Degudent LTG

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Degudent LTG
Degussa Dental: Arbeitsanleitung zur Legierung Degudent LTG, Stand 10.10.00
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Degudent LTG
Technische Daten Degudent LTG
Typ:
extrahart, Typ 4 gemäß ISO 1562,
aufbrennfähig (mit Spezialkeramiken, z.B.
Duceragold) gemäß ISO 9693
Farbe:
gelb
Zusammensetzung in
Au + Pt-Gruppen-Metalle
Gold (Au)
Silber (Ag)
Palladium (Pd)
Platin (Pt)
Iridium (Ir)
Zink (Zn)
Zinn (Sn)
Massen-%
80,5
73,1
16,0
5,8
1,5
0,1
3,0
0,5
(Atom-%)
(68,6)
(58,7)
(23,5)
(8,6)
(1,2)
(0,1)
(7,3)
(0,7)
Schmelzintervall
°C
985-1065
Mittlerer lin. WAK*
µm/m. K
16,1 (25-500 °C)
16,6 (25-600 °C)
Vickershärte
HV5
a 235
b 235
0,2 %-Dehngrenze**
N/mm2
b
a
560
560
Zugfestigkeit**
N/mm2
b
a
640
640
Bruchdehnung**
%
b
a
3
5
Dichte
g/cm3
15,7
* Wärmeausdehnungskoeffizient, ** Messung an Proben nach ISO 9693
a = ausgehärtet
b = erreichbare Härte nach der keramischen Verblendung
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Verarbeitungshinweise
Die Verarbeitung und Bearbeitung der Legierung weist gegenüber den Ihnen bekannten
hochgoldhaltigen Edelmetall-Dentallegierungen von Degussa Dental keine Besonderheiten
auf. Berücksichtigen Sie aber bitte das Schmelzintervall von Degudent LTG (985-1065 °C)
beim Einstellen der Brenntemperatur für die Dentalkeramik und beim Löten. Überprüfen und
kalibrieren Sie Ihren Keramikofen in diesem Temperaturbereich.
Modellieren
Achten Sie beim Modellieren und Ausarbeiten der Gerüste darauf, dass die
Mindestwandstärke von 0,3 mm für Einzelkronen und 0,5 mm für Pfeilerkronen nicht
unterschritten wird. Beim Ein- und Anguss von Konstruktionselementen (KE) oder
Implantatteilen müssen diese gut ”ummantelt” werden (ca. 0,5 mm), damit die Unterschiede
in den Wärmeausdehnungskoeffizienten nicht zu Sprüngen in der Dentalkeramik führen.
Die Mindestanforderungen zur Kronenwanddicke dienen der Stabilität des Metallgerüstes und
des Metall-Keramik-Verbundes. Dadurch wird unter anderem erreicht, dass sich beim
Aufbrennen der Keramik die Pfeilerkronen nicht aufweiten (marginal creep) und die Gerüste
nicht verziehen. Die Formstabilität des Gerüstes bei den Oxidations- und Keramikbränden
nimmt mit größeren Wandstärken und Querschnitten zu.
Anbringen der Gusskanäle
Das in Wachs modellierte Brückengerüst muss mit ausreichend dimensionierten
Gusskanälen versehen werden.
Einbetten
Einbetten in gipsgebundene Einbettmassen (z.B. Deguvest California) oder
phosphatgebundene Einbettmassen (z.B. Deguvest HFG, F und CF). Für das
Schnellaufheizen empfehlen wir Deguvest Impuls.
Wachsaustreiben / Vorwärmen
Bei 300 °C und 750 °C je nach Größe der Gussküvette:
Gussküvettengröße
1
3
6
9
x
x
x
x
20 min
30 min
45 min
60 min
Schmelzen und Gießen
Degudent LTG wird in widerstandsbeheizten Gießgeräten (z.B. Multicast compact,
Prestomat compact) im Graphittiegel und im Flammengießgerät (z.B. Motorcast compact)
in der Keramikschmelzmulde sicher verarbeitet.
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Schmelzintervall
Gießtemperatur
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985-1065 °C
1160-1210 °C
Weitererhitzungszeiten nach dem vollständigen Aufschmelzen der Legierung:
Widerstandsbeheiztes Gießgerät
30 s
Propan-Sauerstoff-Gießgerät
5-10 s
HF-Gießgerät
5-10 s
Lichtbogen-Gießgerät
5-10 s
Bitte beachten Sie, dass die Weitererhitzungszeit im Prestomat compact lediglich 15 s
beträgt. Bei der Wiederverwendung sollte mindestens 1/3 Neumaterial eingesetzt werden.
Vor der Wiederverwendung müssen Gusskanäle und Gusskegel zur gründlichen Entfernung
von Oxiden und Einbettmasseresten abgestrahlt werden.
Gerüstkonditionierung
Das mit Aluminiumoxid (Al 2O3), Körnung 100 µm-150µm (Druck ca. 2 bar), abgestrahlte
Gerüst wird 5 min bei 780 °C unter Vakuum oxidiert. Dabei die Aufheizrate nicht zu hoch
einstellen (max. 55 °C/min), um ein Überschießen des Keramikofens möglichst zu
vermeiden.
Das Oxidieren ist auch als Reinigungsbrand der Objektoberfläche anzusehen und erleichtert
die Kontrolle der Gerüstoberfläche auf Fehler. Um die mechanische Belastung beim
Oxidbrand (wie auch bei den nachfolgenden Keramikbränden, siehe unten) so weit wie
möglich zu minimieren, ist eine ausreichende Abstützung des Gerüstes erforderlich. Es wird
empfohlen, möglichst viele Pfeilerzähne mit Brennträgerstiften zu unterstützen. Zusätzlich
können an das Gerüst anmodellierte und mitgegossene Stifte oder Ösen individuell mit
feuerfester Stumpfmasse abgestützt werden und tragen somit zur Verbesserung der
Gerüststabilität bei.
Anschließend wird das Gerüst zur optimalen Gerüstkonditionierung hinsichtlich einer hohen
Metall-Keramik-Haftfestigkeit bei Verwendung des Duceragold Pulver-Bonders nochmals
mit Al 2O3, Körnung 100 - 150 µm, Druck ca. 2 bar, abgestrahlt, wobei die Oberfläche erneut
aufgerauht wird. Sollten Sie statt des Pulver-Bonders den Redox-Opaker bzw. den PastenOpaker verwenden, muß bei der Gerüstvorbereitung auf jeden Fall anstelle des letzten
Strahlvorganges in Neacid gebeizt werden (s. Punkt „Oxidentfernung“).
Abschließend das Metallgerüst unter fließendem Wasser gut abbürsten und gründlich mit
dem Dampfstrahlgerät (Aquaclean) reinigen.
Fügetechnik
Attachment-, Reparatur- oder Verbindungslötung:
Beim Löten mit der Flamme oder im temperaturgeregelten Ofen müssen genügend große
Lotflächen vorhanden sein. Der ideale Lötspalt beträgt 0,05 mm - 0,2 mm. Wird ein Objekt
zum Löten getrennt, so empfiehlt sich deshalb die Verwendung einer möglichst dünnen
Trennscheibe.
Gestalten Sie den Lötblock so klein wie möglich und wärmen Sie ihn im Ofen bis 600 °C vor.
Platzieren Sie dazu schon das Flussmittel.
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Flammenlötung
Bitte achten Sie darauf, bei der Flammenlötung lokale Überhitzungen zu vermeiden.
Ofenlötung
Bei der Öfenlötung nach dem Brand sollte die Temperatur des Keramikofens mindestens 50
°C über der Arbeitstemperatur eingestellt werden.
Als Antiflussmittel empfehlen wir Contex.
Löten...
Lotzusammensetzung
Massen-% (Atom-%)
Au
Pt
Ag
Ir
Cu
Zn
Arbeitstemperatur
des Lotes
Flussmittel
... vor dem Verblenden mit
Degunorm Lot 880
BiOcclus-Lot G 870
Löten...
Lotzusammensetzung
Massen-% (Atom-%)
Au
Pt
Ag
Ir
Cu
Zn
In
Arbeits-/ Ofentemperatur
des Lotes
Flussmittel
... nach dem Verblenden mit
Degunorm Lot 700
BiOcclus-Lot G 710
76,0 (58,0)
2,9 (2,2)
10,0 (13,9)
0,1 (0,1)
6,0 (14,2)
5,0 (11,5)
880°C
90,7 (79,2)
2,0 (1,8)
-0,1 (0,1)
-7,2 (18,9)
870°C
DS 1 oder T
DS 1 oder T
72,5 (51,7)
0,5 (0,3)
10,0 (13,0)
0,1 (0,1)
3,0 (6,6)
12,0 (25,8)
2,0 (2,5)
700/ 750°C
68,5 (47,7)
1,6 (1,1)
13,8 (17,5)
0,1 (0,1)
-16,0 (33,6)
-710/ 760°C
T
T
Laserschweißen ist bedingt möglich. Degudent LTG steht als Laserdraht mit Durchmessern
von 0,35 mm und 0,70 mm zur Verfügung.
Aufbrennen der Dentalkeramik
Zur keramischen Verblendung eignen sich nur Spezialkeramiken, z.B. Duceragold. Die
Empfehlungen der Keramikhersteller sind zu beachten. Wie bereits für den Oxidbrand
empfohlen sollte auch bei den Keramikbränden dafür Sorge getragen werden, daß das
Gerüst individuell und gleichmäßig an möglichst vielen Punkten unterstützt wird.
Aushärten
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Härte und Festigkeit nach dem Guss oder der keramischen Verblendung sind bei Degudent
LTG für jede physiologisch vertretbare Brückenspannweite mit einer genügenden Reserve für
extreme Bissverhältnisse ausreichend.
Oxidentfernung
Nach dem Aufbrennen der Dentalkeramik bzw. nach der letzten Wärmebehandlung sollten
die Oxide durch 15minütiges Beizen in Neacid gründlich entfernt werden, um die
Korrosionsfestigkeit der Legierung zu optimieren. Um Verunreinigungen zu vermeiden, sollte
hierzu ein sauberer Neacid-Ansatz verwendet werden.
Bitte beachten Sie unsere ausführliche Arbeitsanleitung „EdelmetallDentallegierungen - Verarbeitungshinweise für nicht aufbrennfähige und
aufbrennfähige Legierungen“ sowie die Hinweise in unserem EGSicherheitsdatenblatt.