Das Geld muss im Land bleiben«
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Das Geld muss im Land bleiben«
38 B E R I C H T E & A N A LY S E N Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 5|2009 Energieversorgung in der Region »Das Geld muss im Land bleiben« Auf der Suche nach Auswegen aus der globalen Krise rückt die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe wieder mehr in den Blickwinkel. Die örtlichen Energieversorger gehen da mit gutem Beispiel voran. Durch Aufträge an die heimische Wirtschaft, durch die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Förderung von Kultur, Sport und sozialen Projekten bleibt ein Großteil der Einnahmen, die örtliche Energieversorger für Strom und Gas erzielen, in der Region. Die regionalen Wirtschaftsstrukturen werden auch im Hinblick auf Klimawandel und Rohstoffknappheit immer wichtiger. Autonomie vom Erdöl kann nur durch regenerative Energien erreicht werden. Die Versorger vor Ort sind mit Maßnahmen wie Wärmepumpe, Fotovoltaik, Windkraft, Wasserkraft und Biomasse bereits auf dem Weg in die Zukunft. Der größte Teil der Investitionen der Lechwerke fließt in Arbeiten am Netz. | Bild: LEW schaft zu stärken. LEW ist diesbezüglich mit der Regierung von Schwaben im Gespräch, um erforderliche Genehmigungsprozesse zu beschleunigen. Es geht dabei um ein Jahresvolumen von bis zu 10 Mio. Euro. Dieser Fokus auf regionale Wertschöpfung sei auch durch die Neustrukturierung des Mutterkonzerns RWE nicht in Gefahr, betont Vorstandsmitglied Ulrich Kühn. Es sei im Gegenteil so, dass der neue wachstumsorientierte Antritt des Mutterkonzerns LEW weitere Wachstumschancen eröffne, etwa in den Bereichen der regenerativen Energieerzeugung, der vertrieblichen Akquisition und im Gasgeschäft. Zudem soll das TochterStabilisierender Faktor für Wirtschaft unternehmen LEW TelNet mit dem Aufbau und Gesellschaft in der Region neuer Telekommunikations-Infrastruktur in Mit ihrer mehr als 100-jährigen der Region wachsen. Dieses Firmengeschichte sieht sich die Wachstum sichert ArbeitsLechwerke AG (LEW) als stabiplätze, auch im eigenen Haus. lisierender Faktor für Wirtschaft Seit Jahren ist die Zahl der Arund Gesellschaft in der Region beitsplätze bei den Lechwerken verwurzelt. Insgesamt flossen im stabil, 2008 wurden sogar 25 vergangenen Jahr 473 Mio. Euneue geschaffen. Beschäftigt ro als Wertschöpfung in die sind bei LEW rund 1.600 MitRegion Bayerisch-Schwaben, nearbeiter, deren Kaufkraft sich ben Aufträgen an die heimische in der Region niederschlägt. Wirtschaft auch Gehälter und LEW ist außerdem einer der Pensionen sowie Zahlungen an LEW-Vorstandsmitglied großen Ausbildungsbetriebe in regenerative Stromerzeuger mit- Ulrich Kühnl | Bild: Privat der Region mit rund 80 Ausgerechnet. Vor allem kleine und zubildenden. mittelständische Unternehmen profitieren Darüber zeigt das Unternehmen auch gevon Investitionen und Ausgaben für den sellschaftliches Engagement in der Region. Unterhalt der Anlagen. Sie lagen 2008 zuLEW unterstützt mit jährlich rund 1 Mio. Eusammen bei rund 73 Mio. Euro. Der größte ro Projekte, Vereine und Einrichtungen in Teil floss in die Erneuerung und Erweiterung den Bereichen Soziales, Sport, Kultur und Bildes Stromnetzes, das über alle Spannungsdung. Auch die »easy-living-card« der LEW, ebenen hinweg mehr als 25.000 km umfasst. die Vorteilskarte mit über 5.000 LeistungsAngesichts der momentanen Wirtpartnern, trägt zur regionalen Wirtschaftsschaftskrise wollen die Lechwerke noch förderung bei, indem Einkäufe bei Partnerdrauflegen und längerfristig geplante Invesunternehmen mit interessanten Rabatten betitionen vorziehen, um die regionale Wirtlohnt werden. 1/1 Anzeige 40 B E R I C H T E & A N A LY S E N Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 5|2009 Die Auszahlungen an Betreiber von Anlagen für erneuerbare Energien wie Fotovoltaik gehen bei den Stadtwerken in die Millionen. | Bild: Stawa die Zukunft führt: Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und der konsequente Ausbau erneuerbarer Energien. Auch die heimische »Kommunale Unternehmen werden von den Wirtschaft profitiert davon, wenn dabei neue Bürgern nach besonderen Maßstäben geTechniken zum Einsatz kommen. 2008 hat messen«, sagt Dr. Claus Gebhardt, Geschäftsdas Unternehmen ein Förderprogramm für führer der Stadtwerke Augsburg Holding Blockheizkraftwerke angestoßen. 90 Anlagen GmbH. Die Kunden erwarten seiner Meiwurden bereits gebaut, für 2009 sind mehr nung nach von den Stadtwerken Augsburg als 200 Anlagen in Schwaben geplant. nicht nur ein Service-Paket, Auch Erdgas-Wärmepumpen werden Konjunkturprogramm das umfassender sein muss als erfolgreich am Markt etabliert. Das höchste für die Region das der privaten Anbieter. Sie Potenzial aber sieht Dietmayer bei den reFür die erdgas schwaben gmbh wünschen sich zusätzlich zu generativen Energien. erdgas schwaben sind Investitionen in die Erweigünstigen Preisen noch Umbetreibt zwei Bio-Erdgas-Anlagen und ist terung des Erdgasnetzes und die weltfreundlichkeit und ein wirtdamit größter Bio-Erdgas-Produzent in Versorgungssicherheit das beste schaftliches Handeln, das ihren Deutschland. Eine dritte Anlage geht im Konjunkturprogramm. »Durch geMoralvorstellungen entspricht. Sommer 2009 in Betrieb. Dass Energiesparen plante Projekte werden der bay»Geschäftspraktiken, die im die Wertschöpfung erhöht, erklärt Dietmayer, erisch-schwäbischen Wirtschaft wettbewerbsorientierten Markt der als Vordenker für umweltverträgliche 13 Mio. Euro zugutekommen«, bei Privatfirmen gang und gäbe Energieversorgung gilt, so: »Wenn die Kunkündigt der kaufmännische Gesind, werden bei kommunalen Stadtwerke-Geschäfts den Energie einsparen und damit mehr Geld schäftsführer Klaus-Peter DietmaUnternehmen oft nicht akzep- führer Dr. Claus Gebhardt in der Haushaltskasse haben, profitieren alle yer an und denkt dabei vor allem tiert«, weiß Gebhardt. Branchen in Schwaben davon.« Energieeffian Tief- und Straßenbaufirmen, PlanungsDie Stadtwerke Holding GmbH ist zwar zienz bringe außerdem neue Aufgaben für und Ingenieurbüros und diverse Dienstleister auch privatwirtschaftlich organisiert, beIngenieurbüros, Energieberater, Baufirmen bis hin zum Heizungsinstallateur. findet sich aber voll im Eigentum der Stadt und Landratsämter und sichere somit ArDas Unternehmen unterhält derzeit ein Augsburg. Vor diesem Hintergrund heißt die beitsplätze. Dasselbe gelte für regenerative Erdgas-Netz mit rund 5.000 km, an das 165 Devise im Unternehmen: »Das Geld bleibt Energien. Hier sei in der Landwirtschaft ein Städte und Gemeinden angeim Land«. Den Kunden will man vermitteln, neues Geschäftsfeld entstanden, schlossen sind. Drei Projekte zur dass die Einnahmen wieder am Standort der Energiewert. »Das erlaubt Netzerweiterung in Burgheim, investiert werden und somit wesentlich zu unter anderem den für SchwaEderheim und Mönchsdegdessen Stärkung beitragen. ben typischen Bauernhöfen das gingen starten im FrühsomSo betrug die regionale Wertschöpfung Überleben«, so Dietmayer. Bei mer dieses Jahres. »Ein Erddes Konzerns 2007 bei einem Umsatz von erdgas schwaben selber sind in gasanschluss ist wie ein Autoetwa 372 Mio. Euro rund 181 Mio. Euro. sechs Betriebsstellen Nördlingen, bahnanschluss, denn er macht Allein die Aufträge an die heimische WirtDonauwörth, Günzburg, AugsGewerbe- und Neubaugebiete schaft summierten sich auf fast 40 Mio. Euburg, Kempten und Kaufbeuren attraktiver«, meint Dietmayer. ro. Ein weiterer wichtiger Posten war die 239 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt beliefen sich die InKonzessionsabgabe an die Kommunen, vor »Energieversorgung ist ein vestitionen des Unternehmens erdgas schwaben allem in Augsburg, die 2007 über 16 Mio. Eusehr langfristiges Geschäft«, sagt im Jahr 2008 auf 21,3 Mio. kfm. Geschäftsführer ro ausmachte. Dazu kam die Ausschüttung Dietmayer, der Botschafter des Euro, in diesem Jahr werden es Klaus-Peter Dietmayer an die Gesellschafter in Höhe von über Umweltpaktes Bayern ist, »daknapp 32 Mio. Euro sein. 10 Mio. Euro. Und die Auszahlungen an Bemit liegt es auf der Hand, dass Drei Themen prägen laut Dietmayer den treiber regenerativer Stromerzeugungsanlawir Verantwortung für die Menschen und die Weg, der erdgas schwaben erfolgreich in gen beliefen sich auf über 25 Mio. Euro. Umwelt unserer Heimat übernehmen«. In die Wertschöpfungskette gehören auch die Löhne und Gehälter an die 1.800 Mitarbeiter sowie die Altersversorgungen. Weitere 2 Mio. Euro investierten die Stadtwerke in die Ausbildung ihrer rund 100 Azubis. »Nicht vergessen werden darf das soziale und kulturelle Engagement, das 2007 in Höhe eines sechsstelligen Betrags geleistet wurde«, stellt Gebhard dar. Bild: Privat Bild: Privat Kunden erwarten ein Handeln nach moralischen Wertvorstellungen B E R I C H T E & A N A LY S E N Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 5|2009 Aufträge für Netzarbeiten an das regionale Handwerk sind ein Teil der Wertschöpfung der Allgäuer Überlandwerke GmbH. | Bild: AÜW erdgas schwaben sponserte Jacken für die DLRG-Jugend Dillingen. | Bild: Privat Bild: Privat Die Allgäuer Überlandwerke GmbH (AÜW) in Kempten liefert Strom an 95.000 Privat- und 1.000 Geschäftskunden. Die Wertschöpfung durch Personalkosten, Steuern, Abgaben, Aufträge an das regionale Handwerk und Ertragsausschüttung betrug im letzten Jahr 55 Mio. Euro. «Auch durch Investitionen in erneuerbare Energien, Wasserkraft, Repowering und Ausbau, Windkraft sowie Biomasse stärken wir die Heimat«, stellt Geschäfts- AÜW-Geschäftsführer führer Michael Lucke Michael Lucke weltfreundlicher, erneuerbarer Energie, die in sieben Wasserkraftwerken erzeugt wird. Die Wertschöpfung des Unternehmens beträgt laut Geschäftsführer Jürgen Siegert in ganz Bayern 31 Mio. Euro im Jahr, in Schwaben 4,5 Mio. Euro. Die Investitionen 2008 und 2009 belaufen sich auf rund VWEW-Geschäftsführer 4,5 Mio. Euro fließen nach 3 Mio. Euro. Ein flächenmäJürgen Siegert Bayerisch-Schwaben ßiger Ausbau des Netzes ist Die Vereinigte Wertach-Elektrizitätslaut Siegert aktuell nicht vorgesehen, jedoch werke GmbH (VWEW) ist mit einem aber ein qualitativer. Die VWEW beschäfNetzgebiet von 140 km2 Grundversorger tigen rund 100 Mitarbeiter, darunter neun in den Städten Kaufbeuren, MarktoberAzubis. 1,2 Mio. Euro haben die VWEW dorf, Mindelheim und in den Gemeinden 2008 in den Umbau ihrer Zentrale und eine Altdorf/Ebenhofen und Köngetried. Die neue Netzleitzentrale gesteckt. Roswitha Mitulla, freie Journalistin Augsburg eigene Stromerzeugung basiert auf um- dar. Geplant seien 2009 Projekte im Wert von 10 Mio. Euro. Und die Förderung von Wirtschafts-, Sport-, Kultur und Sozialprojekten lässt sich der Energieversorger jährlich rund 250.000 Euro kosten. Wichtig für die Region ist auch die Bereitstellung von Arbeitsplätzen. Die AÜW beschäftigen 290 Mitarbeiter, darunter 40 Auszubildende. Bild: Privat Mit regenerativen Energien die Heimat stärken Lagertechnik 2009: Nr. 01_2009 2,45 % | Ausgabe Schneller. Flexibler. Günstiger. in Europa Entdeckungsreise Reisetrends 2009 Grüne Idylle nd Tagungsland Deutschla füh Frühlingsge 41 le Themenspecial Bayerischer Wald Das Urlaubsportal mit Anspruch – gibt es auch zum Blättern. 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Standortberatung und Wirtschaftsförderung spielen eine zentrale Rolle in der Arbeit der IHKs in Bayern. Ohne ein zentrales Angebot, das in der heutigen Zeit zwingend webbasiert sein muss, wäre Werbung für den Standort Bayern und Schwaben zum Misserfolg verdammt. Doch mit Technik allein ist es nicht getan: Es braucht auch den persönlichen Kontakt. Deshalb sind die Landkreise und Kommunen die zentralen Partner der IHK auf regionaler Ebene. Denn die konkreten Standortbedingungen vor Ort Diskutierten neue Entwicklungen in der Wirtschaftsförderung (von links): Kristof Hofmeister (IHK München), Andrea Gärtner (IHK Augsburg), Regine Hutterer (Invest in Bavaria), Dr. Silvio Kermer (verdeckt, Regierung von Schwaben), Dr. Johann Niggl (Leiter Invest in Bavaria) und Dr. Peter Lintner (Leiter des IHK-Geschäftsfeldes Standortpolitik). | Bild: Wagner Zu der Veranstaltung am 27.4.09 in der IHK Schwaben, zu der auch Invest in Bavaria eingeladen hatte, konnten rund 50 Vertreter von Landkreisen, Städten und Gemeinden aus Schwaben begrüßt werden. Es referierten Vertreter von Invest in Bavaria, der Regierung von Schwaben, des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages sowie der IHK Schwaben. Nach der Begrüßung von Dr. Peter Lintner, stellvertretendem Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, führte Dr. Johann Niggl, Leiter von Invest in Bavaria, in das Thema ein und erläuterte den Zweck von SISBY und die Gründe für eine Erneuerung und Ausweitung des Systems. Kristof Hofmeister vom BIHK stellte SISBY dann genauer vor. In einem anschließenden Workshop wurde den Teilnehmern anhand von Demo-Filmen die Konstruktion und der Ablauf von SISBYexpert nahegebracht. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch den Beitrag von Dr. Silvio Kermer, der für die Regierung von Schwaben die Fördermöglichkeiten aufzeigte, sowie durch den Vortrag von Andrea Gärtner von der IHK Schwaben. Sie legte dar, auf welche Weise die IHK Schwaben Wirtschaftsförderung betreibt (s. Kasten Seite 43). sind mit ausschlaggebend für den Erfolg der Unternehmen. Ein schneller und trotzdem individueller Kundenservice aus einer Hand ist im Wettbewerb der Standorte in Deutschland, Europa und der Welt um Investoren und Unternehmen unabdingbar. Es geht aber nicht nur um den internationalen Wettbewerb. Die Masse aller Standortanfragen kommt von bereits vorhandenen Unternehmen, meist aus der Region. Auch diese Unternehmen benötigen aktuelle Standortinformationen, wenn sie einen neuen Gewerbestandort suchen, den alten vergrößern oder ihn verkleinern wollen. Auch für diese ist SISBY ein wertvolles Informationsportal. Was ist nun neu an dem Standort-Informations-System und wie funktioniert es? Bislang gab es aktuelle Erstinformationen zu allen Gewerbestandorten in Bayern über www.sisby.de. Mit SISBYexpert kommt eine individuelle Betreuung und detaillierte Beratung für Investoren und Unternehmen hinzu. Für den Unternehmer wird künftig über SISBYexpert ein Netzwerk aus IHK, Kommunen, Landkreisen und Bezirksregierungen aktiviert. Der Nutzen sei an einem fiktiven Fallbeispiel erläutert: Ein mittelständischer Unternehmer aus dem Maschinen- und Anlagenbau mit Sitz in- oder außerhalb Bayerns sucht für seine Firma einen neuen Standort oder eine Erweiterungsfläche. Er hat zunächst im Internet unter www.sisby.de eine interessante Vorauswahl für Standorte in verschiedenen Regionen getroffen. Das war bisher schon möglich. Neu ist, dass er jetzt seine individuellen Fragen mit dem Standortberater der IHK oder Invest in Bavaria klären kann. Die spezifischen Standortanforderungen des B E R I C H T E & A N A LY S E N Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 5|2009 43 IHK Schwaben: Partner für Wirtschaftsförderung Wirtschaftspolitik: Einsatz für regionalpolitische Fragen, Einsatz für Verkehrsinfrastruktur, Positionierung zu wirtschaftspolitischen Grundsatzfragen, Fachkräftesicherung, Beteiligung an regionalpolitischen Initiativen, z. B. Allgäu–Initiative, EMM Information: Sammlung und Aufbereitung standortrelevanter Informationen: z. B. statistische Grunddaten zu Schwaben und seinen Landkreisen/kreisfreien Städten, Gewerbeimmobilienbericht für ganz Schwaben, Realsteuerhebesätze in Schwaben, Konjunkturumfragen mit Differenzierung nach Regionen, Spezielle Auswertungen für Tourismus und Handel Kontaktvermittlung: Zwischen Unternehmen, Kommunen, Verwaltung und Politik; Nennung von Ansprechpartnern, Adressen, Rechercheservice; Branchenbezogene Dienstleistungen, z. B. Logistiknetzwerk (www.logistiknetzwerk-schwaben.de) Beratung: z. B. Ansiedlungsberatung, Ausbildungsberatung, Existenzgründungsberatung, Technologie- und Innovationsberatung etc. Unternehmers werden in das interne Kundensystem SISBYexpert aufgenommen. Alternativ kann der Unternehmer seine Wunschvorstellungen auch jederzeit selbst in ein passwortgeschütztes Webformular eintragen bzw. ergänzen. Durch standardisierte Kommunikationsprozesse mit den Wirtschaftsförderungen vor Ort können dem Unternehmer schnell, unbürokratisch und zuverlässig detaillierte Standortvorschläge für eine Betriebserweiterung, -gründung oder -verlagerung unterbreitet werden. Ein wesentlicher Vorteil für das Unternehmen: Es hat in der gesamten Suchphase nur einen zentralen Ansprechpartner. Und auf Wunsch kann der gesamte Anfrageprozess anonymisiert ablaufen. Der Vorgang wird dokumentiert und archiviert, sodass die zusammengestellten Informationen für künftige Fälle abrufbar sind. Andrea Gärtner, Geschäftsfeld Standortpolitik, Ansiedlungsbeauftragte, Produktmanagerin Konjunktur, Wirtschaftsstatistik Moderation: Neutraler Gesprächspartner für Vermittlungsgespräche zwischen Unternehmen und Kommunen, Bindeglied für die Kommunikation zwischen den Unternehmen und den Vertretern aus Politik und Verwaltung, Forum Zukunft Schwaben: regionalpolitischer Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik am 24.7.09 zum Thema: Demografie: »Herausforderung und Chance für Schwaben« Erfüllung öffentlich-rechtlicher Aufgaben: Stellungnahmen zu Bauleitplanverfahren (Übersicht im Internet), Bestellung und Benennung von Sachverständigen, z. B. für Immobilien, Partner im dualen Ausbildungssystem Weitere Informationen unter www.schwaben.ihk.de Kurzinfo SISBY SISBY ist ein flächendeckendes Internet-Portal, um bayerische Gewerbestandorte zu vermarkten. Von den 2.056 bayerischen Kommunen sind 1.812 Mitglied bei SISBY. Unter www.sisby.de können Investoren derzeit rund 3.500 kurzfristig verfügbare Gewerbeflächen recherchieren, etwa 7.900 ha können davon sofort bebaut werden. Das Portal enthält Basisdaten über potenzielle Standorte wie beispielsweise Angaben zur baurechtlichen Qualität von Ansiedlungsflächen, aber auch relevante Strukturdaten zur Kommune wie Beschäftigte, Hebesätze etc. sowie Kontaktdaten der direkten Ansprechpartner. SISBY ist ein kostenloser Service, finanziert von IHK und Bayerischem Wirtschaftsministerium und existiert seit elf Jahren. 44 B E R I C H T E & A N A LY S E N Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 5|2009 Sachkundeprüfungen für den Wach- und Sicherheitsdienst Was haben Türsteher, Bodyguards, Geldtransporteure, Werkschutz- und Schließdienstmitarbeiter gemeinsam? Sie sind über eine Grundqualifikation für Quereinsteiger, einen Lehrgang oder eine Berufsausbildung im Rahmen einer IHK-Sachkundeprüfung qualifiziert worden. Sie fahren Werttransporte, stehen am Einlass von Diskotheken und Fußballstadien, haben Dienst bei Rock- und Popkonzerten, übernehmen den Schließdienst von Gewerbehallen und die Überwachung von Einbruchmeldeanlagen oder begleiten Juweliere als Personenschützer. Unternehmer und Mitarbeiter in Wach- und Sicherheitsdiensten haben vielfältige Einsatzgebiete, doch meist spezialisieren sie sich auf ein Branchensegment. Vor Jahren kursierte der Slogan »Sicherheit verträgt keinen Wettbewerb«. Diese Aussage ist schon lange passé. Mittlerweile »kaufen« sogar technologisch erfolgreiche Unternehmen Sicherheitsdienstleistungen am Markt ein. Wo vor Jahren noch eigene Werkschutz- und Sicherheitskräfte tätig waren, sind heute gewerbliche Sicherheitsunternehmen eingesetzt, die von hauseigenen Kräften auf die Bedürfnisse des Unternehmens hin geschult und koordiniert werden. In anderen Branchen geht man mitunter den umgekehrten Weg: Eine Bank, die einen eigenen Geld- und Werttransport unterhält, gründet ein neues gewerbliches Unterneh- Angebote der IHK für das Wach- und Sicherheitsgewerbe Berufsausbildung: Seit 2008 kann im zweijährigen Beruf »Servicekraft für Schutz und Sicherheit« ausgebildet werden. Die dreijährige Ausbildung führt zum Abschluss »Fachkraft für Schutz und Sicherheit«. Ansprechpartner: Josef Schipf, Tel.: 0821 3162-333, E-Mail: [email protected]; Erwin Wengert, Tel.: 0821 3162-330, E-Mail: [email protected] Quereinsteiger: Die Unterrichtung im Bewachungsgewerbe für Angestellte ist ein 40-stündiger Lehrgang. Ansprechpartner: Beatrice Maurer, Tel.: 0821 3162-426, E-Mail: [email protected] Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung: Aufbauend auf der 40-stündigen Unterrichtung wird an zwei Tagen auf die Sachkundeprüfung vorbereitet. Ansprechpartner: Beatrice Maurer, Tel.: 0821 3162-426, E-Mail: beatrice.maurer@ schwaben.ihk.de Bild: Fotolia Geprüfte Sicherheit men, um diese Dienstleistung Mitbewerbern anbieten zu können. Entwicklung der Branche Branchenkenner behaupten: Die Sicherheitsbranche wächst weiter. Kleine Unternehmen werden es aber schwer haben, sich am Markt zu positionieren, denn es herrscht ein immenser Wettbewerbsdruck. Dennoch gibt es immer noch Nischen, in denen auch kleine Unternehmen mit spezialisierten Angeboten ihr Auskommen finden. Um auf längere Sicht zu überleben, muss ein Unternehmen Sachkundeprüfung Die Sachkundeprüfung für den Wach- und Sicherheitsdienst besteht aus einem schriftlichen Teil von 120 Minuten Dauer und einem mündlichen Prüfungsgespräch. Eine Terminübersicht findet sich im Internet unter www.schwaben.ihk.de, Stichwort Sachkundeprüfungen. Ansprechpartner: Hannelore Modjesch, Tel.: 0821 3162-192, E-Mail: hannelore. [email protected] Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 5|2009 IHK-Kompetenzzentrum Sachkundeprüfungen Die Angebote der IHK für das Wach- und Sicherheitsgewerbe sind Teil des IHK-Kompetenzzentrums Sachkundeprüfungen. Dazu gehören auch folgende Prüfungen: w Sachkundeprüfung Versicherungsvermittler/Versicherungsberater (s. BSW 10/08, S. 32), Ansprechpartner: Claudia Wegele, Tel.: 0821 3162-234, E-Mail: claudia. [email protected] w Sachkenntnisprüfung im Einzelhandel mit freiverkäuflichen Arzneimitteln, Ansprechpartner: Claudia Wegele, Tel.: 0821 3162234, E-Mail: claudia.wegele@schwaben. ihk.de w Sachkundeprüfungen Güterkraftverkehr, Taxen- und Mietwagen sowie für darüber hinausgehende Personenverkehre (Omnibus), Ansprechpartner: Siegfried W. Kerler, Tel.: 0821 3162-260, E-Mail: siegfried. [email protected] w Prüfungen für Gefahrgutfahrer und Gefahrgutbeauftragte, Ansprechpartner Alfred Winklhofer, Tel.: 0821 3162-222, E-Mail: [email protected] Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.schwaben.ihk.de. betriebswirtschaftlich sauber seine Angebote kalkulieren. Billiganbieter sind erfahrungsgemäß nur kurz am Markt. Und: Man muss sich künftig auf Wettbewerber vor allem aus dem osteuropäischen Raum einstellen. Berufliches Qualifikationsniveau Seit 2003 gibt es eine dreijährige Berufsausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Dieser Beruf wurde 2008 novelliert. Dabei ist auch die zweijährige Ausbildung zur »Servicekraft für Schutz und Sicherheit« neu eingeführt worden. Tendenziell arbeiten jedoch viele Quereinsteiger in der Sicherheitsbranche. Für sie hat der Gesetzgeber vor Jahren verbindlich eine Grundqualifikation in Form einer Unterrichtung für Angestellte und Unternehmer und für bestimmte Tätigkeiten das Ablegen einer Sachkundeprüfung vorgesehen. Werkschutzlehrgänge sind schon lange der Türöffner zu einer Anstellung in Großbetrieben, die sich eines eigenen Werkschutzes bedienen. Der Qualifikationsabschluss nennt sich »Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft« (früher: Werkschutzfachkraft). IHK-Projektmanagerin Sachkundeprüfungen Anita Christl, Augsburg B E R I C H T E & A N A LY S E N 45 »In Zeiten der Wirtschaftskrise wird versucht, über den Einsatz von Technik und Reduzierung von Einsatzzeiten der Wach- und Sicherheitsdienste, Kosten einzusparen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass mit der Wirtschaftskrise auch die Kriminalität wieder zunimmt. Aus diesem Grund müssen ganzheitliche Sicherheitskonzepte entwickelt und umgesetzt werden. Das hierzu notwendige Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation benötigt zuverlässige und verantwortungsbewusste Sicherheitsdienstleister.« Jürgen Flemisch, Mitglied der Tarifkommission der Landesgruppe Bayern des Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen e.V. (www.bdws.de), im Fachausschuss Technik des BDWS und im IHK-Prüfungsausschusses für die Sachkundeprüfung im Wach- und Sicherheitsgewerbe, Prokurist, Kalka Dienstleistungs GmbH, Günzburg »Mit der richtigen Vorbereitung ist jede Prüfung zu meistern, auch die von vielen gefürchtete IHK-Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe. Eine strukturierte Prüfungsvorbereitung sowie das passende Lernmaterial für die schriftliche und mündliche Prüfung sind für das Bestehen mit entscheidend. Die Unterrichtung nach §34a GewO ist eine gute Basis, doch inhaltlich nicht umfassend. Jeder Prüfungsteilnehmer sollte sich zunächst den Rahmenstoffplan der Sachkundeprüfung besorgen und diesen intensiv studieren.« Michael Maier, Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses für die Sachkundeprüfung im Wach- und Sicherheitsgewerbe, Leiter Standortsicherheit/Verwaltung, Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG, Gersthofen Ein Jahr Sachkundeprüfungen für den Wach- und Sicherheitsdienst Im Jahr 2008 haben 200 Prüflinge an neun Terminen bei der IHK Schwaben an der Sachkundeprüfung teilgenommen. Im Prüfungsausschuss sind derzeit 14 ehrenamtliche Prüfer tätig, die aus dem Polizeidienst, aus privaten Wach- und Sicherheitsunternehmen und aus dem Werkschutz großer Unternehmen kommen. Prüfer für die Sachkundeprüfungen für den Wach- und Sicherheitsdienst (von links): Walter Klingler, Jürgen Flemisch, Oliver Zimmermann, Sascha Ofschenka, Karl Scherlin, Michael Reo, Michael Maier, Peter-Georg Sailer, Alois Bachmeir, IHK-Projektmanagerin Sachkundeprüfungen Anita Christl und Hans-Joachim Siegmund | Bild: Privat 46 B E R I C H T E & A N A LY S E N Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 5|2009 Neues Erbschaftsteuergesetz Reform der Reform bleibt wahrscheinlich Das neue Erbschaftsteuergesetz und insbesondere die Auswirkungen auf Familienunternehmen waren Themen des 1. Augsburger Steuergesprächs, das von der IHK Schwaben und der Universität Augsburg gemeinsam organisiert wurde. Eine Überarbeitung des Gesetzes scheint notwendig, da es insbesondere für Familienbetriebe große Risiken beinhaltet. Dem neuen Erbschaftsteuerrecht steht eine weitere Überprüfung durch das Bundesverfassungsgericht bevor. Wahrscheinlich wird es dann weiter reformiert werden müssen. Das war das Fazit der Experten beim 1. Augsburger Steuergespräch (siehe Infokasten). In seiner augenblicklichen Form kann das Erbschaftsteuergesetz (Grundzüge in BSW 1/09) die Übertragung eines Unternehmens bis zur Existenzbedrohung hin gefährden, wie Fachanwalt Carsten Roth von der Kanzlei Scheidle & Partner an einem Beispiel demonstrierte. Hintergrund ist, dass sich rechentechnisch just in wirtschaftlich schweren Zeiten ein höherer steuerlicher Unternehmenswert ergeben kann und gerade dann viel Kapital entzogen wird – bezeichnender Weise gerade beim so genannten vereinfachten Verfahren zur Unternehmensbewertung. Steuerrechts-Juraprofessor Joachim Englisch empfahl daher Betroffenen, eine höhere Steuerlast nicht einfach hinzunehmen. Als Referenten informierten beim 1. Augsburger Steuergespräch in der IHK (von links): Oliver Heckemann, Leiter Geschäftsfeld Recht der IHK Schwaben, Anwalt Carsten Roth, Professor Joachim Englisch, Steuerberater Johann Dieminger, DIHK-Bereichsleiter Steuern Alfons Kühn, Dr. Roland Jüptner, Präsident Bayerisches Landesamt für Steuern und IHK-Vizepräsident Sebastian Priller. | Bild: Alt Neue Richtlinien ab 2010 Gesetz mit Schwachstellen Über den Sachstand beim Gesetzgebungsverfahren informierte der Bereichsleiter Steuern und Finanzen beim DIHK, Alfons Kühn. Er erwartet für Mitte Mai 2009 einen koordinierten Ländererlass zur Steuerreform (zunächst war Englisch listete die systematischen Schwachpunkte des Gesetzes in einem Überblick auf: Außer dem Problem der Nachversteuerung in Zeiten der Wirtschaftskrise zählte er dazu die willkürliche Regelung des Verwaltungs- April 2009 vorgesehen). Die Länder-Finanzminister arbeiteten gerade an der Umsetzung des Gesetzes. Im kommenden Jahr seien dann neue Erbschaftsteuer-Richtlinien vorgesehen. Kühn glaubt, dass die Bundesregierung bei einer Fortsetzung der Großen Koalition von sich aus an dem Gesetz nichts ändern werde. Die Verschonungsregeln seien aber an harte Bedingungen geknüpft. Fokus Familienunternehmen: 1. Augsburger Steuergespräch Das Steuergespräch ist eine Kooperationsveranstaltung der IHK Schwaben mit der Universität Augsburg. Es wurde angeregt von Professor Joachim Englisch, Lehrstuhlinhaber für Steuerrecht an der Juristischen Fakultät. Er gehört zugleich dem Vorstand des Augsburger Forums für Steuerrecht an, der sich das Ziel gesetzt hat, den Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu Oliver Heckemann fördern. Das Präsidium der IHK hat ihrerseits Familienunternehmen zu einem von den fünf wichtigsten Zukunftsthemen gemacht, denen sie laut IHK-Vizepräsident Sebastian Priller besondere Aufmerksamkeit schenken will. Das 1. Steuergespräch war mit rund 80 Teilnehmern sehr gut besucht. Weitere Informationen gibt es bei Oliver Heckemann, Leiter des IHK-Geschäftsfeldes Recht/Fair Play, Tel.: 0821 3162-203, E-Mail: [email protected]. |ana| vermögens (dabei könnten mehr als 100 % des Betriebsvermögens herauskommen), die unverhältnismäßige Stichtags-Bewertung des Vermögens und die stärkere Doppelbesteuerung durch Erbschaft- und Einkommensteuer. Gegenüber dem ersten Gesetzesentwurf habe es Verbesserungen gegeben, aber es blieben erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken bestehen. Als weiterer Referent zu Roth und dem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Johann Dieminger von der Kanzlei Sonntag & Partner fungierte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Steuern, Roland Jüptner. Er räumte ein, dass der Freistaat von einem zusätzlichen »hohen zweistelligen Personalbedarf« in der Finanzverwaltung wegen der neuen Erbschaftsteuer ausgehe – und das bei einer Steuer, die »im Wesentlichen nicht erhoben« werden solle. IHK-Vizepräsident Sebastian Priller sah im neuen Erbschaftsrecht eine »schöne Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Berater«, denn ohne Expertenrat sei ein Erbfall für einen Familienunternehmer nicht mehr zu regeln. Große Sorge bereite ihm die Lohnsummenregelung, die Firmen vor die Alternative stelle, in der Krise entweder Mitarbeiter unwirtschaftlich weiterzubeschäftigen oder viel Erbschaftsteuer bezahlen zu müssen. Andreas Alt, freier Journalist, Augsburg Weiter mit der Rubrik »Service« auf Seite 86