DIGITALISIERUNG DER WELT

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DIGITALISIERUNG DER WELT
10. Jahrgang
Mai 2016 I www.portfolio-journal.de
Mai 2016 I www.portfolio-journal.de
DIGITALISIERUNG
DER WELT
AKTIEN
Russlands-Comeback.
ROHSTOFFE
Silber zieht an Gold vorbei.
RENTEN
Euro Staatsanleihen.
IMMOBILIEN
Wohnimmobilien.
Editorial & Inhaltsangabe
Mai 2016
I
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ANLAGECHANGEN
GIBT ES WEITERHIN GENUG!
Die psychologisch wichtige Schwelle von 10.000 Punkten
beim DAX ist zwar inzwischen überschritten, trotzdem bleibt
die Volatilität am Aktienmarkt weiterhin erhalten. So richtig
bewegt sich der Aktienindex nicht von der Stelle. Und das
könnte auch noch ein Weile andauern.
An Anlagemöglichkeiten mangelt es trotzdem nicht. Einige
der großen US-Internet-Giganten meldeten zuletzt glänzende Gewinne. So konnte das soziale Netzwerk Facebook
seinen Gewinn im 1. Quartal 2016 mit 1,51 Mrd. USD verdreifachen. Glänzende Zahlen legte auch Alphabet (Google)
vor. Der Konzern konnte den Gewinn Dank hoher Werbeeinnahmen der Suchmaschine um 20 Prozent auf 3,59 Mrd.
USD steigern. Inzwischen überholte Alphabet den bisherigen Primus Apple als weltweit wertvollstes Unternehmen. Auch der Video StreamAnbieter Netflix gehört zu den am schnellsten wachsenden IT-Unternehmen der
USA. In mittlerweile 190 Ländern ist das Unternehmen inzwischen präsent. Mit einem neu aufgelegten Zertifikat der Deutschen Bank können Anleger an den Branchengrößen partizipieren.
Vergleichsweise gut gehalten hat sich seit Jahresbeginn auch die Siemens-Aktie, die
knapp fünf Prozent zulegen konnte. Die Aktionärsrendite, die sich aus der Dividende
und dem Aktienrückkaufprogramm ergibt, kann sich mit aktuell 7 Prozent durchaus
sehen lassen.
Digitalisierung
FANG – Investment in die
Technologie-Marktführer.
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Aktionärsrendite
Siemens – Digitalisierung
„Made in Germany“.
Seite 05
Aktien
Russlands-Comeback an
den Kapitalmarkt.
Seite 07
Renten
Euro Staatsanleihen können
weiter profitieren.
Seite 08
Rohstoffe
Silber zieht an Gold vorbei.
Mit ETCs direkt investieren.
Seite 09
Alternative Investments
Währungen – auf die
Eurostärke setzen.
Seite 10
Auch Rohstoff-ETFs zum Beispiel auf Gold oder Rohöl konnten zuletzt einige Gewinne einfahren. Weitgehend unbemerkt legten auch Silber-Investments zu. Das PortfolioJournal beleuchtet die Hintergründe und stellt dar, wie Anleger an der Wertentwicklung dieses Metalls partizipieren können.
Buchtipp
Mit den richtigen Anlagen in Seite
Wohnungen investieren.
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Viel Spaß bei der Lektüre!
Ihr Markus Jordan | Chefredakteur
Immobilien
Investierst Du schon,
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“FANG” DIE DIGITALISIERUNG
Die Digitalisierung erfasst alle Branchen. Treiber in diesem Prozess sind vier Unternehmen, die unter dem Akronym
„FANG“ zusammengefasst werden. Hierbei investiert man in die US-Internet-Giganten Facebook, Amazon, Netflix und
Google (Alphabet). Mit einem Index-Zertifkat der Deutschen Bank kann man daran partizpieren.
Von: Uwe Görler
In den vergangenen Jahren gehörten die
vier Aktien der US-Technologieunternehmen Facebook, Amazon, Netflix und
Google (Alphabet), die unter dem Akronym „FANG“ zusammengefasst werden,
zu den Lieblingen an der Börse. Schließlich stehen sie für Innovation, Zukunftstechnologie und hohe Wachstumsraten.
Die Facebook-Aktie verbuchte seit seit
ihrem Börsenstart im Mai 2012 ein Kursplus von 270 Prozent, die AmazonAktie legte in den vergangenen fünf
Jahren um 335 Prozent zu, die NetflixAktie schaffte es im gleichen Zeitraum
auf ein Kursplus von 233 Prozent. Erwirtschafteten die Unternehmen zunächst nur geringe Erlöse, so entwickelten sie sich mittlerweile zu reinen
„Gelddruckmaschinen“. Die Ankündigung der Zinswende in den USA sorgte
allerdings dafür, dass US-Technologieaktien von den Investoren inzwischen
etwas kritischer beurteilt werden. Zu
schaffen macht einigen Firmen auch
der etwas stärkere US-Dollar. CloudLösungen sowie zahlreiche innovative
Geschäftsfelder der vier Unternehmen
dürften allerdings mittel- und langfristig nach Einschätzung der Analysten
für weiteres Aufwärtspotenzial sorgen.
Impressum:
Isarvest GmbH, Ickstattstraße 7, 80469 München
Tel: 089/2020 8699 20, Fax: 089 / 2020 8699 18
Geschäftsführung: Markus Jordan
HRB 168112 AG München,
Umsatzsteueridentifikationsnummer
gemäß § 27a UStG: DE254496174
Redaktion: Uwe Görler, Dirk Peter, Bernd Lammert,
Nico Popp
Kontakt: [email protected]
Erscheinungsweise: Monatlich
Bildquellen: fotolia.com
Facebook – das Soziale-Netzwerk
Das im Jahr 2004 von Mark Zuckerberg
gegründete soziale Netzwerk polarisiert,
wird geliebt, steht aber auch vor allem
wegen mangelnder Datenschutzpraktiken immer wieder in der Kritik. Trotzdem
nutzen rund 1,65 Mrd. Menschen aktiv
das Netzwerk, rund 900 Mio. Menschen
verwenden zudem WhatsApp, was ebenfalls zum Facebook-Konzern gehört. Der
Marktwert stieg so von 104 Mrd. USD
bei Börsenstart 2012 auf nun 306 Mrd.
USD. Bereits im Jahr 2015 erzielte Facebook einem Gewinn von 3,69 Mrd. USD.
Der Löwenanteil der Einnahmen sind auf
Werbeeinnahmen zurückzuführen. Glänzende Zahlen legte der Konzern auch im
April vor. Der Umsatz stieg im 1. Quartal
2016 um 52 Prozent auf 5,38 Mrd. USD.
Der Gewinn verdreifachte sich auf 1,51
Mrd. USD. Zudem wurde ein Aktiensplit
im Verhältnis 1: 3 angekündigt.
Facebook hat weiterhin ambitionierte
Ziele. So setzt der Konzern stark auf die
Schwellenländer. Rund zwei Drittel der
Weltbevölkerung hat noch keinen Internetzugang. Diese möchte er in Kooperation mit Mitbewerbern und Mobilfunkan-
Die Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen besteht jedoch nicht. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung wird für jegliche Inhalte kategorisch ausgeschlossen. Leser, die aufgrund
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bietern erschließen. Allerdings stößt der
angebotene Free Basics Dienst auch auf
Kritik, da er andere Mitbewerber benachteiligt. So protestierten in Indien hunderttausende per Mail gegen Verstöße der
Netzneutralität. Die indische Aufsichtsbehörde verbot daraufhin diesen Dienst.
deos einen Marktanteil von 25 Prozent im
Onlinehandel. Diese Maßnahmen machen
sich bezahlt. Amazon verdiente im 1. Quartal 513 Mio. USD. Das ist fast das Doppelte
der Analystenprognosen.
Amazon – der Online-Marktplatz
Seit Jahresbeginn ist der Streaminganbieter Netflix in 190 Ländern aktiv. Netflix steht
wie kein anderes Unternehmen für die Zukunft des Fernsehens. Im vergangenen
Jahr gehörte das Unternehmen mit +185
Prozent zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen. Seit dem Börsenstart
im Jahr 2002 verzehnfachte sich der Wert
der Aktie fast. Der Anbieter verleiht nicht
nur, sondern betätigt sich auch verstärkt
in der Eigenproduktion. Die zuletzt vorgelegten Quartalszahlen enttäuschten. Zwar
stieg der Umsatz im 1. Quartal 2016 von 1,4
Mrd. im Vorjahr auf nun 1,81 Mrd. USD, auch
der Gewinn stieg von knapp 25 auf 28
Mio. USD. Die Zahl der Kunden stieg um
6,74 Mio. auf 81,5 Millionen. Aber die Auslandsoffensive war teuer. Außerhalb der
USA erwirtschaftete Netflix einen Verlust
in Höhe von 104 Mio. USD. Wenig Freude
brachte auch die Prognose für das zweite Quartal. Danach dürfte der Gewinn auf
neun Millionen US-Dollar sinken. Die Erfolge der Expansion dürften sich erst später
bezahlt machen.
Großer Mitbewerber für Facebook gerade
im Video-Streaming-Bereich ist der Online-Versandhändler Amazon. Er kletterte
mit einem Marktwert von 311 Mrd. EUR auf
Platz 6 in der Weltrangliste der größten
börsennotierten Unternehmen. Um sein
Angebot im Video-Streaming-Bereich
noch attraktver zu machen, entkoppelte
der Konzern das Abo vom Prime-Abo. Um
User dazu zu bewegen, Prime-Mitglied zu
werden, für das ein Mitgliedsbeitrag von
jährlich 99 USD bzw. 49 EUR in Deutschland fällig wird, führt Amazon am Donnerstag einen Schnäppchentag ein, bei dem
viele Angebote mit Rabatten angeboten
werden. Zudem wird das Warenangebot
stetig erweitert. So plant Amazon nun auch
einen Einstieg in den Lebensmittelbereich,
der Versand soll über Drohnen zeitnah
erfolgen, das weckt Ängste im Lebensmittelhandel. Bereits jetzt erzielt Amazon
in Deutschland mit dem Versand von Büchern, Spielzeug, Mode, Elektronik oder Vi-
Netflix – Videostreaming
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Google (Alphabet)
Im Februar 2016 stieg Alphabet (Google)
zum weltweit wertvollsten Unternehmen
auf. Im ersten Quartal stieg der Umsatz
um 17,3 Prozent auf 20,26 Mrd. USD.
Der Gewinn legte sogar um 20 Prozent
zu auf 3,59 Mrd. USD). Gewinnbringer ist
nach wie vor die Suchmaschine Google,
die Werbeeinnahmen stiegen um 17 Prozent. Allerdings sanken die Werbeerlöse
pro Anzeige, dies wurde aber durch mehr
verkaufte Anzeigen wieder ausgeglichen. Alle anderen Geschäftsbereiche
sind derzeit aber noch defizitär.
FANG-Zertifikat der Deutschen Bank
Mit einem Open-End-Indexzertifkat
der Deutschen Bank (WKN: DL2FAN)
können Anleger nun über den FANGIndex an der Wertentwicklung dieser
vier großen US-Technologieunternehmen partizipieren. Der FANG-Index ist
ein Performance-Index, Dividenden
und sonstige Erträge werden bei der
Berechnung also einberechnet. Die Berechnung des Index erfolgt durch die
ICF Bank AG (Indexsponsor) in Euro.
Diese ist auch für die Gestaltung, Berechnung und Zusammensetzung des
Index sowie für die Gewichtung der Indexbestandteile verantwortlich.
Wer Kinder, Patenkinder oder Enkel hat, denkt oft daran, Geld für sie zurückzulegen.
Denn Ausbildung, Studium oder Führerschein verschlingen schnell erhebliche
Summen. Dann ist es von Vorteil, bereits ein angespartes Finanzpolster zu haben. Die gute
Nachricht ist, dass Eltern und Verwandte bereits mit kleinen Beträgen sinnvoll vorsorgen und
Kindern einen guten Start ins Berufsleben bieten können. Doch die Palette vermeintlich guter
Anlageklassen ist groß – da braucht es Orientierung.
Henning Lindhoff
Für Kinder Geld anlegen
Wie Sie Kinder mit minimalem
Aufwand absichern
ISBN 978-3-89879-949-2
176 Seiten | 19,99 €
Auch als E-Book erhältlich
www.finanzbuchverlag.de
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Henning Lindhoff beleuchtet ausführlich die Vor- und Nachteile der besten
Anlagemöglichkeiten für Kinder, Patenkinder und Enkel. Er zeigt, welche Produkte am
besten für das Sparen für Kinder geeignet sind und gibt wichtige Hinweise zu rechtlichen und
steuerlichen Themen. Vor allem aber erläutert er, dass Geld anlegen für Kinder weder teuer noch
zeitaufwendig sein muss und trotzdem sicher und seriös sein kann.
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Anlagestrategie
Mai 2016
SIEMENS - DIGITALISIERUNG
MADE IN GERMANY
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In Zusammenarbeit mit:
Industrie 4.0 heißt das in Deutschland bereits vor Jahren geprägte Stichwort für die digitale Vernetzung aller Produktionsprozesse. Weltmarktführer dabei ist Siemens. Auch in anderen Bereichen der Digitalisierung spielt das Münchener Unternehmen eine
führende Rolle. Für Anleger interessant ist auch eine Aktionärsrendite von 7,01 Prozent p.a.
Von: Uwe Görler
Unter dem Motto „Ingenuity for life – Driving the Digital Enterprise“ präsentierte
Siemens auf 3.500 Quadratmetern der
Hannover-Messe, wie nachhaltig die
Digitalisierung
Produktionsprozesse
verändert. Alle Maschinen sind künftigmiteinander vernetzt und aufeinander
abgestimmt, Produktionsprozesse werden optimiert und zentral überwacht. Dies
geschieht über Millionen von Sensoren,
und zwar über alle Produktionsstufen
hinweg, beginnend mit der Produktentwicklung, über die Planung, Produktion
bis hin zum Vertrieb. Siemens ist in diesem Bereich Weltmarktführer, auch wenn
die Konkurrenz inzwischen groß ist.
Smart Factory - eine Schlüsseltechnologie
Der Markt im Bereich „Smart Factory“ ist
heiß umkämpft, handelt es sich dabei
schließlich um eine künftige Schlüsseltechnologie. Bereits bis zum Jahr 2020
wird der Markt auf 45 Mrd. USD geschätzt. Und geht es nach einer Studie
von Roland Berger erwächst aus dieser
Technologie allein für europäische Un-
ternehmen eine zusätzliche Wertschöpfung von 1,25 Billionen Euro. Verschläft
Europa hingegen diese Transformation
zu einer digitalisierten Produktion, entstünden mittel- und langfristig Einbußen
in Höhe von 605 Mrd. EUR.
Siemens ist für die Entwicklung auf jeden Fall bestens vorbereitet. Um auch
künftig dafür gerüstet zu sein, schloss
der Konzern eine Kooperation mit dem
japanischen Unternehmen Panasonic,
um im Bereich der Automatisierungskonzepte für die Elektronikfertigung
zusammenzuarbeiten. “Die Elektronikfertigung bietet ein großes Potenzial für
die Digitalisierung. Durch den Einsatz
durchgängiger Automatisierungslösungen lassen sich Produktivität und Qualität erheblich steigern. Die Zusammenar-
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Anlagestrategie
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beit mit Panasonic bietet eine große Chance, unser Digital Enterprise-Portfolio gezielt
für Unternehmen aus der Elektronikbranche weiterzuentwickeln”, so Anton S. Huber,
CEO der Siemens-Division Digital Factory. Mit der immer stärkeren Vernetzung ganzer Produktionsprozesse wächst auch die Gefahr durch Hacker-Angriffe. Um auch
hierfür gerüstet zu sein, eröffnete Siemens drei Cyber Security Operation Center in
München, Lissabon und Milford (Ohio). Spezialisten überprüfen hierbei weltweit Bedrohungen durch Cyer-Attacken, warnen bei Sicherheitsvorfällen und koordinieren in
Zusammenarbeit mit betroffenen Unternehmen proaktive Gegenmaßnahmen.
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Kurzpor­t­rait:
Die Siemens AG ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und
Elektrotechnik.
348.000
Mitarbeiter
(Stand 30. September 2015) entwickeln
und fertigen Produkte, projektieren und
erstellen Systeme und Anlagen und er-
Ganz vorn dran ist Siemens auch im Bereich autonomen Fahren, insbesondere inpuncto Signaltechnik von U-Bahnsystemen.. In Wien bewirbt sich Siemens innerhalb
einer Ausschreibung um einen Großauftrag für das Nahverkehrsnetz der österreichischen Hauptstadt.Gekauft werden 34 Züge – mit Option auf elf weitere. Sie sollen
vollautomatisch ohne Fahrpersonal zum Einsatz kommen. Dabei kann Siemens bereits auf gute Erfahrungen solcher Systeme in anderen Städten verweisen, so unter
anderem in Nürnberg, Barcelona, Paris oder Sao Paulo.
bringen
maßgeschneiderte
Dienstleis-
tungen. Der Konzern bedient mit seinen
Produkten Kunden aus der Industrie-,
Energie- und Gesundheitsbranche. Weltweit entwickelt und vertreibt das Unternehmen Produkte und Dienstleistungen
für das Produktions- und Transportwesen,
für Gebäudetechnik und Energieverteiler,
Erfolge präsentierte Siemens auch im Windparkgeschäft. So verkündete das Unternehmen einen Großauftrag im Volumen von 1,1 Mrd. EUR. Vor der britischen Ostküste
errichtet der Konzern für einen Offshore-Windpark. 102 Windturbinen mit ein Leistung von je sieben Megawatt. Es ist der bisher weltgrößte Auftrag in diesem Bereich.
die Gas- und Ölindustrie, die städtische
Infrastruktur, Krankenhäuser und medizinische Forschungslabore. Siemens verfügt über eine ausgesprochen gute globale Präsenz und erwirtschaftete zuletzt
Gute Quartalszahlen und Aktionärsrendite von 7,01 Prozent
in allen Sparten positive Ergebnisse.
Der Bestelleingang legte aufgrund solcher Großaufträge um sieben Prozent zu auf
22,3 Mrd. EUR. Der Umsatz stieg um fünf Prozent. Das operative Ergebnis erhöhte
sich um 28 Prozent. Der Gewinn brach zwar von 3,8 auf 1,5 Mrd. EUR ein, im Vorjahr ergab sich jedoch eine Sondersituation aufgrund von Veräußerungsgewinnen in
Höhe von 3 Mrd. EUR. Auch Anleger können sich freuen. Die Aktionäre erhalten für
das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende von 3,50 EUR je Aktie, was einer Steigerung
von rund 6 Prozent gegenüber. dem Vorjahr entspricht. Am 2. Februar 2016 startete
Siemens sein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 3 Mrd. EUR.
Bis zum 15. November 2018 sollen 31 Mio. Stück Aktien eingezogen werden. So ergibt
sich eine Aktionärsrendite von insgesamt 7,01 Prozent.
Anleger, die nicht direkt die Aktie kaufen möchten, können sich auch das DiscountZertifikat der Citi-Bank auf die Siemens-Aktie (WKN: CW063Q) ansehen. Bei einer
Laufzeit Januar 2017, einem Discount von zwölf Prozent und einem Cap von 85 EUR
ergibt sich für den Käufer eine p.a.-Seitwärtsrendite von 6,86 Prozent.
Berechnung der Shareholder Yield von
Siemens:
1. Berechnung der Dividendenrendite:
Dividende aktuell: 3,50 EUR
Aktienkurs 28.04.2016: 95,60 EUR
Dividendenrendite: 3,50 / 95,30
= 0,036726 bzw. 3,67 %
2. Berechnung der Aktienrückkaufquote
a) Ausstehende Aktien vor einem Jahr:
835,26 Mio. Stück
b) Ausstehende Aktien aktuell:
808,26 Mio. Stück
%-Aktienrückkauf: (835,26-808,26) /
898,26 = 0,033405 bzw. 3,34 %
Wesentliche Finanzkennzahlen zum Unternehmen
2013
2014
2015
Gewinn / Aktie
5,08
6,37
8,84
Gewinnrendite
5,12
6,79
9,84
19,55
14,72
10,17
PEG
0,77
Quelle: Schiketanz Capital Advisors GmbH
0,38
-0,43
KGV
3. Berechnung der Shareholder Yield
Dividendenrendite 3,67 % + Aktienrückkaufquote 3,34 % = 7,01% p.a.
Siemens verfügt damit über eine Shareholder Yield in Höhe von 7,01 % p.a.
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Aktien
RUSSLANDS-COMEBACK
Niedrige Rohstoffpreise, internationale Sanktionen und schlechte Wachstumsprognosen für das laufende Jahr. Trotzdem erholten sich russische Aktien Dank höherer Ausfuhren in den vergangenen Monaten deutlich.
Von: Nico Popp / Uwe Görler
Der Internationale Währungsfonds (IWF)
hat seine Wachstumsprognose für Russland 2016 von -1,0 auf -1,8 Prozent gesenkt.
2017 soll es immerhin ein Wachstum von
0,8 Prozent geben. Dennoch gibt es kaum
Gründe, bezüglich russischer Aktien pessimistisch zu sein. Obwohl das von Sanktionen getroffene Land in der Rezession
steckt, entwickeln sich Aktien aus Russland 2016 prächtig. Das liegt vor allem
daran, dass Inlandswachstum nicht alles
ist. Positiv werten Anleger vor allem, dass
die Exporte zuletzt stärker gestiegen sind
als erwartet. Auf politischer Ebene gibt es
zudem eine leichte Entspannung. So tagte erstmals seit zwei Jahren wieder der
NATO-Russland-Rat. Der Ostausschuss
der deutschen Wirtschaft griff außerdem
den Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, gemeinsam mit der
von Russland dominierten Euraasischen
Wirtschaftsunion (EAWU) einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis
Wladiwostok zu gründen. Damit würde der
europäische Binnenmarkt von derzeit rund
500 auf dann 670 Millionen Menschen
anwachsen. Das würde sowohl den Unternehmen hierzulande als auch in Russland
sowie den anderen EAWU-Mitgliedsstaaten Kasachstan, Weißrussland, Armenien
und Kirgisistan zugute kommen. Westeuropa profitierte vom großen Rohstoffreichtum der EAWU-Länder, die östlichen
Staaten, allen voran Russland hingegen
vom Technologietransfer- eine klassische
Win-Win-Situation für beide Seiten also.
Zwanzig Aktien im MSCI Russland
An der Börse ist der Trend bei russischen Aktien so seit einiger Zeit positiv.
2016 kletterte der MSCI Russia um 23,6
Prozent. Nachdem in den vergangenen
Monaten bezüglich Russland immer wieder schwarzgemalt wurde, fassen sich
mutige Anleger ein Herz und bauen in
Russland spekulative Positionen auf. Der
MSCI Russia besteht aus Titeln der Energiewirtschaft (59 Prozent), dem Finanzwesen (18 Prozent), Rohstoffaktien (8
Prozent) und Telekommunikationsanbietern (5 Prozent). Insgesamt sind zwanzig
Aktien im Index vertreten.
Großer Zuspruch zu Russland-ETFs
Schillerndster Name im MSCI Russia ist
sicherlich Gazprom – die Aktien nehmen mit 19 Prozent den größten Teil
im Index ein. Weitere bekannte Namen
sind Lukoil (14 Prozent) oder Sberbank
of Russia (12 Prozent). Dass russische
Aktien keineswegs ein Nischen-Investment sind, zeigt auch der Zuspruch
zu entsprechenden ETFs. Der iShares MSCI Russia (WKN: A1C1HV) bildet
den Index physisch ab über American
Depositary Receipts und Global Depository Receipts. Die Fondswährung
ist wie bei den anderen Produkten auf
den MSCI Russia der US-Dollar, so dass
der Greenback stets im Auge behalten
werden sollte. Eine Alternative dazu ist
der ebenfalls physisch replizierende
HSBC MSCI Russia Capped UCITS ETF
(WKN: A1JCM1). Zur Vermeidung deutlicher Übergewichtung einzelner starker
Rohstoffwerte wurde ein Cap von 30
Prozent für das Index-Schwergewicht
eingezogen. Für alle weiteren Unternehmen besteht eine Index-Obergewichtung von 20 Prozent.
Fazit: Die Eiszeit zwischen Russland
und der westlichen Welt nähert sich dem
Ende. Wieder leicht steigende Rohölpreise trieben in den vergangenen Monaten
den russischen Aktienmarkt. Mit ETFs
auf den MSCI Russia können Anleger
auf eine weitere Erholung setzen.
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Renten
EURO-STAATSANLEIHEN
ETFs mit bestehenden langlaufenden Staatspapieren erzielen infolge der Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank
noch zum Teil zweistellige Renditen. Zwei ETFs sowie ein Laufzeitfonds zeigten zuletzt besonders gute Ergebnisse.
Von: Nico Popp/Uwe Görler
Die Schwäche der Aktienmärkte und
die Entscheidungen von Europäischer
Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed haben die Märkte während
der vergangenen Monate bestimmt.
Dabei hat sich eine Anlageklasse, die
eigentlich schon als hoffnungslos galt,
besonders hervor getan. Staatsanleihen aus Europa feierten ein Comeback
und sorgten 2016 für hohe Renditen.
Verantwortlich sind natürlich in erster
Linie die niedrigen Zinsen in Europa.
Doch auch die geringer als erwartete
Zinsanhebung in den USA hat die Renditen in Europa zuletzt gedrückt und
Renten steigen lassen.
15 Prozent in rund drei Monaten
Bestehende Papiere, die vergleichsweise höhere Zinsen bieten, können von
so einer Entscheidung nur profitieren.
Der Trend zu höheren Kursen hält bereits seit dem Jahreswechsel an und
zeigt sich besonders stabil. Der BundFuture ist zwischenzeitlich wieder auf
über 165 Punkte angestiegen. Auch
Anleihe-ETFs profitieren vom derzeitigen Marktumfeld. Der iShares Euro
Government Bond 20yr Target Duration UCITS ETF (WKN: A12HMZ) schaffte
2016 gar eine Rendite von +11,61 Prozent (Stand: 19.4.2016).
Der ETF bündelt Staatsanleihen aus
dem Euroraum mit einer Zielduration von ungefähr 20 Jahren und einem Mindestrating von -AA. Der ETF
schichtet Papiere im Index monatlich
um. Aktuell umfasst der Index 25 Anleihen. Stark im Index vertreten sind
derzeit Staatspapiere aus Frankreich
(29 Prozent), Deutschland (28 Prozent)
und den Niederlanden (17 Prozent). Der
durchschnittliche Kupon beträgt aktuell
3,5 Prozent. Die Gesamtkostenquote
des ETFs liegt bei 0,15 Prozent. Der ETF
schüttet halbjährlich aus.
Alternative dazu ist der db x-trackers
II iBoxx EUR Sovereigns Eurozone 25+
Total Return-ETF (WKN: DBX0AK). Er
umfasst Staatsanleihen mit Laufzeiten
von über 25 Jahren und einem ausstehenden Volumen von mindestens zwei
Milliarden EUR. Aktuell stark gewichtet
darin sind Staatsanleihen aus Frankreich (32 Prozent), Deutschland (17 Prozent) und Italien (12 Prozent). Seit Jahresbeginn erwirtschaftete dieser ETF
eine Rendite von +10,47 Prozent.
Aktiver Laufzeitenfonds leicht vorn
der aktive Laufzeitfonds Allianz Strategie 2036 Plus (WKN: A0LF7P), der
ebenfalls in langfristige Euro-Staatspapiere setzt. Der Fonds ist daher nur für
die langfristige Anlage geeignet. Ein
Großteil der Papiere (52 Prozent) weist
derzeit ein Rating mit der Bestbewertung AAA auf, 42 Prozent sind mit AA
bewertet. Der Fonds erzielte seit Jahresbeginn ein Plus in Höhe von 12,4 Prozent. Auf 5-Jahressicht beträgt das Plus
+104,9 Prozent. Die Volatilität auf Sicht
von drei Jahren beträgt 14,58 Prozent.
Fazit: Trotz Niedrigzins können Anleger mit ETFs auf bestehende Rentenpapiere noch hohe Renditen erzielen.
So erzielten einige Produkte in den
vergangenen Wochen und Monaten
eine zweistellige Rendite.
Noch einen Tick renditestärker ist nur
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Rohstoffe
SILBER ZIEHT AN GOLD VORBEI
Während Gold stagniert, könnte Silber aufholen, glauben Analysten. Wir stellen einen geeigneten ETC vor.
Von: Nico Popp / Uwe Görler
Gold glänzt wieder. Zumindest medial
wird der Anstieg von Gold intensiv begleitet. Doch seit einigen Wochen ist
die Dynamik raus. Nun rückt Silber in
den Fokus der Investoren. Das Edelmetall hat sich während der vergangenen
Preisanstiege bei Gold in der Regel im
Gleichschritt mit Gold bewegt, birgt nach
Ansicht von Experten derzeit aber Aufholpotenzial. „Der Goldpreis verbleibt
weiter in einer Seitwärtsbewegung. Insofern ist die Rally, die in den stärksten
Jahresauftakt seit Jahrzehnten mündete,
vorerst gestoppt. Der Fokus richtet sich
nun auf Silber“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Hansen
verweist auf das Preisverhältnis zwischen Gold und Silber, das sich zuletzt
zu Gunsten von Silber verschoben habe:
„Die Gold-Silber-Ratio erreichte Ende Februar mit über 83 Feinunzen Silber für
eine Feinunze Gold ihren Höchststand.
Somit hat Silber den großen Bruder Gold
als das sich am besten entwickelnde Metall 2016 abgelöst“, erklärt Hansen. Silber
stieg zuletzt auf ein 11-Monatshoch, die
Gold-Silber-Ratio sank von 83 auf 76, im
Jahre 2006 lag sie jedoch noch bei 50
Unzen für eine Unze Gold. Die durchschnittliche Ratio der vergangenen 60
Jahre lag bei 57,6.
Silbernachfrage steigt wieder
Der Hauptgrund für wieder ansteigende Kurse: Silber ist nicht nur Edelmetall,
sondern wird auch vielfach als Industriemetall genutzt. In den zurückliegenden
Monaten sank infolge der zurückgehenden Konjunktur der Silberbedarf, die
Preise gingen zurück. Nun steigt wieder
der Bedarf, vor allem aus der Solarzellen-
produktion. Haupttreiber ist hierbei China. So plant das Reich der Mitte, in den
kommenden fünf Jahren die Produktion
aus Solarstrom von 35 auf 150 Gigawatt
zu steigern. Und laut Finanzseite stockworld.de schätzen Experten, dass zur
Produktion von einem Gigawatt etwa 80
Tonnen Silber benötigt werden. Das ergibt also eine zusätzliche Nachfrage von
9200 Tonnen. Getrieben werde der Preis
zudem durch verstärkte Nachfrage von
Silber-ETFs von Seiten der Finanzinvestoren. Auch charttechnisch sieht es gut
aus. So meldete HSBC für Silber gleich
einen dreifachen Trendbruch nach oben.
Damit sei nun der Weg frei für einen Silberpreisanstieg auf bis zu 18,50 USD.
ETCs bieten Vorteile
Anleger, die an der Wertentwickllung
dieses Edelmetalls partiziipieren wollen,
können sich Silber-ETCs genauer ansehen. Anders als bei physischen Investments bieten Silber-ETCs den Vorteil
besserer Handelbarkeit und somit größerer Flexibilität. Insbesondere während
Rallyphasen kann es sich so anbieten,
mittels ETCs kurzfristig auf Kursbewegungen zu setzen oder die Diversifikation im Depot zu erhöhen.
16,3 Prozent Rendite im laufenden Jahr
Aufgrund der Dollarschwäche hat sich
während der vergangenen Monate der
db Physical Silver Euro Hedged ETC
(WKN: A1EK0J) besonders gut geschlagen. Der ETC bildet den Silberkurs in
Euro ab und ignoriert Kursschwankungen gegenüber dem Dollar.
Fazit: Für weiteren Aufwärtstrend beim
Silberpreis könnte eine gestiegene
Nachfrage aus China sorgen. Auch Finanzinvestoren besinnen sich auf das
Edelmetall. Mit Silber-ETCs können Anleger unkompliziert daran partizipieren.
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Alternative Investments
AUF EUROSTÄRKE SETZEN
Der US-Dollar bleibt Spielball der Federal Reserve, die sich eine schwache Währung wünscht.
Anleger können von Kursverlusten des Dollars profitieren.
Von: Bernd Lammert / Uwe Görler
Der März war der schwächste Monat für
die US-Währung seit fünf Jahren. Ein
Blick auf den Bloomberg Dollar Spot Index zeigt: Der Greenback verlor deutlich
gegenüber allen wichtigen Weltwährungen. Der Korb vergleicht die US-Währung
mit zehn weiteren Währungen. Im März
büßte der Greenback dabei rund 3,5
Prozent an Wert ein. Vor allem der Euro
konnte zum USD deutlich Boden gutmachen. Ende November kostete ein Euro
noch 1,06 USD. Mittlerweile notiert das
Währungspaar EUR/USD bei der Marke
von 1,15 US-Dollar. Die von vielen Experten prognostizierte Parität zwischen Euro
und USD rückt in immer weitere Ferne.
Dollar bleibt Spielball der US-Notenbank
Im Zuge der Diskussion um Zinserhöhungen in den USA lösten viele GreenbackInvestoren ihre Dollar-Positionen auf. In
einer Rede Ende März hat Fed-Chefin
Janet Yellen jeglichen Spekulationen auf
eine baldige Zinsanhebung eine Absage
erteilt. Yellen verwies auf die Risiken der
Weltwirtschaft und nannte es daher angemessen, weiter vorsichtig vorzugehen.
Und die oberste US-Währungshüterin äußerte sich auch zur starken US-Währung.
Der Dollar dürfe nicht aufwerten, da dadurch die Inflation gebremst und Exporte
sowie die Entwicklung in der US-Industrie
belastet würden. Solche Worte seien Gift
für den Außenwert der US-Valuta, kommentierte das Bankhaus Metzler.
Von Euro-Kursgewinne profitieren
Nach der Yellen-Rede rechnet kaum
noch ein Marktbeobachter mit steigen-
den Zinsen in diesem Frühjahr, die die
US-Währung für Anleger interessanter
machen würden. Die Baader Bank hält
sogar einen kompletten Verzicht der
Fed auf weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr für möglich.
ly ETC (WKN: A18HC7). Der Währungshedge erfolgt ebenso auf täglicher Basis. Anlegern, denen dies zu riskant ist
und die nur 1:1 an einem fallenden USDollar partizpieren wollen, sollten sich
einmal den ETFS Short USD Long EUR
(WKN: A1EK0W) ansehen.
Gehebelt auf US-Dollar-Abwertung
Vorsicht Pfadabhängigkeit
Der Euro sollte sich in diesem Umfeld
gegenüber dem Dollar behaupten können. Anleger, die an die Euro-Stärke
glauben, können sich den ETFS 5x
Short USD Long EUR (WKN: A12Z32)
ansehen. Der ETC profitiert mit fünffachem Hebel an Kursgewinnen der Gemeinschaftswährung zum US-Dollar.
Allein in diesem Jahr wurde eine Rendite von 16,75 Prozent erzielt. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,98 Prozent.
Das Produkt eignet sich nicht allein als
spekulatives Produkt, sondern auch als
Absicherung von Depotanteilen auf
US-Dollar-Basis. Alternative dazu ist
der Boost Short USD Long EUR 5x Dai-
Anleger sollten jedoch bei Short-ETCs
die Pfadabhängigkeit beachten, die bei
unstetiger Entwicklung des jeweiligen
Basiswertes entsteht. Short-ETCs eignen
sich nur als Kurzfristinvestment mit konstanten Abwärtsphasen.
Fazit: Mit Short-ETCs können Anleger
am fallenden USD gegenüber dem
EUR partizipieren. Auch Absicherungen des USD-Anteils im Depots sind
damit möglich.
Seite 10
Buchtipp
Mai 2016
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MIT DEN RICHTIGEN INVESTMENTS VOM
DEUTSCHEN IMMOBILIENBOOM PROFITIEREN
Wohnungen, Grundstücke, Häuser: Die
Deutschen haben die Wohnimmobilie wiederentdeckt. Nach über einem Jahrzehnt
Stagnation ziehen die Preise seit 2012
kräftig an – vor allem in Toplagen. Sind es
nur die extrem niedrigen Zinsen und die
Sorge vor einer Euro- Entwertung, die immer mehr Menschen dazu bringen, in Betongold zu investieren? Werden die Mieten
in vielen Großstädten für Normalverdiener
bald unbezahlbar? Droht Deutschland sogar eine geplatzte Immobilienblase wie in
Spanien oder in den USA? Wohl kaum,
denn von Käufereuphorie ist wenig zu
spüren. Außerdem scheint der Boom noch
lange nicht vorbei zu sein.
im September 2015 1,35 Mrd. EUR schwer.
Der ETF von BlackRock bildet die Wertentwicklung des FTSE EPRA/NAREIT der
Region „Entwickelte Volkswirtschaften
Europas exklusive Großbritannien“ ab.
Enthalten sind nur Immobilien-AGs, deren Dividendenrendite mindestens 2 Prozent erreicht. Die Managementgebühr ist
mit 0,4 Prozent akzeptabel.
Lage, Lage und nochmals Lage
Die Adresse des eigenen Domizils symbolisiert in vielen Staaten – nicht nur in den
USA – mehr als alles andere den gesellschaftlichen Erfolg. Wer im richtigen Viertel lebt, der hat es geschafft. Aber auch
hierzulande fungiert der Wohnsitz immer
öfter nicht nur als gemütliches Zuhause,
sondern er dient auch als Statussymbol.
Anders sind die exorbitanten Preise, die
in einigen deutschen Ballungsräumen
für Wohnungen und – sofern überhaupt
verfügbar – für Häuser gezahlt werden,
kaum zu erklären: Innenstadtviertel mit
siebenstelligen Preisen für Vier- bis FünfZimmer-Neubau-Wohnungen sind nicht
ungewöhnlich. Aber selbst in einer Millionenstadt wie München werden nur
wenige Hundert Wohnungen pro Jahr in
dieser exklusiven Preiskategorie gebaut.
Die Bauträger errichten lieber Ein-ZimmerApartments mit 25 bis 35 Quadratmetern
Wohnfläche. Da fallen die happigen Preise
von 5000 bis 8000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche nicht so auf, weil die Gesamtkosten inklusive Spesen zwischen
150.000 und 250.000 Euro liegen – eine
ideale Größenordnung für gut verdienende
Singles. Zudem lässt sich eine Wohnung
in dieser Größe notfalls problemlos vermieten. Wohnungen für Familien mit 80
bis 120 Quadratmetern Wohnfläche sind
nicht nur optisch weitaus teurer, sie sind
von gewöhnlichen Arbeitnehmern auch
kaum mehr zu bezahlen. Schließlich geht
es um Summen von einer halben bis zu
einer ganzen Million Euro.
Immobilien-ETFs werden begehrter
Der ETF-Markt wächst schnell. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 1000
Varianten dieser börsengehandelten
Indexfonds zu kaufen. Der Löwenanteil steckte in Aktien-ETFs, auf die 68,5
Prozent entfielen. Noch ein eher kleines
Segment sind ETFs auf Immobilienaktien-Indizes. Aber einige Vertreter dieser
Sparte haben bereits ein beachtliches
Niveau erreicht: Der iShares European
Property Yield ETF (WKN: A0HG2Q) war
Tipp: Regelmäßiges Sparen mit kleinen
Beträgen ist nicht nur bei klassischen,
sprich aktiv gemanagten, Investmentfonds möglich. Direktbanken offerieren
ebenfalls eine Vielzahl von ETF-Sparplänen mit Raten ab 25 Euro pro Monat.
Die Kaufspesen liegen meist bei 1,5 bis
2,5 Prozent. Viele ETFs sind im Rahmen
von Sparplänen sogar völlig spesenfrei.
Größter Anbieter von ETF-Sparplänen ist
derzeit sbroker, die Direktbank der Sparkassen, mit fast 500 verschiedenen Indexfonds (Stand: Ende März 2016).
Bibliographie
Franz Netter
Wohnimmobilien
Mit den richtigen Investments vom deutschen Immobilienboom profitieren
192 Seiten, Hardcover
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FinanzBuch Verlag, München 2016
Fazit: Dieses Buch erklärt, warum und
wo die Preise steigen werden. Es stellt die
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Mai
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Immobilien
INVESTIERST DU SCHON, ODER
WOHNST DU NUR?
Das Marktumfeld für Immobilien-Unternehmen könnte dank rekordniedriger Zinsen und hoher Nachfrage kaum besser sein.
Die gute Branchenstimmung spiegelt sich in den Aktienkursen wider.
Von: Bernd Lammert / Uwe Görler
Die Immobilienbranche in Europa
schwebt derzeit auf Wolke sieben. Das
Geschäft boomt und auch die jüngsten
Einkaufstouren in der Branche zahlen
sich aus: Die Mieteinnahmen steigen, die
laufenden Kosten sinken. Ganz besonders aber profitiert der Immobiliensektor
von dem niedrigen Zinsniveau, für das im
Euroraum die Europäische Notenbank
gesorgt hat. Schulden machen, um etwa
neue Transaktionen einzufädeln, war
noch nie so kostengünstig wie zurzeit.
Ein weiterer Nebeneffekt der Niedrigzinsen: Immobilien als Anlageobjekte sind
attraktiv. Die hohe Nachfrage insbesondere in den Ballungsräumen treibt die
Preise und damit auch den Wert der Immobilienportfolios, die sich bereits im Bestand der Konzerne befinden. Dadurch
werden die Gesellschaften wertvoller.
kommen die großen Immobilienunternehmen teilweise auf hohe Dividendenrenditen, was den jeweiligen Aktienkursen ebenfalls zugute kommt
Verbesserte Geschäftszahlen
Gute Rendite bei geringerer Kosten
Die gute Stimmung in der Branche
spiegelt sich in den Aktienkursen von
Wohnungsgesellschaften wie dem
DAX-Konzern Vonovia wider, vormals
Deutsche Annington: Die Aktie dieses Unternehmens konnte seit Jahresbeginn stark zulegen und erwies
sich auch als deutlicher Outperformer.
Nach Einschätzung der Analysten der
WGZ Bank werden Immobilienaktien
aufgrund des Geschäftsmodells, das
einen stetigen Cashflow durch Mieteinnahmen in Zeiten hoher Kursschwankungen an den Börsen garantiert, von
Investoren zunehmend als „sicherer
Hafen“ betrachtet. Darüber hinaus
Mit dem FTSE EPRA Eurozone THEAM
Easy UCITS ETF (WKN: A0ERY9) können Anleger an der Wertentwicklung
von Immobilienaktien aus der Eurozone
partizipieren. Stark im Index vertreten
sind Werte aus Frankreich (41 Prozent),
Deutschland (34 Prozent) und Spanien
(50 Prozent). Die größten Positionen sind
Unibail-Rodamco (22 Prozent), Vonovia
(12 Prozent) und Kleppiere (8 Prozent).
Der ETF hat in den vergangenen drei
Monaten eine Rendite von +14,0 Prozent
erzielen können, auf 5-Jahressicht waren
es +56,5 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,51 Prozent.
Immobilienwerte mit hoher Dividende
Auf besonders dividendenstarke europäische Immobilientitel setzt der iShares European Property Yield UCITS ETF
(WKN: A0HG2Q). Er umfasst auch Titel
außerhalb des Euroraumes, allerdings
ohne Großbritannien. 56 Titel sind derzeit darin enthalten. Stark gewichtet
sind Werte aus Frankreich (34 Prozent),
Deutschland (29 Prozent), Schweden (9
Prozent) und der Schweiz (8 Prozent). In
den vergangenen 3 Monaten verbuchte
der ETF ein Plus von 15,1 Prozent.
Fazit: Dank Nullzinspolitik boomt die europäische Immobilienbranche. Mit ETFs
können Anleger an steigenden Unternehmensgewinnen partizipieren.Besonders lukrativ sind Dividendenwerte.
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