Web 2.0 - Buzzword oder Innovation
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Web 2.0 - Buzzword oder Innovation
Reinhold-Würth-Hochschule der Hochschule Heilbronn in Künzelsau Studiengang Produkt- und Kundenmanagement Seminararbeit Web 2.0 - Buzzword oder Innovation Dozentin: Birgit Otto BSc MA. Verfasser: Marc Reiner Mergentheimer Str. 1 74653 Künzelsau Matr. Nr. 164131 21. Januar 2008 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ I. Inhaltsverzeichnis.............................................................. 1 1. Einleitung....................................................................... 2 1.1 Methodischer Aufbau.............................................................. 2 1.2 Einführung.................... ........................................................... 2 2. Technologien................................................................. 3 2.1 Ajax.......................................................................................... 3 2.2 RSS.......................................................................................... 6 3. Anwendungen................................................................ 7 3.1 Google Suggest...................................................................... 7 3.2 Blogs........................................................................................ 7 3.3 Wikis......................................................................................... 8 4. Kritische Würdigung..................................................... 10 II. Literaturverzeichnis....................................................... 11 III. Abbildungsverzeichnis................................................. 12 IV. Eidesstattliche Versicherung....................................... 13 1 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ 1. Einleitung 1.1 Methodischer Aufbau Thema dieser Seminararbeit ist der mittlerweile in allen Medien inflationär gebrauchte Begriff „Web 2.0“. Sie soll einen Einblick in die Entwicklung, wichtige Schlüsseltechnologien und darauf basierende Anwendungen gewähren, sowie am Ende ein kritisches Fazit ziehen, inwiefern Web 2.0 als Innovation bezeichnet werden kann und darf. Bedingt durch die kaum überschaubare Breite des Themas und die Masse an verfügbaren unterschiedlichen Informationen kann diese Arbeit keinesfalls einen Anspruch auf die vollständige Abhandlung aller Aspekte erheben und sich lediglich auf interessante Details konzentrieren. Technologische Punkte werden dabei soweit vereinfacht dargestellt wie möglich, aber nicht einfacher. Weiterhin ist festzuhalten, dass in dieser Arbeit - trotz des Charakters einer wissenschaftlichen Arbeit - vorwiegend auf Internetquellen zurück gegriffen wird und nach Meinung des Autors angesichts eines ausschließlich auf dem Internet beruhenden Themas auch werden sollte. 1.2 Einführung Der Begriff „Web 2.0“ wurde zum ersten Mal von Tim O’Reilly im Jahre 2004 während eines Brainstormings am Rande einer Konferenz geäußert. Dabei wurde diskutiert, dass mit Platzen der dot-com-Blase eine Art Marktbereinigung statt fand und die überlebenden Internetangebote und neu hinzukommende Start-Ups einige Gemeinsamkeiten aufwiesen in der Art wie sie das Internet neuartig nutzten. O’Reilly legte zusammen mit dem Konferenzveranstalter MediaLive International während dieses Brainstormings fest, dieser neuartigen Nutzung des Internets den Namen „Web 2.0“ zu geben.1 Zwei Kernpunkte des Begriffs Web 2.0 sind die Art und Weise wie Webinhalte erzeugt werden und wie die Internetnutzer (User) damit umgehen. User sind dabei nicht mehr nur reine Konsumenten inhaltlich statischer Angebote, sondern selbst die (Mit-/)Gestalter dynamischer Inhalte. Mittlerweile bezeichnen sich dabei weltweit hunderttausende Internetangebote als „Web 2.0“, bei denen Nutzer selbst Inhalte - so genannten „user generated 1 vgl. O’Reilly, Tim, „What is Web 2.0“, Vorwort, Online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/what-is-web-20.htm 2 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ content“ - erstellen. Inhaltlich statische Webangebote, wie beispielsweise redaktionell angefertigte Nachrichtenseiten, wurden im Verlauf des Web 2.0Siegeszuges rückwirkend als „Web 1.0“ bezeichnet. Obwohl dies begrifflich eine überholte Art der Informationsverbreitung suggeriert, hat sie als verlässliche Quelle keinerlei Einbußen zu befürchten und keinesfalls ausgedient. Im Gegenteil werden redaktionell geprüfte und veröffentlichte Informationen um so wichtiger, je mehr Menschen alles was sie zu wissen glauben allen anderen als Wahrheit vermitteln wollen. 2. Technologien Obwohl einige Internettechnologien, wie bestimmte Programmiersprachen, Skripte, Protokolle oder Datenbankmanagementsysteme, regelmäßig im Zusammenhang mit Web 2.0 genannt werden, ist es doch zweifelhaft ob Technologie alleine Web 2.0 den Status einer Innovation verschaffen könnte. Die meisten Technologien sind schon seit Jahren bekannt und in Benutzung und es ist meist lediglich das neuartige Zusammenwirken derselben um eine veränderte Benutzung des Webs zu ermöglichen. Nachfolgend sollen zwei der Interessantesten und am häufigsten auftauchenden Technologiebegriffe beschrieben werden um diesen Umstand näher zu veranschaulichen. 2.1 Ajax Falls man eine einzige Technologie für die Innovativität des Web 2.0 verantwortlich machen wollte, wäre das wohl Ajax, denn es wird am häufigsten bei Internetangeboten verwendet, die als Web 2.0 bezeichnet werden. Der Name ein Akronym und steht für „Asynchronous JavaScript and XML“. Ajax selbst ist also überhaupt keine eigenständige Technologie, sondern beschreibt in der Hauptsache lediglich das asynchrone Zusammenspiel der bereits zuvor verwendeten JavaSkript-Engine und der Programmiersprache XML, die ebenfalls schon seit mehreren Jahren existiert. Der Begriff Ajax geht zurück auf Jesse James Garrett von der Firma Adaptive Path, der ihn erstmals 2005 in einem Artikel über ein neues Konzept zur Entwicklung von Web-Anwendungen verwendete. 3 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ Klassische Web-Anwendungen arbeiten synchron zusammen mit dem jeweiligen Webserver, auf dessen Seiten sich der User gerade aufhält. Der User löst dabei mit jedem Klick, jeder Eingabe oder jedem Änderungswunsch einen so genannten „HTTP-Request“ an den Webserver (im nachfolgenden Schaubild nur Server genannt) aus, woraufhin dieser die Anforderung bearbeitet und abschließend eine HTML-Seite an den Browser des Users (im nachfolgenden Schaubild als Client bezeichnet) mit dem gewünschten Ergebnis zurück sendet. Das nachfolgendes Schaubild verdeutlicht diesen sich bei jeder Eingabe wiederholenden Vorgang sehr anschaulich: Abb.1 Client-Server-Kommunikation bei klassischen Webanwendungen Quelle: Eigene Darstellung, nach Jesse James Garrett, “Ajax: A New Approach to Web Applications”, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://www.adaptivepath.com/ideas/essays/archives/000385.php Der große Nachteil dieser klassischen Kommunikation zwischen Client und Server liegt offensichtlich in der Inaktivität des Users in der Zeit in der er auf die angeforderte neue HTML-Seite warten muss. Zwar wurde mit der explodierenden Verbreitung der Breitbandanschlüsse die Geschwindigkeit Client-seitig deutlich erhöht und die Wartezeit dadurch theoretisch deutlich verkürzt, doch zum einen kann die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Server nicht unbegrenzt mitwachsen und wurde so zum neuen Nadelöhr, und zum anderen wurden die Webanwendungen auch immer aufwendiger gestaltet und 4 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ die zu überliefernden Datenmengen wie Grafiken und Animationen wuchsen somit proportional zur Erhöhung der Übertragungsgeschwindigkeit. Ajax ist eine elegante Lösung, die Kommunikation zwischen Client und Server abzuwickeln, ohne, dass der User unnötig lange auf die angeforderte Seite warten muss, die seine Änderung enthält. Die so genannte Ajax-Engine, die sich beim Client eigenständig beim Aufrufen solcher Webseiten installiert, übernimmt die Kommunikation mit dem Webserver, speichert Inhalte eigenständig clientseitig zwischen und fordert nur noch einzelne Daten beim Webserver an, die der User benötigt. Das einzelne Anfordern reiner Daten, ohne die gesamte Seite neu laden zu müssen, wird ermöglicht durch die Verwendung von XML anstatt HTML. Nachfolgend zur Veranschaulichung wieder eine Darstellung. Abb.2 Client-Server-Kommunikation bei Ajax Webanwendungen Quelle: Eigene Darstellung, nach Jesse James Garrett, “Ajax: A New Approach to Web Applications”, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://www.adaptivepath.com/ideas/essays/archives/000385.php Wie in der Abbildung zu sehen ist, wird bei der Kommunikation mit Ajax-Engine nur beim ersten Aufrufen der Internetadresse (URL) eine komplette HTML-Seite geliefert. Beim Weiterarbeiten auf der Seite werden per XML-Http-Request nur 5 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ einzelne benötigte Daten auf dem Server nachgefragt und als XML-Dateien geliefert, ohne dass der User überhaupt etwas davon erfährt.2 So ist es nun auch möglich Webanwendungen zu erschaffen, die sich anfühlen wie vollwertige Desktopanwendungen, beispielsweise Textbearbeitungs- oder Tabellenkalkulationsprogramme wie Word und Excel. Spannender sind aber natürlich völlig neu entstandene Anwendungen wie Google Suggest, auf das im dritten Kapitel noch eingegangen wird. 2.2 RSS RSS ist eine zweite Technologie, die häufig im Zusammenhang mit Web 2.0 genannt wird. Auch hierbei handelt es sich allerdings keineswegs um eine technologische Neuerung der neuen Zeit, sondern war in der ersten Version bereits 1999 verfügbar. Es wurde von einer unabhängigen Gruppe Programmierer entwickelt und in der Zwischenzeit von unterschiedlichen Gruppen weiterentwickelt. Auch wenn es aber nicht originär mit der Entwicklung des Begriffs Web 2.0 zusammen hängt, veränderte es doch die Nutzung des Webs durch die User und trägt so seinen Teil zum Web 2.0 bei. RSS ist ein elektronisches Nachrichtenformat, das es ermöglicht User aktiv über neue Inhalte auf Webseiten zu informieren. Der User muss nicht mehr selbst alle Nachrichtenseiten, Blogs oder sonstigen Seiten absurfen um nachzusehen, ob es aktuelle Neuigkeiten gibt. Sondern er kann so genannte „RSS-Feeds“ abonnieren und sein RSS-Reader wird regelmäßig mit den aktuellsten Informationen „gefüttert“. Die Information kommt also zum User, nicht mehr der User zur Information. RSS bedient sich dabei hauptsächlich der Möglichkeit XML zu verwenden, so dass nur geringe Datenmengen übermittelt werden müssen. Die meisten RSSFeeds bestehen beispielsweise lediglich aus den Überschriften neuer Nachrichtenartikel, eventuell noch die ersten Sätze oder weitere kurze Zusatzinformationen, je nach Webangebot. Zusätzlich kann bei vielen Angeboten auch noch weiter spezifiziert werden. Beispielsweise kann er auf den online Seiten des Spiegels auswählen, ob er über alle neuen Nachrichten informiert werden möchte, oder eventuell nur über neue Nachrichten aus dem 2 Vgl. Garrett, Jesse James, “Ajax: A New Approach to Web Applications”, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://www.adaptivepath.com/ideas/essays/archives/000385.php 6 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ Bereich Wirtschaft.3 Nur wenn der User sich daraufhin wirklich für eine Neuigkeit interessiert fordert er per Klick direkt die HTML-Seite an. RSS eignet sich somit hervorragend um mehrere Quellen verfolgen zu können, ohne den Überblick zu gewähren. Durch die Verwendung reiner XML-Daten ist RSS zudem plattformunabhängig. Wenn der Feed auf einem Desktop Rechner abgerufen wird, stellt der Clientbrowser die Daten beispielsweise bildschirmfüllend dar. Wird der Feed hingegen von einem Handheld oder Mobiltelephon abgerufen, kann der dort installierte Browser die selben Daten auch dort lesbar darstellen. Es werden also keinerlei Darstellungsanweisungen übermittelt wie „die Überschrift XYZ hat Schriftgröße 16pt“, sondern nur „XYZ ist eine Überschrift“ und die Plattform entscheidet daraufhin über die Darstellung. 3. Anwendungen 3.1 Google Suggest Bei Google Suggest4 handelt es sich um eine Erweiterung der InternetSuchmaschine Google. Durch die Verwendung der Ajax-Engine ermöglicht es eine überraschend neue Möglichkeit mit der Suchmaschine zu arbeiten, befindet sich momentan aber noch im Entwicklungsstatus. Google Suggest macht bei jedem Buchstaben, den der User im Suche-Feld eingibt Vorschläge um den Suchbegriff zu vervollständigen. Die Vorschläge beruhen dabei nicht auf Informationen, die bereits auf dem Rechner des Users gespeichert sind, wie dies bei der normalen Auto-Vervollständigen-Funktion der Fall ist. Die Daten werden in Echtzeit per XML-http-Request vom Google Server abgerufen, ohne dass der User dies wahrnimmt.5 3.2 Blogs Der Begriff Blog entstand ursprünglich aus dem Wort „Weblog“, was wörtlich übersetzt ein Tagebuch bezeichnet, das für alle Interessierten lesbar online zugänglich geführt wird. Erste Tagebücher von Privatleuten gab es schon Mitte der 90er Jahre. Mit vereinfachten Tools zur Gestaltung und Veröffentlichung im 3 4 5 Spiegel-Online-Feeds, online im Internet, Stand 01/2008 URL: http://www.spiegel.de/dienste/0,1518,271804,00.html Google Suggest, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://www.google.com/webhp?complete=1&hl=en vgl. Google Suggest : FAQ, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://labs.google.com/suggestfaq.html 7 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ Internet begann die Zahl der Blogs um die Jahrtausendwende exponentiell zuzunehmen 1999 bezeichnete ein Online Autor das Phänomen der Weblogs mit den Worten „We blog“, wodurch „Blog“ sich bald als eigenständiger Begriff durchsetzte.6 Unter Blogs fasst man heute viel mehr als nur Online-Tagebücher zusammen. So gibt es Blogs zu bestimmten Themen, die regelmäßig über die neuesten Entwicklungen berichten, reine Funblogs, in denen Witze oder Geschichten des Alltags veröffentlicht werden, Placeblogs, die aus Städten, Stadtteilen, Dörfern und Regionen berichten oder Tumblelogs, in denen allerlei Internetschnipsel gesammelt werden, die dem Autor beim Surfen aufgefallen sind. Besonders hervorgehoben werden in der Aufzählung müssen so genannte Warblogs, die sich in den letzten Monaten und Jahren als äußerst zuverlässig und interessant bei Berichterstattungen aus Krisenregionen erwiesen haben und Informationen liefern, die einerseits überhaupt nicht von Reportern in Erfahrung gebracht werden können und andererseits auch häufig Zensurregelungen unterwandern. Auch Firmen nutzen zunehmend die Möglichkeit der Kommunikation per Blog. Einerseits um in Corporate Blogs in direkte Kommunikation mit Kunden zu treten und andererseits um in Knowledge-Blogs das unternehmensinterne Wissensmanagement voran zu treiben.7 Gerne redet man im Zusammenhang mit Blogs auch von der so genannten „Blogosphäre“, womit zunächst einfach die Gesamtheit aller Blogs gemeint ist. Der Begriff kann aber auch zur Abgrenzung genutzt werden, wenn etwa von der deutschen Blogosphäre, von der liberalen oder sonst einer Blogszene die Rede ist. 3.3 Wikis Wiki sind thematische Artikelsammlung., bei denen das Konzept des usergenerated-content am besten zur Geltung kommt. Wikis sind OnlineEnzyklopädien, in denen Artikel von registrierten Benutzern oder anonymen Surfern erstellt, erweitert, ausgebessert und bewertet werden. Das Mitwirken geschieht dabei über direkten Zugriff auf den Quellcode der bestehenden 6 7 Carvin, Andy, Timeline: The Life of the Blog, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=17421022 Vgl. Wikipedia, Weblogs, online im Internet, Stand 01/2008, URL: de.wikipedia.org/wiki/Weblog 8 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ Artikel, die über ein Content Management System editiert werden können. Durch den einfachen Aufbau, der es auch technischen Laien ermöglicht ihr ansonsten vorhandenes Fachwissen beizutragen kann eine sehr breite Wissensbasis angezapft werden. Darüberhinaus bestechen Wikis häufig mit der Aktualität des Inhalts, da keine langwierigen redaktionellen Prüfungen und Absegnungen durchlaufen werden. Die großen Vorteile von Wikis sind dabei auch gleichzeitig die größten Schwachstellen im System. So können beispielsweise politische, religiöse oder kommerzielle Interessengruppen gezielt Falschinformationen verbreiten, die im Rahmen einer Enzyklopädie seriös wirken. Zudem lädt die einfache Bedienung auch gänzlich ungebildete User dazu ein „Halbwissen“ zu verbreiten, das mitunter von anderen Usern gelesen und weiterverbreitet wird. Darüberhinaus werden unter dem Deckmantel der Anonymität, die Wikis Ihren Autoren bieten, auch häufig urheberrechtlich geschützte Texte oder Fotos verwendet. Da Wikis wie bereits erwähnt meist über keinerlei übergeordnete Prüfinstanzen verfügen, verlässt man sich auf die kollektive Intelligenz aller User und freiwilliger Helfer, die auffällige oder gemeldete Artikel erneut mit anderen Quellen nachprüfen Bestes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung ist zweifelsohne das allgemein bekannte Wiki-Projekt Wikipedia, das mit Ablegern in über 100 Sprachen mit insgesamt über 3 Millionen Artikeln häufig als die Wissensquelle des Web 2.0 bezeichnet wird. Allein am deutschem Angebot arbeiten regelmäßig 7.000 freiwillige Autoren. Der Web Informationsdienst Alexa.com führt Wikipedia.org unter den Top 10 der am häufigsten abgerufenen Webseiten weltweit. Auch eine steigende Zahl an Unternehmen hat erkannt, dass Wikis ein hervorragendes Instrument für das unternehmensinterne Wissensmanagement sein können. Dabei kann jeder Mitarbeiter sein Wissen in der Datenbank ablegen und neue Informationen hinzufügen. Dem Autor ist privat beispielsweise die Firma Bosch bekannt, die ein solches internes Wiki im Vertrieb einsetzt, um weltweite kulturelle Unterschiede bezüglicher ihrer Kontakte, Produkte und Vertriebswege zu speichern und an andere Mitarbeiter weiterzuvermitteln. 9 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ 4. Kritische Würdigung Meyers Lexikon online 2.0 definiert eine Innovation als „die planvolle, zielgerichtete Erneuerung und auch Neugestaltung von Teilbereichen, Funktionselementen oder Verhaltensweisen im Rahmen eines bereits bestehenden Funktionszusammenhangs (soziale oder wirtschaftliche Organisation) mit dem Ziel, bereits bestehende Verfahrensweisen zu optimieren oder neu auftretenden oder veränderten Funktionsanforderungen besser zu entsprechen.“8 Anhand einiger auffälliger Aspekte des Themas Web 2.0 wurde in den vorangegangenen Kapiteln deutlich, dass es sich dabei keinesfalls um die planvolle oder zielgerichtete Entwicklung eines Gesamtprojekts handelt. Technologisch gesehen ist Web 2.0 lediglich der Überbegriff für eine Ansammlung von vielen kleinen Weiterentwicklungen einzelner Teilaspekte des Internets. Allerdings wurden im Kapitel 1.2 neben der Art und Weise wie Webinhalte erzeugt werden auch die Art und Weise wie die User das Web nutzen als Kernpunkt des Web 2.0 genannt, und meiner Meinung nach liegt genau hier der innovative Aspekt des Themas. Die User begreifen das Web als Plattform, auf der sie selbst den Inhalt generieren und aktiv die Inhalte anderer User nutzen können. Viel innovativer und weitreichender als der Wechsel im Internet vom passiven Konsumenten zum aktiven Gestalter unter dem Begriff Web 2.0 kann eine Verhaltensweise überhaupt nicht geändert werden. Entsprechend möchte der Autor mit einem Zitat schließen, das Tim O’Reilly’s Vision treffend zusammenfasst: „Web 2.0 is an attitude, not a technology.“9 Vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Hausarbeit. 8 9 Meyers Lexikon online 2.0, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://lexikon.meyers.de/meyers/Innovation Davis, Ian; Talis Web 2.0, and all that, Internet Alchemy Blog, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://iandavis.com/blog/2005/07/talis-web-20-and-all-that 10 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ II. Literaturverzeichnis Carvin, Andy; Timeline: The Life of the Blog; online im Internet; Stand 01/2008; URL: http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=17421022 Davis, Ian; Talis, Web 2.0 and all that; Internet Alchemy Blog; online im Internet; Stand 01/2008, URL: http://iandavis.com/blog/2005/07/talis-web-20-and-all-that Garrett, Jesse James; “Ajax: A New Approach to Web Applications”; online im Internet; Stand 01/2008, URL: http://www.adaptivepath.com/ideas/essays/archives/000385.php Google Suggest; online im Internet; Stand 01/2008; URL: http://www.google.com/webhp?complete=1&hl=en Google Suggest : FAQ; online im Internet; Stand 01/2008; URL: http://labs.google.com/suggestfaq.html Meyers Lexikon online 2.0; online im Internet; Stand 01/2008; URL: http://lexikon.meyers.de/meyers/Innovation O‘Reilly,Tim; „What is Web 2.0“; Online im Internet; Stand 01/2008; URL: http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/what-is-web-20.htm Spiegel-Online-Feeds; online im Internet; Stand 01/2008; URL: http://www.spiegel.de/dienste/0,1518,271804,00.html Wikipedia, Weblogs; online im Internet; Stand 01/2008; URL: de.wikipedia.org/wiki/Weblog 11 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ III. Abbildungsverzeichnis Abb.1 Client-Server-Kommunikation bei klassischen Webanwendungen Quelle: Eigene Darstellung, nach Jesse James Garrett, “Ajax: A New Approach to Web Applications”, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://www.adaptivepath.com/ideas/essays/archives/000385.php Abb.2 Client-Server-Kommunikation bei Ajax Webanwendungen Quelle: Eigene Darstellung, nach Jesse James Garrett, “Ajax: A New Approach to Web Applications”, online im Internet, Stand 01/2008, URL: http://www.adaptivepath.com/ideas/essays/archives/000385.php 12 Hausarbeit zum Thema „Web 2.0 - Buzzword oder Innovation“ IV. Eidesstattliche Versicherung Hiermit erkläre ich eidesstattlich, dass die vorliegende Arbeit von mir selbständig und ohne unerlaubte Hilfe angefertigt worden ist, und dass ich alle Stellen, die wörtlich oder annähernd wörtlich aus Veröffentlichungen entnommen sind und alle Informationen, die aus interviewähnlichen Gesprächen gewonnen wurden, als Zitate gekennzeichnet habe. Ort, Datum Unterschrift 13