Tierrettungsdienst Koblenz fängt Känguru
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Tierrettungsdienst Koblenz fängt Känguru
Tierrettungsdienst Koblenz fängt Känguru Festnahme Kleiner Hüpfer Jack war aus einem Tierpark in Rheinböllen ausgebüxt, ist aber jetzt wieder zu Hause M Koblenz/Wiebelsheim. Der Anruf bei Martin Zimmermann, dem Leiter der Koblenzer Tierrettung, kam um 5.30 Uhr: Die Polizei hatte in Wiebelsheim im Hunsrück ein Känguru „umstellt“, kam aber mit der „Festnahme“ nicht richtig weiter. Die Beamten baten um Hilfe. Später stellte sich heraus, dass es nicht das einzige ausgebüxte Tier ist. Und es handelt sich auch nicht wie zunächst vermutet um Skippy, das Wallaby, das Anfang Juli in Ingelheim ausgerissen ist. Das kleine Känguru heißt Jack und stammt aus einem Tierpark in Rheinböllen, wo es jetzt auch wieder ist. Aber noch einmal von vorn: Martin Zimmermann und seine Kollegin sind schnell an Ort und Stelle. Die Polizei hatte bereits mit Paletten eine Art Pferch gebaut, der aber nach einer Seite zu einem Gebüsch hin offen war. Dahin flüchtet sich das kleine Tier auch zunächst, lässt sich dann aber doch in den Pferch zurücktreiben und höchst widerwillig mit einem Netz einfangen. „Da muss man ganz schön aufpassen, die boxen und treten und haben wahnsinnig viel Kraft“, sagt die Koblenzer Tierheimleiterin Kirstin Höfer. „Im Fernsehen ist das immer so einfach“, bestätigt auch Martin Zimmermann. Da werden die Tiere mit einem Betäubungspfeil ruhig gestellt. „Wir dürfen solche Mittel gar nicht verabreichen“, erklärt der Leiter der Tierrettung. „Und selbst wenn, müsste man das Tier erst mal treffen.“ Das kleine Känguru Jack machte kurz Zwischenstation in Koblenz. Im Kastenwagen des Tierrettungsdienstes wird der graue Hüpfer erst einmal nach Koblenz gebracht. Vergebens sucht Martin Zimmermann nach einem Chip. „Normalerweise sind die Tiere gekennzeichnet, aber es ist noch relativ jung“, sagt Kirstin Höfer. Kurze Zeit später klärt sich die Herkunft aber auf: Das Koblenzer Känguru heißt Jack und ist mit einem weiteren aus dem Hochwildschutzpark in in Rheinböllen ausgebüxt. Dahin bringt Martin Zimmermann es noch am Vormittag zurück. Jack ist also in Sicherheit, doch von Mick, seinem Fluchtkumpan, fehlt bis zum Montagabend jede Spur. Zuletzt wird der Hüpfer von einem Bürger in Wiebelsheim gesichtet. „Möglicherweise hält sich Mick im Waldstück bei Wiebelsheim auf“, erklärt Tierpflegerin Romina Link vom Rheinböllener Park besorgt: „Normalerweise gehen unsere Kängurus nicht auf Wanderschaft. Womöglich hat sich ein Fuchs in ihr Gehege geschlichen.“ Dadurch könnten die Tiere in Panik geraten sein – und hauten durch ein Zaunloch ab.dos/eck RZ Koblenz und Region vom Dienstag, 14. August 2012, Seite 15 (0 Views)