Kurzdokumentation Radio Paging Controller (RPC)
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Kurzdokumentation Radio Paging Controller (RPC)
KURZDOKUMENTATION zur RPC Firmware XOS Version 2.0 06.05.2001 DB6KH, DL3KHB überarbeitete PDF-Version: DG1YFE, 20.01.2005 Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort.............................................................................................................................. 3 2 Infobox............................................................................................................................... 4 2.1 AX.25 Subkommandos.............................................................................................. 5 2.1.1 ax25 mycall <call>.............................................................................................. 5 2.1.2 ax25 n2 <0..255>................................................................................................ 5 2.1.3 ax25 parms......................................................................................................... 6 2.1.4 ax25 t1 <s>......................................................................................................... 6 2.1.5 ax25 t2 <10ms>.................................................................................................. 6 2.1.6 ax25 t3 <10s>..................................................................................................... 6 2.1.7 ax25 unack......................................................................................................... 7 2.2 bank <bank>.............................................................................................................. 7 2.3 ctext............................................................................................................................ 7 2.4 flash <bank>............................................................................................................... 7 2.5 help [command], ? [command]................................................................................... 7 2.6 Master Subkommandos............................................................................................. 8 2.6.1 master add <call>............................................................................................... 8 2.6.2 master delete <call>............................................................................................ 8 2.6.3 master list........................................................................................................... 8 2.7 page <speed> <addr> <func> <text>......................................................................... 9 2.8 passwd <passwd>...................................................................................................... 9 2.9 SCC Subkommandos................................................................................................ 9 2.9.1 scc calibrate <bps>............................................................................................. 9 2.9.2 scc parms......................................................................................................... 10 2.9.3 scc txhead <10ms>........................................................................................... 10 2.9.4 scc txtail <10ms>.............................................................................................. 10 2.9.5 scc txinvert <on|off>.......................................................................................... 10 2.10 Scheduler Subkommandos.................................................................................... 11 2.10.1 scheduler lock <slots>.................................................................................... 11 2.10.2 scheduler unlock <slots>................................................................................ 11 2.10.3 scheduler queue............................................................................................. 12 2.10.4 scheduler state............................................................................................... 13 2.11 state....................................................................................................................... 14 2.12 sysop...................................................................................................................... 14 2.13 time........................................................................................................................ 15 2.14 usage..................................................................................................................... 15 2.15 write........................................................................................................................ 15 3 Bedeutung der LEDs....................................................................................................... 16 4 Test-Taster...................................................................................................................... 17 5 Konfigurationshinweise................................................................................................... 18 6 Jumper............................................................................................................................ 19 7 Änderungen an der Hardware......................................................................................... 20 8 Änderungen an der Software.......................................................................................... 21 9 Inbetriebnahme............................................................................................................... 22 10 Problembehebung......................................................................................................... 24 11 Anhang.......................................................................................................................... 25 11.1 RPC Schaltplan Analogteil..................................................................................... 25 11.2 RPC Schaltplan Digitalteil...................................................................................... 26 11.3 Bestückungsplan.................................................................................................... 27 1 Vorwort Nach einer langen Entwicklungszeit steht nun endlich die RPC Firmware Version 2.0 zur Verfügung. Gegenüber der Version 1.0 bzw. 1.1 haben sich etliche Änderungen und Verbesserungen ergeben. So ist die Version 2.0 nun nicht mehr in Assembler geschrieben, sondern komplett (bis auf ein sehr kleines Modul) in C. Es wurden die kommerziellen C51 Entwicklungswerkzeuge der Firma KEIL verwendet. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei KEIL für die schnelle und unkomplizierte Bereitstellung des C51-Leihpakets bedanken. Als Umgebung diente eine Kombination aus sed, grep, awk, make und vi. Das Debuggen wurde hauptsächlich mit einem unter Linux entwickelten Glue-Kit vorgenommen, mit dem es möglich ist die komplette Firmware unter Linux zu compilieren und laufen zu lassen. Versuche mit dem freien Compiler SDCC sind leider schon recht früh gescheitert, da der Compiler noch einige schwere Bugs enthält. Zur Zeit sieht es aber schon recht gut aus, sodass anzunehmen ist, dass in ein paar Monaten die Firmware auch mit dem SDCC compiliert werden kann. Die Dokumentation basiert zum grössten Teil auf zahlreichen Dokumenten von Holger DB6KH, die ich leicht modifiziert und erweitert habe. Wie es sich bei Dokumentationen gehört ist das Kapitel über die Inbetriebnahme fast ganz am Ende angesiedelt. Das soll den Leser dazu animieren doch auch den Rest der Dokumentation zu lesen :-). Ich hoffe, dass die Firmware in Funktionalität und Architektur den Wünschen der User und Sysops genügt. Viel Spass beim Funkrufen wünscht euch Klaus, DL3KHB Bedburg, 07.05.2001 3 2 Infobox Seit der Firmware-Version 2.0 ist es nun auch möglich den RPC direkt via PR zu connecten. Ähnlich wie bei einem RMNC gelangt man nach dem Connect in eine Infobox, in der einige Kommandos ausgeführt werden können. Die meisten Kommandos sind nur für den Sysop des RPCs interessant und sind daher für normale User gesperrt. Um die Kommandos übersichlicher zu gestalten wurden sie zum Teil in Kommando-Gruppen zusammengefasst. So sind z.B. unter dem Kommando "ax25" die zugehörigen Unter-Kommandos zu finden. Nach der Eingabe von "help" oder "?" zeigt der RPC alle verfügbaren Kommandos bzw. Kommandogruppen an: => ? Commands: ? ax25 bank ctext flash help master page passwd quit reset scc scheduler state sysop time usage write Damit ein Sysop nicht immer diese Dokumentation zur Hand haben muss, wurde ein kleines Hilfesystem in die Firmware integriert. Mit "help <command>" => help page kann man sich die Parameter anzeigen lassen, die das Kommando <command> erwartet. Handelt es sich bei <command> um eine Kommandogruppe, so werden alle Unter-Kommandos angezeigt. Die Unter-Kommandos einer Kommando-Gruppe können auch angezeigt werden, indem der Name der Kommandogruppe als Befehl eingegeben wird. => ax25 Um die Eingabe der Kommandos zu vereinfachen, können alle Befehle soweit abgekürzt werden soweit eine eindeutige Unterscheidung zu anderen Befehlen gegeben ist. So ist z.B. => u gleichbedeutend mit: => usage In den folgenden Sektionen werden alle Kommandos erläutert. 4 2.1 AX.25 Subkommandos Folgende AX.25-Unter-Kommandos stehen zur Verfügung: => ax25 Subcommands: mycall n2 parms t1 t2 t3 unack Ausser der Anpassung des Rufzeichnes des RPC (ax25 mycall) sollten keine Änderungen der AX.25-Parameter notwendig sein. Die voreingestellten Parameter sind für den RPC bereits optimiert. 2.1.1 ax25 mycall <call> Eingabe des Rufzeichen und SSID des Funkrufslaves bzw. RPC. => ax25 mycall db0xo-7 2.1.2 ax25 n2 <0..255> Eingabe des Parameters n2 (Anzahl der Wiederholungsversuche). Dieser Parameter ist default-mässig auf 10 gesetzt und sollte für alle Anwendugnsbereiche stimmen. Bei einer sehr schlechten PR-Anbindung des RPC kann der Wert erhöht werden. => ax25 n2 20 5 2.1.3 ax25 parms Gibt eine Auflistung der eingestellten AX.25 Parameter aus: => ax25 parms mycall n2 t1 t2 t3 unack DB0BON-7 10 3s 0.3s 90s 7 Dabei haben die Parameter folgende Bedeutung: mycall n2 t1 t2 t3 unack Rufzeichen des RPC Anzahl Wiederholungsversuche maximale Wartezeit auf eine Bestätigung Bestätigungsverzögerungszeit idle-Zeit, nach der ein link-check durchgeführt wird. max. Anzahl unbestätigter Pakete Eine genauere Beschreibung der Parameter ist in der AX.25-Spezifikation zu finden. 2.1.4 ax25 t1 <s> Eingabe des Parameters t1 (max Wartezeit auf Bestätigung) => ax25 t1 5 2.1.5 ax25 t2 <10ms> Eingabe des Parameters t2 (Bestätigungsverzögerung). Achtung: Dieser Wert muss in Zehntelsekunden eingegeben werden! => ax25 t2 6 Der Wert für t2 sollte nicht zu klein gewählt werden, da es sonst zu einer Verminderung des Durchsatzes kommen kann. Der voreingestellte Wert von 5 sollte möglichst nicht geändert werden. 2.1.6 ax25 t3 <10s> Eingabe des Parameters t3 (Idletimer). Achtung: Die Eingabe erfolgt in 10s-Einheiten! => ax25 t3 9 Das bedeutet, dass t3 auf 90 Sekunden gesetzt wird! 6 2.1.7 ax25 unack Eingabe des Parameters unack (max. Anzahl unbestätigter I-Frames). => ax25 unack 7 Bei einer sehr schlechten PR-Anbindung sollte unack etwas reduziert werden. 2.2 bank <bank> Umschaltungung auf Speicherbank 0 oder 1 des Flash. Jede andere Ziffer (z.B. 2) schaltet auf das EPROM um. Die Aktivierung der ausgewählten Speicherbank wird durch den Befehl "reset" abgeschlossen. Es kann nur auf eine gültige Firmware umgeschaltet werden. Anzeige der aktiven Bank kann mit dem Befehl "state" erfolgen (s.u.). 2.3 ctext Eingabe des Connect-Textes der Infobox. Es können Texte bis 255 Zeichen Länge (incl. Zeilenumbruch) eingegeben werden. Die Eingabe wird mit /EX (nur Grossuchstaben verwenden) beendet. 2.4 flash <bank> Leitet einen Autobin-Upload einer neün Firmware in die Flash-Bank <bank> (0 oder 1) ein. Nach dem erfolgreichen Upload der Firmware kann die entsprechende Flash-Bank mit dem Kommando "bank" (s.o.) aktiviert werden. 2.5 help <command>, ? <command> Gibt eine kurze Hilfe zu dem Befehl [command] aus. Ohne Angabe von [command] werden alle Befehle angezeigt. Z.B. erhält man Hilfe zum Befehl „page” mit Eingabe von: => help page 7 2.6 Master Subkommandos Mit den master-Subkommandos können alle Funkruf-Master relevanten Dinge konfiguriert werden. Momentan ist es nur möglich Master in die Master-Liste ein- uns auszutragen. => master Subcommands: add delete list 2.6.1 master add <call> Fügt das Rufzeichen <call> als zuläsigen Funkrufmaster ein. Eingetragene Master werden bei einem Connect des RPCs anstelle mit der Infobox mit dem Control-Port verbunden. Es können maximal 8 Master in der Master-Tabelle eingetragen werden. => master add db0xo-12 Mit diesem Kommando wird db0xo-12 als gültiger Master registriert. 2.6.2 master delete <call> Löscht den Master mit dem Rufzeichen <call> aus der Masterliste. => master delete db0xo-12 2.6.3 master list Zeigt die komplette Master-Liste an. => master list 0: DB0XO-12 1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8 2.7 page <speed> <addr> <func> <text> Ermöglicht (nur dem Sysop) die Aussendung eines Funkrufes direkt aus der RPC-Karte. Der Funkruf wird auf der Karte ins POCSAG-Format umgesetzt und im nächsten freigegebenen Slot ausgestrahlt. => page 1200 11521 0 Ein test-Funkruf 2.8 passwd <passwd> Setzt das Baycom-Passwort für den Sysop-Zugriff. Das Passwort muss zwischen 10 und 80 Zeichen lang sein. Ohne Angabe eines Passwortes wird ein eingegebenes Passwort gelöscht. Alle schreibenden Befehle sind nur im Sysop-Modus ausführbar. => passwd Das ist ein super geheimes Passwort 2.9 SCC Subkommandos Unter der Kommandogruppe SCC (serial communication controller) sind alle Befehle verborgen, mit denen sich die TX-NF-Erzeugungseinheit konfigurieren lässt. => scc Subcommands: calibrate parms txhead txtail txinvert 2.9.1 scc calibrate <bps> Schaltet die Ausstrahlung einer POCSAG-Präambel mit einer Datenrate von <bps> bps ein. Die Datenrate darf im Bereich von 1 bis 2400 liegen. Nach einer Sendezeit von einer Minute wird die PTT für eine Sekunde abgeschaltet, um den Hardware PTT-Watchdog zurückzusetzen. => scc calibrate 1200 Erzeugt eine Präambel mit einer Datenrate von 1200bps. Die Präambel kann nur duch => scc calibrate 0 wieder abgeschaltet werden. 9 2.9.2 scc parms Listet die eingestellten SCC-Parameter auf: => scc parms txhead txtail txinvert 10ms 10ms off Dabei haben die Werte folgende Bedeutung: txhead Wartezeit nach Tasten der PTT bis Daten gesendet werden. Dieser Parameter wird auch als txdelay bezeichnet. txtail Zeit, die die PTT nach der Aussendung aller Daten noch getastet bleibt. txinvert TX-NF-Invertierung 2.9.3 scc txhead <10ms> Setzt die Zeit, die nach dem hoch-Tasten des Senders verstreicht bevor Daten gesendet werden. Der angegebene Wert wird in 10ms-Schritten angegeben. => scc txhead 1 Setzt ein Head-Zeit von 10ms. 2.9.4 scc txtail <10ms> Setzt die Zeit, die die PTT nach der Aussendung aller Daten noch getastet bleibt. Wie bei "scc txhead" erfolgt die Eingabe in 10ms-Schritten => scc txtail 2 Setzt eine Tail-Zeit von 20ms. 2.9.5 scc txinvert <on|off> Mit diesem Befehl kann die Shiftlage des Modulationssignal invertiert werden. 0 und 1 sind beim POCSAG-Verfahren in der Frequenzlage eindeutig definiert (0 = f + Hub, 1 = f - Hub). Bei verschiedenen Sendern kann es notwendig sein die Modulation zu invertieren. => scc txinvert on 10 2.10 Scheduler Subkommandos Der Scheduler ist das zentrale Steuermodul der Firmware. Dort wird entschieden wann welche Funkrufe ausgesendet werden. Zur Konfiguration des Schedulers stehen folgende Kommandos zur Verfügung: => scheduler Subcommands: lock state queue unlock 2.10.1 scheduler lock <slots> Sperrt die Slots <slots> fuer die Ausstrahlung von Funkrufen. Dieser Befehl dient nur zu Testzwecken, ein Reset löscht alle Eintragungen. Im Normalbetrieb steuert der Master die Slotbelegung. Die Slots müssen alle hintereinander in hexadezimaler Form eingegeben werden. Es existieren 16 Slots (0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, a, b, c, d, e, f). => scheduler lock 01ad Verbietet das Aussenden von Funkrufen in den Slots 0, 1, 10 (a) und 13 (d). 2.10.2 scheduler unlock <slots> Gibt Slots für die Ausstrahlung von Funkrufen frei. Die Eingabe erfolgt analog zu "scheduler lock" (s.o.). => scheduler unlock 012345 Gibt die Slots 0 bis 5 zur Aussendung von Funkrufen frei. 11 2.10.3 scheduler queue Zeigt die Funkrufe in der Queue des Schedulers an. => scheduler queue 512 1200 2400 total room 0 0 0 0 200 Keine Rufe in der Warteschlange, Noch Platz für 200 Rufe. => scheduler queue 512 1200 2400 total room 1 4 1 6 194 1 Ruf mit 512, 4 Rufe mit 1200, 1 Ruf mit 2400 bps, insgesamt 6 Rufe in der Warteschlange. Noch Platz für 194 Rufe. 12 2.10.4 scheduler state Zeigt an welche Slots zum Aussenden der Funkrufe freigeben sind. Der Pfeil zeigt in welchem Slot sich der Scheduler gerade befindet. => scheduler state slot state 0 off 1 off 2 off 3 on 4 on 5 on 6 off 7 on 8 off 9 off 10 off 11 off > 12 off 13 off 14 off 15 off Wenn für einen Slot Funkrufe zum Aussenden aufbereitet wurden, wird das durch ein + oder * hinter der slot-Nummer angezeigt. 13 2.11 state Zeigt einige Zustände der RPC-Karte an, wie z.B. den freien Speicherplatz im RAM, die Zustände der LEDs sowie den Status der Flashbänke und die Version der gespeicherten Firmware. => state free memory: 58319 bytes malloc faults: 0 ax25 sockets: 3 ptt dcd con act off off on off bank state start-cnt version 0* on 1 2.0.0 1 off 0 0.0.0 Wird die Firmware aus dem EPROM betrieben, wird zu Diagnosezwecken zusätzlich die FlashKennung angezeigt. 2.12 sysop Leitet den Sysop-Modus ein. Es wird das BayCom-Passwortverfahren verwendet. Die Karte schickt 5 Zahlen zurück, die den Positionen innerhalb des Passwort-Strings (siehe Kommando "passwd") entsprechen. Als Antwort muss ein String geschickt werden, bei dem an beliebiger Stelle die 5 Zeichen in der angegebenen Reihenfolge enthalten sein müssen. Wenn kein Passwort gesetzt ist erfolgt keine Passwortabfrage. => sysop DB0XO-7> 3 17 5 23 2 14 2.13 time Zeigt die internen Timer an: => time stime cyclus slot elapsed 47689 46 9 0.9 Wobei die Werte folgende Bedeutung haben: stime Systemzeit des RPC. Dabei handelt es sich um die untersten 16 Bits der Anzahl der Zehntelsekunden seit dem 1.1.1970 0:00 UTC. cyclus Anzahl der slot-Durchgänge in den letzten 110 Minuten. slot Aktueller Slot elapsed Slot-Zeit, die bereits verstrichen ist. 2.14 usage Zeigt an wer mit der RPC-Karte connected ist. Unter „infobox” werden die "normalen" User angezeigt, unter „scp” die verbundenen Master. => usage infobox: DB6KH scp: DB0XO-12 2.15 write Schreibt alle Einstellungen (mycall, etc.) in das EEPROM. => write 15 3 Bedeutung der LEDs Regulärer Betrieb: PTT PTT-Anzeige DCD RX-Anzeige für RX-Pfad (Papagei) CON 1Hz-Blinken: Die Karte kann Verbindungen annehmen Dauerleuchten: Ein Master ist connected ACT Leuchtet bei Aktivitäten auf der seriellen Schnittstelle kurz auf. In der Startphase: Beim Starten der Firmware nach einem Reset leuchten CON (Bank 1) oder ACT (Bank 0) ca. 10-15 Sekunden wenn aus dem Flash gestartet wird. Bei korrekter Prüfsumme blinken danach ACT, CON und DCD 5mal, dann beginnt der reguläre Betrieb. Bei Fehler in der Prüfsummenbildung blinkt die LED der entsprechenden Flash-Bank invertiert zu den beiden anderen. 16 4 Test-Taster Den Taster halten, dann einschalten und vor Ende des Blinkens der LEDs den Taster loslassen bewirkt zwangsweise den Start der Firmware aus dem EPROM. Erst Einschalten dann Taster drücken und bis zum Ende des Blinkens halten, lädt die defaultKonfiguration. Die Werte im EEPROM werden jedoch noch nicht überschrieben. Nach dem Laden der default-Konfiguration ist der RPC unter dem Rufzeichen RPC connectbar! Das Auslösen von Testrufen im regulären Betrieb ist für eine nachfolgende Firmware-Version vorgesehen. 17 5 Konfigurationshinweise Die Karte kommuniziert mit dem angeschlossenen Digipeater oder einem Terminal mit 19200bps 8n1. Die Protokolle KISS, FlexCRC und SMACK werden unterstützt und automatisch erkannt. Es wird empfohlen FlexCRC oder Smack zu verwenden, da somit, speziell beim AutoBIN-Upload, eine gesicherte Datenübertragung gewährleistet werden kann. Beispiel einer Parametrierung bei einem FlexNet-Digipeater: => L 7 DB0BON-7 => Mode 7 19200cd Die Karte meldet sich im Urzustand (Defaultwerte) mit dem Call RPC. Es ist auch kein Master eingetragen. Diese Eintragen müssen zwingend vorgnommen werden. => ax25 mycall <call> => master add <call> Optional sollte auch ein Ctext eingegeben werden. Ebenso kann es erforderlich sein das TX-Delay sowie die Invertierung oder weitere AX25 Parameter auf den verwendeten Sender anzupassen (Siehe AX.25 Subkommandos). Die Daten werden auf der Karte durch ein Besselfilter 6. Ordnung für den Sender aufbereitet. Das Filter ist für eine Übertragungsrate von 2400 bps ausgelegt, wodurch die Bandbreite des Sendesignals geringfügig breiter wird als bei einer Optimierung auf 1200 bps. Durch Reduzierung des Hubs von +/- 4.0 KHz auf ca. +/- 3.5 KHz wird aber erreicht, dass bei +/12.5 KHz die Amplitudenabsenkung -60 dB erreicht wird. Eine Verringerung des Hubs unter +/- 3 KHz ist nicht zu empfehlen da sonst die Anforderungen an die Frequenzkonstanz, insbesondere der Empfänger, zu hoch werden. 18 6 Jumper Als Erstes muss der Reset Jumper gesetzt werden, mit X5 wird so die Resetquelle ausgewählt. Bei Anbindung der Karte über die RS-232 Schnittstelle ist der Jumper auf internen Reset INT zu setzen. Bei Anbindung der Karte über Flachbandkabel ist der Jumper bei Verwendung einer RMNC-II Karte auf RMNC oder bei RMNC-III Karte auf HS zu setzen. Bei der RMNC-III Karte liegt neben der Reset-Leitung auch die Versorgungsspannung am Flachbandkabel an, dann könnte prinzipiell die Messerleiste entfallen. Die Einkopplung der Modulation kann DC-gekoppelt (Jumper X10 gesetzt) oder entkoppelt erfolgen. Wenn es der verwendete Sender erlaubt, ist eine DC-Kopplung stets vorzuziehen. Die Mittelspannung von ungefähr 2,5 Volt wird um den Betrag der Modulation erhöht oder verringert. Da die Einstellung der Mittelspannung durch Festwiderstände geschieht entspricht die unmodulierte Aussendung, in Abhängigkeit der eingestzten Operationsverstärker, nicht genau der Mittenfrequenz. Der Abgleich des Sender muss dann mit aufgebrachter Modulation erfolgen. Die Auswahl eines geeigneten Festwiderstandes am Spannungsteiler R9/R10 oder Einfügung eines geeigneten Trimmers kann hier Abhilfe schaffen. Bei entkoppelter Einspeisung ist die Modulation symmetrisch zur Mittenfrequenz. Bei längeren Bitfolgen gleicher Polarität strebt die Auslenkung stets gegen Mittenfrequenz zurück, sodass sich das Sendesignal dadurch etwas verschmiert. In Abhängigkeit der Eingangsimpedanz des verwendeten Senders kann daher ein Koppelkondesator mit höherer Kapazität erforderlich sein. PLL-Geräte einfacher Bauart sind grundsätzlich ungeeignet da die Regelschleife die niedrigen Modulationsfrequenzen des POCSAG-Verfahrens ausregelt. Die Verlangsamung der Regelzeitkonstante kann diese Verhalten etwas kompensieren, führt aber bei den vielen Geräten zu anderen unerwünschten Nebeneffekten. Eine Zweipunktmodulation, wie sie z.B. beim T7F angewandt wird, bringt zufriedenstellende Ergebnisse. Schnelle PLL-Schaltungen mit SO42P, bei denen der Referenzquarz moduliert wird, sind hingegen sehr gut geeignet. Der Jumper auf X2 hat, im Gegensatz zur alten Firmware RPC1.0 keine Bedeutung mehr. Die Invertierung der Modulation wird ab RPC2.0 per Softwarebefehl eingestellt. 19 7 Änderungen an der Hardware Mit der Firmware-Version 1.0 war es nicht unbedingt erforderlich EEPROM und Flash-RAM sowie beide RAMs zu bestücken. Ab der Version 2.0 müssen alle Bauteile, mit Ausnahme des MAX232 bei Anbindung an einen RMNC, bestückt sein. Ebenso ist es zwingend erforderlich das Widerstands-Array RN1 zu bestücken. Die Kapazität des Koppelkondensators C20 kann unter Umständen nicht ausreichend sein. Eine Erhöhung des Wertes ist daher zu empfehlen. 20 8 Änderungen an der Software Zur Anbindung der RPC-Karte ab Version 2.0 ist im Server ein Austausch des RPD-Dämon notwendig da für die umfangreichen, neuen Funktionen das Kommunikationsprotokoll zwischen RPC (Slave) und Master erheblich geändert wurde. 21 9 Inbetriebnahme Nach dem Brennen eines EPROMs mit dem Binary der Firmware Version 2.0 und dem Aufstecken auf den RPC sollten auf jeden Fall zunächst die default-Parameter geladen werden und das Starten der Firmware aus dem EPROM erzwungen werden. Das geschieht, indem der Test-Taster beim Einschalten des RPCs gedrückt wird und solange gedrückt bleibt, bis die CON-LED alleine mit ca. 1Hz blinkt. Nach dieser Prozedur kann der RPC unter dem Rufzeichen "RPC" connected werden. Falls noch nicht geschehen, sollte der RPC über ein Modem-Kabel an einen Digipeater angeschlossen werden. Die Parameter für die serielle Schnittstelle sind folgende: 19200 baud 8 Datenbits 1 Stopbit keine Parität Um den RPC nun zu konfigurieren muss in den Sysop-Modus geschaltet werden. Da durch das Laden der default-Werte nun auch kein Passwort gesetzt ist, kann durch Eingabe von => sysop in den Sysop-Modus geschaltet werden. Nun können alle notwendigen Parameter eingestellt werden. In den meisten Fällen reicht das setzten des Sysop-Passworts, des MyCalls, des (oder der) Funkruf-Master(s) und des C-textes. => passwd ein supertolles Passwort => ax25 mycall db0xo-7 => ctext ... /EX Manchmal ist es auch notwendig den verwendeten 70cm-Sender speziell anzupassen. Dabei sind vorallem das tx-Delay (txhead) und die NF-Invertierung zu beachten: => scc txhead 2 => scc txinvert on Am Ende darf nicht vergessen werden alle Einstellungen in das EEPROM zu schreiben. Das erfolgt mit: => write 22 Jetzt ist der RPC konfiguriert und kann mit => reset neu gestartet werden. Nun ist jedoch darauf zu achten, dass beim Neustart nicht der Test-Taster gedrückt wird (ich denke das ist klar, denn sonst würden wiederum die default-Parameter geladen). Der RPC kann nun unter dem eingestellten Rufzeichen connected werden. 23 10 Problembehebung Bei Problemen möchte ich euch bitten zunächt diese Kurzanleitung gründlich durchzulesen. Sicherlich ist nicht alles perfekt erklärt (wer Lust hat, ein ausführliches Handbuch zu schreiben, kann sich gerne bei mir unter dl3khb@db0xo melden), doch sollte es mit diesem Dokument möglich sein einen RPC zum Laufen zu bewegen. Erst wenn ihr nicht mehr weiter wisst, solltet ihr eine Mail an Andreas DG1KWA, Holger DB6KH oder (mich) Klaus DL3KHB schreiben. Viel Spass beim Funkrufen wünschen euch Holger Klaus 24 11 Anhang 11.1 RPC Schaltplan Analogteil 25 11.2 RPC Schaltplan Digitalteil 26 11.3 Bestückungsplan Widerstände R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 R9 R10 R11 R12 R13 R14 R15 R16 R17 R18 R19 R20 R21 R22 R23 1k2 / 180 (Low-Power / Standard LED) 1k2 / 180 (Low-Power / Standard LED) 1k2 / 180 (Low-Power / Standard LED) 1k2 / 180 (Low-Power / Standard LED) 4k7 4k7 10k 4k7 4k7 4k7 100k 39k 330k 4k7 5k (Poti) 18k 27k 12k 82k 33k 47k 4k7 1M3 Halbleiter IC1 IC2 IC3 IC4 IC5 IC6 IC7 IC8 IC9 IC10 IC11 IC12 80C552 74HC573 GAL16V8 62256 62256 27C512 29F010 MAX232 74HC14 24C02 LM324N LM324N D1 D2 D3 D4 D5 D6 D7 LED LED LED LED 1N4148 1N4148 ZPD20 T1 BS170 Kondensatoren C1 C2 C3 C4 C5 C6 C7 C8 C9 C10 C11 C12 C13 C14 C15 C16 C17 C18 C19 C20 C21 C22 C23 ... C33 22p 22p 10μ 10μ 10μ 10μ 10μ 10μ 10μ 1μ 220n 1n 220p 1n5 1n5 1n8 560p 1n5 330p 470n ( ≥ 1μF besser ) 220μ 22μ 470p Sonstiges Q1 Quarz 11,0592 MHz, HC-49U S1 Taster X4 X9 MAC64L DIN-Buchse 5pol. 470p 27