Kampagne Kinderturnen! - ETV

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Kampagne Kinderturnen! - ETV
Die Zukunftschance für eine nachhaltige
Bewegungsförderung in Deutschland:
Kampagne Kinderturnen!
Mit Kinderturn-Test
, entwickelt vom Forschungszentrum
für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen – Karlsruhe, Prof. Dr. Klaus Bös
und mit Unterstützung der Landesstiftung Baden-Württemberg.
Im Rahmen der Gesundheitsinitiative „Deutschland bewegt sich!“
Mit freundlicher Unterstützung von:
Inhaltsverzeichnis
Vorworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
Die Bedeutung der Bewegung für die Entwicklung von Kindern
Kinderturnen – was sonst?
Die Kampagne
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Die Kinderturn-Tage
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Der Kinderturn-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
Weitere Möglichkeiten zur Gestaltung eines Kinderturn-Tages . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
Checkliste zur Durchführung eines Kinderturn-Tages
Aus- und Fortbildungen
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Die Adressen der Landesturn(er)jugenden
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Praxishilfen der Deutschen Turnerjugend
Literatur
Impressum
Herausgeber:
Deutsche Turnerjugend (DTJ), Otto-Fleck-Schneise 8 , 60528 Frankfurt
Tel.: 069/67801-151, eMail: [email protected], www.tuju.de, www.kinderturnen.de
Redaktion:
Nicole Gebhardt, Alexandra Kreutel, Karin Patschke
Gesamtlayout:
Judith Csulits Grafik
1. Auflage, Frankfurt am Main im September 2006
2
Kinderturnen –
Die Zukunftschance
für eine nachhaltige
Bewegungsförderung
in Deutschland
ie enorme Bedeutung der Bewegung für eine
gesunde Entwicklung von Kindern gelangt
zunehmend in das öffentliche Bewusstsein.
Trotzdem nehmen die Bewegungszeiten im Alltag
von Kindern und Jugendlichen weiter ab und
Zivilisationskrankheiten, die auf den Bewegungsmangel zurückzuführen sind, nehmen selbst bei
Kindern und Jugendlichen weiter zu. Somit ist eine
echte Trendwende nicht erreicht.
D
Der Deutsche Turner-Bund (DTB) und seine
Jugendorganisation, die Deutsche Turnerjugend
(DTJ), haben schon lange die Zeichen der Zeit
erkannt und das Kinderturnen zu einem
Schwerpunkt der Verbandsarbeit erhoben. Mit der
Kampagne „Kinderturnen – Die Zukunftschance für
eine nachhaltige Bewegungsförderung in
Deutschland“ stellen wir uns aktuell dieser gesellschaftlichen Herausforderung. Mit dem Kinderturnen
als der motorischen Grundlagenausbildung für über
zwei Millionen Kinder und Jugendliche in über
20.000 Turn- und Sportvereinen verfügt der DTB
über ein qualitativ hochwertiges Angebot.
Jedoch ist für eine gesunde Entwicklung von Kindern
nicht allein die Quantität der Bewegungszeiten ausschlaggebend, sondern vor allem eine individuelle
und zielgerichtete motorische Förderung der Kinder.
Kinderturnen als das vielseitige Turnen, Spielen und
Erleben an, mit und ohne Geräte(n), bietet hierfür
etliche Möglichkeiten, auf die individuellen
Bedürfnisse der einzelnen Kinder einzugehen. Der
in Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe
entwickelte „Kinderturn-Test“ bietet dabei im
Rahmen der Kampagne ein Instrument, auf die
individuelle Förderung der Kinder einzugehen.
Rainer Brechtken
Präsident
Deutscher Turner-Bund
Claudia Engel
Vorsitzende
Deutsche Turnerjugend
Der „Kinderturn-Test“ gibt
Auskunft über Stärken und
Schwächen der Kinder in
Sachen Bewegung. Er liefert
Hinweise, ob die Kinder in
ihren bisherigen Bewegungsangeboten weiter machen
oder andere Schwerpunkte
setzen sollen.
Rainer Brechtken
Zusammen mit den weiteren
Elementen der Kampagne, den
Kinderturn-Tagen und der
Kinderturn-Woche, soll insgeClaudia Engel
samt die Bedeutung des
Kinderturnens hervorgehoben
sowie die Zielsetzung einer individuellen, zielgerichteten,
motorischen Förderung im
Kinderturnen einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden. Wir nutzen
dazu bewusst den zeitlichen
Zusammenhang mit der TurnMichael Weiß
WM 2007 in Stuttgart, um die
ganzheitliche Betreuung und Verantwortlichkeit des
DTB für seine Sportarten vom Spitzensport bis hin
zum Freizeit- und Gesundheitssport sichtbar werden
zu lassen.
Unser Dank gilt allen, die uns bei der Umsetzung der
Kampagne „Kinderturnen“ in unserer gesellschaftspolitischen Aufgabe unterstützen und damit ihren
Beitrag leisten für eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung unserer Kinder.
Michael Weiß
Vorsitzender
Deutsche Turnerjugend
3
Der Kinderturn-Test –
Eine Chance zur Förderung
der Kindergesundheit!
er Deutsche Turner-Bund und die BARMER
starten mit wissenschaftlicher Unterstützung
durch das Schulsportforschungszentrum
(FoSS) an der Forschungsuniversität Karlsruhe eine
bundesweite Kampagne zum Kinderturnen.
Eine solche Kinderturnkampagne tut Not, wenn man
bedenkt, dass die Leistungsfähigkeit heutiger Kinder
deutlich geringer ist als die früherer
Kindergenerationen und, dass Mediziner gleichzeitig
über Übergewicht und die Zunahme gesundheitlicher
Risiken bereits im Kindesalter klagen.
D
Bestandteil dieser Kampagne ist der Kinderturn-Test,
der auf einfachem Weg eine Beurteilung der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern gestattet. Der
Kinderturn-Test umfasst insgesamt sieben
Testaufgaben und eignet sich für Kinder im Alter von
3-10 Jahren. Die Testaufgaben erfassen die motorischen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit
und Koordination und wurden so zusammengestellt,
dass sie mit vorhandenen Hilfsmitteln in den
Räumlichkeiten von Kindertageseinrichtungen,
Schulen und Vereinen durchgeführt werden können.
Die Entwicklung, testtheoretische Überprüfung und
Normierung erfolgte an der Universität Karlsruhe
unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bös und
Susanne Bappert. Bei der Zusammenstellung der
Testaufgaben wurden die bisher vorliegenden Erfahrungen des bundesweiten Motorik Surveys (MoMo)
berücksichtigt.
Die Kampagne Kinderturnen soll
Kindern Spaß bereiten, erfüllt aber
auch einen erzieherischen und
gesundheitspolitischen Auftrag. „Was Hänschen
nicht lernt, lernt Hans nur noch sehr schwer“,
deshalb muss Aktivitäts-, Fitness- und Gesundheitsförderung bereits im Kindesalter beginnen.
Nun macht ein Test und die weitere Anhäufung
diagnostischer Daten diese Situation noch nicht
besser; die sachgerechte Diagnose ist jedoch die
unverzichtbare Basis nachfolgender Beratungen und
Interventionsmaßnahmen. Darauf aufbauend werden in Abhängigkeit der Testergebnisse Übungsempfehlungen zur Verbesserung der motorischen
Leistungsfähigkeit erstellt.
Die Settings Kindergarten, Schule und Verein haben
hier eine Riesenchance, möglichst früh und in
umfassender Weise Kinder zu erreichen und diese
mit gezielten Bewegungsprogrammen zu fördern.
Der DTB und die BARMER machen sich damit zu
Motoren einer „Kinder-bewegt-euch“ Kampagne.
Prof. Dr. Klaus Bös
Institutsleiter und Vorstand des
Schulsportforschungszentrums (FoSS)
Forschungsuniversität Karlsruhe TH
4
Kooperation mit dem
Deutschen Turner-Bund
ewegung ist für die Entwicklung unserer
Kinder unverzichtbar. Sie ist Ausdruck von
Vitalität, von kindlicher Neugier und
Lebensfreude. Durch Bewegung bringen sie ihre
Entwicklung voran; an ihren Bewegungen ist auch
abzulesen, wie gut es ihnen geht.
B
Wenn es heute um die Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen geht, dann stehen Bewegungsmangel
und Übergewicht im Vordergrund. In Deutschland ist
mittlerweile jedes fünfte Kind und jeder dritte
Jugendliche übergewichtig – hält diese Entwicklung
weiter an, wird im Jahr 2030 sogar jedes zweite
Kind adipös sein!
Die klassischen Kinderkrankheiten plagen Kinder
heutzutage kaum noch. Anstelle von Kinderlähmung, Keuchhusten und Scharlach sind mittlerweile
andere Beeinträchtigungen, wie motorische Defizite,
ungenügende körperliche Fitness und Übergewicht
getreten.
Kinder brauchen Bewegung, damit sie sich gesund
und leistungsfähig entwickeln. Bewegung ist nicht
nur unerlässlich für die körperliche, sondern auch für
die kognitive Entwicklung; sie fördert die
Lernbereitschaft, die Lernfähigkeit und das psychosoziale Wohlbefinden. Mit ihren Bewegungen
erobern und begreifen Kinder die Welt.
Die BARMER setzt sich entschieden für mehr Gesundheit und
somit für mehr Bewegungsräume im Kindes- und
Jugendalter ein. Insoweit begrüßen wir sehr die
Kinderturnkampagne des DTB und freuen uns auf
eine Partnerschaft, die das Ziel hat, Kinder und
Jugendliche nachhaltig und langfristig durch mehr
Bewegung zu einem gesünderen, besseren und längeren Leben zu motivieren. Für den dauerhaften und
langfristigen Erfolg von Prävention und
Gesundheitsförderung ist die Zielgruppe der jungen
und jüngsten Generation absolut entscheidend.
Denn die Weichen für Gesundheit und
Wohlbefinden im Alter werden in den frühen
Lebensjahren gestellt.
Dr. Johannes Vöcking
Vorstandsvorsitzender BARMER
5
Die Bedeutung der Bewegung
für die Entwicklung von Kindern1
ewegung ist ein Grundbedürfnis des Kindes. Der
Bewegungsdrang ist in der kindlichen Natur
angelegt. Ohne Bewegung wäre eine Entwicklung
vom Säugling zu einer selbständigen, selbstbewussten und gesunden, erwachsenen Persönlichkeit nicht
B
möglich. Bewegung stellt die Grundlage der gesamten Persönlichkeitsentwicklung dar. Jede
Einschränkung von Bewegung behindert die gesunde Entwicklung des Kindes.
Körperliche Entwicklung
Psychosoziale Entwicklung
Bewegung ...
unterstützt allgemein Wachstum und
Entwicklung des Organismus
steigert die (allgemeine) Muskelkraft
unterstützt die Entwicklung einer guten
Körperhaltung
stärkt Herz, Kreislauf- und Atmungssystem
steigert die allgemeine Leistungsfähigkeit
hilft Krankheiten vorzubeugen
Bewegung ...
vermittelt Gefühle wie Lust, Freude, auch
Misserfolg und Enttäuschung
fördert ein positiveres Körperbewusstsein
und ein realistisches Anspruchsniveau
unterstützt die Entwicklung von
Selbstständigkeit, Selbstsicherheit und
Selbstvertrauen
fördert das soziale Miteinander
fördert die Entwicklung sozialer Fähigkeiten
unterstützt eine positive psychosoziale
Befindlichkeit
erleichtert die Bewältigung von Stress
Motorische Entwicklung
Geistige Entwicklung
Bewegung ...
vermittelt Körper- und
Bewegungserfahrungen
fördert Wahrnehmung und
Bewegungskoordination
fördert das Bewegungskönnen und
Bewegungssicherheit und hilft dadurch
Unfälle zu vermeiden
führt zur Entwicklung sportlicher
Bewegungsformen
Bewegung ...
unterstützt die Entwicklung/ Ausdifferenzierung des Zentralnervensystems
unterstützt die Entwicklung der
Wahrnehmung
ermöglicht eine experimentelle und handelnde Auseinandersetzung mit der Umwelt,
damit des Be-Greifen, das Er-Fassen von
Zusammenhängen
fördert Aufmerksamkeit und Konzentration,
steigert dadurch die Lern- und Leistungsfähigkeit
1
Textauszug von Klaus Bös & Sigrid Dordel aus der Broschüre „Fit zu Hause“ der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und
Bewegungsförderung, Wiesbaden 2004, 7-10
Turnverein
Schule
6
Kinder brauchen Bewegung für
ihre körperliche Entwicklung
Die Leistungsfähigkeit der menschlichen Organe ist
abhängig von der Qualität und Quantität ihrer
Beanspruchung. Gerade im Kindesalter werden die
Grundlagen für eine gesunde körperliche
Entwicklung gelegt. Kinder, die sich viel bewegen,
schaffen positive Voraussetzungen für das
Wachstum und die Entwicklung des Organismus. Sie
weisen eine höhere Knochendichte auf, haben eine
leistungsfähigere Muskulatur und ein höher belastbares, anpassungsfähigeres Herz-Kreislauf- und
Atmungssystem. Bewegung fördert aber auch die
Entwicklung des Nervensystems und stabilisiert das
Immunsystem. Eine gute allgemeine körperliche
Leistungsfähigkeit macht Kinder widerstandsfähiger
gegen Infektionskrankheiten.
Kinder brauchen Bewegung
für ihre psychische und soziale
Entwicklung
Kinder brauchen Bewegung für
ihre motorische Entwicklung
Kinder haben das Bedürfnis sich vielfältig zu bewegen. Laufen, Klettern, Rutschen, Drehen, Schwingen,
Schaukeln, Springen, Balancieren, mit Bällen spielen,
in Pfützen springen u. A. sind Grundtätigkeiten, die
ihre Bewegungserfahrung erweitern.
Kinder wollen sich immer wieder neu erproben und
suchen sich neue und schwierigere Bewegungsaufgaben. Sie erweitern so ihr Bewegungskönnen
und ihre Bewegungssicherheit.
Zahlreiche und vielfältige Wahrnehmungs- und
Bewegungserfahrungen sind Grundlage für zielgerichtete Bewegungen sowohl bei alltäglichen (z. B.
im Straßenverkehr) als auch bei sportmotorischen
Handlungen (z. B. beim Ballspielen). Kinder mit
umfangreichen Bewegungserfahrungen können auch
in Gefahrensituationen schneller und situationsangepasster reagieren.
Turnverein
Beim Spielen mit anderen sammeln Kinder wichtige
soziale Erfahrungen, indem sie Absprachen treffen,
sich durchsetzen oder nachgeben, Kompromisse finden, streiten und sich versöhnen oder sich gegenseitig helfen. Sie erwerben dabei Regelverständnis,
Kontakt- und Kooperationsbereitschaft,
Frustrationstoleranz, Toleranz und Rücksichtnahme,
Konfliktfähigkeit sowie soziale Sensibilität. Dies sind
soziale Fähigkeiten, die Schlüsselqualifikationen für
das Zusammenleben darstellen.
Kinder brauchen Freiräume für die Entwicklung ihrer
Selbstständigkeit. Ihre häufig geäußerte Reaktion:
„Kann ich doch alleine!“, macht den Wunsch nach
Eigenständigkeit deutlich. Durch das Erfahren von
Erfolg und Misserfolg z. B. beim Balancieren, lernen
Kinder frühzeitig ihr motorisches Können realistisch
einzuschätzen, Gefahren zu erkennen und ihr
Handeln an bestimmte Gegebenheiten anzupassen.
Gelungene Bewegungshandlungen steigern ihr
Selbstbewusstsein. Über positive Körper- und
Bewegungserfahrungen entwickeln Kinder ein positives Körperbild, das eine wichtige Grundlage für ein
positives Selbstbild darstellt. Emotional stabile,
selbstsichere Kinder können mit körperlichen und
psycho-sozialen Belastungen angemessen umgehen,
Stress bewältigen.
Schule
7
Kinder brauchen Bewegung für ihre geistige Entwicklung
In den ersten Lebensjahren beruht die geistige
Entwicklung des Kindes vor allem auf Bewegungsund Wahrnehmungsvorgängen. Kinder erschließen
sich ihre Umwelt über Bewegung. Sie erfahren z. B.
beim Rutschen auf schiefen Ebenen, dass man umso
schneller rutscht, je steiler die schiefe Ebene ist.
Abstrakte Begriffe, z. B. Schwerkraft, nehmen sie
zunächst über das Herunterspringen wahr.
Vorstellungen von Geschwindigkeit erwerben sie
z. B. durch den Gegensatz von schnellem und langsamem Laufen. Raumvorstellung entsteht, indem das
Kind zuerst Richtungen in Bezug auf seinen eigenen
Körper einordnen lernt: Was befindet sich vor, hinter,
neben, über mir?
Körperschema und Raumvorstellung bilden die
Grundlage für mathematisches Denken, denn
Rechnen ist nichts anderes als Ordnen und
Umordnen von Mengen in einem vorgestellten,
innerlichen Raum. Auch Lesen und Schreiben, das
Wiedererkennen und Zusammenziehen von
Buchstaben, wird erlernt, indem durch
Bewegungserfahrungen Grundlagen der
Orientierung auf einer ebenen, zweidimensionalen
Papierfläche geschaffen werden.
Bewegungsreize unterstützen auch direkt die
Entwicklung und Ausdifferenzierung des
Nervensystems. Über das Erlernen gezielter und
gesteuerter Bewegungen werden erste wichtige
Strukturen im Gehirn angelegt, die eine
Kommunikation zwischen verschiedenen Bereichen
im Gehirn möglich macht. Diese Kommunikation ist
Voraussetzung für das Denken. Generell führt körperliche Aktivität zu einer gesteigerten Durchblutung
des Gehirns. Bewegung ist für die Aufrechterhaltung
von Aufmerksamkeit und Konzentration unverzichtbar. Kinder, die z. B. in der Schule auf den Stühlen
kippeln dürfen, können konzentrierter dem
Unterricht folgen. Sie steigern damit ihre Lern- und
Leistungsfähigkeit.
Turnverein
Schule
8
Bewegungsmangel gefährdet die gesunde Entwicklung des Kindes
Die Errungenschaften unserer modernen Gesellschaft
führen dazu, dass sich Kinder und Erwachsene
immer weniger bewegen. Bewegungsmangel ist zu
einem Schlagwort der modernen Zeit geworden.
Die Folgen von Bewegungsmangel bei Erwachsenen
sind bekannt: Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Rückenschmerzen und Übergewicht sind weit verbreitete Erscheinungsformen. Im unmittelbaren
Zusammenhang damit stehen andere
Krankheitsbilder wie Diabetes, Bluthochdruck,
Arthrose, Arteriosklerose, Osteoporose sowie viele
psychosomatische Beschwerden.
Besorgnis erregend ist, dass auch schon Kinder
Symptome solcher zivilisationsbedingter Krankheiten
aufweisen. Das liegt insbesondere daran, dass der
Tagesablauf vieler Kinder von Bewegungsarmut
gekennzeichnet ist:
Kinder werden oft mit dem Auto zur Schule bzw.
in den Kindergarten gebracht.
Kinder finden immer weniger Spiel und
Bewegungsräume vor, in denen sie ihre
Bewegungsbedürfnisse spontan und gefahrlos
ausleben können.
Kinder werden in ihrer Freizeit immer mehr – von
Erwachsenen – verplant. Spontanes Spielen und
Bewegen wird immer seltener.
Kinder haben immer weniger Spielpartner, sie
spielen häufig allein.
Kinder verbringen ihre Zeit zunehmend „sprachlos“ vor dem Computer, der Spielkonsole oder
dem Fernseher.
Folgen von Bewegungsmangel
mehr als jeder dritte Grundschüler leidet unter Kopf- und Rückenschmerzen
fast die Hälfte der 11- bis 14- Jährigen weisen bereits Haltungsstörungen auf
Viele Kinder und Jugendliche klagen bereits über Rückenschmerzen
Die Anzahl der übergewichtigen Kinder hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt
Nahezu jedes fünfte Kind weist bereits erhöhte Blutfettwerte auf
Viele Unfälle im Kindesalter sind auf ungeschicktes Bewegungsverhalten und mangelnde
Bewegungserfahrung zurückzuführen
Aufgrund mangelnder Bewegungserfahrungen erleben viele Kinder Misserfolge bei altersgemäßen
sportlichen Bewegungsanforderungen
Verhaltensauffälligkeiten nehmen bereits im Grundschulalter deutlich zu
Turnverein
Schule
9
Kinderturnen – was sonst?
it dem Kinderturnen verfügen der DTB und
seine ihm angeschlossenen Vereine über
ein Premium-Angebot zur Unterstützung
von Übungsleiter/innen, Erzieher/innen, Lehrer/innen
und Eltern in ihren Bemühungen, mehr Bewegung in
den Kinderalltag zu bringen und somit die gesunde
Entwicklung unserer Kinder zu fördern.
Kinderturnen ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit
des DTB. Der DTB mit seiner eigenständigen
Jugendorganisation, der DTJ, verfügt im Kinderturnen über ein umfangreiches Know-How.
Er bietet Hilfestellung durch gezielte professionelle
Aus- und Fortbildung, Arbeitsmaterialien und
Aktionen im Kinderturnen.
M
Bewegung ist ein grundlegendes Element der
menschlichen Entwicklung und als eines der
Grundbedürfnisse unserer Kinder unerlässlich für ihre
gesamte Persönlichkeitsentwicklung. Kinderturnen
ist das vielseitige Spielen, Bewegen und
Fertigkeitslernen an und mit Geräten und bietet den
Kindern die Bewegungs- und Erfahrungsräume, die
sie für eine gesunde Entwicklung benötigen. In einer
für unsere Kinder immer bewegungsärmeren
Umwelt schafft Kinderturnen Möglichkeiten, vielfältige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen zu
sammeln.
Wie keine andere Sportart fördert das Kinderturnen
vielseitig und umfassend alle wichtigen motorischen
Grundfertigkeiten und -fähigkeiten, wie Laufen,
Springen, Werfen, Schwingen, Hangeln, Rollen und
Drehen um alle Körperachsen.
Für eine nachhaltige Bewegungsförderung ist es
besonders wichtig, die Kinder über das Kinderturnen
zu einem lebenslangen Sporttreiben und einem
bewegten Lebensstil zu motivieren. Dies kann nur
über die Vermittlung von Spaß und Freude an der
Bewegung gelingen. Auch hierzu bietet das
Kinderturnen viele Möglichkeiten: Durch fantasievolle Gerätekombinationen entstehen Bewegungslandschaften und Kletterparcours die es beispielsweise zu über- und durchqueren gilt.
Schon bei einfachen turnerischen Grundelementen,
wie der Rolle vorwärts oder dem Rad, kann man ein
positives „Drehgefühl“ erleben. Wer erinnert sich
nicht gerne an das schöne Gefühl des Fliegens beim
Trampolinspringen oder beim Schaukeln an den
Ringen?
10
Über die folgenden sechs zentralen, im Programm Kinderturnen fest verankerten Botschaften lässt
sich das Kinderturnen charakterisieren und die Zielsetzung definieren:
Bewegen steht für die motorische Grundlagenausbildung sowie den damit verbundenen
Gesundheitsaspekt. Körperliche Tätigkeiten werden erlernt und bilden die Basis für den Erwerb sportmotorischer Fähigkeiten und sportartspezifischer Fertigkeiten. Sie sollen dazu beitragen, Kinder für ein
lebenslanges Sporttreiben zu motivieren.
Üben steht für die Ausprägung von Fertigkeiten und Fähigkeiten des Körpers, wobei der Übungsprozess
eine wichtige Erfahrung für das Kind bedeutet. Grenzen erfahren, Aufgaben kontinuierlich bewältigen,
etwas leisten können, sich mit anderen vergleichen, sich nachhaltig für eine Sache engagieren, all das
kann im Kinderturnen erfahrbar werden.
Spielen steht für Spaß an der Bewegung, Freunde gewinnen durch gemeinsame Aktionen. Lernen von
Regeln im Miteinander und Gegeneinander.
beim Mitmachen steht der Gemeinschaftsaspekt im Vordergrund, das Sammeln sozialer Erfahrungen
untereinander sowie gegenüber dritten Personen.
Erleben steht für die Vielfalt in der Entwicklung der Persönlichkeit. Kinder erfahren sich und ihren
Körper und gewinnen einerseits Körperbewusstsein sowie andererseits Sicherheitsgefühl und
Geborgenheit in der Gruppe.
Können steht für die Subsummierung aller Einzelinhalte und trägt dazu bei, ein positives Selbstkonzept
zu entwickeln.
Die Angebote im Kinderturnen in den Vereinen des Deutschen Turner-Bundes sind breit gefächert
und gliedern sich in drei Stufen:
Eltern-Kind-Turnen
Zielgruppe des Eltern-Kind-Turnens sind alle
Kinder von ca. 2 - 4 Jahren. Die Kinder werden
von Mutter und/ oder Vater zum Turnen begleitet.
Die Kinder lernen gemeinsam mit ihren Eltern
und anderen Familien die Vielfalt des Kinderturnens
kennen. Hierbei steht das Sammeln vielseitiger
Bewegungserfahrung mit und ohne
Materialien/Geräte(n) im Vordergrund - vom
Fingerspiel zum Bewegungslied, vom kleinen Spiel
mit Alltagsmaterialien bis hin zum Kennenlernen von
Bewegungslandschaften, Spielen für zu Hause und
den Spielplatz.
Darüber hinaus sollen erste Anregungen für die
überfachliche Arbeit (z.B. Basteln, Kinderfasching,
Kinderfeste) gegeben werden. Mit Hilfe der Eltern
bzw. Übungsleiter/innen erleben die Kinder durch
Nachahmen und eigenständiges Probieren die Welt
des Kinderturnens.
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Kleinkinderturnen
Zielgruppe für das Kleinkinderturnen im Verein
sind Kinder (Jungen und Mädchen) im Alter von
4 - 6 Jahren.
Dabei erobern die Kinder erstmals ohne Eltern die
Turnhalle. Mit der sich schnell erweiternden Sprachund Sprechfähigkeit beginnt in der Auseinandersetzung mit den Umgebungs- und Umweltbedingungen der erste Abschnitt für die Entwicklung
der "begrifflichen Intelligenz". Kinder beginnen zu
verstehen und lösen durch Denken zunächst einfache und später immer schwierigere Bewegungsaufgaben.
Die vielfältigen und abwechslungsreichen Angebote
lassen die Turnstunden zu einer neuen Erlebniswelt
werden. War das Festhalten am Barrenholm die erste
Begegnung mit einem Turngerät, so wird der Barren
jetzt in eine Hängebrücke umfunktioniert.
Bewegungsgeschichten und Bewegungslandschaften
erzeugen eine hohe Attraktivität. Durch aktives
Handeln, kreativen und fantasievollen Umgang mit
ihrer Umwelt lernen die Kinder, die vorhandenen
Fertigkeiten ihrer Alltagsmotorik zu verbessern sowie
ihr Bewegungsrepertoire zu erweitern. Die Bewegungsangebote zur Schulung der Wahrnehmung
nehmen eine wichtige Rolle in der Bewegungswelt
der Kinder in diesem Alter ein.
Das Kleinkinderturnen sollte für die Kinder eine
normfreie Bewegungswelt darstellen, geprägt von
Offenheit, Vielseitigkeit, Freiwilligkeit und einem
hohen Grad an Entscheidungsmöglichkeiten.
Kinderturnen
Zielgruppe im Kinderturnen sind Mädchen und
Jungen ab 6 Jahre.
Mit dem Eintritt in die Schule beginnt für alle Kinder
ein neuer Lebensabschnitt. Die Grundtätigkeiten der
Alltagsmotorik (Laufen, Springen, Hüpfen, Kriechen,
usw.) sollten in diesem Alter vollkommen beherrscht
werden. Die Lernfähigkeit nimmt rasch zu und ist
aufgrund des bereits erlernten schulischen Wissens,
der sprachlichen Kompetenz, der Bewegungserfahrung und der Motivation besonders gut ausgeprägt,
so dass Kinder sportliche Bewegungen im Idealfall
auf Anhieb lernen können.
Ausgehend von diesen Grundvoraussetzungen werden die Angebote im Kinderturnen breit und vielseitig angelegt. Neben der Weiterentwicklung sportmotorischer Fähigkeiten (konditionelle und koordinative
Fähigkeiten) sowie der Wahrnehmung steht im sogenannten „Motorischen Lernalter“ die Aneignung
sportmotorischer Fertigkeiten im Vordergrund.
Das Turnen an und mit Geräten wird erlebnisorientiert, beispielsweise über Bewegungs- und Übungslandschaften vermittelt. So lernen Kinder
Bewegungen zu verfeinern und zu variieren.
Mit dem Übergang vom Nachahmungslernen zum
„verstehenden“, einsichtigen Lernprozess beginnt
nun die Möglichkeit der sportartspezifischen
Vermittlung von Bewegung.
Mit dem Erwerb der motorischen
Grundlagenausbildung öffnet sich die Tür zur Welt
des Sports mit seinem reichhaltigen Angebot vom
Leistungs-, Breiten- und Freizeitsport bis hin zum
Gesundheitssport.
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Die Kampagne
erbände und Vereine sind mehr denn je aufgefordert, einen verstärkten Beitrag zur
Schaffung von Bewegungsräumen sowie qualitativ hochwertigen Bewegungsangeboten zu leisten
und Kinder zu mehr Bewegung zu animieren.
V
Ziele der Kampagne:
Der DTB und die DTJ stellen sich mit dem Schwerpunktprogramm Kinderturnen dieser gesellschaftlichen Herausforderung. Mit dem Kinderturnen
verfügt der DTB/ die DTJ über ein vielseitiges, nicht
normiertes und kindgerechtes Angebot, das am
umfangreichsten die motorische Grundlagenausbildung von Kindern fördert sowie eine gesunde
körperliche und geistige Entwicklung unterstützt.
Die Kampagne Kinderturnen soll das Bewusstsein
von Eltern, Übungsleiter/innen, Erzieher/innen und
Lehrer/innen für die Notwendigkeit einer guten
motorischen Ausbildung von Kindern schärfen. Mit
Unterstützung von BARMER und BILD wollen DTB
und DTJ das Kinderturnen als Premium-Angebot zur
grundlegenden Bewegungsförderung von Kindern in
der Öffentlichkeit platzieren.
In den Vereinen des DTB werden bundesweit rund
1,8 Mio. Kinder von meist ehrenamtlich arbeitenden
Übungsleiter/innen in Kinderturn-Angeboten (ElternKind-Turnen, Kleinkinder- und Kinderturnen) betreut.
Mit Hilfe der Kampagne soll diese wertvolle Arbeit
der Turn- und Sportvereine bestätigt und nach
außen getragen werden. Im Sinne der
Nachhaltigkeit soll die Kampagne darüber hinaus die
Vereine zu verstärkten Aktivitäten veranlassen und
auffordern, Kooperation mit Kindergärten und
Grundschulen einzugehen.
Beitrag zur nachhaltigen Bewegungsförderung von Kindern durch Kinderturnen
Bewusstseinsänderung bezüglich der
Bedeutung von Bewegung für eine gesunde
körperliche geistige Entwicklung von Kindern
Positionierung des Kinderturnens als das
grundlegende Bewegungsangebot für Kinder
in Deutschland
Bindung und Gewinnung von Kindern an die
Vereine des DTB
Mit drei ineinandergreifenden Instrumenten soll das
Thema Bewegungsförderung für Kinder stärker in
das Bewusstsein und Interesse der Öffentlichkeit
gerückt werden: der Kinderturn-Test, die KinderturnTage und die Kinderturn-Woche.
Um die Kampagne erfolgreich zu starten, bedarf es
in erster Linie der Unterstützung der Vereine und
Übungsleiter/innen. Bundesweit sind alle Vereine
aufgerufen, sich an der Kampagne zu beteiligen.
Mit dieser öffentlichkeitswirksamen Kampagne eröffnet sich den Vereinen die einmalige Chance, mit
Hilfe der Partner BILD und BARMER, sich als kompetente Partner im Kinderturnen zu präsentieren und
damit einen Beitrag für eine nachhaltige
Bewegungsförderung für alle Kinder in Deutschland
zu leisten.
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Die Kinderturn-Tage
inderturnen ist Bewegungsförderung, die
etwas bewegt. Mit Hilfe der Kinderturn-Tage
kann dies einer breiten Öffentlichkeit demonstriert werden. Die Kinderturn-Tage sollen die enorme Angebotsvielfalt der Vereine im Kinderturnen
widerspiegeln. Deshalb sind alle Vereine,
Kindergärten und Grundschulen aufgerufen, einen
Kinderturn-Tag durchzuführen.
K
Die Gestaltung der Kinderturn-Tage ist frei gestellt.
Dies kann z.B. ein „Tag der offenen Tür“, ein
Vereinsjubiläum, ein Turnfest usw. sein, an dem die
Angebote und Aktivitäten im Kinderturnen vorgestellt werden. Viele Vereine verfügen bereits über ein
großes Angebot im Kinderturnen und haben mit
dem Kinderturn-Tag die Chance, ihre wertvolle
Arbeit nach außen zu tragen.
Damit der Kinderturn-Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten wird,
können neben der Durchführung des
Kinderturn-Tests z. B. folgende Inhalte
geboten werden:
Mitmachangebote für Kinder und Eltern
(Bewegungslandschaft, Familienparcours,
Sinnesparcours, Flitzi-Führerschein,
Kreativangebot ...)
Vorführungen der Kinder (Zirkusvorstellung,
Tanz, beispielhafte Inhalte einer
Kinderturnstunde ...)
Kinderturnabzeichen- oder „Fit wie ein
Turnschuh“ Abnahme
Informationen zum Verein und Darstellung
der Vereinsakivitäten im Kinderturnen
(Pinwände, Infostand ...)
Die Kinderturn-Woche
Die Kinderturn-Woche ist ein zentrales Element
der Kampagne und dient als bundesweit angelegte gemeinsame Aktion von Vereinen, Turngauen
und Landesturnverbänden der Verstärkung der
öffentlichen Wahrnehmung.
Der Start der Kampagne erfolgt am 9. Oktober
2006. In dieser Woche (9. bis 15. Oktober 2006)
sollen bundesweit möglichst viele Kinderturn-Tage
in den Vereinen durchgeführt werden.
Auf den folgenden Seiten der Broschüre finden Sie
neben Informationen zum Kinderturn-Test, eine
Checkliste zur Vorbereitung und Durchführung
sowie praktische Anregungen zur weiteren
Gestaltung eines Kinderturn-Tages zu den folgenden
Themen:
Fit wie ein Turnschuh
Kinderturnabzeichen
Familienparcours
Tipps und Links zur Elterninformation
Mit der Kampagnenbroschüre und den Materialpaketen für den neuen Kinderturn-Test werden die
Vereine, Kindergärten und Schulen in die Lage versetzt, selbstständig Kinderturn-Tage zu organisieren,
durchzuführen und öffentlichkeitswirksam zu inszenieren. Den Auftakt der Kampagne bildet die
Kinderturn-Woche vom 9. bis 15. Oktober 2006.
Elterninfo zu aktuellen Themen (Übergewicht,
Suchtprävention ...)
Rahmenprogramm (Kinderliedermacher,
Zauberer ...)
14
Der Kinderturn-Test
er Kinderturn-Test ist wesentlicher Bestandteil
der Kampagne Kinderturnen und soll bundesweit bei allen Kinderturn-Tagen angeboten werden.
Das Schulsportforschungszentrum (FoSS) am Institut
für Sport und Sportwissenschaft der Universität
Karlsruhe hat unter der Federführung von Prof. Dr.
Klaus Bös und Susanne Bappert einen praktikablen
Kinderturn-Test entwickelt. Ziel dieses Tests ist die
einfache Erfassung der motorischen
Leistungsfähigkeit von drei- bis zehnjährigen Kindern
in Verein, Kindergarten und Grundschule.
D
Der Kinderturn-Test ist wissenschaftlich evaluiert und
es wurden auf der Basis einer aussagekräftigen
Stichprobe Normwerte entwickelt. Diese ermöglichen den Vergleich gleichaltriger Kinder gleichen
Geschlechts mit der Normstichprobe, so dass im
Anschluss an den Test eine Aussage über die motorische Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Kindes
getroffen werden kann, insbesondere auch in Bezug
auf die verschiedenen Fähigkeitsdimensionen Kraft,
Koordination, Beweglichkeit und Ausdauer.
Neben den altersspezifischen Auswertungstabellen
werden darüber hinaus Handlungsempfehlungen
für Eltern, Übungsleiter/innen, Lehrer/innen und
Erzieher/innen gegeben. Vielseitige sowie leistungsgemäße und differenzierte Anschlussangebote in
den Vereinen ermöglichen in diesem Zusammenhang
schließlich eine individuelle Förderung der Kinder.
Der Kinderturn-Test ist so konzipiert, dass er sich für
den Einsatz in Vereinen, Kindergärten und
Grundschulen eignet.
Der Kinderturn-Test beinhaltet insgesamt
sieben Testaufgaben aus den folgenden
Bereichen:
Koordination
Einbeinstand
Balancieren rückwärts
Seitliches Hin- und Herspringen
Kraft
Standweitsprung
Liegestütz
Beweglichkeit
Rumpfbeuge vorwärts
Ausdauer
6-Minuten-Lauf (ab sechs Jahre)
Der Kinderturn-Test ist sehr zeit- und materialökonomisch und kann mit den üblichen
Sportgeräten aus Turnhallen ohne weiteres
durchgeführt werden.
15
Folgende Materialien werden für die sieben
Übungen des Kinderturn-Testes benötigt:
Taschenrechner
4 Maßbänder/ Zollstöcke
1 Personenwaage
4 Stoppuhren
2 Langbänke oder alternativ eine Langbank
und einen Stuhl/ Hocker/ Kasten
2 kleine Kästen
3 kleine Matten
2 Klebebandstreifen bzw. Hallenlinien
1 Holzstück auf dem 2 Maßbänder befestigt
werden
1 Volleyballfeld
6 Hütchen oder sonstige
Markierungen
Die Abnahme des Kinderturn-Tests kann durch
Übungsleiter/innen, Lehrer/innen und Erzieher/innen
erfolgen.
Eine ausführliche Anleitung ist in der Testbroschüre
zu finden, die mit den Materialien ausgegeben wird.
Für die Abnahme des Kinderturn-Tests (6 Stationen)
benötigt ein „Testleiter“ für ein Kind zwischen
15 und 20 Minuten. Das FoSS empfiehlt, den 6Minuten-Lauf für die Kinder ab sechs Jahren mit
der gesamten Gruppe im Anschluss gemeinsam
durchzuführen.
Zur Durchführung des Tests werden folgende
Materialien kostenlos zur Verfügung gestellt:
Testleitfaden mit der exakten Testbeschreibung,
mit Normwerten und Handlungsempfehlungen
Vorlagen zur Datenerfassung und -auswertung
(Ergebnisbögen) für Übungsleiter/innen,
Lehrer/innen und Erzieher/innen
Urkunden für Kinder
Ankündigungsplakate
Die Materialien können ab September 2006
über die BARMER Hauptverwaltung in Wuppertal
angefordert werden.
16
Und so können sich Vereine,
Kindergärten, Grundschulen
beteiligen:
1
2
3
Vereine, Kindergärten, Grundschulen, die sich für
die Teilnahme an der Kampagne Kinderturnen
entschieden haben, melden Sie sich mit dem
„Anmelde-Gutschein“ bei der BARMER
Hauptverwaltung in Wuppertal.
Den Anmelde-Gutschein finden Sie unter
www.kinderturnen.de.
Mit der Anmeldung nennen Sie den Termin des
Kinderturn-Tages in Ihrer Organisation und die
Anzahl der Kinder, die voraussichtlich am
Kinderturn-Test teilnehmen.
Sie erhalten kurze Zeit später eine Bestätigung
und die Nachricht, wann Ihre Materialien für den
Kinderturn-Test bei der nächstgelegenen
Geschäftsstelle der BARMER abgeholt werden
können. Eine Zustellung per Post oder einen
Mitarbeiter der BARMER ist ebenfalls möglich.
4
Je nach Anzahl der gemeldeten Kinder erhalten Sie
kostenlos die entsprechende Anzahl von Paketen.
Ein Paket beinhaltet:
1 Leitfaden mit Anleitung, Auswertung
und Handlungsempfehlungen
20 Urkunden für die Kinder
20 Ergebnisbögen für
Übungsleiter/innen, Lehrer/innen und
Erzieher/innen
Ankündigungsplakat (Muster);
Weitere Ankündigungsplakate (max. 5) können
Sie individuell mit den Daten Ihres KinderturnTages anfertigen lassen.
Bitte setzen Sie sich spätestens 3 Wochen
vor dem Kinderturn-Tag mit der BARMER in
Verbindung.
1 Feedback-Formular
5
6
Der Kinderturn-Tag, einschließlich der Abnahme
des Kinderturn-Tests, kann in Ihrer Organisation
stattfinden.
Der Kinderturn-Test wird durch das Forschungszentrum für Schulsport und den Sport von
Kindern und Jugendlichen (FoSS) ausgewertet.
Aus diesem Grund bitten wir Sie, die TestErgebnisbögen sowie das Feedback-Formular mit
Hinweisen, was gut gelaufen ist, an die BARMER
vor Ort zurück zu geben. Von hier aus werden
die Unterlagen an die jeweiligen Stellen weitergeleitet.
Wir freuen uns auch über Beiträge in der regionalen Presse.
17
Weitere Möglichkeiten
zur Gestaltung
eines Kinderturn-Tages
amit der Kinderturn-Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Kinder und alle
Beteiligten wird, sollten neben dem
Kinderturn-Test weitere Programmpunkte in die
Veranstaltung integriert werden.
D
Die Gestaltung der Kinderturn-Tage ist freigestellt.
Die nachfolgenden Module sind als
weitere praktische Anregungen und Tipps zu verstehen, um die Vereine, Kindergärten und
Grundschulen in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Aktion Fit wie ein Turnschuh
Bauchmuskeln „Reifenwechsel“
„Fit wie ein Turnschuh“ ist ein Bewegungs- und
Fitnessprogramm für Kinder von 7 bis 12 Jahren.
Durch verschiedene altersgemäße Übungen können
Ausdauer, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und
Körperspannung gefördert sowie bestimmte
Muskelgruppen wie Arme, Bauch, Rücken und Beine
trainiert werden. Bei allen „Fit wie ein TurnschuhÜbungen“ steht die Freude an der Bewegung im
Vordergrund.
Geräte: Gymnastikreifen, Matte
Anleitung: „Ihr liegt euch auf dem Rücken so
gegenüber, dass eure Beine nebeneinander liegen.
Das äußere Bein steht angewinkelt fest auf dem
Boden. Das innere Bein ist senkrecht nach oben
gestreckt. Die Rückseiten der gestreckten Beine
berühren sich. Ein Kind fasst den Reifen so weit,
dass es ihn gerade noch über das gestreckte Bein
führen kann.
Hebt den Oberkörper an und übergebt den Reifen
im Wechsel über die gestreckten Beine. Kopf und
Schulter sind so lange wie möglich vom Boden
gelöst.“
Das Konzept „Fit wie ein Turnschuh“ weist eine
hohe Variabilität auf. Je nach Bedarf können die
Übungen für Einzelne, Partner oder Gruppen ausgewählt werden. Vielfältige Möglichkeiten zur
Durchführung bieten sich an: Für Übungs- und
Schulstunden, Vereins-, Turn-, Gruppen- oder
Schulfeste kann aus den insgesamt 48 Übungen ein
individuelles Programm zusammengestellt werden.
Eine Auswahl an Partnerübungen zur Durchführung
einer „Fit wie ein Turnschuh-Aktion“ im Rahmen
eines Kinderturn-Tages stellen wir Ihnen hier vor:
18
Rückenmuskeln „Doppelkreisverkehr"
Geräte: Gegenstand (Tennisring), Matten
Anleitung: „Ihr liegt euch auf dem Bauch gegenüber.
Zehen und Knie drücken gegen den Boden. Die
Finger berühren sich bei ausgestreckten Armen. Die
Nasenspitzen befinden sich dicht über dem Boden.“
Lasst einen leichten Gegenstand (Tennisring) einmal
mit gestreckten Armen um euren Körper kreisen und
übergebt ihn an die Partnerin/ den Partner. Der
Gegenstand beschreibt jeweils eine Acht. Eure Arme
sind gestreckt. Schaut nicht nach dem Gegenstand.“
Beinmuskeln „Doppellift“
Geräte: Turnbank
Anleitung: „Ihr sitzt Rücken an Rücken auf der Bank.
Eure Beine sind leicht gespreizt.
Führt miteinander Kniebeugen aus. Bleibt mit den
Fußsohlen fest auf dem Boden. Drückt Rücken und
Po ständig aneinander.“
Armmuskeln „Fliesentauziehen“
Geräte: Ziehtau, Teppichfliesen
Anleitung: „Ihr setzt euch im Abstand auf
Teppichfliesen gegenüber. Haltet ein Ziehtau mit beiden Händen straff.
Zieht euch gleichzeitig aufeinander zu. Probiert auch
andere Möglichkeiten aus.“
Körperspannung
„Partnerbaumstamm“
Geräte: Turnbank, Matten
Anleitung: „Lege dich rückwärts auf einen
Mattenhügel (Turnbank und Matten), so dass der Po
und der untere Teil des Rückens aufliegen. Deine
Partnerin/ dein Partner fasst an die Unterschenkel der
gestreckten Beine. Lege den Oberkörper nur so weit
zurück, dass du deine Beine siehst.
Rollt im Wechsel mit Hilfe der Partnerin/ des Partners
wie ein Baumstamm über den Mattenhügel. Mache
kein Hohlkreuz dabei. Richtungswechsel nach einer
ganzen Umdrehung.“
19
Schnelligkeit „Wandball“
Geräte: Ball
Anleitung: „Du stehst mit einem Gymnastikball vor
einer Wand. Deine Partnerin/ dein Partner steht dir
gegenüber.
Du wirfst den Ball über deine Partnerin/ deinen
Partner an die Wand. Deine Partnerin/ dein Partner
dreht sich schnell zur Wand und fängt den Ball auf.
Wechselt nach 10 Versuchen.
Den Ball hoch an die Wand werfen!“
Geschicklichkeit „Tuchball“
Geräte: Ball, Tuch
Anleitung: „Ihr steht euch neben einer Wand
gegenüber und haltet ein Tuch an den 4 Ecken
fest. Auf dem Tuch liegt ein Ball.
Schleudert den Ball mit dem Tuch gegen die
Wand. Fangt den Ball mit dem Tuch wieder auf.
Beim Schleudern das Tuch spannen. Beim
Auffangen das Tuch locker halten.“
Ausdauer/Joker „Pappdeckellauf“
Geräte: Pappdeckel
Anleitung: „Du bekommst soviel Pappdeckel in die
Hand, wie du in Jahren zählst (z.B.: 7 Jahre = 7
Pappdeckel).
Laufe langsam und gleichmäßig durch die Halle
(durch das Gelände). Gib nach jeder gelaufenen
Minute einen Pappdeckel ab. Rase nicht, dann
kannst du länger durchhalten. Wer lange laufen will,
muss langsam und locker laufen. Der/ die Übungsleiter/in, Lehrer/in zeigt an, wenn jeweils 1 Minute
vorbei ist.“
Weitere Informationen zur Aktion sowie die Bestelladresse der Aktionsmaterialien finden Sie hier!
20
Das Kinderturnabzeichen
Das Kinderturnabzeichen ist konzipiert für Kinder
von 6 bis 10 Jahren, wobei auch
jüngere oder ältere Kinder das Kinderturnabzeichen
absolvieren können. Insgesamt
werden 60 Übungen aus den folgenden 10
Bereichen angeboten, deren Schwierigkeit sich
an der altersentsprechenden motorischen
Entwicklung von Kindern orientiert:
1. Hängen und Stützen
2. Springen, Fliegen, Landen
3. Gehen und Laufen
4. Rollen, Rutschen, Fahren
5. Gerätebahn
6. Turnspiele
7. Rhythmik
8. Sinne
9. Handgeräte
10. Zirkuskünste
Die Durchführung und Abnahme des
Kinderturnabzeichens können sowohl im normalen
Übungsbetrieb der Vereine als auch im
Schulsportunterricht erfolgen. Für die Abnahme
eignet sich auch eine Aktion im Rahmen einer
Großveranstaltung, wie Schul- oder Vereinsfeste,
Kinderturnfeste etc..
Beispielhaft stellen wir Ihnen hier eine Auswahl an
Übungen des Kinderturnabzeichens zur Durchführung im Rahmen eines Kinderturn-Tages vor:
Hängen und Stützen
„Gummistiefel-Lieferant“: Durch die Holmengasse
stützeln, dabei die Stiefel durch Anziehen der
Fußspitzen festhalten. Ein Absetzen in der Mitte ist
erlaubt.
Springen, Fliegen, Landen
„Rein-Raus“: Aus dem Angehen Sprung ins
Minitrampolin und sofort Strecksprung auf den
Mattenberg. Die Landezone auf dem Mattenberg
ist einen Meter breit.
21
Rollen, Rutschen, Fahren
„Sondertransport“: Auf dem Rollbrett den Parcours
durchfahren und zwei der vier Gegenstände holen.
Wiederholen und die anderen Gegenstände transportieren. Ohne Verlust und Abstieg.
Turnspiele
„Latzen“: Mit sechs Sandsäckchen in mindestens
vier verschiedene Felder werfen
Rhythmik
„Klatschvers“: Text: „Auf meinem coolen
Windsurfbrett, da steht ein Elefant. Ich rief, das ist
ja gar nicht nett, da sprang er in den Sand.“
Sinne
„Fußmalen“: Mit einem Filzstift zwischen den
Zehen ein Haus und einen Baum malen und den
eigenen Namen darunter schreiben
Handgeräte
„Bandwurm“: Drei verschiedene Möglichkeiten
finden, das Band zu bewegen.
Zirkuskünste
„Tuchwerfen“: Chiffontuch hochwerfen, mit
drei verschiedenen Körperteilen auffangen.
Weitere Informationen zur Aktion sowie die Bestelladresse der Aktionsmaterialien finden Sie hier!
22
Tipps und Links zur Elterninformation
Übungsleiter/innen, Erzieher/innen und Lehrer/innen
leisten einen großen Beitrag zur gesunden
Entwicklung der Kinder. Prägend jedoch ist in erster
Linie das Elternhaus. Deshalb ist es wichtig, die
Eltern mit Tipps und Hilfen zu entwicklungsrelevanten Themen und Fragestellungen zu unterstützen.
Im Folgenden finden Sie drei Themenvorschläge zur
Elterninformation im Rahmen eines KinderturnTages. Die beigefügten Links führen Sie zu interessanten Internetseiten, auf denen Sie sich näher zum
jeweiligen Thema informieren können.
Die Bedeutung der Bewegung für
die kindliche Entwicklung – mehr
Bewegung im Kinderalltag!
Bewegung ist ein grundlegendes Element der
menschlichen Entwicklung. Schon im Mutterleib
zeigt das Kind spontane Aktivitäten und der
Bewegungsdrang begleitet die gesamte kindliche
Entwicklung. Im Gegensatz zu diesen Erkenntnissen
steht die Tatsache, dass gerade in der heutigen Zeit
eine verhängnisvolle Bewegungsarmut zu beklagen
ist. Viele Eltern können ein Lied davon singen: Es
mangelt an Bewegungsraum durch beengte häusliche Umgebung und durch eine kinderfeindliche
Umwelt. Die Folgen zeigen sich in den wachsenden
Zahlen von bewegungsgestörten, verhaltensauffälligen Kindern.
Angebote wie das Kinderturnen der Turn- und
Sportvereine gewinnen daher immer mehr an
Bedeutung. Kinderturnen bietet den Kindern die
Bewegungs- und Erfahrungsräume, die sie für ihre
gesamte Persönlichkeitsentwicklung benötigen.
Dennoch sollte, über die wöchentliche Turnstunde
hinaus, Bewegung täglich in den Alltag der Kinder
integriert werden, um eine gesunde Entwicklung zu
gewährleisten.
Informationen zur bewegungsfreundlichen
Kinderzimmergestaltung und Tipps für
Bewegungsspiele im häuslichen Bereich finden Sie
unter www.kinderturnen.de (im Bereich
Information bei den Tipps für Eltern) sowie unter
www.barmer.de (im Bereich Gesundheit und
Krankheit, Kinder und Familie).
23
Bewegung und Ernährung
Fehlende Bewegung und ungesunde Ernährung führen bei immer mehr Kindern zu Haltungsschäden
und Gewichtsproblemen, die schon in jungen Jahren
zu ernsthaften gesundheitlichen Gefahren führen
können. Außerdem leiden übergewichtige Kinder
häufig unter relevanten psychosozialen Folgen von
Hänseleien, einem Abgleiten in die Außenseiterrolle
und Störungen des Selbstwertgefühls.
Das Übergewichtsrisiko des Einzelnen hängt zwar
auch von genetischen Veranlagungen ab, entscheidend für die Entwicklung von Übergewicht bleibt
jedoch die Lebensweise. Letztendlich beruht Übergewicht auf einem Missverhältnis zwischen Energiezufuhr und -verbrauch.
Eine dauerhafte Gewichtsabnahme (bzw. -stabilisierung, denn Kinder können durch gleichbleibendes
Gewicht bei gleichzeitigem Längenwachstum bezogen auf die Körpergröße eine indirekte
Gewichtsabnahme erreichen) ist am besten durch
eine Steigerung der körperlichen Aktivität mit gleichzeitiger Umstellung der Ernährungsgewohnheiten zu
erreichen.
Informationen zu diesem Thema finden Sie unter
www.barmer.de im Bereich Sport und Ernährung,
sowie auf folgenden Internetseiten:
www.dge.de (Deutsche Gesellschaft für Ernährung)
www.aid.de (aid infodienst Verbraucherschutz –
Ernährung – Landwirtschaft)
www.cma.de (Centrale Marketing-Gesellschaft der
deutschen Agrarwirtschaft)
www.fke-do.de (Forschungsinstitut für
Kinderernährung Dortmund)
www.bzga.de (Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung)
www.ernaehrung-und-bewegung.de (Plattform
Ernährung und Bewegung)
Bereits seit Juli 2003 gibt es die Initiative der
Bundesregierung: „Besser essen. Mehr bewegen.
KINDERLEICHT“, die unterschiedliche Maßnahmen
zur Änderung des Ernährungsverhaltens bei Kindern
und Jugendlichen umfasst.
Ausführliche Informationen finden Sie unter
www.kinder-leicht.net.
Suchtprävention – Kinder stark machen
Suchtprobleme nehmen ihren Anfang häufig im
Kindes- und Jugendalter und werden erst im
Erwachsenenalter sichtbar. Um dem entgegenzuwirken, muss Prävention frühzeitig und umfassend
ansetzen.
Mit der Kampagne zur Suchtvorbeugung „Kinder
stark machen“ wendet sich die BZgA an alle
Erwachsenen, die Verantwortung für Kinder und
Jugendliche tragen. Ziel der Kampagne ist es, das
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von
Heranwachsenden zu stärken und ihre Konflikt- und
Kommunikationsfähigkeit zu fördern. Aus einer starken, selbstsicheren Position heraus sollen
Jugendliche „nein“ zu Suchtmitteln aller Art sagen
können.
Infos unter www.kinderstarkmachen.de. Weitere
Informationen zum Thema finden Sie auf folgenden
Internetseiten:
www.bzga.de (Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung)
www.drugcom.de (eine Seite der BZgA)
www.dhs.de (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen)
24
Familienparcours
Kinder und Eltern finden heutzutage immer seltener
Zeit zum gemeinsamen Spielen.
Die hier vorgestellten Anregungen sollen die Kinder
zusammen mit einem Partner, am besten mit einem
Elternteil, bewältigen. Dabei ist Kooperation gefragt:
Wer sich gut auf seinen Partner einstellen kann und
mit ihm zusammenarbeitet, kommt schnell zum
Erfolg!
Aus den verschiedenen Spielen kann im Rahmen
eines Kinderturn-Tages eine Auswahl für einen
Familienparcours zusammengestellt werden.
Dreibeinlauf
Rollbrettslalom Variante 2
Material: Springseile
Die Partner stehen eng Seite an Seite. Die beiden
aneinander liegenden Beine werden zusammengebunden. So soll eine bestimmte Strecke möglichst
schnell zurückgelegt werden.
Material: Rollbretter, Materialien für einen
Hindernisparcours
Beide Partner legen den Parcours auf einem Rollbrett
zurück. Es gilt, eine für beide angenehme Art der
Fortbewegung zu finden ( z.B. Partner sitzen Rücken
an Rücken, der Erwachsene liegt auf dem Bauch,
das Kind sitzt auf ihm...)
Rollbrettslalom
Material: Rollbretter, Materialien für einen
Hindernisparcours
Ein Partner sitzt mit geschlossenen Augen auf dem
Rollbrett und wird vom anderen Partner durch den
Parcours geschoben.
Rollbrettslalom Variante 1
Material: Rollbretter, Materialien für einen
Hindernisparcours
Der anschiebende Partner hat die Augen geschlossen und wird vom auf dem Rollbrett sitzenden
Partner durch den Parcours dirigiert.
Tuchball
Material: Handtücher, Bälle
Jeder der Partner hält eine Seite eines Handtuchs
fest, auf dem ein Ball liegt. Durch Spannen des
Handtuchs soll der Ball so oft wie möglich nach
oben gespielt und wieder aufgefangen werden.
Bierdeckellauf
Material: Bierdeckel
Jedes Paar erhält sechs Bierdeckel. Die Partner stellen sich mit jedem Fuß auf einen Bierdeckel, zwei
Bierdeckel bleiben frei. Sie bewegen sich auf den
Bierdeckeln fort, indem jeweils die beiden freien
Bierdeckel nach vorne gereicht werden.
25
Turm bauen
Material: viele Bierdeckel und
Toilettenpapierrollen
Gemeinsam soll aus Toilettenpapierrollen und
Bierdeckeln ein möglichst hoher Turm gebaut
werden.
Zusammenhalt
Material: Toilettenpapierrollen, evtl. Materialien
für einen Hindernisparcours
Die Partner stecken Zeige- und Mittelfinger in die
Öffnungen einer Toilettenpapierrolle. So verbunden
sollen sie entweder eine bestimmte Strecke möglichst schnell zurücklegen oder einen
Hindernisparcours bewältigen, ohne dass die
Toilettenpapierrolle zu Boden fällt.
Zusammenhalt Variante 1
Material: ein Stück Papier
Die Partner legen die Handflächen je einer Hand
aneinander. Zwischen den Handflächen befindet sich
ein Stück Papier. So verbunden sollen sie entweder
eine bestimmte Strecke möglichst schnell zurücklegen oder einen Hindernisparcours bewältigen, ohne
dass das Papier zu Boden fällt.
Zusammenhalt Variante 2
Material: Luftballons
Die Partner sollen einen Luftballon gemeinsam über
eine bestimmte Strecke oder einen
Hindernisparcours transportieren, ohne die Hände zu
benutzen.
Fliegenklatschenfederball
Material: Fliegenklatschen, Luftballons
Die Partner sollen sich mit den Fliegenklatschen
einen Luftballon möglichst oft zuspielen, ohne dass
dieser den Boden berührt.
Teppichfliesenlauf
Material: Teppichfliesen
Die Partner sollen gemeinsam auf zwei
Teppichfliesen eine bestimmte Strecke zurücklegen.
Teppichfliesenlauf Variante
Material: Teppichfliesen
Die Partner sollen gemeinsam auf drei Teppichfliesen
eine bestimmte Strecke zurücklegen.
Begriffe raten
Material: Innerhalb einer bestimmten Zeit sollen möglichst
viele Begriffe im Wechsel von einem Partner pantomimisch dargestellt und vom andern Partner erraten
werden.
Denkmal
Material: Die Partner sollen aus ihren Körpern ein „Denkmal“
bauen und dabei verschiedene Aufgaben lösen, z.B.:
zwei Füße und zwei Hände berühren den Boden
ein Knie und zwei Füße berühren den Boden
nur ein Po berührt den Boden
usw.
26
Checkliste zur Durchführung
eines Kinderturn-Tages
ie folgende Checkliste dient als Hilfestellung
zur Planung eines Kinderturn-Tages. Je nach
den konkreten Inhalten der Veranstaltung
und den örtlichen Gegebenheiten sollte die Liste ggf.
angepasst werden.
D
Wichtige Fragen zur Organisation:
Wer leitet das Projektteam?
Wie viele Projektmitarbeiter werden benötigt?
Wer übernimmt welche Aufgaben?
Wie viele Helfer werden benötigt für Auf- und
Abbau und Durchführung der Veranstaltung?
Welche Materialien/Geräte werden benötigt?
Wer plant die Logistik (Materialabholung, Aufbau,
Zeitplanung, Geräteauf- und -abbau)
Checkliste Organisation
Aufgabe
Termin
Vereinsvorstand über die Kampagne Kinderturnen
informieren und Beschluss zur Durchführung eines
Kinderturn-Tages des Vereins herbeiführen sowie
Budget abklären
8 Wochen vorher
Terminfestlegung (Überschneidungen
vermeiden, ggf. Ersatztermin)
8 Wochen vorher
Projektteam zur Organisation bilden
8 Wochen vorher
Zeitplan der Vorbereitung erstellen
8 Wochen vorher
Veranstaltungsort (Räume, Freiflächen,
Hallen, ...) auswählen und reservieren
7 Wochen vorher
Status
Programm Kinderturn-Tag festlegen und verant7 Wochen vorher
wortliche Personen aus dem Projektteam benennen
Material für den Kinderturn-Test anfordern bei
der zuständigen regionalen Geschäftsstelle der
BARMER (siehe www.kinderturnen.de)
7 Wochen vorher
jedoch spätestens
3 Wochen vorher
Evtl. Sponsoren/Partner akquirieren und Ehrengäste
einladen
7 Wochen vorher
Einladungen an Kinder und Eltern
6 Wochen vorher
Zeitplan des Veranstaltungstages erstellen
(inkl. Auf- und Abbauzeiten!)
6 Wochen vorher
27
Aufgabe
Termin
Helfer ansprechen
6 Wochen vorher
Presse informieren und weiteres Vorgehen abstimmen (siehe Checkliste Öffentlichkeitsarbeit)
5 Wochen vorher
ggf. erforderliche Genehmigungen einholen
(GEMA, Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt, ...)
5 Wochen vorher
Verpflegungsangebot planen (Angebot an Essen
und Trinken, Kühlmöglichkeiten/Warmhaltevorrichtungen, Kaffeemaschine, ...)
4 Wochen vorher
Ausstattung planen (Stühle, Beleuchtung,
technische Ausstattung wie Beschallung und
Musikanlage, Dekoration)
4 Wochen vorher
Ankündigungsplakate aufhängen
4 Wochen vorher
Detaillierte Materiallisten erstellen (Geräteausstattung, Spielmaterialien, Werkzeug, Ausstattung, ...)
3 Wochen vorher
Übungsleiter/innen vorbereiten zur Abnahme des
Kinderturn-Tests
2-3 Wochen
vorher
Sanitätsdienst bestellen
2 Wochen vorher
Aufbau beginnen
1-2 Tage vorher
Status
Veranstaltungstag / Kinderturn-Tag
Abbau
direkt nach der
Veranstaltung
Am Veranstaltungstag sollten alle im Vorfeld zu erledigenden Handlungen abgeschlossen sein, denn erfahrungsgemäß kommt es häufig zu kleinen Pannen oder unvorhersehbaren Ereignissen, die u. U. viel Zeit in
Anspruch nehmen.
28
Checkliste Öffentlichkeitsarbeit (ÖA)
Aufgabe
Termin
Erstellung eines kurzen Pressetextes zur Information der örtlichen Presse (max. 1 DIN A 4-Seite,
kurze Sätze, Was findet Wann Wo mit Wem statt?
Wer ist der Ansprechpartner der Organisation?
Was ist besonders berichtenswert?
5 Wochen vorher
Einstellen der Veranstaltung auf die VereinsHomepage (oder die der durchführenden
Institution) mit dem kurzen Pressetext und den
wichtigsten Angaben. Wichtig: auch hier
Kontaktperson angeben für Rückfragen!
5 Wochen vorher
Anfrage bei der kommunalen Verwaltung zur
Einstellung der Veranstaltung auf die offizielle
Kommunen-Homepage
5 Wochen vorher
Erstellung eines Presseverteilers: Wer sind die
zuständigen Redakteure beim örtlichen
Anzeigenblättchen, bei der regionalen Zeitung,
beim regionalen Veranstaltungsmagazin, beim
lokalen Radiosender?
4 Wochen vorher
Platzierung der Veranstaltung in den Veranstaltungskalendern der in Frage kommenden
Zeitungen.
Ab 4 Wochen
vorher
Kontaktaufnahme mit den zuständigen
Redaktionen: Beschreibung der Veranstaltung
und Zusendung des Pressetextes
3 Wochen vorher
Nachfass-Aktion: Redakteure nochmals anrufen
und auf die Veranstaltung hinweisen. Ansprechpartner vor Ort bekannt geben, ggf. nochmals den
Pressetext zur Verfügung stellen, bzw. Pressetext in
überarbeiteter Version erneut verschicken
1 Woche vorher
Status
Beim Kinderturn-Tag: Eine auskunftsfähige Person
sollte sich für Fragen der Redakteure zur Verfügung stellen
29
Aus- und Fortbildungen
ur Umsetzung der genannten Kampagnenziele
ist es unerlässlich, die Qualität der Angebote
im Kinderturnen zu sichern, zu verbessern und
den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Deshalb sind Aus- und Fortbildungen ein
wesentlicher Bestandteil der Arbeit der DTJ.
Z
Die DTJ stellt für folgende Ausbildungsprofile
Rahmenkonzeptionen zur Verfügung:
Übungsleiter-Assistent/in Kinderturnen
1. Lizenzstufe: Übungsleiter/in C (in den Profilen
Eltern-Kind-/ Kleinkinderturnen und Kinderturnen)
2. Lizenzstufe: Übungsleiter/in P „Sport in der
Prävention“ (mit dem Profil
„Gesundheitsförderung im Kinderturnen“)
Aufbauende Zertifikate: „Übungsleiterin
Kinderturnen“ und „Übungsleiterin Eltern-Kind-/
Kleinkinderturnen“ für lizenzierte
Übungsleiter/innen
Die Ausbildungen werden in der Regel von den
Landesturnverbänden/ Landesturn(er)jugenden
angeboten.
Für weiterführende Informationen wenden Sie sich
bitte direkt an ihren Landesturnverband oder an die
Deutsche Turnerjugend
Otto-Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt
Tel. 069/67801-151
Fax: 069/67801-199
eMail: [email protected]
www.tuju.de, www.kinderturnen.de
Die Adressen der Landesturnverbände finden Sie
im Serviceteil dieser Broschüre auf den folgenden
Seiten.
Darüber hinaus bietet die Kinderturn-Akademie im
Rahmen der DTB-Akademie in Zusammenarbeit mit
verschiedenen Bildungswerken ein umfangreiches
Ausbildungs- und Weiterbildungsangebot an.
Die „Akademie vor Ort“ führt für den Bereich
Kinderturnen jährlich gezielte Fortbildungsmaßnahmen für alle Multiplikatoren Übungsleiter/innen, Trainer/innen, Erzieher/innen,
Lehrer/innen - in Form der DTB-Tagesspecials
(Tagesworkshops mit 8 UE) durch.
Informationen zur Kinderturn-Akademie und den
DTB-Tagesspecials:
DTB-Akademie Frankfurt/Main
Otto-Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt/Main
Tel. 069/67801-134/189
Fax: 069/67801-179
eMail: [email protected]
www.dtb-akademie.de
30
Adressen der
Landesturn(er)jugenden
ei Fragen zur Aus- und Fortbildung können Sie
sich direkt an Ihren Landesturnverband/ Ihre
Landesturn(er)jugend wenden. Darüber hinaus
bieten die Landesturn(er)jugenden umfassende, kompetente Beratung rund um das Thema Kinderturnen an.
B
Badische Turnerjugend
Am Fächerbad 5
76131 Karlsruhe
Tel. (07 21) 1 81 50
Fax (07 21) 2 61 76
eMail:
[email protected]
Hessische Turnjugend
Theodor-Heuss-Str.11
36304 Alsfeld
Tel. (0 66 31) 7 05-0
Fax (0 66 31) 7 05-20
eMail: [email protected]
www.badischerturner-bund.de
Märkische Turnerjugend
Am Luftschiffhafen 2,
Haus 31
14471 Potsdam
Tel. (03 31) 9 01 17
Fax (03 31) 90 11 78
eMail: [email protected]
Bayerische Turnerjugend
Georg-Brauchle-Ring 93
80992 München
Tel. (0 89) 1 57 02-3 21
Fax (0 89) 1 57 02-3 17
eMail: [email protected]
www.btj.de
Berliner Turnerjugend
Voralberger Damm 39
12157 Berlin
Tel. (0 30) 7 87 94 50
Fax (0 30) 78 79 45 20
eMail:
[email protected]
www.berlinerturnerbund.de
Bremer Turnerjugend
Violenstr. 27
28195 Bremen
Tel. (04 21) 32 65 92
Fax (04 21) 32 54 03
eMail:
[email protected]
www.tuju-bremen.de
Verband für Turnen und
Freizeit Hamburg
Schäferkampsallee 1
20357 Hamburg
Tel. (0 40) 41 80 82 37
Fax (040) 41 90 82 02
eMail: [email protected]
www.vtf-hamburg.de/
turnerjugend.htm
www.htj.de
www.maerkischerturnerbund.de
Turnerjugend MecklenburgVorpommern
Tschaikowskistr. 42
18069 Rostock
Tel. (03 81) 4 00 77 55
Fax (03 81) 4 00 77 55
eMail:
[email protected]
www.landesturnverbandmv.de
Mittelrheinische
Turnerjugend
Rheinau 10 / Haus des
Turnens
56075 Koblenz
Tel. (02 61) 13 51 50
Fax (02 61) 13 51 59
eMail: [email protected]
Pfälzer Turnerjugend
Am Schlagbaum 5
67655 Kaiserslautern
Tel. (06 31) 41 49 95-0
Fax (06 31) 41 49 95-9
eMail:
[email protected]
Sächsische Turnerjugend
Goyastr. 2d
04105 Leipzig
Tel. (03 41) 14 93 86 60
eMail: [email protected]
www.pfaelzerturnerbund.de
Turnerjugend
Schleswig-Holstein
Winterbeker Weg 49
24114 Kiel
Tel. (04 31) 6 48 61 85
Fax (04 31) 68 53 06
eMail: [email protected]
Rheinhessische
Turnerjugend
Jahnstr. 4
55124 Mainz
Tel. (0 61 31) 9 41 70
Fax (0 61 31) 94 17 17
eMail:
[email protected]
www.rhtb.org
Rheinische Turnerjugend
Paffrather Str. 133
51465 Bergisch Gladbach
Tel. (0 22 02) 20 03-0
Fax (0 22 01) 20 03-90
eMail: [email protected]
www.rtj.de
Saarländische
Turnerjugend
Herrmann-Neuberger
Sportschule/G 54
66123 Saarbrücken
Tel. (06 81) 38 79-2 34
Fax (06 81) 38 79-2 30
eMail: [email protected]
www.ntj.de
www.tujush.de
Schwäbische
Turnerjugend
SpOrt Stuttgart
Fritz-Walter-Weg 19
70372 Stuttgart
Tel. (07 11) 2 80 77-200
Fax (07 11) 2 80 77-270
eMail: [email protected]
www.stb-jugend.de
Thüringer Turnerjugend
Schützenstr. 4
99096 Erfurt
Tel. (03 61) 3 45 56 05
Fax (03 61) 3 45 56 41
eMail:
[email protected]
www.thueringerturnverband.de
www.stj.de
www.tvm.org
Niedersächsische
Turnerjugend
Landesturnschule Melle
Postfach 148
49302 Melle
Tel. (0 54 22) 94 91 33
Fax (0 54 22) 94 91 24
eMail: [email protected]
www.stv-turnen.de/
turnerjugend
Turnerjugend SachsenAnhalt
Manfred-Stern-Str. 7
06128 Halle
Tel. (03 45) 1 20 02 16
Fax (03 45) 1 20 02 17
eMail:
[email protected]
Westfälische
Turnerjugend
Zum Schloss Oberwerries
59073 Hamm
Tel. (0 23 88) 30 00 0-0
Fax (0 23 88) 30 00 0-99
eMail: [email protected]
www.wtj-online.de
www.landesturnverbandsachsen-anhalt.de
Turnverein
31
Praxishilfen der DTJ
Ordner Kinderturnen, Motorische
Grundlagenausbildung, Arbeitshilfen für Übungsleiter/innen
Neben grundlegendem Wissen zum Kinderturnen
enthält dieser Ordner vor allem einen umfangreichen
Praxisteil. Er bietet praxiserprobte Übungsvorschläge,
die sich an der Förderung der Grundtätigkeiten, der
konditionellen und koordinativen Fähigkeiten sowie
an der Förderung verschiedener
Wahrnehmungsbereiche orientieren und somit die
gesamte Spannweite der Bewegungsentwicklung
von Kindern spiegeln. Auszüge aus dem Ordner, u.
a. einige interessante Praxisbeispiele, stellen wir
Ihnen auf www.kinderturnen.de als Lehrhilfe im
Rahmen der Kampagne Kinderturnen zur Verfügung.
Für einige der Themenbereiche existieren bereits gut
ausgearbeitete Wettbewerbe, z. B. Rope Skipping,
auf die im Rahmen des Unterrichts hingearbeitet
werden kann und die als besondere Aktion den
Abschluss für eine Lerneinheit bilden können. Als
besonderes Highlight kann am Ende des Schuljahres
schließlich das Kinderturnabzeichen abgenommen
werden.
Die Praxishandreichung Ganztagsschulbetreuung
gibt es bisher nur als Internetversion. Sie wird jedoch
ab Herbst 2006 auch in Buchform angeboten.
Der DTB Kinderturnclub
Arbeitshilfe für die Praxis
Kinderturnen in der
Ganztagsschulbetreuung
Die DTJ sieht sich aufgefordert, gemeinsam mit ihren
Landesturnverbänden und Landesturn(er)jugenden
an einem qualitativen und quantitativen Auf- und
Ausbau kinderspezifischer Bewegungsangebote
innerhalb der Ganztagsschulbetreuung mitzuwirken.
Vor diesem Hintergrund ist eine praxisorientierte
Handreichung für Vereine und Schulen entstanden.
Bei den Inhalten der Praxishandreichung geht es um
Stundenbilder, die den zehn Angebotsbereichen des
Kinderturnabzeichens zugeordnet sind. Die insgesamt 60 Stundenbilder sind als in sich geschlossene
Unterrichtseinheiten für die Klassenstufen von 1 bis
4 sowie für einen Zeitrahmen von etwa 45 Minuten
konzipiert.
Der Kinderturnclub ist ein auf die Bedürfnisse der
Vereine zugeschnittenes Programm, mit dessen
Einführung der DTB die Wichtigkeit des
Kinderturnens unterstreicht. Es bietet den Vereinen
die Möglichkeit, ihr Kinderturnen für Kinder, Eltern
sowie potentielle Wirtschaftspartner noch attraktiver
zu gestalten. Der DTB Kinderturnclub versteht sich
u. a. als modernes Marketinginstrument, mit dessen
Hilfe sich die Vereine im Umfeld kommerzieller
„Dienstleister für Bewegung“ positionieren können.
Darüber hinaus signalisiert er Engagement, Qualität
und Zukunftsorientierung im Interesse der Kinder.
Nähere Informationen zum DTB Kinderturnclub finden Sie hier.
Aktionen und Abzeichen
Hier erhalten Sie weiterführende Informationen zur
Aktion Fit wie ein Turnschuh, zum Kinderturnabzeichen und zum Gerätturnabzeichen.
Turnverein
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Literatur
Bappert, S./ Bork, C./ Chournard, D./ DreherMansur, S./ Horn, A./ Kromer, R.
Erfahren und Begreifen durch Spielen
und Sich-Bewegen (Vorschulalter).
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BadenWürttemberg.
Beug, R./ Kleber, G./ Kluwe, E./ Knirsch, K./
Laumanns, H./ Schmid, R.
Schulung und Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten.
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BadenWürttemberg.
Bruckmann, M. (2004).
Wir turnen miteinander.
Kirchentellinsfurt: Knirsch-Verlag.
Ideen, Anregungen und Beispiele für Partner- und
Gruppenturnen an und mit Geräten.
Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungsund Bewegungsförderung e.V. (Hrsg.).
Fit zu Hause. Fitness-Check für die
ganze Familie.
Wiesbaden.
Bundesverband der Unfallkassen (Hrsg.) (1996).
Alternative Nutzung von Sportgeräten.
München.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(Hrsg.) (2005).
Gemeinsam gegen Sucht.
Möglichkeiten und Chancen der Kinderund Jugendarbeit im Sportverein.
Ein Handbuch für die Betreuerpraxis. Köln.
Deutsche Turnerjugend (Hrsg.) (2006).
Kinderturnen.
Motorische Grundlagenausbildung.
Arbeitshilfen für Übungsleiter/innen (2. Auflage).
Frankfurt.
Neben grundlegendem theoretischen Wissen zum
Kinderturnen hat der Ordner vor allem einen
umfangreichen Praxisteil. Er bietet praxiserprobte
Übungsvorschläge für das Eltern-Kind-Turnen,
Kleinkinderturnen und Kinderturnen bis 10 Jahre.
Der Ordner ist zu beziehen beim DTB Shop (Tel:
06562-6155).
Deutsche Turnerjugend (Hrsg.) (1999).
Kinder in Bewegung. Vom Kinderturnen
zum Sport mit Jugendlichen.
Kongressbericht zum Kongress in Göttingen, 02. 05.10.1997. Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Umfassender Überblick, Orientierungshilfe und
Anregungen zu Turn- und Sportmöglichkeiten für
Kinder und Jugendliche. Fasst die wichtigsten praktischen und theoretischen Beiträge zusammen.
Döbler, E. & Döbler, H. (1998).
Kleine Spiele.
Berlin: Sportverlag Berlin.
Umfassende und strukturierte Sammlung.
Ein Grundlagenbuch für alle.
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Fries, A. (2002).
Gerätturnen? – Klar macht das Spaß:
Mühlheim-Kärlich: Buchverlag Axel Fries.
Inhalte aufbauend auf „Kinderturnen im
Grundschulalter“, methodische Reihen für Turnen in
Schule und Verein für 8-16-Jährige, aufeinander aufbauende Stundenvorschläge.
Fries, A. (1998).
Kinder-Turnen im Grundschulalter.
Mühlheim-Kärlich: Buchverlag Axel Fries.
Aufbauend auf die Inhalte „Kinderturnen – die
Geräte lernen uns kennen“ werden die Erarbeitung
turnerischer Elemente durch methodische Übungsreihen gezeigt. Viele Fotografien machen es einfach,
Aufbau und Aufgabenstellung sowie Sicherheitsund Hilfestellung nachzuvollziehen.
Gerling, I. (1997).
Kinder Turnen – Helfen und Sichern.
Aachen: Meyer & Meyer Sport-verlag.
Dieses Buch bietet über 100 MiteinanderSpielformen, kindgemäße Partnerakrobatik und alle
Basishelfergriffe für das Geräteturnen in Schule und
Verein. Methodische Erarbeitung der Fähigkeit zur
Hilfegebung.
Gilsdorf, R. & Kistner, G. (1995).
Kooperative Abenteuerspiele.
Praxishilfe für Schule, Jugendarbeit und
Erwachsenenbildung.
Fries, A. & Schall, R. (1998).
Seelze: Kallmeyer Verlag.
Gut sortierte Sammlung mit theoretischer Einleitung
zu Abenteuerspielen.
Kinder-Turnen.
Die Geräte lernen uns kennen.
Hense, J., Kötter, H. & Türk, U. (1996).
Mühlheim-Kärlich: Buchverlag Axel Fries.
Spiel- und Übungsformen zur motorischen
Grundlagenausbildung. Viele Fotografien machen es
einfach, Aufbau und Aufgabenstellung sowie
Sicherheits- und Hilfestellung nachzuvollziehen.
Gerling, I. (1999).
Basisbuch – Gerätturnen.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Die wichtigsten Kernelemente der Pflicht- und
Kürübungen und des neuen Gerätturnabzeichens
des Deutschen Turner-Bundes sowie die
Basisfertigkeiten aus den Richtlinien der Schulen, der
neuen Bundesjugendspiele, des Schulwettbewerbes
„Jugend trainiert für Olympia“ und des Deutschen
Sportabzeichens werden behandelt. Ebenfalls ein
wertvolles Nachschlagewerk für das freie und kreative Turnen sowie für Zirkusprojekte.
Circusspiele. Ideen für die Circuspraxis.
Köln: Maternus Verlag.
Kelber-Bretz, W. (2000).
Kinder machen Zirkus.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Vorstellung des Zirkusprojekts „Zirkus Willibald“.
Viele detaillierte Tipps, z.B. zu Ausrüstung und
Finanzierung, aber auch zur inhaltlichen und methodischen Gestaltung von Übungsstunden mit
Elementen der Akrobatik und der Zauberei.
Kelber-Bretz, W. (2000).
Zaubern mit Kindern.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Gesamter Bereich der Zauberei sowie die Bereiche
Pantomime, Clownerei und Jonglieren werden dargestellt. Methodische und didaktische Aspekte der
Zauberei sowie praktische Hinweise zur Projektarbeit
werden gegeben.
Kollegger, M. (1997).
Körpererfahrung im Gerätturnen.
Wiebelsheim: Limpert Verlag.
Umfassende Übungen zur Mittelkörperspannung
und weiterführende Beispiele.
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Liebl, D. (2003).
Reaktion, Koordination, Balance.
Donauwörth: Auer Verlag.
Oberschachtsiek, B. (2002).
Marktscheffel, M. (2004).
Jonglieren und Mehr.
Fitte Kids in Spiel und Sport.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Das Buch wendet sich an Lehrer, Übungsleiter,
Multiplikatoren in der Freizeitpädagogik und an alle,
die sich das Jonglieren selbst beibringen wollen. Es
zeigt, wie man Kunststücke erfindet, übt, gestaltet
und zu Nummern und größeren Aufführungen
zusammenfügt.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Anregungen zu verschiedenen Bewegungsformen
mit den unterschiedlichsten Materialien und
Geräten.
Marktscheffel, M. (2000).
Kinderturnen Übungslandschaften.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Mit Übungslandschaften wird, basierend auf dem
neuen Gerätturnkonzept der Deutschen
Turnerjugend, schrittweise der Weg zum Erlernen
turnerischer Elemente aufgezeigt und der Einstieg
in das Gerätturnen erleichtert. Grundlagenschulung
und aufbauenden Schritte mit Praxisbeispielen.
Müller, B. (1999).
Spaß für alle durch Kleine Ballspiele
Band 2.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Zusammenstellung kleiner Ballspiele. Methodische
und Pädagogische Hilfen zum Spielen lernen.
Neuber, N. (2000).
Kreative Bewegungserziehung –
Bewegungstheater.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Pädagogische, didaktische und methodische
Grundlagen des Konzeptes einer kreativen
Bewegungserziehung werden dargestellt.
Spielformen und Übungen zum Einstieg, zur Vertiefung und zur Gestaltung, praktische Hinweise zur
Projektarbeit.
Rheinland-Pfälzische Turnverbände – Bündnis
für gesunde Kinder (Hrsg.) (2003).
TURNEN ist doch gar nicht schwer.
Handreichung zur Lehrerfortbildung 2003.
Schmidt-Sinns, J. (Hrsg.) (2001).
An die Geräte mit Spannung und Spaß.
Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
Umfangreiche Beispiele für Turnen als
Bewegungserfahrung.
Schraag, M., Durlach, F.-J. & Mann, C. (2000).
Erlebniswelt Sport. Ideen für die Praxis
in Schule, Verein und Kindergarten.
Schorndorf: Hofmann Verlag.
Viele praktische Beispiele mit theoretischer
Einführung.
Zimmer, R. (2004).
Wunderfitz – Mit allen Sinnen
die Welt erfahren.
Freiburg: Herder Verlag.
Arbeitsheft zur Wahrnehmungsförderung.
Zimmer, R. (1998).
Handbuch der Bewegungserziehung.
Nickel, U. (1990).
Kinder brauchen ihren Sport!
Celle: Pohl-Verlag.
Das Buch gibt der Auflistung von Primärbedürfnissen
Hintergrundinformationen und enthält vielseitige
Beispiele für Kinder(turn)stunden.
Freiburg: Herder Verlag.
Ratgeber mit Praxisbeispielen, hauptsächlich fürs
Kleinkindalter.
Zimmer, R. (1995).
Handbuch der Sinneswahrnehmung.
Freiburg: Herder Verlag.
Bedeutung der Wahrnehmung für die kindliche
Entwicklung. Übungsbeispiele, Vorstellung pädagogischer Konzepte.
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