jahresbericht 2006 - Feuerwehr der Stadt Furth im Wald

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jahresbericht 2006 - Feuerwehr der Stadt Furth im Wald
JAHRESBERICHT 2006
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Vorwort
Über 200 Einsätze pro Jahr sind mittlerweile Normalität bei der Feuerwehr der Stadt
Furth im Wald.
Eine immense Zahl von freiwillig erbrachten Stunden im Bereich Übung, Einsatz,
Fortbildung u. v. a. ist dazu notwendig – diese Stunden konnten trotz mittlerweile
erheblicher Defizite im ehrenamtlichen Bereich erbracht werden.
Diese Tatsache erfüllt mich als den Verantwortlichen mit Stolz und sie ist landauflandab sicher nicht mehr selbstverständlich.
Der neue Gerätewagen-Atemschutz hat sich seit seiner Indienst-Stellung bereits bei
mehreren Einsätzen hervorragend bewährt – ein weiterer Service für alle
Feuerwehren im Landkreis Cham.
Weiterhin ungelöst ist das Problem „Platzmangel“ in der Further Feuerwache – die
weitere positive Entwicklung der Further Feuerwehr hängt davon ab. Wir hoffen
daher auf einen baldigen Durchbruch.
Erfreulich – wie auch bereits in den letzten Jahren - ist auch dieses Jahr die gute
und stetige Aufwärtsentwicklung der Bambini- und Jugendgruppe. Mein Dank gilt
hier den Jugendlichen mit ihren Betreuern – sie stellen letztlich die Zukunft der
Further Feuerwehr dar.
Der vorliegende Bericht versucht, die Arbeit der Feuerwehr im abgelaufenen Jahr
2006 zu dokumentieren.
Ihre
Feuerwehr der
Stadt Furth im Wald
Christian Scheuer
Erster Kommandant und
Kreisbrandmeister
2
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Einsatzübersicht vom 01.01. - 31.12.2006
(Die Zahlen des Vorjahres sind in Klammern gesetzt)
Die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald wurde im Jahr 2006 zu
211 (215) Einsätzen
alarmiert.
Einsatzarten
2006
2005
Brandeinsätze
Technische Hilfeleistungen
Fehlalarmierungen
Sicherheitswachen
19
148
25
18
27
162
11
15
Dies ergibt ein Einsatzverhältnis von:
Brände
:
Technische Hilfeleistungen
1 (1)
7,78 (6,00)
Im Durchschnitt erfolgte damit jeden 1,72 (1,69) Tag ein Einsatz.
Aufgliederung der Einsatzarten:
Brandeinsätze
2006
2005
Großbrände
Mittelbrände
Kleinbrände
Brand bei Eintreffen der FW bereits gelöscht
5 * 4 x GW-AS
3
11
0
6
5
15
1
Technische Hilfeleistungen
2006
2005
Absturzgefährdete Teile (lose Dachteile etc.)
Absturzgefährdete Person
Auslaufender Treibstoff aus Fahrzeugtank
Freiw. Tätigkeit n. Nr. 4.5 VollzBekBayFwG
Freiwerden gefährlicher Stoffe
Hochwasser, Überschwemmung
Insekten (Hornissen, Wespen, Bienen)
Öl auf Gewässer
Ölspur, Öl auf Fahrbahn
Sonstige Hilfeleistungen
Unfall mit Aufzügen
Sturmschäden
Tierunfall (Tierbergung)
Einsturz, Einsturgefahr
Unfall mit Straßenfahrzeugen
Verschließen v. Raum o. Wohnung
Versperrter Raum o. Wohnung
Wasserschäden (z. B. Rohrbruch etc.)
Wassertransport, Wasserversorgung
Vermisste Person
Einsatz zur THL nicht mehr erforderlich
18
1
5
19
3
0
32
0
10
18
0
0
2
7
11
0
0
6
2
1
0
5
0
0
46
1
7
15
0
14
9
0
14
3
0
16
1
11
6
7
2
5
3
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Fehlalarmierungen
2006
Blinder Alarm (Irrtum des Meldenden)
Böswilliger Alarm
Brandmeldeanlagen
1
1
23
2005
3
0
8
Übersicht: Einsätze - Feuerwehrdienstleistende - Einsatzstunden
Einsatzart
Anzahl
FW-Dlt. E.-Stunden
Brandeinsätze
Fehlalarmierungen
Sicherheitswachen
Technische Hilfeleistungen
19
25
18
148
227
285
99
606
313
80
482
889
Gesamt
211
1217
1764
Einsätze 2006
13%
0%
Brand
10%
THL
Fehlalarm
SWD
77%
Entwicklung Einsätze von 1985 bis 2006 - Gesamt
400
355
350
300
285
250
250
200
186 186
150
100
169
122 117124118
267266
222222
200213
192
175
163 171
215211
Gesamt:
50
0
1985
1988
1991
1994
1997
2000
2003
2006
4
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Entwicklung nach Einsatzarten (Brand, THL, SWD u. FA) von 1985
bis 2006
40
35
30
25
20
Brand
15
10
5
0
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
300
250
200
150
THL
100
50
0
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
20
15
10
SWD
5
0
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
25
20
15
Fehlalarm
10
5
0
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
5
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Fahrzeugstand:
Am 31.12.2006 wies die Further Feuerwehr folgenden Fahrzeugstand auf:
1
1
1
1
1
1
ELW 1
ELW 1
ELW 1
TLF 16/25
DLK 23-12
LF 16/12
1
1
1
1
1
GW-G
GW-AS
RW 3
V-LKW
ZB 6/24
1 ABC-ErKw
1 FwA-Pulver
1 FwA-SWW
Einsatzleitwagen 1 Mercedes G300 D
Einsatzleitwagen 1 Opel Omega Caravan
Einsatzleitwagen 1 Nissan - Notfallseelsorge
Tanklöschfahrzeug 16/25 (2500 l Löschwasser)
Drehleiter 23-12 mit Rettungskorb
Löschgruppenfahrzeug 16/12 (mit Beladung THL u.
1200 l Löschwasser)
Gerätewagen-Gefahrgut
Gerätewagen-Atemschutz-Strahlenschutz
Rüstwagen 3 (mit 15 to-Spill u. 28 kVA-Notstromaggregat)
Versorgungslastkraftwagen
Großtanklöschfahrzeug 6/24 (5500 l Löschwasser u.
500 l Schaummittel)
ABC-Erkundungskraftwagen (mit Meßtechnik für den
ABC-Einsatz)
Pulverlöschanhänger (250 kg ABC-Löschpulver)
Schaum-Wasserwerfer, fahrbar
Fahrzeugalter:
Die Einsatzfahrzeuge weisen folgendes Einsatzalter auf:
Florian
Furth
10/1 10/2 10/3 21/1 30/1 40/1 52/1 53/1 60/1 81/1 23/1 96/1
Jahre
19
14
11
13
16
19
16
2
22
2
32
23
Daraus ergibt sich ein durchschnittliches Fahrzeugalter von 15,75 (14,75)
Jahren.
Fahrleistung der Feuerwehrfahrzeuge:
Einsatz-km:
Florian Furth 10/1
Florian Furth 10/2
Florian Furth 10/3
Florian Furth 21/1
Florian Furth 30/1
Florian Furth 40/1
Florian Furth 52/1
Florian Furth 53/1
Florian Furth 60/1
Florian Furth 81/1
Florian Furth 23/1
Florian Furth 96/1
Gesamt:
746
132
2185
384
639
257
53
286
167
1151
61
17
6078 (7228)
sonst. km:
627
3055
1134
516
531
492
241
2567
1118
1709
67
386
12443 (23117)
Gesamt-km:
1373
3187
3319
900
1170
749
294
2853
1285
2860
128
403
18521 (30345)
6
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Einsatzhäufigkeit der Fahrzeuge:
100
95
90
80
70
60
51
45
50
41
39
40
26
30
20
16
20
7
10
5
2
2
0
ELW-G
TLF 16/25
DLK
LF
GW-G
GW-AS
RW 3
V-LKW
ZB
ABCErKw
ELW-NFS
ELW
Ausbildungs- und Übungsdienst:
a. Ausbildung- u. Übungsdienst am Standort:
Die wöchentliche Übung am Dienstagabend konnte beibehalten werden. In
mehreren Dienstgradversammlungen wurde versucht, einen ansprechenden
Ausbildungs- u. Übungsplan zu erstellen.
Bei diesen Ausbildungsveranstaltungen, die jeweils dienstags stattfinden,
wurden von allen Aktiven insgesamt 3075 Übungsstunden absolviert. Im
Durchschnitt konnten 22 Übungsteilnehmer verzeichnet werden.
b. Lehrgänge und Leistungsprüfungen am Standort:
Lehrgang für Atemschutzgeräteträger
Matthias Hofmann
Florian Raab
Leistungsprüfung „Wasser“ - „gemischte“ Gruppe I
Gruppenführer Daniel Lechat, Maschinist Gerhard Kastner, Melder
Sebastian
Wess,
Angriffstruppführer
Alexander
Nikolasen,
Angriffstruppmann Leonhard Kraus, Wassertruppführer Florian Muhrer,
Wassertruppmann Christian Galuschka und Schlauchtruppfrau Ramona
Kussinger. Schlauchtruppführer Christian Stauber legte Stufe I ab.
(Bild auf Seite 8)
7
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Leistungsprüfung „Wasser“ - „gemischte“ Gruppe II
Gruppenführer Andreas Weingärtner (Gold), Maschinist Martin Horn (Gold),
Melder Matthias Hofmann (Bronze), Angriffstruppführer Lukas Müller
(Bronze), Angriffstruppmann Tobias Engl (Bronze), Wassertruppführer
Norbert Bauer (Silber), Wassertruppmann Raphael Kleber (Bronze),
Schlauchtruppführer Thomas Meindl (Silber) und Schlauchtruppmann Ralph
Multerer (Bronze).
Atemschutz-Leistungswettbewerb
Auf Initiative des BFV Oberpfalz, Fachbereich Wettbewerbe, wurde erstmals
ein Atemschutz-Leistungswettbewerb durchgeführt. Folgende Aktive
unterzogen sich der Prüfung
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Thomas Linsmeier
Florian Kleber
Hermann Plötz
Daniel Lechat
Als Bewerter fungierte unser
Atemschutzausbilder Georg
Kleber – der Wettbewerb wurde für alle oberpfälzer Feuerwehren zentral bei der Feuerwehr der Stadt Amberg durchgeführt.
(Siehe auch Beitrag an anderer
Stelle im Jahresbericht!)
Für alle Ausbildungsveranstaltungen war ein Ansatz von 1009 Stunden
notwendig.
c. Lehrgänge an Staatl. Feuerwehrschulen u. an anderen Stellen
Erfahrungsaustausch GW-G-Standorte Oberbayern (BFV Oberbayern)
Christian Scheuer
2-tägig
Erfahrungsaustausch Atemschutz-Schwerpunkte (BFV Oberbayern)
Christian Scheuer
1-tägig
Lehrgang ABC-Einsatz Teil 1+2 an der Staatl. Feuerwehrschule Regensburg
Jürgen Vogl
2 Wochen
Gesamtstunden an Staatl. Feuerwehrschulen und anderen Ausbildungsstätten: 112 Stunden
Personalstand - Einsatzmannschaft am 31.12.06
Die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald verfügte zum Jahresende über 55
aktive Feuerwehrdienstleistende.
Jugendgruppe:
Ein vergleichweises ruhiges Jahr verlebte die Jugendgruppe. Der
Mitgliederstand ging zum Ende des Jahres von 15 zu Beginn auf 14 zurück.
Im Berichtszeitraum wechselten wieder mehrere Jugendliche von der
Jugend zur aktiven Mannschaft mit Vollendung ihres 18. Lebensjahres. Dabei
ist mit Ramona Kussinger erstmals eine Frau im aktiven Dienst. Mit ihr
9
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
wechselten in den Einsatzdienst Florian Riedl und Florian Hörmann. Zudem
wurden einige Kinder von der Bambini-Gruppe in die Jugendgruppe
überführt. Dazu erreichten sie das erforderliche Mindestalter von 12 Jahren.
Ein Jugendlicher trat aus der Feuerwehr wieder aus. Die Jugendgruppe
besteht derzeit (31.12.2006) aus 13 Jungen und 1 Mädchen.
Der montägliche Übungsabend (in der Regel vierzehntäglich) konnte
beibehalten werden. Schwerpunkt in 2006 war im ersten Halbjahr die
Vorbereitung der Feuerwehranwärter auf die „Jugendleistungsprüfung“.
Dieses Abzeichen ist quasi der Grundstock für das Feuerwehr-Handwerk. So
wurden
nicht
wenige
Übungsstunden
auf
dieses
Thema
als
Ausbildungseinheiten von Januar bis Juni verwandt.
Am 01.07.2006 legten dann 6 Anwärter das Abzeichen erfolgreich ab. Dies
waren Raphael Kleber, Matthias Hofmann, Lukas Müller, Ralph Multerer,
Tobias Engl und Simon Fischer.
Im zweiten Halbjahr (nach der traditionellen Sommerpause) waren die
Übungsthemen etwas vielfältiger. Verschiedene Einheiten aus der
Truppmann-Ausbildung wurden den Anwärtern näher gebracht. Aber auch
der gesellschaftliche Aspekt kam nicht zu kurz. Anfang November wurde ein
Go-Kart-Fahren in Teisnach veranstaltet. Zusammen mit Aktiven nahmen
auch Jugendliche - mit der vorherigen Genehmigung der Eltern
selbstverständlich - an der Aktion teil.
Weiterhin nahm man am 10. Kreisjugendfeuerwehrtag in der Stadthalle
Cham teil. Der obligatorische Wissenstest war für den TeilInspektionsbereich Furth im Wald-Ost am 30.10.2005 an der Reihe. Hier
waren Ralph Multerer (Stufe IV "Urkunde"), Andreas Scheuer, Simon Fischer
und Benjamin Lechat (alle Stufe II "Silber") erfolgreich.
Das Jahr wurde wie immer mit der Teilnahme an der Weihnachtsfeier des
Gesamtvereins im Dezember abgeschlossen.
Jugendleistungsprüfung (Bild oben links),
Wissenstest (Bild oben rechts, Go-KartFahren in Teisnach (Bild rechts).
10
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Bambini:
Auch die Bambini - die Kleinsten von uns - verlebten ein ruhiges Jahr. Elf
Kinder gehörten am Ende des Jahres der Gruppe, welche 1996 von Kaplan
und Feuerwehr-Mitglied und späterem Notfallseelsorger Thomas Schmid ins
Leben gerufen wurde, an. Die Vorjahreszahl von 14 Mädchen und Jungen
konnte nicht gehalten werden. Es zeigen sich wohl erste Auswirkungen der
geburtenschwachen Jahrgänge.
Hauptaufgabe der Betreuer ist und bleibt die spielerische Heranführung an
den späteren Feuerwehrdienst. Hier wurde insbesondere bei den
Gruppenstunden (auch hier konnte der vierzehntägige Rhythmus am späten
Montagnachmittag beibehalten werden) Wert auf kindgerechte Vermittlung
gelegt, was bisweilen nicht einfach war. Beispielsweise bleiben bzw. sind
Feuerwehr-Äxte gefährlich und gehören nicht in Kinderhände. Aber trotzdem
ist das Erklären der Ausrüstung der Feuerwehrmänner und -frauen gerade in
diesem Alter unbedingt notwendig, wenn es um Sinn und Zweck der
Ausrüstung geht. Hier bewegt man sich hin und wieder auf einer
Gratwanderung. Versicherungstechnisch ist der Unfallschutz gewährleistet,
da die Kinder Vereinsmitglieder sind. Dies wurde extra mit einer
Satzungsänderung des Hauptvereins damals so beschlossen.
Die Kinder sind sprichwörtlich mit Feuereifer bei der Sache, so dass man sie
hie und da auch mal bremsen muss. Dazu wurden auch im Berichtsjahr auch
wieder feuerwehrfremde Gruppenstundeninhalte vermittelt. Sport nimmt hier
einen relativ großen Sektor ein. Mit Betreuer Gerhard Würz steht ein
ausgebildeter Übungsleiter und mithin ein erfahrener Feuerwehrmann zur
Verfügung. Mit dieser Qualifikation ist die allgemeine Ausbildung, sprich
feuerwehrfremde Gruppenstundeninhalte - und hier als Schwerpunkt der
Sport - der Kinder mehr als sichergestellt.
Neuaufnahmen bei den Bambini (Bild links).
Beim alljährlichen Grillabend zum Schuljahresschluss am 24.07.2006
konnten wieder einige Kinder in die Bambini-Gruppe per Handschlag durch
den Vorsitzenden und Kommandanten Christian Scheuer aufgenommen
werden. Dies sind: Florian Lehneis, Michael Müller und Matthias Skop. Sie
werden im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts die Einsatzmannschaft
verstärken. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt. Aber wenn man auch mal
zurückblickt, hat die aktive Mannschaft in den letzten Jahren bereits erste
Nachwuchs-Einsatzkräfte aus dieser Gruppe erhalten. Eine Spezialisierung
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
dieser jungen Kräfte findet derzeit statt, sei es als Atemschutzträger oder
auch als Maschinist. Ein langfristiges Denken ist hier notwendig. Kurzfristige
Erfolge werden hier nicht zu holen sein. Deshalb war es ein richtiger und
auch notwendiger Schritt damals im Jahre 1996, eine solche Gruppe ins
Leben zu rufen.
Funkwesen
Die Integrierte Leitstelle und der Aufbau des Gleichwellen-Funksystems
waren im Fachbereich auch weiterhin die Schwerpunkte des Jahres.
Die Inbetriebnahme eines Gleichwellenfunkssystems für die Feuerwehren
des Landkreises Cham mit dem Sternpunkt am Dachsriegel stellt trotz der
bevorstehenden Einführung des Digitalfunks einen Quantensprung dar. Die
Funkqualität im Further Raum ist optimal. In der Further Feuerwache wurde
die Überwachungseinheit für das Gleichwellensystem installiert. Über einen
PC können alle relevanten Daten und Alarme ausgewertet werden.
Zentrale Schlauchpflegestelle
Die Einrichtung einer zentralen Schlauchpflegestelle bei der Feuerwehr der
Stadt Furth im Wald hat sich auch im abgelaufenen Jahr bewährt. Sämtliche
Saug- und Druckschläuche der Further Feuerwehren wurden geprüft und
sind in Ordnung.
Druckprüfungen insgesamt:
Druckschlauch B:
Druckschlauch B (Drehleiter):
Druckschlauch B (Füllschlauch):
Druckschlauch C42:
Druckschlauch C52: (für 2005 bei C42)
Druckschlauch D:
534
286
2
20
209
4
13
(630)
(345)
(4)
(4)
(255)
Kürzen von Fw-Schläuchen insgesamt:
Druckschlauch B:
Druckschlauch B (Füllschlauch):
Druckschlauch C42:
5
3
1
1
(0)
(0)
(0)
(0)
Reparaturen insgesamt:
Druckschlauch B:
Druckschlauch B (Füllschlauch)
Druckschlauch C:
Druckschlauch D:
30
22
1
6
1
(58)
(38)
(1)
(15)
(4)
Ausmusterungen insgesamt:
Druckschlauch B:
Druckschlauch B (Füllschlauch):
Druckschlauch C42:
29
7
4
18
(42)
(11)
(2)
(29)
6
0
(0)
(0)
Neuanschaffungen insgesamt:
Druckschlauch D:
(9)
12
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Atemschutzpflegestelle
440 Pressluftatmer, ca. 1000 Atemschutzmasken und ca. 30
Chemikalienschutzanzüge wurden im abgelaufenen Jahr in der
Atemschutzpflegestelle
gewartet
und
repariert.
Der
Prüfund
Wartungsbetrieb läuft reibungslos, die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten
kann als sehr gut bezeichnet werden.
Anerkannte Atemschutzausbildungsstätte
Von den Ausbildern Hans Gruber, Georg Kleber und Florian Kleber wurden
in Zusammenarbeit mit den Hilfsausbildern vier Atemschutzlehrgänge für die
Feuerwehren des Landkreises (KBI Bereich Cham: 1 LG, - Furth im Wald: 1
LG, -Kötzting: 1 LG, -Roding: 1 LG u. –Waldmünchen: 0 LG) durchgeführt.
Insgesamt konnte an 79 (76) Teilnehmer das Lehrgangs-zeugnis
ausgehändigt werden.
Atemschutzübungsstrecke
Mit insgesamt
681 (759) Übungsteilnehmern wurde die Atemschutzübungsstrecke beschickt. Den Feuerwehren wurden an 84 Übungstagen
insgesamt 326 Einzeltermine zur Verfügung gestellt.
Vom betreuenden Übungspersonal war
Arbeitspensum 670 (680 Std.) zu erbringen.
auch
hier
ein
erhebliches
Weiter ganz oben auf unserem Atemschutz-Wunschzettel steht die
Umwandlung der alten Übungsanlage in eine kombinierte „Heißübungsanlage“.
Feuerlöschübungsanlage
Guten Anklang bei den Atemschutz-Feuerwehren im Landkreis Cham fand
die Miet-Feuerlösch-Übungsanlage der Fa. National-Fire. Insgesamt 289
Teilnehmer konnten den Durchgang in der Anlage absolvieren. Feuer,
Rauch, Hitze, Enge u. v. a. m. konnten „gespürt“ werden.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Vorbeugender Brandschutz
Mehrere Baubegehungen und Besprechungen standen wieder an. Die
Planung und Freischaltung von Brandmeldeanlagen forderten ebenfalls
unser Engagement. Erste Gespräche zur Planung des „Deschlberg-Tunnels“
bei der B 20 neu fanden statt. Hier erwartet ein komplett neues
Aufgabengebiet die Further Feuerwehr.
Im Rahmen der Feuerbeschau wurden ebenfalls mehre Objekte besichtigt.
Geleistete Stunden - Gesamtaufstellung
Bereich:
Einsätze
Übungen
Lehrgänge am Standort
Lehrgänge an Feuerwehrschulen
Stunden
1.764
3.075
400
112
oder
sonstigen Ausbildungsstätten
Atemschutzpflegestelle (ehrenamtlich)
Atemschutzübungsstrecke
Atemschutzübungscontainer
Atemschutzausbildung
Vorbeugender Brandschutz
Zentrale Schlauchpflege
Funkwesen und EZ
EDV-Alarmierung BASIS
Gerätewartung
ABC-Zug
Jugendgruppe und Bambini
Verwaltung Kommandant
Gesamte Stunden
320
670
350
380
210
250
180
120
350
100
934
210
9.425 (10.276)
In diese Stundenstatistik ist die Arbeitszeit des hauptamtlichen
Gerätewartes (ca. 1600 Std.) und der Hilfskraft nicht eingerechnet.
Internetpräsenz
Die Webseite der Further Feuerwehr erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Die Zugriffe auf diverse Seiteninhalte steigen ständig an. So kann im nun 7.
Jahr der Bereithaltung einer Internetpräsenz durch den Feuerwehr-Verein
ein momentan täglicher Zugriff von ca. 45 qualifizierten (tatsächliche
Seitenaufrufe, um Inhalte abzurufen) Aufrufen der Präsenz gesprochen
werden.
http://www.feuerwehr-furth.de
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Sonstiges:
Planung „Neubau und Sanierung der Feuerwache“
Weiter in der Diskussion – wenn auch durch mangelnde Finanzen seitens der
Kommune immer schwieriger – ist der An- und Umbau der Feuerwache.
Ein erstes Gespräch mit dem neuen Further Bürgermeister hat stattgefunden
– er konnte sich vom Platzmangel überzeugen. Gespräche mit Kreisbrandrat,
Landratsamt und der Regierung der Oberpfalz wurden geführt – ein
Lösungsansatz ist erkennbar – bedarf aber noch einer kräftigen Anstrengung
von allen Seiten.
Eine weitere Entwicklung der Feuerwehr ist ohne den An- und Umbau jedoch
nicht möglich.
Offizielle Indienststellung mit Segnung von drei Einsatzfahrzeugen
Am 31. Juli 2006 konnten drei
weitere
Einsatzfahr-zeuge
der Feuerwehr der Stadt
Furth im Wald offiziell mit
kirchlichem Segen in Dienst
gestellt
werden.
Die
"Schwerpunkt"-Segnung lag
bei dem neuen Gerätewagen
Atemschutz-Strahlenschutz,
einem
Landkreisfahrzeug.
Nichtsdestotrotz
wurden
zwei weitere Fahrzeuge, die
schon seit längerem im
Einsatz bei der Stadtwehr
sind, mit gesegnet.
Stadtpfarrer Richard Meier spendete den Fahrzeugen den
kirchlichen Segen.
Zu dieser kleinen Feier konnte der Hausherr, Kommandant Christian
Scheuer,
zahlreiche
Vertreter
von
Regierung
bis
hin
zu
Landratsamtmitarbeitern
sowie
Feuerwehrführungskräfte
aus
dem
Landkreis und Vertreter der Polizei begrüßen. Der Standort Furth im Wald
mit der Atemschutz-Pflegestelle des Landkreises und als Standort des
Gerätewagen Gefahrgut, ebenfalls ein Landkreisfahrzeug, seien geradezu
ideal
für
die
weitere
Stationierung
des
neuen
Gerätewagen
Atemschutz/Strahlenschutz, so Scheuer. Man habe als Folge des 11.
September 2001 Finanztöpfe von Regierung und Staat nutzen können. 50
Prozent der Beschaffungskosten konnten so finanziert werden. Den Rest hat
der Landkreis aufgebracht. Bei einem Gesamtpreis von 270 000 Euro ist das
noch eine gewaltiger Posten, den Landkreis beisteuern musste. Ein
Sonderförderprogramm des Freistaates Bayern ermöglichte grundsätzlich
an jedem Standort eines Gerätewagen Gefahrgut, immerhin bayernweit 45,
auch einen Gerätewagen Atemschutz mit Zusatzkomponente Strahlenschutz
zu stationieren. Bislang wurden aber nur sechs Standorte so verstärkt, so
15
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Scheuer. Dies zeige, dass die Landkreise den anderen finanziellen Teil,
135000 Euro, nicht so leicht habe aufbringen können.
Landrat Theo Zellner betont, dass "das Fahrzeug [der Gerätewagen
Atemschutz, Anm. der Red.] hier am richtigen Platz stationiert ist". Er lobte
den hohen Ausbildungsstand und die Einsatzbereitschaft der Further
Einsatzkräfte. Bürgermeister Johannes Müller sprach den Aktiven ebenfalls
ein großes Lob aus. Er dankte dem Feuerwehrverein für die Finanzierung des
"neuen" Einsatzleitfahrzeuges. Dieser wurde ausschließlich durch den
Verein finanziert. Er sprach auch den neuen Versorgungslastkraftwagen an.
Dieser wurde als letzter V-Lkw noch gefördert, und daher musste die Stadt
fast keine finanzielle Zuwendung leisten.
Kreisbrandrat Johann Weber sprach einen Spareffekt an: Die
Landkreisreserve an Atemschutzgeräten wäre ohnehin jetzt in diesen
Monaten ersatzbeschafft werden müssen. Da man nun mit dem neuen
Fahrzeug eine zusätzliche Reserve geschaffen habe, war die
Ersatzbeschaffung erheblich kleiner ausgefallen. Und man konnte den
technischen Stand auf einen Schlag auf eine Technikart, Überdruckmasken
als Schlagwort, umstellen.
Die beiden Geistlichen, der evangelische Pfarrer Wolfgang Bogner und sein
katholischer Kollege, Stadtpfarrer Richard Meier, nahmen im Anschluss die
Segnung der neuen Fahrzeuge vor.
Florian Furth 53/1
GERÄTEWAGEN
ATEMSCHUTZ/STRAHLENSCHUTZ
Florian Furth 81/1
VERSORGUNGSLASTKRAFTWAGEN
Florian Furth 10/1
EINSATZLEITFAHRZEUG
16
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
E-Nr. 003/07
09. Januar
09.30 Uhr
THL: Wassertransport, Gasthaus Schönblick, Hohenbogen
Die derzeitige Wasserknappheit (über die
Weihnachtsfeiertage) ließ die Zisterne
des "Hauses Schönblick" auf dem
Hohenbogen zur Neige gehen. Mit zwölf
anderen
Feuerwehren
aus
den
Inspektionsbereichen Kötzting und Furth
im Wald-Hohenbogen-Winkel nahm auch
die Stadtwehr aus Furth im Wald den
Kampf gegen den Wassernotstand auf.
Das ZB 6-24 aus Furth im Wald diente als
"Wasserpuffer" und Verteiler zwischen
den zuliefernden Tanklösch-fahrzeugen
und der noch rund 700 Meter langen
Wasserleitung zur eigentlichen Zisterne.
Nach etwa sechs Stunden war der
Einsatz beendet. Die Wirtsleute luden die
beteiligten Wehrmänner und- frauen zu
einer Brotzeit ein.
Die Bilder zeigen die Übergabestelle von
den TLF’s in die Förderleitung beim
Further ZB 6-24.
E-Nr. 016/07
09. Februar
THL: Lkw-Bergung, Nordgaustraße
19.01 Uhr
Im Nachgang eines sich am späten
Nachmittag ereigneten Verkehrsunfalles
musste am Abend die Feuerwehr der
Stadt Furth im Wald mit ihrem Rüstwagen
zur Nordgaustraße, Höhe Weß-Reisen,
ausrücken. Ein tschechischer Sattelzug
musste am Nachmittag verkehrsbedingt
auf der Nordgaustraße anhalten, da vor
ihm ein Pkw abbiegen wollte. Ein
entgegenkommender Lkw aus der
Slowakei fuhr ebenfalls an dieser Stelle in
Richtung
Grenze
vorbei.
Dieser
beanspruchte jedoch - außer seines
Fahrstreifens - auch die Gegenseite. Der
Tscheche wich daraufhin aus, rutschte
aber die Böschung hinunter. Eine Baumund Buschreihe hielt den Lastkraftwagen
aber auf, so dass der Lkw nicht ganz
umkippte. Verletzt wurde niemand. Die
weitere Folge war aber eine erhebliche
Verkehrsbehinderung an dieser Stelle der
17
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Nordgaustraße. Im weiteren Tagesverlauf
wurde die Strecke schließlich gesperrt.
Erst am Abend gegen 22.00 Uhr konnte
diese Sperrung nach Bergung wieder
aufgehoben werden.
Zur Bergung wurden zwei Kranwagen
einer
Rundinger
Zimmereiund
Kranverleihfirma
angefordert.
Zum
Ausleuchten wurde die Feuerwehr der
Stadt Furth im Wald um 19.01 Uhr mit der
"kleinen Schleife" alarmiert. Mit dem
Rüstwagen machten sich Einsatzkräfte
auf den Weg zur Einsatzstelle. Dort
angekommen, wurden die Wehrmänner
nicht nur zum Ausleuchten benötigt,
sondern auch zur Mithilfe bei der Bergung
des Lasters aufgefordert. Ihre Mithilfe
bestand
darin,
zum
einen
die
überstehenden Äste und Bäume zu
entfernen, dass die Kräne eine bessere
Zugänglichkeit zum Brummi zu geben,
und zum anderen mit der Seilwinde des Rüstwagens die Mitte des Sattelzugs
festzumachen und somit ein "Zusammenklappen" des Sattelzuges in der Mitte zu
verhindern. Die gesamten Vorbereitungshandlungen - Entfernen der Äste, Aufbauen
der Kranaufhängungen, Aufstellen der Kräne - dauerten rund 2 Stunden. Der
eigentliche Bergevorgang, das Herausheben des Sattelzugs aus der Böschung war
dann nur noch Routine. In zwanzig Minuten stand der Brummi wieder auf der Straße.
Der Schaden konnte nicht abschließend beziffert werden. Ein ortsansässiger LkwReparatur-Betrieb schaute sich den Lkw an, bevor er sich wieder auf seinen Weg
nach Baden-Württemberg machte. Die Einsatzkräfte der Stadtwehr konnten um
22.00 Uhr wieder einrücken.
Die Bilder zeigen die Bergeaktion des Sattelzugs an der Nordgaustraße.
E-Nr. 017/07
10. Februar
13.30 Uhr
E-Nr. 021/07
11. Februar
11.43 Uhr
E-Nr. 022/07
11. Februar
14.00 Uhr
E-Nr. 023/07
11. Februar
17.00 Uhr
E-Nr. 025/07
16. Februar
07.00 Uhr (K-Einsatz)
E-Nr. 027/07
27. Februar
10.00 Uhr
E-Nr. 030/07
10. März
10.48 Uhr
THL: Schneeräum-Einsätze, diverse Einsatzorte
18
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Eine Dauerschneedecke seit November 2005 mit einer durchschnittlichen Höhe von
20 Zentimetern in der Cham-Further Senke und verursachende starke Winter
bescherten der Further Stadtwehr einige Einsätze wie auch den dann insgesamt rund
32.000 Helfern aus Bayern. Der Schwerpunkt der Einsätze für die Further war
meistens die Sicherung von anderen Kameraden auf den Dächern, die diese dann
abschaufelten. Aber auch das Schneeräumen selber beschäftigte die Stadtwehrler.
Gleich der erste Einsatz in dieser Sache war ein Abräumen eines Hallendaches einer
Lagerhalle an der Dr.-Georg-Schäfer-Straße. Dieser Einsatz dauerte von 13.30 Uhr
bis spät in den Abend. Mit rund 110 anderen Wehrmännern und -frauen räumte man
ein 5500 Quadratmeter großes Dach ab.
Der 11. Februar schlug mit drei Einsätzen in Sachen „Schnee“ zu Buche. Zunächst
wurde am Mittag ein Haus in der Further Stadt abgeräumt. Hier drohten Eiszapfen
und Schneebretter abzugehen. Weiter ging es dann nach Arnschwang in den
Schlossweg. Dort räumte man zusammen mit den Kollegen und Kolleginnen der
Arnschwanger Wehr ein Dach ab. Im Dachstuhl waren bereits Risse. Diese
erforderten nach Begutachtung eines Statikers die Räumaktion. Am frühen Abend
waren die Further Wehrmänner neben vielen anderen Feuerwehren in den Lamer
Winkel unterwegs. Auch hier war wie so oft die Hilfe der Drehleiter notwendig. Das
Lohberger Rathaus war als öffentliches Gebäude besonders schützenswert. Deshalb
wurde es auf Anordnung des Chamer Landratsamtes abgeräumt. Alles in allem
waren 129 Feuerwehren des Landkreises eingesetzt im Lamer Winkel eingesetzt.
Abräumen des Hallendaches einer Lagerhalle an der Dr.-Georg-Schäfer-Straße.
Einsatzstellen Furth (Von-Müller-Straße) und Arnschwang (Schlossweg).
Auf der nächsten Seite (oben): Rathaus in Lohberg
19
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
In Lohberg arbeitete man sehr gut mit der Further Bergwachtbereitschaft zusammen.
Schneehöhen auf den Dächern von über 1,50 Meter waren im Lamer Winkel keine
Seltenheit. Aber im Vergleich zu den eigentlichen Bayerwald-Kreisen (Regen
abwärts) und im Schönseer Land (Landkreis Schwandorf) waren diese Höhen nicht
der Rede wert. Hier wurden erst Dächer mit einer Höhe 2,50 Meter und mehr einer
Räumung (nach Priorität) unterzogen. Nach den tagelang anhaltenden schweren
Schneefällen (die sonst üblich auftretenden Tauperioden in einem Winter waren
diesmal fast zur Gänze ausgeblieben) riefen insgesamt 4 Landkreise den „K-Fall“
aus. Wie oben schon kurz erwähnt, waren in diesem wohl einmalig bleibenden Fall
(Wehren aus ganz Bayern rückten in den Bayerischen Wald aus) über 32.000 Helfer
und Helferinnen von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, DLRG, Bergwacht und
anderen Organisationen im Einsatz.
Die ausgerufenen Katastrophen-Alarme in die südostbayerischen Landkreisen
aufgrund der Schneefälle und der damit verbundenen Belastungen von unzähligen
Hausdächern und Flachdächern von Behörden, Ämtern und Schulen veranlaßte die
Regierung von Niederbayern als am stärksten betroffener Regierungsbezirk ein
Hilfeleistungsersuchen an die benachbarten Regierungsbezirke zu richten. Diesem
Ersuchen entsprach auch der Landkreis Cham und entsandte am Mittwoch bereits
die Drehleitern aus Cham und Waldmünchen, während am Donnerstag die
Drehleitern aus Roding und Furth im Wald im Katastrophengebiet zum Einsatz
kamen. So machte sich eine Besatzung aus Furth im Wald am Donnerstag Morgen
mit der Drehleiter ins Einsatzgebiet auf. Meldestelle war "Florian Regen". Diese
Funkstelle koordinierte die Einsatzkontingente - die aus ganz Bayern kamen - zu den
jeweiligen Einsatzabschnitten. Die Further Drehleiter wurde dem Abschnitt
"Drachselsried" zugewiesen. Zudem hatte die Besatzung der Further Drehleiter den
Auftrag einer "Einsatz-Drehleiter" für den Altlandkreis Viechtach im Bedarfsfall.
20
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Zusammen mit THW-Kräften
wurden absturzgefährdete Teile
des Stadels entfernt.
(Bild oben)
Die Schaufler waren gut
gesichert.
(Bild rechts)
"Aufzug" für die Schneeräumer
vom THW durch die Further
Drehleiter.
(Bild unten)
21
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Insgesamt 3 Einsatzstellen waren abzuarbeiten. Begonnen wurde in der Ortsmitte
(Zellertalstraße) von Drachselsried. Dort stürzte am Morgen eine Hälfte eines Stadels
ein. Dieser konnte den immensen Schneemassen nicht mehr standhalten. Hier
wurde in erster Linie das Technische Hilfswerk (THW) von Schwandorf und Amberg
unterstützt. Helfer der vorgenannten THW-Ortsverbände brauchten eine
Aufstiegshilfe für noch zu erledigende Schneidarbeiten.
Den Schwerpunkt bildete jedoch das Räumen eines Gasthausdaches im
Drachselsrieder Ortsteil Grafenried. Diese Einsatzstelle band die Kräfte den ganzen
Tag lang. Zunächst wurden wiederum Kräfte der THW-Ortsverbände auf das Dach
gehievt, um das Abräumen zu beginnen. Gesichert wurden die Einsatzkräfte durch
Klettergurte und vom Korb aus. Je ein Mann im Korb sicherte einen Mann auf dem
Dach. Am Mittag wurden die THW-Kräfte von der Einsatzstelle Grafenried
abgezogen. Ersatz kam vom Amberg-Sulzbacher Feuerwehrkontingent. Wehrmänner
von den Feuerwehren aus Vilseck, Ebermannsdorf und Schnaittenbach übernahmen
die Räumarbeiten auf dem Dach. Sie waren wie auch die THWler mit Klettergurten
und vom Drehleiter-Korb aus gesichert. Es musste eine Schneedecke von rund 80
cm vom Dach geräumt werden. Die Wirtsleute verpflegten die Einsatzkräfte mit
warmen Tee und Kaffee sowie einer deftigen Brotzeit.
Den Abschluss bildete ein Wohnhausdach am späten Nachmittag direkt gegenüber
des Gasthauses in Grafenried. Auch dort wurde die Schneelast soweit verringert,
dass keine unmittelbare Einsturzgefahr mehr bestand. Zusammenfassend lässt sich
sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften von THW und
Feuerwehr reibungslos klappte und das selbständige Abarbeiten der Einsatzstellen
hervorragend funktionierte. Am Abend wurden die beteiligten Einsatzkräfte im
Drachselsrieder Feuerwehrgerätehaus noch mit einer Brotzeit verpflegt, vor man
gegen 19.00 Uhr die Heimreise nach Furth im Wald antrat. Auch in der örtlichen
Presse („Bayerwald-Bote“) fanden die Einsätze der Further in Drachselsried einen
Niederschlag.
Weitere Einsätze mit der Drehleiter zum Sichern von Einsatzkäften auf Dächern zum
Abschaufeln gab es in Rittsteig (Markt Neukirchen b. Hl. Bl.) und in
Neuschrenkenthal (Gemeinde Lohberg). Bei dem ersten Objekt waren Risse im
Dachstuhl, welche das Schneeräumen erforderten. Hier waren Further Kräfte mit der
Drehleiter im Einsatz. Beim zweiten Einsatzort waren die Risse etwas weiter
fortgeschritten. Das Dach einer Lagerhalle war bereits zum Teil eingestürzt. Hier galt
es den Rest der Halle zu retten, sprich vom Schnee zu befreien. Auch hier war die
Further Drehleiter neben der Bad Kötztinger Drehleiter als Sicherungspunkt für
Abschaufler im Einsatz. Die Bergwacht war auch hier im Einsatz. Die
Zusammenarbeit kann hier mittlerweile als routiniert bezeichnet werden.
22
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Bilder auf der vorherigen Seite unten:
linkes Bild: Einsatzstelle in Rittsteig.
Rechtes Bild: Teileinsturz einer Hallendaches in
Neuschrenkenthal.
Bild rechts: Further DL an der Einsatzstelle in der
Gmeinde Lohberg.
Mit dem Einsatz in Lohberg Anfang März war auch die Einsatzserie für die Further
Feuerwehr beendet. Helferempfänge in Lam und Regen - hier mit Ministerpräsident
Dr. Edmund Stoiber - als Dank und Anerkennung für die Einsatzkräfte beendeten die
„Räum“-Saison endgültig. Ein langer und schneereicher Winter ging damit zu Ende.
E-Nr. 032/07
19. März
15.06 Uhr
Schwerer Verkehrsunfall CHA 13 Nößwartling - Walting, Abzw. Neumühlen,
Person eingeklemmt
Noch einigermaßen glimpflich ist ein
Verkehrsunfall am Nachmittag auf der
Kreisstraße
CHA
13
zwischen
Nößwartling und Walting auf Höhe
Abzweigung Neumühlen abgelaufen. Eine
44jährige fuhr gegen 15.00 Uhr, ohne die
Vorfahrtsrechte
einzuhalten,
aus
Richtung Neumühlen auf dei Kreisstraße
ein. Ein von Nößwartling herkommender
VW-Polo, besetzt mit drei jungen Frauen
im Alter von 17 bis 20 Jahren, konnte
zwar den unmittelbaren Zusammenstoß
auf der Abzweigung noch vermeiden und
konnte
dem
anderen
Fahrzeug
ausweichen.
Dieses Ausweichmanöver endete aber an
einer Baumgruppe, ca. 25 Meter nach der
Abzweigung. Der Polo kam vorher auf die
Leitplanke und stieß dann gegen die
Baumgruppe, wo er dann letztlich liegen
blieb. Während sich die Fahrerin und eine
weitere Mitfahrerin selbst befreien
konnten, war die Beifahrerin im Fahrzeug
eingeklemmt.
Die Polizeiinspektion Bad Kötzting
alarmierte um15.06 Uhr die Alarmstufe
23
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
THL mittel "VU, Person eingeklemmt" für Nößwartling. Als erste Feuerwehren trafen
die Ortswehr aus Nößwartling und Arnschwang an der Unfallstelle ein. Sie sicherten
die Unfallstelle ab, sperrten die Straße komplett und stellten den Brandschutz. Die
Feuerwehren aus Furth im Wald und Rimbach wurden mit den Rüstsätzen alarmiert.
Aus Furth im Wald setzte sich der Rüstzug, aus ELW, RW 3, LF 16/12, DLK 23/12
bestehend, in Bewegung. Es traf zunächst der Rüstwagen aus Furth im Wald ein,
zusammen mit dem Rettungsdienst sprachen die Einsatzleiter die weitere
Vorgehensweise ab. Die eingeklemmte Frau war ansprechbar und stabil, so daß
keine "Crash-Rettung" notwendig war. Ruhig und konzentriert arbeiteten die
Einsatzkräfte das Unfallbild ab. Die Beifahrertür wurde als erstes entfernt, dann das
Dach abgenommen, um größtmöglichen Zugang zur Patientin ermöglichen. Nach
rund 25 Minuten war die eingeklemmte Person aus dem Unfallfahrzeug befreit und
dem Rettungsdienst übergeben. Der Rüstsatz der Feuerwehr Rimbach stand in
Bereitschaft, wurde aber nicht benötigt.
Die Verletzungen der drei Frauen waren
von leicht (Schrecken, Schockanzeichen)
bis schwer (Knochenbrüche an Beinen
und Armen). Die Fahrerin wurde ins
Krankenhaus nach Cham eingeliefert. Die
Beifahrerin musste mit schwereren
Verletzungen mit dem mittlerweile
eingetroffenen
Rettungshubschrauber
Christoph 15 nach Straubing ins Klinikum
geflogen werden.
Die dritte Mitfahrerin wurde ambulant an der Einsatzstelle versorgt. Am Pkw entstand
Totalschaden. Die Kräfte aus Furth im Wald konnten nach rund 45 Minuten die
Einsatzstelle wieder verlassen. Die Aufräumarbeiten übernahmen die Feuerwehren
Arnschwang und Nößwartling.
Die Bilder zeigen den Einsatz und die Rettungsmaßnahmen an der Unfallstelle bei
Nößwartling.
E-Nr. 033/07
20. März
14.40 Uhr
Schwerer Verkehrsunfall, B 20 Cham - Furth, Auffahrt Furth im Wald,
Person eingeklemmt, unbekannte Flüssigkeit läuft aus
24
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Zu einem schweren Verkehrsunfall wurden am Nachmittag die Wehren aus
Arnschwang, Eschlkam, Nößwartling, Cham und Furth im Wald an die Auffahrt zur B
20 zwischen Furth im Wald und Arnschwang gerufen. Ein deutscher Sattelzug hatte
die Auffahrt mit ihren 90-Grad-Kurven unterschätzt und stürzte in der letzten Kurve
um. Er blieb auf der Seite liegen. Der Fahrer wurde in seinem Fahrerhaus
eingeklemmt. Zunächst wurde für die Feuerwehr Arnschwang Alarm ausgelöst,
"Nach Verkehrsunfall Fahrbahnreinigung erforderlich", hieß es. Die Lage stellte sich
jedoch anders dar. Der Fahrer war im Führerhaus eingeklemmt und aus dem
Auflieger trat eine hellbraune Flüssigkeit aus einem Riß in der Tankwand aus. Die
Alarmstufe wurde auf "eingeklemmte Person und Gefahrgutaustritt" erhöht.
Der Rüstzug der Feuerwehr der
Stadt Furth im Wald setzte sich
umgehend, mit dem GerätewagenGefahrgut verstärkt, in Bewegung.
Im Verlaufe des Einsatzes konnte
der Fahrer, der mittelschwer verletzt
war, aber ohne den Rüstsatz befreit
werden, und dem Rettungsdienst
übergeben werden.
Der Einsatz konzentrierte sich nun auf die auslaufende zunächst noch unbekannte
Flüssigkeit. Es stellte sich jedoch heraus, dass das vermeintliche Gefahrgut Bierhefe
war. So war die Umwelt zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Rund 2000 Liter liefen aus.
Der restliche Teil der Ladung konnte durch Auffangbehälter gesichert werden. Dazu
wurde die Feuerwehr der Stadt Cham alarmiert, um weitere Behälter zur
Einsatzstelle zu bringen. Alles in allem pumpten die Einsatzkräfte etwa 12000 Liter
der Bierhefe um. Weiterhin musste der Fahrzeugdieseltank leergepumpt werden.
Die Einsatzkräfte waren bis 20.00 Uhr an der
Einsatzstelle, so lange war die Auffahrt zur B
20
gesperrt.
Am
Abend
kam
ein
Bergeunternehmen und stellte den Laster
wieder auf. Die Schadenhöhe wird laut Polizei
auf rund 50.000 Euro beziffert.
Die Bilder zeigen den Einsatz auf der B 20.
E-Nr. 060/07
02. Juni
09.16 Uhr
Gefahrgut-Einsatz, Bahnhof Furth im Wald
Zum wiederholten Mal war der Bahnhof Furth im Wald Schauplatz eines GefahrgutEinsatzes der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald. Am Vormittag beobachtete ein
Bahnmitarbeiter, dass bei einem eingefahrenen Zug ein Kesselwaggon undicht zu
sein schien. Ein Dampfwolke stand über dem Waggon. Ein abgesetzter Notruf bei
der Polizei veranlasste diese, die Stadtwehr mit dem Stichwort "undichter
Kesselwaggon" zu alarmieren. Daraufhin setzte sich der Gefahrgut-Zug aus ELW, LF
16 und Gerätewagen-Gefahrgut zum Bahnhof in Bewegung.
Dort angekommen, stellten die Kräfte die Situation wie folgt fest: Ein Kesselwaggon
eines Güterzuges stand auf Höhe des Personenbahnhofes. Aus diesem traten
25
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Säure-Dämpfe aus. Ein dementsprechende Wolke stand über dem Waggon. Der
Fahrdienstleiter bemerkte, dass der Waggon leer sei, aber vermutlich nicht gereinigt
sei. Die Aufschrift gab "Chlorwasserstoffsäure" als Inhalt an. Somit wurde für den
vorgehenden Trupp die höchste Schutzstufe angeordnet; schwerer Atemschutz und
Vollschutzanzug. Mit diesen Utensilien ausgerüstet, begab sich der Trupp auf den
Waggon und untersuchte den so genannten Domdeckel, die obere Befülleinheit.
Festgestellt wurde eine kaputte Dichtung auf dem Deckel. Mit einer Paste und viel
Kraftaufwand dichteten der Trupp die Armatur ab und setzte so den Waggon
vorläufig wieder instand.
Zeitgleich mit dem Vorgehen des Trupps
wurde auch die Werkfeuerwehr Wacker
Burghausen und der Notfall-Manager der
Eisenbahn verständigt. Erstere fuhr am
Nachmittag an, und verschloss den
Waggon bzw. die Armatur mit einer
Dichtung, denn der Notfall-Manager
sperrte den Waggon für die Weiterfahrt
am Vormittag. Für die Feuerwehr Stadt
Furth im Wald war der Einsatz nach rund
einer Stunde beendet. Am Nachmittag
benötigten die Kollegen aus Burghausen noch Unterstützung in Sachen Wasser zum
Abspülen des Waggons. Dazu fuhr ein Tanklöschfahrzeug die Einsatzstelle gegen 14
Uhr noch mal an. Die Kollegen aus Burghausen waren mit vier Mann und zwei
Fahrzeugen, einem ELW und einem Abrollbehälter Gefahrgut, nach Furth im Wald
gekommen. Die Bilder zeigen den Einsatz am Further Bahnhof.
E-Nr. 088/07
22. Juli
10.00 Uhr
THL: Bewässerung, Am Mühllehen, Grund- & Hauptschul-Sportplatz
Auch der Sportplatz der Grund- und Hauptschule spürt
zur Zeit die Hitzwelle über Deutschland. Richtig braune
Flecken machen sich auf dem Platz breit, so dass der
Stadtgärtner Stefan Ege die Feuerwehr der Stadt Furth
im Wald bat, mit dem Schaum-Wasser-WerferAnhänger den Platz kräftig einzuwässern. Dieser Bitte
kamen die Wehrmänner gerne nach, und kamen zum
Sportplatz am Mühllehen.
26
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 saugte vom nahegelegenen Chambfluss an.
Rund 200 Meter B-Leitung mussten verlegt werden. Auf dem Sportplatz postierte
man wieder den Anhänger, der mit Wurfweiten bis 60 Meter das Areal mit einmal
Umstellen sehr gut erreichte und kräftig einwässerte. Rund 1,5 Stunden blieben die
Einsatzkräfte vor Ort, bevor dann entschieden wurde, wegen der immer stärker
werdenden Sonneneinstrahlung, der Platz hat keinerlei Schatten den ganzen Tag
über, die Aktion zu beenden.
So hatte man zumindest einen kleinen Erfolg erreicht, und den Platz wieder einmal
mit viel Wasser versorgt. Die Bilder zeigen die Aktion am Sportplatz am Mühllehen.
E-Nr. 102/07
28. Juli
09.44 Uhr
Gefahrgut-Einsatz, Bahnhof Furth im Wald
Eine Serie von Gefahrguteinsätzen
hat derzeit die Feuerwehr der Stadt
Furth im Wald zu meistern. Am
Vormittag gegen 9.44 Uhr wurde sie
erneut zum Bahnhof gerufen. Wieder
war ein Kesselwaggon, in dem sich
ein Chemikalie befand, undicht.
Kontrolleure der Bahn hatten das
kleine Leck entdeckt. Aus diesem
trat tröpfchenweise Natronlauge aus.
Der Waggon war daraufhin auf ein
Sondergleis
des
Güterbahnhofs
rangiert worden. Kräfte der Further
Feuerwehr, die auf havarierte
Gefahrgüter
spezialisiert
ist,
untersuchten das Bodenventil und
dichteten es ab. "Es war keine große
Affäre",
betonte
Kommandant
Christian Scheuer, der den Einsatz
geleitet hatte.
Der Waggon konnte anschließend
die
Reise
fortsetzen.
Hierbei
handelte es sich um den dritten
Gefahrgutalarm auf dem Further
Bahnhof innerhalb von nur zwei
Monaten.
Die Bilder zeigen den Einsatz auf dem Further Bahnhof.
27
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
E-Nr. 121/07
10. August
09.17 Uhr
THL: Lkw-Bergung, B 20 (Böhmerstraße), Höhe Anwesen Semmelbauer
Die falsche Abfahrt von der B 20 in die Grenzabfertigungsanlagen für Lastkraftwagen
am Übergang Schafberg/Folmava erwischte am Morgen ein tschechischer Laster. Er
bog in die Abfahrt "Dieberg" kurz vorm Grenzübergang ein. Nachdem er den Fehler
bemerkte, wollte er wenden. Dies misslang ihm aber. Er fuhr sich in der Zufahrt zum
Anwesen Semmelbauer in einem Erdhügel beziehungsweise -loch mit der
Hinterachse der Zugmaschine hoffnungslos fest. Da sich dort unmittelbar der
Brunnen für das Anwesen Semmelbauer befindet und weitere Schäden vermieden
werden sollten, alarmierte die Polizei nach Eingang einer entsprechenden Meldung
die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald, die sich mit Löschfahrzeug und Rüstwagen
sowie einem Einsatzleitfahrzeug auf den Weg machte.
Die Einsatzleitung hatte zweiter Kommandant Fred Wutz. Er befahl der Besatzung
des Rüstwagens die Spillwinde einsatzklar zu machen, während das Löschfahrzeug
als Gegengewicht für den Rüstwagen diente. Dazu musste kurzzeitig die B 20 in
Fahrtrichtung Tschechien gesperrt werden. Die Befreiung gelang schon nach
Minuten und der Lkw war wieder frei. Er konnte nun wenden und sich in die LkwAbfertigungsspur einreihen. Die Kräfte rückten nach rund 45 Minuten wieder ein.
Mit der Spillwinde des Rüstwagens wurde
der Lkw herausgezogen.
E-Nr. 156/07
29. August
Lkw-Brand, Terminal II, B 20
15.02 Uhr
Extrem heiß gelaufen waren die
Bremsen
am
Aufliegers
eines
tschechischen Sattelschleppers, dem
die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald
am Nachmittag Hilfe in der Not
brachte. Der "Brummi" stand beim
Ponnholz-Terminal, sein Fahrer bereits
zwei Feuerlöscher auf Reifen und
Achsen gespritzt, um einen Brandausbruch zu verhindern. Das Wasser aus dem
Tanklöschfahrzeug brachte dann für Gummi und Stahl die nötige Kühlung.
Messungen per Wärmebildkamera ergaben, dass sich sechs Bremstrommeln des
Lastwagens schon bis 300 Grad Celsius erhitzt hatten. Erst nachdem die Achsen bis
in unkritische Bereiche herab gekühlt waren, rückte die Feuerwehr ab. Die Polizei
veranlasste eine Besichtigung des Fahrzeuges, dem die Weiterfahrt vorerst untersagt
wurde, durch einen Fachmann. Der Brandschaden ist dank des schnellen Einsatzes
gleich Null.
28
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
E-Nr. 164/07
11. September ab 20.00 Uhr
Sicherheitswachdienst, BAB 3, im Rahmen Papst-Besuch, Regensburg
Auch die Further Stadtwehr
war
am
Besuch
Papst
Benedikt XVI. in Regensburg
vom
11.09.2006
bis
14.09.2006 beteiligt. Genauer
gesagt, die Further waren als
Brandschutz
auf
der
Bundesautobahn 3 in Höhe
des Uni-Klinikums eingeteilt.
Die Bundesautobahn war extra
als Parkplatz für die Busse, die
einige der rund 250000 Pilger
zur
Papstmesse
am
12.09.2006 um 10 Uhr am
Islinger Feld transportierten, für den normalen Verkehr gesperrt worden.
Mit Tanklöschfahrzeug und Versorgungs-Lkw machten sich acht Further Aktive am
Abend um 20 Uhr nach Regensburg auf. Ausgerüstet mit Liegen, Schlafsäcken und
viel Verpflegung - auch der Grill durfte nicht fehlen - sorgten die Frau und die Männer
für sich selbst. Kontingentsführer für den Landkreis Cham war Kreisbrand Johann
Weber, der insgesamt 560 Helfer aus dem Landkreis befehligte. Sein Standort war
das Einsatzleitzelt auf dem Islinger Feld. Für die einzelnen Wehren mit ihren
jeweiligen Aufträgen, Brandschutzsicherstellung, Ordnerdienst etc. war jeweils eine
Funkstelle Meldestelle im Landkreis Regensburg. Für die Further Kräfte waren dies
die Kollegen von der Feuerwehr Arrach. Um kurz nach 22 Uhr gab es dann für die
Einsatzkräfte des Abschnitts "Bus-Parkplatz A 3" eine kurze Einweisung auf einem
zentralen Parkplatz bei Regensburg. Die Abschnittsführung hatte ein Beamter der
Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg inne. Der Grundschutz auf der Autobahn
als Parkplatz bestand aus insgesamt 6 Tanklöschfahrzeugen und diversen
Mannschaftstransportwagen, deren Besatzungen auch die Ordnertätigkeiten auf dem
Großparkplatz Autobahn übernahmen.
Die Truppe der Further: Fred Wutz,
Bernhard Kraus, Jürgen Vogl, Franz
Stoiber, Klaus Fischer, Georg Kleber,
Ramona Kussinger und Leo Kraus
(v.l.n.r.).
Im
Hintergrund
(mit
Einsatzjacke) Kdt. Christian Scheuer.
29
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Das Further TLF nahm Aufstellung bei
Km 494 auf der Nordfahrbahn und war
für ungefähr 3 Kilometer Autobahn als
Brandschutz zuständig. Der Abschnitt
war nochmals dann unterteilt, und je 3
Kilometer
übernahmen
dann
Kreisbrandinspektoren
beziehungsweise
-meister
oder
Kommandanten eine Bereichsführung.
Ab 0 Uhr wurde dann die Autobahn
gesperrt und umgehend stellten
Einsatzkräfte
des
Technischen
Hilfswerk Absperrungen auf, um den
erwarteten Pilgerstrom zu kanalisieren.
Auch sorgten die THWler für die nötige Beleuchtung. So bestand dann quasi ein
Hilfspunkt aus einem TLF und einem Lichtfahrzeug des THW. Die Kollegen von
Eschlkam bezogen Posten bei Km 497,5, während ein weiteres TLF von der
Feuerwehrschule bei Km 501 Stellung bezog. Die Südfahrbahn war gleichermaßen
aufgeteilt.
Viel Zeit zum Einrichten der Hilfspunkte blieb nicht - die Further Kräfte stellten
zusätzlich ein Zelt mit auf -, um halb ein Uhr morgens kamen bereits die ersten
Busse auf den Großparkplatz "Autobahn". Da nun weitaus weniger Busse kamen als
erwartet wurden, wurde es auch für die Further Kräfte sehr ruhig. Einige konnten sich
ausruhen, andere erkundeten die Möglichkeit, am Dienstagmorgen bei der Anfahrt
des Papstes einen Blick oder gar ein Foto zu bekommen.
Nach der Messe galt es dann, die Pilger wieder zügig zu den Bussen
zurückzuführen, um die Autobahn 3, eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen,
bis 18 Uhr wieder freigeben zu können. dazu gehörte auch eine Art
Müllsammeldienst.
Zudem
mussten
die
Absperrungen,
überwiegend
Verkehrsleitkegel, wieder einzusammeln. Diese Aufgabe wurde durch die Further
routiniert abgearbeitet.
Natürlich gehörte auch ein
Abschlussbild zur Abrundung. Die
Further erkundeten dazu das
Islinger Feld, die Papstwiese
insbesondere den Altarhügel.
Nachdem auch diese letzte
"Aufgabe"
erfolgreich
gelöst
wurde, traten die Further den
Heimweg an. Um 19 Uhr kamen
sie wieder in ihrer Heimatstadt an
mit sicherlich vielen unvergesslichen Erinnerungen. Der
Vollständigkeit ist noch zu erwähnen, dass sich keine
Einsätze als solche, sprich Brandeinsätze auf der
Autobahn, zu verzeichnen waren.
Die Bilder zeigen einige Eindrücke vom sicherlich
"heiligsten" Einsatz der Further bisher.
30
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
E-Nr. 180/07
28. Oktober
Großbrand, Gschwand, Ortsmitte
02.34 Uhr
Einer der größten Brände der letzten 20 Jahre im Gemeindebereich der Stadt Furth
im Wald hielt am Morgen um halb drei 13 Feuerwehren in Atem. Im Anwesen Rudolf
Kolbeck "Nigl", standen innerhalb kürzester Zeit 3 Scheunen, in einer war der Stall
für 80 Tiere integriert, in Flammen. Eine Nachbarin hörte gegen halb drei
Geschepper vorm Schlafzimmerfenster. Sie sah, wie im Nachbarhof zunächst der
mächtige (20 x 25 Meter) Kranstadel zu brennen begann, und sah unmittelbar
danach, dass das Feuer auf weitere zwei kleinere Scheunen beziehungsweise
Schuppen übergriff. Die per Notruf verständigte Polizei alarmierte um 2.34 Uhr die
Feuerwehren nach Alarmstufe 2 "Mittelbrand" nach Gschwand. Den Einsatzkräften
wies eine rote Kuppel über Gschwand den Weg zur Einsatzstelle.
Drei Scheunen standen
bereits bei Eintreffen der
Feuerwehren in Flammen.
Die ersteintreffende Feuerwehr Lixenried erkannte jedoch das schon vorherrschende
Ausmaß und die Gefährdung von weiteren Gebäuden, auf die das Feuer übergreifen
könnte. Sie veranlasste die Erhöhung der Alarmstufe auf 3 "Großbrand" und forderte
mit dem sich auf der Anfahrt befindlichen Kommandanten der Further, Christian
Scheuer, eine zweite Drehleiter aus Waldmünchen an. Die Einsatzleitung, bestehend
aus Ortskommandant Heinrich Mückl, Kreisbrandmeister Werner Bartl und Erstem
Kommandanten von Furth im Wald Christian Scheuer stellten sich mehrere
Aufgaben. Einerseits galt es das Feuer schnellstmöglichst einzudämmen, die
Wärmestrahlung war zu Beginn derart stark, dass bei relativ weit entfernten
Wohnhäusern bereits Fenster geplatzt waren und die Rollläden schmolzen. Zum
anderen waren auch Menschen in Gefahr, zwar nicht unmittelbar, aber die
psychische Belastung vor allem der Brandleiderfamilie war sehr groß, dass der
Rettungsdienst nachalarmiert wurde. Norbert Tietze und Notarzt Dr. Matthias Jacob
eilten mit Rettungswagen und Schnelleinsatzgruppe an die Brandstelle. Weiterhin
musste eine effektive Wasserversorgung der Einsatzstelle gesorgt werden.
Insbesondere die Drehleitern, welche aus der Luft den Brand mit ihren Wenderohren
bekämpften, waren große Wasserverbraucher. Mehrere B-Leitungen aus dem
nahegelegenen Bach sowie von Zisternen und einem Weiher stellten die
31
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Wasserversorgung sicher. Rund zwanzig B- und C-Rohre sowie die Wenderohre der
Leitern waren eingesetzt.
Mit
den
Wenderohren
der Drehleitern,
hier die Further,
ging man dem
Feuer von oben
her zu Leibe
(Bild links)
Gegen
ein
Flammenmeer
kämpften mehr
als 150 Einsatzkräfte an.
(Bild rechts)
Desweiteren galt es, die Tiere, 80 Kühe und Kälber, aus dem Stall zu retten. Mutige
Helfer, Landwirte aus Gschwand und Umgebung sowie Feuerwehrler nahmen sich
der Sache an. Alle Tiere konnten zunächst aus dem Stall gerettet werden. Ein Kalb
jedoch konnte sich von seinen Rettern losreißen und lief wieder zurück in den Stall,
wo es leider dann in den Flammen umkam. Tierarzt Dr. Hugo Siegmund war an der
Einsatzstelle und betreute die Tiere. Die Löscharbeiten konzentrierten sich am
Anfang auf das Verhindern eines Übergriffs auf die umliegenden Gebäude. Durch die
konsequente Arbeit der Einsatzleitung, den Abschnittsführern und den unterstellten
Einsatzkräften war der Brand um 3.40 Uhr, rund eine Stunde nach Alarmierung, unter
Kontrolle. Das Wohnhaus der Kolbecks, als wesentliches Ziel der Einsatzkräfte,
konnte gehalten werden. Auch die Gefahr, dass das Feuer auf andere Gebäude in
Gschwand übergriff, konnte gebannt werden. Allerdings half den Einsatzkräften auch
die Windstille, somit kaum Funkenflug, bei der Zieleerreichung. Die insgesamt drei
Scheunen mit integriertem Stall wurden ein Raub der Flammen. Die Löscharbeiten
dauerten bis halb sechs Uhr morgens an.
Das Feuer war gegen 05.00
Uhr weitgehend abgelöscht.
Ein erster Überblick konnte
gewonnen werden.
32
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Um 5.30 Uhr erfolgte eine Neuorganisation der Einsatzstelle durch die Einsatzleitung.
Das Gros der Feuerwehren konnte entlassen werden, eine B-Leitung blieb bestehen.
Die Brandwache wurde durch die Ortsfeuerwehr Lixenried und weiterer Feuerwehren
aufgenommen. Diese wechselten sich bis Sonntagabend ab. Trotzdem musste die
Feuerwehr Arnschwang am Samstagnachmittag zu "Nachlöscharbeiten" nach
Gschwand ausrücken. Beim Auseinanderziehen und Aufräumen der Trümmerteile
der drei Scheunen flammten immer wieder Glutnester auf. Sogar am späten
Sonntagnachmittag konnten noch Temperaturen um die 600 Grad Celsius gemessen
werden. Das ausgeräumte Stroh wurde auf eine nahegelegene Wiese ausgebracht,
wo es noch bis in die nächste Woche hinein rauchte.
Am Samstagmittag fuhr Landrat Theo Zellner, wie auch Erster Bürgermeister
Johannes Müller, nach Gschwand. Der Landrat sagte der Brandleiderfamilie schnelle
und unbürokratische Hilfe vor allem bei der Entsorgung der Brandtrümmer zu. Beide
dankten den Helfern für ihre selbstlosen Einsatz in der Nacht zum Samstag und dem
Morgen danach. Nachbarn halfen spontan. Die Tiere konnten in einem
aufgegebenen Stall eines Nachbarn untergebracht werden. Auch Futterspenden war
zu verzeichnen. Alles in allem zeigten sich die Gschwander und Lixenrieder
Bevölkerung sehr solidarisch mit dem Brandleider Rudolf Kolbeck. Auch ein Further
Metzger zeigte sich spendabel: Er brachte zur Versorgung der Einsatzkräfte bei der
Brandwache und Ablöscharbeiten Würste als Brotzeit an die Einsatzstelle.
Am Samstag konnte man bei Tageslicht erst das Ausmaß des Feuers sehen. Direkt
in der Ortsmitte brannte der Kolbeck-Hof. Nur durch das schnelle Eingreifen der
Feuerwehren und die günstige Wetterlage zum Brandzeitpunkt verhinderten eine
Einäscherung von Gschwand, zumindest des westlichen Teils. Drei Scheunen des
Kolbeck-Hofs waren zur Gänze vernichtet. Eine angebrannte vierte Scheune und die
benachbarten Gebäude konnten bis auf geschmolzene Rollläden und geborstenen
Fenster gehalten werden. Die unmittelbar angrenzende Schreiner Bierl war ebenfalls
gerettet worden. Nicht auszudenken, was hier noch hätte passieren können. Das
Dorf Gschwand besteht aus feuerpolizeilichen Gesichtspunkten aus einem
Brandabschnitt. Daher fällt der immense Schaden von rund 500.000 Euro sozusagen
noch gering aus.
Brandfahnder der Kripo Regensburg nahmen am Samstagvormittag die Ermittlungen
auf. Der noch in der Nacht erschienene Kriminaldauerdienst konnte wegen der immer
noch hohen Temperaturen und der Einsturzgefahr keine unmittelbaren Ermittlungen
aufnehmen. Deshalb kann über die Brandursache hier noch keine Aussage gemacht
werden. Die Brandausbruchsstelle könnte im hinteren Teil des großen Stadels liegen.
Das würde mit den Aussagen von Nachbarn übereinstimmen, die die
Brandentwicklung von hinten nach vorn beschrieben. Bei der Rettungsaktion der
Tiere wurde ein Feuerwehrmann verletzt, dieser musste sich am Samstag in ärztliche
33
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Behandlung begeben. Ein weiterer Feuerwehrmann erlitt bei den ersten
Löschmaßnahmen in der Anfangsphase eine Rauchgasvergiftung, die notärztlich
behandelt wurde, aber trotzdem eine Einlieferung in ein Krankenhaus erforderlich
machte. Die Brandleiderfamilie wurde in der Nacht ambulant versorgt, soweit
erforderlich, hier waren eher die psychischen Belastungen zu lindern.
Folgende Feuerwehren mit rund 150 Kräften waren an der Einsatzstelle gemäß
Alarmstufe 3 "Großbrand" für Gschwand: Lixenried, Furth im Wald, Arnschwang,
Ränkam, Gleißenberg, Ried, Grabitz, Schafberg, Daberg, Weiding und Dalking. Die
FF Stadt Waldmünchen wurde wegen einer zweiten Drehleiter nachalarmiert.
E-Nr. 187/07
04. November 21.00 Uhr
THL: Plakatwand nach VU sichern, Wutzmühlstraße
Nach einem Verkehrsunfall in
der Wutzmühlstraße wurde
am Samstagabend um 21
Uhr die Feuerwehr der Stadt
Furth im Wald zum Sichern
einer Plakatwand alarmiert.
Mit Rüstwagen und Löschgruppenfahrzeug rückte die
Stadtwehr aus. Ein alkoholisierter Autofahrer fuhr aus
der Michael-Datzl-Straße in
die Wutzmühlstraße ein. Aufgrund seines Alkoholkonsums gab er jedoch Gas, und
fuhr geradeaus in die Plakatwand.
Diese drohte nun umzustürzen, weswegen die Further Stadtwehr alarmiert wurde.
Mehrere Einsatzkräfte nahmen sich der Tafel an und beseitigten die Einsturzgefahr
vor allem für Fußgänger. Nach rund 10 Minuten konnten die Einsatzkräfte wieder
einrücken. Das Bild zeigt die Beseitigung der Wand in der Wutzmühlstraße.
E-Nr. 191/07
12. November 16.28 Uhr
Verkehrsunfall, Kreisstraße CHA 6, Höhe Grasmannsdorf
Zu einem Verkehrsunfall mit fünf
Verletzten wurde am späten Nachmittag
die
Further
Feuerwehr
nach
Grasmannsdorf gerufen. Zwei Pkw
stießen auf der Kreisstraße CHA 6
Arnschwang - Flugplatz Furth im Wald
auf Höhe Grasmannsdorf zusammen. Ein
Mazda befuhr die Kreisstraße von
Arnschwang herkommend, als er ins
Schleudern kam und stieß mit einem
entgegenkommenden Audi zusammen.
Zum Zeitpunkt des Unfalls war der
34
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Streckenabschnitt nach einem heftigen Schnee-/Graupelschauer glatt.
Im Mazda befanden sich eine Mutter (Fahrerin) und zwei Kinder. Im Audi saßen
ebenfalls drei Personen, ein Erwachsener (Fahrer) und zwei Kinder. Bei dem Unfall
wurden fünf Personen verletzt, von leicht bis schwerstverletzt. Ein Großaufgebot an
Rettungskräften des Bayerischen Roten Kreuzes unter Führung von Michael
Daiminger und Notarzt Dr. Matthias Jacob waren vor Ort und versorgten die
Verletzten. Vier Verletzte wurden ins Krankenhaus Cham eingeliefert, ein Kind wurde
mit dem Intensiv-Transporthubschrauber "Christoph Regensburg" nach Regensburg
gebracht.
Die Further Feuerwehr wurde in erster Linie wegen der anbrechenden Dunkelheit
zum Ausleuchten des Hubschrauberlandeplatzes alarmiert. Im Verlauf des Einsatzes
übernahmen die Wehrmänner aus Furth im Wald die großräumige Absperrung der
Unfallstelle und reinigten dieselbe. Weiterhin waren die Bergwachtbereitschaft aus
Furth im Wald am Einsatz beteiligt. Sie wurde aufgrund der Vielzahl der Verletzten an
die Einsatzstelle beordert und konnten gerade in den ersten Minuten nach dem Unfall
Verletzte erstversorgen.
Die Einsatzkräfte der Stadtwehr waren rund 1,5 Stunden mit zwei ELW, LF 16, GWG, RW 3 und V-Lkw vor Ort. Die Bilder zeigen die Unfallautos und den ITH
"Christoph Regensburg".
E-Nr. 208/07
28. Dezember 05.57 Uhr
Brand eines Nachtspeicherofens, Stadtbibliothek, Schlossplatz
Mit der Wärmebildkamera wurde der
Boden auf mögliche Glutstellen
untersucht
35
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Dass das alte Mädchenschulhaus auf dem Schlossplatz am Morgen nicht zu einer
Brandruine wurde, ist einem Zufall zu verdanken: In der Stadtbibliothek war
vermutlich auf Grund eines technischen Defekts in einem Nachtspeicherofen ein
Brand ausgebrochen. Nur durch einen aufmerksamen Nachbar, der frühmorgens
durch eines der Fenster im ersten Stock einen Lichtschein entdeckte, konnte
größerer Sachschaden verhindert werden.
Anwohner Günther Schneider verständigte kurz nach 5.45 Uhr die Grenzpolizei, die
wiederum um 5.56 Uhr für die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald Alarm auslöste.
Auf Grund der Brisanz dieses Objekts (enge Bebauung im Stadtkern sowie
Kostümkammer der Drachenstich-Festspiele im Dachgeschoss dieses Gebäudes)
wurden auch Kreisbrandrat Johann Weber und Kreisbrandinspektor Mario Bierl
verständigt. Sie trafen kurze Zeit später nach dem Further Löschzug am Schlossplatz
ein. Neben Bibliothekarin Angelika Ochsenmeier eilte auch Marion Linsmeier, die
über einen Schlüssel für die Kostümkammer verfügt, zur Brandstelle.
Als die ersten Feuerwehrmänner, ausgerüstet mit
schwerem Atemschutz, die Tür zur Stadtbücherei
öffneten, schlug ihnen dichter Rauch entgegen. Da
aber bereits der Feuerschein durch ein Fenster
lokalisiert werden konnte, war die Brandstelle
innerhalb weniger Augenblicke gefunden: Ein
Nachtspeicherofen auf der Ostseite des Gebäudes
hin zur Rosenstraße sowie ein Teil des Teppichs
standen in Flammen. Daneben waren bereits Bücher
angekokelt. Innerhalb Sekunden konnte das Feuer
gelöscht werden. Mit Hilfe eines Hochdrucklüfters
sorgte die Feuerwehr anschließend für einen raschen
Rauchabzug. Der Sachschaden beschränkte sich auf
den Elektroofen sowie einen Teil des Teppichs.
Einiges an Arbeit bedarf in den kommenden Tagen
die Beseitigung der Rußschäden beziehungsweise die Reinigung der Bücher, was
wohl von einer Spezialfirma erledigt werden muss. Deshalb spricht die Grenzpolizei
auch von einem Schaden in Höhe von rund 10000 Euro. Wann die Bibliothek wieder
geöffnet wird, konnte gestern Angelika Ochsenmeier noch nicht sagen.
"Es war nur eine Sache von wenigen Minuten", betonte
Kreisbrandrat Johann Weber und deutete auf die
angekokelten Bücher. Er wie auch Bierl und Einsatzleiter
Christian Scheuer zweifelten nicht daran, dass an diesem
Donnerstagmorgen ein Großbrand knapp verhindert
werden konnte. Hätten die Flammen auf die Bücher
übergriffen, wäre die Stadtbücherei kaum mehr zu retten
gewesen. Zudem trennt nur eine Holzdecke das erste
Stockwerk vom Dachgeschoss, in dem auf engstem
Raum mehrere hundert Kostüme des DrachenstichFestspiels sowie des Historischen Festzuges lagern. Das
Feuer hätte also reichlich Nahrung gefunden, weshalb der
Further FFW-Kommandant Christian Scheuer gestern
sichtlich froh war, dass seine Männer rund eine Stunde
36
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
nach der Alarmierung wieder abrücken konnten - icherlich dank des Zufalls, der
einen Nachbarn zum richtigen Zeitpunkt auf den ersten Stock des alten
Mädchenschulhauses blicken ließ.
E-Nr. 211/07
30. Dezember 00.33 Uhr
Kleinbrand, Cafe VIP, Stadtplatz
Kleine Ursache - große Wirkung. So
könnte man den Einsatz der Further
Feuerwehr in der Nacht von Freitag auf
Samstag im Cafe VIP am Stadtplatz
bezeichnen. Die Grenzpolizei Furth im
Wald alarmierte um 0.33 Uhr nach einem
dramatischen Notruf "Brand eines Ofens
im
Cafe
VIP,
Verbindung
ist
abgebrochen"
den
Löschzug
der
Stadtwehr. Binnen kurzer Zeit nach
Alarmierung erreichte das erste Fahrzeug
die Einsatzstelle.
Die Cafe-Besucher hatten sich vorbildlich verhalten und waren zum Zeitpunkt des
Eintreffens bereits aus dem Gastraum des Cafes ins Freie geflüchtet. CafeMitarbeiter und Besucher löschten den Brand, der im einem Nebenraum des Cafes
ausgebrochen war, mit mehreren Pulverlöschern ab. Den Einsatzkräften blieb die
Entrauchung des Cafes und die Nachschau mit der Wärmebildkamera nach
Glutnestern beziehungsweise auffällig hoher Temperatur im Nebenraum übrig.
Die Brandausbruchstelle war eine Art Ofen, welcher sich in einer Ecke des
Nebenraums befindet. Wie es zum Brand kommen konnte, konnte die Polizei, die die
Ermittlungen aufnahm, in der Nacht noch nicht sagen. Der Schaden kann von hier
nicht genau beziffert werden, ist aber als gering anzusehen. Die Pulverlöscher
verdreckten den Gastraum, es sind aber keine Rußschäden zu verzeichnen. Verletzt
wurde niemand. Aber das Cafe entging nur knapp einer Katastrophe, hätten die
Gäste und Mitarbeiter des Cafes nicht so schnell und umsichtig reagiert.
Die Einsatzstelle auf dem Further
Stadtplatz, das Cafe VIP.
An die Einsatzstelle waren neben dem Löschzug der Further Stadtwehr auch KBR
Johann Weber und KBI Mario Bierl geeilt. Die Einsatzleitung lag in den Händen von
Kommandant Christian Scheuer.
37
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
E-Nr. 035/07
01. April
22.33 Uhr
E-Nr. 100/07
26. Juli
20.00 Uhr
E-Nr. 195/07
19. November 03.20 Uhr
E-Nr. 202/07
29. November 18.55 Uhr
Großbrand Gasthof, Atzenzell, GW-AS zur Unterstützung nachgefordert
Großbrand, Stallung, Zandt, GW-AS zur Unterstützung nachgefordert
Wohnhausbrand, Feßmannsdorf, GW-AS zur Unterstützung nachgefordert
Brand, Palettenwerk, Sattelbogen, GW-AS zur Unterstützung nachgefordert
Der Gerätewagen „Atemschutz/Strahlenschutz“ erfreut sich - auch bereits vor seiner
offiziellen Indienststellung am 31. Juli 2006 - großer „Beliebtheit“ bei den
Einsatzleitern im Landkreis Cham. In mehreren Einsätzen konnte sich das Fahrzeug
bereits bewähren. Das zeigt, das die Anschaffung eines solchen Fahrzeuges sinnvoll
und auch notwendig war. Obige Bilder zeigen die Einsatzstellen in Sattelbogen (links)
und Zandt (rechts).
Die unteren Bilder zeigen Fahrzeug beziehungsweise dessen Besatzung im Einsatz.
Linkes Bild: Einsatz in Sattelbogen, rechtes Bild Zandter Einsatz.
38
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Großübung „Brand im Kreiskrankenhaus Cham“
Ein angenommener Brand über zwei Etagen im Chamer Kreiskrankenhaus mit über
25 Verletzten war das Übungsszenario, welches am Nachmittag des 13.05.2006
gegen kurz nach 13 Uhr von 18 Feuerwehren und fast sämtlichen
Rettungsdiensteinheiten aus dem Landkreis realistisch geübt wurde. Ein
Rauchmelder schlug um 13.13 Uhr an, die Polizei alarmierte gemäß Alarmstufe 3
"Großbrand" für das Krankenhaus Cham. In diesem Alarmplan sind auch neben den
13 üblichen Feuerwehren auch die weiteren fünf großen Feuerwehren mit ihren
Drehleitern mit im Alarmplan. Dahingehend setzte sich dann eine Löschgruppe aus
Furth im Wald, bestehend aus ELW, TLF 16/25 und DLK 23-12 nach Cham in
Bewegung.
Die als erste am Einsatzort eingetroffene Feuerwehr der Stadt Cham schickte zur
Erkundung einen Atemschutztrupp vor. Dieser meldete zurück, daß es in zwei
Stockwerken brenne, und mindestens 25 Personen, die zum Teil schwer verletzt
waren (sie waren äußerst realistisch geschminkt), zu retten waren. Umgehend wurde
der Schwerpunkt auf die Personenrettung gesetzt. 15 Trupps unter Preßluftatmer
wurden in die betroffenen Stockwerke geschickt, mit dem Auftrag die Verletzten in
die rauchfrei Zone zu bringen. Der Einsatzleiter Rettungsdienst Michael Daiminger
und seine ärztlichen Kollegen, auch ein "leitender" Notarzt wurde eingesetzt, wurden
alarmiert. Sie errichteten eine Verletztensammelstelle am Haupteingang. Von dort
wurden die "Verletzten" fiktiv auf andere Krankenhäuser, auch unter Zu-Hilfe-Nahme
von fünf Rettungshubschraubern (sie waren nur auf dem Papier anwesend), verteilt.
Dazu wurden von den Feuerwehren 60 Tragehelfer gestellt, um das
Rettungsdienstpersonal auf seine eigentliche Aufgabe als Helfer und Retter zu
konzentrieren.
Die Feuerwehreinsatzleitung ließ alle umliegenden Straßen absperren und die nach
und nach eintreffenden Feuerwehren je nach Aufgabe einteilen. Die mittlerweile aus
dem Landkreis eingetroffenen vier Drehleitern wies man den Wirtschafshof auf der
Tiergartenstraßen-Seite zu. Dort leiterten sie an, und konnten hier die
Einsatzmöglichkeiten ihrerseits erkunden und ausprobieren. Ein (echter) Besucher
des Krankenhauses entschloss sich kurzerhand, sich über eine DL retten zu lassen.
39
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Nachdem die Personenrettung abgeschlossen waren, konnte man zur
Brandbekämpfung übergehen. Diese erwies als relativ leicht. Der "Brand" war schnell
unter Kontrolle. Die verrauchten Abschnitte des Krankenhauses wurden belüftet und
damit der Einsatz als abgeschlossen erklärt. Nach rund 75 Minuten wurde
Übungsende verkündet. Eine Abschlussbesprechung im Hinterhof des
Krankenhauses schloss hier an. Alle Verantwortlichen, sei es die Einsatzleitung als
auch Übungsbeobachter, zeigten sich zufrieden mit dem Einsatz der 260 Helfer von
Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Zeiten waren erstaunlich, so Kreisbrandrat
Weber. In kürzester Zeit waren die Verletzten gerettet, dem Rettungsdienst zur
weiteren Versorgung übergeben. Der Brand war schnell bekämpft, und das
Krankenhaus wieder rauchfrei. Und das alles unter laufendem Betrieb, so der
ärztliche Leiter des Krankenhauses, Dr. Zahnweh. Ein echter Notfall im Zeitpunkt der
Übung konnte reibungslos bearbeitet werden. Als einziger Schwachpunkt erwies sich
die Funkverständigung im Haus. Die Brandschutztüren schirmen den Funkverkehr
fast vollständig ab. Hier müsse noch was getan werden, so die Einsatzleitung seitens
der Feuerwehr.Eine Brotzeit rundete die Übung ab.
Die Drehleitern von Roding, Bad Kötzting,
Waldmünchen und Furth im Wald im Wirtschaftshof
des Chamer Krankenhauses (linkes Bild).
Abschlussbesprechung: Die Übungsleitung zeigte
sich zufrieden. (Bild unten).
Drehleiter-Treffen am Chamer Marktplatz
(im Anschluss an die Übung beim Chamer Krankenhaus)
40
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Atemschutz-Wettbewerb in Domazlice/CZ
Wie schon auch im vergangenen Jahr fand auch heuer wieder ein
Atemschutzwettbewerb in Domazlice in der Tschechischen Republik statt. Am
01.04.2006 trafen sich wieder zahlreich die Teilnehmer zum Wettbewerb auf dem
Tauser Stadtplatz. Ziel war es, den Stadtturm in möglichst schneller Zeit zu
erklimmen. Haken an der Sache war die Ausrüstung, die jeder Teilnehmer
mitnehmen mußte: Komplette Schutzausrüstung, Atemschutzgerät, und einen
Feuerwehrschlauch als zusätzliches Gewicht. Neben Furthern nahmen auch wieder
Schafberger und Daberger Wehrmänner als deutsche Vertreter an der Veranstaltung
teil.
Die Further Teilnehmer schlugen sich wacker, und konnten sich im oberen Mittelfeld
der Zeitbesten halten. Der beste Teilnehmer war in gut einer Minute auf dem Turm.
Schon eine Wahnsinnsleistung, wenn man bedenkt, daß die Stufen (insgesamt 340)
des Turms keine "normale" Stufenhöhe hat. Sie sind sehr niedrig, und dies bedeutet,
daß man keinen richtigen raumgreifenden Schritt machen kann.
Die Bilder zeigen das Antreten der Teilnehmer auf dem Tauser Stadtplatz und den
Startbereich.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Further beim bayernweit ersten Atemschutz-Leistungswettbewerb
Die Teilnehmer aus dem Landkreis Cham zusammen mit Atemschutz-Ausbilder Kleber (li.) sowie die beiden
Further Trupps (re.) kurz vor Beginn der Einsatzübung.
Im Feuerwehrwesen Vorreiter zu sein, ist in einer Zeit, in der jeder Bereich bereits
hochspezialisiert ist, sicherlich nicht einfach. Dennoch hatten am 21. Oktober 2006 sieben
Feuerwehrmänner aus dem Landkreis Cham die Ehre, sozusagen bei der Premiere einer
Premiere dabei zu sein. Die Rede ist vom ersten Atemschutz-Leistungswettbewerb im
Freistaat. Dieser fand in Form eines Testlaufes bei der Feuerwehr der Stadt Amberg statt. 26
FFW-Männer aus den Landkreisen der Oberpfalz waren hierzu angetreten, damit das
Bewertungs-Team unter der Leitung von Karl Diepold Erfahrung sammeln konnte.
Im Feuerwehrwesen Vorreiter zu sein, ist in einer Zeit, in der jeder Bereich bereits
hochspezialisiert ist, sicherlich nicht einfach. Dennoch hatten am 21. Oktober 2006 sieben
Feuerwehrmänner aus dem Landkreis Cham die Ehre, sozusagen bei der Premiere einer
Premiere dabei zu sein. Die Rede ist vom ersten Atemschutz-Leistungswettbewerb im
Freistaat. Dieser fand in Form eines Testlaufes bei der Feuerwehr der Stadt Amberg statt. 26
FFW-Männer aus den Landkreisen der Oberpfalz waren hierzu angetreten, damit das
Bewertungs-Team unter der Leitung von Karl Diepold Erfahrung sammeln konnte.
Und das war nötig, betritt doch der Bayerische Feuerwehrverband mit dem AtemschutzLeistungswettbewerb absolutes Neuland. Bisher gab es lediglich die Leistungsprüfungen
"Wasser" sowie "Technische Hilfeleistung". Deshalb wurden 26 Feuerwehrmänner aus den
Landkreisen der Oberpfalz eingeladen, um für diesen Leistungswettbewerb sozusagen im
Vorfeld der eigentlichen Premiere im kommenden Jahr zu absolvieren. Darunter waren auch
sechs aus dem Landkreis Cham: die beiden Atemschutz-Ausbilder Florian Kleber und
Thomas Linsmeier, Atemschutz-Ausbildungshelfer Hermann Plötz, Daniel Lechat (alle von
der Feuerwehr Stadt Furth im Wald) sowie Wolfgang Fuchs und Thorsten Kreis von der
Freiweilligen Feuerwehr Mitterdorf. Zudem wurde mit Georg Kleber ein sehr erfahrener
Atemschutz-Ausbilder der Feuerwehr Stadt Furth im Wald ins Bewertungs-Team berufen.
Auf die insgesamt 13 Einsatztrupps wartete ein zweifelsohne anstrengender Vormittag. Nach
einer umfassenden schriftlichen Prüfung in Theorie stand zunächst das Ausrüsten nach
vorgeschriebenen Schritten in einer bestimmten Zeit auf dem Programm. Anschließend
ging’s hart zur Sache: Die erfahrenen Atemschutz-Geräteträger mussten zwei anstrengende
Einsatzübungen in Folge absolvieren. Zunächst ging es darum, bei einem "Brand" eine
vermisste, verletzte Person zu retten. Die zweite Übung stellte eine Brandbekämpfung im
zweiten Stockwerk eines Gebäudes dar. Waren diese schweißtreibenden Übungen, bei
denen die Masken auch in den Übergängen nicht abgenommen werden durften, absolviert,
standen noch der Wechsel der Atemluftflaschen und eine Gerätekunde an. Erst danach
konnten die allesamt durchgeschwitzten Atemschutz-Geräteträger entspannen.
42
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Feuerwehr-Aktionswoche 2006
Viele Übungen gab es im Rahmen der Aktionswoche - mit dem Motto „Die Feuerwehr
- Nummer 1 im Katastrophenschutz“ für die Further Stadtwehr. So waren die
Wehrmänner bei der Übung im Heizkraftwerk in Grabitz beteiligt. Dort gab es die
Brandbekämpfung zu simulieren und eine vermisste Person zu suchen und zu retten.
Hier waren neben der Stadtwehr die Wehren von Schafberg, Daberg, Sengenbühl
und Grabitz beteiligt.
Bei einer weiteren Übung war eine Löschgruppe der Stadtwehr bei der großen
Abschlussübung des vorderen KBI-Bereichs im Übungseinsatz. Ein „Werkstattbrand
mit Gefahr der Ausbreitung auf weitere Gebäude, sowie vermissten Personen“ beim
Anwesen Josef Schwägerl am Hauberbühl in Nößwartling war zu bewältigen. Alles in
allem waren hier über 100 Wehrmänner und -frauen im Einsatz. Die Übungsziele
waren in kurzer Zeit erreicht. Der Kreisbrandinspektor Mario Bierl zeigte sich äußerst
zufrieden.
Für die Further Bevölkerung wurden an einem Abend Schauübungen in den
verschiedenen Einsatzbereichen auf dem Further Stadtplatz angeboten. Hier fanden
sich rund 100 Zuschauer ein, was ein reges Interesse an der Arbeit der Feuerwehr
bedeutete. Die Palette über Brandbekämpfung über Personenrettung bis hin zur
Unterstützung des Rettungsdienstes bei der Rettung und Versorgung von Personen
auf Dächern wurde dem überaus interessierten Bürger angeboten. Ein hoher
Übungseffekt bei den Einsatzkräften war die Folge.
Die Bilder zeigen einige der Übungen und Auschnitte aus der Schauübung auf dem
Further Stadtplatz.
Schauübungen auf dem Stadtplatz (Bild oben).
Einsatzübungen Grabitz (linkes Bild unten),
Nößwartling (rechtes Bild unten)
43
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
20 Jahre Partnerschaft FF Steinaweg-Klein Wien/Österreich
Gruppenfoto beim Freundschaftsabend: Die Further Kameraden zusammen mit ihren Freunden
aus Steinaweg und Klein Wien.
Fast auf den Tag genau - wie vor 20 Jahren - kamen die Kameraden der Feuerwehr
Steinaweg-Klein Wien Mitte März wieder in die Grenzstadt Furth im Wald, um ihre
Partnerwehr zu besuchen. Dieses runde Jubiläum nahmen die Wehrmänner aus dem
niederösterreichischen Furth bei Göttweig - Steinaweg und Klein-Wien sind dort
Ortsteile - zum Anlass, die einstige Bekanntschaft, die nun zu einer herzlichen
Freundschaft geworden ist, zu vertiefen. Unzählige Besuche und Gegenbesuche
waren in den 20 Jahren die Regel. Der letzte Besuch der Further bei den „Furthnern“
war das Altmannifest im Jahr 2005, bei der auch ein Fahrzeug der Österreicher neu
in Dienst gestellt wurde.
Angefangen hat die Freundschaft im Jahre 1986, als die Furthner aus
Niederösterreich einen Vereinsausflug nach Deutschland planten. Dabei kam man
auf die Stadt Furth im Wald mit ihrem Drachenstich. Diese und andere
Begebenheiten resümierte Franz Magerl, der Alt-Kommandant der Steinaweger am
Abend in der Feuerwache an der Von-Müller-Straße beim gemütlichen
Beisammensein, bei dem die Freundschaft weiter vertieft wurde.
Am 18. März kamen die Kameraden von Steinaweg-Klein Wien mit ihrem neuen
Löschfahrzeug in der Grenzstadt Furth im Wald an. Nach einer kurzen Stärkung in
der Feuerwache gab es einen Empfang beim neuen Bürgermeister Johannes Müller
im Rathaus um 15.00 Uhr. Der Abend war dann dem "gemütlichen Beisammensein"
gewidmet.
Der Further Kommandant Christian Scheuer begrüßte die Wehrmänner von Furth
und Furth-Steinaweg/Klein Wien. Zudem waren in der Feuerwache der Ehren-KBI
und damalige Kommandant Erwin Hornig, der Polizeipräsident i.R. Eberhard Pilz, der
Ehrenkommandant Heinz Scheuer und ehemalige Bürgermeister von Furth in
Niederösterreich, Josef Ramoser anwesend. Scheuer hob die Bedeutung der
Freundschaft der Wehren aus Bayern und Niederösterreich heraus, denn "diese
waren der Zeit weit voraus". Die Partnerschaft der Städte und Gemeinden wurde erst
einige Jahre später aus der Taufe gehoben. Er nannte überdies mehrere verdiente
Persönlichkeiten, wie Peter Mandl und Adolf Skopek aus Furth bei Göttweig, die zwar
am Abend nicht anwesend waren, aber der Partnerschaft immer den Vorzug gaben,
und auch Besuche und Gegenbesuche forcierten. Den Umbruch in den
Kommandanturen und bei den Bürgermeister-Ämtern sprach Scheuer auch. Dieser
sei notwendig und verstärke die bestehenden Bande eher als er diese zerreiße, so
44
FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Scheuer. Christian Scheuer überreichte Franz Magerl zum Abschluss seiner
Ansprache einen in Holz gefassten Drachentaler.
Christian Scheuer (re.) im Gespräch
mit
den
beiden
neuen
Kommandanten Erwin Nosko und
Markus Hoffmann sowie Franz
Magerl.
Franz Magerl war als nächster an der Reihe. Er sprach ebenfalls wie Scheuer die
Bedeutung der Freundschaft der Wehren aus Bayern und Niederösterreich an. "1986
waren wir eine Bekanntschaft, heute sind wir Freunde", so Magerl. Als junger
Kommandant war er damals nach Furth gekommen, und die herzliche Aufnahme
überraschte ihn, so Magerl. Aber aus der herzlichen Aufnahme hier in Furth
entwickelte sich eine Freundschaft, die bis zum heutigen Tage andauert. Magerl ist
zwischenzeitlich von Erwin Nosko als erstem Kommandanten und Markus Hoffmann
als zweiten Kommandanten abgelöst worden. Diese drei nahmen dann auch noch
zwei Ehrungen vor: Christian Scheuer und sein Stellvertreter Fred Wutz wurden mit
einer Medaille des niederösterreichischen Feuerwehrverbandes "für internationale
Feuerwehr-Kameradschaft"
ausgezeichnet.
Dieser
Ehrung
musste
der
Landesfeuerwehrkommandant persönlich zustimmen, so Magerl. Weiterhin
überreichte das Steinaweger Feuerwehrkommando an die Further ein Holzwappen,
mit dem Symbol des Drachen von Furth, der die zwei Gemeindewappen in den
Krallen hält, mit der Inschrift "In Freundschaft 1986 - 2006 Steinaweg-Klein Wien
Furth im Wald". Mit dieser Geschenk-Überreichung war dann auch schon der
offizielle Teil vorüber, den Christian Scheuer zu Beginn mit einer Präsentation von
Bildern aus den vergangenen 20 Jahren eröffnete.
Ein Essen, für das Anton Bachmeier aus Thenried verantwortlich zeichnete, bildete
den Abschluss des offiziellen Teils. Im Anschluss war dann um 0 Uhr der Geburtstag
von Josef Ramoser zu feiern, auf den natürlich ausgiebig angestoßen wurde. Die
österreichischen Kameraden probierten natürlich das Further Bier, im Umkehrschluss
verköstigten die Further Wehrmänner den aus Österreich mitgebrachten Wein
ausgiebig.
Am Sonntagmorgen warteten die Further Kameraden noch mit einem
Weißwurstfrühstück auf. Auch das von den Österreichern mitgebrachte "Gselchte"
wurde angeschnitten. Mittags verabschiedete man sich voneinander, mit der
Aufforderung der Österreicher, doch zum Einweihungsfest der Palter Feuerwehr (im
April) zu kommen.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Ehrung für Josef Bauer, Ehrenkommandant FF Stadt Roding
Nach der Ehrung: Die
Rodinger und Further
Führungskräfte zusammen
mit Josef Bauer, dem das
silberne
Vereinsehrenzeichen der FF Stadt Furth
verliehen wurde.
Die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald verbindet seit Jahren eine Patenschaft mit
der Rodinger Feuerwehr. Diese erlebte im April 2006 einen erneuten Höhepunkt:
Josef Bauer, Ehrenkommandant der FF Stadt Roding, erhielt vom Further
Kommandanten Christian Scheuer das silberne Vereinsehrenzeichen.
Diese Auszeichnung hat sich Josef Bauer wahrlich verdient, stellte Scheuer in seiner
Laudatio fest. Bauer sei immer ein Verfechter der Freund- und Patenschaft zwischen
Roding und Furth im Wald gewesen. In die Zeit als Kommandant von 1983 bis 2001
fiel das 125-jährige Gründungsfest der Further im Jahre 1988, bei dem die Rodinger
Patenverein der Further waren. Bauer schickte damals zum wiederholten Male die
Drehleiter nach Furth im Wald zur Präsentation und zur damaligen Schauübung.
Auch sonst haben die beiden Wehren schon einige Einsätze zusammen gemeistert,
wie beispielsweise ein Gefahrguteinsatz am Grenzübergang Furth-Schafberg im Juli
1992 oder Großeinsätze wie der Brand bei der Fa. Gebhardt in Cham, wo beide
Wehren mit ihren Drehleitern zum Einsatz kamen.
Zu Beginn der kleinen Feier begrüßte erster Kommandant Konrad Bauer die
Kameraden aus Furth im Wald. Christian Scheuer sprach ebenfalls die Grüße an die
Rodinger aus. Im Anschluss ging es an die Vorstellung der Fahrzeuge. Zum Ende hin
gab es dann noch eine Brotzeit, welche die Further zahlen mussten, "aber gerne",
wie Scheuer betonte. Diese resultierte aus dem Ankauf der Rodinger
Schlauchwaschanlage durch die Further Wehr.
Im gemütlichen Beisammensein wurden noch so manche Anekdoten aus früheren
Zeiten ausgetauscht. Ein Einsatz der Rodinger beendete den Plausch jäh: Die
Rodinger Feuerwehr wurde zu einem Kaminbrand alarmiert. Am Sonntag waren
dann beide Wehren wieder gemeinsam im Einsatz: Ein Brand in Atzenzell bei
Sattelbogen forderte zusätzlich die Rodinger Drehleiter und den GerätewagenAtemschutz/Strahlenschutz von Furth im Wald.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Gerätehaus-Einweihung in Furth-Palt/Niederösterreich
Die Further zusammen mit ihren Göttweiger Kameraden vor dem neuen Feuerwehr-gerätehaus in Palt.
Abordnungen der FFW Furth im Wald sowie des Bayerisch-Österreichischen
Freundschaftskreises beteiligten sich im April 2006 in der niederösterreichischen
Partnergemeinde an der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses im Gemeindeteil
Palt. Mit diesem Besuch leisteten sie zweifelsohne einen weiteren wertvollen Beitrag
zur Partnerschaftspflege, und den Grenzstädtern schlug überall, wo sie auftauchten,
eine Welle der Sympathie entgegen. Die beiden Abordnungen waren bereits am
Samstag angereist.
Bürgermeisterin Martha Löffler erinnerte daran, dass unter ihrem Vorgänger Sepp
Ramoser im Jahre 2002 der Spatenstich erfolgte, dem sie dieser Gelegenheit für die
Initiative zum Bau des Feuerwehrhauses dankte. Die Bürgermeisterin, die selbst
Mitglied der FFW Palt ist, lobte die Palter Feuerwehrmänner, denn sie hätten mehr
freiwillige Arbeitsstunden (knapp 8 000) absolviert als veranschlagt waren.
Die FFW Furth im Wald überbrachte durch 2. Kommandanten Fred Wutz ihre
Glückwünsche. Er meinte, dass sich nicht nur die FFW Palt lange an diesen Tag
erinnern werde, sondern auch die FFW Furth im Wald, die mit einer Abordnung zu
diesem Fest gekommen sei. Er erinnerte daran, dass Furth im Wald seit 20 Jahren
eine Freundschaft mit den Furthnern pflegt. Die FFW Furth im Wald habe als erstes
Kontakte mit der FFW Steinaweg begonnen und danach auch mit den angrenzenden
Feuerwehren, sodass mittlerweile auch ein Netzwerk entstanden sei. Wutz stellte
anerkennend fest, dass hier kein Feuerwehrhaus entstanden sei, sondern ein
Multifunktionshaus. Zur Erinnerung an diesen Tag überreichte Wutz an Kommandant
Ringseis ein Geschenk.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Gerätehaus-Einweihung in Domazlice (Taus)
Die Abordnung der FF
Stadt Furth im Wald auf
dem
Stadtplatz
von
Domazlice während des
Festzuges (rechtes Bild).
Das neue Gerätehaus
Die Stadtfeuerwehr Furth im Wald nahm im Mai 2006 an der Gerätehaus-Einweihung
ihrer Tauser Kollegen teil. Eine Messe zu Ehren des Heiligen Florian in der
Stadtpfarrkirche zu Domazlice eröffnete die Feierlichkeiten. Die offizielle Übergabe
des Hauses an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Domazlice erfolgte dann um 15
Uhr durch Bürgermeister Latka an den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr
Domazlice. Der Neubau der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr - Domazlice hat
auch eine Berufsfeuerwehr - ist ein Anbau an die bestehende Fahrzeughalle der
Kollegen der Berufsfeuerwehr. Drei Stellplätze und jetzt im Vergleich zum alten
Feuerwehrhaus ein riesiger Sozialtrakt mit Unterrichtsräumen, Sanitärbereich und
Büros
umfasst
den
388000
Euro
teuren
Neubau.
Das
bisherige
Feuerwehrgerätehaus gleich gegenüber bot bislang zwei Fahrzeugen Platz. Im
oberen Stockwerk waren die sehr beengten Räumlichkeiten vom WC an bis hin zu
einem Büro untergebracht. Dieses Haus wird nun überwiegend von der
Berufsfeuerwehr benutzt.
Die Schlüsselübergabe erfolgte durch Bürgermeister Jan Latka. Die Further
Kameraden überbrachten ein Geschenk in Form eines in eine Glasscheibe mit
Sockel gravierten Further Feuerwehrwappen und dem Schriftzug in tschechisch und
deutsch. Erster Kommandant und Vorsitzender Christian Scheuer hielt eine kurze
Ansprache und wünschte den Tauser Kollegen allseits viel Erfolg bei den
kommenden Einsätzen. Neben dem Eingang ist auf die Wand ein Florian aufgemalt.
Dieser ist ebenfalls ein Geschenk der Deutschen. Spendiert haben ihn
Führungskräfte der Feuerwehr im Landkreis Cham unter Führung von
Ehrenkreisbrandinspektor Erwin Hornig aus Furth im Wald sowie der Further Stadtrat
Franz Leitner. Die Übergabe war mit einem reichhaltigen Buffet verbunden.
Am frühen Abend fand dann noch ein Festzug durch die Stadt Domazlice statt. Er
endete im Kulturhaus am Rathaus. Dort luden die Tauser Kameraden die am
Festzug beteiligten Feuerwehren, überwiegend freiwillige Feuerwehren aus dem
ehemaligen Landkreis Domazlice und eben auch die Further Feuerwehr, zu einer
Feier ein.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Überraschend großer Ansturm auf Kesselfleischessen
Großer Ansturm herrschte auf das Kesselfleischessen 2006 - wie dieser Blick in die
Halle der Feuerwache deutlich macht.
"Über 200-mal pro Jahr kommen wir zu Ihnen - kommen Sie doch auch einmal zu
uns!" - Mit diesem Slogan warb die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald für ihr
traditionelles Hallenfest. Und das nahmen sich offensichtlich viele zu Herzen, denn
der Ansturm auf das urige Kesselfleischessen am 8. Mai in der Feuerwache war
riesig. Bereits gegen 17 Uhr füllte sich zunehmend die Feuerwehrhalle, aus der für
diesen Zweck die Einsatzfahrzeuge verbannt wurden. Die Metzgerei Hastreiter
sorgte für ein schmackhaftes Kesselfleisch sowie Steaks und Bratwürstel, die
Brauerei Hofer für die Getränke. Und die musikalische Gestaltung lag wie auch in
den letzten Jahren in den bewährten Händen von Naz und Wanka, die mit
bodenständiger Volksmusik in angenehmer Lautstärke die vielen Besucher
unterhielten. Unter den Gästen fanden sich auch Bürgermeister Johannes Müller,
einige Stadträte und die Feuerwehren aus der Umgebung sowie aus Cham und
Roding.
Der Erlös dieses Abends fließt in die Kasse der Feuerwehr Stadt Furth im Wald. Da
dieses Geld für Beschaffungen gedacht ist, welche über die Stadt nicht so einfach
abgewickelt werden können, profitiert letztendlich wieder der Bürger davon. Denn je
effektiver die Feuerwehr im Einsatz helfen kann, desto geringer ist der Schaden, den
der Einzelne erleidet.
Die Musikanten „Naz & Wanka“ spielten auf.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Traditionelle Bergmesse bei der Roberthütte am Gaisriegel
Es gab Zeiten, da tat sich die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald schwer, für ihren
Gedenkgottesdienst bei der Roberthütte einen Geistlichen zu finden, zu voll war der
Terminkalender der Priester. Am 11. Juli 2006 hatte sie dagegen gleich zwei: Neben
Stadtpfarrer Richard Meier stand ein Geistlicher aus Ghana, Pater Emanuel, der sich
derzeit zu Besuch in der Further Pfarrei befindet, am kleinen Altar der Bergwacht am
Gaisriegel. Sicherlich wollte Meier damit auch zum Ausdruck bringen, wie wichtig ihm
die Arbeit der Feuerwehr ist. "Sie fragen nicht, was bekomme ich, sondern Sie
helfen", lobte Meier.
Christian Scheuer, Kommandant und Vorstand der Further Wehr, konnte zu dieser
traditionellen Messe im Gedenken an die verstorbenen Mitglieder unter anderem
auch Bürgermeister Johannes Müller, Ehren-Kreisbrandrat Hans Zwick,
Kreisbrandinspektor Mario Bierl, Polizeipräsident i.R. Eberhard Pilz und
Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr Domazlice sowie der Notfallseelsorge
willkommen heißen. Der Kommandant erinnerte bei dieser Gelegenheit daran, dass
diese Idee, den Verstorbenen mit einer Messe auf diesem idyllischen Flecken Erde
zu gedenken, auf den einstigen Kaplan und Further Feuerwehrmann Thomas Schmid
zurückgeht. Doch es seien nicht nur die Verstorbenen, für die Gott bei dieser
Gelegenheit um Gnade gebeten wurde, auch um die aktiven Feuerwehrmänner, die
bei ihren nicht immer ungefährlichen Einsätzen des Öfteren große Not erleben.
"Ohne Sie wären wir im wahrsten Sinne des Wortes hilflos", versicherte der
Stadtpfarrer. Jeder Mensch sollte sich fragen, was man für seinen Nächsten, für die
Gemeinschaft tun kann. "Das sollte die Grundhaltung eines jeden sein", betonte
Richard Meier. Die Realität sieht jedoch oft anders aus.
Besonders freute ihn auch, dass einige tschechische Feuerwehrmänner diesem
Gottesdienst beiwohnten. "Die Brücke Europa ist nun weiter gespannt. Wir können
jetzt füreinander mehr da sein", betonte der Stadtpfarrer. Gemäß dem Motto "Zuerst
die Mess', dann die Maß" wurden die Gottesdienstteilnehmer anschließend auf die
Terrasse der Roberthütte zu einer Brotzeit eingeladen. Dort kümmerten sich nach
dem seelischen Wohl Helmut Hofmann und sein Team sowie Anton Bachmeier mit
überaus leckeren Grillspezialitäten um das leibliche Wohl der Feuerwehrmänner und
ihrer Gäste.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Vereinsausflug ins Voralpenland
Die Ausflügler der FF Stadt Furth im Wald vorm Königsschloss Linderhof.
Wie reich an Schönheiten das oberbayerische Voralpenland ist, das durften am 7.
und 8. Oktober 2006 Angehörige der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald erleben.
Der traditionelle Vereinsausflug führte sie diesmal nach Ettal, Oberammergau,
Linderhof und Andechs. Brandmeister Bernhard Kraus, der gleichzeitig in der
Vorstandschaft das Amt des Vergnügungswartes innehat, stellte eine ansprechende
zweitägige Tour zusammen.
Und dazu brach man am Samstagmorgen zusammen mit Chauffeur Josef Kerscher
des Omnibus-Unternehmens Wess in Richtung Oberbayern auf. Die erste Station
war Ettal, wo man nicht nur das Kloster, sondern auch eine Käserei besichtigte. Am
frühen Nachmittag wurden die Further bereits in Oberammergau von ihren dortigen
Feuerwehr-Kameraden unter der Führung von Kommandant Peter Gaus erwartet.
Diese ließen ihren Gästen eine exklusive Führung durch das Oberammergauer
Festspielhaus, in dem die bekannten Passions-Festspiele gezeigt werden, zuteil
werden.
Anschließend ging es mit der Bergbahn hinauf auf den Laber. Leider verwehrte
dichter Nebel die herrliche Aussicht auf Garmisch und Oberbayern bis hin nach
München. Den Abend nutzten dann viele, um in Oberammergau zwischen den vielen
mit herrlichen Lüftlmalereien versehenen Häusern zu flanieren.
Am Sonntag ging es nach einem Gottesdienst in der Wieskirche weiter zum . Neben
der Grotte beeindruckte vor allem die großzügige Gartenlandschaft. Die letzte Station
dieses zweitägigen Ausfluges war das berühmte Kloster Andechs, wo es sich die
Further FFWler nochmals so richtig gut gehen ließen, bevor sie wieder die Heimreise
in die Grenzstadt angetreten wurde.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Verleihung des Feuerwehr-Ehrenkreuzes
Verdiente, langjährige Aktive der FF Stadt Furth im Wald erhielten am 27. November
im Rahmen eines Empfangs im Rathaus staatliche Würdigungen verliehen. Für 25
Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden mit dem Ehrenkreuz in Silber Anton Riederer
sowie Gerhard Würz ausgezeichnet. Das Ehrenkreuz in Gold für 40 Jahre aktiven
Feuerwehrdienst erhielt Georg Kleber.
„Hochachtung für jahrelangen Dienst am Bürger und am Nächsten", zollte dabei
Bürgermeister Johannes Müller den Aktiven. Ein öffentliches Ehrenamt ist nach
Einschätzung des Further Rathaus-Chefs längst keine Selbstverständlichkeit mehr.
Als Bürgermeister sei er stolz und beglückwünsche die Feuerwehren zu ihren
Leistungen. Kreisbrandmeister Christian Scheuer, der Kommandant der Feuerwehr
der Stadt Furth im Wald, dankte für die Möglichkeit, die Ehrung in besonderer,
feierlicher Form im Rathaus vornehmen zu können. Die Further Feuerwehr leiste pro
Jahr etwa 11 000 Stunden im Ehrenamt, dazu komme das Engagement von sechs
Ortsteilfeuerwehren. „Diese Arbeit gerät gern etwas in Vergessenheit", so Scheuer,
„wenn aber ein Großbrand ausbricht, bestätigt sich die Notwendigkeit der
Feuerwehren." Es sei derzeit nicht leicht, Aktive zu gewinnen und die Jugend zu
begeistern. Auch gebe es berufliche Zwänge, welche die Aktiven-Mannschaft
schrumpfen lasse. Die Ehrung für 25 und 40 Jahre aktiven Dienst sein ein kleiner
Dank des Staates, eine ideelle Anerkennung.
Kreisbrandrat Johann Weber sah die Feuerwehr als „die wichtigste und mit Abstand
auch größte Bürgerinitiative". Spezielle die freiwilligen Kräfte seien von Bedeutung. In
Bayern würden 67 Prozent der Einsätze von freiwilligen Feuerwehren geleistet.
Kritikern könne man auch Kosten vorrechnen: Im Landkreis entfielen auf einen
Einwohner zwischen acht und 20 Euro an Kosten für die Feuerwehr. In Großstädten
mit hauptamtlichen Kräften koste die Berufsfeuerwehr zwischen 80 und 180 Euro je
Einwohner. Im Landkreis seien alle Kosten enthalten, in den Großstädten aber nicht
einmal die Investitionen. Im übrigen müsse man Kritikern sagen, dass die
Feuerwehrvereine im Landkreis Cham zusätzlich pro Jahr die Kommunen mit 500
000 Euro an Investitionen entlasten würden. Abschließend überreichte Weber im
Auftrag des Innenministeriums die Auszeichnungen.
Die geehrten Aktiven zusammen
mit den Führungskräften und
Bürgermeister Müller.
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Im memoriam Hans Schrott
Nur wenige Tage nach seinem 78. Geburtstag verstarb am 8. Dezember Hans
Schrott, ehemaliger Inhaber der gleichnamigen Destillerie in der Rosenstraße, in
seiner Wohnung im Further Ortsteil Ränkam.
Die Further Feuerwehr verliert mit Hans Schrott einen engagierten Feuerwehrmann.
Er war seit 1942 ihr Mitglied und half besonders in den Nachkriegsjahren bei der
deren Wiederaufbau gemeinsam mit Jakob Wolf senior, dessen Nachfolger im
Kommandantenamt er 1964 wurde. Schrott führte die Wehr bis 1968.
In den letzten Jahren war Hans Schrott ein gern gesehener, wenn auch seltener,
Gast beim monatlichen Stammtisch der „Grauschädl“ in der Further Feuerwache.
Krankheitsbedingt musste Schrott jedoch kürzer treten. Er konnte seinen weiteren
Hobbys, zum einen die Fliegerei - bis 65 saß er noch im Cockpit -, zum anderen die
Jagd, nicht mehr die Zeit schenken, die er wollte.
Unsere Anteilnahme gilt der hinterbliebenen Ehefrau Eva und seinen drei
erwachsenen Kindern. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren!
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FEUERWEHR DER STADT FURTH IM WALD - JAHRESBERICHT 2006
Schlusswort
Berichte werden üblicherweise und zurecht auch dazu benutzt, um allen
Helfern, Förderern und vorgesetzten Dienststellen der Feuerwehr der Stadt
Furth im Wald zu danken.
Im Besonderen seien hier genannt:
Die Stadt Furth im Wald:
dem Herrn Ersten Bürgermeister Müller
dem Further Stadtrat
dem Geschäftsleitenden Beamten, Herrn Thurner
dem Sachbearbeiter Feuerwehr, Herrn Lauerer,
der Stadtverwaltung
den Städt. Werken, Herrn Stauber
dem Städt. Bauhof, Herrn Hastreiter
Die Regierung der Oberpfalz:
den Fachberatern Koller und Ederer mit ihrer Mitarbeiterin Frau Teufel
Der Landkreis Cham:
Herrn Landrat Zellner
dem Kreistag
der Landkreisverwaltung, vertreten durch Herrn Dirscherl,
Herrn Stahl und Herrn Schinabeck
Die Führungskräfte der Feuerwehren des Landkreises Cham:
Herrn KBR Weber
Herrn KBI Bierl
den fachbezogenen KBM, den Herren Braun u. S. Scheuer
Die Grenzpolizeistation Furth im Wald:
den Dienststellenleitern, Herrn Manzke u. Herrn Rieger
allen Beamten der Grenzpolizeistation
Der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes:
dem Rettungsdienstleiter, Herrn Daiminger
allen Rettungsdienstmitarbeitern
Wir hoffen auf eine weiterhin gute Unterstützung und Zusammenarbeit auch
im Jahr 2007.
Ihre
Feuerwehr der Stadt Furth im Wald
Verantwortlich für Text und Inhalt: Christian Scheuer, Thomas Linsmeier u. Andreas Weingärtner
Fotos: Fred Wutz, Redaktion Bayerwald Echo, Thomas Linsmeier, Redaktion Chamer Zeitung; Gerhard
Kastner, Sebastian Scheuer, Georg Kleber, Bernhard Kraus, Ramona Kussinger, Franz Stoiber, Klaus
Fischer, Jürgen Vogl, Johann Gruber u. Andreas Weingärtner (alle für FF Stadt Furth im Wald); Karl
Reitmeier; Michael Weiß (FF Stadt Bad Kötzting), Markus Müller (FF Neukirchen b. Hl.Bl.), Feuerwehr
Arnschwang u. WF Wacker Burghausen
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