6-2013 Gottesdienste - kfd Diözesanverband Paderborn
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6-2013 Gottesdienste - kfd Diözesanverband Paderborn
6-2013 Gottesdienste kfd-Diözesanverband Paderborn Giersmauer 21 • 33098 Paderborn Tel: 05251 / 54392-10 • [email protected] www.kfd-paderborn.de Liebe kfd-Frauen! Das kfd-Patronatsfest am 2.Februar, am Fest der Darstellung des Herrn, ist ein wichtiges Ereignis in den kfd-Gemeinschaften unseres Diözesanverbandes. Die Mitglieder und auch die verschiedenen kfd-Gruppen, die das Jahr über ihre eigenen Treffen haben, kommen zum gemeinsamen Gottesdienst aller Mitglieder der kfd am Patronatsfest zusammen. Erstmals trafen sich im Jahr 1936 diözesanweit die Mitarbeiterinnen und Mitglieder zur Lichtmessfeier auf Bezirksebene und setzten damit ein deutliches, auch politisch zu verstehendes Zeichen: Wir verstehen uns als Gemeinschaft von Frauen, die in dieser Welt und in dieser Zeit aus christlichem Glauben heraus leben möchten, als Frauenort in der Kirche und als kirchlicher Frauenort in der Gesellschaft. Seit den 70ger Jahren wird das kfd-Patronatsfest der kfd-Gemeinschaften in unserem Diözesanverband ebenfalls am 2. Februar gefeiert. Viele kfd-Gemeinschaften treffen sich nach dem Gottesdienst an diesem Tag zur jährlichen Mitgliederversammlung und führen so fort, was kfd-Frauen früherer Generationen begonnen haben: Glaube und Alltag in der kfd-Gemeinschaft in Verbindung bringen. Einen Vorschlag für einen Gottesdienst am Patronatsfest senden wir Ihnen mit diesen Praxistipps zu. Sie können die Elemente für eine Eucharistiefeier verwenden oder eine andere Form des Gottesdienstes vorbereiten, wenn keine Eucharistiefeier möglich ist. Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Patronatsfest, das Ihre kfd-Gemeinschaft im Glauben verbindet und stärkt. Das Redaktionsteam „Praxistipps Gottesdienste“ Praxistipps für Gottesdienste 6-2013 Maria Lichtmess – Eine liturgische Feier zum kfd-Patronatsfest Neues aus dem kfd-Bundesverband Neues aus dem kfd Diözesanverband Seite 2-6 Seite 7 Seite 8 kfd-Praxistipps Gottesdienste 6-2013 Maria Lichtmess – Eine liturgische Feier zum Patronatsfest ausgearbeitet von Annette Wagemeyer, Geistliche Begleiterin des kfd-Bezirkes Lichtenau Vorbereiten: Liedzettel, Große Kerze (evtl. Osterkerze) mit Kerzenständer, Evangelienbuch Die Lieder sind teils Taize-Lieder, teils aus dem Schwerter Liederbuch (SL) und selbstverständlich auswechselbar. Außerdem gibt es einen Raumwechsel, der sicherlich nicht überall möglich ist. Dies sollte den Gegebenheiten entsprechend angepasst werden. Lied Begrüßung: Wir haben uns heute hier versammelt und lassen uns auf die Freude dieses Tages ein, des Festes Maria Lichtmess. Maria Lichtmess wird seit der Liturgiereform in den 70er Jahren als Darstellung des Herrn gefeiert. Am 2. Februar – also 40 Tage nach Weihnachten – feiern die katholischen Christen Darstellung des Herrn – man könnte auch sagen die Einführung Jesu in den Tempel. Lange Zeit hieß dieses Fest Maria Lichtmess und die Gottesmutter Maria wurde mit Lichterprozessionen besonders verehrt. Nach den Vorschriften des Alten Testaments verrichtete Maria nämlich 40 Tage nach der Geburt Jesu ihr Reinigungsopfer im Tempel. Sie galt als Mutter vierzig Tage nach der Geburt ihres Sohnes als unrein. Sie musste deshalb ein Reinigungsopfer darbringen, eine oder zwei Tauben oder sogar ein Schaf. Maria pilgerte also zu dieser Zeremonie in den Tempel. Da außerdem Jesus auch ihr erster Sohn war, galt er als Eigentum Gottes und musste von den Eltern zuerst ausgelöst werden: Er wurde zum Priester gebracht und Gott präsentiert. Als die Eltern zu diesem Zweck in den Tempel kamen, begegneten sie dem alten Simeon und der Prophetin Hanna. Diese beiden erkennen in dem kleinen Kind Jesus das Licht, das die Menschen erleuchtet; den Retter, der Israel schon so lange verheißen worden war. Lied Gebet: Hell brennt die große Kerze in meiner Hand. Sie erinnert uns daran, dass Jesus – wie schon Simeon und Hanna erkannten – das Licht der Welt ist. Jesus zeigt uns auch heute noch den Weg aus der Dunkelheit. Zu ihm beten wir: Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt. Wenn wir dich zum Freund haben, gehen wir niemals im Finstern; du bist bei uns und machst unser Leben hell. Wir danken dir, dass wir jetzt hier im Klostermuseum beisammen sind und gemeinsam feiern können. Amen. Prozession mit der Kerze mit Gesang durch die Kirche, bis in den Altarraum Simeon begrüßt Jesus mit Worten, die in die Weltliteratur eingegangen sind und die fest zum Abendgebet der Priester und Ordensleute gehören. Die Worte, mit denen er Jesus preist, werden ihm aber wohl nicht gerade mal eben eingefallen sein. Beide, Simeon wie Hanna, kannten die Psalmen, das Gebetbuch der Juden genau, und von Simeon hören wir den Lobpreis übertragen auf Jesus. Hören wir nun, was darüber beim Evangelisten Lukas niedergeschrieben ist: Seite 2 Diese Materialien und Anregungen sind nur für den internen Gebrauch in kfd-Gemeinschaften und bei kfd-verantworteten Veranstaltungen bestimmt. Bei widerrechtlichem Gebrauch haften die Verwenderinnen und Verwender für etwaige urheberrechtliche Forderungen von Autoren und anderen Rechteinhabern. kfd-Praxistipps Gottesdienste 6-2013 Evangelium Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas: In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt Du, Herr, Deinen Knecht, wie Du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das Du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für Dein Volk Israel. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. Lob sei Dir Christus. Lied (alle): „Laudate omnes gentes“ Taize Meditative Erschließung: Ein besonderes Kind dieser Jesus! Bei seiner Geburt verkünden Engel, dass der Retter geboren ist, der der Welt den Frieden schenken wird. Einfache Hirten machen sich auf den Weg. Sie finden das Kind in einem Stall und beten es an. Im fernen Osten erstrahlt am Himmel ein hell leuchtender Stern, - gelehrte Männer erkennen, dass ein großer König geboren wurde. Sie folgen dem Stern und nehmen viele Mühen auf sich, bis sie schließlich dieses Kind finden; aber nicht, wie sie meinen, in einem Palast, sondern in ärmlicher Umgebung. Trotzdem erkennen sie: Das ist das Königskind, nach dem wir suchen. Sie fallen vor dem Kind nieder und bringen ihm ihre Gaben dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und zum Fest Darstellung des Herrn, hören wir, wie Simeon überglücklich das Kind in seine Arme nimmt. Es war ihm vor langer Zeit vom Heiligen Geist eingegeben worden, dass er nicht eher sterben würde, ehe er den Messias des Herrn sieht. In dem Kind das Maria und Josef in den Tempel bringen, erkennt er ihn und lobt und preist Gott, dass der sein Versprechen gehalten hat. Dieses Kind, so sagt er, ist das Licht der Welt! Zwei Frauen zünden jetzt ihre Kerze an der Osterkerze an und das Licht geben das Licht an Sie weiter. Geben auch Sie das Licht an Ihre Nachbarin weiter dem Satz: „Jesus – das Licht der Welt“. Jede kann dann sein Licht für sich entdecken. Kerzen an der Osterkerze entzünden Jesus, dieses ganz besondere Kind, wuchs, wie andere Kinder auch, bei seinen Eltern auf und erlernte schließlich den Beruf seines Vaters. Jesus wurde Zimmermann. Mit dreißig Jahren ging er fort von zu Hause und verkündete allen Menschen die frohe Botschaft: „Ihr habt einen Vater im Himmel, der jeden von euch kennt und über alles liebt! Freut euch, das Reich Gottes ist nahe! Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Bei dem Lied „Eines Tages kam einer“ können wir erahnen, mit wie viel Freude und Liebe Jesus seine Botschaft verkündete und den Menschen Hoffnung schenkte. Wir wollen dieses Lied jetzt gemeinsam singen. Lied (alle): Eines Tages kam einer, SL 170, 1-4 Geschichte: "Aus dem Dunkel ins Licht“ 1. Teil (siehe Anhang) Prozession mit Gesang ins Kirchenschiff Diese Materialien und Anregungen sind nur für den internen Gebrauch in kfd-Gemeinschaften und bei kfd-verantworteten Veranstaltungen bestimmt. Bei widerrechtlichem Gebrauch haften die Verwenderinnen und Verwender für etwaige urheberrechtliche Forderungen von Autoren und anderen Rechteinhabern. Seite 3 kfd-Praxistipps Gottesdienste 6-2013 Lied (alle): „Im Dunkel unsrer Nacht entzünde ein Licht“, Taize (Bei den Worten „werde Licht“ die Kerzen heben.) Geschichte: "Aus dem Dunkel ins Licht“ 2. Teil (siehe Anhang) Prozession mit Gesang zurück zum Ausgangspunkt dazu (alle) Lied: „Mache dich auf und werde Licht“, SL 118 Segen Der Herr segne uns. Er schenke uns kräftige Wurzeln, die tief in die Erde hineinreichen und begleite unsere Mühen des Wachstums, damit wir sein Licht entdecken. Er behüte uns, wenn wir auf die Suche gehen und unser Leben ergründen, damit wir über uns hinauswachsen. Er lasse sein Licht erstrahlen so hell – dass wir finden bei Ihm, was wir suchen und ersehnen. Er selbst gehe auf unseren Wegen mit uns als Engel, der uns schützt und erinnert, was heute Grund unserer Freude ist, damit die Hoffnung bleibt, wenn Tage kommen, die unser Leben verdunkeln. Und so segne uns: der Vater, der Sohn, der Heilige Geist. Amen. Schlusslied _______________________ Anhang: Geschichte: „Aus dem Dunkel ins Licht“ (Verfasser unbekannt, im Internet auf verschiedenen Seiten zu finden) Teil 1: Erzählerin: ln einem Gartenhäuschen lebte einst eine zufriedene und bequeme Tulpenzwiebel. Vielleicht wäre sie dort alt geworden, wenn sie der Gärtner nicht eines Tages ergriffen hätte, um sie einzupflanzen. Gärtner: „Es ist Zeit. Heute ist die Stunde gekommen, dein Leben kennen zu lernen – das eigentliche, das erfüllte Leben.“ Tulpenzwiebel (mit zitternder Stimme): „Deine rätselhaften Worte ängstigen mich, Gärtner. Das Leben zu lernen scheint mir nicht so verheißungsvoll zu sein, wie du es sagst. Es ist so ungewiss, was aus mir werden wird. Stimmt es denn, dass man in die tiefe dunkle Erde muss und ganz schmutzig wird? ln dem Gartenhäuschen, in dem ich bisher lebte, war alles sauber. lch war bei meinen Freunden und fühlte mich geborgen.“ Seite 4 Diese Materialien und Anregungen sind nur für den internen Gebrauch in kfd-Gemeinschaften und bei kfd-verantworteten Veranstaltungen bestimmt. Bei widerrechtlichem Gebrauch haften die Verwenderinnen und Verwender für etwaige urheberrechtliche Forderungen von Autoren und anderen Rechteinhabern. kfd-Praxistipps Gottesdienste 6-2013 Gärtner: „Du wirst dein Leben in dieser sauberen, wohlbehüteten Umgebung nicht finden, ein Leben will entdeckt und gelebt werden. Du wirst dich auf die Suche machen müssen, sonst bleibt alles in dir gefangen, du würdest in dir vertrocknen zu einer alten, dürren Zwiebel. Dein Leben würde nie in dir aufbrechen und keimen, wenn du so bleiben willst, wie du jetzt bist. Du wirst es nur finden, wenn du die Mühe des Wachstums auf dich nimmst. Hab Vertrauen! Das Leben ist größer und schöner als unsere Angst.“ Tulpenzwiebel: „Aber wenn du mich eingräbst, dann sterbe ich in der feuchten und finsteren Einsamkeit der dunklen Erde.“ Gärtner: „Was heißt schon sterben? Du siehst es nur von einer Seite. Aus dem Dunkel der Erde wird dein neues Leben wachsen. Du stirbst nicht, du wirst verwandelt. Je mehr du deine alte Gestalt aufgibst, desto mehr wird eine neue geboren, deine eigentliche Gestalt. Du kannst nicht bleiben, wie du jetzt bist. Werde die, die du wirklich bist!“ Tulpenzwiebel: „Das klingt fremd für mich, Gärtner. Werde die, die du wirklich bist? lch bin doch schon jemand – eine Tulpenzwiebel.“ Gärtner: „Leben bedeutet nicht zuerst sein, sondern werden, wachsen und reifen. Diese Gestalt einer Zwiebel ist noch nicht alles. ln dir steckt noch viel mehr, als du jetzt zu sehen vermagst. Du darfst nicht glauben, was du jetzt noch nicht erkennen kannst sei deshalb nicht vorhanden. Alles Sichtbare wächst aus dem Verborgenen. Du bist ein Same voll blühender Zukunft, voll unendlicher Lebensmöglichkeiten, die tief verborgen in dir schlafen und nur darauf warten, geweckt zu werden.“ Tulpenzwiebel: „Aber ist das Licht der Sonne denn nicht genug, um meine Lebenskraft zu wecken? Warum muss ich das Dunkel und die Schwere der Erde ertragen?“ Gärtner: „So einfach, wie du denkst, ist es mit dem Leben nicht. Manches, was dir heute weh tut und als Unglück erscheint, kann morgen einmal dein Glück bedeuten. Es ist alles andere als bequem, sein wahres Wesen und die Erfüllung seines Lebens zu finden. Dein Leben ist eine Aufgabe. Du musst dich selbst aufgeben, loslassen und etwas wagen, wenn dein Leben sich in seinem ganzen Reichtum entfalten soll. Auch das Erleben und Erleiden dunkler Stunden gehört dazu. Nicht nur das Licht der Sonne fordert unser Leben, sondern auch die dunklen Stunden. Widerstände und Hindernisse fordern und fördern unsere Fähigkeiten und unsere Lebensenergie auf ihre ganz eigene Weise und helfen uns zum Wachsen und Reifen, wie nur sie es vermögen.“ Erzählerin: Nachdem er dies gesagt hatte, grub der alte Gärtner ein Loch und pflanzte die Tulpenzwiebel ein. Kurze Zeit sah sie noch einen Lichtpunkt über sich, dann aber umfing sie undurchdringliche Finsternis. Die lange, beschwerliche Zeit des Wachstums begann. Tulpenzwiebel: „Jetzt ist es bald zu Ende mit mir. Es hätte so schön sein können, aber nun vergeht mein Leben in der Erde!“ Erzählerin: lhre schöne Gestalt veränderte sich mehr und mehr. Sie war nicht länger eine glatte, wohlgeformte Zwiebel, sondern begann runzelig und schrumpelig zu werden. Aber sie bemerkte auch, wie sich tief in ihr etwas regte und bewegte, von dem sie nicht sagen konnte, was es war. Dieses Gefühl in ihrem lnnern versetzt sie für viele Wochen in unbekannte Unruhe. Nach langen, traurig düsteren Tagen durchfuhr sie ein heftiger Schmerz, als ob eine Lanze sie aus ihrer Mitte heraus durchbohre. Diese Wunde eröffnete ihr einen neuen Lebensraum. Der Panzer ihres bisherigen Lebens war durchbrochen. An die Stelle abgrundtiefer Finsternis trat wenig später taghelles, wärmendes Licht. lhr erster Trieb hatte nämlich die Zwiebelschale und den Erdboden durchdrungen. Das flimmernde Sonnenlicht, ein erfrischend prickelnder Luftzug und das vielstimmige Lied der Vögel umwarben sie nun. Diese Materialien und Anregungen sind nur für den internen Gebrauch in kfd-Gemeinschaften und bei kfd-verantworteten Veranstaltungen bestimmt. Bei widerrechtlichem Gebrauch haften die Verwenderinnen und Verwender für etwaige urheberrechtliche Forderungen von Autoren und anderen Rechteinhabern. Seite 5 kfd-Praxistipps Gottesdienste 6-2013 Tulpenzwiebel: „Das also meinte der Gärtner mit Wachstum und Entfaltung. Wachstum betrifft das ganze Wesen. Mein äußeres Wachstum ist ein Gleichnis für etwas noch Größeres und Schöneres, das tief innen in meiner Mitte beginnt, um nach außen in die Welt zu gelangen. Wachstum bedeutet, die Schale zu durchbrechen, damit sich der Kern, das eigentliche Wesen, entfalten kann. Wachstum meint also, wesentlich zu werden.“ Erzählerin: Sanft streichelten die Sonnenstrahlen den hellgrünen Trieb, der sich wohlig räkelte und unter den wärmenden Zärtlichkeiten wuchs. Es tat ihm gut, dass die Sonne ihn einfühlsam zum Leben lockte, ganz wie es seiner Kraft entsprach. Mit der Zeit bildete sich am Schaft des Triebes eine Verdickung. Die Blüte reifte und reifte. Gärtner: „Noch lebst du nur für dich selber und verwendest deine ganze Kraft auf die Entfaltung deines Wesens. Aber bald wirst du ganz offen sein für das Lächeln der Sonne, für die Schmetterlinge, für den Wind und den Regen. Dann kannst du deinen Samen weitergeben, damit neues, vielfältiges Leben wachsen kann. Du wirst durch dein Leben Farbe und Duft und Freude in die Welt tragen und einen Platz ausfüllen, um diesen Garten für alle lebendiger und bunter zu machen. Dann wirst du blühen, kleine Blume, und es wird keine einzige Blume im großen Garten geben, die so ist wie du.“ Teil 2: Tulpe: „Es bereitet sich schon vor. Es ist, als ob sich in mir Schale um Schale schöbe. Aber nicht so wie in der Zwiebel. Die Schalen fühlen sich viel zarter und verletzlicher an, wie Schmetterlingsflügel. Wann ist der Tag gekommen, an dem sich meine Knospe aufsprengt?“ Gärtner: „Du musst soweit in den Himmel hineinwachsen, wie du in die Tiefe der Erde verwurzelt bist. Dann ist deine Stunde gekommen. Du wirst es spüren.“ Erzählerin: Bald würde das Knospengehäuse zu klein sein für die Blüte. lhre Blätter begannen schon, sich auszuspannen und auszudehnen. Die erwachende Tulpe versuchte, ihre Blütensegel wie Flügel zu weiten. Aber noch war sie im Dunkel ihrer Knospe gefangen und musste mit aller Kraft drängen und kämpfen, um die behütende Knospe aufzubrechen. Das war nicht leicht: Es erfordert ebenso viel Mut wie Ausdauer. Jeder Riss in der Schale schmerzte ein wenig. Bald aber strömte helles Sonnenlicht durch die ersten Risse. Mit letzter Anstrengung warf die junge Tulpe die grünen Schalen ab und sah noch etwas zerknittert aus. Langsam und vorsichtig tastend streckte sie ihre rotgelben, seidenen Blätter dem Licht entgegen. Sie ließ sich von der angenehmen Wärme durchströmen bis in die letzten Fasern. Ein unbekanntes Glücksgefühl durchzitterte sie, und sie empfand sich zum ersten Mal als ganz frei. Sie fühlte sich so leicht wie das Licht und zugleich so schwer wie die Erde. Sie spürte, dass beides – Himmel und Erde - als eine große Wirklichkeit zusammengehören. Tulpe: „Alles, was in uns verborgen liegt, soll entfaltet werden, damit das Leben glückt. Das Leben ist eine einzige Herausforderung. lndem wir über uns hinauswachsen, beginnen wir erst zu leben.“ Thema der nächsten Ausgabe „kfd-Praxistipps Gottesdienste“: 2014 – 1 „Frühling“ Haben Sie dazu Ideen, Texte, Vorschläge? Dann mailen Sie diese an [email protected] Seite 6 Diese Materialien und Anregungen sind nur für den internen Gebrauch in kfd-Gemeinschaften und bei kfd-verantworteten Veranstaltungen bestimmt. Bei widerrechtlichem Gebrauch haften die Verwenderinnen und Verwender für etwaige urheberrechtliche Forderungen von Autoren und anderen Rechteinhabern. kfd-Praxistipps Gottesdienste 6-2013 aus dem kfd-Bundesverband kfd zum neuen Gotteslob Frauen hätten einen größeren Raum einnehmen können Insgesamt positiv, aber auch kritisch beurteilt die kfd das neue Gotteslob der katholischen Kirche, das mit dem ersten Advent in vielen deutschsprachigen Ländern als gemeinsames Gebet- und Gesangbuch offiziell eingeführt wird. "Insgesamt hätten Frauen einen größeren Raum im neuen Gotteslob einnehmen können. Als Autorinnen von Gebeten, als Texterinnen oder Komponistinnen von Gesängen. Leider wurde eine Chance vertan, Frauen auch auf dieser Ebene in unserer Kirche sichtbarer zu machen", beurteilt Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd, die konzeptionell grundlegend überarbeitete Neufassung. Als gelungen bewertet sie, dass das Gotteslob zeitgemäßer geworden sei ohne den Reichtum christlicher Traditionen zu vernachlässigen. "Das Buch berücksichtigt, dass im Glaubensleben heutiger Christinnen und Christen liturgisches und christliches Grundwissen nicht mehr selbstverständlich vorhanden ist. Insofern passt es ganz in unsere Zeit und holt die Menschen dort ab, wo sie stehen", so Opladen. Davon zeugt zum Beispiel ein neu eingeführtes Register. Unter der Überschrift "Was bedeutet…?" wird auf Textstellen verwiesen, die Grundbegriffe christlichen Glaubens erklären. Es gibt didaktischmethodische Anregungen wie zum Beispiel das Bibelteilen zur Schriftlesung sowie erläuternde Zeichnungen zur Handhabung eines Rosenkranzes. Kurze Impulse sowie meditative Zeichnungen und Bilder regen an nachzuschlagen und sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Frauen mehr Verantwortung in der Kirche zugestehen "Die klaren Worte des Papstes haben unsere Hoffnungen auf baldige Reformen in der katholischen Kirche nachdrücklich gestärkt. Seine kritische Sicht auf bestehende Strukturen und seine Forderung, Laien stärker an Entscheidungsprozessen zu beteiligen, eröffnet neue Perspektiven für eine zukunftsfähige Gestaltung unserer Kirche", erklärt Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd, zum Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (Freude des Evangeliums), das Ende November veröffentlicht wurde. Darin macht Papst Franziskus deutlich, dass er den Beitrag der Frauen in diesem Zusammenhang für unverzichtbar hält. "Seine Zusage, Frauen auf allen Ebenen der Kirche, auch in Leitungspositionen, zu fördern und stärker einzubinden als bisher, macht uns mehr als zuversichtlich", so Opladen weiter. Hoffnungen weckt das Apostolische Schreiben auch in Bezug auf die Frage nach der Zulassung von Geschieden-Wiederverheirateten zu den Sakramenten. "Die Äußerung des Papstes, dass die Eucharistie keine Belohnung für die Vollkommenen sei, zeigt uns, dass das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen ist", ist Opladen überzeugt. Die kfd werde sich jedenfalls weiter für einen liberaleren Umgang mit Geschieden-Wiederverheirateten einsetzen. . (Foto: Bistum Osnabrück) Diese Materialien und Anregungen sind nur für den internen Gebrauch in kfd-Gemeinschaften und bei kfd-verantworteten Veranstaltungen bestimmt. Bei widerrechtlichem Gebrauch haften die Verwenderinnen und Verwender für etwaige urheberrechtliche Forderungen von Autoren und anderen Rechteinhabern. Seite 7 kfd-Praxistipps Gottesdienste 6-2013 aus dem kfd-Diözesanverband Paderborn FrauenKirche Gemeinsam im Glauben unterwegs Unter diesem Titel steht die religiös-theologische Weiterbildung für Geistliche Begleiterinnen. Sie ist vorgesehen für Frauen, die keine theologische Berufsbildung haben. Dr. Gabriele Broszio gibt den Teilnehmerinnen bei diesem viertägigen Kompaktseminar einen Einblick in verschiedene theologische Themengebiete, die für die Ausübung der Aufgabe der Geistlichen Begleiterin wichtig sind. Termin: 2.10.14, 17.00 Uhr - 5.10.14, 13.30 Uhr Zur nächsten FrauenKirche lädt der kfdDiözesanverband am Sonntag, 16. Februar um 19.00 Uhr in die Marienkirche am Franziskanerkloster in Wiedenbrück, Mönchstraße 19, ein. Zur ersten „kfdFrauenkirche“ in Wiedenbrück kamen über 120 Besucherinnen. Gottesdienst und Segen, Gespräche mit netten Menschen, Atmosphäre bei Musik und Kerzenschein, Getränke und Imbiss – die „Frauenkirche“ ist einzigartig. Bei anregenden Gesprächen und einem Imbiss im Refektorium des Männerklosters klingt der eindrucksvolle Abend jedes Mal aus. Weitere FrauenKirche-Gottesdienste sind am 4.5. und 21.9.2014, wiederum in Wiedenbrück. Teilnahmekosten: 160,00€ für kfd-Mitglieder, 180,00€ für andere Teiln.; incl. Verpflegung u. Über nachtung Anmeldungen für beide Kurse richten Sie bitte an das kfd-Diözesanbüro. Im Alltag diakonisch Kirche sein Kraft und Glauben teilen wir uns mit Frauen, die von ihrer kfd oder im Bezirk zur Geistliche Begleiterin gewählt wurden, sind eingeladen zur nächsten Einführungstagung, die vom 9, - 10. Mai in Paderborn stattfindet. Christa Mertens, Geistliche Begleiterin des kfd-Diözesanverbandes und Roland Schmitz, kfd-Diözesanpräses geben an diesen Tagen eine Einführung in Aufgabe, Rolle und Profil dieses verbandlichen Amtes. Neben der Theologischen Ausoder Fortbildung ist diese Tagung Voraussetzung für die Beauftragung zur Geistlichen Begleiterin in der kfd, die im Auftrag des Erzbischofs ausgesprochen wird. Termin: 09.05.14, 16.00 Uhr - 10. 5., 14 17.00 Uhr Teilnahmekosten: Seite 8 65,00€ incl. Verpflegung und Übernachtung In einem feierlichen Gottesdienst werden jährlich die neuen Geistlichen Begleiterinnen im kfdDiözesanverband Paderborn für ihre Aufgabe offiziell beauftragt. 2013 fand die Beauftragungsfeier, an der auch die Vorstände der kfd-Gemeinschaften der Geistliche Begleiterinnen teilnehmen, im Oktober in Schwerte statt Diese Materialien und Anregungen sind nur für den internen Gebrauch in kfd-Gemeinschaften und bei kfd-verantworteten Veranstaltungen bestimmt. Bei widerrechtlichem Gebrauch haften die Verwenderinnen und Verwender für etwaige urheberrechtliche Forderungen von Autoren und anderen Rechteinhabern.