DIGITALISIERUNG DER WELT
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DIGITALISIERUNG DER WELT
10. Jahrgang Mai 2016 I www.portfolio-journal.de Mai 2016 I www.portfolio-journal.de DIGITALISIERUNG DER WELT AKTIEN Russlands-Comeback. ROHSTOFFE Silber zieht an Gold vorbei. RENTEN Euro Staatsanleihen. IMMOBILIEN Wohnimmobilien. Editorial & Inhaltsangabe Mai 2016 I www.portfolio-journal.de ANLAGECHANGEN GIBT ES WEITERHIN GENUG! Die psychologisch wichtige Schwelle von 10.000 Punkten beim DAX ist zwar inzwischen überschritten, trotzdem bleibt die Volatilität am Aktienmarkt weiterhin erhalten. So richtig bewegt sich der Aktienindex nicht von der Stelle. Und das könnte auch noch ein Weile andauern. An Anlagemöglichkeiten mangelt es trotzdem nicht. Einige der großen US-Internet-Giganten meldeten zuletzt glänzende Gewinne. So konnte das soziale Netzwerk Facebook seinen Gewinn im 1. Quartal 2016 mit 1,51 Mrd. USD verdreifachen. Glänzende Zahlen legte auch Alphabet (Google) vor. Der Konzern konnte den Gewinn Dank hoher Werbeeinnahmen der Suchmaschine um 20 Prozent auf 3,59 Mrd. USD steigern. Inzwischen überholte Alphabet den bisherigen Primus Apple als weltweit wertvollstes Unternehmen. Auch der Video StreamAnbieter Netflix gehört zu den am schnellsten wachsenden IT-Unternehmen der USA. In mittlerweile 190 Ländern ist das Unternehmen inzwischen präsent. Mit einem neu aufgelegten Zertifikat der Deutschen Bank können Anleger an den Branchengrößen partizipieren. Vergleichsweise gut gehalten hat sich seit Jahresbeginn auch die Siemens-Aktie, die knapp fünf Prozent zulegen konnte. Die Aktionärsrendite, die sich aus der Dividende und dem Aktienrückkaufprogramm ergibt, kann sich mit aktuell 7 Prozent durchaus sehen lassen. Digitalisierung FANG – Investment in die Technologie-Marktführer. Seite 03 Aktionärsrendite Siemens – Digitalisierung „Made in Germany“. Seite 05 Aktien Russlands-Comeback an den Kapitalmarkt. Seite 07 Renten Euro Staatsanleihen können weiter profitieren. Seite 08 Rohstoffe Silber zieht an Gold vorbei. Mit ETCs direkt investieren. Seite 09 Alternative Investments Währungen – auf die Eurostärke setzen. Seite 10 Auch Rohstoff-ETFs zum Beispiel auf Gold oder Rohöl konnten zuletzt einige Gewinne einfahren. Weitgehend unbemerkt legten auch Silber-Investments zu. Das PortfolioJournal beleuchtet die Hintergründe und stellt dar, wie Anleger an der Wertentwicklung dieses Metalls partizipieren können. Buchtipp Mit den richtigen Anlagen in Seite Wohnungen investieren. 11 Viel Spaß bei der Lektüre! Ihr Markus Jordan | Chefredakteur Immobilien Investierst Du schon, oder wohnst Du nur? 13 Seite Achtung: Alle Analysen sind persönliche Meinungen der Redakteure! Insbesondere handelt es sich um keine Form der Anlageberatung. Niemand ist aufgefordert, Empfehlungen zu folgen oder sie zu missachten. Jeder Leser/Anleger entscheidet eigenverantwortlich über seine Anlagedispositionen. Bitte beachten Sie auch den Haftungsausschluss im Impressum. Offenlegung gemäß §34b Wertpapierhandelsgesetz: Mögliche Interessenkonflikte der Autoren von Finanzanalysen werden an dieser Stelle offengelegt. Ein Interessenkonflikt kann z.B. dann vorliegen, wenn der Autor einer Finanzanalyse selber in dem analysierten Basiswert/Wertpapier investiert ist. Es bestehen Interessenkonflikte hinsichtlich der Finanzanalysen folgender Basiswerte/Wertpapiere: – Seite 2 Mai 2016 I www.portfolio-journal.de “FANG” DIE DIGITALISIERUNG Die Digitalisierung erfasst alle Branchen. Treiber in diesem Prozess sind vier Unternehmen, die unter dem Akronym „FANG“ zusammengefasst werden. Hierbei investiert man in die US-Internet-Giganten Facebook, Amazon, Netflix und Google (Alphabet). Mit einem Index-Zertifkat der Deutschen Bank kann man daran partizpieren. Von: Uwe Görler In den vergangenen Jahren gehörten die vier Aktien der US-Technologieunternehmen Facebook, Amazon, Netflix und Google (Alphabet), die unter dem Akronym „FANG“ zusammengefasst werden, zu den Lieblingen an der Börse. Schließlich stehen sie für Innovation, Zukunftstechnologie und hohe Wachstumsraten. Die Facebook-Aktie verbuchte seit seit ihrem Börsenstart im Mai 2012 ein Kursplus von 270 Prozent, die AmazonAktie legte in den vergangenen fünf Jahren um 335 Prozent zu, die NetflixAktie schaffte es im gleichen Zeitraum auf ein Kursplus von 233 Prozent. Erwirtschafteten die Unternehmen zunächst nur geringe Erlöse, so entwickelten sie sich mittlerweile zu reinen „Gelddruckmaschinen“. Die Ankündigung der Zinswende in den USA sorgte allerdings dafür, dass US-Technologieaktien von den Investoren inzwischen etwas kritischer beurteilt werden. Zu schaffen macht einigen Firmen auch der etwas stärkere US-Dollar. CloudLösungen sowie zahlreiche innovative Geschäftsfelder der vier Unternehmen dürften allerdings mittel- und langfristig nach Einschätzung der Analysten für weiteres Aufwärtspotenzial sorgen. Impressum: Isarvest GmbH, Ickstattstraße 7, 80469 München Tel: 089/2020 8699 20, Fax: 089 / 2020 8699 18 Geschäftsführung: Markus Jordan HRB 168112 AG München, Umsatzsteueridentifikationsnummer gemäß § 27a UStG: DE254496174 Redaktion: Uwe Görler, Dirk Peter, Bernd Lammert, Nico Popp Kontakt: [email protected] Erscheinungsweise: Monatlich Bildquellen: fotolia.com Facebook – das Soziale-Netzwerk Das im Jahr 2004 von Mark Zuckerberg gegründete soziale Netzwerk polarisiert, wird geliebt, steht aber auch vor allem wegen mangelnder Datenschutzpraktiken immer wieder in der Kritik. Trotzdem nutzen rund 1,65 Mrd. Menschen aktiv das Netzwerk, rund 900 Mio. Menschen verwenden zudem WhatsApp, was ebenfalls zum Facebook-Konzern gehört. Der Marktwert stieg so von 104 Mrd. USD bei Börsenstart 2012 auf nun 306 Mrd. USD. Bereits im Jahr 2015 erzielte Facebook einem Gewinn von 3,69 Mrd. USD. Der Löwenanteil der Einnahmen sind auf Werbeeinnahmen zurückzuführen. Glänzende Zahlen legte der Konzern auch im April vor. Der Umsatz stieg im 1. Quartal 2016 um 52 Prozent auf 5,38 Mrd. USD. Der Gewinn verdreifachte sich auf 1,51 Mrd. USD. Zudem wurde ein Aktiensplit im Verhältnis 1: 3 angekündigt. Facebook hat weiterhin ambitionierte Ziele. So setzt der Konzern stark auf die Schwellenländer. Rund zwei Drittel der Weltbevölkerung hat noch keinen Internetzugang. Diese möchte er in Kooperation mit Mitbewerbern und Mobilfunkan- Die Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen besteht jedoch nicht. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung wird für jegliche Inhalte kategorisch ausgeschlossen. Leser, die aufgrund der in diesem Newsletter veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen, handeln auf eigene Gefahr, die hier veröffentlichten oder anderweitig damit im Zusammenhang stehenden Informationen begründen keinerlei Haftungsobligo. Ausdrücklich weisen wir auf die im Wertpapiergeschäft erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Dieser Newsletter darf keinesfalls als Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Für alle Hyperlinks gilt: Die Extravest GmbH erklärt ausdrücklich, keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten zu haben. Daher distanziert sich die Extravest GmbH von den Inhalten aller verlinkten Seiten und macht sich deren Inhalte ausdrücklich nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in den Seiten vorhandenen Hyperlinks, ob angezeigt oder verborgen, und für alle Inhalte der Seiten, zu denen diese Hyperlinks führen. Seite 3 Mai 2016 bietern erschließen. Allerdings stößt der angebotene Free Basics Dienst auch auf Kritik, da er andere Mitbewerber benachteiligt. So protestierten in Indien hunderttausende per Mail gegen Verstöße der Netzneutralität. Die indische Aufsichtsbehörde verbot daraufhin diesen Dienst. deos einen Marktanteil von 25 Prozent im Onlinehandel. Diese Maßnahmen machen sich bezahlt. Amazon verdiente im 1. Quartal 513 Mio. USD. Das ist fast das Doppelte der Analystenprognosen. Amazon – der Online-Marktplatz Seit Jahresbeginn ist der Streaminganbieter Netflix in 190 Ländern aktiv. Netflix steht wie kein anderes Unternehmen für die Zukunft des Fernsehens. Im vergangenen Jahr gehörte das Unternehmen mit +185 Prozent zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen. Seit dem Börsenstart im Jahr 2002 verzehnfachte sich der Wert der Aktie fast. Der Anbieter verleiht nicht nur, sondern betätigt sich auch verstärkt in der Eigenproduktion. Die zuletzt vorgelegten Quartalszahlen enttäuschten. Zwar stieg der Umsatz im 1. Quartal 2016 von 1,4 Mrd. im Vorjahr auf nun 1,81 Mrd. USD, auch der Gewinn stieg von knapp 25 auf 28 Mio. USD. Die Zahl der Kunden stieg um 6,74 Mio. auf 81,5 Millionen. Aber die Auslandsoffensive war teuer. Außerhalb der USA erwirtschaftete Netflix einen Verlust in Höhe von 104 Mio. USD. Wenig Freude brachte auch die Prognose für das zweite Quartal. Danach dürfte der Gewinn auf neun Millionen US-Dollar sinken. Die Erfolge der Expansion dürften sich erst später bezahlt machen. Großer Mitbewerber für Facebook gerade im Video-Streaming-Bereich ist der Online-Versandhändler Amazon. Er kletterte mit einem Marktwert von 311 Mrd. EUR auf Platz 6 in der Weltrangliste der größten börsennotierten Unternehmen. Um sein Angebot im Video-Streaming-Bereich noch attraktver zu machen, entkoppelte der Konzern das Abo vom Prime-Abo. Um User dazu zu bewegen, Prime-Mitglied zu werden, für das ein Mitgliedsbeitrag von jährlich 99 USD bzw. 49 EUR in Deutschland fällig wird, führt Amazon am Donnerstag einen Schnäppchentag ein, bei dem viele Angebote mit Rabatten angeboten werden. Zudem wird das Warenangebot stetig erweitert. So plant Amazon nun auch einen Einstieg in den Lebensmittelbereich, der Versand soll über Drohnen zeitnah erfolgen, das weckt Ängste im Lebensmittelhandel. Bereits jetzt erzielt Amazon in Deutschland mit dem Versand von Büchern, Spielzeug, Mode, Elektronik oder Vi- Netflix – Videostreaming I www.portfolio-journal.de Google (Alphabet) Im Februar 2016 stieg Alphabet (Google) zum weltweit wertvollsten Unternehmen auf. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 17,3 Prozent auf 20,26 Mrd. USD. Der Gewinn legte sogar um 20 Prozent zu auf 3,59 Mrd. USD). Gewinnbringer ist nach wie vor die Suchmaschine Google, die Werbeeinnahmen stiegen um 17 Prozent. Allerdings sanken die Werbeerlöse pro Anzeige, dies wurde aber durch mehr verkaufte Anzeigen wieder ausgeglichen. Alle anderen Geschäftsbereiche sind derzeit aber noch defizitär. FANG-Zertifikat der Deutschen Bank Mit einem Open-End-Indexzertifkat der Deutschen Bank (WKN: DL2FAN) können Anleger nun über den FANGIndex an der Wertentwicklung dieser vier großen US-Technologieunternehmen partizipieren. Der FANG-Index ist ein Performance-Index, Dividenden und sonstige Erträge werden bei der Berechnung also einberechnet. Die Berechnung des Index erfolgt durch die ICF Bank AG (Indexsponsor) in Euro. Diese ist auch für die Gestaltung, Berechnung und Zusammensetzung des Index sowie für die Gewichtung der Indexbestandteile verantwortlich. Wer Kinder, Patenkinder oder Enkel hat, denkt oft daran, Geld für sie zurückzulegen. Denn Ausbildung, Studium oder Führerschein verschlingen schnell erhebliche Summen. Dann ist es von Vorteil, bereits ein angespartes Finanzpolster zu haben. Die gute Nachricht ist, dass Eltern und Verwandte bereits mit kleinen Beträgen sinnvoll vorsorgen und Kindern einen guten Start ins Berufsleben bieten können. Doch die Palette vermeintlich guter Anlageklassen ist groß – da braucht es Orientierung. Henning Lindhoff Für Kinder Geld anlegen Wie Sie Kinder mit minimalem Aufwand absichern ISBN 978-3-89879-949-2 176 Seiten | 19,99 € Auch als E-Book erhältlich www.finanzbuchverlag.de JE TZ B TP Ab ES OR 19 T , E D 90 eu LL TO ts € i F ch nn la e EN R nd rh EI s alb Henning Lindhoff beleuchtet ausführlich die Vor- und Nachteile der besten Anlagemöglichkeiten für Kinder, Patenkinder und Enkel. Er zeigt, welche Produkte am besten für das Sparen für Kinder geeignet sind und gibt wichtige Hinweise zu rechtlichen und steuerlichen Themen. Vor allem aber erläutert er, dass Geld anlegen für Kinder weder teuer noch zeitaufwendig sein muss und trotzdem sicher und seriös sein kann. Seite 4 Anlagestrategie Mai 2016 SIEMENS - DIGITALISIERUNG MADE IN GERMANY I www.portfolio-journal.de In Zusammenarbeit mit: Industrie 4.0 heißt das in Deutschland bereits vor Jahren geprägte Stichwort für die digitale Vernetzung aller Produktionsprozesse. Weltmarktführer dabei ist Siemens. Auch in anderen Bereichen der Digitalisierung spielt das Münchener Unternehmen eine führende Rolle. Für Anleger interessant ist auch eine Aktionärsrendite von 7,01 Prozent p.a. Von: Uwe Görler Unter dem Motto „Ingenuity for life – Driving the Digital Enterprise“ präsentierte Siemens auf 3.500 Quadratmetern der Hannover-Messe, wie nachhaltig die Digitalisierung Produktionsprozesse verändert. Alle Maschinen sind künftigmiteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt, Produktionsprozesse werden optimiert und zentral überwacht. Dies geschieht über Millionen von Sensoren, und zwar über alle Produktionsstufen hinweg, beginnend mit der Produktentwicklung, über die Planung, Produktion bis hin zum Vertrieb. Siemens ist in diesem Bereich Weltmarktführer, auch wenn die Konkurrenz inzwischen groß ist. Smart Factory - eine Schlüsseltechnologie Der Markt im Bereich „Smart Factory“ ist heiß umkämpft, handelt es sich dabei schließlich um eine künftige Schlüsseltechnologie. Bereits bis zum Jahr 2020 wird der Markt auf 45 Mrd. USD geschätzt. Und geht es nach einer Studie von Roland Berger erwächst aus dieser Technologie allein für europäische Un- ternehmen eine zusätzliche Wertschöpfung von 1,25 Billionen Euro. Verschläft Europa hingegen diese Transformation zu einer digitalisierten Produktion, entstünden mittel- und langfristig Einbußen in Höhe von 605 Mrd. EUR. Siemens ist für die Entwicklung auf jeden Fall bestens vorbereitet. Um auch künftig dafür gerüstet zu sein, schloss der Konzern eine Kooperation mit dem japanischen Unternehmen Panasonic, um im Bereich der Automatisierungskonzepte für die Elektronikfertigung zusammenzuarbeiten. “Die Elektronikfertigung bietet ein großes Potenzial für die Digitalisierung. Durch den Einsatz durchgängiger Automatisierungslösungen lassen sich Produktivität und Qualität erheblich steigern. Die Zusammenar- Seite 5 Anlagestrategie Mai 2016 beit mit Panasonic bietet eine große Chance, unser Digital Enterprise-Portfolio gezielt für Unternehmen aus der Elektronikbranche weiterzuentwickeln”, so Anton S. Huber, CEO der Siemens-Division Digital Factory. Mit der immer stärkeren Vernetzung ganzer Produktionsprozesse wächst auch die Gefahr durch Hacker-Angriffe. Um auch hierfür gerüstet zu sein, eröffnete Siemens drei Cyber Security Operation Center in München, Lissabon und Milford (Ohio). Spezialisten überprüfen hierbei weltweit Bedrohungen durch Cyer-Attacken, warnen bei Sicherheitsvorfällen und koordinieren in Zusammenarbeit mit betroffenen Unternehmen proaktive Gegenmaßnahmen. I www.portfolio-journal.de Kurzportrait: Die Siemens AG ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. 348.000 Mitarbeiter (Stand 30. September 2015) entwickeln und fertigen Produkte, projektieren und erstellen Systeme und Anlagen und er- Ganz vorn dran ist Siemens auch im Bereich autonomen Fahren, insbesondere inpuncto Signaltechnik von U-Bahnsystemen.. In Wien bewirbt sich Siemens innerhalb einer Ausschreibung um einen Großauftrag für das Nahverkehrsnetz der österreichischen Hauptstadt.Gekauft werden 34 Züge – mit Option auf elf weitere. Sie sollen vollautomatisch ohne Fahrpersonal zum Einsatz kommen. Dabei kann Siemens bereits auf gute Erfahrungen solcher Systeme in anderen Städten verweisen, so unter anderem in Nürnberg, Barcelona, Paris oder Sao Paulo. bringen maßgeschneiderte Dienstleis- tungen. Der Konzern bedient mit seinen Produkten Kunden aus der Industrie-, Energie- und Gesundheitsbranche. Weltweit entwickelt und vertreibt das Unternehmen Produkte und Dienstleistungen für das Produktions- und Transportwesen, für Gebäudetechnik und Energieverteiler, Erfolge präsentierte Siemens auch im Windparkgeschäft. So verkündete das Unternehmen einen Großauftrag im Volumen von 1,1 Mrd. EUR. Vor der britischen Ostküste errichtet der Konzern für einen Offshore-Windpark. 102 Windturbinen mit ein Leistung von je sieben Megawatt. Es ist der bisher weltgrößte Auftrag in diesem Bereich. die Gas- und Ölindustrie, die städtische Infrastruktur, Krankenhäuser und medizinische Forschungslabore. Siemens verfügt über eine ausgesprochen gute globale Präsenz und erwirtschaftete zuletzt Gute Quartalszahlen und Aktionärsrendite von 7,01 Prozent in allen Sparten positive Ergebnisse. Der Bestelleingang legte aufgrund solcher Großaufträge um sieben Prozent zu auf 22,3 Mrd. EUR. Der Umsatz stieg um fünf Prozent. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 28 Prozent. Der Gewinn brach zwar von 3,8 auf 1,5 Mrd. EUR ein, im Vorjahr ergab sich jedoch eine Sondersituation aufgrund von Veräußerungsgewinnen in Höhe von 3 Mrd. EUR. Auch Anleger können sich freuen. Die Aktionäre erhalten für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende von 3,50 EUR je Aktie, was einer Steigerung von rund 6 Prozent gegenüber. dem Vorjahr entspricht. Am 2. Februar 2016 startete Siemens sein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 3 Mrd. EUR. Bis zum 15. November 2018 sollen 31 Mio. Stück Aktien eingezogen werden. So ergibt sich eine Aktionärsrendite von insgesamt 7,01 Prozent. Anleger, die nicht direkt die Aktie kaufen möchten, können sich auch das DiscountZertifikat der Citi-Bank auf die Siemens-Aktie (WKN: CW063Q) ansehen. Bei einer Laufzeit Januar 2017, einem Discount von zwölf Prozent und einem Cap von 85 EUR ergibt sich für den Käufer eine p.a.-Seitwärtsrendite von 6,86 Prozent. Berechnung der Shareholder Yield von Siemens: 1. Berechnung der Dividendenrendite: Dividende aktuell: 3,50 EUR Aktienkurs 28.04.2016: 95,60 EUR Dividendenrendite: 3,50 / 95,30 = 0,036726 bzw. 3,67 % 2. Berechnung der Aktienrückkaufquote a) Ausstehende Aktien vor einem Jahr: 835,26 Mio. Stück b) Ausstehende Aktien aktuell: 808,26 Mio. Stück %-Aktienrückkauf: (835,26-808,26) / 898,26 = 0,033405 bzw. 3,34 % Wesentliche Finanzkennzahlen zum Unternehmen 2013 2014 2015 Gewinn / Aktie 5,08 6,37 8,84 Gewinnrendite 5,12 6,79 9,84 19,55 14,72 10,17 PEG 0,77 Quelle: Schiketanz Capital Advisors GmbH 0,38 -0,43 KGV 3. Berechnung der Shareholder Yield Dividendenrendite 3,67 % + Aktienrückkaufquote 3,34 % = 7,01% p.a. Siemens verfügt damit über eine Shareholder Yield in Höhe von 7,01 % p.a. Seite 6 Mai Mai 2016 2016I Iwww.portfolio-journal.de www.portfolio-journal.de Aktien RUSSLANDS-COMEBACK Niedrige Rohstoffpreise, internationale Sanktionen und schlechte Wachstumsprognosen für das laufende Jahr. Trotzdem erholten sich russische Aktien Dank höherer Ausfuhren in den vergangenen Monaten deutlich. Von: Nico Popp / Uwe Görler Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Russland 2016 von -1,0 auf -1,8 Prozent gesenkt. 2017 soll es immerhin ein Wachstum von 0,8 Prozent geben. Dennoch gibt es kaum Gründe, bezüglich russischer Aktien pessimistisch zu sein. Obwohl das von Sanktionen getroffene Land in der Rezession steckt, entwickeln sich Aktien aus Russland 2016 prächtig. Das liegt vor allem daran, dass Inlandswachstum nicht alles ist. Positiv werten Anleger vor allem, dass die Exporte zuletzt stärker gestiegen sind als erwartet. Auf politischer Ebene gibt es zudem eine leichte Entspannung. So tagte erstmals seit zwei Jahren wieder der NATO-Russland-Rat. Der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft griff außerdem den Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, gemeinsam mit der von Russland dominierten Euraasischen Wirtschaftsunion (EAWU) einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok zu gründen. Damit würde der europäische Binnenmarkt von derzeit rund 500 auf dann 670 Millionen Menschen anwachsen. Das würde sowohl den Unternehmen hierzulande als auch in Russland sowie den anderen EAWU-Mitgliedsstaaten Kasachstan, Weißrussland, Armenien und Kirgisistan zugute kommen. Westeuropa profitierte vom großen Rohstoffreichtum der EAWU-Länder, die östlichen Staaten, allen voran Russland hingegen vom Technologietransfer- eine klassische Win-Win-Situation für beide Seiten also. Zwanzig Aktien im MSCI Russland An der Börse ist der Trend bei russischen Aktien so seit einiger Zeit positiv. 2016 kletterte der MSCI Russia um 23,6 Prozent. Nachdem in den vergangenen Monaten bezüglich Russland immer wieder schwarzgemalt wurde, fassen sich mutige Anleger ein Herz und bauen in Russland spekulative Positionen auf. Der MSCI Russia besteht aus Titeln der Energiewirtschaft (59 Prozent), dem Finanzwesen (18 Prozent), Rohstoffaktien (8 Prozent) und Telekommunikationsanbietern (5 Prozent). Insgesamt sind zwanzig Aktien im Index vertreten. Großer Zuspruch zu Russland-ETFs Schillerndster Name im MSCI Russia ist sicherlich Gazprom – die Aktien nehmen mit 19 Prozent den größten Teil im Index ein. Weitere bekannte Namen sind Lukoil (14 Prozent) oder Sberbank of Russia (12 Prozent). Dass russische Aktien keineswegs ein Nischen-Investment sind, zeigt auch der Zuspruch zu entsprechenden ETFs. Der iShares MSCI Russia (WKN: A1C1HV) bildet den Index physisch ab über American Depositary Receipts und Global Depository Receipts. Die Fondswährung ist wie bei den anderen Produkten auf den MSCI Russia der US-Dollar, so dass der Greenback stets im Auge behalten werden sollte. Eine Alternative dazu ist der ebenfalls physisch replizierende HSBC MSCI Russia Capped UCITS ETF (WKN: A1JCM1). Zur Vermeidung deutlicher Übergewichtung einzelner starker Rohstoffwerte wurde ein Cap von 30 Prozent für das Index-Schwergewicht eingezogen. Für alle weiteren Unternehmen besteht eine Index-Obergewichtung von 20 Prozent. Fazit: Die Eiszeit zwischen Russland und der westlichen Welt nähert sich dem Ende. Wieder leicht steigende Rohölpreise trieben in den vergangenen Monaten den russischen Aktienmarkt. Mit ETFs auf den MSCI Russia können Anleger auf eine weitere Erholung setzen. Seite 7 Mai 2016 www.portfolio-journal.de Mai 2016I Iwww.portfolio-journal.de Renten EURO-STAATSANLEIHEN ETFs mit bestehenden langlaufenden Staatspapieren erzielen infolge der Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank noch zum Teil zweistellige Renditen. Zwei ETFs sowie ein Laufzeitfonds zeigten zuletzt besonders gute Ergebnisse. Von: Nico Popp/Uwe Görler Die Schwäche der Aktienmärkte und die Entscheidungen von Europäischer Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed haben die Märkte während der vergangenen Monate bestimmt. Dabei hat sich eine Anlageklasse, die eigentlich schon als hoffnungslos galt, besonders hervor getan. Staatsanleihen aus Europa feierten ein Comeback und sorgten 2016 für hohe Renditen. Verantwortlich sind natürlich in erster Linie die niedrigen Zinsen in Europa. Doch auch die geringer als erwartete Zinsanhebung in den USA hat die Renditen in Europa zuletzt gedrückt und Renten steigen lassen. 15 Prozent in rund drei Monaten Bestehende Papiere, die vergleichsweise höhere Zinsen bieten, können von so einer Entscheidung nur profitieren. Der Trend zu höheren Kursen hält bereits seit dem Jahreswechsel an und zeigt sich besonders stabil. Der BundFuture ist zwischenzeitlich wieder auf über 165 Punkte angestiegen. Auch Anleihe-ETFs profitieren vom derzeitigen Marktumfeld. Der iShares Euro Government Bond 20yr Target Duration UCITS ETF (WKN: A12HMZ) schaffte 2016 gar eine Rendite von +11,61 Prozent (Stand: 19.4.2016). Der ETF bündelt Staatsanleihen aus dem Euroraum mit einer Zielduration von ungefähr 20 Jahren und einem Mindestrating von -AA. Der ETF schichtet Papiere im Index monatlich um. Aktuell umfasst der Index 25 Anleihen. Stark im Index vertreten sind derzeit Staatspapiere aus Frankreich (29 Prozent), Deutschland (28 Prozent) und den Niederlanden (17 Prozent). Der durchschnittliche Kupon beträgt aktuell 3,5 Prozent. Die Gesamtkostenquote des ETFs liegt bei 0,15 Prozent. Der ETF schüttet halbjährlich aus. Alternative dazu ist der db x-trackers II iBoxx EUR Sovereigns Eurozone 25+ Total Return-ETF (WKN: DBX0AK). Er umfasst Staatsanleihen mit Laufzeiten von über 25 Jahren und einem ausstehenden Volumen von mindestens zwei Milliarden EUR. Aktuell stark gewichtet darin sind Staatsanleihen aus Frankreich (32 Prozent), Deutschland (17 Prozent) und Italien (12 Prozent). Seit Jahresbeginn erwirtschaftete dieser ETF eine Rendite von +10,47 Prozent. Aktiver Laufzeitenfonds leicht vorn der aktive Laufzeitfonds Allianz Strategie 2036 Plus (WKN: A0LF7P), der ebenfalls in langfristige Euro-Staatspapiere setzt. Der Fonds ist daher nur für die langfristige Anlage geeignet. Ein Großteil der Papiere (52 Prozent) weist derzeit ein Rating mit der Bestbewertung AAA auf, 42 Prozent sind mit AA bewertet. Der Fonds erzielte seit Jahresbeginn ein Plus in Höhe von 12,4 Prozent. Auf 5-Jahressicht beträgt das Plus +104,9 Prozent. Die Volatilität auf Sicht von drei Jahren beträgt 14,58 Prozent. Fazit: Trotz Niedrigzins können Anleger mit ETFs auf bestehende Rentenpapiere noch hohe Renditen erzielen. So erzielten einige Produkte in den vergangenen Wochen und Monaten eine zweistellige Rendite. Noch einen Tick renditestärker ist nur Seite 8 Mai 2016 www.portfolio-journal.de Mai 2016I Iwww.portfolio-journal.de Rohstoffe SILBER ZIEHT AN GOLD VORBEI Während Gold stagniert, könnte Silber aufholen, glauben Analysten. Wir stellen einen geeigneten ETC vor. Von: Nico Popp / Uwe Görler Gold glänzt wieder. Zumindest medial wird der Anstieg von Gold intensiv begleitet. Doch seit einigen Wochen ist die Dynamik raus. Nun rückt Silber in den Fokus der Investoren. Das Edelmetall hat sich während der vergangenen Preisanstiege bei Gold in der Regel im Gleichschritt mit Gold bewegt, birgt nach Ansicht von Experten derzeit aber Aufholpotenzial. „Der Goldpreis verbleibt weiter in einer Seitwärtsbewegung. Insofern ist die Rally, die in den stärksten Jahresauftakt seit Jahrzehnten mündete, vorerst gestoppt. Der Fokus richtet sich nun auf Silber“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Hansen verweist auf das Preisverhältnis zwischen Gold und Silber, das sich zuletzt zu Gunsten von Silber verschoben habe: „Die Gold-Silber-Ratio erreichte Ende Februar mit über 83 Feinunzen Silber für eine Feinunze Gold ihren Höchststand. Somit hat Silber den großen Bruder Gold als das sich am besten entwickelnde Metall 2016 abgelöst“, erklärt Hansen. Silber stieg zuletzt auf ein 11-Monatshoch, die Gold-Silber-Ratio sank von 83 auf 76, im Jahre 2006 lag sie jedoch noch bei 50 Unzen für eine Unze Gold. Die durchschnittliche Ratio der vergangenen 60 Jahre lag bei 57,6. Silbernachfrage steigt wieder Der Hauptgrund für wieder ansteigende Kurse: Silber ist nicht nur Edelmetall, sondern wird auch vielfach als Industriemetall genutzt. In den zurückliegenden Monaten sank infolge der zurückgehenden Konjunktur der Silberbedarf, die Preise gingen zurück. Nun steigt wieder der Bedarf, vor allem aus der Solarzellen- produktion. Haupttreiber ist hierbei China. So plant das Reich der Mitte, in den kommenden fünf Jahren die Produktion aus Solarstrom von 35 auf 150 Gigawatt zu steigern. Und laut Finanzseite stockworld.de schätzen Experten, dass zur Produktion von einem Gigawatt etwa 80 Tonnen Silber benötigt werden. Das ergibt also eine zusätzliche Nachfrage von 9200 Tonnen. Getrieben werde der Preis zudem durch verstärkte Nachfrage von Silber-ETFs von Seiten der Finanzinvestoren. Auch charttechnisch sieht es gut aus. So meldete HSBC für Silber gleich einen dreifachen Trendbruch nach oben. Damit sei nun der Weg frei für einen Silberpreisanstieg auf bis zu 18,50 USD. ETCs bieten Vorteile Anleger, die an der Wertentwickllung dieses Edelmetalls partiziipieren wollen, können sich Silber-ETCs genauer ansehen. Anders als bei physischen Investments bieten Silber-ETCs den Vorteil besserer Handelbarkeit und somit größerer Flexibilität. Insbesondere während Rallyphasen kann es sich so anbieten, mittels ETCs kurzfristig auf Kursbewegungen zu setzen oder die Diversifikation im Depot zu erhöhen. 16,3 Prozent Rendite im laufenden Jahr Aufgrund der Dollarschwäche hat sich während der vergangenen Monate der db Physical Silver Euro Hedged ETC (WKN: A1EK0J) besonders gut geschlagen. Der ETC bildet den Silberkurs in Euro ab und ignoriert Kursschwankungen gegenüber dem Dollar. Fazit: Für weiteren Aufwärtstrend beim Silberpreis könnte eine gestiegene Nachfrage aus China sorgen. Auch Finanzinvestoren besinnen sich auf das Edelmetall. Mit Silber-ETCs können Anleger unkompliziert daran partizipieren. Seite 9 Mai Mai 2016 2016I Iwww.portfolio-journal.de www.portfolio-journal.de Alternative Investments AUF EUROSTÄRKE SETZEN Der US-Dollar bleibt Spielball der Federal Reserve, die sich eine schwache Währung wünscht. Anleger können von Kursverlusten des Dollars profitieren. Von: Bernd Lammert / Uwe Görler Der März war der schwächste Monat für die US-Währung seit fünf Jahren. Ein Blick auf den Bloomberg Dollar Spot Index zeigt: Der Greenback verlor deutlich gegenüber allen wichtigen Weltwährungen. Der Korb vergleicht die US-Währung mit zehn weiteren Währungen. Im März büßte der Greenback dabei rund 3,5 Prozent an Wert ein. Vor allem der Euro konnte zum USD deutlich Boden gutmachen. Ende November kostete ein Euro noch 1,06 USD. Mittlerweile notiert das Währungspaar EUR/USD bei der Marke von 1,15 US-Dollar. Die von vielen Experten prognostizierte Parität zwischen Euro und USD rückt in immer weitere Ferne. Dollar bleibt Spielball der US-Notenbank Im Zuge der Diskussion um Zinserhöhungen in den USA lösten viele GreenbackInvestoren ihre Dollar-Positionen auf. In einer Rede Ende März hat Fed-Chefin Janet Yellen jeglichen Spekulationen auf eine baldige Zinsanhebung eine Absage erteilt. Yellen verwies auf die Risiken der Weltwirtschaft und nannte es daher angemessen, weiter vorsichtig vorzugehen. Und die oberste US-Währungshüterin äußerte sich auch zur starken US-Währung. Der Dollar dürfe nicht aufwerten, da dadurch die Inflation gebremst und Exporte sowie die Entwicklung in der US-Industrie belastet würden. Solche Worte seien Gift für den Außenwert der US-Valuta, kommentierte das Bankhaus Metzler. Von Euro-Kursgewinne profitieren Nach der Yellen-Rede rechnet kaum noch ein Marktbeobachter mit steigen- den Zinsen in diesem Frühjahr, die die US-Währung für Anleger interessanter machen würden. Die Baader Bank hält sogar einen kompletten Verzicht der Fed auf weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr für möglich. ly ETC (WKN: A18HC7). Der Währungshedge erfolgt ebenso auf täglicher Basis. Anlegern, denen dies zu riskant ist und die nur 1:1 an einem fallenden USDollar partizpieren wollen, sollten sich einmal den ETFS Short USD Long EUR (WKN: A1EK0W) ansehen. Gehebelt auf US-Dollar-Abwertung Vorsicht Pfadabhängigkeit Der Euro sollte sich in diesem Umfeld gegenüber dem Dollar behaupten können. Anleger, die an die Euro-Stärke glauben, können sich den ETFS 5x Short USD Long EUR (WKN: A12Z32) ansehen. Der ETC profitiert mit fünffachem Hebel an Kursgewinnen der Gemeinschaftswährung zum US-Dollar. Allein in diesem Jahr wurde eine Rendite von 16,75 Prozent erzielt. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,98 Prozent. Das Produkt eignet sich nicht allein als spekulatives Produkt, sondern auch als Absicherung von Depotanteilen auf US-Dollar-Basis. Alternative dazu ist der Boost Short USD Long EUR 5x Dai- Anleger sollten jedoch bei Short-ETCs die Pfadabhängigkeit beachten, die bei unstetiger Entwicklung des jeweiligen Basiswertes entsteht. Short-ETCs eignen sich nur als Kurzfristinvestment mit konstanten Abwärtsphasen. Fazit: Mit Short-ETCs können Anleger am fallenden USD gegenüber dem EUR partizipieren. Auch Absicherungen des USD-Anteils im Depots sind damit möglich. Seite 10 Buchtipp Mai 2016 I www.portfolio-journal.de MIT DEN RICHTIGEN INVESTMENTS VOM DEUTSCHEN IMMOBILIENBOOM PROFITIEREN Wohnungen, Grundstücke, Häuser: Die Deutschen haben die Wohnimmobilie wiederentdeckt. Nach über einem Jahrzehnt Stagnation ziehen die Preise seit 2012 kräftig an – vor allem in Toplagen. Sind es nur die extrem niedrigen Zinsen und die Sorge vor einer Euro- Entwertung, die immer mehr Menschen dazu bringen, in Betongold zu investieren? Werden die Mieten in vielen Großstädten für Normalverdiener bald unbezahlbar? Droht Deutschland sogar eine geplatzte Immobilienblase wie in Spanien oder in den USA? Wohl kaum, denn von Käufereuphorie ist wenig zu spüren. Außerdem scheint der Boom noch lange nicht vorbei zu sein. im September 2015 1,35 Mrd. EUR schwer. Der ETF von BlackRock bildet die Wertentwicklung des FTSE EPRA/NAREIT der Region „Entwickelte Volkswirtschaften Europas exklusive Großbritannien“ ab. Enthalten sind nur Immobilien-AGs, deren Dividendenrendite mindestens 2 Prozent erreicht. Die Managementgebühr ist mit 0,4 Prozent akzeptabel. Lage, Lage und nochmals Lage Die Adresse des eigenen Domizils symbolisiert in vielen Staaten – nicht nur in den USA – mehr als alles andere den gesellschaftlichen Erfolg. Wer im richtigen Viertel lebt, der hat es geschafft. Aber auch hierzulande fungiert der Wohnsitz immer öfter nicht nur als gemütliches Zuhause, sondern er dient auch als Statussymbol. Anders sind die exorbitanten Preise, die in einigen deutschen Ballungsräumen für Wohnungen und – sofern überhaupt verfügbar – für Häuser gezahlt werden, kaum zu erklären: Innenstadtviertel mit siebenstelligen Preisen für Vier- bis FünfZimmer-Neubau-Wohnungen sind nicht ungewöhnlich. Aber selbst in einer Millionenstadt wie München werden nur wenige Hundert Wohnungen pro Jahr in dieser exklusiven Preiskategorie gebaut. Die Bauträger errichten lieber Ein-ZimmerApartments mit 25 bis 35 Quadratmetern Wohnfläche. Da fallen die happigen Preise von 5000 bis 8000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche nicht so auf, weil die Gesamtkosten inklusive Spesen zwischen 150.000 und 250.000 Euro liegen – eine ideale Größenordnung für gut verdienende Singles. Zudem lässt sich eine Wohnung in dieser Größe notfalls problemlos vermieten. Wohnungen für Familien mit 80 bis 120 Quadratmetern Wohnfläche sind nicht nur optisch weitaus teurer, sie sind von gewöhnlichen Arbeitnehmern auch kaum mehr zu bezahlen. Schließlich geht es um Summen von einer halben bis zu einer ganzen Million Euro. Immobilien-ETFs werden begehrter Der ETF-Markt wächst schnell. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 1000 Varianten dieser börsengehandelten Indexfonds zu kaufen. Der Löwenanteil steckte in Aktien-ETFs, auf die 68,5 Prozent entfielen. Noch ein eher kleines Segment sind ETFs auf Immobilienaktien-Indizes. Aber einige Vertreter dieser Sparte haben bereits ein beachtliches Niveau erreicht: Der iShares European Property Yield ETF (WKN: A0HG2Q) war Tipp: Regelmäßiges Sparen mit kleinen Beträgen ist nicht nur bei klassischen, sprich aktiv gemanagten, Investmentfonds möglich. Direktbanken offerieren ebenfalls eine Vielzahl von ETF-Sparplänen mit Raten ab 25 Euro pro Monat. Die Kaufspesen liegen meist bei 1,5 bis 2,5 Prozent. Viele ETFs sind im Rahmen von Sparplänen sogar völlig spesenfrei. Größter Anbieter von ETF-Sparplänen ist derzeit sbroker, die Direktbank der Sparkassen, mit fast 500 verschiedenen Indexfonds (Stand: Ende März 2016). Bibliographie Franz Netter Wohnimmobilien Mit den richtigen Investments vom deutschen Immobilienboom profitieren 192 Seiten, Hardcover 19,99€ (D) | 20,60€ (A) ISBN 978-3-89879-889-1 FinanzBuch Verlag, München 2016 Fazit: Dieses Buch erklärt, warum und wo die Preise steigen werden. Es stellt die besten Anlagechancen vor und erläutert die verschiedenen Möglichkeiten, um vom Immobilienboom in Deutschland zu profitieren. >> Hier bestellen! Seite 11 News & Seminare Mai 2016 I www.portfolio-journal.de DIE EINSTEIGER-TRADINGBOX! NEUE BOX MIT NEUEN INHALTEN! In dieser Box finden Sie alles was Sie als Einsteiger in der Trading-Welt an Informationen und Wissen für Ihre Ausbildung benötigen. Die Einsteiger-Tradingbox erleichtert Ihnen den Start in die Welt des Tradens mit folgenden spannenden Inhalten: Trader-Start-Paket von XTB – mit einem persönlichen Trading-Experten sowie 100,00 € Startkapital bei Eröffnung eines XTB-Kontos 3 Bücher und eine DVD des FinanzBuch Verlags BrokerDeal Gutschein für doppelte Trading- und Gebühren-Gutschrift im Wert von bis zu 1000,00 € kurs plus Gutscheine wie z.B. für das Webinar mit Uwe Wagner „Ihr Einstieg in die TradingWelt“, Gutschein für den „Market Alert Service“ von Uwe Wagner sowie einen 20% RabattGutschein für den „Personal-Trading-Coach“ mit Dr. Raimund Schriek oder Thomas Struppek Ein World of Trading Gutschein Diverse weitere und spannende Gutscheine. Dies alles für nur € 45,00 - lernen Sie erfolgreich zu traden – mit der Einsteiger Tradingbox! Hier erhalten Sie weitere Informationen und gelangen zur Bestellung! 29,99 € geschenkt!! Jetzt s kostenfreie E-Book sichern! 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Das Geschäft boomt und auch die jüngsten Einkaufstouren in der Branche zahlen sich aus: Die Mieteinnahmen steigen, die laufenden Kosten sinken. Ganz besonders aber profitiert der Immobiliensektor von dem niedrigen Zinsniveau, für das im Euroraum die Europäische Notenbank gesorgt hat. Schulden machen, um etwa neue Transaktionen einzufädeln, war noch nie so kostengünstig wie zurzeit. Ein weiterer Nebeneffekt der Niedrigzinsen: Immobilien als Anlageobjekte sind attraktiv. Die hohe Nachfrage insbesondere in den Ballungsräumen treibt die Preise und damit auch den Wert der Immobilienportfolios, die sich bereits im Bestand der Konzerne befinden. Dadurch werden die Gesellschaften wertvoller. kommen die großen Immobilienunternehmen teilweise auf hohe Dividendenrenditen, was den jeweiligen Aktienkursen ebenfalls zugute kommt Verbesserte Geschäftszahlen Gute Rendite bei geringerer Kosten Die gute Stimmung in der Branche spiegelt sich in den Aktienkursen von Wohnungsgesellschaften wie dem DAX-Konzern Vonovia wider, vormals Deutsche Annington: Die Aktie dieses Unternehmens konnte seit Jahresbeginn stark zulegen und erwies sich auch als deutlicher Outperformer. Nach Einschätzung der Analysten der WGZ Bank werden Immobilienaktien aufgrund des Geschäftsmodells, das einen stetigen Cashflow durch Mieteinnahmen in Zeiten hoher Kursschwankungen an den Börsen garantiert, von Investoren zunehmend als „sicherer Hafen“ betrachtet. Darüber hinaus Mit dem FTSE EPRA Eurozone THEAM Easy UCITS ETF (WKN: A0ERY9) können Anleger an der Wertentwicklung von Immobilienaktien aus der Eurozone partizipieren. Stark im Index vertreten sind Werte aus Frankreich (41 Prozent), Deutschland (34 Prozent) und Spanien (50 Prozent). Die größten Positionen sind Unibail-Rodamco (22 Prozent), Vonovia (12 Prozent) und Kleppiere (8 Prozent). Der ETF hat in den vergangenen drei Monaten eine Rendite von +14,0 Prozent erzielen können, auf 5-Jahressicht waren es +56,5 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,51 Prozent. Immobilienwerte mit hoher Dividende Auf besonders dividendenstarke europäische Immobilientitel setzt der iShares European Property Yield UCITS ETF (WKN: A0HG2Q). Er umfasst auch Titel außerhalb des Euroraumes, allerdings ohne Großbritannien. 56 Titel sind derzeit darin enthalten. Stark gewichtet sind Werte aus Frankreich (34 Prozent), Deutschland (29 Prozent), Schweden (9 Prozent) und der Schweiz (8 Prozent). In den vergangenen 3 Monaten verbuchte der ETF ein Plus von 15,1 Prozent. Fazit: Dank Nullzinspolitik boomt die europäische Immobilienbranche. Mit ETFs können Anleger an steigenden Unternehmensgewinnen partizipieren.Besonders lukrativ sind Dividendenwerte. Seite 13