Kurzdokumentation Radio Paging Controller (RPC)

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Kurzdokumentation Radio Paging Controller (RPC)
KURZDOKUMENTATION
zur RPC Firmware XOS
Version 2.0
06.05.2001 DB6KH, DL3KHB
überarbeitete PDF-Version: DG1YFE, 20.01.2005
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort.............................................................................................................................. 3
2 Infobox............................................................................................................................... 4
2.1 AX.25 Subkommandos.............................................................................................. 5
2.1.1 ax25 mycall <call>.............................................................................................. 5
2.1.2 ax25 n2 <0..255>................................................................................................ 5
2.1.3 ax25 parms......................................................................................................... 6
2.1.4 ax25 t1 <s>......................................................................................................... 6
2.1.5 ax25 t2 <10ms>.................................................................................................. 6
2.1.6 ax25 t3 <10s>..................................................................................................... 6
2.1.7 ax25 unack......................................................................................................... 7
2.2 bank <bank>.............................................................................................................. 7
2.3 ctext............................................................................................................................ 7
2.4 flash <bank>............................................................................................................... 7
2.5 help [command], ? [command]................................................................................... 7
2.6 Master Subkommandos............................................................................................. 8
2.6.1 master add <call>............................................................................................... 8
2.6.2 master delete <call>............................................................................................ 8
2.6.3 master list........................................................................................................... 8
2.7 page <speed> <addr> <func> <text>......................................................................... 9
2.8 passwd <passwd>...................................................................................................... 9
2.9 SCC Subkommandos................................................................................................ 9
2.9.1 scc calibrate <bps>............................................................................................. 9
2.9.2 scc parms......................................................................................................... 10
2.9.3 scc txhead <10ms>........................................................................................... 10
2.9.4 scc txtail <10ms>.............................................................................................. 10
2.9.5 scc txinvert <on|off>.......................................................................................... 10
2.10 Scheduler Subkommandos.................................................................................... 11
2.10.1 scheduler lock <slots>.................................................................................... 11
2.10.2 scheduler unlock <slots>................................................................................ 11
2.10.3 scheduler queue............................................................................................. 12
2.10.4 scheduler state............................................................................................... 13
2.11 state....................................................................................................................... 14
2.12 sysop...................................................................................................................... 14
2.13 time........................................................................................................................ 15
2.14 usage..................................................................................................................... 15
2.15 write........................................................................................................................ 15
3 Bedeutung der LEDs....................................................................................................... 16
4 Test-Taster...................................................................................................................... 17
5 Konfigurationshinweise................................................................................................... 18
6 Jumper............................................................................................................................ 19
7 Änderungen an der Hardware......................................................................................... 20
8 Änderungen an der Software.......................................................................................... 21
9 Inbetriebnahme............................................................................................................... 22
10 Problembehebung......................................................................................................... 24
11 Anhang.......................................................................................................................... 25
11.1 RPC Schaltplan Analogteil..................................................................................... 25
11.2 RPC Schaltplan Digitalteil...................................................................................... 26
11.3 Bestückungsplan.................................................................................................... 27
1 Vorwort
Nach einer langen Entwicklungszeit steht nun endlich die RPC Firmware Version 2.0 zur
Verfügung. Gegenüber der Version 1.0 bzw. 1.1 haben sich etliche Änderungen und
Verbesserungen ergeben. So ist die Version 2.0 nun nicht mehr in Assembler geschrieben, sondern
komplett (bis auf ein sehr kleines Modul) in C. Es wurden die kommerziellen C51
Entwicklungswerkzeuge der Firma KEIL verwendet. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei
KEIL für die schnelle und unkomplizierte Bereitstellung des C51-Leihpakets bedanken. Als
Umgebung diente eine Kombination aus sed, grep, awk, make und vi. Das Debuggen wurde
hauptsächlich mit einem unter Linux entwickelten Glue-Kit vorgenommen, mit dem es möglich ist
die komplette Firmware unter Linux zu compilieren und laufen zu lassen.
Versuche mit dem freien Compiler SDCC sind leider schon recht früh gescheitert, da der Compiler
noch einige schwere Bugs enthält. Zur Zeit sieht es aber schon recht gut aus, sodass anzunehmen ist,
dass in ein paar Monaten die Firmware auch mit dem SDCC compiliert werden kann.
Die Dokumentation basiert zum grössten Teil auf zahlreichen Dokumenten von Holger DB6KH, die
ich leicht modifiziert und erweitert habe. Wie es sich bei Dokumentationen gehört ist das Kapitel
über die Inbetriebnahme fast ganz am Ende angesiedelt. Das soll den Leser dazu animieren doch
auch den Rest der Dokumentation zu lesen :-).
Ich hoffe, dass die Firmware in Funktionalität und Architektur den Wünschen der User und Sysops
genügt.
Viel Spass beim Funkrufen wünscht euch
Klaus, DL3KHB
Bedburg, 07.05.2001
3
2 Infobox
Seit der Firmware-Version 2.0 ist es nun auch möglich den RPC direkt via PR zu connecten.
Ähnlich wie bei einem RMNC gelangt man nach dem Connect in eine Infobox, in der einige
Kommandos ausgeführt werden können. Die meisten Kommandos sind nur für den Sysop des RPCs
interessant und sind daher für normale User gesperrt. Um die Kommandos übersichlicher zu
gestalten wurden sie zum Teil in Kommando-Gruppen zusammengefasst. So sind z.B. unter dem
Kommando "ax25" die zugehörigen Unter-Kommandos zu finden.
Nach der Eingabe von "help" oder "?" zeigt der RPC alle verfügbaren Kommandos bzw.
Kommandogruppen an:
=> ?
Commands:
? ax25 bank ctext flash
help master page passwd quit
reset scc scheduler state sysop
time usage write
Damit ein Sysop nicht immer diese Dokumentation zur Hand haben muss, wurde ein kleines
Hilfesystem in die Firmware integriert. Mit "help <command>"
=> help page
kann man sich die Parameter anzeigen lassen, die das Kommando <command> erwartet. Handelt es
sich bei <command> um eine Kommandogruppe, so werden alle Unter-Kommandos angezeigt. Die
Unter-Kommandos einer Kommando-Gruppe können auch angezeigt werden, indem der Name der
Kommandogruppe als Befehl eingegeben wird.
=> ax25
Um die Eingabe der Kommandos zu vereinfachen, können alle Befehle soweit abgekürzt werden
soweit eine eindeutige Unterscheidung zu anderen Befehlen gegeben ist.
So ist z.B.
=> u
gleichbedeutend mit:
=> usage
In den folgenden Sektionen werden alle Kommandos erläutert.
4
2.1 AX.25 Subkommandos
Folgende AX.25-Unter-Kommandos stehen zur Verfügung:
=> ax25
Subcommands:
mycall n2 parms t1 t2
t3 unack
Ausser der Anpassung des Rufzeichnes des RPC (ax25 mycall) sollten keine Änderungen der
AX.25-Parameter notwendig sein.
Die voreingestellten Parameter sind für den RPC bereits optimiert.
2.1.1 ax25 mycall <call>
Eingabe des Rufzeichen und SSID des Funkrufslaves bzw. RPC.
=> ax25 mycall db0xo-7
2.1.2 ax25 n2 <0..255>
Eingabe des Parameters n2 (Anzahl der Wiederholungsversuche).
Dieser Parameter ist default-mässig auf 10 gesetzt und sollte für alle Anwendugnsbereiche stimmen.
Bei einer sehr schlechten PR-Anbindung des RPC kann der Wert erhöht werden.
=> ax25 n2 20
5
2.1.3 ax25 parms
Gibt eine Auflistung der eingestellten AX.25 Parameter aus:
=> ax25 parms
mycall n2 t1 t2 t3 unack
DB0BON-7 10 3s 0.3s 90s 7
Dabei haben die Parameter folgende Bedeutung:
mycall
n2
t1
t2
t3
unack
Rufzeichen des RPC
Anzahl Wiederholungsversuche
maximale Wartezeit auf eine Bestätigung
Bestätigungsverzögerungszeit
idle-Zeit, nach der ein link-check durchgeführt wird.
max. Anzahl unbestätigter Pakete
Eine genauere Beschreibung der Parameter ist in der AX.25-Spezifikation zu finden.
2.1.4 ax25 t1 <s>
Eingabe des Parameters t1 (max Wartezeit auf Bestätigung)
=> ax25 t1 5
2.1.5 ax25 t2 <10ms>
Eingabe des Parameters t2 (Bestätigungsverzögerung).
Achtung: Dieser Wert muss in Zehntelsekunden eingegeben werden!
=> ax25 t2 6
Der Wert für t2 sollte nicht zu klein gewählt werden, da es sonst zu einer Verminderung des
Durchsatzes kommen kann.
Der voreingestellte Wert von 5 sollte möglichst nicht geändert werden.
2.1.6 ax25 t3 <10s>
Eingabe des Parameters t3 (Idletimer).
Achtung: Die Eingabe erfolgt in 10s-Einheiten!
=> ax25 t3 9
Das bedeutet, dass t3 auf 90 Sekunden gesetzt wird!
6
2.1.7 ax25 unack
Eingabe des Parameters unack (max. Anzahl unbestätigter I-Frames).
=> ax25 unack 7
Bei einer sehr schlechten PR-Anbindung sollte unack etwas reduziert werden.
2.2 bank <bank>
Umschaltungung auf Speicherbank 0 oder 1 des Flash. Jede andere Ziffer (z.B. 2) schaltet auf das
EPROM um. Die Aktivierung der ausgewählten Speicherbank wird durch den Befehl "reset"
abgeschlossen.
Es kann nur auf eine gültige Firmware umgeschaltet werden. Anzeige der aktiven Bank kann mit
dem Befehl "state" erfolgen (s.u.).
2.3 ctext
Eingabe des Connect-Textes der Infobox. Es können Texte bis 255 Zeichen Länge (incl.
Zeilenumbruch) eingegeben werden. Die Eingabe wird mit /EX (nur Grossuchstaben verwenden)
beendet.
2.4 flash <bank>
Leitet einen Autobin-Upload einer neün Firmware in die Flash-Bank <bank> (0 oder 1) ein. Nach
dem erfolgreichen Upload der Firmware kann die entsprechende Flash-Bank mit dem Kommando
"bank" (s.o.) aktiviert werden.
2.5 help <command>, ? <command>
Gibt eine kurze Hilfe zu dem Befehl [command] aus. Ohne Angabe von [command] werden alle
Befehle angezeigt.
Z.B. erhält man Hilfe zum Befehl „page” mit Eingabe von:
=> help page
7
2.6 Master Subkommandos
Mit den master-Subkommandos können alle Funkruf-Master relevanten Dinge konfiguriert werden.
Momentan ist es nur möglich Master in die Master-Liste ein- uns auszutragen.
=> master
Subcommands:
add delete list
2.6.1 master add <call>
Fügt das Rufzeichen <call> als zuläsigen Funkrufmaster ein. Eingetragene Master werden bei einem
Connect des RPCs anstelle mit der Infobox mit dem Control-Port verbunden. Es können maximal 8
Master in der Master-Tabelle eingetragen werden.
=> master add db0xo-12
Mit diesem Kommando wird db0xo-12 als gültiger Master registriert.
2.6.2 master delete <call>
Löscht den Master mit dem Rufzeichen <call> aus der Masterliste.
=> master delete db0xo-12
2.6.3 master list
Zeigt die komplette Master-Liste an.
=> master list
0: DB0XO-12
1:
2:
3:
4:
5:
6:
7:
8
2.7 page <speed> <addr> <func> <text>
Ermöglicht (nur dem Sysop) die Aussendung eines Funkrufes direkt aus der RPC-Karte. Der
Funkruf wird auf der Karte ins POCSAG-Format umgesetzt und im nächsten freigegebenen Slot
ausgestrahlt.
=> page 1200 11521 0 Ein test-Funkruf
2.8 passwd <passwd>
Setzt das Baycom-Passwort für den Sysop-Zugriff. Das Passwort muss zwischen 10 und 80 Zeichen
lang sein. Ohne Angabe eines Passwortes wird ein eingegebenes Passwort gelöscht. Alle
schreibenden Befehle sind nur im Sysop-Modus ausführbar.
=> passwd Das ist ein super geheimes Passwort
2.9 SCC Subkommandos
Unter der Kommandogruppe SCC (serial communication controller) sind alle Befehle verborgen,
mit denen sich die TX-NF-Erzeugungseinheit konfigurieren lässt.
=> scc
Subcommands:
calibrate parms txhead txtail txinvert
2.9.1 scc calibrate <bps>
Schaltet die Ausstrahlung einer POCSAG-Präambel mit einer Datenrate von <bps> bps ein.
Die Datenrate darf im Bereich von 1 bis 2400 liegen.
Nach einer Sendezeit von einer Minute wird die PTT für eine Sekunde abgeschaltet, um den
Hardware PTT-Watchdog zurückzusetzen.
=> scc calibrate 1200
Erzeugt eine Präambel mit einer Datenrate von 1200bps. Die Präambel kann nur duch
=> scc calibrate 0
wieder abgeschaltet werden.
9
2.9.2 scc parms
Listet die eingestellten SCC-Parameter auf:
=> scc parms
txhead txtail txinvert
10ms 10ms off
Dabei haben die Werte folgende Bedeutung:
txhead
Wartezeit nach Tasten der PTT bis Daten gesendet werden. Dieser Parameter wird
auch als txdelay bezeichnet.
txtail
Zeit, die die PTT nach der Aussendung aller Daten noch getastet bleibt.
txinvert
TX-NF-Invertierung
2.9.3 scc txhead <10ms>
Setzt die Zeit, die nach dem hoch-Tasten des Senders verstreicht bevor Daten gesendet werden.
Der angegebene Wert wird in 10ms-Schritten angegeben.
=> scc txhead 1
Setzt ein Head-Zeit von 10ms.
2.9.4 scc txtail <10ms>
Setzt die Zeit, die die PTT nach der Aussendung aller Daten noch getastet bleibt.
Wie bei "scc txhead" erfolgt die Eingabe in 10ms-Schritten
=> scc txtail 2
Setzt eine Tail-Zeit von 20ms.
2.9.5 scc txinvert <on|off>
Mit diesem Befehl kann die Shiftlage des Modulationssignal invertiert werden. 0 und 1 sind beim
POCSAG-Verfahren in der Frequenzlage eindeutig definiert (0 = f + Hub, 1 = f - Hub).
Bei verschiedenen Sendern kann es notwendig sein die Modulation zu invertieren.
=> scc txinvert on
10
2.10 Scheduler Subkommandos
Der Scheduler ist das zentrale Steuermodul der Firmware. Dort wird entschieden wann welche
Funkrufe ausgesendet werden. Zur Konfiguration des Schedulers stehen folgende Kommandos zur
Verfügung:
=> scheduler
Subcommands:
lock state queue unlock
2.10.1 scheduler lock <slots>
Sperrt die Slots <slots> fuer die Ausstrahlung von Funkrufen.
Dieser Befehl dient nur zu Testzwecken, ein Reset löscht alle Eintragungen. Im Normalbetrieb
steuert der Master die Slotbelegung.
Die Slots müssen alle hintereinander in hexadezimaler Form eingegeben werden. Es existieren 16
Slots (0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, a, b, c, d, e, f).
=> scheduler lock 01ad
Verbietet das Aussenden von Funkrufen in den Slots 0, 1, 10 (a) und 13 (d).
2.10.2 scheduler unlock <slots>
Gibt Slots für die Ausstrahlung von Funkrufen frei. Die Eingabe erfolgt analog zu "scheduler lock"
(s.o.).
=> scheduler unlock 012345
Gibt die Slots 0 bis 5 zur Aussendung von Funkrufen frei.
11
2.10.3 scheduler queue
Zeigt die Funkrufe in der Queue des Schedulers an.
=> scheduler queue
512 1200 2400 total room
0 0 0 0 200
Keine Rufe in der Warteschlange, Noch Platz für 200 Rufe.
=> scheduler queue
512 1200 2400 total room
1 4 1 6 194
1 Ruf mit 512, 4 Rufe mit 1200, 1 Ruf mit 2400 bps, insgesamt 6 Rufe in der Warteschlange. Noch
Platz für 194 Rufe.
12
2.10.4 scheduler state
Zeigt an welche Slots zum Aussenden der Funkrufe freigeben sind. Der Pfeil zeigt in welchem Slot
sich der Scheduler gerade befindet.
=> scheduler state
slot state
0 off
1 off
2 off
3 on
4 on
5 on
6 off
7 on
8 off
9 off
10 off
11 off
> 12 off
13 off
14 off
15 off
Wenn für einen Slot Funkrufe zum Aussenden aufbereitet wurden, wird das durch ein + oder *
hinter der slot-Nummer angezeigt.
13
2.11 state
Zeigt einige Zustände der RPC-Karte an, wie z.B. den freien Speicherplatz im RAM, die Zustände
der LEDs sowie den Status der Flashbänke und die Version der gespeicherten Firmware.
=> state
free memory: 58319 bytes
malloc faults: 0
ax25 sockets: 3
ptt dcd con act
off off on off
bank state start-cnt version
0* on 1 2.0.0
1 off 0 0.0.0
Wird die Firmware aus dem EPROM betrieben, wird zu Diagnosezwecken zusätzlich die FlashKennung angezeigt.
2.12 sysop
Leitet den Sysop-Modus ein. Es wird das BayCom-Passwortverfahren verwendet. Die Karte schickt
5 Zahlen zurück, die den Positionen innerhalb des Passwort-Strings (siehe Kommando "passwd")
entsprechen. Als Antwort muss ein String geschickt werden, bei dem an beliebiger Stelle die 5
Zeichen in der angegebenen Reihenfolge enthalten sein müssen.
Wenn kein Passwort gesetzt ist erfolgt keine Passwortabfrage.
=> sysop
DB0XO-7> 3 17 5 23 2
14
2.13 time
Zeigt die internen Timer an:
=> time
stime cyclus slot elapsed
47689 46 9 0.9
Wobei die Werte folgende Bedeutung haben:
stime
Systemzeit des RPC. Dabei handelt es sich um die untersten 16 Bits der Anzahl der
Zehntelsekunden seit dem 1.1.1970 0:00 UTC.
cyclus
Anzahl der slot-Durchgänge in den letzten 110 Minuten.
slot
Aktueller Slot
elapsed
Slot-Zeit, die bereits verstrichen ist.
2.14 usage
Zeigt an wer mit der RPC-Karte connected ist. Unter „infobox” werden die "normalen" User
angezeigt, unter „scp” die verbundenen Master.
=> usage
infobox:
DB6KH
scp:
DB0XO-12
2.15 write
Schreibt alle Einstellungen (mycall, etc.) in das EEPROM.
=> write
15
3 Bedeutung der LEDs
Regulärer Betrieb:
PTT
PTT-Anzeige
DCD
RX-Anzeige für RX-Pfad (Papagei)
CON
1Hz-Blinken: Die Karte kann Verbindungen annehmen
Dauerleuchten: Ein Master ist connected
ACT
Leuchtet bei Aktivitäten auf der seriellen Schnittstelle kurz auf.
In der Startphase:
Beim Starten der Firmware nach einem Reset leuchten CON (Bank 1) oder ACT (Bank 0) ca. 10-15
Sekunden wenn aus dem Flash gestartet wird. Bei korrekter Prüfsumme blinken danach ACT, CON
und DCD 5mal, dann beginnt der reguläre Betrieb.
Bei Fehler in der Prüfsummenbildung blinkt die LED der entsprechenden Flash-Bank invertiert zu
den beiden anderen.
16
4 Test-Taster
Den Taster halten, dann einschalten und vor Ende des Blinkens der LEDs den Taster loslassen
bewirkt zwangsweise den Start der Firmware aus dem EPROM.
Erst Einschalten dann Taster drücken und bis zum Ende des Blinkens halten, lädt die defaultKonfiguration. Die Werte im EEPROM werden jedoch noch nicht überschrieben.
Nach dem Laden der default-Konfiguration ist der RPC unter dem Rufzeichen RPC connectbar!
Das Auslösen von Testrufen im regulären Betrieb ist für eine nachfolgende Firmware-Version
vorgesehen.
17
5 Konfigurationshinweise
Die Karte kommuniziert mit dem angeschlossenen Digipeater oder einem Terminal mit 19200bps
8n1. Die Protokolle KISS, FlexCRC und SMACK werden unterstützt und automatisch erkannt.
Es wird empfohlen FlexCRC oder Smack zu verwenden, da somit, speziell beim AutoBIN-Upload,
eine gesicherte Datenübertragung gewährleistet werden kann.
Beispiel einer Parametrierung bei einem FlexNet-Digipeater:
=> L 7 DB0BON-7
=> Mode 7 19200cd
Die Karte meldet sich im Urzustand (Defaultwerte) mit dem Call RPC.
Es ist auch kein Master eingetragen. Diese Eintragen müssen zwingend vorgnommen werden.
=> ax25 mycall <call>
=> master add <call>
Optional sollte auch ein Ctext eingegeben werden.
Ebenso kann es erforderlich sein das TX-Delay sowie die Invertierung oder weitere AX25
Parameter auf den verwendeten Sender anzupassen (Siehe AX.25 Subkommandos).
Die Daten werden auf der Karte durch ein Besselfilter 6. Ordnung für den Sender aufbereitet. Das
Filter ist für eine Übertragungsrate von 2400 bps ausgelegt, wodurch die Bandbreite des
Sendesignals geringfügig breiter wird als bei einer Optimierung auf 1200 bps.
Durch Reduzierung des Hubs von +/- 4.0 KHz auf ca. +/- 3.5 KHz wird aber erreicht, dass bei +/12.5 KHz die Amplitudenabsenkung -60 dB erreicht wird.
Eine Verringerung des Hubs unter +/- 3 KHz ist nicht zu empfehlen da sonst die Anforderungen an
die Frequenzkonstanz, insbesondere der Empfänger, zu hoch werden.
18
6 Jumper
Als Erstes muss der Reset Jumper gesetzt werden, mit X5 wird so die Resetquelle ausgewählt.
Bei Anbindung der Karte über die RS-232 Schnittstelle ist der Jumper auf internen Reset INT zu
setzen.
Bei Anbindung der Karte über Flachbandkabel ist der Jumper bei Verwendung einer RMNC-II
Karte auf RMNC oder bei RMNC-III Karte auf HS zu setzen. Bei der RMNC-III Karte liegt neben
der Reset-Leitung auch die Versorgungsspannung am Flachbandkabel an, dann könnte prinzipiell
die Messerleiste entfallen.
Die Einkopplung der Modulation kann DC-gekoppelt (Jumper X10 gesetzt) oder entkoppelt
erfolgen. Wenn es der verwendete Sender erlaubt, ist eine DC-Kopplung stets vorzuziehen. Die
Mittelspannung von ungefähr 2,5 Volt wird um den Betrag der Modulation erhöht oder verringert.
Da die Einstellung der Mittelspannung durch Festwiderstände geschieht entspricht die unmodulierte
Aussendung, in Abhängigkeit der eingestzten Operationsverstärker, nicht genau der Mittenfrequenz.
Der Abgleich des Sender muss dann mit aufgebrachter Modulation erfolgen. Die Auswahl eines
geeigneten Festwiderstandes am Spannungsteiler R9/R10 oder Einfügung eines geeigneten
Trimmers kann hier Abhilfe schaffen.
Bei entkoppelter Einspeisung ist die Modulation symmetrisch zur Mittenfrequenz. Bei längeren
Bitfolgen gleicher Polarität strebt die Auslenkung stets gegen Mittenfrequenz zurück, sodass sich
das Sendesignal dadurch etwas verschmiert. In Abhängigkeit der Eingangsimpedanz des
verwendeten Senders kann daher ein Koppelkondesator mit höherer Kapazität erforderlich sein.
PLL-Geräte einfacher Bauart sind grundsätzlich ungeeignet da die Regelschleife die niedrigen
Modulationsfrequenzen des POCSAG-Verfahrens ausregelt. Die Verlangsamung der
Regelzeitkonstante kann diese Verhalten etwas kompensieren, führt aber bei den vielen Geräten zu
anderen unerwünschten Nebeneffekten.
Eine Zweipunktmodulation, wie sie z.B. beim T7F angewandt wird, bringt zufriedenstellende
Ergebnisse. Schnelle PLL-Schaltungen mit SO42P, bei denen der Referenzquarz moduliert wird,
sind hingegen sehr gut geeignet.
Der Jumper auf X2 hat, im Gegensatz zur alten Firmware RPC1.0 keine Bedeutung mehr. Die
Invertierung der Modulation wird ab RPC2.0 per Softwarebefehl eingestellt.
19
7 Änderungen an der Hardware
Mit der Firmware-Version 1.0 war es nicht unbedingt erforderlich EEPROM und Flash-RAM sowie
beide RAMs zu bestücken. Ab der Version 2.0 müssen alle Bauteile, mit Ausnahme des MAX232
bei Anbindung an einen RMNC, bestückt sein.
Ebenso ist es zwingend erforderlich das Widerstands-Array RN1 zu bestücken.
Die Kapazität des Koppelkondensators C20 kann unter Umständen nicht ausreichend sein. Eine
Erhöhung des Wertes ist daher zu empfehlen.
20
8 Änderungen an der Software
Zur Anbindung der RPC-Karte ab Version 2.0 ist im Server ein Austausch des RPD-Dämon
notwendig da für die umfangreichen, neuen Funktionen das Kommunikationsprotokoll zwischen
RPC (Slave) und Master erheblich geändert wurde.
21
9 Inbetriebnahme
Nach dem Brennen eines EPROMs mit dem Binary der Firmware Version 2.0 und dem Aufstecken
auf den RPC sollten auf jeden Fall zunächst die default-Parameter geladen werden und das Starten
der Firmware aus dem EPROM erzwungen werden.
Das geschieht, indem der Test-Taster beim Einschalten des RPCs gedrückt wird und solange
gedrückt bleibt, bis die CON-LED alleine mit ca. 1Hz blinkt. Nach dieser Prozedur kann der RPC
unter dem Rufzeichen "RPC" connected werden.
Falls noch nicht geschehen, sollte der RPC über ein Modem-Kabel an einen Digipeater
angeschlossen werden. Die Parameter für die serielle Schnittstelle sind folgende:
19200 baud
8 Datenbits
1 Stopbit
keine Parität Um den RPC nun zu konfigurieren muss in den Sysop-Modus geschaltet werden. Da
durch das Laden der default-Werte nun auch kein Passwort gesetzt ist, kann durch Eingabe von
=> sysop
in den Sysop-Modus geschaltet werden. Nun können alle notwendigen Parameter eingestellt
werden. In den meisten Fällen reicht das setzten des Sysop-Passworts, des MyCalls, des (oder der)
Funkruf-Master(s) und des C-textes.
=> passwd ein supertolles Passwort
=> ax25 mycall db0xo-7
=> ctext
...
/EX
Manchmal ist es auch notwendig den verwendeten 70cm-Sender speziell anzupassen. Dabei sind
vorallem das tx-Delay (txhead) und die NF-Invertierung zu beachten:
=> scc txhead 2
=> scc txinvert on
Am Ende darf nicht vergessen werden alle Einstellungen in das EEPROM zu schreiben. Das erfolgt
mit:
=> write
22
Jetzt ist der RPC konfiguriert und kann mit
=> reset
neu gestartet werden. Nun ist jedoch darauf zu achten, dass beim Neustart nicht der Test-Taster
gedrückt wird (ich denke das ist klar, denn sonst würden wiederum die default-Parameter geladen).
Der RPC kann nun unter dem eingestellten Rufzeichen connected werden.
23
10 Problembehebung
Bei Problemen möchte ich euch bitten zunächt diese Kurzanleitung gründlich durchzulesen.
Sicherlich ist nicht alles perfekt erklärt (wer Lust hat, ein ausführliches Handbuch zu schreiben,
kann sich gerne bei mir unter dl3khb@db0xo melden), doch sollte es mit diesem Dokument
möglich sein einen RPC zum Laufen zu bewegen.
Erst wenn ihr nicht mehr weiter wisst, solltet ihr eine Mail an Andreas DG1KWA, Holger DB6KH
oder (mich) Klaus DL3KHB schreiben.
Viel Spass beim Funkrufen wünschen euch
Holger
Klaus
24
11 Anhang
11.1 RPC Schaltplan Analogteil
25
11.2 RPC Schaltplan Digitalteil
26
11.3 Bestückungsplan
Widerstände
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12
R13
R14
R15
R16
R17
R18
R19
R20
R21
R22
R23
1k2 / 180 (Low-Power / Standard LED)
1k2 / 180 (Low-Power / Standard LED)
1k2 / 180 (Low-Power / Standard LED)
1k2 / 180 (Low-Power / Standard LED)
4k7
4k7
10k
4k7
4k7
4k7
100k
39k
330k
4k7
5k (Poti)
18k
27k
12k
82k
33k
47k
4k7
1M3
Halbleiter
IC1
IC2
IC3
IC4
IC5
IC6
IC7
IC8
IC9
IC10
IC11
IC12
80C552
74HC573
GAL16V8
62256
62256
27C512
29F010
MAX232
74HC14
24C02
LM324N
LM324N
D1
D2
D3
D4
D5
D6
D7
LED
LED
LED
LED
1N4148
1N4148
ZPD20
T1
BS170
Kondensatoren
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8
C9
C10
C11
C12
C13
C14
C15
C16
C17
C18
C19
C20
C21
C22
C23
...
C33
22p
22p
10μ
10μ
10μ
10μ
10μ
10μ
10μ
1μ
220n
1n
220p
1n5
1n5
1n8
560p
1n5
330p
470n ( ≥ 1μF besser )
220μ
22μ
470p
Sonstiges
Q1
Quarz 11,0592 MHz, HC-49U
S1
Taster
X4
X9
MAC64L
DIN-Buchse 5pol.
470p
27