Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht Name: M i r i a m, F. Austauschjahr: WS 2014/2015 Gastuniversität: Universidad Valladolid Stadt: Valladolid Land: Spanien Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden. Anreise und erste Schritte: Die meisten Studenten aus Augsburg, die sich für ein ERASMUS-Studium im spanischen Valladolid entscheiden, werden ihre Reise am „Franz Josef Strauß“-Flughafen in München beginnen. Die Strecke München- Madrid wird von vielen Fluggesellschaften angeboten, wobei ich sowohl für den Hin- als auch Rückflug die Fluggesellschaft IBERIA gewählt habe. Vom Flughafen aus kann man zwei Wege wählen, um nach Valladolid zu gelangen: a) Zug, b) Bus (wobei ich an dieser Stelle nur Weg a) erkläre, da ich ausschließlich diesen gewählt habe). Vom Flughafen Madrid Terminal T4 geht der Weg mit dem Zug weiter nach MadridChamartin (Dauer 10- 15 Min, 2 Haltestellen), von dort aus wählt man erneut einen Zug nach Valladolid-Campo Grande (Dauer ca. 1 Stunde 15 Min.). Die Fahrkarten für beide Fahrten kann man ganz bequem am Renfe-Schalter am Flughafen Madrid am Terminal T4 kaufen. (Renfe ist ganz nebenbei das spanische Komplement zur deutschen Bahn.) Die Kosten der Tickets belaufen sich im Ganzen auf 22-35 Euro (ca 3 Euro für das erste Ticket, ca 30 Euro (im teuersten Fall) für das Ticket von Madrid-Chamartin nach Valladolid). In Valladolid angekommen sollte man, nach dem Sammeln erster Eindrücke, zum Casa del Estudiante (Calle Real de Burgos) gehen und sich dort registrieren lassen. Egal ob man nach einer Wohnung sucht, Fragen zu den benötigten Unterlagen, oder sonstige Probleme hat. Hier ist man in jedem Fall gut aufgehoben und die Leute dort sind sehr hilfsbereit und freundlich und helfen wo sie können. Leben in Valladolid: Valladolid ist eine Stadt mit rund 300.000 Einwohnern in der Comunidad Autónoma (etwa Bundesland) Castilla y León. Die Stadt ist so groß, dass man alles mit unter 30 Minuten zu Fuß erreichen kann, was wirklich sehr praktisch ist. Wobei ich mir auch eine Buskarte gekauft habe, wenn ich mal keine Lust hatte zu laufen :-). Diese kann man je nach Belieben mit Geld an jedem Kiosk aufladen auch kann man sich mit einem Passbild und der Immatrikulationsbescheinigung vom Casa del Estudiante verbilligte Fahrten sichern. So beläuft sich die einmalige Anschaffung der Karte auf 3 Euro, jede Fahrt liegt bei 40 Cent. Wer sich in Deutschland noch keine Unterkunft gesucht hat, hat die Möglichkeit sich im Casa del Estudiante nach WG-Zimmern zu erkundigen. Dort liegt ein großer Ordner mit Wohnungsangeboten aus. Das Casa del Estudiante vermittelt dann einen Kontakt zum jeweiligen Vermieter. Auch besteht die Möglichkeit sich um ein Zimmer in einer spanischen Familie zu bemühen, wobei alle mir bekannten Studenten WGs bevorzugt haben. Meine bereits in Deutschland gesuchtes WG Zimmer lag ziemlich nahe an der Faculdad de Economia y Empresariales, was recht praktisch war, weil ich dann immer in ca. 5 Minuten an der Uni und in 10 Minuten in der Stadt war. Die Miete belief sich in meinem Fall auf 200 Euro inkl. Nebenkosten. Bei der Wohnungssuche sollte man hauptsächlich in Sachen Heizung aufpassen, da es im Winter sehr kalt werden kann (Nachtspeicheröfen sind deswegen nicht wirklich zu empfehlen) Die Lebenshaltungskosten kann man mit deutschen Lebenshaltungskosten vergleichen, wobei noch zu erwähnen ist, dass man Valladolid im Vergleich zu Touristenstädten wie Madrid oder Barcelona wirklich billig essen und trinken kann. An Angeboten zur Freizeitgestaltung mangelt es in keinem Fall. In der ganzen Stadt gibt es zahlreiche Bars und Diskotheken. In Sachen Shopping ist mit einer Straße voller Schuhgeschäfte und einer Straße mit vielen Einkaufsläden gesorgt, was hauptsächlich den weiblichen Studenten sehr viel Freude bereitet hat. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass man in Spanien von ca. 14-17 Uhr recht wenig unternehmen kann, da viele Bars oder Geschäfte Siesta machen- und daran muss man sich erst man gewöhnen. Auch in Sachen „Reisen“ ist Valladolid ein super Anlaufpunkt. Denn per Zug (Renfe) oder mit dem Bus (Alsa) kann man viele Städte besichtigen und bekommt so einen noch intensiveren Eindruck von Spanien. Auch habe ich die Möglichkeit genutzt sehr billig vom Flughafen in Valladolid nach Barcelona zu fliegen. Universität/ Sprachkenntnisse: Entscheidet man sich für ein Semester in Valladolid muss man darauf gefasst sein, dass es so gut wie KEINE englischen Kurse gibt. In meinem Fall gab es keinen einzigen. Deshalb ist es wirklich sehr sinnvoll, wenn man bereits ein wenig Spanisch spricht. Ich selbst hatte Niveau B1 und habe an der Universität in Valladolid noch einen B2- Intensivkurs gemacht. Das würde ich auch wirklich jedem empfehlen. Der Sprachkurs ist 2 Wochen vor Beginn des Studiums und kostet 200 Euro. (Und diese 200 Euro sind es in jedem Fall wert). Nach einem Einstufungstest wird man dann einem Niveau und so der jeweiligen Gruppe zugeteilt. Auch würde ich den Kurs empfehlen, da man so gleich sehr viele ERASMUS- Studenten kennenlernt und gleich mit vielen Leuten ins Gespräch kommt. Die Auswahl der Fächer an der Universität habe ich bereits in Deutschland getroffen, da ich mir da auch gleich abgesichert habe, dass ich die gewählten Kurse anrechnen kann. Im Endeffekt ändert sich die Auswahl der Kurse jedoch zu 90 Prozent, da man sich erst mal die Fächer ansieht und dann entscheidet, ob die etwas für einen sind. Für mich im Masterstudiengang war es trotz meines B2-Niveaus sehr schwierig im Unterricht zu folgen. Da in Valladolid schon ein eher hohes Niveau an der Universität herrscht. So ging es auch anderen Bachelorstudenten. Wenn man sich jedoch etwas mit dem Stoff befasst ist das Ganze zu schaffen. Noch ein letzter Hinweis in Sachen Universität: Es gibt oft nicht nur eine Endklausur. Die Note einiger Fächer besteht meist aus den Noten vieler Einzelklausuren. Danach sollte man eventuelle Ausflüge oder eine Heimreise ausrichten. Abschließend ist zu sagen, dass ich die Auslandserfahrung in Valladolid sofort wieder machen würde. Nicht nur, weil ich so viele tolle Leute aus unterschiedlichen Ländern kennengelernt habe, sondern vor allem weil ich durch das halbe Jahr in Valladolid gelernt habe mich in gut jeder Situation auf Spanisch zu verständigen. Hätte ich mein Semester noch für weitere 6 Monate verlängert, hätte ich mich mit Sicherheit auch bei den Kursen in der Universität leichter getan. In Kombination mit den vielen Eindrücken vieler anderer spanischer Städte war Valladolid eine positive Erfahrung und ist nur zu empfehlen.