Doppelter Zuwachs bei Siemens Medical Solutions Airbag hört

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Doppelter Zuwachs bei Siemens Medical Solutions Airbag hört
SIEMENS INTERNATIONAL
SIEMENS INTERNATIONAL
Airbag hört Unfallschwingungen
Volle Kühlung mit
halbierter Energie
Ab dem Jahr 2007 bekommen die Airbags ein Gehör. Ein neuer Airbagsensor kann einen Unfall am Geräusch
erkennen und die Airbags fast doppelt so schnell auslösen wie bisher.
Die schnelle Unfallerkennung kann
Unfälle zwar nicht verhindern, aber
den Fahrzeuginsassen erheblich besser schützen.
Kühle Luft in Gebäuden, während
draussen die Sonne brennt: Die Klimaanlagen sind die angenehmen Helfer
des Sommers, aber auch als Vernichter von Energie bekannt. Doch dies
könnte sich bald ändern: Die Lösung
ist die Entwicklung eines Frequenzumrichters, der den Energieverbrauch
bei Pumpen und Ventilatoren in der
Gebäudeautomation bis zu 50 Prozent
reduziert.
Heute werden etwa zwei Drittel der Strommengen in den Industriestaaten für Antriebszwecke genutzt. Sogenannte Strömungsmaschinen für die Kühlung verschlingen davon allein 50 Prozent. Der Hauptgrund: Bisher werden Luftströmungen meist
mechanisch gedrosselt – bei maximaler
Leistung des Antriebs. Bei einer Klimaanlage
läuft der Motor deshalb auf Volllast, selbst
wenn sie auf minimale Kühlleistung gestellt
ist. Das treibt mit der Zeit die Kosten, vor
allem bei den gestiegenen Energiepreisen.
Denn Pumpen und Ventilatoren werden in
der Regel mit einer hohen Jahreslaufzeit eingesetzt, wobei die Energiekosten den grössten Anteil der Lebenszykluskosten einnehmen. Der Frequenzumrichter von Siemens
kann diese halbieren.
Statt den Luftstrom per Drosselung zu
reduzieren, steuert der SED2 von Siemens
Building Technologies die Leistung über die
Motordrehzahl. Vor allem in der Gebäudeautomation ergibt sich dadurch ein besonders grosses Einsparpotenzial, weil Anlagen
für Heizung, Lüftung oder Klimatisierung
selten im Volllastbereich laufen müssen.
Zusätzlich erkennt ein integrierter Energiesparmodus einen Leerlauf des Motors und
stoppt ihn, bis wieder Leistung gebraucht
wird.
Dass die Amortisationszeit bereits nach einigen Monaten erreicht ist, errechnen die
Experten von Siemens mit der speziell dafür
programmierten Software SED2 EasySave.
Sie ermittelt die Differenz zwischen der
Leistung eines Festdrehzahlantriebs und der
eines drehzahlgesteuerten Motors und
multipliziert sie mit dem aktuellen Energiepreis.
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Mit der Übernahme entsteht zum ersten Mal ein integriertes Diagnostikunternehmen, das
bildgebende Diagnostik und Labordiagnostik sowie klinische Informationstechnologie unter
einem Dach verbindet.
Doppelter Zuwachs bei Siemens
Medical Solutions
Mit der Übernahme der Diagnostiksparte von Bayer baut Siemens ihre Position im wichtigen Wachstumsmarkt Molekulardiagnostik aus. Dieser konzentriert sich insbesondere auf die Genanalyse. Mit dem ergänzenden
Zuwachs der amerikanischen Diagnostic Products Corporation (DPC) sichert
sich Siemens Medical Solutions einen Spitzenplatz in der Medizintechnik.
Der Geschäftsbereich Diagnostics von Bayer
ist hauptsächlich in den Bereichen Hardware, IT-Vernetzung und Geräteservice aktiv.
Mit der Übernahme entsteht zum ersten Mal
in der Gesundheitsindustrie ein integriertes
Diagnostik-Unternehmen, das bildgebende
Diagnostik und Labordiagnostik sowie klinische Informationstechnologie in der gesamten Wertschöpfung unter einem Dach verbindet. Siemens schafft sich damit ein Wachstumsfeld und kann so nicht nur Arbeitsplätze
stabilisieren, sondern auch neue schaffen.
Mit einem Abschluss der Transaktion ist voraussichtlich im ersten Halbjahr 2007 zu
rechnen. Die Kartellbehörden müssen ebenfalls noch zustimmen. Die Bayer-Sparte
Health Care Diagnostics beschäftigt mehr
als 5000 Mitarbeiter weltweit.
Siemens hatte erst kürzlich bei der geplanten Übernahme der amerikanischen Medizintechnik-Firma Diagnostic Products (DPC)
die kartellrechtlichen Hürden genommen.
DPC ist ein führendes Unternehmen auf
dem Sektor der Immundiagnostik. Es entwickelt, fertigt und vertreibt automatisierte
Systeme und diagnostische Tests für die
Untersuchung von Blut und anderen Körper-
flüssigkeiten. Die so erhaltenen Informationen sind für die schnelle und spezifische
Erkennung und Behandlung von zahlreichen
Erkrankungen unerlässlich, z.B. bei hormonellen, Stoffwechsel-, Herzkreislauf- und
Bluterkrankungen sowie Tumoren und Allergien. In über 100 Ländern vertreten, liefert
DPC weltweit umfassende Immundiagnostik-Lösungen für Kliniken, Laboratorien
und Arztpraxen. Im Geschäftsjahr 2005 beschäftigte das Unternehmen rund 2500
Mitarbeiter.
Von der Integration von Bayer Diagnostics
und DPC in Medical Solutions verspricht sich
Siemens Synergieeffekte mit finanziellem
Gewinn im Bereich von über 150 Millionen
Franken in den ersten beiden Jahren. Durch
die beiden Akquisitionen von DPC und Bayer
Diagnostics werden weitere Innovationen
möglich, die die Qualität der Gesundheitsversorgung durch frühzeitige, spezifische
und effiziente diagnostische Lösungen deutlich verbessern werden. Im Gesamtbereich
Immundiagnostik steigt Siemens Medical
Solutions durch die zwei Übernahmen weltweit zur Nummer zwei auf.
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MONITOR 4/2006
Bisher werden im Auto verschiedene Sensoren zur Unfallerkennung und Airbagaktivierung eingesetzt. Während Sensoren in der
Stossstange bei einem Unfall eine Deformierung erkennen, messen Drucksensoren in
der B-Säule des Autos die Intensität eines
Seitenaufpralls. Die B-Säule ist die Verbindung zwischen Boden und Dach in der Mitte
der Fahrgastzelle. Zusätzlich ermitteln
Beschleunigungssensoren anhand der Bremskraft und der daraus resultierenden Vibration im Fahrzeug die Stärke des Crashs.
Dabei nimmt der Sensor akustische Schwingungen bis zu 400 Hertz wahr.
Während die bisherige Sensorik vom Aufprall
bis zur Airbagaktivierung 30 Millisekunden
braucht, benötigt CISS je nach Unfallart nur
die halbe Zeit.
Der Clou: Der Sensor verarbeitet neben den
Vibrationen im unteren Bereich zusätzlich
Frequenzen bis zu 16 Kilohertz. Dadurch
registriert er nicht nur unhörbare Schwingungen, die sich zudem auch schneller ausbreiten als tiefe Vibrationen. Der Sensor nutzt
dabei die Eigenschaften einer plastischen
Verformung. Wenn sich Metall verbiegt, entsteht aufgrund einer Verschiebung in der
Atomstruktur ein so genannter Körperschall,
der sich je nach Verformungsstärke und
-geschwindigkeit unterscheidet. Der Crash
Impact Sound Sensor (CISS) nutzt diese
Schallwellen, die bei einer Karosserieverformung erzeugt werden, und ermittelt anhand deren Charakteristika die Unfallstärke
und die Notwendigkeit, den Airbag zu aktivieren. In nur 15 Millisekunden «hört» der
Sensor quasi die Unfallstärke, ermittelt mit
Hilfe der Informationen aus den erfassten
Beschleunigungssignalen das genaue Bild
vom Unfallhergang und aktiviert die Airbags
und den Gurtstraffer. Der Sensor von
Siemens VDO ist 2007 serienreif.
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Mittels Schallwellen können Unfallstärke und
so die Notwendigkeit, den Airbag zu aktivieren,
ermitteln werden.
Technik, die begeistert
Piratenschiffe, Wildwasserparcours
und Fahrten aus atemberaubenden
Höhen in die Tiefe: der Europa-Park
Rust begeistert. Siemens liefert die
Automatisierung für alle Fahrgeschäfte und ermöglicht einen perfekten Ablauf bei höchster Sicherheit
– seit über 30 Jahren immer mit der
neuesten Technik.
Hinter den Kulissen des Europa-Parks in Rust
werden viele Attraktionen von SiemensTechnik gesteuert. Als Kooperationspartner
ist Siemens für die Technik verantwortlich.
Ob Automatisierungstechnik, elektrische
Energieverteilung, Gebäudemanagement
oder -automation: hochwertige Technik
von Siemens sorgt dafür, dass alles wie am
Schnürchen läuft. Die Erfolgsstory des
Vergnügungsparks seit 1975 ist sogleich
auch die des Familienunternehmens Mack.
Pro Jahr besuchen fast 3,8 Millionen Besucher den Europa-Park in Rust. Siemens hat
aber etliche Kapitel an der Erfolgsgeschichte
mitgeschrieben. Alle knapp 100 Fahrgeschäfte laufen mit Automatisierungs-,
Schalt-, Steuerungs-, Antriebs- und Sicherheitstechnik von Siemens.
MONITOR 4/2006
Eine der bekanntesten Attraktionen ist der
Silver Star, der 2002 in Betrieb ging. Zu dessen Führung wird an mehreren Monitoren
den Ablauf und Betrieb beobachtet. Das
System besteht eigentlich aus drei Steuerungen. Eine Simatic S7 300 steuert, die zweite
überwacht die erste, und die dritte, eine
Simatic S7 200, steuert mit einem anderen
Programm, so dass ein Ausfall der Anlage
praktisch ausgeschlossen ist. Dass die Achterbahn höchsten Sicherheitsanforderungen
genügt, versteht sich von selbst. Etwa 300
Sensoren sind an der 1800 Meter langen
Strecke angebracht. «Falls das System eine
Unregelmässigkeit feststellt, wird alles sofort
unterbrochen. So können sich die Besucher
unbeschwert von der rasanten Fahrt hinreissen lassen. Auch für neue Projekte stehen
die Türen offen: Es wird über ein Besucherinformationssystem nachgedacht, um bei
Spitzenzeiten in weniger frequentierte
Bereiche zu leiten und Wartezeiten vermeiden zu können.
Die Partnerschaft zwischen der Familie Mack
und Siemens konzentriert sich aber nicht
nur auf den Park. Denn mit dem Unternehmen Mack Rides werden auch weltweit mobile und fest installierte Fahrgeschäfte verkauft. Die Verfügbarkeit ist da für die Kunden von Mack Rides sehr wichtig, genau wie
auch das Vertrauen. Nur so kann die Verbindung von Technik und Emotionen erfolgreich bestehen.
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