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Beschreibung vom: Galgo Espanol
Geschichte:
Der Galgo Español war bereits den Römern in der Antike bekannt. Es ist aber
anzunehmen, daß seine Verbreitung auf der Iberischen Halbinsel schon viel früher
stattfand. Er stammt von den alten asiatischen Windhunden ab und hat sich
offensichtlich gut an die spanischen Steppen und Ebenen angepaßt. Seit eh und je sind
die Spanier sehr stolz auf ihre edlen Rennläufer. Daher verwundert es auch nicht, daß
der Hund immer wieder auftaucht, und zwar nicht nur in den Werken von Cervantes
(1547-1616), sondern auch in einer Fabel von Crespo (1800-1858) "Der Wundhund und
die Katze". Doch auch Maler setzten dem eleganten Vierbeiner ein Denkmal: Velázquez
(1599-1660) vererwigte Ferdinand von Österreich mit einem Galgo an seiner Seite, und
Goya (1746-1828) stellte den Hund auf Jagdszenen dar. Für die spanischen Granden von Alfons, dem Weisen, über Isabella, die Katholische, und Maximilian I., bis hin zu Karl
II. - verkörperte der Galgo Eleganz, Treue und äußerste Loyalität.
Doch auch das einfache Volk wußte ihn durchaus zu schätzen. In Kastilien und
Andalusien schätzte man den flinken Hasenjäger als Jagdgefährten, denn die
Landbevölkerung konnte sich damals weder Gewehre noch Munition leisten. Dennoch
gingen die sog. "carreras en campo", Jagdausflüge mit Galgos, im Lauf des 19.
Jahrhunderts zurück. Dafür regte das englische Coursing (Verfolgungsrennen auf
Hasen) Freunde der Rasse zu neuen Ideen an.
Zwischen 1912 und 1930 importierte man etwa vierzig Greyhound-Zuchtrüden, die den
heimischen Windhunden ein wenig auf die Sprünge halfen. Für das Erbgut des Galgo
stellte das englische Blut eine Bereicherung dar: Der Hund wurde noch schneller und
eleganter. Es entstanden erste Rennbahnen auf der Iberischen Halbinsel, und viele
Galgo-Züchter stellten sich ganz auf den neuen Wettkampfsport ein. Von 1930 bis 1960
wurden rund tausend britische Windhunde mit spanischen Galgos gekreuzt. Gleichzeitig
schossen weitere Rennbahnen wie Pilze aus dem Boden: In Sevilla, Barcelona,
Valencia... Der englische Einfluß ist überall stark zu spüren, und bei Windhundrennen in
der freien Natur kommen oft sogar englische Leistungsrichter in beratender Funktion
nach Spanien.
Wesen, Haltung:
Er ist ein treuer, folgsamer Gefährte, freundlich zu Kindern, umgänglich mit seinen
Artgenossen und dazu ein leidenschaftlicher Jäger. In seiner Heimat geht er noch immer
auf Hasenjagd. Die sog. "carreras de campo" bereiten Hunden wie Haltern
gleichermaßen Vergnügen. Erstaunlich, wie zäh und ausdauernd der äußerlich eher
grazile Vierbeiner über die ausgetrockneten, steinigen Böden jagt! Der Galgo ist sehr
hart im Nehmen und blitzschnell. Selbst Greyhounds, denen kein anderer Windhund in
puncto Geschwindigkeit das Wasser reichen kann, sind nicht wesentlich schneller auf
den Beinen. Der Körper des Galgos ist nicht besonders sprinttauglich und weist keine
übermäßig entwickelte Muskulatur auf, dafür hat er aber die idealen Voraussetzungen für
den Mittelstreckenläufer: ein leichteres Skelett, trockene Muskeln, einen langen Atem
und dazu ein äußerst starkes Herz.
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Doch unser Spanischer Windhund ist nicht nur körperlich besonders fit, er ist auch noch
mit großer taktischer Intelligenz sowie viel Eigeninitiative ausgestattet, was ihn zu einem
fähigen Jäger macht und seinen schwachen Riecher ein wenig ausgleicht. Wie jeder
weiß, gibt ja Meister Lampe seinen Verfolgern stets harte Nüsse zu knacken, da er nie
einfach nur geradeaus läuft, sondern immer wilde Haken in alle Richtungen schlägt. Der
Galgo muß seiner Beute also nicht nur dicht auf den Fersen bleiben, sondern auch ihre
Tricks durchschauen und blitzschnell reagieren können, wenn es plötzlich in eine
andere Richtung geht. Galgos jagen immer zu zweit, so daß jeder auch noch die Position
seines Partners im Auge behalten muß.
Daheim zeigt er sich von seiner ruhigen, folgsamen Seite - ein Gefährte, mit dem sich´s
ganz bestimmt leben läßt. Eine gewisse Distanz zum Menschen bleibt zwar immer
bestehen, doch der Galgo ist wesentlich zutraulicher als viele andere Windhunde. Man
muß auch nicht befürchten, daß er beim Spaziergang das Weite sucht, denn auf
Rückruf reagiert er sofort. Läuft ihm ein Artgenosse über den Weg, so zeigt sich der
Galgo von seiner verspielten Seite. Er eignet sich übrigens auch als Wächter, schreckt
allerdings weniger durch lautes Bellen ab, als vielmehr durch seine Größe, Farbe und die
mißtrauische Miene, die er Fremden gegenüber grundsätzlich zur Schau trägt.
Der Galgo hat ein großes Herz für Kinder. Er steckt voller Energie und galoppiert mit
den kleinen Rangen durch den Garten. Niemals würde er jedoch das Kinderzimmer
verwüsten oder seine kleinen Freunde gar über den Haufen rennen. Erklären Sie Ihren
Kindern aber gleich von Anfang an, daß sie ihn in Ruhe lassen müssen, wenn er sich
zurückziehen will.
Sie leben in der Stadt? Dann vergessen Sie den Galgo. Zwischen vier Wänden fehlt
dem Spanischen Windhund schlicht die Luft zum Atmen, und das wirkt sich auf die
Dauer nachteilig auf seinen lebensfrohen Charakter aus. Richtig wohl führt er sich nur in
einem Haus mit Garten. Lassen Sie ihn aber ja nicht auf Hasenjagd gehen, das hätte
ein Nachspiel mit dem Jäger! Statt dessen sollte er seine Energie für die Rennbahn
aufsparen. Daheim gibt er sich gern als stolzer "Landedelhund", verweigert die
Hundehütte und schläft - trotz seiner Liebe zur Natur - viel lieber auf einem dicken
Teppich. Rank, schlank und sehr stolz thront er mitten im Wohnzimmer und zieht jede
Menge Blicke, Komplimente und natürlich Streicheleinheiten auf sich.
Ernährung, Pflege:
Wer sich soviel bewegt wie der Galgo, braucht besonders hochwertige Nahrung.
Rechnen Sie täglich etwa 370 g Fleisch, dazu 240 g Gemüse (Karotten, grüne Bohnen,
Salat...) sowie 240 g Nudeln oder Reis. Fügen Sie seiner Tagesration außerdem einen
Löffel Hefe und einen Löffel Maiskeim- oder Sonnenblumenöl hinzu, beides enthält
wichtige Vitamine und Mineralien. Sein Wassernapf sollte immer randvoll sein, denn
Sportler kommen stetes mit hängender Zunge nach Hause. Vor allem die Entwicklung
des Welpen müssen Sie genau im Auge behalten. Holen Sie sich dazu den Rat eines
Tierarztes oder des Züchters, von dem Sie den Hund abgeholt haben. Natürlich gibt sich
der Galgo auch mit Fertigfutter zufrieden, doch sollten Sie hier keinesfalls sparen und
ihm nur qualitativ einwandfreie Mahlzeiten vorsetzen.
Das dichte, sehr feine, kurze, glatte Haar braucht nicht viel Pflege. Statt zur Bürste zu
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greifen, fahren Sie Ihrem Hund einmal täglich mit einem Massagehandschuh über den
Körper, und glätten Sie das Fell anschließend mit einem weichen Tuch. Alle vierzehn
Tage dürfen Sie Ihren vierbeinigen Freund auch einölen (besonders empfehlenswert im
Winter als Schutzmaßnahme gegen Kälte), was seinem kurzhaarigen Pelz einen ganz
besonderen Glanz verleiht. Das Fell der Rauhhaar-Varietät bürsten Sie dagegen in
Wuchsrichtung und arbeiten sich vom Kopf zur Rute und von der Rückenmitte über die
Flanken vor. Da der Galgo gern durch die Landschaft streift, sollten Sie auch stets ein
Auge auf Parasiten haben.
Widerristhöhe: Für Rüden zwischen 62 und 70 cm, für Hündinnen 60 bis 68 cm.
Gewicht: Bei Rüden 25 bis 30 kg, 20 bis 25 kg für Hündinnen.
Farbe:
Löwengelb mit schwarzer Maske, schwarz, gestromt auf fahlrotem Grund (mit weißer
Schnauze, weißem Bauch und weißen Pfoten). Außerdem sind alle Farben zulässig.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre.
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