Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016
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Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016
Frankfurt am Main Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Gemeinsame Einrichtung (gE) Jobcenter Frankfurt am Main Titelbilder (v.l.n.r.): PIA Stadt Frankfurt am Main, Foto: Rainer Rüffer Fraport AG, Fototeam Stefan Rebscher Jobcenter Frankfurt am Main, Foto: Ulrich Steiert Jobcenter Frankfurt am Main, Foto: Torsten Hergert Jobcenter Frankfurt am Main, Foto: Steffen Römhild-Wilson Jobcenter Frankfurt am Main, Foto: Torsten Hergert Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm sowie geschäftspolitische Zielsetzung 2016 Jobcenter Frankfurt am Main Frankfurt am Main Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Inhalt 1.Vorwort...................................................................................................................................... 6 2. Lokale Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der Träger der Grundsicherung........................... 8 2.1 Agentur für Arbeit Frankfurt am Main.................................................................................. 8 2.2 Stadt Frankfurt am Main mit dem Frankfurter Arbeitsmarktprogramm (FRAP).................. 9 3. Regionaler Arbeitsmarkt......................................................................................................... 10 3.1.Arbeitsmarktanalyse........................................................................................................... 10 3.2.Kundenstrukturanalyse....................................................................................................... 16 3.3. Demografie, Asylberechtigte und Flüchtlinge..................................................................... 19 4. Profil des Jobcenters Frankfurt.............................................................................................. 19 4.1. Eingliederungs- und Verwaltungsbudget............................................................................ 19 4.2. Organisationsentwicklung 2016.......................................................................................... 20 4.3. Leistungen der Grundsicherung, Bildung und Teilhabe...................................................... 22 4.4. Sonderprojekte 2016........................................................................................................... 22 4.5. Präsenz auf dem regionalen Arbeitsmarkt......................................................................... 23 4.6. Internetauftritt und Öffentlichkeitsarbeit............................................................................. 24 5. Strategie und Handlungsfelder .............................................................................................. 24 5.1 Grundsätze und Ziele gemäß dem zweiten Sozialgesetzbuch........................................... 24 5.2. Geschäftspolitische Handlungsfelder und Aktivitäten ....................................................... 25 5.3 Maßnahmeplanung und Qualifizierungsziele ..................................................................... 27 6.Schlusswort ............................................................................................................................. 30 4 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Kontakt Ansprechpartner Büro der Geschäftsführung Hainer Weg 44 60599 Frankfurt am Main Telefonnummer: +49 (69) 597 69-291 Stephan Bösel +49 (69) 597 69-232 Iwona Zadolna Fax: +49 (69) 597 69-120 E-Mail: jobcenter-frankfurt-am-main.geschaeftsfuehrungsbuero@jobcenter-ge.de Internet: www.jc-frankfurt.de 5 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun. Molière, französischer Dramatiker und Schauspieler (1622 – 1673) Claudia Czernohorsky-Grüneberg, Geschäftsführung Sehr geehrte Damen und Herren, im Jahr 2015 konnten wir auf zehn Jahre Arbeitsmarkreform zurückblicken. Mit dieser Ausgabe des Arbeitsmarkt- und Integrationsprogrammes für das Jahr 2016 resümieren wir zum einen ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 und zum anderen blicken wir nach vorne. Die Stadt Frankfurt am Main wächst aufgrund des Bevölkerungszuwachses stetig. Gleichzeitig gibt es eine sehr deutliche Steigerung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in der Stadt. Die Quote der Einpendler liegt aktuell bei 64,8 Prozent. Mit dem Wachstum der Bevölkerung und einer starken Einpendlerquote steigt auch die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt für Bewerberinnen und Bewerber aus dem Bereich des zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II). So ist es besonders erfreulich, dass unsere Kundinnen und Kunden von der guten Arbeitsmarktlage profitieren und 2015 mehr Integrationen in Arbeit erfolgen konnten. Das ist ein Erfolg! Mit 11.881 Integrationen im Jahr 2015 wurden 1.239 Personen mehr in den Arbeitsmarkt integriert als 2014. Das Jobcenter Frankfurt am Main hat 2015 einen Fokus auf die Gruppe der Langzeitarbeitslosen und Langzeitleistungsbeziehenden gelegt. Dieser geschäftspolitische Schwerpunkt genießt auch 2016 sehr hohe Priorität. Wir wollen und müssen die positive wirtschaftliche Lage am Arbeitsmarkt und den Bedarf an Fachkräften nutzen, um Arbeitgebern auch solche Bewerberinnen und Bewerber zu vermitteln, die sonst nicht zwangsläufig in der engeren Auswahl bei einem Arbeitgeber stehen. Neben eigenen Anstrengungen, wie zu Beispiel mit der Bildung des Teams Job-Jump, nehmen wir am ESF-Förderprogramm zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen teil. Diese Arbeit intensivieren wir 2016. 6 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Wir gehen im Sinne der bisherigen Wirtschaftsprognosen für Deutschland und die Rhein-MainMetropole von einer weiterhin positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Region aus. Diese Chance müssen wir nutzen, um möglichst viele Bewerberinnen und Bewerber in Ausbildung und Arbeit zu integrieren. Dabei stellt die Qualifizierung von Kundinnen und Kunden definitiv einen Schwerpunkt dar, der sich in der Bildungszielplanung 2016 widerspiegelt und die uns auch vor eine enorme Herausforderung stellt, denn rund 70 Prozent der Arbeitslosen im SGB II-Bezug haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Eine weitere Herausforderung können wir derzeit in Zahlen schwer abschätzen: Wie viele Flüchtlinge werden eine Anerkennung als Asylberechtigte und damit verbunden einen Aufenthaltstitel erhalten? Anerkannten Asylberechtigten stehen die Leistungen des zweiten Sozialgesetzbuches in Gänze zur Verfügung. Hier ist das Jobcenter Frankfurt bereits aktiv und arbeitet eng mit den Trägern, der Stadt Frankfurt am Main und der Agentur für Arbeit, sowie Bildungsträgern zusammen. Ziel ist hierbei die schnelle Integration in Arbeit, die unbestritten auch eine Integration in die soziale Gemeinschaft befördert. Damit uns das gelingt, brauchen wir insbesondere berufsbezogene Sprachförderung sowie die Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Die Qualifizierung und die Integration der Flüchtlinge sowie der Asylberechtigten in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft sind eine gemeinschaftliche Aufgabe. Grundlage hierfür sind eine vertrauensvolle fachliche und persönliche Zusammenarbeit, eine intensive Vernetzung zwischen allen Beteiligten und eine Bündelung der verschiedenen Ressourcen. Wir sind überzeugt, nur so können wir die Herausforderungen meistern. In diesem Sinne ist auch das Zitat von Molière zu verstehen, nämlich dass sich jeder Einzelne der Verantwortung stellen muss. Dies werden wir aktiv tun und unsere langjährigen Erfahrungen nutzen, indem wir die Menschen mit ihren Bedarfen in den Mittelpunkt stellen, Maßnahmen der Arbeitsmarktförderung bedarfsgerecht planen sowie umsetzen und mit allen Akteuren am Arbeitsmarkt eng und konstruktiv zusammenarbeiten. An dieser Stelle spreche ich den Trägern der gemeinsamen Einrichtung sowie unseren Koopera tionspartnern meinen ausdrücklichen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit aus. Konstruktive kritische Dialoge und wertschätzender Umgang miteinander machen uns erfolgreich. Ich wünsche Ihnen ich eine angenehme Lektüre unseres Arbeitsmarkt- und Integrationsprogrammes und freue mich über Rückmeldungen an unseren Pressesprecher, die Kontaktdaten finden Sie auf der Rückseite. Claudia Czernohorsky-Grüneberg Geschäftsführerin 7 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 2. Lokale Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der Träger der Grundsicherung 2.1 Agentur für Arbeit Frankfurt am Main Der Frankfurter Arbeitsmarkt ist stabil. Rein rechnerisch vergrößert sich die Stadt Frankfurt am Main jeden Tag um mehr als 40 neue Einwohner. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag zuletzt (Stand März 2015) bei 539.156 und war damit seit dem letzten statistischen Zähltag wieder um drei Prozent gewachsen. Dieser Trend wird anhalten. Ende Juni 2015 lebten 716.277 Menschen in der Stadt. Davon besaßen 201.790 eine ausländische Staatsbürgerschaft. Damit betrug der Ausländeranteil 28,7 Prozent. Mit Wohnort in der Stadt Frankfurt wurden 272.512 Einwohner gezählt, die in der Stadt oder Region sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Das waren 3,7 Prozent mehr als im März 2014. Nach der Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wird für das Jahr 2016 in Hessen ein Bruttoinlandsprodukt-Wachstum von 1,8 Prozent und einen Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Stadt Frankfurt von 2,3 Prozent erwartet. Wegen der Folgen von Asyl und Flucht wird die Zahl der arbeitslosen Menschen um bis zu fünf Prozent steigen. Aufgrund der ähnlichen Marktlage wie 2015 hält die Agentur für Arbeit Frankfurt an den Branchenschwerpunkten der Stellenakquise aus dem Jahr 2015 (Reinigung / Büro und Sekretariat / Verkauf / Lagerwirtschaft / Hotellerie sowie Gastronomie) fest. Die Branche „Hotellerie und Gastronomie“ wird dabei, aufgrund der guten Erfahrungen aus 2015, besonders intensiv an der Schnittstelle zur arbeitnehmerorientierten Arbeitsvermittlung bearbeitet. Die Arbeitslosenquote – gerade auch im Vergleich zum Jahr 2014 – hat sich im Jahr 2015 positiv entwickelt. Dieser Effekt ist vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherung zu verorten – hier konnten in den letzten Monaten Vorjahresveränderungen in den Beständen an arbeitslosen Menschen von bis zu 18 Prozent verzeichnet werden. Die Agentur für Arbeit Frankfurt rechnet mit einem Kundenpotenzial im SGB II von 26.199 Menschen im Jahr 2016. Dieses Kundenpotenzial wird ergänzt um Menschen mit Fluchthintergrund. Dieser Zuwachs und vor allem die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt werden in Frankfurt in den nächsten Jahren erhebliche Herausforderungen für uns mitbringen. Im Bereich der Grund sicherung ist daher von einem signifikanten Anstieg der Arbeitslosigkeit ab 2016 auszugehen. Die Anzahl der Schulentlassenen wird voraussichtlich auf dem Niveau von 2015 stagnieren. Für das Berufsberatungsjahr 2015/2016 rechnet die Agentur für Arbeit Frankfurt prognostisch mit 5.321 Schulentlassenen aus allgemeinbildenden Schulen. Mit immer mehr Abgängerinnen und Abgängern aus Fachoberschule und Gymnasien wird auch der Drang zum Studium größer, zum Nachteil der Betriebe, die Jugendliche für eine duale Ausbildung suchen. Bezogen auf die finanzielle Ausstattung im Bereich der Arbeitslosenversicherung stehen – analog 2015 – ausreichend Mittel zur Verfügung. Die Agentur für Arbeit Frankfurt strebt auch in 2016 eine weitere operative Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Frankfurt und der Stadt Frankfurt an, um die Potenziale und die Ressourcen der jeweiligen Institutionen zum Wohle der Frankfurter Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und Unternehmen noch besser zu nutzen. Zusammen mit den Partnern am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt werden 2016 folgende operative Handlungsfelder bearbeitet: •Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren •Langzeitarbeitslose aktivieren und Integrationschancen erhöhen 8 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 •Marktnähe leben, Arbeitgeber erschließen und Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern •Kundinnen und Kunden ohne Ausbildung zu Fachkräften ausbilden und integrieren •Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen •Potentiale von geflüchteten Menschen frühzeitig erheben, berufsfachliche (Sprach-) Kenntnisse vermitteln / erweitern und für den Arbeitsmarkt nutzen. 2.2 Stadt Frankfurt am Main Die Stadt Frankfurt am Main setzt auch im Jahr 2016 in der kommunalen Beschäftigungsförderung einen sozialpolitischen Schwerpunkt. Im Rahmen des Frankfurter Arbeitsmarktprogramms werden mehr als 150 Maßnahmen und Projekte der Jugendberufshilfe bzw. Förderangebote zur beruflichen Integration von Erwachsenen finanziell gefördert. Die hierfür von der Stadt Frankfurt am Main eingesetzten finanziellen Mittel in Höhe von ca. 20 Millionen Euro machen den hohen Stellenwert der kommunalen Beschäftigungsförderung für die politisch Verantwortlichen in der Stadt deutlich. Wie in den vergangenen Jahren liegt auch im Jahr 2016 ein besonderer Schwerpunkt der kommunalen Beschäftigungsförderung in der Unterstützung und Förderung mit dem Ziel der beruflichen Integration von Langzeitarbeitslosen mit besonderen Unterstützungsbedarfen. Es gilt die gute Lage auf dem lokalen Arbeitsmarkt zu nutzen und die betroffenen Menschen mit flexibel nutzbaren und an den spezifischen Bedarfen dieser Zielgruppe ansetzenden Qualifizierungs- und Unterstützungsangeboten auf ihrem Weg in Arbeit zu unterstützen und zu begleiten. Die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen stehen auch beim Jobcenter Frankfurt im besonderen Fokus. Wir werden die im Jahr 2015 begonnenen besonderen Programme und Aktivitäten und Handlungsansätze zur beruflichen Integration Langzeitarbeitsloser unterstützend begleiten. In Frankfurt am Main konnten in den vergangenen Jahren gute, stabile und tragfähige Vernetzungsund Kooperationsstrukturen zwischen Arbeitsagentur, Jobcenter und der Stadt geschaffen werden, auf deren Grundlagen aufeinander abgestimmte Förderstrukturen realisiert werden. Es gelingt zunehmend besser, bereits bestehende Angebote von Beratung und beruflicher Qualifizierung und Bildung aufeinander abzustimmen und gemeinsam weiter zu entwickeln. Diese gute Ausgangssituation bietet auch die erforderliche Grundlage, um die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen bei der beruflichen Integration von Flüchtlingen gemeinsam gestalten und auch schultern zu können. Für die Bewältigung dieser Aufgabe müssen sowohl neue, auf die besonderen Bedarfe der Betroffenen abgestimmte Förderangebote entwickelt werden als auch bestehende Förderangebote flexibilisiert und insbesondere im Hinblick auf die erforderliche Sprachförderung der Menschen ergänzt und weiter entwickelt werden. Es geht zudem allein aufgrund der zu erwartenden Mengengerüste aber auch darum, Förderangebote zur beruflichen Integration von Flüchtlingen quantitativ auszuweiten. Auf diesem Weg sind wir gut beraten, genau hinzusehen, welche konkreten Unterstützung und Förderung die Menschen für ihre berufliche Integration benötigen. Nur dann kann die Integration in Ausbildung oder in Arbeit auch gelingen. Mit dem gemeinsamen Betrieb des Arbeitsmarktbüros im FRAP-Beratungszentrum haben wir zu Beginn des Jahres 2016 einen wichtigen Schritt zur Bewältigung dieser Aufgabe getan. Hier ziehen wir – Jobcenter, Arbeitsagentur und Stadt – für alle sichtbar gemeinsam an einem Strang und bündeln in Interesse der betroffenen Menschen unser Know-How. Wir haben die feste Absicht, diesen Weg weiter zu beschreiten. 9 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 3. Regionaler Arbeitsmarkt 3.1Arbeitsmarktanalyse In der Stadt Frankfurt waren im März 2015 23.634 Betriebe angesiedelt. Neben der guten wirtschaftlichen Entwicklung profitiert die Region von der zentralen Lage in Deutschland mit hervorragenden Verkehrsbeziehungen, ausgeprägten Dienstleistungen und einem großen Handelsumsatz. Das folgende Schaubild zeigt die zehn Wirtschaftszweige mit den meisten Betrieben. Auf den ersten neun Positionen unverändert, Platz 10 nimmt die Grundstück- und Wohnungswirtschaft ein, worin sich das Bevölkerungswachstum und der hohe Bedarf an Wohn- und Geschäftsräumen widerspiegeln. Die aufgeführten Top-Branchen verzeichnen allesamt leichte Zuwächse an Betriebsstätten und Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr. Betriebe nach Wirtschaftsabschnitten (WZ 08)1) – Top 10 Frankfurt am Main, Stadt © Statistik der Bundesagentur für Arbeit Stichtag: 31.03.2015 M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 3.641 G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 3.591 Q Gesundheits- und Sozialwesen 2.119 I Gastgewerbe 1.960 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 1.805 S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 1.499 F Baugewerbe 1.485 H Verkehr und Lagerei J Information und Kommunikation L Grundstücks- und Wohnungswesen 1.355 1.242 1.034 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach dem Berufsabschluss Die Beschäftigungsstruktur in der Stadt Frankfurt spiegelt die Nachfrage nach einem hohen Bildungsniveau wider. Fast jeder vierte Beschäftigte in Frankfurt hat einen akademischen Berufsabschluss (133.272), 248.288 Personen verfügen daneben über einen anerkannten Berufsabschluss. 65.177 Personen oder 21,1 Prozent können keine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen. Beschäftigte nach Berufsgruppen Die positive Beschäftigungsentwicklung der Vorjahre hat sich 2015 fortgesetzt. Ende März 2015 waren in der Stadt Frankfurt 539.156 Personen aus Stadt und Umland sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 15.673 oder 3,0 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Der hohe Anteil von rund 80 Prozent der Beschäftigten in Dienstleistungsberufen ist nahezu unverändert. Die folgende Aufgliederung zeigt die Aufteilung nach Berufsgruppen. 10 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Beschäftigte am Arbeitsort Frankfurt/Main am 31.03.2015 nach Berufsabschlüssen © Statistik der Bundesagentur für Arbeit ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 12,1% Angabe6) keine 17,1% akademischer Abschluss5) 24,7% mit beruflichem Ausbildungsabschluss4) 46,1% Beschäftigte am Arbeitsort Frankfurt/Main am 31.03.2015 nach Berufsgruppen 9 Geisteswissenschaften, Kultur,Gestaltung 25.355 3 Bau,Architektur,Vermessung, Gebäudetechn. 21.242 Sonstige4) 3.594 4 Naturwissenschaft, Geografie, Informatik 35.133 2 Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung 53.531 7 Unternehmensorga,Buchhalt,Recht, Verwalt. 187.122 8 Gesundheit, Soziales, Lehre u. Erziehung 58.072 6 Kaufm.Dienstl.,Handel, Vertrieb,Tourismus 60.876 5 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit 94.231 11 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Pendlerbewegungen Entsprechend der guten wirtschaftlichen Entwicklung ist sowohl die Zahl der Ein- als auch der Auspendler gestiegen. Im Juni 2014 hatten von den 265.210 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort in Frankfurt ca. zwei Drittel einen Arbeitsplatz am Wohnort, ca. ein Drittel berufstätige Einwohner Frankfurts verlassen die Stadt, um an ihre Arbeitsstelle zu kommen („Auspendler“). Neben den Beschäftigten mit Wohnort Frankfurt kommt am Arbeitsort Frankfurt die Mehrheit der sozialversicherungspflichtige Beschäftigten aus dem Umland (im Vorvorjahr 64,9 Prozent oder 341.865 von 526.679). Beschäftigungsprognose 2016 Für das Jahr 2016 erwarten verschiedene Institute für die Rhein-Main-Region und die Stadt Frankfurt weiterhin einen wirtschaftlich robusten Arbeitsmarkt mit steigenden Beschäftigungszahlen. Die IHK Frankfurt hat mit 130 Punkten einen positiven Geschäftsklima-Index ermittelt, das IWAK Institut der Universität Frankfurt einen Zuwachs der Beschäftigung um plus 1,1 Prozent prognostiziert. Die Arbeitsagentur Frankfurt schätzt die Beschäftigungsentwicklung in der Stadt für die größten Branchen wie folgt ein: 12 Branche Prognose 2016 Finanzdienstleistungen – 0,5% Verkehr, Transport incl. Luftfahrt +3,5% Lagerei, Post- und Kurierdienste +2,0% Kommunikationsdienstleistungen +5,6% Handel +0,0% Gesundheitswesen +2,6% Gastgewerbe +3,5% Erziehung und Unterricht +5,6% Gebäudebetreuung + 5,0% Öffentliche Verwaltung +2,0% Arbeitnehmerüberlassung +3,5% Baugewerbe +9,1% Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Arbeitslosigkeit Bei anhaltend guter wirtschaftlicher Entwicklung ist die Arbeitslosigkeit im Stadtgebiet Frankfurt im Jahresverlauf 2015 weiter gesunken, von insgesamt 7,4 Prozent auf 6,4 Prozent (Nov. 2015), im Rechtskreis SGB III von 2,2 Prozent auf 1,5 Prozent, im Rechtskreis Jobcenter SGB II etwas schwächer von 5,3 Prozent auf 4,9 Prozent: 7,4 7,3 7,1 7,1 6,7 5,3 5,3 5,2 Jan 15 2,1 Feb 15 6,7 5,2 4,9 2,2 6,7 5,0 5,0 6,8 5,1 6,7 5,1 6,6 5,0 6,4 6,4 4,9 4,9 2,0 2,0 1,8 1,7 1,7 1,8 1,6 1,6 1,5 1,5 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15 SGB II SGB III Frankfurt am Main, Stadt (Gebietsstand Oktober 2015) © Statistik der Bundesagentur für Arbeit * ggf. Rundungsdifferenzen in der Addition der Gesamtquote Arbeitslose SGB II und gemeldete Arbeitsstellen nach Berufen Aufgrund der Kundenstruktur des Jobcenters mit einer längeren Dauer der Arbeitslosigkeit, dem geringerem Anteil an Personen mit Berufsabschluss und der hohen Nachfrage nach Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt, profitieren die Personen in der Grundsicherung unterdurchschnittlich vom steigenden Beschäftigungsaufbau. Bei der Analyse der offenen Stellen und der Berufsprofile der Arbeitslosen im SGB II in der folgenden Tabelle wird deutlich, dass die Stellenangebote in den für das SGB II typischen Bereichen Reinigung, Handel, Verkehr, Lebensmittelherstellung nicht ausreichend sind, um diesen Personenkreis in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dennoch gibt es Berufsfelder, in denen die Stellenangebote das Angebot an Arbeitskräften übersteigen. Dies sind vor allem medizinische Gesundheitsberufe, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe sowie Berufe in der Informatik. 13 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Bestand an Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II und gemeldeten Arbeitsstellen nach Berufsgruppe – TOP 20 bei Arbeitslosen Stadt Frankfurt am Main (Gebietstand Oktober 2015) Oktober 2015 (Gleitender Jahresdurchschnitt) 54 Reinigungsberufe 2.939 316 62 Verkaufsberufe 2.283 701 1.923 1.915 51 Verkehr, Logistik (außer Fahrzeugführ.) 29 Lebensmittelherstellung u. -verarbeitung 1.657 279 71 Berufe Unternehmensführung,-organisation 63 Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe 917 357 665 53 Schutz-,Sicherheits-, Überwachungsberufe 83 Erziehung,soz.,hauswirt.Berufe,Theologie 938 616 179 424 373 82 Nichtmed.Gesundheit,Körperpfl.,Medizint. 33 (Innen-)Ausbauberufe Alo SGB II 403 74 34 Gebäude- u. versorgungstechnische Berufe 203 Gemeldete Arbeitsstellen 372 247 277 92 Werbung,Marketing,kaufm,red.Medienberufe 12 Gartenbauberufe, Floristik 48 238 81 Medizinische Gesundheitsberufe 208 26 Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe 204 43 Informatik- und andere IKT-Berufe 203 352 391 368 202 230 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 32 Hoch- und Tiefbauberufe Keine Angabe 1.154 688 52 Führer von Fahrzeug- u. Transportgeräten 23 Papier-,Druckberufe, tech.Mediengestalt. 1.643 452 48 20 - 199 173 1.040 Erforderlich ist daher sowohl eine professionelle fachliche Beratung der Arbeitsuchenden in Bezug auf die angebotenen Stellen als auch eine bedarfsgerechte Qualifizierung von an- und ungelernten Personen, um sie für offene Fachkräftestellen vorzubereiten und nachhaltig in Beschäftigung zu vermitteln. Ausbildungsmarkt in Frankfurt am Main Investitionen in die Ausbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind eine zentrale Aufgabe zur Integration dieser Personen in die Arbeitswelt und zur Sicherung von mittelfristigem Fachkräftebedarf. Gegenüber dem Berichtsjahr 2014 (Okt. 2013 bis Sept. 2014) stieg die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Berichtsjahr 2015 um 3,9 Prozent oder 161 auf 4.337. Demgegenüber sank die Zahl der gemeldeten Bewerber für Ausbildungsstellen um 3,9 Prozent oder 144 auf 3.587. 14 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Berufsausbildungsstellen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen Stadt Frankfurt am Main (Gebietstand Oktober 2015) Berichtsjahre: 2013/2014 und 2014/2015 4.337 4.176 3.731 3.587 2013/2014 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen 2014/2015 Gemeldete Berufsausbildungsstellen Vergleich von Berufswünschen und angebotenen Ausbildungsstellen Die gemeldeten Ausbildungsberufe verteilen sich fast zur Hälfte auf zehn angebotene Berufe: Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Berufsausbildungsstellen – Top 10 Stadt Frankfurt am Main September 2015, Berichtsjahr: 2014/2015 Beruf Anzahl Anteil in Prozent 1 2 4.337 100,0 Kaufmann/-frau - Büromanagement 342 7,9 Kaufmann/-frau im Einzelhandel 306 7,1 Bankkaufmann/-frau 209 4,8 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r 197 4,5 Hotelfachmann/-frau 176 4,1 Koch/Köchin 170 3,9 Friseur/in 168 3,9 Verkäufer/in 145 3,3 Medizinische/r Fachangestellte/r 122 2,8 Chemikant/in 118 2,7 übrige Berufe 2.384 55,0 Insgesamt Erstellungsdatum: 20.11.2015, Statistik-Service Südwest, Auftragsnummer 215771 © Statistik der Bundesagentur für Arbeit 15 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Die von den Jugendlichen nachgefragten Ausbildungsberufe verteilen sich überwiegend auf folgende Bereiche: Seit Beginn des Berichtsjahres1) gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen – Top 10 Stadt Frankfurt am Main (Gebietstand Oktober 2015) September 2015, Berichtsjahr: 2014/2015 Beruf Anzahl Anteil in % 1 2 3.587 100,0 Kaufmann/-frau im Einzelhandel 376 10,5 Kaufmann/-frau - Büromanagement 341 9,5 Verkäufer/in 225 6,3 Medizinische/r Fachangestellte/r 188 5,2 Kfz-Mechatroniker – Pkw-Technik 143 4,0 Bankkaufmann/-frau 97 2,7 Hotelfachmann/-frau 82 2,3 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r 77 2,1 Automobilkaufmann/-frau 59 1,6 Friseur/in 58 1,6 1.941 54,1 Insgesamt übrige Berufe Erstellungsdatum: 20.11.2015, Statistik-Service Südwest, Auftragsnummer 215771 © Statistik der Bundesagentur für Arbeit Weiterhin stehen den im Jahresverlauf gemeldeten offenen Ausbildungsstellen nicht genügend Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Dies trifft insbesondere das Handwerk, jedoch sind auch bei kaufmännischen Berufen in Industrie und im Dienstleistungssektor bei vorhandenem Bewerberangebot in Relation zu wenige Bewerbungen vorhanden. Eine anhaltende Herausforderung in der Ausbildungsberatung und -vermittlung besteht. Die Zusammenführung von offenen Ausbildungsstellen und Berufswünschen der Jugendlichen ist eine anhaltende Herausforderung für das zentrale Jugendjobcenter, in Kooperation mit der Berufsberatung der Agentur und der Jugendberufshilfe der Stadt Frankfurt. 16 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 3.2Kundenstrukturanalyse Die Kundenstruktur im Überblick: Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit - Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitsmarktreport, Nürnberg, Dezember 2015 Merkmal Monatswert Bedarfsgemeinschaften1 Bedarfsgemeinschaften mit mind. einem Kind 2 Personen in Bedarfsgemeinschaften2 darunter Sozialgeldbezieher (nichterwerbsfähig) 1 Darunter erwerbsfähige Leistungsberechtigte1 mit aufstockendem ALG II (zu ALG)2 mit Erwerbseinkommen2 Veränderung Vorjahresmonat Anteile in % absolut in % 38.747 657 1,7 100 14.309 421 3,0 49,8 75.901 2.332 3,2 100 23.276 803 3,6 30,7 52.073 1.329 2,6 100 1.201 - 56 - 4,5 2,3 14.641 315 2,2 28,1 100 unter 450 € 5.510 - 248 - 4,3 37,6 450 - 850 € 3.197 99 3,1 21,8 über 850 4.835 537 11,1 33,0 Einkommen aus selbständiger Tätigkeit 1.210 - 82 - 6,3 8,3 18.539 117 0,6 100 - 71 - 5,2 7,0 13.596 23 1,7 73,3 9.210 431 4,9 46,8 8.414 -306 -3,5 45,4 1.013 -131 -11,5 5,46 2.053 -31 -1,5 10,6 1.901 -6 Arbeitslose4 4,9 Arbeitslosenquote SGB II 4 arbeitslose Jugendliche unter 25 4 Arbeitslosenquote SGB II unter 25 4 Arbeitslose ohne Berufsausbildung 3 arbeitslose Ausländer 4 Langzeitarbeitslose 4 arbeitslose Schwerbehinderte alleinerziehende Arbeitslose 3,5 darunter Frauen 3 4 1.299 4,0 1) Schätzung für Dez. 2015 2) August 2015 3) November 2015 4) Dezember 2015 5) Alleinerziehende sind Elternteile, die ohne Partner mit mindestens einem minderjährigen ledigen Kind in einer Bedarfsgemeinschaft zusammenleben. Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II ist in Frankfurt im Dezember 2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,7 Prozent oder 657 auf 38.747 gestiegen. Die Anzahl der Personen in diesen Bedarfsgemeinschaften ist im gleichen Zeitraum um 3,2 Prozent oder 2.332 Personen auf 75.901 Personen angewachsen. Personen, die das 15. Lebensjahr vollendet haben, vor dem Eintritt in das Rentenalter sind und mindestens drei Stunden täglich einer Erwerbstätigkeit nachgehen können, gelten nach dem SGB II als erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb). Ihre Zahl ist um 2,6 Prozent im Vorjahresvergleich auf 52.073 Personen gestiegen (+1.329), die Zahl der Arbeitslosen dagegen nur um 0,6 Prozent oder 117 Personen auf 18.539 Personen angewachsen. Durch den vergleichsweise niedrigeren Anstieg 17 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 der Arbeitslosenzahl ist die Arbeitslosenquote SGB II im Jahr 2015 um 0,4 Prozent auf 4,9 Prozent gesunken. 28,1 Prozent oder 14.641 der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten haben ein Einkommen aus Erwerbstätigkeit. Dies bedeutet einen Zunahme um 2,2 Prozent, wobei die Zahl der Minijobber um 4,3 Prozent auf 5.510 gesunken ist, während ein Zuwachs im Einkommensbereich über 850 Euro um 537 Personen oder 12,5 Prozent auf 4.835 zu verzeichnen ist. Dies korrespondiert mit dem bundesweiten Trend zu wachsenden sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungszahlen bei relativ niedrigerem bzw. stagnierendem Arbeitsvolumen. Da zunehmend Leistungsbeziehende Einkommen aus Erwerbstätigkeit haben, können diese Personen seltener ohne Transferleistungen der Grundsicherung leben und verbleiben im SGB II. Demzufolge wird der Bestand an SGB II beziehenden Personen weiterhin wachsen, auch ohne den Effekt der aktuell hohen Zuwanderung von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Dies gilt auch für die selbständig Tätigen, die zu ihrem Einkommen aus Selbständigkeit Leistungen nach dem SGB II erhalten. Von allen Personen mit Einkommen sind 1.210 oder 8,3 Prozent selbständig Tätige und damit 82 Personen oder 6,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Personenzahl der unter 15-Jährigen im SGB II Frankfurt ist deutlich angestiegen. Diese Personen werden in der Regel mit der Vollendung des 15. Lebensjahres zu erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) und dann im Jugendjobcenter betreut. Der höchste Anstieg bei den Bedarfsgemeinschaften ist in der Folge bei solchen mit Kindern zu finden, die Entwicklung bei den alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften ist hierbei unauffällig. Nach wie vor ist der überwiegende Teil der Arbeitslosen im SGB II Frankfurt mit 13.596 Personen oder 73,3 Prozent ohne eine Berufsausbildung (November 2015). Hier setzt das Jobcenter weiter auf eine abschlussorientierte oder teilqualifizierte Förderung durch Bildungsmaßnahmen und Vermittlung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Ausbildung. Die Zahl der arbeitslosen Personen unter 25 Jahren ist erfreulicherweise im Vorjahresvergleich um 71 oder 5,2 Prozent auf knapp 1.300 gesunken. Ein wichtiger Ansatz des Jobcenters Frankfurt am Main ist, diese Personen zu qualifizieren, bei Jugendlichen die Ausbildungsreife herzustellen und Kundinnen und Kunden aus allen Personengruppen insgesamt stärker dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt zuzuführen. Wer länger als ein Jahr arbeitslos ist, gilt als langzeitarbeitslos. Die nach wie vor hohe Zahl der Langzeitarbeitslosen konnte 2015 um 306 Personen oder 3,5 Prozent gesenkt werden. Diese Zielgruppe hat einen Anteil von 45,4 Prozent an allen Arbeitslosen und bleibt weiterhin im Fokus der strategischen Aktivitäten des Jobcenters. Fast 50 Prozent der arbeitslosen Kunden im Jobcenter Frankfurt haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Die Zahl der Personen mit ausländischem Pass ist im Dezember 2015 um 431 oder 4,9 Prozent auf 9.210 gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen ist mit 45,6 Prozent gegenüber 45,8 Prozent am Jahresbeginn relativ konstant geblieben. Die Zahl der alleinerziehenden Arbeitslosen ist mit 2.053 Personen ebenfalls fast unverändert, der Anteil alleinerziehender Frauen allerdings auf bereits hohem Stand leicht angewachsen auf 92,6 Prozent (1.901). Personen gelten als schwerbehindert, wenn sie mindestens einen Grad der Behinderung von 50 haben oder gleichgestellt sind. Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen ist im Jahresverlauf um 131 Personen oder 11,5 Prozent gesunken, ihr Anteil an den Arbeitslosen beträgt 5,46 Prozent. 18 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 3.3 Demografie, Asylberechtigte und Flüchtlinge Die Stadt Frankfurt am Main wächst stetig; es ist bis zum Jahre 2025 mit einer Einwohnerzahl von mehr als 800.000 Menschen zu rechnen. Mit der steigenden Einwohnerzahl und der wirtschaftlichen Dynamik ist davon auszugehen, dass auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen mit Arbeitsort in Frankfurt in den folgenden Jahren kontinuierlich ansteigt. Eine besondere Herausforderung wird die zunehmende Zahl der Migrantinnen und Migranten mit Fluchtbiografie im SGB II sein. Hier ist darauf hinzuweisen, dass Leistungsberechtigte im SGB II alle Asylbewerbenden mit einem anerkannten Asylstatus sind. Aufgrund der zu erwartenden Beschleunigung der Asylantragsverfahren durch das BAMF wird sich durch diese Zielgruppe die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) im SGB II im Jahr 2016 signifikant erhöhen. Die Aufnahme dieser Personengruppe in den Arbeitsmarkt stellt für alle gesellschaftlichen Akteure eine Herausforderung dar, das Jobcenter Frankfurt trägt dieser Entwicklung in seinen personalwirtschaftlichen, strategischen und operativen Planungen Rechnung. 4. Profil des Jobcenters Frankfurt 4.1 Eingliederungs- und Verwaltungsbudget Die Bereitstellung der Ressourcen sowie die Schaffung der Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Festlegung der Betreuungsschlüssel, sind Aufgabe und Verantwortung der Trägerversammlung des Jobcenters, bestehend aus Arbeitsagentur und Stadt Frankfurt. Die Umsetzungsverantwortung innerhalb dieser Rahmenbedingungen liegt bei der Geschäftsführung des Jobcenters. Das Jobcenter Frankfurt plant im Jahr 2016 mit einem Personalbestand von 776,54 Vollzeitäquivalenten (VZÄ), zuzüglich der Mitarbeitenden im Bereich Bildung und Teilhabe mit 17 VZÄ. Dies bedeutet eine Steigerung zum Vorjahr von insgesamt 35,54 Stellen. Das Personalbudget wurde in fast allen Bereichen aufgestockt, womit das Jobcenter und seine Träger auf die steigende Anzahl an erwerbsfähigen Leistungsbeziehenden und Bedarfsgemeinschaften reagieren. Nicht eingerechnet ist das Personal für zusätzliche Sonderprojekte oder für die Betreuung von Flüchtlingen. Die größten personellen Risiken sind die hohe Personalfluktuation sowie die Nicht-Besetzung der offenen Stellen aufgrund mangelnder geeigneter Bewerbungen. Zusätzlich finden einige bereits begonnene und neue umfangreiche Schulungen für insgesamt 41 Fachkräfte zum beschäftigungsorientierten Fallmanagement statt, hinzu kommt die Bindung von Mitarbeiterkapazitäten in diversen Arbeitsgruppen im Rahmen des aktuellen Organisationsentwicklungsprozesses. Die damit verbundenen zeitlichen Entzüge aus dem operativen Tagesgeschäft sind jedoch erforderlich für die Weiterentwicklung tragfähiger und konkurrenzfähiger Arbeitsstrukturen sowie künftiger professioneller Dienstleistungen. Die Mittel für das Eingliederungs- und Verwaltungsbudget des Jobcenters Frankfurt betragen 2016 voraussichtlich insgesamt 106.491.325,13 Euro. Die zusätzlichen Mittelzuteilungen aus der zweiten Sonderzuteilung von Eingliederungsleistungen für Asylsuchende und Flüchtlinge erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt und sind noch nicht berücksichtigt. Insgesamt sind im Verwaltungsbudget ca. 69,07 Mio. Euro verplant, für das Eingliederungsbudget incl. ESF-Bundesprogramm für arbeitsmarktferne Langzeitarbeitslose stehen 36,7 Mio. Euro zur Verfügung. Flankierend stehen für die Kundinnen und Kunden zusätzliche Mittel aus dem Frankfurter Arbeitsmarktprogramm (FRAP) für Eingliederungsleistungen in Höhe von mehreren Millionen Euro zur Verfügung. Die bisherige gute Kooperation mit der Stadt Frankfurt wird dadurch weiter fortgesetzt. Die finanziellen Mittel der Kommune werden u. a. auch in den Ko-Finanzierungen von Maßnahmen der Arbeitsmarktförderung eingebracht. 19 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 4.2 Organisationsentwicklung 2016 Das Jobcenter Frankfurt hat im Jahr 2015 einen Organisationentwicklungs-Prozess begonnen, die daraus resultierenden Änderungen in der Aufbau- und Ablauforganisation werden 2016 sukzessive umgesetzt. Im Kern werden die zentralen Funktionen deutlicher an den beiden zentralen Aufgaben des Jobcenters, Grundsicherung und Vermittlung in Arbeit, ausgerichtet. Dies wird im folgenden Organigramm abgebildet: Datenschutzbeauftragte/r Gleichstellungsbeauftragte Persönliche/r Referent/in der Geschäftsführung Widerspruchsstelle Leitung Büro der Geschäfstführung Geschäftsführung Leitung Operativ Markt und Integration Operat. Controlling Büro-Verwaltung Presse/ Öffentlichkeitsarbeit Grundsatz Markt und Integration Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Kundenreaktionsmanagement Datenqualitätsmanegement (DQM) 20 L Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Im Bereich der Leistungsgewährung wird eine stabile und funktionsfähige Kundenbetreuung sichergestellt, im Bereich Markt und Integration werden bisher generalisierte Aufgaben in künftig drei Funktionsprofile aufgeteilt: Arbeitsvermittlung, beschäftigungsorientiertes Fallmanagement und Integration und Qualifizierung. Mit dieser Spezialisierung kann sich das Jobcenter künftig zielgerichteter und effizienter auf die unterschiedlichen Erfordernisse der Kundinnen und Kunden und der Personalbedarfe der Unternehmen einstellen sowie sehr nah am Arbeitsmarkt agieren. Die geplante Umsetzung des Sollkonzepts wird unter Beteiligung der Mitarbeitenden und Gremien in verschiedenen Projektgruppen erarbeitet und im Laufe des Jahres 2016 realisiert werden. Personalrat Schwerbehindertenvertretung Beauftragte/r für den Haushalt (BfdH) Leitung Operativ Leistung Bereichsleitung Interne Ressourcen Grundsatz Leistung Finanzen & Controlling (zugl. BfdH) Personalwirtschaft Verwaltung Personalentwicklung Recht u. Vergabe Team Eingliederungsleistungen Finanzcontrolling Fachkraft Interne Ressourcen 21 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 4.3 Leistungen der Grundsicherung, Bildung und Teilhabe Nach der erfolgreichen Einführung des neuen Fachverfahrens ALLEGRO für den Bereich der Leistungsgewährung (ALG II) wird im Jahr 2016 der Zuwachs an Bedarfsgemeinschaften durch die Zuweisung von Migrantinnen und Migranten mit Flüchtlingsbiografie die größte Herausforderung sein. Aufgrund der Wohnraumsituation werden diese zunächst überwiegend in Hotels und anderen Einrichtungen untergebracht werden. Eine Ausweitung der Kapazitäten am Jobcenter-Standort Frankfurt-Mitte ist daher zwingend erforderlich. Des Weiteren steht erneut die Rechtmäßigkeit der Leistungsgewährung im Fokus. Die Fachaufsicht wird im Jahr 2016 risikoorientiert aufgestellt werden. Die sinnvolle Verknüpfung beider Themen unter Ressourcenaspekten stellt eine große Herausforderung dar. Der Arbeitsbereich Bildung und Teilhabe wird im Jahr 2016 in einem zentralen Team des Jobcenters zusammengeführt. Dies wird Synergien erzeugen und die fachliche Steuerung erleichtern. Die bereits seit 2014 geplante Rechtsvereinfachung des SGB II ist nunmehr für das Jahr 2016 zu erwarten. Die vorliegenden Entwürfe lassen aus heutiger Sicht geringfügige Rechts- und Verfahrensvereinfachungen erkennen. 4.4 Sonderprojekte des Jobcenter Frankfurt 2016 Job-Jump Mit dem Projekt Job-Jump findet die bundesweit erste Pilotierung eines neuen Vermittlungskonzepts der Bundesagentur für Arbeit in Frankfurt am Main statt. Ziel ist die wirksame Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit. Ein spezielles Konzept der Kundenansprache klärt intensiv die Dimensionen Können und Wollen bei den Kundinnen und Kunden und setzt bei deren Potenzialen an. Auf Basis der ersten Beratungsgespräche wird eine von vier Kundengruppen ausgewählt und spezifisch unterstützt. Das Projekt läuft seit Juli 2015 bis voraussichtlich Ende 2016. Eine besonders günstige Betreuungsrelation von 100 Fällen pro Integrationsfachkraft wurde realisiert und ermöglicht die intensive Beratung der Kundinnen und Kunden sowie zielgerichtete Vermittlungsaktivitäten. ABC-Netzwerk Zur Sicherung der Erkenntnisse aus dem Bundesprojekt Perspektive 50plus wurden Ende 2015 bundesweit 1.000 Stellen in den Jobcentern für neue Projekte angeboten. Neue Netzwerke sollen sich auf Zielgruppen mit hohem Unterstützungsbedarf konzentrieren und speziell durch Netzwerkarbeit Hindernisse bearbeiten und Perspektiven schaffen. ABC steht dabei für Aktivierung, Beratung und Chancen. Dem Jobcenter Frankfurt stehen für dieses Projekt 15 Stellen für Integrationsfachkräfte zur Verfügung, die Zielgruppe sind Erziehende mit Kindern zwischen 6 und 15 Jahren. Bei diesen Personen sind häufig mehrere Fragen und Situationen zu klären, um die Rahmenbedingungen für eine Arbeitsaufnahme zu verbessern und wieder herzustellen. Eine sinnvolle Netzwerkarbeit wird sich hier speziell mit den Themen Betreuungseinrichtungen, Schulen, Einrichtungen der Familienhilfe etc. beschäftigen. Für die avisierten Integrationserfolge wird neben der Spezialisierung auf die Zielgruppe auch bei diesem Projekt eine auf 1:100 verbesserte Betreuungsrelation sorgen. 22 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 EU-Programm zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit (ESF-LZA) Das Jobcenter Frankfurt beteiligt sich von Juli 2015 bis Juli 2017 an einem EU-weiten Programm zur Integration von langzeitarbeitslosen Personen (ESF-Förderperiode 2015 – 2020). In diesem Projekt arbeiten sieben Betriebsakquisiteure sowie eine administrative Fachkraft an der Vermittlung von Personen über 35 Jahren und einer Dauer der Arbeitslosigkeit von mindestens zwei oder fünf Jahren. Das Förderprogramm beinhaltet spezielle Lohnzuschüsse an Betriebe und eine Begleitung der neu eingestellten Beschäftigten in einem Jobcoaching für mindestens sechs Monate, mit dem Ziel, die Beschäftigung nachhaltig zu begleiten und sicherzustellen. Das Förderportfolio des Jobcenters Frankfurt für Arbeitgeber und langzeitarbeitslose Kunden wird somit um eine weitere sinnvolle vermittlungsorientierte Variante ergänzt. Erste Ergebnisse zeigen, dass insbesondere kleine und mittlere Unternehmen das Angebot annehmen und die Serviceleistungen der Betriebsakquisiteure direkt und unmittelbar nutzen. Wichtig für den Erfolg ist eine den Bewerbungsprozess begleitende Vermittlung und Unterstützung der Arbeitsuchenden und Personalverantwortlichen in den Betrieben sowie die Erarbeitung eines Stärkenund Fähigkeits-basierten Kompetenz- und Motivationsprofils der Bewerbenden. 4.5 Präsenz auf dem regionalen Arbeitsmarkt Der Arbeitgeber-Service (AG-S) des Jobcenter Frankfurt am Main kooperiert mit den arbeitgeberorientierten Vermittlungsfachkräften der Arbeitsagentur Frankfurt, welche die Arbeitgeber als Dienstleister flächendeckend in den Rekrutierungsprozessen betreuen und beraten. Dort werden offene Stellen aufgenommen und Strategien zur Besetzung der gemeldeten Positionen vereinbart. Der Arbeitgeber-Service des Jobcenters arbeitet primär bewerberorientiert und führt für vermittelbare Kundinnen und Kunden Jobbörsen und andere Vermittlungsaktivitäten durch. Er unterhält regelmäßige Arbeitgeberkontakte mit dem Ziel, Kundinnen und Kunden des Jobcenters gezielt in Arbeit zu vermitteln. Vorrangig liegt der Fokus auf für das SGB II potenzialreiche Betriebe und Branchen, zum Beispiel die Branchen Sicherheit, Handel, Logistik, Hotel- und Gastgewerbe, Kurierdienste, Verkehr, Reinigung und Zeitarbeit. Zu einer professionellen Arbeitgeberberatung gehören die Klärung von Arbeitgeberbedarfen bzw. Stellenanforderungen, die Vorsichtung der Bewerberprofile hinsichtlich der erforderlichen Kriterien und die Unterstützung der Kundinnen und Kunden im laufenden Bewerbungsprozess. Der assistierten Arbeitsvermittlung kommt künftig eine immer größere Bedeutung zu, um Hürden bei den Beschäftigungsaufnahmen zu bewältigen und die Verweildauer in Beschäftigung zu erhöhen. Mit der Stadt Frankfurt als Arbeitgeberin und der Agentur Frankfurt als Arbeitsmarktakteurin hat das Jobcenter Frankfurt eine gemeinsame Strategie und Kooperationsvereinbarung („Drei starke Partner am Markt“) entwickelt, um bei der Personalbeschaffung für städtische Ämter, Betriebe und Gesellschaften Frankfurter Arbeitslose stärker in den Rekrutierungsprozess einzubinden und in Arbeit zu bringen. Die regelmäßigen Jobbörsen und Bewerbertage des Arbeitgeber-Service des Jobcenters Frankfurt haben sich als effektive Unterstützung von Arbeitgebern bei der Personalbeschaffung erwiesen. Neben der persönlichen und direkten Kontaktaufnahme zu Arbeitsuchenden bieten die Börsen den Unternehmen die Gelegenheit, den jeweiligen Betrieb vorzustellen und in einer Messeatmosphäre für sich zu werben. Darüber hinaus finden im Jugendjobcenter regelmäßig Informationsveranstaltungen zu offenen Ausbildungs- und Arbeitsstellen statt. Die Kooperation mit der Airport Agentur konnte 2015 weitergeführt und ausgebaut werden. Im weiteren Fokus stehen gemeinsame Veranstaltungen sowie die Airport Messe im Frühjahr 2016. Es werden ca. 1.000 Bewerber und Bewerberinnen des Jobcenters Frankfurt eingeladen werden und Bewerbungsgespräche mit Arbeitgebern führen. 23 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Das Jobcenter Frankfurt wird den Arbeitgeber-Service und den Vermittlungsbereich 2016 im Rahmen der Organisationsentwicklung deutlich verstärken. Darüber hinaus ist 2016 die Einrichtung eines Jobpoints als Pilotprojekt geplant, der als niedrigschwellige Anlauf- und Selbstvermittlungseinrichtung für Arbeitgeber, insbesondere kleine und mittlere Betriebe, sowie für Arbeitsuchende in zentraler Stadtlage vorgesehen ist. 4.6 Internetauftritt und Öffentlichkeitsarbeit Das Jobcenter wird von Außenstehenden vor allem über Beiträge in den Medien wahrgenommen. Über aktuelle Projekte des Jobcenters Frankfurt werden die Medien durch Presseinformationen informiert, bei besonderen Anlässen finden Pressekonferenzen statt. Einmal pro Quartal informiert das Magazin PersonalDirekt die Arbeitgeber der Region. Das Magazin ist das Informationsportal des Arbeitgeber-Service, das die Angebote auch im Internet auf einer eigenen Seite präsentiert. Die Website des Jobcenters Frankfurt, die Anfang des Jahres 2015 vollständig neu überarbeitet wurde, bietet Kundinnen und Kunden seitdem auf einer modernen und ansprechend gestalteten Seite umfassende Informationen zu den Dienstleistungen des Jobcenters. Ein wichtiges Ziel ist eine einfache und gut lesbare Sprache für Menschen, die nicht Muttersprachler sind. Die neue Website wird kontinuierlich überprüft und an die Bedürfnisse angepasst. Ein weiteres Angebot, das von der GFFB, einem Träger für Arbeitsmarkt- und Bildungsmaßnahmen, mit Beteiligung des Jobcenters erstellt wurde, ist der Soziallotse Frankfurt. Das Portal bietet über 1.700 Angebote, kategorisiert nach Stichpunkten wie Gesundheit, Beruf, Bildung, Notlagen, Freizeit und Kultur, Gesellschaft und Leben. Es richtet sich an alle Frankfurter Bürger und Bürgerinnen und möchte dazu beitragen, eine schnelle Orientierung innerhalb der vielfältigen Angebote von Vereinen und Verbänden, öffentlichen Einrichtungen und privaten Anbietern zu geben. Es steht auch den Mitarbeitenden des Jobcenter bei der Beratung unterstützend zur Verfügung. 5. Strategie des Jobcenters Frankfurt in den geschäftspolitischen Handlungsfeldern 5.1 Grundsätze und Ziele gemäß dem zweiten Sozialgesetzbuch Das Jobcenter stellt durch Leistungen der Grundsicherung den Lebensunterhalt der Kundinnen und Kunden sicher. Durch zeitnahes und kundenfreundliches Handeln in den dezentralen Jobcentern wird ein erheblicher Beitrag zur Sicherung des sozialen Friedens in der Stadt geleistet. Diese Dienstleistung ist die notwendige Basis für eine erfolgreiche Arbeit zur Förderung und Integration in den Arbeitsmarkt. Die Integrationsfachkräfte und Führungskräfte des Jobcenters arbeiten nah am Markt und erreichen so zahlreiche Integrationen in den Arbeitsmarkt. Die Kundinnen und Kunden werden mit Fördermaßnahmen und Qualifizierungen unterstützt. Die Arbeitsaufnahmen sind auch ein wesentlicher Beitrag zur sozialen Integration. Vom zweiten Sozialgesetzbuch leiten sich unmittelbar die Bundesziele der Jobcenter ab. Diese sind: •die Verringerung der Hilfebedürftigkeit •die Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit und •die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug. Die Bundesziele werden durch die Zielindikatoren „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt“, „Integrationsquote“ und „Veränderung des Bestands an Langzeitleistungsbeziehern“ gemessen und sind Ausgangspunkt für die geschäftspolitischen Handlungsfelder und Aktivitäten. 24 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 5.2 Geschäftspolitische Handlungsfelder und Aktivitäten Die geschäftspolitischen Handlungsfelder werden 2016 kontinuierlich weiterverfolgt und um die Herausforderungen durch Zuwanderung und Flucht ergänzt. Sie sind aus dem gesellschaftspolitischen Auftrag abgeleitet, der sich aus dem zweiten Sozialgesetzbuch ergibt. Sie setzen sich wie folgt zusammen: 1.Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren 2.Langzeitleistungsbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen 3.Marktnähe leben, Arbeitgeber erschließen und Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern 4.Kunden ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren 5.Herausforderungen durch Zuwanderung, Flucht und Asyl bewältigen 6.Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen 5.2.1 Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren Dieser Schwerpunkt wird von dem zentralen Jugendjobcenter umgesetzt. Im Fokus steht die Steigerung der absoluten Zahlen der Integrationen in Ausbildung und Arbeit. Erreicht wird dies durch eine verbindliche Arbeit mit der Zielgruppe U25, einem zielgerichteten Einsatz von Qualifizierungs-, Beratungs- und Aktivierungsmaßnahmen sowie einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Service und den Partnern Stadt Frankfurt (Jugendberufshilfe) und Agentur für Arbeit Frankfurt (Berufsberatung). 5.2.2 Langzeitleistungsbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen Das Jobcenter wird Langzeitleistungsbeziehende mit einem hohen Anteil an Maßnahmen der Aktivierung und Qualifizierung partizipieren lassen. Neben der Arbeit in den Kernprozessen werden drei besondere Zielgruppenaktivitäten ganzjährig 2016 durchgeführt. Im Fokus der Integrationsarbeit sind: a) 1.000 Langzeitarbeitslose mit hoher Integrationswahrscheinlichkeit im Projekt Job-Jump, b)1.300 Langzeitarbeitslose bzw. Langzeitleistungsbeziehende mit Erziehungsverantwortung für Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren im Projekt ABC-Netzwerk und c) 1.200 Kunden mit geringem Leistungsbezug. Mit Blick auf zusätzliche Integrationen wurden weitere Zielgruppen ausgewählt: d) 1.450 Kunden unter 50 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung in einer aussichtsreichen Branche. Dabei handelt es ich um die Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft, Hotellerie und Gastronomie, Objekt-. Personen-, Brandschutz, Arbeitssicherheit (Wach- und Sicherheitsdienste) und Kaufleute Verkehr und Logistik, e) 1.450 Kunden im Alter von 23 bis 35 Jahren ohne Berufsabschluss. Für diese Zielgruppen werden eigene Strategien ausgearbeitet und umgesetzt. 5.2.3 Marktnähe leben, Arbeitgeber erschließen und Beschäftigungschance für schwerbehinderte Menschen verbessern Die Marktnähe des Jobcenters wurde bereits mit den Aufgaben des Arbeitgeber-Service und den organisatorischen Änderungen im Organisationsentwicklungsprozess beschrieben, ebenso die geplante Einrichtung eines Jobpoints als niedrigschwellige Anlauf- und Selbstvermittlungseinrichtung für Arbeitgeber und Bewerber. 25 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Auf verschiedenen Ebenen beteiligt sich das Jobcenter Frankfurt zudem an Arbeitskreisen und regionalen Netzwerken. Im Frühjahr lädt das Jobcenter Frankfurt wieder interessierte Kooperationspartner und Betriebe zu seinem jährlichen Arbeitsmarktgespräch mit dem Ziel ein, die Zusammenarbeit zu stärken und Projektideen und Kontakte auszutauschen. Durch ein spezialisiertes eigenständiges Team für schwerbehinderte Menschen für alle Kunden im Stadtgebiet besteht am Jobcenter-Standort Ost ein fachlicher Schwerpunkt in Form eines Expertenteams. Dadurch wird die Zielgruppe mit hoher fachlicher Expertise unterstützt. 5.2.4 Kunden ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren Das Jobcenter möchte 2016 mehr Kundinnen und Kunden zu Berufsabschlüssen führen, dadurch Kunden in den Arbeitsmarkt integrieren und dem Fachkräftemangel begegnen. Insgesamt sind 257 Eintritte in abschlussorientierte Maßnahmen geplant. Diese werden im Rahmen der Bildungszielplanung des Jobcenters in Arbeitsmarktsegmenten mit guten Perspektiven gefördert. Darüber hinaus sind insgesamt über 800 Weiterbildungen und Qualifizierungen geplant. (Siehe Punkt 5.3) 5.2.5 Herausforderungen durch Zuwanderung, Flucht und Asyl bewältigen Ausgehend von der Zahl der ab Januar 2016 geltenden Zuweisungszahlen für die Stadt Frankfurt und einer bundesweit zugrunde zu legenden Anerkennungsquote von ca. 60 Prozent der für 2016 prognostizierten 12.000 Zuwanderer in der Stadt rechnet das Jobcenter Frankfurt mit einem Zugang bei dieser Kundengruppe von monatlich 600 und damit 7.200 Personen im Jahr 2016. Diese Zahlen stellen eine ungefähre Schätzung dar, sie sind von der Zuwanderungssteuerung, der Antragsabwicklung und dem regionalen Wanderungsverhalten der Asylberechtigten und Untergruppierungen abhängig. Aktuell wird dieser Personenkreis von der Stadt Frankfurt unter anderem in Hotels und Sammelunterkünften untergebracht. Ein wesentlicher Handlungsbedarf zur Integration dieser Menschen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt ist die Sprachförderung. Integrationskurse („I – Kurse“) und Kurse über das zuständige Bundesministerium („ESF-BAMF-Kurse“) bilden die Grundlage, auf der die weiteren Maßnahmen des Jobcenters aufbauen können. Über die gezielte Sprachförderung muss es gelingen, viele Personen aus dieser Kundengruppe in den Arbeitsmarkt und dadurch in die Gesellschaft zu integrieren. Das Jobcenter verfolgt die Strategie der intensiven Dynamisierung des Kundenbestandes, insbesondere der nach 2010 eingereisten und anerkannten Asylbewerbenden sowie der Prävention. In den Bereich der Prävention gehört aus Sicht des Jobcenters das Arbeitsmarktbüro. Das Jobcenter Frankfurt beteiligt sich ab Januar 2016 an diesem lokalen Arbeitsmarktbüro gemeinsam mit der Stadt Frankfurt und der Arbeitsagentur Frankfurt. Ziel dieses gemeinsamen Arbeitsmarktbüros ist es, die in Frankfurt Ankommenden über alle Unterstützungsangebote schnell zu informieren. Dazu gehören unter anderem Sprachkurse, ehrenamtliche Tätigkeiten, Praktika und die Anerkennung von vorhandenen ausländischen Abschlüssen. 5.2.6 Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen Die für das Jahr 2015 vom BMAS avisierten Rechtsvereinfachungen im SGB II stehen weiter aus. Im Nachgang zu einer Revision der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2015 werden die Instrumente der Fachaufsicht nach den Empfehlungen der Revision angepasst und verändert. Die thematischen Schwerpunkte der Prüfung ergeben sich aus den Erkenntnissen der Revision und aus eigenen Auswertungen. Insbesondere geht das Jobcenter Frankfurt zu einem Verfahren der 26 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 risikoorientierten Steuerung über, mit dem Ziel, durch Fokussierung auf potenzielle und definierte Risikomerkmale die Fachaufsicht effektiver zu gewährleisten. Im Rahmen des gesamten Organisationsentwickungsprozesses ist das Thema Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen ebenfalls berücksichtigt. Im Bereich Reha und Schwerbehinderte wird die rechtmäßige Leistungserbringung durch eine schnelle Identifikation von Reha-Fällen mit Fremdkostenträgerschaft gewährleistet. 5.3 Maßnahmeplanung und Qualifizierungsziele Im Frankfurt und der Region besteht eine große Vielfalt an Bildungsträgern mit einer Vielzahl an Qualifizierungsangeboten. Genutzt werden einzelne Maßnahmen bei zertifizierten Trägern auf der Basis von Bildungsgutscheinen sowie von fest vergebenen eingekauften Gruppenmaßnahmen im Rahmen von öffentlich zugänglichen Vergabeprozessen. Bei der Planung von Maßnahmen durch das Jobcenter fließen Erfahrungen, Erfolgsbeobachtungen sowie Trends in der Kundenstruktur und Bildungsbedarfe auf dem Arbeitsmarkt ein. Je nach individuellem Qualifizierungsbedarf wird ein Spektrum angeboten, das von Arbeitsgelegenheiten über Bewerbungstrainings bis hin zu Umschulungen und damit zum Berufsabschluss führt. Die Maßnahmen sollen in erster Linie helfen, Hilfebedürftigkeit der Kundinnen und Kunden des Jobcenters möglichst nachhaltig zu überwinden. Die Planungszahlen zur Qualifizierungsförderung verstehen sich als Untergrenzen und folgen aus dem in Frankfurt gelebten Grundsatz: gute Qualifizierung für eine nachhaltige Integration. Unterjährig wird hinsichtlich der derzeit nicht quantifizierbaren Zuwächse an Asylberechtigten mit Flüchtlingshintergrund im Maßnahmeeinsatz nachzusteuern sein. Im Eingliederungstitel in Höhe von 32,5 Mio. Euro (ohne Mittel für das ESF-Förderprojekt) sind Planungswerte für die unterschiedlichen Maßnahmen enthalten. Die Aufgabenbereiche Aktivierung, Qualifizierung, Vermittlung und Beschäftigung haben darin folgenden prozentualen Anteil: • Aktivierung mit 6,7 Mio. Euro = 20,63 Prozent • Qualifizierung mit 11,2 Mio. Euro = 34,27 Prozent • Vermittlung mit 8,3 Mio. Euro = 25,66 Prozent • Beschäftigung mit 6,3 Mio. Euro = 19,44 Prozent. Die Qualifizierungsangebote werden separat in einer Bildungszielplanung abgebildet und gliedern sich in Bildungsziele mit Berufsabschluss (BZP I) und Bildungsziele ohne Berufsabschluss bzw. mit Teilqualifizierungen oder Einzelzertifikaten (BZP II): 27 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Bildungsziel Beschreibung „Berufsordnung (BO)/kennziffer (BKZ)“ Geplante Bildungsgutscheine 2016 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal Unterrichtsform VZ/TZ/ begleitend max. Dauer Monate VZ 24 VZ 24 VZ 24 VZ 24 4. Quartal Bildungsziele mit Berufsabschluss (BZP I) gewerblich-technisch Fachkraft Schutz und Sicherheit 53112* 10 5 sonstige gewerbliche Fachkräfte div. 30 10 Informatikberufe 43* 15 5 51*/52* 35 10 632*/633 10 5 5 sonst. Verkehrs- und Logistikberufe ohne kfm. Hotel- und Gaststättenberufe 5 5 10 5 10 10 10 5 kaufmännisch-verwaltend kfm. Umschulungen (TZ) 62102*/71402 10 5 5 TZ 36 Steuerfachangestellte 72302* 5 2 3 VZ 24 Speditionskaufleute 51622* 5 2 3 VZ 24 sonstige kfm. Fachkräfte div. 30 10 10 10 VZ 24 Vorbereitung a. d. Externenprüfung div* 25 7 7 6 VZ 6 Erzieher/in 83112* 20 Altenpfleger 81302* 15 5 Sozialpfl./Gesundheit 20 8 VZ 24 7 VZ 36 Sonstige Einzelhandel Stufe 2 – 3 62102* 10 2 3 3 2 VZ 12 Elektroniker/in f. Energie- u. Gebäudetechnik Stufe 3 26212* 5 2 1 1 1 VZ 12 Gärtner/in Gala-Bau Stufe 3 12142* 2 1 1 VZ 12 Gebäudereiniger/in Stufe 3 54112* 2 1 1 VZ 12 Kaufmann/frau f. Dialogmarketing Stufe 2 – 3 92122* 6 1 2 2 1 VZ 12 Maler und Lackierer/in Stufe 3 33212* 8 2 2 2 2 VZ 12 14 4 5 4 4 VZ 6 257 70 48 97 28 div. berufsanschlussfähige Teilqualifizierungen Bildungsziele mit Berufsabschluss (BZP I) Gesamt 28 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 Bildungsziel Beschreibung „Berufsordnung (BO)/kennziffer (BKZ)“ Unterrichtsform VZ/TZ/ begleitend Geplante Bildungsgutscheine 2016 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal max. Dauer Monate Bildungsziele als Fortbildungen etc. (BZP II) gewerblich-technisch Wachgewerbe/§34a GewO 53112-118 90 20 30 20 20 VZ 1 Anpassung Lager/Logistik div. 30 10 10 5 5 VZ 4 22342 5 VZ 12 Möbel-, Küchen- und Umzugskräfte 5 Führerscheine Bus o. LKW FS C/CE/D 52122* 80 20 20 20 20 VZ 6 Kurierfahrer inkl. Führerschein FS B 52182* 40 10 10 10 10 VZ 2 Luftfracht/Sicherheit 51* 100 25 25 25 25 VZ 3 Fachspezifische Anpassungsqualifikationen nach Ausgangsberuf div. 20 5 5 5 5 VZ 6 Elektroniker/in f. Energie- u. Gebäudetechnik Stufe 1 – 2 26212* 10 2 3 4 1 VZ 12 3 4 1 VZ 12 Lager/Logistik Stufe 1 – 2 51312* 10 2 Gärtner/in Gala-Bau Stufe 1–2 12142* 3 2 1 VZ 12 Gebäudereiniger/in Stufe 1 – 2 54112* 3 1 2 VZ 12 632*/633 9 2 2 3 2 VZ 12 33212* 12 3 3 3 3 VZ 12 15 10 VZ 10 Hogabereich Stufe 1 – 2 Maler und Lackierer/in Stufe 1–2 Berufsorientierung/HSAAbschluss 5 kaufmännisch-verwaltend Fachspezifische Anpassungsqualifikation je nach Ausgangsberuf 71402* 90 20 25 25 20 VZ/TZ 6 Einzelhandel Stufe 1 62102* 5 1 2 1 1 VZ 12 Kaufmann/frau f. Dialog marketing Stufe 1 92122* 4 1 1 1 1 VZ 12 82101* 8 4 VZ 12 div. 270 80 55 VZ/TZ Auftragsmaßnahme Altenpflege 15 15 Auftragsmaßnahme bes. Personengruppe 15 Sozialpfl./Gesundheit (Alten-)Pflegehelfer 4 Sonstige Einzelfallförderung/freie BGS AMnahe Qualifi div. Branchen 55 80 15 Sonstige Bildungsziele/Fortbildungen etc. (BZP II) Gesamt 834 229 203 229 173 Jahressumme BZP I und BZP II 1091 299 251 326 201 VZ 9 VZ 24 29 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 6.Schlusswort Das Jobcenter Frankfurt hat die in diesem Arbeitsmarktprogramm beschriebenen Analysen, Handlungsfelder und Strategien in seiner lokalen Jahresplanung verankert und setzt sie in detaillierte Aktivitäten um. Die bestehenden Netzwerke mit Arbeitsmarktpartnern werden wir 2016 weiter intensivieren und im Sinne des Leitspruches „Nah am Markt“ zusammen mit Arbeitgebern, Betrieben und Kammern oder Verbänden verstetigen. Neben der Integration in Arbeit ist die Nachhaltigkeit und Stabilisierung von geschaffenen Beschäftigungsverhältnissen ein weiteres Ziel, ebenso die qualifizierende Arbeitsmarktförderung für Kundinnen und Kunden. Das Jobcenter hat gerade bei der Betreuung von Menschen mit Migrationshintergrund langjährige Erfahrungen, dennoch stellt aufgrund der zu erwarteten Anzahl von anerkannten Flüchtlingen und Asylanten deren Betreuung eine große Herausforderung dar. Die Erfahrung zeigt, dass eine schnelle Integration in Arbeit hier besonders wichtig ist. Gerade auch im Hinblick auf die bevorstehenden Herausforderungen hat das Jobcenter Frankfurt am Main in einem Organisationsentwicklungsprozess seine Struktur überprüft und wird sie 2016 an die sich verändernden Erfordernisse anpassen. Ein besonderer Dank gilt den Trägern des Jobcenters Frankfurt am Main, der Stadt Frankfurt am Main und der Agentur für Arbeit, die diesen Prozess mitgetragen haben, sowie der Regionaldirektion Hessen und dem Beirat des Jobcenters für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. 30 Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 31 Fra ankfurt am Main Jobcenter Frankfurt am Main Pressestelle Hainer Weg 44 60599 Frankfurt am Main Telefon 069 / 5 97 69 - 1 94 E-Mail [email protected] www.jc-frankfurt.de