PDCA-Zyklus - Leuphana Universität Lüneburg
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PDCA-Zyklus - Leuphana Universität Lüneburg
PDCA-Zyklus - Deming-Kreis - Act (erhalten/ verbessern) Plan (planen) Steuerungskreis Check (überprüfen) Do (ausführen) Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 PDCA-Zyklus PDCA-Zyklus = Qualitätsmanagement Auf alle drei Qualitäts-Dimensionen anwendbar. Leitfaden für Standards. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 1 Kaizen Philosophie und Theorie der kontinuierlichen Verbesserung Aus: Masaaki Imai: Kaizen. Der Schlüssel zum Erfolg der Japaner im Wettbewerb. Berlin/Ffm: Ullstein 1993 (zuerst The Kaizen Institute 1986) Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Standards Standards sind die Regeln, Richtlinien, Anweisungen für alles, was in einem Unternehmen passiert. Das Management legt diese fest, die Mitarbeiter kennen die Standards, haben die Standards verstanden und halten sie ein. Alle im Unternehmen arbeiten daran, die Standards zu verbessern. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 2 Standards und Management Wenn Standards befolgbar sind, aber nicht eingehalten werden, muss das Management zu disziplinären Maßnahmen greifen. Wenn Standards von den Mitarbeitern nicht befolgbar sind, muss das Management diese entweder trainieren oder die Standards so überarbeiten, dass sie von den Mitarbeitern befolgt werden können. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Standards und Management In Japan gilt für das Management eine Hauptregel: Aufrechterhaltung und Verbesserung von Standards. Je höherrangiger ein Manager ist, desto intensiver hat er sich der Verbesserung zu widmen. Sobald ein Standard festgelegt ist, muss ein Management sicherstellen, dass er von allen Mitarbeitern strikt befolgt wird. Das ist Führung. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 3 Standards und Verbesserung Wo es keine Standards gibt, gibt es auch keine Verbesserung. Der Ausgangspunkt jeder Verbesserung ist es, genau zu wissen, wo man steht. Die Arbeit eines Mitarbeiters beruht in jedem Betrieb auf gegebenen, vom Management festgesetzten Standards. Sie werden mittels Training und Disziplin aufrechterhalten. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Standards und Verbesserung Im Gegensatz zur Einhaltung eines Standards bezieht sich Verbesserung auf das Verbessern dieser Standards. Standards verbessern, heißt höhere Standards setzen. Anhaltend kann Verbesserung nur erreicht werden, wen die Mitarbeiter mit immer höheren Standards arbeiten. Erhaltung und Verbesserung der Standards sind untrennbar miteinander verbunden. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 4 Verbesserung durch Mitarbeiter Sobald ein Mitarbeiter mit seiner Arbeit vertrauter ist, beginnt er über Verbesserung nachzudenken und durch Einzel- und Gruppenverbesserungsvorschläge zur Verbesserung seines eigenen Arbeitsablaufs beizutragen. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Unternehmenskultur Kaizen geht von der Erkenntnis aus, dass es keinen Betrieb ohne Probleme gibt. Kaizen löst diese Probleme durch die Etablierung einer Unternehmenskultur, in der jeder ungestraft das Vorhandensein von Problemen eingestehen kann. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 5 Annahmen Kaizen beruht auf der Annahme, dass Menschen nach Qualität und Wert streben. Unsere Art zu leben –sei es unser Arbeitsleben, unser soziales Leben oder unser häusliches Leben – bedarf der ständigen Verbesserung. Kaizen beruht auf der Überzeugung, dass jeder Mensch zur Verbesserung seines Arbeitsplatzes, an der er ein Drittel seines Lebens verbringt, beitragen kann. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Westen - Japan Im Westen betrachtet man Probleme oft nur im Zusammenhang mit Konfliktlösung, während die Kaizen-Strategie dem japanischen Management einen systematischen und auf Zusammenarbeit basierenden Zugang zur Lösung von Problemen ermöglicht hat. Gradueller und abrupter Wandel ist Teil des Lebens. Westliche Lebensart favorisiert einschneidende Veränderungen, schrittweiser Wandel ist dieser Lebensart eher fremd. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 6 Qualität und Produktivität Es gibt so viele Definitionen der Qualität wie Leute, die sie definieren, und es besteht keine Einigkeit darüber, was Qualität ist oder sein sollte. Das gleiche gilt für Produktivität. Die andere Seite der Medaille war immer schon Kaizen – unabhängig davon, was man unter Qualität und Produktivität nun versteht. Sobald wir über Kaizen reden, wird die ganze Sache überraschend einfach. Zunächst einmal ist Verbesserung als Wert unbestritten, weil sie an sich schon positiv ist. Sie ist gut per definitionem. Wo und wann in einem Betrieb auch immer Verbesserungen erreicht werden, führen diese schließlich auch zu verbesserter Qualität und Produktivität. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Qualität und Produktivität Im weitesten Sinne ist Qualität etwas, das verbessert werden kann. In diesem Kontext bezieht sie sich nicht nur auf Produkte und Dienstleistungen, sondern auch darauf, wie Menschen arbeiten, wie Maschinen bedient werden und wie man mit Systemen und Richtlinien umgeht. Dieser Qualitätsbegriff beinhaltet alle Aspekte menschlichen Verhaltens. Deshalb ist es auch sinnvoller, über Kaizen als über Qualität und Produktivität zu reden. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 7 Anwendungsbereiche und Beteiligte Kaizen beschränkt sich nicht auf die Produktion oder Dienstleistung, Kaizen erstreckt sich auch auf Arbeitsbeziehungen, Marketingmethoden und Beziehungen zu Lieferanten. Top-Management, mittleres Management, Meister und Arbeiter sind in Kaizen involviert. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Anwendungsbereiche und Beteiligte Kaizen ist ein humanistischer Ansatz, weil es jeden – und wirklich jeden – einbezieht. Kaizen ist in der produzierenden Industrie entwickelt und etabliert worden. Die sieben statistischen Werkzeuge und die neuen Sieben sind auf die Industrie ausgerichtet. Kaizen als Strategie ist aber weitgehend auch auf Sektoren wie öffentliche Verwaltung und Schulen anwendbar. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 8 Prozessausrichtung - Prozessorientierung Kaizen ist auf den Prozess ausgerichtet. Kaizen schuf ein Managementsystem, das die prozessorientierten Bemühungen der Mitarbeiter unterstützt und anerkennt. Das steht in krassem Widerspruch zur westlichen Managementpraxis, die die Leistung der Mitarbeiter streng nach den Ergebnissen beurteilt und Mitarbeiter nicht ihren Bemühungen entsprechend honoriert. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Prozessausrichtung - Prozessorientierung Kaizen fördert prozessorientiertes Denken, weil die Prozesse verbessert werden müssen, ehe wir verbesserte Ergebnisse erwarten können. Prozessorientiert denken heißt, das Zustandekommen eines Ergebnisses bewerten, nicht das Ergebnis selbst. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 9 Wirkungen Menschen begreifen schneller, worum es wirklich geht. Der Planungsphase wird höhere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Menschen werden ermutig, prozessorientiert zu denken. Menschen konzentrieren sich auf die wichtigen Dinge. Jeder wirkt am Aufbau des neuen Systems mit. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Die Botschaft Kein Tag ohne Verbesserung im Unternehmen. Die Überzeugung von der Notwendigkeit einer nie endenden Verbesserung ist tief in der japanischen Mentalität verwurzelt. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 10 Kaizen im Unternehmen Kaizen bezieht jeden Mitarbeiter eines japanischen Unternehmens in den fortschreitenden Prozess der Firma ein, und so hat jeder nicht nur seinen bestimmten Platz in der Hierarchie, sondern wird stets auch von Kaizen mit eingeschlossen. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 PDCA-Zyklus Japanische Manager haben das Deming-Rad zum PDCA-Zyklus modifiziert, der auf allen Ebenen und in allen Situationen anwendbar ist. Der PDCA-Kreis ist eine Abfolge von Aktivitäten mit dem Ziel, etwas zu verbessern. Sobald ein Zustand verbessert werden konnte, wird er zum Standard und fordert dadurch zu weiterer Verbesserung heraus. So dreht sich er PDCA-Kreis unaufhörlich. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 11 PDCA als Problemlösungsmodell Planen Was Warum Wie Problemdefinition Problemanalyse Ursachenforschung Regulierungsplanung Tun Einsatz von Hilfsmitteln Checken Ergebnis prüfen Aktion Standardisierung Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Das „A“ im PDCA-Zyklus Die „Aktion“ besteht darin, dass Vorbeugemaßnahmen gegen einen Rückfall in den alten Zustand ergriffen werden, indem die erreichte Verbesserung als neue Arbeitsvorschrift institutionalisiert wird und fortan als Basis für weitere Verbesserungen dient. Standardisierung ist ein Weg, den Nutzen der Verbesserung über eine ganze Organisation zu verbreiten. Der Prozess der Stabilisierung von Standards wird SDCAKreis genannt. Erst wenn der SDCA-Kreis funktioniert, macht der PDCA-Kreis Sinn. In den USA und Europa steht das A oft für Kampf. Was auf die konfliktorientierten Industrial relations zurückzuführen ist. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 12 Kaizen und Innovation Kaizen bedeutet Verbesserung des Status quo in kleinen Schritten als Ergebnis laufender Bemühungen. System erhalten und verbessern versus ein System erneuern oder ersetzen. Innovation ist die drastische Verbesserung des Status quo als Ergebnis einer großen Investition in eine neue Technologie und/oder Ausstattung oder die Einführung eines neuen Managementkonzeptes. Innovation verläuft dramatisch und zieht die Aufmerksamkeit aller auf sich. Kaizen ist wenig spektakulär, und seine Auswirkungen springen selten sofort ins Auge. Kaizen ist mitarbeiterorientiert, Innovation technologisch oder finanziell orientiert. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Kaizen und Innovation Kaizen und Innovation bedingen einander. Idealerweise sollte die Innovation einsetzen, sobald Kaizen ausgelaugt ist, und Kaizen sollte einsetzen, sobald Innovation durchgeführt wurde. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 13 Qualitätszirkel Ein QZ ist eine kleine Gruppe, die im Betrieb auf freiwilliger Basis in Richtung Qualitätskontrolle aktiv ist. Sie arbeitet beständig im Rahmen eines unternehmensweiten Programms für Qualitätskontrolle, Selbstentwicklung, Weiterbildung, gegenseitige Wissensweitergabe, Ablaufsteuerung und Verbesserungen am Arbeitsplatz. Der Großteil der Aktivitäten zielt auf Verbesserungen am Arbeitsplatz. Der QZ ist nur Teil eines unternehmensweiten Programms der Verbesserung. Im April 1962 nahm der erste QZ in Japan seine Arbeit auf. Wenn ein Management daran interessiert ist, die Bemühungen von QZ zur Verbesserung zu unterstützen, müssen zuerst einmal Prozess-Kriterien etabliert werden – Prozess-Kriterien zur Beurteilung der Anstrengungen von Mitgliedern eines QZ, im Unterschied zu Ergebnis-Kriterien (Einsparungen). Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Qualitätszirkel Die Zirkel kommen entweder in oder außerhalb der Arbeitzeit zusammen. Das Management entscheidet, ob ggf. Überstunden bezahlt werden oder nicht. In einigen Fällen bekommen die Teilnehmer an QZ ein freies Mittagessen in der Kantine. QZ sind ein nichtkonfrontativer und informeller Ansatz zur Problemlösung und zur Einführung von Verbesserungen. Im Gegensatz dazu sind die im Westen üblichen Beziehungen zwischen Betriebsrat bzw. Gewerkschaften und Management meist formell und basieren auf Konfrontation. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 14 Prozessorientiertes Management Ein Manager ist naturgemäß an den Ergebnissen interessiert. Erfolgreiche Manager in erfolgreichen Unternehmen denken und handeln jedoch auch prozessorientiert. Sie stellen prozessorientierte Fragen. Ihre Entscheidungen basieren auf P-Kriterien und auf E-Kriterien. Prozessorientierte Manager mit echtem Interesse an P-Kriterien achten auf folgendes: Disziplin Umgang mit der Zeit Entwicklung von Fertigkeiten Mitwirkung und Einbeziehung Arbeitsmoral Kommunikation Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 Prozessorientiertes Management Prozessorientierte Manager unterstützen und fördern Qualitätszirkel. Um Unterstützung geben zu können, muss das Management die Kommunikation mit den Arbeitern pflegen. Sie investieren große Summen ins Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter, damit diese die Methoden und Werkzeuge des Kaizen anwenden können – Problemlösung ist eine Kunst. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 15 Prozess-Kriterien für QZ Anzahl der Meetings pro Monat Grad der Mitwirkung Anzahl gelöster Probleme Zahl der erstellen Sitzungsprotokolle. Kuhn-Friedrich FT QM Uni Lüneburg Juli 2010 16