Mounten lokaler Datenträger.
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Mounten lokaler Datenträger.
Linux - Ein- und Aushängen (mounten) lokaler Datenträger. -1/3- 1. Ein- und Aushängen (mounten) lokaler Datenträger. Ob ein normaler Benutzer berechtigt ist, lokale bzw. Wechseldatenträger ein- und auszuhängen, man spricht von mounten, hängt von verschiedenen Gegebenheiten ab. Bei einer grafischen Oberfläche wie KDE geschieht das Mounten von Wechseldatenträgern wie Disketten und USB Sticks mit FAT Dateisystem und CD's, DVD's mit ISO9660 bzw. UDF Dateisystem automatisch auch für Benutzer im Verzeichnis /run/media/$USER/ (ab Fedora 17, früher /media) mit exklusiven Zugriff nur durch den entsprechenden Benutzer ohne jegliche Konfiguration. Seien Sie sich bewusst, dass auf diese einfache Art und Weise gemountete Wechseldatenträger bei vernetzten Rechnern von anderen angemeldeten Benutzern ebenfalls eingesehen und Dateien auf dem gemounteten Medium gelesen werden können! Ohne eine grafische Oberfläche muss der Datenträger gemountet werden. Das Recht dazu hat nur der Administrator root - es sei denn, er legt es in der Datei /etc/fstab fest, daß es Benutzern ebenfalls erlaubt ist. Das Kommando mount dient zum Einhängen von Datenträgern. mount [[-r -r|w w] [-o -o <Option>[,,...]] [-t -t <Dateityp> <Gerätedevice>] <Mountpoint>] Kommando mount ohne Optionen und Parameter listet die gemounteten Geräte auf. -r Nur lesbar (engl. read only). -w Lesbar und schreibbar (ist Standard, wenn keine Angabe -r oder -w). -t <Dateityp> Typ des einzubindenden Dateisystems: ext2, ext2 ext3, ext3 ext4 für Linux Partitionen. vfat für DOS/Windows FAT Partitionen. iso9660 für ISO-6990 CD's (schließt Joliet und Rockridge Dateisysteme mit ein). udf für das Universal Disk Format bei DVD's. a) Ohne -t Option und ohne Eintrag in /etc/fstab wird versucht ein Dateisystem zu mounten, das in /etc/filesystems bzw. /proc/filesystems eingetragen ist. b) Die -t Option kann bei Eintrag in Datei /etc/fstab entfallen. -o <Option>,... Über die Optionen wird genauer der Zugriff geregelt, zum Beispiel (s. auch Manpage für weitere): noexec damit keine Binaries vom gemounteten ext2 und ext3 Datenträgern ausgeführt werden können. showexec damit bei FAT Dateisystemen nur .exe, .com, .bat, .cmd und .pif Dateien als ausführbar gekennzeichnt werden. ro für nur lesbar. rw für les- und beschreibbar. remount zum erneuten Mounten. <Gerätedevice> Gerät aus dem Verzeichnis /dev, zum Beispiel /dev/sdb12. Angabe kann bei Eintrag in Datei /etc/fstab entfallen. <Mountpoint> Verzeichnis im Dateisystem, unter dem das eingebundene Dateisystem erreichbar sein soll, zum Beispiel /mnt/<Mountpoint>. Beispiel zur Anzeige der aktuell gemounteten Dateisysteme: $ mount /dev/sdb7 on / type ext3 (rw) proc on /proc type proc (rw) sysfs on /sys type sysfs (rw) devpts on /dev/pts type devpts (rw,gid=5,mode=620) tmpfs on /dev/shm type tmpfs (rw) /dev/sda1 on /mnt/hdb1 type ext3 (rw) /dev/sdb8 on /usr/local type ext3 (rw) none on /proc/sys/fs/binfmt_misc type binfmt_misc (rw) sunrpc on /var/lib/nfs/rpc_pipefs type rpc_pipefs (rw) fusectl on /sys/fs/fuse/connections type fusectl (rw) nfsd on /proc/fs/nfsd type nfsd (rw) Mit dem Kommando umount wird ein eingebundenes Dateisystem wieder abgekoppelt: umount [-l -l] <Mountpoint> -l Für Notfälle: erzwingt das Abkoppeln. Distribution Fedora. 12. Mai 2013 Dr. J. Kubiak - [email protected] Linux - Ein- und Aushängen (mounten) lokaler Datenträger. -2/3- Beispiel für das Mounten der oben angelegten und als ext3 formatierten Partition im Verzeichnis /mnt/device (dieses muß mit Kommando mkdir angelegt werden, falls es nicht existiert) und das Unmounten: # mount | grep sda2 # mount -t ext3 /dev/sda2 /mnt/device # mount | grep sda2 /dev/sda2 on /mnt/device type ext3 (rw) # umount /mnt/device # mount | grep sda2 Ziehen Sie erst die Diskette / USB-Stick aus dem Laufwerk, wenn Sie die Diskette / USB-Stick mit umount bzw. über die KDE Oberfläche ausgehangen haben (sonst mögliche Datenverluste wegen cashing des Zugriffs). Wenn Sie eine Diskette im Laufwerk wechseln wollen, müssen Sie zuerst die erste Diskette umounten und dann die an dere Diskette wieder mounten! Solange eine CD gemountet ist, läßt sie sich nicht auswerfen. Falls das Kommando eject am Linux System installiert ist, läßt sich mit diesem Kommando das CD-Fach öffnen, eine eventuell gemountete CD wird dabei ent mountet. Mit eject -t läßt sich das Fach einziehen, eine eingelegte CD wird jedoch nicht gemountet. Swap Partitionen werden nicht mit mount / umount in das System ein- und ausgehängt, sondern mit dem Kommando swapon bzw, dem Kommando swapoff. Der Gerätedevice muß als Parameter beim ein- oder aushängen angegeben werden. Kommando swapon stellt als Option -s bereit, um den Status der eingehängten Swap Partitionen anzuzeigen, das Kommando free zeigt die Ausnutzung des Swap Speichers. Beispiel: # swapon -s Filename /dev/sdb6 # swapoff /dev/sdb6 # swapon -s Filename # free total Mem: 1034736 -/+ buffers/cache: Swap: 0 # swapon /dev/sdb6 # swapon -s Filename /dev/sdb6 # free total Mem: 1034736 -/+ buffers/cache: Swap: 506008 used 1015824 367692 0 Size 506008 Used 112 Priority -1 Type Size Used Priority free 18912 667044 0 Type partition shared 0 Type partition used 1015992 367948 0 free 18744 666788 506008 shared 0 buffers 58476 Size 506008 buffers 58500 cached 589656 Used 0 Priority -2 cached 589544 Von Windows aus läßt sich mit Administratorrechten über die freie Software Explore2fs auf ext2 und ext3 Partitionen lesend zugreifen (<http://www.chrysocome.net/explore2fs>). Von Windows aus läßt sich mit Administratorrechten über die freie Software Ext2Read auf ext2/ext3/ext4 Partitionen lesend zugreifen (http://sourceforge.net/projects/ext2read/). 1.1 Statische Informationen in der Datei /etc/fstab. Der Name dieser Konfigurationsdatei leitet sich von file system table (dt. Dateisystem Tabelle) ab. Es lassen sich Pa rameter in der Datei /etc/fstab eintragen, um das Mounten zu vereinfachen. Die Datei /etc/fstab erfüllt daher folgenden Zweck: • Mounten von Dateisystemen beim Start des Betriebssystems. • Erleichtert das Mounten während des Betriebes. Die Einträge pro Zeile in Datei fstab enthalten 6 Spalten (Trennung mindestens 1 Leerzeichen oder ein Tab): • 1. Eintrag: Gerätedevice des zu mountenden Datenträgers (Beispiel /dev/sda1). Besitzt die Partition ein Label, kann dieses statt des Device angegeben werden (LABEL=<Volume Label>, Beispiel LABEL=SWAP). Distribution Fedora. 12. Mai 2013 Dr. J. Kubiak - [email protected] Linux - Ein- und Aushängen (mounten) lokaler Datenträger. -3/3- • 2. Eintrag: Mountpoint (Beispiel /mnt/hdb1). • 3. Eintrag: Typ des zu mountenden Dateisystems (Beispiel ext3). • 4. Eintrag: Optionen für den Zugriff (Beispiele defaults, noauto, user, ...). Außer den schon beim mount Kommando genannten Optionen (s. oben) sind in der Datei fstab gebräuchlich: defaults für Standard (dazu gehört z.Bsp. rw, nouser und beim Booten mounten). noauto für nicht beim Booten mounten. user für die Berechtigung, daß Benutzer den Datenträger mounten dürfen. ... und viele weitere, siehe Manpages von mount und fstab. • 5. Eintrag: Kennzeichnung ob Archivierung mit Kommando dump (Beispiel 0 = nein). • 6. Eintrag: Regelt das Überprüfen des zu mountenden Dateisystems (Beispiel 0 = nie, 1 = Linux Wurzeldatei system, 2 = andere Linux Dateisysteme). Beispiel für Datei fstab: $ cat /etc/fstab /dev/sdb7 / LABEL=SWAP swap devpts /dev/pts tmpfs /dev/shm proc /proc sysfs /sys /dev/sda1 /mnt/hdb1 /dev/sdb8 /usr/local /dev/fd0 /media/floppy-dos /dev/fd0 /media/floppy-ext2 ext3 swap devpts tmpfs proc sysfs ext3 ext3 vfat ext2 defaults defaults gid=5,mode=620 defaults defaults defaults defaults defaults noauto,showexec,user noauto,user 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 2 2 0 0 Beispiel für den Neueintrag einer Zeile in Datei /etc/fstab zum Mounten im Mountpoint /mnt/device (falls kein leeres Verzeichnis /mnt/device vorhanden, muß es mit mkdir angelegt werden) eines optischen CD/DVD Lesegerätes: ... /dev/cdrom ... /mnt/device iso9660 noauto,ro,noexec,user 0 0 Mit diesem Eintrag läßt sich eine CD/DVD per Kommando mount vereinfacht von jedem Benutzer einhängen: $ ls /mnt/device $ eject ... CD/DVD einlegen ... $ eject -t $ mount /mnt/device $ mount | grep /mnt/device /dev/sr0 on /mnt/device type iso9660 (ro,noexec,nosuid,nodev,user=kubi) $ ls -ld /mnt/device drwxrwxr-x 8 root root 4096 2. Nov 2007 /mnt/device $ ls /mnt/device fedora.css README-BURNING-ISOS-en_US.txt GPL RELEASE-NOTES-en_US.html images repodata isolinux repoview media.repo RPM-GPG-KEY Packages RPM-GPG-KEY-beta RPM-GPG-KEY-fedora RPM-GPG-KEY-fedora-rawhide RPM-GPG-KEY-fedora-test RPM-GPG-KEY-rawhide stylesheet-images TRANS.TBL $ umount /mnt/device $ ls /mnt/device Das Kommando eject öffnet die Lade des CD/DVD Gerätes (ist ein Datenträger eingehängt, hängt eject den Datenträger auch aus, ein umount Kommando ist dann nicht nötig), mit der Option -t wird sie wieder geschlossen. Zum Mounten genügt jetzt beim Kommando mount die Angabe des Mountpoints. Das mount Kommando listet auf, welcher Benutzer den Datenträger eingehangen hat, nur dieser kann ihn auch wieder mit dem umount Komman do aushängen (root kann es natürlich immer). Es wird bei den Rechten im langen Dateilisting auch ersichtlich, daß der »Rest der Welt« den eingehängten Datenträger einsehen und in ihn wechseln kann. Distribution Fedora. 12. Mai 2013 Dr. J. Kubiak - [email protected]