Aktuelle Nachrichten der letzten Tage Premierminister KAN

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Aktuelle Nachrichten der letzten Tage Premierminister KAN
Berlin, 11.05.2011
Aktuelle Nachrichten der letzten Tage
Premierminister KAN verzichtet auf sein Gehalt
Der japanische Premierminister Naoto Kan verzichtet auf sein Premierministergehalt bis die Krise im
AKW untern Kontrolle ist. Er wird aber weiterhin sein Gehalt als Mitglied des japanischen
Unterhauses beziehen. Kan ist davon überzeugt, dass die Regierung eine große Verantwortung hat,
eine Wende in der Energiepolitik herbeizuführen. Er möchte abrücken von dem ursprünglichen Plan
der Regierung, den Anteil der Atomengerie an der Gesamtenergieerzeugung von jetzt etwa 30 % auf
50 % bis zum Jahr 2030 zu erhöhen. Stattdessen sollten erneuerbare Energien in den Fokus der
japanischen Energiepolitik rücken.
Japan Times Online, 11. Mai 2011, http://search.japantimes.co.jp/cgi-bin/nn20110511a2.html
Zulieferer kämpfen noch immer mit den Folgen des Erdbebens
Trotz der enormen Anstrengungen der Unternehmen sind die Produktionszahlen von Zulieferern
immer noch niedrig.
Die IHI Corp. ist bemüht, die volle Produktionsleistung in ihrem Werk in Soma in der Präfektur
Fukushima in den nächsten Tagen wieder zu erreichen. Das Unternehmen stellt u. a. Teile für
Flugzeugmotoren von General Electric Co. her und will auf keinen Fall die Produktion bei Boeing Co.
oder anderen Flugzeugherstellern ins Stocken bringen.
Fujikura Rubber Ltd., ein Hersteller von Gummiteilen, der u. a. Toyota Motor Corp. und andere
Firmen beliefert, wird die Produktion in seinem Werk nahe dem AKW Fukushima Daiichi nicht wieder
aufnehmen können. Stattdessen wird das Unternehmen Ende Mai in einem Werk der Firma Denso
Corp. in Fukushma mit der Produktion beginnen.
Das Ethylen-Werk von Mitsubishi Chemical Corp. in Kashima, Präfektur Ibaraki wird vor dem 20. Mai
nicht wieder in vollem Umfang operieren können, weil u. a. elektronische Teile fehlen.
Nikkei Online, 11. Mai 2011, http://e.nikkei.com/e/fr/tnks/Nni20110511D11HH284.htm
Mobilfunkanbieter verstärken Ihre Leistung
Die japanischen Mobilfunkanbieter bauen ihre Infrastruktur weiter aus, so dass es zukünftig in
Notfällen wie am 11. März 2011 nicht mehr zu so langen Netzausfällen kommt. Das Erdbeben und
der Tsunami hatten Basisstationen und Leitungen sowie Notbatterien zerstört, so dass es in Tohoku
zu tagelangen Netzausfällen gekommen war.
Redaktion: JETRO Berlin, Marina Riessland, Friedrichstr. 70, 10117 Berlin, Tel.: +49-30-2094-5560, E-Mail: [email protected]
Berlin, 11.05.2011
NTT Docomo Inc. will einen Service für mindestens 24 Stunden nach einer Naturkatstrophe
garantieren und baut dazu das Netz der Basisstationen, die mit einer Batterieleistung von bis zu 24
Stunden ausgerüstet sind, auf 1.100 Anlagen aus. Außerdem werden 400 zusätzliche Basisstationen
mit unabhängigen Generatoren installiert.
Sowohl NTT Docomo als auch KDDI werden die Anzahl von mobilen Basisstationen erhöhen.
KDDI wird das gesamte nationale Netzwerk verstärken und Tohoku mit vier anderen Hauptnetzwerken verbinden. Gegenwärtig ist Tohoku nur mit drei anderen Netzwerkzentren verbunden,
die durch die Naturgewalten alle drei ausgefallen sind und die Region vom Rest Japans isoliert haben.
Die Anbieter suchen nach Wegen, das enorme Volumen von Anrufen in Notfällen zu beherrschen.
Am 11. März und den folgenden Tagen war das Gesamtvolumen von Mobilfunkanrufen 50 bis 60mal
größer als üblicherweise.
NTT Docomo arbeitet an einer Lösung, dass die Nutzer ihre Sprachnachrichten in ihr Mobiltelefon
eingeben können, die dann als E-Mail verschickt werden.
Daily Yomiuri Online, 11. Mai 2011, http://www.yomiuri.co.jp/dy/business/T110510004680.htm
Chinesische Unternehmer helfen Japan
In den Berichten über die Krise im AKW Fukushima war des Öfteren eine riesige Pumpe zu sehen, die
auf einem LKW montiert ist. Mit dieser auch „große Giraffe“ genannten Pumpe der chinesischen
Firma Sany Heavy Industries Co. wurde Wasser auf die überhitzten Reaktorblöcke gespritzt. Der
Präsident des chinesischen Unternehmens ist, genau wie der Chairman von Hanvon Technology Co. ,
dem führenden chinesischen E-Book-Produzenten äußerst beeindruckt von der Würde und der Ruhe
mit der die japanischen Menschen die Folgen der Naturkatastrophe zu bewältigen versuchen. Beide
sind überzeugt davon, dass durch wirtschaftliches Engagement und zwischenmenschliche Kontakte
die Basis für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern gelegt wird, auch wenn
die politischen Dissonanzen dadurch nicht ausgeräumt werden können.
Asahi Online, 11.05.2011, http://www.asahi.com/english/TKY201105100152.html
Toshiba und Babcock & Wilcox kooperieren
Sowohl in den USA als auch auf dem Weltmarkt werden die Toshiba Corp. und die US amerikanische
Babcock & Wilcox Power Generation Group zukünftig auf dem Gebiet der thermischen Energieerzeugung und der Solartechnologie kooperieren.
Toshiba Corp. Press Release, http://www.toshiba.co.jp/about/press/2011_05/pr1001.htm
Asahi Online, 11.05.2011, http://www.asahi.com/english/TKY201105100368.html
Redaktion: JETRO Berlin, Marina Riessland, Friedrichstr. 70, 10117 Berlin, Tel.: +49-30-2094-5560, E-Mail: [email protected]
Berlin, 11.05.2011
Kleine und mittelständische Unternehmen in der Präfektur Iwate, die zum Wiederaufbau ihrer
Firma oder zur Wiederaufnahme der regulären Produktion finanzielle Unterstützung benötigen,
können zinsgünstige oder sogar zinslose Kredite über einen Fonds beantragen, den die Präfekturregierung mit Regionalbanken einrichtet.
In Rikuzen-Takata und sieben anderen Gemeinden sind 27 % der Zentralen, der Produktionsstätten
oder beides von insgesamt 2.769 Unternehmen zerstört worden. Zählt man auch die Unternehmen
dazu, die „nur“ teilweise zerstört oder überflutet wurden, sind insgesamt 67 % der Firmen betroffen.
Viele der KMU sind in der Fischereiwirtschaft tätig; sie müssen neue Kredite aufnehmen, um mit den
Folgen der Naturkatastrophe fertig zu werden, obwohl sie bereits verschuldet sind.
Daily Yomiuri Online, 10. Mai 2011, http://www.yomiuri.co.jp/dy/business/T110509004471.htm
Chubu Electric Power Co. rechnet mit großen Verlusten wenn die Reaktoren im AKW Hamaoka,
Shizuoka Präfektur weiter abgeschaltet bleiben. Eine Umstellung auf andere Formen der
Energieerzeugung, wie z. B. Kraft-Wärmekopplung, wird den Ertragsverlust des Unternehmens weiter
vergrößern und vor allem auch zu Energieengpässen im Versorgungsgebiet von Chubu Electric im
kommenden Sommer führen.
Daily Yomiuri Online, 09.05.2011, http://www.yomiuri.co.jp/dy/business/T110508002036.htm
Großunternehmen wollen wieder mehr Absolventen einstellen
Einer Umfrage der Zeitung Yomiuri unter 105 Firmen zwischen 19. April und 02. Mai 2011 zufolge
beabsichtigen im kommenden Jahr wieder mehr Großunternehmen, Absolventen einzustellen. 63
der befragten Unternehmen gaben an, Bewerber aus den von Erdbeben und Tsunami betroffenen
Regionen auf keinen Fall benachteiligen und daher die Eintrittsprüfungen und -interviews u. U. auch
verschieben zu wollen.
Die Mehrzahl der Firmen will mit der Einstellung junger, gut ausgebildeter Mitarbeiter ihre
internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken. Besonders in der Automobilindustrie werden neue
Mitarbeiter gebraucht, um sich den Herausforderungen der Entwicklung neuer, energieeffizienter
Fahrzeuge zu stellen und das Auslandsgeschäft, insbesondere in Entwicklungsländern, ausweiten zu
können.
Daily Yomiuri Online, 07.05.2011, http://www.yomiuri.co.jp/dy/business/T110506003508.htm
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