am rande - Universitätsklinikum Leipzig

Transcription

am rande - Universitätsklinikum Leipzig
GESUNDHEIT
UND MEHR...
12/11 DAS PATIENTENMAGAZIN DES
UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG
Leipziger
Firmenlauf
ganz in Familie
GRA
TIS F
ÜR S
ZUM
IE –
MITN
EHM
EN
Foto: Ines Christ
Seiten 4 und 5
2
MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N INHALT
N KOPF DER WOCHE
Jürgen Prochnow, Schauspieler
W
enn Hollywood einen teutonischen
Schurken braucht, dann ist Jürgen
Prochnow oft die erste Wahl. In
dem Kriegs- und Liebesdrama „Der englische
Patient“ (1996) war er ein brutaler Nazi-Offizier. Er spielte den korrupten Richter in
dem Stallone-Action-Streifen „Jugde Dredd“
und schlug als Fiesling in dem Anti-Apartheid-Film „Weiße Zeit der Dürre“ zu. In „Sakrileg“ („The Da Vinci Code“) trug er als Bankdirektor André Vernet zwar einen eleganten
Anzug, aber auch dieser Charakter hatte eine
undurchsichtige Seite. In der TV-Serie „24“
mimte er den Anführer eines osteuropäischen
Verbrecherrings.
Klinikum Intern
Neues aus dem Klinikum . . 3
Aktuelles
Firmenlauf 2011 . . . . . . .4/5
Klinikum 2011
Nierentransplantation
am UKL . . . . . . . . . . . . . . . 6
Klinikum 2011
Der beste Weg zur Organspende . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Mit seinem kantigen, zernarbten Gesicht
passt der gebürtige Berliner eben perfekt in
Hollywoods Schurken-Klischee. Am 10. Juni
feiert Prochnow seinen 70. Geburtstag.
Klinikum 2011
Kunst für Kinder . . . . . . . . 8
Prochnow hat als einer der wenigen deutschen
Schauspieler in der kalifornischen Wahlheimat
richtig Fuß fassen können, auch wenn seine
Rollen häufig auf „fiese“ Typen beschränkt
sind. Gelegentlich ist auch ein Low-BudgetFilm dabei, wie der Horrorstreifen „Die Fährte des Grauens“ (2007). In dem Thriller um
ein gefräßiges Killerkrokodil mimt Prochnow
einen weißen Jäger im afrikanischen Busch.
Ein Jahr zuvor stemmte er mit seinem Landsmann Ralf Moeller in Lederhosen Münchner
Bierkrüge. In der amerikanischen Oktoberfest-Komödie „Bierfest“ mussten sie die
dümmsten Sprüche und Klischees ertragen.
Klinikum 2011
Dreifache Hilfe . . . . . . . . . . 9
Klinikum 2011
Allergiegespräche . . . . . . 10
Wirtschaft I Politik
Mehr Steuereinnahmen
für Sachsen . . . . . . . . . . . 11
Unterhaltung
Revision im
Fall Kachelmann . . . . . . . 13
Reise
Kreuzfahrt auf der „Deutschland“ . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Jugend
Let‘s talk about Sex! . . . . . 15
Prävention
Karies und Parodontitis vorbeugen . . . . . . . . . . . . . . . 16
Wellness & Beauty
Make up . . . . . . . . . . . . . . 17
Ihr Geld, ihr Recht
Miete immer pünktlich zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Soziales
Pflegedebatte in Sachsen
geht weiter . . . . . . . . . . . . 19
Sport
Motorrad: Die deutsche
Show geht weiter . . . . .20/21
Rätselseite und Gewinner
der letzten Ausgabe . . . 22
VA-Hinweise |
TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . 23
Steckbrief |
Impressum . . . . . . . . . . 24
Foto: dpa
Kultur
Wartburg bekommt große
Lutherschau. . . . . . . . . . . 12
Seinen Wohnsitz verlegte Prochnow schon in
den 80er Jahren nach Hollywood, doch für
Fernsehfilme und Theaterauftritte kommt er
regelmäßig nach Deutschland zurück. Dort
drehte er im vorigen Jahr unter anderem
den „Tatort“-Krimi „Schlafende Hunde“ und
den Fantasyfilm „Die Jagd nach der heiligen
Lanze“, in dem er einen skrupellosen Kunstsammler mimte. In dem Film „Schröders
wunderbare Welt“ (2007) war er als Großinvestor zu sehen, in der ZDF-Serie „Ein Fall
für Zwei“ als Polizeichef.
1981 gelang ihm der internationale Durchbruch. Petersen gab Prochnow die Rolle des
strengen, aber menschlichen U-Boot-Kapitäns in dem Film „Das Boot“. „Ich hatte unglaublich Glück, die Hauptrolle in einem Film
zu spielen, der unglaubliches Aufsehen in
Amerika erregte“, sagte Prochnow später. Seit
dem Welterfolg des Films ist er in Hollywood
Stammgast.
In David Lynchs „Wüstenplanet“ (1984) spielte
er einen ritterlichen Fürsten, in „Beverly Hills
Cop II“ (1986) an der Seite von Eddy Murphy
einen Waffenhändler, mit Madonna drehte er
den Erotik-Thriller „Body of Evidence“ (1992),
und wieder unter der Regie von Petersen gab
er einen russischen Rebellen in „Airforce One“
(1997). Für die Rolle von Arnold Schwarzenegger in der TV-Biografie „See Arnold Run“
trainierte er seine Muskeln und einen österreichisch-amerikanischen Akzent.
Der Vater von zwei erwachsenen Kindern ist in zweiter Ehe mit der deutschen
Schauspielerin Birgit Stein verheiratet.
Sie gaben sich 2004 in Las Vegas das Jawort.
Barbara Munker
N MELDUNGEN
N VERANSTALTUNG
UN-Generalsekretär: „Aids besiegen“
Benefizkonzert am 17. Juni
U
N-Generalsekretär Ban Ki Moon hat dazu aufgerufen, die Immunschwäche Aids binnen eines Jahrzehnts auszumerzen.
„Unser Ziel lautet: ein Ende von Aids in dieser Dekade, keine
Neuinfektionen, kein Stigma und keine Aids-Toten mehr“, erklärte
Ban laut Redemanuskript zum Auftakt eines Aids-Gipfels in New
York. Der Direktor des UN-Aidsprogramms, Michel Sidibé, warnte,
auch 30 Jahre nach ihrer Entdeckung bleibe die Immunschwäche
eine große Herausforderung. „Ungerechtigkeit, Diskriminierung
und Gesetze, die Risikogruppen kriminalisieren, blockieren denen,
die Hilfe am nötigsten brauchen, den Zugang.“ Der UN-Aids-Gipfel
findet zehn Jahre nach dem ersten hochrangigen UN-Treffen statt,
das die Bekämpfung der Immunschwäche zu einer globalen Aufgabe erklärt hatte. Themen sind unter anderem der universelle
Zugang zu Aids-Medikamenten sowie die Verabschiedung einer
Strategie zur Bekämpfung der Krankheit in den kommenden fünf
Jahren. Zu dem Gipfeltreffen haben sich 30 Staats- und Regierungschefs angekündigt. Deutschland wird von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) vertreten. Weltweit sind 34
Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, so viele wie nie
zuvor. Allerdings ist die Rate der Neuinfektionen laut UN in den
vergangenen zehn Jahren um ein Viertel gesunken. 6,6 Millionen
Menschen erhalten Anti-Aids-Medikamente.
dpa
Reisen: Bescheinigung nicht vergessen
P
atienten müssen bei Auslandsreisen nicht auf betäubungsmittelhaltige Medikamente verzichten. Es sind allerdings einige
Regeln bei den Grenzkontrollen zu beachten: Die Menge muss
der Dauer der Reise angemessen sein. Die Mitgliedsstaaten des
Schengener Abkommens verlangen darüber eine Bescheinigung
des Arztes, die von der zuständigen Landesgesundheitsbehörde
beglaubigt sein muss. Darauf weist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn hin. Für den Urlaub in
Ländern außerhalb des Schengenraum muss die Bescheinigung
in mehreren Sprachen vorliegen. Wichtig sind Angaben zu Einzel- und Tagesdosierungen, Wirkstoffbezeichnung und Dauer der
Reise. Auch dieses Schriftstück muss beglaubigt sein. Da einige
Länder noch weitere Auflagen haben, empfiehlt es sich, vor der
Abreise die Bestimmungen beim jeweiligen Konsulat zu erfragen,
rät das Institut.
dpa
A
m 17. Juni um 17 Uhr
findet im Garten und
Gartenhaus des Mendelssohn-Hauses in der Leipziger Goldschmidtstraße 12 ein
Sommerfest für Groß und Klein
statt. Unter dem Titel „Oper
einmal anders“ startet eine
musikalische Opernreise mit
Richard Vardigans am Klavier.
Erst am 25. Mai 2011 traten
im Rahmen der Reihe Krankhauskonzert des Universitätsklinikums zwei Stipendiatinnen der vom Begründer Yehudi
Menuhin ins Leben gerufenen
Organisation im Zentrum für
Frauen- und Kindermedizin
auf.
Katharina Giegling, Violine,
und Sarah Wiederhold, VioIm Gepäck der Reise befinden
loncello, spielten Stücke von
sich Mozart, Verdi und Puccini.
Antonio Vivaldi und Karl StaZudem gibt es ein Opernrätsel
mitz. Es war mittlerweile das
für Einsteiger, die Wolfsschlucht
3. Konzert in der Reihe, die
für Mutige sowie Nabucco zum
durch den Leipziger Verein mit
Mitsingen. Für den Preis von
Unterstützung der Stadtwerke
fünf Euro – Kinder unter zehn
Leipzig durchgeführt wird. Drei
Jahren sind frei – kann man
weitere Konzerte werden in der
diese musikalische Reise anzweiten Jahreshälfte folgen. ukl
treten. Das Geld wird dem Verein Live Music
Now Leipzig e.V.
gespendet. Der
Verein engagiert
sich für Musikprojekte u.a. in
Krankenhäusern, um durch
die Musik ein
besonderes Lebensgefühl
zu
vermitteln. Die
Musik kann und
soll den Klinikalltag durchbrechen und Freude Spielen am UKL: Katharina Giegling, Violine,
bringen.
und Sarah Wiederhold am Violoncello. Foto: ukl
KLINIKUM INTERN
3
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N PATIENTENMANAGEMENT
Versorgung nach detailliertem Plan
E
in weiteres Patientenmanagement konnte kürzlich
am Universitätsklinikum
Leipzig eingerichtet werden.
Neben dem seit dem Jahre
2004 existierenden Patientenmanagement der Klinik und
Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie (Chirurgische Klinik II) wurde am 23. Mai 2011
im Department für Operative
Medizin auch für die Klinik und
Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Plastische
Chirurgie (Chirurgische Klinik
I) sowie für die Klinik und Poliklinik für Orthopädie ein stationäres Patientenmanagement
ins Leben gerufen.
„Der
Patientenversorgungsprozess ist von einer außerordentlich hohen Dichte der
beteiligten Akteure geprägt“,
erklärt Projektleiterin Birgit
Feindt. Eine strukturierte Aufnahmesteuerung mit plangenauer Terminierung von Diagnostik und Intervention, eine
gerinnen (DGCC) absolvierten.
„Mithilfe einer individuellen
Entlassungsplanung können
Brüche in der Versorgung
unserer Patienten nach dem
Krankenhausaufenthalt
vermieden werden.
Die Mitarbeiter
des Patientenmanagements
überprüfen
schon vor eigentlicher
stationärer
Aufnahme das
Ve r s o r g u n g s risiko, um später dann, bereits kurz nach
Operation des
Patienten, die
konkreten Unterstützungsbedarfe zu erheben.“ Heißt, es
wird geschaut,
ob der Betroffene die Hilfe des
Simone Richter, eine der sogenannten Case Managerinnen, im So zialdienstes,
Aufnahmegespräch mit einer Patientin.
Foto: ukl der Wund- und
verlässliche und vollständige
präoperative Vorbereitung des
Patienten sowie eine frühzeitige Entlasssteuerung des Patienten in ein funktionsfähiges
Umfeld sollen die Zufriedenheit des einzelnen Patienten
steigern. „Zusätzlich sollen
Arbeitsspitzen
auf den Stationen entzerrt
werden
und
nicht
zuletzt
auch die Zufriedenheit aller am Versorgungsprozess
beteiligten Mitarbeiter erhöht
werden“,
so
Birgit Feindt.
Umgesetzt
werden diese
Anforderungen
durch
Mitarbeiter
des
ärztlichen
Dienstes, die die Aufnahmeuntersuchungen durchführen
und pflegerische Mitarbeiter
des Patientenmanagements,
die kürzlich eine Weiterbildung
zu Zertifizierten Case Mana-
Stomaversorgung, des Ernährungs- oder anderer beratender Dienste benötigt.
„Wenn der Patient einer Nachsorge bedarf, so werden sämtliche relevanten Informationen
24 Stunden vor Überleitung
an den entsprechenden Nachsorger übermittelt, um einen
reibungs- und nahtlosen Versorgungsübergang für unsere
Patienten zu gewährleisten“,
berichtet die Projektleiterin.
Circa ein Viertel aller operierten Patienten benötigt poststationäre Unterstützung.
Die Anmeldung und Terminvereinbarung erfolgt für die
Patienten in der Liebigstraße
20, Operatives Zentrum, Erdgeschoss, wochentags in der
Zeit von 7 bis 15.30 Uhr telefonisch unter 0341 97 17 255
(Chirurgische Klinik II / Hotline
bis 20 Uhr) und 0341 97 23 103
(Chirurgische Klinik I und Orthopädische Klinik).
Franziska Henkel
N KOLLOQUIUM
Interdisziplinäres Zusammenwirken zum Wohle der Kinder
A
m 25. Mai 2011 fand ein
Kolloquium zum Kinderkontinenzzentrum
des
Universitätsklinikums
Leipzig
statt. Eingeladen hatte PD Dr. Ulf
Bühligen, Leiter der Poliklinik
für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig und Leiter
des Kinderkontinenzzentrums.
Ziel der Veranstaltung war,
Fachschwerpunkte zur Enuresis,
Harn- und Stuhlinkontinenz im
Kindesalter zu besprechen und
das neue Kontinenzzentrum am
Klinikum vorzustellen.
Im März wurde das Kontinenzzentrum des Universitätsklinikums als erstes Zentrum in der
Leipziger Region zertifiziert.
„Wir widmen uns interdisziplinär den Erkrankungen von Erwachsenen und Kindern“, sagte
Dr. Thilo Schwalenberg, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Urologie und Leiter des
Kontinenzzentrums. „Der erste
Impuls zur Gründung eines Zentrums ging gemeinsam von Urologen und Kinderchirurgen aus.
Heute bieten Urologie, Gynäkologie, Innere Medizin, Chirurgie,
Neurologie, Kinderchirurgie und
Physikalische Medizin einen
interdisziplinären Rahmen für
optimale individuelle Diagnostik
und Therapie.“ Die Dynamik eines gemeinsamen Zentrums wirke sich auf beide Seiten – Kinderund Erwachsenenmedizin – aus,
erwartet Dr. Schwalenberg.
Rund 1000 Kinder mit Harnin-
kontinenz werden im Kontinenzzentrum behandelt und betreut.
Wie Dr. Thomas Woller, Facharzt
für Kinderchirurgie, erläutert, ist
ein Einnässen vor dem 5. Lebensjahr keine Krankheit. Gleichwohl
wird zwischen verschiedenen
Arten von Harninkontinenz unterschieden. „In der Anamnese
müssen wir deshalb Fragen
stellen wie: Ist die Harninkontinenz nur nachts oder auch am
Tage? Wie oft passiert das? Ist
das Kind schwer aufweckbar?
Gibt es familiäre Hintergründe?
Wie viel wird wann getrunken
und wie viel wird wann wieder
ausgeschieden?“, so Dr. Woller.
Das Labor sucht mögliche Infektionen, per Ultraschall wird nach
Fehlbildungen und Harntransportstörungen gesucht.
In den meisten Fällen reicht die
Urotherapie, um das Einnässen
zu beseitigen. Bei einer überaktiven Blase kann mit Medikamenten, bei Enuresis darüber
hinaus mit Klingelhose und
Klingelmatte gearbeitet werden.
„Entscheidend für die Therapie
ist auch der Leidensdruck der
Eltern“, sagte Dr. Woller.
Von Kinderärzten wurden aus
dem Publikum konkrete Fallbeispiele genannt und um einen Rat
gebeten.
Fall 1: Das Kind ist vier Jahre alt
und noch nicht trocken. Der Kindergarten möchte deshalb das
Kind nicht mehr betreuen. Beide
Eltern sind berufstätig. Somit ist
durch das Einnässen des Kindes
plötzlich ein Arbeitsplatz gefährdet. Die Eltern fragten, ob der
Kinderarzt nicht medikamentöse
Möglichkeiten anwenden könne.
Antwort Dr. Woller: Der Leidensdruck der Eltern spielt eine
große Rolle. Aus medizinischer
Sicht würde ich aber keine Medikamente verschreiben.
Fall 2: Das Kind ist sieben Jahre
alt und kann nicht mit auf Klassenfahrt geschickt werden, weil
dann das gelegentliche Bettnässen herauskommen könnte. Der
Vater ist erst mit 10 Jahren völlig trocken geworden. Dennoch
drängen die Eltern auf Medikamentengabe, damit ihr Kind kein
Außenseiter wird – weder durch
das Fehlen bei Klassenfahrten,
noch durch nasse Hosen. Antwort Dr. Woller: Bei diesem familiären Hintergrund würde ich
mit den Eltern reden und ihnen
klarmachen wollen, dass man
noch warten soll. Der Sohn hat
die gleiche Chance wie der Vater
verdient.
Fall 3: Um das nächtliche Einnässen zu verhindern, wecken
Eltern ihr Kind eine Stunde nach
dem Einschlafen und setzen es
auf den Topf. In der Nacht wird
das Kind noch einmal herausgeholt. Das scheint aber nichts
zu bringen – jedes Mal sind die
Windeln am Morgen wieder
nass. Antwort Dr. Woller: Ich bin
gegen das nächtliche Heraus-
zerren der Kinder. Oft wachen
die Kinder gar nicht richtig auf
und damit hat die ganze Aktion
keinen Lerneffekt.
Christine Herrmann, eine von
zwei ausgebildeten Urotherapeutinnen am Kontinenzzentrum,
erläuterte, wie mit verhaltenstherapeutischen Methoden gearbeitet und mehr Körperbewusstsein
entwickelt wird. „Wir wollen Leidensdruck reduzieren, Missverständnisse korrigieren und motivieren“, so Schwester Christine.
Allein Beratung und Schulung
der Kinder brächten schon für
ein Fünftel der Patienten Erfolg.
Durch die Zusammenarbeit, die
am Universitätsklinikum möglich sei, könnten Kinderärzte,
Radiologen,
Kinderchirurgen,
Nephrologen, Endokrinologen,
Psychologen,
Physiotherapeuten, Pflegekräfte und Pädagogen
gemeinsam für die Betroffenen
aktiv werden.
Über Stuhlinkontinenz bei Kindern sprach PD Dr. Ulf Bühligen,
Leiter der Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Diese habe meist
körperliche Erkrankungen als
Ursache. Da sie als Makel gesehen werde, habe die Stuhlinkontinenz psychische und letztlich auch soziale Auswirkungen.
Wie er erläuterte, gebe es – von
der konservativen Therapie bis
zu Beckenbodenoperationen –
durchaus
Möglichkeiten, den
Betroffenen zu helfen. Oberstes
Ziel sei es, eine Kontinenz bis
zum Schulalter zu erreichen.
Über das breite Spektrum der
Physiotherapie zur verbesserten
Körperwahrnehmung
informierte Dr. Claudia Winkelmann,
Leiterin der Stabsstelle für Physikalische Therapie und Rehabilitation. „Wir blicken dabei nicht
nur auf die Beckenbodenfunktion, sondern beispielsweise auch
auf die Atmung, weil diese Funktionen zusammenwirken“, verdeutlichte Dr. Winkelmann den
ganzheitlichen Ansatz der Physiotherapeuten. Sie stellte neben
Behandlungsprinzipien mit regionalem Ansatz wie Manueller
Therapie, Reflextherapie und
Thermotherapie auch Behandlungsprinzipien mit globalem
Ansatz vor, so therapeutische
Körperstellungen,
Atmungstherapie und Medikomechanik.
Darüber hinaus gebe es mit dem
therapeutischen Klettern, der
Trampolintherapie oder der tiergestützten Therapie gerade für
Kinder freudbetonte Behandlungsmöglichkeiten.
Anlässlich der weltweiten Kontinenzwoche im Juni findet
ein Tag der offenen Tür in verschiedenen Kliniken des Universitätsklinikums Leipzig statt.
Am 25. Juni können Patienten,
Eltern, Betroffene und Interessierte zwischen 10 und 13 Uhr
an kostenfreien Vorträgen und
Präsentationen teilnehmen.
Sandra Niemann
4
AKTUELL
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
Mehr als 5500 Läufer gingen beim 4. Leipziger Firmenlauf an den Start. Im Ziel wurden sie wie die Profis
von einem riesigen Pulk Fotografen empfangen.
Foto: Regina Katzer
Mama macht das schon: Ann-Christin Tallarek schiebt ihre
Tochter Kajsa über die fünf Kilometer.
Fotos: Ines Christ
Universitätsmedizin Leipzig –
W
eithin sichtbar weisen
zwei riesige blaue
Ballons den Sportlern
den Weg zur ihrem Treffpunkt.
Im Pavillon darunter werden
Laufschuhe geschnürt und
Startnummern befestigt, Teammitglieder gesucht und Wasserflaschen aufgefüllt. Satzfetzen
fliegen hin und her, die Stimmung auf der Festwiese an der
Leipziger Red Bull Arena ist
wie das Wetter großartig. Die
mehr als 300 Starter der Universitätsmedizin warten nur
noch auf eines: den Startschuss
zum 4. Leipziger Firmenlauf.
Vor der ersten Herausforderung
steht Christoph Sandner schon
vor dem Start: Wie befestigt man
einen Transponder, der die Zeit
messen soll, an seinem Schuh,
wenn man keine Schnürsenkel
hat? „Irgendwie wird es schon
gehen“, ist der Doktorand vom
Institut für medizinische Physik
und Biophysik zuversichtlich. In
seiner Freizeit läuft er gelegentlich, hier geht es ihm vor allem
um den Spaß an der Sache. Etwas
ehrgeiziger ist da schon Marco
Dorn, ebenfalls Doktorand am
Physik-Institut. „Ich würde gern
unter 20 Minuten bleiben. Mal
schauen, ob wir in der Gruppe
zusammen bleiben oder jeder so
schnell läuft, wie er kann.“
In kleinen oder größeren Gruppen haben sich die meisten
Läufer von Universitätsklinikum
und Medizinischer Fakultät zusammengefunden und bei der
Karin Hebenstreit (l.) und Anna-Maria Keilitz warten auf den Rest ihres Teams.
Namensgebung für das eigene
Team große Kreativität bewiesen. So machen sich die „Verwaltungsgazellen“, „Rudis Renntiere“ und das „Storchennest“
auf die fünf Kilometer lange
Runde, aber auch die „Psychotanten“, die „Elfenbeine“ und
das „Team Säuberlich“ haben
die Turnschuhe geschnürt.
Sie alle haben ihre Trikots und
Startnummern von neun freiwilligen Helfern aus allen Bereichen
der Universitätsmedizin bekommen. Diese geben den Läufern
nicht nur vor dem Rennen Hinweise, sondern versorgen sie
auch hinterher mit Getränken
und Obst.
Um das Wohlergehen der Sportler
haben sich auch Laboranten der
Medizinischen Berufsfachschule
Gedanken gemacht und eine
Laktatmessung vor und nach dem
Lauf durchgeführt. Damit lässt
sich der aktuelle Trainingsstand
bestimmen. Die Blutwerte werden
im Anschluss ausgewertet.
Als „Strahlemänner und -frauen“ gehen zehn Mitarbeiter der
Klinik für Strahlentherapie und
Radioonkologie an den Start.
„Wir strahlen immer“, meint
Walter Wilke lachend und befestigt sich seine Startnummer mit
Sicherheitsnadeln am weißen
Lauf-Shirt der Universitätsmedizin. Elke Fischer und Annett
Bartosch nicken zustimmend
und deuten auf ihre Schulter.
Dort klebt ein Schild mit dem
Warnsymbol für radioaktive
Strahlung. Ob das die Läufer
schneller macht, wussten sie im
Vorfeld nicht. Aber für Spaß hat
es auf alle Fälle gesorgt.
Der steht auch für Ärztin Karin
Hebenstreit und die angehende
Ärztin Anna-Maria Keilitz im
Vordergrund. Die beiden arbeiten auf der Hämatoonkologie am
Universitätsklinikum und laufen
auch in ihrer Freizeit gern. Ihr
Team ist ein Mix aus Ärzten und
Schwestern der Station, das Ziel
wollen sie möglichst zusammen
erreichen. „Die Zeit spielt nicht
so sehr eine Rolle, eher das
Gemeinsame. Wir wollen uns
ja auch ein bisschen nebenbei
unterhalten“, sagt Karin Hebenstreit.
Zu zweit klappt es besser: Die Start- Gemeinsam läuft es sich einfach besser: Die Mitarbeiter der Leipziger Uninummern werden befestigt.
versitätsmedizin gingen in Gruppen an den Start.
5
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
Herausforderung Transponder: Christoph Sandner (r.) und Marco
Dorn suchen nach der richtigen Befestigung für den Papierstreifen.
Firmenlauf ganz in Familie: Stefan Schering, Arzt auf der Intensivstation des UKL, feuert mit Sohn
Edgar die Teilnehmer seiner Station an.
Fotos: Ines Christ
… 4. Firmenlauf ganz in Familie
Das sehen vermutlich die meisten der mehr als 5500 Starter
beim Leipziger Firmenlauf so.
Und es passt auch zum Motto
der Veranstaltung: „Wer langsamer läuft, wirbt länger.“ Auszeichnungen gibt es unter anderem für den schnellsten Chef
und die schnellste Sekretärin,
aber auch für das größte Läuferteam. Den Titel hat die Universitätsmedizin in diesem Jahr
knapp verpasst – die Universität
hat an diesem 7. Juni noch einmal drei Sportbegeisterte mehr
zusammengebracht.
Hinter dem Pavillon der Universitätsmedizin haben sich kurz
vor dem Start um 19 Uhr fast
alle Läufer, darunter rund zwei
Drittel Frauen, für das große
Gruppenfoto versammelt. Zwischen vielen Beinen in kurzen
und langen Sporthosen wuselt
ein kleiner Mann hin und her
und nuckelt seelenruhig an seiner Saftflasche. Der eineinhalb
Jahre alte Egdar ist mit seinem
Papa Stefan Schering, Arzt auf
der Intensivstation, gekommen,
um die Läufer anzufeuern.
Das probieren die beiden vor
dem Start auch schon einmal
aus und sorgen damit für Begeisterung bei den Startern der
Intensivstation. „Letztes Jahr
konnte ich leider nicht mitlaufen, weil ich Dienst hatte, aber
dieses Jahr bin ich dabei“, freut
sich Ärztin Anne Tamm. Steffi
Cotte ist ebenfalls zum ersten
Mal dabei und überrascht, wie
„Wir strahlen immer“: Das Team der Klinik für Strahlentherapie
ist schon von weitem deutlich erkennbar.
viele Menschen zum Firmenlauf
gekommen sind. „In der Freizeit
jogge ich, aber es ist der erste
Lauf überhaupt, bei dem ich mitmache. Deshalb bin ich natürlich
sehr aufgeregt“, sagt die Ärztin.
Beide freuen sich, dass sie gemeinsam auf die Strecke gehen
können. Und noch etwas Besonderes hat der Lauf für sie: „Hier
kann ich die Leute, mit denen ich
bei der Arbeit zu tun habe, auch
einmal privat kennenlernen“,
meint Anne Tamm und wendet
sich wieder der Läufergruppe
der Intensivstation zu, die noch
einmal den Sitz der Startnummern überprüft, die Transponder durch die Schnürsenkel zieht
und sich langsam auf den Start
vorbereitet.
Das tun vor dem Pavillon
auch Kajsa und Ann-Christin
Tallarek. Mit ihren drei Jahren wird Kajsa die Strecke
im Wagen zwar eher fahren
als laufen, aber mit Mama
Ann-Christin, Ärztin in der
Uni-Geburtshilfe, hat sie eine
Vereinbarung getroffen: „Kurz
vor dem Ziel hebe ich sie aus
dem Wagen, über die Linie
möchte sie selbst rennen“,
sagt die Medizinerin lachend
und streift sich das weiße
Lauf-Shirt über, das ihr zwei
der freiwilligen Helfer aus der
Universitätsmedizin gereicht
haben. Kajsa trägt ihres schon
und ist damit sehr zufrieden,
ist sie doch so auch ein Teil
der großen Familie der Universitätsmedizin.
Ann-Christin Tallarek läuft
sonst auch regelmäßig, dass
sie den Kinderwagen dabei
hat, ist aber eine Premiere.
„Sonst schiebt den beim Laufen immer mein Mann. Aber
ich habe dann wenigstens
eine gute Ausrede, wenn die
Zeit nicht so besonders ist“,
meint sie schmunzelnd.
Als sich Tausende Läufer dann
endlich in Richtung Start auf
der Festwiese in Bewegung
setzen, klettert auch Kajsa
in ihren Laufwagen. Schließlich wollen sie ja nicht die
letzten sein, wenn es auf die
fünf Kilometer lange Strecke
und anschließend gemeinsam über die Ziellinie geht.
Ines Christ
Auch die kleinsten Starter sind Die mehr als 300 Läufer der Universitätsmedizin werden überall an
mit eigenem Shirt dabei.
der Strecke angefeuert.
6
KLINIKUM 2011
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Neuartige
Stammzelltherapie
N TRANSPLANTATION
Wartezeit ausgetrickst
D
as
Translationszentrum
für Regenerative Medizin
Leipzig (TRM) erhält für das
Großprojekt SIRIUS vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) 1,65
Millionen Euro. Das biomedizinische Vorhaben untersucht
die Anwendung von neuronalen Stammzellen für die Behandlung der Spätfolgen von
Schlaganfällen. Das Projekt
mit einer Laufzeit bis 2014
wird unter anderem in Kooperation mit der Stanford University realisiert.
Bei einem Schlaganfall verhindert ein Blutgerinnsel, dass
das Gehirn mit Sauerstoff versorgt wird, meist verbunden mit
einem unumkehrbaren Verlust
von Hirngewebe. Um das Gerinnsel aufzulösen, ist derzeit als
einzige therapeutische Option
die Thrombolyse verfügbar. Sie
muss spätestens viereinhalb
Stunden nach dem Schlaganfall
erfolgen, um weitere Schäden zu
verhindern. In Deutschland sind
zwar über 160 Stroke Units auf
diese Behandlung spezialisiert,
doch nur jeder vierte Patient erreicht eine solche SchlaganfallStation rechtzeitig.
Mit dem Projekt SIRIUS (Sustained Investigation of Recovery
and Immunological response
after stroke Using neural Stem
cells) gehen die Stanford University, das Californian Insitute of
Regenerative Medicine (CIRM)
in San Francisco und das TRM
Leipzig einen entscheidenden
Schritt weiter, um das enge
Zeitfenster für die Erstbehandlung von Schlaganfall-Patienten
signifikant zu vergrößern. Gemeinsam erforschen sie ein
zelltherapeutisches
Behandlungsverfahren, das Heilungsprozesse im Gehirn positiv beeinflusst. Die Grundidee: Nach
einem Schlaganfall werden
Stammzellen im Umfeld des Hirninfarktes appliziert, um überlebende jedoch geschädigte
Nervenzellen zur Regeneration
anzuregen. „Dieses Vorgehen
vergrößert das Zeitfenster zur
erfolgreichen Intervention nach
dem Hirninfarkt deutlich auf
möglicherweise eine oder sogar
mehrere Wochen“, erläutert Dr.
Johannes Boltze, Senior-Projektleiter im TRM. Das elfköpfige Leipziger Forscherteam unter
seiner Leitung übernimmt die
Aufgabe, den späteren Eingriff
am Menschen zu simulieren.
Das dafür genutzte, weltweit
einzigartige Großtiermodell wurde über mehr als sechs Jahre
am Leipziger Fraunhofer-Institut
für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in der Arbeitsgruppe
Neuro-/Kardioreparatur von Dr.
Boltze etabliert.
MaRu
Friedmar Peters ist glücklich, seinem Sohn Patrick mit einer Nierenspende geholfen zu haben.
A
m 4. Juni war Tag der Organspende. Und manchmal ist es halt die Duplizität der Ereignisse. Just da
konnten Mediziner in Leipzigs
Uni-Klinikum aufatmen und von
einer erfolgreichen, hier erstmals durchgeführten „blutgruppenunverträglichen Lebendnierentransplantation“ berichten.
Bei einem Studenten, wie Anette
Bachmann, Transplantationsspezialistin aus der Sektion
Nephrologie, sowie Transplantationschirurg Michael Bartels
bestätigten.
Konkret war Patrick Peters mit
dieser Transplantation einer
Spenderniere seines Vaters
Friedmar Mitte vorigen Monats,
am 12. Mai, „ein neues Leben“
geschenkt worden. Seit 2005
studiert er an der Leipziger
Alma mater Geschichte und Philosophie. Doch Mitte 2010 hatte
sich der Gesundheitszustand
des 25-Jährigen aufgrund eines
fortgeschrittenen
Nierenversagens so stark verschlechtert,
dass sich eine BauchfelldialyseTherapie erforderlich machte.
Obwohl die lebensrettend ist,
könne sie nur etwa zehn Prozent
der normalen Nierenfunktion
ersetzen, so Bachmann. Somit
überlebten die Patienten zwar,
blieben aber in einem „chronischen Vergiftungszustand, der
über die Jahre seinen Tribut fordert“. „Und dieser Zustand hätte
bei der derzeitigen Lage der
Transplantationen in Deutschland bis zu acht Jahre andauern
können“, weiß die Medizinerin.
„Unsere Familie stand somit vor
einer völlig neuen Situation, auf
die wir uns erst einmal einstellen mussten“, erzählt Friedmar
Peters. Für ihn stand indes von
Die Bündelung hochspezialisierter medizinischer Disziplinen am
UKL macht moderne Therapieverfahren möglich. Foto: W. Zeyen
Anfang an auch fest, dass er seinem Sohn jederzeit eine Niere
spenden würde. „Er sollte wieder ein richtiges Leben führen
können“, so der 58-Jährige.
In Deutschland gibt es 67 000
Dialysepatienten, davon stehen rund 8500 auf der Transplantationswarteliste. Jährlich
können aber nur etwa 2500
Nierentransplantationen durchgeführt werden. Daher beträgt
die durchschnittliche Wartezeit
sechs bis acht Jahre. Die nun
auch am Uni-Klinikum Leipzig
durchführbare Methode der
blutgruppenunverträglichen –
fachlich „AB0-inkompatiblen“
– Lebendnierentransplantation
eröffne somit die Möglichkeit, die Wartezeiten für einige Patienten zu verkürzen
beziehungsweise eine Transplantation bei verschiedenen
Blutgruppen überhaupt erst
einmal zu ermöglichen, hieß
es. Die Transplantationsrate
könne so um zehn bis 20 Prozent gesteigert werden. Vor diesem Hintergrund plädieren die
Doch weisen Spender und Empfänger – wie hier im Fall von Vater und Sohn – verschiedene Blutgruppen auf, darf für gewöhnlich
nicht transplantiert werden. Bei
Mediziner nicht nur in Leipzig
für eine Diskussion über die
Änderung des Transplantationsgesetzes von 1997 sowie eine
Steigerung der Spendenbereitschaft in der Bevölkerung. Tom
Lindner, Leiter der Sektion für
Nephrologie am Uni-Klinikum
Leipzig, vergleicht die deutsche
Gesetzgebung mit der anderer
Länder. „In Deutschland gilt die
erweiterte Zustimmungslösung,
wonach die Organe eines Toten
nur entnommen werden dürfen,
wenn der Verstorbene einen
Organspendeausweis trägt oder
die nächsten Angehörigen zustimmen. In anderen westeuropäischen Ländern bestimmt
die so genannte Widerspruchsregelung, dass ein Verstorbener
jederzeit als Spender in Frage
kommt, es sei denn, er hat zu
Lebzeiten ausdrücklich einer
Spende widersprochen.“ A.Rau.
Foto: ukl
der so genannten blutgruppeninkompatiblen Nierentransplantation werden jedoch in einem
langwierigen Verfahren, das bereits vier Wochen vor der eigentlichen Operation beginnt, die
gegen die Blutgruppe des Spenders gerichteten Antikörper im
Körper des Empfängers mittels
einer speziellen Blutwäsche, der
Immunadsorption, entfernt. Bei
Patrick Peters musste diese präoperative Prozedur der Blutwäsche viermal wiederholt werden.
Gleichzeitig wurde die Nachbildung dieser Antikörper medikamentös unterbunden. Patricks
Groß-OP selbst erforderte dann
ein enges interdisziplinäres Zusammenspiel von Nephrologen
und Chirurgen, von Immunologen und Transplantationsspezialisten, wie sie vorzugsweise wohl
nur solch „große Klinikzentren“
wie Leipzigs Uni-Klinikum vorhalten können.
„Die größte Herausforderung in
der postoperativen Phase dann
ist die Verhinderung der Neubildung von Antikörpern“, verdeutlicht Bachmann, die Empfänger wie Spender mittlerweile
seit mehr als einem Jahr betreut.
Die Spezialistin freut sich aktuell
persönlich ein Stück mit, welche
gesundheitlichen
Fortschritte
ihr junger Patient seit der Transplantation gemacht hat. Auch
Vater Friedmar Peters, Geschäftsführer einer Raiffeisengenossenschaft bei Penig, habe
seinen „Eingriff“ inzwischen
gut verkraftet. Gleich noch vom
Aufwachraum aus hatte er nach
der Operation mit seinem inzwischen transplantierten Jungen
telefoniert – und war unendlich
erleichtert, von ihm zu hören,
„dass alles gut verlaufen ist“.
Angelika Raulien
KLINIKUM 2011
7
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N VERANTWORTUNG
Der beste Weg zur Organspende
R
und
1300
Menschen
spendeten im Jahr 2010
postmortal Organe, 4200
Menschen wurde dadurch geholfen. Doch es gibt immer noch
Menschen, die darauf warten ein
Organ zu bekommen. Deswegen
erklärt Prof. Dr. Sven Jonas, Klinikdirektor der Chirurgischen
Klinik II des Universitätsklinikums Leipzig die wichtigsten
Fakten zum Thema Organspende und Organspendeausweis.
Frage: Wofür wird ein Organspendeausweis benötigt?
Prof. Dr. Jonas: Laut aktuellen
Studien wären etwa 70 Prozent
der Bevölkerung bereit nach ihrem Tod Organe und Gewebe zu
spenden, allerdings halten nur
wenige diesen Wunsch schriftlich fest. Nach deutscher Gesetzgebung müssen Bürger jedoch,
die bereit sind, nach ihrem Tod
Organe und Gewebe zu spenden,
diese Entscheidung schriftlich
festhalten oder ihren Angehörigen mitteilen. Deswegen muss
man sich zu Lebzeiten mit dem
Thema Organspende auseinander setzen. Durch die schriftliche Entscheidung, die in einem
Organspendeausweis festgehalten wird, kann Angehörigen die
schwierige Entscheidung abgenommen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit sich auf die
Spende bestimmter Organe oder
Gewebe zu beschränken. Mit
dem Organspendeausweis verpflichtet man sich jedoch nicht
endgültig zu spenden. Wer seine
Einstellung ändert kann entweder den Ausweis vernichten,
UKL-Klinikdirektor
Sven Jonas.
Prof.
Dr.
oder besser die geänderte Einstellung im Ausweis festhalten.
Woher bekomme ich einen Organspendeausweis und ab welchem Alter sollte ich mir einen
zulegen?
Organspendeausweise
sind
kostenlos in Kliniken, Arztpraxen und Apotheken erhältlich.
Außerdem besteht die Möglichkeit den Ausweis unter www.
organspendeausweis.org
online auszufüllen, auszudrucken
Organspendeausweise sind bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder unter: www.
organspendeausweis.org. erhältlich.
Fotos: Franziska Henkel
und ins Portemonnaie zu stecken. Besitzen können auch
schon Minderjährige einen
Organspendeausweis.
Laut
Transplantationsgesetz dürfen
Jugendliche ab ihrem 16. Geburtstag ihre Bereitschaft zu einer Organ- oder Gewebespende
erklären.
Welche Organe kann man nach
dem Tod spenden?
Bei der Art der Spende muss
man zwischen Lebendspen-
de und Spende nach dem
Tod unterscheiden. Bei einer
Transplantation zu Lebzeiten
können Niere und Leber gespendet werden. Die Leberspende eignet sich vor allem
bei Kindern. Die Niere kann
gespendet werden, da sie ebenfalls paarig angelegt ist und
wir zum Leben nur eine Niere
benötigen. Nach einer Transplantation steigert die Niere
sogar ihre Funktion. Nach dem
Tod können auch alle anderen
Organe, Gewebe, Knochen und
Sehnen transplantiert werden. Auch die Hornhaut der
Augen, Blutgefäße oder Herzklappen können gespendet
werden. Für die Spender besteht bei einer Lebendspende
kein hohes Risiko. Ganz im
Gegenteil, Studien haben gezeigt, dass neben dem Selbstwertgefühl auch die physische
und psychische Gesundheit
der Spender nach der Transplantation höher ist, als beim
Durchschnitt der Bevölkerung.
Interview: Franziska Henkel
N BENEFIZ-KICK
Fußballturnier zugunsten krebskranker Kinder
A
m 19. Juni ist es wieder
so weit, der Verein Elternhilfe für krebskranke
Kinder Leipzig lädt zum alljährlichen Benefizturnier in das
Südoststadion ein. Seit elf Jahren findet das große Firmenturnier zugunsten der Elternhilfe
für krebskranke Kinder Leipzig
e. V. statt.
anstaltung ist ein großes Event,
auf das ich mich jedes Jahr
erneut freue. Es treffen sich Unternehmer, Mitarbeiter des Universitätsklinikums Leipzig und
der Elternhilfe sowie Interessierte. Sie alle haben ein Ziel – zu
spenden. Denn die Unternehmen
verpflichten sich mit ihrer Teilnahme ein Startgeld zu bezahlen, aber auch Privatpersonen
spenden an diesem Tag für den
guten Zweck. Das gesammelte
Geld kommt der Elternhilfe für
krebskranke Kinder Leipzig e.V.
zu Gute, die regelmäßig Projekte
auf der Kinderstation des Universitätsklinikums durchführt.“
Alle Projekte, die Krankenkassen
nicht finanzieren, unterstützt
der Verein. Dazu gehören Be-
Ab 9.30 Uhr erwarten die Besucher neben den sportlichen
Highlights der Jugendspiele und
des Firmenturniers auch ein
Einlagespiel bekannter Fußballstars von einst und heute. Die
kleinen Zuschauer können sich
über Hüpfburg, Spielmobil, Kinderschminken und eine Bastelstraße mit dem Mühlstraße e. V.
freuen. Für das leibliche Wohl
ist dank Gulaschkanone, Würstchen und Kuchen gesorgt.
Der ehemalige Fußballprofi Markus Wulftange weiß: „Die Ver-
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Fußball-Nationaltorhüter René Adler beim Benefizturnier 2010.
Fotos: VA
Ex-Fußballprofi und Sporttherapeut Markus Wulftange.
wegungsangebote für betroffene
Kinder, die Musik- und Kunsttherapie und auch die psychologische Begleitung der Kleinen,
um die Krankheit zu verarbeiten.
„Der Bedarf ist auf der Kinderstation enorm. Ich freue mich,
dass wir durch den Verein den
Kindern Vieles ermöglichen und
ihnen das Leben etwas leichter
machen können. Mit einem Kinderlachen entlohnt zu werden,
ist doch das Schönste was es auf
der Welt gibt“, berichtet Sporttherapeut Markus Wulftange.
Sie haben keine Zeit, zum
Benefizturnier am 19. Juni in
das Südoststation zu kommen
und wollen trotzdem spenden?
Die Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig e.V. freut
sich über jede Hilfe: Spendenkonto: HypoVereinsbank Leipzig, Bankleitzahl: 860 200 86,
Kontonummer:
326 433 055.
Franziska Henkel
8
KLINIKUM 2011
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N PROBANDENSUCHE
Studie zu neuartiger Therapie von Multipler Sklerose
E
in bekanntes Medikament
künftig auch bei der Behandlung von Multipler
Sklerose zu nutzen – das ist das
Ziel von PD Dr. Florian Then
Bergh und Dr. Barbara Ettrich.
Mit Unterstützung des Translationszentrums für Regenerative
Medizin (TRM) Leipzig führen
die Neurologen derzeit eine Pilotstudie am Universitätsklinikum
Leipzig durch. Im Mittelpunkt
steht die Frage: Ist das Medikament – ein rekombinantes humanes Wachstumshormon – für die
Regeneration von Nervenzellen
bei Multipler Sklerose geeignet?
In einem ersten Schritt wird das
Wachstumshormon auf seine
Sicherheit für die Probandinnen
und Probanden geprüft. Die
ersten Ergebnisse zeigen: Das
Wachstumshormon ist sicher in
der Anwendung bei ausgewählten MS-Patienten.
Jetzt werden für diese Studie, die
bis zum März 2013 abgeschlossen sein soll, weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem
mitteldeutschen Raum gesucht.
In Deutschland sind nach Hochrechnungen rund 130 000 Menschen an Multipler Sklerose (MS)
erkrankt. Die Ursachen und die
Mechanismen dieser chronischen Entzündung des Zentralen
Nervensystems sind bislang nicht
vollständig geklärt. Das bedeutet: Die Therapie gilt derzeit vor
allem der Reduktion der Häufigkeit und Intensität von Schüben.
Parallel suchen Wissenschaftler
nach Ansatzpunkten, um die Reparatur der entstandenen Schäden zu fördern.
Eine Chance, jene Zellen, die das
Myelin im Zentralen Nervensystem bilden, zum Wachstum
Dr. Ettrich. Momentan nehanzuregen und somit die
men 18 MS-Betroffene an der
Regeneration der MyelinStudie teil – und die verpflichscheiden zu fördern, kann
tenden Sicherheitsanalysen
der Einsatz eines rekomnach den ersten vier Patienbinanten humanen Wachsten zeigen: „Das Wachstumstumshormons bieten, das behormon ist gut verträglich,
reits für die Behandlung von
das individuelle Befinden ist
Wachstumsstörungen
bei
nicht beeinträchtigt und die
Kindern und Hypophysenentzündlichen
Aktivitäten
Tumoren bei Erwachsenen
nehmen nicht zu.“
zugelassen ist. Somit sind
die Neben- und LangzeitwirSomit kann die Studie in die
kungen des Medikaments benächste Phase gehen und der
reits bekannt und geprüft. In
Kreis der Probanden auf insLaborversuchen zeigte sich,
gesamt 30 erweitert werden.
dass das Wachstumshormon
Insgesamt dauert die Sicherauch eine positive Wirkung
heitsstudie ein Jahr für jeden
auf die Regeneration der
Teilnehmenden; drei Monate
Myelinscheiden haben kann.
für die Vorabanalysen, sechs
Gemeinhin schützen diese
Monate für die Therapie mit
Biomembranen die Fortdem
Wachstumshormon
sätze von Nervenzellen in
und weitere drei Monate für
Gehirn und Rückenmark wie
die nachfolgenden neuroein Mantel und spielen eine
logischen, augenärztlichen,
wichtige Rolle bei der Reizelektrophysiologischen und
weiterleitung; doch durch
allgemeinärztlichen Untersudie Multiple Sklerose sind sie
chungen. Jeweils ein Mal im
derart geschädigt, dass die
Betroffenen – zumeist junge Dr. Barbara Ettrich von der Klinik für Monat erfolgt ein MRT-Check
Erwachsene – unter Empfin- Neurologie des UKL.
Foto: TRM direkt in Leipzig.
dungs-, Seh- und Sprachstörungen sowie Lähmungserschei- und Pfizer Deutschland GmbH Das Interesse an der Studie ist
nungen leiden, die Funktion von realisiert wird, die Regeneration groß, wie Foren und Blogs im
Blase und Darm beeinträchtigt von Myelinscheiden bei Multipler Internet zeigen. Trotzdem fehlen
sein kann und eine rasche physi- Sklerose. „Im Ergebnis geht es noch zwölf Patienten resp. Pasche und psychische Ermüdung darum, ein neues Therapieprin- tientinnen, um der Studie Auszip für die Multiple Sklerose zu sagekraft und Verbindlichkeit
einsetzt.
erschließen und dafür ein bereits zu geben. Allerdings kann nicht
An den geschädigten Myelin- bekanntes Medikament zu ver- jeder MS-Betroffene teilnehmen.
scheiden setzen PD Dr. Florian wenden“, skizziert PD Dr. Florian „Die Ein- und Ausschlusskriterien sind relativ streng“, erläuThen Bergh und Dr. Barbara Et- Then Bergh die Ausgangslage.
tert Dr. Barbara Ettrich, „weil die
trich mit ihrem TRM-Forschungsvorhaben an. Der Neurologe und In einem ersten Schritt wird Sicherheit der Patienten im Mitdie Assistenzärztin für Neuro- momentan das Wachstums- telpunkt steht.“ Als Neurologin
logie untersuchen im Rahmen hormon auf seine Sicherheit für ist sie die Ansprechpartnerin für
einer Patientenstudie, die derzeit MS-Patienten und -Patientinnen die Teilnehmer und Teilnehmean der Klinik und Poliklinik für geprüft. „Am Anfang müssen rinnen an der Sicherheitsstudie.
Neurologie des Universitätskli- wir die Gewissheit herstellen,
nikums Leipzig in Kooperation dass die Erkrankung durch die Erst wenn diese voraussichtmit dem Translationszentrum Anwendung des Hormons nicht lich im März 2013 abgeschlosfür Regenerative Medizin Leipzig verschlimmert wird“, erläutert sen ist, kann in einem zweiten
Schritt die Wirksamkeit des
Wachstumshormons hinsichtlich
einer Remyeliniserung weiter
untersucht werden. Fallen auch
diese Ergebnisse positiv aus,
ist zuguterletzt die angestrebte
Erweiterung der MS-Therapie
erreicht: die Behandlung neurologischer Defizite bei Multipler Sklerose. „Dies würde für
die Betroffenen die Aussicht auf
Besserung bedeuten, während
wir jetzt bestenfalls die weitere
Verschlechterung
verhindern
können“, hoffen PD Dr. Florian
Then Bergh und seine Kollegin
Dr. Barbara Ettrich.
Das Translationszentrum für
Regenerative Medizin (TRM)
Leipzig wurde im Oktober 2006
gegründet, um Forschungsergebnisse der regenerativen
Medizin zügig in die klinische
Anwendung zu überführen. Das
Zentrum unterstützt junge Forschungsvorhaben, die Produkte
und Verfahren für Diagnostik
und Therapie entwickeln und erfolgreich in die klinische Anwendung bringen wollen. Es wird
durch das Bundesministerium
für Bildung und Forschung, den
Freistaat Sachsen und die Universität Leipzig gefördert.
Manuela Lißina-Krause
Kontakt für potenzielle
Probanden:
Dr. Barbara Ettrich
Klinik und Poliklinik für
Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig
Liebigstr. 20,
04103 Leipzig
Tel.: 0341 97-24227
E-Mail: barbara.ettrich@trm.
uni-leipzig.de
N AUSSTELLUNG
Kunst von uns – für Kinder
B
OA Dr. Ulf Bühligen bei der Eröffnung der Ausstellung.
unt, frisch und künstlerisch geht es auf den
Gängen der Poliklinik
für Kindermedizin am Universitätsklinikum Leipzig zu.
Seit einigen Tagen schmückt
die neue Ausstellung „Verwandlung“ die Gänge und lädt
Patienten zum Bestaunen und
Hineinversetzen ein. Die Kunstwerke sind in einer Zusammenarbeit zwischen den Kindern
und Jugendlichen der Förderschule Schloss Schönefeld und
zwischen Studierenden des Instituts für Kunstpädagogik der
Universität Leipzig, entstanden.
Die Studierenden versuchen
die Kreativität der benachteiligten Kinder durch kunstpädagogischen und kunsttherapeutischen Umgang zu fördern. Die
Ergebnisse der zehnjährigen
Zusammenarbeit sind nun an
den Wänden der Poliklinik zu
bestaunen. Kurator Klaus-Peter
John hat die Ausstellung organisiert und gestaltet.
Rico freut sich über die Aufmerksamkeit, die er als Künstler auf
der Vernissage genießt.
Fotos: Franziska Henkel
Die Ausstellung ist jedoch nicht
das einzige, das sich in der Poliklinik verändert hat. Ein Lurch
führt die kleinen Patienten
mittlerweile durch die Gänge,
bunte Aufkleber erklären die
einzelnen Räume und ein komplett farblich neu gestalteter
Raum empfängt die LiegendPatienten. „Seit vier Jahren
sind wir dabei, die Räumlichkeiten in der Poliklinik zu verschönern und für die Patienten
freundlicher zu gestalten“, weiß
PD Dr. Ulf Bühligen. Der Oberarzt ist sich sicher: „Wir wollen
den Kindern Kunst zeigen, die
andere Kinder gestaltet haben,
um so die Patienten zu inspirieren und motivieren, selbst
künstlerisch tätig zu sein.“
Franziska Henkel
KLINIKUM 2011
9
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N BLUTSPENDE
Dreifach helfen
D
ie Kita „Grünschnabel“, Weiterhin können sich Blutder Förderverein für das spender im Rahmen ihrer
Blutspenden in West- Vollblutspende für die Stammsachsen e.V. und die Blutbank zellspenderdatei Leipzig als
Gewebespender
des Leipziger Universitätsklini- potenzieller
kums laden zu einer Gemein- typisieren lassen. Danach steht
schaftsaktion unter dem Motto: man für die weltweite Suche
„Für Grünschnabel mit dem nach passenden KnochenmarkHerzen dabei!“ am 18. Juni von bzw. Stammzellspendern für
10 bis 15 Uhr zu einem beson- Patienten zur Verfügung, die
deren Blutspendetermin mit der auf eine lebensrettende StammMöglichkeit zur Knochenmark- zelltransplantation angewiesen
typisierung ein. Versprochen sind.
wird
schon
Nicht
zujetzt allen Beletzt lässt sich
suchern, Blutmit jeder an
spendern und
diesem
Tag
Helfern
ein
geleisteten
unvergesslich
Blutspende
schönes Event
indirekt auch
in wunderbadie Kita „Grünrer Umgebung
schnabel“
und entspannunterstützen:
ter, familiärer
Jeder
BlutA t m o s p h ä r e Die Kita „Grünschnabel“.
in der KinderFoto: PD spender kann
nach § 10 TFG
einrichtung
des Kinderschutzbundes in der für seine Vollblutspende eine
Aufwandsentschädigung in AnOststraße 185 in Leipzig.
spruch nehmen. Wer möchte,
An diesem Tag kann man gleich kann diese dann dem Träger
auf dreifache Weise helfen: Alle der Kita „Grünschnabel“, dem
Blutspendewilligen aus Leipzig Deutschen Kinderschutzbund
und Umgebung sind eingela- Ortsverein Leipzig e. V., spenden, 450 ml ihres Blutes für die den, der vom gesammelten
großen und kleinen Patienten Endbetrag Weidenhäuschen für
„Grünschnabel“-Gartenim Leipziger Uniklinikum und den
weiteren Krankenhäusern der bereich kaufen möchte. Tolle
Idee, finden wir!
Region zu spenden.
Gerade in den Sommermonaten herrscht ein Mangel an Blutkonserven – dabei kann jeder Gesunde
zwsichen 18 und 68 Jahren spenden. Als Belohnung gibt es einen klasse Imbiss.
Foto: dpa
Für einen liebevoll zubereiteten
Imbiss nach der Spende wird
selbstverständlich gesorgt. Außerdem gut zu wissen: Natürlich sind auch Kinder zu dieser
Aktion herzlich willkommen,
ihre Betreuung ist für die Zeit
der Blutspende der Eltern gesichert.
Blut spenden kann fast jeder,
der zwischen 18 und 68 Jahre
alt ist, mindestens 50 kg wiegt
und sich gesundheitlich fit
fühlt. Zur Blutspende sind der
Personalausweis und etwa eine
Stunde Zeit mitzubringen.
Haben Sie Fragen? Dann kon-
taktieren Sie uns ganz einfach
unter Telefon 0341 97 25 393
oder per Email unter info@
blutbank-leipzig.de.
Weitere
Informationen finden Sie unter:
www.blutbank-leipzig.de und
www.kinderschutzbund-leipzig.de/ortsverband.
Anja Grießer
N STUDIE
Nützlich, aber mit Nebenwirkungen
P
flanzliche
Arzneimittel
werden sehr häufig bei der
Behandlung von Kindern
eingesetzt. Laut einer von der
Kinderklinik der Universität
Leipzig vorgelegten Studie werden diese Medikamente an 86
Prozent der Kinder verabreicht.
Am häufigsten werden dabei
Kamille, Fenchel und Eukalyptus benutzt.
Laut
Weltgesundheitsorganisation nehmen 80 Prozent der
Bevölkerung pflanzliche Arzneimittel ein. Nach Angaben
von Wieland Kiess, Chef der
Uni-Kinderklinik und einer der
Autoren der Erhebung, hätten
sich die bisher in Deutschland
vorgelegten Studien vor allem
auf die erwachsene Bevölkerung konzentriert. „Der Gebrauch von pflanzlicher Medizin bei Kindern wurde bisher
selten untersucht.“
Nach den repräsentativen Befragungen, die in Leipzig und
München durchgeführt wurden, verabreichen die Eltern
ihren Kindern pflanzliche Medikamente vor allem bei akuten
Erkrankungen. Meist handele
es sich dabei um Erkältungen,
Unruhe,
Magen-Darm-Beschwerden, Allergien und Zahnungsbeschwerden. Auch die
Stärkung des Immunsystems
sei häufig genannt worden.
Offenbar haben die Medikamen-
te gewirkt. Knapp 60 Prozent
der Eltern hätte angegeben,
dass ihr Kind durch die pflanzlichen Arzneimittel wieder gesund geworden sei. Als Motiv
sei vor allem die Überzeugung
genannt worden, pflanzliche
Arznei sei natürlicher und ärmer an Nebenwirkungen
als
synthetische Medikamente. Kein
Wunder daher,
dass nahezu alle
befragten Eltern
erneut auf die
Heilkraft
der
Pflanzen setzen
würden. Als häufigste Informationsquelle wurde
mit 80 Prozent
der Kinderarzt
angegeben. „Das
ist ein Ergebnis,
das Vertrauen in
die Schulmedizin
widerspiegelt“,
kommentierte
Kiess.
Als
problemaProf. Dr. Wieland Kiess, Chef der Uni-Kinder- tisch kann sich
klinik Leipzig.
Foto: André Kempner nach Auffassung
des 53-jährigen Professors erweisen, wenn Eltern ihren Kindern pflanzliche Medikamente
ohne Wissen über mögliche
Nebenwirkungen verabreichen
und das auch dem Arzt gegenüber verschweigen. Das sei zumeist mit einer „fehlenden Notwendigkeit“ begründet worden.
„Das ist bedenklich besonders
in Hinsicht auf mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen“,
warnte der Kinderarzt.
Er belegte das mit zwei Beispielen aus seiner Praxis. So sei in
der Klinik ein dreijähriges Kind
untersucht worden, das hohes
Fieber, Atemnot und Husten
gehabt hätte. Es seien feinblasige Rasselgeräusche und andere Zeichen einer Lungenentzündung festgestellt worden.
„Hier dürfen keine pflanzlichen
Arzneimittel zur Anwendung
kommen, sondern es muss eine
zielgerichtete Behandlung auch
mit einem Antibiotikum, das
die verursachenden Bakterien
abzutöten in der Lage ist, eingeleitet werden.“
In einem anderen Fall sei ein
sechsjähriges Kind, das seit
Langem unter der Hautkrankheit Neurodermitis litt und zunächst kortisonhaltige Salben
vom Hautarzt verschrieben bekommen hätte, von den Eltern
plötzlich auf pflanzliche Mittel
umgestellt worden. Diese hätten zu einem sehr starken Aufflammen der Neurodermitis
geführt, da die Haut vermehrt
gereizt worden sei. Neurodermitis ist eine chronische, nicht
ansteckende Hauterkrankung,
die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut
entstehen rote, entzündliche,
schuppende Ekzeme.
Kiess sagte, es gehe überhaupt nicht um eine Ablehnung pflanzlicher Arzneimittel,
die schon seit mehr als 3000
Jahren zur Behandlung unterschiedlicher Krankheiten verwendet werden. Sie seien zur
Unterstützung und Behandlung von Allgemeinsymptomen
„sehr nützlich“. Beim Vorliegen
schwerer Grunderkrankungen
gehörten sie aber nicht zu einer
gezielten Behandlung, „da sie
nur manchmal die Symptome
lindern“.
Ulrich Milde
10
KLINIKUM 2010
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N ALLERGIEGESPRÄCH
Neue Ansätze der IgE-Diagnostik helfen bei Insektengift-Allergie
P
rivatdozentin Dr. Regina
Treudler, Oberärztin an der
Leipziger Hautklinik, freute
sich über die rege Teilnahme der
niedergelassenen Ärzte der Region sowie der Mitarbeiter des
Leipziger Universitätsklinikums
am 9. Interdisziplinären Allergiegespräch Leipzig. „Das interdisziplinäre Zusammenarbeiten
der verschiedenen Fachbereiche
steht im Vordergrund. Im Sinne
unserer Patienten wollen wir uns
fortbilden, den Wissensaustausch
intensivieren und damit schneller
spezifische Allergien diagnostizieren und natürlich heilen.“
Prof. Dr. Jan Simon, Direktor
der Klinik für Dermatologie,
Venerologie und Allergologie begrüßte die Teilnehmer und leitete
über zum ersten Vortrag des Allergiegespräches. Im Mittelpunkt
stand diesmal ein Antikörper,
das Immunglobulin E (kurz IgE)
und dessen Bedeutung in der
Allergiediagnostik. Treten bei
Patienten allergische Reaktionen
auf, so kann die Bestimmung des
IgE-Wertes im Blut bei der Identifikation der verantwortlichen
Allergene helfen.
Dr. Treudler erläuterte in ihrem
Hauptvortrag, dass sich natürlich
auch bei der Bestimmung des IgE
falsche Resultate, Labor- oder
Interpretationsfehler einschleichen können. Und deshalb wird
die molekulare, also die bis ins
kleinste Teilchen untersuchende
Diagnostik immer bedeutender.
Als Beispiel brachte die Oberärztin der Klinik für Dermatolo-
Oberärztin Dr. Regina Treudler
Foto: Sandra Niemann
Dr. Regina Treudler spricht vor dem Fachpublikum des 9. Interdisziplinären Allergiegesprächs.
Foto: Sandra Niemann
gie, Venerologie und Allergologie
die Insektengiftallergie an. Wenn
ein Mensch von einem Insekt gestochen wird und allergisch reagiert, zeigt die Bestimmung des
spezifischen IgE bei immerhin
60 Prozent der Patienten eine
doppelt positive Reaktion. Das
bedeutet, die Patienten sind auf
Bienen und Wespen gleichzeitig
allergisch und der Arzt kann
nicht entscheiden, ob die Therapie des Patienten sich gegen Bienen- oder eben gegen Wespengift
beziehen soll. Die molekulare
IgE-Diagnostik ist feingliedriger
und hilft schlussendlich bei der
Entscheidung für nur eine Allergie, wodurch dem Patienten
schneller geholfen werden kann.
Ein weiteres Beispiel stellt Dr.
Freerk Prenzel, Facharzt der
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, vor. So erzählen viele
Eltern, ihre Kinder hätten eine
Medikamentenallergie.
Wenn
das Medikament für den kleinen
Patienten und dessen Genesung
aber notwendig ist, kann der
Facharzt mit Hilfe der Diagnostik untersuchen, ob tatsächlich
eine Allergie vorliegt. Oft haben
die Kinder keine Medikamentenallergie und Dr. Prenzel erklärt,
dass bei Kindern grundsätzlich
eher Nahrungsmittel- und Insektenallergien an erster Stelle
stehen.
Auch Dr. Corinna Rehse von der
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie brachte
eine Kasuistik für die Expertendiskussion mit. Ein 62-jähriger
Mann mit Bienen- und Wespengiftallergie erhält seit 2005 eine
spezifische Immuntherapie, also
eine Hyposensibilisierung, auch
Allergie-Impfung genannt. Mehrfach kam es leider zu schweren
allergischen
Sofortreaktionen,
weshalb die Therapie immer
wieder abgebrochen werden
musste. Ein neuer Ansatz wurde gebraucht und die Fachärzte
stießen auf Omalizumab, ein
neues Medikament, welches die
für die allergische Reaktion verantwortlichen Antikörper bindet
und neutralisiert. Die Ärzte ver-
abreichten dem Patienten Omalizumab vor der Allergie-Immuntherapie und es kam nicht mehr
zu anaphylaktischen Reaktionen.
Dr. Rehse erklärte, dass sie mit
diesem Fallbeispiel den Anwesenden die Augen für neue Wege
der Medikation öffnen möchte.
Weitere Beiträge von Herrn
Dr. Wolfram Aust, Klinik für
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
über die Stichprovokation bei
Insektengiftallergien und von
Herrn Professor Schuster, Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin, über den ungewöhnlichen
Fall eines allergischen Angioödems rundeten die Tagung ab.
Sandra Niemann
N KINDER-RADIOLOGIE
Kunst für Kinder
A
uf der Station der
Kinderradiologie des
Zentrums für Frauenund Kindermedizin am Universitätsklinikum
Leipzig
ist Farbe eingezogen. Bunte
Bilder lockern die Gänge
und Wartebereiche der kleinen Sprösslinge auf. Bilder
der Leipziger Künstlerin
Gabriela Francik zieren
unter dem Ausstellungstitel
„Nachtgarten“ die Wände.
Prof. Dr. Wolfgang Hirsch,
Leiter der Pädiatrischen
Radiologie im Zentrum
für Frauen- und Kindermedizin, freut sich: „Die
Ausstellung der Künstlerin
Gabriela Francik lädt zum
Träumen und Verweilen
ein. Es gibt vertraute Tiere
zu entdecken, die jedoch
nur auf den ersten Blick
vertraut und wie Mischwesen wirken. In Blüten-
formen gibt es Spannendes
zu entdecken und auch so
laden die Kunstwerke zum
Verweilen ein.“ Es ist die
elfte Ausstellung, die in den
Räumen der Kinderradiologie stattfindet.
„Ich selbst bin von der Ausstellung sehr begeistert und
staune über die Konfrontation der Patienten mit der
Kunst. Es ist wichtig, dass
die Kinder sich in den Bildern wiederfinden und die
Kunst für sich entdecken
und annehmen können.
Die Zusammenarbeit mit
dem Kurator des Universitätsklinikums
Leipzig,
Klaus-Peter John, macht
immer
wieder
Freude.
Die Patienten und wir bekommen durch ihn regelmäßige Kunstschätze zu sehen“, lobt Wolfgang Hirsch.
Franziska Henkel
Die Leipziger Künstlerin Gabriela Francik und der Leiter der Kinderradiologie Prof. Dr. Wolfgang Hirsch an
einem Ausstellungsstück.
Foto: Franziska Henkel
POLITIK I WIRTSCHAFT
11
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N STEUEREINNAHMEN
N AM RANDE
Kräftiges Plus für Sachsen – Kritik der Opposition
S
Jugendhilfe ist die beste Vorsorge
und spart langfristige Mehrausgaben“, so Pecher.
teuersegen für den Freistaat:
Sachsen kann 2011 und 2012
mit 619 Millionen Euro Steuermehreinnahmen rechnen. Das
gab Finanzminister Georg Unland
(CDU) in Dresden bekannt. Für
dieses Jahr ergab die Steuerschätzung einen Wert von 244 Millionen Euro, im kommenden Jahr
sind es 375 Millionen Euro. Auch
für 2013 und 2014 liegt schon
eine Schätzung vor. Dann sollen
es 328 beziehungsweise 301 Millionen Euro sein. „Wir brauchen
das Steuerwachstum, um den
Rückgang der Transferleistungen
aufzufangen.“ Die Opposition verlangte, die zusätzlichen Steuereinnahmen auch für soziale Zwecke
auszugeben.
Unland hat das Geld aber bereits
anders verplant. 144 Millionen
Euro davon sollen in ein Investitionspaket gesteckt werden, das vor
allem der Sanierung von Straßen
und Brücken und dem Bau von
Schulen und Sportstätten dient.
Der Rest ist Vorsorge: 115 Millionen Euro fließen in die Bildung
einer Rücklage für den Finanzausgleich mit den Kommunen. Der
Garantiefonds für die verkaufte
Landesbank - Sachsen bürgt hier
mit 2,75 Milliarden Euro – soll
110 Millionen Euro erhalten. Zudem füllt das Land mit 250 Millionen Euro seine Reserven auf,
nachdem ein gleicher Betrag für
den Haushalt 2011/2012 entnommen worden war.
Unland erinnerte daran, dass
der Freistaat fortan mit jährlich
etwa 200 Millionen Euro weniger
Transferleistungen auskommen
muss. Zudem stehe noch nicht
Dass die Regierung aus den Mehreinnahmen weitere 110 Millionen
Euro zur Finanzierung des Landesbank-Risikos aufbringt, aber keinen
Cent für Soziales, zeuge von einer
„eklatanten Fehlsteuerung“, urteilte
Linke-Fraktionschef André Hahn.
Zudem habe Unland mit seiner
Informationspolitik das Verhältnis
zwischen Regierung und Parlament
schwer belastet. Damit zielte Hahn
wie schon zuvor die SPD auf einen
Auftritt Unlands Ende Mai im Landtag ab. Dort hatte der Minister
Fragen zur Steuerschätzung nicht
beantwortet, kurz nach der Sitzung
aber die CDU-Fraktion mit „vorläufigen Zahlen“ versorgt.
Die Grünen warfen der Regierung
vor, Investitionen weiterhin in die
falschen Projekte zu stecken. Fraktionschefin Antje Hermenau zielte
damit auf die Mittel für den Straßenund Brückenbau ab. „Von strategischem Handeln ist die Staatsregierung meilenweit entfernt“, betonte
Hermenau.
Mit den Steuereinnahmen – also den Abgaben der Bürger – will
gut gerechnet werden.
Foto: Volkmar Heinz
fest, welche Mittel künftig aus
Brüssel kommen. Der Finanzminister drückte daher auf die
Bremse: 2011 und 2012 seien in
punkto Konjunktur „Superjahre“,
es würden auch wieder andere
Zeiten kommen.
SPD und Linke im Landtag verlangten einen Nachtragshaushalt.
„Über die Verteilung und den Ein-
satz der zusätzlichen Steuergelder müssen die Parlamentarier
entscheiden – schließlich ist das
Budgetrecht das Königsrecht des
sächsischen Parlaments“, erklärte
der Abgeordnete Mario Pecher.
Die SPD will darauf drängen, mit
dem zusätzlichen Geld Kürzungen
im Sozialbereich rückgängig zu
machen. „Die Förderung präventiver Angebote in der Kinder- und
CDU und FDP lobten Unland erwartungsgemäß. „Der Finanzminister
erweist sich einmal mehr als ein
vorsichtiger Kaufmann, indem er
Vorsorge trifft und Rücklagen für
schlechte Zeiten bildet“, erklärte
CDU-Fraktionschef Steffen Flath.
„Sachsen setzt auch mit den zu erwartenden Mehreinnahmen seine
verantwortungsvolle Haushaltspolitik fort, die längst zum Markenzeichen des Freistaates geworden ist“,
befand FDP-Fraktionsvorsitzender
Holger Zastrow.
Jörg Schurig
Neue Regeln für
Ergo-Mitarbeiter
D
ie Ergo-Versicherungsgruppe
hat als Konsequenz aus dem
Sex-Skandal ihre Verhaltensregeln
für Mitarbeiter und selbstständige
Handelsvertreter verschärft. Das
gab das Unternehmen in Düsseldorf nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats
bekannt. Die Einheit zur Überwachung der Regeln werde künftig
direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt sein. Ein Kontrolleur werde ausschließlich für die
Vertriebsbereiche
abgestellt.
Außerdem sollen Mitarbeiter
und Vertreter Missstände künftig
anonym einer Hotline melden
können. Für selbstständige Vertriebler im Außendienst soll ein
eigener Verhaltenkodex gelten.
Außerdem werde es Vorgaben für
künftige „Incentive-Reisen“ – Ausflüge zur Belohnung und Motivation – geben. „Ergo hat den Vorfall
gründlich aufgearbeitet“, betonte
der Aufsichtsratsvorsitzende Nikolaus von Bomhard. „Was 2007
in Budapest geschah, ist völlig
inakzeptabel. Die heute beschlossenen Maßnahmen ergänzen
die in den letzten Jahren bereits
eingeführten Regelwerke. Sie
sollen sicherstellen, dass sich so
etwas nicht wiederholen wird“, erklärte Ergo-Vorstandschef Torsten
Oletzky. Im Juni 2007 hatte der
Strukturvertrieb der in der Ergo
aufgegangenen Hamburg-Mannheimer eine Sex-Orgie mit rund
20 Prostituierten für seine 100
besten Vertreter organisiert. Am
5. Juni 2007 war die traditionsreiche Gellert-Therme in Budapest
dazu in ein Freiluftbordell verwandelt worden.
dpa
N MANGEL
400 000 Fachkräfte für Kitas und Schulen bis 2025 nötig
Struck verwies darauf, dass die
Bundesregierung den Fachkräftemangel vor allem über die
Vollzeitbeschäftigung von Frauen beheben wolle. Dafür müsse
die Kinderbetreuung weiter ausgebaut werden. Zudem gibt es
ab 2013 einen Rechtsanspruch
auf einen Kita-Platz für unter
Dreijährige.
Rente, weitere 40 000 scheiden
vorzeitig aus. Insgesamt kommt
die Studie zu dem Ergebnis, dass
allein für die Kinderbetreuung
340 000 Fachkräfte neu eingestellt werden müssen.
Im vergangenen Jahr arbeiteten
nach Schätzungen etwa 567 000
Personen mit sozialpädagogischen Tätigkeiten in der Kinderund Jugendhilfe. Die Anzahl der
Beschäftigten müsse bis 2025
auf fast 700 000 steigen, so die
Studie des Deutschen Jugendinstituts und der Technischen
Universität Dortmund im Auftrag der AGJ.
Allein um den „U-3-Ausbau“
für die Kleinkindbetreuung zu
gewährleisten, müssen der AGJStudie zufolge bis 2025 rund
140 000 zusätzliche Stellen geschaffen werden. In den Kitas
würden 87 000 zusätzliche Erzieherinnen benötigt, daneben
50 000 Fachkräfte in der Tagespflege, also Tagesmütter und Tagesväter, sowie 50 000 Fachkräfte für die Ganztagsbetreuung.
Rund 100 000 Fachkräfte in diesen Bereichen gehen bis 2025 in
Foto: André Kempner
D
er Ausbau der Kleinkindbetreuung und der Schulsozialarbeit wird nach
Einschätzung von Experten
einen Bedarf von rund 400 000
neuen Fachkräften bis zum Jahr
2025 nach sich ziehen. „Vor
allem die Schulen müssen mit
sozialpädagogischer Kompetenz
aufgeladen werden“, sagte der
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe
(AGJ), Norbert Struck, in Berlin
bei der Vorstellung der Fachkräfte-Studie.
Fachpersonal für Kinderbetreuunng wird bundesweit gesucht.
Die Schulen müssten ebenfalls
deutlich ihre Personalstrukturen
ändern, sagte Struck. Als Ganztagsschulen seien sie keine „Unterrichtsschulen“ mehr. Zehn
Prozent des Personals müssten
Sozialarbeiter sein. Derzeit stehen in Westdeutschland rund
500 000 Angebote für die Ganztagsbetreuung von Grundschülern zur Verfügung. Wenn 2025
eine Betreuungsquote von 50 Prozent erreicht werden solle, müsse
die Zahl der Angebote verdoppelt
werden.
Struck geht von einem Bedarf
von 75 000 sozialpädagogischen
Fachkräften für die Schulen aus.
Zusammen mit dem Kleinkindbereich ergibt das nach Berechnungen der AGJ einen Bedarf
an 415 000 Fachkräften in der
Kinder- und Jugendhilfe, die
bis 2025 neu eingestellt werden
müssen.
Die Fachkräfte-Expertin der AGJ,
Karin Böllert, wies darauf hin,
dass die Hochschulen derzeit zu
wenig Kapazitäten für die Ausbildung von zusätzlichen Erzieherinnen und Sozialarbeitern hätten.
Zudem wechselten 30 Prozent
eines Jahrgangs während oder
nach der Ausbildung in andere
Berufe, weil die Bezahlung und
die Ausstattung der Arbeitsplätze
so schlecht seien. Gerade in ländlichen Regionen und strukturschwachen Gegenden müsse mit
einem eklatanten Nachwuchsmangel gerechnet werden.
Sorgen bereitet der AGJ auch der
Wegfall des Zivildienstes und der
neue Bundesfreiwilligendienst.
Gerade für junge Männer sei
der Zivildienst ein Türöffner zu
sozialen Berufen gewesen, sagte
Struck. Die Zukunft der Freiwilligendienste sei derzeit ungewiss.
dpa
12
KULTUR
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Störtebeker
sticht in See
D
er Piratenheld Klaus Störtebeker sticht wieder in See.
Am 18. Juni starten auf der
Naturbühne Ralswiek auf Rügen
die 19. Störtebeker-Festspiele.
Das Stück „Störtebekers Gold –
Der Schatz der Templer“ ist der
letzte Teil einer Trilogie über die
Suche der Freibeuter nach dem
legendären Schatz der Tempelritter. Bisher wurden knapp
200 000 Karten verkauft oder
reserviert – ein Plus von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr,
wie Intendant Peter Hick sagte.
An dem aufwändig inszenierten
Stück wirken rund 150 Darsteller und Komparsen mit. Die
Festspiele auf der Ostseeinsel
Rügen zählten mit 381 000 Zuschauern im vergangenen Jahr
zu Deutschlands beliebtesten
Open-Air-Theatern.
dpa
Buchmesse: Island
ist Ehrengast
M
it rund 30 Autoren und 180
deutschen Neuerscheinungen präsentiert sich der Ehrengast Island auf der Frankfurter
Buchmesse vom 12. bis 16. Oktober. Größtes Projekt ist die
fünfbändige
Neuübersetzung
der berühmten Island-Sagas aus
dem Mittelalter. Island hat zwar
nur 320 000 Einwohner, es gilt
aber als das lesefreudigste Land
der Welt. Jeder Isländer kauft im
Schnitt acht Bücher pro Jahr. dpa
N LUTHERJAHR
Wartburg zeigt 2017 große Ausstellung
D
ie Wartburg bei Eisenach
bekommt
2017 eine der drei
nationalen Reformationsausstellungen. Das beschloss das Kuratorium
zur Lutherdekade auf der
fast 950 Jahre alten Feste.
„Neben der Schlosskirche
in Wittenberg, wo 1517
die Reformation ihren Anfang nahm, ist die Wartburg einer der wichtigsten reformatorischen Orte
in Deutschland“, sagte
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU). Berlin ist
dritter
Ausstellungsort.
Arbeitstitel der Ausstellung auf der Wartburg,
wo Reformator Martin
Luther 1521/22 das Neue
Testament ins Deutsche
übersetzte: „Luther und
die Deutschen.“
Das Motto des Jubiläumsjahres 2017 laute: „Am
Anfang war das Wort“,
sagte der Vorsitzende der
Evangelischen
Kirchen
in Deutschland (EKD),
Nikolaus Schneider. Es
nehme Bezug auf die Bibel. Schneider lobte das
gute Zusammenspiel von
Kirche und Staat bei der
Jubiläumsvorbereitung.
Sachsen-Anhalts
Ministerpräsident
Reiner
Haseloff (CDU) sagte:
trag fließt in die Digitalisierung und eine Publikation von Flugschriften auf
der Wartburg. Die Restaurierung der Epitaphen
der Herderkirche Weimar
wird ebenso mit Bundesmitteln gefördert wie
das Augustinerkloster in
Erfurt, in dem Martin Luther Mönch war.
Die Wartburg und die Stadt Eisenach, in der Luther zur Schule ging, wollen 2017
eine der großen Jubiläumsausstellungen in Deutschland ausrichten. Foto: dpa
„Wittenberg ist ohne die
Wartburg nicht denkbar,
die Wartburg nicht ohne
Wittenberg.“ Mit diesen
beiden Orten plus Berlin
sei das Kuratorium gut
beraten und könne zeigen, welche Impulse von
diesem
Kulturstandort
Mitteldeutschland
ausgegangen sind.
Der Bund habe für das
Jahr 2011 mehr als
3,2 Millionen Euro an
Fördermitteln für konkre-
te Projekte freigegeben,
sagte Ingeborg BerggreenMerkel, Abteilungsleiterin beim Beauftragten
der Bundesrepublik für
Kultur und Medien. Insgesamt will der Bund die
Vorbereitung jedes Jahr
mit fünf Millionen Euro
unterstützen.
„Die weltweite Bedeutung
der Reformation bietet die
herausragende Gelegenheit, uns als weltoffenes
Land mit einer reichen
und vielfältigen Kulturtradition zu präsentieren“, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann
(CDU) .
Thüringen
erhält
in
diesem Jahr vom Bund
knapp
1,8
Millionen
Euro: 450 000 Euro für
die weitere Sanierung der
Wartburg mit der Lutherstube sowie 600 000 Euro
für die Georgenkirche in
Eisenach. Ein hoher noch
nicht freigegebener Be-
Sachsen-Anhalt bekommt
knapp 1,2 Millionen Euro,
unter anderem 150 000
Euro für das HeinrichSchütz-Haus in Weißenfels und rund 70 000
Euro für die Stiftung Luthergedenkstätten in Eisleben. Sachsen bekommt
40 000 Euro für das Grüne Gewölbe in Dresen
und Berlin 320 000 Euro:
180 000 Euro die EKD und
140 000 Euro die Stiftung
Preußischer
Schlösser
und Gärten für das Jagdschloss Grünewald.
Ministerpräsident Haseloff sagte: „Wir sind mit
der
Startfinanzierung
des Bundes zufrieden.“
Thüringens Ministerpräsidentin
Lieberknecht
ergänzte: „Das hilft uns
sehr, vielen Dank.“ Für
sie ist das Reformationsjubiläum ein internationales Ereignis: „1517 hat
die Welt verändert.“ dpa
N GELDSORGEN
Museen vor finanziellem Kollaps – und neuen Aufgaben
D
ie Museen zeichnen ein
düsteres Bild. Häuser werden geschlossen, die Kosten sind nicht mehr zu decken.
Viele sind spätestens seit der
Wirtschaftskrise ins Wanken geraten, heißt es beim Rheinischen
Museumstag in Köln. Zugleich
wachsen die Ansprüche der Besucher – und andere Anbieter
auf dem Freizeitmarkt locken.
Museen hätten einen eminenten
Erfolg als „Schatzkammer der
Originale“ und als „Informationsagenturen“ vorzuweisen, sagt
Volker Rodekamp, Präsident des
Deutschen Museumsbundes. Sie
müssten sich aber angesichts
rasanter Veränderungen immer
wieder neu erfinden. Und die
7500 Museen hätten es mit einer
gefährlichen Konkurrenz zu tun.
„Wir sind gut beraten, die wachsende Konkurrenz auf dem Freizeitmarkt ernst zu nehmen“,
betont Rodekamp. Auch Unternehmen, Verbände oder Einkaufszentren beherrschten inzwischen
„die Kunst des Exponierens“. Museen sollten in „erlebnisorientier-
ter Atmosphäre“ Infos vermitteln
und ihre multimedialen Angebote
noch erweitern. Das NegativImage – Museen sind für Besserverdiener und Besserwisser
– müsse weg. Beim Run auf die
Fördertöpfe könne man selbstbewusst auf die Rolle als kulturelle
Leistungsträger verweisen.
Stephan Sensen, der in NRW
mehrere Museen leitet, sieht wenig optimistisch in die Zukunft.
„Wir stehen erst am Anfang einer
katastrophalen
Entwicklung.“
Das Aus selbst für große und traditionsreiche Häuser zeige: „Es
gibt kein ewiges Leben für Museen.“ Viele steuerten auf ihren
finanziellen Kollaps zu. Waren
1993 noch 60 Prozent der Museen in öffentlicher – meist kommunaler – Trägerschaft, sind es
Sensen zufolge aktuell nur noch
55 Prozent. Und die Kommunen
sind selbst pleite.
Die Erträge sinken, die Kosten
steigen – fast alle Museen sind
strukturell unterfinanziert, beschreibt Sensen die Lage. Einige
man sich mehr für die Kulturförderung engagieren, meint Klaus
Hebborn, Kulturdezernent des
kommunalen Spitzenverbands.
Es sei aber ein Irrweg, die Museumsfinanzierung zur politischen
Pflichtaufgabe machen zu wollen.
Man könne auch die Eintrittspreise erhöhen und mehr Ehrenamtliche einsetzen. Die Kommunen
seien wegen der Verdopplung der
Sozialausgaben binnen 20 Jahren
selbst in Not. „Das frisst alles.“
In finanziell schlechten Zeiten
werde immer zuerst bei der
Kultur gestrichen, klagt Regine
Zeller, Vorsitzende des Verbands
Rheinischer Museen. Länder und
Gemeinden widmeten der gesamten Kulturförderung ohnehin
nur 1,9 Prozent ihrer Ausgaben.
Einige Museen könnten ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Die
Politik sei gefordert. „Sind Kultur
und Bildung nicht wichtiger als
das Füllen von Schlaglöchern?“
Viele Museen sehen sich als Folge der Wirtschaftskrise und angesichts
leerer öffentlicher Kassen in ihrer Existenz gefährdet.
Foto: dpa
Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt,
meint selbstkritisch: Viele Einrichtungen schafften es immer
weniger,
alle
anzusprechen.
Manche seien Institutionen des
eingesessenen Bürgertums geblieben. „Unsere Museen hinken
der Einwanderungsgesellschaft
noch weit hinterher.“ Mit dem
Internet habe sich zudem die
Wissensgesellschaft gewandelt:
Aus dem Besucher sei der User
(Benutzer) geworden – und die
Häuser müssten für ihn nun attraktive „Schnittstellen“ schaffen.
Yuriko Wahl-Immel
verkaufen oder versteigern bereits ihre Objekte, um über die
Runden zu kommen. Statt einer
Eventkultur
hinterherzulaufen
oder Prestigebauten durchzubringen, sollten die Kommunen sich
mehr auf die Museen konzentrieren, denn: „Einmal zerstörte
museale Strukturen entstehen nie
wieder.“
Der Deutsche Städtetag verweist
auch auf die Länder. Da müsse
UNTERHALTUNG
13
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N INTERVIEW
Bianca Bannach: „Ich hab gekämpft wie ein Löwe“
U
rig. Von ihnen habe ich gelebt.
Aber Touristen gibt es zu wenig
in Leipzig, und meist haben sie
keine Zeit.
m Modedesignerin Bianca Bannach (32) ist es
still geworden. Mit einem
fröhlichen „Tschakka, das wird“
startete sie vor drei Jahren
in Leipzig und hatte den Anspruch, wie die großen internationalen Designer zu arbeiten.
War das zu viel gewollt? Ihren
Laden in der Mädler-Passage
musste sie Ende 2010 schließen
und Insolvenz anmelden. Viele
Fans bedauern das, sie hätten
der Punk-Lady gewünscht, dass
sie den Durchbruch schafft.
Ihr Äußeres wollten Sie nicht
ändern?
Mein Motto heißt „be yourself“,
bleib dir selbst treu. Bunte Haare habe ich, seit ich 13 war. Das
ist mein Lebensstil. Ich kann und
will nicht jemanden anlächeln
und auf „Bussi, Bussi“ machen,
wenn ich es nicht ernst meine.
Kann sein, dass man so Erfolg
hat, aber man wird so unglücklich dabei.
Frage: Angefangen haben Sie mit
einem Atelier in der Lützner Straße, dann ging es recht schnell in
die Luxus-Einkaufsmeile MädlerPassage. Ein zu großer Schritt?
Bianca Bannach: Meine Gesellschafter wollten, dass ich in die
Mädler-Passage gehe, und ich
habe mir das auch zugetraut. Im
Nachhinein muss ich sagen, damit habe ich mich übernommen.
Mit dem Umzug hatte sich mein
Kundenkreis in kurzer Zeit völlig verändert. Die Kunden sind
extrem markenorientiert. Sie
wollen einen Designer und dessen Image kaufen, und die Marke
soll am liebsten groß aufgedruckt
sein. Das ist aber nicht mein
Ding. Ich hatte ja nicht mal mein
Label in der Kleidung. Mir geht
es um die besonderen Ideen, die
in einer Modelinie stecken.
Ihre erste Kollektion war ziemlich punkig. Gab es dafür überhaupt Nachfrage? Sie sind ja
dann schnell zur Businessmode
gewechselt.
Ich wollte Leute ansprechen,
die es jung und avantgardistisch wollen und auch das Geld
dafür haben. Aber die findet
man doch eher in Hamburg oder
Wie schätzen Sie die Leipziger
Society ein?
Modedesignerin Bianca Bannach: Mädler-Passage, Piercings und Kunden-Ansprüche passten nicht unter einen Hut.
Foto: André Kempner
Berlin. Dass ich mich dann der
Businessmode zugewandt habe,
lag an den Seidenstoffen, die ich
entdeckt habe. Leider waren die
insgesamt zu teuer, und ich bin
in dieser Frage zu sehr Designer
gewesen anstatt Kaufmann.
Mode für die elegante Geschäftsfrau – und Sie als Punk-Lady.
Sie haben gefärbte Augenbrauen
und Nasenpiercings, trugen erst
weißblonde, dann schwarze und
jetzt rote Haare. Ein kleiner Bürgerschreck?
Mit meinem Aussehen bin ich oft
angeeckt. Wenn die Kunden mich
im Laden sahen, fanden sie mich
zu gruftig, punkig, was auch immer. Immer wieder hieß es, ich
soll meine Piercings rausnehmen
und andere Klamotten anziehen,
damit ich mehr verkaufe. Die
Touristen hatten kein Problem
mit mir, die waren eher neugie-
Zur Person
Bianca Bannach stammt aus Cottbus. Sie hat an der Meisterschule für
Mode München studiert und 2006 in London ein mehrmonatiges Praktikum beim High-End-Designer Alexander McQueen absolviert. Im März
2008 gründete sie in Leipzig ihr eigenes Modelabel. Sie gewann 2008
einen Sonderpreis beim Unternehmensgründerpreis der Industrie- und
Handelskammer zu Leipzig. Im August 2008 eröffnete die Modemacherin
ihr Atelier in der Lützner Straße. Von Oktober 2009 bis November 2010
hatte sie ein Geschäft in der Mädler-Passage. Sie brachte vier eigene
Kollektionen und eine T-Shirt-Kollektion hervor.
K. D.
Ich habe den Eindruck, dass die
Menschen keine Zeit mehr zum
Einkaufen haben. Sie wollen reinkommen, anprobieren und dann
mit den Sachen gehen. Aber ich
hatte nur Größe 38 im Laden,
und viele Kundinnen tragen eine
40 oder 42. Das heißt, es musste eine Maßanfertigung gemacht
werden, der Materialverbrauch
musste neu ausgerechnet werden. So war es natürlich ein Problem, ein Kleid für 600 Euro zu
verkaufen. Für die Miete in der
Mädler-Passage hätte ich es aber
noch viel teurer verkaufen müssen. Am Ende hat es finanziell
hinten und vorne nicht gereicht.
Das Jahr 2010 brachte einen
Tiefschlag nach dem anderen ...
Erst wurden ich und andere
Jungdesigner in Paris von einer
Showroom Agentur betrogen.
Dann habe ich mich, zusammen
mit vielen anderen Künstlern,
dem Projekt Designerfabrik in
Gohlis angeschlossen – der totale Reinfall. Dem Typen an der
Spitze ging es scheinbar nur um
Macht und Erfolg. Der hat uns
arbeiten lassen und die Rechnungen nicht bezahlt. Ich habe
dort wahnsinnig nette Künstler
kennen gelernt, heute ist keiner
mehr von denen in der Designerfabrik. Ende 2010 kam das
Aus in der Mädler-Passage. Ich
hab gekämpft wie ein Löwe und
war anfangs todtraurig. Aber
wenn es nur noch darum geht,
Miete und Zinsen zu erwirtschaften, hat man einfach keine
Kreativität mehr. Jetzt bin ich
erleichtert, einen Weg gefunden
zu haben, finanzielle Sicherheit
und Kreativität unter einen Hut
zu bringen.
Seit kurzem arbeiten Sie als
Handmaker bei der spanischen
Modekette Desigual. Kein Vergleich zum eigenen Label ...
Ich bin glücklich damit. Die
Kundschaft passt jetzt besser zu
mir. Ich peppe Sachen auf, die
die Leute gekauft haben – genau
dasselbe habe ich in der Designerfabrik als Workshop angeboten, nur wollte niemand dafür
bezahlen. Meine Selbstständigkeit habe ich behalten, unter
meinem eigenen Namen mache
ich eine T-Shirt-Kollektion und es
werden verschiedene Print- und
Textildesigns folgen.
Wäre es für Sie in Hamburg, Berlin oder Köln besser gelaufen?
Vielleicht, jedoch hätte ich mich
dort privat nie wohlgefühlt, die
Städte sind mir zu anonym. In
Berlin heißt es „Trend, Trend,
Trend“, da trägt man das, was
der Trend vorgibt. Nein, Leipzig
ist für mich die Stadt, hier fühle
ich mich zu Hause, hier habe
ich alle meine Freunde.
Kerstin Decker
N VERFAHREN
N LEUTE
Staatsanwaltschaft: Revision im Fall Kachelmann
L
D
Der Fall Kachelmann geht in
die nächste Runde. Foto: dpa
ie Staatsanwaltschaft hat
gegen den Freispruch des
Wettermoderators Jörg
Kachelmann Revision eingelegt.
Das teilte die Behörde mit. Das
Mannheimer Landgericht hatte
den 52-Jährigen am 31. Mai
aus Mangel an Beweisen vom
Vorwurf der Vergewaltigung
seiner Ex-Geliebten freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft
hingegen hatte in dem 44 Verhandlungstage
andauernden
Prozess eine Haftstrafe von vier
Jahren und drei Monaten für
Kachelmann gefordert.
de entschieden, ob die Revision
aufrechterhalten werde. Formelle Verfahrensfehler gebe es
aus bisheriger Sicht zwar nicht,
sagte Oltrogge. Es gehe vielmehr
um Fragen der stichhaltigen
Beweiswürdigung durch das Gericht und darum, ob die Indizienkette nochmals überprüft werden müsse. Die Kammer hatte
zur Begründung des Freispruchs
darauf verwiesen, dass die Indizien sowohl für als auch gegen
Kachelmann sprechen könnten
und ihn aus Mangel an Beweisen
freigesprochen.
Man wolle nun erst die schriftlichen Urteilsgründe prüfen, sagte
der zuständige Staatsanwalt
Lars-Torben Oltrogge. Dann wer-
Das Landgericht hat nun dreieinhalb Monate Zeit, die schriftliche
Urteilsbegründung zu verfassen
und der Staatsanwaltschaft zu
überstellen. Oltrogge rechnet
damit, dass sie spätestens Ende
September vorliegen wird. Danach ist die Staatsanwaltschaft
erneut am Zug und hat einen
Monat Zeit, „die Revision zu begründen und zu prüfen, ob wir
die Revision auch durchführen“,
so Oltrogge. „Im Oktober wissen
wir, wohin die Reise geht.“
Wie es im Justizkrimi um Kachelmann weitergeht, dürfte
damit frühestens im Herbst feststehen: Im Falle einer Revision
hätte dann der Bundesgerichtshof (BGH) zu entscheiden. Sollte der BGH Rechtsfehler feststellen, wird das Verfahren an
das Landgericht Mannheim zurückgegeben.
dpa
arry Hagman, Schauspieler
und „Dallas“-Star (79), hat
Erinnerungsstücke an seine
Zeit als abgebrühter Ölbaron
J. R. Ewing versteigern lassen.
Er nahm fast eine halbe Million Dollar (341 000 Euro) ein,
berichtet das Auktionshaus
Julien’s Auctions. Am meisten
erzielte bei der Auktion ein silberner Sattel, der für 80 000
Dollar einen neuen Besitzer
fand. Ein Porträt von Hagmans
Kollegen Jim Davis brachte
38 000 Dollar ein und zwei
Pistolen 4000 Dollar. Auch
Cowboy-Stiefel und Hüte wurden versteigert. Hagman war
bei der Auktion im kalifornischen Beverly Hills mit dabei,
hieß es. Insgesamt wurden bei
der Versteigerung 413 Gegenstände verkauft.
14
REISE
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N KREUZFAHRT
Die „Deutschland“: Aufpolierter Charme der Zwanziger
Die fünf Sterne auf dem Schornstein der „Deutschland“ symbolisieren den Anspruch der Reederei Deilmann, ein schwimmendes Grand Hotel auf die Weltmeere zu bringen.
A
ls die „Deutschland“ vor
Kurzem in Kiel auslief,
war die Farbe noch nicht
getrocknet. Zwei Wochen lag das
„Traumschiff“ aus der gleichnamigen ZDF-Serie im Bremerhavener Dock, nun ist es mit 480
Passagieren an Bord wieder in
See gestochen. Rund 12 Millionen Euro haben die neuen Eigner nach inoffiziellen Angaben
in das einzige Kreuzfahrtschiff
unter deutscher Flagge investiert. Für den Chef der Reederei
Deilmann, Konstantin Bissias,
ist der Einsatz von Lack, Farbe
und neuem Teppichboden aber
erst der Beginn vieler kleiner
Verbesserungen: „Wir werden
die ‚Deutschland’ behutsam auf
neuen Kurs bringen, ohne ihren
besonderen Charakter zu verändern.“
Der Charme der Goldenen
Zwanziger soll mit der Renovierung neuen Glanz bekommen. Das Decksmobiliar aus
massivem Teakholz ist frisch lackiert, die Wände nahezu aller
Kabinen haben neue Farbe bekommen und die Teppichböden
fühlen sich bei jedem Schritt
federnd neu an.
„Das ist aber fast schon das
Einzige, was die Passagiere
selbst von der Renovierung
spüren“, sagt Dominic Gross,
der bei Deilmann für die Gestaltung der Bordprogramme
zuständig ist. Der größte Teil
der Investitionen sei unter Deck
in die Technik wie zum Beispiel
die Klimaanlage geflossen. Besonders aufwändig gestaltete
sich zudem die Sanierung der
Antriebsmaschinen, die in der
Vergangenheit wiederholt für
Probleme gesorgt hatten.
Der Schornstein kündet von
weitem vom neuen Geist an
Bord des elf Jahre alten Schiffs.
Er trägt das neue Logo der
„Deutschland“: einen stilisierten Schiffsbug über fünf großen
Sternen. Die Sterne symbolisieren den Anspruch der Reederei,
mit ihrem einzigen Schiff ein
schwimmendes Grand Hotel auf
die Weltmeere zu bringen.
Mit ihrer Innenarchitektur, die
den Stil zu Beginn des 20. Jahrhunderts imitiert, versprüht
die „Deutschland“ den Hauch
des Besonderen. Auch den Vorstandsvorsitzenden der Aurelius AG, Dirk Markus, hat das
„Traumschiff“ damit für sich
eingenommen. „Im Inneren ist
es ein Rolls Royce aus den 20er
Jahren“, sagt Markus.
Seine
Investorengesellschaft
übernahm im August 2010 die
Reederei Deilmann, als das
einstige Familienunternehmen
finanziell in Seenot geriet. „Wir
glauben, dass es für dieses Konzept ein gutes Potenzial gibt.“
Obwohl er dem Charme des
Schiffes erlegen ist, hat der
Finanzexperte das Rechnen
nicht vergessen. „Wir haben
das Engagement sehr genau
geprüft und eine Menge an Optimierungsmöglichkeiten festgestellt.“
Glanzlichter wie in den Goldenen Zwanzigern: Selbst die Mall folgt dem bewährten
Gestaltungsprinzip.
Zu den Optimierungen, die
Reedereichef Bissias in den
kommenden Monaten vornehmen will, zählt eine stärkere
thematische Ausrichtung der
Reisen. Mit Vicky Leandros
durch die griechische Inselwelt, ein Klassikmusik-Reiseprogramm mit Justus Frantz
– das sind Stilelemente, die
künftig die Deilmann-Angebote
prägen sollen.
Bissias sieht sich dabei durchaus in der Tradition des verstorbenen Reedereigründers Peter
Deilmann. Der hatte bewusst
darauf verzichtet, sein Schiff
mit Balkonen ausstatten zu lassen. „Er wollte nicht, dass die
Passagiere auf ihren Kabinen
hocken. Sie sollten miteinander
ins Gespräch kommen“, erklärt
Bissias. „Wir liefern ihnen den
Gesprächsstoff dazu.“
Aurelius-Chef Markus ist selbst
wiederholt auf Kreuzfahrten
mit seinem Schiff gegangen und
plant bereits die nächste Tour
rund um die britischen Inseln.
Neue Pläne für ein weiteres
Schiff hegt er dagegen vorerst nicht: „Man braucht keine
große Flotte, um erfolgreich zu
fahren. Das Hotel ‚Adlon‘ lässt
sich auch hervorragend betreiben, ohne dass man eine ganze
‚Adlon‘-Kette benötigt.“
Auch Reederei-Manager Bissias konzentriert sich lieber
auf ein Schiff, als eine kleine
Flotte ähnlicher Typen zu betreiben. Nicht zuletzt auch
deshalb, weil er den besonderen Charakter seines Schiffes
nicht für reproduzierbar hält:
„Wir haben allesamt OriginalKunstwerke an Bord.“ PlastikSkulpturen wie auf anderen
Schiffen im Stil der großen
Passagierdampfer werde es
bei Deilmann nie geben, versichert Bissias. Und auch bei
der nächsten grundlegenden
Renovierung soll die Patina
auf den zahlreichen BronzeBüsten unangetastet bleiben.
Wolfgang Heumer
Neuer Teppich, alter Charakter: Die „Deutschland“ wurde in der Bremerhavener
Werft behutsam auf einen neuen Kurs gebracht.
Fotos: dpa
FRESH – DIE JUNGE SEITE
15
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N AUFKLÄRUNGSUNTERRICHT
Let‘s talk about Sex
A
ufklärungsunterricht löst
bei Jugendlichen oft nur
ein Kichern aus. Was sie
dort abseits von reinen biologischen Fakten lernen, kennen
sie meist schon längst aus Gesprächen mit Freunden oder
der Frage-Ecke in Jugendzeitschriften. Was können Lehrer
bei diesem Thema also überhaupt noch leisten? Ist die sexuelle Aufklärung in der Schule
ein Auslaufmodell?
Wenn Maria Schreiter an die Zeit
zurück denkt, als Mann und Frau
in der achten Klasse im Biologieunterricht dran waren, muss sie
ein bisschen lächeln. „Einigen
war es peinlich. Wir fanden natürlich lustig, was uns die Lehrer
erzählt haben“, erinnert sich die
Abiturientin. Mit Holzmodellen
haben sie das Überziehen eines
Kondomes geübt und über sexuell übertragbare Krankheiten
gesprochen, biologische Vorgänge standen im Mittelpunkt.
Als überflüssig empfindet die
18-Jährige den Aufklärungsunterricht rückblickend nicht:
„Hätte ich nur dort etwas über
den menschlichen Körper und
die
Fortpflanzung
gelernt,
wäre das schon ausreichend
gewesen. Aber mit dem ganzen
Drumherum ist es doch besser.“ Mit diesem „Drumherum“
meint Maria den ein oder anderen Artikel in der Bravo, vor
allem aber auch Gespräche mit
ihrer Mutter.
Elf Unterrichtsstunden sieht der
Lehrplan der Klasse 8 an sächsischen Gymnasien für den Lernbereich „Sexualität des Menschen“
vor. Geschlechtsorgane, Zeugung,
Methoden der Schwangerschaftsverhütung oder das Problem des
sexuellen Missbrauchs sollen zu
den Lerninhalten gehören. Die
Gefühlsebene komme dabei deutlich zu kurz, beklagt die Leipziger
Sexualtherapeutin Carla Thiele.
Sie hat im Aufklärungsunterricht
mit Viertklässlern beobachtet,
dass sie sich freuen, wenn sie
über Liebe und Zwischenmenschliches und nicht nur den körperlichen Akt sprechen können. „Die
Schüler wissen eigentlich schon
alles, können sich das aber nicht
so richtig vorstellen“, so Thiele.
So sei es für sie klar, dass Regelblutung und Samenerguss eines
Tages kommen. „Aber für sie
stellt sich die Frage: Brauche ich
in beiden Fällen eine Binde?“
Das größte Manko, sagt die Sexualtherapeutin, sei besonders auch
für Erwachsene die Schwierigkeit, die richtigen Worte zu finden:
„Viele kennen nur Beamten- oder
Vulgärsprache und hadern damit,
angemessene Begriffe zu finden.“
Das mache sich auch in der Schule bemerkbar: „Bei den Lehrern
herrscht sehr viel Unsicherheit,
was genau und wie sie es ihren
Schülern erzählen sollen.“
Eine Erklärung für diese Unsicherheit zu finden, ist gar nicht
schwer: Im Studium spielt die
Herangehensweise an das Thema
keine Rolle. „Die Sexualaufklärung
als Bestandteil des Schulunterrichts ist im Studium gleich Null“,
sagt Tobias Kübler, angehender
Biologie- und Sportlehrer. Der
de er die Sexualaufklärung außerdem deutlich nach vorn verlagern.
„Wenn ich höre, was selbst Kleine
schon raushauen, ist das dringend
nötig, damit sie verstehen, worüber sie überhaupt reden.“
Zu viel Biologie, zu wenig Gefühl: Beim Aufklärungsunterricht an
Schulen sind Verbesserungen gefragt.
Foto: Andreas Döring
Befruchtungsvorgang oder die
Wirkung der Pille würden zwar
besprochen, nicht aber, wie man
sich diesen Themen nähert und sie
interessant gestaltet. Dabei ist es
genau das, was unbedingt für die
Studenten auf dem Stundenplan
stehen müsste: „Ich habe mich
selbst schon gefragt, wie ich den
Unterricht angehen würde. Das
ist gar nicht so einfach, denn ich
bin selbst einer, der schnell lacht“,
meint der 27 Jahre alte Student.
Wenn Tobias Kübler Einfluss auf
die Lehrplangestaltung hätte, wür-
Dass selbst Grundschüler sich
mit Liebe und Sex intensiv auseinander setzen, liegt nicht zuletzt daran, dass sie ständig damit
konfrontiert werden. Hat denn
Aufklärungsunterricht aber angesichts der medialen Allgegenwart
von Sexualität überhaupt noch
eine Daseinsberechtigung?
„Selbstverständlich“, sagt Roman
Schulz, Sprecher der Sächsischen
Bildungsagentur in Leipzig. „Und
er ist notwendiger denn je.“ Gerade weil die Sexualität wahrnehm-
N MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS
Black Swan
L.A. Noire
Gefallene Engel
M
F
D
N
ür die ehrgeizige Ballerina
Nina (Natalie Portman) wird
ein Traum wahr, als sie die
Hauptrolle in „Schwanensee“
ergattert. Diese Doppelrolle entwickelt sich für sie jedoch zum
Albtraum: Während sie die
Unschuld des weißen Schwans
perfekt verkörpert, stößt sie als
verruchter schwarzer Schwan
an ihre prüden Grenzen. Angetrieben vom Ballettdirektor
Thomas (Vincent Cassel) und
bedrängt von ihrer Rivalin Lily
(Mila Kunis), entdeckt Nina ihre
dunkle Seite, die bald immer
mehr Besitz von ihr ergreift.
Für Jugendliche wächst damit der
Druck, diesen so gezeigten angeblichen Idealen entsprechen zu
müssen. Das spielt für Teenager
durchaus eine Rolle, wie verschiedene Studien belegen. Gerade da
seien Gespräche notwendig, auch,
um Unsicherheit zu nehmen, sagt
der Sprecher der Bildungsagentur.
„Es geht heute nicht mehr darum,
mit dem Märchen vom Klapperstorch oder der Geschichte von
den Bienen und Blumen aufzuräumen“, meint Schulz.
Das sehen auch die Schüler so.
Abiturient Noah Steinberg hat
sogar eine konkrete Idee, wie man
diese Gespräche führen könnte,
ohne dass die Klasse zu kichern
anfängt. „Es sollte einen Ansprechpartner für alle geben, an
den man sich mit seinen Fragen
wenden kann, die man sich im
Unterricht nicht zu stellen traut.“
Ob es funktioniert, weiß er nicht.
Aber er hält es für einen guten Anfang.
Ines Christ
N AM RANDE
Paul Kalkbrenner
it dem Album „Icke wieder“ liefert Paul Kalkbrenner erneut ein Meisterstück
elektronischer Musik ab. Auf
den zehn Titeln mit insgesamt
60 Minuten Spielzeit zeigt er
eine Vielfalt an Stimmungen
und Ausprägungen seines fast
schon klassischen Sounds. Er
umschifft dabei geschickt all
zu kommerzielle Erwartungshaltungen und geht mit den
rein instrumentalen aber eingängigen Titeln eher zurück zu
seinen Wurzeln – ohne sich zu
wiederholen oder dabei altmodisch zu klingen.
barer, spürbarer und direkter sei
als noch bei der heutigen Elterngeneration, müsse darüber in
der Schule gesprochen werden.
Im Gegensatz zu früher, als viele
Jugendliche im Aufklärungsunterricht erstmals erfuhren, wie
die Geschlechtsteile funktionieren und parallel dazu erste eigene Erfahrungen machten, sind
Nackte – und auch Sex – heute so
gut wie überall präsent: im Fernsehen, auf Zeitschriftencovern, in
Handy-Videos.
ieses Spiel für die Next Level-Konsolen ist ein Crime
Thriller, der im Los Angeles
der späten 40er Jahre kurz
nach dem Zweiten Weltkrieg
angesiedelt ist. Im Kern dieser
Kooperation zwischen dem
australischen Studio Team
Bondi und Rockstar Games
steht eine brandneue Form von
Gameplay, eingebettet in eine
düstere und packende Story
und aufwendig produziert mit
den bekannten Rockstar-Qualitäten im Bereich Atmosphäre
und Detailtreue. Für PS3 und
Xbox360.
euer Körper, neues Glück.
Nach einem weiteren Gestaltwechsel dient Takeshi Kovacs
als Söldner auf dem Planeten
Sanction IV, wo er eine Rebellion niederschlagen soll. Doch
Kovacs hat das Kämpfen satt.
Nach einer Verwundung erhält
er ein verlockendes Angebot:
Er soll ein außerirdisches Portal
bergen, das zu einem Raumschiff der Marsianer führt: Jener außerirdischen Zivilisation,
deren Überreste die Menschheit
zu den Sternen geführt haben ...
Ein neuer Hard SF-Roman von
Richard Morgan.
Jugendherberge
im KdF-Bau
N
ach anderthalbjährigen Umbauarbeiten wird am 4. Juli im
ehemaligen „Kraft-durch-Freude“Bad in Prora auf Rügen eine Jugendherberge mit 400 Plätzen offiziell eröffnet. Die Einrichtung in
dem riesigen NS-Bau sei bereits
bis zum 20. August ausgebucht,
teilte der Leiter der künftigen Jugendherberge, Dennis Brosseit,
in Prora bei Binz mit. Der mehr
als 16 Millionen Euro teure Bau
sei aus neun Fördertöpfen mit
Mitteln der Europäischen Union,
des Bundes und des Landes
Mecklenburg-Vorpommern finanziert worden, erklärte der Landkreis Rügen, der Bauherr des
Projekts ist. 1,3 Millionen Euro
habe das Deutsche Jugendherbergswerk beigesteuert. Für die
Jugendherberge wurde etwa ein
Drittel des Blocks 5 der nationalsozialistischen „Kraft-durchFreude“-Anlage (KdF) umgebaut.
Das Deutsche Jugendherbergswerk wird die Einrichtung nach
Fertigstellung der Arbeiten übernehmen.
dpa
16
PRÄVENTION
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Therapie gegen
Pollenallergie
H
euschnupfen lässt sich in
der Regel durch eine spezifische Immuntherapie erfolgreich eindämmen. Herbst und
Winter sind ein guter Zeitpunkt,
um die auch Hyposensibilisierung genannte Behandlung zu
beginnen, erläutert Winfried
Goertzen, Vorsitzender des
Landesverbandes Bayern vom
Berufsverband der Hals-NasenOhrenärzte. Dann sind weniger
Allergene unterwegs, und die
meisten Pollenallergiker haben
keine Beschwerden. Genau
das aber führt laut Goertzen
dazu, dass die Mehrzahl der
Patienten ihren Leidensdruck
vergisst, den sie im Frühjahr
und Sommer mit Medikamenten lindert. Dabei könne eine
konsequente, über drei Jahre
fortgesetzte Allergietherapie in
einem Behandlungszeitraum
von jeweils vier bis sechs
Wochen sogar dazu führen,
dass die Betroffenen danach
nahezu beschwerdefrei sind.
Sinnvoll sei das auch, weil so
verhindert werden kann, dass
sich aus dem Heuschnupfen
ein allergisches Asthma entwickelt.
dpa
Doppelte Menge
Arznei nötig
R
eisende sollten genau das
Doppelte der eigentlich benötigten Menge Medikamente
mitnehmen. Wer regelmäßig
Medikamente
einnehmen
muss, hat am besten sowohl
im Handgepäck als auch im
Koffer den kompletten ArzneiVorrat für die Reisedauer, rät
das Centrum für Reisemedizin
(CRM) in Düsseldorf. So sei
der Patient auch dann auf
jeden Fall versorgt, wenn sein
Gepäck abhandenkommt oder
der Flieger Verspätung hat.
Menschen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten oder
Spritzbesteck sollten eine ärztliche Bescheinigung dabeihaben, die beweist, dass sie alles
persönlich aus medizinischen
Gründen benötigen. Sonst kämen sie möglicherweise nicht
durch den Zoll.
dpa
N ZAHNMEDIZIN
Karies und Parodontitis vorbeugen
D
urch professionelle Zahnreinigung
können
Kariesbakterien abgetötet und
einer Parodontitis wirksam vorgebeugt werden. Die professionelle
Zahnreinigung ist ein
wichtiger
Bestandteil
der zahnmedizinischen
Prophylaxe. Diese Art
der mechanischen Reinigung der Zähne sowie
Zahnzwischenräume
geht weit über die Möglichkeiten der täglichen
Zahnpflege hinaus.
Eine
professionelle
Zahnreinigung
wird
auch am Universitätsklinikum, in der Poliklinik für Konservierende
Zahnheilkunde
und
Parodontologie
angeboten. „Jeder Patient
sollte mindestens einmal im Jahr eine Zahnreinigung durchführen
lassen. Leider wird
diese Leistung nicht
von der Krankenkasse
bezahlt, aber es ist eine
Investition, die sich
lohnt. Denn Vorsorge
ist besser als Nachsorge“, weiß Ines Ihring,
zahnmedizinische Prophylaxeassistentin. Ihre
Kollegin Anett Heimann
ergänzt: „Wir behandeln
auch sehr viele Parodontitisfälle mit deutlichen Entzündungen des
Zahnfleisches. Diese Patienten kommen dann
alle drei Monate zu uns.
Dabei ist es wirklich
erstaunlich, dass man
bereits nach den ersten
Behandlungen Erfolge
verzeichnen kann.“
Doch wie läuft so eine
professionelle Zahnreinigung, die eine Stunde
lang dauert, ab? „Am
Anfang
besprechen
wir mit dem Patienten
die Theorie. Es geht
vor allem darum, was
er zu Hause machen
kann, um die Zähne
zu pflegen. Außerdem
trainieren wir mit dem
Betroffenen am Zahnmodell und direkt am
Patienten die für die
jeweilige Situation richtige Zahnputztechnik.
Dabei suchen wir eine
individuell auf den Patienten passende Zahnbürste aus, denn nicht
jeder Mensch braucht
dieselbe Art von Bürste“, erklärt Ines Ihring.
Nach
der
Theorie
kommt bekanntlich die
Praxis. Das bedeutet, es
wird die Mundsituation
des Patienten genau
beurteilt, um mögliche
Schwachstellen
der
Reinigung und schwer
erreichbare Nischen zu
finden. Danach beginnt
die eigentliche Zahnreinigung. „Als erstes
gehen wir mit einem Ultraschallgerät Zahn für
Zahn den Mundraum
ab, um diesen grob zu
reinigen. Danach folgt
die Feinreinigung mit
Handinstrumenten,
kleinen Bürstchen und
Zahnseide“, beschreiben die beiden zahnmedizinischen Prophylaxeassistentinnen ihr
Handwerk.
Nachdem Zähne und
Zahnzwischenräume
gesäubert sind, geht
es an das Polieren.
„Mit kleinen Gummipolierern und Gummipasten wird die Zahnoberfläche poliert. Je
glatter die Zahnoberfläche ist, desto weniger
Bakterien können sich
am Zahn anlagern“,
weiß Anett Heimann.
Zum Abschluss der professionellen
Zahnreinigung wird die Zahnoberfläche mit einem
Fluoridlack versiegelt.
Wird diese Zahnreinigung regelmäßig durch-
Die Patienten der Uni-Zahnklinik bekommen an einem detailgetreuen Zahnmodell die richtige Putztechnik gezeigt.
Ines Ihring (l.) und Anett Heimann erklären dem Patienten am Zahnmodell die
korrekte Zahnputztechnik.
Fotos: Franziska Henkel
geführt kann Karies und
Parodontitis vorgebeugt
werden.
„Man kann sagen, die
professionelle
Zahnreinigung entfernt versteckte
Zahnbeläge,
dient zur Kariesprophylaxe und behandelt
Parodontitisfälle“,
so
Ines Ihring, zahnmedizinische Prophylaxeassistentin. Termine zur
professionellen Zahnreinigung am Universitätsklinikum können
bei einer persönlichen
Vorstellung in der Poliklinik für Konservie-
rende Zahnheilkunde
und
Parodontologie
Montag bis Freitag in
der Zeit von 7.30 bis
11 Uhr vereinbart werden. Dort wird auch
der Kontakt zur zuständigen Prophylaxeassistentin hergestellt.
Franziska Henkel
N EMISSIONEN
Niedrige Strahlung sollte Kriterium beim Handykauf sein
B
eim
Handykauf
sollten Verbraucher nicht
nur auf Preis und Ausstattung, sondern auch auf
den Strahlenwert des Gerätes
achten. Dazu rät das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Gemessen wird die elektromagnetische Strahlung mit der
Spezifischen Absorptionsrate,
dem sogenannten SAR-Wert.
Dieser gibt an, wie viel Strahlungsenergie der menschliche
Körper beim Telefonieren mit
dem Handy am Ohr maximal
ausgesetzt ist. In Deutschland
dürfen Handys nicht mehr als
2 Watt pro Kilogramm (W/kg)
abstrahlen. Als Richtwert für
strahlungsarme Geräte nennt
das BfS aber 0,6 W/kg oder
niedriger.
Dass vom Telefonieren mit den
Handy eine Gesundheitsgefahr
ausgehen könnte, ist nicht auszuschließen. Als „möglicherweise krebserregend“ hatte
eine Expertengruppe der Internationalen
Agentur
für
Krebsforschung IARC Handystrahlung eingestuft. Es gebe
begrenzte Hinweise auf ein
erhöhtes Auftreten bestimmter
Hirntumore (Gliome) bei Intensiv-Handynutzern. Der internationale Verband der Mobiltelefon-Produzenten CTIA wies den
Bericht zurück. Die Analyse der
WHO-Krebsforschungseinrichtung sei nicht aussagekräftig.
Da der SAR-Wert von Handy
zu Handy stark schwankt, sollten sich Verbraucher auf den
Internetseiten der Hersteller
oder Netzbetreiber, im Fachhandel sowie durch Testberichte informieren. Auch das BfS
untersucht regelmäßig Handys,
zuletzt im Dezember 2010. Insgesamt hat das Amt bislang
SAR-Werte von 1462 Modellen
gesammelt, die auf der BfSWebseite eingesehen werden
können.
dpa
FITNESS, BEAUTY & WELLNESS
17
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N SCHÖNHEIT
N AM RANDE
Das Make-up aufs Licht abgestimmt
O
b man sich besser tiefblaue
Lider schminkt oder diese
in ein dezentes Braun
taucht, ist nicht nur typabhängig. Auch die vorherrschenden
Lichtverhältnisse im Raum
spielen eine große Rolle. Im gedämmten Flurlicht schmeichelt
etwa farbenfrohes Augen-Makeup, wenige Schritte weiter, unter Halogenlicht, jagt es einem
einen fiesen Schrecken ein.
„Klar ist, je nach Lichtfarbe und
Einfall des Lichtes wirken das
Make-up und die Nuancen immer
unterschiedlich“, bestätigt Boris
Entrup, Make-up-Experte für
Maybelline Jade. Er nennt ein
weiteres Beispiel: „Die meisten
Räumlichkeiten werden von oben
beleuchtet. Weil dadurch Schatten um das Auge herum entstehen, wird das Augen-Make-up
unglaublich verstärkt.“
Dieser Effekt lässt sich abmildern: „Mit reflektierenden und
schimmernden Farben im Augen-Make-up kann auch bei sehr
dunklen Farben noch einiges
an Licht herausgeholt werden“,
lautet Entrups Tipp. LidschattenPuder mit Glanzeffekt ist demnach eine gute Wahl. Intensive
Farbtöne wie Lila, Blau oder
Dunkelgrün könnten zusätzlich
mit einem Highlighter im in-
neren Augenwinkel aufgehellt
werden.
Wer sich unsicher ist, wie man
einen Look dem vorherrschenden
Lichtverhältnis anpasst, sollte
sich laut Stephan Schmied, Make-up-Artist für Max Factor, an
den Regeln der Kontrastfarbenlehre orientieren:
„Grünes
Licht
schluckt rote Farben, und gelbes
Licht wiederum
lässt violette Töne
blasser wirken“,
erläutert er.
ben wie Blau vermieden werden,
da diese im gelben Kerzenlicht
verblassen.
Ein Licht, das für jede Frau und
jedes Make-up unvorteilhaft ist,
wird von Halogenlampen erzeugt.
Diese beleuchten besonders häufig Büros, Hallen und Umklei-
Ein Beispiel gefällig? Bei einem
Date mit Kerzenschein, der von
Schmied als gelbes Licht kategorisiert wird, darf
das Augen-Makeup grundsätzlich
kräftiger
sein.
„Das Licht kommt
nun von vorne
und alles erscheint etwas softer und wärmer“,
ergänzt Entrup.
Allerdings sollten
entsprechend der
Kontrastfarben- Der Nude-Look wird mit sanften Tönen wie Beilehre kühle Far- ge und Rosé geschminkt.
Foto: dpa
dekabinen. „Im Gegensatz zum
Kerzenschein, in dem jede Frau
besonders schön aussieht, lässt
Halogenlicht den Teint immer
härter und müder erscheinen“,
erläutert Peter Schmidinger,
Beautyexperte vom VKE-Kosmetikverband in Berlin.
Eine Lösung hat Boris Entrup:
„Mit dem Nude-Look oder auch
dem Camel-Sand-Look ist man
stets bestens beraten. Da sich
beide Looks in der gleichen Farbfamilie bewegen und nur mit der
Intensität spielen, sind sie ausgesprochen vielfältig und alltagstauglich.“ Die Lichtverhältnisse
verändern das Make-up aus puderigen, hellen Farben wie Beige
oder Rosé daher nur begrenzt,
und so sei es möglich, immer
frisch, sexy und gepflegt auszusehen. Das gelte für Situationen unter Halogenlampen – und auch,
wenn man sich im Laufe eines
Tages in unterschiedlich beleuchteten Räumen aufhält.
In den Abendstunden darf dann
aber richtig in den Farbtopf gegriffen werden: „Bei einer coolen Sommerparty kann man gut
und gerne zu Knallfarben wie
Pink, Blau, Türkis und Orange greifen“, ermutigt Susanne
Krammer, Visagistin von Rimmel London.
Inga Fetting
N NACHWUCHS
Schwanger in den Urlaub: Planung ist A und O
R
eisen
während
der
Schwangerschaft?
Viele
Frauen machen sich dabei
Sorgen um ihr Ungeborenes. Beachtet man einige Dinge bei der
Urlaubsplanung, kann die Reise
aber ohne Bedenken losgehen.
„Während der Schwangerschaft
ist der weibliche Körper durch die
Umstellung des Herz-KreislaufSystems und des Stoffwechsels
weniger belastbar“, sagt Ulrike
Krause, Fachärztin für Frauenheilkunde und Allgemeinmedizin
bei der Techniker Krankenkasse
(TK). Deshalb sollten sich Frauen während der ersten drei bis
vier
Schwangerschaftsmonate
und in den letzten Wochen vor
der Geburt keinen klimatischen
und erhöhten körperlichen Belastungen aussetzen. Der beste
Zeitraum zum Reisen liegt zwischen dem fünften und siebten
Schwangerschaftsmonat.
Eine Bahnfahrt hat viele Vorteile: Es gibt ausreichend Platz,
um gelegentlich die Sitzposition
zu ändern. Außerdem kann man
jederzeit
herumlaufen. „Bei
längeren Autofahrten sollten
Schwangere alle zwei Stunden
eine fünfzehnminütige Pause
einlegen“, rät Krause. Außer-
ger umhergehen und im Sitzen
dem ist es wichtig, den Sicherdie Zehen und Füße bewegen.
heitsgurt so anzulegen, dass der
Gut sind auch Kompressionsobere Gurt mit dem oberen Anstrümpfe – sie wirken dem Blutteil über dem Bauch zwischen
rückstau in den Venen der Beine
den Brüsten verläuft. Der unteentgegen.
re Gurt sollte unter dem Bauch
liegen. Wer als Schwangere in
Schwangerschaft und eine Ferndie Luft gehen will, benötigt für
reise schließen sich nicht grunddie meisten Fluggesellschaften
sätzlich aus. In warmen Ländern
ab der 28. Schwangerschaftsist es besonders wichtig, zwei
woche ein Attest vom Arzt, das
bis drei Liter pro Tag zu trinken.
die Flugtauglichkeit bescheinigt.
Ab der 30.
S c h w a n g e rschaftswoche
sollte man bedenken, dass
die räumliche
Enge im Sitz,
im Gang und
auf der Toilette unangenehm werden
kann.
Ab
der 34. / 35.
S c h w a n g e rschaftswoche
ist es ratsam,
nicht
mehr
zu
fliegen.
Wenn sich ein
längerer Flug
nicht vermeiden lässt, am Schwanger in den Urlaub zu fahren ist bei bewussbesten häufi- ter Planung problemlos möglich.
Foto: TK
Bei Durchfall helfen Salzersatzlösungen, so genannte wasserlösliche Elektrolyttabletten. „Auf
Urlaubsreisen in Länder mit
erhöhtem Infektionsrisiko sollte
man verzichten, weil eventuell
notwendige Reiseimpfungen mit
Lebendimpfstoff (Gelbfieber) das
ungeborene Leben gefährden
können, erläutert Krause. Generell sollte man Impfungen im
ersten Drittel einer Schwangerschaft vermeiden. Auch die Malariaprophylaxe ist nicht risikofrei für das Ungeborene. Es gibt
kein Medikament zur Malariavorbeugung oder -behandlung,
das garantiert unbedenklich für
das ungeborene Kind ist.
Auf jeden Fall gehört der Mutterpass ins Reisegepäck. Auch an
die
Versicherungskarte/Europäische Krankenversicherungskarte denken, gegebenenfalls
Auslandskrankenscheine
mitnehmen und eine zusätzliche
Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen. Bei Reisen
ins Ausland ist es ratsam, sich
wegen des Versicherungsschutzes vor Beginn der Reise an die
Krankenkasse und die Auslandsreise-Krankenversicherung zu
wenden.
pd
Schuhe öfter
mal wechseln
E
inigen Damen wird dieser
Tipp zur Rechtfertigung ihrer
Schuhsammlung dienen: Man
sollte nicht jeden Tag dasselbe
Schuhpaar tragen, sondern maximal jeden zweiten Tag. Das
empfiehlt das Deutsche Schuhinstitut (DSI) in Frankfurt. Denn
ein Fuß schwitzt beim Gehen,
daher sollten Schuhe nach
jedem Tragen mindestens 24
Stunden lang trocknen können.
Sie kommen direkt nach dem
Ausziehen noch warm in einen
Schuhspanner aus Holz oder
Schaumstoff, erläutert das DSI.
Riecht der Schuh? Dann sei ein
Spanner aus Zedernholz das
richtige, denn die im Holz enthaltenen ätherische Öle wirken
wie ein natürliches Deo.
dpa
Fingernägel
in Gefahr
V
or allem bei jungen Frauen
sind künstliche Fingernägel
groß in Mode. Wer sich die
blitzenden Hingucker anbringen
lässt, vielleicht sogar, weil die
natürlichen Nägel brüchig und
schwer zu pflegen sind, muss
aber wissen, dass sie unter den
Kunstnägeln teilweise noch spröder werden können. Nach dem
Entfernen der Gel-Nägel stellen
viele Frauen fest, dass ihre eigenen Nägel sehr dünn und
weich geworden sind. Bis diese
sich erholt haben, kann es vier
Monate dauern. Unter die künstlichen Nägel können auch Keime
eindringen. Hygienemängel im
Nagelstudio sind ebenfalls ein
Risiko für Entzündungen. dpa
Schorle besser
ganz zuckerfrei
E
rfrischungsgetränke
mit
Zuckerzusatz können den
Blutdruck erhöhen. „Möglicherweise verengt der Zucker die
Blutgefäße“, so der britische
Forscher Dr. Ian Brown vom
Londoner Imperial College.
Er untersuchte den Zusammenhang von Softdrinks und
Blutdruck in einer Studie mit
knapp 2700 Teilnehmern. Wer
fruchtige Erfrischungen liebt,
sollte zur Schorle greifen – am
besten mit viel Wasser und
wenig Saft.
dpa
Reiten hilft nicht
gegen Cellulite
R
eiterin Isabell Werth räumt
mit einem Beauty-Mythos
auf: „Ich reite beim Training oft
sechs Stunden am Stück“, so
die fünffache Olympia-Siegerin,
„und denke immer: Das kann
doch nicht wahr sein. Ich bin
abends total fertig, aber glauben Sie, ich nehme mal ein
halbes Kilo ab? Nix.“ Auch als
Schönmacher gegen Cellulite
oder dicke Beine tauge Reiten
nicht, so Isabell Werth.
dpa
18
IHR GELD, IHR RECHT
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N EIGENHEIM
Gegen Pfusch am Bau helfen Kontrollen – und ein guter Vertrag
M
weniger Anlass gebe es später
zum Klagen und zu teuren Nachbesserungen.
anches Traumhaus wird
zum Alptraum: Sage und
schreibe 99 Prozent aller
neu gebauten Häuser weisen
irgendeine Art von Mangel auf.
Das sagt Kai Warnecke vom Eigentümerverband Haus & Grund
in Berlin. Die Folge sind jede
Menge Ärger und lange Rechtsstreite über Ursachen und Verantwortung. In manchen Fällen
ist laut Warnecke eine Behebung
der Schäden und Mängel technisch gar nicht möglich.
„Viele Probleme mit Mängeln und
spätere Auseinandersetzungen an
Neubauten sind darauf zurückzuführen, dass viele Bauherren
heute keinen eigenen Architekten
mehr beauftragen“, sagt Warnecke. Nur ein Prozent der Bauvorhaben werde noch klassisch mit
Der Traum vom eigenen Haus kann ohne Absicherungen für den
Bauherren ganz schnell zum Albtraum werden.
Foto: vhz
Planung und Baubegleitung durch
einen Architekten realisiert. Und
wird der Neubau von Bauträgern
und Generalunternehmern durchgeführt, stehe der Architekt nicht
auf der Seite des Bauherrn, sondern des Unternehmers.
Bauherren in entsprechender
Situation sollten einen unabhängigen Baubegleiter heranziehen,
der ihnen vom Vertragsabschluss
bis zur Schlussabnahme zur Seite
steht. Eine solche Baubegleitung
kostet circa 3000 bis 6000 Euro.
Angesichts der enormen Kosten
für eine Mängelbeseitigung, die
schnell 20 000 Euro und mehr
überschreiten könnten, sei dies
N AKTUELLE URTEILE
Rechtswidrige Mahngebühr
D
Ärger über die Qualität der Bauausführung lässt sich auch durch
detaillierte Vereinbarungen vor
Vertragsabschluss
vermeiden.
„Bau- und Leistungsbeschreibungen enthalten viele Tücken,
die der Laie nicht durchschaut“,
warnt Eva Reinhold-Postina vom
Verband der Privaten Bauherren
in Berlin. Daher sollte man auf
eine ausführliche Baubeschreibung Wert legen, die präzise die
verwendeten Materialien und
Marken festlegt. Je mehr Details
bereits vor Baubeginn vertraglich
eindeutig vereinbart sind, desto
Kein Anspruch auf Kurzarbeitergeld
itarbeiter einer Arztpraxis haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, wenn weniger Patienten in die Praxis kommen. Das entschied
das hessische Landessozialgericht. Das Kurzarbeitergeld kann bei der Arbeitsagentur beantragt werden. Es soll die Kündigung von Mitarbeitern
verhindern, indem in wirtschaftlich schlechten Zeiten Gehaltszahlungen
vom Staat kommen. Das Geld kann aber nicht gewährt werden, wenn in
einer Praxis die Patientenzahlen rückläufig sind, weil sich die Gesetze im
Gesundheitsrecht geändert haben. Im konkreten Fall beantragte ein Arzt
für Februar bis Juni 2004 Kurzarbeitergeld für zwei Mitarbeiterinnen. Als
Grund gab er an, dass zum ersten Januar 2004 das Gesundheitsmodernisierungsgesetz in Kraft getreten sei und er dadurch viel weniger Patienten
habe. So sei es zur verkürzten Arbeitszeit seiner Mitarbeiterinnen gekommen. Die Bundesagentur für Arbeit lehnte den Antrag ab. Die Richter
folgten der Argumentation der Arbeitsagentur.
(Az.: L 7 AL 80/08)
Ein Bauherr sollte auch nie auf
eine förmliche Bauabnahme verzichten. Dabei hat er laut VPB
die Möglichkeit, Mängel zu entdecken, die Bauabnahme dann zu
verweigern und die Probleme zügig beheben zu lassen. Denn der
Bauunternehmer bekomme seine
letzte Zahlung erst nach der Bauabnahme. Mit einem Verzicht auf
die förmliche Abnahme vergebe
der Bauherr dieses Druckmittel.
Zwar muss der Unternehmer später entdeckte Mängel in der Regel
auch beseitigen, doch das dauere
oftmals seine Zeit.
Bei den Kontrollen sollte auch
auf energetische Mängel geachtet
werden, die einer VPB-Untersuchung zufolge in über 70 Prozent aller Neubauten auftreten.
Das liege nicht nur an fehlerhaften Planungen , sondern auch an
der handwerklich schlechten Ausführung. Vermeiden lassen sich
solche Baumängel nur durch die
laufende Kontrolle, abschließend
sollten etwa mit Hilfe des „Blower-Door-Tests“ Lecks in der Gebäudehülle gesucht werden. dpa
N MIETRECHT
§D
ie Bundesagentur für Arbeit hat über Jahre hinweg
unzulässig Mahngebühren bei Hartz-IV-Empfängern erhoben. Dafür gab es bis April keine rechtliche
Grundlage, wie das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel
entschied. Nach Angaben des Klägeranwalts können
Betroffene innerhalb der vergangenen zwölf Monate
erhobene Gebühren zurückfordern. Der Kläger war in
Sachsen selbstständig tätig. Weil seine Gewinne zum
Lebensunterhalt nicht ausreichten, bekam er als sogenannter Aufstocker
zusätzlich Hartz IV. Weil er allerdings mehr verdient hatte, als vorher
geschätzt und angegeben, musste er für September 2005 bis Januar 2007
fast 5900 Euro zurückzahlen. Wie bundesweit üblich zog die Bundesagentur das Geld ein. Als der Mann nicht sofort zahlte, erhob die Bundesagentur zusätzlich eine Mahngebühr. Doch das war rechtswidrig, so das BSG.
Denn es gab keine rechtliche Grundlage, nach der die Bundesagentur die
Gelder für die Jobcenter eintreiben durfte. Ab April 2011 hat der Gesetzgeber eine Rechtsgrundlage geschaffen.
(Az: B 14 AS 54/10 R)
M
aber eine gute Investition, sagen
die Experten.
„Um bei Mängeln ein Druckmittel zu haben, sollten Bauherren
ihre Bauträger immer nur nach
Baufortschritt bezahlen“, rät
Warnecke zudem. Auf keinen
Fall sollten sie im Vertrag eine
Bezahlung nach Zeitspannen vereinbaren. Denn bei solchen Regelungen müsse gezahlt werden,
auch wenn das Unternehmen in
der Zwischenzeit nicht weitergebaut hat. Der Bauherr leiste dann
quasi eine Vorauszahlungen, die
er im Fall einer Insolvenz verliert.
Unbedingt überprüft werden sollte bei Zahlungsplänen nach Baufortschritt, ob die geleistete Arbeit
und Entlohnung einander entsprechen. Die Vertragsgestaltung
sollte ein sachkundiger Jurist vornehmen.
Pflicht: Miete immer pünktlich zahlen
ie Miete muss immer
pünktlich gezahlt werden. „Das gehört zu den
wichtigsten Pflichten eines
Mieters“, sagte Hermann-Josef
Wüstefeld vom Deutschen Mieterbund. Verletzen Mieter diese
Pflicht, riskieren sie eine fristlose Kündigung.
„Mieter müssen sich an die
im Mietvertrag vereinbarte
Zahlungsweise halten“, sagte
Wüstefeld. Geraten Mieter mit
zwei Monatsmieten in Rückstand, dürfen Vermieter den
Mietvertrag fristlos kündigen.
„Allerdings können Mieter
eine solche Kündigung auch
wieder unwirksam machen“,
sagte Wüstefeld. Dafür müsse
der ausstehende Betrag auf
einmal nachgezahlt werden.
Danach müssten sich Mieter
allerdings zwei Jahre lang vertragstreu verhalten, bevor sie
diese Möglichkeit wieder nutzen können.
Wer laufend unpünktlich seine
Miete zahlt, riskiere ebenfalls
eine Kündigung. „Das ist eine
einrichten. Auch könne man dem
Vermieter eine Einzugsermächtigung erteilen. Dann könnten
unberechtigte Beträge im Zweifel zurückgeholt werden, etwa
wenn im Verlauf des Monats ein
Mangel auftrete, der eine Mietminderung rechtfertige. Zudem
müsse in diesem Fall auch der
Vermieter darauf achten, dass
der richtige Betrag abgebucht
werde. Das könne etwa bei Staffelmieten sinnvoll sein.
Foto: André Kempner
„Nicht oder zu spät erkannte
Mängel sind für alle Beteiligten
unerfreulich“, sagt Martin Pfeiffer, Professor an der Fachhochschule Hannover und ehemaliger
geschäftsführender Direktor des
Instituts für Bauforschung in
Hannover. Sie verzögerten zudem
den Baufortschritt. Besonders
schlimm ist es, wenn erst nach
dem Einzug Folgeschäden auftreten - manchmal geschieht dies
erst nach Jahren. Dann haben die
Hausbesitzer erst recht Ärger am
Hals, gerade wenn die Bauverantwortlichen nicht mehr greifbar
sind.
Neutrale Baubegleiter sind auf
der Baustelle nicht unbeliebt.
Denn wenn sie Mängel frühzeitig
erkennen oder diese dadurch gar
nicht erst auftreten, ist das auch
für die Bauausführenden gut. Laut
Pfeiffer zeigt eine aktuelle Studie
vom Institut für Bauforschung
und Bauherren-Schutzbund in
Berlin, dass so durchschnittlich
etwa 11 000 bis 12 000 Euro für
die Behebung von Mängel gespart
werden, für die die betroffenen
Planer oder Unternehmen haften
müssten.
Grundsätzlich sollen auch Bauherren die einzelnen Schritte
ihres Bauprojekts regelmäßig dokumentieren sowie bei der Bauabnahme alles genau aufschreiben. Neben einer detaillierten
Beschreibung im Abnahmeprotokoll ist es sinnvoll, die Mängel
zu fotografieren.
Egal wie hoch, die Miete muss
pünktlich gezahlt werden.
Pflichtverletzung“, sagte Wüstefeld. Der Vermieter müsse
in diesem Fall aber erst eine
Abmahnung schicken, bevor
er die Kündigung aussprechen
könne.
Mieter sollten daher einen Dauerauftrag für die Mietzahlung
Ärger können sich Mieter auch
einhandeln, falls auf ihrem
Konto gerade nicht genug Geld
ist, wenn die Miete fällig wird.
Denn kann eine Überweisung,
ein Dauerauftrag oder eine
Einzugsermächtigung
mangels Deckung nicht ausgeführt
werden, geht das zulasten des
Mieters. Und zwar auch, wenn
er schuldlos zahlungsunfähig
geworden ist, etwa weil er etwa
arbeitslos geworden ist. In
diesem Fall sollte man sich an
seinen Vermieter wenden und
um Stundung der Miete bitten.
Möglicherweise könne auch das
Sozialamt helfen.
dpa
SOZIALES
19
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N MITTELVERTEILUNG
N AM RANDE
Pflegedebatte in Sachsen geht weiter
Krippenplatz
per Mausklick?
D
ie Pflege in Sachsen droht
nach Ansicht der Opposition selbst ein Pflegefall
zu werden. Bei einer Debatte im
Parlament warfen Vertreter der
Oppositionsparteien der Regierung mangelndes Engagement
vor. Das Sozialministerium
konnte die Kritik nicht nachvollziehen und verwies auf das
bisher Erreichte. Aber auch Ministerin Christine Clauß (CDU)
sah noch Handlungsbedarf.
„Pflege ist das Zukunftsthema
für eine solidarische Gesellschaft, die immer älter wird“,
sagte Clauß. Wer glaube, alle
Herausforderungen und Aufgaben der Pflege in nur einem
Jahr lösen zu können, der irre.
Die Debatte war auf Antrag der
SPD auf die Tagesordnung gelangt. Es gebe viele Phrasen,
aus denen aber keine Initiativen
folgten, sagte die Abgeordnete
Dagmar Neukirch und wertete
das Handeln der Regierung als
„Nicht-Politik“. In Sachsen fehle
es mittlerweile an allen Ecken
und Kanten und vor allem an
Struktur und politischem Willen
der Regierenden. Die Menschen
hätten aber überall in Sachsen
Anspruch auf Pflege in gleicher
Qualität. Ein Mix aus verschiedenen ambulanten Angeboten
der Pflege, Gesundheit, Haushaltshilfe, ehrenamtlichen Alltagsbegleitung und weiterer
Formen sei notwendig.
Ü
ber das Internet sollen Eltern im Freistaat künftig die
Wunsch-Kindertageseinrichtung
für ihren Nachwuchs finden.
Das Onlineportal für Sachsens
Kindertageseinrichtungen erhält
eine neue Suchmaske, teilte
das Kultusministerium in Dresden mit. Von der Altersgruppe
bis hin zum Stadtteil können Eltern die eingetragenen Kitas damit nach ihren Kriterien durchforsten. Die Anbieter selbst
müssen deswegen aber nicht
passiv bleiben. Neben ihrem
Betreuungsangebot können sie
dort auch ihre pädagogische Arbeit präsentieren.
dpa
Jeder kann
Leben retten
M
Wird die Pflege in Sachsen zum Pflegefall? Die Politiker diskutieren heftig.
Den Linken zufolge setzt die
Regierung die Zahl Pflegebedürftiger viel zu niedrig an, um
zusätzliche Haushaltsmittel einzusparen. Seit etwa zehn Jahren
lebe man von der Substanz, die
zuvor mit großer Anstrengung
geschaffen worden sei. „Wenn
nicht gegengesteuert wird, steuern wir im Freistaat auf einen
Pflegenotstand zu“, sagte der
Abgeordnete Dietmar Pellmann.
Er beschuldigte die Regierung,
die Verantwortung auf die Kom-
munen abzuwälzen. „So wächst
die Gefahr, dass die jeweilige
kommunale Kassenlage über
das Niveau der Pflege entscheidet.“ Zudem beklagte er zu niedrige Löhne für das Personal.
Die Koalitionsfraktionen von
CDU und FDP forderten per Antrag mehr Mitwirkungsrechte
Pflegebedürftiger. Bei der Erarbeitung des „Betreuungs- und
Wohnqualitätsgesetzes“ müssten die Bedürfnisse der Bewoh-
Foto: dpa
ner von Pflegeheimen stärker
als bisher in den Mittelpunkt
rücken. Laut Prognose soll die
Zahl der Pflegebedürftigen bis
2020 um mehr als 30 Prozent
wachsen, bis 2030 sogar um
mehr als 50 Prozent. Derzeit
sind in Sachsen rund 132 000
Menschen pflegebedürftig, vor
zehn Jahren waren es 119 000.
Die Linken gehen davon aus,
dass die Zahl bis zum Jahr 2030
sogar auf 300 000 Betroffene
steigt.
dpa
ehr als 10 000 Apotheken
in Deutschland beteiligten
sich im Rahmen der Organspende-Kampagne „In jedem
steckt ein Lebensretter“: Zum
zurückliegenden „Tag der Organspende“ am 4. Juni haben
Apotheken mehr als sieben
Millionen
Organspendeausweise erhalten, die sie in der
kommenden Woche an ihre
Patienten und Kunden verteilen. Initiator ist die ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände in Kooperation mit der
Deutschen
Stiftung Organtransplantation
(DSO).
dpa
N HILFSFONDS
Streit droht um Entschädigung früherer Heimkinder
Ü
ber die Entschädigung
früherer
Heimkinder
bahnt sich ein Streit an.
Union und FDP sowie das unionsgeführte Bundesland Sachsen fordern eine Einbeziehung
der ostdeutschen Opfer, was die
westdeutschen Bundesländer
und die Opposition im Bundestag zum jetzigen Zeitpunkt ablehnen. SPD und Grüne fürchten, dass sich die Einrichtung
des geplanten 120-MillionenEuro-Fonds für Heimkinder
aus der früheren Bundesrepublik verzögern könnte. Daher
schlagen sie vor, zunächst die
Empfehlungen des Runden Tisches Heimerziehung umzusetzen und erst danach den Fonds
aufzustocken und für weitere
Opfergruppen zu öffnen.
Die westdeutschen Bundesländer wollten bei der zweitägigen
Jugend- und Familienministerkonferenz in Essen einen Fahrplan für ihre Beteiligung an
dem Fonds beschließen, der
bis Ende Juli stehen soll. Darin
ist die Einbeziehung der DDRHeimkinder nicht vorgesehen.
Außerdem wollen die Länder
Eckpunkte für ihre Beteiligung
an den Kosten für Anlaufstellen, Forschungs- oder Selbsthilfeprojekte beschließen.
Kommt in Essen, wie erwartet,
eine Einigung der West-Länder
zustande, wäre eine entscheidende Hürde übersprungen.
Denn bisher steht die Finanzierungszusage der Länder noch
aus, die den Fonds zu einem
Drittel finanzieren sollen. Die
Kirchen und der Bund, die
ebenfalls jeweils ein Drittel finanzieren, haben ihren Anteil
bereits zugesagt. Der Fonds
soll 2012 eingerichtet werden.
Doch nun kommen neue Forderungen aus den Ost-Ländern.
Der Staatssekretär im Nordrhein-westfälischen Familienministerium, Klaus Schäfer,
der die Länder am Runden
Tisch Heimerziehung vertreten
und den Fonds mit ausgehandelt hatte, sagte dem epd, er sei
„überrascht“, dass nunmehr
ein Zusammenhang mit einer
möglichen Entschädigung der
DDR-Heimopfer
hergestellt
werde. Der Runde Tisch habe
dies ausgeklammert, weil seine
Empfehlungen sich auf die spezifische Situation der Heimkinder in den alten Bundesländern
bezögen.
Sachsens
Sozialministerin
Christine Clauß (CDU) betonte
im Gespräch mit dem epd hingegen, es dürfe „keine Opfer
zweiter Klasse“ geben. Wenn
die DDR-Heimkinder nicht
ebenfalls jetzt in den Hilfefonds
einbezogen würden, müssten
sie möglicherweise noch Jahre
warten. Es sei allerdings auch
klar, dass dafür der Fonds aufgestockt werden müsse. Darüber wolle sie zunächst bei den
ostdeutschen Ländern werben,
sagte Clauß, nannte aber keine
Summen.
Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU).
Foto: dpa
Dass die sächsische Sozialministerin nun auf den fahrenden
Zug aufspringen will, sorgt für
erheblichen Unmut bei denen,
die über Jahre auf die Entschädigungslösung für misshandelte Heimkinder in der früheren
Bundesrepublik hingearbeitet
haben. Sie halten es für riskant, die fragile Vereinbarung
zwischen Kirchen, Ländern,
Bund und Betroffenen nun mit
den historisch und politisch
anders gelagerten Fällen aus
der DDR zu überfrachten. In
der Arbeitsgruppe des Bundestages, die einen interfraktionellen Antrag zur Entschädigung der Heim-Opfer erstellen
sollen, gab es darüber bereits
Streit.
Der Bundestag muss den Bundesanteil am Fonds beschließen.
Dafür sollten Regierungskoalitionen und Opposition einen
fraktionsübergreifenden Antrag
ausarbeiten. Inzwischen gibt es
zwei verschiedene Anträge. Union und FDP halten es „für nicht
vertretbar, Angebote für Hilfen
zugunsten ehemaliger Heimkinder auf Fälle in der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von
1949 bis 1975 zu beschränken“.
Zeitgleich, so die Koalitionsfraktionen, seien gleichwertige
Maßnahmen für Opfer aus der
ehemaligen DDR notwendig.
Demgegenüber wollen SPD und
Grüne erst im zweiten Anlauf
Hilfen für weitere Opfergruppen
beschließen, um das jetzige Verfahren nicht zu gefährden. Neben
DDR-Heimkindern wollen sie
dann außerdem Opfer einbeziehen, die in Behindertenheimen
oder der Kinder- und Jugendpsychiatrie misshandelt worden
sind.
Bettina Markmeyer
20
SPORT
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
Fotos: dpa, AFP
N MOTORRAD-WM
Stafan Kiefer sieht die Zielflagge von Barcelona als Erster. Der Fahrer des deutschen Kiefer Racing-Teams führt nach dem Katalonien-Rennen das Moto2-Ranking an.
Die deutsche Show geht weiter
B
lüh im Glanze dieses Glückes – bei dieser Zeile
der Nationalhymne begann Stefan Bradl mit einem
triumphierenden Lachen mitzusingen. Der Bayer brauchte
bei seinem dritten Saisonerfolg
in der Motorrad-Weltmeisterschaft in Barcelona das Glück
nicht zu strapazieren. Doch es
war ihm ebenso hold wie zuvor
Jonas Folger, der beim Erfolg
von Nicolas Terol aus Spanien
im Rennen der 125-Kubikzentimeter-Klasse Rang drei belegte.
Fünftes Rennen, fünfte Pole Position, dritter Sieg – für Bradl
verläuft das erste Saisondrittel
wie ein schöner Traum. Doch
der Zahlinger dominiert die
Moto2-Klasse derart, dass es
kein Zufall mehr ist. „Es war
ein sehr schönes Rennen. Ich
wurde nur einmal eine Runde
lang von Julian Simon attackiert. Dann habe ich das Rennen so abgespult, wie ich es in
meinem Kopf zurecht gelegt
hatte. Ich habe mich wieder auf
mich konzentriert und Runde
für Runde gleichmäßig Gas gegeben. Was soll ich noch dazu
sagen“, meinte Bradl, dessen
Siegerjubel auf der Auslaufrunde auch die spanischen Fans zu
Ovationen animierte.
Mit seinem sechsten GrandPrix-Sieg insgesamt überholte
der 21-Jährige in der Famili-
enchronik auch seinen Vater
Helmut. Dieser sieht das Potenzial seines Sprösslings noch
nicht ausgeschöpft. „Er ist
immer hochkonzentriert, legt
Superstarts hin, fährt tech-
nisch sauber – es sieht alles so
einfach aus“, meinte Helmut
Bradl und ergänzte: „Heute
musste er nicht mehr tun, aber
er kann noch zulegen. Davon
bin ich überzeugt.“
Glücklich und völlig unerwartet
kam Jonas Folger zu seiner
zweiten Podestplatzierung in
dieser Saison. In der Achtelliterklasse wurde sein Teamkollege
Johann Zarco aus Frankreich
Stefan Bradl: „Ich musste mich nur noch konzentrieren“
Drei Siege nach fünf Rennen –
solch einen Saisonstart hatte
Stefan Bradl in der MotorradWeltmeisterschaft noch nie. Am
Sonntag gewann er souverän
in Barcelona. Im dpa-Interview
spricht er über das Rennen und
die nächsten Aufgaben.
Frage: Der dritte Sieg im fünften
Rennen des Jahres, und der sah
mit 4,1 Sekunden Vorsprung im
Ziel fast spielerisch aus - gelingt
Ihnen zurzeit einfach alles?
Bradl: Von wegen. Das Wochenende hat fürchterlich begonnen.
In den schnellen, langgezogenen
Kurven des Circuit de Catalunya,
wo es auf den seitlichen Reifengrip ankommt, bin ich viel zu
stark gerutscht. Am Samstagmorgen hatten wir immer noch
keine entscheidende Verbesserung erreicht, da war ich richtig verärgert. Glücklicherweise
fanden meine Mechaniker Entscheidendes rechtzeitig vor dem
Qualifikationstraining. Erst von
da an hatte ich wieder Spaß am
Motorradfahren.“
Das Qualifying haben
Sie
als
Schnellster
absolviert –
bereits zum
fünften Mal
hintereinander. Ihr
Rennen begannen Sie
mit einem
Blitzstart,
fuhren der
Konkurrenz
Stefan Bradl
bereits bis
zur ersten Sektor-Zeitmessung
um 0,3 Sekunden davon. Sind
sie am Start bewusst ein hohes
Risiko eingegangen?
Bradl: „Nein, ich wusste, dass
ich am Anfang gleich attackieren
muss, deshalb habe ich die Reifen in der Aufwärmrunde sorgfältig auf Temperatur gebracht. Ich
hatte das sehr gut im Griff. Als
Julian Simon mich überholte,
dachte ich kurz, dass der vielleicht schneller fahren kann als
ich, aber das stellte sich schnell
als Irrtum heraus. Da habe ich
ihn wieder überholt. Zur Mitte
des Rennens habe ich mich
dann entschieden, auszuprobieren, ob ich dem Feld wegfahren
kann. Das hat erstaunlich gut
funktioniert. Danach musste ich
mich nur noch auf mich selbst
konzentrieren und meine Runden abspulen.“
Sie führen in der Moto2-Weltmeisterschaft jetzt mit einem
großen Vorsprung vor dem
Zweitplatzierten. Machen Sie
sich überhaupt noch Gedanken
über das nächste Rennen?
Es geht ja nächstes Wochenende bereits in England weiter,
da hatten Sie vor einem Jahr
Pech.
Bradl: „Ich war Dritter im Qualifikationstraining, habe dann
aber im Rennen einen Fehler gemacht und bin gestürzt. Ich bin
mir aber sicher, dass die derzeitige Leistung des gesamten
Teams und unserer Technik uns
auch in Silverstone ein gutes
Ergebnis ermöglichen wird.
wegen eines unfairen Manövers
ausgangs der Zielkurve gegen
Nicolas Terol mit einer 20-Sekunden-Zeitstrafe belegt, was
ihn Sieg kostete und nur Rang
sechs einbrachte. Während Terol seinen vierten Sieg im fünften Rennen bejubelte, rutschte
Folger auf Rang drei vor.
„Ich bin sehr glücklich mit dem
dritten Platz, auch wenn ich
von einer Strafe gegen meinen
Teamkollegen profitiere. Für
ihn tut es mir leid, aber es
sind schöne Punkte für mich“,
meinte der Bayer, der ein hervorragendes Rennen ablieferte.
Bei seinem 42. Grand Prix jagte
er dem Pulk hinterher und war
bei Halbzeit Vierter. Dort lieferte er sich einen großen Kampf
mit Sandro Cortese, den er am
Ende knapp für sich entschied.
„Ich bin sehr traurig. Normalerweise müsste ich viel weiter
oben stehen“, sagte Cortese.
Nach einem hervorragenden
Start kam für den Berkheimer
eine Schrecksekunde, als seine
Aprilia plötzlich ausging. „Ich
habe am Gas gespielt und dachte, die Sache ist gelaufen. Aber
dann kam sie wieder, nur war
ich da schon 15.; ich habe jede
Runde gebissen und war der absolute Chef im Ring. Umso enttäuschter bin ich nun“, meinte
der in der WM-Gesamtwertung
weiter auf Rang zwei liegende
Italo-Schwabe.
dpa
21
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N MEDI-FUSSBALL
Kicken bis der Arzt kommt
Das sieht gut aus: Das Leipziger Team musste sich im Finale nur dem Team aus Das spaßige Rahmenprogramm der Meisterschaft: Mediziner sind keine Kinder von
Homburg nach Neun-Meter-Schießen geschlagen geben.
Fotos: privat Traurigkeit – auch die Medizinstudenten nicht.
V
om 3. bis 5. Juni 2011
war es wieder so weit. Die
Deutschen Meisterschaften im Medizinerfußball fanden
zum zehnten Mal statt, dieses
Mal in Göttingen. Während die
Aktiven auf dem Platz Humanoder Zahnmedizin studieren
müssen, galten für die Fans
keinerlei Beschränkungen. Die
Niedersachsen konnten über
3000 Fans und Spieler- und
Spielerinnen
verzeichnen,
welche unter dem Motto: Kicken bis der Arzt kommt ein
tolles Wochenende verbringen
sollten. Bei den Männern wurde das beste Team aus über
120 Mannschaften gesucht, bei
den Frauen aus 31 Teams. Die
Spiele fanden auf Kleinfeldern
für je zehn Minuten Spielzeit
mit sechs Spieler/-innen statt.
Die Leipziger Fakultät fuhr
mit vier Männermannschaften
und den Leipziger Medifußballerinnen in einem von der
Uniklinik gesponserten Bus
und dem Maskottchen Pink
Panther nach Göttingen. Die
Erwartungen waren hoch,
denn die Leipzigerinnen konnten den Titel 2007, 2008 und
2009 schon drei Mal gewinnen
und fuhren nun, trotzdem sie
letztes Jahr nur 3. geworden
sind, wieder als Favoritinnen
nach Göttingen.
Team der Berliner Charité im
9-Meter-Schießen gegen den
Gastgeber aus Göttingen. Die
Leipziger Männermannschaften schieden leider alle in der
Vorrunde aus.
Neben Fußball stand auch der
Spass im Mittelpunkt und rund
um die Spielfelder war eine
Menge los. Angefangen von
der Wahl des Mannschaftsnamen wie Einfach Frank-
Die Vorrunde wurde gut bewältigt, damit die Finals sicher erreicht und die Chancen standen
gut für die Rückeroberung des
Pokals. Jedoch mussten sich
die Spielerinnen aus Leipzig
den neuen Medimeisterinnen
aus Homburg im packenden
Neun-Meter-Schießen geschlagen geben.
Bei den Männern gewann das
Sauberkeit muss sein – das wissen gerade die Medizinstudenten
auf dem Meisterschafts-Tunier.
Foto: privat
N FORMEL EINS
D
Trotz der andauernden Proteste im Königreich Bahrain
wurde das ursprünglich für den
Saisonstart im März angesetzte
Rennen für den 30. Oktober terminiert.
Auch wenn es für die Leipziger
Mediziner nicht für einen Pokal
reichte, wollen sie im nächsten
Jahr wieder fußballerisch angreifen und mit vielen Fans die
medizinische Fakultät Leipzigs
bei den Meisterschaften vertreten.
Annegret Wilke
N AM RANDE
Bahrain-Rennen: Ecclestone erwägt Verlegung
er Große Preis von Bahrain könnte laut Formel-1
-Chef Bernie Ecclestone
immer noch verschoben werden. „So wie die Dinge im Moment laufen, wissen wir nicht,
was passieren wird. Am besten
schieben wir Bahrain auf das
Ende der Saison und, wenn es
sicher und in Ordnung ist, dann
gehen wir hin. Wenn nicht, dann
gehen wir nicht und es gibt keine Probleme“, sagte der Brite.
furt, Klotz am Bein, Fahrraddynamo Münster oder Doppel
D, wird auch jedes Jahr der
begehrte Fanpokal vergeben.
Dazu reisen mehrere Hundert
Supporter einiger Universitäten an, um ihre Mannschaften
mit Gesängen, Cheerleading,
Plakaten und Kostümen zu unterstützen. Diese Jahr ging der
Fanpokal an die überragenden Magdeburger Fans, die
sogar einen pinken Trabant,
umgebaut zur fahrenden Disco, quer über den Platz schoben und überall für Stimmung
sorgten.
Seit Februar wurden in Bahrain
im Zuge der Revolten mindestens 30 Menschen getötet.
„Laut FIA (Automobil-Weltverband) gibt es keine Probleme
in Bahrain“, sagte Ecclestone
und fügte hinzu: „Aber das ist
nicht das, was ich gehört habe.
Ich denke, wir sollten vorsichtig
sein.“
Die 40-Millionen-Dollar-Gebühr,
die die Formel 1 von Bahrain
erhält, hätte keinen Einfluss auf
die Entscheidung, betonte der
80-Jährige. „Wenn dort kein
Rennen stattfindet, werden wir
es zurückgeben. Aber es geht
in dieser Frage nicht um Geld,
sondern darum, ob es sicher
und gut ist, das Rennen in Bahrain auszutragen. Wir können
den Termin immer noch verändern.“
Die Organisatoren in Bahrain
indes sind zuversichtlich. „Wir
behaupten, dass wir den Großen Preis im Oktober hier austragen können. Die Reisebeschränkungen sind aufgehoben
worden und es gibt eine große
Unterstützung im Land für das
Event“, hieß es in einer Mitteilung des Ausrichters, der Bahrain International Circuit.
Auch FIA-Präsident Jean Todt
hält an der Entscheidung für
die Neuansetzung des Rennens
fest. „Viele Menschen in Bahrain haben gesagt, dass sie eine
internationale Sportveranstaltung austragen dürfen, mit der
demonstriert wird, dass der
Friede zurück ist. Sport kann
die Menschen wieder zusammenbringen.“ Todt drohte den
Formel-1-Rennställen
zudem
Konsequenzen bei einer NichtTeilnahme in Bahrain an.
Der ehemalige FIA-Präsident
May Mosley äußerte sich dagegen kritisch. Er befürchte, dass
die Herrscher des Königreiches
mit dem Grand Prix den Eindruck vermitteln wollen, dass in
Bahrain alles in bester Ordnung
wäre.
dapd
DSC-Damen in
Champions League
D
ie Volleyballerinnen des
Dresdner SC starten in
der kommenden Saison in der
Champions League. Obwohl die
Elbestädterinnen den Meistertitel und damit das Ticket für
die europäische Königsklasse
verpasst hatten und nur für
den CEV-Cup qualifiziert waren,
erhielten sie jetzt unerwartet
eine Wildcard für den höchsten europäischen Wettbewerb.
„Das ist auch eine Referenz
an den Challenge-Cup-Sieger
von 2010“, erklärte Wolfgang
Söllner, Präsident des sächsischen Volleyballverbandes und
Vizepräsident des DSC. dpa
22
RÄTSELSEITE
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N KREUZWORTRÄTSEL
plastisches
Brustbild
feines
Leder
elektron.
Fühler
Totenschrein
Schiffseigner
Weigerung
heilig
(bei
Ortsnamen)
Bücherwurm
Bewohner
von Laos
Fakultätsverwaltung
Leidenschaft,
Vorliebe
Betrieb
des
Druckgewerbes
Fluss
durch
Berlin
3
Substantiv,
Nennwort
(lat.)
Oberbekleidungsstück
7
Termindruck
Südasiat
rundliches
Ende
(Finger)
nicht
vor
Schanktisch
früheres
Maß der
Radioaktivität
Patron d.
Angler
und
Fischer
European
Space
Agency
(Abk.)
Mischbrett
für
Farben
ugs.: sich
sehr anstrengen
Aushöhlung,
Rinne
Abk.:
Nebenstelle
Mittelloser
3
4
5
6
7
8
9
9
frühere
ital.
Währung
(Mz.)
altes
Wegemaß
Grunddatenstein
für Mainboards
niederes
Volk,
Pöbel
Wundpflasterstreifen
ehem.
Staatenbündnis
pfeilerartiger
Mauerstreifen
Stehlerin
Hunderasse
europ.
Vulkan
(Landessprache)
Lurch
zusätzliche
Nahrung
8
Hafenstadt
auf
Zypern
ölartige
chemische
Verbindung
festes
Ganzes
2
Vermerk
im Buch
Hauptstadt
von Marokko
Stalldung
Radmittelstück
Astrologe
Wallensteins
† 1656
Geldwert
einer
Ware
Hochland in
Zentralasien
Meerbusen
Verkehrsstockung
besondere
Schnelligkeit
Boxhieb
Spielkarte
Hptst.
Griechenlands
Gefängnisraum
Atmungsorgan der
Fische
Abk.:
Landeskriminalamt
Umwelt,
Lebenskreis
flink,
munter
Streben,
Ehrgeiz
betrübt,
trist
Lachsfisch
Zucker
aus
versch.
Sorten
Wachssalbe
aktuelle
Rollschuhart (Kw.)
Maschinenführer
polnischer
Krauttopf
Giftpflanze
Komponist
von „Das
Dreimäderlhaus“ †
Truthahn
älteste
lat. Bibelübersetzung
Geizhals
Sitzstreik
(amerik.)
EUBeitrittsstaat
2004
unrichtig
größeres
Grundstück
6
kretischer
Sagenkönig
endgültig
Südafrikaner
Dateneingabe
in den
Computer
Fluss
durch
Paris
Zentrum
Ausbuchtung,
Wölbung
franz.
Komponist
† 1871
Hauptstadt
Bulgariens
Gaststätte
Fuchs
in der
Fabel
Jagderfolg
Kurzwort
für ein
Werkzeug
in der
Nähe
von,
seitlich
ugs.:
verdorben,
kaputt
Anschluss
FernseherDVD-Player
Gartenblume
Wohlbefinden
Riechorgan
Küstenschiff
des Mittelmeers
Getreidehalme
med.:
angeboren
Stadt
in Rumänien
fruchtbare
Bodenschicht
Stirnseite
Trumpfkarte
beim
Tarock
Menschenmenge
Schadenersatzpflicht
4
unser
Zentralgestirn
Gehstütze
natürliches
Gewässer
zum
Schwimmen
Zeichen dehnfür
bares
Holmium Gewebe
Zeichen
für
Arsen
Schild
des Zeus
und der
Athene
erster
Großfürst
der
Magyaren
Tempeldiener
im A. T.
lateinisch:
Fall
Zerstäubungsvorrichtung
Erfinder
einer
Bremse
† 1911
ostdeutsche
Rockgruppe
Gründer
des
Türkischen
Reiches
franz.
Adelsprädikat
männl.
Vorname
Teil des
Baumes
ital.:
Teigwaren
Gefährtin
Raub-,
Pelztier
eine
Gerade
durch den
Kreis
spitzer
Teil der
Pflanze
FlugStimm- kontrollturm
lage
positive
Elektrode
1
ugs.:
VerseHungerschmied, kur
Poet
Welle im
Stadion
(2 Wörter)
Tontaubenschießen
kaufm.:
Sollseite
eines
Kontos
5
Schlaufe
milit.
Besetzung
Niedertracht,
Ehrlosigkeit
lautmal.:
Schuss
aus einer
Waffe
schwelen,
kokeln,
brennen
Stadtteil
von
kurz für:
London
in dem
(2 Wörter)
Süßspeise
Gemüse zu
Brei, Mus
machen
d. Snobs
unter
den
Reichen
Münze
in
vielen
Ländern
Großgelände
für Wild
2
griechischer
Sagenheld
engl.:
Unsinn
1
®
s2426.4-160
Verlosung: Drei Büchergutscheine
Die Lösung des Rätsels im Heft 10/11 lautete: Blinddarm. Über je einen Bücher- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese
gutschein dürfen sich Jana Krause (Leipzig) H. Walter (Schönwölkau) und Erwin bis zum 23. Juni 2011 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail an:
Spiller (Weißenfels) freuen.
Herzlichen Glückwunsch! [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS
23
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG
10. 06. 11 BIS 23. 06. 11
Freitag, 10.06.11
Mittwoch, 15.06.11
Freitag, 17.06.11
Sonntag, 19.06.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Sackgasse, Gastspiel mit
Gerd Dudenhöffer.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Der gemeine Sachse, mit
Griseldis
Wenner
und
Meigl
Hoffmann.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Angeschmiert und ausgeMerkelt.
Skala, Tel. 1268475, Gottschedstr. 16;
20 Uhr: Easy Rider.
TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-Heine-Str.
87; 20 Uhr: Die Schatzinsel.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Der Untergang des Abendbrots.
Musikalische Komödie, Tel. 1261261,
Dreilindenstr. 30; 19.30 Uhr: Der Waffenschmied.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Lose
Skiffle Gemeinschaft Leipzig-Mitte.
Völkerschlachtdenkmal, Tel. 2416870,
Straße des 18. Oktober 100; 20 Uhr:
Roxette, Support: Ozark Henry.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse
2; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler.
Musikalische Komödie, Tel. 1261261,
Dreilindenstr. 30; 19.30 Uhr: Der Waffenschmied.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Wirrklichkeit, Comedy mit Ulan und Bator.
Völkerschlachtdenkmal, Tel. 2416870,
Straße des 18. Oktober 100; 20 Uhr:
Elton John & Band.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 15 Uhr: Klein-Paris träumt von der Liebe, mit Lipsi Lillies und Bert Callenbach.
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 19.30 Uhr: MDR Zauber der Musik (8), mit dem MDR Sinfonieorchester.
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.
20; 10 Uhr: Gottesdienst.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr.
1; Webers Hof 21 Uhr: Sommertheater:
Shakespeare – Das Stürmchen.
Montag, 20.06.11
Sonnabend, 11.06.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Das wird‘s Beste sein!, mit
Carolin Fischer, Anke Geißler, Katrin Hart,
Ralf Bärwolff, Peter Treuner.
Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s
Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17;
20 Uhr: Wir geben nix – Re4kämpfe um
Unterholz, mit dem Jugendkabarett der
Pfeffermühle.
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,
Lindenauer Markt 21; Saal 11 Uhr: Emil
und die Detektive, ab 8 Jahren.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Sackgasse, Gastspiel mit
Gerd Dudenhöffer.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr.
6-10; 20 Uhr: Angeschmiert und ausgeMerkelt.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre
Deutsche Gemeinheit.
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;
19 Uhr: Die Große Messe.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Rumpelkammer live, mit Simone Danaylowa,
Bernhard Biller, Stefan Senf und Michael
Kann.
TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-Heine-Str.
87; 20 Uhr: Die Schatzinsel.
Dienstag, 21.06.11
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Wellenbrecher, Lieder von Hans Albers, Rio Reiser, Bertolt Brecht u. a. mit Hansa Molle
und Valeri Funkner (Akkordeon).
Theater der Jungen Welt – Kleine Bühne,
Tel. 4866016, Demmeringstr. 22; 10 Uhr:
Timm Thaler – die Geschichte vom verkauften Lachen, ab 8 Jahren.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr.
1; Webers Hof 21 Uhr: Sommertheater:
Shakespeare – Das Stürmchen.
Zentrum für Psychische Gesundheit
der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.
Sonntag, 12.06.11
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Super Manni.
Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s
Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20
Uhr: Hurra, wir bleiben inkompetent!, mit
Tina Rottensteiner, Matthias Avemarg und
H.-J. Silbermann.
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;
18 Uhr: Der Barbier von Sevilla.
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.
20; 10 Uhr: Gottesdienst.
Mittwoch, 22.06.11
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Lass mich dein Badewasser
schlürfen.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Zehn
Frauen möcht‘ ich sein, mit Katrin Troendle.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr.
1; Webers Hof 21 Uhr: Sommertheater:
Shakespeare – Das Stürmchen.
TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-Heine-Str.
87; 20 Uhr: Mau-Mau-Town.
Montag, 13.06.11
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Mendelssohn-Saal 18 Uhr: Chorkonzert „Veni creator spiritus“, mit dem
Gewandhauskinderchor, dem Stephan
König Trio und Gästen.
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;
18 Uhr: Elektra, mit Solisten.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Bauer
kocht Frau, mit dem Parkbankduo.
Dienstag, 14.06.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Staatsratsvorsitzende küsst
man nicht, mit Angela Schlabinger, Stefan
Bergel, Thorsten Giese.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20
Uhr: Hört, wie es humort!, Witzeabend.
Paulaner-Palais, Klostergasse 3-5; 20
Uhr: Erwischt, Sommerkabarett der academixer, mit Carolin Fischer, Anke Geißler,
Ralf Bärwolff, Peter Treuner (Kartentelefon: 0341 21787878).
TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-Heine-Str.
87; 20 Uhr: Die Schatzinsel.
Zentrum für Psychische Gesundheit
der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.
Herbert Grönemeyer gastiert im Rahmen seiner „Schiffsverkehr“Tour am 16. Juni, 19 Uhr, in der Red Bull Arena am Sportforum.
Foto: André Kempner
Donnerstag, 16.06.11
Sonnabend, 18.06.11
Bootshaus, Nonnenstr. 23; 20 Uhr
(Premiere), 20.30 Uhr: Fremde Farben –
Fremde Töne, Sommertheater mit dem
Theater der Jungen Welt (Kartentelefon
0341 486600).
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;
19.30 Uhr: Jim Morrison, mit dem Leipziger Ballett.
Red Bull Arena, Tel. 2341117, Am
Sportforum 3; 19 Uhr: Herbert Grönemeyer.
Revuetheater
am
Palmengarten,
Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr:
Skandal... Frau Meissner – Neues aus
der
Gerüchteküche,
mit
Andrea
Meissner.
Festwiese, Am Sportforum 2-3; 17 Uhr:
Linkin Park – Projekt Revolution, Support:
Guano Apes, Special Guests: Dredg &
Middle Class Rut.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre
Deutsche Gemeinheit.
Musikalische Komödie, Tel. 1261261,
Dreilindenstr. 30; 19 Uhr: Das Land des
Lächelns.
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;
19 Uhr: Elektra.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1;
Webers Hof 21 Uhr (Premiere): Sommertheater: Shakespeare – Das Stürmchen.
Donnerstag, 23.06.11
Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20
Uhr: Sting – Greatest Hits with Symphony
Orchestra.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr.
6-10; 20 Uhr: Eine bundesweite
Lachparade – Deutschland peinlich
Vaterland.
Gohliser Schlösschen, Tel. 589690,
Menckestr. 23; Schlosshof 20 Uhr (Premiere): Casanova, Sommertheater mit
dem Centraltheater (Kartentelefon 0341
1268168).
Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, KarlTauchnitz-Str.; 19 Uhr: OMD – Orchestral
Manoeuvres In The Dark.
Paulaner-Palais, Klostergasse 3-5; 20
Uhr: Staatsratsvorsitzende küsst man
nicht, Sommerkabarett der academixer,
mit Angela Schlabinger, Stefan Bergel,
Thorsten Giese (Kartentelefon: 0341
21787878).
N TV-TIPPS
Do., 16.06.2011, 21 Uhr
Hauptsache Gesund
(MDR)
Radioaktives Gas, Blutegel, giftige Pflanzen: Die Naturmedizin
bedient sich heute vieler ungewöhnlicher Heilmethoden. In
der richtigen Dosierung und der
korrekten Anwendung bringen sie
gerade chronisch Kranken unverhoffte Heilerfolge. Hauptsache
Gesund stellt Naturheilverfahren
wie die Radon-Therapie vor,
die bei rheumatischen Gelenkbeschwerden hilft. Das MDR Gesundheitsmagazin schaut einer
mongolischen
Ayurveda-Ärztin
über die Schulter, die mit Spezialmassagen chronische Schmerzen lindert und erklärt welche
Entspannungs-Techniken helfen,
gesundheitliche Krisen körperlich
und seelisch besser abzufedern.
Zudem stellt das MDR Gesundheitsmagazin Hausmittel vor,
die einfach nachzumachen sind:
Bürstenmassagen bei Durchblutungsstörungen,
Lavendeleinreibungen zur Stärkung des
Herz-Kreislauf-Systems und Wickel zur Linderung chronischer
Entzündungen der Gelenke. Sporttrainer Jürgen Reif gibt Tipps, wie
Sportspiele auch therapeutisch
genutzt werden können. Moderatorin Dr. Franziska Rubin hat sich
als Expertin die Naturheilärztin Dr.
Anke Görgner eingeladen. Sie leitet an der Helios-Klinik Borna die
erste stationäre Krankenhaus-Abteilung für Naturheilkunde in den
neuen Bundesländern. Hauptsache Gesund sendet um 21 Uhr
live im MDR Fernsehen. Unter der
Telefonnummer 01802 300 301
können die Zuschauer live ihre
Fragen stellen.
Do., 23.06.2011, 21 Uhr
Hauptsache Gesund
(MDR)
Blinde wieder sehend machen,
jahrelang war das ein Traum der
Medizin, nun ist er endlich wahr
geworden. Wissenschaftlern und
Ärzten der Uniklinik Tübingen ist es
erstmals gelungen, einem Blinden
sein Augenlicht zurück zu geben.
Hauptsache Gesund zeigt die ersten
Sehversuche nach der Operation,
bei der ein Chip direkt unter die
Netzhaut implantiert wurde. Mit Hilfe
der biomechanischen Muskelstimulation kann man eine beginnende
Altersweitsichtigkeit
therapieren.
Ursprünglich wurde dieses Verfahren von einem russischen Wissenschaftler für Kosmonauten, Sportler
und die Tänzer und Tänzerinnen des
Bolschoi-Balletts entwickelt, nun
hilft es, die Lesebrille zu ersetzen.
Weitere Themen bei Hauptsache
Gesund: Neue Medikamente bei Altersbedingter Makuladegeneration,
oft verschwiegene Nebenwirkungen
beim Augen Lasern und ein neues
Diagnoseverfahren, bei dem erste
Hinweise auf Diabetes über die Augen erkannt werden.
24
STECKBRIEF
Ausgabe 12 / 10. Juni 2011
Gesundheit und mehr...
N WAS IST WO?
N IMPRESSUM
ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG
N WICHTIGE SERVICENUMMERN
Öffnungszeit
24 Stunden täglich
Schwangerenambulanz
(0341) 97 23494
Klinikbesichtigung
(0341) 97 23611
Telefon
(0341) 97 – 109 Infoabend für
(0341) 97 23611
Internet
www.uniklinik-leipzig.de werdende Eltern
E-Mail
[email protected]
Eine Anmeldung zur Entbindung
ist nicht erforderlich.
Zentrale Notaufnahme
Mehr Informationen
Operatives Zentrum
www.geburtsmedizin-leipzig.de
Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)
Universitätsklinikum Leipzig AöR
Liebigstraße 18
04103 Leipzig
GESUNDHEIT UND MEHR...
Das Patientenmagazin des
Universitätsklinikums Leipzig
Herausgeber:
Universitätsklinikum Leipzig AöR
Der Vorstand
Liebigstraße 18
04103 Leipzig
Telefon: 0341 97 109
Telefax: 0341 97 15 909
E-Mail: [email protected]
Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),
Michael Lindner, Frank Schmiedel.
Universitätsklinikum, Leipzig AöR.
7. Jahrgang.
In Kooperation mit der Redaktion der
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.
Druck: Leipziger Verlags- und
Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,
Peterssteinweg 19,
04107 Leipzig.
04103 Leipzig
Telefon
Öffnungszeit
(0341) 97 17800
24 Stunden täglich
Notaufnahme für Kinder
und Jugendliche
im Zentrum für Kindermedizin
Liebigstraße 20a
04103 Leipzig
Telefon
Öffnungszeit
(0341) 97 26242
24 Stunden täglich
Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik
Liebigstraße 20a
04103 Leipzig
Blutbank (Blutspende)
Delitzscher Straße 135,
04129 Leipzig
Philipp-Rosenthal-Straße 27c,
04103 Leipzig
Miltitzer Allee 36
(Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr)
Hainbuchenstraße 13
(Freitags 14 bis 18 Uhr)
Info-Telefon
(0341) 97 25410
www.blutbank-leipzig.de
Zentraler Empfang
Liebigstraße 20
Telefon
Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin
(0341) 97 12222
Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie
(0341) 97 17004
Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum
(0341) 97 26242
Zentrales Patientenmanagement:
Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie
(0341) 97 17255
Unfall-, Wiederstellungs- und Plastische Chirurgie:
(0341) 97 23103
Orthopädie
(0341) 97 23103
Universitäres Darmzentrum
(0341) 97 19967
Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304
Diabeteszentrum
(0341) 97 12222
Transplantationszentrum
(0341) 97 17271
Universitäres Brustzentrum
(0341) 97 23460
Infozentrum für Vergiftungen (0361) 730 730
Kliniksozialdienst
(0341) 97 26206
Seelsorge
(0341) 97 15965
Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und
Ambulanzen finden Sie im Internet unter
(0341) 97 17900 www.uniklinik-leipzig.de.