Informelles und nichtformales Lernen in der Arbeit

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Informelles und nichtformales Lernen in der Arbeit
Fachtagung „Selbstgesteuertes Lernen in der Aus- und
Weiterbildung“, TU Darmstadt, 19.02.2013
Prof. Dr. Peter Dehnbostel, DUW Berlin
Informelles und nichtformales Lernen in der
Arbeit zwischen Selbststeuerung und
ordnungspolitischer Zuordnung
1. Selbstgesteuertes Lernen in der Arbeit
2. Informelles und nichtformales Lernen
3. Validierung, Anerkennung, Zuordnung
Prof. Dr. Peter Dehnbostel
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www.peter-dehnbostel.de
www.duw-berlin.de
Fachtagung „Selbstgesteuertes Lernen in der Aus- und
Weiterbildung“, TU Darmstadt, 19.02.2013
Prof. Dr. Peter Dehnbostel, DUW Berlin
So lernen Beschäftigte gut
Selbstgesteuertes Lernen
Anforderungen an die Teilnehmer
• arbeitsbezogen
• Selbststeuerung, Eigenverantwortlichkeit
• erfahrungsbezogen
• individuell, subjektbezogen
• konstruktivistisch
• Kontextualisierung des Gelernten,
• Systemdenken
• Zusammenhangsverständnis
Vorteile für Teilnehmer
• Rückgriff auf vorhandenes Erfahrungswissen
• Lernmotivation durch erkennbaren Verwertungsbezug
• Einbeziehung der Persönlichkeitsentwicklung
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Weiterbildung“, TU Darmstadt, 19.02.2013
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Nürnberger
Trichter
Konstruktivistisches
Lernen
„Man kann einen
Menschen nichts
lehren,
man kann ihm helfen,
es in sich selbst zu
entdecken.“
(Galileo Galilei, 1564-1642)
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Weiterbildung“, TU Darmstadt, 19.02.2013
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Konstruktivistische Auffassung
von Lehren und Lernen
Lernen als konstruktivistischer, situierter Prozess
(Projektmethode, Teammethode, Mobile Learning ...)
Aktive Position des Lernenden
Konstruktion
Gestaltung situierter Lernumgebungen
Lehren: Begleiten, Moderieren, ...
Reaktive Rolle des Lehrenden
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Weiterbildung“, TU Darmstadt, 19.02.2013
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Zukunftsorientierte betriebliche Lernformen
Coaching
Lerninseln
Arbeits- und Lernaufgaben
Qualifizierungsnetzwerke
Communities of Practice (CoP)
E-Learningformen
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Weiterbildung“, TU Darmstadt, 19.02.2013
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E-Learningformen
E-Teaching/Teleteaching
•
•
Vorwiegend synchrone, interaktive Netzkommunikation
Nähe zur Unterweisung; klassische Rollenverteilung
E-Tutoring/Teletutoring
•
•
Selbstgesteuertes Einzel- oder Teamlernen
Weiterentwicklung des klassischen Fernunterrichts
E-Moderation/E-Coaching
•
•
Interaktive Netzkommunikation als Coachingprozess
Online-Communities, Chatforen, Wikis …
E-Classroom…
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Merkmale arbeitsbezogener Lernformen im
Vergleich
Formen
Merkmal
Lerninsel,
Coaching etc.
Sozialbezug feste betriebliche
Gruppe
Qualifizierungsnetzwerke
Lerngemeinschaft
OnlineCommunities
E-Learningformen
Heterarchie, offene
Sozialform
Feste Lerngruppen
Lernort
arbeitsplatzgebunden
oder –verbunden
Lernart
Integration formalen und vorrangig formales
Lernen
informellen Lernens
informell und formal
Gruppenarbeit,
betriebliche Hierarchie
Subjektbezug,
Prozessorientierung
Reflexivität
Strukturbezug
Pluralität von
Lernorten/ Metalernort virtuell/ Metalernort
Plural/virtuell
Formales, nichtformales und informelles, Lernen
strukturelle, Selbst- und gemeinschaftliche und Selbst- und Gemein- Selbst- und
Gruppenreflexivität
Gruppenreflexivität
Selbstreflexivität
schaftsreflexivität
Flexibilität,
Heterarchie
Subjekt-,
Gruppenbezug
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Weiterbildung“, TU Darmstadt, 19.02.2013
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Informelles und nichtformales Lernen in der
Arbeit zwischen Selbststeuerung und
ordnungspolitischer Zuordnung
1. Selbstgesteuertes Lernen in der Arbeit
2. Informelles und nichtformales Lernen
3. Validierung, Anerkennung, Zuordnung
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Lebenslanges Lernen
F
O
R
M
A
L
QUALIFIKATION
N
I
C
H
T
F
O
R
M
A
L
KOMPETENZ
I
N
F
O
R
M
E
L
L
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Kompetenzerwerb als Ergebnis
informellen und formalen Lernens
formal
27%
informell
73%
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Definitionen von formalem, informellem
und nicht-formalem Lernen
• Formales Lernen ist auf die Vermittlung festgelegter
Lerninhalte und Lernziele in organisierter Form
gerichtet; es zielt auf ein angestrebtes Lernergebnis
und wird didaktisch-methodisch geleitet
• Informelles Lernen findet in Arbeits- und Handlungssituationen statt; es ist nicht lernorganisatorisch strukturiert und pädagogisch begleitet
• Nicht-formales Lernen ist organisiertes Lernen, das
üblicherweise nicht im Bildungssystem angesiedelt
ist, gleichwohl bewertet wird
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Teilnahme der Erwerbstätigen an
formaler und informeller beruflicher
Weiterbildung in Deutschland
Prozentanteil aller 19-64-jährigen
Erwerbstätigen
80
68
70
61
60
formal
50
40
34
34
informell
30
20
10
0
2003
2007
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Betriebliche Lern- und Wissensarten
Formales Lernen
Theoriewissen
Handlungskompetenz /
refl. Handlungsfähigkeit
Betriebliches Lernen
Reflexives
Lernen (Erfahrungslernen)
Informelles Lernen (Lernen über
Erfahrungen)
Erfahrungswissen
Implizites Lernen
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Informelles und nichtformales Lernen in der
Arbeit zwischen Selbststeuerung und
ordnungspolitischer Zuordnung
1. Selbstgesteuertes Lernen in der Arbeit
2. Informelles und nichtformales Lernen
3. Validierung, Anerkennung, Zuordnung
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Kompetenzbasiertes Validierungsmodell
Phase 5: Zertifizierung
Phase 4: Validierung
Ergänzende
Bildungsmaßnahmen
Phase 3: Beurteilung
Phase 1:
Information und
Beratung
Phase 2: Bilanzierung
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Anrechnungsmodell
Mögliche
Anrechnungswege
Nichtformal erworbene
Kompetenzen
Informell erworbene
Kompetenzen
pauschal
individuell
Äquivalenzprüfung
Akkreditierung
Anerkennung/Anrechnung
Zuordnung
Kompetenzerfassung
Anerkennung/Anrechnung
Zuordnung
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Empfehlung des Rates zur Validierung nichtformalen und informellen Lernens v. 22.12.2012
• Bis spätestens 2018 Einführung nationaler Regelungen für
die Validierung informellen und nichtformalen Lernens
• Das jeweilige Validierungssystem steht im Einklang mit
dem nationalen Qualifikationsrahmen und dem EQR
• Es besteht ein Recht auf Validierung, z. T. einzulösen
innerhalb von sechs Monaten
KMK- Beschluss v. 12.10.2012
• Die „Einführung von nationalen Validierungssystemen“
nach Empfehlungen des Rats „würde zu einem
umfassenden Wandel der Lern-, Anrechnungs- und
Anerkennungskultur“ führen
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AWO Bundesverband e.V., Berlin
2012
Der Deutsche
Qualifikationsrahmen (DQR) –
Herausforderung und Chance
für die Jugendsozialarbeit
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Drei Buchempfehlungen
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