutscher Museumsbund
Arb eitskreise
_ Arbeitskreis Bild Druck Papier (Leitung)
K o m m i s s i o n e n d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r Vo l k s k u n d e
_ Fotografie
_ Sachkulturforschung und Museum
_ Deutsche und osteuropäische Volkskunde
M u s e u m s n e t z we r ke
_ Réseau des Musées de l’Europe, Paris
_ Netzwerk der ethnographischen Museen in
Zentral- und Südosteuropa, zur Zeit Graz
_ Ostdeutsche Landesmuseen beim Staatsminister
für Kultur und Medien
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Konrad Vanja (Direktor)
Museum Europäischer Kulturen
Tel: +49 (0)30 83901287
Im Winkel 8
14195 Berlin-Dahlem
M u s e u m E u ro p ä i s c h e r K u l t u r e n 8 1
M U S E U M F Ü R A S I AT I S C H E K U N S T
Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien
Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung
Prof. Dr. Willibald Veit
Direktor Museum für Asiatische Kunst
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e
Von Anfang an fungierte das Museum1
nicht nur als Bildungs-, sondern auch als
Forschungseinrichtung, die die Fächer Ostasiatische Kunstgeschichte und Indische
Kunstgeschichte an deutschen Universitäten zu etablieren half und dazu beitrug,
seit 1912 mit der „Ostasiatischen Zeitschrift“ eine der weltweit bedeutendsten
Fachzeitschriften zu publizieren. Seit 1997
erscheint zudem die „Indo-Asiatische
Zeitschrift“. Die traditionelle und zugleich
wichtigste Aufgabe ist die Bewahrung
und Pflege der Sammlungen. Ein weiteres
wesentliches Anliegen ist es, sie durch Forschung, Dokumentation und Publikation zu
erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ebenfalls im Mittelpunkt
steht die Präsentation und Vermittlung der
Kunst des asiatischen Kulturraumes sowohl
durch permanente Ausstellungen als auch
durch Sonderausstellungen. Neben der
sammlungsbezogenen Forschung verfolgt
das Museum auch Sonderforschungsprojekte, bei denen – auch im Zusammenspiel
mit Partnerinstitutionen – kunstwissen-
82 Museum für Asiatische Kunst
schaftliche und kunsthistorische Fragestellungen untersucht werden. Vernetzung
mit anderen nationalen und internationalen Museen und Forschungseinrichtungen
spielt dabei eine wichtige Rolle.
Das Museum für Asiatische Kunst agiert
an der Schnittstelle von Kunst, Bildung
und Wissenschaft einerseits und als Mittler zwischen der euro-amerikanischen und
asiatischen Wissenschaftskultur andererseits. Hieraus leitet sich die Verpflichtung
ab, Kooperationen und Austausch gleichermaßen mit der Kunstwissenschaft und
Asienforschung im Westen wie mit den
Wissenschaftsinstitutionen im asiatischen
Kulturkreis zu pflegen und zu intensivieren.
¹ Auf der Grundlage eines entsprechenden Beschlusses
des Stiftungsrates der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
firmieren das Museum für Ostasiatische Kunst und das
Museum für Indische Kunst seit dem 4. Dezember 2006
unter dem neuen gemeinsamen Namen „Museum für
Asiatische Kunst“.
Abb. 1
Khotan (auf dem Gebiet der heutigen
Uigurischen Autonomen Region
Xinjiang/VR China), Kopf mit
Krone, 3.– 4. Jahrhundert
© Kunstsammlung Süd-, Südostund Zentralasien, Museum für Asiatische
Kunst, SMB, Foto: I. Papadopoulos
Forsch ungsergebnisse 20 06
Pu b l i k a t i o n e n
_ Indo-Asiatische Zeitschrift 10, 2006
_ Ostasiatische Zeitschrift N.S. 11, 2006; N.S. 12,
2006
_ H. Butz: Wege und Wandel. 100 Jahre Museum
für Ostasiatische Kunst, Ausst.-Kat., Berlin 2006
_ A. Papist-Matsuo: Eine japanische Leidenschaft.
Die Sammlung Klaus F. Naumann / A Japanese
Taste for Lacquer. The Klaus F. Naumann
Collection, Ausst.-Kat., hrsg. von C. Treimer,
Berlin 2006 (dt. und engl. Ausgabe)
_ M. Trede u. a. (Hrsg.): Kunst aus Japan.
Die Sammlung John C. Weber / Arts of Japan.
The John C. Weber Collection, New York,
Ausst.-Kat., Berlin 2006 (dt. und engl. Ausgabe)
Pr o j e k t e
Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien
_ „Art of Khotan“ (Terrakotten, Wandmalereien,
Stein- und Stuckobjekte), seit 2003
(C. Bhattacharya-Haesner) (Abb. 1)
_ Durchsicht und Neuordnung der zahlreichen
Originalfotos aus dem Zeitraum vor dem Ersten
Weltkrieg, Aufnahme in einen Index,
2005–2006 (C. Dreyer)
_ Erstellung eines wissenschaftlichen Index mit
Suchbegriffen für die Akten der sogenann-
ten Turfan-Expeditionen (1902–1914), um den
Zugang zu den Informationen (Fundbücher,
Fotolisten, Erlebnisberichte, wissenschaftliche
Nachrichten) zu ermöglichen, April 2006–2007
(C. Dreyer)
_ Erstellung einer Datenbank der Turfan-Texte,
November 2006 – ca. Mitte 2007
(S. Raschmann und L. Sander)
Museum für Asiatische Kunst 83
Abb. 2
China, Östliche Han-Dynastie
Spiegel mit Darstellungen von Pferd,
Wagen und Göttern, 2. Jahrhundert n. Chr.
ehemals Sammlung Pauline Oeder
© Ostasiatische Kunstsammlung, Museum für Asiatische Kunst, SMB
Foto: J. Liepe
Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung
_ Erstellung eines Bestandskataloges der
Sammlung chinesischer Bronzespiegel, seit 2003
(C. Schulten) (Abb. 2)
_ Erstellung eines Kataloges „Ancient Chinese Art
Objects Collected in Overseas Museums“
mit 300 ausgewählten Werken, 2006–2007
(Kooperation mit dem National Museum of
China, Beijing; G. Wang, J. Sun und D. Geng)
_ Erstellung eines Bestandskataloges der Sammlung populärer chinesischer Druckgraphik
(Sammlung Wallenstein), seit 2006 (E. J. Laing,
University of Michigan, Ann Arbor) (Abb. 3)
_ Erstellung eines Bestandskataloges der OrdosBronzen aus der Sammlung Dr. Hans Bidder, seit
2006 (Kooperation mit der Eurasien-Abteilung
des Deutschen Archäologischen Instituts, Berlin;
M. Wagner) (Abb. 4)
Dauer- und Sonderausstellungen
Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien
_ „Lustgärten und Gartengräber – Höfische
Kunst zur Zeit der Moghul-Herrschaft“,
84 Museum für Asiatische Kunst
28.4.2006–28.1.2007
Abb. 3
China, Yangliuqing bei Tianjin, Werkstatt Fushengfa, Das Treffen am siebten Tag des siebten Monats
aus einer ehemals zwölf Blätter umfassenden Bildfolge der Legende vom Rinderhirten und der Weberin
Ende 19.–frühes 20. Jahrhundert, Schenkung Gerd und Lotti Wallenstein
© Ostasiatische Kunstsammlung, Museum für Asiatische Kunst, SMB, Foto: J. Liepe
Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische Kunstsammlung
_ „Aufbruch in die Moderne – Holzschnitte des
20. Jahrhunderts aus der Sammlung Walter
Schmidt“, 6.9.2005–1.1.2006
_ „Blumen, Vögel, Tiere – anlässlich der Rückkehr
eines in Japan restaurierten Stellschirms des
16. Jahrhunderts nach Berlin“, 27.9.2005–29.1.2006
_ „Flora und Fauna, Teil I. Meisterwerke der
japanischen Malerei aus der Sammlung
Klaus F. Naumann“, 31.10.2005–26.2.2006
_ „Zhao Shao’ang (1905–1998) zum 100. Geburtstag“, 6.12.2005–9.4.2006
_ „Chinesische Malerei des 18. Jahrhunderts,
Teil II“, 6.12.2005–30.9.2006
_ „Moderne japanische Graphik aus Beständen des
Museums“, 20.12.2005–19.3.2006
_ „Udo Kaller – Hundert Ansichten von ‚Hundert
Ansichten‘ “, 6.1.–5.3.2006
_ „Landschaften, Pflanzen und Gelehrte – Aspekte
der Literatenmalerei in Japan“, 7.2.–28.5.2006
_ „Meisterwerke der Literatenmalerei aus der
Sammlung Klaus F. Naumann“, 7.3.–2.7.2006
_ „Zwischen Vergangenheit und Zukunft: Neue
Fotografie und Videos aus China“, 24.3.–
14.5.2006 (in Kooperation mit dem Haus der
Kulturen der Welt, Berlin)
_ „Japanische Keramik des 20. Jahrhunderts aus
der Schenkung Crueger“, 7.4.–25.6.2006
_ „Segen und Nutzen vereint: Tiere in der
chinesischen Malerei“, 25.4.–13.8.2006
Museum für Asiatische Kunst 85
Abb. 4
Ordos-Gebiet im Nordwesten Chinas, Östliche Zhou-Dynastie, Plakettenpaar in Form von Tigern und erlegten Wildeseln
Zhanguo-Periode (480–222 v. Chr.), ehemals Sammlung Dr. Hans Bidder
© Ostasiatische Kunstsammlung, Museum für Asiatische Kunst, SMB, Foto: J. Liepe
_ „Das goldene Zeitalter des japanischen Farbholzschnitts: Utamaro, Sharaku und ihr Umfeld“,
23.5.–27.8.2006
_ „Momentaufnahmen, Bilderzählungen, erzählte
Geschichte – Zeit und Narration in der Malerei
Japans“, 6.6.–24.9.2006
_ „Tsujimura Shiro: Feuer beseelt Keramik!“,
17.6.–3.10.2006
_ „Figuren und Geschichten – Meisterwerke
aus der Sammlung Klaus F. Naumann“,
11.7.–3.10.2006
_ „Meisterwerke aus Privathand – Dauerleihgaben
an das Museum“, 22.8.–3.12.2006
_ „Thomas Baumhekel – Zeichensprache“,
25.8.–12.11.2006
_ „Lee Ufan – Ein Album aus der Sammlung Dieter
und Si Rosenkranz“, 5.9.–10.12.2006
_ „Highlights der Sammlung“, 3.10.2006–28.1.2007
_ „100 Jahre Sammeln chinesischer Malerei und
Gelehrtensteine aus der Sammlung Gudrun und
Willi Benz“, 10.10.2006–1.4.2007
_ „Kunst aus Japan. Die Sammlung John C. Weber,
New York“, 14.10.2006–7.1.2007
_ „Wege und Wandel – 100 Jahre Museum für
Ostasiatische Kunst“, 14.10.2006–7.1.2007
_ „Eine japanische Leidenschaft – Lacke der
Sammlung Klaus F. Naumann“,
14.10.2006–14.1.2007 (mit freundlicher
Unterstützung der Japan Foundation und des
Japanischen Kulturinstituts Köln)
_ „China in der Schweiz – Jiang E’shi (1913–1972)“,
12.12.2006–14.4.2007
_ „Surimono – kostbare Geschenke der Druckkunst“, 19.12.2006–29.4.2007
Kommunikation
H o n o r a r p ro f e s s u r
_ W. Veit: Honorarprofessur Ostasiatische Kunstgeschichte, FU Berlin, Lehrtätigkeit,
Betreuung von Doktoranden und Magistranden
Lehrauf trag Restaurier ung
Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung
Süd-, Südost- und Zentralasien
_ T. Gabsch: Lehrauftrag, Universität Frankfurt /
86 Museum für Asiatische Kunst
Oder, Studiengang Schutz Europäischer Kulturgüter, Fachbereich Restaurierung und Materialkunde, seit 2004
Gastwissenschaf tler
Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung
Süd-, Südost- und Zentralasien
_ T. Mkrtychev, State Museum of Oriental Art,
Moskau, und N. Baimatowa, Getty-Stipendiatin:
„Turfan: The Art and Architecture of Senghimaghiz Gorge, on the Northern Silk Road (C 8th–
12th century AD)”, 2005–2006 (Getty-Projekt)
Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische
Kunstsammlung
_ G. San, Shanghai Museum, Shanghai: Begutachtung chinesischer Malerei, 5.–17.2.2006
Wi s s e n s c h a f t l i c h e Pr a k t i k a n t e n
_
_
_
_
_
Museum für Indische Kunst / Kunstsammlung
Süd-, Südost- und Zentralasien
B.-A. Schmidt: Studienvorpraktikum, Restaurierung, 15.9.2005–30.6.2006
K. Vartanian: Praktikum, Kunstgeschichte,
2.1.–30.4.2006
J. Voß: Studienpraktikum/Praxissemester, Museologie, 27.2.–19.5.2006
J. Bulir: Praxissemester, Restaurierung,
1.3.–31.5.2006
E. Beall: Studienpraktikum/Praxissemester,
Indologie, 14.8.–13.10.2006
_
_
_
_
_
_
Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische
Kunstsammlung
X. Wang: Praktikum, Kunstgeschichte,
13.2.–24.3.2006
M. Walter: Praktikum, Kunstgeschichte,
20.2.–31.3.2006
N. Hahn: Praktikum, Kunstgeschichte,
3.5.–21.7.2006
C. Meyet: Praktikum, Kunstgeschichte,
1.–31.8.2006
A. Schuchert: Schülerpraktikum, 7.–18.8.2006
N. Geißler: Praktikum, Kunstgeschichte,
21.8.–13.10.2006
Symposium
Museum für Ostasiatische Kunst / Ostasiatische
Kunstsammlung
_ „Mäzene und Mäzenatentum im 21. Jahrhundert.
Perspektiven für das Museum für Ostasiatische
Kunst / Patrons and Patronage in the 21st Century.
Perspectives for the Museum of East Asian Art“,
9.11.2006 (in Zusammenarbeit mit dem Institut
für Museumsforschung, Berlin, und der Kulturstiftung der Länder)
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Willibald Veit
Museum für Asiatische Kunst
Tel: +49 (0)30 8301382
Takustraße 40
14195 Berlin-Dahlem
Museum für Asiatische Kunst 87
MUSEUM FÜR ISLAMISCHE KUNST
Prof. Dr. Claus-Peter Haase
Direktor Museum für Islamische Kunst
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e
Die Forschung im Museum für Islamische
Kunst konzentriert sich im Wesentlichen auf
die Bestandsanalyse, ferner auf Vorbereitungen größerer Ausstellungsvorhaben, wie
der Projekte „Entstehung der islamischen
Kunst“ und „Die Preußen und die Türken“
(früher: „Berlin – Istanbul“), und in einzelnen Fällen auf darüber hinausgehende Projekte, die jeweils kontinuierliche Forschung
erfordern und für die nächsten zwei bis drei
Jahre fortlaufen.
Der Direktor ist zugleich, wie mehrere seiner Vorgänger, Honorarprofessor für Islamische Kunstgeschichte und Archäologie
am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin
und leitet die Grabung im islamzeitlichen
Madinat al-Far in Syrien. Nahezu alle Mitarbeiter sind im Berichtszeitraum durch Veröffentlichungen und Kongressteilnahme in
der Forschung hervorgetreten beziehungsweise bereiten Entsprechendes vor. Die
Spezialisierung der Kuratoren in den notorisch seltenen, in Deutschland meist einmaligen Gebieten der islamischen Kunst bringt
88 Museum für Islamische Kunst
ihren internationalen Einsatz mit sich, der
sich auch in Beiträgen zu großen Ausstellungskatalogen niederschlägt.
Das Museum ist mit allen relevanten internationalen Forschungseinrichtungen vernetzt, im Besonderen ist beispielhaft zu verweisen auf die Mitarbeit am „Museum ohne
Grenzen“ für die Reihe „Islamische Kunst“
und deren Abschlussband „Discover Islamic
Art in the Mediterranean“ unter Einbeziehung großer europäischer Museen und der
Antikenabteilungen und Museen von acht
islamischen Mittelmeerländern sowie auf
das Projekt einer neuen kunstwissenschaftlichen und archäologischen Erforschung des
Palastes und der Fassade von Mschatta in
Zusammenarbeit mit der Antikendirektion
von Jordanien und der TU Berlin (Abb. 1, 2).
Die Öffnung des Museums für die moderne
Kunst, die sich mit dem Orient auseinandersetzt, verlangt regelmäßige Recherchen zu
orientalischen und abendländischen Künstlern und ihren Interpreten. Hier wird ein
neues Netzwerk allmählich aufgebaut.
Abb. 1
Mschatta, Motiv von der
linken Fassadenhälfte mit
Kentaur
© Museum für Islamische
Kunst, SMB
Forsch ungsergebnisse 20 06
Pu b l i k a t i o n e n
Museumsmitarb eiter
_ A. v. Gladiß (Hrsg.): Die Dschazira. Kulturlandschaft zwischen Euphrat und Tigris, Ausst.-Kat.
Museum für Islamische Kunst, Berlin, Berlin 2006
_ C.-P. Haase: Erziehung des Auges. Die Umdeutung von Ornamentsystemen bei anatolischen
Teppichen, in: Bildwelten des Wissens, Kunsthistorisches Jahrbuch für Bildkritik 3, 1, 2005,
S. 48–58, 60
_ C.-P. Haase: Vorwort, in: K. Rainer und A. Tunis,
Marokko mon amour. Glanzvolle Textil-Tradition
im Königreich Marokko, Graz 2005, S. 4–6
_ C.-P. Haase: The Excavations at Madinat al-Far/
Hisn Maslama on the Balikh Road, in: H. Kennedy (Hrsg.), Muslim Military Architecture in
Greater Syria, Leiden und Boston 2006,
S. 54–60
_ C.-P. Haase: Islamische Religion und Theologie
im Zeitalter der Kreuzzüge, in: A. Wieczorek
u. a. (Hrsg.), Saladin und die Kreuzfahrer, Ausst.Kat. Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim;
Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle,
Mainz 2006, S. 336, 338 f.
_ C.-P. Haase: Islamische Buchkunst zur Kreuzfahrerzeit, in: Syrien in der Zeit Saladins,
_
_
_
_
_
Begleitschrift zur Sonderausstellung „Saladin
und die Kreuzfahrer“, Landesmuseum für Natur
und Mensch, Oldenburg, 5.3–2.7.2006,
Oldenburg, 2006, S. 57–61
C.-P. Haase: Arabische Kalligraphie auf Textilien,
in: C. Fluck und G. Helmecke (Hrsg.), Textile
Messages. Inscribed Fabrics from Roman to
Abbasid Egypt, Leiden und Boston 2006,
S. 14–22
C.-P. Haase: Mack und der Orient,
ein kulturhistorischer Aspekt, in: Mack. Transit
zwischen Okzident und Orient, Ausst-Kat. Berlin, Köln 2006, S. 19–27
G. Helmecke: Astrolabien, in: Vermessen.
Kartographie der Tropen, Begleitbuch zur
gleichnamigen Ausstellung des Ethnologischen
Museums, Berlin, Berlin 2006, S. 26–29
G. Helmecke: Tiraz-Inschriften im Berliner
Museum für Islamische Kunst, in: C. Fluck und
G. Helmecke (Hrsg.), Textile Messages. Inscribed
Fabrics from Roman to Abbasid Egypt,
Leiden und Boston 2006 (Studies in Textile and
Costume History, 4), S. 173–191
G. Helmecke: Ein ägyptischer Tiraz auf den
Museum für Islamische Kunst 89
_
_
_
_
Abbasidenkalifen al-Mu’tamid ala-allah, in: ebd.,
S. 233–238
G. Helmecke: Fragmento de un jarrón de la
Alhambra, in: Los jarrones de la Alhambra:
Simbología y poder, Ausst.-Kat., Granada 2006,
Kat.-Nr. 5
J. Kröger: Emil Schmutzler (1889–1952) und die
Teppiche in Siebenbürgen, in: S. Ionescu (Hrsg.),
Osmanische Teppiche in Siebenbürgen, Ausst.Kat. Museum für Islamische Kunst, Berlin,
Rom 2006, S. 22–31
J. Kröger: Die Erforschung der Dschazira durch
Friedrich Sarre und Ernst Herzfeld während der
Reise im Euphrat- und Tigrisgebiet vom Oktober
1907 bis Januar 1908, in: A. v. Gladiß (Hrsg.),
Die Dschazira. Kulturlandschaft zwischen
Euphrat und Tigris, Ausst.-Kat. Museum für
Islamische Kunst, Berlin, Berlin 2006, S. 127–137
J. Kröger: The Hedwig Beakers: Medieval European
Glass Vessels Made in Sicily around 1200, in: A.
Hagedorn (Hrsg.), The Phenomenon of „Foreign“
in Oriental Art, Wiesbaden 2006, S. 27–47
A u s w ä r t i g e Wi s s e n s c h a f t l e r
_ S. Amariglio: The Fatimid Ivory Panels in Berlin
and Paris: Function and Meaning, Tel Aviv 2006
(Dissertation, Tel Aviv University, The Yolanda
and David Katz Faculty of the Arts, The Department of Art History)
_ F. Bloch, V. Daiber, P. Knötzele: Studien zur
spätantiken und islamischen Keramik. Hirbat alMinya – Baalbek – Resafa, hrsg. vom Deutschen
Archäologischen Institut, Orient-Abteilung, Rahden/Westfalen 2006 (Orient-Archäologie, 18)
_ Ch. Ewert: Das Aleppozimmer. Strukturen und
Dekorelemente der Malereien im Aleppozimmer des Museums für Islamische Kunst in Berlin,
2006 (Forschungen zur Islamischen Kunstgeschichte N.F. 1, 2006)
Pr o j e k t b e r i c h t e z u K u n s t we r ke n d e s M u s e u m s f ü r I s l a m i s c h e K u n s t
Museumsmitarb eiter
_ D. Heiden: Katalog der Holzobjekte der
Sammlung des Museums für Islamische Kunst
(Dissertation)
_ G. Helmecke: Arbeiten am Bestandskatalog
„Islamische Keramik“
_ G. Helmecke: Verlustdokumentation des Museums für Islamische Kunst
_ J. Kröger: Verlustdokumentation des Museums
für Islamische Kunst
90 Museum für Islamische Kunst
_ F. C. Phillip: Die Sammlung iranischer
Damaszener-Waffen; Sammlungen Prinz Carl
im Deutschen Historischen Museum sowie
im Topkapi Serail und Militärmuseum, Istanbul
(Bestandskatalog und Dissertationsprojekt,
FU Berlin)
_ T. Tunsch: Verlustdokumentation des Museums
für Islamische Kunst
Abb. 2
Mschatta, Motiv von der rechten Fassadenhälfte mit
ausschließlich vegetabilem Dekor
© Museum für Islamische Kunst, SMB
Abb. 3
Grabung in der abbasidischen
Residenzstadt Samarra, um 1912
© Museum für Islamische Kunst, SMB
A u s w ä r t i g e Wi s s e n s c h a f t l e r
_ R. Gyselen, CNRS: „Mondes iranien et indien“,
Corpus sasanidischer Siegelsteine des Museums
für Islamische Kunst
_ A. Harrak, Department of Near and Middle
Eastern Civilizations, University of Toronto:
Lesung und Einordnung einer Inschrift auf dem
Wandfragment I. 4251 aus Takrit/Irak mit einer
syrischen Inschrift in Estrangelo für ein „Corpus
of Syriac Inscriptions in Iraq“
_ T. Vorderstrasse, Universität Leiden: Bearbeitung
der St. Simeon-Keramik unter Berücksichtigung der Funde zahlreicher Sammlungen und
Ausgrabungen, unter anderem im Museum für
Islamische Kunst (Dissertation)
F o r s c h u n g e n i n d e n A r c h ive n d e s M u s e u m s f ü r I s l a m i s c h e K u n s t
_
J. Kröger: Forschungen zu siebenbürgischen
Teppichen (Archiv Erdmann)
_ M. Ritter, Österreichische Akademie der Wissen-
schaften, Institut für Iranistik, Wien: Forschungen
zur safawidischen Wandmalerei (Fotoarchiv
Negative Sarre)
Museum für Islamische Kunst 91
Abb. 4
Grabung in Ktesiphon in
Zusammenarbeit mit der
Deutschen Orient-Gesellschaft
und dem Metropolitan Museum of Art,
New York, 1928–1932
© Museum für Islamische Kunst, SMB
Projektberichte zu Forschungen über Ausgrabungen
des Museums für Islamische Kunst
A u s g r a b u n g e n i n S a m a r r a / I r a k ( 19 11 – 19 13 ) ( A b b . 3 )
_ F. Dahmani: Die Wandmalereien von Samarra.
Eine Neuinterpretation der Ausgrabungsergebnisse (Dissertation, Lehrstuhl A. Northedge,
UFR d’Art et d’Archéologie, Université de Paris I)
_ Ch. Konrad, M. Müller-Wiener, V. Porter und
M. Rosser-Owen: The Samarrafinds Project, ein
bislang noch unfinanziertes Projekt zur
Dokumentation sämtlicher Funde der Ausgrabungen von Samarra (Museum für Islamische
Kunst, Berlin, British Museum und Victoria and
Albert Museum, London, The Metropolitan
92 Museum für Islamische Kunst
Museum of Art, New York, Freer Gallery of Art
and Arthur M. Sackler Gallery, Herzfeld Archive,
Washington)
_ Chen Yuh-schiow, National Palace Museum,
Taipeh: Untersuchungen zu den chinesischen
Protoporzellanen und den Porzellanfunden der
Ausgrabungen in Samarra, Einordnung in den
Kontext der neuesten Funde, insbesondere
aus der Unterwasserarchäologie (Dissertation,
Universität Heidelberg, Institut Ostasiatische
Kunstgeschichte)
A u s g r a b u n g e n i n K t e s i p h o n / I r a k ( 19 2 8 –192 9 u n d 19 31–193 2 ) ( A b b . 4 )
_ E. Hunter, University of Cambridge: Lesungen
von Texten auf Zauberschalen aus den
Ausgrabungen der Ktesiphon-Expedition
_ J. Kröger: Die parthischen, sasanidischen und
islamischen Glasfunde der Ausgrabungen in
Ktesiphon 1928/29 und 1931/32 (Bestandskatalog, Überarbeitung eines mit Mitteln der
DFG erarbeiteten Manuskriptes)
_ D. Weber: Lesungen von Pahlavi-Inschriften auf
Keramikfunden der Ktesiphon-Expedition
A u s g r a b u n g e n i n K h i r b a t a l - M i n y a / Pa l ä s t i n a ( 19 3 6 –19 3 9 )
_ M. Ritter: Der Baudekor von Hirbat al-Minya,
Überarbeitung der Magisterarbeit und Vorberei-
tung zu deren Publikation
A u s g r a b u n g e n i n Ta k h t - i S u l a i m a n / I r a n
(Ausgrabung des Deutschen Archäologischen Instituts)
_ U. Franke-Vogt: Abschlussarbeiten für eine
Publikation zu den Funden il-khanidischer Baukeramik vom Takht-i Sulaiman unter besonderer
Berücksichtigung der im Museum für Islamische
Kunst aufbewahrten Funde
Pr o j e k t b e r i c h t e vo n M u s e u m s m i t a r b e i t e r n z u
K u n s t we r ke n a u s a n d e r e n S a m m l u n g e n
_ C.-P. Haase, J. Kröger und A. v. Gladiß:
Katalogprojekt für das Museum in
Herat/Afghanistan (Hrsg. U. Franke-Vogt)
_ C.-P. Haase: Orientalia der Münchner
„Kunstkammer“ nach dem Fickler-Inventar
_ C.-P. Haase: Katalog der orientalischen
Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel
_ C.-P. Haase: Arabisch-persische Kalligraphien der
Moghulalben des Museums für Islamische Kunst
und des Museums für Asiatische Kunst, Berlin
_ J. Kröger: The International Merv Project.
The Stucco Programme. Die Stuckfunde
der internationalen Ausgrabungen in
Merv/Turkmenistan
_ T. Tunsch: Beitrag zum Kunstsammler Herbert
M. Gutmann, in: V. J. Rheinheimer (Hrsg.),
Herbert M. Gutmann 1879–1942. Bankier in Berlin,
Bauherr in Potsdam, Kunstsammler, Leipzig 2007
Dauer- und Sonderausstellungen
_ „Osmanische Teppiche in Siebenbürgen“,
28.10.2006–7.1.2007
_ „Die Dschazira – Kulturlandschaft zwischen
Euphrat und Tigris“, 11.11.2006–2.9.2007
_ „Discover Islamic Art Virtual Museum“,
eine Ausstellung des Museum With No Frontiers
im Internet, die durch eine seit 2003 laufende
Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus acht
arabischen Ländern des Mittelmeeraumes und
neun Museen europäischer Länder dank einer
Finanzierung durch die EU ermöglicht worden
ist; das Ziel ist, 850 Kunstwerke und 385
Bauwerke der teilnehmenden Museen und
Antikenverwaltungen einem breiten Publikum
online vorzustellen
Museum für Islamische Kunst 93
Kommunikation
L e h r t ä t i g ke i t
_ C.-P. Haase: Lehrveranstaltungen zur islamischen
Kunstgeschichte und Archäologie,
Kunsthistorisches Institut, FU Berlin
Wi s s e n s c h a f t l i c h e Vo r t r ä g e
_ C.-P. Haase: „Die frühen mongolischen und
türkischen künstlerischen Kontakte zu Iran“,
im Rahmen des Symposiums anlässlich der
Ausstellung „Dschinghis-Khan und seine Erben“,
Staatliches Museum für Völkerkunde München,
20.1.2006
_ C.-P. Haase: „Malankhuliyya – arabische und
persische literarische Heilungsversuche“,
im Rahmen der Ausstellung „Melancholie. Genie
und Wahnsinn in der Kunst“, Neue Nationalgalerie, Berlin, 7.3.2006
_ C.-P. Haase: „Quoting Oriental Style –
Observations on the Imitation Criteria in the
Arts from the Duecento to Quattrocento“,
im Rahmen des Symposiums „Gift, Good,
Theft. Circulation and Reception of Islamic
Objects in Italy and the Mediterranean World,
1250–1500“, Kunsthistorisches Institut, Florenz,
10.–12.3.2006
_ C.-P. Haase: „Number, Sign and Ornament in
Islamic Art“, Jacobs University Bremen, 6.4.2006
_ C.-P. Haase: „Masterworks of Persian-Arabic
Calligraphy in the Mughal Albums in Berlin“,
The Toby Falk Lecture SOAS, University of
London, 17.5.2006
_ C.-P. Haase: „Das Mschatta-Projekt: Auf den
Spuren frühislamischer Architektur“,
in der Reihe „Inselperspektiven“, 14.6.2006
_ C.-P. Haase: „Seit wann ist der Kosmos rund?
Wissenschaft und Glaube im islamischen
Mittelalter“, anlässlich der Ausstellung
„Der Ball ist rund – Kreis, Kugel, Kosmos“,
Pergamonmuseum, Berlin, 29.6.2006
_ C.-P. Haase: „Islamic Art in the Berlin Museum“,
National Palace Museum, Taipei/Taiwan,
26.7.2006
94 Museum für Islamische Kunst
_ C.-P. Haase: „Die Kunst des Islams zwischen
Religion und kulturellen Beziehungen“, Berliner
Sommer-Universität, 3.9.2006
_ C.-P. Haase: „Saladin und die Religion“,
Gesellschaft der Freunde Mannheims und der
ehemaligen Kurpfalz, Reiss-Engelhorn-Museen,
Mannheim, 19.10.2006
_ C.-P. Haase: „Madinat al-Far – Public and
Domestic Architecture“, im Rahmen des
Symposiums „Residenzen, Befestigungen,
Siedlungen. Transformationsprozesse von der
Spätantike zur frühislamischen Zeit“,
Deutsches Archäologisches Institut,
Damaskus, 5.–9.11.2006
_ C.-P. Haase: „Das Wandern orientalischer
Teppichmuster“, Königin-Luise-Stiftung,
Berlin, 15.12.2006
_ G. Helmecke: „Die Zentren islamischer
Textilkunst in Sizilien und Süditalien,
ihre Erzeugnisse und ihre Rezeption“,
im Rahmen des Symposiums „Gift, Good,
Theft. Circulation and Reception of Islamic
Objects in Italy and the Mediterranean World,
1250–1500”, Kunsthistorisches Institut, Florenz,
10.–12.3.2006
_ G. Helmecke: „Dresses for the Deceased –
Garments in the Museum of Islamic Art in
Berlin“, im Rahmen der ETSG-Konferenz,
University of Manchester, 8.–10.9.2006
_ J. Kröger: „Emil Schmutzler (1889–1952) und
die Erforschung der osmanischen Teppiche
in Siebenbürgen“, im Rahmen des
Volkmann-Treffens, Museum für Islamische Kunst,
Berlin, 26.–29.10.2006
Forsch ungsziele 20 07–20 08
_ C.-P. Haase: Grabungskampagnen in Madinat
a-Far/Syrien, Vorbereitung einer Kampagne in
Madinat-al Far 2008
_ G. Helmecke: Forschungsarbeiten zum Bereich
der archäologischen Textilien des Museums
in Zusammenarbeit mit der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst,
Berlin, sowie Fortführung der Arbeiten am
Keramik-Katalog
_ Fortführung der Präsentation und Pflege des
Projektes „Discover Islamic Art Virtual Museum“
_ Sammlungsvorbereitungen
_ Vorbereitungen zu einem Bestandskatalog der
Keir Collection
_ wissenschaftliche Betreuung umfangreicher
Restaurierungsmaßnahmen zur Ausstellungsvorbereitung im Hinblick auf die Neuausstellung des
Museums im Nordflügel des Pergamonmuseums
A u s s t e l l u n g s vo r b e r e i t u n g e n ( j e we i l s m i t K a t a l o g )
_ „Die Entstehung der islamischen Kunst“
_ „Keir Collection“
_ „Die Preußen und die Türken“
Pu b l i k a t i o n e n ( i n Vo r b e r e i t u n g )
_ J. Gonnella und J. Kröger (Hrsg.): Das AleppoZimmer um 1600, internationales Symposium
des Museums für Islamische Kunst, Berlin,
12.–14.4.2002, Münster 2007 (die Druckkostenbewilligung durch die Gerda Henkel Stiftung ist
erfolgt)
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Claus-Peter Haase
Museum für Islamische Kunst
Pergamonmuseum
Tel: +49 (0)30 20905401
Bodestraße 1–3
10178 Berlin-Mitte
Museum für Islamische Kunst 95
MUSEUM FÜR
VOR- UND FRÜHGESCHICHTE
Prof. Dr. Wilfried Menghin
Direktor Museum für Vor- und Frühgeschichte
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
_ Erschließung der Sammlungsbestände durch
Mitarbeiter des Museums für Vor- und Frühgeschichte sowie mit dem Museum verbundene Wissenschaftler und deren Publikation sowohl in den hauseigenen Buchreihen
„Bestandskataloge des Museums für Vorund Frühgeschichte“, „Berliner Beiträge zur
Vor- und Frühgeschichte“, „Altertümer aus
dem Museum für Vor- und Frühgeschichte“
und „Acta Praehistorica et Archaeologica“
als auch in diversen Fachzeitschriften und
Sammelwerken
_ Durchführung spezieller Forschungsprogramme, in der Regel unter Einbindung
auswärtiger wissenschaftlicher Institute,
zu Bereichen, die direkt mit den Sammlungsbeständen des Museums für Vor- und
Frühgeschichte zu tun haben (Beispiele:
Forschungen zur Tauschierung der Mero-
9 6 Museum für Vor- und Frühgeschichte
wingerzeit, Kalenderforschung ausgehend
vom „Berliner Goldhut“)
_ Forschungen, deren Ergebnisse in Sonderausstellungen und den dazugehörigen
Katalogen ihren Niederschlag finden, in der
Regel ebenfalls unter Einbindung auswärtiger wissenschaftlicher Institute (Beispiele:
Ausstellung „Archäologie in Deutschland“
oder „Im Zeichen des goldenen Greifen.
Königsgräber der Skythen“)
_ Beteiligung von Wissenschaftlern des Museums für Vor- und Frühgeschichte an Forschungen anderer Institutionen (Beispiele:
Teilnahme an den Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in OlonKurin-Gol, Altaigebirge/Mongolei, und an
Untersuchungen zur Herstellungstechnik
von Ausgrabungsfunden in Olympia)
Forsch ungsziele
_ umfassende Auswertung der Sammlungsbestände
zur Erzielung archäologisch-historischer sowie
herstellungstechnischer Aussagen
_ Durchführung von Forschungsprogrammen zu
Themenbereichen, die sich aus den Sammlungsbeständen ergeben (Beispiel: Die Hortfunde der
Bronzezeit und ihre soziokulturelle Bedeutung)
_ Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen zur Durchführung von Forschungsprogrammen, die entweder in die Arbeit des Museums
eingebracht werden können oder aber den
Forschungsausrichtungen einzelner Mitarbeiter
des Museums für Vor- und Frühgeschichte entsprechen (Beispiel: die im Museum für Vor- und
Frühgeschichte angesiedelte und von polnischen,
baltischen und deutschen Wissenschaftsinstitutionen getragene Kommission zur Erforschung
von Sammlungen archäologischer Funde und
Unterlagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa)
Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07
Pu b l i k a t i o n e n
_ Acta Praehistorica et Archaeologica 38, 2006;
39, 2007
_ Archäologisches Nachrichtenblatt 11, 2006,
Hefte 1–4; 12, 2007, Hefte 1–2
_ H. Ament: Die archäologischen Funde des frühen
Mittelalters aus dem westlichen Deutschland
im Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin,
Berlin 2006 (Bestandskataloge des Museums für
Vor- und Frühgeschichte, 10)
_ E. Bähr u. a.: Fundort bekannt. Zeichnungen
und Collagen von Beate Treptow, Berlin 2006
(Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung,
Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin)
_ M. Bertram u. a.: Archäologie des Grauens.
Funde und Befunde des Zweiten Weltkriegs aus
Berlin, Berlin 2006 (Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung, Museum für Vor- und
Frühgeschichte, Berlin)
_ A. Hänsel (Text unter Verwendung von
Vorlagen von M. Bertram u. a.):
Museum für Vor- und Frühgeschichte. Kurzführer durch die ständige Ausstellung / Museum
for Pre- and Early History. Short Guide to the
Permanent Exhibition, Berlin 2006
_ Ch. Reich: Das Gräberfeld von Szeremle und die
Gruppen inkrustierter Keramik entlang mittlerer
und unterer Donau. Text- und Tafelband,
Berlin 2006 (Berliner Beiträge zur Vor- und
Frühgeschichte N.F. 13, 2006)
_ zahlreiche Beiträge von Mitarbeitern des
Museums für Vor- und Frühgeschichte in
diversen wissenschaftlichen Publikationen
(für eine detaillierte Auflistung vgl. den Jahresbericht des Museums für Vor- und Frühgeschichte
für das Jahr 2006)
Ausstellungen
_ „Histria – Istra – Istrien. Ein archäologisches
Juwel in der Adria“, Sonderausstellung,
Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin,
19.11.2005–26.3.2006 (Kooperationsprojekt mit
dem Archäologischen Museum, Pula; Kuratorin:
A. Hänsel)
_ „Schliemanns Traum von Troja / Troja sen Henryka
Schlimanna“, Pánstwowe Muzeum Archeologiczne,
Warschau, 20.3.–10.6.2006; Muzeum Archeologi-
czne, Krakau, 15.6.–10.9.2006; Muzeum Archeologiczne, Danzig, 27.9.–10.12.2006; Muzeum Archeologiczne, Posen, 4.1.–10.3.2007;
Muzeum Archeologiczne i Etnograficzne, Łodz,
15.3.–10.6.2007; Muzeum Miejskie Wrocłavia,
Breslau, 15.6.–10.9.2007; Muzeum Narodowe,
Stettin, 15.9.– 15.12.2007 (Wanderausstellung des
Museums für Vor- und Frühgeschichte, konzipiert
für das Deutsch-Polnische Jahr in Zusammen-
Museum für Vor- und Frühgeschichte 9 7
Abb. 1
CT-Untersuchung des Unterkiefers
des Neandertalers von Le Moustier im
Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie,
Abteilung für Humanevolution, Leipzig, 29.–30.5.2006
© Museum für Vor- und Frühgeschichte, SMB,
Foto: A. Hoffmann
Abb. 2
Berliner Goldhut in der zerstörungsfreien
Materialuntersuchung, Synchrotron-RöntgenfluoreszenzAnalyse an der BAM-Line
im Berliner Elektronenspeicherring der Gesellschaft für
Synchrotronstrahlung m. b. H.
Berlin-Adlershof, November 2006
© Museum für Vor- und Frühgeschichte, SMB
Foto: H. Born
arbeit mit dem Pánstwowe Muzeum Archeologiczne, Warschau; Kuratorin: A. Hänsel)
_ „Fundort bekannt. Zeichnungen und
Collagen von Beate Treptow“, Sonderausstellung, Museum für Vor- und Frühgeschichte,
Berlin, 12.5.–13.8.2006 (Kuratoren: M. Bertram
und M. Nawroth)
_ „Vom Rand und aus der Mitte. Archäologie in
Berlin seit dem Mauerfall“, Sonderausstellung,
Museum für Vor- und Frühgeschichte,
Berlin, 27.9.2006–8.1.2007 (Kooperation mit
dem Landesdenkmalamt Berlin und der Fachhochschule Düsseldorf; Kurator: H. Neumayer)
_ „Blick Mira! Das Fotoarchiv des Deutschen
Archäologischen Instituts, Abteilung Madrid“,
Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin,
8.2.–20.5.2007 (Ausstellung des Deutschen
Archäologischen Instituts, Madrid, und des
Katalanischen Nationalmuseums für Archäologie,
Tarragona, in Zusammenarbeit mit dem
Museum für Vor- und Frühgeschichte und der
Botschaft von Spanien; Kuratoren:
M. Nawroth und H. Neumayer)
_ „Merowingerzeit – Europa ohne Grenzen.
Archäologie und Geschichte des 5. bis 8. Jahrhunderts“, Staatliches Puschkin-Museum der
Schönen Künste, Moskau, 12.3.–11.5.2007; Staatliche Eremitage, St. Petersburg, 19.6.–16.8.2007
(ein Projekt des Staatlichen Puschkin-Museums
der Schönen Künste, Moskau, der Staatlichen
Eremitage, St. Petersburg, des Staatlichen Historischen Museums Moskau, und des Museums für
Vor- und Frühgeschichte, Berlin; Kuratoren von
deutscher Seite: W. Menghin und M. Bertram)
Forsch ungsprojekte
_ Forschungen zu kriegsbedingt verlagerten
Beständen (M. Bertram, E. Gringmuth-Dallmer,
H. Junker und W. Menghin)
_ Forschungen zu den paläolithischen Skeletten
von Le Moustier und Combe Capelle
9 8 Museum für Vor- und Frühgeschichte
(A. Hoffmann in Kooperation mit dem Anthropologischen Institut, Universität Zürich, und dem
Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig) (Abb. 1)
_ Forschungen zur Nekropole „Oberhof“ der im
Abb. 3
Detail der Webseite des EU-Projektes „MU.S.EU.M“
www.europeanvirtualmuseum.it/virtuale.htm
Ziel ist der Aufbau eines virtuellen Europa-Museums vom
Paläolithikum bis zur Bronzezeit
© Museum für Vor- und Frühgeschichte, SMB
_
_
_
_
Museum für Vor- und Frühgeschichte verwahrten
Prussia-Sammlung (DFG-Projekt; Ch. Reich)
Projekt „MU.S.EU.M. (Multimedia System for an
European Museum)“: Technologie und Kommunikation sowie die Anwendung europäischer
Trainingssysteme zur Angleichung der unterschiedlichen Standards (M. Nawroth als Vertreter des Museums für Vor- und Frühgeschichte
im Rahmen eines EU-Pilotprojektes im Bereich
Museumsmanagement) (Abb. 3)
Toreumata. Meisterwerke großflächiger
archaischer Silhouettenbleche im Badischen
Landesmuseum Karlsruhe (Kooperation verschiedener Forschungsinstitutionen unter Mitarbeit von H. Born)
Forschungen zur Sammlung trojanischer
Altertümer Heinrich Schliemanns (A. Hänsel
und H. Born in Kooperation mit verschiedenen
internationalen Wissenschaftlern; Fortsetzung
des seit 2004 von der DFG geförderten
Projektes von D. Hertel)
Forschungsprojekt „Deutsche und polnische
archäologische Tätigkeit in Südrussland und im
Kaukasus im 19. und frühen 20. Jahrhundert“,
2005–2009 (Kooperation des Museums für
Vor- und Frühgeschichte, Berlin [W. Menghin,
M. Bertram, M. Nawroth und H. Neumayer],
mit dem Instytut Archeologii, Maria CurieSklodowska University, Lublin [A. Kokowski,
J. Chororowski, J. Andrzejowski, M. Mielczrek,
K. Demidziuk und M. Gladysz-Juscinska])
_ Forschungen zum „Berliner Goldhut“,
2006–2008 (W. Menghin und H. Born in
Kooperation mit verschiedenen Forschungsinstitutionen) (Abb. 2)
_ Olympische Forschungen, seit 2006 (Projekt
des Deutschen Archäologischen Instituts unter
Mitarbeit von H. Born)
_ Goten und Vandalen auf der iberischen
Halbinsel und Nordafrika, 2006–2009,
Ausstellung des Badischen Landesmuseums
Karlsruhe (H. Neumayer als Mitglied des
Expertengremiums zur Vorbereitung der
Ausstellung und des Kataloges)
Museum für Vor- und Frühgeschichte 9 9
Abb. 4
H. Meller, Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie des
Landesmuseums für Vorgeschichte, Halle, als Redner während der Tagung „Astronomische Orientierung und
Kalender in der Vorgeschichte“, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 9.–11.1.2006
© Museum für Vor- und Frühgeschichte, SMB, Foto: M. Kacner
Tag u n g e n
_ Workshops der deutsch-russischen Expertenkommission zum Wiederaufbau der Maria
Entschlafenskirche auf dem Wolotower Feld bei
Nowgorod/Russland, Nowgorod, 24.–28.2.2006;
Museum für Vor- und Frühgeschichte,
Berlin, 28.–29.6.2006
_ Tagung der Kommission zur Erforschung von
Sammlungen archäologischer Funde und Unter-
lagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa
mit dem Kolloquium „Der Ostseeraum als
Forschungslandschaft“, Białe Błota/Polen,
23.–27.6.2006
_ „Astronomische Orientierung und Kalender in
der Vorgeschichte“, internationales Kolloquium,
Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin,
9.–11.11.2006 (Abb. 4)
Kommunikation
L e h r ve r a n s t a l t u n g e n
_ E. Gringmuth-Dallmer: Hauptseminar „Ur- und
frühgeschichtliches Befestigungswesen in Mitteleuropa“, HU Berlin, Wintersemester 2005/06
_ E. Gringmuth-Dallmer: Vorlesung „Landesausbau – Wüstung – Umstrukturierung. Änderungen
der Siedlungslandschaft seit dem frühen Mittelalter (1)“, HU Berlin, Sommersemester 2006
_ E. Gringmuth-Dallmer: Vorlesung „Landesausbau (2)”, HU Berlin, Wintersemester 2006/07
10 0 Museum für Vor- und Frühgeschichte
_ W. Menghin: Bestimmungsübung zu frühmittelalterlichen Kleinfunden (Waffen, Schmuck, Gerät,
Glas, Keramik), FU Berlin, Wintersemester
2005/06
_ H. Neumayer: Übung „Bearbeitung vor- und
frühgeschichtlicher Objekte“, Fachhochschule
für Technik und Wirtschaft, Berlin, Studiengang
Restaurierung/Grabungstechnik, Wintersemester
2006/07
Vo r t r ä g e
_ A. Hoffmann: „150 Jahre Fund im Neandertal“,
Besucherakademie der Staatlichen Museen zu
Berlin, Wintersemester 2005/06
_ B. Langner: „Andere Zeiten – andere Götter.
Kult und Religion in der Vorgeschichte Europas“,
Besucherakademie der Staatlichen Museen zu
Berlin, Sommersemester 2006
_ G. Lidke: „Bestattungen. Von den Neandertalern
bis zur Jungsteinzeit“, Besucherakademie der
Staatlichen Museen zu Berlin, Wintersemester
2005/06
_ zahlreiche Vorträge von Mitarbeitern des
Museums für Vor- und Frühgeschichte über ihre
Forschungsergebnisse in diversen Institutionen
in- und außerhalb Berlins
Fo r s c h u n g s r e i s e n
_ Rom, 22.–26.2.2006, internationale Konferenz
„MU.S.EU.M. (Multimedia System for an European Museum)“ (W. Menghin und M. Nawroth)
_ Madrid, 21.–24.3.2006, Kontaktaufnahme mit
dem Deutschen Archäologischen Institut, Madrid,
und dem Museo Arqueologico Nacional, Madrid,
zwecks zukünftiger Kooperation (M. Nawroth
und H. Neumayer)
_ Ashgabat/Turkmenistan, 9.–17.5.2006,
Erarbeitung eines Restaurierungskonzeptes für
die Funde aus den „Königsgräbern“ von GonurTepe/Iran für das Deutsche Archäologische
Institut (H. Born)
_ Olon-Kurin-Gol, Altai/Mongolei, 18.6.–31.7.2006,
Bergung von Funden aus einem skythischen
Kurgan bei einer Ausgrabung des Deutschen
Archäologischen Instituts in Kooperation mit
dem Institut für Archäologie und Ethnographie,
Sibirische Abteilung, Russische Akademie der
_
_
_
_
Wissenschaften, Novosibirsk, und dem Institut
für Archäologie, Akademie der Wissenschaften,
Ulaanbaatar/Mongolei (F. Thieme)
Milet/Türkei, 28.8.–22.9.2006, Ausgrabung der
Universität Bochum und des Deutschen
Archäologischen Instituts, Restaurierung und
Abgussherstellung von Münzen für das
Münzkabinett, Berlin (S. Krebstakies)
Olympia, 12.–29.9.2006, Untersuchungen und
Makrofotografien von Herstellungstechniken an
griechischen Helmen (H. Born)
Moskau, 7.–10.12.2006, Vorbereitung eines
Forschungsprogrammes in Kooperation mit der
DFG und russischen Wissenschaftlern
(W. Menghin und M. Nawroth)
weiterhin diverse Reisen der Mitarbeiter zur
Vorbereitung künftiger Ausstellungen und
Forschungsprojekte
Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre
Pu b l i k a t i o n e n
_ neben der jährlich erscheinenden Zeitschrift
„Acta Praehistorica et Archaeologica“ sind
mehrere Bände der Reihen „Bestandskataloge
des Museums für Vor- und Frühgeschichte“,
„Berliner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte“
und „Altertümer aus dem Museum für Vor- und
Frühgeschichte“ geplant; Inhalt: Forschungen zu
Sammlungsbeständen des Museums für Vor- und
Frühgeschichte; Autoren: Mitarbeiter des Muse-
ums für Vor- und Frühgeschichte sowie Wissenschaftler anderer Institutionen
_ Archäologisches Nachrichtenblatt 12, 2007,
Hefte 3–4
_ Kataloge zu den in diesem Zeitraum durchgeführten Sonderausstellungen
_ Veröffentlichungen von Mitarbeitern des Museums für Vor- und Frühgeschichte in verschiedenen wissenschaftlichen Fachorganen
Museum für Vor- und Frühgeschichte 101
Ausstellungen
_ „Archäologie und Kultur in Tuva“, Begleitprogramm zur Ausstellung „Im Zeichen des
goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen“,
Juli–September 2007
_ „Im Zeichen des goldenen Greifen. Königsgräber
der Skythen“, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 6.7.–
1.10.2007; Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung,
München, 10.11.2007–3.2.2008; Museum für
Kunst und Gewerbe Hamburg, 29.2.–25.5.2008
(Veranstalter: Deutsches Archäologisches Institut und das Museum für Vor- und Frühgeschichte,
Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Museum für
Kunst und Gewerbe Hamburg und der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München; Leiter
des Ausstellungsbüros: M. Nawroth)
_ „Kopfgefäße“, Sonderausstellung, Museum für
Vor- und Frühgeschichte, Berlin, 26.10.2007–
24.2.2008; Städtische Galerie Speyer,
7.3.–13.4.2008 (Kooperation mit Künstlern und
Literaten aus Rheinland-Pfalz und Berlin; Kurator: H. Neumayer)
_ „Archäologie unter den Füßen – Die Lausitzer
Kultur“, erste Jahreshälfte 2008
(Kuratorin: A. Hänsel)
_ „Das Tafelsilber von Troja“, Herbst 2008–Frühjahr 2009 (Schwerpunkt der Präsentation:
Grabungen Heinrich Schliemanns sowie neue
Untersuchungsergebnisse zur Herstellungstechnik; Kooperation mit P. Northover, University of
Oxford, dem GeoForschungsZentrum Potsdam
und der Bundesanstalt für Materialforschung
und -prüfung, Berlin; Kuratoren A. Hänsel und
H. Born)
_ Eröffnung der neuen ständigen Ausstellung
zur Vor- und Frühgeschichte Europas und des
Mittelmeerraumes im Neuen Museum auf der
Museumsinsel, 16.10.2009
_ Eröffnung der ständigen Ausstellung zur Vorund Frühgeschichte („Familienmuseum“) im
Langhansbau, 2010
_ „Die Ausgrabungen in der neolithischen Siedlung
von Cucuteni in der oberen Moldau“, Berlin und
Iaşi/Rumänien, 2010 (gemeinsames Projekt mit
der Akademie der Wissenschaften, Iaşi;
Kuratorin: A. Hoffmann)
Forsch ungsprojekte
_ Fortführung der in den Jahren 2006 und 2007
laufenden Projekte
_ „Einzigartige Kleidungsstücke der Skythenzeit – Archäologischer Befund und naturwissenschaftliche Analysen“, ab 2007 (interdisziplinäres
Projekt von Archäologie, Restaurierungswissenschaft und Naturwissenschaft; Kooperation mit
Wissenschaftlern des Rathgen-Forschungslabors,
Berlin, des Staatlichen Historischen Museums
Moskau, des Wissenschaftsforschungszentrums
für biomedizinische Technologie, Moskau
[Wissenschaftsforschungslaboratorium des
Lenin-Mausoleums], der Biologischen Fakultät,
Staatliche Lomonossow-Universität, Moskau,
und des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts
für Chemophysik, Moskau; Projektleitung:
K. Firsov, Staatliches Historisches Museum
Moskau, und M. Nawroth)
_ Forschungen zu alten und neuen Ausgrabungen
von Kurganen in Maritzyn/Ukraine, ab 2007
10 2 Museum für Vor- und Frühgeschichte
_
_
_
_
_
(gemeinsames Projekt mit dem Archäologischen
Institut, Kiew; A. und S. Buiskych sowie
M. Nawroth)
Bestandskatalog zu den Beständen der Altsteinzeit in Frankreich (Sammlungen Wiegers
und Landesque sowie aus dem Grassi-Museum,
Leipzig, übernommene Bestände), ab 2007
(A. Hoffmann)
Bestandskatalog zu den frühmittelalterlichen
Funden aus dem südwestlichen Deutschland,
ab 2008 (M. Bertram)
Bestandskatalog der bronzezeitlichen Sammlungsbestände aus Südosteuropa, ab 2008
(A. Hänsel)
Bestandskatalog zu dem thüringischen
Gräberfeld von Weimar-Nordfriedhof, ab 2009
(M. Bertram)
Bestandskatalog zu den provinzialrömischen
Beständen aus Frankreich, ab 2009
(H. Neumayer)
Tag u n g e n
_ internationale Tagung zu aktuellen Schwerpunkten der Merowingerforschung anlässlich der
Eröffnung der Ausstellung „Merowingerzeit –
Europa ohne Grenzen“, Staatliche Eremitage,
St. Petersburg, Juni 2007
_ „Links und rechts von Oder und Neiße“,
Tagung der Kommission zur Erforschung von
Sammlungen archäologischer Funde und
Unterlagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa,
Städtisches Museum, Görlitz, 22.–25.6.2007
_ „Skythen. Zwischen Jenissei und mittlerer
Donau: Reiternomadische Eliten der Skythenzeit“, internationaler Kongress in Verbindung
mit der Ausstellung „Im Zeichen des Goldenen
Greifen. Königsgräber der Skythen“,
Martin-Gropius-Bau, Berlin, 6.–8.7.2007 (Veranstalter: DFG, Deutsches Archäologisches Institut
und Museum für Vor- und Frühgeschichte)
Kommunikation
_ Lehrtätigkeit von Mitarbeitern des Museums
für Vor- und Frühgeschichte an Berliner Universitäten und Hochschulen sowie der Besucher-
akademie der Staatlichen Museen zu Berlin
_ Vorträge im In- und Ausland
Forsch ungsreisen
_ Reisen im Zusammenhang mit Ausstellungen,
Projekten, Tagungen und Vorträgen
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Wilfried Menghin
Museum für Vor- und Frühgeschichte
Tel: +49 (0)30 32674811
Schloss Charlottenburg, Langhansbau
14059 Berlin-Charlottenburg
Museum für Vor- und Frühgeschichte 10 3
N A T I O N A L G A L E R I E
Prof. Dr. Angela Schneider
Stellv. Direktorin Nationalgalerie
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Als Museum für die bildende Kunst des 19.,
20. und beginnenden 21. Jahrhunderts versteht die Nationalgalerie die Bearbeitung
ihrer umfassenden Bestände und ihre reiche
Ausstellungstätigkeit als zentralen Beitrag
zur Forschung. Die Sammlungs- und Archivbestände sowie die Ausstellungen werden
von wissenschaftlichen Katalogen begleitet,
in die neue Erkenntnisse einfließen. Beson-
ders auf dem Gebiet der zeitgenössischen
Kunst ist jede Katalogisierung und jede Ausstellung Grundlagenforschung, die neues
und unbekanntes Material erschließt. Die
Forschungsaufgaben der verschiedenen
Häuser der Nationalgalerie sind außerordentlich unterschiedlich und werden hier in
der Folge im Einzelnen dargestellt.
A l t e Na t i o n a l g a l e r i e
Forsch ungsergebnisse 20 06
Die Alte Nationalgalerie ist das bedeutendste
Museum zur Kunst des 19. Jahrhunderts in
Deutschland. In Hinblick auf dessen Erforschung
steht die umfangreiche und nach Qualität und
Genese einzigartige Sammlung, unter anderem
mit größeren Werkkomplexen von Caspar David
Friedrich, Adolph Menzel und Max Liebermann,
sowie mit ihrem einmaligen Bestand an etwa 1.500
Skulpturen, im Vordergrund. Diese sind in den
letzten Jahren durch aufwendige wissenschaftliche
Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
worden. Dabei stellt der 2006 erschienene, auf
10 4 N a t i o n a l g a l e r i e
20 Jahren Forschungsarbeit basierende Bestandskatalog der Skulpturen des 19. Jahrhunderts die
erste Publikation zu diesem Gebiet seit Bestehen
des Museums dar (Abb. 1). Begleitend zu dem
Katalog wurde eine CD-ROM herausgegeben.
Die Sammlungsbestände werden zudem immer
wieder durch wissenschaftliche Symposien aufgearbeitet, die die Alte Nationalgalerie zusammen mit
anderen wissenschaftlichen Organisationen veranstaltet. So wurden zum Beispiel die Kolloquien
„Zwischen Neugotik und Klassizismus. Wege zu
einer patriotischen Baukunst“ (in Kooperation mit
Abb. 1
B. Maaz (Hrsg.), Nationalgalerie Berlin. Das
XIX. Jahrhundert. Bestandskatalog der Skulpturen
2 Bde., Leipzig 2006, Bd. 1, Umschlag
© Alte Nationalgalerie, SMB
dem Kunstgeschichtlichen Seminar, HU Berlin, und
der Brandenburgischen Technischen Universität
Cottbus, März 2006) und „Ähnlichkeit und Entstellung – Entgrenzungstendenzen des Porträts“ (in
Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte,
FU Berlin, November 2006) abgehalten. Darüber
hinaus finden regelmäßig Vortragsreihen statt, die
die Sammlungsschwerpunkte und die Sonderausstellungen des Hauses wissenschaftlich begleiten.
Überdies wird das „Jahrbuch der Berliner Museen“,
eines der anerkanntesten Periodika der archäologischen und kunsthistorischen Fachwelt Europas,
durch einen Mitarbeiter der Alten Nationalgalerie
als Schriftleiter betreut (Evaluierung wissenschaftlicher Beiträge in Abstimmung mit dem Redaktionsbeirat und damit Mitverantwortung für das
Wissenschaftsniveau der Staatlichen Museen zu
Berlin und deren Außenwirkung).
Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre
Die Forschungsziele der Alten Nationalgalerie
werden sich auch in den nächsten Jahren nicht
grundlegend ändern. Als Projekte der nächsten
Jahre sind die weitere Bearbeitung der Sammlung
sowie die Erfassung, Bearbeitung und Publikation
des sogenannten Fremdbesitzes zu nennen. Hinzu
kommt die wissenschaftliche Vorbereitung und
Grundlagenforschung zu einem Ausstellungsprojekt zu Carl Gustav Carus, dessen Werk einer
neuen kunsthistorischen Sichtung und Evaluierung bedarf. Zu diesem Künstler, der auch als
Arzt und Naturwissenschaftler tätig war, soll ein
wissenschaftliches Kolloquium stattfinden, das die
Voraussetzung für die ihm gewidmete Ausstellung
sein wird. Darüber hinaus steht die kommentierte
Edition der Briefe Alexander von Humboldts an
Christian Daniel Rauch vor der Drucklegung.
N a t i o n a l g a l e r i e 10 5
N e u e Na t i o n a l g a l e r i e
Forsch ungsergebnisse 20 06
Die Neue Nationalgalerie zeichnet sich durch viele
und unterschiedliche Ausstellungen aus, deren wissenschaftliche Ergebnisse als eigene Forschungsleistung zu betrachten sind. Für das Jahr 2006 sind hier
beispielhaft „Melancholie. Genie und Wahnsinn in
der Kunst“ zu nennen, eine Schau, die in Zusammenarbeit mit der Réunion des Musées Nationaux,
Paris, ein geistiges Panorama von der Antike bis
in die Gegenwart bot. Die Idee der Melancholie
konnte als universale Bezugsgröße durch zwei
Jahrtausende hindurch bildnerisch dargestellt werden. In diesem Kontext, der auch wissenschaftliche
Instrumente mit einschloss, wurden neue, wesentliche Forschungsimpulse vermittelt. Ein anderes
herausragendes Beispiel dieser anwendungsbezogenen Forschung war die Ausstellung „Berlin –
Tokyo / Tokyo – Berlin. Die Kunst zweier Städte“.
Sie wurde gemeinsam mit dem Mori Art Museum,
Tokyo, über mehrere Jahre hinweg vorbereitet
und erschloss in einigen Bereichen völlig neues
Material. Viele der japanischen Werke wurden
zum ersten Mal in Deutschland gezeigt, die inhaltlichen Zusammenhänge erstmals publiziert. Der
direkte Kontakt zu den Künstlern und Zeitzeugen
sowie die Arbeit in ihren und anderen Archiven ist
als direkte Forschungstätigkeit anzusehen.
Zu beiden Ausstellungen wurden ausführliche
Kataloge veröffentlicht und Begleitprogramme mit
Bezügen zu verwandten Themenbereichen wie
Literatur, Film, Musik und Performance veranstaltet. Besonders erwähnenswert ist das tägliche Programm zur Ausstellung „Melancholie. Genie und
Wahnsinn in der Kunst“ unter dem Titel „Salon
Noir“. Im Rahmen von „Berlin – Tokyo / Tokyo –
Berlin. Die Kunst zweier Städte“ konnten mithilfe
der Japan Foundation, Düsseldorf, Künstler- und
Kuratorengespräche stattfinden.
Forsch ungsziele 20 07–20 08
Unter den Ausstellungen der Jahre 2007 und 2008
werden neben einer wissenschaftlich neuen Sicht
des Werkes von Paul Klee, die seit zwei Jahren
erarbeitet wird, auch verschiedene Einzelpräsentationen lebender Künstler stattfinden, die für den
Ort des Museums eigens neue Arbeiten schaffen.
Diese Präsentationen, etwa von Jannis Kounellis
und Hiroshi Sugimoto, sind die Grundlage für neue
Forschung am gerade entstandenen Objekt.
Pr ove n i e n z f o r s c h u n g a n d e r A l t e n u n d N e u e n Na t i o n a l g a l e r i e
Für die Sammlung der Alten und der Neuen Nationalgalerie ist in den letzten Jahren intensive Provenienzforschung betrieben worden. So konnten auf
der Grundlage des im Zentralarchiv der Staatlichen
Museen zu Berlin verwahrten Archivmaterials der
Nationalgalerie und der entsprechenden weiterführenden Publikationen sowie Archive alle Erwerbungen aus der Zeit von 1933 bis 1945 erfasst und
10 6 N a t i o n a l g a l e r i e
bewertet werden. Diese außerordentlich aufwendigen Recherchen müssen für die Zeit nach 1945
fortgesetzt werden, um auch die Geschichte und
die Bedingungen der Erwerbungen aus der Nachkriegszeit aufzuschlüsseln. Dies wird angesichts
der jüngeren deutschen Vergangenheit als eine
vordringliche Aufgabe verstanden.
Abb. 2
Odilon Redon
Hommage à Goya, um 1895 (1885?)
© Museum Scharf-Gerstenberg, SMB
Foto: Archiv
Museum Berggruen und Museum Schar f-Gerstenb erg
Forsch ungsergebnisse 20 06
Im Charlottenburger Museumsquartier wurde
2006 im Museum Berggruen die Ausstellung „Picasso – Der Zeichner“ gezeigt. Außerdem begannen die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme des
Museums Scharf-Gerstenberg, das Anfang 2008
eröffnet werden soll. Unter dem Titel „Surreale
Welten“ wird hier die Sammlung Dieter Scharf zur
Erinnerung an Otto Gerstenberg die Kunst des
Surrealismus und seiner Vorläufer präsentieren
(Abb. 2).
Im Zentrum der Forschungen hat jedoch zunächst
die Sammlungsgeschichte mit dem Ziel einer
Rekonstruktion der um 1910 in Berlin angelegten
Privatsammlung des ehemaligen Direktors der
Victoria-Versicherung Otto Gerstenberg gestanden. Die einstmals über 850 Werke der Sammlung
befinden sich nur noch zum kleinen Teil in Familienbesitz, der Großteil wechselte im oder kurz
nach dem Zweiten Weltkrieg auf unterschiedlichen
Wegen die Besitzer. Aufgrund intensiver Forschungen konnte in zahlreichen Fällen der aktuelle
Standort hochrangiger Gemälde geklärt werden.
So befindet sich beispielsweise ein bedeutendes
Werkkonvolut aus der Sammlung, das 1943 in den
Depots der Nationalgalerie eingelagert wurde,
heute als kriegsbedingt verlagertes Kunstgut in der
Staatlichen Eremitage St. Petersburg und im Puschkin-Museum Moskau.
N a t i o n a l g a l e r i e 10 7
Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre
Die Forschungen zur Rekonstruktion der Sammlung Gerstenberg werden 2007 fortgesetzt und
durch Recherchen zur Sammlung des Enkels Dieter Scharf ergänzt, der auf der Basis eines Teils der
historischen Bestände eine eigene Sammlung aufgebaut hat. Mit seiner Konzentration auf „Surreale Welten“ wird das Museum Scharf-Gerstenberg
eine in Deutschland einmalige inhaltliche Ausrichtung haben. Es ist beabsichtigt, diesen Schwerpunkt durch entsprechende Forschungsaktivitäten
weiter zu akzentuieren. Gedacht ist an ein Studienzentrum zum Surrealismus mit zwei Schwer-
punkten: Zum einen gilt es, die historische Bewegung der surrealistischen Schriftsteller und Maler
eingehend zu erforschen, zum anderen ist jenen
spezifisch surrealistischen Bildstrategien nachzugehen, die Eingang in zeitgenössische Darstellungsformen gefunden haben. In Zusammenarbeit mit
Kunst- und Literaturhistorikern, Romanisten und
Theaterwissenschaftlern der drei Berliner Universitäten könnte im Rahmen des Museums ScharfGerstenberg ein einzigartiges Forschungszentrum
zur Kunst des Surrrealismus entstehen, das es in
dieser Form nirgendwo anders gibt.
H a m b u r g e r B a h n h o f – M u s e u m f ü r G e g e nwa r t – B e rl i n
Forsch ungsergebnisse 20 06
Das weit gefächerte Ausstellungsprogramm des
Hamburger Bahnhofs – Museum für Gegenwart –
Berlin kann per se als Forschung begriffen werden, da hier bis dato unbekannte Kunstwerke im
wissenschaftlichen und künstlerischen Kontext
vorgestellt werden. Dies gilt auch für die Friedrich
Christian Flick Collection, die – zuvor unpubliziert und nicht ausgestellt – mit zentralen Werken
den Schwerpunkt zweier wichtiger Ausstellungen
bildete: Unter dem Titel „Fast nichts – Minimalistische Werke aus der Friedrich Christian Flick
Collection im Hamburger Bahnhof“ wurden im
Frühjahr 2006 Positionen der Minimal und PostMinimal Art, der Land Art und der Konzeptkunst
gezeigt. Die Herbstausstellung des Jahres 2006
„Jenseits des Kinos: Die Kunst der Projektion.
Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005“
widmete sich dem projizierten, bewegten Bild als
einer grenzüberschreitenden Sonderform sowohl
des Kinos als auch der bildenden Kunst. Die große
Ausstellung wurde von einem wissenschaftlichen
Symposium, Musikveranstaltungen und einer Filmreihe im Berliner Kino „Arsenal“ begleitet.
Darüber hinaus konnte die experimentelle „WerkRaum“-Reihe des Hamburger Bahnhofs mit wichtigen Projekten fortgesetzt werden. Der deutsche
Videokünstler Marcel Odenbach stellte im Frühjahr
sein filmisches Werk „In stillen Teichen lauern Krokodile“ vor, das sich mit dem Genozid in Ruanda
10 8 N a t i o n a l g a l e r i e
auseinandersetzt. Der libanesische Künstler Walid
Raad warf in seinem Langzeitprojekt „The Atlas
Group 1989–2004“, seiner ersten großen Museumsausstellung, Fragen nach dem Verhältnis von
Politik und Ästhetik auf.
Neben diesen „Forschungsausstellungen“ verfügt
der Hamburger Bahnhof über verschiedene Künstler- und Medienarchive, die teilweise bereits wissenschaftlich bearbeitet werden. Auch hier besteht
jedoch noch weiterer Bedarf. An erster Stelle ist
das Joseph Beuys Medien-Archiv zu nennen, das
1996 von der Familie Beuys, der VG Bild-Kunst und
der Nationalgalerie gemeinsam gegründet wurde.
Es hat sich zur Aufgabe gemacht, alle zur Verfügung stehenden, noch zu Beuys’ Lebzeiten aufgenommenen audiovisuellen Dokumente zu recherchieren, zu archivieren und zu veröffentlichen. Die
Sammlung des Archivs umfasst nach umfangreichen
Recherchen über 200 Stunden Film- und Audiomaterial. Es dokumentiert nahezu den gesamten
Werklauf von Joseph Beuys und erweitert die Möglichkeiten des Museums, einen so umfassend arbeitenden Künstler wie ihn angemessen vorstellen zu
können, entscheidend. Die wichtigsten Film- und
Tondokumente werden gemeinsam mit Eva und
Wenzel Beuys in einer ersten, auf zehn Bände angelegten Reihe, die jeweils aus einer beschreibenden
Buchpublikation und einer beigelegten DVD bestehen, veröffentlicht (Abb. 3). Die ersten fünf Bände
Abb. 3
Joseph Beuys, Transsibirische Bahn, 1970
Buch und DVD, 2004
(Schriftenreihe des Joseph Beuys Medien-Archivs, 4)
© VG Bild-Kunst Bonn 2007
sind bereits erschienen, die weiteren erscheinen
sukzessive. In der Reihe werden die Werkzusammenhänge umfangreich dokumentiert, wodurch
Beuys’ filmisches Werk in seinen Beziehungen zum
Gesamtœuvre betrachtet werden kann. Neben dem
Joseph Beuys Medien-Archiv führten die umfangreiche Schenkung Mike Steiners mit Videoarbeiten
von Künstlern der 1970er-Jahre und die Filme der
Sammlung Marzona zu einer bedeutenden Erweiterung des medialen Sammlungsbestandes, der durch
Zukäufe von Video- und Filmarbeiten, die sich im
Grenzgebiet der bildenden Kunst aufhalten, stetig
verstärkt wird. Hier ist eine weitere Aufarbeitung
dringend nötig und auch vorgesehen.
Forsch ungsziele 20 07 und Folgejahre
In der Fortsetzung des Ausstellungsprogrammes,
der wissenschaftlichen Symposien und Vorträge
sowie der Fortsetzung der Schriftenreihe des
Joseph Beuys Medien-Archivs und in der Aufar-
beitung der umfangreichen medialen Bestände des
Hamburger Bahnhofs liegen die Forschungsaufgaben der nächsten Jahre.
N a t i o n a l g a l e r i e 10 9
Abb. 4
Blick in die Ausstellung „Druet sieht Rodin.
Skulptur und Fotografie“
Alte Nationalgalerie, 1.11.2005–8.1.2006,
© Alte Nationalgalerie, SMB, Foto: A. Kilger
A u s s t e l l u n g e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7 ( A u s wa h l )
A l t e Na t i o n a l g a l e r i e
_ „Druet sieht Rodin. Skulptur und Fotografie“,
Alte Nationalgalerie, Berlin, 1.11.2005–8.1.2006
(in Kooperation mit dem Museum für Fotografie,
Berlin) (Abb. 4)
_ „Pour le mérite. Vom königlichen Gelehrtenkabinett zur nationalen Bildnissammlung“,
Alte Nationalgalerie, Berlin, 30.5.–10.9.2006
(in Kooperation mit dem Orden Pour le mérite
für Wissenschaften und Künste)
_ „Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft.
Caspar David Friedrichs Gemälde ‚Mönch am
Meer‘ betrachtet von Clemens Bretano, Achim
von Arnim und Heinrich von Kleist“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 2.6.–27.8.2006
_ „Nikolaus Lauer: Königin und Bürgerschaft.
Porträts um 1800“, Alte Nationalgalerie, Berlin,
3.11.2006–28.2007 (in Kooperation mit dem
Saarland und der Kreisstadt St. Wendel im
Rahmen des Föderalen Programmes der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz)
_ „Blicke auf Europa. Europa und die deutsche
Malerei des 19. Jahrhunderts“, Palais des BeauxArts, Brüssel, 8.3.–20.5.2007; Neue Pinakothek
München, voraussichtlich 22.6.–2.9.2007 (in
Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, anlässlich der
deutschen EU-Ratspräsidentschaft, gefördert
durch die Kulturstiftung des Bundes und in
Zusammenarbeit mit dem Palais des Beaux-Arts,
Brüssel)
_ „Preußisch korrekt – berlinisch gewitzt. Der
Maler Franz Krüger (1797–1857)“, Schloss
Charlottenhof, Berlin, 4.4.–1.7.2007 (in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg und dem Kupferstichkabinett, Berlin)
_ „Frankreich in der Alten Nationalgalerie. Französische Kunst und deutscher Impressionismus in
der Sammlung der Nationalgalerie“, Alte Nationalgalerie, Berlin, 23.5.–7.10.2007
N e u e Na t i o n a l g a l e r i e
_ „Immendorff. Male Lago – Unsichtbarer Beitrag“,
Neue Nationalgalerie, Berlin, 23.9.2005–22.1.
2006
_ „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“,
110 N a t i o n a l g a l e r i e
Neue Nationalgalerie, Berlin, 17.2.–7.5.2006 (Abb. 5)
_ „Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin. Die Kunst
zweier Städte“, Neue Nationalgalerie,
Berlin, 7.6.–3.10.2006
Abb. 5
Blick in die Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“, Neue Nationalgalerie, 17.2.–7.5.2006, hier mit
Werken der Frühen Neuzeit, die von der Melancholie als gleichsam intellektueller Haltung bis zur melancholischen Empfindsamkeit des 18. Jahrhunderts führen, © Neue Nationalgalerie, SMB, Foto: Th. Bruns
Museum Berggruen
_ „Picasso – Der Zeichner“, Museum Berggruen, Berlin, 27.9.2006–7.1.2007
H a m b u r g e r B a h n h o f – M u s e u m f ü r G e g e nwa r t – B e rl i n
_ „Fast nichts – Minimalistische Werke aus der
Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof“, Hamburger Bahnhof, Berlin,
24.9.2005–23.4.2006
_ „WerkRaum, 18: Ulrike Grossarth. 1, 2, 3, 4,
5 – Umgebung“, Hamburger Bahnhof, Berlin,
17.12.2005–5.3.2006
_ „WerkRaum, 19: Marcel Odenbach. In stillen
Teichen lauern Krokodile“, Hamburger Bahnhof,
Berlin, 23.3.–11.6.2006
_ „Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof. Richard Jackson”, Hamburger
Bahnhof, Berlin, 19.5.–13.8.2006
_ „WerkRaum. 21: The Atlas-Group (1989–2004).
A Project by Walid Raad”, Hamburger Bahnhof,
Berlin, 22.9.2006–7.1.2007
_ „Jenseits des Kinos: Die Kunst der Projektion.
Filme, Videos und Installationen von 1963 bis
2005. Werke aus der Friedrich Christian Flick
Collection im Hamburger Bahnhof, der Kramlich
Collection und anderen Sammlungen“, Hamburger Bahnhof, Berlin, 29.9.2006–25.2.2007
_ „Übersetzung. Text als Bild. Walter Benjamin,
Marcel Broodthaers, Günther Karl Bose, Arnold
Dreyblatt, Eran Schaerf, Tomas Schmit“, Hamburger Bahnhof, Berlin, 18.10.2006–7.1.2007
_ „Schmerz“, Hamburger Bahnhof, Berlin, und
Medizinhistorisches Museum der Charité, Berlin,
5.4.–5.8.2007 (Kooperation mit dem Museum
Europäischer Kulturen, Berlin, und dem Medizinhistorischen Museum der Charité, Berlin)
N a t i o n a l g a l e r i e 111
Ve r a n s t a l t u n g e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7 ( A u s wa h l )
A l t e Na t i o n a l g a l e r i e
_ W. Busch, FU Berlin: „Caspar David Friedrichs
‚Mönch am Meer‘. Faustische Selbstüberhebung
oder demütige Selbstbescheidung?“, Vortrag
anlässlich der Ausstellung „Empfindungen vor
Friedrichs Seelandschaft. Caspar David Friedrichs Gemälde ‚Mönch am Meer‘ betrachtet
von Clemens Bretano, Achim von Arnim und
Heinrich von Kleist“, 29.6.2006
_ H. Frank, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin: „‚Mönch am Meer‘ und ‚Abtei im
Eichwald‘. Ein Bilderpaar Caspar David Friedrichs
und seine widersprüchlichen Botschaften“, Vortrag anlässlich der Ausstellung „Empfindungen
vor Friedrichs Seelandschaft. Caspar David
Friedrichs Gemälde ‚Mönch am Meer‘ betrachtet
von Clemens Bretano, Achim von Arnim und
Heinrich von Kleist“, 24.8.2006
N e u e Na t i o n a l g a l e r i e
_ Podiumsdiskussion mit G. Régnier, P.-K. Schuster, M. Wullen und J. C. Crespy im Rahmen
des „Salon Noir“ anlässlich der Ausstellung
„Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“,
17.2.2006
_ R. Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer: „Depression als Krankheit. Zur
Grenze zwischen Depression und Melancholie“,
Vortrag im Rahmen des „Salon Noir“ anlässlich
der Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“, 4.4.2006
_ M. Wuttke spricht Antonin Artauds „Schluss
mit dem Gottesgericht“ im Rahmen des „Salon
Noir“ anlässlich der Ausstellung „Melancholie.
Genie und Wahnsinn in der Kunst“, 13.4.2006
_ Toyo Ito: „Emerging Grid“, Vortrag anlässlich
der Ausstellung „Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin.
Die Kunst zweier Städte“, 7.6.2006
_ Ch. Cellarius: „Raum für das Informationszeitalter – weiterführende Notizen zur Ausstellungsarchitektur von Berlin – Tokyo“, Vortrag anlässlich der Ausstellung „Berlin – Tokyo / Tokyo –
Berlin. Die Kunst zweier Städte“, 23.8.2006
H a m b u r g e r B a h n h o f – M u s e u m f ü r G e g e nwa r t – B e rl i n
_ C. David: „Contemporary Arab Representations“, Vortrag, 25.1.2006
_ Mariko Mori – Benjamin Jahr, 17.10.2006
_ D. Karavan: Vortrag, 21.10.2006
_ „Projektionen“, Symposium anlässlich der
Ausstellung „Jenseits des Kinos: Die Kunst der
Projektion. Filme, Videos und Installationen von
1963 bis 2005. Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, der
Kramlich Collection und anderen Sammlungen“,
27.–29.10.2006
_ Symposium „FU-Sonderforschung“, 3.–5.11.2006
Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7 ( A u s wa h l )
_ E. Blume: Joseph Beuys: Wenn sich keiner
meldet, zeichne ich nicht, in: I. Lauterbach
und M. Stuffmann (Hrsg.), Aspekte deutscher
Zeichenkunst, München 2006
_ E. Blume: Joseph Beuys, „I Like America and
America Likes Me“, in: M. Hollein und P. Kort
(Hrsg.), I Like America. Fiktionen des Wilden
112 N a t i o n a l g a l e r i e
Westens, Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main, München u. a. 2006
_ E. Blume: Oppostion in der DDR, in: B. Lange
(Hrsg.), Vom Expressionismus bis heute, München u. a. 2006 (Geschichte der bildenden Kunst
in Deutschland, 8)
_ B. Ebert und M. Wullen (Hrsg.): Der Ball ist
_
_
_
_
_
_
_
_
_
_
_
_
rund – Kreis, Kugel, Kosmos, Ausst.-Kat. Pergamonmuseum, Berlin, Berlin 2006; darin:
M. Wullen: Kreis, Kugel, Kosmos – die Idee
– die Ausstellung
F. Jacobi und P. Junge (Hrsg.): Weltsprache
Abtraktion. Gestalt – Magie – Zeichen, Ausst.Kat. Ethnologisches Museum, Berlin, Berlin 2006
J. Jäger u. a. (Hrsg.): Jenseits des Kinos: Die
Kunst der Projektion. Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005, Ausst.-Kat. Nationalgalerie, Hamburger Bahnhof – Museum für
Gegenwart – Berlin, Ostfildern 2006 (engl. und
dt. Ausgabe)
G. Knapstein: Richard Jackson. Werke aus der
Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, hrsg. von den Staatlichen Museen zu
Berlin, Berlin 2006 (Museum für Gegenwart, 5)
B. Maaz (Hrsg.): Nationalgalerie Berlin. Das
XIX. Jahrhundert. Bestandskatalog der Skulpturen, 2 Bde., Leipzig 2006 (mit CD-ROM)
B. Maaz: „Den denkenden Geist zu beschäftigen“ – Skulptur in Deutschland vom Frühklassizismus zum Realismus, in: A. Beyer (Hrsg.),
Klassik und Romantik, München u. a. 2006 (Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, 6)
B. Schmitz: The Atlas Group (1989–2004).
A Projekt by Walid Raad, Ausst.-Kat., Köln 2006
B. Schmitz: Marcel Odenbach. In stillen Teichen lauern Krokodile, Ausst.-Kat. hrsg. von
den Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2006
(Museum für Gegenwart, 6)
A. Schneider u. a. (Hrsg.): Berlin – Tokyo /
Tokyo – Berlin. Die Kunst zweier Städte, Ausst.Kat. Neue Nationalgalerie, Berlin, und Mori Art
Museum, Tokyo, Ostfildern 2006
D. Scholz (Hrsg.): Picasso – Der Zeichner, Ausst.Kat. Museum Berggruen, Berlin, Berlin 2006
P.-K. Schuster: MELENCOLIA I – Dürer und
seine Nachfolger, in: Jean Clair (Hrsg.), Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst, Ausst.-Kat.
Neue Nationalgalerie, Ostfildern 2005, S. 90–96
Staatliche Museen zu Berlin, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München (Hrsg.): Blicke auf
Europa. Europa und die deutsche Malerei des
19. Jahrhunderts, Ausst.-Kat. Palais des BeauxArts, Brüssel, Ostfildern 2007 (dt., engl. und frz.
Ausgabe)
B. Verwiebe: Erweiterte Wahrnehmung, in: Caspar David Friedrich. Die Erfindung der Romantik,
_
_
_
_
Ausst-Kat. Museum Folkwang, Essen, und Hamburger Kunsthalle, München 2006, S. 337–344
B. Verwiebe: „Paysages enchantés“. Peinture
transparente de la sentimentalité et Romantisme. Clairs de lune artificiels et tableaux de feu
en Italie, in : J.-M. Bouhours (Hrsg.), Lumière,
transparence, opacité, Ausst.-Kat. Nouveau
Musée National de Monaco, Monte Carlo, Mailand 2006, S. 80–87
F. Weidemann: Cases and Results of Provenance
Research at the National Gallery Berlin, in: American Association of Museums (Hrsg.), Vitalizing
Memory: International Perspectives of Provenance Research, Washington 2006
A. Wesenberg (Hrsg.): Berliner Impressionismus.
Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie, Ausst.-Kat. Alte Nationalgalerie, Berlin,
Berlin 2006; darin: dies., Berliner Impressionismus. Der Secessionsstil – seine Grundlagen und
seine Ausprägungen, S. 9–20
A. Wesenberg (Hrsg.): Frankreich in der Nationalgalerie. Courbet, Manet, Cézanne, Renoir,
Rodin, Ausst.-Kat. Alte Nationalgalerie, Berlin,
in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett,
Berlin, Berlin 2007
Ansprechpartner:
Dr. Bernhard Maaz (Leiter)
Alte Nationalgalerie
Tel: +49 (0)30 20905801
Bodestraße 1–3, 10178 Berlin-Mitte
Prof. Dr. Angela Schneider
Neue Nationalgalerie
Tel: +49 (0)30 2662651
Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin-Tiergarten
Dr. Dieter Scholz (Leiter)
Museum Berggruen / Museum Scharf-Gerstenberg
Tel: +49 (0)30 32695815
Schlossstraße 1, 14059 Berlin-Charlottenburg
Prof. Dr. Eugen Blume (Leiter)
Hamburger Bahnhof –
Museum für Gegenwart – Berlin
Tel: +49 (0)30 39783412
Invalidenstraße 50–51, 10557 Berlin-Tiergarten
N a t i o n a l g a l e r i e 113
R AT H G E N - F O R S C H U N G S L A B O R
Dr. Stefan Simon
Direktor Rathgen-Forschungslabor
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t u n d F o r s c h u n g s z i e l e
Das Rathgen-Forschungslabor ist die Leitinstitution für konservierungswissenschaftliche, kunsttechnologische und archäometrische Belange innerhalb der Staatlichen
Museen zu Berlin und bundesweit eine
von wenigen Forschungseinrichtungen, die
materialübergreifend entsprechende Untersuchungen an Museumsobjekten durchführt sowie naturwissenschaftliche Fragestellungen aus der Denkmalpflege und der
Erhaltung archäologischer Stätten bearbeitet. In allen die Konservierung und
Erhaltung von mobilem und immobilem
Kunst- und Kulturgut betreffenden Fragen
hat das Rathgen-Forschungslabor dadurch
eine national herausragende Stellung inne.
Aufgrund dieser Stellung war und ist das
Rathgen-Forschungslabor in zahlreiche
nationale und internationale Forschungsprojekte eingebunden und stellt seine
Expertise auch in internationalen Fach-
114 R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r
gremien wie dem International Council
on Monuments and Sites (ICOMOS), dem
International Council of Museums – Committee for Conservation (ICOM-CC) oder
dem International Centre for the Study
and Preservation of Cultural Property
(ICCROM) zur Verfügung. Es steht in der
Tradition des ältesten Museumslabors der
Welt, der am 1. April 1888 als Chemisches
Labor der Königlichen Museen zu Berlin
gegründeten Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, und ist nach dessen erstem Direktor Friedrich Rathgen benannt.
Nach dem Statut der Staatlichen Museen
zu Berlin dient das Rathgen-Forschungslabor insbesondere der naturwissenschaftlichen und technologischen Untersuchung
von Sammlungsobjekten der Staatlichen
Museen zu Berlin sowie von Angeboten.
Die Durchführung langfristiger eigener Forschungsprojekte ist gleichermaßen Auftrag
des Statuts. Das Rathgen-Forschungslabor
beruft sich auf Artikel 2 der Internationalen Charta über die Erhaltung und
Restaurierung von Kunstdenkmälern und
Denkmalgebieten (Charta von Venedig,
1964): „Die Erhaltung und Restaurierung
von Denkmälern bildet den Gegenstand
eines Faches, welches sich aller naturwissenschaftlichen und technischen Mittel und
Methoden bedient, die einen Beitrag zur
Erforschung und Erhaltung der überkommenen Denkmäler leisten können.“ Mit
der Umwandlung des Rathgen-Forschungslabors in ein zentrales Kompetenzzentrum
für die Erhaltung von Kulturgut entsprechend den Empfehlungen der Strukturkommission der Staatlichen Museen zu Berlin
wird einerseits eine Verknüpfung zu den
ursprünglichen Wurzeln des Forschungslabors im 19. Jahrhundert geschaffen und
andererseits eine bessere Vorbereitung auf
die konservatorischen Herausforderungen
des 21. Jahrhunderts ermöglicht.
Abb. 1
Ultraschall-Tomographie am beschädigten Arm einer
Marmorskulptur. Ultraschallgeschwindigkeiten unter 2000
m/s stehen für fragile und gefährdete Bereiche
© Rathgen-Forschungslabor, SMB, Diagramm: S. Simon
Forsch ungsergebnisse
Das Forschungsprofil des Rathgen-Forschungslabors wird aus je drei vertikalen und drei hori-
zontalen Leitelementen aufgebaut:
A . Ve r t i k a l e L e i t e l e m e n t e
Als Tätigkeitsfelder des Rathgen-Forschungslabors werden drei, nicht immer scharf
voneinander zu trennende Schlüsselprioritäten
formuliert:
1. Konservierungswissenschaft („conservation
science“)
2. Kunsttechnologie („technical art history“)
3. Archäometrie („archaeometry“)
Pr i o r i t ä t 1 : K o n s e r v i e r u n g s w i s s e n s c h a f t ( „ c o n s e r v a t i o n s c i e n c e “ )
Unter Konservierungswissenschaft versteht
man die angewandte Forschung zur besseren
Erhaltung und zum verantwortlichen Gebrauch
von beweglichem und unbeweglichem Kunstund Kulturgut sowie Sammlungen.
Im Mittelpunkt der Forschung stehen:
_ die Charakterisierung von Materialien und
Verwitterungsprodukten
_ die Aufklärung von Verwitterungsmechanismen
und deren Kinetik
_ die Entwicklung neuer Methodologien der präventiven Konservierung sowie „risk assessment“
R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r 115
_ die Entwicklung neuer Materialien und Techniken
für Konservierung und Restaurierung
Eine Weiterentwicklung der Konservierungswissenschaft wie überhaupt der Aufbau des Kompetenzzentrums für die Erhaltung von Kulturgut
kann nur durch intensive Zusammenarbeit mit
Restauratoren und ihre Einbeziehung in das
Arbeitsteam erreicht werden. Der Schwerpunkt liegt hier insbesondere auf por tablen
und zerstörungsfreien Mess- und Untersuchungssystemen (Abb. 1).
Pr i o r i t ä t 2 : K u n s t t e c h n o l o g i e ( „ t e c h n i c a l a r t h i s t o r y “ )
Die Kunsttechnologieforschung ist ein umfassendes Wissensgebiet, bei dem das Verständnis
für das Kunstwerk und seine Bedeutung im Mittelpunkt stehen, nicht dessen Erhalt. Sie bedient
sich der Charakterisierung von Materialien, um
Rückschlüsse auf Produktionstechniken und
Werkstattpraxis zu ermöglichen sowie thematische Studien zu Künstlern, Schulen, Perioden
und Einflüssen durchzuführen (Abb. 2). Als Vorbilder können die langfristigen Initiativen an der
National Gallery, London, und am Musée du
Louvre, Paris, herangezogen werden, die darüber auch regelmäßig publizieren. Eine sehr enge
Abstimmung mit Kunsthistorikern ist für Erfolge
auf diesem Arbeitsgebiet wesentlich.
Pr i o r i t ä t 3 : A r c h ä o m e t r i e ( „ a r c h a e o m e t r y “ )
Unter den Begriff der Archäometrie fallen Untersuchungen zur Datierung und zur Aufklärung von
kulturellen Beziehungen, zum Technologietransfer und zu Handelswegen, die sich auf die Charakterisierung der Materialien stützen. In erster Linie
ist für dieses Arbeitsgebiet eine enge Anbindung
an den universitären Sektor erforderlich, da die
notwendige und arbeitsintensive apparative Hightechausrüstung teuer und nur an wenigen Standorten verfügbar ist. Darüber hinaus ist die enge
Zusammenarbeit mit Archäologen notwendig.
B. Horizontale Leitelemente
1. Lehre
Neben der Einbindung der Wissenschaftler in die
Lehre verschiedener Hochschulprogramme sind
Studenten, Praktikanten, junge Wissenschaftler
und Restauratoren, die am Rathgen-Forschungslabor ihre Diplom- beziehungsweise ihre Doktorarbeit durchführen, sowie Research Fellows
ein weiteres wichtiges Element erfolgreicher
Forschung. Ein Teil der Mitarbeiter ist in der
Hochschullehre aktiv. Besondere Beziehungen
bestehen zum Studiengang Restaurierung an der
Fachhochschule Potsdam sowie zum Lehrstuhl
Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft an der TU München. Die
116 R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r
Lehrveranstaltungen wurden 2006 wie folgt auf
die drei Schlüsselprioritäten aufgeteilt: 1 Semesterwochenstunde Archäometrie, 36 Semesterwochenstunden Kunsttechnologie und 68 Semesterwochenstunden Konservierungswissenschaft.
Traditionell sind am Rathgen-Forschungslabor
Dissertanten und Diplomanden zu Gast. Dies
stellt stets hohe Anforderungen nicht nur an die
jeweiligen Betreuer, sondern auch an das gesamte
Personal. Gemeinsam mit den temporär anwesenden Gastwissenschaftlern zeigen die Zahlen
für den Zeitraum von 2000 bis 2007 eine ansteigende Tendenz. Mittelfristig werden Anstrengun-
Abb. 2 Elementverteilungsbilder am neuen Rasterelektronenmikroskop des Rathgen-Forschungslabors
(ESEM/EDX) erlauben die Zuordnung von Pigmenten zu
einzelnen Malschichten in Gemäldequerschliffen,
© Rathgen-Forschungslabor, SMB, Foto: S. Simon
Abb. 3 Restauratorenausbildung in Petra/Jordanien für
das jordanische Department of Antiquities und den
World Monuments Fund (WMF-Kurs), Mai 2006
© Rathgen-Forschungslabor, SMB, Foto: S. Simon
gen unternommen, im Raum Berlin einen Master- beziehungsweise einen PhD-Studiengang für
Konservierungswissenschaft zu etablieren und
damit gegenüber dem europäischen Umfeld auf
einem kritischen Sektor aufzuholen (Abb. 3).
2 . Wi s s e n s m a n a g e m e n t u n d „ d i s s e m i n a t i o n “
Wissensmanagement und die zeitnahe Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse bilden das
zweite horizontale Element. Es gibt allerdings nur
wenige Fachzeitschriften, in denen sogenannte
„peer-reviewed papers“ veröffentlicht werden
können. Durchschnittlich wurden in den letzten
Jahren etwa zehn bis fünfzehn Veröffentlichungen
pro Jahr im Rathgen-Forschungslabor realisiert,
der traditionell sehr niedrige prozentuale Anteil
begutachteter Artikel ist im Steigen begriffen
(Abb. 4). Auch der Anteil englischsprachiger Veröffentlichungen ist in den letzten Jahren gestiegen. In Zusammenarbeit beispielsweise mit dem
Institut für Museumsforschung, Berlin, sollen die
notwendigen Instrumente zum Austausch und
zur Verbreitung von Wissen wie Datenbanken
oder internetfähige Oberflächen entwickelt werden. Nur so kann der am Rathgen-Forschungslabor erarbeitete einzigartige Wissensfundus
einer interessierten Fachöffentlichkeit zugänglich
gemacht werden. Umfangreiche Datenbanken, so
die Berliner Datenbank für Metallanalysen (über
30.000 Einträge) oder für Dünnschliffe kulturgeschichtlicher Objekte (etwa 5.000 Einträge), sollen dahingehend aufgearbeitet werden.
Die „Berliner Beiträge für Archäometrie“, seit
den 1970er-Jahren vom Rathgen-Forschungslabor herausgegeben, sollen ein neues Profil erhalten und möglichst in eine Zeitschrift mit „peerreview“ umgewandelt werden.
Verstärkt wird das Instrument der Tagungen zur
Verbreitung von Ergebnissen, aber auch als Platt-
R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r 117
Abb. 4
Entwicklung der Publikationen
des Rathgen-Forschungslabors, 2000–2006
© Rathgen-Forschungslabor, SMB
Diagramm: S. Simon
form für aktuelle Themen genutzt. Der internationalen Tagung über den „Impact of Loan
Traffic on Works of Art“ im September 2006
sollen 2007 drei weitere Tagungen in Berlin
zu konservierungsrelevanten Fragestellungen folgen („Public-Private Partnerships in the Management of Cultural Heritage Assets – A European
Challenge“, 15.–16.6.2007; „Cultural Heritage
between Conservation and Contamination – The
Issue of Biocidal Products in Museum Collections
and Monuments“, 29.11.–1.12.2007; ein eintägiger Workshop zur Problematik des Raumklimas
in genutzten historischen Räumen und Museen,
16.11.2007), deren Finanzierung zum Teil über
Drittmittel gesichert werden konnte.
3 . N e t wo r k i n g , E n t w i c k l u n g u n d K o n z i p i e r u n g vo n Fo r s c h u n g s p ro j e k t e n
Die Bedeutung langfristiger und international
vernetzter Forschungsprojekte ist im konservierungswissenschaftlichen Umfeld inzwischen unbestritten. Die notwendige Ankopplung des Rathgen-Forschungslabors an die starke Entwicklung
der europäischen Forschungslandschaft während
der letzten 20 Jahre, insbesondere in Abstimmung mit den konservierungswissenschaftlichen
Abteilungen der anderen großen Universalmuseen, bedarf besonderer Anstrengungen.
Nach Abschluss des letzten DBU-Projektes
(Detoxifizierung holzschutzmittelbelasteter national wertvoller Kunstobjekte mit Farbfassungen
und Oberflächenveredelungsschichten am Beispiel
des Epitaphs von Döben und des Heiligen Grabes
des Stiftes Neuzelle) 2003 wurden ab 2005 wieder verstärkt Forschungsanträge, insbesondere
auf europäischer Ebene, gestellt. Obwohl die
Genehmigungsaussichten aufgrund des starken
Wettbewerbs in der Regel unter zehn Prozent
liegen und die Vorbereitungsarbeiten zeit- und
personalintensiv sind, besteht zu dieser Strategie
langfristig keine Alternative (Abb. 5).
118 R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r
Die internationale und nationale Vernetzung,
auch durch Tätigkeiten in entsprechend ausgewiesenen Gremien, ist ebenfalls ein Leistungsmerkmal der Forschung am Rathgen-Forschungslabor. Mitarbeiter des Labors sind Mitglied des
ICCROM-Council, der ICOMOS Scientific
Committees „Stone“ und „Earthen Architectural Heritage”, des Technischen Komittees der
Réunion Internationale des Laboratoires d‘Essais
et de Recherches sur les Materiaux et les Constructions (RILEM) TC 203 RHM („Repair Mortars for Historic Masonry”) sowie des deutschen
Spiegelausschusses im Normenausschuss Bau
des Deutschen Instituts für Normung DIN-NAB
(CEN [Comité Européen de Normalisation] TC
[Technical Committee] 346 „Conservation of
Cultural Heritage“). Daneben wirken sie in den
wissenschaftlichen Komitees für wichtige internationale Tagungen wie „Objects and Access“
(The International Institute for Conservation of
Historic and Artistic Works [IIC], London 2008)
und die nächste ICOM-CC Konferenz (NeuDelhi 2008) mit.
Forsch ungsrahmenziele
Als mittelfristige Rahmenziele hat das RathgenForschungslabor mit dem Generaldirektor der
Staatlichen Museen zu Berlin im Januar 2007 folgende Punkte vereinbart:
_ Funktion als Ansprechpartner für alle konservierungswissenschaftlichen, kunsttechnologischen
und archäometrischen Fragestellungen innerhalb
der Staatlichen Museen zu Berlin
_ Einwerbung und Durchführung langfristiger Forschungsprojekte auf dem Sektor der Konservierungswissenschaft, Kunsttechnologie und Archäometrie, insbesondere in kompetitiven Verfahren
_ Angebot theoretisch und methodisch fundierter („state of the art“) konservierungswissenschaftlicher Forschung, Dienst- und übriger
Arbeitsleistungen
_ Gewährleistung der Professionalität der wissenschaftlichen Arbeit und der Dienstleistungen entsprechend den DFG-Richtlinien von Januar 1998
zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
Dem Rathgen-Forschungslabor steht ein Advisory
Board zur Seite. Es besteht aus Konservierungswissenschaftlern, die in ihren Ländern als Direktoren und Leiter vergleichbarer Einrichtungen
zum Teil seit Jahrzehnten in der Verantwortung
für den konservierungswissenschaftlichen Dialog
im musealen und denkmalpflegerischen Umfeld
stehen. Das Komitee soll dazu beizutragen, im
Dialog Perspektiven für die Weiterentwicklung
des Rathgen-Forschungslabors zu dem geplanten
zentralen Kompetenzzentrum für die Erhaltung
von Kulturgut an den Staatlichen Museen zu Berlin zu entwickeln. Über 30 Jahre nach der letzten
von S. Waetzold und J. Riederer durchgeführten
Einordnung des Rathgen-Forschungslabors in den
internationalen Kontext wird an das Advisory
Board die Erwartung gestellt, das Forschungslabor mittelfristig bei seiner Entwicklung zu begleiten und damit einen wichtigen Beitrag dazu zu
leisten, den internationalen „state of the art“ in
Konservierungswissenschaft und Konservierung
für die Staatlichen Museen in Berlin greifbar und
transparent zu machen.
Die dauerhafte Besetzung der institutionellen
Stellen hat beim Rathgen-Forschungslabor neben
einem negativen Effekt in der Altersstruktur auch
zu einer reduzierten Flexibilität bei dem Aufgreifen neuer Ideen und Themen geführt. Diese
Situation scheint charakteristisch für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Deutschland zu sein (vgl. D. Wegener: Forschung an
Museen. Beobachtungen bei der Evaluation der
Blauen Liste (WGL), in: Deutscher Museumsbund (Hrsg.), museumskunde 67, 2, 2002, 112–
116). Im Vergleich zu seinen Homologen an den
großen Museen der Welt hat sich das RathgenForschungslabor von seinem Personalstand von
1974 aus nicht weiterentwickelt. Die Basis für
erfolgreiche Forschungsleistungen ist damit sehr
schmal, hinzu kommt ein überalterter Gerätepark mit ansteigender Ausfallquote. Mittelfristig
kann diese Entwicklung nur durch Einbeziehung
des Rathgen-Forschungslabors in alle konservierungswissenschaftlichen, kunsttechnologischen
und archäometrischen Untersuchungen und Fragestellungen innerhalb der Staatlichen Museen zu
Berlin umgekehrt werden. Erst dadurch wird dem
Rathgen-Forschungslabor ermöglicht, gemeinsam
mit den Sammlungen mittel- und langfristige Problemfelder der Konservierungsforschung innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin zu identifizieren und in forschungsrelevante Fragestellungen
zu übersetzen. Unter den derzeitigen Voraussetzungen ist dies nur unzureichend möglich. Für die
konzeptuelle Entwicklung und Umwandlung des
Rathgen-Forschungslabors in das geplante Kompetenzzentrum „Konservierung“ der Staatlichen
Museen zu Berlin ist letztlich der notwendige
baulich-räumliche Rahmen durch einen vorrangigen Umzug des Rathgen-Forschungslabors auf
die Museumshöfe mit bedarfsgerechter Flächenanpassung zu schaffen sowie die notwendigen
personellen und infrastrukturellen (insbesondere
gerätetechnischen) Anpassungen an den heute
veränderten Bedarf voranzutreiben. Andernfalls
werden auch weiterhin wichtige Kernkriterien
moderner Forschung (vgl. etwa die Kriterien für
die Evaluierung von Einrichtungen der LeibnizGemeinschaft unter: http://www.wgl.de:8080/wgl/
Dokument//Evaluierungsdokumente/Dok-566/
Evaluierungskriterien_041125.pdf) am RathgenForschungslabor nicht erfüllt werden können.
R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r 119
Anhang
L e h r t ä t i g ke i t
_ Lehrauftrag, seit April 2007 Honorarprofessur,
Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Architektur und Städtebau, Studiengang Restaurierung
_ Lehrauftrag, Fachhochschule für technische Wissenschaften, Berlin, Fachbereich 5, Studiengang
Restaurierung/Grabungstechnik
_ Lehrauftrag, TU München, Lehrstuhl
Restaurierung, Kunsttechnologie und
Konservierungswissenschaft
Pu b l i k a t i o n e n 2 0 0 6 – 2 0 0 7
_ I. Brückle, S. Rohde-Enslin, S. Simon: Digitale
Dokumentation in der Bestandserhaltung, in:
Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur,
Historie, Konferenzband EVA (Electronic Imaging
& the Visual Arts), Staatliche Museen zu Berlin,
8.–10.11.2006, Berlin 2006, S. 21–23
_ M. Favaro, R. Mendichi, F. Ossola, U. Russo,
S. Simon, P. Tomasin, P. A. Vigato: Evaluation of
Polymers for Conservation Treatments of Outdoor Exposed Stone Monuments. Part I: PhotoOxidative Weathering, in: Polymer Degradation
and Stability 91, 2006, 3083–3096
_ M. Favaro, R. Mendichi, F. Ossola, S. Simon,
P. Tomasin, P. A. Vigato: Evaluation of Polymers
for Conservation Treatments of Outdoor
Exposed Stone Monuments. Part II: Photo-Oxidative and Salt-Induced Weathering of AcrylicSilicone Mixtures, in: Polymer Degradation and
Stability 92, 3, 2007, 335–351
_ M. Laurenzi Tabasso und S. Simon: Testing
Methods and Criteria for the Selection / Evaluation of Products for the Conservation of Porous
Building Materials, in: Reviews in Conservation
2006, 67–82
_ T. Lombardo und S. Simon: Laboratory Study
on Desalination by Poultices, in: S. Simon und
M. Drdacky (Hrsg.), European Research on
Cultural Heritage – State-of-the-Art Studies,
Volume 5, ARCCHIP, SALTeXPERT Workshop,
in Kooperation mit dem Getty Conservation
Institute, Los Angeles, Institute of Theoretical
and Applied Mechanics (ITAM), Prag 2006,
S. 275–285
_ C. Moreau, S. Simon, S. Haake, M. Favaro:
How to Assess the Efficiency of a Stone Consolidant – The Example of the Bologna Cocktail,
12 0 R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r
_
_
_
_
_
_
in: Proceedings of the 7th European Conference
‚Sauveur‘ Safeguarded Cultural Heritage, Institute of Theoretical and Applied Mechanics
(ITAM), Prag, 31.5.–3.6.2006, Prag 2007, Bd. 1,
S. 197–205
I. Reiche, A. Berger, A. Duval, W. Görner,
H. Guicharnaud, S. Merchel, M. Radke,
J. Riederer, H. Riesemeier, M. Roth: Synchtron
Radiation and Protons on the Traces of Famous
Artists: Nondestructive Analysis of Silverpoint
Drawings by Albrecht Dürer, in: A. Denker,
A. Adriaens, M. Dowsett, A. Giumlia-Mair
(Hrsg.): COST Action G8: Nondestructive Testing and Analysis of Museum Objects, Stuttgart
2006, S. 91–101
J. Riederer: Die Metallanalyse römischer Münzen
aus Kupferlegierungen des Herzog Anton UlrichMuseums in Braunschweig, in: W. Leschhorn:
Die römischen Münzen, Braunschweig 2006
(Sammlungskataloge des Herzog Anton UlrichMuseums Braunschweig, XV), S. 31–39
G. Schenck, A. Unger, F. Ziegler: Das „Note“book des Carl Maria von Weber, in: VDR
Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut
2006, Heft 1, 124–132
A. Schönemann, W. Frenzel, A. Unger, E. Kenndler: Investigation on the Fatty Acid Composition of Tung Oil for a Technical Examination
of a Polychromed Wooden Altar, in: Studies in
Conservation 51, 2006, 1–12
S. Simon: Kulturelles Erbe Erdarchitektur – Materialien, Forschung und Konservierung, in:
A. Diekamp (Hrsg.), Naturwissenschaft und
Denkmalpflege, Innsbruck 2007, S. 263–273
S. Simon: Konservierungswissenschaft im Kontext archäologischer Objekte, in: U. Kästner
Abb. 5
Forschungsprojekte und Anträge
des Rathgen-Forschungslabors, 2000–2007
© Rathgen-Forschungslabor, SMB
Diagramm: S. Simon
_
_
_
_
_
(Hrsg.), DFG-Restaurierungs-Kolloquium, Puschkin-Museum, Moskau, Oktober 2005 (im Druck)
S. Simon: Conservation Science – Naturwissenschaften im Dienst des kulturellen Erbes. Eine
Zustandsbeschreibung, in: A. Bärnreuther und
P.-K. Schuster (Hrsg.), „Freistätte für Kunst und
Wissenschaft“. Die Staatlichen Museen zu Berlin
als Forschungseinrichtung, Berlin 2007, S. 56–63
S. Simon: Illicit Traffic: A Challenge for Conservation Science and Conservation, in: Technological Educational Institute, Athen (Hrsg.), Proceedings of the CSSIM Conference „Conservation
Strategies for Saving Indoor Metals Collections“,
27.2.–1.3.2007 (im Druck)
S. Simon und M. Drdacky (Hrsg.): European
Research on Cultural Heritage – State-of-theArt Studies, Volume 5, ARCCHIP, SALTeXPERT
Workshop, in Kooperation mit dem Getty
Conservation Institute, Los Angeles, Institute of
Theoretical and Applied Mechanics (ITAM), Prag
2006
S. Simon und R. Utz: Experiences with Large
Collections and Big Monuments – How to
Approach the Analytical Challenges. Small
Samples – Big Objects, in: EU-ARTECH Workshop, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege,
München, 9.5.2007, München 2007, S. 105–127
S. Simon, S. Maekawa, R. Utz: From the Mogao
Grottoes to the Margravial Opera House in
Bayreuth – Case Studies on the Impact of Visitors on the Moisture Balance of Historic Rooms/
Von den Mogao-Grotten zum Markgräflichen
Opernhaus in Bayreuth – Fallbeispiele zum
Einfluß von Besuchern auf die Feuchtebilanz historischer Räume, in: ICOMOS. Hefte des Deutschen Nationalkommitees XLII, 2006, 19–34
_ S. Simon, M. Shaer, E. Kaiser: The Salt-Laden
Rock-Carved Tomb Façades in Petra, Jordan:
Scientific Investigations, in: S. Simon und M. Drdacky (Hrsg.), European Research on Cultural
Heritage – State-of-the-Art Studies, Volume 5,
ARCCHIP, SALTeXPERT Workshop, in Kooperation mit dem Getty Conservation Institute, Los
Angeles, Institute of Theoretical and Applied
Mechanics (ITAM), Prag 2006, S. 341–349
_ H. Tello und A. Unger: „Green Chemistry“ Finds
Its Way into Conservation Science, in: ICOM
Ethnographic Conservation Newsletter 27, 2006,
3–5
_ A. Unger, H. Tello, S. Lindex, B. Trommer,
S. Behrendt: „Grüne Chemie“ hält Einzug in
die Restaurierung, in: Restauro 112, 6, 2006,
384–394
_ K. Zajadacz und S. Simon: Grouting of Architectural Surfaces – The Challenge of Testing,
in: Laboratório Nacional de Engenharia Civil,
J. Delgado Rodrigues and J. M. Mimoso (Hrsg.),
Proceedings of the International Seminar „Theory and Practice in Conservation“, Lissabon,
4.–5.5.2006, Lissabon 2006, S. 509–516
_ K. Zajadacz und S. Simon: Modern Grouting
Pro ducts – A Market Overview, in: Proceedings of the 7th European Conference ‚Sauveur‘
Safeguarded Cultural Heritage, Institute of
Theoretical and Applied Mechanics (ITAM), Prag,
31.5.–3.6.2006, Prag 2007, Bd. 2, S. 965–967
Ansprechpartner: Dr. Stefan Simon
Rathgen-Forschungslabor
Tel: +49 (0)30 32674911
Schlossstraße 1A
14059 Berlin-Charlottenburg
R a t h g e n - Fo r s c h u n g s l a b o r 12 1
SKULPTURENSAMMLUNG UND
M U S E U M F Ü R BY Z A N T I N I S C H E K U N S T
Prof. Dr. Arne Effenberger
Direktor Skulpturensammlung und Museum für
Byzantinische Kunst
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Gemäß dem Leitbild des Museums konzentriert sich die Forschungstätigkeit auf drei
Schwerpunkte: bestandsbezogene Forschung,
fachspezifische Forschung – hier einerseits
auf dem Gebiet der spätantiken und byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte,
andererseits auf denjenigen Feldern der allgemeinen Kunstgeschichte, die von der Spezifik der Skulpturensammlung vorgegeben
sind – sowie spezielle Forschungen, die von
den Restauratoren geleistet werden und
heute unentbehrlicher Teil der bestandsbezogenen Forschung darstellen.
Die Erforschung der eigenen Bestände ist
eine genuine Aufgabe des Museums. Sie wird
in erster Linie in der ständigen Ausstellung
und den begleitenden, für die Museumsbesucher bestimmten Publikationen sowie in
der Öffentlichkeitsarbeit (Akademiekurse,
Vorträge, Führungen zu Spezialthemen)
sichtbar. Das neue Ausstellungskonzept
im wiedereröffneten Bode-Museum ist das
Ergebnis einer umfassenden Synthese aus
wissenschaftlichen, museumsdidaktischen
und ästhetischen Erkenntnissen. Die
bestandsbezogene Forschung schlägt sich
zugleich in der reichen Publikationstätigkeit
der Mitarbeiter nieder, die im Folgenden
nur für die Jahre 2006 bis 2007 dokumentiert wird. Darüber hinaus beteiligen sich
die Wissenschaftler durch fachspezifische
Forschungen und Publikationen am allgemeinen, grundlagenorientierten Diskurs.
Kunstwissenschaftliche Theoriebildung und
Trendforschung gehören zwar nicht zu den
genuinen Aufgaben eines archäologischen
oder kunsthistorischen Museums, werden
aber stets in die eigenen Forschungen einbezogen. Hingegen bestimmen die Museen
durch die Art und Weise der Präsentation
der Kunstwerke ganz wesentlich die Wahrnehmungskultur der menschlichen Gesellschaft.
Für eine archäologisch geprägte Sammlung
wie das Museum für Byzantinische Kunst
stellt die Teilnahme an Ausgraben und die
Durchführung eigener Surveys an Orten,
die einst zum byzantinischen Kulturgebiet
12 2 S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t
Abb. 1
Giambologna, Mars, um 1580
© Skulpturensammlung und Museum
für Byzantinische Kunst, SMB
gehört haben, eine wichtige Voraussetzung
dar, um hochspezialisiertes Wissen erwerben und in die Forschung einbringen zu
können. Die Teilnahme an Kongressen und
Tagungen sowie Studiendienstreisen dienen
dem Erkenntnisgewinn, der eigenen Fortbil-
dung und der fachwissenschaftlichen Kommunikation der Mitarbeiter. Für die Berliner
Universitäten stellen die von ihnen darüber
hinaus abgehaltenen Lehrveranstaltungen
eine große Bereicherung des Angebotsprofils dar.
Forsch ungsziele
L a u fe n d e b e s t a n d s b e z o g e n e F o r s c h u n g e n
Wi s s e n s c h a f t l i c h e M i t a r b e i t e r
_ A. Effenberger: Bearbeitung des Bestandskataloges „Figürliche byzantinische Skulpturen“; – Einzelstudien zum Christus-Relief von
Psamathia (gemeinsam mit B. Meyer) und zum
Berliner Kugelspiel
_ H.-U. Kessler: Bearbeitung des Bestandskataloges „Deutsche, französische und niederländische Skulptur des 16. bis 18. Jahrhunderts“
_ M. Knuth: Bearbeitung des Bestandskataloges
„Italienische Bildwerke des 15. Jahrhunderts“; –
Verlustkatalog der Skulpturensammlung
_ V. Krahn: Bearbeitung des Bestandskataloges der
Bildwerke von Giambologna (Abb. 1)
_ G. Mietke: Bearbeitung des Bestandskataloges
„Oströmische Bauornamentik und ornamentale
Ausstattungsskulptur“ (gemeinsam mit
B. Meyer); – Verlustkatalog des Museums für
Byzantinische Kunst
_ Th.-M. Schmidt: Bearbeitung des Bestandskataloges „Römische Sarkophage der Spätantike“
S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t 12 3
Abb. 2, 3
Andreas Schlüter
Apoll und Daphne, 1712
von der Attika der Villa Kamecke
© Skulpturensammlung und Museum für
Byzantinische Kunst, SMB
Restauratoren
_ B. Buczynski: Forschungen zu Herstellungstechniken an Tonbildwerken der Skulpturensammlung
_ H. Jehle: technologische Untersuchungen an den
Elfenbeinobjekten des Museums für Byzantinische Kunst im Hinblick auf die Bearbeitung des
Bestandskataloges; – technologische Untersuchungen an italienischen Reliefarbeiten aus
Stuck und Cartapesta, die unter Verwendung
eines Models erstellt wurden; – Forschungen zur
Materialzusammensetzung der formbaren
Massen und zur Herstellungstechnik unter
Einbeziehung historischer Quellen
_ D. Köcher: Untersuchungen zur Bildhauer-
technik und Fassungstechnologie der Skulpturen
der Naumburger Triumphkreuzgruppe; – Untersuchungen zur Bildhauertechnik und Fassungstechnologie romanischer Holzbildwerke der
Skulpturensammlung
_ K. Mälck: gewebetechnische Untersuchungen
zum geplanten Bestandskatalog „Textilien aus
Ägypten, Bd. 3“
_ B. Meyer: technologische Untersuchungen zum
Bestandskatalog „Römische Sarkophage der
Spätantike“; – technologische Untersuchungen
zum Bestandskatalog „Oströmische Bauornamentik und ornamentale Ausstattungsskulptur“
Fa c h s p e z i f i s c h e F o r s c h u n g e n
Wi s s e n s c h a f t l i c h e M i t a r b e i t e r
_ A. Effenberger: Studien zur historischen Topographie von Konstantinopel, insbesondere zum
Verlauf der Konstantinsmauer, zu palaiologischen
Klosteranlagen und zur spätbyzantinisch-frühosmanischen Stadt; – Studien zum Patrozinium
und zur Baugeschichte der Eski ·Imaret Camii,
Istanbul (gemeinsam mit N. Asutay-Effenberger)
_ H. U. Kessler: Studien zum bildhauerischen
Œuvre von Andreas Schlüter (Vorbereitung zu
der geplanten Ausstellung „Andreas Schlüter“)
(Abb. 2, 3); – Studien zur Merkur-Venus-Gruppe
von Jean-Baptiste Pigalle; – der Mannheimer
Hochaltar von Paul Egell
_ M. Knuth: Studien zu den Madonnendarstellungen von Donatello; – Studien zum Werk von
Desiderio da Settignano, Antonio Rossellino
(Abb. 4), Andrea del Verrocchio, Antonio Pollaiuolo und Benedetto da Maiano; – Studien zu den
12 4 S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t
Abb. 4
Antonio Rossellino
Madonna, um 1475
© Skulpturensammlung und Museum
für Byzantinische Kunst, SMB
Einflüssen der italienischen Renaissanceskulptur auf das bildhauerische Werk von Andreas
Schlüter
_ V. Krahn: Studien zu den Bildwerken von
Giambologna in der Berliner Skulpturensammlung
_ G. Mietke: seit 2003 Mitarbeit als Spezialistin
für byzantinische Architektur und Topographie bei den italienischen Ausgrabungen in
Elaioussa bei Sebaste/Südtürkei unter Leitung
von E. Equini Schneider, Universität La Sapienza, Rom; Dokumentation und Erforschung
von Architektur und liturgischer Ausstattung
der Kirche auf der Agora; – seit 2005 Teilnahme als Spezialistin für byzantinische Architektur und Topographie am archäologischen
Survey in Korykos/Südtürkei unter der Leitung
von S. Durugönül, Universität Mersin; Aufnahme
einer bisher unbekannten frühbyzantinischen
Kirche in der Nekropole und Dokumentation
von Bauornamentik; – Dokumentation der
gesamten Bau- und Ausstattungsornamentik
von Alahan Monastır (Abb. 5) einschließlich der
Steinobjekte im Depot der Kreisstadt Mut
(das Projekt wurde durch Fördermittel der
Gerda Henkel Stiftung finanziert); die Dokumentation fand seit 2004 im Rahmen eines
archäologischen Surveys im Tal des Göksu/Türkei unter Leitung von H. Elton, bis 2006 Direktor des British Institute, Ankara, statt; – Forschungen zur Entwicklungsgeschichte der
Bauornamentik im östlichen Rauhen Kilikien
S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t 12 5
Abb. 5
Alahan Monastır, Ostkirche von Südosten
5./6. Jahrhundert
© Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, SMB
Foto: G. Mietke
in der Südtürkei; bisher wurde Bauornamentik in Kanlıdivane, Korykos, Da Pazarı, Alahan
Monastır und einigen umliegenden Dörfern
erfasst; – Publikation der Bauaufnahme zweier
frühbyzantinischer Siedlungen in Akören/Südtürkei in Zusammenarbeit mit U. Wulf-Rheidt,
Architektur-Referat an der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts, Berlin, und weiteren Kolleginnen und Kollegen; – Forschungen
zur Entstehung der Sammlung byzantinischer
Denkmäler an den Berliner Museen; – Untersu-
chung der Anfänge der Erforschung christlicher
Denkmäler in der Türkei; – Untersuchungen zur
Heiligentopographie in Kilikien/Türkei in Zusammenarbeit mit C. Sode, Lehrstuhl für Byzantinistik, Universität Köln
_ Th.-M. Schmidt: Studien zu den Bildzyklen der
drei Magier und der drei hebräischen Jünglinge
und ihrer ikonographischen Verquickung in der
spätantiken Kunst, ausgehend von der besonderen Ikonographie des Theusebius-Sarkophages; – Studien zu den antiken und ergänzten
12 6 S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t
Bestandteilen des großen Sarkophagdeckels mit
Hirtengenre (gemeinsam mit B. Meyer); – Studien zum eventuell überarbeiteten Riefelsarkophag aus Patti/Sizilien (gemeinsam mit
B. Meyer); – Studien zur Natursymbolik als
Argument der Auferstehungshoffnung auf dem
neu erworbenen Baumsarkophag; – die Hebamme am Totenbett; Studien zur außergewöhnlichen Ikonographie eines Sarkophagdeckels mit
Totenklage im Museo Nacional de Bellas Artes,
Havanna/Kuba
Restauratoren
_ M. Böhl: wissenschaftlich-technologische
Untersuchung der „Hl. Julia“ des Meisters von
Osnabrück und an verwandten Objekten dieses
Meisters in der Skulpturensammlung und in
anderen Museen; – Untersuchung des venezianischen Kruzifixes von Antonio Bonvicino
_ B. Buczynski: Forschungen zur Steinbearbeitung
an Werken des Niclaus Gerhaert von
Leyden; – Untersuchungen zur Konservierung von brandgeschädigten Terrakotten mit
glasierten Oberflächen; – technologische
Untersuchungen an Tonbildwerken für den
Bestandskatalog der italienischen Bildwerke
des 15. Jahrhunderts (gemeinsam mit
M. Knuth); – Restaurierung des Terrakottareliefs
von Jacopo Sansovino mit der Darstellung der
Sacra Conversazione; – Untersuchungen zur
Steinimitation an Tonbildwerken in Italien
_ H. Jehle: Grundlagenforschung zum Werkstoff
Elfenbein mit dem Schwerpunkt Farb- bezie-
hungsweise Materialveränderungen unter
Lichteinfluss
_ D. Köcher: Promotion zum Dr. rer. nat. an
der Hochschule für Bildende Künste Dresden
zum Thema „Einfluss von Rohmaterial und
Herstellung natürlicher Krapplacke auf
Farbigkeit und Lichtechtheit“; – Forschungen
zur Alizarinsynthese von Carl Graebe und Carl
Theodor Liebermann im Jahr 1868; Geschichte
und Auswirkungen
_ K. Mälck: Erstellung virtueller Rekonstruktionen
spätantiker Stickereien; – diverse Projekte zur
Altersbestimmung spätantiker Textilien
_ B. Meyer: technologische Studien zu den antiken
und ergänzten Bestandteilen des großen
Sarkophagdeckels mit Hirtengenre; – technologische Studien zum eventuell überarbeiteten
Riefelsarkophag aus Patti/Sizilien; – Ergebnisse
der Restaurierung des Christus-Reliefs von
Psamathia
Ve r w a l t u n g s m i t a r b e i t e r
_ M. Klühs: Dokumentation von Versuchen zu
Herstellungstechniken spätantiker Militärtracht
und praktische Tests zu ihrer Funktionalität
Forsch ungsergebnisse 20 06–20 07
Ausstellungen
_ Neugestaltung der ständigen Ausstellung der
Skulpturensammlung und des Museums für
Byzantinische Kunst im Bode-Museum nach
neuesten wissenschaftlichen, museumsdidaktischen und ästhetischen Gesichtspunkten
S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t 12 7
Pu b l i k a t i o n e n
_ A. Effenberger: Objekttexte, in: Das BodeMuseum. 100 Meisterwerke, Berlin 2006
_ A. Effenberger: Die Klöster der beiden Kyrai
Martha und die Kirche des Bebaia Elpis-Klosters
in Konstantinopel, in: Millenium 4, 2006,
S. 255–291
_ A. Effenberger: Die Reliefikonen der Theotokos und des Erzengels Michael im Museum für
Byzantinische Kunst, Berlin, in: Jahrbuch der
Berliner Museen N.F. 48, 2006, S. 9–45
_ A. Effenberger: Nochmals zur Aufstellung des
Theodosius-Obelisken im Hippodrom von
Konstantinopel, in: Gymnasium 114, 2007 (im
Druck)
_ A. Effenberger: Zur Restaurierungstätigkeit des
Michael Dukas Glabas Tarchaneiotes im Pammakaristoskloster und zur Erbauungszeit des
Parekklesions, in: Zograf 31, 2007 (im Druck)
_ A. Effenberger: Zu den Eltern der Maria Dukaina
Komnene Branaina Tarchaneiotissa, in: Jahrbuch
der Österreichischen Byzantinistik 57, 2007
(im Druck)
_ A. Effenberger: Konstantinopel – Istanbul:
Zum Wandel des Stadtbildes in Veduten des
15. Jahrhunderts und zu den Minaretten der
Hagia Sophia, in: U. Koenen und M. Müller-Wiener (Hrsg.), Grenzgänge im östlichen Mittelmeerraum. Byzanz und die Islamische Welt vom 9. bis
15. Jahrhundert, Wiesbaden 2007 (im Druck)
_ A. Effenberger: Zu den Gräbern in der Pammakaristoskirche, in: Byzantion 77, 2007 (im Druck)
_ A. Effenberger und N. Asutay-Effenberger:
Die Porphyrsarkophage der oströmischen Kaiser.
Versuch einer Bestandserfassung, Zeitbestimmung und Zuordnung, Wiesbaden 2006
(Spätantike – frühes Christentum – Byzanz,
Reihe B: Studien und Perspektiven, 15)
_ A. Effenberger, G. Mietke und Th.-M. Schmidt:
Das Museum für Byzantinische Kunst im
Bode-Museum, Prestel-Führer, hrsg. von den
Staatlichen Museen zu Berlin, München 2006
_ H.-U. Kessler: Objekttexte, in: Die Skulpturensammlung im Bode-Museum, Prestel-Führer,
hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin,
München 2006
_ H.-U. Kessler: Objekttexte, in: Das BodeMuseum. 100 Meisterwerke, Berlin 2006
_ M. Knuth: Dokumentation der Verluste, Bd. VII:
Skulpturensammlung. Skulpturen und Möbel,
hrsg. von den Staatlichen Museen zu Berlin,
Berlin 2006
_ M. Knuth: Objekttexte, in: Die Skulpturensammlung im Bode-Museum, Prestel-Führer, hrsg. von
den Staatlichen Museen zu Berlin, München 2006
_ M. Knuth: Objekttexte, in: Das Bode-Museum.
100 Meisterwerke, Berlin 2006
_ V. Krahn: I bozzetti del Giambologna,
in: Giambologna, gli dei, gli eroi, Ausst.-Kat.
Museo del Bargello, Florenz, Florenz 2006,
S. 44–61, und Objekttexte
_ V. Krahn: Die Entwurfsmodelle Giambolognas,
in: Giambologna. Triumph des Körpers,
Ausst.-Kat. Kunsthistorisches Museum, Wien,
Wien 2006, S. 71–101
_ V. Krahn: Objekttexte, in: Die Skulpturensammlung im Bode-Museum, Prestel-Führer, hrsg.
von den Staatlichen Museen zu Berlin, München
2006
_ V. Krahn: Objekttexte, in: Das Bode-Museum.
100 Meisterwerke, Berlin 2006
_ V. Krahn: Zwei neue Knaben aus der Renaissance. Das Berliner Bode-Museum erwirbt eine
Bronze vom Genueser Nicolò Roccatagliata: Zur
Erinnerung an den Mäzen Alfred Beit, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.12.2006
_ V. Krahn: „Sie ist nur mit einem Apfel bekleidet
und auffällig decent ...“. Graf August Dönhoff als
Sammler von Kleinbronzen, in: K. Heck und
Ch. Thielemann (Hrsg.), Friedrichstein.
Das Schloss der Grafen Dönhoff in Ostpreußen,
Berlin 2006, S. 245–261
_ G. Mietke: Objekttexte, in: Das Bode-Museum.
100 Meisterwerke, Berlin 2006
_ G. Mietke: Katalogbeitrag in: B. Ebert und
M. Wullen (Hrsg.), Der Ball ist rund – Kreis,
Kugel, Kosmos, Ausst.-Kat. Pergamonmuseum,
Berlin, Berlin 2006
_ G. Mietke: Studien zur frühbyzantinischen
Bauornamentik im Rauhen Kilikien:
Überlegungen zur formalen Herkunft und Datie-
12 8 S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t
rung einiger Kapitelle, in: Istanbuler Mitteilungen
56, 2006 (im Druck)
_ G. Mietke: Josef Strzygowski und die Sammlung
spätantiker und byzantinischer Denkmäler,
in: A. Bärnreuther und P.-K. Schuster (Hrsg.),
Lob der Sammler. Die Staatlichen Museen und
ihre Sammler, Berlin 2007 (im Druck)
_ Th.-M. Schmidt: Katalogbeitrag in: F. Jacobi und
P. Jung (Hrsg.), Weltsprache Abstraktion.
Gestalt – Magie – Zeichen, Ausst.-Kat. Ethnologisches Museum, Berlin, Berlin 2006, S. 42 f.
_ Th.-M. Schmidt: Die Zeit läuft im Kreis.
Bemerkungen zur Front und zu den Nebenseiten des restaurierten Persephone-Sarkophages
in Aachen, in: G. Koch (Hrsg.), Symposium des
Sarkophag-Corpus in Marburg, 2.–7.7.2001
(Sarkophag-Studien, 3) (im Druck)
_ Th.-M. Schmidt: Der verschollene Girlandensarkophag Topham im Museo Nacional de Bellas
Artes zu Havanna/Kuba, in: Les sarcophages
romains: centres et peripheries. Colloque
international, Université Paris-Sorbonne, Institut
National d’Histoire de l’Art, 3.–5.11.2005,
Paris 2007 (Sarkophag-Studien, 5) (im Druck)
_ Th.-M. Schmidt: Beiträge für den „Katalog der
antiken Skulpturen der Sammlung Condes des
Lagunillas im Museo Nacional de Bellas Artes,
Havanna/Kuba“, hrsg. vom Winckelmann-Institut,
HU Berlin (im Druck)
_ Th.-M. Schmidt: Pferde als Allegorie des
Herrscherhauses – Phantasie oder Phantasma?
Zum Heragespann im Ostfries des Pergamonaltares, in: Istanbuler Mitteilungen
(voraussichtlich 2007)
S t ä n d i g e L e h r t ä t i g ke i t
_ B. Buczynski: Lehraufträge, TU Berlin, Institut
für Kunstgeschichte
_ A. Effenberger: Honorarprofessur, FU Berlin,
Byzantinisch-Neugriechisches Seminar
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Arne Effenberger
Skulpturensammlung und
Museum für Byzantinische Kunst
Bode-Museum
Tel: +49 (0)30 20905601
Bodestraße 1–3
10178 Berlin-Mitte
S k u l p t u r e n s a m m l u n g u n d M u s e u m f ü r B y z a n t i n i s c h e K u n s t 12 9
V O R D E R A S I AT I S C H E S M U S E U M
Prof. Dr. Beate Salje
Direktorin Vorderasiatisches Museum
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Das Vorderasiatische Museum nimmt aufgrund seines Bestandes an herausragenden
Werken aus 6.000 Jahren Kulturgeschichte
Mesopotamiens und seiner Nachbarregionen und als einziges großes Museum seiner Art im deutschsprachigen Raum neben
dem Musée du Louvre in Paris, dem British Museum in London und den großen
Museen in den „Quellenländern“ (Irak,
Syrien und Türkei) eine Sonderstellung als
eine der bedeutendsten wissenschaftlichen
Einrichtungen zu den Altorientalischen
Hochkulturen ein. Es versteht sich primär als kulturgeschichtliches Museum, da
es seine ca. 250.000 Objekte umfassende
Sammlung – überwiegend aus den Fundteilungen der großen deutschen Grabungen
des ausgehenden 19. und beginnenden
20. Jahrhunderts im Orient – im Kontext
präsentiert. Gerade diese in ihrem Fundzusammenhang zu erforschenden Objekte
13 0 Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m
bilden die Besonderheit der Sammlung, da
sie aus der Region stammen, in der sich die
menschliche Zivilisation herausgebildet
hat, der „Wiege der Menschheit“, deren
Einflüsse auf das christliche Abendland
deutlich erkennbar sind. Ergänzt durch
Sammlungsbestände aus Palästina, Kleinasien, Urartu, West-Iran, Palmyra und Altsüdarabien (Jemen), stellt die Sammlung
des Vorderasiatischen Museums ein einzigartiges Archiv der materiellen Kultur des
Alten Orients in seiner Gesamtheit dar,
wobei Mesopotamien den kulturgeschichtlichen Schwerpunkt bildet.
Hinzu kommt die Bedeutung des Vorderasiatischen Museums als Teil des kulturellen
Gedächtnisses der Menschheit, indem es
Sachwalter nicht nur der materiellen, sondern auch der immateriellen Kultur des
Alten Orients ist. Die über 25.000 Objekte
umfassende Inschriftensammlung ist ein
Abb.1
Babylon, Ausgrabungen am Ischtar-Tor, 1899
© Vorderasiatisches Museum, Archiv, SMB,
Montage: O. M. Teßmer
bedeutendes Forschungsgebiet, und das
Vorderasiatische Museum nimmt entscheidenden Anteil an der Erschließung dieser
Geschichte des Wissens, es ist eingebunden in die international organisierte philologische Forschung, wobei vor allem Texte
auf Tontafeln Zeugen der frühesten Schrift
gegen Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. aus
Uruk sind bis zu vereinzelt noch in Keilschrift festgehaltenen Begebenheiten aus
den letzten Jahrhunderten v. Chr.
Die Auswertung dieses einmaligen Kulturbesitzes für die Interessen der Allgemeinheit in Wissenschaft und Bildung und für
den Kulturaustausch zwischen den Völkern
ist eine der wesentlichen Maximen unserer
Forschungstätigkeit. Hierbei ist naturgemäß die Darbietung und Interpretation
von besonderer Bedeutung für die Öffentlichkeit. Die Sichtbarkeit der Vorderasiatischen Kulturgeschichte ist bei jährlich
rund eine Million Besuchern im Vorderasiatischen Museum auf der Museumsinsel
hervorragend.
Das Vorderasiatische Museum hat eine
klare wissenschaftliche Zielsetzung. International vernetzte Forschungsprogramme
orientieren sich am Sammlungskonzept,
das heißt, es handelt sich um objektbezogene Forschungen zur Erschließung der
Bestände für Forschung und Bildung, überwiegend beruhend auf den Beständen aus
den alten Grabungen. Die Drittmitteleinwerbung ist gekoppelt an diese Projekte.
Wir bieten somit einen Service für die
Forschung. Rund 400 Fachwissenschaftlern
aus aller Welt wird jährlich in unserem
Studiensaal die ganze Breite unserer Forschungssammlung zugänglich gemacht.
Diese einmaligen wissenschaftlichen Forschungsmöglichkeiten basieren hauptsächlich auf den großen mesopotamischen Aus-
Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m 13 1
grabungsprojekten mit Museumsbeteilung
in Babylon (1899–1917; Abb. 1), Assur (1903–
1914) und Uruk (1912–1913, 1928–1939); vorangegangen waren bereits seit 1888 die
Grabungen in Sam’al in Nord-Syrien, heute
Türkei. Zeitgleich mit der Grabung in Babylon erfolgte 1899 die Gründung der Vorderasiatischen Abteilung der Königlichen Museen in der Tradition der Museen in Paris
und London. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der von deutschen Bauhistorikern durchgeführten Ausgrabungen hatten
großen Einfluss auf die Entwicklung des
Forschungsfeldes der Vorderasiatischen Archäologie und Altorientalistik. Erstmals in
das Licht der breiten Öffentlichkeit trat
dies 1930, als der Museumsneubau auf
der Museumsinsel eröffnet wurde, mit
einem der Sieben Weltwunder der Antike –
die Mauern von Babylon – mit der Rekonstruktion des Ischtar-Tores und der
Prozessionsstraße von Babylon aus Hunderttausenden von farbig glasierten Ziegelbrocken und modernem Ergänzungsmaterial (Abb. 2).
Das Vorderasiatische Museum betreibt
Grundlagenforschung im Bereich der Altorientalischen Wissenschaften, vergleichbar mit den Partnern British Museum und
Musée du Louvre, die mit ihren Ausgrabungsfunden komplementäre Bereiche Vorderasiens abdecken. Mit zahlreichen Publikationen, Ausstellungen und Kongressen
ist es sowohl national als auch international deutlich vertreten. Als einziges Fachmuseum im deutschsprachigen Raum bildet es ein Forum für den gesellschaftlichen
und wissenschaftlichen Dialog.
Abb. 2
Babylon, Rekonstruktion des Ischtar-Tores im
Vorderasiatischen Museum, Berlin
© Vorderasiatisches Museum, SMB, Foto: K. Göken
Abb. 3
Tell Halaf/Syrien
Ausgrabung: freigelegtes Skorpionentor, 2006
© SMB-Grabungsprojekt Tell Halaf, Foto: G. Mirsch
Forsch ungsziele
Die Forschungsziele des Vorderasiatischen Museums ergeben sich aus dem musealen Kontext, der
herausragenden Stellung des Hauses im internationalen Vergleich, dem exzellenten Profil der
Sammlung, seiner historischen Genese sowie seiner Verantwortung als Bewahrer unschätzbaren
13 2 Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m
Kulturgutes. So wie sich die Bedeutung des Vorderasiatischen Museums historisch aus den Feldforschungen in den Ländern Vorderasiens ergeben hat, so definiert es heute seine Bedeutung
als Hüter der reichen Sachzeugen in der Verantwortung für deren sorgfältige Erschließung und
Präsentation als kulturelles Erbe der Menschheit.
Dies wird international, aber auch landesweit so
gesehen, indem das Vorderasiatische Museum
eine Rolle als Leitmuseum ausfüllt und zuständigkeitshalber entsprechende Objektbestände
in seine Verantwortung übernommen hat beziehungsweise bestrebt ist, dieses zu tun, und diese
wissenschaftlich betreut. Das Vorderasiatische
Museum ist in diesem Sinne auch Sachwalter
der nach Deutschland gelangten umfangreichen
Sammlungen aus deutschen Grabungen, an denen
das Museum als Ausgräber keinen Anteil hatte,
zum Beispiel Tell Halaf, Habuba Kabira, Tell Bi’a,
Halawa und Tell Schech Hassan, unter anderem
auch als wesentliche Grundlage für die Konzeption
der neu hinzukommenden Ausstellungsräume für
das Vorderasiatische Museum im Obergeschoss
des Südflügels des Pergamonmuseums.
Auch gegenwärtig hat planmäßige Feldforschung
für das Vorderasiatische Museum große Bedeutung (Abb. 3), wobei Objektzuwachs nicht mehr
vorrangige Zielstellung sein kann. Vielmehr dient
sie der Erschließung von historischen Primärquellen und stellt neben dem Erkenntnisgewinn
für die eigene Sammlung eine wichtige Methode
bei der Erforschung des kulturellen Menschheitserbes dar.
Das Vorderasiatische Museum erforscht und erschließt systematisch seine Bestände. Dies erfolgt
insbesondere auf der Basis von wissenschaftlichem
Austausch mit anderen internationalen Museen
und durch Kooperationsvereinbarungen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, wie
beispielsweise dem Deutschen Archäologischen
Institut. Das Anstoßen und Unterstützen wissenschaftlicher Projekte zur Erforschung der Altorientalischen Geschichte in ihrem kulturellen
Zusammenhang und in ihren Auswirkungen bis in
die Neuzeit gehört zu unseren wesentlichen Aufgaben. Die Ergebnisse dieser Aktivitäten sind Endpublikationen zu den auch mit Mitarbeitern des
Museums durchgeführten alten deutschen Grabungen im Orient (Beispiele sind die erwähnten
Kampagnen in Uruk, Assur und Babylon) sowie
Begleitpublikationen zu themenbezogenen eigenen Sonderausstellungen. Der Bestand des Fotoarchivs des Vorderasiatischen Museums umfasst
die Dokumentation der alten deutschen Ausgrabungen im Orient, Objektfotografien des Samm-
lungsbestandes und restauratorische Zustandsfotos, die für wissenschaftliche Kollationen und für
Publikationen genutzt werden können.
Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Forschungen der Vorderasiatischen Abteilung der
Königlichen Museen lag zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf der laufenden Publikation der
Ergebnisse der deutschen Ausgrabungen im
Orient. Aufgrund der geschichtlichen Wirrnisse
des 20. Jahrhunderts – Eintreffen der Funde aus
den Museumsgrabungen in Berlin erst Mitte der
1920er-Jahre, Konzeption und Aufbau einer ständigen Ausstellung der Sammlung bis 1930 beziehungsweise 1934/36, ab 1939 Wegpacken und
Sichern der Sammlung im Keller des Museums,
Kriegsschäden, 1945/46 Verbringung großer Teile
der Sammlung in die Sowjetunion, deren Rückkehr 1958, mangelnde Kontakte in der Zeit der
deutschen Teilung zu den Partnerinstitutionen
der Grabungen – setzt sich die wissenschaftliche
Aufarbeitung der Bestände des Vorderasiatischen
Museums aus den bedeutendsten Stätten des
Alten Orients wie Babylon, Assur und Uruk bis
heute fort. Hierzu sind zunächst immer noch
umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchzuführen, da nur so eine abschließende Bearbeitung
und Neupräsentation dieses Weltkulturerbes
erfolgen kann. Die Restaurierungsmaßnahmen
sind Ankäufen in anderen Bereichen der Staatlichen Museen zu Berlin gleichzusetzen.
Das Vorderasiatische Museum ist darüber hinaus
ein Kompetenzzentrum für die wissenschaftliche
Ausbildung und Qualifizierung von Studenten
der Vorderasiatischen Archäologie und Altorientalistik sowie der Restaurierungswissenschaften
und der Museologie. Auch im Bereich der wissenschaftlichen Fortbildung leisten wir mit den
Museumsassistenzen in Fortbildung einen attraktiven Beitrag.
Insgesamt ist die Zielstellung all dieser Maßnahmen, das Geschichtsverständnis für den Alten
Orient kreativ für das traditionelle Publikum
sowie für neue Zielgruppen zu fördern und auf
anschauliche Weise Wissen zu vermitteln, wozu
die wissenschaftlichen Projekte zur Aufarbeitung
der unersetzlichen Kulturgüter Mesopotamiens
immer neue Anregungen liefern.
Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m 13 3
Forsch ungsergebnisse
Pr o j e k t e
Das Vorderasiatische Museum unterstützt als
Forschungszentrum neben eigener wissenschaftlicher Forschung auch Projekte von Gastwissenschaftlern und fungiert als Forschungskoordinator. Hierzu gehört auch die Organisation
wissenschaftlicher Tagungen. Jedoch erlauben
weder die finanzielle noch die personelle
Ausstattung eine flächendeckende Bearbeitung
der relevanten Forschungsfelder. Dies ist nur
über Drittmitteleinwerbungen möglich, die aber
in der erforderlichen Betreuung der Projekte
durch die Mitarbeiter des Museums personell an
enge Grenzen stößt. Jedoch können Impulse für
Programme mit anderen Wissenschaftlern und
Institutionen gegeben und so Ressourcen gebündelt und vernetzt werden.
Bei der Einwerbung von Dritt- und Projektmitteln konnte das Vorderasiatische Museum durch
sein breites Spektrum von Ideen und seine
erfolgreiche Arbeit überzeugen und die Finanzierung folgender Projekte mit einem Gesamtvolumen von nahezu zwei Millionen Euro sichern:
_ Tell Halaf/Syrien (2001 und Folgejahre): Wiedererrichtung der Tell Halaf-Fassade im Vorderasiatischen Museum (Abb. 4), Förderung der
Wiederrichtung und der wissenschaftlichen Aufarbeitung durch den Stifterverband der Deutschen
Wissenschaft und die DFG, Finanzierung der
Restaurierung durch die Salomon Oppenheim-Stiftung, die Alfred von Oppenheim-Stiftung und das
Auswärtige Amt, Kooperation mit der TU Berlin
_ Tell Halaf/Syrien (2006 und Folgejahre): Wiederaufnahme der Grabungen, Förderung durch
die DFG, Kooperation mit den Universitäten
Tübingen und Halle
_ Tell Knedig/Syrien (1993–1997): Ausgrabung des
Vorderasiatischen Museums und wissenschaftliche Aufarbeitung, Förderung durch die DFG
_ Tell Knedig/Syrien (1998–2001): wissenschaftliche Aufarbeitung, Förderung durch die DFG
_ Terrakotten aus Babylon (1996–2006): Förderung durch die DFG
Hinzu kommen internationale und nationale
Kooperationsprojekte, finanziert durch verschiedenste Förderinstitutionen, darunter zahlreiche
13 4 Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m
Langzeitvorhaben, an denen das Vorderasiatische
Museum maßgeblich beteiligt ist:
_ Ausgrabungen in Uruk-Warka/Irak, Endberichte
(1985 und Folgejahre): Deutsches Archäologisches Institut – Abteilung Baghdad, heute
Orient-Abteilung, DFG-Langzeitprojekt
_ Assur-Projekt (1997 und Folgejahre): Deutsche Orient-Gesellschaft und FU Berlin,
DFG-Langzeitprojekt
_ Archive und Bibliotheken in Babylon (2000–
2005): Schwedischer Wissenschaftsrat, Universität Uppsala, DAAD
_ Cuneiform Digital Library Initiative (CDLI) (1998
und Folgejahre): Kooperation mit der UCLA,
Los Angeles, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, und der National
Science Foundation/USA, Langzeitprojekt
_ Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
(1998 und Folgejahre): Kooperation mit der
Universität Heidelberg, Fachbereich Assyriologie,
Förderung durch Leibniz-Preisgelder, Heidelberger Akademie der Wissenschaften
_ Hethitische Staatsverträge (2002 und Folgejahre): Kooperation mit der Universität Würzburg, der DFG und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
_ Tell Amarna-Texte (2000 und Folgejahre): Kooperation mit der University Tel Aviv, der University of Southern California, Los Angeles, dem
DAAD und der Fritz Thyssen Stiftung
_ Texte aus Nuzi (2005 und Folgejahre): Kooperation mit der Universität Leiden
_ Anatolica im Bestand des Vorderasiatischen Museums (2005 und Folgejahre): Kooperation mit der
FU Berlin, dem Leonardo-Stipendien-Programm
der EU, der Robert Bosch-Stiftung und den Besucherdiensten der Staatlichen Museen zu Berlin
Dies alles geschieht in Zusammenarbeit mit einschlägigen Nachbarinstitutionen, durch koordinierte
Verbundprojekte, ist interessant für Forscher der
Region und für Gast- und Nachwuchswissenschaftler sowie für die internationale Wissenschaftsgemeinschaft. Das strahlt wiederum aus auf die
Öffentlichkeit durch internationale Symposien,
Gastvorträge und anderes. Die Präsenz von Gast-
wissenschaftlern, auch in Zusammenarbeit mit der
FU Berlin, dem Deutschen Archäologischen Institut
und dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, ist von zentraler Bedeutung
für den Aufbau und die Weiterentwicklung von
Kooperationen.
Das Vorderasiatische Museum kann somit einen
bedeutenden Beitrag zum Kulturaustausch und zur
Völkerverständigung leisten, indem es die Kulturgeschichte des vorderasiatischen Raumes (Mesopotamiens und seiner Nachbarn) in diesen schwierigen
politischen Zeiten stärker in das Bewusstsein der
Öffentlichkeit rückt.
Abb. 4
Tell Halaf-Fassade, Rekonstruktionszeichnung
© Vorderasiatisches Museum, SMB, Repro: O. M. Teßmer
D i e g r o ß e n Pr o j e k t e i m E i n z e l n e n
_ Tell Halaf-Projekt (2001 und Folgejahre):
Wiederaufbau der Tell Halaf-Fassade aus den
Überresten des im November 1943 zerstörten
Tell Halaf-Museums in Berlin als neuen Zugang
zum Vorderasiatischen Museum nach der
Generalsanierung. Durch die Entwicklung neuer
Methoden auf dem Gebiet der Steinrestaurierung ist das Projekt zu einem Referenzprojekt
von internationalem Rang geworden und hat sich
zudem zu einem herausragenden Beispiel der
deutsch-syrischen Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet entwickelt. Das Projekt findet
eine große Medienöffentlichkeit sowohl bei den
öffentlich-rechtlichen Anstalten (ZDF-Langzeitprojekt „Museumsinsel“ sowie ARD/RBB)
als auch bei freien Dokumentarfilmern (mpr:
zweiteiliger Film über Leben und Lebenswerk
Max von Oppenheims für ARD/NDR). Ab 2007
wissenschaftliche Konzeptentwicklung für eine
Ausstellung „Tell Halaf“ im Jahr 2010 in Berlin als
Auftakt einer Welttournee der wiedererstandenen Funde vom Tell Halaf
_ Tell Halaf-Grabung (2006 und Folgejahre):
Wiederaufnahme der deutschen archäologischen
Feldforschungen/Ausgrabungen am Tell Halaf,
einer der bekanntesten Ruinenstätten Nordost-
Syriens, nach 77-jähriger Unterbrechung durch
die Staatlichen Museen zu Berlin – Vorderasiatisches Museum und die Direction Générale
des Antiquités et des Musées Damas/Syrien in
Zusammenarbeit mit den Universitäten Tübingen
und Halle. Ein zunächst auf fünf Jahre angelegtes
Forschungsprogramm zur Klärung von Fragen
zur Siedlungschronologie, Siedlungsstruktur und
zur Bedeutung des Tell Halaf in der kulturhistorischern Entwicklung Vorderasiens
_ im Zusammenhang mit dem Tell Halaf-Projekt
und der Tell Halaf-Grabung Forschungen in der
Türkei und in Syrien zur Klärung der Herkunft
der Basalte vom Tell Halaf (2006 und Folgejahre):
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem
Institut für Angewandte Geowissenschaften, TU
Berlin, Abteilung Mineralogie. Förderung durch
die DFG
_ Assur-Projekt (1997 und Folgejahre): Das Vorderasiatische Museum beherbergt aus den Fundteilungen der durch den späteren Direktor W. Andrae durchgeführten deutschen Grabungen in
Assur (1903–1914) an die 40.000 Funde aus der
Hauptstadt des assyrischen Weltreiches. Neben
den deutschen Ausgrabungen in Babylon und
Uruk bilden die Hinterlassenschaften aus Assur
Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m 13 5
einen der Schwerpunkte im Vorderasiatischen
Museum, da sie eine Entwicklung über drei Jahrtausende hinweg bezeugen
_ Terrakotten aus Babylon (1996–2006): Die
wissenschaftliche Bearbeitung und Publikation
der über 7.000 Terrakotten aus Babylon im
Vorderasiatischen Museum wurde 2006 mit
der Publikation der 4.000 anthropomorphen
Terrakotten vom Beginn des 2. Jahrtausends bis
zum Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. vorläufig
abgeschlossen. Die noch ausstehende Bearbeitung der übrigen ca. 3.000 Terrakotten (Tierfiguren, Möbel, Schiffe und Geräte) wird zu einem
späteren Zeitpunkt erfolgen
Sonderausstellungen
_ „Wiedererstehendes Assur – 100 Jahre deutsche
Ausgrabungen in Assyrien“, Vorderasiatisches
Museum, Berlin, 24.10.2003–30.05.2004
_ „Gesichter des Orients – 10.000 Jahre Kunst
und Kultur aus Jordanien“, Altes Museum,
Berlin, 8.10.2004–9.1.2005; Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn, 29.4.2005–21.8.2005
(in Zusammenarbeit mit der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn)
_ „Robert Koldewey – ein Archäologenleben“, Vorderasiatisches Museum, Berlin,
1.9.2005–31.12.2005
_ „SAM’AL – Archäologische Miszellen“,
Vorderasiatisches Museum, Berlin,
19.5.2006–3.10.2006
_ „Anton Moortgat und die Vorderasiatische
Archäologie“, geplant 2007
_ „Babylon“, Musée du Louvre, Paris, 10.3.–
2.6.2008, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 26.6.–
5.10.2008; British Museum, London, 13.11.2008–
1.3.2009 (in Zusammenarbeit mit dem Musée du
Louvre, Paris, dem British Museum, London, und
dem Martin-Gropius-Bau, Berlin)
_ „Qatna vor 3.500 Jahren – Residenz und
Grablege altsyrischer Könige“, geplant 2009 (in
Zusammenarbeit mit der syrischen Antikendirektion und dem Landesmuseum Württemberg,
Stuttgart)
_ „Tell Halaf“, geplant 2010
_ „Die Weihrauchstraße“, geplant 2011
Pu b l i k a t i o n e n
_ N. Cholidis und L. Martin: Der Tell Halaf und sein
Ausgräber Max Freiherr von Oppenheim,
Mainz 2002
_ E. Klengel-Brandt und N. Cholidis: Die Terrakotten von Babylon im Vorderasiatischen Museum
Berlin, 2 Bde., Saarwellingen 2006 (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen
Orient-Gesellschaft, 115)
_ L. Martin: Geborgen aus Schutt und Asche – Die
Zukunft der Tell Halaf-Funde, in: Faszination Orient. Max von Oppenheim. Forscher – Sammler –
Diplomat, Köln 2002, S. 267–277
_ L. Martin, E. Klengel-Brandt, S. Kulemann-Ossen:
Tall Knedig. Die Ergebnisse der Ausgrabungen
des Vorderasiatischen Museums Berlin in Nordost-Syrien von 1993 bis 1998, Saarwellingen
2005 (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der
Deutschen Orient-Gesellschaft, 113)
13 6 Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m
_ J. Marzahn und B. Salje (Hrsg.): Wiedererstehendes Assur – 100 Jahre deutsche Ausgrabungen in
Assyrien, Mainz 2003
_ J. Marzahn, B. Salje, R.-B. Wartke: Vorderasiatisches Museum, in: Pergamonmuseum, Berlin –
66 Meisterwerke, Tübingen und London 2005,
S. 8–45
_ B. Salje (Hrsg.): Vorderasiatische Museen:
Gestern – heute – morgen. Berlin – London –
Paris – New York. Eine Standortbestimmung im
Vergleich, Kolloquium aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Vorderasiatischen Museums
Berlin, 7.5.1999, Mainz 2001
_ B. Salje: Vorderasiatisches Museum, in: P.-K. Schuster und C. I. Steingräber (Hrsg.): Museumsinsel
Berlin, Berlin 2004, S. 270–297
_ B. Salje: Max Freiherr von Oppenheim und das
Vorderasiatische Museum Berlin, in: S. Luig und
C. I. Steingräber (Hrsg.), Das Geschenk der
Kunst – Die Staatlichen Museen und ihre Sammler, Berlin 2005, S. 122–131
_ B. Salje: Vorderasiatisches Museum, in: B. Schultz
(Hrsg.), James Simon. Philanthrop und Kunstmäzen / Philantropist and Patron of the Arts, Berlin
2006, S. 46 f.
_ B. Salje: Assur – 100 Jahre Forschung, in:
A. Bärnreuther und P.-K. Schuster (Hrsg.),
„Freistätte für Kunst und Wissenschaft“.
Die Staatlichen Museen zu Berlin als For-
schungseinrichtung, Berlin 2007
_ B. Salje, N. Riedl, G. Schauerte (Bearb.):
Gesichter des Orients – 10.000 Jahre Kunst und
Kultur aus Jordanien, Mainz 2004
_ R.-B. Wartke: Sam’al – Ein aramäischer Stadtstaat des 10. bis 8. Jahrhunderts v. Chr. und die
Geschichte seiner Erforschung, Mainz 2005
_ R.-B. Wartke (Hrsg.): Robert Koldewey. Symposium zum 150. Geburtstag von Robert Koldewey,
Vorderasiatisches Museum, Berlin, 21.11.2005,
Mainz (in Vorbereitung)
S y m p o s i e n u n d i n t e r n a t i o n a l e K o n fe r e n z e n
_ „Gesichter des Orients – 10.000 Jahre Kunst
und Kultur aus Jordanien“, Altes Museum, Berlin,
9.–10.10.2004 (in Zusammenarbeit mit der Kunstund Ausstellungshalle der BRD, Bonn)
_ „Assur – Gott, Stadt, Land“, 5. Internationales
Kolloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft,
Vorderasiatisches Museum, Berlin, 24.10.2005
(anlässlich der Ausstellung „Wiedererstehendes
Assur – 100 Jahre deutsche Ausgrabungen Assyrien“, Vorderasiatisches Museum, Berlin, 2003/04)
_ „Robert Koldewey – ein Archäologenleben“,
Vorderasiatisches Museum, Berlin, 21.11.2005
Gremienarb eit
_ Deutsches Archäologisches Institut (korrespondierendes Mitglied: B. Salje)
_ Deutsche Orient-Gesellschaft (Vorstand und
Stellvertretender Schatzmeister: J. Marzahn;
wissenschaftlicher Beirat: B. Salje)
_ Förderverein Freunde der Antike auf der Museumsinsel, Berlin (Vorstand: B. Salje und
R.-B. Wartke)
_ Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung, Köln
(Kuratorium: L. Martin)
_ ANTIKE WELT (wissenschaftlicher Beirat für die
Archäologie im Vorderen Orient: R.-B. Wartke)
_ Türkisches Archäologisches Institut (korrespondierende Mitglieder: J. Marzahn und L. Martin)
Lehraufträge / Blockseminare / Tagesseminare / diplomatische Gesprächsrunden
_ FU Berlin, Seminar für Vorderasiatische Archäologie: Lehrauftrag, Wintersemester 2006/07
(J. Marzahn)
_ Tell Halaf-Projekt, Berlin: Tagesseminare, 2002
und Folgejahre (N. Cholidis und L. Martin)
_ Gesprächsrunde der Diplomatischen Depesche und des info-Radios zu Jordanien,
Berlin, 28.3.2004 (B. Salje, S. Rusheidat, Botschafter Jordaniens, und A. K. Gärber, Ressortleiter Naher und Mittlerer Osten der
Friedrich-Ebert-Stiftung)
_ Gesprächsrunde der Diplomatischen Depesche
und des info-Radios zu Syrien, Berlin, 29.5.2005
(L. Martin, H. Omran, Botschafter Syriens,
S. Reitmeier, Friedrich Naumann-Stiftung)
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Beate Salje
Vorderasiatisches Museum
Pergamonmuseum
Tel: +49 (0)30 20905301
Bodestraße 1–3
10178 Berlin-Mitte
Vo r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m 13 7
Z
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I
V
Petra Winter
Dipl.-Archivarin Zentralarchiv
G r u n d s ä t z e d e r F o r s c h u n g s t ä t i g ke i t
Das Zentralarchiv ist eine wissenschaftliche
Dienstleistungseinrichtung im Verbund der
Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung
Preußischer Kulturbesitz. Es versteht sich
als Stätte der Forschung und zugleich als
das historische „Gedächtnis“ der Museen.
Mit seinen Beständen repräsentiert das
Zentralarchiv sammlungsübergreifend die
175-jährige Geschichte der ehemals Königlichen, später Staatlichen Museen zu Berlin.
Hauptaufgabe des Archivs ist es, die ihm
anvertrauten Bestände, Nachlässe und
Sammlungen nach archivfachlichen Grundsätzen zu bewahren und zu erschließen
und vor allem für die Benutzung durch die
historisch interessierte Öffentlichkeit zur
Verfügung zu stellen. Hinzu tritt die Aufgabe, die Provenienz der museumseigenen
Bestände zu erhellen und damit für die
Bestandssicherung der Staatlichen Museen
zu Berlin zu wirken.
Forsch ungsziele
Ausgehend von den vorgenannten Grundsätzen
wirkt das Zentralarchiv als kultur- und kunsthistorische Informationsstelle der Staatlichen Museen
zu Berlin. Es erbringt dabei einerseits eigenständige Forschungsleistungen zur Geschichte der
Staatlichen Museen zu Berlin im weitesten Sinne
13 8 Z e n t r a l a r c h i v
und schafft andererseits durch die Erschließung
seiner Bestände unerlässliche Voraussetzungen
und Grundlagen für weiterführende Forschungen
der Museen sowie der wissenschaftlichen Öffentlichkeit.
Abb. 1
Aus einem Schreibkalender von Johann Gottfried Schadow
Nachlass Schadow, Zentralarchiv
© Zentralarchiv, SMB
Forsch ungsergebnisse 20 06
Pr ove n i e n z f o r s c h u n g
Seit Jahren nimmt die Zahl der Anfragen nach NSverfolgungsbedingt entzogenem Kunst- und Kulturgut, die sowohl die Bestände der Sammlungen
der Staatlichen Museen zu Berlin als auch Privatbesitz sowie Bestände anderer Museen und Galerien betreffen, kontinuierlich zu und bestimmt
mittlerweile den Hauptanteil der Recherchen
im Zentralarchiv. Diese komplexen Sachverhalte
erfordern in der Regel aufwendige Recherchen
nach Unterlagen über den Verbleib von Kunstgut aus zumeist jüdischen Sammlungen. Zudem
ist eine stetig steigende Anzahl von Anfragen zu
Kunstgut, welches in der DDR unrechtmäßig den
Eigentümern entzogen wurde, zu bearbeiten. Um
diese Recherchen mit zweckmäßigen Findmitteln
zu unterstützen und in angemessener Zeit zu
bearbeiten, wird im Zentralarchiv seit 2003 eine
Datenbank auf- und kontinuierlich ausgebaut, die
im Rahmen einer Tiefenerschließung von ausgewählten Akten der Nationalgalerie (Abb. 3) aus
dem Zeitraum von 1933 bis 1945 bereits jetzt
zahlreiche detaillierte Informationen zu einzelnen
Z e n t r a l a r c h i v 13 9
Kunstwerken erfasst. Bisher wurden auf diese
Weise 105 Akten ausgewertet. Die daraus resultierende Datenbank enthält derzeit den Nachweis
von ca. 14.000 Kunstwerken. Sie hat sich in den
letzten Jahren als deutschlandweit einmaliges
Findmittel zur Provenienzforschung erwiesen und
wird sowohl von Kollegen aus anderen Museen
als auch von freiberuflichen Provenienzforschern
und Rechtsanwaltskanzleien sehr häufig konsultiert. Darüber hinaus ist das Archiv seit Jahren engagiertes Mitglied in dem internationalen
„Arbeitskreis Provenienzforschung“, in dem sich
Vertreter namhafter Museen im deutschsprachigen Raum zusammengefunden haben, um
Informationen und Erfahrungen im Umgang mit
Restitutionsansprüchen auszuwerten.
Die Provenienzforschung im Zentralarchiv umfasst
jedoch nicht nur die Bearbeitung von aktuellen
Restitutionsfällen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sondern liefert auch wertvolle Informationen zu den Objektdokumentationen der
Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin,
die Eingang finden in die Bestands-, Verlust- und
Fremdbesitzkataloge der Sammlungen. So wurde
im Berichtszeitraum der Bestandskatalog der
Skulpturen des 19. Jahrhunderts der Alten Nationalgalerie durch den Abgleich zahlloser Akten
aktiv unterstützt.
Seit 2003 ist das Zentralarchiv zudem vom Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit
der koordinatorischen Leitung des Projektes zur
Dokumentation der Bestände aus dem ehemaligen Hohenzollernmuseum in den Sammlungen
der Staatlichen Museen zu Berlin betraut.
Abb. 2
Die Schreibkalender
von Johann Gottfried Schadow
Nachlass Schadow, Zentralarchiv
© Zentralarchiv, SMB
E r a r b e i t u n g vo n F i n d m i t t e l n / Pu b l i k a t i o n e n
Die kontinuierliche Erschließung der Bestände im
Zentralarchiv – Akten, Nachlässe, Baupläne, Fotos – mündet naturgemäß in der Erstellung von
Findmitteln (auf der Grundlage von Datenbanken),
die unabdingbare Voraussetzung für interne Recherchen sowie für die externe Benutzung sind.
Dazu treten mehrjährige arbeitsintensive Projekte, die der Bearbeitung und Erschließung von
ausgewählten Aktenbeständen dienen und als deren Ergebnis sogenannte Publikationsfindbücher
veröffentlicht werden. So konnten 2006 die Bän-
14 0 Z e n t r a l a r c h i v
de 3 und 4 der Schriftenreihe des Zentralarchivs
vorgelegt werden: das Bestandsverzeichnis zum
schriftlichen Nachlass von Johann Gottfried Schadow (Abb. 1, 2) sowie das Findbuch zu den Akten
der Skulpturensammlung und der FrühchristlichByzantinischen Sammlung. Letzteres wurde im
Hinblick auf die Wiedereröffnung der Skulpturensammlung im Bode-Museum Ende 2006 sowie
als Teil 1 des Findbuches zu den Akten des Kaiser
Friedrich-Museums erarbeitet.
In Vorbereitung der Wiedereröffnung des Bode-
Abb. 3
Akte der Nationalgalerie
Abb. 4
Historische Raumaufnahme
© Zentralarchiv, SMB
des Kaiser Friedrich-Museums, 1904
© Zentralarchiv, SMB
Museums wurden zudem die historischen fotografischen Raumaufnahmen des Kaiser FriedrichMuseums bearbeitet und inhaltlich erschlossen
(Abb. 4). Im Ergebnis sind nun neben detaillierten
Angaben zu den einzelnen Räumen die abgebildeten
Kunstwerke der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung in einer Datenbank zu recherchieren.
Die im Zentralarchiv aufbewahrten historischen
Baupläne stellen seit Jahren eine umfangreiche
und außerordentlich wichtige Quelle für die Baumaßnahmen an den Gebäuden der Museen im
Allgemeinen sowie für den Masterplan Museumsinsel im Besonderen dar. Die Erschließung dieser
Pläne wird deshalb kontinuierlich – im Rahmen
der begrenzten personellen Kapazitäten – vorangetrieben. Konservatorische Probleme spielen
bei diesen sensiblen Materialien eine besondere
Rolle.
G e s c h i c h t e d e r S t a a t l i c h e n M u s e e n z u B e rl i n
Die Mitarbeiter des Zentralarchivs sind bestrebt,
in Aufsätzen und Beiträgen für das „Jahrbuch der
Berliner Museen“ und das „Jahrbuch Preußischer
Kulturbesitz“ sowie in Ausstellungskatalogen,
Tagungsbänden, Fachzeitschriften und Ähnlichem
die Ergebnisse ihrer Forschungen zur Geschichte
der ehemals Königlichen, später Staatlichen
Museen zu Berlin zu publizieren. Darüber hinaus
unterstützt das Archiv Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen aktiv bei ihren Forschungen
zur Geschichte der Sammlungen. So beruhten
zahlreiche diesbezügliche Aufsätze im „Jahrbuch
der Berliner Museen“ 2005 (erschienen 2006)
auf institutionsgeschichtlichen Recherchen in den
Beständen des Zentralarchivs. Darunter befand
sich unter anderem eine Erstedition von Briefen
des Generaldirektors der Museen Ludwig Justi
durch eine Mitarbeiterin des Zentralarchivs. Das
Zentralarchiv beteiligte sich zudem im Rahmen
einer Arbeitsgruppe aktiv an der inhaltlichen
Vorbereitung eines Symposiums anlässlich des
50. Todestages Ludwig Justis im Oktober 2007,
welches von der Richard-Schöne-Gesellschaft
und den Staatlichen Museen zu Berlin veranstaltet
werden soll. Für einen Sonderband der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg
(im Druck) wurde darüber hinaus 2006 ein Beitrag zur Geschichte der Staatlichen Museen zu
Berlin zwischen 1933 und 1946 verfasst.
Z e n t r a l a r c h i v 14 1
L e h r t ä t i g ke i t / A u s b i l d u n g
Das Zentralarchiv pflegt seit Jahren einen intensiven Kontakt zu den kunsthistorischen Instituten der drei Berliner Universitäten sowie zum
Fachbereich Informationswissenschaften an der
Fachhochschule Potsdam. Im Rahmen einer
Lehrtätigkeit durch den Leiter des Zentralarchivs J. Grabowski wurde 2006 mit angehenden
Archivaren an der Fachhochschule Potsdam ein
Blockseminar zur Geschichte der Nationalgalerie
durchgeführt, welches vor allem Einblick in die
Komplexität der Provenienzforschung gab. Eine
erfolgreiche Kooperation besteht zudem mit der
„Forschungsstelle zur Entarteten Kunst“ an der
FU Berlin. Dort entstehende Dissertationen und
Magisterarbeiten werden im Zentralarchiv regelmäßig durch aktive Recherchen in den Beständen
unterstützt.
Trotz seiner beschränkten personellen Kapazitäten bemüht sich das Zentralarchiv kontinuierlich, Praktikumsplätze für Studenten der
Archivwissenschaft und der Kunstgeschichte zur
Verfügung zu stellen. Darüber hinaus wurden
Auszubildende der Medien- und Informationsdienste (FAMI) im Archiv Werner Kittel, welches
im Leihvertrag dem Zentralarchiv beigeordnet
ist, als Praktikanten eingesetzt. 2006 war zudem
erstmals ein Volontär im Zentralarchiv tätig.
Vo r h a b e n 2 0 0 7 u n d F o l g e j a h r e
Pr ove n i e n z f o r s c h u n g
Neben der Bearbeitung von aktuellen Restitutionsansprüchen Dritter gegenüber der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz sowie anderen Anfragen
Dritter wird das Zentralarchiv die Datenbank zur
Tiefenerschließung von ausgewählten Akten der
Nationalgalerie im Zeitraum von 1933 bis 1945
kontinuierlich ausbauen. Zudem ist es angesichts
des steigenden Interesses an der Zeit nach 1945
und dem in der DDR erfolgten unrechtmäßigen
Entzug von Kulturgut unerlässlich, die Tiefenerschließung auf die umfangreichen Aktenbestände
nach 1945 auszudehnen. Bisher wurden in die
Tiefenerschließung aufgrund der aktuellen Erfordernisse und der sehr beschränkten personellen
Kapazitäten des Zentralarchivs nur die Akten
der Nationalgalerie, die von diesen Anfragen in
besonders hohem Maße berührt ist, einbezogen. Im Interesse einer systematischen Provenienzforschung der Staatlichen Museen zu Berlin
müssen künftig auch die nahezu lückenlos über-
14 2 Z e n t r a l a r c h i v
lieferten Alt-Aktenbestände anderer betroffener
Sammlungen ausgewertet werden, beispielsweise
die Akten der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung zwischen 1933 und 1945 sowie
– in einem weiteren Schritt – die Akten nach
1945. Um das erhöhte Aufkommen diesbezüglicher Anfragen und die wachsende Insistenz der
Antragsteller abzufangen sowie die systematische
Provenienzforschung auf andere Sammlungen
auszuweiten, ist eine personelle Aufstockung im
Bereich der Wissenschaftler am Zentralarchiv
unabdingbar.
Seit 2006 unterstützt das Zentralarchiv den in
der Alten Nationalgalerie in Erarbeitung befindlichen Katalog des Fremdbesitzes aktiv mit
Recherchen. Das Projekt zur Dokumentation der
Bestände aus dem ehemaligen Hohenzollernmuseum in den Sammlungen der Staatlichen Museen
zu Berlin soll im Sommer 2007 zum Abschluss
gebracht werden.
E r a r b e i t u n g vo n F i n d m i t t e l n / Pu b l i k a t i o n e n
Das Findbuch zu den Akten des Kaiser Friedrich-Museums wird in den kommenden Jahren
um weitere Teile ergänzt werden. Dazu werden
Publikationsfindbücher zu den Akten der Gemäldegalerie, des Münzkabinetts, des Museums für
Islamische Kunst sowie zu den Hausakten des
Kaiser Friedrich-Museums erarbeitet und publi-
ziert. In Vorbereitung auf die Wiedereröffnung
des Neuen Museums auf der Museumsinsel 2009
ist mit einem erhöhten Benutzungsinteresse an
den Akten diverser dort ehemals beheimateter
Sammlungen sowie an den Bauplänen und den
historischen Fotos zum Gebäude zu rechnen.
G e s c h i c h t e d e r S t a a t l i c h e n M u s e e n z u B e rl i n
An dem im Oktober 2007 stattfindenden Symposium anlässlich des 50. Todestages von Ludwig
Justi werden sich Mitarbeiter des Zentralarchivs
voraussichtlich mit Vorträgen beteiligen. Im Zentralarchiv entsteht zudem derzeit eine Dissertation zur Nachkriegsgeschichte der Staatlichen
Museen zu Berlin, die Teilung und Wiederaufbau der ehemals Preußischen Kunstsammlungen
zwischen 1945 und 1961 beleuchten wird. Die
Publikation dieser Arbeit ist als Sonderband des
„Jahrbuches der Berliner Museen“ im Jahr 2008
geplant. Des Weiteren wird sich das Zentralarchiv nach wie vor mit Aufsätzen und Beiträgen zu
historischen Sachverhalten in verschiedene Publikationen der Museen sowie anderer Institutionen
einbringen.
L e h r t ä t i g ke i t / A u s b i l d u n g
Die erfolgreiche Kooperation mit den Berliner
Universitäten und der Fachhochschule Potsdam
soll im Rahmen der begrenzten Kapazität des
Zentralarchivs fortgesetzt werden. Auch werden
weiterhin Praktikumsplätze für Studenten der
Archivwissenschaft, der Kunstgeschichte sowie
für Auszubildende (Fachangestellte für Medienund Informationsdienste) angeboten. Geplant
ist zudem, für Studenten der Architektur Praktika zur archivischen Erschließung von Bauplänen
anzubieten.
Ansprechpartner:
Dr. Jörn Grabowski (Leiter)
Zentralarchiv
Tel: +49 (0)30 20906201
Bodestraße 1–3
10178 Berlin-Mitte
Z e n t r a l a r c h i v 14 3
Forschung bei den Staatlichen Museen zu Berlin
Herausgegeben von Peter-Klaus Schuster,
Günther Schauerte und Bernhard Graf
unter Mitwirkung von
Frederike Johanning-Fischer und Anna Littmann
Alle Rechte vorbehalten
© 2007 Staatliche Museen zu Berlin –
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Gesamtredaktion:
Frederike Johanning-Fischer, Anna Littmann
Lektorat:
Uta Barbara Ullrich
Gestaltung und Satz:
Ott + Stein, Oliver Peters, Berlin
Druck und Bindung:
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Papier:
150 g/m2 Polaris matt
Schrift:
Gill Sans, Regular und Bold
ISBN: 978-3-88609-586-5
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S. 36: Gipsformerei
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S. 48, 58:
Kunstbibliothek und
Kupferstichkabinett
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S. 104: Neue
Nationalgalerie
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S. 104:
Museum Berggruen
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S. 114:
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Bröhan-Museum
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S. 138:
Museumsinsel 2000
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