Die „süße“ Depilation - BEAUTY FORUM Austria
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Die „süße“ Depilation - BEAUTY FORUM Austria
BFA0901_16_Sugaring 11.02.2009 15:44 Uhr Seite 16 Hautnah Pflege Sugaring Die „süße“ Depilation Haarlos ist in – bei Frauen wie bei Männern – und erfahrungsgemäß steigt die Nachfrage der Kundschaft zu Frühjahrsbeginn. Wurde die unliebsame Körperbehaarung bis dato vorwiegend mit Wachs beseitigt, steigt nun ein neuer Stern am Depilationshimmel auf: das Sugaring W Die Grundlagentechnik Grundlage für die Methode bildet eine Paste aus Zucker und Wasser. Es gibt Varianten mit diversen Zugaben, wie Zitrone, Öl oder Aromen. In orientalischen Ländern gibt es noch heute „Geheimrezepte“, die von der Mutter an die Tochter weitergegeben werden. s Die Paste wird bei Körpertemperatur eingesetzt, damit sie weich und ge- 16 schmeidig bleibt. Zunächst wird die Haut gereinigt und gepudert. s Dann wird der Zucker entgegen der Haarwuchsrichtung aufgetragen und einige Male sanft einmassiert, damit die Paste das Haar tief umschließen kann (siehe Bild 1). s Anschließend wird die Zuckerpaste mit Hilfe einer speziellen Bewegungstechnik in Haarwuchsrichtung entfernt (siehe Bild 2). Dank dieser Technik bricht das Haar nicht und bleibt unversehrt. Geschulte Anwenderinnen können auch sehr kurze Haare entfernen. Mit Stoff und Spatel Das Sugaring eignet sich hervorragend für Kunden mit Hautproblemen oder/und bei Neigung zu eingewachsenen Haaren. Die hier beschriebene Technik ist die Grundtechnik. Es gibt noch weitere andere Anwendungstechniken, bei denen ein spezieller Stoff oder der Spatel zum Einsatz kommt. Dieser dient dazu, spezielle Hautregionen besser enthaaren zu können: Der Spatel kann im Intimbereich eingesetzt werden, die Stofftechnik kann bei einer Männerbrust mit der Handtechnik kombiniert werden, um die Behandlungsdauer zu reduzieren und die Behandlung so angenehm wie möglich zu gestalten. Einige Anwenderinnen kombinieren die Methode speziell im Gesichtsbereich mit dem „Threading“, der Fadenepilation. Die orientalische Fadentechnik ergänzt die Depilation und ist besonders in den USA sehr beliebt. BEAUTY FORUM Edition Austria 01/2009 Fotos: Liv Friis-Larsen/Fotolia.com; Hala shekar ährend die Enthaarung mit der Zuckerpaste in orientalischen Ländern eine lange Tradition hat und das beliebteste Enthaarungswerkzeug ist, galt diese Technik hierzulande bis vor Kurzem als exotisch. Doch nun erobert sie mit großen Schritten die Kosmetikbranche und ist in manchen Ländern, wie z.B. Ungarn, sogar fester Bestandteil der Kosmetikausbildung. Auch in den USA und Kanada sowie in vielen europäischen Ländern erfreut sich diese Methode immer größerer Beliebtheit und die Zahl der spezialisierten Studios wächst stetig. Beim modernen Sugaring hat man jedoch keineswegs das Rad neu erfunden, sondern die Methode vielmehr perfektioniert. Die Grundzutaten sind die gleichen, doch heute stecken wissenschaftliche Erkenntnisse hinter dieser Technik. Die neuen Pasten werden so produziert, dass sie mit der verbesserten Handtechnik eine Einheit bilden, um die Haut so schonend wie möglich zu behandeln. Die unerwünschten Haare werden wesentlich sanfter entfernt, die Haut wird mit speziellen Produkten zusätzlich gepflegt. BFA0901_16_Sugaring 11.02.2009 15:44 Uhr Seite 17 Hautnah Pflege 1 Die Zuckerpaste wird entgegen der Haarwuchsrichtung aufgetragen … Üben, üben, üben Die Technik ist sehr wichtig beim „Zuckern“, das ein regelrechtes Kunsthandwerk ist und viel Übung erfordert. Denn falsch angewendet, können schnell blaue Flecken entstehen. Je häufiger man jedoch „zuckert“, umso besser wird man – und mit zunehmendem Können steigt auch der Spaßfaktor. Diverse Schulungsvideos, die im Internet leicht zu finden sind, verführen manche 2 … und mit einer speziellen Technik in Haarwuchsrichtung entfernt dazu, sich ungeschult an das Sugaring heranzuwagen. Diese Anwender machen aber schnell die Erfahrung, dass die Paste „klebt“ und nicht mehr herunterzubekommen ist. Die Handhabung der traditionellen Paste ist um einiges leichter, hat aber einen Nachteil: Viele Haare brechen ab und die Haut wird unnötig gereizt. Dieser „Nachteil“ ist ein Vorteil für alle Sugaring-Profis, da sich sonst die Endverbraucher selbst behandeln könnten. Zu den Vorteilen der „süßen“ Depilation zählt u. a., dass Zucker kein Allergen ist – ein sehr wichtiges Argument, da immer mehr Menschen von Allergien betroffen sind. Außerdem wirkt Zucker antibakteriell und ist wasserlöslich. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Das „Zuckern“ ist für die Kunden eine regelrechte Attraktion – sie sind immer wieder fasziniert von der Anwendung (und dem Ergebnis!) dieser raffinierten Technik. Zwar ist auch sie für die Kunden nicht völlig schmerzlos; wird jedoch professionell depiliert, ist die Methode schmerzarm. s Idil Bozdag ❘ Die auf IPL sowie Sugaring und die Fadenepilation spezialisierte Kosmetikerin gründete 2004 ihr Institut für Epilation/Depilation. Seit 2008 ist sie als Vertriebs- und Schulungsleiterin für Zuckerpasten- und Fadentechnik tätig (www.sugarlation.com).