„Banjo-Boy“ hält Rückblick

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„Banjo-Boy“ hält Rückblick
Informationen des Fördervereins der Freunde der Stiftung „Daheim im Heim“ e.V.
Nummer 1/2000
4. Jahrgang
Seite 1
––
„Banjo-Boy“ hält Rückblick
Wiesbadener Juristenband spielt am 18. Juni 2000 für „Daheim im Heim“
Karlhanns Henn, Rechtsanwalt und Notar und seit über 25 Jahren Mitglied der Juristenband
Letzte „Probe“ der Wiesbadener Juristenband vor einem ihrer großen Auftritte im Wiesbadener Kurhaus
(Foto: Hans-Josef Michels, Wiesbaden-Biebrich)
Die Wiesbadener Juristenband befindet sich im dreißigsten
Lebensjahr. Zwei der fünf Mitglieder sind noch nicht
achtzig. Die restlichen fünf sind noch nicht siebzig.
Am Anfang stand eine Idee. Wiesbadener Juristen, die
nicht nur studiert, sondern auch gelernt hatten, ein
Instrument zu spielen, wollten ihre Kollegen auf jenem
Juristenball vor 30 Jahren „zwischendurch“ mit einem
Dixieland-Auftritt überraschen. Das war damals eine
Sensation, die nicht einmalig blieb. Allerdings wurden die
Titel für jeden Auftritt intensiv geprobt, einschließlich der
Zugaben. Heute gehen wir in aller Regel ohne Programm
auf die Bühne und lassen uns von der Reaktion unseres
Publikums inspirieren.
Der ersten Idee folgte bald eine weitere, nämlich die, dass
einer von uns sagte. „Eigentlich könnten wir doch auch
mehr machen!“
Wiesbadener Juristenband
in benefit concert
Das war der Beginn für die Karriere der Wiesbadener
Juristenband, für die wir aber damals noch gar keinen
Namen hatten. Den legten wir uns erst zu, als wir unseren
ersten Fernsehauftritt in einer Sendung hatten, die von
Heinz Schenk moderiert wurde, im „Blauen Bock“.
Fortsetzung auf Seite 3
aus der Stiftung
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„Daheim im Heim“–PUBLIK
Nummer 1/2000
Der Wind wird rauher
Verkürzung des Zivildienstes schafft Probleme auch bei den Partnern von „Daheim im Heim“
Hannelore Rönsch MdB und Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung „Daheim im Heim“
Seit sieben Jahren besteht unsere Stiftung "Daheim
im Heim" nun schon. Immer wieder wenn ich in den
neuen Bundesländern unterwegs bin und von uns
unterstützte Einrichtungen in Magdeburg oder
Berlin-Marzahn, in Weimar oder Wiesbadens
Partnerstadt Görlitz besuche, stelle ich fest, wie viel
inzwischen erreicht worden ist. Die deutsche Einheit
ist für die Bewohner der von uns geförderten Heime
und Einrichtungen in dieser ganz konkreten Form
segensreich geworden. Sie können in einem ihren
Bedürfnissen entsprechenden Umfeld wieder Mensch
sein.
gegangen, bevor die Neuen ihren Dienst angetreten
haben. Ganz besonders betroffen von der geplanten
Kürzung
werden
Altenpflege
und
Behindertenbetreuung. Leidtragende sind die alten
und behinderten Menschen. Eine persönliche
Beziehung zu „ihrem“ Zivi können sie durch den
fliegenden Wechsel des Pflegepersonals gar nicht
mehr aufbauen. Hinzu kommt die beabsichtigte
Kürzung
der
durchschnittlichen
Zahl
der
Zivildienstleistenden um ca. 30.000 bis zum Jahr
2003.
Für die Unterstützung, die "Daheim im Heim"
erfahren hat und noch erfährt, möchte ich an dieser
Stelle Ihnen allen, den Mitgliedern des Fördervereins
und des Kuratoriums und auch allen Spendern
meinen Dank aussprechen – auch im Namen derer,
die von ihrer Hilfe profitieren.
Dieser Dank gebührt aber auch und besonders den
Pflegekräften und Ärzten, die sich um die ihnen
anvertrauten Personen kümmern – und sie gebührt
den Zivildienstleistenden, ohne die eine angemessene
Versorgung oft nicht vorstellbar wäre. Sie
unterstützen und entlasten Fachkräfte in den
Behinderteneinrichtungen, Alten- und Pflegeheimen
und tragen so erheblich zur Qualität unseres
Sozialsystems
bei.
Gerade
bei
den
Zivildienstleistenden, liebevoll und mit Respekt auch
„Zivis“ genannt, wird es aber in allernächster Zeit
Veränderungen geben, die sich auf die
Funktionsfähigkeit des deutschen Pflegesystems
äußerst nachteilig auswirken werden. Auch die von
unserer Stiftung unterstützten Einrichtungen werden
das aller Voraussicht nach zu spüren bekommen.
Ich spreche von der Kürzung der Zivildienstdauer
von 13 auf 11 Monate, die zum 1. Juli diesen Jahres
in Kraft treten soll. Zieht man von der künftig
elfmonatigen Dienstzeit Schulungen und Urlaub ab,
stehen die Zivis dem sozialen Dienst unterm Strich
nur noch sieben bis neun Monate zur Verfügung.
Erfahrene Zivis können die neu Nachrückenden nicht
mehr anlernen. Gerade eingearbeitet, sind sie schon
Bild
Uschi Glas und Hannelore Rönsch in gemeinsamer Mission für
„Daheim im Heim“ – zur Freude der Menschen im Heim
Die „Einsparung“ mehr als eines Fünftels der
Zivildienstleistenden geht eindeutig auf Kosten der
Hilfsbedürftigen in unserer Gesellschaft. Die Kosten
dieses von der Bundesregierung geplanten
Verschiebebahnhofs müssen dann von den
Einrichtungen und Diensten übernommen und
letztlich auf die zu Betreuenden bzw. auf die
Kostenträger (Kranken- und Pflegekassen, Länder,
Kommunen) verlagert werden.
Fortsetzung auf Seite 5
in action
Freunde und Förderer von
Nummer 1/2000
„Daheim im Heim“–PUBLIK
„Banjo-Boy“ hält Rückblick
Wiesbadener Juristenband wird dreißig
Fortsetzung von Seite 1
Dort war für uns eine Garderobe eingerichtet worden, und
damit wir sie fanden, war sie mit einem Schild versehen.
Dieses Schild lautete: „Wiesbadener Juristenband“.
Spontan sagte ein anderer von uns: „So nennen wir uns
jetzt, und das Schild nehme ich mit.“ Was dann auch
geschah. Es wurde auf einem Instrumentenkoffer geklebt
und dadurch bei jedem Auftritt sichtbar gemacht.
Die Wiesbadener Juristenband spielt in der typischen
Dixieland-Besetzung, drei Bläser, Klavier, Schlagzeug,
Bass und Banjo. Inzwischen spielt die Wiesbadener
Juristenband aber nicht nur Dixieland, sondern auch
Swing, wodurch das Programm variant und stark
bereichert wurde. Das war für keinen der Musiker ein
Problem. Nur der Banjo-Spieler war aufgefordert, fortan
zusätzlich eine Gitarre zu transportieren.
Die Wiesbadener Juristenband hat sich selbst nie
musikalische Prädikate gegeben, insbesondere nicht im
Verhältnis zu anderen Bands. Das haben wir denen
überlassen, die uns hören konnten und wollten, und das
wurden im Laufe der Zeit immer mehr.
Mit Recht, so meinen wir, können wir allerdings
behaupten, dass wir außergewöhnlich und vielseitig sind.
Herzliche Einladung!
Benefiz-Frühschoppen
der Wiesbadener Juristenband
am 18. Juni 2000, 11 – 14 Uhr
in der Hofreite in Massenheim
(an der Autobahn Wiesbaden–Frankfurt)
nähere Auskünfte über 0171/38 63 769
Außergewöhnlich sind wir ganz sicher, weil es Juristen
sind, die Musik machen und diese ausschließlich aus
Wiesbaden stammen. Für außergewöhnlich halten wir uns
auch, weil wir, wo immer wir auftreten, deutlich einen
ganz besonderen und bestimmten Eindruck erwecken,
nämlich den, dass es uns Freude macht, zu spielen. Das
wird uns immer wieder gesagt.
Vielseitig sind wir, weil nicht nur unser Auftrittsvolumen
sehr groß ist, sondern auch unser Auftrittsspektrum. Wir
spielen in Kneipen, Konzertsälen und im Fernsehen, dies
nicht nur in vielen Sendungen des Vorabendprogramms,
sondern auch in großen Programmen wie „Großer Preis“
mit Wim Thoelke, ZDF-Fernsehgarten, ZDF-Sportstudio
und NDR-Talkshow.
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Wir spielen zwar noch nicht in der Luft, wohl aber haben
wir außer zu Lande auch schon zu Wasser gespielt. Zwei
Wochen war die Wiesbadener Juristenband im
Unterhaltungsprogramm auf der „Arkonia“.
Eine der Vielseitigkeitsfacetten der Wiesbadener
Juristenband liegt darin, dass sie aus ganz
unterschiedlichen Gründen und sehr verschiedenen
Anlässen gerufen wird. Die Bandbreite reicht von
Familienfesten, persönlichen und gesellschaftlichen
Ereignissen bis zu großen Festen und Bällen.
Die Wiesbadener Juristenband begleitet sehr oft auch
offizielle Anlässe, besonders solche der Stadt Wiesbaden
und das Land Hessen. Mit der Stadt Wiesbaden war sie in
den Partnerstädten Klagenfurt und Montreux, und das
Land Hessen repräsentierte sie bei großen EG-Festen der
deutschen Länder in Brüssel.
Ein sehr wesentlicher Bereich, dem sich die Wiesbadener
Juristenband widmet, weil sie der Meinung ist, daß sie das
in ihrer außergewöhnlichen Zusammensetzung der
Allgemeinheit schuldig ist, ist die Gemeinnützigkeit. Die
Wiesbadener Juristenband war von Anfang an sehr häufig
Mittelpunkt von Benefiz-Veranstaltungen, deren Erlöse
gemeinnützigen Einrichtungen wie Aktion Sorgenkind,
SOS-Kinderdörfer,
Albert-Schweitzer-Kinderdorf
in
Hanau und Behindertenwerkstatt in Wiesbaden zuflossen.
Auch das werden wir fortsetzen und der Förderverein für
die Stiftung „Daheim im Heim“ wird nicht der letzte sein.
Die Wiesbadener Juristenband spielt nicht nur live,
sondern man kann sie auch kaufen. Es gibt drei
Schallplatten und zwei CD´s. Die letzte CD, die unter dem
Titel „Wiesbadener Juristenband 25 Jahre“ produziert
wurde, ist ausverkauft. Zum 30-jährigen Jubiläum, das im
nächsten Jahr gefeiert wird, werden wir eine neue
produzieren. Wir üben zwar noch nicht, aber wir denken
schon darüber nach.
o
Der Autor.
Der Autor ist Gründungsmitglied des Fördervereins der
Freunde der Stiftung „Daheim im Heim“ e.V.. Der Verein
hat ihm viel zu verdanken. So äußerte er anlässlich seines
70-ten Geburtstags seinen zahlreichen Gratulanten
gegenüber die Bitte, statt persönlicher Geschenke lieber
eine Spende an den Förderverein zu überweisen. Mit einer
Spendensumme von mehr als 30.000 Mark übertraf er alle
Erwartungen um ein Vielfaches („Daheim im Heim“–
PUBLIK berichtete darüber in 1/1998). Seiner Initiative ist
es zu verdanken, dass nun erstmals die Wiesbadener
Juristenband am 18. Juni 2000 in der Schlossreite von
Wallau-Massenheim zugunsten des Fördervereins ein
Benefizkonzert geben wird. Alle Freunde und Förderer der
Stiftung „Daheim im Heim“ erhalten rechtzeitig eine
persönliche Einladung, aus der sich die näheren
Einzelheiten ergeben werden.
Die Redaktion
Förderverein
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„Daheim im Heim“–PUBLIK
intern
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Demenskranke standen im Mittelpunkt
Mitgliederversammlung des Fördervereins informiert über eine neue Volkskrankheit
Auf Einladung des Vorsitzenden des Fördervereins,
Prof. Dr. Klaus Miehlke, und der Gastgeber Ursula
und Horst Raule fand am 24. März 2000 im
reizvollen Solmsschlösschen in der Wiesbadener
Solmsstraße zum fünftenmal die jährliche
Mitgliederversammlung statt.
In seinem Jahresbericht erinnerte der Vorsitzende u.a.
an den Kunstgenuss der besonderen Art, der uns mit
dem Benfizkonzert am 22. August 1999 geschenkt
worden war. Star des Abends war die junge Geigerin
Alina Pogostkin (15), die gemeinsam mit dem
Orchester des Wiesbadener Staatstheaters das
Violinkonzert von Peter Tschaikowsky zum Klingen
brachte. Der Vortrag der jungen Russin und die
Einfühlsamkeit des Staatsorchesters haben das
Publikum zu wahren Beifallsstürmen hingerissen.
Bild
Prof. Dr. med. Klaus Miehlke, Vorsitzender
des Fördervereins der Freunde der Stiftung „Daheim im Heim“
und Ehrenbürger der Stadt Wiesbaden
Berichten konnte der Vorsitzende auch über die dritte
Weihnachtskarten-Aktion. Diese Aktion stand
diesmal vermutlich unter einem schwierigen Stern.
Wegen der Verhandlungen mit einem Kartenverlag,
die schließlich scheiterten, konnte erst relativ spät mit
der Werbung und dem Verkauf begonnen werden.
Aus von uns nicht zu vertretenden Umständen fielen
dann auch noch einige Großabnehmer der letzten
Jahre aus. Allerdings erzielten wir wegen deutlich
geringerer Kosten als in den Vorjahren einen
Reinerlös von ca. 10.000 DM, die der Vereinskasse
zugeführt werden konnten. Herzlichen Dank sagte
der Vorsitzende allen, die die Aktion unterstützt
haben.
Gleichzeitig eröffnete der Vorsitzende die neue
Verkaufsaktion mit dem Angebot an alle, die schon
jetzt ihren diesjährigen Bedarf an Weihnachtskarten
decken wollen So könne er aus dem Bestand von
rund 15.000 Karten ein Angebot zu Sommerpreisen
machen. Es lohne sich also, antizyklisch einzukaufen
und weit vorausschauend seine Entscheidungen zu
treffen.
Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung
des Fördervereins der Freunde der Stiftung „Daheim
im Heim“ hat die Leiterin der Sozialstation im
Albertinenhaus
in
Hamburg,
Frau
Dipl.
Sozialpädagogin Elke Eddelbüttel, über ihre
Erfahrungen zur Verbesserung der Lebensqualität
Altersdemente gesprochen.
Frau Eddelbüttel wörtlich: „Schon jetzt gibt es in
Deutschland
800.000
Demenzkranke.
Die
bekannteste Form ist die Alzheimer Krankheit, von
der etwa 400.000 betroffen sind. Bis 2030 wird
aufgrund der höheren Lebenserwartung die Zahl der
Dementen auf mehr als 1,7 Mio. ansteigen. Noch
werden 80 % aller Erkrankten in der Häuslichkeit
von Angehörigen betreut. Wenn es nicht gelingt,
durch unterstützende Angebote für die häusliche
Pflege den Angehörigen in ihrer schwierigen
Aufgabe beizustehen und sie zu entlasten, dann bricht
dieses Hilfepotential über kurz oder lang weg. Dann
wird das Problem der Betreuung und Pflege auf die
Heime verlagert und zu einer öffentlichen Aufgabe
mit allen damit zusammenhängenden finanziellen
Auswirkungen.“
Mit der Thematik „Altersdemente“ wollte der
Förderverein zugleich auf Projekte aufmerksam
machen, die mit seiner finanzieller Unterstützung in
Altenpflegeheime in Wiesbaden ermöglicht werden
konnten. Dazu stellten die Leiterin des LorenzWerthmann-Hauses in Wiesbaden-Kohlheck, Frau
Gabriele Brummer, und die Kunstmalerin Renate
Reifert das Projekt „Gelungene Krisen“ vor, das alle
Sinne von Altersdementen anregen will. Vom
erfolgreichen Einsatz der Musik bei der DementenBetreuung
berichtete
die
Leiterin
eines
Seniorenheims im thüringischen Gera, Frau FiebigKuberski. Mit ihrem Beitrag und ihrer Anwesenheit
sollte zugleich darauf hingewiesen werden, dass es
sich bei der Dementenförderung um ein
gesamtdeutsches Thema handelt und alte und neue
Bundesländer von einander lernen können.
o
(Aus der Pressemitteilung des Fördervereins
entnommen.)
Neues aus der Stiftung
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„Daheim im Heim“–PUBLIK
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Ihre Spende kommt zu 100% ans Ziel!
Dr. Monika Kohnert, Berlin
Im Zusammenhang mit meiner Tätigkeit als Referentin im
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend besuche ich viele Altenpflegeheime in den neuen
Bundesländern. Schon ein kurzer Rundgang in alten
Häusern zeigt, dass dort noch an vielen Ecken
grundsätzliche Verbesserungen notwendig sind. Obwohl
insbesondere an Dächern, Heizungsanlagen, Fenstern und
Kücheneinrichtungen bereits das Notwendige getan wurde,
besteht bei Sanitäreinrichtungen und Ausstattungen immer
noch erheblicher Nachholbedarf, um den in unserem Land
gültigen Standard zu erreichen.
Viele wenden sich deshalb an die Stiftung „Daheim im
Heim“ und bitten um Hilfe. So hatten zum Beispiel die
Leitung und der freigemeinnützige Träger des Altenpflegeheims Leipzig-Thekla für die Schaffung von zwei
Pflegebädern bei der Stiftung „Daheim im Heim“
finanzielle Unterstützung beantragt und dazu einen
entsprechenden Planungsvorschlag mit konkreter Kostenermittlung beigefügt.
Die Verwirklichung dieses Wunsches entsprach voll und
ganz dem in der Satzung der Stiftung „Daheim im Heim“
verankerten Zweck. Nun galt es zu prüfen, ob auch die
Randbedingungen für eine Vergabe von Spendengeldern
stimmten. Telefonische Rücksprachen mit den für
Altenpolitik Verantwortlichen im Sächsischen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie sowie
beim Sozialamt der Stadt Leipzig bestätigten die
Sinnfälligkeit einer solchen Baumaßnahme, weil in diesem
Heim trotz der noch ungünstigen Bedingungen eine
anerkannt gute Betreuung geleistet wird. Das Haus hat
nach bereits durchgeführten Instandsetzungen eine
ausbaufähige Substanz und soll langfristig genutzt werden.
Land und Stadt befürworteten den Antrag.
Diesem „äußeren Ja“ zur Förderung folgte der Besuch im
Theklaer Heim. Bei solchen Besuchen führe ich Gespräche
mit Heimbewohnern und Personal und sehe mir die Häuser
gründlich an. Damit ist ein tiefer Einblick in die jeweilige
Lebens- und Betreuungssituation bzw. -qualität sowie ein
objektiver Eindruck von der Dringlichkeit des Vorhabens
und den Voraussetzungen für die Durchführung möglich.
Die Heimbewohner in Leipzig-Thekla waren überwiegend
im höchsten Grade pflegebedürftig. Viele von ihnen
mussten mehrmals täglich sehr umfänglich gewaschen
oder geduscht werden. Dafür gab es keine geeigneten
Sanitäranlagen und technischen Hilfsmittel, so dass dies
für Heimbewohner und Personal unter unzumutbaren und
für viele „Publik-Leser“ sicher auch unvorstellbaren
Bedingungen und Anstrengungen geschah.
Da die geplanten Aufwendungen für den Einbau von
Pflegebädern im Vergleich zu ähnlichen Vorhaben in einer
angemessenen Relation standen und plausible Kostenvoranschläge vorlagen, konnte ich dem Vorstand der
Stiftung „Daheim im Heim“ vorschlagen, dieses Vorhaben
mit einem hohen finanziellen Zuschuss zu unterstützen.
Darüber hinaus nahmen die „Prüfungen“ vor Ort unmittelbaren Einfluss auf Wirksamkeit, Konzentration und Nachhaltigkeit der geplanten Verbesserungen. Die Begrenzung
des Einsatzes von Mitteln der Stiftung auf bestimmte
Vorhaben führte fast immer zur finanziellen Beteiligung
des Trägers und oftmals auch zur ergänzenden Finanzierung durch die öffentliche Hand. In vielen Fällen wurde
auch die Mitwirkung anderer Sponsoren angeregt. So
kamen in den Altenpflegeheimen der neuen Bundesländer
nicht nur die Spendenmittel der Stiftung zu 100 % an, sondern bewirkten zugleich einen wesentlich höheren Effekt
für die pflegebedürftigen Menschen und das Personal.
Die Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Frau
Bundesministerin a. D. Hannelore Rönsch, oder ihre
Vertretung überzeugen sich anlässlich der Fertigstellung
oder Inbetriebnahme des jeweils geförderten Projektes von
der beabsichtigten Verwendung Ihrer Spende und der
Resonanz bei den Heimbewohnern. In besonderer Weise
wird dabei die Dankbarkeit der Menschen spürbar.
o
Der Wind wird rauher
Hannelore Rönsch MdB zum geänderten Zivildienst
Fortsetzung von Seite 2
Die Bundesregierung hat zwar angekündigt, alle
Zivildienststellen im sozialen Bereich erhalten zu wollen.
Es wäre im Interesse aller, vor allem der pflegebedürftigen
Menschen und ihrer Betreuer, wenn diese Zusage
eingehalten werden könnte.
Die Einschränkungen, die möglicherweise auch auf die
von der Stiftung "Daheim im Heim" geförderten
Einrichtungen zukommen werden, machen aber auch
deutlich: Es bleibt für unsere Stiftung gerade auch in
Zukunft noch viel zu tun, um den Menschen in
Altenpflegeeinrichtungen und -heimen in den neuen
Bundesländern ein lebenswerteres Umfeld zu schaffen.
Deshalb bitte ich auch weiterhin um Ihr Engagement für
und Ihre treue Verbundenheit mit unserer Stiftung
"Daheim im Heim".
o
Konten des Fördervereins:
Nassauische Sparkasse, BLZ 510 500 15,
Konto-Nr. 100 205 866
Dresdner Bank, BLZ 510 800 60,
Konto-Nr. 01278 86100
Unsere Konten haben natürlich durchgehend geöffnet!
in den
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neuen Bundesländern
„Daheim im Heim“–PUBLIK
Nummer 1/2000
Die „Thüringer Rose“ für das Ehrenamt
Alle fordern: „Unser Land braucht das Ehrenamt!“ – Thüringen tut was
Dr. Frank-Michael Pietzsch MdL, Minister für Soziales, Familie und Gesundheit des Freistaates Thüringen
und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung „Daheim im Heim“
Wenn Lobreden über die Bedeutung des Ehrenamts ein
Maßstab sind, dann hätten unsere Vereine und Verbände
kein Problem mit dem Nachwuchs und der Verteilung von
Verantwortung und Aufgaben. Dem ist aber nicht so!
Deshalb muß sich das Ehrenamt neu definieren.
Freiwilliges Engagement von Menschen hat seinen
Ursprung nicht in staatlichen Vorgaben, sondern in der
mitmenschlichen Solidarität und der christlichen
Nächstenliebe. Die historischen Wurzeln gehen auf eine
Zeit zurück, als der Staat soziale Aufgaben weitgehend
den Kräften der Gesellschaft überließ. Im 19. Jahrhundert
entstanden die meisten unserer Vereine und Verbände.
Im Sozialstaat des 21. Jahrhunderts stehen staatliche
Hilfen z. B. bei Armut, Krankheit oder Arbeitslosigkeit zur
Verfügung, auf die zumeist ein Rechtsanspruch besteht.
Ehrenamtliche Tätigkeit heute kann sich deshalb nicht
mehr allein aus der sozialen Notwendigkeit heraus
legitimieren. Freiwilliges Engagement gibt den Menschen
die Möglichkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
und zur Mitgestaltung der eigenen Umwelt. Hier zeigen
sich
Bürgerverantwortung
und
Gemeinsinn,
Mitmenschlichkeit
und
Gerechtigkeitsgefühl
gleichermaßen.
Die Thüringer Landesregierung bemüht sich durch
verschiedene
Ansätze,
Menschen
bei
ihrem
ehrenamtlichen Einsatz zu unterstützen. Unser Freistaat
verleiht
alljährlich
die
„Thüringer
Rose“
an
Mitbürgerinnen und Mitbürger als Auszeichnung für
herausragende Verdienste in der ehrenamtlichen
Sozialarbeit – und erinnert mit diesem Ehrenzeichen
zugleich an das caritative Wirken der Landgräfin Elisabeth
von Thüringen und an das Zeichen Luthers – die Rose.
Aber auch außerhalb Thüringens hätten viele ehrenamtlich
Tätige eine Rose verdient. Über 21 Millionen Menschen
engagieren sich heute in Deutschland bereits über ihre
unmittelbaren Bürgerpflichten hinaus.
Und sie selber profitieren natürlich auch davon: Erfolge in
der ehrenamtlichen Tätigkeit stärken das Selbstbewußtsein
der Betroffenen, denn es handelt sich hierbei nicht nur um
belanglose Freizeitgestaltung, sondern oft auch um
anstrengende Arbeit.
Wer die vielfältigen Aktivitäten unserer Vereine kennt,
weiß wovon ich rede. Wir müssen in unserer
Dienstleistungsgesellschaft deutlich machen, dass Arbeit
mehr ist als bezahlte Erwerbstätigkeit und deshalb ihre
Anerkennung finden muss.
Unser Land ist auf diesen freiwilligen Einsatz seiner
Menschen angewiesen. Unser Gemeinwesen könnte nicht
existieren ohne den ehrenamtlichen, unbezahlten Einsatz
so vieler Menschen für das Gemeinwohl.
Dieser millionenfache Einsatz findet an jedem Tag der
Woche statt, nicht nur sonntags. Schon deshalb reichen
Lobreden am Sonntag längst nicht mehr aus.
Bild
Frau Schubert (links) und Frau Gerlach (rechts)
wurden von Sozialminister Dr. Frank-Michael-Pietzsch
auf der Wartburg mit der „Thüringer Rose“ ausgezeichnet.
Einen wichtigen Beitrag für die Stärkung des Ehrenamtes
leistet auch die ideelle und materielle Hilfe durch die
Stiftung „Daheim im Heim“ und ihres Fördervereins in
Wiesbaden und Mainz, denn Stiftung und Förderverein
werden getragen vom Engagement ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfer. Ich nutze deshalb gerne die
Gelegenheit, diesen auch im Namen der begünstigten
Heimbewohner ein herzliches Wort des Dankes zu sagen
und schließe in diesen Dank auch die vielen treuen
Spendern ein. Ich darf gleichzeitig darum bitten, in den
Bemühungen nicht nachzulassen, denn es gibt noch viel zu
tun, um allen Menschen im Heim befriedigende
Lebensverhältnisse zu schaffen.
o
Freunden und Förderern von
Nummer 1/2000
vor Ort
„Daheim im Heim“–PUBLIK
Seite 7
55.000-Mark-Bewilligung für Eisenach
Bald betreutes Wohnen für pflegebedürftige Diakonissen in der Stadt der hl. Elisabeth
Eisenach. (ep/uri) Im Auftrag der Stiftung „Daheim
im Heim“ und ihres Fördervereins in Wiesbaden und
Mainz hat dessen Geschäftsführer und ehemaliger
Staatssekretär im Thüringer Sozialministerium,
Heinz F. Benner, der Ev.-Luth. DiakonissenhausStiftung den Bewilligungsbescheid in Höhe von
55.000 DEM überbracht. Damit wurde zugleich das
Signal für den dringend notwendigen Umbau eines
Bereichs im Mutterhaus zum betreuten Wohnen auf
freie Fahrt gesetzt. Endlich kann so die
Lebensqualität
für
zehn
hochbetagte
und
pflegebedürftigen Diakonissen nachhaltig verbessert
werden.
Die Mittel für den Zuschuss hat der Förderverein der
Freunde der Stiftung „Daheim im Heim“ e.V. in
Wiesbaden und Mainz gesammelt und der Stiftung
„Daheim im Heim“ bereitgestellt. Die 55.000 DEM
setzen sich zusammen aus Beiträgen der Mitglieder
des Fördervereins und einer Vielzahl von
Einzelspenden der Mitglieder und Förderer des
Vereins im Jahre 1999.
„Mit der Auswahl des Projekts im DiakonissenMutterhaus wollte der Vorstand des Fördervereins
neben der konkreten Hilfe auch dankbar daran
erinnern, was durch die aufopfernde und selbstlose
Arbeit der Diakonissen unter den Bedingungen der
DDR an Ermutigung und Nächstenliebe vorgelebt
wurde“, erklärte Benner in Anwesenheit der Oberin
Schwester Helga Schöller und des amtierenden
Oberbürgermeisters, Gerhard Schneider, und
zahlreicher Ehrengäste und er fügte hinzu: „Das
Projekt soll dafür sorgen, dass dieses christliche
Zeugnis der Diakonissen niemals in Vergessenheit
gerät!
Benner
erläuterte
in
Anwesenheit
der
Hausgemeinschaft der Diakonissen und vieler Gäste,
dass die Stiftung „Daheim im Heim“ neben der
konkreten Hilfe auch den gesamtdeutsche Dialog
fördern wolle. Um dieses Anliegen mitzutragen,
hätten Bürgern aus dem Raum Wiesbaden und Mainz
1995 den Förderverein gegründet. Zwar solle
vorrangig die von der Wiesbadener Abgeordnete und
ehemaligen Bundesseniorenministerin, Hannelore
Rönsch, ins Leben gerufene gemeinnützige Stiftung
„Daheim im Heim“ unterstützt werden. Deren Ziel es
ist, die Sanierung und die Ausstattung besonders
kleiner Altenheimen in den neuen Bundesländern, die
sich zum Teil noch in einem schlechten Zustand
befinden, finanziell zu unterstützen.
Bild
Oberin Sr. Helga Schöller, mit Eisenachs Bürgermeister Gerhard
Schneider und dem Geschäftsführer des Fördervereins und
ehemaligem Staatssekretär im Thüringer Sozialministerium, Heinz
Benner, bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides in Höhe
von 55.000 Mark für den Umbau des Mutterhauses.
Foto: Uwe Heurich
Mit mehr als fünf Millionen Mark hat die Stiftung
inzwischen finanzielle und praktische Hilfe in einer
großen Zahl von Heimen in Berlin, Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern,
Sachsen,
SachsenAnhalt und Thüringen geleistet. Die Satzung des
Fördervereins sieht aber darüber hinaus die
Möglichkeit vor, bestimmte Maßnahmen selbst zu
fördern, die modellhaften Charakter haben und
Gedenkanstöße geben. Vom Projekt in Eisenbach
solle ein Signal wider das Vergessen und die
zunehmende Gleichgültigkeit ausgehen.
o
(Aufgelesen in der Thüringer Landeszeitung –TLZ–
und aus der Pressemitteilung des Fördervereins.)
–Pinnwand
Seite 8
„Daheim im Heim“–PUBLIK
Das PUBLIK–Rätsel
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Ehrentafel unserer Förderer
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Das Licht von Bethlehem
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Im Dezember des letzten Jahres erreichte uns ein Brief der
Geschäftsführung von CC Raule GmbH & Co. KG in
Eppstein im Taunus. Im Betreff des Briefs hieß es: „Das
Licht von Bethlehem“. Weiter unten wurde dann das
Geheimnis gelüftet, wo ausgeführt wurde, dass die
Geschäftsführung von CC Raule das Licht von Bethlehem
in unseren Tagen wieder etwas heller leuchten lassen
wollen, indem sie 5.000 Mark spenden. Mit dem Geld
solle alten Menschen im Heim der Alltag mit etwas
Komfort verschönert werden. Herzlichen Dank den Herren
Lamparter,
Hertel
und
Juchner
von
der
Geschäftsführung von CC Raule. Diese Spende füllt den
Betrag von 55.000 Mark auf, mit dem zehn alten und
pflegebedürftigen Diakonissen im Mutterhaus in Eisenach
das betreute Wohnen ermöglicht werden soll.
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waagrecht
A1 männl. Vorname, H1 Fürwort, A2 Abk. für in dem, D2 KfzZeichen für Rosenheim, J2 Abk. für United States, A4 Abk.
für eine Windrichtung, D4 Skatausdruck, G4 bedeutender
Musiker (= 1750), C5 span. Artikel, F5 Bremssystem, A6 franz.
Straße, G6 Widerhall, B7 Initiatorin der Stiftung „Daheim im
Heim“, A8 Kurzname für Lady Diana, G8 Bürgermeister von
Dijon und Erfinder eines Mixgetränks, C9 Stimmlage, A10 Zuhause, H10 Frauenname, A11. lat. ich, E11 anderes Wort für
jetzt, J11 Flächenmaß, C12 Kfz-Zeichen für Limburg, F12 chem.
Zeichen für Helium, J12 Abk. für Kohlenstoff, B13 still und ...,
C14 Personengesellschaft, J14 Ausruf bei Schmerz, A15 Abk.
für im Auftrag, E15 Dach mit nachwachsendem Rohstoff
senkrecht
A1 Hausangestellter, B1 Markierung für Ortsbegrenzung, D1 Papageienart, E1 Feuer, J1 Kennzeichen für ehem. Sowjet Union,
G2 Schloss in Brandenburg mit Birnbaum, K2 englisch Schule,
H3 mechanisches Gerät, C4 Papstname, B6 schweiz. Kanton,
E6 Weltorganisation, D7 Stadt in Holland, A8 deshalb, C9 beliebter Fernseh-Unterhalter, E9 ital. Heiliger, F9 Sitzgelegenheit,
K9 Muster, B10 Personengesellschaft, H10 Stadt in thür. Rhön,
G11 Rest, D12 russ. Flugzeug, K14 Abk. für unabkömmlich
Lösung
Der gesuchte Begriff erscheint in den schraffierten Feldern.
Die Redaktion wünscht gute Unterhaltung!
Impressum:
Herausgeber: Förderverein der Freunde der
Stiftung “Daheim im Heim“ e.V.
Verantwortlich i.S.d.P: Heinz F. Benner
Geschäftsstelle: Schützenhofstraße 3, 65183 Wiesbaden
01 71/ 38 63 769 Fax 06 11/9006-200
Druck: ELM Druckerzeugnisse GmbH, Pf. 1208, 64349 Reinheim
06162/93 15-0 Fax 06162/93 15-30
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Kein Kummer mit „Kümmerling“
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Keinen Kummer wird es dem Vorstand bereiten, eine
Spende von 500 Mark im Sinne der Stiftung „Daheim im
Heim“ anzulegen, die uns Herr Burkhard Riesen von der
Firma Kümmerling ausgehändigt hat. Herzlichen Dank!
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Glück im Spiel
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Der 13. Dezember 1999 war ein Glücksdatum für den
Förderverein der Stiftung „Daheim im Heim“. Mit diesem
Datum teilte die Spielbank Wiesbaden mit, dass sie von
der Versendung von Weihnachtskarten Abstand
genommen hat und statt dessen den Betrag von 1.000
Mark als Spende auf das Konto des Fördervereins
überweisen will. Wir danken der Spielbank Wiesbaden
und ihrem Geschäftsführer, unserem Mitglied Klaus
Gülker, für die Unterstützung und setzen weiter auf die
Zahl 13 in der Hoffnung, dass das Glück uns weiter hold
bleibt.
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q Noch einmal: „Letzter Geburtstag vor 2000“ q
Wir hatten berichtet, dass Ralf Jahncke seinen letzten
Geburtstag vor dem neuen Milliennium zum Anlass genommen
hat, Freunde und Bekannte in die Schlossreite nach Massenheim
einzuladen. Seine Bitte, ihm statt Geschenke eine Spende für
„Daheim im Heim“ zu übergeben, brachte nicht nur 5.000, wie
berichtet, sondern zuletzt die stolze Summe von über 7.600
Mark. Herzlichen Dank auch den Spendern, deren Spende erst
nach Redaktionsschluss unserer letzten Nummer eingegangen ist!
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