Erklärung der Streikbelegschaft Klenk Holz AG Baruth vom 16. Juni

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Erklärung der Streikbelegschaft Klenk Holz AG Baruth vom 16. Juni
Erklärung der Streikbelegschaft Klenk Holz AG Baruth
Wir haben bislang gut gekämpft!
Fünf Wochen Streik haben nicht ausgereicht, den Arbeitgeber an den
Verhandlungstisch zurückzuzwingen. Nachdem uns das Landesarbeitsgericht die
„Blockade“ des Betriebes verboten hat, können wir den Druck aber momentan nicht
weiter erhöhen.
Wir setzen deshalb den Streik aus! Wir geben aber nicht auf!
Unsere nächsten Schritte:
•
Streikbruchprämien für Metallerinnen und Metaller einklagen: Der
Arbeitgeber hat 50,00 Euro netto Streikbruchprämie pro Tag für alle
Streikbrecher gezahlt. Wir halten das für unzulässig und werden die
Prämie auch für alle streikenden Metallerinnen und Metaller einklagen.
•
Mailingaktion zum Geschäftsgebaren der Carlyle Group. Der hinter Klenk
stehende Finanzinvestor wollte mit aller wirtschaftlicher Kraft einen
Tarifvertrag verhindern. Hierauf werden wir die Carlyle Group und deren
Geschäftspartner aufmerksam machen.
•
Über die Sommerpause haben der Vorstand der Klenk Holz AG und die
Streikbrecher, innerhalb der Belegschaft Gelegenheit ihre Position zu
überdenken.
Um auch an dieser Stelle noch einmal mit dem Hauptargument der Klenk Holz AG
aufzuräumen:
Wir haben es gewagt, innerhalb der Tarifauseinandersetzung eine Ungerechtigkeit
anzusprechen. In Baruth werden Gewinne erwirtschaftet, mit denen der
Gesamtkonzern in weiten Teilen finanziert wird. Die Kolleginnen und Kollegen in der
Konzernzentrale in Oberrot haben deutlich höhere Löhne und Gehälter als die
Metallerinnen und Metaller in Baruth.
Deshalb wirft uns die Arbeitgeberseite seit Monaten vor, wir würden die angeblich
unrealistische Forderungen auf Angleichung zum Westniveau erheben. Das ist
falsch. Wir haben zuletzt die Angleichung an das ortsübliche Niveau des
Flächentarifvertrages Berlin/Brandenburg und des Haustarifes des 500 Meter
entfernten Werkes von Pfleiderer gefordert. Wir wollen einen Tarifvertrag, um den
Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit durchzusetzen.
Allen, die sich direkt beteiligt oder solidarisch erklärt haben:
Vielen Dank für die tolle persönliche, finanzielle und solidarische
Unterstützung!
Wir machen weiter!
Baruth, 16. Juni 2016
V.i.S.d.P.: Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter IG Metall Ludwigsfelde, Rathausstraße 2a, 14974 Ludwigsfelde