1 „Geld-Werkstatt“ – Vorschlag für eine Unterrichtseinheit in 1 / 2 zu
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1 „Geld-Werkstatt“ – Vorschlag für eine Unterrichtseinheit in 1 / 2 zu
„Geld-Werkstatt“ – Vorschlag für eine Unterrichtseinheit in 1 / 2 zu Leonardo Mathematik von Brigitte Hölzel 1. Grundsätzliches (u. a. Auszüge aus Leonardo-Lehrermaterialien 1 und 2) Täglich werden die Kinder mit Kaufangeboten konfrontiert. Sie haben Wünsche, von denen manche z. B. am Geburtstag erfüllt werden. Aber auch beim Kleider- und Essenseinkauf erfahren Kinder, dass man Geld braucht, um Dinge kaufen zu können. Und dieses Geld muss von den Erwachsenen in der Familie erst einmal durch Arbeit verdient werden. So liegt der Schwerpunkt in Leonardo 2 auf dem Thema „Alles kostet Geld“. In Leonardo 1 steht „Einkaufen und Verkaufen“ im Mittelpunkt. Je nachdem wie die Kinder von den Erwachsenen in der Familie in konkrete Einkaufssituationen eingebunden werden, sind ihre Vorkenntnisse im Umgang mit Geld sehr unterschiedlich. Das Bewusstsein für den Wert von Geld und den Wert der einzelnen Münzen sind Vorstellungen, die gefestigt und bei einem Teil der Kinder erst aufgebaut werden müssen. So kann z. B. nicht vorausgesetzt werden, dass für Kinder Euro und Cent unterschiedliche Werte repräsentieren oder dass ihnen klar ist, dass eine 5-Cent-Münze so viel wert ist wie fünf 1-Cent-Münzen und nicht weniger, weil es sich nur um eine Münze handelt. Der Ablauf des alltäglichen Einkaufs in einem Supermarkt entspricht kaum mehr der Spielhandlung vor oder hinter der Theke eines Kinderkaufladens. Vermutlich haben aber einige Kinder schon Erfahrungen beim Besuch eines Flohmarkts oder Wochenmarkts sammeln können; und Ein- und Verkaufsspiele sind im Vorschulalter nach wie vor beliebt. Damit Kinder Vorstellungen von Geldwerten entwickeln können, brauchen sie realistische Einkaufssituationen mit „echtem“ Geld, denn Spielgeld vermittelt nicht das Gefühl für Größe, Schwere und Oberflächenbeschaffenheit von Münzen. 2. Eine realistische Einkaufssituation in der Klasse: Der Kaufladen Der auf S. 89 in Leonardo 1 angeregte Klassen-Kaufladen wurde schon in zahlreichen ersten und zweiten Klassen sowie in jahrgangsgemischten Lerngruppen 1 / 2 mit echten Münzen eingerichtet. Er ist mit verhältnismäßig geringem Aufwand verbunden und kann auch über den Zeitraum der „Geld-Werkstatt“ hinaus praktiziert und immer wieder aktiviert werden. Zahlreiche Eltern haben rückgemeldet, dass ihr Kind durch den Kaufladen bei Einkäufen stärker auf Preise achtet und bewusster die Vorgänge an der Kasse beobachtet. Materialbedarf: y je ein Glas mit Schraubdeckel für kleine „Knabbereien“ wie Gummibärchen, Haselnüsse, Bananenchips, große Rosinen o. ä. y eine Schachtel (Knäckebrotbehälter) für Butterkekse y eine „Kasse“ (kann eine einfache, flache Dose mit Deckel sein) y ein Plastikkörbchen für die Geldbehälter (Filmdöschen/Streichholzschachteln) der Kinder y je ein Schild „Klassen-Kaufladen“ und „Öffnungszeiten“ (siehe Anhang) y eine Preisliste (siehe SB 1, S. 89 oben – aktualisierter Preis für 3 Haselnüsse: 2 ct) y mind. hundert 1-Cent-Münzen als Wechselgeld Ich habe alle Materialien in einer Plastikbox mit Deckel (Breite 27 cm x Länge 35 cm x Höhe 15 cm) sicher in einem Schrank im Klassenzimmer aufbewahrt. Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 1 Bei drei Öffnungszeiten pro Woche jeweils vor dem gemeinsamen Frühstück war ich mindestens zwei Wochen lang „Verkäuferin“, um die Kompetenzen der Kinder als „Käufer“ zu beobachten. Ich habe weder bei der Berechnung des Einkaufs noch des Rückgeldes Hilfestellung gegeben. Wenn Kinder von Zuhause das „Startkapital“ (20 Cent) in Form von 5-, 10- oder einer 20-Cent-Münze mitbrachten und Schwierigkeiten beim Bezahlen bzw. Rückgeldberechnen hatten, konnten sie gegen 1-Cent-Münzen umtauschen. Kinder, die im Umgang mit Geld erfahrener sind und z. B. schon Rückgeld berechnen und herausgeben können, werden immer häufiger beim Verkaufen eingebunden. Auch ein „Verkäufer-Diplom“ wäre denkbar, dessen Erwerb mit der erfolgreichen Bearbeitung verschiedener Aufgaben verknüpft ist. Über einige Jahre hinweg habe ich festgestellt, dass immer weniger Kinder Vorerfahrungen im Größenbereich Geld einbringen konnten. Dies war für mich Anlass, vor der Einrichtung des Kaufladens die Eltern zu informieren und um Unterstützung bei der Förderung ihres Kinds im Umgang mit Geld zu bitten (Elternbrief siehe Anhang). Dem Brief können auch noch weitere Informationen zum Klassen-Kaufladen entnommen werden. 3. Parallelisierung von Kapiteln in der jahrgangsgemischten Schuleingangsstufe Durch die Parallelisierung von vergleichbaren Lerninhalten und Aufgabenformaten haben die Kinder im zweiten Schulbesuchsjahr die Möglichkeit, bei Bedarf noch einmal auf Lerninhalte und Aufgabenformate aus Leonardo 1 zurückzugreifen, das „Fundamentum“ zu stärken. Das heißt, sie können „pendeln“, müssen jedoch von der Lehrkraft erfahren, welche Ziele sie – im Zusammenhang mit dem Übergang nach Klasse 3 – anstreben sollen. Bisher Erlerntes wird durch die Wiederholung vertieft und festigt. Mit der Frage „Was kann ich jetzt besser als im letzten Jahr?“ wird der eigene Lernprozess reflektiert. Ich war immer wieder erstaunt zu sehen, dass manche Kinder noch genau wussten, bei welchen Aufgaben sie im Jahr davor Schwierigkeiten hatten und diese noch einmal z. B. mit größerer Genauigkeit und umfassender bearbeiteten. So bietet die Parallelisierung von Kapiteln und Lerninhalten in der jahrgangsgemischten Schuleingangsstufe auch „schwächeren“ Kindern oder Kindern mit längerer Verweildauer die Chance zu erkennen, dass sie ein Stück weiter gekommen sind. Den Kindern im ersten Schulbesuchsjahr eröffnet die Parallelisierung den Blick auf das, was „danach“ kommt. Je nach individuellem Lern- und Entwicklungsstand können sie das breiter gefächerte Lernangebot bereits nutzen, das heißt, auch sie können „pendeln“. Bei Kindern, die zunehmend Lerninhalte und Aufgabenformate aus Leonardo 2 erfolgreich bearbeiten, kann sicherer eine Entscheidung über eine kürzere Verweildauer in der flexiblen Schuleingangstufe getroffen werden. Parallelisierung und die Möglichkeit des „Pendelns“ im Mathematikunterricht wird erleichtert durch y Handlungsorientierung und Anschaulichkeit, y Organisation und Gestaltung des Lernangebotes in Form von Stationen/Werkstätten/Projekten, y gleiches Lernarrangement in jedem Schuljahr. Kapitel und besondere Lerninhalte in Leonardo 1 Einkaufen und Verkaufen S. 88-97 - Umgang und Rechnen mit Geldbeträgen bis 20 - verschiedene Darstellungen für einen Geldbetrag finden - einfache Sachaufgaben lösen - Überschlagsrechnung - Euro-Zeichen üben - kombinatorische Übungen mit Münzen Gemeinsame Inhalte „Geld-Werkstatt“ - Münzen und Geldscheine nach dem Wert ordnen - Geldbeträge bestimmen, legen und malen - Geldbeträge vergleichen - Rechnen mit Geldbeträgen - Preise lesen und vergleichen - Einkaufssituationen und Sachaufgaben nachspielen Kapitel und besondere Lerninhalte in Leonardo 2 Alles kostet Geld S. 106-113 - Umgang und Rechnen mit Geldbeträgen bis 100 € - verschiedene Schreibweisen von Geldbeträgen vergleichen - gleiche Geldbeträge finden - Informationen aus Preislisten entnehmen und damit rechnen - Sachaufgaben lösen - Rechentabellen - Platzhalteraufgaben - kombinatorische Übungen mit Münzen und Scheinen - Preislisten lesen und erstellen, dabei proportionalen Zusammenhang erkennen und nutzen - Fehler finden - Texte und Rechnungen einander zuordnen Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 2 4. Zur Unterrichtspraxis Neben individuellen Arbeitsphasen sind gemeinsame Gespräche in der gesamten Lerngruppe wichtig. Sie dienen dem gegenseitigen Austausch von Vorerfahrungen, Wissen und Kompetenzen. Dies vollzieht sich am leichtesten und sinnvollsten, wenn - so wie bei Leonardo Mathematik - Themen aus der Lebenswirklichkeit der Kinder einbezogen werden. Aber auch „rein“ mathematische Problemstellungen lassen sich in einem für alle Kinder überschaubaren Zahlenraum gemeinsam besprechen und lösen. Wenn gemeinsame Phasen in der Kleingruppe notwendig sind, werden die Kinder angesprochen, „die gerade an dieser oder jener Aufgabe arbeiten“ oder „die gerade in Leonardo 1/Leonardo 2 arbeiten“. Für alle anderen Kinder hat die Lehrkraft dann keine „Sprechstunde“. Rücksichtsvolles Verhalten und Bedürfnisaufschub müssen bewusst gemacht und eingeübt werden. Bei der Organisation des Unterrichts ist die Lehrkraft einerseits darum bemüht, gemeinsame Phasen in der Kleingruppe möglichst kurz zu gestalten, andererseits für die übrigen Kinder solche Aufgaben bereitzustellen, die sie weitestgehend selbstständig bearbeiten können. Über den hier beschriebenen Vorschlag für eine Unterrichtseinheit hinaus enthalten die Leonardo-Lehrermaterialien weitere wertvolle Anregungen für die Praxis, Lösungen sowie Hinweise zur Lernentwicklung und zum Einsatz der Zusatzmaterialien (CD, Förder- und Forscherhefte). Für die Arbeit in der „Geld-Werkstatt“ ist ein Zeitrahmen von zwei bis drei Wochen vorgesehen. Einstiegsmöglichkeit 1. Gemeinsames Gespräch über das Thema „Geld“ Die Lehrkraft teilt den Kindern „Geld“ als neues Thema einer Werkstatt im Mathematikunterricht mit. Die Kinder erzählen zunächst spontan über eigene Erfahrungen. Dann kann die Lehrkraft verschiedene Aspekte ansprechen wie „Kennst du dich schon mit Preisen aus?“, „Weißt du, was dein Ranzen/Mäppchen gekostet hat?“, „Weißt du, was dein Lieblingsbrötchen kostet?“, „Hast du schon einmal selbst eingekauft?“, „Bekommst du Taschengeld?“ , „Welche Münzen und Scheine kennst du?“ usw. Im Anschluss daran wird die Einstiegsdoppelseite 88/89 in SB 1 gemeinsam betrachtet. Die Kinder erzählen zum Bild und beschreiben die Situation an den Tischen. Tisch oben links: Max sortiert Cent-Münzen nach ihrem Wert. Er hat auch schon zu einer Karte mit der Aufschrift „12 Cent“ zwei 5-Cent-Stücke und ein 2-Cent-Stück gelegt. Auf einem Teller liegen 17 Cent; hier muss auf der Karte noch der passende Betrag notiert werden. In den leeren Teller sollen Münzen zu dem angegebenen Betrag von 8 Cent gemalt werden. Tisch unten links: Lea arbeitet analog zu Max, jedoch mit Euro-Münzen und –Scheinen. Außerdem ist auf einem Blatt Papier ein gerubbelter Euro zu sehen. Mit der Beschreibung der Aktivitäten von Lea und Max werden die Aufgabenstellungen an den Stationen 2, 3 und 4 der „Geld-Werkstatt“ geklärt sowie die Hausaufgabe vorbereitet. Station 1 (Ein Portmonee falten) ist für die Kinder gedacht, die noch kein Spielgeld/Portmonee besitzen. Nach meinen Erfahrungen haben die meisten Kinder im zweiten Schulbesuchsjahr ihr Portmonee und das Spielgeld zu Hause aufbewahrt. Weitere Stationen kommen im Laufe der Unterrichtswoche hinzu und werden teilweise mit einer kurzen gemeinsamen Phase eingeführt. 2. Individuelle Weiterarbeit an den Stationen 1 – 4 in der „Geld-Werkstatt“ Hausaufgabe für ALLE: „Rubble Vorder- und Rückseite von verschiedenen Cent- und Euro-Münzen.“ Bei der Besprechung der Hausaufgabe zu Beginn der nächsten Mathematikstunde sollte auf das unterschiedliche Aussehen der Münzen eingegangen werden (Vorder- und Rückseiten, Ränder, deutsche Rückseiten und die anderer Euro-Länder). Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 3 Fortsetzungsmöglichkeiten (u. a. Auszüge aus Leonardo-Lehrermaterialien 1 und 2) Im Zusammenhang mit der Einrichtung des Klassen-Kaufladens wird gemeinsam S. 89 oben in SB 1 betrachtet. Auch wenn man nicht daran denkt, zum täglichen Spielen mit Spielgeld einen Flohmarkt in der Klasse einzurichten (siehe Station 12), in der Schule einen zu organisieren oder einen öffentlichen Flohmarkt zu besuchen, lohnt es sich, gemeinsam S. 89 unten in SB 1 zu besprechen: „Welche Angebote würdest du gerne kaufen? Wie viel Geld bräuchtest du dazu?“, „Was meinst du: Sind die Preise der Flohmarktsachen in Ordnung?, Was vermutest du: Was haben die Dinge einmal gekostet?“ usw. Auch die Einstiegsdoppelseite 106/107 in SB 2 eignet sich gut für ein gemeinsames Gespräch und gemeinsames Tun: 1. „Erzähle.“ Die Kinder erzählen frei zu den Illustrationen und von eigenen Einkäufen. Sie bringen Kenntnisse über Preise ein. Dann kann die Lehrkraft den Aspekt des Geldverdienens durch Arbeit ansprechen, z. B. im Zusammenhang mit der Bäckereiverkäuferin und der am Computer sitzenden Person. Die Kinder überlegen, welche Tätigkeiten in den übrigen Geschäften zur Entlohnung führen. 2. „Lies die Preise.“ Beim Lesen und Vergleichen der Preise wird deutlich, dass es Läden mit „teuren“ bzw. „billigen“ Dingen gibt. Die Preise in den Schaufenstern sind verschieden geschrieben. Die Kinder sagen, welche Schreibweisen sie kennen. Um verschiedene Schreibweisen von Geldbeträgen geht es auch in Station 5, um (Pizza)-Preislisten in Station 6; diese Stationen können nun die „Geld-Werkstatt“ erweitern. 3. „Lege drei Preise mit Spielgeld.“ Mit dieser offenen Aufgabenstellung zeigen Kinder, welche Preise sie bereits ablesen und mit Münzen und Scheinen legen können. Im Verlaufe der „Geld-Werkstatt“ lassen sich die Illustrationen auf der Einstiegsdoppelseite auch zu einem Einkaufsspiel nutzen. Dazu wählt jedes Kind einen Geldbetrag zwischen 20 Cent und 200 Euro aus und überlegt, was es mit dem Betrag kaufen könnte. Es kann auch mehrere Dinge kaufen. Der Betrag und die Einkäufe mit Preisen werden zuerst mit Spielgeld gelegt und dann ins Heft gemalt oder geschrieben. Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 4 5. Vorschläge für Stationen einer „Geld-Werkstatt“ Im Anhang sind Karten mit Aufgabenformulierungen für die einzelnen Stationen zu finden. Passende Übungsmöglichkeiten in Buch und Arbeitsheft – teilweise auch in Förder- und Forscherheft – sind ebenfalls aufgeführt. Diese eignen sich auch für Hausaufgaben. Im Hinblick auf den Aufgabenumfang ist eine Differenzierung vom Kinde aus notwendig. Ich habe in der Unterrichtspraxis sehr gute Erfahrungen gemacht mit Hinweisen wie „Bearbeite mindestens 2 von 3 Teilaufgaben.“, „Suche dir mindestens zwei Sachaufgaben aus.“ oder „Kürze Rechentabellen um eine Zeile/Spalte.“ Welche Stationen/Aufgaben als „Pflicht“ bezeichnet und evtl. markiert werden, entscheidet die Lehrkraft im Hinblick auf die individuellen Kompetenzen der Kinder ihrer Lerngruppe. Für die Selbstkontrolle sollten – zumindest bei Aufgaben mit eindeutigen Lösungen – Kontrollblätter an den Stationen liegen oder an einer besonderen Wandfläche ausgehängt werden. Die Leonardo-Lehrermaterialien enthalten für die Aufgaben in Buch und Arbeitsheft entsprechende Seiten, die dazu vergrößert kopiert werden können. Es ist sinnvoll, Lerninhalte der Stationen immer wieder in kurzen gemeinsamen Phasen aufzugreifen, z. B. zu Beginn einer Mathematikstunde. Wichtig sind auch regelmäßige gemeinsame Reflexionsphasen – z. B. am Ende einer Mathematikstunde oder vor Unterrichtsschluss – in denen die Kinder die Möglichkeit haben, ihre Arbeitsergebnisse zu präsentieren und über ihren Arbeitsprozess zu berichten. Die Lehrkraft kann dabei Empfehlungen für die Weiterarbeit geben und auch Zielvorstellungen beschreiben. Station 1: Ein Portmonee falten Material, das bereitgestellt werden muss: Faltanleitung (LHB 1, KV 54) sowie ein Plakat mit den realen Faltschritten Spielgeld (Klassensatz Rechengeld Euro 978-3-14-121621-9 Btl. 9,00 €) Besonders stabil und ausreichend groß wird das Portmonee mit einem Blatt aus einem DIN A 3-Zeichenblock. Kindern, denen Faltarbeiten noch nicht so leicht fallen, sollte beim Glattstreichen der Falten und beim Herausziehen der Lasche (Schritt 10 in der Faltanleitung) geholfen werden. Station 2: Münzen und Scheine nach ihrem Wert sortieren Mögliche gemeinsame Phase: Wenn in der Schule Magnetgeld zur Demonstration (an der Tafel oder im Sitzkreis) vorhanden ist, können Münzen und Scheine zunächst gemeinsam sortiert werden. Anschließend malen die Kinder die Ordnung ins Heft. Material für ALLE an der Station: Spielgeld: je 1 Exemplar von jeder Sorte Scheine und Münzen (Klassensatz Rechengeld Euro 978-3-14-121621-9 Btl. 9,00 €) sowie evtl. das großformatige Magnetgeld für die Selbstkontrolle eine Ordnung der Münzen und Scheine aufkleben Individuelle Weiterarbeit an den Stationen sowie für Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten SB 1, S. 96 A. 4 (Euro-Zeichen üben) SB 2, S. 108 A. 4 AH 1, S. 45 A. 4 AH 2, S. 50 A. 2 Fö 1, S. 43 Station 3: Geldbeträge legen und malen Material für ALLE: Spielgeld mehrere Karten mit verschiedenen Beträgen (siehe Anhang). Damit die Kinder schneller auswählen können, werden die Karten in zwei verschiedenen Briefumschlägen/Druckverschlussbeuteln aufbewahrt, die mit „< 1 €“ bzw. „> 1 €“ beschriftet werden. Individuelle Weiterarbeit an den Stationen sowie für Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten SB 1, S. 91 A. 4 und 6 SB 2, S. 108 A. 1 und 3 S. 92 A. 1 S. 108 A. 5 AH 1, S. 42 A. 3 S. 109 A. 7 und 9 S. 43 A. 1 AH 2, S. 50 A. 1 und 3 Fö 2, S. 43 A. 1 S. 44 A. 2 KV 61 Geldbeträge legen und berechnen Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 5 Station 4: Geldbeträge bestimmen Mögliche gemeinsame Phase: Wenn in der Schule großformatiges Magnetgeld zur Demonstration (an der Tafel oder im Sitzkreis) vorhanden ist, kann die Lehrkraft drei bis vier Beträge legen (Differenzierung beachten), die von den Kindern bestimmt und an der Tafel notiert werden; anderenfalls malt die Lehrkraft Münzen und Scheine. Material für ALLE: LHB 1, KV 55 Geldbetrag bestimmen sowie LHB 2, KV 21 Geldbetrag bestimmen aus LHB 1, KV 56 oder LHB 2, KV 22 Geldbetrag bestimmen (Blankovorlage) kann die Lehrkraft ein Material herstellen, das auch für die Freiarbeit geeignet ist (siehe Fotos) und z. B. im 3. Schuljahr noch erweitert werden kann für die Selbstkontrolle von KV 55 und KV 21 je eine Kopie ausfüllen Individuelle Weiterarbeit an den Stationen sowie für Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten SB 1, S. 90 A. 1 und 2 SB 2, S. 109 A. 6 S. 91 A. 3 AH 2, S. 19 A. 1 und 2 S. 96 A. 1 Fö 2, S. 44 A. 1 AH 1, S. 42 A. 1 und 2 S. 45 A. 2 Zuordnung von Kärtchen mit Geldbeträgen zu durchnummerierten Portmonees und Sparschweinen Zur Selbstkontrolle befinden sich die Nummern auch auf den Kärtchen. Verschiedene Münzen auf der Vorderseite der DIN-A-4-Klappdeckel zur Kennzeichnung des Materials, auch als Hinweis auf verschiedene Schwierigkeitsgrade. Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 6 Station 5: Geldbeträge vergleichen Mögliche gemeinsame Phase, mit der die Inhalte der Station eingeführt werden: Spiel „Glücksgriff“ (siehe auch LHB 2, S. 131): Aus einer Kiste mit Scheinen und einer zweiten Kiste mit Münzen zieht jedes Kind mit geschlossenen Augen einen Schein und zwei Münzen. Wer hat den höchsten/niedrigsten Gesamtbetrag? Material für ALLE: LHB 1, KV 56 oder LHB 2, KV 22 Geldbetrag bestimmen (Blankovorlage) ermöglichen die Herstellung verschiedener Materialien, die zu dieser Station passen. Die Kärtchen können gemeinsam mit den entsprechenden Auftragskarten in Druckverschlussbeuteln/Schachteln aufbewahrt werden. Beispiele: „Immer zwei Geldbeträge sind gleich.“ Dazu werden Kartenpaare angefertigt, auf die der jeweils gleiche Geldbetrag mit unterschiedlichen Münzen und Scheinen geklebt wurde. „Ordne die Geldbeträge nach ihrem Wert.“ Dazu werden verschiedene Geldbeträge mit Münzen und Scheinen auf Karten geklebt. „Sortiere die Karten in Kästen.“ Dazu werden verschiedene Geldbeträge mit Münzen und Scheinen auf Karten geklebt und in Kästen sortiert mit Aufschriften wie „größer als 50 Euro“, „kleiner als 40 Euro“, zwischen 10 Euro und 20 Euro“ usw. Analog zu A. 8 in SB 2, S. 109 und A. 3 S. 113 Kärtchen herstellen (siehe Anhang) zu „Welche Geldbeträge sind gleich?“ Analog zu A. 2 in SB 2, S. 112 Kärtchen herstellen, die in eine Tabelle sortiert werden (siehe Anhang) Individuelle Weiterarbeit an den Stationen sowie für Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten SB 1, S. 95 A. 1, 2 und 3 SB 2, S. 109 A. 8 AH 1, S. 44 A. 4 S. 112 A. 1, 2 und 4 S. 45 A. 1 AH 2, S. 51 A. 2 und 3 Station 6: Preislisten Mögliche gemeinsame Phase, mit der die Inhalte der Station eingeführt werden: Ausgehend von der Preisliste auf der Einstiegsseite 89 in SB 1 und analog zu den Preislisten in SB 2, S. 111 A. 11 schreibt die Lehrkraft zu zwei Angeboten im Klassen-Kaufladen den Anfang der Preistabellen an die Tafel mit den Spaltenüberschriften „Anzahl“ und „Preis“. Die Kinder ergänzen mindestens zwei Zeilen. Die Lehrkraft regt ein Gespräch über proportionale Zusammenhänge an: „Kannst du deine Lösung begründen?“ Wichtig: Die Lehrkraft weist darauf hin, dass das Schreiben von Preislisten eine Aufgabe ist, die besonders von den Kindern im zweiten Schulbesuchsjahr bearbeitet werden soll. Die Kinder im ersten Schulbesuchsjahr können sich daran beteiligen. Material: LHB 2, KV 62 Preislisten berechnen evtl. Preislisten von Pizzabäckern aus der Umgebung für die Selbstkontrolle von KV 62 eine Kopie ausfüllen Individuelle Weiterarbeit an den Stationen sowie für Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten SB 2, S. 111 A. 11 – 14 SB 1, S. 92 A. 2 S. 112 A. 5 AH S. 53 A. 1 Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 7 Station 7: Einkaufssituationen / Sachaufgaben nachspielen Mögliche gemeinsame Phase, mit der Inhalte der Stationen 7, 8 und 9 eingeführt werden: Die Lehrkraft erzählt je eine Plus- und eine Minus-Rechengeschichte zu Einkaufssituationen im Klassen-Kaufladen oder Flohmarkt (SB 1) sowie zur Einstiegsdoppelseite in SB 2. Die Kinder vollziehen die Vorgänge mit Spielgeld nach und notieren passende Gleichungen, die dann auch an die Tafel geschrieben werden. Material für ALLE: LHB 2, KV 61 Geldbeträge legen und berechnen Wichtig: Kinder, deren Lesekompetenz noch nicht so weit entwickelt ist, dass sie sich Texte von Sachaufgaben selbstständig erschließen können, erhalten Unterstützung durch andere Kinder oder die Lehrkraft. Die Lehrkraft regt an, die Sachsituationen mit Partnern nachzuspielen. für die Selbstkontrolle von KV 61 eine Kopie ausfüllen Individuelle Weiterarbeit an den Stationen sowie für Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten Gemeinsame Phase: Sachrechenkurs SB 2, S. 33 A. 1 SB 1, S. 93 A. 6 und 2 Gemeinsame Phase: SB 1, S. 94 A. 1 SB 2, S. 109 A. 11 SB 1, S. 94 A. 2 S. 110 A. 1, 2, 3, 5, 6, AH 1, S. 44 A. 1 und 2 S. 112 A. 1 und 3 Eigene Rechengeschichten erfinden (SB 1, S. 93 A. 8) AH 2 S. 52 A. 3 und 4 S. 53 A. 3 und 4 Eigene Rechengeschichten erfinden Station 8: Mit Geld rechnen An dieser Station geht es um formale Rechenaufgaben. Die Kinder finden eine Liste (KV siehe Anhang) mit Spalten, in denen sie ankreuzen, welche Aufgaben sie bearbeitet haben. Die Aufgabenseiten mit Selbsteinschätzung (KV 58 in LHB 1 sowie KV 63 in LHB 2) können allen Kindern zur Verfügung gestellt werden. Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten SB 1, S. 91 A. 5 S. 93 A. 4 und 5 S. 94 A. 3 S. 96 A. 2 und 3 AH 1, S. 42 A. 4 S. 44 A. 3 KV 58 Preise berechnen – Aufgabenseite mit Selbsteinschätzung Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten SB 2, S. 110 A. 4 und 7 S. 111 A. 15 und 16 AH 2, S. 51 A. 4 (Ergänzen) S. 52 A. 5 und 6 S. 53 A. 2 KV 63 Mit Geldbeträgen rechnen – Aufgabenseite mit Selbsteinschätzung Station 9: Spiel „Wie viel Geld hast du noch?“ Aus KV 57 LHB 1 Spielanleitung und Spielplan: Wie viel Geld hast du noch? ein Spiel herstellen, das auch in der Freiarbeit weiter genutzt werden kann. Ich habe den Spielplan auf DIN-A-3 vergrößert, angemalt und mit durchsichtiger Folie überzogen. Auf das „Bank“-Feld wurde ein Kästchen mit Spielgeld gestellt, in dem auch ein Spielwürfel und fünf verschieden farbige Spielmännchen Platz hatten. Ein Kästchen lässt sich aus KV 36 in LHB 1 falten. Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 8 Station 10: Forscheraufgaben (Kombinatorik) Mögliche gemeinsame Phase: Analog zu S. 21 A. 1 im Forscherheft 1 / 2 versteckt die Lehrkraft zwei verschiedene Cent-Münzen in ihrer Hand: „Welche Münzen können es sein?“ Die Kinder legen mit Spielgeld mögliche Kombinationen. Material: Spielgeld evtl. weitere Aufgaben (Vorschläge siehe Anhang) Die Aufgaben können der besseren Übersicht wegen durchnummeriert werden. Individuelle Weiterarbeit an den Stationen sowie für Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten SB 1, S. 91 A. 7 Sachrechenkurs SB 2, S. 33 A. 3 Fo 1 / 2, S. 21 und 22 S. 33 A. 4 und 5 SB 2, S. 108 A. 3 S. 110 A. 8 Station 11: Kennst du dich mit Preisen aus? Material: Verschiedene Alltagsgegenstände (oder Fotos davon) von Kindern – z. B. Hefte, Spitzer, Radiergummi, Mäppchen, Stifte, Malkasten, Brotdose usw. – zum Einsortieren in eine auf einen Karton gezeichnete Tabelle mit Preisbereichen (z. B. < 1 €, 1 € bis 10 €, > 10 €); dazu kann ein Kontrollblatt mit Preisen aus einem Geschäft in der Umgebung angeboten werden. Preiszuordnungsspiel: Waren (z. B. Spielsachen) aus Katalogen oder Prospekten ausschneiden und ohne Preise auf Karten kleben; die Preise ebenfalls auf Kärtchen schreiben. Damit eindeutiges Zuordnen möglich ist, müssen die Preise weit auseinander liegen. Station 12: Flohmarkt Im Zusammenhang mit dieser Station könnte für die Dauer der „Geld-Werkstatt“ ein Klassenflohmarkt eingerichtet werden. Hierzu könnten die Kinder kleine Dinge, die sie zu Hause nicht mehr benötigen, für gespielte Ein- und Verkäufe zur Verfügung stellen. Während einer Projektwoche hatten Kinder die Idee, Gegenstände aus ihrem Ranzen oder aus dem Klassenraum auf dem Flohmarkt „anzubieten“, die nach dem Spielen wieder zurückgeräumt wurden. Kinder, die gerade in Leonardo 1 arbeiten SB 1, S. 92 A. 1 AH 1, S. 43 A. 2 Kinder, die gerade in Leonardo 2 arbeiten Zur Abbildung des Klassenflohmarktes in SB 1, S. 89 Preislisten/Sachaufgaben schreiben 6. Abschluss der „Geld-Werkstatt“ Mit den Kapitelabschlussseiten SB 1, S. 97 sowie SB 2, S. 113 (kopieren) werden alle wesentlichen Aspekte der Kapitel auf mittlerem Schwierigkeitsniveau wiederholt. Die Seiten können zur Lernstandsanzeige und zur Vorbereitung der Lernzielkontrollen 1.8 und 2.9 genutzt werden. Die Abschlussseite aus SB 2 sowie LZK 2.9 können auf Nachfrage auch von Kindern aus dem ersten Schulbesuchsjahr bearbeitet werden. Mit Fragen wie „Was kannst du jetzt besser als vorher/als im letzten Jahr?“ und „Was hast du durch die Geld-Werkstatt gelernt?“, aber auch „Was möchtest du noch besser können?“ reflektieren die Kinder ihren eigenen Lernprozess und denken über Schwächen und Stärken nach. Dies trägt in besonderem Maße zur Weiterentwicklung ihrer Selbstkompetenz bei. Einige Materialien können auch über den Zeitraum der „Geld-Werkstatt“ hinaus immer wieder bei der Freiarbeit eingesetzt werden. Abkürzungen: SB = Schülerband; AH = Arbeitsheft; A. = Aufgabe; KV = Kopiervorlage; LHB = Lehrerhandbuch; Fö = Förderheft; Fo = Forscherheft; 9