Garndesign - Marianne Mezger
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Garndesign - Marianne Mezger
Atelier Fasertraum [email protected] www.mariannemezger.com Kursort: Weststrasse 13, 4800 Zofingen Tel. (..41) (0) 62 751 29 60 Zweijährige modulare Ausbildung mit Marianne Mezger Simmonds Garndesign Kunst und Handwerk des Handspinnens Warum Handspinnen? Spinnen und Garndesign stehen am Anfang aller textilen Handwerke. Der Spinnprozess verbindet die Faser, die vom Tier, einer Pflanze oder durch einen chemischen Prozess gewonnen wird, mit dem fertigen Gegenstand. Mit versponnenen Fasern kann gestrickt, gehäkelt, gewebt, gestickt, geklöppelt und geflochten werden. Wer das Spinnhandwerk beherrscht, ist in der Lage, das Garn in Farbe und Beschaffenheit auf jeden Zweck speziell abgestimmt, selber herzustellen. Die Endprodukte werden zu unverwechselbaren Unikaten und der Fantasie sind keine Grenzen mehr gesetzt! Ziele der Ausbildung Das materialgerechte Verspinnen von Wolle, Tierhaaren, Pflanzenfasern, Seide und künstlich hergestellten Fasern sind die zentralen Themen dieser handwerklichen Ausbildung. Gesponnen wird auf einem Spinnrad, sowie auf verschiedenen Handspindeln. Aspekte wie Faservorbereitung, das Mischen von Fasern und Farben und das Kreieren von Designergarnen werden geübt. Materialkunde, Aufbereitung und Fertigstellung der Garne werden besprochen und soweit wie möglich angewendet. Selbständiges Planen und Entwerfen von Garnen, sowie das Spinnen von verschiedensten Fäden für ein ganz besonderes, individuell gestaltetes Stück werden geplant und präzise dokumentiert, so dass Garne und Farbmischungen später im Bedarfsfall rekonstruiert werden können. Zielpersonen Die Garndesignausbildung richtet sich an Personen, die die Kunst und das Handwerk des Handspinnens von Grund auf lernen, verfeinern und vertiefen möchten. Experimentierfreude, Geduld und Ausdauer sind wichtige Voraussetzungen für die Teilnahme an der Ausbildung. Der Spinnprozess geht langsam voran, ganz besonders auf der Handspindel, deshalb braucht man Sitzleder und genügend Zeit, auch um die Hausaufgaben zu dokumentieren und kreativ und handwerklich gut zu lösen. Diese in Modulen angebotene Ausbildung dauert zwei Jahre, je 5 Wochenende pro Jahr. Idealerweise sollten die Module in der angegebenen Reihenfolge besucht werden. Abschluss Die Ausbildung wird mit einer Diplomarbeit bestehend aus verschiedenen Aufgaben abgeschlossen. Eine Jury entscheidet, ob das Diplom vergeben werden kann. Wenn es genügend Anwärterinnen hat, werden im Rahmen einer Ausstellung die Diplomarbeiten und allfällige Hausaufgaben mit den Dokumentationen ausgestellt. Ausbildung erstes Jahr: Modul 1: Einführung in die Basistechniken des Spinnens Wie funktioniert ein Spinnrad, was gelingt auf einer Handspindel? Einführung in die Möglichkeiten des Zwirnens. Erste eigene Spinn – und Zwirnerfahrungen sammeln. Spinnversuche mit verschiedenen Wollqualitäten. Praktisches Arbeiten auf der Handspindel und dem Spinnrad. Verstehen von Fachausdrücken und Möglichkeiten der Fehlerbehebung kennen lernen. Modul 2: Faservorbereitung von Wolle und Tierhaaren Vorbereitung von Rohwolle in der Flocke. Kämmen von langstapliger Wolle, Kardieren von kurzstapliger Wolle von verschiedenen Schafrassen, Alpaka und Mohair. Diese dann fasergerecht verspinnen lernen (dick, dünn, haarig, glatt, glänzend, stumpf, lockere Fäden und Zwirne mit viel eingeschlossener Luft oder satter gedrehte Garne). Erfahrungen sammeln mit kommerziell vorbereiteten Fasern. Geschichtliches zur Entwicklung des Schafes und zum Spinnhandwerk. Modul 3: Wolle Vlies und Kammzug, wie verspinne ich was? Streich- und Kammgarnspinntechniken, Spinnen ab der Flocke. Drallsperren, Spinnen mit langem (langem englischem Auszug), resp. kurzem Vorwärtsauszug. Gleichmässigkeit, Weichheit und Geschwindigkeit steigern, ebenso verschiedene Durchmesser üben. Wollqualitäten verschiedenster Schafrassen kennen lernen und verarbeiten. Ganz lockere, luftige, feste und überdrehte Fäden und Garne herstellen, sowie spielen mit Farben, die die Natur uns schenkt. Wissenswertes über Behandlung und Eigenschaften von Wolle und die Klassifizierung verschiedener Schafrassen. (Vom Urschaf-zum Merino). Ausrüsten von Wollstrangen. Vorbeizen von Wolle und Färben mit Pflanzen. Arbeiten mit dem Jumboflyer. Modul 4: Design: Effekte durch Kardieren, Materialmix, Spinnen und Zwirnen Mischen von Farben und Materialien, Herstellen von zwei-und mehrfädigen Garnen. Tweed- und Noppengarn, Wimperngarn, dick-dünne Spiralen, Spinnen auf einer Seele, Wickelgarn, Flammengarn, Knötchengarn, überdrehtes Garn, Vrillé, coils, „falsches“ Chenillegarn, Cablé, etc. Verschiedene Spinn- und Zwirnwinkel testen. Verwendung von verschiedenen Fasern wie z.B. Mohair, Wensleydale, Alpaka, Gold- und Metallfäden, Angelina, Nähgarn, Perlen, Pailletten, Federn. Arbeiten auf Jumbo – und fast flyer. Modul 5: Farbkreationen und würzige Fasermischungen Wie wirkt Farbe? Arbeiten mit kommerziell gefärbter Wolle und naturfarbigen Fasern. Ausprobieren von Komplementärkontrasten, Kombinationen von hell-dunkel und Farbharmonien, Herstellen und Nachinterpretieren von Strukturen, Nachgestalten und Mischen von Farben und Fasern anhand einer Postkarte oder Foto, selber Färben von Wolle mit chemisch hergestellten Farben. Einsatz von Trommelkarde und Mischkamm (hackle). Ausbildung zweites Jahr Modul 6: Seide Kennenlernen und Verarbeiten von kommerziell erhältlichen Formen und Qualitäten der Seide: Kokons, gummierte und entbastete Seide, Kammzüge von Tussah- und Schappeseide, naturfarbig, gebleicht, gefärbt, Seidenkappen (silkcap), Seidentaschentuch (hanky), Seidenwürfel, Noppenseide (Silk noil), silk twist, gummierte Seidenschnüre, Seidenkämmlinge, etc. Färbexperimente mit chemischen Farben. Geschichte der Seidengewinnung, der Seidenzyklus von der Motte zum Kokon und vom Kokon zur verspinnbaren Seide. Modul 7: Aus Flachs wird Leinen Das doppelfädige Schweizer Flachsrad, wie funktioniert es? Flachsfasern selber hecheln und vorbereiten zum Spinnen, Kunkel auf englische, skandinavische und Schweizer Art vorbereiten, Nassverspinnen von Langfaserflachs, Werg trocken verspinnen, kommerzielle Fasermischungen mit Flachs kennen lernen und experimentieren mit selber hergestellten Mischungen. Auskochen und Fertigstellung des Leinenfadens resp. des Garnes. Dann werfen wir auch einen Blick auf andere Stängelfasern wie Hanf, Ramie, Bambus, Nessel und Jute. Geschichte des Flachsanbaus, ev. in Zusammenhang mit dem Besuch bei einer Brächete. Modul 8: Baumwolle und andere Samenfasern Baumwolle direkt ab Samenkapseln verspinnen. Selber entkernen und die Baumwollflocken kardieren, Herstellung von Punis üben und diese auf Fall-und Standspindeln verspinnen. Handhabung der Takli, Yoruba-und Akhaspindel, sowie des Dorns am Spinnrad und der Charkha. Vorgarn herstellen, langer englischer Auszug verwenden. Vielfalt der Baumwollsorten wie z.B. Aegyptische, Sea Island, Acala, Pima und Supima, sowie farbig gewachsene Baumwolle kennen lernen. Andere Samenfasern wie Kapok besprechen. Färbeversuche mit Indigo. Modul 9: Regenerierte Pflanzenfasern, Milchprotein und künstlich hergestellte Filamente Bambus, Soja, Banane, Ingeo, Seacell, Tencel, Viskose, Milchprotein, reziklierte PET-Flaschen, Trilobal Nylon, Angelina und holographische Fasern sind chemisch hergestellte Filamente die unser Spinnrepertoire durch interessante Möglichkeiten erweitern. Spinnen und Zwirnen der einzelnen Fasern, ihre Eigenschaften kennen lernen und eigene Mischungen herstellen. Färbeversuche mit Procion CD Kaltfarben. Modul 10: Hauchdünne Fäden und komplexe Garne Ganz feines Verarbeiten von superweichen Rohmaterialien. Fäden, die (beinahe nur) auf einer Handspindel entstehen können, z.B. Qiviut, Vicuna, Angorakaninchen, Kaschmir, Yak, Babykamel, superfeines Merino und Seide. Sie lernen die Handhabung der Orenburgspindel kennen. Entwerfen, Spinnen und Zwirnen von komplexen Garnen, wie Cablévariationen, Kreuzgarn, Bouclé etc. (Arbeiten mit dem very fast flyer) Marianne Mezger ist von Beruf Musikerin. Sie war schon immer daran interessiert, nach den verklungenen Tönen etwas Greifbares in Händen zu halten. In der Schule machte sie ihre erste Begegnung mit einem Webstuhl und in den 70er-Jahren traf sie eine ältere orientalische Frau, die mit einer Handspindel beschäftigt war. Das waren die Samen für ihre textile Kreativität. In der Heimatwerkschule „Mülene“ besuchte sie ihren ersten Spinnkurs. In England, wo sie über 17 Jahre wohnte, trat sie der „Guild of Spinners, Weavers and Dyers“ bei und besuchte Web- und Spinnworkshops u. A. bei Janet Phillips, Maikki Karisto, Riita Sinkonnen-Davies. Marianne träumte lange von eigenen Faserlieferanten, unterdessen sind es mehrere Angorakaninchen, die regelmässig gepflückt werden, und deren Wolle versponnen und verwebt wird. Schon mehrmals heimste sie Preise ein für ihre handgesponnenen Garne aus Angorawolle und für daraus gewebte Schals. Von 2006 - 2008 absolvierte sie die dreijährige Webausbildung, mit Diplom in 2009, bei Zürcher Stalder AG. Seit Dezember 2008 wohnt sie in Zofingen und färbt, spinnt Garne und webt im eigenen Atelier „Angoraworks“. Allgemeines: Kursort: Atelier Fasertraum, Weststrasse 13, 4800 Zofingen, Tel. 062 751 29 60 Kosten: Pro Modul: Fr. 350.- max. 4 TeilnehmerInnen, je nach Materialverbrauch wird ein kleiner Aufpreis verlangt. Kurszeiten: 10.00 – 17.00 oder gemäss Absprache Unterrichtssprachen: Deutsch /Englisch (Schulfranzösisch) Anmeldung: Sobald feststeht, dass die Ausbildung durchgeführt werden kann, erhalten Sie eine Bestätigung mit Rechnung für Modul 1.Für jedes weitere Modul erhalten Sie eine neue Rechnung. Ihre Anmeldung ist verbindlich. Sollten Sie am Besuch eines Moduls verhindert sein, arrangieren Sie sich bitte mit einer Teilnehmerin der anderen Gruppe, oder stornieren Sie bitte schriftlich. Bei Abmeldungen bis drei Wochen vor Kursbeginn, erstatte ich die Kursgebühr, minus 10% Bearbeitungsgebühr zurück. Bei späteren Abmeldungen oder bei unentschuldigter Nichtteilnahme, stelle ich den gesamten Kursbetrag in Rechnung. Daten der Spinnausbildung 2015: Modul 1, Gruppe A 7. - 8. Februar Modul 2, Gruppe A 11. - 12. April Modul 3, Gruppe A 20. – 21. Juni Modul 4, Gruppe A 22. – 23. August Modul 5, Gruppe A 17. – 18. Oktober Gruppe B Gruppe B Gruppe B Gruppe B Gruppe B 14. - 15. Februar 18. – 19. April 27. - 28. Juni 29. - 30. August 24. - 25. Oktober